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FILMHAUS 12/12 Königstraße 93 · 90402 Nürnberg filmhaus.nuernberg.de · T: 2317340 Breathing Earth – Susumu Shingus Traum – siehe Erstaufführungen 3. Griechische Filmtage Das Spektrum der Griechischen Filmtage im Filmhaus reicht von der gerade Aufsehen erregenden jungen griechischen Filmavantgarde (ALPEN, ATTENBERG) über das neueste populäre griechische Arthauskino (ATHANASIA, INSEL 2, LÜGNER GESUCHT, WEIHNACHTSTANGO, WELCOME TO ALL SAINTS, TIED RED THREAD) bis hin zu unvergesslichen Klassikern wie SONNTAGS NIE mit Melina Mercouri. Den Auftakt bildet der für den Oscar 2013 vorgeschlagene Film UNFAIR WORLD von Fillipos Tsitos. Ein ausführliches Programmheft erscheint Mitte November. Erwartet werden wieder viele Gäste, darunter namhafte Schauspieler und Regisseure, die nach den Filmen für Filmgespräche zur Verfügung stehen. Die Filmabende klingen am Mittwoch, Freitag und Samstag mit Live-Konzerten aus. Zur Eröffnung wird das Musikensemble „Südliche Klänge“ aus München erwartet. Veranstaltet werden die Filmtage vom Griechischen Kunstclub Nürnberg e.V. in Kooperation mit dem Amt für Kultur und Freizeit, dem KunstKulturQuartier und dem Filmhaus. Mit freundlicher Unterstützung durch das Griechische Filmzentrum Athen. Der Eintritt: Eröffnungsfeier und -film 10 €, ermäßigt 7 €, Filmvorstellungen 7 € / 4,50 €, Diskussionsforen und Livemusik im Filmhausfoyer Eintritt frei Weitere Informationen unter: www.griechische-filmtage-nbg.de Mi., 28.11. bis Mo., 3.12. SCREWBALL COMEDIES Im Dezember nimmt sich das Filmhaus der klassischen ScrewballKomödie aus den goldenen Zeiten Hollywoods an. Selten haben sich Frauen und Männer geistreicher bekriegt als in den amerikanischen Komödien der 30er und 40er Jahre. Exzentrische Figuren, abwegige Plots und rasante Dialoge kennzeichnen diese Beziehungskomödien, die die rigide Moral ihrer Zeit mit Wortwitz unterminierten und eine heitere Gegenwelt zur Großen Depression bildeten. Die Komödien beschreiben in Geschichten, die voller Volten und Überraschungen stecken, wie Männer und Frauen ihr emotionales Timing aufeinander abstellen. Die Ungleichzeitigkeit mit der sie das tun und die erotischen Spannungen, die dabei anfallen, produzieren die Komik. Das schnelle und anhaltende Sprechen ist Symbol der erotischen Offensive, ein Kampfmittel, hält aber auch zusammen, was Antagonismen zwischen den Personen trennen. Der Rhythmus der Sprache in diesen Filmen kommuniziert dabei mehr als die Bedeutung der einzelnen Wörter und der entstehende Ausdruck mehr als fertigen Sinn. „Sex-Komödien ohne Sex“ hat der Kritiker Andrew Sarris treffend die Filme genannt, die wegen des 1934 eingeführten Production Codes − Hollywoods Selbstzensurkatalog − nicht explizit zeigen durften, worum es geht, in Bild und Dialog aber darauf verwiesen. So gedeiht der Humor auch im Abstand zwischen Gemeintem und Gezeigtem. In Frank Capras gleich fünfmal in den wichtigsten Kategorien mit dem Oscar ausgezeichneten Film ES GESCHAH IN EINER NACHT, der 1934 die Initialzündung für diese besondere Form der romantischen Komödie bedeutete, demonstriert Clark Gable als Peter Warne seiner Begleiterin wie man das Frühstückshörnchen richtig einstippt, „als sie, die Unerfahrene, es viel zu lange unbewegt in den Kaffee hält.“ (Frieda Grafe). Frank Capras DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT Film gilt als erstes herausragendes und stilprägendes Exemplar der Screwball-Komödie, dem Filmgenre, das sich zu Beginn der 30er Jahre in den USA aus der Bühnentradition der Broadway-Farce heraus entwickelt hat und seine Blütezeit bis Anfang der 40er Jahre erlebte. „Screwball“ leitet sich im Übrigen aus dem Baseballslang ab und meint ursprünglich einen Ball mit Effet, der die Flugbahn schwer berechenbar macht. In der Alltagssprache wurde daraus eine überdrehte und entsprechend exaltierte Person. Das Filmhaus huldigt dem anhaltenden Charme dieses Genres und seiner Hauptdarsteller mit einer Reihe von Klassikern und zwei berühmten Vorläufern, Ernst Lubitschs ÄRGER IM PARADIES (1932) und SERENADE ZU DRITT (1933), die beide vor dem Production Code entstanden sind. Vorhang auf also für die exzentrischen Kontrahenten Claudette Colbert und Clark Gable (ES GESCHAH IN EINER NACHT), Carole Lombard und William Powell (MEIN MANN GODFREY, 1936), Irene Dunne und Cary Grant (DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT, 1937), Katharine Hepburn, Cary Grant und James Stewart (DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT, 1940), Rosalind Russell und Cary Grant (HIS GIRL FRIDAY, 1941), Barbara Stanwyck und Henry Fonda (DIE FALSCHSPIELERIN, 1941) … Alle Filme siehe Rückseite Kino des Phantastischen Attenberg STUMMFILM Siehe Rückseite: Das Phantom der Oper Der phantastische Film schöpft wie kein zweites Genre seinen Bilderreichtum und seine Mythen aus dem Reservoir magischer und mythischer Vorstellungen. Er kreiert Visionen, (Alp-)Träume und düstere Entwürfe fremder Welten aus Motiven der schwarzen Romantik, Sagen der Religionsgeschichte und antiker Mythologie. Mit ihrem Bodensatz verborgener Ängste und Triebe werden die Genrefilme von Halbwesen, Dämonen oder Doppelgängern bevölkert. Die Werke der Film-Avantgarde experimentieren mit Inhalt und Form, sie lassen die konventionelle Filmdramaturgie hinter sich, zugunsten der etwa von den Surrealisten ausgegebenen „Realität der Imagination“. Unmittelbarer als jede andere Kunstform auf den Betrachter einwirkend, kann der Film gleichermaßen Faszination, DAS BLUT EINES DICHTERS schauriges Vergnügen und Traum sein, sowie Subversion der Realität und Schwelle zur Welt des Unterbewussten. In Kooperation mit dem Germanischen Nationalmuseum zur Sonderausstellung „Tagträume Nachtgedanken – Phantasie und Phantastik in Graphik und Photographie“ (25.10. – 3.2.2013) präsentiert das Filmhaus eine kleine Reihe mit phantastischen und surrealistischen Filmklassikern. Besonders hinweisen möchten wir in diesem Zusammenhang auf das Kurzfilmprogramm „Jean Painlevé – Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Avantgarde“ am 16.12., eine filmische Reise in die surreale Phantasie zwischen Imagination und Natur mit Dr. Norbert Schmitz, Professor für Ästhetik an der Muthesius Kunsthochschule, Kiel. Alle Filme siehe Rückseite DIE 24 STUNDEN VON NÜRNBERG 24h Kurzfilm-Kult mit Casting box Es ist wieder so weit: Der 24-stündige Nonstop-Kurzfilm-Wettbewerb lockt von Freitag, 7.12. ab 21 Uhr bis Samstag, 8.12. (mindestens) 21 Uhr ins Filmhaus. Die Filmauswahl ist vielfältig: Von Ansbach bis Amerika, von Angst bis Zwerchfell, von schaurig bis schön. Einige Sonderprogramme erleichtern die Orientierung: z.B. Spanien Special (7.12., 23 Uhr), Gratis-Special:„Let´s dance!“ (mit dem Film girl walk//all day und anderen Filmen rund ums Tanzen, 8.12., 22.30 Uhr), Kino kontrovers (8.12., 1 Uhr), Shenzhen Special (8.12., 17 Uhr) und Kurzfilme aus der Region (8.12., 11 Uhr). Außerdem sind wir stolz auf unseren Kinderkurzfilmpreis: „Der kleine Charly“ (8.12., 15 Uhr). Am Ende werden die Siegerfilme vom Publikum gekürt, aber auch die ausdauerndsten – also besten – ZuschauerInnen ermittelt. Apropos Ermittlung: Unsere Casting Box steht rund um die Uhr für unentdeckte Schauspieltalente bereit. Näheres dazu ab 1.12. auf der Festivalhomepage. Ein weiteres Festivalprojekt, bei dem es um die Entdeckung verborgener Talente geht, ist die 24h-Video-Challenge, die vom Filmbüro Franken mit 300 Euro dotiert wurde. Die TeilnehmerInnen bekommen am Freitag, 7.12. im Eröffnungsblock ein Thema vorgegeben und haben dann 24 Stunden Zeit, einen passenden Film zu erstellen. Dieser Film wird in der abschließenden Preisverleihung präsentiert – und vielleicht sogar zum Siegerfilm gekürt. Interessierte FilmemacherInnen (Höchstalter: 27) melden sich bitte bis zum 4.12. an: info@ nonstopfilm.de. Wer nicht so viel Zeit hat, kommt einfach nur am Samstag, 8.12. um 22 Uhr zum „Best of 24h“ Detailliertes Festivalprogramm ab dem 5.12. online unter www.nonstopfilm.de oder www. facebook.com/24nuremberg. 