Journal Ausgabe 02/2016 (PDF 1.5 MB)

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Journal Ausgabe 02/2016 (PDF 1.5 MB)
INTERN
FA M I L I E
GESUND
ERNÄHRUNG
SPEZIAL
FITNESS
DAS MAGAZIN IHRER BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER 02|16
Das erste Mal Das machen Eltern und Kinder in der Pubertät mit Alle für einen
Die Arbeit von Selbsthilfegruppen Gesund oder nicht? Kaffee, Rotwein, Soja &
Co. auf dem Prüfstand Brause-Sause im Sommer Die schönsten Rezepte für
mehr Sprudel im Glas
Nordic Walking Darum ist der Sport so beliebt Quiz
SPEZIAL: DIE GUTE LUFT
Raus unter die
Sauerstoffdusche!
Mehr Leistung.
Mehr Service.
Mehr Wert.
Liebe Leserin, lieber Leser,
EINFACH. GUT.
AUSGEZEICHNET.
Frank Jessen, Vorstand
wenn in den nächsten Tagen die Sommerferien beginnen, steht für
viele Schulkinder zwischen der Vorfreude auf die Urlaubszeit noch die
letzte Schulstunde: die Zeugnisausgabe! Der Moment, der für Stolz und
Zufriedenheit, aber auch für Enttäuschung und Kummer sorgen kann.
Als Erwachsene haben wir meist gelernt, souverän mit Bewertungen umzugehen – doch aus der Freude über gute Noten wächst man nicht heraus.
Besonders, wenn sie das Resultat für wirklich gute Leistungen sind. Diese
schöne Erfahrung durften wir in den letzten Monaten mehrfach machen.
Denn die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER hat im Vergleich mit
anderen Krankenkassen sehr gut abgeschnitten.
Das freut mich besonders, da wir alle engagiert dafür gearbeitet haben, um
das Beste für unsere Versicherten zu gewährleisten. Und das haben wir
geschafft: Im Preis-Leistungs-Vergleich des Verbrauchermagazins
Guter Rat (Ausgabe 4/2016) wurden alle Services, Extraleistungen und
Beitragssätze der gesetzlichen Krankenkassen verglichen. Bei den besten
Kassen aller Klassen stehen wir als Testsieger auf Platz 1. Focus-Money
(Ausgabe 6/2016) nahm die Kassen differenziert unter die Lupe. Auch diese
Prüfungen haben wir mit Bravour gemeistert und in vielen Disziplinen
hervorragende und sehr gute Bewertungen erhalten. Und nach der Auswertung vom Handelsblatt ist die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER eine
der wenigen Kassen, die ihren Versicherten wirklichen Mehrwert durch
umfangreiche und gezielte Zusatzleistungen bietet.
Deshalb freuen Sie sich mit uns, denn die wahren Gewinner sind Sie – als
Mitglied unserer starken Gemeinschaft. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen
und wünsche Ihnen einen erholsamen Sommer.
Ihr
editorial
www.bkkgs.de/auszeichnungen
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
3
Ich kenne zwar
keine Selbsthilfegruppen, aber ich
habe Freunde, denen sie sehr geholfen haben. Daher
halte ich die für eine
super Sache. Lisa, 23
Ich halte viel von Selbsthilfegruppen, weil man
sich nur in einer Gemeinschaft gegenseitig helfen
und unterstützen kann.
Vom Namen her kenne ich
den Weißen Ring, der sich
für Kriminalitätsopfer
einsetzt. Olivera, 55
inhalt
02|16
INTERN
Neuigkeiten von Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
Preisvergleich Zahnarzt, eine Schulklasse besucht uns, Porträt
Seidensticker Group, Jahresrechnung 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06
06
Grill-Quiz
Ich weiß, dass es viele Selbsthilfegruppen
gibt, und ich finde das sehr gut, da man
sich mit anderen austauschen kann, die
die gleichen Probleme haben oder in der
gleichen schwierigen Situation stecken.
Betroffene können Probleme oft besser
nachvollziehen als Freunde, die noch nie
Ähnliches erlebt haben. Axel, 49
Jetzt 1 von 3 Philips-Elektrogrills gewinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38
FAMILIE
Das erste Mal
Kinder in der Pubertät – wie gehen Eltern damit um? . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Hilfreiche Lektüre & Adressen
Zum Thema Pubertätskrisen & Aufklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
12
Verlosung
5 x 25-Euro-iTunes-Geschenkkarten gewinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Was halten Sie von
GESUND
Selbsthilfegruppen?
Auch wenn man vielleicht in keiner ist – alle
unsere befragten Passanten finden sie gut!
Im selben Boot
Was leisten Selbsthilfegruppen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Mythen auf der Spur
So gesund sind Rotwein, Kaffee, Soja & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
16
ERNÄHRUNG
Drinks für den Sommer
Sprudelnde kreative Getränkerezepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
SPEZIAL
Gehört habe ich von
Selbsthilfegruppen,
die bei Problemen
und Krankheiten
wie Magersucht,
Alkoholismus und
Drogenabhängigkeit
helfen. Ich denke,
es ist sehr hilfreich,
wenn Betroffene sich
austauschen und
Tipps geben können.
Sophia, 24
Ich habe einen Bekannten,
der regelmäßig in eine
Selbsthilfegruppe für
Suchterkrankungen geht.
Ihm hilft das, und daher
halte ich das für gut. Jalil, 19
Die gute Luft
Warum uns das Draußen so guttut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Seien Sie ein Luftikus!
Frische-Brise-Tipps für den Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kolumne
Bitte keine Wäscheduft-Umarmung! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
22
32
34
FITNESS
Der Spaß an zwei Stöcken
Darum ist Nordic Walking so beliebt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
36
27
NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER
Vom Namen her kenne ich die Anonymen Alkoholiker, habe aber auch
von anderen Selbsthilfegruppen
gehört. Ich selbst war noch nie in
einer Selbsthilfegruppe, halte es aber
für sehr sinnvoll. Cornelia, 28
+++ Wenn Sie Fragen zur Hospiz- oder Palliativversorgung haben: Unsere
Experten aus dem Team Pflege und Hilfsmittel beraten Sie gerne. Nutzen
Sie einfach unser kostenloses Servicetelefon: 0800 0 255 255 +++ Kennen
Sie schon den neuen Newsletter der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER?
Sonst einfach anmelden unter www.bkkgs.de/newsletter +++
36
Titelfoto: GettyImages
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
5
INTERN
Neuigkeiten von Ihrer BKK
Wie sich beim Zahnersatz Geld sparen lässt, warum unsere Auszubildenden in
Friedrichshafen so zufrieden sind und was hinter der „Schwarzen Rose“ unseres
Trägerunternehmens aus Bielefeld steckt, erfahren Sie auf diesen Seiten ...
Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
ist von der SEB-Bank zur HypoVereinsbank
gewechselt. Bitte nutzen Sie für Zahlungen
ab sofort folgende Bankverbindung:
IBAN:
DE57 2003 0000 0016 3566 91
BIC:
HYVEDEMM300
6
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
------------ Text Veronika Stierle, Klasse 10 c
Pflegestärkungsgesetz II: Fünf Pflegegrade
Vielleicht haben Sie es schon gehört: Statt drei Pflegestufen
gibt es künftig fünf Pflegegrade. Diese Änderung tritt aber
erst 2017 in Kraft. Alle pflegebedürftigen Versicherten
werden persönlich angeschrieben und über ihren neuen
Pflegegrad informiert. Was sich noch durch das Gesetz
ändert, erfahren Sie ausführlich in der nächsten Ausgabe
des Gesundheitsjournals.
en Preisvergleich mit
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hon 2te-ZahnarztMeinung
Sie sc
Bei Zahnersatz am Preis sparen,
ohne auf Qualität zu
verzichten? Unser Kooperationspartner
2te-ZahnarztMeinung macht es möglich. Die Qualität bleibt unangetastet
und verspricht: made in Germany!
Und als Versicherter der BKK
GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
ist dieser Service für Sie gebührenfrei, der sonst 25 Euro kostet.
So funktioniert es:
Nachdem wir Ihren Heil- und Kostenplan (HKP) genehmigt haben,
registrieren Sie sich unter
www.2te-zahnarztmeinung.de.
Dann übertragen Sie die Daten
Ihres HKP und geben die BKK
GILDEMEISTER SEIDENSTICKER als
Krankenkasse an. Zahnärzte aus Ihrer
Region geben Vergleichsangebote für die
Die Klasse 10 c aus Lindau besucht
die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
geplante Behandlung ab. Sie können den Zahnarzt
frei wählen, erhalten die Kontaktdaten und
vereinbaren einen Termin. Mit dem Preisvergleich von 2te-ZahnarztMeinung
können Sie sich Angebote für alle
zuzahlungspfl ichtigen Leistungen
beim Zahnarzt einholen, z. B. für
professionelle Zahnreinigungen,
Füllungen oder Wurzelbehandlungen. 2te-zahnarztmeinung.de
ist ein unabhängiges Auktionsportal. Sein Ziel ist es, die Preise
und Leistungen in der Zahnarztbranche transparent und
vergleichbar zu machen.
Ein Teich vor dem Gebäude, weißer Kies unter der
Treppe, weitläufi ge Räume, große Fensterfronten, ausschließlich rechte Winkel und geometrische Formen: Die
BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER in Friedrichshafen sieht aus wie ein typisches modernes Bürogebäude. In
dem Konferenzraum mit bequemen Lederdrehstühlen hat
man durch die großen Fenster eine gute Sicht auf das Gewerbegebiet Friedrichshafen. Detlef Müller, der Leiter des
Kundencenters der BKK, begrüßt die Schülerinnen und
Schüler der Klasse 10 c des Bodensee-Gymnasiums Lindau, die im Rahmen des Journalismus-Projekts „ZISCH –
Zeitung in der Schule“ eingeladen wurden. Anschließend
berichten die vier Auszubildenden Julia Baumeister, Eva
Behringer, Alica Bertl und Vera Waggerhauser – motivierte junge Frauen – von ihren Erfahrungen im Betrieb.
