01 2013 PDF - Österreichische Chemie Zeitschrift

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01 2013 PDF - Österreichische Chemie Zeitschrift
ISSN 0379-5314
P.b.b.
Verlagsortort 2301 Groß Enzersdorf
09z037920M
Chemie
Österreichische
Zeitschrift
Das Fachmagazin für die gesamte Chemiewirtschaft
Jg.113 – 1/2013
Seite 14
Seite 27
Offizielles Organ des Vereines österreichischer Chemie-Ingenieure und Chemotechniker – VÖCHICHT
Performance you trust
SIMATIC PCS 7: das Prozessleitsystem, mit dem
Operational Excellence zum Dauerzustand wird
Prozessautomatisierung
Eine Grundvoraussetzung für den effizienten Betrieb Ihrer
verfahrenstechnischen Anlagen ist das perfekte Zusammenspiel von Expertise und Automatisierung.
Unerlässlich hierfür: ein Prozessleitsystem, dessen Performance keine Wünsche offenlässt. SIMATIC PCS 7 zeichnet
sich genau dadurch aus und bietet Ihnen alles, um Optimierungspotenziale über den gesamten Lebenszyklus Ihrer
Anlagen konsequent auszuschöpfen: von der transparenten
Prozessführung über die Überwachung von Produktqualität
und Performance-Kennzahlen bis hin zur kontinuierlichen
Prozess-Optimierung. Die daraus resultierenden Vorteile:
flexiblere Prozesse, höhere Anlagenverfügbarkeit und
Investitionssicherheit. Überlassen Sie also nichts dem
Zufall, wenn es um Effizienz, Durchsatz und Ausbeute
geht. Vertrauen Sie von Anfang an auf Performance, die
es Ihnen ermöglicht, das Maximale aus Ihren Anlagen
herauszuholen – mit SIMATIC PCS 7.
siemens.de/simatic-pcs7
IMPRESSUM
Eigentümer und Verleger:
WELKIN MEDIA, 1190 Wien
Herausgeber:
FACHVERLAG WIEN
A-2301 Groß-Enzersdorf, DOK IV, NW 21
Verantwortlicher Schriftleiter:
Prof. Dipl.-Ing. Dr. Sepp Fischer
Druck:
Alwa & Deil Druckerei Ges.m.b.H.
1140 Wien, Sturzgasse 1a
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Verantwortung. Alle Rechte, insbesondere
die der Übersetzung in andere Sprachen,
vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift
darf ohne schriftliche Genehmigung des
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Abonnements: 2012 erscheinen 6 Hefte.
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Monate vor Jahresablauf eine schriftliche
Kündigung erfolgt.
© FACHVERLAG WIEN 2012,
DVR 0521451
UID-Nr. ATU 13258204
ISSN 0379-5314
Redaktion:
Dr. Sepp Fischer, Mag. Florian Fischer,
Dr. Eleonore Lickl, Ing. Helmut Mitteregger,
Birgit Waneck, Marion Rimser
A-2301 Groß-Enzersdorf, DOK IV, NW 21
[email protected]
www.chemie-zeitschrift.at
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Marion Rimser, Tel. +43 (0)680 219 64 55
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Birgit Waneck, [email protected]
Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz
Alleiniger Medieninhaber:
Mag. Florian Fischer,
1190 Wien, Krottenbachstraße 31
Unternehmensgegenstand: Herausgabe
periodisch erscheinender Fachzeitschriften.
Grundlegende Richtung: Förderung des
Erfahrungsaustausches in den Bereichen
der Chemie, der Lebensmittel- und der
Biotechnologie.
Titelfoto: Messer
Chemie
Österreichische
Zeitschrift
Das Fachmagazin für die gesamte Chemiewirtschaft
113. Jahrgang
Jg.112 – 1/2013
1/2013 · Jänner/Februar
IN H A LT
4
Chemieausbildung
Aktuell
10
Forschung
11
Firmen+Fakten
16
Termine
20
VÖCHICHT-Report
21
Bücher
25
Aktuell
26
Technische Gase
30
Betriebstechnik
32
Labortechnik
37
Hannover-Messe
41
Nachfolger gesucht
Vertretung und Handel mit Analysengeräten
für Labor und Life Science.
Bei Interesse Mail mit VIA an
[email protected]
Teilauflage mit „Lebensmittel- & Biotechnologie“.
Sollte sie fehlen genügt ein Mail an [email protected]
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
3
4
chemieausbildung
Chemieausbildung in Österreich –
Chemiestudium in Linz
Die Studienmöglichkeiten
Den Interessierten bietet die Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
innovative Studienrichtungen, gute
Rahmenbedingungen zum Studieren
und eine hervorragende Ausgangsposition auf dem Arbeitsmarkt. Sie bietet
sowohl theoretisch fundierte Ausbildung als auch - in Kooperation mit regionalen, nationalen und internationalen Unternehmen - den so wichtigen
Praxisbezug.
Neben dem Studium der Mechatronik, welches in dieser Form einzigartig
in Österreich ist - es verbindet Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau
und wird als Bachelor- und Masterstudium angeboten – wird das Bachelorund Masterstudium der Informationselektronik angeboten (Elektrotechnik,
Informatik, Physik und Mathematik),
aufbauend auf dem Bachelorstudium
Informatik kann zwischen den Masterstudiengängen Informatik, Netzwerke
und Sicherheit, Pervasive Computing
sowie Software Engineering gewählt
werden. Die Bioinformatik ist eine
Schnittstelle zwischen Life Sciences
und Informatik und wird als Masterstudium angeboten.
Das Studium der Molekularen Biologie wird gemeinsam mit der Universität Salzburg durchgeführt und
ist besonders für jene geeignet, die in
der Pharmaforschung, der biomedizinischen Forschung sowie in der Biound Umweltanalytik Karriere machen
möchten.
Mit einem Bachelor-Abschluss in
Technischer Physik kann zwischen den
Masterstudien Technische Physik, BioÖsterreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
Studienrichtung
Dauer
Studienrichtung
Dauer
Bachelorstudium
Technische Chemie
6 Semester
Masterstudium
Technische Chemie
4 Semester
Bachelorstudium
Biologische Chemie
6 Semester
Masterstudium
Biological Chemistry
5 Semester
Masterstudium
Wirtschaftsingenieurwesen / Technische
Chemie
4 Semester
Masterstudium
Polymerchemie
4 Semester
Doktoratsstudium der
Naturwissenschaften
6 Semester
Doktoratsstudium
der Technischen
Wissenschaften
6 Semester
physik und Nanoscience and -Technology gewählt werden.
Nach dem Bachelorstudium der
Technischen Mathematik gibt es die
Wahlmöglichkeit zwischen den drei
Masterstudien Mathematik in den Naturwissenschaften, Industriemathematik sowie Computermathematik.
Aufbauend auf ein Master- bzw. Diplomstudium kann ein Doktoratsstudium der Technischen Wissenschaften
oder ein Doktoratsstudium der Naturwissenschaften absolviert werden,
welche den Zugang zu wissenschaftlichen Laufbahnen an Universitäten
sowie zu interessanten Positionen in
Wirtschaft und Industrie eröffnen.
Die drei Grundpfeiler des völlig
neuen Studiums der Kunststofftech-
nik stellen die Disziplinen Kunststoffverarbeitung, Polymerchemie und
Mechatronik dar. Als Masterstudium
wird zudem Wirtschaftsingenieurwesen in Kunststofftechnik angeboten.
Das Studium der Technischen
Chemie vermittelt breit angelegtes
Fachwissen über Herstellungsverfahren und Eigenschaften von neuen
Stoffen und Materialien. Nach dem
Bachelor-Studium kann zwischen den
Masterstudien Technische Chemie,
Polymerchemie und Wirtschaftsingenieurwesen - Technische Chemie
(WiTech) gewählt werden. WiTech wird
in Österreich nur an der JKU angeboten. Es vermittelt sowohl technisches
Know-how als auch sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Kompetenz.
Bild: © Hertha Hurnaus
Auch die oberösterreichische Johannes Kepler Universität bietet eine
Chemieausbildung an.
Studienrichtungen im Überblick
Seit mehr als 40 Jahren bietet die
Johannes Kepler Universität Lehre
und Forschung in technischen Disziplinen an. Eine Auswahl an Studienrichtungen zeigt Mechatronik, Informatik,
Bioinformatik aber auch für den erweiterten Chemiebereich interessant
Bachelorstudien der Kunststofftechnik sowie Masterstudien „Polymer
Technologies and Science“, und „Management in Polymer Technology“
(Wirtschaftsingenieurwesen in Kunststofftechnik).
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chemieausbildung
Fakultät TNF
Die Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät ist in fünf Fachdisziplinen
gegliedert, mit Instituten für Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung.
Der Dekan der TNF ist Univ. Prof.
Dr. Erich Peter Klement, 61 Professoren und Professorinnen gehören
der Professor/inn/en-Kurie an sowie
32 Mitglieder des Mittelbaus arbeiten
an der Fakultät.
Institute des TNF – Institute Chemie
und Kunststofftechnik
1.Institut für Analytische Chemie
(Vorstand: o.Univ.Prof. Dr. Wolfgang Buchberger)
2.Institut für Anorganische Chemie
- Center of Nanobionics and Photochemical Sciences (CNPS) (Vorstand: Univ.Prof. Dr. Günther Knör)
3.Institut für Chemie der Polymere
(Vorstand: Univ.Prof. Dr. Oliver
Brüggemann)
4.Institut für Chemische Technologie
Anorganischer Stoffe (Vorstand:
Univ.Prof. Dr. Achim Walter Hassel)
14.Linzer Institut für Organische Solarzellen (LIOS)(Vorstand: o.Univ.
Prof. Dr. N. Serdar Sariciftci)
5.Institut für Chemische Technologie Organischer Stoffe (Vorstand:
Univ.Prof. Dr. Christian Paulik)
Wo sind diese Institute zu Hause?
6.Institut für Organische Chemie
(Vorstand: Univ.Prof. Dr. Norbert
Müller)
7.Institut für Physikalische Chemie
(Vorstand: o.Univ.Prof. Dr. N. Serdar Sariciftci)
8.Institut für Polymer Extrusion and
Building Physics (Vorstand: Univ.
Prof. Dr. Jürgen Miethlinger)
9.Institut für Polymer Injection Moulding and Process Automation (Vorstand: Univ.Prof. Dr. Georg Steinbichler)
10.Institut für Polymer Product Engineering (Vorstand: Univ.Prof. Dr.
Zoltan Major)
11.Institut für Polymerwerkstoffe (Vorstand: o.Univ.Prof. Dr. Reinhold W.
Lang)
12.Institut für Polymerwissenschaften
(Vorständin: Univ.Prof.in Dr.in Sabine Hild)
13.Institut für Verfahrenstechnik (Vorstand: o.Univ.Prof. Dr. Wolfgang
Samhaber)
Das TNF ist im sogenannten TNFTurm sowie im Science Park II untergebracht, Altenberger Straße 69, 4040
Linz, die Chemie der Polymere in der
Welser Str. 42, 4060 Leonding.
Studierendenzahlen
Im Bachelorstudium Technische
Chemie gab es im Sommersemester 2012 11 Neuzulassungen, im WS
2012/13 begannen 74 Studierende
neu. Im Bachelorstudium Biologische
Chemie gab es WS 2012/13 45 Neuzulassungen, im Masterstudium Wirtschaftsingenieurwesen
Technische
Chemie gab es im WS 2012/13 eine
Neuzulassung. Acht Studierende begannen im WS 2012/13 das Masterstudium Technische Chemie, vier das
Masterstudium Polymerchemie. Im
Masterstudium JMP Biological Chemistry gab es im WS 2012/13 sechs
Neuzulassungen.
Im Sommersemester 2012 gab es
insgesamt 31 Studienabschlüsse in
den genannten Bachelor-, Diplom- und
Doktoratsstudien. Im Wintersemester
2012/13 waren es bisher 14.
Fotos: JKU
Das englischsprachige Studium der
Biologischen Chemie bietet die TNF gemeinsam mit der Universität Budweis
an. Es vermittelt eine fundierte Ausbildung in den Bereichen Chemie, Biochemie, Biologie und Biophysik.
(Website der JKU)
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
7
8
chemieausbildung
Belegte Studien im 1. Semester: Fach Chemie, WS 2009/10 - WS 2012/13
Anzahl
Fakultät Ordentl./Außerord.
1.SKZ
2. SKZ 3. SKZ 1. SKZ Text
2. SKZ Text
TNF
033
290
-
Bachelorstudium
Technische Chemie
-
53
7
49
11
60
11
033
663
-
Bachelorstudium
Biologische Chemie
-
26
10
31
5
30
5
45
033
Ergebnis Bachelorstudium
79
17
80
16
90
16
119
066
296
-
Masterstudium
Wirtschaftsing.wesen Technische Chemie
-
1
1
1
066
491
-
Masterstudium
Technische Chemie
-
2
8
Ord. St.
3. SKZ Text | Semester
2009W
066
497
-
Masterstudium
Polymerchemie
-
066
863
-
Masterstudium
JMP Biological Chemistry
-
066
Ergebnis Masterstudium
796
600
423
Doktoratsstudium
Naturwissenschaften
UF Chemie
796
600
491
Doktoratsstudium
Naturwissenschaften
Technische Chemie
796
600
800
Doktoratsstudium
Naturwissenschaften
Technische Chemie
796
600
Doktoratsstudium
Naturwissenschaften
Chemie
796
700
296
Doktoratsstudium
Technische Wissenschaften
Wirtschaftsing.wesen Technische Chemie
796
700
491
Doktoratsstudium
Technische Wissenschaften
Technische Chemie
796
700
497
Doktoratsstudium
Technische Wissenschaften
Polymerchemie
796
700
800
Doktoratsstudium
Technische Wissenschaften
Technische Chemie
796
Ergebnis Doktoratsstudium
862
2010S
2010W
1
2011S
2011W
2012S
2012W
74
1
4
7
1
6
6
8
4
7
19
2
2
1
1
1
1
10
1
1
1
10
15
2
Gesamtergebnis
13
5
20
14
6
22
10
12
12
13
18
93
23
110
32
109
29
156
Belegte Studien im ersten Semester sind Studien, zu denen im betreffenden Semester die erstmalige Zulassung an der JKU Linz erfolgte. Der Studien- bzw. ÖH-Beitrag wurde im betreffenden Semester bereits einbezahlt.
Studienabschlüsse: Fach Chemie, WS 2009/10 - WS 2012/13
Anzahl
Fakultät Ordentl./Außerord.
1. SKZ 2. SKZ 3. SKZ 1. SKZ Text
2. SKZ Text
3. SKZ Text | Semester
TNF
033
290
-
Bachelorstudium
Technische Chemie
-
033
663
-
Bachelorstudium
Biologische Chemie
-
033
Ergebnis Bachelorstudium
800
-
-
Technische Chemie
-
-
7
7
7
3
2
8
840
-
-
Wirtschaftsing.wesen - Technische Chemie
-
-
1
10
6
7
10
3
4
8
17
13
10
12
11
8
Ord. St.
2009W
2010S
2010W
9
9
Ergebnis Diplomstudium
796
700
491
Doktoratsstudium
Technische Wissenschaften
Technische Chemie
796
700
800
Doktoratsstudium
Technische Wissenschaften
Technische Chemie
086
800
-
Dr.-Studium d.technischen Wissenschaften
Technische Chemie
-
086
840
-
Dr.-Studium d.technischen Wissenschaften
Wirtschaftsing.wesen - Technische Chemie
-
091
419
-
Dr.-Studium der Naturwissenschaften
Chemie
-
091
423
-
Dr.-Studium der Naturwissenschaften
UF Chemie
-
091
Ergebnis Doktoratsstudium
2011S
2011W
2012S
1
1
2
2012W
5
8
8
1
6
1
11
2
2
4
1
2
2
2
1
2
2
1
2
4
3
4
3
1
1
Gesamtergebnis
2
5
3
4
4
9
4
10
31
18
22
17
31
14
Die Anzahl beschreibt ordentliche Studien, die im betreffenden Semester an der JKU Linz abgeschlossen wurden.
Erstellung:
Eva Gyöngyössy, Lehr- und Studienservices, Stand: 31.1.2013, Quelle:
JKU UniBW
Stand:
Quelle:
Insgesamt sind rund 4.000 Studierende sind an der TNF inskribiert. Die
am stärksten frequentierten TN-Studienrichtungen sind im Moment Informatik, Molekulare Biowissenschaften,
Mechatronik, Technische Physik und
Kunststofftechnik.
Wichtig war auch die Einführung
des Double-Degree-Programms „Bachelor Biologische Chemie“, das gemeinsam mit der Südböhmischen
Universität in Budweis angeboten
wird.
JKU Open Lab eröffnet
Um mehr junge Menschen für
Technik und Naturwissenschaften zu
begeistern, gibt es in Österreich viele
Initiativen. Die JKU betreibt ein JKU
Open Lab wo Kinder, Jugendliche
und Interessierte durch eigenes Handeln in die Welt der Chemie eindringen können. Dank der Zusammenarbeit mit dem Land OÖ und der Firma
Borealis lernen die jungen Menschen
durch einfache Experimente, was z.B.
Lebensmittel, Farben, Bekleidung, Reinigungsmittel oder auch Kosmetik mit
Chemie zu tun haben. Begleitet werden die Besucher durch ausgebildete
BetreuerInnen, es steht auch KindergartenpädagogInnen in ihrer Vorschularbeit mit naturwissenschaftlichen
Schwerpunkten offen.“
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
Erstellung:
Eva Gyöngyössy
Lehr - und Studienservices
JKU UniBW
Berühmter Forscher an der
JKU: Wittgenstein-Preis 2012
geht an Prof. Sariciftci
stein-Preis ist Österreichs höchstdotierter und prestigeträchtigster Wissenschaftspreis, der seit 1996 durch
den FWF vergeben wird.
Sariciftcis Forschungsergebnisse
haben schon mehrfach für Aufsehen
gesorgt. So war er der Erste, der die
sogenannten „Bulk Heterojunction
Polymersolarzellen” beschrieb. Eine
neue Perspektive in Sariciftcis Forschung stellt die chemische Energieumwandlung und Energiespeicherung mit Kohlenwasserstoffen dar,
die Probleme der Energiespeicherung
von Solarenergie einerseits und CO2Emissionen anderseits gleichzeitig lösen kann.
Die JKU ist auch stolz auf den Wittgenstein-Preisträger 2012, Niyazi Serdar Sariciftci, Professor für Physikalische Chemie an der JKU Linz. Prof.
Sariciftci wurde damit für seine bahnbrechenden Forschungen im Bereich
der organischen Halbleiter geehrt. Die
Arbeits des JKU-Forschers wird damit
in den kommenden fünf bzw. sechs
Jahren mit jeweils bis zu 1,5 Millionen
Euro gefördert werden. Der Wittgen-
Bildungsstandards in
Oberösterreich
Fotos: JKU
31.01.2013
Beim letzten Test der MathematikBildungsstandards hat das Bundesland Oberösterreich von allen Bundesländern am besten abgeschlossen.
Die AHS schloss besser ab als die
APS, allgemeinen Pflichtschulen. Die
APS Überösterreichs sind besser als
alle Schulen von Salzburg, Tirol und
Vorarlberg. Hat man an einer oberösterreichischen AHS maturiert, sollte
es keinerlei Problem beim naturwissenschaftlichen Studium in Österreich
geben.
chemieausbildung
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Trotzdem werden Vorbereitungskurse für zukünftige Studierende der
TNF angeboten. Sicher aus einem
Bedürfnis heraus. Man will da nicht
nachfragen, wie es um die Studienleistungen anderer österreichischer Maturanten steht.
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Vorbereitungskurse für
Studien­anfängerinnen
und Studienanfänger der
technisch-naturwissenschaftlichen Studien
In den Vorbereitungskursen wird
der Lehrstoff der höheren Schulen vertieft und für die Einstiegsvorlesungen
aufbereitet. Die Teilnahme ist freiwillig. ECTS-Credits werden nicht vergeben (außer beim Mathematikintensivkurs). Teilnahmeberechtigt sind nur
StudienanfängerInnen der JKU. Diese
Vorbereitungskurse sind kostenlos.
Vorbereitungskurs
Mathematik
Mathematik Intensivkurs
Physikalische Grundlagen der
Elektrotechnik/Mechanik
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Studienrichtungen
Studienanfängerinnen und Studienanfänger der Mechatronik, Informationselektronik und Kunststofftechnik. Teilnehmen können auch StudienanfängerInnen anderer Studienrichtungen der TNF.
Studienanfängerinnen und Studienanfänger der Mechatronik, Informationselektronik und Kunststofftechnik
Studienanfängerinnen und Studienanfänger der Mechatronik, Informationselektronik und Kunststofftechnik.
Mehr Informationen zur Chemieausbildung an der Johannes Kepler Universität Linz: www.jku.at
Eleonore Lickl
Elementanalyse-Seminar – im April 2013 wieder in Österreich
„Feststoffanalytik – von
der Laborprobe zum
Analysenergebnis“
Viele Hersteller von Labor- und
Analysegeräten bieten Seminare an,
bei denen sie sich darauf beschränken,
Vorträge über einen ganz bestimmten
Anwendungsbereich zu halten, in dem
diese Geräte eingesetzt werden. Vor
10 Jahren kam den Firmen RETSCH
GmbH und CEM GmbH die Idee, dass
es für die Anwender doch viel interessanter wäre, das komplette Spektrum
der Probenvorbereitung und Analytik in
einem Seminar zu erfahren. Aus dieser
Idee heraus entstand die sehr erfolgreiche Seminarreihe „Feststoffanalytik
– von der Laborprobe bis zum Analysenergebnis.“ Da die Firma Retsch mit
Labormühlen und –brechern und die
Firma CEM mit Mikrowellenaufschlussgeräten beide nur den Teil der Probenvorbereitung abdecken, holte man sich
als Partner für den analytischen Teil
die Agilent Technologies GmbH & Co
KG ins Boot. Das Besondere an dieser
neuen Seminarreihe war aber nicht nur
das breite Themenspektrum, sondern
vor allem auch der Praxisteil, bei dem
die Teilnehmer ihre eigenen Proben
live vor Ort zerkleinern, aufschließen
und analysieren lassen können. Die Seminarreihe wird bis heute an verschiedenen Standorten in Deutschland abgehalten und hatte 2010 seine Premiere
in Österreich. Die Seminare waren von
Anfang an ein voller Erfolg.
Die Veranstalter von Retsch, CEM
und Agilent haben mittlerweile viel
Erfahrung zum Probenspektrum gesammelt. Die Seminargäste bringen
z. B. Elektroschrott und Elektronikbauteile, Lebensmittel und Bedarfsgegenstände, Futtermittel, Sedimente, Filter,
Aschen und Boden, Kunststoffe und
Abfälle, Mineralien und neue Werkstoffe und vieles mehr zum Seminar
mit. Die Anwendungsspezialisten der
Firma Retsch haben ein ganzes Portfolio von unterschiedlichen Mühlen zum
Vorzerkleinerung und zur Endvermahlung im Labor vorbereitet. Die Kundenproben werden im Rahmen des
Praktikums live bearbeitet und daraus
gewonnenen Pulver werden anschließend von den CEM Anwendungsspezialisten weiter bearbeitet. Hier werden
von CEM unterschiedliche Mikrowel-
len-Aufschlussgeräte eingesetzt, die
in extrem kurzer Zeit live die Proben
aufschließen. Die daraus gewonnene
Lösung wird mit dem mobilen Mikrowellen-Plasma (MP-AES) von Agilent
live zusammen mit den Kunden vermessen.
