Layout reise eise_ für 29.07.2012 - Status: Druckerei
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4 REISE REISE KURIER SONNTAG, 29. JULI 2012 REISE SONNTAG, 29. JULI 5 In Marina Grande (großes Bild) kommen die Fähren an. In Oldtimer-Taxis (unten rechts) geht’s hinauf nach Capri-Dorf, zum Lustwandeln in den paradiesischen Augustus-Gärten (rechts) oder auf dem Serpentinenweg Via Krupp (Mitte) zur Marina Piccola. Die Inselrundfahrt mit dem Boot führt auch durch den Liebesbogen (links) sdxxx DolceVitaauf der Jetset insel Capri. Die kleine italienische Felseninsel beeindruckt mit viel Glamour und bizarrer Küstenlandschaft. Eine Inselrundfahrt mit Auto und Schiff offenbart versteckte und belebte Schönheiten – vom romantischen Liebesbogen bis zur quirligen Piazzetta. VON INGRID BAHRER-FELLNER 10.000 Tagesgäste Die rund 14.000 Einwohner leben hauptsächlich vom Tourismus. In der Hochsaison überschwemmen täglich bis zu 10.000 Ausflügler die Insel. Wir nehmen das Schnellboot, die Überfahrt von Sorrent dauert rund 25 Minuten. Neben mir sitzen fesche Girlies aus dem USBundesstaat Pennsylvania, sie bereisen Rom, Capri, Nizza, Avignon und Paris in zehn Tagen. Vor der Überfahrt haben sie sich mit großen weißen Sonnenhüten eingedeckt, tragen Prächtiges Ambiente mit antiken Skulpturen im Garten der Villa San Michele in Anacapri. Den Weg zum Jahrhundertwendebau säumen Souvenirshops, in denen Schuster in wenigen Minuten Ledersandalen nach Maß fertigen geblümte, bodenlange Sommerkleider – auf Capri will man beim Flanieren schick gekleidet sein. Am Hafen Marina Grande warten teure Taxis und günstigere Kleinbusse auf die Neuankömmlinge. Von April bis Oktober dürfen auf der Insel nur die Einheimischen, die Capresen, Autos lenken. Kein Wunder – die Straßen sind eng und steil, erfordern mit waghalsigen Ausweichmanövern Ortskenntnis. Besucher können von Marina Grande aber auch mit der Standseilbahn Funicolare in den Ortskern von Capri-Dorf gelangen. Inselzentrum Wir kurven mit einem Kleinbus nach Capri-Dorf. Schlendern über die von Café-Bars gesäumte Piazzetta im Zentrum. Kein Sessel ist frei in diesem „Wohnzimmer der Welt“, dichtes Gedränge überall, auch in den engen Gassen, in denen Shops von Dolce & Gabbana, Prada und Ferragamo zum Kaufrausch verlocken. Bei Mieten bis zu 30.000 € pro Monat muss der Umsatz schon passen. Dazwischen rollen Gäste, die ihren Urlaub in einem Hotel in Zentrum gebucht haben, ihr Handgepäck durch die Masse. Nur die Koffer werden mit Elektrofahrzeugen zu den Hotels chauffiert. Zu den prächtigen Giardini di Augusto, den Gärten des römischen Kaisers Augustus, gelangen wir über den noch flachen Teil der Via Krupp. Der deutsche Industrielle Friedrich Alfred Krupp ließ diesen in den Fels gehauenen Serpentinenpfad mit acht Haarnadelkurven um 1900 anlegen, um schneller von seinem Lieblingshotel Quisisana in Capri-Dorf zum Bootsanlegeplatz Marina Piccola zu gelangen. Wir genießen traumhafte Ausbli- cke von einer Aussichtsterrasse, erfrischen uns mit köstlichem Limoncello-Eis, das u. a. aus Zitronenlikör hergestellt wird. Nahe dem Gelati-Stand kann man in einem Shop CarthusiaParfüm erstehen. Es wird auf der Insel seit 1681 noch immer nach alten Rezepten hergestellt. Bei Herrendüften bildet