Patientenbroschüre

Transcrição

Patientenbroschüre
Die „Initiative LuftStoß“ wurde im Mai 2016 von der Novartis Pharma GmbH
mit Unterstützung des German Asthma Net e. V. (GAN) und des Unternehmens
Thermo Fisher Scientific gegründet. Ziel der Initiative ist es, die Bevölkerung
über das Krankheitsbild Schweres Asthma aufzuklären. Dafür wurde ein Expertengremium ins Leben gerufen, das über mögliche Asthmaformen, Diagnosewege, unterschiedliche Therapiemöglichkeiten und Hilfsangebote informiert.
Gleichzeitig möchte die Initiative Betroffene dazu motivieren, Verschlechterungen des Asthmas nicht hinzunehmen, sondern aktiv dagegen anzugehen
und gemeinsam mit dem behandelnden Arzt nach dem Auslöser der Beschwerden
zu suchen.
320684 05/2016
Nach weiteren 10 Minuten: Tritt immer
noch keine Besserung ein, sollten Sie
Folgendes tun:
• Notarzt (112) verständigen
• atemerleichternde Stellung
Nach 10 Minuten: Haben Sie Ihren
Peak-Flow-Meter dabei, messen Sie Ihren
Wert. Bei schlechtem Wert oder anhaltenden Beschwerden:
• 2 (– 4) Hübe Asthma-Notfallspray
• atemerleichternde Stellung
• Notfalltablette (Kortison)
z. B. ______________________________________ einnehmen
atemerleichternde Stellung
2 (– 4) Hübe Asthma-Notfallspray
Einsatz der Lippenbremse
Ruhe bewahren
•
•
•
•
GEHEN SIE WIE FOLGT VOR:
Wichtig ist nun, dass Sie Ruhe bewahren, die unten aufgeführten Notfallmaßnahmen
durchführen und wenn nötig Ihren betreuenden Arzt informieren.
• Plötzlich eintretende Luftnot, Beklemmung, Husten, Pfeifen, Giemen
• Abfall des Peak-Flow-Wertes unter
l/min
SO ERKENNEN SIE EINEN ASTHMAANFALL:
Asthma-Notfallplan
Ihr Asthma-­Notfallplan
zum Mitnehmen:
www.luftstoss.de
„LuftStoß“ ist eine Initiative von:
Frei und
selbstbestimmt
Leben mit Schwerem Asthma
Novartis Pharma GmbH · Roonstraße 25 · 90429 Nürnberg
Mit Unterstützung von:
™
Inhalt
Asthmapass
PERSÖNLICHE DATEN
Name: Anschrift: Behandelnder Arzt: Telefon / Praxis: Asthmaauslöser: 4 Haselkorn T, et al. Asthma 2006;
43:745–752.
Dauermedikamente: 3 Asthmaprävalenz: 5 % (Nationale Versorgungsleitlinie Asthma, 2009) Schwer: 5–10 % (International
ERS/ATS guidelines on definition, evaluation and
treatment of severe asthma).
Notfallmedikamente: 2 Dockrell M, Partidge MR, Valovirta E. The limitations of severe asthma: the results of a European
survey. Allergy 2007; 62:134–141.
l/min
1 Bateman ED, Bousquet J, Keech ML, Busse WW,
Clark TJ, Pedersen SE. The correlation between
asthma control and health status: the GOAL study.
Eur Respir J 2007; 29(1):56–62; Rabe K, Adachi
M, Lai CK, et al. Worldwide severity and control of
asthma in children and adults: the global asthma
insight and reality surveys. J Allergy Clin Immunol
2004; 114:40–47; Pawankar R, Canonica GW,
Holgate ST, Lockey, editors. WAO White Book on
Allergy (Milwaukee: World Allergy Organisation),
2011; Demoly P, Annunziata K, Gubba E, Adamek L.