Termine 2013 in Österreich:
Dienstag, 23.04.2013 – Graz, Chemieschule in Puntigam
Mittwoch, 24.04.2013 – Wien, Bundesamt für Wald in Schönbrunn
Donnerstag, 25.04.2013 – Wien, Bundesamt für Wald in Schönbrunn
In bewährter Manier wird es einen
theoretischen Teil mit Vorträgen, sowie
einen praktischen Teil geben, für den
die Teilnehmer eigene Proben mitbringen können. Die Teilnahme am Seminar ist kostenlos und alle Teilnehmer
erhalten vor Ort ein Zertifikat.
Man kann sich über die Website
http://www.cem.de/documents/seminare_kurse/tagessem_aufschluss.htm
näher informieren und sich über http://
www.retsch.de/de/aktuelles/seminaranmeldung-feststoffanalytik-oesterreich/ online anmelden.
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
9
10
aktuell
Potential für solare Prozesswärme in der chemischen Industrie
Ein großer Anteil der gesamten
industriellen Prozesswärme befindet
sich in einem Temperaturbereich, der
mit thermischen Solarkollektoren erreicht werden kann. Dies bedeutet ein
großes Energie- und Kosteneinsparpotential. Für Temperaturen bis 100 °C
sind Flach- und Vakuumröhrenkollektoren geeignet. Für Temperaturen zwischen 100 °C…400 °C ist der FresnelKollektor optimiert.
Ein besonders großes Potential
wird hierbei der chemischen Industrie
zugeschrieben.
In Europa werden pro Jahr 628
TWh für Prozesse in der chemischen
Industrie aufgewendet. Das entspricht
in etwa der Energie die 60 Atomkraftwerke in einem Jahr erzeugen. Ein
großer Teil dieser Energie wird in Form
von thermischer Energie benötigt.
Knapp 43 % der thermischen Prozesse in der chemischen Industrie laufen im Bereich unter 500 °C ab und
lassen sich unter der Berücksichtigung
wirtschaftlicher und technischer Machbarkeit zu einem Teil mit thermischen
Solarkollektoren betreiben.
An vielen Standorten werden für
beispielsweise Destillationsprozesse,
oder die Herstellung von Polypropylen Dampfnetze betrieben. Aufgrund
der Möglichkeit der Direktverdampfung sind Fresnel-Kollektoren für die
Integration in diese Prozesse besonders geeignet.
Fresnel-Kollektoren konzentrieren
mit Hilfe von Spiegeln Sonnenstrahlen
auf ein Absorberrohr und erzeugen so
thermische Energie im Bereich von
100 bis 400 °C.
Der Fresnel-Kollektor ist für den Einsatz in industriellen Prozessen optimiert. Er kann Wärme
bis 400 °C bei bis zu 120 bar erzeugen und mit Wasser, Thermoöl oder Hochtemperaturglykol
betrieben werden. Alternativ kann der Kollektor Dampf direkt im Kollektor erzeugen.
Die Kollektorsysteme lassen sich
modular über einen weiten Leistungsbereich einsetzen. So lassen sie sich
flexibel an bestehende Dampfnetze
ankoppeln.
Eingesetzt werden die Kollektoren
für sehr unterschiedliche Prozesse. Zuletzt wurde eine Anlage in Betrieb genommen mit der ein Trocknungsofen
in einer Lackieranlage für die Autoindustrie beheizt wird. Solche Lackieranlagen bieten ein enormes Energieeinsparpotential. Eine Anlage verbraucht
in etwa so viel Energie, wie eine Kleinstadt mit 50 000 Einwohnern.
Für die Nutzung von thermischer
Solarenergie wird Fläche benötigt um
Kollektoren zur Sonne exponieren
zu können. In industriellen Anlagen
wird in vielen Fällen mehr Energie
verbraucht, als auf der zur Verfügung
stehenden Dachfläche in Form von
nutzbarer
Solarstrahlungsenergie
auftrifft. Solarthermische Energie und
insbesondere Fresnel-Kollektorinstallationen sind zu favorisieren, da mit
diesen Technologien im Vergleich eine
hohe Flächennutzung erzielt wird.
Für eine Maximalleistung von
bspw. 10 MW wird eine Fläche von
rund 20 Tsd. m² benötigt, für Parabolrinnen-Kollektoren ca. das 1,5 fache.
Detaillierte Informationen www.
industrial-solar.de
Zentrale Datenpflege: Eins für alles
Dow Chemical ist einer der größten Chemiekonzerne der Welt. Allein in
Deutschland verfügt das Unternehmen
über 5.300 Mitarbeiter und 17 Standorte. Dazu zählen Forschungs- und
Entwicklungseinrichtungen, Produktionsanlagen sowie Vertriebs- und Verwaltungseinheiten. Die dort erzeugte
Palette reicht von Rotorblätter für Windenergieanlagen über Hightech-Klebstoffe, Akkus, Folien für Solarmodule
bis hin zu Baumaterialien und landwirtschaftlichen Produkten und vielem
mehr. Um mehr Transparenz in seine
Dokumentation zu bringen, setzt Dow
auf Engineering Base (EB) von Aucotec.
An den deutschen Dow - Standorten in Bomlitz, Bitterfeld und Stade ist
für die Anlagenplanung das integrierte
Software-System Engineering Base im
Einsatz. Seit vielen Jahren arbeitet Dow
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
dort erfolgreich mit Aucotec zusammen. Die Produktionsanlagen für Methylzellulose sowie die Dampfkesselanlage in Stade sind durchgängig mit
EBs Vorgänger-System Aucoplan und
EB dokumentiert. EB ist nun das neue
System für deren Betrieb und alle neuen Projekte.
Die datenbankbasierte EngineeringPlattform EB unterstützt bei Dow die
Steuerung des Lebenszyklus von der
Spezifikation über die Bestellung, Installation und Konstruktion bis hin zum
Betrieb. Thorsten Meyer, Engineering
Ressource Leader in der Stader Sektion Engineering Solutions von Dow,
schreibt dem Informationsmanagement eine besonders wichtige Rolle zu:
„Ein entscheidender Faktor für Projekterfolg und wirtschaftlichen Betrieb ist,
dass die gesamte Dokumentation der
Elektro-, Mess- und Regeltechnik in nur
einem System geführt wird. In EB werden alle Informationen zentral gepflegt:
sämtliche Loops, Klemmen- oder Layoutpläne incl. importierter Package
Units mit allen Dokumenten, wie Handbücher, Zertifikate usw.“
Aufgrund von EBs mehrschichtiger Systemstruktur sorgt eine zentrale Datenquelle für Konsistenz in
allen relevanten Dokumenten. Die
Struktur unterstützt auch die Integration aller Applikationen im up- and
downstream engineering – ein echtes
Plus für die Effizienz. Fazit: Mit seiner
weitreichenden Automatisierung und
Integration von Standards bietet EB
ein enormes Potenzial, für Projektdokumentationen ebenso wie später für
den life cycle unserer Anlagen
www.aucotec.at
forschung
Österreichische Hochschulen sind
an der Forschungsfront ganz vorne
mit dabei. Unter anderem beweist
dies ein aktuelles Ranking. Neues aus
der Welt von F&E verlautet aber auch
aus anderen Regionen.
An der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL
in der Schweiz) wurde ein Ranking der
weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Materialwissenschaft erstellt. Die TU Wien
erreicht dabei den ausgezeichneten
23. Platz. Zwei Kriterien wurden für
das Ranking verwendet: Zum einen
die Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen pro Fakultätsmitglied, die
in „Web of Science“ indiziert sind, zum
anderen die Anzahl der Zitierungen
pro Publikation. In das Ranking geht
also nicht der Impact-Factor der jeweiligen Journals ein, sondern die
tatsächliche Anzahl der Zitierungen.
Beide Kriterien werden gleich gewichtet. Beste europäische Universität ist
die University of Cambridge, gefolgt
vom TU Austria-Partner Leoben und
der ETH Zürich. Mit Platz 23 findet sich
auch die TU Wien als zweite Spitzenplatz-Uni aus Österreich auf der Liste.
Wenn man die Materie auf fundamentaler Ebene versteht, kann man Materialwissenschaft für faszinierende
Anwendungen einsetzen - etwa für
die Erzeugung von Mikrostrukturen –
eines von vielen Gebieten auf denen
aktuell Spitzenforschung in der Alpenrepublik läuft.
Bild: TU Wien
Innovationsfront
Mikrostrukturen für neue Materialien am Beispiel des Modells vom Stefansdom mit einer Länge
von nur etwa 50 µm.
kann aus dem Molekül herausgerissen werden, dann durch das Feld des
Laserpulses zum Umkehren gebracht
werden und wieder mit dem Molekül
zusammenstoßen. Bei diesem Zusammenstoß kann das Elektron dann zusätzlich noch ein zweites Elektron aus
dem Molekül reißen. So entsteht ein
doppelt geladenes Molekül, das dann
unter Umständen in zwei einfach geladene Bruchstücke aufbrechen kann.
„Bis sich die Atomkerne ausreichend
weit voneinander entfernen und das
Chemische Reaktionen laufen so
schnell ab, dass es mit herkömmlichen Methoden völlig unmöglich ist,
ihren Verlauf zu beobachten oder gar
zu steuern. Doch immer wieder ermöglichen neue Entwicklungen in der
Elektrotechnik und der Quantentechnologie, ein genaueres Verständnis
und eine bessere Kontrolle über das
Verhalten von Atomen und Molekülen
zu erzielen. An der TU Wien gelang es,
mit ultrakurzen Laserpulsen Einfluss
auf das Zerbrechen großer Moleküle
mit bis zu zehn Atomen auszuüben.
Der Bruch eines Moleküls ist ein Beispiel für eine elementare chemische
Reaktion. Molekulare Bindungen mit
einem Laserpuls zu zerbrechen ist relativ einfach. Viel schwieriger ist es allerdings, den Bruch einer bestimmten
Bindung gezielt zu beeinflussen, also
kontrolliert herbeizuführen oder zu
unterdrücken. Um das zu erreichen,
muss man in die komplexen Vorgänge
Ein Butadien-Molekül zerfällt durch einen kurzen Laserpuls in zwei Bruchstücke.
Bild: TU Wien
Ultrakurze Laserpulse
auf atomarer Ebene eingreifen. Am Institut für Photonik der TU Wien macht
man das mit speziell geformten Laserpulsen, mit einer Dauer von nur wenigen Femtosekunden. Ein Kohlenstoffatom hat rund 22000 mal mehr Masse
als ein Elektron. Daher ist es auch verhältnismäßig träge und nicht so leicht
von seinem Aufenthaltsort fortzubewegen. Ein Laserpuls kann die Bewegung der kleinen, leichten Elektronen daher viel rascher verändern
als die der Atomkerne: Ein Elektron
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
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12
Apparatur für die Vermessung der im Laserpuls erzeugten Molekülfragmente.
Neue Produktionsmethoden
Ideal wirksame Medikamente, die
hergestellt werden, ohne dabei die
Umwelt zu belasten, sind das Ziel der
„Initiative Innovative Medizin (IMI)“
mit einem Budget von 2 Mrd. Euro,
das zur Hälfte von der EU und zur Hälfte von der Pharmaindustrie gestemmt
wird. Ab sofort spielt das Austrian
Centre of Industrial Biotechnology
(acib) eine tragende Rolle – beim eben
gestarteten IMI-Projekt „Chemische
Produktionsmethoden für die Pharmaindustrie des 21. Jahrhunderts“
(CHEM 21) mit einem Gesamtbudget
von 26,4 Mio. Euro. Mit 1,8 Mio. Euro
ist der in Graz abgewickelte acib-Anteil der größte in CHEM 21.
Im acib – Austrian Centre of Industrial Biotechnology – arbeiten der-
Bild: TU Dresden/Greiner
Molekül in zwei Teile bricht, vergehen
normalerweise viele Femtosekunden“,
sagt Markus Kitzler vom Institut für
Photonik der TU Wien. Der Zusammenstoß des Elektrons mit dem Molekül
dauert hingegen nur einige hundert
Attosekunden (10^-18 Sekunden). „Wir
haben es also mit zwei verschiedenen
Zeitskalen zu tun“, erklärt Kitzler. „Unsere speziell geformten ultrakurzen
Laserpulse beeinflussen die rasch beweglichen Elektronen. Dadurch, dass
die Elektronen durch den Zusammenstoss kontrolliert in einen anderen Zustand versetzt werden, beginnen sich
dann auch die großen, trägen Atomkerne zu bewegen.“ Mit dieser Technik
konnte das TU-Forschungsteam nun
erstmals zeigen, dass bestimmte elementare chemische Reaktionen bei
verschiedenen Kohlenwasserstoffmolekülen auch kontrolliert initiiert oder
unterdrückt werden können, wenn die
Bewegung der Atomkerne indirekt
über die viel schnelleren Elektronen
beeinflusst wird. Entscheidend dafür
ist die genaue Form der Laserpulse.
Um die experimentellen Daten zu interpretieren sind auch theoretische
Berechnungen und Computersimulationen nötig, die am Institut für Theoretische Physik erfolgen, das mit dem
Institut für Photonik in AttosekundenProjekten zusammenarbeitet. Mit der
nun vorgestellten Methode kann man
nicht nur beobachten ob und wie ein
Molekül zerbricht. „Die Experimente
und Simulationen zeigen, wie man
durch präzises Kontrollieren des Laserpulses nun auch gezielt in den Ablauf chemischer Prozesse eingreifen
kann“, sagt Katharina Doblhoff-Dier
vom Institut für Theoretische Physik.
Die Originalarbeit wurde publiziert
unter PRL 109, 243001 (2012) über die
American Physical Society.
Bild: TU Wien
forschung
Erste echter Lab-on-a-Chip-Mikroprozessor derTU Dresden wird mit chemischer Energie betrieben.
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
zeit sieben Universitäten und knapp
30 Projektpartner, darunter bekannte
Namen wie BASF, DSM, Sandoz, Biocrates Life Science, Ionimed Boehringer Ingelheim RCV, Jungbunzlauer,
F. Hoffmann-LaRoche, Novartis oder
VTU Technology, unter der Leitung der
TU Graz zusammen. Das K2-Kompetenzzentrum wird im Rahmen des FFG
Programmes COMET – Competence
Centers for Excellent Technologies
durch BMVIT, BMWFJ sowie die Länder Steiermark, Wien und Tirol gefördert.
Das Produzieren von medizinischen Wirkstoffen ist heute äußerst
ressourcenintensiv. Dazu kommt,
dass die Prozesse viel Zeit verschlingen und gesundheitsschädlichen Abfall verursachen, der aufgearbeitet
werden muss. Etliche Stoffe wie etwa
Platin, ein häufig verwendeter Katalysator, werden immer seltener und
teurer. Deshalb sind grüne, umweltfreundliche Alternativen gefragt. Der
neue wissenschaftliche Zugang im
Rahmen des Projektes macht die Wirkstoffe günstiger und die Produktion
umweltfreundlicher. Das Potenzial der
Methode zeigt das Beispiel Artemisin,
das von einem CHEM 21-Projektpartner auf Basis der Synthetischen Biologie hergestellt wird. Dieses wirksamste Malariamedikament war lange
zu teuer für eine breite Anwendung.
Dank einer biotechnologischen Herstellungsmethode auf Basis der synthetischen Biologie sank der Preis.
Nun ist es auch in ärmeren Ländern
leistbar. Das österreichische Kompetenzzentrum für angewandte Biotechnologie betreut im Rahmen von
CHEM 21 zwei Schwerpunkte. Zum
forschung
einen geht es um Biokatalyse für die
chemische Synthese. „Sie soll Herstellungsprozesse spezifischer und damit
ökonomischer, aber vor allem umweltfreundlicher machen“, erklärt Rolf
Breinbauer, Leiter des Instituts für organische Chemie an der TU Graz und
acib-Schlüsselforscher. Der zweite
Schwerpunkt ist gleichzeitig die neueste Spezialität am acib. „Die synthetische Biotechnologie soll es ermöglichen, mit Hilfe von Mikroorganismen
komplexe Wirkstoffe herzustellen, die
bisher mühsam und in kleinen Mengen zum Beispiel aus Pflanzen gewonnen werden müssen und die nicht in
ausreichenden Mengen verfügbar
sind“, so Anton Glieder, wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des
acib. Um das zu ermöglichen, bauen
Forschende jenen Stoffwechselweg in
Mikroorganismen ein, der die Zellen
genau den gewünschten Wirkstoff in
großer Menge und höchster Qualität
herstellen lässt.
Chemischer Mikroprozessor
Jüngst gelang es am Institut für
Halbleiter- und Mikrosystemtechnik
der TU Dresden, einen Mikroprozes-
aufwändigen Computersteuerungen
passen müssen. Die Wissenschaftler
um Prof. Andreas Richter hoffen, dass
ihr Konzept perspektivisch eine Entwicklung anstößt, die vergleichbar mit
jener der elektronischen Mikroprozessoren ist, deren Einführung Anfang
der siebziger Jahre den Siegeszug
der Mikroelektronik einleitete. Als eine
der ersten Anwendungen arbeiten die
Wissenschaftler an Systemen, die die
Analytik und medizinische Diagnostik
unterstützen sollen. Das Team kooperiert mit dem Exzellenzcluster „Center
for Advancing Electronics Dresden“
(cfAED) und hat seine Arbeiten im
Journal „Lab on a Chip“ (2012/23) veröffentlicht.
sor zu entwickeln, der im Unterschied
zu ICs keine elektronischen sondern
chemische Informationen in Form von
Chemikalienkonzentrationen
verarbeitet. Das Schaltkreis-Konzept ähnelt
verblüffend dem der mikroelektronischen Prozessoren. Wie diese bestehen die chemischen Schaltkreise
aus übereinander gestapelten dünnen
Schichten aktiver Materialen. Allerdings kommen nicht dotierte Halbleitermaterialien zum Einsatz, sondern
besondere Polymere, die aber ebenfalls die Basis für transistorähnliche
Bauelemente bilden, die zu tausenden in den Chip integriert sind. Diese
„chemischen Transistoren“ regeln keinen elektrischen Strom, sondern Materieflüsse in winzigen Mikrokanälen.
Die chemischen Mikrochips sind die
ersten echten Lab-on-a-Chip-Mikroprozessoren. Sie benötigen im Gegensatz zu den bisherigen Lab-on-a-ChipProjekten keinerlei externe Steuerung,
da sie vollautomatisch arbeiten und
ausschließlich mit chemischer Energie
betrieben werden. Dabei können sie
schon heute Aufgaben bewältigen, bei
denen die meisten bestehenden Labon-a-Chip-Technologien trotz ihrer
Infos im Web
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Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
13
forschung
14
75 Jahre Perlon: Von feinen Damenstrümpfen
zu robusten Schiffstauen
Vielseitig einsetzbar ist der künstliche Stoff, der am 29. Januar 1938 –
vor 75 Jahren – von Paul Schlack erfunden worden ist, immer noch. Doch
heute schmückt die in den 50er Jahren
durch Perlon-Strümpfe berühmt gewordene Kunst-Faser keine Damenbeine mehr, sondern steckt als leistungsstarker Kunststoff-Draht zum
Beispiel in robusten Schiffstauen, Angelschnüren, Weidezäunen und Aufhängungen für Austernkörbe. Hersteller dieser hochwertigen Kunststoffe,
die heute – neben Perlon – auch unter den Markennamen Bayco und Atlas angeboten werden, ist die PerlonMonofil GmbH, eine 100-prozentige
Tochter des Spezialchemie-Konzerns
LANXESS.
Die
extrem
leistungsfähigen
Kunststoff-Fäden – so genannte Monofilamente – sind aus dem täglichen
Leben schon lange nicht mehr wegzudenken.
Die
LANXESS-Tochter
Perlon-Monofil mit Sitz in Dormagen
entwickelt und produziert mit 110 Mitarbeitern pro Jahr mehr als 60 Millionen Kilometer Monofilamente. Dies
entspricht etwa der Entfernung von
der Erde bis zum Mars. Zum Einsatz
kommen die Monofilamente unter anderem in technischen Geweben, Papiermaschinenbespannungen, Spannsowie Heftdrähten für den Wein- und
Obstbau sowie Angelschnüren für die
Sportfischerei.
Die Perlon Monofil GmbH, eine hundertprozentige Tochter des Spezialchemie-Konzerns
LANXESS, produziert heute KunststoffDrähte für die Schiffsindustrie, Landwirtschaft, Papierindustrie und den Sportbedarf.
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
Hochseeriesen machen mit
Tauen von Perlon-Monofil fest Auch bei der Produktion von
Schiffstauen spielt der HightechKunststoff der LANXESS-Tochter eine
maßgebliche Rolle. Sie sichern seit fast
50 Jahren Tanker und Containerschiffe
in aller Welt. Rund 27.000 Kilometer
Monofilamente werden bei LANXESS
pro Jahr für die Schifffahrt produziert.
In drei Seilereien in Deutschland, Belgien und Korea werden die KunststoffDrähte dann mit einer weiteren Spezialfaser nach genauen Angaben zu
Tauen der Marke Atlas verseilt. Auf
diese Weise entstehen pro Jahr rund
360 Kilometer Seile und Taue in Stärken von 20 bis 95 Millimeter. Wie
leistungs-stark die Fasern sind, zeigen
die Kriterien der Belastungstests: Einer Zugkraft von 190 Tonnen muss das
stärkste Tau Stand halten. Hinzu kommen zahlreiche Anforderungen wie
Seewasserbeständigkeit, Schwimmfähigkeit oder Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität.
Innovative und n
­ achhaltige
Austernzucht
Doch die Kunststoff-Drähte von
Perlon-Monofil spielen im Meer noch
eine ganz andere Rolle: In Australien
wird die Austernzucht mit Hilfe der
deutschen Monofilamente betrieben.
Die Austern wachsen in Körben, die
an Kunststoff-Leinen „made in Dormagen“ aufgehängt sind, mit denen
sie im Wasser hoch und runter gelassen werden können. So können die
Austern gereinigt und ihr Wachstum
kontrolliert werden. Auf diese Weise
wird das empfindliche maritime Ökosystem nachweislich weniger belastet. Denn bei der Austernzucht in so
genannter Bodenkultivierung werden
dagegen Austernbabys über einem
geeignetem Untergrund ausgesät. Zur
Marktgröße herangewachsen, werden
sie mit Schürfnetzen eingebracht. Der
Nachteil: Die Schürfnetze können den
Meeresboden und die dort lebende
Tier- und Pflanzenwelt erheblich beeinträchtigen. Zudem kann es durch
sie zu unerwünschtem Beifang kommen.
Die Entwicklung des „BST Adjustable Longline Oyster Farming System“
gilt weltweit als ein „Best PracticeBeispiel“. Das Zuchtsystem ist nicht
nur vielseitiger und preiswerter als
Kunststoff-Drähte von Perlon Monofil sichern
– mit einer weiteren Spezial-Faser zu Tauen
verseilt – Tanker und Containerschiffe in aller
Welt
herkömmliche Methoden, sondern
verursacht auch weniger Arbeit, weist
geringere Wartungskosten auf und liefert eine höhere Ausbeute: die Austern
wachsen besser und erreichen nach
kürzerer Zeit ihre volle Größe. Die
Firma „BST Oyster Supplies“, die bei
ihrem neuartigen, einstellbaren Austernzuchtsystem Monofilamente von
der LANXESS-Tochter verwendet, ist
von der australischen Regierung mit
dem prestigeträchtigen Preis „Winner of the National Landcare Award“
für innovative, nachhaltige Landwirtschaft ausgezeichnet worden.
Für eine bessere Verbindung
Auch in der Kommunikations- und
Elektrotechnik haben sich die Monofilamente von Perlon-Monofil bewährt.