24h-Dauerkarte: 10 €, Einzelblock-Ticket: 6 €, Kinder: 3,60 € Fr., 7.12. durchgängig bis Sa., 8.12. Premiere DIE STILLE BEIM SCHUSS Deutschland 2012, 60 Min., Regie: Axel Brügmann Kurz nachdem Schweinsteiger, Özil & Co von der Europameisterschaft zurück sind, reisen die Spieler der Gerhörlosen-Nationalmannschaft zur WM nach Ankara – mit dem Ziel, ihren Titel zu verteidigen. Sie sind mit ganzem Herzen dabei. Auch wenn sie kaum wahrgenommen werden: „Du kommst als Weltmeister zurück und dein Chef fragt dich, wie der Urlaub war. Das ist schon frustrierend“, erzählt Fillip Kiefer, einer der älteren Spieler. Die Dokumentation begleitet die Mannschaft auf ihrem Weg durch das Turnier und zeigt Einblicke in eine Welt, in der die Menschen mit den Händen sprechen und mit den Augen hören. Wo Stille herrscht beim Schuss. Zum Filmgespräch sind Regisseur Axel Brügmann und Bundestrainer Frank Zürn zu Gast. Veranstaltet durch die Deutsche Akademie für Fußballkultur Sa., 22.12. um 17 Uhr in Anwesenheit des Filmteams FILMBÜRO FRANKEN Das Filmbüro Franken vergibt wieder Filmförderung. Einreichschluss für Förderanträge ist der 20. Dezember 2012. Weitere Informationen und Antragsformulare gibt es unter www. filmbuero-franken.de Programm ERSTAUFFÜHRUNGEN DER AUFSTEIGER °18.00 °20.00 L’exercice de l’État, Frankreich/Belgien 2011, 115 Min., Blu-ray, franz. OmU, Regie: Pierre Schoeller, mit: Olivier Gourmet, Michel Blanc, Zabou Breitman u.a. Minister Saint-Jean wird mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen: Ein Reisebus ist in eine Schlucht gestürzt, mehrere Jugendliche sind tot. Flugs reist der Herr Minister mit seiner Chefin für Öffentlichkeitsarbeit an den Unfallort, um Betroffenheit zu demonstrieren – und schon am nächsten Morgen in Paris für weitere Interviews zur Verfügung zu stehen. So beginnt der Aufstieg eines neuen Sterns am Polithimmel, die unverhoffte Karriere eines Staatsdieners, in der eine Katastrophe die nächste jagt. Machtgewinn bleibt das höchste Ziel der Politik, das Spiel mit den Medien, Kuhhändel und Intrigen gehören zum politischen Handwerk – und immer wieder verschlingt der Staat seine Diener … Mit bissigem Witz führt Regisseur Pierre Schoeller eine politische Kaste vor, die in grandioser Selbstüberschätzung ausschließlich mit der eigenen Karriere beschäftigt ist. Do., 29.11. bis Mi., 5.12. VIOLETA PARRA Violeta se fue a los cielos, Chile/Argentinien/Brasilien 2011, 110 Min., DCP, span. OmU, Regie: Andrés Wood, mit: Francisca Gavilá, Thomas Durandn, Christián Quevedo, Jorge López u.a. „Eine zerkratzte Gitarre war das einzige Erbe des trunk- und spielsüchtigen Vaters an seine Tochter Violeta Parra. Sie lernte den Gesang dazu, zog später durch die Dörfer und hob den reichen Schatz chilenischer Volkslieder. Mit ihren Interpretationen bereitete die Künstlerin den Weg für ‚La Nueva Canción‘ (dt. ‚Neues Chilenisches Lied‘) und wurde zur Ikone der linken Protestbewegung der 1960er Jahre. Doch das Multitalent malte auch und stellte Gemälde im Louvre aus, Parra bereiste Europa, war Mutter, Köchin und Lehrerin. Kurz vor ihrem 50. Ge- LIFE IN STILLS Israel 2011, 58 Min., DCP, hebräisch/dt. OmU, Regie: Tamar Tal, mit: Miriam & Ben Weissenstein Miriam Weissenstein ist eine lebende Legende der Geschichte Israels. Über eine Million Negative behütet sie in Ihrem Fotogeschäft. Zusammen mit Ihrem Mann Rudi dokumentierte sie die Geschichte und die Persönlichkeiten des jungen Staates über Jahrzehnte. Ihr Mann war der einzige Fotograf, der die Zeremonie der Unabhängigkeitserklärung fotografieren durfte. Wer im Schaufenster ihres Ladens in der Allenbystraße in Tel Aviv als großes Porträt hängt, der wird gewählt – so sagt man. Miriam Weissenstein ist nicht etwa weise oder milde geworden im Alter, nein sie ist rastlos, kämpferisch und streitsüchtig wie eh und je. Gemeinsam mit ihrem Enkel Ben erhält sie das unendliche Bildarchiv des Landes – schlägt je- burtstag beging sie Selbstmord, aus Liebeskummer und Geldnot. Im November 1967 endete ihr wildes Leben, das nun Andrés Wood zu einem aufregenden Film verdichtet. Er erzählt von der Armut, in der Parra aufwuchs, und von der unglaublichen Energie, die diese Frau zu ihren Leistungen befeuerte. Dabei verzichtet Wood auf eine lineare Erzählweise, beginnt kurz vor Parras Tod und lässt Erinnerungen lebendig werden: ihr erstes Konzert in Polen, der Tod ihres dritten Kindes, die Ausstellung im Louvre und immer wieder die Liebe und ihre Musik. Eine Begegnung mit einem intensiven Leben voller Lieder, Leidenschaft und Visionen.“ Cristina Moles Kaupp, tip Berlin Do., 29.11. bis Mi., 12.12. des Kaufangebot ab und organisiert Ausstellungen in aller Welt. Die modernen Vermarktungsideen ihres Enkels findet sie ebenso seltsam wie sein unkonventionelles Leben. Mit beidem arrangiert sie sich trotzdem und streitet mit ihm lieber über wichtigere Dinge. Tamar Tals preisgekrönter Film begleitet die beiden großherzigen und originellen Menschen mit viel Humor durch Höhen und Tiefen, durch private Tragödien ebenso wie bei persönlichen Höhepunkten, wie der Reise zu ihrer großen Fotoausstellung nach Frankfurt. Nach dem Film hat man den Eindruck, zwei Freunde in Tel Aviv zu haben, mit denen man gelacht und geweint hat, so sehr und so herzlich lässt einen der Film Anteil haben an ihrem bewegten Leben. Im Rahmen der Reihe „Neuer Jüdischer Film“ des Forum für Jüdische Geschichte und Kultur e.V. Do., 6.12. bis Mi., 19.12. SHUT UP AND PLAY THE HITS Großbritannien 2012, 108 Min., DCP, engl. OmU, Regie: Will Lovelace, Dylan Southern James Murphy hat Spuren hinterlassen. Seine Band LCD Soundsystem brachte sie alle zusammen – eine Generation der 30-jährigen, die entdecken musste, dass auch sie vergänglich ist. Und James Murphy war es, der uns den Sound dazu um die Ohren schlug: laut, selbstbewusst und auch in den rasantesten Passagen erschütternd melancholisch. Auf dem Gipfel des Erfolgs trifft er eine Entscheidung, die unsere Zeit nicht verstehen kann und die doch unumgänglich ist: aufzuhören. Um Kaffee zu kochen, eine Familie zu gründen, mit dem Hund zu gehen. Den Ausstieg plant er minutiös, von Bekanntmachungen bis hin zum letzten Konzert von LCD Soundsystem im New Yorker Madison Square Garden vor 20.000 Menschen. Das Finale der Band ist furioses Fest und Begräbnis zugleich, eine rauschhafte Erfahrung, die vom ersten Ton an mythologisch ist. SHUT UP AND PLAY THE HITS begleitet Murphy in der Zeit um das Abschiedskonzert und versucht Antworten zu finden. Dabei erweist sich der New Yorker als ebenso intelligenter wie selbstironischer Beobachter seiner selbst. Anders als bei vielen anderen „Rockumentaries“ vergraulen bei SHUT UP AND PLAY THE HITS nicht leblose Digitalbilder, nachlässige Montage und Interviews aus Fanperspektive den Zuschauer. Die Regisseure Will Lovelace und Dylan Southern erweisen sich in jeder Einstellung ihrem Protagonisten ebenbürtig. Entstanden ist dabei ein Film der in seinen besten ekstatischen und delirierenden Momenten zu einer tiefgreifenden spirituellen und emotionalen Erfahrung wird. Do., 6.12. bis Mi., 19.12. WINTERNOMADEN Hiver nomade, Schweiz/Deutschland/Österreich 2012, 90 Min., DCP, OmU, Regie: Manuel von Stürler „Es liegt Schnee. Die Schafhirten Carole und Pascal sind mit drei Eseln, vier Hunden und 800 Schafen in der französischen Schweiz unterwegs. Entlang von Schnellstraßen, Bahngleisen, Vorstadthäuschen, Industriezonen, quer über Felder und durch Wälder. Sie treffen auf Anwohner, auf befreundete Bauern und auf solche, die keine Schafe über ihre Wiesen ziehen lassen wollen. Sie schlafen im Freien, wärmen sich am Feuer und waschen sich im Bach. Wenn Natur und Kultur aufeinandertreffen kann das so aussehen: Ein Schaf auf der Veranda eines Reihenhäuschens. Eine Austernmahlzeit am winterlichen Lagerfeuer. Eine riesige Schafherde neben der lärmenden Autobahn oder in einer Retortensiedlung. Dieser schön fotografierte und mit hellhörigem Ton ausgestattete Film situiert Metier und Lebensform des Schäfers, die wie aus der Zeit gefallen zu sein scheinen, in einer sich wandeln- den Umgebung. Die Strapazen, die harte Arbeit und das stille Glück der Schäfer, die Blicke, Körper und Bewegungen der Tiere, das Geschäftsinteresse des Züchters und die Reaktionen von Passanten stehen nebeneinander und lassen ein Bild jenseits des Mythos vom idyllischen Schäfer-Dasein entstehen, ohne diesen zu entwerten.“ Birgit Kohler, Forum 2012 BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM neu gegründete Dorf ist erhalten durch Windenergie und geprägt von Susumus Lebenserfahrung und Lebensfreude. „Regisseur Thomas Riedelsheimer (RIVERS AND TIDES, TOUCH THE SOUND) gelingt mit seiner Doku BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM nicht nur ein feinfühliges Porträt des faszinierenden japanischen Künstlers, sondern auch ein spannender Dialog mit der Natur, den wir im Alltagsleben kaum wahrnehmen. Dieses für uns scheinbar unsichtbare Universum setzt der preisgekrönte Dokumentarfilmer gekonnt in eine fast meditative Bildsprache um. Experimentierfreudig wie sein Protagonist durchbricht er die konventionellen Kategorien unseres begrenzten Sehens. Kino wird dadurch zu einem sinnlichen Erlebnis. Mit seiner Kamera begleitet der Filmemacher den charismatischen Künstler auf seiner Reise quer durch die Welt, um einen Ort für sein umweltfreundliches Kunst-Projekt zu finden.