Sie sind angehende Sozialversicherungsfachangestellte
und verraten: Man sollte für diesen Beruf teamfähig,
freundlich, ordentlich, gewissenhaft und offen für Veränderungen sein. Die Ausbildung kann an der berufl ichen
Oberschule in sechs Lehrgängen oder auf einer speziellen
BKK-Akademie in Rotenburg in acht Lehrgängen absolviert werden. Sie umfasst die Bereiche Versicherungspfl icht beziehungsweise -freiheit, Familienversicherung,
Beiträge, Personalfragen, freiwillige Versicherung, Wirtschaft und wohlgemerkt Deutsch. Außerdem gibt es eine
sogenannte Gesund starten-Woche, in der die Azubis
erfahren, wie sie durch körperliche Gesundheit bessere
Leistungen erzielen können.
Dieses Thema interessiert die jungen Zuhörer besonders,
da es auch für Schüler relevant ist, ihre Leistungen zu
optimieren und dabei die Konzentration und den Willen
nicht zu verlieren. Hierfür bietet Sport natürlich eine
Die Klasse 10 c des Bodensee-Gymnasiums mit ihrem
Deutschlehrer und den vier Azubis der BKK
perfekte Möglichkeit, sich abzureagieren und zu regenerieren. Viele Schüler sind überrascht, dass ein solches
Thema überhaupt Bestandteil einer Ausbildung ist. Das
gemeinsame Interesse der zuhörenden Jugendlichen
und der vier Vortragenden, persönliche Erfahrungen der
Mädchen und die generell offene und freundliche Vortragsweise führen zu einer lockeren und angenehmen
Atmosphäre.
Anschließend geben die Azubis Tipps für Bewerbungen:
Das Bewerbungsschreiben muss fehlerfrei sein und neben den üblichen Unterlagen die persönlichen Gründe
sowie die Motivation für die Bewerbung enthalten. Beim
Bewerbungsgespräch sollte man vor allem auf eine gute
Vorbereitung und auf ein gepflegtes Äußeres achten. Auf
die Frage, warum sie sich für die BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER entschieden hätten, antworten sie: „Wir
sind hier eine kleine Familie.“ Die enge Zusammenarbeit
in dem beschaulichen Kundencenter und die Vertraulichkeit würden ihnen allen sehr gefallen. Auch den Schülerinnen und Schülern ist diese positive Grundstimmung
aufgefallen. In einer sehr entspannten Atmosphäre haben
sie mehr gelernt als an so manchem Schultag. ------------------GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
7
Fotos: iStockPhoto, PR
Neue Bankverbindung
„Wie eine Familie“
INTERN
Unser Trägerunternehmen:
Die Seidensticker-Gruppe
Bügelfreie Hemden
und die berühmte
Schwarze Rose –
das sind die wohl
bekanntesten
Produkte der Firma
Seidensticker.
Lesen Sie hier die
beeindruckende
Geschichte!
Stammsitz in Bielefeld:
Das Seidensticker-Outlet an der
Herforder Straße bietet eine große
Auswahl an Hemden und Blusen
Alles, was ich anfasste,
wurde zu Hemden
Walter Seidensticker sen. (1895–1969)
In einem kleinen Raum seiner elterlichen Wohnung legte Walter Seidensticker sen. 1919 den Grundstein für das Unternehmen,
das bis heute mehr Hemden in Deutschland verkauft hat als jeder
andere Anbieter. Mit viel Gespür für Trends, Stil und gute Qualität
kommen bei Seidensticker Tradition und Perfektion auf einzigartige
Weise zusammen. In jedem Hemd stecken 80 Arbeitsschritte, 120
Meter Garn und 142 Qualitätskontrollen.
Seit 2004 führen die Cousins Gerd Oliver und Frank Seidensticker
das Traditionsunternehmen in dritter Generation. Den Fokus legen
die geschäftsführenden Gesellschafter stark auf die Vertikalisierung der Unternehmensgruppe und die damit einhergehende Retailexpansion. Und das mit Erfolg: Branchenweit einmalig nutzt die
Seidensticker-Gruppe heute die komplette Wertschöpfungskette –
vom Stoffballen über die Produktion in der unternehmenseigenen
Fabrik bis zur Ladentheke in den eigenen Stores. Das innovative
Geschäftsführungsmodell trägt maßgeblich dazu bei, dass die Firma Seidensticker das bleibt, was sie seit fast einem Jahrhundert ist:
der Inbegriff für Hemden und Blusen.
Heute beschäftigt das Unternehmen rund 2.800 Mitarbeiter weltweit und ist in 16 Ländern vertreten. Neben den Eigenmarken
Seidensticker, Schwarze Rose und Jacques Britt hält die Seidensticker-Gruppe auch die Masterlizenz für camel active sowie Lizenzen
für Bogner und Arrow. Insgesamt fertigt die Gruppe ca. 14 Mio.
Teile im Jahr. Bis heute ist das Unternehmen am Standort Bielefeld
zu 100 % in Familienbesitz. ----------------------------------------------------------------------
Damals wie heute ist jed
Hemd echte Handarbe es
it!
Textilkontor
W. Seidensticker GmbH & Co. KG
Herforder Straße 182–194
33609 Bielefeld
+ 49 521 306 0
www.seidensticker.com
Unternehmensleitung:
Frank Seidensticker
(geschäftsführender Gesellschafter)
Gerd Oliver Seidensticker
(geschäftsführender Gesellschafter)
Martin Friedrich
Dr. Silvia Bentzinger
Mitarbeiter: 2.800
Exportquote: 39 %
Umsatz 2014/15: 205 Mio. Euro
8
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
Die Unternehmensleitung der
Seidensticker Group: Frank Seidensticker,
Martin Friedrich, Dr. Silvia Bentzinger, Gerd
Oliver Seidensticker (v. l. n. r)
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
Fotos: PR
Ein Erkennungszeichen mit Kultstatus: das modische Hemd mit der
Schwarzen Rose links über dem
Hosenbund
9
INTERN
JAHRESRECHNUNG 2015
Günstiger Start in die neue
Welt der Zusatzbeiträge
Mit der Einführung der kassenindividuellen Zusatzbeiträge
haben wir uns für einen unterdurchschnittlichen Zusatzbeitrag
entschieden. Gleichzeitig setzen wir weiter auf ein überdurchschnittliches Service- und Leistungsangebot
Erfolgsrechnung
In der Bilanz stehen den Einnahmen in Höhe von 405,3 Mio. Euro im Jahr 2015 Ausgaben in Höhe von 421,1 Mio.
Euro gegenüber.
Einnahmen in Euro
Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds
Mittel aus dem Einkommensausgleich
sonstige Einnahmen
gesamt
Ausgaben in Euro
Leistungsausgaben
Verwaltungs- und
Verfahrenskosten
sonstige Ausgaben
gesamt
375.140.890,71
21.093.451,87
9.062.107,05
405.296.449,63
je Versicherten
2.052,89
115,43
49,59
2.217,91
% Veränderung zum Vorjahr
- 3,0
–
+ 216,0
+ 4,0
389.196.436,20
2.129,81
+ 4,0
27.296.861,91
4.637.800,73
421.131.098,84
149,38
25,38
2.304,56
0,0
+ 58,6
+ 4,0
Leistungsausgaben
389,2 Mio. Euro wurden im Jahr 2015 für Leistungen unserer Versicherten aufgewendet. Dies entspricht
einer Steigerung von 4,0 %. Die stärksten Steigerungen gab es bei den Arzneimitteln, den Präventionsleistungen und bei den Leistungen für Zahnärzte sowie Zahnersatz. Eine rückläufige Kostenentwicklung
wurde hingegen bei den Leistungen für Mutterschaft und für Kuren verzeichnet.
Leistungsausgaben
Krankenhausbehandlung
ärztliche Behandlung
Arzneimittel
Krankengeld
zahnärztliche Behandlung
ohne Zahnersatz
Hilfsmittel
Heilmittel
Zahnersatz
Schwangerschaft
und Mutterschaft
Prävention
Leistungsausgaben
insgesamt
absolut
je Versicherten
% Veränderung
zum Vorjahr
+ 3,3
+ 2,1
+ 10,3
- 0,8
108.623.547,09
76.251.479,73
62.024.888,96
37.080.344,87
594,42
417,27
339,42
202,92
30.108.686,92
12.323.728,24
11.107.341,94
6.221.869,91
164,76
67,71
60,78
34,05
+ 4,8
+ 0,9
+ 4,3
+ 5,1
4.553.309,10
22.442.157,11
24,92
122,81
- 4,0
+ 7,4
389.196.436,20
2.129,81
+ 4,0
Mitgliederentwicklung*
durchschnittl. Mitgliederzahl
Familienversicherte
durchschnittl. Versichertenzahl
Vermögen
Das geplante Geschäftsergebnis führt zum Jahresende 2015 zu einem Vermögensstand von 26,1 Mio. Euro, das entspricht knapp 75 % einer Monatsausgabe.
Das Vermögen je Versicherten beläuft sich auf 143,05 Euro.
2014
126.759
55.300
182.059
2015
128.688
54.050
182.738
Veränderung
+ 1.929
- 1.250
+ 679
% Veränderung zum Vorjahr
+ 1,5
- 2,3
+ 0,4
* Werte 2014 inkl. der zum 1.1.2015 fusionierten BKK BJB
Vergütung des Vorstands
Für seine Tätigkeit erhielt der Vorstand eine Vergütung von 160.000,00 Euro. Zusätzlich steht ihm ein Dienstwagen zur
Verfügung. Der geldwerte Vorteil wird versteuert. Das Gehalt des Vorstandes wird mit dem Verwaltungsrat vereinbart.