Rosmarinöl die Basis, bei Damendüften die wilde Nelke Capris. Anacapri Nach einem köstlichen Mit- tagessen (u. a. hausgemachte Teigwaren mit Knoblauch, Rucola und Chili) im Garten-Restaurant „Capri Moon“ fahren wir über eine enge, kurvige Straße ein paar Kilometer weiter in den zweitgrößten Ort Anacapri. Zum Standardprogramm zählt hier die Besichtigung der in einem Garten gelegenen und mit Skulpturen geschmückten Villa San Michele, die der schwedische Arzt und Schriftsteller Axel Munthe vor mehr als hundert Jahren errichten ließ. Der Rundgang lohnt. Der Weg zur Villa ist mit Souvenirshops gespickt. Kauftipp: Schuster fertigen in den Läden in kurzer Zeit Ledersandalen nach Maß. Design-Fans sollten auf einen Cocktail im Leading-of-the-WorldHotel „Capri Palace“ einkehren. Der künstlerisch gestaltete Weg zur Rezeption gibt außergewöhnliche Einblicke ins Hallenbad, bei der Bar flimmern Bildschirme aus einem Boot. Das hoteleigene Restaurant L’Olivo ist mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet, Spezialität ist u. a. merluzzo affumicato – geräucherter Kabeljau. Gleich ums Eck des Hotels kann man mit einem Sessellift zur höchsten Inselerhebung abheben. Vom 589 Meter hohen Monte Solaro offenbaren sich herrliche Panoramablicke. BILDER: INGRID BAHRER-FELLNER, A.A.C.S.T. CAPRI, BILDAGENTUR WALDHÄUSL/DIRK RENCKHOFF Villa. Allerdings: „Wer heute ein Haus auf der Insel kaufen will, muss warten, bis eines verkauft wird“, sagt unser Guide. „Neue Baugenehmigungen werden so gut wie gar nicht erteilt.“ Bootstour Empfehlenswert ist aber auch eine Bootstour um die Insel. Unsere 17 Kilometer lange Fahrt startet und endet im großen Hafen Marina Grande. So mancher Nervenkitzel treibt uns dabei den Schweiß auf die Stirn. Der Kapitän fährt mehrere Male rücklings ganz nahe an die vorspringenden Felswände von Grotten, um uns Licht- und Farbeffekte zu zeigen. So nahe dass, einem ganz automatisch ein ängstliches „Stooooop“ über die Lippen kommt. Bei der Tour erspähen wir auch auf Felsrücken thronende Luxusvillen und -hotels, passieren den Leuchtturm von Punta Carena im Osten und die Bucht Marina Piccola im Süden, an deren Kiesstränden sich Badeurlauber in der Sonne aalen. Vor der berühmten Grotta Azzura staut es, wer das blaue Wunder erkunden will, muss auf kleinere Boote umsteigen. Plötzlich ragen die Faraglioni aus dem Meer empor, drei mächtige Felsnadeln, das Wahrzeichen von Capri. Die größte, „Stella“ (Stern), liegt der Küste am nächsten, „Scopolo“ (Klippe) am weitesten entfernt. Zwischen beiden steht „Faraglione di mezzo“ (mittlere Klippe). Sie hat einen 60 Meter langen, engen Tunneldurchgang, der auch Liebesbogen genannt wird. Unser Boot ist klein genug, um durchzufahren. „Bitte küssen, das bringt Glück“, ruft der Kapitän während wir instinktiv die Köpfe einziehen. Neben mir sitzt ein fetter, unappetitlicher Amerikaner. Ich überlege kurz – und küsse ihn lieber nicht! Typisches Mitbringsel: „Limoncello di Capri“. Der Zitronenlikör wird aus Bio-Zitronen der Sorte Ovale di Sorrento hergestellt INFO ANREISE Lauda Air fliegt bis 27. Oktober jeden Samstag Wien–Neapel– Wien. Oneway-Ticket ab 129 €. www.laudaair.com – Fähre: Von Neapel und Sorrent verkehren mehrmals täglich Fähren nach Capri. Oneway-Ticket ab 17 €. KLIMA Im Jänner/Februar hat es rund zehn Grad, im Juli und August sehr heiß. Beste Reisezeit Frühling und Herbst. PREISNIVEAU Inselrund- fahrt 16 €, Taxi vom Hafen in den Ort Capri 20 €, Tageskarte für Kleinbus 8,60 €, Eintritt Augustusgärten 1 €, Taschenbuch Axel Munthe, „Das Buch von San Michele“, 13 €, 0,5 l Mineralwasser im Shop 1 €, Limoncello-Eis 2,50 € INSELRUNDFAHRT Eine zweistündige Inselrundfahrt für zwei Personen mit Skipper kostet 140 €, die SiebenStunden-Tour für maximal sieben Personen 300 €. www.caprirelaxboats.com SOUVENIRS Maßgeschnei- derte Ledersandalen, je nach Verzierung 60 bis 350 €; Carthusia-Parfüm; Limoncello di Capri (Zitronenlikör) je nach Flaschengröße 12 bis 18 € EINKEHRTIPP Da Paolino, Via Palazzo a Mare 11, Capri. Spezialitäten: Ravioli capresi al limone, Bomba – frittierte Teigtasche, gefüllt mit Mozzarella, Prosciutto, Cotto und Pomodorini, Menü 60 €/P. www.paolinocapri.com HOTELTIPP Top-Adresse für Anspruchsvolle und DesignFans ist das 5*-Deluxe-Hotel Capri Palace in Anacapri. Doppelzimmer mit Frühstück ab 350 €. www.capripalace.com 20 km ANGEBOTE Italien-Spezia- list Prima Reisen offeriert den Flug von Wien nach Neapel mit Transfer zum Hafen, Überfahrt nach Capri und 7 Übernachtungen mit Frühstück zum Beispiel im – 4*-Hotel Weber Ambassador, Marina Piccola, ab 1109 € pro Person im DZ, Einbettzimmer ab 1333 € – 4*-Hotel Mamela, CapriDorf, ab 1229 € p. P. im DZ, Einbettzimmer ab 1617 € – 4*-Hotel Syrene, Capri-Dorf, ab 1215 € p. P. im DZ, Einbettzimmer ab 1839 € – 3*-Hotel San Michele, Anacapri, ab 907 € p. P. im DZ, Einbettzimmer ab 1024 € – Info & Buchung: ¤ 01/5050 2220, eMail: [email protected], www.primareisen.com Neapel AUSKÜNFTE Italienische ITALIEN Mittelmeer ·························································································································· Einst urlaubtenauf Capri Liz Taylor, Kirk Douglas und Greta Garbo, heutzutage kann man Julia Roberts oder Jennifer Aniston beim LuxusShoppen in den engen Gassen von Capri-Dorf begegnen. ······················································································································· D ie italienische Insel Capri ist der Hotspot im Golf von Neapel. Seit den 1950er-Jahren zieht es Promis aus aller Welt auf die nur sechs Kilometer lange und drei Kilometer breite Felseninsel, die von ihrer Anziehungskraft bis dato nichts eingebüßt hat. Einst urlaubten hier Liz Taylor, Kirk Douglas und Greta Garbo, heutzutage kann es schon passieren, dass man Julia Roberts oder Jennifer Aniston beim Luxus-Shoppen in den engen Gassen von Capri-Dorf begegnet oder Jennifer Lopez beim Abhängen im berühmtesten Nachtlokal „Taverna Anema e Core“. Die Hautevolee logiert in den Top-Hotels Capri Palace, Quisisana, Punta Tragara oder Jk Palace. Betuchte wie Fiona Swarovski residieren in der eigenen el. er Ausblick auf die Ins enbart sich ein schön rd wi off t ri nn ap na ac ge An lt in We r ele illa San Mich hnzimmer de e-V Wo s nth da Mu ch elau Ax die r , de tta n zze Vo in Capri-Dorf ist die Pia Beliebter Treffpunkt Sorrent Amalfiküste Capri Tyrrhenisches Meer Zentrale für Tourismus (ENIT), Mariahilfer Straße 1b/Mezzanin, 1060 Wien, ¤ 01/ 505 16 30, www.enit.at www.capritourism.com