Jetzt "zur privaten Nutzung" downloaden

Transcrição

Jetzt "zur privaten Nutzung" downloaden
FRÜHJAHRSKLASSIKER
Werbefeldzug
Bei den ersten Frühjahrsklassikern feierten die Sieger Fabian Cancellara, Stijn Devolder und
Sponsoren aus dem Radsport zurückziehen. Gelingt dem
Wie im Freiluftgehege:
Die Favoriten Stijn Devolder,
George Hincapie und Tom
Boonen (von rechts) kämpfen
sich bei Paris-Roubaix durch
ein Zuschauerspalier
32
TOUR 5 | 2008
5 | 2008 TOUR
33
WITTERS
Tom Boonen glanzvolle Siege – doch ihren Teams droht das Geld auszugehen, weil sich
Radsport wieder überzeugende Werbung in eigener Sache?
FRÜHJAHRSKLASSIKER
WITTERS
Packender
Zweikampf: Tom
Boonen (vorne)
und Fabian
Cancellara
waren die
herausragenden
Athleten der
Klassiker
ǺǫǾǺ Andreas Kublik
In den Vordergrund gefahren: Stijn Devolder,
angriffslustiger Sieger der Flandern-Rundfahrt
34
TOUR 5 | 2008
ihn in eine Favoritenrolle bei Belgiens
wichtigstem Radrennen hieven würden.
Devolder als dritte Kraft
Vielleicht waren es aber gerade Devolders
bisher nicht überragende Arbeitsproben
bei den Klassikern, weshalb die Konkurrenten den Mann im Trikot des Belgischen
Meisters 26 Kilometer vor dem Ziel der
Flandern-Rundfahrt ziehen ließen und
stattdessen seinen Mannschaftskollegen
und zweimaligen Sieger des Rennens
Tom Boonen beschatteten. „Ich habe auch
die beste Mannschaft für diese Art von
Rennen“, befand Devolder artig nach
seinem Sieg. Zur neuen Saison war er
vom aufgelösten Team Discovery Channel
in seine Heimat zum Team Quick-Step
gewechselt – und wurde so zur dritten
Kraft im Duell der beiden herausragenden
Klassikerspezialisten Tom Boonen und
Fabian Cancellara. Denn Fahrer von
Quick-Step prägen die Rennen über Kopfsteinpflaster seit Jahren. Der Kopf des
Teams, Patrick Lefevere, führte früher
schon als Sportlicher Leiter beim Team
Mapei Fahrer wie Andrea Tafi oder Johan
Museeuw zu Siegen bei diesen Rennen.
DE WAELE
D
ie belgischen Rennfahrerkollegen
nennen ihn „Briek“. Nach Briek
Schotte, dem belgischen Radsporthelden der 1940er und 50er-Jahre, der je
zweimal die Flandern-Rundfahrt und die
Straßen-Weltmeisterschaft gewann. Sie
nennen ihn so, weil er, wie sein berühmter
Radsport-Vorfahre, wenig Worte von sich
gibt. Er hat – anders als sein Teamkollege
Tom Boonen – nicht das Zeug zum belgischen Radsport-Popstar. Der 1,82-MeterMann wirkt, als wolle er allein mit den
Tritten aus der Kraft seiner Oberschenkel
Schlagzeilen machen. Und vielleicht nennen ihn Fans und Kollegen auch deshalb
„Briek“, weil er endlich die Sehnsucht
nach neuen Heldengeschichten des Radsports stillen soll. „Brieks“ echter Name:
Stijn Devolder, die Entdeckung in den ersten Frühjahrsklassikern 2008. In Belgien
gilt Devolder schon seit Jahren als großes
Talent. Obwohl inzwischen 28 Jahre alt, ist
der Schweiger aus Kortrijk bisher kaum
aufgefallen, sieht man von einem dritten
Platz bei der Tour de Suisse und den
Gesamtsiegen bei Österreich-Rundfahrt
und den Drei Tagen von De Panne einmal
ab. Aber all das sind keine Erfolge, die
ROTH
FRÜHJAHRSKLASSIKER
Staubfänger im Mittelpunkt: Die Werbekolonne
der Radprofis lockt das Publikum an
die Pflasterstrecken von Paris-Roubaix
Der belgische Teamchef schafft es
seit Jahren, Ensembles in die KopfsteinKlassiker zu schicken, die entweder durch
individuelle Stärke oder zahlenmäßige
Überlegenheit die Gegner schlagen und
die Fans an den Rennstrecken in große
Verzückung versetzen. Doch zuletzt ist
Lefevere neue Konkurrenz erwachsen.