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GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
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Das erste Mal
Der erste Kuss, die erste Regelblutung, das erste Barthaar, der
erste Freund oder die erste Freundin, das erste Mal: Premieren –
eine so aufregend wie die andere und alle ohne Generalprobe.
Wie gehen wir mit dem Hormonschub unserer Kinder um?
------------ Text Nicole Grinzinger
Oh wie peinlich!
Eines Tages ist es so weit: Die eigenen Kinder, die eben
noch nackt im Garten herumtollten und kein Problem
damit hatten, die Badezimmertür offen zu lassen, zeigen
sich jetzt verhüllt – zumindest bestimmte Körperteile –
und finden es auch echt peinlich, die eigenen Eltern ohne
Kleidung im Bad anzutreffen. Sie nehmen ihren Körper
wahr, stellen mit Befremden fest, wie er sich verändert,
und entdecken ihre Sexualität. Jungs verstummen oftmals
gleichzeitig, Mädchen sind meist offener. Leon, 14, spricht
mit seinen beiden besten Freunden schon über Mädchen
und würde das auch tun, wenn er unsicher wäre, wie
weit er bei einem Mädchen gehen darf. Der eigene Körper
allerdings bleibt sein Geheimnis. Anna, 15, dagegen kennt
diese Scheu nicht: Mit ihrer besten Freundin hat sie sich
auch ausgetauscht, als sie vor drei Jahren ihre Periode
bekam. Und natürlich reden sie auch über Jungs und welcher wohl am besten küssen kann.
diger als Mädchen, die sich unnötig oft zu dick fi nden.
Angesagte Klamottenlabels sind elementar – und die Frisur. Überhaupt Haare. Plötzlich sprießen sie, und es stellt
sich die Frage: lassen oder rasieren oder komplett waxen?
Alles klar?
Die Jugendlichen von heute sind schon früh aufgeklärt.
Im Allgemeinen geht man mit dem Thema im Elternhaus
entspannt um, und spätestens in der Grundschule werden mehrere Unterrichtseinheiten darauf verwendet.
Waren Teenager früher bei Fragen auf Dr. Sommer von
der Zeitschrift „Bravo“ angewiesen, bietet das Internet
heutzutage vielfältige Informationsmöglichkeiten: Wikipedia, Auklärungsseiten, Internetforen, Chats. Nicht nur
das: Freiwillig oder unfreiwillig landet man schnell auf
Pornoseiten. Abgesehen davon, dass dort nur Zerrbilder
dargestellt werden, helfen Sexvideos den Jugendlichen
bei den brennenden Fragen nicht wirklich weiter.
Betreten verboten
Harte Fakten
In der Pubertät wird das eigene Zimmer zur Höhle, und
diese dient auch dem Studieren und Probieren am eigenen Körper. Nicht nur Mädchen begutachten sich kritisch,
„Sie sind sexuell aktiv und verhüten gut“ – so das Ergebnis der BZgA-Studie „Jugendsexualität 2015“, bei
der 14- bis 25-Jährige befragt wurden. Die Annahme,
dass Jugendliche immer früher erste sexuelle Erfahrungen machen, bewahrheitet sich nicht. Mit lediglich
6 % ist Sex unter den 14-Jährigen die Ausnahme. Mit 17
Jahren hat etwas mehr als die Hälfte aller Jugendlichen
Geschlechtsverkehr gehabt, mit 19 Jahren sind es rund
drei Viertel. Dabei erleben Mädchen im Schnitt etwas
früher „das erste Mal“ als Jungs. Allerdings sind >
Labels, Undercut, Lipgloss und Sixpack:
Experimente am eigenen Körper
auch Jungs legen viel Wert auf ihr Äußeres. Mädchen testen Lippenstift und Lidschatten, Jungs arbeiten an ihrem
Sixpack. Sie betrachten den eigenen Körper zumeist gnä-
12
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
Nichts schmeckt süßer als der
erste Kuss – alles ist aufregend
und neu bei der ersten Liebe
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
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FA M I L I E
Gute Bücher und Websites
Ratgeber für Heranwachsende, die
es genau wissen wollen, sowie Bücher und Webadressen für Eltern:
Diese Quellen informieren über die
Pubertät, klären auf, befassen sich
mit Gefahren, stellen Gesetze vor
und beantworten konkrete Fragen
Hilfreiche Webadressen
Jugendsexualität 2015
Aktuelle Informationen
aus der Wiederholungsbefragung „Jugendsexualität
2015“ der Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung finden Sie hier:
www.forschung.
sexualaufklaerung.
de/4923.html
Eltern im Netz
Antworten auf Fragen, die
bei Eltern aufkommen,
wenn sich ihre Kinder für
Sex interessieren: z.B.
das erste Mal, Onanie,
Pornos, Gesetze:
www.elternimnetz.de/
kinder/pubertaet/jugendlichesexualitaet.php
Verboten oder
erlaubt?
Ein PDF-Download mit
allen Paragrafen, die
Sexualkontakte von
Jugendlichen betreffen:
www.bjr.de/fileadmin/
user_upload/Praetect/
Material/jugendschutz_
sexualitaet.pdf
Jugendportal zu Liebe,
Sex, Verhütung
Das Jugendportal der
BZgA bietet Infos zu
Liebe, Sex, Verhütung,
Körper, Freunde &
Familie, gibt Antworten
auf konkrete Fragen und
beinhaltet ein Lexikon
A–Z: www.loveline.de
Ratgeber für
Jugendliche
Das Jungen-Fragebuch. Wachsen und
erwachsen werden
Karin Warnstedt und
Sylvia Schneider geben
Antworten auf alle Fragen,
die Jungs in der Pubertät
beschäftigen. Im Anhang
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Das MädchenFragebuch
Dies ist das Pendant für
Mädchen: Veränderung
des Körpers, Eltern, Liebe, Sex – keine Frage, die
Mädchen in der Pubertät
bewegt, bleibt unbeantwortet. Ueberreuther
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über Sex und Liebe
Manne Forssberg
schreibt offen und direkt
über die Geschlechtsorgane, das erste Mal, den
Orgasmus, Selbstbefriedigung, Liebe, Pornografie
und Verhütung. Beltz &
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Ein Aufklärungsbuch
Zeitgemäß befassen sich
Anne-Marlene Henning
und Tina BremerOlszewski mit erstem Sex
und versuchen, Ängste
und Leistungsdruck zu
mindern. Rogner &
Bernhard, 22,95 Euro
Ratgeber für
Eltern
Mädchen in der
Pubertät
Zickenalarm, StylingKontroversen, erster Sex,
Essstörungen, Drogen:
Joachim Braun und
Kirsten Khaschei nehmen
sich dieser und mehr
Themen an. Rowohlt
Taschenbuch, 9,99 Euro
Jungen in der
Pubertät
Joachim Braun gibt
Antworten auf die 100
wichtigsten Fragen, etwa
zu Schulverweigerung,
Computerbesessenheit,
Pornos, Aggressivität.
Rowohlt Taschenbuch,
9,99 Euro
Pro Juventute: Sexting
Das Portal dieser Stiftung
für Kinder- und Jugendförderung gibt hier Eltern,
Lehrern und Jugendlichen
einen umfassenden Überblick über Sexting:
www.projuventute.
ch/Alles-ueberSexting.3304.0.html
Ungewollte
Schwangerschaft
Beratung und Hilfe bei:
www.profamilia.de/
jugendliche/ungewolltschwanger.html und bei
www.awo-beratungsstelle
-lev.de (Unterpunkt „Ungewollte Schwangerschaft“)
Weiche Fakten
So weit die Zahlen. Was aber fühlen die Teenager? Benedikt, 15, fand Mädchen bisher anstrengend: „Die kicherten
immer nur. Oder sie heulten wegen irgendwas rum. Das
war nicht auszuhalten! Mittlerweile gibt es auch ein paar
Nette, mit denen man normal reden kann. Aber leider interessieren die sich nur für Ältere.“ Emilie, 14, findet viele
Jungs „nur behindert“. Aber: „Eine Klasse über mir ist
einer, der ist voll süß.“ Einen Freund hätte sie schon gern,
Spieglein, Spieglein an
der Wand ... Make-up
ist jetzt wichtig für die
Selbstentfaltung
Alles ganz entspannt: Die heutigen Jugendlichen sind aufgeklärt, kennen sich mit der
Verhütung aus und lassen sich Zeit
aber für Sex fühlt sie sich noch zu jung. Nick, 18, kann
sich an das erste Mal noch gut erinnern:„Wochenlang
habe ich an nichts anderes gedacht: wann, wie, wo. Und
dann ... krass!“ Momentan möchte er sich aber noch nicht
länger binden, sondern tanzen gehen und Spaß haben. Sex
ist nicht länger das alles beherrschende Thema.
Was sagt das Gesetz?
Der beste Kumpel ist
der engste Vertraute,
die Eltern geben die
Pole-Position ab
14
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
Sexuelle Handlungen mit Kindern unter 14 Jahren sind
verboten. Beidseitig freiwilliger Sex zwischen 14- und
21-Jährigen ist erlaubt. Ebenso darf ein 22-jähriger Mann
mit seiner 16 Jahre alten Freundin schlafen, sofern diese ihm nicht zur Erziehung, Ausbildung oder Betreuung
anvertraut ist. Erlaubt man als Elternteil oder Betreuerin
einer 15-jährigen Tochter, beim 19-jährigen Freund zu
übernachten, ist das nicht mehr stafbar. Vorsicht ist geboten beim Flirten via Smartphone. Die sexuelle Darstellung
von Kindern ist verboten. Beim Versenden eigener Nacktfotos (Sexting) besteht natürlich auch die Gefahr einer
missbräuchlichen Verbreitung. ----------------------------------------------
WIR VERLOSEN 5 X 25-EURO-iTUNES-GESCHENKKARTEN!
