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Bisamschaden a
an einem Feuerlösc
chteich
IMPRESSUM
Herausgeber:
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Fachbereich 3.12
Nachhaltige Landnutzung, Ländlicher Raum,
Project Management Office
Arbeitsgebiet Bisambekämpfung
Mars-la-Tour-Str. 1-13
26121 Oldenburg
Internet: www.lwk-niedersachsen.de
Text und Redaktion:
Tim Eiler
Elke Röver
Titelfoto:
Bisamjäger Hoffmann
Fotos:
Bisamjäger Hoffmann
Bisamjäger Klattenberg
© Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers, Oldenburg 2013
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Jahresbericht 2012 über das Auftreten und die
Bekämpfung des Bisams in Niedersachsen
Inhaltsverzeichnis
Seite
Personal ………………………………………………………………………….
Organisation, Prämien ………………………………………………………….
Befallslage ……………………………………………………………………….
Fortpflanzung ……………………………………………………………………
Fangergebnisse …………………………………………………………………
Bisamfänge und Privatfängernetz der UHV`s im Grenzbereich
(deutsch-niederländische Grenze) ……..……………………………………..
Schäden ………………………………………………………………………….
Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen, Verbänden und
Organisationen ………………………………………………………………….
Weitere Besonderheiten und Beobachtungen ………………………………
Ausblick auf Änderungen im Jahre 2013 ………………………………........
Anhang …………………………………………………………………………..
Ihre Ansprechpartner/innen im Bereich Bisambekämpfung ……………….
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Personal
Wie im Vorjahr waren im Berichtzeitraum sechs Bisamjäger in Niedersachsen tätig.
Eine Veränderung der Dienstgebiete erfolgte nicht. Die Gebiete sind im Internetauftritt der Landwirtschaftskammer (siehe Webcode 01005612, Anhang Jahresbericht
2006) aufgeführt. Die Aufgaben der fachtechnischen Stelle des Aufgabenbereiches
Bisambekämpfung wurden innerhalb des Fachbereichs 3.12 – Nachhaltige Landnutzung, Ländlicher Raum, Project Management Office von Frau Röver und Herrn Eiler
wahrgenommen.
Ende des Jahres 2012 führten ca. 1.000 Privatfänger in den jeweils zugewiesenen
Fangbezirken die Bisambekämpfung durch. An dieser Stelle sei den Privatfängern für
ihre Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit gedankt. Es wurden im Berichtszeitraum
46 neue Privatfänger ausgebildet. Demgegenüber waren 33 alters- bzw. berufsbedingte Abmeldungen zu verzeichnen. Vier der ausgebildeten Privatfänger werden im
Rahmen von Verkehrssicherungsmaßnahmen die Bisambekämpfung auf dem Flughafengelände des Flughafens Hannover durchführen. Da die Bisambekämpfung auf
den ostfriesischen Inseln eine wichtige Aufgabe im Rahmen des Küstenschutzes
darstellt, wurden vier Privatfänger für das Gebiet der Insel Langeoog ausgebildet.
Insbesondere in Süd- und Ostniedersachsen erwies sich die Wiederbesetzung vakanter Fangbezirke wie in den Vorjahren als sehr schwierig. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Privatfänger in Süd- und Ostniedersachsen oftmals älter sind, so
dass in den nächsten Jahren vermehrt Privatfängerstellen zu besetzen sind, um die
Durchführung einer flächendeckenden Bisambekämpfung zu gewährleisten. Die
Werbung von Privatfängern ist Aufgabe der Unterhaltungsverbände (UHV`s). Die
Bisamjäger werden hierbei gemäß den Vorgaben des Runderlasses des MU1 unterstützend tätig und führen in diesem Zusammenhang u. a. die Sachkundeausbildung
der Privatfänger durch.
Zusätzlich zu der o. g. Sachkundeausbildung in Niedersachsen wurden zwei Fänger
für das Bundesland Schleswig-Holstein und zwei Privatfänger für das Bundesland
Brandenburg ausgebildet. Die Nachfrage nach einer entsprechenden Sachkundeausbildung in den aufgeführten Bundesländern unterstreicht die Notwendigkeit der
Bisambekämpfung auch in anderen Bundesländern.