Bjarne Riis, Teamchef von CSC, dem diese
Rennen in seiner aktiven Zeit als Rennfahrer nie sonderlich lagen, hat die populären Eintagesrennen als interessante
Bühne entdeckt. So hat der Däne um die
Spezialisten Fabian Cancellara und Stuart
O’Grady – Paris-Roubaix-Sieger der Jahre
2006 und 2007 – nun Rennfahrer gruppiert, die Quick-Step fast auf Augenhöhe
begegnen können. Als Devolder wie schon
zuvor bei der Flandern-Rundfahrt auch
auf dem Weg nach Roubaix früh antrat
und über die Pavés davonratterte, konnte
der Australier O’Grady nachsetzen, den
enteilten Belgier einholen und so den
taktischen Vorteil für Boonen und seine
Männer schnell wieder neutralisieren. „Es
36
TOUR 5 | 2008
war ein großartiges Rennen. Wir waren
stark, soweit Taktik und Kraft es zuließen“,
lobte Riis die Arbeit seiner Rennfahrer.
Kurz: Packend und taktisch interessant
waren die Klassiker auch 2008 – vor allem
dank dieser beiden Teams.
Gesucht: Sponsoren
Den anderen blieb die Rolle der aktiven
Zuschauer. Zwar hat Rolf Aldag, Sportchef des T-Mobile-Nachfolgeteams High
Road, ausgerechnet: „Wir sind zusammen
mit Quick-Step die erfolgreichste Mannschaft des Frühjahrs.“ Aber derart hochwertige Erfolge wie die der Konkurrenten
blieben aus – egal, ob bei Mailand-San
Remo, in Flandern oder auf den Rüttelpisten Nordfrankreichs: Wenn es um die
Plätze im Rampenlicht ging, waren die
Klassikerspezialisten von High Road,
George Hincapie, Bernhard Eisel und
Andreas Klier, meist ebenso wenig im
Bilde wie jene der beiden deutschen Teams
Gerolsteiner und Milram.
Allein Gerolsteiners Teamkapitän
Davide Rebellin als aktivster Fahrer beim
Auftakt der Klassiker in Italien und als
Vierter bei Mailand-San Remo prägte eines der Rennen. Für die ruppigen Rennen
in Belgien und Nordfrankreich, das wusste
Teamchef Hans-Michael Holczer, fehlen
dem Team die Spezialisten. Bei Milram
wiederum hatten sich Petacchi und Zabel
mit ihrer zurückhaltenden Gangart am
Poggio verzockt und den Anschluss an die
Gruppe verpasst, aus der Cancellara zum
Sieg bei Mailand-San Remo preschte.
Ohne Petacchi und in Roubaix auch ohne
Zabel versuchte sich die zweite MilramReihe bei den Rennen übers Pflaster –
wacker, aber bis auf den aufstrebenden
Holländer Niki Terpstra unauffällig.
Immerhin haben die blauen Werbeträger der Molkerei Nordmilch einen
Vorteil: Ihre Gehälter sind bis Ende 2009
vom Sponsor gesichert – wenn keine neuen Dopingschlagzeilen das Bild trüben,
wie Markenvorstand Martin Mischel bei
der Teampräsentation im Januar betont
hatte. Wie Gerolsteiner-Boss Holczer suchen auch seine Kollegen bei Quick-Step,
CSC und High Road nach millionenschweren Investoren. Kurz vor Beginn der
Klassikersaison musste Teamchef Bjarne
Riis öffentlich machen, dass Sponsor CSC
Ende der Saison den Geldhahn zudreht.
Der Baustoffhersteller Quick-Step will in
der kommenden Saison nicht mehr den
CYCLING BODY R&D
ASSOS-HÄNDLER
Natürliche Grenzen?