Gewinnen Sie jetzt für sich oder Ihre Kinder 5 x 25-Euro-iTunes-Geschenkkarten!
Schicken Sie eine Mail unter dem Stichwort „Pubertät“ an [email protected], ein Fax an
0521 5228-63788 oder eine Postkarte an BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, 33644 Bielefeld.
Einsendeschluss: 2.9.2016
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, des Verlags und des Sponsors sowie deren Angehörige können nicht
teilnehmen. Alle Gewinne sind von unseren Kooperationspartnern gesponsert und nicht aus Mitgliederbeiträgen finanziert.
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
15
Fotos: GettyImages, iStockPhoto, Shutterstock
Mädchen mit Migrationshintergrund insgesamt deutlich
zurückhaltender: Sie lässt zum einen die Überzeugung,
dass Sex vor der Ehe nicht richtig sei, zögern wie auch die
Angst, dass die Eltern es erfahren könnten. Erste Pettingerfahrungen haben rund 30 % der 14-Jährigen und etwa
70 % der 17-Jährigen. Schüchternheit oder das Fehlen des
oder der Richtigen hindern die anderen Jugendlichen an
Sexualkontakten. Einen positiven Trend gibt es bei der
Verhütung: Alle Heranwachsenden nehmen sich dieses
Themas an; nur durchschnittlich 6 % treffen keine Vorkehrungen. Das liegt auch daran, dass das erste Mal oft mit
einem festen Partner oder Freund erlebt und auch geplant
wird. Dabei ist bei allen Heranwachsenden das Kondom
das Mittel der Wahl.
GESUND
Bei vielen chronischen Leiden oder psychischen Erkrankungen muss der Patient aktiv
werden, damit die Behandlung Wirkung zeigt.
Eigeninitiative fällt in der Gruppe leichter
Alle für einen
Ob Depression, zerrüttete Ehe oder ein Suchtproblem – für fast alle
Krisensituationen gibt es neben professioneller Hilfe Selbsthilfegruppen. Der Austausch und die Unterstützung von Betroffenen für
Betroffene können stärken, helfen und stützen
------------ Text Dr. Andrea Exler
Wer zu den über fünf Millionen Deutschen gehört, bei
denen Diabetes Typ 2 diagnostiziert wurde, der kennt das
Dilemma. Zuerst der Schock, an einer chronischen, unheilbaren Krankheit zu leiden. Für den Rest des Lebens erfordert sie ständige medizinische Kontrolle und Behandlung.
Aber damit nicht genug. Ohne dauerhafte Umstellung
des Lebensstils können gravierende Folgeerkrankungen
auftreten, warnen die Ärzte. Wie soll man das alles auf
einmal bewältigen: täglich Medikamente einnehmen
und Blutzucker
messen, Ernährung umstellen
und abnehmen,
als eingefleischte Couch-Potato
plötzlich Sport
der Deutschen haben schon einmal
treiben? Viele
an einer Selbsthilfegruppe teilgenomBetroffene fanmen, ergab eine Erhebung des Robert
den einen AusKoch-Instituts. Bei Suchterkrankungen
weg, indem sie
empfehlen Mediziner Selbsthilfegrupen sich einer Selbstausdrücklich als Motivationshilfe, um
hilfegruppe
dauerhaft abstinent zu bleiben.
angeschlossen
haben. Denn bei
chronischen Erkrankungen müssen Patienten oft aktiv
mitwirken, damit die ärztliche Behandlung Erfolg haben
kann. Das Ziel von Selbsthilfe ist, gemeinsam die Mo-
10%
tivation für Eigeninitiative und Verhaltensänderung zu
schaffen. Ganz gleich, ob es sich um Zusammenschlüsse
von Menschen mit medizinischen oder sozialen Problemen handelt.
Vorbild Anonyme Alkoholiker
So überrascht es nicht, dass die erste große Selbsthilfebewegung von Alkoholikern gegründet wurde. Ein Suchtkranker muss jeden Tag aufs Neue um seine Abstinenz
kämpfen, und noch nach Jahrzehnten hängt das Risiko
eines Rückfalls wie ein Damokles-Schwert über seiner
Existenz. Im Jahr 1935 gründeten ein Chirurg und ein
Börsenmakler, beide schwer alkoholkrank und von ihrem Umfeld als hoffnungslose Fälle abgeschrieben, im
USA-Bundesstaat Ohio die erste Gruppe mit nur wenigen Leidensgenossen. Was folgte, war eine beispiellose
Erfolgsgeschichte. Das von den Gründern entwickelte
12-Schritte-Programm, eine alltagspraktische Anleitung
zum Leben ohne Suchtmittel, hat Millionen von Betroffenen weltweit geholfen, trocken zu bleiben. In mehr als
140 Ländern gibt es heute Ableger. Viele andere Selbsthilfeinitiativen haben sich durch das 12-Schritte-Programm
inspirieren lassen.
Allerdings führte erst der soziale und politische Wandel
der 1960er-Jahre zu einem echten Boom der Selbsthilfe. Denn vieles, das bis dahin als Willensschwäche oder
moralisch verwerfliche Einstellung betrachtet worden >
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
17
GESUND
66%
der Selbsthilfeinitiativen kümmern sich um Menschen mit Sucht- und chronischen Krankheiten
sowie Behinderungen, Krebserkrankungen und
Allergien. Bei den übrigen stehen psychosoziale
Probleme oder Lebenskrisen im Mittelpunkt – wie
Scheidung, Arbeitsplatz- oder Wohnsitzverlust oder
ein Pflegefall in der Familie.
war, wurde nun in neuem Licht gesehen. So war Homosexualität bis 1969 strafbar; erst nach der Abschaffung
des Paragrafen 175 entstanden zahlreiche Gruppen, die
sich öffentlich zu ihrem Anliegen bekennen konnten. Ebenso änderte sich die Wahrnehmung psychischer Erkrankungen. Man weiß heute zum Beispiel, dass die typische
Antriebslosigkeit bei Depression ein Symptom und nicht
zu verwechseln ist mit Faulheit. Die 1960er-Jahre brachten
auch eine kritische Wahrnehmung traditioneller Autoritätspersonen, darunter Ärzte. Patienten wollten nun über
die Behandlung mitbestimmen und gaben sich nicht mehr
ohne Weiteres mit dem Urteil eines Doktors zufrieden.
Fotos: GettyImages, Plainpicture
Neuer Trend Online-Selbsthilfe
Zu den neueren Entwicklungen gehört Selbsthilfe in Online-Foren. Hier sind die Barrieren niedriger. Das kann
den Ausschlag geben, wenn es sich um Probleme handelt,
die den meisten Betroffenen peinlich sind. Dazu gehören
ganz verschiedene Leiden, zum Beispiel Essstörungen,
Inkontinenz und das sogenannte Messie-Syndrom. Aus
Scham vertrauen sich viele Betroffene weder einem Arzt
an, noch suchen sie persönlich eine Gruppe oder Beratungsstelle auf. Die Anonymität im Internet macht es
leichter, diese Hemmschwelle zu überwinden. Doch sie
macht es zugleich auch schwieriger zu erkennen, ob es
sich um ein seriöses und unabhängiges Angebot handelt.
In manchen Fällen wird Werbung für zweifelhafte Produkte oder Methoden als Selbsthilfeforum getarnt. Die
Seiten sollte man sich daher genau anschauen. Idealerweise bieten sie die Möglichkeit, kostenlos Experten zu
kontaktieren, und verzichten darauf, Medikamente oder
Therapien anzupreisen. Außerdem sollten die Nutzerbeiträge von einem Moderator geprüft werden.
18
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
Selbsthilfe und professionelle Hilfe
Vereinzelt ist Selbsthilfe in die Kritik geraten. Einige
Gruppen nahmen Zuwendungen von Pharmaunternehmen an und gerieten in Verdacht, von diesen beeinflusst
zu werden. Darüber hinaus sehen Fachleute Risiken,
wenn Selbsthilfe an die Stelle professioneller Hilfe tritt
und Patienten allzu sehr zu „Experten in eigener Sache“
werden. Diskutiert wurden etwa Initiativen von Eltern,
deren Kinder mutmaßlich an der Verhaltensstörung
ADHS leiden. In manchen Fällen liegen Selbstdiagnosen zugrunde, die nicht von einem Facharzt abgesichert
sind. Es gibt deutlich mehr Eltern, die ADHS bei ihrem Kind
vermuten, als tatsächlich betroffene Kinder. Der erste Weg
sollte daher zum Experten führen: Viele spezialisierte Praxen und Klinken orientieren Patienten und Angehörige bei
Bedarf zu bewährten Selbsthilfeeinrichtungen. ------------------
Von 70.000100.000
aller Selbsthilfegruppen ist nur etwa die Hälfte bei
Dachorganisationen bekannt, die übrigen arbeiten
informell. Das Leistungsspektrum ist breit gefächert.
Es reicht vom reinen Erfahrungsaustausch über Beratung bis hin zu medizinisch orientierten Dienstleistungen und politischer Interessenvertretung.
PROJEKTFÖRDERUNG
DURCH DIE BKK
Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER unterstützt
seit vielen Jahren die Aktivitäten der Selbsthilfe, weil
diese in vielfältiger Weise die professionellen Angebote der Gesundheitsversorgung sehr gut ergänzt.
Auch die Arbeit der regionalen Selbsthilfe ist uns
sehr wichtig, sodass wir auch in diesem Jahr wieder
Projekte von Selbsthilfegruppen finanziell fördern.
Ausführliche Infos finden Sie unter
gkv-selbsthilfefoerderung-nrw.de.
Gerne beraten wir Sie auch persönlich.