“ Luitgard Koch, programmkino.de Deutschland 2011, 92 Min., DCP & Blu-ray, OmU, Regie: Thomas Riedelsheimer „Die Natur kennt keinen starren Widerstand“. Seit vielen Jahren entwirft der japanische Künstler Susumu Shingu Skulpturen, die die verborgenen Energien von Wind und Wasser sichtbar machen. Kunstwerke, die den Betrachter eigentümlich berühren, vielleicht weil sie in vollendeter Schönheit ein Lebensprinzip verkörpern. Architekten wie Renzo Piano lassen ihre Bauten von seinen Skulpturen beleben, Choreographen schätzen seine Bühnenbilder und Kinder mögen seine phantasievollen Bücher. Susumus Wunsch, dass die Menschen wieder andere Lebensprinzipien entdecken, hat ihn auch auf die Reise zu einem neuen Ziel geschickt: Breathing Earth. Breathing Earth soll ein Ort der Inspiration werden. Ein Ort zum Lernen, Diskutieren, Proben und Aufführen. Das SEARCHING FOR SUGAR MAN Schweden/Großbritannien 2012, 86 Min., DCP, engl. OmU, Regie: Malik Bendjelloul Ende der 1960er Jahre entdeckten zwei namhafte Produzenten des Motown-Labels, die mit Größen des Musikbusiness wie Marvin Gaye, Stevie Wonder und Ringo Starr zusammengearbeitet hatten, den amerikanischen Folkmusiker Sixto Rodriguez in einer Detroiter Bar. Gemeinsam nahmen sie ein Album auf, von dem sie sich sicher waren, dass es ihnen einen Platz in der Musikgeschichte bescheren sollte. Als im März 1970 das Album «Cold Fact» herauskam, feierten die Kritiker Rodriguez und sagten ihm ein größeres Potential als Bob Dylan nach. Aber kaufen wollte das Album niemand. Auch sein zweites Album «Coming from Reality» floppte und Rodriguez verschwand von der Bildfläche. Währenddessen fand eine Kopie des Albums den Weg in das von der Apartheid zerrissene Südafrika. Völlig unbe- merkt vom Rest der Welt überlebte Rodriguez’ Musik hier und sein Album «Cold Fact» wurde zum Soundtrack der Antiapartheidbewegung. In Rodriguez’ Heimat hingegen, den USA, wusste niemand von seinem Ruhm, auch nicht er selbst. Zwei südafrikanische Fans brachen schließlich auf, um die Wahrheit über ihr Idol herauszufinden, um das sich viele Gerüchte rankten, vor allem um dessen vermeintlichen Selbstmord. Was sie am Ende entdecken ist weit mehr, als sie sich erhofft hatten. SEARCHING FOR SUGAR MAN ist die unglaubliche und märchengleiche Geschichte eines Stars, der keiner sein sollte, eines genialen Musikers, dessen Zeit noch nicht gekommen war. Regisseur Malik Bendjelloul porträtiert in seiner filmischen Reise die stille Seite des Ruhms und eine faszinierende Persönlichkeit. Immer mit dabei sind die Songs von Rodriguez, die es wert sind, endlich gehört zu werden! Do., 27.12. bis Mi., 9.1. Do., 20.12. bis Mi., 2.1. Do., 27.12. bis Mi., 9.1. Mittwoch 28.11. Griechische Filmtage Eröffnungsfilm OFFIZIELLE ERÖFFNUNG der Griechsichen Filmtage UNFAIR WORLD – Άδικος κόσμος GR/D 2011, 118 Min., OmU, Regie: Filippos Tsitos Donnerstag 29.11. 17.00 Griechische Filmtage UNFAIR WORLD – Άδικος κόσμος ATHANASIA – Καλά κρυμμένα μυστικά – Αθανασία °18.00 Griechische Filmtage GR 2007, 95 Min., OmU, Regie: Panagiotis Karkanevatos DER AUFSTEIGER F/B 2011, 115 Min., OmU, Regie: Pierre Schoeller *19.00 Erstaufführung 19.15 Erstaufführung VIOLETA PARRA RCH/RA/BR 2011, 110 Min., OmU, Regie: Andrés Wood 20.00 Griechische Filmtage INSEL 2 – Νήσος 2 – το κυνήγι του χαμένου θυσαυρού ° GR 2011, 109 Min., OmU, Regie: Antonis Angelopoulos 21.15 Griechische Filmtage TIED RED THREAD – Δεμένη κόκκινη κλωστή GR 2011, 90 Min., OmU, Regie: Costas Charalampous Freitag 30.11. 15.00 Sternenkino ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8, GB/USA 2011, 99 Min., Regie: Barry Cook, Sarah Smith Vorfilm des Monats DIE BIZZIES UND DIE KIRSCHEN ab 6, SLO 2003, 5 Min., ab 6, Regie: Grega Mastnak 17.00 Griechische Filmtage INSEL 2 – Νήσος 2 – το κυνήγι του χαμένου θυσαυρού 18.00 Griechische Filmtage WELCOME ALL SAINTS – Απ‘ τα κόκαλα βγαλμένα ° GR 2011, 89 Min., OmU, Regie: Sotiris Goritsas Filmgespräch mit dem Regisseur Sotiris Goritsas Erstaufführung DER AUFSTEIGER *19.00 WEIHNACHTSTANGO – Το τανγκό των χριστουγέννων °20.00 Griechische Filmtage GR 2011, 102 Min., OmU, Regie: Nikos Koutelidakis 19.15 Erstaufführung VIOLETA PARRA 21.15 Griechische Filmtage ALPEN – Άλπεις GR 2011, 93 Min., OmU, Regie: Yorgos Lanthimos 21.15 Kommkino e.V. SÜNDE MIT RABATT BRD 1968, 84 Min., Regie: Rudolf Lubowski * Samstag 1.12. 15.00 Sternenkino ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8 17.00 Griechische Filmtage WEIHNACHTSTANGO – Το τανγκό των χριστουγέννων 18.00 Griechische Filmtage LÜGNER GESUCHT – Ζητείται ψεύτης ° GR 2010, 90 Min., OmU, Regie: Ieroklis Michailidis 19.00 Erstaufführung DER AUFSTEIGER * 19.15 Erstaufführung VIOLETA PARRA SONNTAGS NIE – Ποτέ την Κυριακή °20.00 Griechische Filmtage GR 1960, 97 Min., OmU, Regie: Jules Dassin 21.15 Griechische Filmtage ATTENBERG GR 2010, 95 Min., OmU, Regie: Athina Rachel Tsangari TANJA – DIE NACKTE VON DER TEUFELSINSEL *21.45 Kommkino e.V. BRD 1967, 62 Min., Regie: Julius Hofherr Vorfilm: MÄDCHEN IN DER SAUNA BRD 1967, 25 Min. 23.30 Kommkino e.V. AMORE 1900 – LE BORDEL * F 1974, 90 Min., DF, Regie: José Bénazéraf Sonntag 2.12. 11.00 Griechische Filmtage LÜGNER GESUCHT – Ζητείται ψεύτης Erstaufführung DER AUFSTEIGER * 11.30 15.00 Sternenkino ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8 17.00 Griechische Filmtage WELCOME ALL SAINTS – Απ‘ τα κόκαλα βγαλμένα 17.00 Griechische Filmtage KURZFILMWETTBEWERB ° 19.00 Griechische Filmtage SONNTAGS NIE – Ποτέ την Κυριακή DER AUFSTEIGER *19.00 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung VIOLETA PARRA 21.15 Kommkino e.V. AMORE 1900 – LE BORDEL * Montag 3.12. 15.00 Sternenkino ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8 17.00 Erstaufführung VIOLETA PARRA 19.00 Erstaufführung DER AUFSTEIGER * 19.15 Cinema italiano TO ROME WITH LOVE USA/I 2012, 110 Min., OmU, Regie: Woody Allen 21.15 Erstaufführung VIOLETA PARRA e.V. SÜNDE MIT RABATT *21.15 Kommkino Dienstag 4.12. 15.00 Sternenkino ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8 17.00 Erstaufführung VIOLETA PARRA 19.00 Erstaufführung DER AUFSTEIGER * 19.15 Cinema italiano TO ROME WITH LOVE 21.15 Erstaufführung VIOLETA PARRA Mittwoch 5.12. 11.00 Preview LIFE IN STILLS IL/D 2011, 58 Min., OmU, Regie: Tamar Tal 12.00 Preview SHUT UP AND PLAY THE HITS GB 2012, 108 Min., OmU, Regie: Will Lovelace, Dylan Southern 15.00 Sternenkino ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8 17.00 Erstaufführung VIOLETA PARRA 19.00 Erstaufführung DER AUFSTEIGER * 19.15 Cinema italiano TO ROME WITH LOVE 21.15 Erstaufführung VIOLETA PARRA Donnerstag 6.12. 15.00 Sternenkino DIE STIMME DES ADLERS ab 8, S/D 2008, 85 Min., R.: René Bo Hansen 18.00 Erstaufführung LIFE IN STILLS 19.15 Erstaufführung VIOLETA PARRA 19.15 Kino des Phantastischen DREAMS THAT MONEY CAN BUY * USA 1944/47, 84 Min., OF. Regie: Hans Richter 21.15 Erstaufführung SHUT UP AND PLAY THE HITS e.V. MONDOMANILA RP/D 2010, 75 Min., OmU, Regie: Khavn De La Cruz *21.15 Kommkino Freitag 7.12. 15.00 Sternenkino DIE STIMME DES ADLERS ab 8 18.00 Erstaufführung LIFE IN STILLS Erstaufführung SHUT UP AND PLAY THE HITS * 19.00 19.00 Erstaufführung VIOLETA PARRA 21.00 Die 24 Stunden von Nürnberg ERÖFFNUNG 21.15 Kommkino e.V. MONDOMANILA * 22.30 Die 24 Stunden von Nürnberg GRATIS-SPECIAL:„LET’S DANCE!“ mit dem Film GIRL WALK//ALL DAY ° und anderen Filmen rund ums Tanzen 23.00 Die 24 Stunden von Nürnberg SPANIEN SPECIAL Samstag 8.12. 01.00 Die 24 Stunden von Nürnberg KINO KONTROVERS 04.00 Die 24 Stunden von Nürnberg NACHTEULEN 07.00 Die 24 Stunden von Nürnberg MORGENMUFFEL 11.00 Die 24 Stunden von Nürnberg KURZFILME AUS DER REGION 15.00 Die 24 Stunden von Nürnberg KINDER-KURZFILM-HITS Erstaufführung LIFE IN STILLS *16.00 VIOLETA PARRA *17.15 Erstaufführung 19.00 Die 24 Stunden von Nürnberg BLOCK DER ENTSCHEIDUNGEN 19.15 Erstaufführung SHUT UP AND PLAY THE HITS *21.15 Kommkino e.V. VALTARI FILM EXPERIMENT * 2012, ca. 90 Min., Kurzfilmprogramm, Regie: Inga Birgisdóttir 22.00 Die 24 Stunden von Nürnberg BEST OF 24h Die Siegerfilme des Publikums und die ausdauerndsten Zuschauer werden vorgestellt Sonntag 9.12. 15.00 Sternenkino DIE STIMME DES ADLERS ab 8 17.00 Cinéma français DIE FRAU, DIE SINGT CDN 2010, 105 Min., OmU, Regie: Denis Villeneuve 18.00 Erstaufführung VIOLETA PARRA * 19.15 Cinéma français DER 32. AUGUST AUF ERDEN CDN 1998, 88 Min., OmU, Regie: Denis Villeneuve LIFE IN STILLS *20.00 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung SHUT UP AND PLAY THE HITS 21.15 Kommkino e.V. MONDOMANILA * Montag 10.12. 