1
Runderlass des MU v. 09.12.1999 „Durchführung der Bisambekämpfung“ (Nds. MBl. Nr. 39/1999, S. 813)
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Organisation, Prämien
Die Bisambekämpfung erfolgt in Niedersachsen nach dem Niedersächsischen Wassergesetz im Rahmen der Unterhaltungspflicht von Gewässern und der Erhaltungspflicht von Deichen und Dämmen nach dem Niedersächsischen Deichgesetz. Die
Aufgabe liegt im Zuständigkeitsbereich des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) bei den Unterhaltungs- und Erhaltungspflichtigen und ist im Runderlass des MU1 geregelt.
Die Verbände werben und binden die Privatfänger durch Verträge. Infolge der angespannten Haushaltslage waren analog zum Vorjahr bei der Mehrzahl der Landkreise,
mit Ausnahme der küstennahen Landkreise, fehlende Prämienzahlungen zu verzeichnen.
Vor dem Hintergrund eines nachhaltigen Hochwasserschutzes und der Abwehr von
gemeinwirtschaftlichen Schäden wäre es wünschenswert, dass sich alle Landkreise
und kreisfreien Städte an den Prämienzahlungen beteiligen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es sich bei der Bisambekämpfung in Niedersachsen um ein äußerst
kostengünstiges System im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedsstaaten handelt.
Die Höhe der Fangprämien entsprach in der Regel den im Vorjahr gezahlten Prämien. Unter Berücksichtigung der regionalen Verhältnisse wurden die Fangprämien
teilweise geringfügig erhöht. Das NLWKN Norden zahlte im Berichtsjahr erstmalig
Prämien an die Privatfänger der Inseln Wangerooge und Juist. Es ist davon auszugehen, dass die Privatfänger in Niedersachsen in der Regel aus der Bisambekämpfung keinen Gewinn erzielen. Entsprechende Zusammenhänge wurden im Rahmen
einer Anfrage gegenüber der Finanzverwaltung dargestellt.
Befallslage
Wie in den Vorjahren kann lediglich die Fangleistung der Privatfänger als Maß für die
Dichteentwicklung des Bisams herangezogen werden. Es ist zu berücksichtigen,
dass die Fangergebnisse unterschiedlichen Einflussfaktoren unterliegen.
Abb. 1 gibt einen Überblick über die jeweiligen Faktoren.
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Analog zum Vorjahr wurde die interspezifische Konkurrenz durch den Nutria aufgenommen, da im Bereich Hitzacker und an der Hase die Bisamfangzahlen wiederholt
durch den starken Nutriabesatz signifikant reduziert wurden. Im Rahmen der Prädation sind als Fressfeinde insbesondere der Fischotter, der Fuchs, der Mink, der Iltis,
der Marderhund und der Seeadler aufzuführen.
Witterung
Fangaktivität
Lebensraum
Nutria
Krankheiten
Bisamfangzahlen
Prädation
Abb. 1: Einflussfaktoren auf die Bisamfangzahlen
Unter Berücksichtigung der dargestellten Abbildung wird deutlich, dass eine Veränderung der Fangzahlen in der Regel auf mehrere Ursachen zurückzuführen ist. Darüber hinaus ist es nicht möglich, die Bisamdichte anhand der Fangzahlen zu ermitteln.
Nachfolgend ist der Witterungsverlauf im Betrachtungszeitraum beispielhaft anhand
der Messdaten der Wetterstation Wehnen der LWK Niedersachsen dargestellt (siehe
Abb. 2).
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Wetterstation Wehnen 2012
22
Niederschläge:
2012 insgesamt:
651 mm
Mittelwert 00-12:
712 mm
Temperatur:
2012: 9,5°C
Mittelwert 00-12:
Niederschlag 2012
20
18
Niederschlag langj.