Ob der Existenzdruck nicht gleichzeitig
auch die Versuchung erhöht, verbotene
Wettbewerbsvorteile auszunutzen? Nein,
meinen manche Beobachter, im Gegenteil. Sie wollen im Frühjahr schon den
neuen, natürlichen Radsport gesehen
haben. „Die Endlichkeit der Reserven
scheint deutlicher zu sein“, will Holczer
bei den Profis gesehen haben und meint
damit, dass die Rennfahrer eher an ihre
Grenzen gelangen. „Die Zeiten ändern
sich, der Kampf gegen Doping zahlt sich
aus“, meinte der belgische Rennfahrer
Maxime Monfort (Cofidis), der miterlebt
haben will, dass nun nicht mehr ganze
Mannschaften geschlossen dem Peloton
in den Anstiegen ein atemberaubendes
Tempo diktieren. Monforts Landsmann
Philippe Gilbert soll sich laut Süddeutscher Zeitung bei dem belgischen Pfleger
Jef D’hont bedankt haben: D’honts
Enthüllungsbuch und die darauf folgende Geständniswelle hätten die Siege
des Frühjahrs erst ermöglicht – weil der
Radsport nun schärfer beobachtet wird.
Schlüsse, man könne aus den Rennverläufen 2008 die Wiederentdeckung
der natürlichen Langsamkeit herauslesen, sind wohl voreilig gezogen.
ASSOS-FLAGSTORE
DAS ASSOS-EINKAUFSERLEBNIS
Premium-Händler
Sehr große Auswahl der ASSOSKollektion + kompetenter Service
Autorisierter Händler
Umfangreiche Auswahl der ASSOSKollektion + kompetenter Service
Ob schneller als die Natur erlaubt
oder nicht, ob Sponsorenmangel oder
nicht: Die strahlenden Sieger des Frühjahrs müssen sich als Stars der Branche
wohl auch weiterhin kaum Sorgen um
ihre persönliche Zukunft machen. ExProfi Rolf Huser will als Manager für
Fabian Cancellara laut „Neue Zürcher
Zeitung“ mindestens eine Million
Schweizer Franken, rund 630.000 Euro,
als Jahressalär aushandeln – und das
muss nicht unbedingt von Cancellaras
jetzigem Arbeitgeber Riis kommen.
„Notfalls würde ich auch ein neues Team
finden. Ich kann nicht bis zum Sommer
warten, und plötzlich heißt es, Riis
habe keinen Sponsor gefunden“, sagte
Cancellara der „NZZ“. Statt der Topstars
fühlen sich eher die Teammanager wie
Lefevere durch die Entwicklung unter
Druck gesetzt, weil seine Top-Fahrer wie
Boonen, Weltmeister Bettini und nun
auch Devolder anfällig für Flirts mit der
Konkurrenz sein könnten – solange er
ohne großen Finanzier keinen Einsatz
für den Vertragspoker in der Hand hält.
„Es soll in Erinnerung bleiben, dass
2008 ein schönes Rennen war und dass
niemand den Sieger angezweifelt hat“,
wünschte sich Aldag im Ziel von ParisRoubaix. Es soll wieder über sportlich
packende Kämpfe diskutiert werden und
über den atemberaubenden Aufstieg
neuer Stars. Der Mann mit dem Spitznamen „Briek“, der einst als zu ängstlich
für eine große Karriere galt, sieht sich
selbst kaum Grenzen gesetzt. „Ich will
einen vorderen Platz und Etappensieg
bei der Tour de France“, ließ er verlauten,
obwohl er noch nicht ein Mal teilgenommen hat. Vielleicht gerät der Shootingstar
des belgischen Radsports aber tatsächlich nach Briek Schotte. Dieser galt als
schwacher Kletterer und Zeitfahrer und
deshalb chancenlos bei dreiwöchigen
Etappenrennen. Trotzdem fuhr er 1948
als Zweiter der Tour nach Paris. Nur
Gino Bartali war damals stärker.