Die Flexibilität dieser Monofile, gepaart mit hoher Durchmessergenauigkeit, Reißfestigkeit und langer Lebensdauer machen Kabeleinziehdrähte
der Marken Atlas und Bayco zu verlässlichen, robusten Werkzeugen für
Foto Stadtarchiv Bobingen
forschung
Sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken: KunststoffFäden von Perlon Monofil werden nicht nur als Angelschnüre verwendet, sondern spielen auch beim Drachen steigen lassen eine wichtige
Rolle.
Industrie und Handwerk. Spezielle UV-, hitze- oder wetterbeständige Monofile werden den unterschiedlichsten Anforderungen im industriellen Einsatz gerecht.
Modernste Technik im Einsatz
Die Perlon-Monofil GmbH verfügt über modernste Technik: So stellt beispielsweise eine Hochgeschwindigkeits-Extrusionsanlage bis zu 900 Meter Monofilamente pro Minute
aus Hochleistungs-Kunststoffen von LANXESS her – das ist
fast doppelt so schnell wie im Vergleich zu konventionellen
Anlagen. Dank einer besonderen Wickler-technologie können
mit dieser Produktionslinie auch extrem dünne Monofile mit
einem Durchmesser von weniger als 0,1 Millimeter produziert
werden. Die Perlon-Monofil GmbH verfügt über eine jährliche
Gesamtkapazität von deutlich mehr als 5.000 Tonnen. www.lanxess.com
Am Abend des 28. Januar
1938 gelingt Paul Schlack und
seinem Laboranten Walter Ahrens der große Coup: In einem
abgeschmolzenen
Glasrohr
erhitzten sie reines e-Caprolactam, 1/150 Mol Aminocapronsäurehydrochlorid
und
eine Spur Spree-Wasser in
einem Bombenofen auf 240
Grad. Das Unerwartete geschah. Als sie am Morgen des
29. Januar das Rohr öffneten,
fanden sie ein hochelastisches
Polyamid vor, das ohne Zersetzung schmolz. Mit einem
unwahrscheinlich geringen Aufwand – neben dem Laboranten war nur noch ein Chemiestudent ohne Abschluss
beteiligt – war dieser Erfolg erreicht worden. Paul Schlack
teilte mit: „Am nächsten Morgen sah ich sofort, dass der
Versuch gelungen war. (...) Die Masse war (...) zäh und
hochelastisch, sie ließ sich biegen. Man konnte sie einschmelzen, die Schmelze ließ sich zu einem Faden ausziehen. Dieser ließ sich kalt verstrecken, ohne zu reißen.“
Das war Perlon!
Paul Schlack, geboren 1897 in Stuttgart, begann mi
17 Jahren ein Chemiestudium an der Technischen Hochschule Stuttgart und schloss 1921 mit dem Diplomexamen ab. Drei Jahre später promovierte er über den Abbau von Peptiden (Schlack-Kumpfscher Peptid-Abbau),
widmete sich aber bald ganz den Kunstfasern. Er starb
1987. (Quelle Augsburger Nachrichten 5/2010)
Salzburg | 13. –15.03.13
Halle 10, Stand 0804
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
15
firmen+Fakten
16
Oxea erhöht Produktionskapazität im US-Werk Bishop
Das Chemieunternehmen Oxea
hat eine Reihe innovativer kontinuierlicher Verfahren entwickelt, um die
Produktionskapazität im texanischen
Werk Bishop zu steigern. Durch die
Optimierungen wird sich das Produktionsvolumen deutlich erhöhen – über
die bereits angekündigten Kapazitätssteigerungen für Kaliumformiat und
Trimethylolpropan (TMP) hinaus. Kaliumformiat wird unter anderem als
Komponente in Flüssigkeiten zur War-
tung von Öl- und Gasförderanlagen
sowie beim Enteisen eingesetzt. TMP
ist ein weit verbreiteter Baustein für
Polymere, insbesondere bei Polyestern und Polyurethanen, und wird zudem in einer Vielzahl von anderen Bereichen verwendet, unter anderem bei
synthetischen Schmiermitteln.
Oxea ist ein weltweiter Hersteller
von Oxo-Intermediates und Oxo-Derivaten wie Alkohole, Polyole, Carbonsäuren, Spezialitätenester und Amine.
Diese werden unter anderem zur Herstellung von hochwertigen Beschichtungen, Schmierstoffen, kosmetischen
und pharmazeutischen Produkten,
Aroma- und Duftstoffen, Druckfarben
sowie Kunststoffen verwendet. Oxea
erzielte 2011 mit 1.365 Mitarbeitern in
Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien einen Umsatz von 1,5 Mrd.
Euro. Weitere Informationen zu Oxea
unter www.oxea-chemicals.com
Clariant eröffnet neue Produktionsanlage in Mexiko
Clariant hat Mitte Jänner eine
neue Produktionsanlage für seine Geschäftseinheit Industrial & Consumer
Specialties (ICS) in Coatzacoalcos
(Mexiko) eröffnet. Clariant investierte
in die neue Anlage, die sich auf einer Fläche von vier Hektar erstreckt,
über 20 Millionen Dollar. Hier werden
künftig verschiedene chemische Spezialitäten und technische Lösungen
für unterschiedliche Märkte produziert, darunter Körperpflege, Pflanzenschutz, Metallverarbeitung, Bau- und
Farbenindustrie.
www.clariant.com
EU-Millionen für Grüne Chemie gehen nach Graz
Ideal wirksame Medikamente, die
hergestellt werden, ohne dabei die
Umwelt zu belasten, sind das Ziel der
„Initiative Innovative Medizin (IMI)“
mit einem Budget von zwei Milliarden Euro, das zur Hälfte von der EU
und zur Hälfte von der Pharmaindustrie gestemmt wird. Ab sofort spielt
das Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) eine tragende Rolle
– beim eben gestarteten IMI-Projekt
„Chemische Produktionsmethoden für
die Pharmaindustrie des 21. Jahrhunderts“ (CHEM 21) mit einem Gesamtbudget von 26,4 Mio Euro. Mit 1,8 Mio
Euro ist der in Graz abgewickelte acibAnteil der größte in CHEM 21.
Das Produzieren von medizinischen Wirkstoffen ist heute äußerst
ressourcenintensiv. Für einen Kilo
Wirkstoff verbraucht die Industrie 100
und mehr Kilo an Rohstoffen. Vom Energieeinsatz ganz zu schweigen. Dazu
kommt, dass die Prozesse viel Zeit
verschlingen und gesundheitsschädlichen Abfall verursachen, der aufgearbeitet werden muss. Außerdem hat
die Pharmaindustrie mit schrumpfenden Ressourcen zu kämpfen. Platin
etwa, ein häufig verwendeter Katalysator, wird immer seltener und teurer.
Deshalb sind grüne, umweltfreundliche Alternativen gefragt.
Das österreichische Kompetenzzentrum für angewandte Biotechnolo-
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
gie betreut im Rahmen von CHEM 21
zwei Schwerpunkte. Zum einen geht
es um Biokatalyse für die chemische
Synthese. „Sie soll Herstellungsprozesse spezifischer und damit ökonomischer, aber vor allem umweltfreundlicher machen“, erklärt Prof. Rolf
Breinbauer, Leiter des Instituts für organische Chemie an der TU Graz und
acib-Schlüsselforscher. Der zweite
Schwerpunkt ist gleichzeitig die neueste Spezialität am acib. „Die synthetische Biotechnologie soll es ermöglichen, mit Hilfe von Mikroorganismen
komplexe Wirkstoffe herzustellen, die
bisher mühsam und in kleinen Mengen zum Beispiel aus Pflanzen gewonnen werden müssen und die nicht in
ausreichenden Mengen verfügbar
sind“, so Prof. Anton Glieder, wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer
des acib. Um das zu ermöglichen, bauen ForscherInnen jenen Stoffwechselweg in Mikroorganismen ein, der die
Zellen genau den gewünschten Wirkstoff in großer Menge und höchster
Qualität herstellen lässt.
Der neue wissenschaftliche Zugang im Rahmen des Projektes macht
die Wirkstoffe günstiger und die Produktion umweltfreundlicher. Das Potenzial der Methode zeigt das Beispiel Artemisin, das von einem CHEM
21-Projektpartner auf Basis der Synthetischen Biologie hergestellt wird.
Dieses wirksamste Malariamedikament war lange zu teuer für eine breite Anwendung. Dank einer biotechnologischen Herstellungsmethode auf
Basis der synthetischen Biologie sank
der Preis. Nun ist es auch in ärmeren
Ländern leistbar.
Für Dr. Mathias Drexler, den kaufmännischen Geschäftsführer des acib,
ist dieses EU-Projekt „auch mittel- und
langfristig gesehen eine wesentliche
wirtschaftliche wie strategische Stärkung unseres Kompetenzzentrums.“
CHEM 21 ist eines von Europas
größten Partnerschaftsprojekten zwischen Privatunternehmen und der öffentlichen Hand mit dem Ziel, neue,
umweltfreundliche
Produktionsmethoden für die Pharmaindustrie zu
entwickeln. CHEM 21 vereint sechs
Pharmaunternehmen (Glaxo Smith
Kline, Orion Corp., BASF, Pfizer, Bayer,
Johnson & Johnson und Sanofi) und
13 Universitäten, Klein- und mittlere
Unternehmen (KMU) und Forschungszentren
www.acib.at
Die Forschung wird gefördert von
der Innovative Medicines Initiative
Joint Undertaking unter der Fördervereinbarung Nr. 115360, deren Mittel
vom 7. Rahmenprogramm der Europäischen Union (FP7/2007-2013) und den
EFPIA Unternehmen zur Verfügung
gestellt werden.
Touch me!
firmen+fakten
Bodo Möller Chemie bringt Farbe
nach Österreich
Die Bodo Möller Chemie Austria GmbH, erweitert
ihre Produktpalette für den österreichischen Markt um
die vielfältige Pigmentpalette der spanischen Nubiola
Group. „Als Familienunternehmen mit langer Tradition
und starker Orientierung an den Bedürfnissen der Industrie vertreten Nubiola und Bodo Möller Chemie gleiche
Werte. Wir freuen uns daher, unser Angebot für Lacke
und Farben in Österreich ab sofort durch das breite Sortiment anorganischer Pigmente von Nubiola gezielt zu ergänzen“, erklärt Otmar Ruhaltinger, Geschäftsführer von
Bodo Möller Chemie Austria.
Vom Neuwagen bis zur Christbaumkugel – Bodo Möller Chemie Austria versorgt mit Pigmenten und Additiven
für Farben und Lacke eine Vielzahl von Kunden. Anorganische Pigmente werden neben den Anwendungen für
Lacke und Farben auch in anderen Branchen, etwa der
Bauindustrie, der Kunststoffverarbeitung oder der Kosmetikindustrie eingesetzt. Die Pigmente aus dem Hause
Nubiola verbessern die Haltbarkeit und Deckkraft spezieller Lacke durch ergänzende Farbeigenschaften. So simuliert das Pigment Ultramarinblau den besonders klaren, hellen und leicht rötlich schimmernden Blauton des
natürlichen Minerals Lazurit – sei es in Industrie-, Reparatur-, Pulver- oder Bandbeschichtungslacken. „Nubiola ist der weltweit führende Hersteller von Ultramarin
Pigmenten und hat sich auch mit allen anderen anorganischen Pigmenten wie beispielsweise dem klassischen
Eisenoxid erfolgreich etabliert. Mit dem Vertrieb dieser
Produkte ergänzen wir unser vorhandenes Portfolio organischer Pigmente von BASF in Österreich perfekt. So bieten wir unseren Kunden vor Ort einen deutlichen Mehrwert“, sagt Jürgen Rietschle, Geschäftsführer der Bodo
Möller Chemie GmbH.
Mit regional- und marktspezifischen Produktsortimenten agiert die Bodo Möller Chemie Group in elf Niederlassungen weltweit als Bindeglied zwischen Herstellern von Spezialchemikalien und weiterverarbeitender
Industrie – unter anderem in Südafrika, Frankreich und
Skandinavien. Zum wachsenden Kundenstamm des Großhändlers und Vertriebspartners gehören unter anderem
Unternehmen aus den Bereichen Aerospace, Elektronik
und Automobilproduktion. Ein zentrales Logistikzentrum
in Offenbach am Main unterstützt die Fachspezialisten und
lokale Warenlager in Österreich und anderen Standorten
gezielt dabei, stets passende und maßgeschneiderte Lösungen bereitzustellen. Die breite Produktpalette von Bodo
Möller Chemie umfasst neben Additiven für Lacke und Plastik auch leistungsstarke Klebstoffe auf Epoxidharz-, Polyurethan oder Methylmethacrylatbasis sowie verschiedene
Dichtstoffe.
Mit mehr als 35 Jahren Erfahrung im Vertrieb von Spezialchemikalien ist die Bodo Möller Chemie GmbH (www.
bm-chemie.de) führender Handelspartner namhafter europäischer Chemiekonzerne, darunter DOW Automotive
Systems, Henkel, BASF und Huntsman Advanced Materials. Zum Produktportfolio des Offenbacher Unternehmens gehören leistungsstarke Klebstoffe, Klebstoffsysteme, Epoxidharzkleber, Gießharz und Vergussmassen.
Durch gezielte Beratung und kundenspezifischen Service
vor Ort bieten die Experten von Bodo Möller Chemie ihren Kunden für jede individuelle Anforderung das passende Produkt und die optimale Lösung.
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firmen+fakten
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den exklusiven Vertrieb von FOSS
NIR-Geräten in der chemischen, petrochemischen und pharmazeutischen
Industrie sowie im Bereich Umweltanalytik übernehmen. „Wir erweitern
unser Produktangebot über den Bereich der nasschemischen Analytik,
auf die wir uns bisher beschränkt haben, hinaus.“ so Dr. Christoph Fässler,
CEO der Metrohm Gruppe, und weiter: „Dadurch eröffnen sich unseren
Kunden ganz neue Möglichkeiten sowohl in der Labor-als auch in der Prozessanalytik.“
FOSS wird weiterhin die Forschung und Entwicklung im Bereich
NIR-Technologie vorantreiben. Auch
die gesamte Produktion verbleibt im
Rahmen der Übereinkunft bei FOSS.
„Die strategische Allianz mit Metrohm
wird es FOSS erlauben, sich im NIRGeschäft auf die Märkte für Nahrungsmittel und Agrarprodukte zu konzentrieren, die wir bereits seit 50 Jahren
bedienen. Zugleich behalten wir unsere führende Position im Bereich NIRTechnologie und machen diese Technik einem erweiterten Kundenkreis
zugänglich“, so Torben Ladegaard, CEO
von FOSS.
Im Rahmen der Übereinkunft wird
FOSS NIRSystems, Inc. mit Sitz in
Laurel, MD, USA, eine Abteilung von
Metrohm USA mit dem Namen Me-
trohm NIRSystems. „Mit der starken
weltweiten Präsenz von Metrohm,
unserer Ausrichtung auf die pharmazeutische und die chemische Industrie
und den geplanten Investition in den
Bereich NIR-Spektroskopie schaffen
wir die Voraussetzung für weiteres
Wachstum in diesen Märkten. Unsere
Kunden dürfen sich auf neue, innovative Geräte für die NIR-Spektroskopie
freuen und werden sich auf erstklassigen Support verlassen können“, so
Dr. Philip Irving, Präsident von FOSS
NIRSystems. Das weltweite Geschäft
für die oben genannten Sektoren wird
weiterhin in der Hand der Abteilung
Metrohm NIRSystems von Metrohm
USA liegen.
www.inula.at
Industrial Automation exklusiver Molex-Distributer in Österreich und
Schweiz für Industriekommunikation
Mit Jahresbeginn nahm der österreichische Kommunikationsspezialist
Industrial Automation GmbH offiziell
die Vertriebsaktivitäten des weltweit
tätigen Automatisierungsspezialisten
Molex Inc. in Österreich und der
Schweiz auf. Das Angebot umfasst die
Bereiche Netzwerktechnik sowie Kommunikation und Steuerung der Brad®
Communication Produkte.
Seit der Gründung im Jahre 2005
beschäftigt sich Industrial Automation
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
GmbH mit Produkten und Lösungen
für die industrielle Automatisierung
und Informationstechnologie. Dazu
zählen in erster Linie Softwarelösungen für die lückenlose Betriebsdatenerfassung (ACRON), für ein effizientes Alarm- und Störmelde- und
Wartungsmanagement (AIP, MELSYS),
für die sichere Datenübertragung per
GPRS in der Fernwirktechnik(ODP) sowie für Visualisierungs- und SCADA
Anwendungen auf reiner Webtechno-
logie basierter Tools (atvise HMI und
atvise SCADA, atvise BOX).
Mit der Übernahme des ausgewählten Produktportfolios Brad®
Communication von Molex rundet das
Innsbrucker Unternehmen nun sein
umfassendes Angebot mit hochqualitativen und wirtschaftlichen Hardund Softwarekomponenten für die
Industriekommunikation ganzheitlich
ab.
www.industrial-automation.at
firmen+fakten
Messer Austria, Investitionsprogramm 2013
Messer Austria, österreichische
Tochtergesellschaft der Messer Group
GmbH, setzt ihr Investitionsprogramm
auch 2013 weiter fort: Messer investiert
rund 32 Millionen Euro in den Bau einer
neuen Luftzerlegungsanlage in Gumpoldskirchen, Österreich. Das größte
Bauteil der Anlage, die Trennkolonne,
ist bereits auf dem Weg zur Baustelle.
Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2014
geplant. Bis heute liegt das Projekt im
Plan. Den Kunden in Österreich und
den östlichen Schwestergesellschaften
bietet die erhöhte Produktionskapazität
eine sicherere Versorgung. Das im Herbst 2012 in Betrieb genommene Abfüllwerk in Vomp erfüllt
die höchsten Standards in Technik
und Sicherheit und ermöglicht so eine
verbesserte und höhere Qualität der
Gase. Einen weiteren Vorteil stellt die
verbesserte, kürzere Verkehrsanbindung zur A12 dar. Das Investitionsvolumen beträgt 1,2 Millionen Euro. Die neue Abfüllanlage für Spezialgase ist kurz vor der Fertigstellung.
Die verbesserte Technik ermöglicht höhere Qualitäten, feinere Gasgemische
und eine breite Spezialgasepalette.
Dadurch können Kunden in Österreich
sowie die Märkte der östlichen Nachbarländer schneller versorgt werden. „Unsere Vertriebsstrukturen wurden dem verschärften Wettbewerb
und so der veränderten Marktsituation
angepasst”, sagt Wolfgang Pöschl, Geschäftsführer von Messer Austria. „Die
Qualifikation unserer Verkaufsmitarbeiter wird durch regelmäßige Schulungen gesteigert. Im Bulkgeschäft
- tiefkalte, verflüssigte Gase - planen
wir ein zweistelliges Wachstum. Bei
Flaschengasen wollen wir um die dreifache Inflationsrate wachsen.“
www.messer.at
Bayer unterstützt innovative Arzneimittelforschung in Europa
Bayer HealthCare koordiniert das
neu gegründete pan-europäische Konsortium „European Lead Factory“. Das
Konsortium wurde ins Leben gerufen,
um die frühe Wirkstofffindung zu verbessern und die Entwicklung innovativer Arzneimittel voranzutreiben. Das
neue, auf fünf Jahre angelegte Projekt
wird eine umfangreiche, bisher einmalige Sammlung niedermolekularer
Substanzen anlegen. Im Rahmen des
Projekts sollen diese genutzt werden,
um neue Wirkstoffe gegen innovative
und vielversprechende krankheitsrelevante Zielmoleküle (Targets) aus der
akademischen Wissenschaft und pharmazeutischen Industrie zu entdecken.
Bayer HealthCare und sechs weitere
pharmazeutische Unternehmen, die
alle Mitglieder der European Federation of Pharmaceutical Industries
and Associations (EFPIA) sind, wer-
den insgesamt mindestens 300.000
chemische Verbindungen aus ihren
Substanzbibliotheken für die neue European Lead Factory-Initiative zur Verfügung stellen. Bayer allein trägt rund
50.000 Substanzen bei und bringt seine Erfahrung in der frühen Arzneimittelforschung ein.
www.bayer.at
bmcm präsentiert Messtechnik in der praktischen Anwendung
Die PC-Messtechnik befasst sich
mit der Erfassung und Verarbeitung
physikalischer Größen wie zum Beispiel Temperatur, Kraft oder Druck,
die als analoge oder digitale Signale
erfasst werden. Diese stehen im PC
in digitalisierter Form zur Weiterverarbeitung und Analyse zur Verfügung.
Die Möglichkeiten der Messtechnik
und ihre verschiedenen Anwendungsgebiete demonstriert der langjährige
Messtechnikhersteller BMC Messsysteme GmbH (bmcm) mit einer Applikationssammlung.
Die Bandbreite ist groß: Effizienzmessungen
im
regenerativen
Energiebereich, Untersuchungen in
Wissenschaft und Forschung, Dauerüberwachung in der Industrie und
vieles mehr – Messtechnikanwen-
dungen sind vielfältig und überall zu
finden und die beschriebenen wurden
alle mit Produkten aus dem Hause
bmcm realisiert.
Bei der Entwicklung seiner Produkte setzt BMC Messsysteme GmbH
(bmcm) den Fokus auf einfache Bedienbarkeit, hohen Praxisbezug und ein
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Hardware
(Messsysteme,
Datenlogger, Messverstärker und Anschlusstechnik) und Software (Treiber,
Bediensoftware, Programmierschnittstellen) kommen aus einer Hand. Mit
der Messsoftware NextView (www.
nextview.de) können alle Funktionen
der Messhardware genutzt werden.
Hervorzuheben ist, dass unterschiedlichste Signale mit verschiedenen Messbereichen mit einem
bmcm Messsystem erfasst werden
können. bmcm Messtechnik Produkte
sind entweder als zueinander kompatible Einzelkomponenten oder als
modulares „All-in-one“-System erhältlich. Die gute Kombinierbarkeit
von bmcm Produkten ermöglicht die
einfache Umgestaltung von Messanlagen für neue Messaufgaben. Mit nur
geringem Kostenaufwand muss oft
nur eine Komponente ausgetauscht
werden, wie zum Beispiel ein Messverstärker, anstatt einer ganzen Messanlage.
Ideen und Lösungen für die Messtechnik präsentiert von bmcm: Die
Applikationssammlung ist im Applikationsbereich der bmcm Website
verfügbar unter http://www.bmcm.de/
ger/prac-applications.html
Labor- und Analysesysteme. Wie neu. Mit Garantie. +49 (0)7475 - 95140
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
19
termine
20
Seminare & Workshops von Hottinger Baldwin Messtechnik in Wien
15.5. Dehnungsmessstreifen – Grundlagen mit Workshop, ganztägig, € 120,- je Person zzgl. Mwst.
15.5. Einführung in die Ermittlung der Messunsicherheit, ganztägig, € 100,- je Person zzgl. Mwst.
16.5. Wägetechnik für statische und dynamische Wiegevorgänge, ganztägig, kostenfrei
16.5. Test and Measurement Workshop, ganztägig, kostenfrei
17.5. Infotag Drehmoment richtig messen, ganztägig, kostenfrei
Nähere Infos finden Sie unter www.hbm.com/at/seminare
Waters Seminare 2013
Empower Software Anwenderschulung
15.- 16.04.2013 Wien | 2.10.2013 Wien | Empower Software Photodiodenarray PDA
17.04.2013 Wien, 3.10.2013 Wien.
Empower Software Basiskurs
22.04.2013 Wien |
7.10.2013 Wien. What’s New in Empower 3 Software?
23.04.2013 Wien. Empower Processing and Reporting
24.04.2013 Wien |
9.10.2013 Wien. Konzepte der Probenvorbereitung mit Schwerpunkt SPE
2.04.2013 Wien Sonderpreis: 600,- EUR
17.09.2013 Wien.
Praktische Methodenentwicklung in der Flüssigkeitschromatographie
18. – 19.09.2013 Wien. ACQUITY UPLC „Refresher“ Kurs
25.04.2013 Wien Sonderpreis: 600,- EUR
16.09.2013 Wien.
MassLynx Software Anwenderschulung
5.03.2013 Wien Sonderpreis: 600,- EUR
9.09.2013 Wien.
LC/MS/MS (Triple Quad) Anwenderschulung
26.-28.03.2013 Wien Sonderpreis: 1.800,- EUR
10.-12.09.2013 Wien.