Bei vielen Leiden schämen sich Betroffene zu
sehr, um eine Gruppe aufzusuchen. InternetAngebote können eine Alternative sein
GESUND
Wie gesund
BUTTER
ist eigentlich …?
Manche Gesundheitsmythen über Essen und Trinken stammen noch
aus Großmutters Fundus, andere beruhen auf einem Rechenfehler.
Und einige Lebensmittel sind besser als ihr Ruf ...
Ihr Ruf scheint ruiniert. Sie ist reich an gesättigten Fettsäuren und
Cholesterol, die das Herz schädigen können. In Maßen genossen liefert
sie jedoch wichtige Vitamine. Darüber hinaus ist pflanzliches Fett nicht
automatisch gesünder. Es kommt auf Pflanzenart und Verarbeitung an.
Gehärtete Pflanzenfette enthalten Transfettsäuren, die sich negativ auf
den Fettstoffwechsel und damit die Gefäße auswirken.
WEISSBROT
------------ Text Dr. Andrea Exler
Bei Gesundheitsbewussten sind Weißmehlprodukte verpönt. Die in ihnen enthaltenen Kohlenhydrate werden
schnell zu Zucker umgewandelt, zudem enthalten sie
kaum Ballaststoffe. Doch ungesund ist Weißbrot an sich
nicht. Es ist traditioneller Bestandteil der als besonders
ausgewogen geltenden Mittelmeerkost. Wie immer
kommt es auf die richtige Mischung an.
KAFFEE
SOJAPRODUKTE
Fleischalternativen, häufig auf Sojabasis, liegen voll im Trend. Doch vegane
Schnitzel und Aufschnitt sind stark
verarbeitet und mit vielen Zusatzstoffen
versetzt. Ernährungsphysiologisch sind
sie daher vergleichbar mit echter Wurst
– zu viel Fett und Kochsalz. Anders
der unverarbeitete Tofu (Sojaquark): Er
enthält viel hochwertiges Eiweiß.
Auch dem Muntermacher wird vieles angedichtet. Hartnäckig hält sich die Meinung,
dass er auf den Körper dehydrierend (wasserentziehend) wirkt. Studien belegen das nicht.
Bei fünf bis sieben Tassen täglich wurde keine
entwässernde Wirkung nachgewiesen. Trotzdem
sollte Kaffee nicht als Durstlöscher eingesetzt
werden: In großen Mengen kann er langfristig
Bluthochdruck fördern.
ROTWEIN
Ihm werden viele gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt.
Der gute Tropfen soll zum Beispiel
das Herzinfarktrisiko senken. Dies
wird auf die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe zurückgeführt.
Sie verringern schädliche Blutfette.
Allerdings sind sie auch in nicht vergorenen Trauben und vielen anderen
Obstsorten enthalten. Alkohol und
seine giftigen Abbauprodukte schädigen dagegen die Zellen im gesamten
Organismus.
SPINAT
Fotos: iStockPhoto
MILCH
Die Milch macht’s. Mit diesem Slogan und der täglichen Schulmilch sind Generationen groß geworden. Noch heute trinkt jeder Deutsche statistisch 50 Liter
jährlich. Doch Kalzium und Vitamine sind nicht die einzigen Inhaltsstoffe. Der
Anteil an gesättigten Fettsäuren ist hoch, zudem sind Vollmilch und Milchmixgetränke vergleichsweise kalorienreich. Als Getränk genossen ist Milch eher
ein Dickmacher, der nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen sollte.
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Das Gemüse war Schreck einer Kindergeneration. Die Comicfigur
Popeye verdankt ihm angeblich ihre Muskelkraft. Doch der vermeintlich hohe Eisengehalt beruht auf einem Rechenfehler. Der Verfasser
einer 100 Jahre alten Nährwerttabelle hatte sich um eine Kommastelle
vertan. Trotzdem ist der Eisengehalt von Spinat recht hoch. Andere
Eisenlieferanten sind zum Beispiel Hülsenfrüchte oder Pfifferlinge.
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ERNÄHRUNG
Getränke, die zischen und erfrischen
Brause-Sause
Manchmal macht das
Glück einfach Blubb! Meist ist dann Som-
mer. Und meist ist es heiß. Klar, Wasser ist auch eine Möglichkeit zu
überleben. Aber:
Sommerdrinks mit Zisch funktionieren bes-
ser. Früher hießen kohlensäurehaltige Frucht- und Kräutergetränke
einfach Limo. Und die schmeckt bis heute nach Urlaub und Freibad,
Sonnenschein inklusive. Natürlich kann man sagen, Limonade sei
in der Nahrungskette überflüssig, weil Zucker drin ist und sie nicht eben
dünner macht. Dafür aber glücklich. Womit sie zu einer der schönsten
Nebensachen der Welt zählt. Was auch die Tatsache erklärt, dass sich
immer mehr Menschen darum bemühen, mit Sprudel Emotionen aus
der Kindheit zurückzuholen. Die gute Nachricht: Die Barfuß-Badehosen-
Sorglosigkeit gibt’s nicht nur aus der Flasche. Industrie war gestern.
Heute ist das neue Vorgestern. Heißt: Selber machen ist angesagt. Weil es gesünder ist. Weil jeder genau das bekommt, was ihm
schmeckt. Vor allem aber: weil nichts drin ist, was nicht drin sein soll!
1. Romantikdrink
Zimt, Nelken und Kardamom als Sommerdate?
Gerade dann! Schließlich
heizen sie von innen ein,
sodass man außen
weniger schwitzt.
Außerdem feuern sie
unser Liebesleben ganz
schön kräftig an.
Darauf ein kräftiges – genau – Blubb!
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GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
23
ERNÄHRUNG
2. Very berry
Freche Früchtchen im
Glas? Und alle blubbern
durcheinander? Recht so.
Denn mehr Power zum
Trinken geht kaum. On
top: Kerne vom Granatapfel, der ältesten Heilfrucht
überhaupt. Antioxidantien
bis zum Abwinken!
3. Grünes Gold
Sommergrippe oder
Sommerfrische? Keine
Frage! Drum also nichts
wie ran an die Limetten!
Feiner kann Vitamin C
nicht schmecken. Dazu
ordentlich Minze – weil
cool sein ganz schön
heiß ist!
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ERNÄHRUNG
SPEZIAL
Küchentuch abseihen und im Kühlschrank
kalt stellen. Mit in Eiswürfeln eingefrorenen
Erdbeerscheiben servieren. Evtl. mit Mineralwasser verdünnen.
5 | Kräuterlimonade
4. Cosy
Rosy
5. Frosty
Frog
Hibiskus – der
Durstlöscher
des Sommers
Thymian
macht ihn so
anders als alle
Zutaten für 750 ml: 2 Limetten, 2 Zitronen,
100 g Zucker, je 1 Handvoll frische Minze
und Zitronenmelisse, 5–6 Zweige frischer
Thymian, ca. 500 ml Mineralwasser
Die Zitrusfrüchte auspressen. Den Saft mit
dem Zucker und 100 ml Wasser erhitzen, bis
sich der Zucker gelöst hat. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Die Kräuter waschen
und zwischen den Händen andrücken. Den
Zitrussirup mit den Kräutern in einen Krug
geben und mit Mineralwasser auffüllen. Bis
zum Servieren kalt stellen. Nach Belieben
Eiswürfel dazu reichen.
6 | Apfel-Minz-Limonade
(ohne Bild)
Zutaten für 1.000 ml: 150 g Zucker, 2 Zimtstangen, 4–5 Gewürznelken, 2 Vanilleschoten, 1 Sternanis, 1 Handvoll ungespritzte Rosenblütenblätter, Mineralwasser (still oder spritzig) zum Auffüllen
Zucker mit 300 ml Wasser langsam unter Rühren aufkochen, ca. 10 Minuten köcheln lassen.
Vom Herd ziehen. Vanilleschoten längs aufschlitzen, mit allen anderen Gewürzen, Zimtstangen und den Rosenblättern zum Zuckersirup geben. Etwa 2 Stunden ziehen lassen, in
Flaschen abfüllen. Kurz vor dem Verzehr mit
Mineralwasser auffüllen, gut gekühlt servieren.
Fotos: StockFood
2 | Eistee mit Granatapfel
und Beeren
Zutaten für ca. 750 ml: 2 TL schwarzer Tee,
ca. 24 Eiswürfel, 1 Granatapfel, 200 g Erdbeeren, 120 g Heidelbeeren, 2–3 Stängel
Minze, 8 cl Grenadine, Zitronenlimonade
zum Auffüllen
Tee in eine Kanne geben, mit 250 ml kochendem Wasser übergießen. Etwa 3 Minuten
ziehen lassen. In eine zweite Kanne die Hälfte
der Eiswürfel geben. Tee zum schnellen Abkühlen durch ein Sieb über die Eiswürfel gießen. Den Granatapfel auf einer harten Unterlage rundherum andrücken, halbieren, die
Kerne herausklopfen. Erdbeeren und Heidelbeeren abbrausen, putzen bzw. verlesen, die
Erdbeeren in Stücke oder Scheiben schneiden. Minze abbrausen, trocken schütteln,
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Blätter abzupfen und zusammen mit den Beeren und den Granatapfelkernen gleichmäßig
auf 4 Gläser verteilen. Mit einem Stößel leicht
andrücken. Restliche Eiswürfel zugeben, Tee
und Grenadine angießen, mit Limonade auffüllen. Verrühren und servieren.
3 | Waldmeister-Caipirinha
Zutaten für ca. 750 ml: 4 unbehandelte
Limetten, 12 Stängel Minze, 4 EL Rohrohrzucker, 4 EL Waldmeistersirup, Crushed
Ice, Tonicwasser zum Auffüllen
Limetten waschen und in dünne Scheiben
schneiden. Minze waschen und trocken tupfen. Limetten, Minze und Zucker in Gläser
(z. B. Whiskygläser) verteilen und mit einem
Stößel zerdrücken. Sirup einfüllen und kurz
umrühren. Mit Crushed Ice auffüllen und das
Tonicwasser darübergeben.