Profi in Kompetenz, Beratung und Service –
geschulter ASSOS-Händler 2008
DEUTSCHLAND
Bike Point · 01109 Dresden | Tretmühle · 01445 Radebeul |
Bike Department Ost · 04107 Leipzig | Fahrrad Linke · 10435 Berlin |
Bikeline · 12161 Berlin | Zweirad Center Stadler · 14059 Berlin |
RADSPORT VON HACHT · 20251 HAMBURG | FAHRRAD XXL
MARCKS · 21029 Hamburg | Fahrrad Center Harburg · 21079 Hamburg
| Zweirad Center Stadler · 28199 Bremen | Fahrradkontor · 30161
Hannover | Fun Corner · 31785 Hameln| DELTA BIKE SPORTS ·
35396 GIEßEN WIESECK | Outbike · 39108 Magdeburg | Rad &
Sport Stellmacher · 45289 Essen | Zweirad Meinhövel · 45894
Gelsenkirchen | 2-Rad-Center Bergmann · 46325 Borken | Rose
Versand/Bike Town · 46395 Bocholt | S-Tec Sports · 46514
Schermbeck | Hürter Zweirad · 48153 Münster | California Cycle ·
50996 Köln-Rodenkirchen | Radsport Lenzen · 52062 Aachen |
Fee Radsport · 52156 Monschau | H & S BIKE · 53121 BONN |
Zweirad Feld · 53757 Sankt Augustin | BIKE-O-MANIA · 53937
Schleiden | VELOPOINT · 54290 TRIER | Fahrrad Franz · 55120
Mainz | Fahrrad Franz · 56218 Mülheim-Kärlich | Ebener
Zweiradsport · 56479 Niederroßbach | Bicycles and More · 57528
Freudenberg | Laufshop Lothar Leder · 60311 Frankfurt a.M. |
Fahrrad Denfeld · 61350 Bad Homburg | Hibike Bär · 61476
Kronberg | Rad + Triathlon Shop · 63263 Neu Isenburg |
WiediaBike · 63739 Aschaffenburg | Laufshop Lothar Leder · 64283 Darmstadt | Jörg Wellmann · 64380 Roßdorf-Gundernh. | Biker’s
Treff · 64625 Bensheim | All Mountains · 65195 Wiesbaden |
Radsport Smit · 65462 Gustavsburg | Mountains Too · 65830
Kriftel | Bike Sport Hauf · 66292 Riegelsberg | Radsport Sieber ·
66482 Zweibrücken | Keller Radsport · 67063 Ludwigshafen |
Fahrradwelt Kalker · 67071 Ludwigshafen | engelhorn sports ·
68161 Mannheim | Zweirad Center Stadler · 68199 Mannheim |
Biker’s Paradise · 69121 Heidelberg | Radsport Wagner · 69469
Weinheim | RADLAGER · 70736 FELLBACH-SCHMIDEN | Woba
Radstudio · 71272 Renningen | Zweirad Probst · 74348 Lauffen |
Cycle Sport · 75196 Remchingen | Velodrom · 76185 Karlsruhe |
Extratour · 79098 Freiburg | Radsport Rik Matt · 79730 Murg
| Rabe Bikeshop · 80337 München | Lucky Bikes-Radl Bauer ·
80939 München | Sigi Renz Radsport · 80992 München | Kultparts
Bikes and More · 82152 Krailing | Sport Conrad · 82377 Penzberg |
Surf & Bike Hütte · 82380 Peißenberg | BIKESTORE RALPH DENK ·
83064 RAUBLING | Zweirad Center Stadler · 83404 Ainring-Hammerau
| Bertel’s Bike Shop · 83684 Tegernsee | Zweirad-Center Dingolfing · 84130 Dingolfing | Fahrradzentrum Willner · 85049 Ingolstadt | Radsport Pfeiffer · 85435 Erding-Langengeisling |
SPORT-FÖRG · 86199 Augsburg | Multi Cycle · 87499 Wildpoldsried | Rad Traum · 87509 Immenstadt | Rad & Roller Center
Heiss · 87700 Memmingen | Zweirad Lämmle · 87730 Bad
Grönenbach | Bike Studio · 88250 Weingarten | Zweirad Center
Stadler · 90441 Nürnberg | Fenners Fahrrad Fachgeschäft · 90599