Mittel (00-12)
16
Temperatur 2012
14
Temperatur langj.
Mittel (00-12)
12
150
8
6
50
4
2
0
0
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August September Oktober November Dezember
Abb. 2: Witterung im Jahr 2012, Wetterstation Wehnen
Der Januar 2012 war durch hohe Niederschläge und milde Temperaturen geprägt.
Im Februar setzte starker Frost ein, so dass die Bisambekämpfung nicht durchgeführt werden konnte. Im Anschluss an die ausgedehnte Frostperiode kam es im März
zu einem Anstieg der Temperaturen, so dass die Vegetation einsetzte und an den
Gewässern genügend Aufwuchs vorhanden war, so dass der Bisamfang infolge eines ausreichenden Nahrungsangebotes in den Uferbereichen deutlich erschwert
wurde. Darüber hinaus wurde der Bisamfang im März durch die geringen Wasserstände infolge geringer Niederschläge vielerorts stark beeinträchtigt. Eine ausgeprägte Bisamwanderung wurde nicht beobachtet, was hauptsächlich auf die starken
Temperaturschwankungen zurückzuführen war. Der Herbst war durch hohe Temperaturen geprägt, so dass ein optimales Nahrungsangebot im Uferbereich vorherrschte, was den Köderfang beeinträchtigte. Die Herbstwanderung setzte erst sehr spät
ein. Lediglich Privatfänger, die mit erhöhtem Material- und Zeitaufwand den Bisamfang durchführten, erreichten die Fangzahlen der Vorjahre. So war es aufgrund der
fehlenden Bisamwanderung zwingend erforderlich, die Fallen ständig an wechselnden Fangorten aufzustellen. Im Gebiet des Entwässerungsverbandes Jade wurde
das schlechteste Fangergebnis seit der Aufzeichnung der Fangzahlen registriert.
Sollte die Wanderung des Bisams auch in den kommenden Jahren aufgrund der Witterungsverläufe rückläufig sein, wird sich die Bekämpfung zeit- und kostenaufwendiger gestalten.
Insgesamt war in Niedersachsen eine Abnahme der Fangzahlen um ca. 7 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Je nach Fangregion nahmen die Fangzahlen bis
zu 17 % ab. Als Gründe für die Abnahme der Fangzahlen lassen sich folgende Punkte nennen:
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Niederschlag [mm]
100
10
Temperatur [C°]
200
•
Sehr kurze Fangperiode im Frühjahr und Herbst aufgrund der sehr schnellen
bzw. lang anhaltenden Entwicklung der Ufervegetation infolge der Witterung,
so dass von den verwendeten Ködern aufgrund des vielfältigen Nahrungsangebotes nur eine geringe Attraktivität ausging.
•
Sehr kurze Fangperiode im Frühjahr und Herbst aufgrund einer kurzen Frühjahrs- und Herbstwanderung infolge der Witterung.
•
Sehr kurze Fangperiode im Frühjahr aufgrund der geringen Wasserstände.
•
Zeitweise vakante Fangbezirke infolge des gesundheits- oder berufsbedingten
Ausfalls von Privatfängern.
•
Infolge des Nutrias, Abwandern des Bisams in Gewässer, die nur schwer zu
befangen sind.
•
Reduktion der Bisampopulation durch Prädatoren wie Fuchs, Iltis, Otter etc.
•
Regional deutliche Abnahme des Bisambesatzes infolge einer nachhaltigen
Bekämpfung.
Fortpflanzung
Aus den Fängen der Bisamjäger ergeben sich folgende Daten:
Erster Fang eines trächtigen Weibchens
2011
16.03.
2012
19.03.
Letzter Fang eines trächtigen Weibchens
09.11.
26.10.
4,7
4,7
Ø Zahl der Embryonen je Weibchen
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Fangergebnisse
Im Jahr 2012 wurden in Niedersachsen insgesamt 131.001 Bisame gefangen. Die
jeweiligen Fangzahlen sind im Anhang aufgeführt.