4 | Hibiskus-Himbeer-Saft
Zutaten für ca. 750 ml: 300 g Himbeeren,
6 EL getrocknete Hibiskusblüten, ca. 100 g
Zucker, 1–2 EL Zitronensaft, spritziges Mineralwasser
Himbeeren verlesen und ggf. kurz abspülen.
Getrocknete Hibiskusblüten zusammen mit
Himbeeren und Zucker in 600 ml Wasser zum
Kochen bringen. Etwa 5 Minuten köcheln,
dann vom Herd ziehen und abkühlen lassen.
Nach Geschmack mit Zitronensaft und ggf.
noch etwas Zucker abschmecken. Durch ein
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
einfach
Zutaten für ca. 750 ml: 4 Stängel Minze,
1 grüner Apfel, Saft und Abrieb von 1 Biolimette, 4 EL brauner Zucker, ¼ l naturtrüber Apfelsaft, Mineralwasser
Minze waschen, trocken schütteln, die Blättchen von den Stielen zupfen. Apfel waschen,
vierteln, Kerngehäuse entfernen. Apfel bis
auf etwas zum Verzieren, Minze, Limettensaft
und -schale, Zucker und Apfelsaft im Standmixer sehr fein mixen. Auf 4 Gläser verteilen
und nach Geschmack mit kaltem Mineralwasser auffüllen. Mit Apfelscheiben anrichten.
DAS LIMONADENABC
Die S-Klasse
Grundlage jedes spritzigen
Getränks: Sirup, Saft und Sprudel.
Der Sirup wird mit Wasser plus
Zucker oder – je nach Aroma –
alternativen Süßungsmitteln wie
Stevia, Honig oder Agavendicksaft
eingekocht. Für die Haltbarkeit
gilt: Nur einwandfreie Früchte
verwenden!
Auf Eis gelegt
Zu viel Eis verwässert nur? Genau
das Gegenteil gilt. Auf je mehr
Eis der Drink serviert wird, umso
schneller kühlt er runter. Entsprechend langsam schmilzt das Eis –
das Getränk bleibt supercool!
mittelschwer
anspruchsvoll
THEMENSPEZIAL:
Etwas
mehr
Luft
bitte!
Frische Luft So profitieren unser Körper und Geist von frischem Sauerstoff Dicke
Luft Umweltfakten, die zum Himmel stinken Mach dir Luft Tipps rund um die Bewegung im Freien Kolumne: Wenn frische Wäsche zur Monsterduftwolke avanciert
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27
Foto: iStockPhoto
1 | Rosenwasser
SPEZIAL
Frischluft fürs Köpfchen:
Um gut zu funktionieren,
ist das Gehirn besonders
auf Sauerstoff angewiesen. Bekommt es keinen,
werden wir schon nach
etwa zwölf Sekunden
bewusstlos
Die Luft ist rein!
Mal wieder so richtig tief durchatmen tut einfach gut. Vor allem,
wenn die Luft sauber ist, profitieren Körper und Geist davon
------------ Text Barbara Lang
Ein tiiiiiiefer Atemzug. Manchmal hilft das sofort. Gegen Ärger, Wut, Stress, vorschnelle Reaktionen und Explodieren. Ehe Sie in die Luft gehen, gehen Sie lieber AN
die Luft! Aber auch bei Müdigkeit und Denkblockaden
lösen ein paar Schritte an der frischen Luft oft den Knoten im Kopf. Obwohl wir uns ihrer Anwesenheit meist so
wenig bewusst sind, ist eine gute, unbelastete Luft eines
unserer wichtigsten Lebens- und Gesundheitselixiere.
würde wahrscheinlich die Gegenfrage lauten. Findige
Händler verkaufen in der chinesischen Metropole mittlerweile unbelastete Luft zum Atmen aus der Dose. Wenn
der Smog mal wieder besonders dicht ist, läuft das Geschäft blendend. Und auch bei uns gehen die Debatten
„Wem seine Gesundheit lieb und teuer ist,
biete das Mögliche auf, in reiner Luft seine
Zeit zu verbringen.“ Sebastian Kneipp
Die Luft zum Atmen
Beim Einatmen füllen wir unsere Lunge mit Luft. Den
darin enthaltenen Sauerstoff nimmt unser Blut aus den
Lungenbläschen auf und verteilt ihn anschließend im
ganzen Körper an die Zellen. Darin entsteht bei den
Stoffwechselprozessen das Abfallprodukt Kohlendioxid.
Dies lädt unsere „Körperspedition Blut“ quasi auf dem
Rückweg wieder auf und bringt es zur Lunge zurück, aus
der wir es ausatmen. Der ständige Ein-Aus-Rhythmus
fi ndet grob geschätzt 12-mal pro Minute, also etwa
17.280-mal am Tag statt – je nachdem, ob wir mehr
ruhen oder uns verausgaben. Um die 10.000 bis
12.000 Liter Luft zirkulieren in 24 Stunden so
durch unsere Atemwege. Bei solchen Mengenangaben wird einem erst wirklich klar, wie
wünschenswert es doch ist, dass unsere Luft
zum Atmen möglichst rein, schadstofffrei und
sauerstoffreich ist.
Raus an die frische Luft
In Peking können sie davon nur träumen: In
der Mittagspause mal eine Runde an der frischen Luft drehen? „Welche frische Luft? “,
28
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
über Feinstaub-, Stickoxid- und Ozonbelastungen weiter.
Denn obwohl sich in Deutschland und den meisten Ländern Europas die Luftqualität in den letzten Jahrzehnten
deutlich verbessert hat, ist laut Umweltbundesamt „ein
Level, bei dem nachteilige gesundheitliche Wirkungen
nicht mehr vorkommen, noch nicht erreicht“. Im Klartext:
Dort, wo’s dem Menschen stinkt, hat er mit Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und erhöhtem
Krebsrisiko zu kämpfen.
Grüne Lunge
Umso glücklicher dürfen wir uns schätzen, in einem Land
zu leben, das zu knapp einem Drittel mit Wald bedeckt ist.
Wälder sind komplexe Ökosysteme und haben nach den
Ozeanen den größten Einfluss auf das globale Klima. Sie
senken das CO2 in der Luft und sind die wichtigsten Sauerstoffproduzenten. In Deutschland sorgen auf etwa 11,4
Millionen Hektar über 90 Milliarden Bäume für frische
Waldluft. Das sogenannte Waldinnenklima verwöhnt uns
mit ausgeglicheneren Temperaturen, geringerer Luftbewegung und Lichtintensität und höherer Luftfeuchtigkeit.
Die Konzentration von Staubteilchen beträgt im Wald >
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
29
SPEZIAL
Uns stinkt’s!
Nutzen Sie die Mittagspause, um an die frische Luft zu gehen – auch wenn es stürmt
und schneit! Eine Runde um den Block ist
gut für die nächste Runde im Büro
Ob drinnen oder draußen, dicke Luft gibt es leider
viel zu häufig. Ein paar Fakten, die zum Himmel stinken:
Kohlendioxid ist zum Großteil am menschgemachten (anthropogenen) Treibhauseffekt
beteiligt. Es erhöht sich durch Verbrennung
(Verkehr, Heizen, Stromerzeugung, Industrie) und
Waldrodung und wird im Schnitt erst nach 120
Jahren in der Atmosphäre abgebaut. Größter
CO2-Emittent ist die Energiewirtschaft. Im Kleinen spüren wir die Wirkung eines erhöhten CO2Gehalts (durch Ausatmen), wenn uns „verbrauchte“ Büroluft müde macht und Kopfweh bereitet.
nur wenige Prozent von der in den Städten. Verschiedene medizinische Forschungen haben gezeigt, dass
Spaziergänge im Wald (im Gegensatz zur Stadt) durchweg positive Folgen für das Herz-Kreislauf-System und
die Entspannung haben: Die Lungenkapazität nimmt zu,
die Elastizität der Arterien verbessert sich, Blutdruck,
Herzfrequenz und Adrenalin sinken. Es gibt sogar die
Vermutung, dass bestimmte Substanzen (Phytonzyden),
die Pflanzen zum Eigenschutz produzieren, an die Luft
abgegeben und von uns eingeatmet werden und so die
Krebs-Killerzellen unseres Immunsystems stärken.
sen, dass das Bakterium Mycobacterium vaccae, das wir
in freier Natur einatmen, die Lernleistung von Mäusen
verbessert. Der Keim regt im Gehirn das Wachstum von
Nervenzellen an, die ihrerseits den Serotoninspiegel und
damit den Lernprozess stärken. Die Vermutung liegt
„Man könnte froh sein, wenn die Luft so
rein wäre wie das Bier.“
Richard von Weizsäcker, ehem. Bundespräsident
nahe, dass das bei uns Menschen auch funktioniert. Denn
man weiß, dass bereits ein halbstündiger Spaziergang an
der frischen Luft die Hirnleistung aktiviert.
Innenraumluft kann durch vielerlei Schadstoffe verunreinigt werden. Chemikalien, die in
Möbeln oder Böden (vor allem aus den 70er- und
80er-Jahren) stecken oder im Haushalt verwendet
werden, können Atemwege direkt reizen oder sich
im Hausstaub absetzen. Viele krebserregende,
fruchtbarkeits- und erbgutschädigende Giftstoffe
sind mittlerweile verboten, können aber noch immer
ausgasen. Doch auch Reinigungsmittel, Farben, Kleber und allerlei Duftstoffe wirken oft „atemberaubend“. Ebenso können Schimmelpilzsporen Asthma,
Haut- und Schleimhautreizungen verursachen.