15.00 Sternenkino DIE STIMME DES ADLERS ab 8 17.00 Cinéma français POLYTECHNIQUE CDN 2009, 77 Min., OmeU, Regie: Denis Villeneuve 18.00 Erstaufführung VIOLETA PARRA * 19.15 Cinéma français MAELSTRÖM CDN 2000, 88 Min., OmU, Regie: Denis Villeneuve LIFE IN STILLS *20.00 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung SHUT UP AND PLAY THE HITS 21.15 Kommkino e.V. MONDOMANILA * Dienstag 11.12. 15.00 Sternenkino DIE STIMME DES ADLERS ab 8 17.00 Cinéma français DER 32. AUGUST AUF ERDEN LIFE IN STILLS *19.00 Erstaufführung 19.15 Cinéma français POLYTECHNIQUE VIOLETA PARRA *20.15 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung SHUT UP AND PLAY THE HITS Mittwoch 12.12. 15.00 Sternenkino DIE STIMME DES ADLERS ab 8 17.00 Cinéma français MAELSTRÖM 19.00 Erstaufführung LIFE IN STILLS * 19.15 Cinéma français DIE FRAU, DIE SINGT VIOLETA PARRA *20.15 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung SHUT UP AND PLAY THE HITS Donnerstag 13.12. 15.00 Sternenkino TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4, D 2007, 30 Min., Regie: Sandra Schießl GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4, S 1988, 29 Min., Regie: Daniel Bergman 18.00 Erstaufführung LIFE IN STILLS 19.15 Screwball Comedies SERENADE ZU DRITT USA 1933, 88 Min., DF, Regie: Ernst Lubitsch 21.00 Erstaufführung SHUT UP AND PLAY THE HITS 21.15 Kommkino e.V. KIN PING MEH – CHINESISCHER LIEBESREIGEN * J 1969, 86 Min., DF, Regie: Koji Wakamatsu Freitag 14.12. 15.00 Sternenkino TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4 GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4 17.00 Erstaufführung LIFE IN STILLS 19.15 Screwball Comedies Midnight – ENTHÜLLUNG UM MITTERNACHT USA 1939, 94 Min., OmU, Regie: Mitchell Leisen LIFE IN STILLS *20.00 Erstaufführung 21.00 Erstaufführung SHUT UP AND PLAY THE HITS EMMANUELLE F 1974, 93 Min., DF, Regie: Just Jaeckin *21.15 Kommkino e.V. Eintrittspreise: Regulär 6,50 € • Mit Filmhaus-Freunde-K Stummfilm mit Piano 8,00 € • Gruppen ab 10 Personen 4,9 IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Tel. (0911) 2 31-58 23 Fax 2 3 CINEMAS • Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch H Filmbüro Franken Tel. 660 3709 • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen amm 12/2012 Samstag 15.12. 15.00 Sternenkino 17.00 Kino des Phantastischen 19.15 Screwball Comedies *20.00 21.00 *21.15 Erstaufführung Erstaufführung Kommkino e.V. Sonntag 16.12. 15.00 Sternenkino 17.00 Screwball Comedies 19.15 Kino des Phantastischen *20.00 Erstaufführung 21.00 Erstaufführung e.V. *21.15 Kommkino Montag 17.12. 15.00 Sternenkino 17.00 Erstaufführung 19.15 Screwball Comedies *20.00 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung e.V. *21.15 Kommkino Dienstag 18.12. 15.00 Sternenkino 17.00 Erstaufführung 19.15 Screwball Comedies *20.00 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung e.V. *21.15 Kommkino Mittwoch 19.12. 11.00 Preview 15.00 Sternenkino 17.00 Erstaufführung 19.15 Afrikanische Kinowelten *20.00 21.15 TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4 GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4 DREAMS THAT MONEY CAN BUY Leoparden Küsst man nicht USA 1938, 94 Min., DF, R.: Howard Hawks, Gastvortrag: Prof. Dr. Kay Kirchmann, Erlangen LIFE IN STILLS SHUT UP AND PLAY THE HITS KIN PING MEH – CHINESISCHER LIEBESREIGEN TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4 GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4 SERENADE ZU DRITT Jean Painlevé – Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Avantgarde F 1927–1956, fünf Kurzfilme, ca. 70 Min., OF Gastvortrag: Prof. Dr. Norbert Schmitz, Kiel LIFE IN STILLS SHUT UP AND PLAY THE HITS EMMANUELLE TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4 GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4 SHUT UP AND PLAY THE HITS DIE FALSCHSPIELERIN USA 1941, 94 Min., OmU, Regie: Preston Sturges LIFE IN STILLS SHUT UP AND PLAY THE HITS KIN PING MEH – CHINESISCHER LIEBESREIGEN TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4 GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4 LIFE IN STILLS DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT USA 1940, 112 Min., DF, R.: George Cukor LIFE IN STILLS SHUT UP AND PLAY THE HITS EMMANUELLE WINTERNOMADEN CH 2012, 90 Min., OmU, Regie: Manuel von Stürler TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4 GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4 SHUT UP AND PLAY THE HITS KNISTERN DER ZEIT − CHRISTOPH SCHLINGENSIEF UND SEIN OPERNDORF IN BURKINA FASO D 2012, 106 Min., OmU, Regie: Sibylle Dahrendorf LIFE IN STILLS SHUT UP AND PLAY THE HITS Erstaufführung Erstaufführung Donnerstag 20.12. 15.00 Sternenkino ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7, D 2011, 105 Min., Regie: Oliver Dieckmann 17.00 Erstaufführung WINTERNOMADEN 19.15 Screwball Comedies DIE FALSCHSPIELERIN 21.15 Erstaufführung WINTERNOMADEN e.V. XMAS MASSACRE I 1975, 90 Min., DF, Regie: Aldo Lado *21.15 Kommkino Freitag 21.12. 11.00 Pressevorstellung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM D 2011, 92 Min., OmU, Regie: Thomas Riedelsheimer 13.00 Pressevorstellung SEARCHING FOR SUGAR MAN S/GB 2012, 86 Min., OmU, Regie: Malik Bendjelloul 15.00 Sternenkino ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7 17.00 Erstaufführung WINTERNOMADEN 19.15 Screwball Comedies HIS GIRL FRIDAY USA 1940, 91 Min., OmU, Regie: Howard Hawks 21.15 Erstaufführung WINTERNOMADEN Samstag 22.12. 15.00 Kinderkino ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7 17.00 Deutsche Akademie für DIE STILLE BEIM SCHUSS Fußballkultur D 2012, 60 Min., Regie: Axel Brügmann Filmpremiere In Anwesenheit des Filmteams DIE MUSCHEL UND DER KLERIKER 19.15 Kino des Phantastischen F 1928, 40 Min., OmU, Regie: Germaine Dulac DAS BLUT EINES DICHTERS F 1930, 50 Min., OmeU, Regie: Jean Cocteau Musikbegleitung: Hannes Selig (Flügel) 21.15 Erstaufführung WINTERNOMADEN Sonntag 23.12. 11.00 Preview BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM 15.00 Kinderkino ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7; Vorfilm: DIE BIZZIES UND DIE KIRSCHEN ab 6 17.00 Screwball Comedies DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT 19.15 Screwball Comedies Midnight – ENTHÜLLUNG UM MITTERNACHT 21.15 Erstaufführung WINTERNOMADEN 21.15 Kommkino e.V. XMAS MASSACRE * Montag 24.12. 11.00 Erstaufführung WINTERNOMADEN 13.00 Cine español DAS VERBORGENE GESICHT COL/E 2011, 95 Min., OmU, Regie: Andrés Baiz 15.00 Kinderkino ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7 Dienstag 25.12. 11.00 Screwball Comedies ÄRGER IM PARADIES USA 1932, 83 Min., DF, Regie: Ernst Lubitsch 15.00 Kinderkino ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7 *17.00 Kino des Phantastischen DADAISMUS & SURREALISMUS D/F 1923–1930, sechs Kurzfilme, ca. 60 Min. Moderation: Dr. Dieter Meyer 17.30 Erstaufführung WINTERNOMADEN 19.15 Cine español DAS VERBORGENE GESICHT 21.15 Erstaufführung WINTERNOMADEN Mittwoch 26.12. 11.00 Kino des Phantastischen DIE HANDSCHRIFT VON SARAGOSSA PL 1964, 183 Min., OmeU, Regie: Wojciech J. Has 15.00 Kinderkino ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7 17.00 Screwball Comedies HIS GIRL FRIDAY 19.15 Cine español DAS VERBORGENE GESICHT 21.15 Erstaufführung WINTERNOMADEN Donnerstag 27.12. 15.00 Kinderkino DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8, BRD/A 1954, 90 Min., Regie: Kurt Hofmann 17.00 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM 18.30 Erstaufführung WINTERNOMADEN * VAMPYR – DER TRAUM DES ALLAN GREY 19.15 Kino des Phantastischen F/D 1932, 73 Min., DF, Regie: Carl Theodor Dreyer 20.15 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM * 21.15 Erstaufführung SEARCHING FOR SUGAR MAN Freitag 28.12. 15.00 Kinderkino DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8 17.00 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM 18.30 Erstaufführung WINTERNOMADEN * 19.15 Screwball Comedies ES GESCHAH IN EINER NACHT USA 1934, 105 Min., OF, Regie: Frank Capra BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM *20.15 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung SEARCHING FOR SUGAR MAN Samstag 29.12. 15.00 Kinderkino DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8 17.00 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM WINTERNOMADEN *18.30 Erstaufführung 19.15 Screwball Comedies ÄRGER IM PARADIES BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM *20.15 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung SEARCHING FOR SUGAR MAN Sonntag 30.12. 11.00 Screwball Comedies DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT USA 1937, 91 Min., OmU, Regie: Leo McCarey 11.30 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM * 15.00 Kinderkino DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8 17.00 Screwball Comedies ES GESCHAH IN EINER NACHT WINTERNOMADEN *18.30 Erstaufführung 19.15 Stummfilm des Monats DAS PHANTOM DER OPER USA 1927, 91 Min., OF, Regie: Rupert Julian Kino des Phantastischen Musikbegleitung: Hannes Selig (Flügel) 20.15 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM * 21.15 Erstaufführung SEARCHING FOR SUGAR MAN Montag 31.12. 