Bisamfänge und Privatfängernetz der UHV`s im Grenzbereich
(deutsch-niederländische Grenze) 2012
Anzahl
gefangener Bisame
1.860
Anzahl
Privatfänger
20
Ems II
362
5
Ems III
868
3
Ems IV
929
10
4.253
21
Insel Borkum
77
4
Wasser- u. Schifffahrtsamt
Meppen
Summe
202
12
8.551
75
UHV/Landkreis
Grafschaft Bentheim
Sielacht Rheiderland
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Anzahl
gefangener Bisame
6.275
Anzahl
Privatfänger
49
Grafschaft Bentheim
1.860
20
Leer
12.225
56
Summe
20.360
125
UHV/Landkreis
Emsland
Schäden
Bisame können erhebliche Schäden an Deichen, Dämmen, Wasserläufen, Bauwerken und Grabenböschungen anrichten, wodurch manchmal auch angrenzende Straßen in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch den Bisamfang sollen solche Schäden vermieden werden. In einzelnen Gebieten ließ sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Bisambefallsdichte und dem Ausmaß der Bisamschäden beobachten. Bei einer geringen Befallsdichte waren in der Regel kaum Schäden zu
verzeichnen.
Im Bereich von Deichen wurden im Berichtszeitraum keine wesentlichen Bisamschäden registriert.
Im Vareler Hafen wurden Bisamschäden festgestellt.
In einer Fischzuchtanlage in Südniedersachsen wurden vom Teichbesitzer Uferabbrüche und Unterhöhlungen gemeldet. In öffentlichen Teichanlagen von Städten und
Gemeinden konnten größere Schäden durch die Bekämpfung vermieden werden, da
der Bisambefall in der Regel den zuständigen Bisamjägern rechtzeitig mitgeteilt wurde.
Wie in den vergangenen Jahren wurden Schäden an ufernahen Kulturpflanzenbeständen gemeldet. Am häufigsten waren Maisschläge betroffen.
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Folgender Bisamschaden wurde an der Aue bei Brüttendorf-Wistedt im Landkreis
Rotenburg (Wümme) aufgenommen, siehe Abb. 3.
Abb. 3: Bisamschaden an der Aue im Landkreis Rotenburg (Wümme)
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Abb. 4-6: Bisamschäden an
einem Feuerlöschteich in
Bockhorn
Martens:
Im Rahmen von Befallskontrollen wurden eingefallene Altbaue und die damit verbundenen Auskolkungen an einem Feuerlöschteich festgestellt (s. Abb. 4-6).
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Besonders große Schäden waren in Gebieten mit hohem Nutriabefall zu verzeichnen. In diesen Gebieten wurden die vorhandenen Bisambaue durch den Nutria oftmals vergrößert, so dass es zu deutlichen Uferabbrüchen kam.
Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen, Verbänden und Organisationen
Die Kontakte und der Informationsfluss zu den jeweiligen Behörden und den Unterhaltungsverbänden waren im Berichtszeitraum sehr gut. Auch die Naturschutzverwaltungen unterstützten in der Regel die Bisambekämpfung. Teilweise erfolgte die Erteilung von Genehmigungen durch Landkreise im südlichen Niedersachsen relativ
schleppend.
Das GIS-Programm zur Verwaltung der Privatfängerbezirke wurde im Berichtszeitraum von den Unterhaltungsverbänden Jever, Brake, Norden, Aurich, Oldersum,
Emden sowie den Sielachten Bockhorn/Friedeburg, Wittmund Esens und Dornum/Westeraccum flächendeckend eingesetzt.
Ein Erfahrungsaustausch mit den niederländischen Kollegen der Provinz Groningen
konnte nach der Neuorganisation des Bekämpfungsdienstes nicht durchgeführt werden. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die früheren Kontakte in die Niederlande wieder
aufgenommen werden können.
Im Bereich der Nutriabejagung arbeiten mittlerweile die Unterhaltungsverbände in
der Regel sehr eng mit den örtlichen Jägerschaften zusammen, wobei die Bisamjäger hinsichtlich einer effizienten Nutriabejagung häufig beratend tätig werden.