Fotos: iStockPhoto, Plainpicture
Gut für Atmung und Köpfchen
Nicht nur Wälder sorgen dafür, dass wir tief durchatmen
können. Auch das Reizklima am Meer ist Balsam für unsere Lungen. Neben steifer Brise und hoher Luftfeuchtigkeit wirkt vor allem der starke Salzgehalt der Seeluft wie
ein maritimes Aerosol gegen Asthma, Bronchitis & Co. Zudem profitieren Allergiker hier ebenso von der pollen- und
schadstofffreien Luft wie im Gebirge. Dort kommen zum
Beispiel Milben ab einer Höhe von 850 Metern deutlich
weniger vor und sind ab 1.600 Metern überhaupt nicht
mehr lebensfähig. Und der positive Frischlufteffekt geht
noch weiter: Hirnforscher aus den USA konnten nachwei-
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GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
Macht frische Luft müde und hungrig?
Dass der Körper beim Frische-Luft-Schnappen zusätzlich
von mehr Bewegung und Licht profitiert, weisen weitere
Studien nach (so sind Stubenhocker zum Beispiel häufiger
von Kurzsichtigkeit betroffen und höher unfallgefährdet).
Aber man kennt es auch von sich selbst: Wenn sich nach
einem ausgiebigen Marsch durchs Grüne der große Hunger meldet und man tief und selig durchschläft, hatte die
gute Luft noch gute Helfer: Denn diese Wirkung ist eher
der Bewegung und dem Zusammenspiel aller Faktoren
zuzuschreiben – ein positiver Kollateraleffekt also. ----------
Nikotin gehört zu den gefährlichsten Luftverpestern. Etwa 90 % der Lungenkrebserkrankungen bei Männern
und 66 % bei Frauen sind aufs Rauchen
zurückzuführen. Auch Passivrauchen
fördert Lungenkrebs, Atemwegserkrankungen und Allergien. Außerdem
steht es im Verdacht, den plötzlichen
Kindstod zu begünstigen.
Massentierhaltung verursacht in der
Luft vor allem zwei Schadstoffe: Ammoniak
(in Deutschland Nummer eins der Luftschadstoffe aus Betrieben) und Methan. Ammoniak
reagiert in der Atmosphäre mit anderen Gasen
und kann so die Qualität der Atemluft durch
Bildung von Feinstaub und Ozon verschlechtern. Zudem beeinträchtigt es die Boden- und
Wasserqualität. Methan gehört zu den Treibhausgasen. Es ist 25-mal so wirksam wie Kohlendioxid, hält sich allerdings nicht so lange.
Beide Stoffe verstärken den Klimawandel.
Feinstaub wirkt immer negativ auf die Gesundheit des Menschen. Die WHO sagt:
„Es gibt keine Feinstaubkonzentration, unterhalb derer keine schädigende Wirkung zu
erwarten ist.“ Anders als bei Schwefeldioxid oder Stickstoffdioxid, für die Mindestwerte
feststehen, die noch unbedenklich sind. Auch Kerzen, Bürogeräte, Kochen und offene
Kamine gelten als Emissionsquellen. Im Innenraum ist die Feinstaubbelastung oft höher
als außen, weil es dort keine Verdünnungseffekte gibt.
Quellen: umweltbundesamt.de
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
31
SPEZIAL
Mach dir Luft!
Seien Sie ein Luftikus – Schluss mit dem Mief!
Unsere Tipps garantieren stets eine frische Brise
------------ Text: Barbara Lang
No zur
Mucki-Bude!
Fotos: iStockPhoto
Eigentlich ist es sonnenklar:
In freier Natur bringt Sport mehr.
Studien belegen, dass Outdoor-Sport die
Psyche stärkt, Stress, schlechte Laune und
Depressionen verringert, außerdem zu mehr
Energie und einer positiveren Einstellung verhilft
als Sport drinnen. Draußensportler sind zudem motivierter, die Turnschuhe immer wieder anzuziehen.
Und Trends beim Outdoor-Fitness sind oft auch gratis
zu kriegen: Nutzen wir einfach, was die Natur uns
bietet. Steine werden zu Hanteln, Äste zu Reck oder
Schwebebalken, Sandstrand zur Weichbodenmatte,
Bäche zu Sprung-Hindernissen, Felsen und Bäume
zu Kletterwänden. Der Franzose Erwan le Corre
gilt mit seinem Programm „Mouvement Naturelle“ als Pionier des natürlichen OutdoorTrainings. Das Sympathische: Die
Bewegungsabläufe hat er von
den Kindern!
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GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
Fenster auf!
Wer im Innenraum einen
Luftaustausch möchte, der muss
drei- bis viermal täglich für mehrere
Minuten das Fenster weit öffnen. Auch in
unbenutzten Räumen. Und zusätzlich nach
dem Kochen, Duschen, Wäschetrocknen oder
Toben – sonst droht Schimmelbildung durch die
zusätzlich entstandene Feuchtigkeit. Gezieltes
Stoßlüften bringt mehr als ständige Kippstellung,
die einen Raum meist nur auskühlen lässt und
schlimmstenfalls auch noch Warmluft abzieht.
Natürlich gilt: Beim Lüften Heizung abdrehen!
Wenn’s schnell gehen soll, sorgt das sogenannte Querlüften (zwei gegenüberliegende Fenster weit öffnen) für Zugluft
und damit für fi xen Tausch von
Mief gegen Frischluft.
Mach’s grün!
Atme dich frei!
Wer gestresst oder aufgeregt ist, atmet flach und schnell.
Manchmal ist dafür eine falsche
Haltung, zu enge Kleidung oder zu wenig
Achtsamkeit verantwortlich. Die Luft dringt
oft nur in den Schulter-Brust-Raum ein, aber
nicht tief in die Lungenflügel. Doch nur im
Alveolarraum findet der Gasaustausch statt.
Wer seinen Körper mit viel Sauerstoff versorgen
will, übt mehrmals täglich für zehn Minuten
die tiefe Bauchatmung: lockere, aufrechte
Haltung. Hände auf den Bauch. Langsam
tief ein- und vollständig ausatmen. Der
Bauch hebt und senkt sich dabei. Das
beruhigt, erfrischt und lindert
die Schmerzempfindlichkeit!
Pflanzen produzieren gute
Luft in Innenräumen. Dort können grüne Mitbewohner allerdings
noch mehr, wie verschiedene Studien
zeigen: Zimmerlinde und Zyperngras sind
zum Beispiel ideale Luftbefeuchter – besser und sauberer als jedes technische Gerät.
Philodendron, Efeu und Drachenbaum senken
die Konzentration von chemischen Schadstoffen,
(etwa aus Teppichen, Farben, Möbeln) teilweise
um 50 bis 70 %. Birkenfeige, Grünlilie und
Aloe vera rücken sogar dem gesundheitsschädlichen Gas Formaldehyd zu Leibe.
Grundsätzlich gilt natürlich: Je mehr
Pflanzen und je größer die einzelne
Pflanze, desto stärker ist der
Reinigungseffekt der
Luft.
Ein Bett im Kornfeld!
Mal wieder eine Nacht unter freiem Himmel schlafen – das ist Frischluftkur pur. Draußen erlebt man alles
einfach intensiver. Und wenn der Schlafplatz
stimmt, schläft man tiefer und wacht erfrischter
auf. Natürlich muss man sich beim sogenannten
Biwakieren an gängige Regeln halten (Grundbesitzer fragen, nicht im Naturschutzgebiet, kein Feuer,
Lärm und Müll etc.) und die passende Ausrüstung
einpacken (Plane, Isomatte, Schlafsack, Taschenlampe, Essen, heißen Tee, Insektenschutz, warme
Kleidung). Oder Sie lassen sich die Nacht unter
freiem Himmel professionell organisieren:
Allerlei Reise-, Hotel- und Outdoor-EventUnternehmen bieten abenteuerliche
Locations im In- und Ausland an.
GESUNDHEITSJOURNAL 02|16
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SPEZIAL
Atemberaubend
Weißer-Riese-Umarmungen contra Wäsche mit
Frischluftaroma. Ein Plädoyer für Echtfrische!
------------ Text Lara Buck
Illustration Gina Müller
Finden Sie es nicht auch befremdend, wenn Sie einen Menschen umarmen und dabei in einer Wolke aus Parfüm, Rasierwasser oder Waschmittelgeruch zu ersticken drohen? Ich finde, das ist das Schlimmste!
Während Duftwässerchen normalerweise bewusst ausgesucht werden und somit irgendwie zu dem Menschentyp passen, wirkt ein
überbordendes Waschmittel-Odeur total neutralisierend. Die Person verschwindet förmlich darin. Ich umarme Julia oder Marc und
schnupper Weißer Riese, Ariel oder Vernel. Als wäre man im Supermarkt beim Regal für Wasch- und Reinigungsmittel abgebogen,
taucht man plötzlich in einen laugigen Geruchsnebel ab, der alles
andere übertüncht. Leichte Asthma-Symptome sind dabei nicht
auszuschließen. Und weil Julia und Marc miteinander verheiratet
sind, duften sie auch noch gleichermaßen weichgespült. Ich glaube fast, ganze Familien riechen heutzutage nach derselben Seife
und Sauberkeit, aber nicht nach sich. Vater, Mutter, Kind – alles
eins. Selbst neugeborenen Babys wird ihr zauberhafter Frischlingsduft geraubt. Übertüncht mit vermeintlicher „Aprilfrische“ und
„Waschkraft“. Und wer von solchen Familien Secondhand-Klamotten
erwirbt, bekommt ihr Tenside-Bouquet gleich frei Haus mitgeliefert.