Burgthann | Zweirad Center Stadler · 90765 Fürth | BIKEDRESS ·
91054 ERLANGEN | Bike Boutique · 91207 Lauf | Zweirad Center
Stadler · 93051 Regensburg | Zweirad Center Stadler · 94315
Straubing | Out ! Xtreme · 96450 Coburg
ÖSTERREICH
Sport Nora · 1170 Wien | Eybl · 1210 Wien | Eybl · 2331 Vösendorf |
Radstudio Herz + Kalteis · 3100 St. Pölten | Radstudio Krems · 3500
Krems | Radsport Glantschnig · 3550 Langenlois | Eybl · 4020 Linz
| Eybl · 4061 Pasching | Eybl · 4400 Steyr | Eybl · 4600 Wels | Eybl
· 5020 Salzburg | BIKE PALAST VERSAND · 5020 SALZBURG | Eybl
· 5101 Bergheim | Bike Point · 6020 Innsbruck | Intersport OK · 6020
Innsbruck | Sporthaus Unterlercher · 6263 Fügen/Zillertal | Tonis ProShop · 6365 Kirchberg | Sport Glanzer · 6450 Sölden | Denifl
sports · 6166 Fulpmes | TBE · 6780 Schruns | bike & run · 6460 Imst
| Bikediscount.com · 6991 Riezlern
SCHWEIZ
ROTH
Löwenanteil des Etats der gleichnamigen
Equipe bestreiten, weshalb Teammanager Patrick Lefevere eifrig Klinken putzt,
um bald einen Nachfolger für den Geldgeber zu finden, der rund acht bis neun
Millionen Euro pro Saison auf den Tisch
legen soll. Noch war der weißhaarige
Patron trotz der herausragenden Erfolge
nicht erfolgreich – vielleicht auch, weil
Lefevere, seine Mannschaften und deren
Rennfahrer in den vergangenen Jahren
immer wieder in negative DopingSchlagzeilen geraten waren. Erfolge sind
derzeit offenbar nicht die wichtigsten
Argumente, um große Firmen in den
Radsport zu locken. Oder anders ausgedrückt: „Ich würde sagen, ein Sieg
schadet nichts“, sagt Holczer.
Dass der Radsport sich aktuell so
spannend präsentiert, hat vielleicht auch
damit zu tun, dass der Arbeitsmarkt für
die Profis angespannt ist. „Die Rennfahrer realisieren, dass sie viel tun müssen“,
will Aldag beobachtet haben. Schließlich
könnte es passieren, dass nicht weniger
als vier Teams – Quick-Step, CSC, Gerolsteiner und Crédit Agricole – am Saisonende wegen Geldmangels zusperren
müssen. Bei High Road hilft die Abfindung, die T-Mobile zahlte, die Zeit der
Sponsorensuche zu überbrücken.
Dauerhafte Partnerschaft? Teamchef Patrick
Lefevere (re.) braucht Geld, um Devolder zu halten
The Bike · 1009 Pully | BBR Cycles SA · 1052 Le Mont-sur-Lausanne |
Cycles Froidevaux · 1110 Morges | Rochat Cycles · 1170 Aubonne |
Girard Daniel · 1202 Genève GE | Horspiste SA · 1204 Genève GE |
Cycles Vifian · 1207 Genève GE | Berthoud Jacques · 1277 Borex VD
| Cycles Olivier Wanner · 1350 Orbe VD | Intersoldes SA · 1440
Montagny-Chamard | Cycles Pache · 1754 Avry sur Matran | Cycles
Colin S.à.r.l · 1800 Vevey | Dom Cycles · 1860 Aigle | Michel Seppey
SA · 1958 Uvrier VS | Cycles Prof Lüthi · 2072 St-Blaise | Radrennsport
Schaller · 3007 Bern | Thömus Veloshop AG · 3145 Niederscherli |
Imoden Bike · 3822 Lauterbrunnen | Radsport Zenger · 3902 Brig-Glis
| Cenci Velos · 4058 Basel | Radag AG · 4410 Liestal | Radsport