Xevo Anwenderschulung (Triple Quad)
11.-14.03.2013 Wien Sonderpreis: 2.400,- EUR
14.-17.10.2013 Wien.
Einen Überblick über alle Schulungen finden Sie unter folgendem Link www.waters.at über Lokale Kontaktinformation
zu „Schulungen & Events“. Alle Kurse werden auch On Site angeboten. Für nähere Informationen oder ein individuelles Angebot, wenden Sie sich an Monika Schill telefonisch unter 01/877 18 07-38 oder per Mail [email protected].
B&R Pflichttermin in Salzburg
Am 12. und 13 März findet in Salzburg das B&R User Meeting 2013 statt,
bei dem Teilnehmer die Highlights der
Automatisierungswelt wieder hautnah
erleben. Werbefreie Produktinformationen direkt aus den Entwicklungsabteilungen, Erfahrungsberichte von
Anwendern und die Gelegenheit zum
Austausch mit Fachexperten sowie
Nutzern der B&R-Technik aus unterschiedlichen Branchen sind angesagt.
Von der kleinen Maschinensteuerung
bis hin zu komplexer Prozessleittechnik reicht das Programm. Referenten
aus dem Hause B&R, anerkannte externe Fachexperten und B&R-Kunden
werden unter anderem zu folgenden
Themen informieren: Optimierung
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
des Engineering Workflow, Effizienzsteigerung durch Simulation, Vorteile
integrierter Sicherheitstechnik, modernste
Kommunikationsstandards
in der Automatisierungsbranche und
die Potenziale von Condition Monitoring und Energy Monitoring. Auf
vielfachen Wunsch werden beim User
Meeting 2013 – ergänzend zum Hauptprogramm – gruppenweise Expertengespräche angeboten.
B&R launcht neue Website
Erweitertes Serviceangebot
in ansprechendem Design
B&R präsentiert ab sofort seine
neue Homepage unter der gewohnten
Internetadresse www.br-automation.
com. Die Seite nutzt modernste Webtechnologien für eine ansprechende
Optik und vereinfacht den Zugang zu
allen Informationen über Technologien, Lösungen und Produkte. „Unser
Ziel war es, die Informationen, die wir
bereits in der Vergangenheit umfangreich zur Verfügung gestellt haben,
noch besser nutzbar zu machen und
userfreundlicher zu gestalten“, sagt
Stefan Schönegger, Leitung Marketing bei B&R. „Das Internet ist in den
vergangenen Jahren zu einem extrem
wichtigen Informationskanal geworden, mit unserer neuen Website tragen wir diesem Trend Rechnung.“
www.br-automation.com
VÖCHICHT
Report der
Rosensteingasse
Was hat Chemie mit Mathematik zu tun?
zung der Anwendungsorientierung für
angehende Chemiker gestaltet werden?
Wie sieht eine optimale Vorbereitung in
Zukunft aus?
Im Folgenden wird versucht, die neuen Zugänge in diesem Fachgebiet aufzuzeigen. Die Autorin Dipl. Ing. Marianne
Turner ist Item Writer für die neue standardisierte kompetenzorientierte Reifeund Diplomprüfung unter anderem für
den Cluster 5 (Chemie, Chemieingenieurwesen und Lebensmitteltechnologie),
Lehrbuchautorin und eine der PreisträgerInnen des diesjährigen MANZ-AUTORENPREISES.
Dr. Annemarie Karglmayer
Direktorin HBLVA Rosensteingasse
Einladung zur
Generalversammlung
des VÖCHICHT
Montag, 29. April 2013, 17.45Uhr
Lederbibliothek (R155)
Rosensteingasse 79
A-1170 Wien
TAGESORDNUNG
1) Feststellung der Beschlussfähigkeit
2) Genehmigung der Tagesordnung
3) Bericht der Geschäftsführung
4) Bericht des Kassiers
5) Budgetvoranschlag
6) Anträge von Mitgliedern
7) Allfälliges
„Mike Ranz, Copyright: MANZ Verlag Schulbuch
Die Mathematik als eine der Grundlagen chemischen Verständnisses ist für
viele ein Mysterium. Oft wird dieses Fachgebiet als für das Leben ohne Belang, als
zu abstrakt empfunden. Grundlegende
Zusammenhänge bzw. mathematische
Gesetze werden nicht erkannt und daher
erfährt sie oft Ablehnung. Gerade in letzter Zeit gibt es etliche Bestrebungen, die
Mathematik einer breiten Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. In diesem Lichte
müssen auch die Bemühungen gesehen
werden, die zentrale Reifeprüfung in Mathematik neu zu gestalten. Dazu stellen
sich viele Fragen. Welche Kompetenzen
müssen Schülerinnen und Schüler generell aufweisen? Wie kann eine standardisierte Mathematikreifeprüfung ohne Kür-
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
21
22
Kompetenzorientierung im Mathematik-Unterricht
Die Kenntnis wichtiger mathematischer
Grundlagen ist für alle naturwissenschaftlichen Bereiche notwendig. Der Schwerpunkt liegt allerdings nicht nur im Handwerk, erlernte Rechenoperationen umsetzen
zu können, sondern im Verständnis darum,
mathematische Grundfertigkeiten problemlösungsorientiert anwenden zu können.
Bislang war der Mathematikunterricht
in den Schulen geprägt von der Anwendung mathematischer Algorithmen z.B.
zur Lösung gegebener Differentialgleichungen ohne Kontextbezug. Gerade dem
fehlenden Bezug zu realen Problemstellungen wird aber verminderte Nachhaltigkeit des Gelernten nachgesagt. Zudem sind
die Möglichkeiten eingeschränkt, erworbene mathematische Fertigkeiten auf konkrete Anwendungsbeispiele in der Chemie
anzuwenden.
Zur Lösung naturwissenschaftlicher Aufgabenstellungen, so auch chemischer Aufgabenstellungen ist daher ein allgemeineres
Verständnis der Mathematik notwendig.
Vor diesem Hintergrund wurde einer Reform des Mathematikunterrichts Bedeutung beigemessen und die Kompetenzorientiertheit inklusive des notwendigen
Kontextbezuges ist damit in den Vordergrund gerückt. (Siehe hierzu auch eine vom
bm:ukk geführte Seite im Internet: www.
bildungsstandards.berufsbildendeschulen.
at, link auf „Kompetenzmodelle“ sowie auf
„kompetenzorientiertes Unterrichten“, Abfragedatum 22.Jänner 2013.)
Dem erklärten Ziel, ein naturwissenschaftliches Verständnis zur Lösung chemischer Probleme und Fragestellungen zu
entwickeln unter Anwendung der in der
Mathematik erlernten Kompetenzen, sollen alle Begleitkomponenten untergeordnet werden:
So soll etwa der Einsatz von Technologie
gefördert werden. Computer aller Art stehen den Absolventen im späteren Berufsleben üblicherweise ubiquitär zur Verfügung
und ein geübter Umgang damit führt letztlich zu einem korrekten Ergebnis. Die Fertigkeit des „Rechnens“ an sich wird damit in
den Hintergrund gedrängt und beschränkt
sich auf Überschlagsrechnungen, um Ergebnisse auf Plausibilität zu prüfen oder Größenordnungen abschätzen zu können.
Ebenso stehen, u. A. auch verbunden mit
der Entwicklung des Internet, lexikalisch
abfragbare Nachschlagewerke wie selten
zuvor omnipräsent zur Verfügung, so auch
Formelsammlungen aller Art. Damit ist
zwar die Kenntnis der Existenz der zur Verfügung stehenden Formeln wichtig, nicht
aber die Formel in ihrer gesamten Syntax,
ein Detailwissen, das ohne ständige Übung
ohnedies nach und nach verloren geht! Oder
wer kennt noch alle Integrationsformeln,
mit denen er einst je zu tun hatte?
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
Traditionalisten mögen vielleicht anmerken, was denn von der Schul-Mathematik noch übrig bleibt, wenn man das
Erlernen von Formeln und die Übung im
Zahlenrechnen in den Hintergrund drängt!
Jedoch ohne Verständnis der Problemstellung und ohne Besitz der wesentlichen
Lösungskompetenz helfen der Einsatz von
Technologie oder Formelsammlungen
auch nichts. Für einen späteren Arbeitgeber wird es wichtig sein, dass Absolventen
naturwissenschaftlich Denken können und
es ihnen möglich ist, ihre mathematischen
Fertigkeiten zur Lösung einer chemischen
Aufgabenstellung zu kombinieren.
Was bedeutet das konkret für den Unterricht?
Zunächst soll ein allgemeines Verständnis einer bestimmten Art von Problemstellungen vorgestellt und mehrere Lösungsmöglichkeiten erklärt werden. Der Lehrer
ist dazu angehalten, die Schüler beim Lernen zu unterstützen und ihnen evtl. Ansätze für die Lösung nahezubringen.
Anschließend sollte jeder Lernende dazu
angehalten werden, selbstständig auf die
von ihm gewünschte Art anwendungsbezogene Beispiele zu lösen. Über die Art der
Herangehensweise an ein Problem oder die
Lösung soll es zu diesem Zeitpunkt keinerlei
Vorschriften oder Anleitungen mehr geben.
Die Aufgabenstellungen sollten jedenfalls Realbezug aufweisen, d.h. unter Angabe möglicher Einsatzgebiete im weiteren
Berufsleben. (Damit kann man auch dem
oft gehörten Vorwurf „Wozu brauch‘ I‘
denn des?“ wirkungsvoll begegnen!)
Letztlich sollen die Schüler zu einer
selbstständigen Aneignung einer LösungsKompetenz aufgefordert werden. Jeder
einzelne sollte naturwissenschaftliches
Denken selbst entwickeln, und das ist nur
möglich mit einer selbstständigen Auseinandersetzung mit völlig verschiedenartigen Problemstellungen aus dem jeweiligen Fachgebiet. Eine Konfrontation mit
naturwissenschaftlichen Fragestellungen ist
somit unbedingt erforderlich.
Ein ständiges Vorrechnen von immer
denselben Beispielen ohne Kontext oder
ein unentwegtes „Abmalen“ von Beispielen von der Tafel ist nicht mehr wirklich
zielführend und wird den Aufbau der gewünschten/geforderten Kompetenz nicht
mit sich bringen.
So sehr das Lösen von Fragestellungen
auch im Vordergrund steht, um ein fundiertes naturwissenschaftliches Verständnis aufzuweisen, genauso wichtig ist die
korrekte Interpretation und fundierte Argumentation der Ergebnisse. Ohne diese
beiden weiteren, wichtigen Kompetenzen
ist es nicht möglich, fachlich folgerichtig
zu urteilen. Alle Ergebnisse in den Natur-
wissenschaften sollen hinterfragt werden
und durch sachgerechte Argumentation
verifiziert oder falsifiziert werden. Nur die
Lösungsstrategie alleine führt nicht ans erwünschte Ziel.
Vor diesem Hintergrund führt ein Teil
der gegenwärtig stattfindenden Bildungsreform zu dem Ergebnis, vier konkrete
Handlungsdimensionen im Mathematikunterricht zu verankern, differenziert zu
schulen und auch zu prüfen, wie es bereits
in den Bildungsstandards sowie für die
neue standardisierte Reife- und Diplomprüfung vorgesehen ist:
1. Modellieren und Transferieren
2. Operieren und Technologieeinsatz
3. Interpretieren und Dokumentieren
4. Argumentieren und Kommunizieren
Diese vier Handlungsdimensionen sollen anhand von anwendungsbezogenen
Beispielen erlernt werden. Gehen wir z.B.
von einer Tätigkeit im Labor aus: Hat ein
Schüler etwa während einer Titration mit
elektrochemischer Erfassung des Titrationsverlaufs eine Fülle von Wertepaaren
gemessen, so liegen diese zunächst unübersichtlich tabellarisch vor, eine Spalte
mit Volumina an verbrauchter Maßlösung,
eine Spalte mit zugehörigen Messwerten.
Zuallererst wird eine grafische Darstellung der gemessenen Daten von Vorteil
sein, d.h. die Daten werden in ein Diagramm TRANSFERIERT, zunächst manuell grafisch, mit zunehmendem Ausbildungsgrad aber mehr und mehr mittels
TECHNOLOGIEEINSATZ.
Dann wird es nötig sein, die Grafik zu
INTERPRETIEREN, d.h. Fakten, Zusammenhänge oder Sachverhalte zu erkennen und zu deuten.
Natürlich wird es auch nötig sein zu ARGUMENTIEREN, wieso die Grafik in genau dieser Art und Weise aussieht oder wieso offensichtlich ein Fehler unterlaufen ist.
Hierzu wird die Kompetenz des KOMMUNIZIERENS abverlangt, die einen
Austausch von Informationen bzw. Argumenten in der Fachsprache erfordert.
Nur durch den Einsatz aller Handlungsdimensionen ist es möglich zu erkennen, ob
die Aufgabenstellung richtig gelöst wurde.
Natürlich besteht noch die Möglichkeit,
einige statistische Parameter zu berechnen,
um die Interpretation zu untermauern oder
die Argumentation zu erhärten.
Anhand der genannten Handlungsdimensionen soll die Problemlösungskompetenz geschult werden. Wenn diese Bereiche
immer und immer wieder angewandt werden, bei jeglicher Art von Problemen, ist es
den Schülern möglich, eine allgemeine Herangehensweise an Problemstellungen zu
erlernen und diese im naturwissenschaftlichen Bereich einsetzen zu können.
Dipl.-Ing. Marianne Turner
Wir danken unseren Förderern!
0392_10_INULA_BP_OE
16.02.2010
8:41 Uhr
Seite 1
stellenangebote DEZEMBER 2012-jänner 2013
Die ausführlichen Stellenangebote finden Sie unter www.rosensteingasse.at – immer tagesaktuell! Beachten Sie, dass hier nur Kurzfassungen der
Stellenangebote abgedruckt werden, im Internet finden Sie die ausführlichen Texte der Ausschreibungen sowie alle Informationen zur Bewerbung.
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01.02.2013 einen selbständigen, engagierten
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eines Labortechniker ausüben will. Ihre Aufgaben: Durchführung von chemischen-physikalischen Analysen nach vorgegebenen Methoden
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Analyseverfahren, Aufrechterhaltung des Laborbetriebes, Sicherstellung der Verfügbarkeit aller
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Ihr Hauptaufgabenbereich umfasst Untersuchungen wie Viskosität, Infrarot-Spektroskopie,
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Wir sind ein weltweit tätiges Unternehmen
auf dem Gebiet der Erzeugung hochwertiger
Arzneimittel aus Plasma und suchen befristet
auf 1 Jahr Mitarbeiter Laborsystem (w/m) für
den Bereich Qualitätskontrolle. Ihre Aufgaben:
Übernahme und Verteilung von Routineproben, Chargenanmeldung von Routineproben
im LIMS, Bearbeitung von Statusänderungen
im LIMS, Koordination von Sondertestungen
sowie externer Testungen. Ihre Qualifikationen:
Abgeschlossene Ausbildung idealerweise auf Maturaniveau (z. B. techn. bzw. kfm. Ausbildung,
AHS-Matura o.Ä.), EDV-Kenntnisse, gute MSOffice und -Outlook Anwenderkenntnisse,
LIMS-Kenntnisse von Vorteil, Gute Englischkenntnisse, Selbständiger und genauer Arbeitsstil, Qualitätsbewusstsein und Verlässlichkeit,
Teamplayer und Organisationstalent. Es erwartet Sie ein attraktives Umfeld, ein sehr gutes
Betriebsklima und die Sicherheit eines renommierten Unternehmens. Für diese Positionen
gilt jeweils ein kollektivvertragliches Mindestgehalt von EUR 2.186,03 brutto pro Monat. Wir
bieten jedoch eine marktkonforme Bezahlung
in Abhängigkeit von der Qualifikation und Vor-
erfahrung sowie Sozialleistungen. Sollten wir
Ihr Interesse an dieser herausfordernden Tätigkeit innerhalb eines dynamischen, erfolgsorientierten Unternehmens mit anspruchsvollen
Wachstumszielen geweckt haben, richten Sie
bitte Ihre schriftliche Bewerbung an: octapharma Pharmazeutika Produktionsges.m.b.H.,
Oberlaaer Straße 235, 1100 Wien, Fr. Mag.
(FH) Romana Bogner
Laboranten (w/m) für den Bereich Qualitätskontrolle. Ihre Aufgaben: Qualitätskontrolle
– Wareneingang: Durchführung der Eingangskontrolle und Probenahmen von Ausgangsmaterialien, Chemische und physikalische Analysen, Erstellung und Revision von SOP’s und
Prüfplänen, Betreuung und Pflege von Geräten.
Qualitätskontrolle – Analytik: Durchführung
der Routinetestungen von Inprozess- und Endproduktproben, Chemische und biochemische
Analysen, Analysen von Gerinnungsfaktoren,
GC, HPLC, GMP-mäßige Dokumentation
von Analysenergebnissen, Qualifizierung von
Analysegeräten, Erstellung und Revision von
SOP’s, Wartungsplänen und Logbüchern. Ihre
Qualifikationen: Abgeschlossene chemische
Ausbildung, Berufserfahrung in der Pharmaoder Lebensmittelindustrie von Vorteil, Gute
Englisch- und EDV-Kenntnisse, Selbständiger
und genauer Arbeitsstil, Teamgeist, Qualitätsbewusstsein und Verlässlichkeit, Engagement
und Flexibilität in der Arbeitszeit. Für diese
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
23
24
Positionen gilt jeweils ein kollektivvertragliches
Mindestgehalt von EUR 2.186,03 brutto pro
Monat. Wir bieten jedoch eine marktkonforme Bezahlung in Abhängigkeit von der
Qualifikation und Vorerfahrung sowie Sozialleistungen. Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: octapharma Pharmazeutika
Produktionsges.m.b.H., Oberlaaer Straße 235,
1100 Wien, zH Fr. Mag. (FH) Romana Bogner,
[email protected]
Verfahrenstechniker (w/m) Produktion
Feinfraktionierung. Ihre Aufgaben: Überprüfung und Einstellen der pH-Werte und der gewünschten Konzentration, Durchführung der
Ultrafiltration und Diafiltration, Einstellen der
vorgeschriebenen Temperaturintervalle, Durchführen der Chromatographie und der Virusinaktivierungsschritte, Überprüfung und Einhaltung der Zeitvorgaben, Demontage, Reinigung
und Wartung der Geräte. Ihre Qualifikationen: Chemische Ausbildung, Bereitschaft zur
Schichtarbeit, Berufserfahrung in der Pharmaoder Lebensmittelindustrie von Vorteil, Verantwortungsbewusstsein und Flexibilität, Selbständiges und genaues Arbeiten. Für diese Position
gilt ein kollektivvertragliches Mindestgehalt von
EUR 1.801,51 brutto pro Monat. Wir bieten jedoch eine marktkonforme Bezahlung in Abhängigkeit von der Qualifikation und Vorerfahrung
sowie Sozialleistungen. Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: octapharma Pharmazeutika Produktionsges.m.b.H., Oberlaaer
Straße 235, 1100 Wien, zH Fr. Eveline Fischer,
[email protected]
Mitarbeiter Sterility Assurance (w/m) Quality in Operations. Ihre Aufgaben: Auswertung
des physikalischen Monitorings und der Partikeldaten, Erstellung von Berichten und Risikoanalysen. Ihre Qualifikationen: Abgeschlossene
naturwissenschaftliche bzw. technische Ausbildung oder vergleichbare Qualifikation, Berufserfahrung in der pharmazeutischen Industrie bzw.
Erfahrung in einem GMP-Umfeld wünschenswert, Sehr gute EDV- und Englischkenntnisse.
Für diese Position gilt ein kollektivvertragliches
Mindestgehalt von EUR 2.186,03 brutto pro
Monat. Wir bieten jedoch eine marktkonforme
Bezahlung. Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: octapharma Pharmazeutika
Produktionsges.m.b.H., Oberlaaer Straße 235,
1100 Wien, z.H. Fr. Mag. (FH) Romana Bogner, [email protected]
Routineanalytiker (w/m). Die Position:
Durchführung der Betriebsanalytik und Produktfreigabe im Bereich der Routineanalytik
sowie von QS Aufgaben. Beitrag: Selbständige
Durchführung aller Analysen nach festgelegten
Prüfplänen für die Polyolefinanlagen am Standort Schwechat, Erfassung, Auswertung, Bewertung und Dokumentation von manuellen und/
oder online generierten Analysenergebnissen,
Überprüfung und Kalibrierung von definierten
Laborprüfgeräten mit statistischen Methoden.
Anforderungsprofil: Absolventen (Fachschule, Höhere Lehranstalt oder Kolleg) der Abteilungen Technische Chemie, Werkstoffingenieurwesen, Kunststoff- und Umwelttechnik,
Werkstoffkunde, oder abgeschlossene Lehre
(Laborant, Kunststofftechniker), EDV-Anwenderkenntnisse, Englischkenntnisse. Verhalten:
Teamfähigkeit, Initiative, Sicherheits- und Umweltbewusstsein, Bewusstsein für Ordnung und
Qualität; Analytisches Denken, Bereitschaft zu
flexiblen Arbeitszeitmodellen. Sonstiges: Einsatz
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
im Schichtdienst, Location: Schwechat, Austria,
Eintrittstermin: ehestmöglich, vorerst 1 Jahr befristet. Wir bieten einen Grundlohn im Rahmen
des Kollektivvertrags für chemische Industrie ab
EUR 2.190,-- Brutto/Monat plus Schichtzulagen sowie einen jährlichen Bonus und ein Firmenpensionssystem. Wenn Sie an dieser Position interessiert sind und dem Profil entsprechen
senden Sie Ihre Bewerbung und Lebenslauf an
[email protected] und eine Kopie an [email protected]
Borealis Polyolefine GmbH, Danubiastraße 21-25, 2320 Schwechat-Mannswörth
Biomin® ist eine führende, weltweit in mehr
als 100 Ländern tätige Unternehmensgruppe im Bereich der Tierernährung. Aufbauend
auf unserer Wachstumsstrategie besetzen wir
für unsere Forschungszentrale in Tulln folgende Position: Production Assistant w/m.
Ihr Verantwortungsbereich: Fermentation von
Hefen und Bakterien, Downstream (Separation, Gefriertrocknung, Vakuumfiltration,
Wirbelschichttrocknung), Wartung der gesamten Produktionsanlage, Mikrobiologische
Labortätigkeiten (Inokulumsbereitung), ISO
konforme Dokumentation aller Tätigkeiten.
Unsere Anforderungen: Matura HBLA mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt oder abgeschlossene Lehrausbildung (Molkerei, Brauerei,
Getränkeindustrie, etc.), Erfahrung im Bereich
von Fermentationsprozessen von Vorteil. Unser Angebot: Wir bieten Ihnen herausfordernde
und vielseitige Aufgaben in einem internationalen und dynamischen Umfeld. Bewerben Sie
sich bitte online unter: www.erber-group.net.