Schwupps, schon riecht auch das eigene Kind nach Waschküche
statt nach Gras und Erde. Was aber für mich das Allerschlimmste
daran ist: Nicht nur der individuelle Körpergeruch eines Menschen
geht verloren, sondern auch der großartige Duft von auf der Leine
im Garten getrockneter Wäsche. Dieser „Hach!“-Moment, wenn Sie
sich in ein frisch bezogenes Bett legen, dessen Bezug flatternd vorm
Fenster trocknen durfte! Ein Inbegriff von Glück! Das ist wie warmer
Kakao mit Keks – nur zum Reinlegen. Na gut, eine Gräserpollenallergie sollten Sie nicht gerade haben. Aber selbst dann ist es doch, zumindest theoretisch betrachtet, traurig, dass frischluftgetrocknete Wäsche
vielerorts ein Relikt aus alten Zeiten geworden ist. Elektrotrockner und
viel zu kleine Stadtwohnungen mit Wäscheleine auf dem verstaubten
Dachboden haben den natürlichen Wäscheduft in die museale Ecke der
schönen Kindheitserinnerungen verbannt. Doch in Berlin regt sich was.
Hier wird die wahre April-, Mai- oder Augustfrische am Leben erhalten: Die
Open-Air-Bio-Wäscherei „Frisch & Luft“ hat aus der Not eine Tugend gemacht.
Ein Wäscheservice mit Blume-Garantie, denn es wird an der frischen Luft getrocknet. Charmante Geschäftsidee, finde ich (als chronische Nostalgikerin). In
so einer Wäsche haben sich „Hach!“-Momente und sonnige Träume in jeder Faser
eingenistet. Ein kleiner Luxus, der uns ganz einfach zufl iegt! --------------------------------------
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FITNESS
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie
gut Bewegung und Sport im Alltag tun.
Man baut Stress ab und fühlt sich
nach dem Training rundum glücklich
und gut. Das ist für mich als fünffache Mutter nicht nur nach den
Schwangerschaften wichtig gewesen.
Die Sache mit
den Stöcken
Sandra Bohnwagner, 43
Egal ob Leistungssportler oder Couch-Potato:
Nordic Walking eint alle. Der universellste
Sport der Welt bietet für jeden tolle Effekte
Ich habe mich früher
über die Steckerl-Geher
lustig gemacht. In
einem Urlaub habe
ich es dann zufällig
ausprobieren können.
Heute sind die Schmerzen in meiner Hüfte,
immer wenn ich Nordic
Walking mache, weg.
Siegfried Götz, 78
Als ich 2007 mit Nordic
Walking anfing, hatte ich
schwere Atemnot schon beim
Treppensteigen. Kurz darauf
hatten sich meine Gelenkprobleme und der Blutdruck
stark verbessert. Heute bestreite ich sogar Wettkämpfe.
Anna Kiesling, 63
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Tipps für den Start
„Sie sollten unbedingt zu Beginn einen Kurs machen“,
erklärt Nordic-Walking-Trainerin Sandra Bohnwagner. „So lernt man die Bewegungsabläufe zu koordinieren und den richtigen Stockeinsatz, der dafür
sorgt, dass der Schultergürtel zum einen trainiert
und zum anderen gelockert wird.“ Mithilfe eines
Trainers finden Nordic-Walking-Anfänger auch leichter die richtigen Stöcke. Länge, Griffe und Schlaufen
müssen passen. Ansonsten brauchen Einsteiger noch
gute Laufschuhe „mit Profi l und Dämpfung“, und
schon können sie von den vielen positiven Effekten
des Nordic Walkings profitieren: Es trainiert das HerzKreislauf-System sowie große Teile der Bewegungsund Haltemuskulatur und verbrennt dabei jede Menge
Kalorien. Zudem ist es ideal als Ausgleich zu sitzenden
Tätigkeiten. Man ist dabei an der frischen Luft, regt
dort die Aufnahme von Vitamin D an und stärkt damit
sein Immunsystem.
Der optimale Einsteigersport
Nordic Walking ist für Sportneulinge ein ideales
Training. Auch für Übergewichtige und Menschen
mit bestimmten Vorerkrankungen ist es bei entsprechendem Vorgehen geeignet. Die Kurse sind vielfältig
– von Lehrgängen mit Kindern, adipösen Jugendlichen
oder Senioren über Angebote zur Gewichtsreduktion
bis hin zu Power-Walking. Aber: Auch fitte Menschen
finden echte Herausforderungen, wenn Streckenverlauf, -länge und Tempo anspruchsvoll gewählt werden.
Wer die Bewegungsabläufe einmal erlernt hat, kann
überall laufen, zu Hause oder im Urlaub. Sie können
allein walken und die Natur genießen oder in der
Gruppe mit Gleichgesinnten. Vielerorts gibt es inzwischen Nordic-Walking-Parks (siehe Infokasten) oder
ausgewiesene Strecken. Sie können aber auch einfach
aus der Haustür gehen und mit dem Training starten.
Und sogar sportliche Wettkämpfe, zum Spaß oder mit
Ehrgeiz, sind möglich. Spannende Details über die
Technik finden Sie bei nordicfit.com, einen Veranstaltungskalender der Wettläufe unter profiwalk.de. ----------
UNSER FITNESSTIPP ZUM THEMA
Nordic Walking Park Bielefeld: Im Teutoburger
Wald hat die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER für
alle – egal ob Anfänger oder erfahrener Läufer – die
passende Strecke markiert. Starten Sie vom ZiFParkplatz in der Wertherstraße.
Passende Kursangebote finden Sie auch ganz leicht
über unsere Gesundheitskurs-Suche. Diese Kurse
werden von der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
bezuschusst. Sie erhalten von uns bei regelmäßiger
Teilnahme bis zu 100 Euro im Jahr. Mehr Infos unter:
www.bkkgs.de/gesundheitskurs-suche.
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Fotos: iStockPhoto, privat
Seit 1999 gibt es Nordic Walking offiziell. Innerhalb weniger Jahre hat die Ausdauersportart mit den
zwei Stöcken ihren Siegeszug angetreten. Das liegt
unter anderem daran, dass es für ambitionierte Sportler ebenso geeignet ist wie für Untrainierte.
------------ Text Eva Carl
Rätseln & gewinnen
Es liegt so ein Duft in der Luft ... Ganz typisch für den Sommer: Es riecht
fast überall nach gegrillten Köstlichkeiten. Wer unser Quiz löst, der gewinnt
vielleicht einen von drei praktisch-gesunden Philips-Elektrogrills! Viel Glück!
1
Schädliche, krebserregende Benzpyrene
entstehen bei diesen
Temperaturen:
L ab 100 Grad Celsius
G ab 80 Grad Celsius
S ab 130 Grad Celsius
3
Welche Wurst gehört
wegen der Pökelzubereitung nicht auf den Grill?
U Käsekrainer
E Krakauer
T Bockwurst
2
Wie unterscheidet sich u. a.
Barbecue vom Grillen?
T Niedrigere Gartemperaturen
A Da gibt’s keinen Unterschied
E Man verwendet keine Kohle
4
Welches Öl eignet sich besonders gut für
das Marinieren von Grillfleisch?
I Olivenöl
A Rapsöl
L Sonnenblumenöl
MITMACHEN UND 3 X 1 PHILIPS
ELEKTROGRILL GEWINNEN
Dieser schmucke
Tischgrill von Philips
heizt mit seinen 2.000
Watt ganz schön ein. Die
dicke Grillplatte hält die
Hitze gut und ist zudem
sehr leicht abnehmbar
und zu reinigen. Ideal für
Fotos: iStockPhoto, PR
den Balkonsommer! Senden Sie uns das Lösungswort unter
dem Stichwort „Elektrogrill“ an [email protected], per Fax an
0521 5228-63788 oder per Postkarte an BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER, 33644 Bielefeld.
Einsendeschluss: 2.9.2016
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER, des Verlags und des Gewinnsponsors sowie deren Angehörige können nicht teilnehmen. Die Gewinne sind von Kooperationspartnern gesponsert und somit nicht aus Mitgliederbeiträgen finanziert.
Herzlichen Glückwunsch! 4 x 1 Wake-up-Light-Wecker gehen an:
M. Joswig, Marl; M. Wolf, Martinroda; K. Latkowski, Hallerndorf; K. Wöhrle,
Rheinfelden. Über je ein „Haste Worte“-Spiel freuen sich: S. Spätlich,
Bannewitz; H. Schaumkessel, Hohen Neuendorf; M. Kremer, Butzbach;
G. Schied, Salem; U. Ritz, Gütersloh; U. Reichert-Somoza, Ravensburg
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Kohle wird heißer
und länger glühfähig
gemacht durch die
Beimischung von
K Fasern der Kokusnuss
U Bambusblättern
L Buchenholz
Lösungswort: 1
2
3
4
5
Die Lösungswörter der letzten Ausgabe lauten: Bumerang, lang, ein
Stück, zurück, Publikum, Hamburg, Australien, Altona, Beine, weise
SPORTLER-CHECK-UP
© Corbis RF
IMPRESSUM
Herausgeber BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
Winterstraße 49, 33649 Bielefeld
Telefon 0800 0 255 255, E-Mail [email protected]
Internet www.bkkgs.de
Objektleitung Cornelia Moss, Koordination Karin Wille
Auflage 111.000 Exemplare
Verlag PMI Publishing, Hanns-Seidel-Platz 5, 81737 München,
www.pmi-publishing.de
Verlagsleitung Stefan Endrös, Gerd Giesler, Christian Schwalbach
Chefredaktion Kristina Salaba
Grafik Bernhard Biehler
Autoren Lara Buck, Eva Carl, Dr. Andrea Exler, Nicole
Grinzinger, Philipp Kühnel, Barbara Lang, Barbara Schulz
Lektorat Nicole Grinzinger, Norbert Misch-Kunert, Sabine Amar
Bildredaktion Carolin Ludwigs, Onur Ugurluel
Produktion Birgit Scholz
Reproduktion PMI Publishing Verlag GmbH & Co. KG,
München
Druck KKF Verlag, Altötting
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welches Training gut für Sie ist. Dafür erstatten wir
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