Gerber AG · 4665 Oftringen | Rennservice Uebelhardt · 4702
Oensingen | Bauer Sport AG · 5430 Wettingen | Erich Mächler GmbH ·
6010 Kriens | Stadelmann Velos · 6280 Hochdorf | Stöckli AG · 6110
Wolhusen | Velorado AG · 6301 Zug | Achermann Ski + Sport AG ·
6370 Stans | Fritz Imholz AG · 7000 Chur | Ivan’s Velo Sport · 7270
Davos | Alpine Bike · 7505 Celerina | Och Sport · 8021 Zürich |
Backyard · 8024 Zürich | Cyclone Trading GmbH · 8032 Zürich | Herger
AG · 8050 Zürich | Lerch Cylce Sport · 8136 Gattikon | Krauer’s
Radstudio · 8180 Bülach | Hafner’s Rad · 8304 Wallisellen | Tröhler
Velos · 8320 Fehraltorf | Velo Weidmann · 8413 Neftenbach | Fehr Velo
GmbH · 8586 Riedt b. Erlen | URS FREULER SHOP · 8610 USTER | Velo
Plus AG · 8620 Wetzikon | Velo Culture · 8634 Hombrechtikon | Velo
Stern AG · 9000 St. Gallen
Die ASSOS-Basis-Händler finden Sie unter
www.assos.com/en/dealers
FRÜHJAHRSKLASSIKER
Ǫǯǫ ǸǫǴǴǫǴ ǯdz ɑǨǫǸǨDzǯǩDZ
22. März
6. April
Mailand-San Remo (ǯǺǧ), 298 km
Flandern-Rundfahrt (ǨǫDz), 264 km
IMAGO
D
Urschrei: Fabian Cancellara gewinnt als Solist die Classicissima
W
ie so oft in den vergangenen Jahren prescht eine Gruppe mit
zahlreichen Favoriten am letzten Anstieg, dem 160 Meter hohen
Poggio sechs Kilometer vor dem Ziel, den Konkurrenten davon. Doch
diesmal reicht der Vorsprung der rund 15-köpfigen Gruppe, nachdem
im vergangenen Jahrzehnt meist die Sprinter dominiert hatten. Zwar
hat sich auch der Top-Favorit des Rennens, Oscar Freire, als einziger
Sprinter unter die Angreifer gemischt – er ist an diesem Tag allerdings
mit schweren Beinen chancenlos. Das Zögern der Begleiter nutzt zwei
Kilometer vor dem Ziel Fabian Cancellara zum entscheidenden Antritt.
Anschließend fährt der Zeitfahr-Weltmeister der vergangenen beiden
Jahre mit sicherem Vorsprung auf die neue Zielgerade an der Strandpromenade Lungomare Calvino; eine Baustelle verhindert das übliche
Finale auf der Via Roma. Zuvor waren alle Angriffe vereitelt worden:
zuerst die 241 Kilometer lange Flucht einer vierköpfigen Gruppe,
die bis zu 16 Minuten Vorsprung herausgefahren hatte, aber an der
Cipressa gestellt wurde; dann scheiterte auch die Spitzengruppe,
die sich dort mit Paolo Bettini (Quick-Step), Thomas Lövkvist (High
Road), Davide Rebellin Gerolsteiner), Niklas Axelsson (Diquigiovanni)
und Paolo Savoldelli (LPR) formiert hatte. Schon vor dem Start, nach
Besichtigung der Streckenänderungen, hatte Weltmeister Paolo Bettini
prophezeit: „Mailand-San Remo war noch nie so hart.“ Wegen Bauarbeiten an der Küstenstraße Via Aurelia schickten die Organisatoren die
Radprofis über den zusätzlichen Anstieg „Le Manie“, 318 Meter über
dem Meer. Auch wenn die neue Schwierigkeit rund 100 Kilometer vor
dem Ziel lag, glaubte mancher im Ziel an deren rennentscheidende
Bedeutung. „Unsere Taktik ist nicht aufgegangen“, meinte Erik Zabel,
der im Finale vergeblich versucht hatte, Kapitän Petacchi wieder an die
Ausreißer heranzubringen.