BIOMIN Holding GmbH, Industriestraße 21,
3130 Herzogenburg
Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir
ab sofort einen vollzeitbeschäftigten HTL Absolventen (w/m). Ihre Aufgaben: Mitarbeit bei
Entwicklung neuer Oberflächenbeschichtungsverfahren im Labormaßstab, Schlifferstellung
und anschließende Vermessung mittels Rasterelektronenmikroskopie, Schichtstärkenmessung
mittels XRay. Ihre Qualifikationen: Abgeschlossene Ausbildung HTL Rosensteingasse bzw.
entsprechende andere Qualifikation, Genauigkeit und Sorgfalt im Umgang mit technischen
Geräten und den eingesetzten Chemikalien,
EDV-Kenntnisse, Gute Englischkenntnisse.
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte
an: Ing. W. Garhöfer GmbH, Bojanusgasse 15,
1220 Wien, [email protected]
Labortechniker (w/m) für den Bereich
Qualitätskontrolle – Mikrobiologie. Ihre Aufgaben: Routinetestungen nach Bedarf, Mikrobiologisches
Monitoring,
Allgemeine
mikrobiologische Labortätigkeiten (z.B. GeräteWartungen). Ihre Qualifikationen: Technische
bzw. mikrobiologische Ausbildung (z.B. HTL,
FS o.Ä.), Berufserfahrung in der Mikrobiologie bzw. Aseptik wünschenswert, Gute Englisch- und EDV-Kenntnisse, Selbständigkeit,
Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit,
Engagement und Flexibilität in der Arbeitszeit,
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und Umweltanalytik ZT-GesmbH ist Ziviltechniker- und Consultingbüro im Bereich Mineralöl- und Umweltanalytik und betreibt zwei
Laborstandorte in Wien und in der OMV Raffinerie Schwechat. Für den Standort Schwechat
suchen wir eine chemische Hilfskraft (w/m) für
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Transport zu anderen Standorten. Tätigkeitsbereich: Probenabwicklung und Transport. Ausbildung: Führerschein. Wir bieten ein Bruttogehalt von mindestens EUR 1.200,-- pro Monat;
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Mindestanforderung ist eine abgeschlossene
Chemielabortechniker/laboranten Lehre oder
chemische Fachschule. Wir bieten ein Bruttogehalt von mindestens EUR 1.700,-- pro Monat;
höheres Gehalt bei entsprechender Qualifikation möglich. Bewerbungen bitte an: Dr. C. Wiegel, I.M.U. Institut für Mineralölprodukte
und Umweltanalytik ZT-GesmbH, Stolzenthalergasse 21, 1080 Wien; [email protected]
Für den Standort Schwechat suchen wir
einen Standortleiter-Stellvertreter (w/m) mit
praktischer Erfahrung im Bereich Kundenbetreuung, Labor und Qualitätssicherung.
Tätigkeitsbereich: Kundenbetreuung, Labor.
Ausbildung: Mindestanforderung ist eine abgeschlossene HTL Ausbildung im Bereich Chemie (höhere Abteilung) mit Berufserfahrung.
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Wien; [email protected]
IMPRESSUM
VÖCHICHT-REPORT Nr. 118
Der VÖCHICHT-Report ist die Zeitung des Vereins Österreichischer Chemie-Ingenieure und
Chemotechniker VÖCHICHT – Die Zeitung des Absolventenvereins der Rosensteingasse.
6 mal pro Jahr in der Österreichischen Chemie-Zeitschrift. www.rosensteingasse.at
Tel.: *43 664/54 86 419. Per Adresse HBLVA für chemische Industrie, Rosensteingasse 79, 1170 Wien.
Vereinskonto: UniCredit Bank Austria AG (BLZ 12000) 00 641 152 707
Redaktion: DI Dr. Martin TURNER, DI Roman HEFELE, [email protected]
Druck: Alwa & Deil Druckerei GmbH, 1140 Wien
Mitgliedsgebühren 2012:
Schüler/StudentIn M 14, PensionistIn M 22, ordentlich M 36, Firmenmitglied M 270.
Ü
Shimadzu_Analytical_Scientist.qxd
20.12.2012
bücher
17:
Beck, E. (Hrsg.)
Die Vielfalt des Lebens – Wie hoch, wie komplex, warum?
246 Seiten, Weinheim: Wiley VCH Verlag 2013,
Euro 25,00 (ISBN 978-3-527-33212-0)
„Biodiversität“ ist weltweit zu einem Begriff für ein hohes Gut der Menschheit geworden, das es zu bewahren gilt. Inzwischen ist
klar geworden, dass (fast) alles, was in einem
Ökosystem abläuft, von seinen Organismen
bewerkstelligt wird, und dass die Vielfalt dieser Organismengemeinschaften die Leistungen
und die Stabilität der Land- und Meeresökosysteme bedingt. Viele dieser Leistungen nutzt der
Mensch, ohne sie könnte er nicht leben. Von uns
oft nicht bemerkt, wirkt die Biodiversität unaufhörlich in unser tägliches Leben hinein.
Dieses Lesebuch bringt dem Leser nicht nur die ungeheure Vielfalt des
Lebens auf der Erde näher, sondern zeigt auch in einer gut verständlichen
Sprache die Prinzipien und die Bedeutung der Biodiversität für das Leben
auf der Erde auf.
Heldmaier, G., G.Neuweiler, W.Rössler
Vergleichende Tierphysiologie
2., vollst. überarb. und aktual. Aufl., 1178 Seiten, Heidelberg: Springer-Verlag 2012, Euro
82,19 (ISBN 978-3-642-25154-2)
Die vegetative Physiologie beschäftigt sich
mit den Grundbausteinen des Lebens: Atmung, Kreislauf, Ernährung, Energiehaushalt,
Stoffwechsel, Osmoregulation. Wie funktionieren sie unter alltäglichen, wie unter extremen
Bedingungen? Die Neuro- und Sinnesphysiologie widmet sich den Themen Sehen, Hören,
Riechen, Schmecken, Fühlen. Zu jedem Gebiet bietet das Buch markante Beispiele für die
spezielle Anpassung der Sinnes- und Neuroleistung an bestimmte Biotope und Verhaltensweisen. Von den Quallen bis zu den Primaten wird die evolutive Entwicklung der Nerven- und Sinnessysteme sowie deren Funktionen verfolgt.
Die Neuauflage wurde gestrafft und vereinigt die beiden Teilbände jetzt
in einem Band.
Müller, W., M.Hassel
Entwicklungsbiologie und Reproduktionsbiologie des
Menschen und bedeutender Modellorganismen
5. Aufl. 637 S. Heidelberg: Springer-Verlag
2013, Euro 36,99 (ISBN 978-3-642-28382-6)
Thema dieses Lehrbuchs sind die faszinierenden Vorgänge der Entwicklung und ihrer genetischen Steuerung. Es gibt einen Überblick
über die Embryonalentwicklung des Menschen
und bedeutender Modellorganismen. Hervorgehoben werden allgemeine Prinzipien und
Grundmuster. Berücksichtigt werden aktuelle
Forschungsschwerpunkte wie: Signalsysteme
der Selbstorganisation, Krebs- und Stammzellenforschung, regenerative Medizin, Einfluss
von Genen, Umweltfaktoren und Schadstoffen
auf die Sexualentwicklung, gezielte transgene
Eingriffe, Klonen, Chiptechnologie zum Erfassen von Gen-Netzwerken. Auch werden die gesetzlichen Regelungen zu
Schwangerschaftsabbruch und Pränataldiagnostik sowie Kontroversen
hierzu erläutert.
Für die 5. Auflage haben die Autoren alle Abbildungen vierfarbig gestaltet und den Themen „Entwicklung des Menschen“ und „Evolution von
Entwicklungsprozessen“ noch mehr Raum gewidmet.
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
25
aktuell
26
STEP Award – Spirit to expand
Der STEP Award ist ein Unternehmenswettbewerb zur Förderung von
Wachstumsunternehmen, die auf der
Schwelle zum „großen Durchbruch“
stehen und sich dem „Spirit to expand“ verschrieben haben. Die Initiatoren verfolgen gemeinsam mit
zahlreichen Förderern und Partnern
das Ziel, Unternehmen in der Wachstumsphase wichtige Impulse für ihre
weitere erfolgreiche Entwicklung zu
geben. Im Fokus des mit 100.000
Euro dotierten STEP Award stehen
die Branchen Chemie, Pharma, Life
Science, Bio-/Nanotechnologie, Medizintechnik und Greentech. In diesem
Jahr haben sich rund 100 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz beworben. Seit Bestehen
des STEP Award sind Bewerbungen
von mehr als 700 Unternehmen eingegangen.
Hauptförderer des STEP Award
2012 sind Commerzbank, Clariant,
Deutsche Börse, Hessen Agentur, Sanofi, TÜV Hessen, Pricewaterhouse
Coopers und Wirtschaftsförderung
Frankfurt.
Die NanoTemper Technologies
GmbH aus München gewinnt
den STEP Award 2012
Erkrankungen wie Alzheimer, HIV
oder Krebs stellen Forscher und Ärzte
immer noch vor große Herausforderungen. Der Schlüssel liegt darin, den
Wirkstoff genau zu identifizieren, der
sich aufgrund der richtigen Struktur
an die krankmachende Zelle andocken
und eine Heilung bewirken kann. Die
NanoTemper Technologies GmbH, der
auf dem Gebiet der Grundlagen- und
Wirkstoffforschung ein Durchbruch
gelungen ist, wurde jetzt mit dem
STEP Award 2012 ausgezeichnet.
Die Messgeräte der NanoTemper
Technologies GmbH basieren auf einer weltweit einzigartigen biophysikalischen Messmethode, der Microscale
Thermophoresis.
Diese Technologie kann für die forschenden Pharmaunternehmen die
Lösung eines ihrer größten Probleme
bedeuten: das teure Scheitern neuer
Medikamente in der klinischen Phase. Hauptursache hierfür ist, dass bei
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
den gängigen Messverfahren neue
Medikamente in Umgebungen getestet werden, die sich von ihrem späteren Einsatzort, den Flüssigkeiten im
menschlichen Körper, unterscheiden.
So wird bisher vor allem an Glas- oder
Goldoberflächen getestet. Das NanoTemper-Messgerät „Monolith“ kann
die Wirksamkeit direkt in Blut, Lymphen oder Gewebeflüssigkeit messen.
Dies erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit, dass der richtige Wirkstoffkandidat für die klinische Phase ausgewählt wird und zu einer Zulassung
führt. Zudem benötigt das Gerät nur
einen Bruchteil der üblichen Probenmenge. Dies ermöglicht Messungen
an Wirkstofftargets, die aufgrund ihrer
Komplexität nur in geringen Mengen
vorliegen oder schwer herzustellen
sind.
Die Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter der NanoTemper
Technologies GmbH, Dr. Philipp Baaske und Dr. Stefan Duhr, konnten den
STEP Award 2012 am 5. Dezember im
Rahmen einer Gala-Veranstaltung in
Frankfurt am Main entgegen nehmen.
Die Initiatoren des STEP Award, Dr.
Roland Mohr, Geschäftsführer von Infraserv Höchst, und Markus Garn, Mitglied der Geschäftsleitung des F.A.Z.Instituts, überreichten den mit 100.00
Euro dotierten Hauptpreis in Frankfurt..
Kategorienpreise für
­weitere Unternehmen
Preisträger
„Produkt/Technologie“:
Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH, Graz
Mit der Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH (RCPE)
ist auch ein öster-reichisches Unternehmen unter den Preisträgern. Das
im Jahr 2008 gegründete Kompetenzzentrum mit Sitz in Graz beschäftigt
aktuell 100 Mitarbeiter und führt mit
weltweit renommierten Pharmaunternehmen Projekte zur Prozess- und
Produkt-optimierung durch. Die Forschungsschwerpunkte umfassen dabei die Entwicklung moderner Medikamente und Therapeutika, neuer
Verabreichungsformen und diagnos-
tischer Geräte sowie der zugehörigen
Produktionsprozesse.
Ausgezeichnet wurde die RCPE
GmbH in der Kategorie „Produkt/Technologie“ für ihre „Pills on Paper“. Hierbei wird ein mit mehreren Wirkstoffen
hochpräzise bedruckter, essbarer Papierstreifen zusammengerollt und
in eine Gelatine-Kapsel gefüllt. Die
einzelnen Wirkstoffe sind mit einem
Überzug versehen, der steuert, wann
die einzelnen Wirkstoffe im Körper
freigesetzt wird. So muss der Patient
nur noch eine Tablette pro Tag einnehmen, was das Risiko reduziert, ein Medikament zu vergessen.
Preisträger „Prozesse“: IONYS AG,
Eggenstein-Leopoldshafen
Die im Jahr 2008 gegründete IONYS AG entwickelt und vermarktet innovative Hochleistungswerkstoffe, die
im präventiven Bauwerksschutz zum
Einsatz kommen.
Preisträger „Markt/Kunde”: Oculentis
GmbH, Berlin
Die Oculentis GmbH entwickelt,
produziert und verkauft seit 1995
HochTechnologieprodukte für die Intraokularchirurgie. Kernprodukt des
Unternehmens sind künstliche Linsen, so genannte „Intraokularlinsen“,
zur Behandlung verschiedenster Formen von Fehlsichtigkeit, wie sie durch
Hornhautverkrümmung, Alterssichtigkeit oder Grauen Star entstehen.
Preisträger „Finanzen“ und „Nachhaltigkeit“: va-Q-tec AG, Würzburg
Das Hightech-Unternehmen hat
sich seit seiner Gründung im Jahr
2001 auf die Entwicklung und Produktion energieeffizienter und platzsparender Isolationsmaterialien spezialisiert. Mit über 50 Patenten weltweit ist
va-Q-tec Technologieführer für Vakuumisolationspaneele (VIP).
Die nächste Wettbewerbsrunde
startet im Mai 2013. Weitere Informa­
tionen und Bewerbungsunterlagen
sind erhältlich beim F.A.Z.-Institut, Innovationsprojekte, Lea Wissel, Telefon
+49 69 75 91-15 64, info@step-award.
de oder www.step-award.de
aKTUELL
SABIC Forschungsvereinbarung mit
der ETH-Zürich
Superior Temperature Technology for a Better Life
Saudi Basic Industries Corporation (SABIC) setzt ihre
Wachstumsstrategie durch die Erweiterung seiner mehrjährigen Vereinbarung mit einer der weltweit führenden
Universitäten, der ETH Zürich (Eidgenössische Technische
Hochschule, Zürich), fort, indem sie am 21. Januar in Zürich,
Schweiz, eine Rahmenvereinbarung über mehrere zukünftige Projekte in einer Vielzahl von Bereichen auf dem Gebiet
der Technologie und Innovation unterzeichnete.
SABIC hatte mit der Schweizer Universität im vergangenen Jahr eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit in
den Forschungsbereichen Funktionswerkstoffe und Nanotechnologie geschlossen. Die neue Vereinbarung wird diese
Forschungsallianz stärken und beiden Seiten ermöglichen,
strategische Partnerschaften einzugehen.
www.sabic-europe.com
The Power of Thermodynamics™
Laborumzug birgt Risiken
Die neuen PRESTO®
Umzüge erfordern komplexe Planung und Logistik. Noch
viel größer ist der Aufwand, wenn es darum geht, ein Labor
zu verfrachten. Dazu muss im Vorfeld geklärt werden, welche
Belastungen die Technik aushält. Auch Risiken für Mensch
und Umwelt sind zu bedenken. Dadurch werden Risikoanalyse, Planung und Durchführung eines solchen Umzugs fast
eine Wissenschaft für sich.
Gut also, wenn man den Umzug in die Hände eines
Dienstleisters legen kann. So ist etwa das Logistikunternehmen Neumaier ganz auf den Transport sensibler Laboreinrichtung spezialisiert. Geht es zusätzlich noch um die
Anforderungen von Arzneimittel- oder Medizinprodukteherstellern, dann garantiert der Logistiker die Qualitätssicherung und das Risikomanagement dieser Branchen. Nur wenn
ein Umzugsunternehmen über derart umfassende Erfahrung
verfügt, ist sichergestellt, dass alle technischen, gesetzlichen
und branchenspezifischen Vorgaben eingehalten werden – in
sensiblen Industriezweigen etwa gemäß den internationalen
Standards der GMP.
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Österreichische Chemie Zeitschrift19.11.2012
1/201315:18:01
27
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AKTUELL
28
Reduktion von Tierversuchen durch neue in vivo-Biomaterialtests
Neue in vivo-Biomaterialtestverfahren sollen Tierversuche zur Überprüfung implantierbarer Biomaterialien signifikant reduzieren. Dieses
Ziel verfolgt das EU-Verbundprojekt
„Biomaterial Implant Monitoring Test“,
kurz BiMoT, des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts
(NMI) an der Universität Tübingen. Im
Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung eines neuen, sensorbasierten
Verfahrens zur Bestimmung der Biokompatibilität, um zukünftig bei der
Biomaterialentwicklung die Zahl der
bisher unvermeidlichen Tierversuche
reduzieren zu können und gleichzeitig
die Überprüfung einer großen Anzahl
neuartiger, biofunktioneller Biomaterialien zu ermöglichen.
Die Gewebeverträglichkeit von Biomaterialien spielt bei einer Vielzahl
medizinischer Applikationen eine entscheidende Rolle. Aktuelle, moderne
Biomaterialentwicklungen zielen auf
bioaktive Materialkompositionen, die
das Einheilen in den Körper in einer
vorherbestimmbaren Weise steuern
sollen. Für die Analyse der Biokompatibilität und Biofunktionalität dieser
medizinischen Kombinationsprodukte
aus Pharmaka und Trägermaterial sind
Tierversuche in der präklinischen Entwicklungsphase bisher unabdingbar.
Typischerweise werden hierzu histologische Untersuchungen durchgeführt. Mikroskopische Analysen
an der Grenzfläche zwischen Implantat und Gewebe geben u.a. Auskunft
über Materialabbau und Fremdkörperreaktionen. Wollte man aber diese kontinuierlich variierenden biologisch-chemischen Prozesse in kurzen
Zeitabständen an einer Vielzahl von
Materialkombinationen überprüfen,
müsste eine entsprechend große Zahl
von Versuchstieren geopfert werden.
Die Entwicklung eines neuen Testverfahrens, das zur Reduzierung der
Tierversuche führt, ist daher mehr als
wünschenswert.
Hier setzt BiMoT an und entwickelt
für die kontinuierliche Überwachung
der Gewebe-Biomaterial-Interaktion
ein mittel- bis langzeitstabiles, drahtlos ansteuerbares Mikrosensorimplantat. Ein Mikrochip mit chemischen
und physikalischen Sensoren wird zusammen mit einer Telemetrie-einheit
verkapselt, mit einem zu testenden Biomaterial beschichtet und in das Tier
implantiert. Die Messung der physikalisch-chemischen Eigenschaften an
der Grenzfläche von Biomaterial und
Gewebe erfasst damit das Einwachsverhalten im Weichgewebe. Als erstes
repräsentatives Prüfbeispiel werden
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
Multisensor-Mikrochip
Titanschwämme und bioaktive Hydrogele getestet. Diese Materialien sollen
später kombiniert in der Luftröhrenersatztherapie zur Anwendung kommen. Der auf diese Weise entwickelte
neue in vivo Biomaterialtest kann in
einem weiteren Schritt auf andere Biomaterialarten übertragen werden.
Neben der Reduktion von Tierversuchen bietet die alternative Testmethode zusätzlich wirt-schaftliche
Vorteile: Der Einsatz eines Mikrosensorimplantats ermöglicht die parallele
Validierung einer hohen Anzahl chemischer Variationen desselben Materials bei gleichzeitig niedrigen Kosten.
Die erfassten Parameter sind zudem
quantifizierbar und ermöglichen so
eine eindeutig nachvoll-ziehbare Abgrenzung unterschiedlicher Einwachsverhalten – eine wertvolle Unterstützung bei der Zulassung innovativer
Implantatmaterialien mit stetig steigenden Anforderungen im Bereich
Tissue Engineering und Regenerativer
Medizin.
An dem auf drei Jahre angelegten
EU-Projekt BiMoT beteiligen sich insgesamt fünf Forschungspartner aus
Deutschland und Frankreich. Neben
dem NMI ergänzen die NMI TT GmbH
(D), die Cellendes GmbH (D), Protip
Medical (F) sowie das Institut Inserm
U977 (F) den Verbund.
www.nmi.de/
www.biochipnet.com
Daten, die Staubexplosionen
verhindern ­können
Dr. Ulrike Rockland, Bundesanstalt
für Materialforschung und -prüfung
(BAM)
Staubexplosionen können in vielen
industriellen und landwirtschaftlichen
Bereichen auftreten, vor allem dort,
wo Stäube in aufgewirbelter Form
vorkommen. Auch abgelagerte Stäube bergen ein hohes Gefahrenpotential, da sie sich bei starker Erwärmung
entzünden können. Daher ist es für die
Gefahrenabwehr wichtig, verlässliche
Daten zu besitzen. Diese Daten – Experten nennen sie „sicherheitstechnische Staubkenngrößen“ – sind erstmalig als Staubgruppen unter Angabe
von Bandbreiten in einer Datenbank
zusammengetragen worden.
Unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden dort gut interpretierbare
Staubkenngrößen wie etwa die Brennbarkeit von abgelagerten Stäuben,
die Mindestzündenergie, die Zündtemperatur, die untere Explosionsgrenze oder der entstehende Explosionsdruck.In einem vom Sächsischen
Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie betreuten Forschungsprojekt hatte die BAM Bundesanstalt für Materialforschung und
prüfung rund 8000 bekannte Staubdatensätze ausgewertet.
Mit einer völlig neuen Systematik fassten die Experten die Stäube
in Produktgruppen (Zucker, Metalle, Kunststoffe, Kohlen etc.) sowie jeweils untergliedernd in insgesamt
108 Staubgruppen zusammen. In den
Staubgruppen sind wiederum etliche
Datensätze enthalten – aber nun nicht
mehr die definierten Kenngrößen einzelner Stäube. Stattdessen führten die
Fachleute Bandbreiten ein, innerhalb
derer sich die Kenngrößen je nach
Einzelfall bewegen können. Mit dieser
Datenbank können nun Unfallaufklärer, Einsatzkräfte oder Mitarbeiter von
Genehmigungsbehörden das kritische
Brand- und Explosionsverhalten von
Stäuben schnell analysieren. Die Datenbank richtet sich aber auch an kleinund mittelständische Industriebetriebe,
um ihnen einen schnellen und einfach
verständlichen Zugang zu den Daten
zu ermöglichen. Von Staubexplosionen
betroffen sein können insbesondere
Betriebe im Bereich der Kunststoffverarbeitung, der Kohlegewinnung und
-verarbeitung, aber auch das Holz- und
Metallverarbeitende Gewerbe, sowie
Unternehmen in der Nahrungs- und
Futtermittelproduktion.
Bei der Datenbank handelt es sich
um die für jedermann zugängliche
GSBLpublic, dieTeil des „Gemeinsamen
zentralen Stoffdatenpools des Bundes
und der Länder“ ist (http://www.gsbl.
de/index.html). Ab sofort stehen damit
den Landes- und Bundesbehörden in einer neuartig zusammengefassten Weise
Bandbreiten aller sicherheitstechnisch
relevanten Staubkenngrößen in einer
Datenbank zur Verfügung.
Der Abschlussbericht ist im Internet verfügbar (http://www.bam.de/de/
service/publikationen/publikationen_
medien/abschlussbericht...).
aktuell
Belastungen über die Haut durch chemische Stoffe messen
Die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
hat gemeinsam mit dem Institut und
Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg ein
Verfahren entwickelt, mit dem man
die potenzielle Belastung durch chemische Stoffe ermitteln kann, die über
die Haut aufgenommen werden. Diese
Messmethode wurde in vier verschiedenen holzimprägnierenden Betrieben bei der Imprägnierung mit Teeröl
(Kreosot) angewandt. Die Ergebnisse
hat die BAuA jetzt im Bericht „Messung von Hautbelastungen durch chemische Stoffe bei der Imprägnierung
mit Holzschutzmitteln“ veröffentlicht.