15.00 Kinderkino DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8 DIE HANDSCHRIFT VON SARAGOSSA 17.00 Kino des Phantastischen BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM *17.00 Erstaufführung 19.00 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM 20.45 Erstaufführung SEARCHING FOR SUGAR MAN WINTERNOMADEN *21.15 Erstaufführung Dienstag 1.1. 15.00 Kinderkino DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8 17.00 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM 19.00 Screwball Comedies DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT 19.00 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM * 20.45 Erstaufführung SEARCHING FOR SUGAR MAN 21.15 Erstaufführung WINTERNOMADEN * Mittwoch 2.1. 15.00 Kinderkino DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8 17.00 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM 19.00 Erstaufführung BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM MEIN MANN GODFREY USA 1936, 94 Min., OF, Regie: Gregory La Cava *19.15 Screwball Comedies 20.45 Erstaufführung SEARCHING FOR SUGAR MAN WINTERNOMADEN *21.15 Erstaufführung Karte (15 €/Jahr) 4,50 € 90 € • Kinder-Kino 3,60 € Kommkino *== Festsaal ° Kinderkino * o.A. = Ohne Altersbegrenzung OmU OF OmeU DF = Originalfassung mit deutschen Untertiteln = Originalfassung = Originalfassung mit englischen Untertiteln = deutschsprachige Synchronfassung 31-83 30 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: [email protected] • Mitglied bei: EUROPA Horn, Matthias Fetzer, Janine Binöder, Kinga Fülöp • Druck: Rumpel • Layout information und form n Tel. 2059154 • Komm-Kino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40 Vorfilm DIE BIZZIES UND DIE KIRSCHEN Slowenien 2003, 5 Min., Animation, ab 6, Regie: Grega Mastnak Die Bizzies wollen Kirschen essen, aber dazu müssen sie sie erst mal pflücken und das ist nicht so leicht. Helena, Lili, Luis, Jakob und Frithjof von der KinderkinoProgrammgruppe. ARTHUR WEIHNACHTSMANN GB/USA 2011, 99 Min., 35 mm, FSK: o.A. , empfohlen ab 8, Regie: Barry Cook, Sarah Smith In nur einer Nacht muss der Weihnachtsmann allen Kindern dieser Welt Geschenke unter den Baum legen. Wie schafft er das bloß? Mit einer Armee von Elfen, die mit militärischer Präzision am Nordpol operieren. Als dabei versehentlich ein Geschenk vergessen wird, schlägt die Stunde von Arthur, dem ansonsten eher tollpatschigen Sohn des Weihnachtsmannes … So lustige Weihnachtsfilme sind selten! Fr., 30.11. bis Mi., 5.12. um 15 Uhr DIE STIMME DES ADLERS mit seinem Vater macht sich Bazarbai auf die beschwerliche Reise zum Ort seiner Träume. Zum Glück hat ihm sein Vater den Adler zum Schutz hinterhergeschickt … Do., 6.12. bis Mi., 12.12. (außer Sa., 8.12.) um 15 Uhr KINDER-KURZFILM-HITS IM RAHMEN DER 24 STUNDEN VON NÜRNBERG Kurzfilmprogramm, ca. 70 Min., DCP/DVD, empfohlen ab 7 Das kultige Kurzfilmfestival präsentiert euch ein abwechslungsreiches Programm. Kommt vorbei, schaut euch tolle Kurzfilme an (genaueres Programm wenige Tage vor dem Festival unter www.nonstopfilm.de) und wählt am Ende Euren Lieblingsfilm aus. Der Film mit den meisten Stimmen bekommt den „Kleinen Charly 2012“ verliehen, und ihr habt die Chance, ein Original Festival-T-Shirt zu gewinnen! Sa., 8.12. um 15 Uhr ASTRID LINDGREN KURZFILM-DOPPELPROGRAMM S/D 2008, 85 Min., 35 mm, FSK: o.A., empfohlen ab 8, R.: René Bo Hansen S 1988/D 2007, ca. 69 Min., DVD, FSK: o.A., empfohlen ab 4, Regie: Sandra Schießl & Daniel Bergman Der Nomadenjunge Bazarbai soll die Jahrtausende alte Tradition erlernen, wie ein junger Adler für die Jagd in der mongolischen Steppe ausgebildet wird. Anstatt Adlerjäger zu werden, möchte Barzabai viel lieber zu seinem Bruder ins unendlich weit entfernte Ulan Bator fahren. Die Adler scheinen sich sowieso nicht für ihn zu interessieren, da kann er noch so viel locken und rufen. Nach einem Streit In TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS schleicht ein hungriger Fuchs in einer kalten Weihnachtsnacht um einen Bauernhof, wo es köstliche fette Hühner gibt. Doch hat er nicht mit dem weisen Wichtel Tomte gerechnet, der den Hof und seine Bewohner schon seit Urzeiten beschützt … Am Abend vor Weihnachten vergessen die drei Geschwister in GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER die Tür richtig TO ROME WITH LOVE din Monica. Was auch sein Zufallsmentor, der in die Jahre gekommene US-Star-Architekt John, listig doppeldeutig zu kommentieren weiß. John hat allerdings selbst mit und in Rom noch eine emotionale Rechnung aus der Jugendzeit zu begleichen. Dazu kommen Roberto Benigni, bisher ein Jedermann, völlig unauffällig, der plötzlich von den Medien entdeckt und ständig verfolgt wird, und dann Penélope Cruz, als Callgirl Anna. Woody Allens köstliches TourismusKino der Marke ,Lache Bajazzo’ macht Spaß. Mach‘s weiterhin, Woody: Deine alljährlichen Filme sind wie ein ganz wunderbarer Schluck besten Filmweines. TO ROME WITH LOVE ist Genuss mit Prädikat. Ein herzliches Vergnügen.“ Hans-Ulrich Pönack, Deutschlandradio Kultur zu schließen. Plötzlich steht ein fremder freundlicher Mann im Haus, der tolle Kunststücke vollbringen kann … Do., 13.12. bis Mi., 19.12. um 15 Uhr ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL D 2011, 105 Min., 35 mm, FSK: o.A., empfohlen ab 7, R.: Oliver Dieckmann Der Film nach Cornelia Funkes Roman ist ein zauberhaftes Weihnachtsmärchen: Ben ist mit seinen Eltern aufs Land gezogen; was ihm gar nicht gefällt. Während eines heftigen Gewitters fällt der Weihnachtsmann Niklas Julebukk vom Himmel und stellt Bens Leben plötzlich völlig auf den Kopf: Julebukk wird von dem bösen Waldemar Wichteltod und seiner Nussknacker-Armee verfolgt, die das friedliche Weihnachtsfest in eine kalkulierte Konsum-Orgie verwandeln wollen. Keine Frage, dass Ben Julebukk hilft. Do., 20.12. bis Mi., 26.12. um 15 Uhr DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER BRD/A 1954, 90 Min., DVD, FSK: ab 6, empfohlen ab 8, Regie: Kurt Hofmann Sie mögen sich nicht besonders, die Tertianer eines Internats und die Realschüler einer benachbarten Schule. Und so kommt es, dass kurz vor den Weihnachtsferien bei den Schülern von Kirchberg der Teufel los ist: Die Realschüler aus der Stadt haben die Diktathefte der Internatsschüler geklaut und verbrannt. Nach dieser Schandtat ist eine Schneeballschlacht fällig … Do., 27.12. bis Mi., 2.1. um 15 Uhr Cinema Italiano USA/Italien 2012, 110 Min., 35 mm, ital./engl. OmU, Regie: Woody Allen, mit: Woody Allen, Alec Baldwin, Roberto Benigni, Penélope Cruz, Judy Davis, Jesse Eisenberg u.a. „In seinem 43. eigenen Leinwand-Werk taucht Woody Allen nach sechsjähriger Abstinenz auch selbst wieder vor der Kamera auf. Er gibt einen amerikanischen OpernImpresario im unruhigen Maestro-Ruhestand, der mit sich und dem Leben (vor dem Tod) hadert und der bei seinem Rom-Besuch eine ungeheure stimmliche Begabung ,unter der Dusche’ hört, die er leidenschaftlich fördern möchte. Parallel befindet sich der Architekturstudent Jack in emotionalen Turbulenzen. Er ist mit der schönen blonden Sally liiert, verguckt sich aber in deren kapriziöse Freun- Mo., 3.12. bis Mi., 5.12. um 19.15 Uhr CinÉma Français: DENIS VILLENEUVE reist mit Ihrem Freund Philippe in die Wüste. Denis Villeneuves Spielfilmdebüt ist zugleich eine existentialistische Komödie und ein surreales Roadmovie. So., 9.12. & Di., 11.12. POLYTECHNIQUE Kanada 2009, 77 Min., franz. OmeU, Regie: Denis Villeneuve, mit: Maxim Gaudette, Sebastien Huberdeau u.a. Am 6. Dezember 1989 tötete ein Amokläufer insgesamt 14 Frauen an der École Poytechnique in Montreal. Denis Villeneuves mehrfach ausgezeichneter und vieldiskutierter Film reflektiert die Tragödie aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Studenten Jean-François und Valerié. Mo., 10.12. & Di., 11.12. MAELSTRÖM Kanada 2000, 88 Min., franz. OmU, Regie: Denis Villeneuve, mit: MarieJosée Croze, Jean-Nicolas Verreault u.a. DIE FRAU, DIE SINGT DIE FRAU, DIE SINGT Incendies, Kanada 2010, 105 Min., franz. OmU, Regie: Denis Villeneuve, mit: Lubna Azabal, Rémy Girard u.a. Bei der Testamentseröffnung werden den Zwillingen Jeanne und Simon Marwan von Notar Lebel zwei versiegelte Briefe überreicht: Der eine ist an ihren unbekannten, längst tot geglaubten Vater adressiert. Das andere Kuvert ist für ihren Bruder bestimmt, von dessen Existenz sie bislang gar nichts ahnten. Neben zahlreichen internationalen Auszeichnungen war Villeneuves