Es wurden wiederum Fallenbautage zum Bau von Bisamfallen bei einigen Verbänden abgehalten und teilweise mit den Verbänden Berichte zur Bisambekämpfung
über die regionale Presse veröffentlicht.
Die Bisamjäger nahmen wiederum an Gewässerschauen teil, so dass Fragen zur
Bisambekämpfung vor Ort diskutiert werden konnten.
Weitere Besonderheiten und Beobachtungen
Analog zum Vorjahr wurde die nachhaltige Bisambekämpfung durch Vandalismus
erschwert. Aus allen Gebieten waren entwendete oder zerstörte Fallen zu beklagen.
Ein Reusendiebstahl konnte aufgeklärt werden. Aufgrund von Fallenverlusten konnten bestimmte Räume nicht mehr befangen werden. Schwierigkeiten ergaben sich
auch in enger bewohnten Bereichen sowie in Gebieten mit Tourismusaufkommen.
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In den LK Göttingen und Northeim ist weiterhin eine starke Waschbärenpopulation
vorhanden, so dass Fallenverluste durch Waschbären zunehmen. An vielen Gewässern ist ein Anstieg der Nilganspopulation zu verzeichnen. Im Vergleich zu den Vorjahren war der Wanderrattenbeifang geringer. Durch den Anstieg der Biberpopulation
in der Elbe ist u. a. ein stärkeres Vordringen des Bibers in die Nebenflüsse der Elbe
zu verzeichnen. Im Bereich der Unteren Leine wurden die ersten Biber gesichtet. Am
Steinhuder Meer wurden Nerze ausgewildert. In einigen Landesteilen ist ein Anstieg
der Fischotterpopulation festzustellen.
Erstmalig wurde im Jahr 2012 während der Herbstabsperrung eine Bootsbekämpfung für die Sielacht Esens im Alt- und Neuharlinger Sieltief durchgeführt. In diesem
Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass der zuständige Privatfänger in diesem
Gebiet aufgrund der Gewässerstruktur lediglich im Bereich von Brücken die Bekämpfung durchführen kann. Die Wasserstrecke mit einer Länge von 18 Kilometern führte
von Werdum über Altharlingersiel, Neuharlingersiel, Anderwarfen, Stededorf nach
Burhafe.
Anfang Oktober 2012 wurde mit dem Ausbringen der Fallen begonnen. Insgesamt
wurden 100 Fangstellen (50 Fallenflöße mit jeweils zwei Schlagfallen, 40 Schwimmkisten und 10 Reusen) mit Fallen besetzt. Durch die Bekämpfungsaktion wurden
1.117 Bisame gefangen. Dieses Ergebnis verdeutlicht die Wichtigkeit des Bootseinsatzes beim Bisamfang in schwer zugänglichen Gewässerbereichen. Nach der erfolgreichen Bekämpfung war ein signifikanter Rückgang der Befallsmeldungen zu
verzeichnen.
Die Ilmenau wird zunehmend vom Nutria besiedelt. Trotz der Nutriabejagung ist in
vielen Landesteilen ein deutlicher Anstieg der Nutriastrecke bzw. eine Ausbreitung
der Nutriapopulation zu verzeichnen. So wurden im Wangerland zwei Nutrias erlegt.
Der starke Anstieg der Nutriastrecke unterstreicht die Notwendigkeit der flächendeckenden Nutriabejagung über den Fallenfang.
In Nordstemmen geriet ein Hund nach Angaben des Besitzers mit seiner Vorderpfote
in eine Bisamschlagfalle, obwohl die Falle gemäß den Grundsätzen der Verkehrssicherungspflicht an einem abgelegenen Gewässerabschnitt an der Wasserlinie aufgestellt war. In der regionalen Presse wurde über den Vorfall berichtet. Mit dem Hundebesitzer wurde ein Ortstermin durchgeführt. Anfang des Jahres 2013 ist eine Besprechung mit dem Leineverband zu Fragen der Verkehrssicherungspflicht beim Bisamfang geplant.