Die Datenlage zur dermalen Exposition von Arbeitern bei der Teerölimprägnierung von Hölzern ist bislang
unzureichend. In der vorhandenen
Fachliteratur gibt es jedoch Hinweise
darauf, dass die Hauptaufnahme von
Kreosot in den Körper über die Haut
erfolgt. Kreosot ist ein Imprägnieröl, das bis zu 50 Prozent aus polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) bestehen kann. PAK
reichern sich im Körper an und haben
Folgen für den gesamten Organismus.
Sie sind giftig und können unter anderem Krebs oder andere Genmutationen auslösen. Das Fehlen von Daten
und die Wirkung von Kreosot auf den
Körper nahm die BAuA zum Anlass,
um entsprechende Untersuchungen
und umfangreiche Arbeitsplatzmessungen durchzuführen.
Nach intensiver Literaturrecherche
entschied sich das Forschungsteam
der BAuA für den Einsatz von Ganzkörperoveralls aus Polyethylen und
Schutzhandschuhen aus Spaltleder als
Probensammler. Sie nehmen die chemischen Stoffe wie eine „zweite Haut“
auf, geben die Stoffe zur Analyse wieder verlustfrei ab und führen deshalb
zu reproduzierbaren Ergebnissen. Außerdem sorgen sie für eine reproduzierbare Auswahl der Körperpartien
zur Probenahme.
Die Beschäftigten von vier holzimprägnierenden Betrieben haben die
Ganzkörperoveralls und Schutzhandschuhe während ihrer Arbeit getragen. Dabei wurden die einzelnen Tätigkeiten innerhalb der Betriebe in drei
Schwerpunkte unterteilt. Für die Analyse im Labor wurden die Overalls und
Handschuhe anschließend in mehrere
Segmente zerschnitten. So konnten
durchschnittliche Belastungswerte für
einzelne Körperpartien messtechnisch
ermittelt werden. Die so gewonnenen
Werte ließen sich auf die potenzielle
dermale PAK-Belastung pro Minute
umrechnen, um die Ergebnisse für
einzelne Tätigkeiten und Arbeitsphasen vergleichbar zu machen.
Bei der Auswertung der Probensammler ergaben sich für die potenzielle PAK-Belastung der Haut signifikante Unterschiede sowohl zwischen
den einzelnen Tätigkeiten als auch
zwischen einzelnen Körperpartien. Dabei ließ sich bei allen Tätigkeiten der
größte Anteil der potenziellen Hautbelastung an den Händen feststellen.
Daneben waren auch die Unterarme
sowie die Vorderseiten des Oberkörpers und der Beine belastet. Außerdem steigt die potenzielle dermale
Belastung durch PAK, je wärmer das
frisch imprägnierte Holz weiterverarbeitet wird.
Mithilfe der Ergebnisse lassen sich
für die einzelnen Arbeitsschritte die
besonders belasteten Körperbereiche
feststellen. Dadurch können konkrete
Vorschläge für technische und organisatorische Maßnahmen sowie zu
tätigkeitsbezogener Schutzausrüstung
formuliert werden.
Messung von Hautbelastungen
durch chemische Stoffe bei der Imprägnierung mit Holzschutzmitteln;
Anja Schäferhenrich, Ralph Hebisch,
Dagmar Holthenrich, Kristina Krutz,
Thomas Göen; 1. Auflage; Dortmund:
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin 2012; ISBN: 978-388261-723-8; 197 Seiten. Eine Version
im PDF-Format gibt es zum Herunterladen unter der Adresse
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Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
29
TECHNISCHE GASE
30
Spezielle Atmosphären
Prozessgase spielen in der Halbleiterindustrie eine entscheidende
Rolle. Beispielsweise werden durch
MOCVD-Verfahren (metallorganische
chemische Gasphasenabscheidung)
gezielt kristalline Schichten aus der
chemischen Dampfphase diverser
Ausgangsstoffe erzeugt. Als weltweit
größter Hersteller von MOCVD-Anlagen beliefert Aixtron (Herzogenrath/D)
einen breiten Kundenkreis, der Bau­
elemente für elektronische und optoelektronische Anwendungen (Photonik) auf Basis von Verbindungs-,
Silizium- und organischen Halbleitermaterialien sowie Kohlenstoff-Nanostrukturen, Graphen und weiteren
Nanomaterialien herstellt. Bei der
Close Coupled Showerhead (CCS)
Technologie, ein Beispiel aus dem
Produktportfolio, werden die prozessrelevanten Gase durch die wassergekühlte Showerhead-Oberfläche über
der gesamten Beschichtungsfläche in
den Reaktor eingelassen. Dabei ist der
Abstand zwischen dem Showerhead
und den Substraten sehr klein. Der
Gaseinlass ist so konzipiert, dass die
einzelnen Gase durch viele schmale
Bild: Aixtron
Technische Gase weisen
ein breites Einsatzspektrum
auf, das von der Forschung
an neuen elektronischen
Bauteilen bis zur effizienten Fügetechnik reicht.
MOCVD-Produktionsanlage für die Herstellung von Verbindungs-Halbleitermaterialien.
Röhrchen bis kurz vor dem Einlass getrennt sind. Diese werden durch separate Öffnungen im wassergekühlten
Showerhead in den Reaktor eingelassen, um eine sehr gleichmäßige Verteilung der Prozessgase zu erreichen.
Die vertikalen CCS-MOCVD-Reaktoren
von Aixtron gewährleisten maximale Homogenität und Skalierbarkeit.
Das CCS-Konzept lässt eine Vielzahl
an
Suszeptor-/Substrat-Konfigurationen mit einer Kapazität bis 69x2
(oder 19x4, 7x6, 3x8) Zoll zu, die für
die Massenproduktion von InP-, GaAs-
und GaN-Anwendungen verwendet
werden. Die Substrate liegen dabei
auf einem rotierenden Suszeptor, der
mit einer Widerstandsheizung erhitzt
wird. Durch separate Heizzonen kann
das Temperaturprofil so angepasst
werden, dass der Suszeptor auf der
gesamten Oberfläche immer die gleiche Temperatur hat.
Forschungsanlagen zur Entwicklung neuartiger Kohlenstoff-Nanoröhren (CNT) und Graphen bietet
das Hightech-Unternehmen unter anderem auch, so wurde erst kürzlich
ein derartiges System an die chinesische Zhejiang University geliefert.
Man will dort die bisherigen F&E-Anstrengungen im Bereich TunneleffektDrucksensoren auf der Basis von hexagonalen Bornitrid-Heterostrukturen
erweitern und beschleunigen. Die Anlage kann sowohl für thermische CVDals auch für plasmagestützte Prozesse
eingesetzt werden, daher sind alle
denkbaren Varianten und Formen von
Kohlenstoff-Nanoröhren/-fasern und
Graphen umsetzbar. Weitere Anwendungsbereiche – neben dem Einsatz
in Sensoren – sind unter anderem Energiespeicher, Wärmemanagement,
Elektronenquellen sowie Mikrofluidik.
Bild: Aixtron
Mehr als ein Hilfsstoff
Close Coupled Showerhead Reactor (Beschichtungskammer) 69x2 Zoll Konfiguration.
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
Die Anwendung effizienter Schweiß­
verfahren ist heute zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Wer dabei das Schutzgas nur als
„schweißtechnischen Hilfsstoff“ zum
Schutz der Schmelze betrachtet, vergibt wertvolle Chancen, wird etwa
Bild: Linde
Bild: IVA
technische gase
Schweißeinsatz mit Schutzgas Corgon2 von Linde.
seitens des Herstellers Linde betont.
Die technisch beste und gleichzeitig
wirtschaftlichste Schweißnaht kann
nur erreicht werden, wenn alle am
Prozess beteiligten Faktoren passen:
Werkstoff, Gerätetechnik, Prozessgas
und das schweißtechnische Wissen.
Dies erfordere ein Umdenken bei der
Einstufung des Produktes Gas. Als optimierendes Werkzeug erfüllt es verschiedenste Aufgaben: Physikalische
Beeinflussung des Lichtbogens (elektrisch und thermisch); Bestimmung
der Viskosität und Oberflächenspannung sowohl des Tropfens als auch der
Schmelze; Regelung des Benetzungsverhaltens; Steuerung von Einbrand,
Nahtgeometrie und Nahtoberfläche;
Gezieltes metallurgisches Reagieren
mit Zusatz und Schmelze; Beeinflussung von Strahlung, Wärmetransfer
und Wirkungsgrad des Lichtbogens;
Bestimmung von Werkstoffübergang
und Energieverteilung im Lichtbogen. Auch bestimmte Schadstoff­
emissionen werden beeinflusst – somit erfüllt das je nach Anwendung
spezifische Schutzgas manigfaltige
Aufgaben. Zu den jüngeren Entwicklungen zählt etwa VARIGON N2, ein
WIG-Prozessgas mit metallurgischem
Einfluss
für
Duplexstahl-Anwendungen, oder das mit Sauerstoff dotierte VARIGON S, speziell entwickelt
für Aluminium. Über die Bandbreite
an Schutzgasen wird online informiert
– hier finden sich auch Praxistips für
Schweißaufgaben – und die Experten
von Linde stehen für alle Fragen parat.
Härten unter Schutzgas in Drehrohrofen von
IVA.
lagen, die für exakt reproduzierbare
Ergebnisse sorgen. Als sinnvolle Option bietet IVA ein modulares Prozessleitsystem an, zur vollautomatischen
Regelung und Steuerung aller Behandlungsparameter inklusive Dokumentation und Prozessvisualisierung.
Forschungsfront
Mit dem Know-how und der Erfahrung von MBRAUN (Garching/D),
international
gefragter
Hersteller
von Inertgas-Systemen in vielen Forschungsbereichen, wurde eine neue
Pilotanlage für Organische Leuchtdioden (OLEDs) und Solarzellen am
Fraunhofer-Institut für Angewandte
Polymerforschung IAP in PotsdamGolm (D) geschaffen. Unter Schutzgas
und hochreinen Bedingungen werden
ab Jänner des Jahres neue Verfahren
für Bauteile getestet, die essentiell
für den europäischen Industriesektor
sind. Dr. Martin Reinelt, Geschäftsführer der Firma MBRAUN anlässlich der
Eröffnung: „Wir hoffen, dass dadurch
die deutsche Forschungslandschaft
gestärkt wird und weiterhin erfolgreich mit amerikanischen und asiatischen Forschungseinrichtungen konkurrieren kann.“ Mit ergonomischen
Glove-Boxes hantieren die Forscher
an Geräten, die unter industrienahen
Bedingungen arbeiten – eine entscheidende Voraussetzung für die spätere
Überführung in kommerzielle Produkte.
Heiße Umgebung
Für das Vergüten von Schüttgut
und Massenteilen mit geringen Abmessungen eignen sich Drehrohröfen.
Anbieter ist etwa die IVA Industrieöfen GmbH (Dortmund/D), ein Unternehmen der MTH Gruppe (Metall
Technologie Holding). Die Anlagen
sind einsetzbar etwa zum Härten unter Schutzgas durch Abschreckung in
Öl, Wasseremulsion oder Abschrecksalz, aber auch zum Gasaufkohlen,
Carbonitrieren sowie Bainitisieren.
IVA-Drehrohröfen zeichnen sich durch
robuste Konstruktion, überdurchschnittlich lange Standzeiten und einen modularen Aufbau aus, der eine
individuelle Anpassung der Anlagen
an die speziellen Einsatzbereiche und
vollautomatisierte Abläufe gestattet.
Alle Durchlaufsysteme von IVA verfügen über Schalt-, Mess- und Regelan-
Bild: MBRAUN
Infos im Web
www.aixtron.com
www.linde-gas.at
www.fascinating-gases.com
www.iva-online.com
www.mbraun.com
www.iap.fraunhofer.de
15 m lange Pilotanlage für lösungsbasierte Prozesse in einem Reinraum des Fraunhofer IAP.
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
31
betriebSTECHNIK
32
Neues Alarmmodul für Gasmischer
Mit dem neuen Alarmmodul NXT+
stellt der Gasetechnik-Hersteller Witt
eine der fortschrittlichsten Lösungen
zur Überwachung der Gasdrücke an
seinen Gasmischanlagen vor. Das System kontrolliert die Gasdrücke an den
Eingängen des Gasmischers und im
Mischgasbehälter, um eine konstante
Prozessqualität zu gewährleisten.
Zwar arbeiten insbesondere WittMischer mit hoher Druckschwankungstoleranz und liefern präzise
Gasmischungen auch bei unterschiedlichen Eingangsdrücken. Doch bei größeren Unregelmäßigkeiten in der Gasversorgung sind auch sie machtlos:
Dann schützen nur noch Alarmmodule
wie das NXT+ vor ungewollten Gasgemischen und in der Folge teurer Fehlproduktion. Das System übernimmt
nicht nur die Signale der in den Mischern integrierten Eingangsdruck­
überwachung. Es überwacht auch den
Druck im Mischgasbehälter, so dass
der gesamte Prozess vom Gaseingang
bis zur Mischgasabgabe an den Verbraucher zentral unter Kontrolle steht.
Das Alarmmodul ist auch zur Nachrüstung erhältlich.
Ein Digitaldisplay an der Gerätefront informiert über die Messwerte.
Zudem signalisieren sechs LEDs, ob
die Überwachung aktiv ist und die
Werte innerhalb der frei einstellbaren
Grenzwerte liegen. Um die Sensibili-
tät des Alarmmoduls anzupassen und
geringe Druckschwankungen zu tolerieren, kann eine Zeitverzögerung des
Alarms vorgegeben werden. Auch ist
eine Quittierung des Alarmempfangs
aktivierbar. Um die Rückverfolgung
der aufgetretenen Fehler zu erleichtern, speichert das System die Alarmmeldungen. Schnittstellen erlauben
beispielsweise die Weiterverarbeitung
der Messdaten oder die Ansteuerung
weiterer Alarm- und Regelsysteme.
Die Alarmgrenzen lassen sich übrigens schnell und einfach über das
Display einstellen. Zur umfassenden
Administration empfiehlt sich
jedoch die komfortable „Alarm Control
Software“ von Witt. Alternativ ist das
NXT+ aber auch über das Systemprogramm „HyperTerminal“ ansprechbar, das auf fast jedem Windows-PC
vorhanden ist.
www.wittgas.com
Hochtemperaturofen bis 2100 °C, 4 - 52 l. Schutzgas
Linn High Therm, seit 1969 führender Hersteller von Industrieund Laboröfen, präsentiert:
lHochwertige Hochtemperaturöfen für universelle Wärmebehandlungen, Graphitisieren, Sintern, Vakuumlöten z. B. in der
Glas- und Keramikindustrie, Nuklearindustrie, Metallindustrie, F&E.
Graphitfilz-Isolation und Graphit-Heizer.
Nutzraum: bis 52 l, Tmax: 2100 °C.
Schutzgase: Formiergas, Stickstoff, Argon.
Umfangreiche Optionen ermöglichen universellen Einsatz:
lauch für H2-Betrieb, Begasungs- und Abfackelungseinrichtung, Sicherheitspaket,
lVakuumpumpstände, Partialdruckregelung,
lKondensatfalle, Taupunktmesseinrichtung,
l3-Zonen-Regelung,
lGraphit-Heizelemente,
lGasrückkühlung, Umlaufkühler und Notwasserversorgung.
www.linn.de
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
HT 2100 G Vac Graphit Special
BETRIEBSTECHNIK
Systemlösungen aus Edelstahl –
Individuelle, integrierte Mehrwege-Ventilsysteme
Als Ventilspezialist reduzieren wir
den Platzbedarf bei verfahrenstechnischen Anlagen und steigern gleichzeitig die Leistungsfähigkeit unserer
Systemkomponenten. GEMÜ Mehrwegeventilblöcke aus Edelstahl fassen
verschiedene Funktionen zur Steuerung von Flüssigkeiten und Gasen auf
möglichst kleinem Raum zusammen.
GEMÜ fertigt seit 20 Jahren innovative sterile Mehrwegeventilblöcke
aus Edelstahl für die Pharmaindustrie
und Biotechnologie. Die Komplexität und die Erfüllung der Endkundenanforderungen durch den modernen
Anlagenbau wären ohne diese sich
ständig weiterentwickelnde Mehrwegeventilblock-Technik nicht realisierbar. Sie hat großes innovatives
Potential und GEMÜ beherrscht die
Herausforderung, nicht nur die kreative Lösungsfindung zu konstruieren,
sondern auch die Fertigung dieser
komplexen Bauteile auf modernsten
CNC-Bearbeitungszentren.
GEMÜ Edelstahl-Ventilblock P600M
Im kundenindividuellen Blockdesign integriert GEMÜ verschiedenste
Funktionen: Mischen, Teilen, Leiten,
Entleeren, Zuführen oder Reinigen!
Möglich sind auch Doppelabsperrungen, Querverbindungen, Sicherheitsfunktionen und Regelfunktionen
sowie die Integration von Sensoren,
Filtern oder Rückschlagventilen. Sogar
Behälter,- Prozessbecken- und Anlagegehäusewandungen sowie Befestigungspunkte lassen sich integrieren.
Diesen einzelnen Funktionen werden
anwendungsspezifische Aufgabenstellungen zugewiesen – wie
Medien verteilen, Probenahmen, Sterildampf oder Anschluss von Reinigungsmedien. Oder sie stellen verfahrenstechnische Lösungen sicher, wie
einen Mindestdurchfluss oder eine
Block-and-Bleed Sicherheits-Funktion.
Komplizierte Verrohrungen mit Ventilen, Fittings, Sensoren, etc. werden
durch Blocklösungen stark vereinfacht.
Die Blockbaugruppen beinhalten bereits alle nötigen Rohrleitungen, Fittings und Anschlüsse. Ergänzend dazu
bietet GEMÜ umfassendes Zubehör
mit Reglern, Durchflussmessern, Hubbegrenzungen und kundenspezifischer,
in den Ventilblock integrierter Sensorik.
www.gemu-group.com
Proline3 Promag P/H 200
Das erste magnetisch-induktive
Durchflussmessgerät in
­effzienter Zweileiter-Technik
Endress+Hauser setzt mit dem
neuen Promag P/H 200 Maßstäbe. Den
findigen Entwicklern ist es gelungen,
die magnetisch–induktive Durchflussmessung in Zweileiter-Technik umzusetzen und dies mit gleichzeitiger
Absicherung der gewünschten Performance. Dabei stand die Messgenauigkeit von 0,5 % v. M. genauso im Fokus
wie die Messwertstabilität.
In der chemischen Industrie ist seit
vielen Jahren die Zweileiter-Technik
die bevorzugte Art der Messgeräteinstrumentierung. Kostengünstige Installation und maximale Sicherheit
durch Eigensicherheit sind dabei die
nutzbringenden Argumente.
Bislang standen aber noch nicht alle
Messtechnologien in Zweileiter-Technik
zur Verfügung. Gerade im Bereich der
Durchflussmessung wurde in der Vergangenheit der Wunsch nach magnetisch-induktiven Durchflussmessgerä-
ten in Zweileiter-Technik immer lauter.
Die Forderung lautet: Breitbandig einsetzbar, ohne Einbußen bei der Messwertstabilität und Genauigkeit. Der
neue Promag 200 ist das erste magnetisch-induktive
Durchflussmessgerät
mit Zweileiter-Technik, der für Standardanwendungen in der Chemie Vierleiter-Performenmance gewährleistet.
Erstmals kann mit Promag 200 ein
Zweileiter-Gerät nahtlos und flexibel in
Prozessleitsysteme integriert werden.
Die im Standard verfügbaren Kommunikationsvarianten HART, PROFIBUS
PA und FOUNDATION fieldbus, erhöhen die Flexibilität bei jeder Messstellenauslegung.
Magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte von Endress+Hauser sind
seit über 35 Jahren in mehr als 1,5
Millionen Anwendungen erfolgreich
im Einsatz. Durch die Anbindung an
die Aufnehmer Promag P/H und der
damit verbundenen Materialvielfalt in
der Ausführung ist ein breitbandiger
Einsatz sichergestellt.
www.at.endress.com
Promag P/H 200:
Das zuverlässige Zweileiter-Gerät für magnetisch-induktive Durchflussmessung
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
33
BETRIEBSTECHNIK
34
GV-Vakuumpumpensysteme von Atlas Copco
Bei der GV-Serie handelt es sich
um ein Spitzenprodukt betreffend Effizienz, Leistung, Zuverlässigkeit und
Langlebigkeit. Bei dem Vakuumpumpen von Atlas Copco werden zwischen
ölgedichteten Drehschiebervakuumpumpen (GV 20-300) mit einem Saugvolumenstrom von 18-300 m³/h und
den ölgedichteten Schraubenvakuumpumpen (GV 630-4800) mit einem
Saugvolumenstrom von 557- 4800
m³/h unterschieden.
Ölgedichtete Drehschiebervakuumpumpen GV 20–300
Die GV 20-300 Vakuumpumpen haben einen Druckbereich von 0,5 – 400
mbar, sind einstufig, ölgedichtet, luftgekühlt und werden durch einen Elektromotor angetrieben.
GV 20-300 haben eine Filtrationseffizienz von 99.95% für Partikel über
5 Micron. Das Einlassrückschlagventil
schützt die Vakuumpumpe vor Gegenrotationen für den Fall, dass die Pumpe ohne vorherigen Druckausgleich
zum Zeitpunkt der Benutzung stoppt.
Die Schlüsselkomponenten innerhalb
des Elements wurden optimiert, um
das effizienteste Vakuum bei niedrigstmöglicher
Leistungsaufnahme
und optimalen Betriebstemperaturen
zu erzeugen. Dies ermöglicht die Erreichung der erwünschten Leistungsprofile über den gesamten Betriebsbe-
GV300 + GV1200
Foto: Atlas Copco
reich von 400 mbar bis zum Enddruck.
Durch die Optimierung der Materialauswahl und Fertigungstechnologien konnten die Atlas Copco Techniker eine optimale Lebensdauer unter
gleichzeitiger Berücksichtigung der
Geräusch- und Wärmeentwicklung sowie Reduzierung von Rückströmungsverlusten bewirken.
Die Vakuumpumpen der Serie GV
630-4800 basieren auf einer branchenführenden Schraubentechnologie und
sind für „grobes Vakuum“ zwischen
0,5 und 500 mbar konzipiert. Innerhalb
dieses Betriebsdruckbereichs bietet
die ölabgedichtete Rotations-Schraubentechnologie beste Effizienz betreffend Leistung bei niedrigsten Energiekosten. Hohe Zuverlässigkeit ist durch
das innovative Schraubenelement,
dem Herzstück der neuen GV, garantiert. Atlas Copco steht für langjährige
Marktführerschaft und bewährtes Industrie-Know how in der Schraubentechnologie. Durch Fernüberwachung
kann die Leistung des Systems jederzeit kontrolliert werden. Vorteil der
zentralen Vakuumversorgung ist mehr
Platz in der Betriebsstätte und die Reduzierung der Geräuschkulisse. Des
Weiteren eine einfachere Wartung sowie ein reduziertes Risiko von Ölverschmutzung.
Druckluft und Vakuum
aus einer Hand
Als einer der Marktführer im Bereich der Drucklufttechnologie kann
Atlas Copco komplette Fabriken sowohl mit Druckluft, Hoch- und Niederdruckluft sowie Vakuum ausstatten.