außerordentliches Werk auch für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film nominiert. Als das Leben der luxusverwöhnten Bibiane aus den Fugen gerät, verursacht Sie einen Verkehrsunfall und tötet dabei einen Fischer. Ausgerechnet der Sohn des Opfers verhilft ihrem Leben zu einer neuen Wendung. Mit seinem gewagten Drama konnte Regisseur Denis Villeneuve Publikum und Kritik gleichermaßen begeistern, nicht zuletzt dank der faszinierenden Präsenz der Hauptdarstellerin Marie-Josée Croze. Das außergewöhnliche Drama wurde mehrfach ausgezeichnet und war der große Sieger der Genie und Prix Jutra 2001. Mo., 10.12. & Mi., 12.12. So., 9.12. & Mi., 12.12. DER 32. AUGUST AUF ERDEN Un 32 août sur terre, Kanada 1998, 88 Min., franz. OmU, Regie: Denis Villeneuve, mit: Pascale Bussières, Alexis Martin u.a. Nach einem schweren Unfall, den die junge Simone wie durch ein Wunder überlebt, ändert sie ihr Leben völlig und Koordination: Rita Braukrowitz/Kinemathek Hamburg, Tournee-Organisation: Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V., mit Unterstützung von Telefilm Canada, der Botschaft von Kanada, Berlin, Sodec und der Regierung von Québec. Cine Español DAS VERBORGENE GESICHT La cara oculta, Spanien/Kolumbien 2011, 95 Min., DCP, span. OmU, Regie: Andrés Baiz, mit: Martina García, Quim Gutiérrez, Clara Lago u.a. Adrián und seine Freundin Belén wirken sehr verliebt, aber sein ständiges Flirten lassen sie an seiner Treue zweifeln. Als sie einen geheimen, schalldichten Raum in ihrem Haus entdeckt von dem aus man die Wohnung überwachen kann, beschließt Belén, Adriáns Treue zu testen, indem sie sich darin versteckt und vortäuscht, ihn verlassen zu haben. Versehentlich schließt sie sich jedoch ein und kann nicht mehr aus dem Raum entkommen … „Der Film beginnt mit dem Abschiedsvideo, das Belén für Adrián aufgenommen hat. Das spricht für seine Unschuld. Andererseits betont sie darin seine fortwährende Untreue, was diesen Mann auch nicht übermäßig sympathisch erscheinen lässt. Doch das Wechselbad der Gefühle hat durchaus System in diesem Film, der in der Mitte seine Perspektive wechselt und bereits Gesehenes noch einmal in einem anderen Licht erscheinen lässt. Eine Versuchsanordnung für Zuschauer und Filmfiguren gleichermaßen, die am Ende zu einem radikalen Entschluss führt und den Thriller in ein raffiniertes Beziehungsdrama umbaut.“ Frank Arnold, Tip, Berlin Mo., 24.12. bis Mi., 26.12. Afrikanische Kinowelten KNISTERN DER ZEIT − CHRISTOPH SCHLINGENSIEF UND SEIN OPERNDORF IN BURKINA FASO Deutschland 2012, 106 Min., DCP, OmU (Französisch, Mooré, Fulfulde), Regie: Sibylle Dahrendorf „Christoph Schlingensief starb im August 2010 in Berlin an Krebs. Zu den letzten Projekten des umtriebigen Gesamtkünstlers zählte die Errichtung eines Operndorfes im afrikanischen Burkina Faso – eine Kulturstätte aus dem Geist von Joseph Beuys und mit praktischen Beigaben wie einer Schule und einer Krankenstation. Sibylle Dahrendorf erzählt in KNISTERN DER ZEIT von der Entstehungsgeschichte dieses Dorfes in der Savanne südlich der Sahara, zugleich ist der Film eine Geschichte des Abschieds von Schlingensief, der in Afrika auch ,Singlefinger’ genannt wurde, und ein Stück Trauerarbeit. Von der Suche nach einem geeigneten Ort über die Verhandlungen mit den lokalen Autoritäten bis zu einer ersten Einweihung verlaufen die Ereignisse, geprägt aber wird alles von der immer noch so vertraut wirkenden, energischen Präsenz von Schlingensief.“ Bert Rebhandl In Zusammenarbeit mit: AK Südliches Afrika, KUF – Kulturelle und politische Bildung Einführung: Irit Holzheimer, Matthias Fetzer Mi., 19.12. um 19.15 Uhr SCREWBALL COMEDIES SERENADE ZU DRITT von zu Hause aus, wieder einmal. Sie will endlich ihr eigenes Leben führen mit einem berühmten Flieger, den sie auf ihrer vorletzten Flucht kennenlernte und den ihr Vater nicht schätzt. Auf dem Weg zu ihm trifft sie einen anderen Mann, einen Reporter, der ihr zu helfen bereit ist, wenn er dafür ihre Story exklusiv bekommt. Mit dem Bus, dann per Anhalter, schließlich mit einem entwendeten Cabriolet reisen sie durchs Land, streitend und flirtend, schimpfend und träumend. Die beiden umgarnen und umschmeicheln, bekriegen und belügen einander. So steht sie am Ende neben ihrem Flieger vorm Traualtar – und nimmt erneut Reißaus. „Hundertfünf Minuten Querelen, Bewegung, Pingpong-Dialog. Clark Gable und Claudette Colbert, die von Missgeschick zu Missgeschick auseinander und dabei aufeinander zu und aufs Happy End hin jagen. Eine Kinomaschine mit pausenlosem Drive. Initialzündung und Inbegriff des Genres der Screwball Comedy. In Synthese vereint: sophistication und Romantik, urbaner Zynismus und Gefühlsüberschwang. Eine comedy of errors, eine Reisebeschreibung, ein erotischer Dornenweg des Lernens, eine gedoppelte Menschwerdung: Meisterstück der Komödie und des Kinos.“ Harry Tomicek Design For Living, USA 1933, 88 Min., 35 mm, DF, Regie: Ernst Lubitsch, mit: Fredric March, Gary Cooper, Miriam Hopkins, Edward Everett Horton u.a. „Eine trianguläre Komödie über das Thema ‚Freie Liebe zu dritt‘, entstanden 1933 in Hollywood, als jede Freizügigkeit angezogen zu sein hatte, um dabei mindestens einen Intelligenzbeweis zu erbringen: Wie bin ich auf die hinreißendste Art mehrdeutig eindeutig und auf die souveränste Tour eindeutig zweideutig? Probleme, die Ernst Lubitsch im Dauerfeuerwerk und immer filmisch löst.“ Harry Tomicek Die kesse Gilda Farrell zieht es vor, sich zwischen George Curtis und Tom Chambers nicht zu entscheiden, sondern – nach einem unerquicklichen Versuch mit der Ehe – auf das probate DreierArrangement zurückzugreifen: ein Votum für das Vergnügen und gegen jede monogame Vernunft. Ernst Lubitschs unverschämtes Lebenskonzept, im Original „Design For Living“, gelangte erst 1986 in die deutschen Kinos. Do., 13.12. & So., 16.12. MIDNIGHT − ENTHÜLLUNG UM MITTERNACHT Midnight, USA 1939, 94 Min., 35 mm, engl. OmU, Regie: Mitchell Leisen, mit: Claudette Colbert, Don Ameche, John Barrymore, Francis Lederer, Mary Astor u.a. Völlig abgebrannt, im dünnen Abendkleid und mit hochhackigen Schuhen, die sich im Regen auflösen, kommt Eve Peabody aus Monte Carlo nach Paris. Mit dem festen Vorsatz, sich in der Pariser High Society einen Platz zu verschaffen, blufft sich das Revuegirl aus Indiana ihren Weg in eine Abendgesellschaft, wo sie sich als „Baroness Czerny” ausgibt. Ihre Maske wird jedoch von einem der Gäste, Georges Flamarion, durchschaut; er bemerkt aber gleichzeitig ihre Wirkung auf Jacques Picot, den Liebhaber seiner Frau, und heckt einen Plan aus, mit Hilfe von Eve, Jacques und Helen auseinanderzubringen. Während einer Wochenend-Party auf dem Landsitz der Flamarions beglückwünschen Georges und Eve sich, wie gut der Plan zu funktionieren scheint … Mit seinem Kontrast zwischen zwei Gesellschaftsschichten und seiner Darstellung von Maskeraden und ehebrecherischen Leidenschaften bietet der Film nach einem Drehbuch von Charles Brackett und Billy Wilder interessante Parallelen zu Jean Renoirs Film aus dem selben Jahr, DIE SPIELREGEL, auch wenn er mit ihm in Nuancierung und Stimmung nicht vergleichbar ist. Mag Renoirs Biss hier eher als Gebell widerklingen, so ist MIDNIGHT doch eine der geschliffensten Screwball-Komödien, voll von Bosheit, Sarkasmus, Charme und Romantik. Fr., 14.12. & So., 23.12. um 19.15 Uhr LEOPARDEN KÜSST MAN NICHT Bringing Up Baby, USA 1938, 94 Min., 35 mm, DF, Regie: Howard Hawks, mit: Katharine Hepburn, Cary Grant, Charles Ruggles, Walter Catlett, Barry Fitzgerald u.a. Der Paläontologe David Huxley hat vier Jahre lang in einem Museum an der Rekonstruktion eines Brontosaurus gearbeitet, für die er einen letzten Knochen, den Claviculus intercostalus, benötigt. Außerdem ist er im Begriff, seine dominante Kollegin Alice zu heiraten, wird jedoch einen Tag vorher beauftragt, sich mit einer spendenwilligen Millionärin zum Golfspiel zu treffen. Dabei begegnet er deren Nichte Susan, die ihn für einen Zoologen hält und ihn bittet, sich um ein eben aus Brasilien eingetroffenes Leoparden-Baby zu kümmern. „Leoparden küSSt man nicht ist so eine großartige Komödie, sicher eine der besten Hollywoods, weil in ihr Chaos nicht nur verführerisch ist, sondern auch durch Ordnung bedingt zu sein scheint und die beiden irgendwann nicht mehr klar voneinander zu trennen sind.“ Martin Holtz Einführung: Prof. Dr. Kay Kirchmann, Institut für Theaterund Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Sa., 15.12. um 19.15 Uhr Fr., 28.12. & So., 30.12. DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT The Awful Truth, USA 1937, 91 Min., 35 mm, engl. OmU, Regie: Leo McCarey, mit: Irene Dunne, Cary Grant, Ralpb Bellamy, Alex D’Arcy u.a. SERENADE ZU DRITT mit dem vielsagenden Titel „Are Snakes Necessary?