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In den Unterhaltungsverbänden 75 und 76 wurde aufgrund von Reparaturarbeiten im
Frühjahr zeitweise der Wasserstand stark abgesenkt, so dass in dieser Zeit der Bisamfang eingestellt werden musste (siehe Abb. 7 - 9).
Strückhauser Tief
Colmaer Tief
Strückhauser Tief
Abb. 7-9: Stark abgesenkter Wasserstand im Bereich der Braker Sielacht im
Frühjahr 2012
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Ausblick auf Änderungen im Jahre 2013
Im Jahr 2013 werden drei Bisamjäger in den Ruhestand gehen. Die Stellen sollen
zügig wiederbesetzt werden.
Auch im Jahr 2013 sollte mit Nachdruck an der Wiederbesetzung freier Fanggebiete gearbeitet werden, da nur durch ein lückenloses Netz an Privatfängern die
Bisambekämpfung flächendeckend durchgeführt werden kann. Hierbei ist eine
entsprechende Unterstützung der Unterhaltungsverbände erforderlich.
Es bleibt zu hoffen, dass die Unterhaltungsverbände auch im Jahr 2013 die Privatfänger u. a. mit Fallenmaterial ausrüsten.
Anhang
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Auf die Unterhaltungsverbände verteilen sich die Fänge zahlenmäßig folgendermaßen (* = UHV-Gebiet liegt in mehreren Landkreisen):
Verband
Gef. Bisame
2011
2012
Verband
Gef. Bisame
2011
2012
Verband
2011
U1
Bode-Zorge
0
0 U 47
Rhume
U2
Großer Graben
0
0 U 48
Obere Innerste
U3
Ohre
1
0 U 49
Nette
113
66
U5
Jeetzel-Seege
30
38
Untere Innerste
374
305
U6
Kateminer Mühlenbach
11
11 U 51
Leineverband
863
646 U 90
U 10*
Mittl. u. Obere Ilmenau
208
282
U 52
Mittlere Leine
207
213
U 91
U 11*
Ilmenau-Niederung
248
187
U 53
West- und Südaue
225
218
U 12*
Luhe
76
201
U 54
Untere Leine
614
657
U 13
Seeve
239
144
U 55*
Meiße
149
135
U 50
351
22
166
U 86
Sielacht Bockhorn-Friedeburg
3.183
Entw.verband Rüstringen
1.100
914
U 88
Entw.verband Wangerland
5.195
4.694
U 89
Sielacht Wittmund
3.406
3.689
Sielacht Esens
2.738
3.042
Sielacht Dornum
1.350
1.030
U 92
Entw.verband Norden
4.564
5.493
U 96
Hase-Bever
U 94
Große Aa
26 U 87
U 14*
Este
24
47
U 56
Böhme
94
79 U 95
U 15
Aue
141
291
U 57
Alpe-Schwarze Riede
38
0 U 97
184
170 U 98
47
49 U 99
U 16
Altes Land
U 17
Schwinge
3.489
U 18
Kehdingen
4.963
5.018 U 60
Rechter Weserverb.
U 19*
Obere Oste
2.655
2.415 U 61
Hache-Hombach
U 20*
Untere Oste
11.816
10.445 U 62*
U 21
Hadeln
2.085
1.350 U 63
U 22
Münden
8
49 U 64
U 23
Schwülme
U 24
Bever-Holzminden
U 25
Lenne
633
3.265 U 58*
662
U 59
Lehrde
Goh-Bach
150
0
Mittelweser
275
U 100
0 U 66
Untere Wümme
39
U 106
0
4 U 67
Deich- und Sielverb.