Für Kunden bedeutet das: einen Lieferant und einen Servicetechniker.
www.atlascopco.at
Neue 17-Zoll-Touch-Panel-PCs
Das breite Portfolio an Touch-Panel-PC-Lösungen hat das Team der
VIPA Elektronik-Systeme jüngst mit
neuen 17-Zoll-Typen der bekannten
TPC Serie erweitert. Die Modelle TPC1771H und TPC-1750H sind robust, flexibel erweiterbar und für harte Einsätze ausgelegt.
Der 17-Zoll-Touch-Panel-Computer TPC-1771H bietet unter anderem
wahlweise einen PCIe oder Mini-PCIExpress Steckplatz für Module von Advantech oder anderen Herstellern, die
Wi-Fi, 3G, Profibus, CANOpen, PROFINET, Ethernet/IP u.v.m. unterstützen. Der integrierte batteriegestützte
1 MB-SRAM-Speicher hält Daten konstant parat, sodass etwa Einstellungen
wie PIT, Log-Files etc. auch bei Versorgungsunterbrechung weiter bereit stehen. Die Modelle der TPC-xx71H Serie
(10“,12“,15“,17“) verfügen über einen
hellen, resisitiven Touch-Screen, sind
lüfterlos und für niedrige EnergieaufÖsterreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
17-Zoll-Touch-Panel-PCs von Advantech
erweitern Produktpalette für industrielle
Automation.
nahme ausgelegt. Sie beinhalten Intel Atom Dual-Core-Prozessoren mit
1,8 GHz, 4 GB DDR3 SDRAM und 8 x
I/O-Ports (u.a. 2 x RS-232 sowie RS422/485 in isolierter Ausführung, 2 x
USB, 2 x Gigabit Ethernet-LAN). 2,5“
SATA-HDD und CF-Karten-Slot sind
natürlich ebenfalls an Bord. Mit ihrer
IP65 Front und der Betriebstemperatur von 0 bis 50 Grad C eignen sich die
Panel-PCs perfekt für industrielle Anwendungen.
Der TPC-1750H ist mit einem Intel
Atom N270 Prozessor mit 1,6 GHz Takt
ausgestattet und kann auf der Rückwand mit einer zusätzlichen externen
2,5 Zoll-Festplatte ergänzt werden.
Der TPC-1750H mit Energy-Star-Label
verfügt unter anderem über zwei Gigabit Ethernet-Anschlüsse, 1 x RS232, 1x RS-232/422/485, sowie einen
CFast-Karten-Slot. Unterstützt werden
die Betriebssysteme Windows 7 & XP
Professional, Windows Embedded
Standard 2009 & 7, Windows CE 5 &
6. Die lüfterlose Architektur ist für industrielle Automationsanwendungen
optimiert.
www.vipa.at
BETRIEBSTECHNIK
POWERLINK für Danfoss VLT® AutomationDrive
Danfoss, ein Unternehmen mit
44-jähriger Erfahrung in der Entwicklung von Frequenzumrichtern, hat die
aktuelle Version seiner Serie VLT® AutomationDrive FC 300 mit einer POWERLINK-Schnittstelle erweitert.
Energieeffizienz ist eines der
Hauptziele von Danfoss als globalem
Anbieter von Komponenten und Lösungen für Bewegungssteuerung,
Heizung und Kühlung. So wurde die
dänische Firmengruppe im Jahr 1968
zum ersten Hersteller von Frequenzumrichtern, die dreiphasige Asynchronmotoren ansteuerten. Das Unternehmen gehört weiterhin zu den
führenden Anbietern von Motoransteuerungselektronik.
Zusätzlich zu intelligenter Plugand-Play-Technik weist die aktuelle
Reihe VLT® AutomationDrive FC 300
für Motoren von 0,25 bis 1.400 kW ein
modulares Design auf und hat in ihrer
höher entwickelten Ausführung auch
passende Sicherheits-Anhaltefunktionen für Installationen nach EN ISO
13849-1 Kategorie 3 integriert. Diese
Produktmerkmale bieten substanzielle
Vorteile bei Inbetriebnahme, Betrieb
und Instandhaltung.
Während USB und RS 485 als Standardausstattung auf der Hauptplatine
ausgeführt sind, handelt es sich bei
Feldbus-Anschaltungen um wählbare
Optionen. Die jüngste Ergänzung der
Verbindungsoptionen für die Baureihe VLT® AutomationDrive FC 300 ist
POWERLINK. „Die Implementierung
schneller Echtzeit-Netzwerkstandards
steht bereits seit der Markteinführung
unserer gegenwärtigen Frequenzumrichter-Generation im Jahr 2007 auf unserer Agenda”, sagt Serdar Gökbulut,
Applikationsingenieur für Mitteleuropa
bei Danfoss. „Durch die Verfügbarkeit
der Frequenzumrichter FC 301 und FC
302 mit POWERLINK-Schnittstelle können wir die ständig steigende Nach-
Die Baureihe VLT® AutomationDrive FC300
von Danfoss für Motoren von 0,25 bis 1.400
kW weist ein modulares Design auf und ist
auch mit POWERLINK-Anschaltung verfügbar
frage für die Synchronisierung einer
großen Anzahl von Antrieben in Echtzeitumgebungen besser bedienen.”
www.danfoss.at
Lebensmittelsichere Sitzventile
Für den Einsatz in Anlagen der
Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie bietet GEMÜ mehrere Sitzventile,
darunter das Reindampfventil GEMÜ
505/555, an. Mit der Einhaltung von
SML- (Spezifische Migrationslimit)
und QM-Werten (höchst zulässiger
Restgehalt im Material) bei allen produktberührten Bauteilen und Rückverfolgbarkeit derselben erfüllt das Ventil
die EU-Rahmenverordnung 1935/2004
und ist deshalb geeignet für den Einsatz in Lebensmittelanwendungen.
Ursprünglich für einen namhaften
Kunden aus der Pharmaindustrie entwickelt, wurde die Ventilauslegung
im 2. Halbjahr 2012 auf ReindampfAnwendungen in der Lebensmittelindustrie angepasst, beziehungsweise
erweitert.
Die pneumatischen (GEMÜ 555)
und handbetriebenen (GEMÜ 505)
Schrägsitzventile orientieren sich dabei an den GMP-Richtlinien (dt. Richtlinien zur guten Herstellungspraxis)
und stehen für höchste Qualität: Alle
Medium berührenden Teile sind aus
hochwertigem Edelstahl gefertigt und
die Dichtwerkstoffe genügen den Anforderungen der FDA sowie der EURahmenverordnung.
www.gemu-group.com
Ein CAE-System für alle E- und
EMSR-technischen Aufgaben
Aus Prinzip offen
free download:
www.aucotec.at
AUCO_AT_2012_210x100final.indd 1
27.08.12 10:11
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
35
BETRIEBSTECHNIK
36
Überwachung sicherer Drehzahlen und Stillstände über AS-i
Die neue Maschinenrichtlinie enthält unter anderem die Forderung
nach sicherer Drehzahlüberwachung.
Mit dem neuen AS-i Drehzahlwächter
von Bihl+Wiedemann sind jetzt die
Überwachung der sicheren Drehzahl
von einer oder zwei Achsen sowie die
Überwachung von Stillständen direkt
über AS-i möglich. Das Gerät gibt sofort ein sicheres Signal an AS-i, sobald
die Drehzahl unter einem bestimmtem
Schwellenwert sinkt. Dieser wird vorher über einen Einlernknopf bei laufender Anlage eingestellt. Die Geräte
sind gemäß SIL2 nach EN IEC62 061
und Kategorie 3 nach EN 13 8491:2006/PLd zertifiziert.
Pro Anwendung können so viele
Drehzahlwächter eingesetzt werden
wie freie Adressen zur Verfügung stehen. Die AS-i Drehzahlwächter lassen
sich ohne Parametrierung installie-
ren und dank der integrierten Chipkarte auf einfache Weise austauschen.
Beim Einsatz dieses Gerätes spart der
Anwender Zeit, und das nicht nur bei
der Inbetriebnahme, beim Rüsten und
beim Zugang zur Maschine nach Einleitung des Stillstandes sondern auch
beim Gerätetausch.
http://myautomation.at
Überspannungsschutz auf höchstem Niveau
„Mit erhöhten Normgrenzwerten
unterstreicht die Einführung der IEC/
EN 61643-11 die hohe Bedeutung
eines rundum zuverlässigen Überspannungsschutzes. Dafür bedarf es
zukunftsorientierte
Schutzsysteme“,
meint Geschäftsführer Josef Kranawetter.
Für Anlagenbetreiber schlagen sich
die Kosten für Schutzmaßnahmen nur
mit einem Bruchteil dessen zu Buche,
was ein Schaden verursachen kann.
Hersteller und Anwender von Blitzund Überspannungsschutz haben deswegen die Anforderungen an ein verlässliches Schutzsystem – zum Schutz
von Sachanlagen und Personen - neu
definiert und in die bestehende IEC
61643-11 und zukünftige EN 61643-11
(im Jahr 2013) einfließen lassen. Die
Normen gelten für Produkte der Überspannungsschutzgeräte im Energiebe-
reich. Weidmüller hat dafür die neue
Blitz- und Über­span­nungsschutzserie
VPU konstruiert und präsentiert diese
erstmals in Österreich.
Mit der umfassend ausgelegten
Produktpalette der VPU Serie gemäß
Typ 1, 2 und 3 für Energienetze antwortet Weidmüller auf die aktuelle IEC
61643-11 und die zukünftige EN 6164311. Die 2013 eingeführte neue ENNorm unterstreicht die hohe Rele­vanz
eines rundum zuverlässigen Blitz- und
Überspannungsschutzes. Basie­rend
auf einer kombinierten Varistor-Gasableiter-Technologie erfüllt die zu­
kunftsori­entierte VPU Produktserie
bereits heute das neue internationale
Normenwerk und schützt dadurch Anlagen nachhaltig. Mit VPU sichern An­
wender aber nicht nur ihre Anlagen
ab, sondern auch ihren Planungspro­
zess: Dank der Normkonformität von
mindestens fünf Jahren minimieren
Anwender mit dem neuen Blitz- und
Überspannungsschutz VPU die Iterati­
onsschritte bei der Planung nach der
Anwendungsnorm IEC61643-12 und
damit verbundene Re-Designs.
www.weidmueller.at
Micropilot FMR5x
Die neue Ära in der frei abstrahlenden Radarmesstechnik
Die neuen Radargeräte Micropilot FMR5x setzen durch einzigartige
Auswerte-algorithmen neue Maßstäbe in der Messwertzuverlässigkeit.
Durch angepasste Gerätevarianten und
einer Entwicklung des neuen Micropiloten nach SIL 2 IEC61508 wird in den
unterschiedlichsten Branchen eine neue
Dimension der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit mit frei abstrahlendem
Radar erreicht. Mit sieben unterschiedlichen Gerätevarianten ist ein optimaler
und wirtschaftlicher Einsatz in den verschiedensten Branchen realisierbar.
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
Die Geräte-Hardware wurde nach
SIL 2 und die Gerätesoftware nach SIL
3 entwickelt. Dies erlaubt den Einsatz
in SIL 2-Schutzeinrichtungen, und SIL
3 in homogener Redundanz.
Das HistoROM™ ist Hauptbestandteil im cleveren Datenmanagementkonzept der neuen Zweileiter-Geräte.
Unverlierbar mit dem Transmittergehäuse verbunden, speichert es automatisch alle zum Messgerät gehörenden Informationen wie Sensor-,
Parametrier- und Kalibrierdaten.
www.at.endress.com
LABORTECHNIK
Platzsparende neue Servoantriebsfamilie
Der von Danfoss VLT Antriebstechnik auf der Hannover Messe neu vorgestellte VLT® Integrated Servo Drive
ISD 510 ist das erste Mitglied aus der
ISD 500 Serie. Er besitzt ein Nenndrehmoment von 1,7 bis 15 Nm und
ist mit den ethernetbasierten Kommunikationsbussen EtherCAT und POWERLINK ausgestattet. Die Speisung
der ISD 510 erfolgt über eine Servo
Access Box (SAB) im Schaltschrank,
die eine 600 V DC-Spannung generiert
und so eine hohe Leistungsdichte gewährleistet. Die SAB basiert auf der
bewährten Qualität der Danfoss Frequenzumrichter und verfügt über 7,5
kW Leistung.
Ausgestattet ist die SAB mit dem
bewährten Local Control Panel (LCP).
Das LCP dient zur schnellen Inbetriebnahme, Diagnose und Unterstützung
in Servicefällen und lässt sich darüber hinaus direkt an die einzelnen ISD
510 Antrieben zu den zuvor genannten Zwecken anschließen. Je nach
Applikation können zwei separate
Ausgangslinien jeweils 32 Antriebe
versorgen, also maximal 64 Antriebe
pro SAB. Diese Reduzierung auf nur
ein Gerät im Schaltschrank verringert
den Platzbedarf deutlich.
Ebenso lässt sich ein Maschinenleitwertgeber
direkt an die Box
PRESSE-INFORMATION
anschließen.
Wie bereits
beim ISD
Augsburg, Februar
2013
410-System erfolgt auch beim ISD
510 die Ansteuerung des ersten AnBAUREIHE „picoline“ FÜR R&D
triebs von der SAB aus mit Hilfe eines
Der neue Servoantrieb ISD 510 basiert auf
permanent erregten Synchronmotoren.
Motor und Elektronik sind in einem Gehäuse
ausgeführt. Die Antriebe erfüllen die Schutzklasse IP67, das Nenndrehmoment liegt bei
1,7 bis 15 Nm.
Hybrid-Einspeisekabels. Diese kombiniert die 600 V DC Spannung, 24 V
DC und den Antriebsbus. Loop-Kabel
schleifen die Signale von Motor zu
Motor weiter (Daisy Chain). Dadurch
entfallen separate Feedback-Kabel
oder zusätzliche Verteilerboxen. Im ersten Schritt sind die Antriebe mit Safe
Torque Off (STO) ausgeführt, die Implementierung funktionaler Sicherheit
ist in Vorbereitung.
Für das Engineering setzt Danfoss
auf den Programmierstandard nach
IEC61131-3 und bietet so ein offenes
System mit umfangreichen Funktionsbibliotheken beispielsweise für
Kurvenscheiben, Synchronisation und
Motion-Funktionalitäten. Die hochgenauen Servoantriebe eignen sich
besonders für Anwendungen in der
Das innovative Alpine picoline Laborgeräte Konzept verkörpert im Miniaturmaßstab das
erstklassige Engineering, die ausgezeichnete Verarbeitungsqualität und die
Spitzentechnologie für die Hosokawa Alpine bekannt ist. Die Serie wurde speziell auf den
Bedarf von Entwicklungslabors zugeschnitten um kleinste Produktmengen von
Das
Alpine
picoline
unterinnovative
einem Gramm bis
zu mehreren
hundert
Gramm verarbeiten
Laborgeräte
Konzeptzu können.
verkörpert im
Nahrungsmittel-, Getränke- und Verpackungsindustrie, aber auch vielen
weiteren Bereichen.
Die ISD 510 Antriebe selbst basieren auf permanent erregten Synchronmotoren (PM-Motoren), wobei Motor
und Elektronik in einem Gehäuse ausgeführt sind. Die nach Klasse 3M7 vibrationsgeschützten Antriebe entsprechen der Schutzklasse IP67, wobei die
Wellendichtung selbst IP65 entspricht.
Erhältlich ist der Antrieb in vier verschieden Flanschgrößen. Alternativ
auch ein kundenspezifischer Flansch
möglich.
Als Rückführung im Antrieb kann
der Anwender zwischen Resolver und
Single- oder Multiturn-Absolutwertgeber auswählen. Optional sind die
Motoren mit einer magnetischen Haltebremse lieferbar, um im Falle einer
Unterbrechung der Spannungsversorgung die Position beispielsweise in
Blow-Molding-Applikationen halten
zu können und Schäden an der Mechanik durch Herabfallen der Reckstange zu verhindern. Weiterhin stehen
am Antrieb drei Anschlussstecker zur
Verfügung. Wahlweise kann der Anwender dort einen externen Encoder
zur Ausführung hochgenauer Positionieranwendungen anschließen, externe Ein-/Ausgänge über Ethernet-Bus
direkt auf den Antrieb schalten oder
das LCP zur Diagnose oder Inbetriebnahme nutzen. www.danfoss.at
BAUREIHE „picoline“ Laborgeräte
Miniaturmaßstab das erstklassige
Engineering,
die ausgezeichnete
Ob Feinmahlen,
Sichten oder MischenVervon
Pulvern, Dispergieren
oderdie
Suspensionen
arbeitungsqualität
und
Spitzenmit den neun Funktionsmodulen der picoline
technologie
für die Hosokawa Alpine
Serie gibt es für jede Anwendung eine
bekannt
ist. Die
Serie wurdeDie
speziell
geeignete
Verarbeitungsweise.
Klassiker
picojet
und picocross,
sowie alle anderen
auf den
Bedarf
von EntwicklungslaGeräte sind in verschleißgeschützter
bors zugeschnitten
um kleinste ProAusführung erhältlich. Der piconizer
duktmengen
einem
Gramm
präsentiertvon
sich unter
neben der
Plattform
Variante
in Plattform
mit einer Stand-alone
Alternative.versowie alle anderenPicojet
Geräte
sind in
bis zunoch
mehreren
hundert Gramm
verschlei.geschützter Ausführung erarbeiten zu können. Ob Feinmahlen,
Der piconizer
präsentiert
sich
Sichten
oder
Mischen
von Pulvern,
Da die
Module
aus den bewährten
Baureihen derhältlich.
Produktionsanlagen
abgeleitet
sind, hat
die Forschungsabteilung
eine hohe Sicherheit,
ein auf
einer
picoline Maschine
neben
der
Plattform
Variante noch mit
Dispergieren
oder Suspensionen
mit dass
entwickeltes
Herstellungsverfahren
im Nachgang
den Produktionsmaßstab
eineraufStand-alone
Alternative. Da die
den neun
Funktionsmodulen
dersich
picoübertragen lässt.
Module aus den bewährten Baureiline Serie gibt es für jede Anwendung
hen der Produktionsanlagen abgeleieine geeignete Verarbeitungsweise.
Die Nachfragen
aus derund
Pharma
und Feinstchemie
aber die
auch Forschungsabteilung
von Universitäten
tetBranche,
sind, hat
Die Klassiker
picojet
picocross,
und Forschungseinrichtungen sprechen für sich. Um die diversen Anforderungen im
Laboralltag abdecken zu können entscheiden sich immer mehr Kunden für mehrere
Module pro Plattform. Diese Entwicklung spiegelt sich im Auftragseingang des letzten
Geschäftsjahrs wieder. Es konnte ein Auftragsplus von circa 14 Prozent verzeichnet
werden.
eine hohe Sicherheit, dass ein auf einer picoline Maschine entwickeltes
Herstellungsverfahren sich im Nachgang auf den Produktionsmaßstab
übertragen lässt.
Die Nachfragen aus der Pharma
und Feinstchemie Branche, aber auch
von Universitäten und Forschungseinrichtungen sprechen für sich. Um die
diversen Anforderungen im Laboralltag abdecken zu können entscheiden
sich immer mehr Kunden für mehrere
Module pro Plattform. Diese Entwicklung spiegelt sich im Auftragseingang
des letzten Geschäftsjahrs wieder. Es
konnte ein Auftragsplus von circa 14
Prozent verzeichnet werden.
www.alpinehosokawa.com
In dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Firma CEM.
Bitte um Beachtung
Weitere Informationen:
HOSOKAWA ALPINE Aktiengesellschaft
ZVF (Verkaufsförderung)
Frau Anica Soedel
Tel.:
+ 49 821 5906-701
Fax:
+ 49 821 5906-261
E-Mail: [email protected]
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
37
LABORTECHNIK
38
Neues Dynamisch-mechanische Analysegerät für die Werkstoffuntersuchung
Die Charakterisierung von Werkstoffen wie Thermoplaste, Elastomere
und Metalle ist wichtig für die Sicherstellung deren Anforderungsprofils
und Leistungsspektrums. Das Dynamisch-mechanische
Analysengerät
DMA 1 von METTLER TOLEDO dient
zur Untersuchung verschiedenster
Materialeigenschaften und liefert
genaue, kostengünstige Analysen,
schont die Ressourcen und beschleunigt die Produkteinführungszeit.
Dieses äußerst flexible Analysegerät bietet 6 verschiedene Messmodi
zur exakten Bestimmung der Eigenschaften von Werkstoffen. Als Einzelgerät ist es in der Lage, verschiedene
dynamische und statische Messungen
durchzuführen. So lassen sich Viskoelastizität, Glasübergang, Erweichungspunkt, Kristallisationspunkt, Phasenübergang und vieles mehr bestimmen.
Das DMA 1 eignet sich hervorragend
für den Einsatz in wissenschaftlichen
Einrichtungen und Produktionsumgebungen, in denen die unterschiedlichsten Werkstoffe mit begrenzten
Budgets und ggf. unter Zeitdruck zu
untersuchen sind.
Das DMA 1 ist vom Design her bedienungsfreundlich und äußerst flexibel. Probenarm und Messkopf lassen
sich in zahlreichen Winkeln einstellen,
je nach Art der Probe und deren geometrischer Form. Einfach einstellbarer
Probenarm – keine Kalibrierung mehr
zwischen den Konfigurationen erforderlich – das bedeutet, dass Proben
unterschiedlicher Formen und Größen
schnell nacheinander analysiert werden können. Rasches Abkühlen bis auf
-190 °C bei minimalem Verbrauch an
Flüssigstickstoff ist ein Vorteil bei hohem Probendurchsatz, spart Kosten
und erhöht die Sicherheit der Mitarbeiter. Der Temperaturbereich erreicht
mit bis zu 600 °C einen Spitzenwert
und erweitert den Einsatzbereich des
DMA 1 erheblich.
Zusätzliche Flexibilität bietet das
DMA 1 durch die Möglichkeiten, Messungen auch in Flüssigkeiten oder bei
einer ganz bestimmten Feuchtigkeit
durchführen zu können. Eine Feuchtekammer bzw. ein Feuchtigkeitsgenerator und ein Wärmebad mit Umwälzung ermöglichen Messungen unter
optimalen Bedingungen und jedem
Beanspruchungsmodus.
Das DMA 1 wird mit Hilfe der seit
Jahrzehnten bewährten STARe – Software betrieben. Kunden die diese
bereits einsetzen, können das Instrument an diese anschließen, so dass
Beschaffungskosten reduziert und Einarbeitungszeiten minimiert werden.
Weitere Informationen zum DMA 1
von METTLER TOLEDO und wie es die
Produktivität im Labor bei der Charakterisierung zahlreicher dynamischer
und statischer Werkstoffe verbessert
sowie die Betriebskosten senkt, finden
Sie unter www.mt.com/ta-news
Headspace-Probengeber HS-20 für GC und GCMS
Shimadzu hat den HS-20 Headspace-Probengeber für die GasChromatographie vorgestellt, der die
präzise Analyse flüchtiger und semiflüchtiger Verbindungen in einem
großen Siedepunktsbereich unterstützt. Der HS-20 erhitzt in einem gasdicht verschlossenem Probengefäß
flüssige oder feste Proben auf eine
voreingestellte Temperatur und injiziert die in die Gasphase diffundierenden flüchtigen Substanzen in einen GC
oder GCMS. Diese Systeme werden
bevorzugt in der Umweltanalytik, in
pharmazeutischen und forensischen
Anwendungen, in der Materialanalytik
und in der Lebensmittelüberwachung
eingesetzt.
Die einzigartige Konstruktion des
HS-20, der Flusslinie und des Ofens
erlauben Analysen von relativ hoch
siedenden und polarenVerbindungen
ohne signifikante Verschleppungen.