ǐ ERGEBNIS: 1. Fabian Cancellara (ǹǻǯ, CSC), 298 km in 7:14:35 Std. (41,14 km/h);
2. Filippo Pozzato (ǯǺǧ, Liquigas), 4 Sek. zur.; 3. Philippe Gilbert (ǨǫDz, Française des
Jeux); 4. Davide Rebellin (ǯǺǧ, Gerolsteiner); 5. Mirco Lorenzetto (ǯǺǧ, Lampre);
6. Anthony Geslin (ǬǸǧ, Bouygues Télécom); 7. Rinaldo Nocentini (ǯǺǧ, Ag2R), alle gl.
Zeit; 8. Oscar Freire (ǫǹǶ, Rabobank), 5 Sek.; 9. Thor Hushovd (ǴǵǸ, Crédit Agricole);
10. Kurt-Asle Arvesen (ǴǵǸ, CSC), gleiche Zeit; ... 17. Erik Zabel (ǭǫǸ, Milram), 14 Sek.
38
TOUR 5 | 2008
ie 93. Auflage des Rennens bot typisches Ronde-Wetter, das die
Spezialisten für Belgiens wichtigstes Eintagesrennen lieben: kalt
mit Regen- und Hagelschauern, dazu windig, damit die Fahrt über die
17 teilweise gepflasterten Anstiege richtig hart wird. Immer wieder
testen sich die Favoriten gegenseitig; nach ersten Versuchen von Oscar
Freire und Vorjahressieger Alessandro Ballan (Sturz) formiert sich
39 Kilometer vor dem Ziel eine fünfköpfige Spitzengruppe mit Tom
Boonens Teamkollege Stijn Devolder, George Hincapie (High Road),
Philippe Gilbert (Française des Jeux), Karsten Kroon (CSC) und
Sebastian Langeveld (Rabobank), die bis zu 25 Sekunden Vorsprung
herausfahren. Als das Quintett 26 Kilometer vor dem Ziel von der
großen Verfolgergruppe mit den Favoriten eingeholt wird, tritt Stijn
Devolder an und fährt am folgenden Anstieg „Eikenmolen“ rund
15 Sekunden heraus, die er auch über die Mauer von Geraardsbergen
rettet. Nach deren Passage findet eine 25-köpfige Verfolgergruppe
zusammen, die den Rückstand auf Devolder jedoch nicht entscheidend
verkürzen kann. Wenige Kilometer vor dem Ziel bricht Juan Antonio
Flecha aus, gefolgt von Nick Nuyens; beide kommen Devolder noch
einmal bedrohlich nahe, einholen können sie ihn nicht. Als bester
Deutscher kommt Andreas Klier als 20. mit der ersten großen Gruppe
ins Ziel, das nur 101 der 200 Starter erreichen. Viele Rennfahrer,
darunter Erik Zabel, werden am Molenberg und am Koppenberg abgehängt, als einige Radprofis auf dem glatten Pflaster der 20-ProzentSteigungen vom Rad müssen und so einen Rückstau auslösen. Steffen
Wesemann (Team Cycle Collstrop), der Sieger von 2004, stieg bereits
nach der Hälfte des Rennens aus, um sich für Paris-Roubaix zu schonen. Der Spanier Angel Gomez erleidet einen Armbruch, als er aus
voller Fahrt über eine Verkehrsinsel stürzt.