Ilse-Hamel
267
304
U 27
Emmer-Humme
76
80
Sankt Jürgensfeld
U 28
Exter-Wesertal
17
74 U 69
U 29
Else
U 30
Bückeburger Aue
U 31
Uchter Mühlenbach
U 32
Große Aue
174
98
U 73
Haaren-Wasseracht
522
597
U 33
Meerbach und Führse
640
597
U 74
Entw.verband Wüsting
815
668
U 35
Weser-Aller-Dreieck
83
U 36
Ise
33
15
U 37
Oberaller
158
204
U 38
Schunter
94
U 39
Oker
U 40
Lachte
U 41*
Mittelaller
99
U 42
Obere Fuhse
35
U 43
Aue- Erse
20
U 44
Untere Fuhse
108
131
U 45
Oertze
151
U 46
Wietze
213
175
155
U 71
127
154 U 72
122 U 75
Obere Hunte
967
Hunte
440
Hunte Wasseracht
Moorriem-Ohmsteder
1.207
2.289
U 76
Muhder Sielacht
1.527
929
836
893
Friesoyther Wasseracht
2.879
3.129
3.444
3.136
U 108
Sielacht Stickhausen
3.665
3.398
U 109
Sielacht Moormerland
1.558
1.304
Sielacht Rheiderland
5.570
4.253
Entw.verband Oldersum
9.519
9.608
2.329 U 110
789
U 111
344
U 112
Entw.verband Aurich
696
677
I. Entw.verband Emden
9.861
7.640
U 114
Vechte
1.959
1.860
U 115
Neuhauser Deich- u. Unterh.
253
151
111
77
1.445 U 113
2.174 Insel Borkum - Bauamt f. Küstensch.
3.650
3.589 NLWKN Süd Göttingen und Celle
75
57
3.809
3.323 Insel Norderney - NLWKN
49
91
112
U 78
Osterstade-Süd
583
U 79
Osterstade-Nord
841
Lune
706
U 81
Ems IV
Braker Sielacht
118
0 U 82
73
Stadlander Sielacht
74
134 U 80
0
NLWKN Alfhausen
129
36
958
Sielacht
85 U 77
1.289
Nord-Radde
Ammerländer Wasseracht
375 U 107
U 26
U 70
2.188
1.362
258
2
204
2.552
Untere Hase
868
U 105
232
Hase Wasseracht
289
123
2.606
1.422
625
154
Entw.verband Stedingen
519
919
Ohe-Bruchwasser
Mittlere Wümme
943
405
Mittlere Hase
Ems III
U 65
Teufelsmoor
Ems I
U 102
288
267 U 104
U 68*
1.775
362
355
102
660
1.639
221
Obere Wümme
1.022
828
Ems II
1.084 U 103
47
3.473
0 U 101
1.269
222
Ochtumverband
107
Gef. Bisame
2012
Entw.verb. Butjadingen
7.121
283
NLWKN Meppen
1.024 Insel Juist
17
0
628 Insel Baltrum
0
0
7.500 Insel Langeoog
24
36
Geeste
488
299
Insel Wangerooge
U 83
Land Wursten
421
259
WSA Meppen
153
U 84
Entw.verband Jade
231
U 85
Entw.verband. Varel
364
257
Deichacht Esens
183
162
3.387
2.645 Insel Spiekeroog
Artlenburger Deichverband
Summe
Seite 17 von 20
0
45
384
202
0
0
26
17
140.535
131.001
Auf die Kreise und kreisfreien Städte verteilen sich
die Zahlen wie folgt:
Inseln
Borkum
Juist
Norderney
Baltrum
Langeoog
Spiekeroog
Wangerooge
Minsener
Oog
Mellum
Summe
Gefangene Bisame
2011
2012
111
17
49
0
24
0
0
201
77
0
91
0
36
0
45
249
Landkreis/Stadt
Ammerland
Aurich
Braunschweig, Stadt
Celle
Cuxhaven, Stadt + Land
Cloppenburg
Delmenhorst
Diepholz, Stadt + Land
Emden
Emsland
Friesland
Gifhorn
Göttingen, Land + Stadt
Goslar
Grafschaft Bentheim
Hameln-Pyrmont
Hannover, Land + Stadt
Harburg
Helmstedt
Hildesheim, Land +
Stadt
Holzminden
Kassel
Leer
Lüchow-Dannenberg
Lüneburg
Nienburg
Northeim
Oldenburg, Stadt
Oldenburg, Land
Osterholz
Osterode
Osnabrück, Land +
Stadt
Peine, Land + Stadt
Rotenburg/W.