“ „Da die Tücke zum Wesen der Komödie gehört, beantwortet sich die Frage postwendend und in menschlicher Metamorphose: Die Schlange Barbara Stanwyck ist schön, gefährlich, rachsüchtig, zynisch, verwundbar, verführerisch, und sie ist absolut notwendig für einen blutarmen goof wie Henry Fonda.“ (Harry Tomicek). Jean Harrington wird sich später Lady Eve Sidvich nennen, um sich Charles, der ihr an Bord sofort verfällt, sich aber von ihr abwendet, als er von ihren trügerischen Machenschaften erfährt, ein zweites Mal vorzustellen … Mi seiner vielschichtig schillernden Komödie, deren Geschichte in der Mitte endet, um indirekt ein weiteres Mal erzählt zu werden, setzte Preston Sturges der Screwball-Komödie einen eleganten Höhepunkt. Mo., 17.12. & Do., 20.12. um 19.15 Uhr DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT The Philadelphia Story, USA 1940, 112 Min., 35 mm, DF, Regie: George Cukor, mit: Cary Grant, Katharine Hepburn, James Stewart, Ruth Hussey u.a. Am Tag vor ihrer zweiten Hochzeit mit dem biederen George Kittredge erhält die extravagante Millionärstochter Tracy Lord unerwarteten Besuch. Ihr erster Mann, der forsche Playboy C.K. Dexter Haven, versucht, ihr die Feier zu verleiden. Dafür hat er den Klatschreporter Macaulay Connor und die Fotografin Elizabeth Imbrie vom „Spy-Magazin“ mitgebracht. Tracy kann die ungebetenen Gäste nicht hinauswerfen, denn sonst würde der Verleger eine peinliche Geschichte über einen Seitensprung ihres Vaters drucken lassen. Im Lauf einer Nacht voller aberwitziger Verwicklungen verliebt sich der Reporter selbst in die Braut … DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT ist bis heute einer der größten Screwball-Klassiker überhaupt. Charakterporträts, Gesellschaftskritik und Situationskomik sind darin so perfekt ausbalanciert, die Dialogpointen perlen so mühelos und das Protagonistentrio spielt so lustvoll auf, dass das Studiosetting vor filmischer Magie funkelt. Die Zugabe zum Reigen der unvergesslichen „One-liners“ lieferte Drehbuchautor Donald Ogden Stewart bei der Oscar-Verleihung: „I have no one to thank but myself.“ Di., 18.12. & So., 23.12. HIS GIRL FRIDAY DIE FALSCHSPIELERIN The Lady Eve, USA 1941, 94 Min., 35 mm, engl. OmU, Regie: Preston Sturges mit: Barbara Stanwyck, Henry Fonda, Charles Coburn, Eugene Pallette u.a. Die Falschspielerin Jean „arbeitet“ mit ihrem Vater Colonel Harrington auf dem Luxusliner „S.S. Southern Queen“. Deren bekanntester Passagier ist der reiche, von Frauen umschwärmte Bier-Fabrikantensohn Charles Pike. Beide kommen sich näher, nachdem Jean ihm einen angebissenen Apfel auf seinen Tropenhelm geworfen hat. Die Leidenschaft des unbeholfenen Millionärs gilt den Schlangen: „Snakes are my life“, verkündet er treuherzig und liest ein Buch USA 1940, 91 Min., 35 mm, engl. OmU, Regie: Howard Hawks, mit: Cary Grant, Rosalind Russell, Ralph Bellamy, Gene Lockhart u.a. Ein Mann soll hingerichtet werden, die Exekution wird jedoch immer wieder vertagt. Im Press Room des Gefängnisses lungern Journalisten herum, die bei der geringsten Neuigkeit aufspringen und in mörderischem Tempo eine Meldung in den Telefonhörer rattern. Die Reporterin Hildy Johnson ist ihren männlichen Kollegen dennoch immer einen Schritt voraus. Sie entlockt dem Verurteilten eine wichtige Information. Eigentlich sollte sie aber gar nicht mehr da sein, sondern längst im Zug in Richtung eines neuen, beschaulicheren Lebens sitzen, hat sie sich doch von ihrem Chef und Mann Walter Burns getrennt, weil der Beruf kein Privatleben mehr zuließ, weil sie ihre Weiblichkeit nicht ausleben konnte: Ihre Flitterwochen haben sie unter der Erde verbracht − in einem Bergwerk, um eine Story über einen Streik zu schreiben. Walters Tricks und ihre Professionalität konfrontieren sie unablässig mit turbulenten Ereignissen, die u.a. dem Todeskandidaten das Leben retten und die Karrieren eines korrupten Sheriffs und des Bürgermeisters zerstören. Das Bühnenstück The Front Page ist vor und nach HIS GIRL FRIDAY mehrfach erfolgreich verfilmt worden, doch Hawks rasante Version weicht in einem Punkt brillant von der Vorlage ab: Die zweite Hauptfigur, der Reporter, ist hier eine Reporterin, die Screwball-Komödie erst ermöglichend, in der die Dialoge dahinrasen, als wollten sie ihren Inhalten zuvorkommen. Fr., 21.12. & Mi., 26.12. ÄRGER IM PARADIES Trouble in Paradise, USA 1932, 83 Min., 35 mm, DF, Regie: Ernst Lubitsch, mit: Miriam Hopkins, Kay Francis, Herbert Marshall, Charles Ruggles u.a. Vom Eröffnungsgag an – einem venezianischen Gondoliere, der mit romantischem Gesang eine Gondel voll Abfall begleitet – stimmt ÄRGER IM PARADIES ein wunderbar raffiniertes Loblied auf Immoralität, Geld und Sex an. Es geht um ein aristokratisches Hochstaplerpaar und die Scharmützel, die es sich um seine Pläne zur Beraubung einer reichen Witwe liefert. „Das Meisterwerk der Filmkomödie und des sardonischen Witzes, eine sex comedy, die eine Gaunerkomödie, die eine unverschämt brillante, hinreißend frivole Komödiengaunerei ist, gefüllt mit Auslassungen und Umkehrungen, Düpierungen, unermüdlichen Ellipsen und den jeweils undenkbarsten und denkbar charmantesten und boshaftesten Überraschungen. Das Ganze besteht nur aus Details, und das, was sich als Geschichte anzubieten scheint, ist niemals nacherzählbar, weil es immer indirekt, also in der Evokation oder Umschreibung abgehandelt bleibt. ‚Der Film ist die Kunst der Ellipse’, sagt Roger Leenhardt. ‚In dem Emmentaler Lubitsch ist jedes Loch genial’, fügt Truffaut hinzu. Und zuletzt Lubitsch als Meister der vollkommenen Stilisierung: ‚Was reinen Stil angeht, so glaube ich, nichts Besseres gemacht zu haben als TROUBLE IN PARADISE und nichts gleich Gutes.’“ Harry Tomicek Di., 25.12. & Sa., 29.12. ES GESCHAH IN EINER NACHT It Happened One Night, USA 1934, 105 Min., DCP, engl. OF, Regie: Frank Capra, mit: Clark Gable, Claudette Colbert, Walter Connolly, Roscoe Karns u.a. Die Stunde einer abenteuerlichen Begegnung oder: die Geschichte einer doppelten Erziehung. Eine Millionärstochter reißt Die schreckliche Wahrheit, soviel sei vorweggenommen, werden wir nie erfahren. Es bleibt bei Vermutungen und Verdächtigungen, als die Warriners beschließen, die Scheidung einzureichen. Die Indizien sprechen gegen das gutbetuchte Ehepaar: Jerry war keineswegs während der vergangenen zwei Wochen in Florida, und Lucy redet sich vielleicht nur heraus, wenn sie behauptet, die letzte Nacht wegen einer Autopanne mit ihrem Gesangslehrer im Hotel verbracht zu haben. Die Beweise allerdings fehlen: Beide lügen, doch ob sie zugleich auch betrügen bleibt im Unklaren. Vor dem Scheidungsrichter wird alles einvernehmlich geregelt, bis auf das Sorgerecht für den Foxterrier Mr. Smith, der Lucy, die eine List anwendet, zugesprochen wird. Der Richter, der gewisse Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Scheidungsabsicht hegt, gewährt den Warriners eine 90-tägige Bedenkzeit bis das Urteil rechtskräftig wird. Diese Frist nutzen beide weidlich aus, um dem Partner die eigene Ungerührtheit und Unabhängigkeit unter die Nase zu reiben. „Gegen Ende sitzt man der Polizei auf dem Schoß und treibt Schabernack mit der Autorität. Ein Wagen geht über die Böschung, die Gesellschaft hat ausgespielt, der Geschlechterkampf, der keiner ist, wird in der letzten Runde in die sublimen Höhen eines Nonsens-Dialogs um Gleichheit und Differenz geführt. Der Countdown auf ein fulminantes Ende zu, die schönste, weil auch absurdeste Metapher für Sex, die die Hollywood-Geschichte kennt, als Schlussbild.“ Ekkehard Knörer So., 30.12. & Di., 1.1. MEIN MANN GODFREY My Man Godfrey, USA 1936, 94 Min., 16 mm, engl. OF, Regie: Gregory La Cava, mit: William Powell, Carole Lombard, Alice Brady, Gail Patrick u.a. Auf der städtischen Müllhalde in New York leben die „forgotten men“, Männer ohne Job, ohne Familie, ohne Geld. Einer von ihnen ist der eloquente Godfrey, dem eines Nachts das Schicksal winkt: Anlässlich einer zynischen Benefizparty der oberen Zehntausend wird er von den Millionärstöchtern Irene und Cornelia Bullock als Butler engagiert. Im Verlauf turbulenter häuslicher Verwicklungen lehrt der vermeintliche Bettler die Familie Moral und Manieren; er selbst zieht auch nicht unbeschenkt von dannen … „Die sozialen Spannungen der Depression spiegelt die Screwball Comedy gefiltert durch Humor und nur indirekt wider. Was zählt, sind exzentrische Charaktere, Rasanz der Dialoge und immer neue Varianten auf den Geschlechterkampf. Gregory La Cavas souveräne und elegante Inszenierungskunst hat in der Dekade wenig Konkurrenz. Frank Capra nannte La Cava einen Meteor, einen Improvisator, einen extremen Proponenten der szenischen Erfindung, gesegnet mit den Gaben von Brillanz, Einfallsreichtum und funkelndem Witz.