Mit der optionalen elektrischen und
mit Adsorbens gepackten Kühlfalle ist
es darüber hinaus möglich, verschiedenste Analyten aufzukonzentrieren
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
le eine große Bandbreite flüchtiger,
niedrig wie hoch siedender Verbindungen mit hoher Empfindlichkeit
nachgewiesen werden, um genaue
qualitative und quantitative Ergebnisse für eine Vielzahl von Zielkomponenten zu erhalten.
Gesteigerte Empfindlichkeit
dank elektrischer Kühlfalle
und damit die Empfindlichkeit des
Messsystems weiter zu steigern.
Headspace-Probengeber gestatten
eine einfache Analyse flüchtiger Substanzen. Sie werden in verschiedenen
Segmenten eingesetzt, die eine sehr
hohe Verlässlichkeit erfordern – etwa
die Analyse von VOCs (volatile organic compounds = flüchtige organische
Verbindungen) im Umweltbereich
oder die Qualitätskontrolle von Pharmazeutika. Dabei muss im Falle der
Nahrungsmittel‑ und Materialkontrol-
Zur hoch empfindlichen Analyse flüchtiger Substanzen konzentriert
das HS-20 Trap-Modell die relevanten
Analyten zunächst auf. Durch das
Abkühlen der Falle auf -20 °C mittels
elektrischer Kühlfunktion lassen sich
auch niedrig siedende Verbindungen
sehr effizient in der Falle konzentrieren. Beispielsweise lassen sich Verbindungen mit breitem Siedepunktsbereich wie Duftstoffe dadurch mit hoher
Empfindlichkeit analysieren, um so
eine einfache Identifizierung mit Hilfe
von GCMS-Massenspektren oder eine
einfache Quantifizierung von Spurenbestandteilen durchzuführen.
www.shimadzu.at
LABORTECHNIK
Huber Kältemaschinenbau präsentiert 2 neue luftgekühlte Unistate
Mit zwei neuen Modellen, den Unistaten 510 und 610, wird das Produktprogramm von Huber Kältemaschinenbau weiter ausgebaut. Die neuen
Unistate garantieren hochgenaue und
reproduzierbare Temperierergebnisse,
kürzeste Aufheiz- und Abkühlzeiten sowie große Temperaturbereiche ohne
Flüssigkeitswechsel. Die neuen Modelle decken einen Temperaturbereich
von -60 °C bis +200 °C ab und bieten
Heizleistungen von 6 kW sowie Kälteleistungen bis 7 kW.
Beide Modelle sind mit dem innovativen Multitouch-Regler Pilot
ONE ausgestattet. Die Bedienung
erfolgt über ein farbiges 5.7“ TFTTouchscreen-Display
mit
komfortabler Menüführung. Alle wichtigen
Parameter wie z.B. Prozesstemperatur, Manteltemperatur, Pumpendruck
und Sicherheitseinrichtungen sind auf
den ersten Blick ersichtlich – die Temperaturverläufe werden grafisch und
in Echtzeit dargestellt. Serienmäßig
verfügt der Pilot ONE über USB- sowie Netzwerkanschlüsse und ist mit 11
Sprachen multilingual.
Um eine optimale Wärmeübertragung zu erreichen, sind alle Unistate
mit modernster Pumpentechnik ausgestattet und sorgen so für eine optimale Umwälzung mit erhöhten Durchflussmengen. Die Umwälzpumpen
sind stufenlos regelbar und schützen
Glasreaktoren durch einen sanften Anlauf vor Bruch.
Auch in Punkto Wirtschaftlichkeit
überzeugt die Unistat-Technologie
mit minimierten Betriebskosten und
einem effizienten Energiemanage-
ment. Ein weiterer Pluspunkt ist die
deutlich erhöhte Lebensdauer der
Temperierflüssigkeit: Bei den hydraulisch dichten Systemen ist die Flüssigkeit thermisch von der Atmosphäre
getrennt, das verhindert die Entstehung von Öldämpfen und Oxidation.
Die Einsatzgebiete von Temperiersystemen machen oftmals einen
unbeaufsichtigten Dauerbetrieb erforderlich, auch hierfür sind Unistate
hervorragend geeignet. Die Geräte
sind mit umfangreichen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet. Sämtliche
relevanten Betriebszustände werden
permanent überwacht, bei Bedarf werden Warnungen ausgegeben, das System abgeschaltet oder Notkreisläufe
aktiviert.
Die Unistat-Produktlinie umfasst
über 80 Modelle für Arbeitstemperaturen von -120 °C bis +425 °C. Mit
Kälteleistungen bis 130 kW bietet die
Produktreihe maßgeschneiderte Lösungen für Anwendungen in der Prozess- und Verfahrenstechnik sowie
bei Forschungsaufgaben, Materialtests, Temperatursimulationen und
Prüfständen.
www.huber-online.com
Mikrowellenbeschleunigte Lösungsmittelextraktion (MASE) Mikrowellenunterstützte
Analyseverfahren gewinnen sowohl in der
Forschung wie auch in der Routineanalytik zunehmend an Bedeutung.
Mit den Mikrowellen-Laborsystemen
Mars 6und Discover können die etablierten „Mikrowellenaufschlüsse“ für
die Elementbestimmung durchgeführt
werden und zusätzlich die „mikrowellenbeschleunigten
Lösungsmittelextraktionen“ einfach, bequem, sicher
und kostensparend durchgeführt werden. Diese mikrowellenbeschleunigte
Extraktionstechnik im Mars 6 und im
Discover findet sehr häufig als Ersatzmethode für die Soxhletextraktion Verwendung.
Dabei können bestehende
Extraktionsbedingungen wie z. B. die
Wahl des Lösungsmittels einfach auf
die Mikrowellenextraktion hin übertragen werden. Erhebliche Vorteile dieser
neuen Mikrowellentechnologie ergeben sich einerseits durch die drastische
Zeitverkürzung von vielen Stunden auf
wenige Minuten. Andererseits ermöglicht die Mikrowellenextraktion im Mars
6 die gleichzeitige Probenvorbereitung
von bis zu 40 Proben binnen kurzer Zeit.
Alternativ kann im Discover mit einem
Autosampler bis zu 96 Proben über
Nacht abgearbeitet werden. Darüber
hinaus kann das Discover an Kombina-
tionssysteme mit LC oder GC und Autosampler eingebunden werden, was
den manuellen Arbeitsaufwand auf ein
Minimum begrenzt.
Neben dem Zeitgewinn erfolgt ferner eine Kostenreduktion durch eine deutliche Minimierung
des Lösungsmittels um den Faktor 10
- 20, was wiederum niedrigere Anschaffungs- &. Entsorgungskosten zur Folge
hat. Durch die Verwendung von wesentlich weniger Lösungsmittel kommt
neben dem Aspekt des Arbeitsschutzes
noch der Umweltschutzgedanke zum
Tragen, da die Lösungsmittelexposition
auf ein Minimum begrenzt wird. Es stehen unterschiedliche Extraktionsgefäße
aus unterschiedlichen Materialien und
Volumina zur Verfügung.
Einsatzgebiete sind hier die gängigen Umweltstoffgruppen (PAK, Pestizide, Herbizide, CKW, Dioxine und
PCB, etc. gemäß EPA 3546) in den verschiedenen Matrices wie Boden, Sedimenten, Wasser, Klärschlamm, etc. Die
Bestimmung von PFC aus Umweltmatrices nach der Mikrowellenextraktion zeigt große Vorteile. Ebenfalls von
großem Interesse sind biologische Materialien, wie Gewebeuntersuchungen,
Rückstandsanalytik von Metaboliten (u.
a. radioaktiv markiert) in div. Pflanzen
und Lebensmitteln. Die Spezies-Ana-
lytik mit der Extraktion von selektiven
Lösemitteln zur Untersuchung von Elementen in ihren unterschiedlichen Wertigkeiten wie z. B. Cr III und Cr VI oder
auch Methyl-Hg werden in der Literatur beschrieben. Von großem Interesse ist die Extraktion einer Vielfalt der
pharmazeutischen Substanzen in den
verschiedensten Darreichungsformen,
wie Pflaster, Dragees, etc., oder auch
von Pflanzenschutzmitteln, deren Wirkstoffen oder Zersetzungsprodukten in
den unterschiedlichen Applikationen.
Weit verbreitet ist der Einsatz der Mikrowellenextraktion auch bei Kunststoffuntersuchungen (Additive in Polymeren, Weichmacher, Anti-Oxidantien,
UV-Stabilisatoren, etc.). www.cem.de
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LABORTECHNIK
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Tiefe Erkenntnisse durch X-perten Blick
Shimadzu hat das UHPLCSystem Nexera X2 vorgestellt,
das herausragende Erkenntnisse über die zu analysierenden Komponenten liefert.
Das Gerät ist bestens geeignet
für Routineanalysen in streng
regulierten Umgebungen wie
auch für Anwendungen, die einen komplexen Systemaufbau
erfordern. Verglichen mit dem
Vorgänger-System bietet das
neue Nexera X2 eine höhere
Systemleistung sowie neue
Funktionen, die die Analyseeffizienz in einem erweiterten
Bereich von HPLC/UHPLC-Anwendungen verbessern.
X2 im Gradientenmodus, indem die Anzahl winziger Gasbläschen reduziert wird, die die
Entgasungseinheit passieren.
Für spezielle Anwendungen
lassen sich zusätzliche mikroreaktor-basierte Mixer auswählen. Eine NiedrigvolumenQuartäreinstellung vermindert
das Systemvolumen, um den
UHPLC-Anforderungen entgegen zu kommen, indem es einen besseren Methodentransfer auf das System ermöglicht.
Software für regulierte Umgebungen
Weltweit empfindlichster Photodioden­
array-Detektor
Der neue SPD-M30A Photodiodenarray-Detektor bietet
eine überragende Stabilität
und wurde für Anwendungen entwickelt, die ultra-hohe Empfindlichkeiten
erfordern. Er eignet sich perfekt für
Analysen von Kontaminationen im
Spurenbereich oder von gefährlichen
Substanzen in Nahrungs- oder Arzneimitteln; er bietet die weltweit höchste
spektrale Auflösung und Empfindlichkeit sowie eine außerordentliche
Trennleistung. Die neue i-PDeA (intelligent Peak Deconvolution Analysis)Funktion ermöglicht eine Peak-Identi-
fikation nicht-getrennter Peaks, indem
Spektren coeluierter Peaks extrahiert
und durch Nutzung der spektralen
Unterschiede bezüglich jeder Kompo
Komponente quantifiziert werden. iPDeA ermöglicht den Nutzern, eine
einzige geringfügige Verunreinigung
sichtbar zu machen und zu detektieren, selbst wenn die Verunreinigung
mit dem Analyten coeluiert wird.
Pumpenseitige
Modifikationen
verbessern die Stabilität des Nexera
Die Software wurde konsequent an die Anforderungen
für den Einsatz in streng regulierten Umgebungen angepasst. Die Software steuert
multiple Gradienten in einem
einzigen System und erweitert
dessen Flexibilität durch den
Einsatz einer automatischen Lösungsmittelvermischung an jeder Pumpe
über eine binäre Gradienteneinrichtung. Zusammen mit der ultraschnellen Datenerfassung maximieren die
Softwarefunktionen die Auflösung
über den PDA-Detektor mit sichergestellter Peak-Deconvolution, so dass
ein Maximum an Information aus einer einzigen Analyse gewonnen wird.
www.shimadzu.at
Abbemat 200, das kostengünstige Refraktometer für alle
­ rechungsindex-Messungen
B
Die Refraktometer der AbbematSerie von Anton Paar wurden um den
Abbematen 200 erweitert. Vier Jahrzehnte technisches Know-how sind
in die Entwicklung dieser einfachen
Benchtop-Refraktometer
eingeflossen. Der Abbemat 200 ergänzt die
messtechnisch anspruchsvolle Abbemat-Serie ideal und ist die kostengünstige Lösung für Anwender mit wenig
Budget.
Der Abbemat 200 bietet eine genaue und verlässliche Messung des
Brechungsindex oder der Konzentration von Produkten aller Branchen; die
Palette reicht von Parfum über Erdöl
bis hin zu Säften, Sirupen und Zucker.
Mit vorprogrammierten Methoden ist
das Refraktometer Abbemat 200 universell einsetzbar und deckt nahezu
alle Refraktometer-Applikationen ab.
Da die Temperatur den Brechungsindex stark beeinflusst, ist der AbbeÖsterreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
mat 200 mit einer eingebauten Peltier-Temperiereinheit
ausgestattet.
Sie regelt die Temperatur präzise im
Bereich von 10 °C bis 60 °C, ein herkömmliches Wasserbad ist dafür nicht
mehr nötig. Die Messdaten lassen sich
schnell und einfach aus dem internen
Speicher des Geräts als Ausdruck, Excel-File oder via USB-Schnittstelle abrufen. Der Abbemat 200 ist das ideale Refraktometer für Labors, die nur
eine begrenzte Anzahl an Messungen
durchführen und dabei keine komplexen Daten verarbeiten müssen.
Automatische Messungen, Netzwerkkommunikation und SoftwareFeatures, die die Anforderungen gemäß 21 CRF part 11 erfüllen, gehören
zur Leistungspalette weiterer Refraktometer-Modelle von Anton Paar. Den
Refraktometern der Produktlinien
Performance und Performance Plus
können Module von Anton Paar hinzugefügt werden: Die automatische
Messung zusätzlicher Parameter wie
Dichte, Viskosität, pH-Wert, optische
Drehung, Trübung, Farbe und andere Qualitätsgrößen von Flüssigkeiten
sind möglich. Die Refraktometer der
Produktlinie Heavy Duty sind auch für
spezielle Anwendungen geeignet, z. B.
zur Messung von aggressiven Proben
bei hohen Temperaturen und mehreren Wellenlängen.
www.anton-paar.com
messevorschau
Treffpunkt Hannover
Mit dem Leitthema „Integrated
Industry“ rückt die Hannover Messe
2013 von 8. bis 12. April die zunehmende Vernetzung aller Bereiche der
Industrie in den Mittelpunkt. „Maschinen, Anlagen, Werkstücke und Bauteile werden künftig Daten und Informationen in Echtzeit austauschen“,
weist Dr. Jochen Köckler, Vorstand der
Deutschen Messe AG, auf ein sich abzeichnendes Szenario hin. Die Herausforderung der rasant zunehmenden
Integration aller Systeme sei daher
der grundlegende Umbau von Produktionsprozessen. Stichworte wie MES
oder intelligente Monitoringsysteme,
die selbstständig präventiv Fehlerbehebung veranlassen, treten ins Rampenlicht. Heuer werden jedenfalls auf
elf Leitmessen innerhalb des Mega­
events zielgruppenspezifisch BoomBranchen abgebildet, um alle Fachfragen aufzugreifen. Unter anderem
findet am 9. April der „East-European
Workshop Green Materials“ statt, der
zu den Schwerpunkten Bio-Polymere,
Rohstoffe und neue Verbundwerkstoffe als Bestandteil der Leitmesse
„IndustrialGreenTec“ informiert. Zur
Beschleunigung des Strukturwandels
zu einer bio-basierten Industrie werden neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Forschern und Partnern
aus der Industrie dringend benötigt.
Dieser Workshop ist ein offenes Forum
und dient gleichzeitig als Plattform für
Projektentwicklung und Vernetzung.
Wissenschaftler aus Deutschland,
Russ­land, der Ukraine und Weißruss­
land bereiten Präsentationen vor,
koordiniert vom Ost-West-Wissenschaftszentrum Hessen (OWWZ) der
Universität Kassel. Die Teilnahme an
dem Workshop ist kostenlos, Registrierung aber erforderlich.
Bild: Hannover Messe
Die internationale Industriemesse ist kraftvoller Impulsgeber für Investitionen in
Technik und Automation.
Die globalen Megatrends
wie Ressourcenknappheit,
Nachhaltigkeit, Mobilität
und Urbanisierung sind
Treiber für diese Dynamik.
Einblicke in Megatrends auf der Hannover Messe Anfang April.
plattenherstellung
wirtschaftlicher.
Indiumzinnoxid-Schichten verhindern
das Auskühlen und Beschlagen von
Windschutzscheiben oder Glashäusern. Glaskeramische Metallbeschichtungen halten Gerätegehäuse und
Maschinen-Frontplatten sauber oder
sorgen für hygienische Sanitärgriffe,
Treppengeländer und Tasten medizinischer Geräte. Und das Bedampfen
unter Hochvakuum mit plasmaphysikalischen oder plasmachemischen
Methoden veredelt Produkte aller Art.
Um das Interesse der unterschiedlichsten Industriezweige zu bedienen,
präsentiert sich die Leitmesse „SurfaceTechnology“ besonders anwendungsorientiert. Diverse Sonderpräsentationen setzen Highlights: Die
„Welt der Oberfläche“ etwa stellt die
gesamte Prozesskette der Elektrochemie dar, im „SurfPlanet“ steht die Laser- und Plasma-Oberflächentechnik
im Fokus, der „SchauPlatz NANO“
präsentiert nanobasierende Anwendungen und Verfahren für HightechOberflächen. Bewusst gewählt ist der
neue Standort der „SurfaceTechnology“ in Halle 3: Die Nachbarschaft zur
„Research & Technology“ (Halle 2) sowie zur „Industrial Supply“ (Halle 4-6)
soll Synergieeffekte fördern.
Komplettpakete
Die „SurfaceTechnology“ wird neue
Verfahren und Anwendungen zeigen,
die Produkte effizienter machen oder
erst ermöglichen. Von der Vorbehand-
Oberflächentechnik ist einer der
Schwerpunkte im Rahmen der Hannover Messe 2013. Neuartige Kupferelektrolyte machen die Leiter-
Bild: Längle
Glanzlichter
Automatikbeschichtung für Pulverlacke.
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messevorschau
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Bild: Omicron electronics
lung bis hin zur Lackier- und Galvanotechnik stellen sich hier alle Bereiche
vor, die für die Produktion einer Beschichtung sowie Oberflächenbehandlung erforderlich sind. Erstmals wird
hier etwa die Längle Group (Zentrale
in Klaus/Vorarlberg) ihren Unternehmensbereich Anlagenbau präsentieren
(Stand D09), der Kunden schlüsselfertige Komplettanlagen aus einer Hand
von der Planung, über die Konzeption und Umsetzung der gesamten Beschichtungsanlage, bis hin zur Mitarbeiterschulung und Prozess­optimierung
anbietet – unter dem Motto „Sorgenfreipaket“. Erst kürzlich konnte Längle mit dem Verkauf einer kompletten
Pulverbeschichtungsanlage mit zwei
Kabinen, zwei Einbrenn­öfen, Haftwassertrockner, automatischer Vorbehandlungsanlage,
Wasseraufbereitungsanlage und einem Materiallager den
größten Einzelauftrag in ihrer über 150
jährigen Geschichte generieren. Auf
über 2500 m² wird aktuell eine auf den
Kunden abgestimmte Beschichtungsanlage errichtet, die bereits die sechste
komplette Anlage seitens Längle als
Generalunternehmer ist. Ein 10-köpfiges Team an Technikern und Montagepersonal ist mit der Produktion und
Errichtung der einzelnen Komponenten
betreut.
Weltweit erstes Überwachungssystem für den Trocknungsprozess von Öl-Papier-Isolierungen.
Hydraulikzylinder für höchste Ansprüche, flexible Steuerungs- und Automatisierungslösungen, maßgeschneiderte Prüfstands- und Testsysteme,
hochpräzise Condition Monitoring-Systeme sowie Öl- und Wasser-Hydrauliksysteme für unterschiedlichste Anwendungen.
Vom Anbieter stammt unter anderem auch das mobile Ölpartikel-Messgerät PCM 2020 mit dem neuerdings
die Ölreinheit von Hydraulik und Getriebeölen rasch und nach ISO 4406:
1999 genau bestimmt werden kann.
Dank der integrierten Pumpe sind
Messungen von Steuerkreisläufen,
Druckkreislaufen sowie von drucklosen Behältern rasch und präzise
durchzuführen.
Auf der „Energy“ (H27 / G72) kommen vor allem Erzeuger und Betreiber von Wasser- und Windkraftwerken
auf ihre Rechnung. Dort präsentiert
HAINZL Industriesysteme unter anderem Hydraulik- und Automatisierungslösungen für die Turbinentechnik und für den Stahlwasserbau sowie
Gesamtkonzepte für Revitalisierungen
von Wasserkraftwerken. Im Bereich
Heizsysteme zeigt man zudem innovative Steuerungstechnik für Wärmeerzeugung und -verteilung.
Technologie für höchste
Ansprüche
Bild: HAINZL Industriesysteme
Unter den österreichischen Ausstellern in Hannover wird auch die
Unternehmensgruppe HAINZL Industriesysteme (Zentrale in Linz) sein. Auf
der „Motion, Drive & Automation“
(H21 / A22/1) befindet sich der Hauptstand, auf dem das Unternehmen mit
seinen innovativen Lösungen einmal
mehr seine Position als Technologieführer unter Beweis stellt. Unter anderem erwarten Messebesucher aus den
Bereichen Maschinen- und Anlagenbau sowie der Metallproduktion und
-verarbeitung folgende Highlights:
Ölpartikel-Messgerät PCM 2020 prüft Reinheit von Hydraulik- und Getriebeölen.
Österreichische Chemie Zeitschrift 1/2013
Innovation für
­Trocknungsprozesse
Das erste Überwachungssystem
für den Trocknungsprozess von ÖlPapier-Isolierungen wird die Firma
Omicron electronics unter anderem
präsentieren (Halle 12, Stand-Nr. A65).
Wasser in Öl-Papier-Isolierungen, z.B.
von Leistungstransformatoren und
Messwandlern, verringert deren Lebensdauer erheblich und kann letztlich zu vorzeitigen Ausfällen führen.
Daher sollte es während der Herstellung sowie nach jeder Reparatur oder
Instandhaltung mit Hilfe eines Trocknungsvorgangs entfernt werden. DRYmon ist das weltweit erste Messgerät
zur Überwachung von Trocknungsvorgängen. Mittels einer automatisierten
dielektrischen Antwortmessung erhält
der Anwender in Echtzeit Informationen über den Wassergehalt der Isolation. Mit Hilfe der Messergebnisse
können Trocknungszeiten entsprechend optimiert werden. DRYmon erleichtert zudem die Arbeit des Prüfingenieurs, da der Trocknungsprozess
durch die integrierte Temperaturmessung kontinuierlich überwacht wird
und somit ein relativ hoher Automatisierungsgrad erreicht werden kann.
DRYmon ist in der Lage den Wassergehalt sowohl in neuen, noch nicht ölimprägnierten Isolierungen, als auch
in öl-imprägnierten Isolierungen zu
bestimmen. Das Gerät ist so ausgelegt, dass es direkt in ein Rack einer
bestehenden Trocknungsanlage integriert werden kann.
Infos im Web
www.hannovermesse.de
www.owwz.de
www.laengle.com
www.hainzl.at
www.omicron.at
Vertrauen Sie auf
unsere Kompetenz.
aktuell
Gase bewegen die Welt – Satelliten im Weltall, schön poliertes Glas, perfekt gezapftes Bier oder saubere
Seen – nicht jeder denkt in diesem Zusammenhang an Gase. Und trotzdem sind sie überall auf der Welt rund
um die Uhr im Einsatz. Auch beim Schweißen, Gefrieren, industriellen Erwärmen, Beatmen oder Testen.
Mit mehr als 600 Gasen und Gasgemischen für etwa 300 Anwendungsgebiete beliefert Linde Gas die
gesamte Wirtschaft Österreichs. Linde unterstützt die Kunden mit ihrem weltweiten Know-how für vielfältige Prozesse und Anwendungen, mit umfangreichen Serviceleistungen und der für diese Anwendungen
nötigen Hardware.
Linde - ideas become solutions.
www.linde-gas.at
aktuell