Salzgitter, Stadt
Schaumburg
Heidekreis
Stade, Land + Stadt
Uelzen
Vechta
Verden
Wesermarsch
Wilhelmshaven
Wittmund
Wolfenbüttel, Land +
Stadt
Wolfsburg, Stadt
Summe
Gefangene Bisame
2011
2012
4.646
4.180
19.952
19.404
40
6
527
525
10.475
8.917
4.687
4.831
551
439
1.016
3.251
6.452
7.243
176
657
13
1.959
386
1.364
413
5
863
3.038
6.275
6.594
222
449
9
1.860
432
1.437
436
0
644
2
0
14.166
41
472
805
638
180
1.451
1.890
17
378
4
0
12.225
49
323
837
450
245
2.311
909
18
2.946
55
5.150
0
192
103
13.787
178
1.132
614
22.728
933
8.243
3.075
36
4.491
0
234
94
13.345
265
722
487
20.868
776
8.739
9
145
*140.334
125
78
131.001
*ohne Berücksichtigung der Fangzahlen der Ostfriesischen
Inseln
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1962
1963
1964
1965
1966
1967
1968
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Bisamfangzahlen in Niedersachsen in den Jahren 1962-2012
300000
250000
200000
150000
Bisamfangzahlen
100000
50000
0
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Ihre Ansprechpartner/innen im Bereich Bisambekämpfung
Name, Vorname
Anschrift
Dipl.-Ing. agr.
Eiler, Tim
Leitung und
Koordination
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
GB Landwirtschaft
FB 3.12 Nachhaltige Landnutzung, Ländl. Raum
Arbeitsgebiet Bisambekämpfung
Mars-la-Tour-Str. 1-13
26121 Oldenburg
Röver, Elke
Verwaltung
Dirks, Harald
Bisamjäger Ostfriesland,
Cuxhaven, nördl. Wesermarsch
Gunkel, Dierk
Bisamjäger Süd- und
Ostniedersachsen
Hoffmann, Lukas
Bisamjäger LK Ammerland, südl. Wesermarsch, Südoldenburg bis einschl.
LK Osnabrück
Klattenberg, Karl
Bisamjäger
Elbe- Weserregion,
Region Hannover
Martens, Karl bis 30.06.2013
Bisamjäger LK Leer, LK Emsland, Grafschaft Bentheim, Cloppenburg-Nord
Rademacher, Folma
ab 01.07.2013
Bisamjäger
Ostniedersachsen
0441-801 735
Fax: 0441-801 440
aktuelle Handy-Nr.
0152-54782298
s. o.
0441-801 423
Fax: 0441-801 440
Klinger Weg 16
26446 Friedeburg
04948-1425
Fax: 04948-992608
0152-54782426
OT Löwenhagen
Vor dem Dorfe 12
37127 Niemetal
05502-3402 privat
05502-911678 dienstl.
Fax: 05502-911677
0152-54782144
Conneforder Feldweg 1
26215 Conneforde
04458-1274
Fax: 04458-909169
0152-54782097
Am Mühlenteich 6
27404 Zeven-Bademühlen
04281-1223 oder
04281-951691
Fax: 04281-951693
0152-54782039
Wiesenweg 3
26847 Deternerlehe
04957-1617
Fax: 04957-927089
0152-54782096
Zwischenberger Weg 138
26629 Großefehn
04946-916590
Fax: 04946-916592
0152-54782096
Evendorfer Dorfstr. 21
21272 Evendorf
04175-802296
0152-54782071
Bisamjägerin LK Leer, LK Emsland,
Grafschaft Bentheim, Cloppenburg-Nord
Tödter, Alexander
Telefon/Fax
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