Kraftakt: Der
Belgische Meister
Stijn Devolder
rettet einen
knappen Vorsprung ins Ziel
ǐ ERGEBNIS: 1. Stijn Devolder (ǨǫDz, Quick-Step), 6:24:02 Std. (41,24 km/h);
2. Nick Nuyens (ǨǫDz, Cofidis), 15 Sek.; 3. Juan Antonio Flecha (ǫǹǶ, Rabobank), gl. Zeit;
4. Alessandro Ballan (ǯǺǧ, Lampre), 21 Sek.; 5. George Hincapie (ǻǹǧ, High Road);
6. Filippo Pozzato (ǯǺǧ, Liquigas); 7. Kurt-Asle Arvesen (ǴǵǸ, CSC); 8. Greg Van
Avermaet (ǨǫDz, Silence-Lotto); 9. Simon Spilak (ǹDzǵ, Lampre); 10. Allan Johansen
(ǪǫǴ, CSC); ... 20. Andreas Klier (ǭǫǸ, High Road), alle gleiche Zeit
13. April
Paris-Roubaix (ǬǸǧ), 259,5 km
Einen Gang
höher schalten
ǐ ERGEBNIS: 1. Tom Boonen (ǨǫDz, Quick-Step), 5:58:42 Std. (43,40 km/h); 2. Fabian
Cancellara (ǹǻǯ, CSC), 1 Sek. zur.; 3. Alessandro Ballan (ǯǺǧ, Lampre), gl. Zeit; 4. Martijn
Maaskant (ǴǫǪ, Slipstream), 3:39 Min.; 5. Stuart O’Grady (ǧǻǹ, CSC), 3:57 Min.; 6. Leif
Hoste (ǨǫDz, Silence), gl. Zeit; 7. Stijn Devolder (ǨǫDz, Quick-Step), 3:59 Min.; 8. Johan
Van Summeren (ǨǫDz, Silence), 4:35 Min.; 9. George Hincapie (ǻǹǧ, High Road), 5:12 Min.;
10. Fabio Baldato (ǯǺǧ, Lampre), gl. Zeit; ... 18. Sven Krauss (ǭǫǸ, Gerolsteiner), 7:18 Min.
Sorgen Sie für Ihre
Aminosäuren-Reserve!
amino-loges® bietet Ihnen eine einzigartige
Kombination der entscheidenden Aminosäuren
für den Ausdauersportler. So sichert Ihnen das
innovative Präparat Ihre Energie über die volle
Distanz in Training und Wettkampf.
EINNAH
CHE
ME
FA
IN
In der Apotheke erhältlich.
ICKLUNG
NEUENTW
SC
Mehr Infos zu Aminosäuren im
Ausdauersport:
www.amino-loges.de
oder Telefon 041 71 · 70 71 56
M
D
éja-vu auf dem Weg nach Roubaix: Stijn Devolder tritt wie eine
Woche zuvor bei der Flandern-Rundfahrt früh an, nämlich
44 Kilometer vor dem Ziel, und lässt die acht Mann zählende Gruppe
der Favoriten zurück. Doch diesmal reicht seine Kraft nicht: Die drei
Top-Favoriten Tom Boonen, Fabian Cancellara und Alessandro Ballan
überholen Devolder und Vorjahressieger Stuart O’Grady, dem diesmal
nach eigenen Worten die optimale Form fehlt, und bestreiten die
letzten 36 Kilometer zu dritt. Niemand sonst kann der entscheidenden
Tempoverschärfung Boonens folgen. Auf dem Weg nach Roubaix
lässt sich das Trio nicht mehr aus den Augen, ein letztes Aufbäumen
Cancellaras am Carrefour de l’Arbre kontert Boonen ohne große
Mühe. Erst in der letzten Kurve im Radstadion entscheidet sich das
Rennen, als Boonen die erwartete Überlegenheit im Sprint ausspielt.
„Ich war im Finale der Frischeste“, urteilt der Sieger im Ziel, der sich
zuletzt in Belgien zu Unrecht kritisiert gefühlt hatte. Die Strecke barg
keine unangenehmen Überraschungen. Unterwegs mussten die Profis
die gleichen ingesamt 28 Pflasterpassagen befahren wie im Vorjahr
und blieben am Renntag – entgegen der Prognosen – von Regen
verschont. Die Mitfavoriten Filippo Pozzato und Juan Antonio Flecha
verloren durch Stürze früh den Anschluss, George Hincapie warfen
Defekte zurück. Im Wald von Arenberg hatte sich eine rund 30-köpfige
Gruppe um den späteren Sieger gebildet, die sich dann zusehends
verkleinerte. Aussichtlos war wie immer eine frühe Ausreißergruppe, in
der sich der Holländer Matthé Pronk, der Belgier Jan Kuyckx und der
Russe Alexander Serow zusammengefunden hatten.
E
ROTH ̌2̍
Sprint-Coup:
Tom Boonen
schlägt
Fabian
Cancellara
(links) und
Alessandro
Ballan mit
Leichtigkeit
HNE
LL WIR
KS
A