“ Harry Tomicek Die Kopie entstammt der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums. Mi., 2.1. um 19 Uhr Kino des Phantastischen Die Muschel und der Kleriker Painlevé fanden Luis Buñuel, Salvador Dalí oder Man Ray einen fantastischen Realismus, der sie begeisterte und beeinflusste. Die Filme: EIN andalusischeR Hund (Un chien andalou, F 1929, 19 Min., 35 mm, ohne Dialog, Regie: Salvador Dalí & Luis Buñuel); THE SEA HORSE (L’hippocampe, F 1933, 14 Min., DVD, franz. OmeU, Regie: Jean Painlevé); SEA BALLERINAS (Les danseuses de la mer, F 1956, 13 Min., DVD, franz. OmeU, Regie : Geneviève Hamon); THE OCTOPUS (La pieuvre, F 1927, 13 Min., DVD, stumm, Regie: Jean Painlevé); THE STRUGGLE FOR SURVIVAL (Images mathématiques de la lutte pour la vie, F 1937, 14 Min., DVD, franz. OmeU, Regie: Jean Painlevé) So., 16.12. um 19.15 Uhr SURREALISMUS – ZWEITE FRANZÖSISCHE AVANTGARDE Dreams That Money Can Buy USA 1944/47, 84 Min., 16 mm, engl. OF, Regie: Hans Richter, Drehbuch: Hans Richter, Max Ernst, Fernand Léger, Man Ray, Marcel Duchamp, Alexander Calder, mit: Max Ernst, Julian Levy, Jo Mason, Arthur Seymour, Alexander Calder u.a. Ein Klassiker des surrealistischen Kinos. Hans Richter inszenierte eine Anthologie disparater Episoden nach Entwürfen und unter Mitarbeit seiner alten Freunde aus der Avantgarde: Marcel Duchamp lässt einen Akt die Treppe hinabsteigen, nur bekleidet mit Roto-Reliefs; Max Ernst verfilmt seine Collagen über das Triebleben junger Mädchen; Man Ray verspottet Kinozuschauer, die sich mit Filmhelden identifizieren; Alexander Calder steuert seine abstrakten Mobiles und Zirkusdrahtpuppen bei und Fernand Léger eine Satire auf Erotik zwischen Schaufensterpuppen. Richters eigene Episode handelt von einem Menschen mit blauer Haut, der schlicht anders ist. Surrealistische Phantasien stehen neben abstrakten Konstruktionen, die Musik von John Cage neben der von Edgar Varèse. Do., 6.12. & Sa., 15.12. Jean Painlevé – Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Avantgarde Eine filmische Reise in die surreale Phantasie zwischen Imagination und Natur mit Dr. Norbert Schmitz, Professor für Ästhetik an der Muthesius Kunsthochschule, Kiel. Die Begegnung von Tier und Kunst bedeutete auch immer das Aufeinanderprallen zweier Paradigmen, der Kunst und der Natur. Für das surrealistische Konzept einer Anti-Kunst stand der Einbruch der Natur – gipfelnd in der Figur des wilden Tieres – für das Ende des bürgerlich-idealistischen Kunstbegriffs. In Trivialfilmen à la King Kong, aber auch gerade in den Filmen von Jean Die Muschel und der Kleriker (La coquille et le clergyman, Frankreich 1928, ca. 40 Min., 35 mm, restaurierte Fassung, franz. OmU, aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums, Regie: Germaine Dulac, mit: Alex Allin, Génica Athanasiou, Lucien Bataille u.a.) erzählt die bizarre und traumhafte Geschichte eines jungen Klerikers, der mit einem General um die Gunst einer schönen Dame ringt und verschmilzt antikirchliche Attacken mit Freudscher Traumsymbolik und surrealen Assoziationen. Germaine Dulacs bekanntestes Werk − nach einem Buch von Antonin Artaud − gilt als der erste surrealistische Film. Das Blut eines Dichters (Le sang d’un poète, Frankreich 1930, 50 Min., DVD, franz. OmeU, Regie: Jean Cocteau, mit: Enrique Rivero, Lee Miller, Jean Desbordes, Pauline Carton u.a.) ist „ein realistischer Dokumentarfilm über unwirkliche Ereignisse“ (Jean Cocteau): In einem Künstleratelier erwacht eine Statue zum Leben. Die Lippen des androgynen Gesichts berühren die Hand des Künstlers. Letzterer taucht auf Anweisung der Statue in einen Spiegel ein. In allegorisch surrealistischen Bildern beschwört Cocteau hier die Visionen eines Dichters herauf. Es gibt keine Handlung; den Inhalt bestimmen Gedanken und Träume „frei in der Wahl der Gesichter, Formen, des Klanges, der Gesten, der Handlung, der Orte“ wie es Cocteau zu Beginn des Filmes selbst formuliert. Musikbegleitung: Hannes Selig (Flügel) alltägliche Routine. Anémic cinéma (F 1926/27, 8 Min., 16 mm, OF ohne Dialoge, Regie: Marcel Duchamp, Mitarbeit: Man Ray, Marc Allégret) lässt zehn optische Spiralen und neun mit Texten versehene Scheiben hypnotisch kreisen: Die Fläche der Leinwand kontrastiert dabei mit der illusionistischen Tiefe der Spiralen. Das radikale Filmgedicht Le retour à la raison (F 1923, 3 Min., 16 mm, OF ohne Dialoge, Regie: Man Ray) spielt mit abstrakten Formen, zum Teil ohne Kamera hergestellt. Entr’acte* (F 1924, 22 Min., 35 mm, OF ohne Dialoge, Regie: René Clair, Musik: Eric Satie, mit: Jean Börlin, Inge Frïss, Francis Picabia, Marcel Duchamp, Man Ray u.a.) ist der Klassiker des Cinéma pur, ein Fantasma über den Dächern von Paris, kulminierend in einer heiteren LeichenzugVerfolgungsjagd. Der poetische Dokumentarfilm La tour (F 1928, 12 Min., 16 mm, OF, Regie: René Clair) macht sich Gedanken über die Entstehung, Geschichte, Ästhetik und Wirkungsweise des Eiffelturms. Zweigroschenzauber (D 1930, 3 Min., 16 mm, Regie: Hans Richter), eine nach Bewegungsrhythmen komponierte kleine Symphonie von Tages-Ereignissen, wurde damals als Reklamefilm für die Kölnische Illustrierte Zeitung produziert. *Kopie aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums Di., 25.12. um 17 Uhr Die Handschrift von Saragossa Rękopis znaleziony w Saragossie, Polen 1964, 183 Min., DVD, poln. OmeU, Regie Wojciech J. Has, mit: Zbigniew Cybulski, Iga Cembrzynska u.a. 1739. Der junge Alfons van Worden, Offizier der Wallonischen Garde, reitet auf dem Weg zu seinem Kommando durch die wilde und verrufene Sierra Morena. In einer Herberge verbringt er unter dem Einfluss eines geheimnisvollen Tranks eine Nacht mit zwei maurischen Prinzessinnen. Am nächsten Morgen wacht er überraschenderweise unter einem Galgen auf. Für van Worden beginnt eine surreale Reise voller Abenteuer, bei der er verlockenden Frauen, verrückten Einsiedlern, der Inquisition, gehängten Räubern und vielen erstaunlichen Lebensgeschichten begegnet. Ungebrochen reizvoll in den spöttischen Anspielungen auf die Gedankenwelt zwischen Mittelalter und Aufklärung, inspirierte die kunst- und fantasievoll verschlungene Verfilmung des frühromantischen Romans von Jan Potocki nicht nur Luis Buñuel. Mi., 26.12. & Mo., 31.12. Dadaismus UND Surrealismus Vampyr – Der Traum des Allan Grey Kurzfilmprogramm, vorgestellt von Dr. Dieter Meyer: In Vormittagsspuk (D 1928, 6 Min., 16 mm, Regie: Hans Richter, Musik: Paul Hindemith) machen sich Objekte für kurze Zeit selbständig und rebellieren gegen den Menschen und die Ein junger Mann, der sich für Okkultes interessiert, trifft im Dorf Courtempierre ein. Dort werden ihm zwei von einem Vampyr bedrohte Töchter anvertraut. Es geschehen seltsame Dinge … Sa., 22.12. um 19.15 Uhr Vampyr, Frankreich/Deutschland 1932, 73 Min., 35 mm, restaurierte DF, Regie: Carl Theodor Dreyer, mit: Julian West, Maurice Schutz, Rena Mandel u.a. Das Phantom der Oper Carl Theodor Dreyers erster Tonfilm ist ein Klassiker des HorrorGenres und zugleich eines der Meisterwerke des europäischen Vorkriegskinos. Durch die subtile Lichtregie und die fehlende erzählerische Kontinuität von Raum und Zeit entsteht ein Klima unfassbarer Bedrohung, in dem sich Traum und Wirklichkeit in ständigem Wechsel durchdringen. Auf raffinierte Weise entzieht sich der Film sowohl den expressionistischen Normen des Phantastischen als auch der naturalistisch-künstlichen Darstellung des Grauens. Do., 27.12. um 19.15 Uhr Das Phantom der Oper The Phantom of the Opera, USA 1927, 91 Min., 35 mm, restaurierte und viragierte engl. OF, Regie: Rupert Julian, Edward Sedgwick, Lon Chaney, mit: Lon Chaney, Mary Philbin, Norman Kerry u.a. An der Pariser Oper bedroht ein mysteriöses Phantom die berühmte Opernsängerin Carlotta. Das Phantom zwingt sie, ihre Rolle der Marguerite in „Faust“ an die bis dato unbekannte Christine abzugeben. Der stets maskierte Mann lebt in den Katakomben der Oper und seine einzige Leidenschaft ist Christine. Er verschleppt sie in sein tief unter der Opernbühne verborgenes Versteck und verspricht ihr ewige Liebe und Ruhm, nur dürfe sie niemals seine Maske abnehmen. Der Viscount Raoul Chagny, Christines Geliebter, setzt alles daran, sie aus den Fängen des Phantoms zu befreien … Die erste Verfilmung des berühmten Romans von Gaston Leroux hielt sich nur bedingt an die Vorlage und betont die phantastische Facette der Kriminalgeschichte. Das Phantom der Oper ist eine Variation des Monsters, mit dem man Mitleid haben muss, eindrucksvoll verkörpert von dem großen Verwandlungskünstler Lon Chaney in einer seiner größten Rollen. Musikbegleitung: Hannes Selig (Flügel) So., 30.12. um 19.15 Uhr