Repeated cross-sectional survey of patient-reported asthma control in Europe in the past 5 years.
Eur Respir Rev 2012; 2:64–74.
Peak-Flow-Normalwert:
LEBENSQUALITÄT & ASTHMA, S. 4
LEBEN MIT ASTHMA, S. 6
THERAPIEOPTIONEN, S. 11
DIAGNOSEVERFAHREN, S. 12
ASTHMAFORMEN, S. 14
SELBSTTEST, S. 16
VORBEREITUNG ARZTGESPRÄCH, S. 17
SPEZIALISIERTE ZENTREN, S. 18
ASTHMATAGEBUCH, S. 20
NOTFALLPLAN, S. 22
INITIATIVE & PARTNER, S. 24
GLOSSAR, S. 26
REFERENZEN, S. 27
Weitere Hinweise: >
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
REFERENZEN
Liebe Leserin , lieber Leser,
12- bis 15-mal atmen wir in der Minute ein und aus, ohne uns weitere Gedanken darüber zu machen. Doch für
200.000 Menschen in Deutschland ist kein Atemzug selbstverständlich: Sie leiden an Schwerem Asthma, einer
besonders starken Form von Asthma bronchiale. Chronische Atemnot, ein andauerndes Engegefühl in der Brust
und hartnäckiger Husten schränken ihre Lebensqualität stark ein.
Viele Ursachen der Atemwegserkrankung haben Forscher bereits entschlüsselt, Diagnosemöglichkeiten verbessert und neue Therapieansätze geschaffen. Dennoch haben Menschen mit Schwerem Asthma oft jahrelang
mit schlimmen, zum Teil lebensbedrohlichen Asthmaanfällen zu kämpfen. Leiden auch Sie immer wieder unter
Asthmaanfällen? Oder kennen Sie Menschen in Ihrem Bekanntenkreis, die unter wiederkehrenden Beschwerden leiden? Dann nehmen Sie diese Probleme nicht als gegeben hin! Mithilfe einer umfassenden Diagnostik,
die den Auslöser der Beschwerden identifiziert, und einer optimalen Therapie kann Ihnen geholfen werden.
Mit dieser Broschüre möchten wir von der Initiative LuftStoß auf das Krankheitsbild Schweres Asthma aufmerksam machen. Unser Anliegen ist es, Ihnen mögliche Diagnosewege und Therapieoptionen zu zeigen und
Ihnen somit Impulse für eine erfolgreiche Therapie zu geben. Damit auch Sie in Zukunft eine Chance auf ein
freies und selbstbestimmtes Leben mit der Erkrankung haben.
Ihre Initiative LuftStoß
LEBENSQUALITÄT & ASTHMA
Leben mit Schwerem Asthma
E
in Frühlingsspaziergang im Park oder ein
spontanes Treffen mit Freunden – den Alltag
frei und selbstbestimmt gestalten zu können, ist für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Doch nicht immer ist die Gestaltung
des eigenen Alltags nur abhängig von persönlichen
Bedürfnissen: Eine chronische Erkrankung wie
Asthma bronchiale kann das Leben manchmal
schlagartig, manchmal schleichend aus dem
Gleichgewicht bringen.
Wenn das Atmen schwerfällt
Vor allem Menschen mit Schwerem Asthma leiden
häufig unter der Einschränkung ihrer Lebens­
qualität. Sie haben immer wieder schwere asthma­
tische Anfälle, die oft plötzlich auftreten. Die Sorge
vor dem nächsten Anfall wird zum ständigen
Begleiter und gibt Betroffenen das Gefühl, das
eigene Leben nicht mehr selbst bestimmen zu
können. Sie ziehen sich zurück, meiden Ausflüge
in die Natur, verwerfen Urlaubspläne oder treffen
sich kaum noch mit Freunden.
4 Initiative LuftStoß
Ist das Schwere Asthma
nicht gut kontrolliert, kann es
zu Asthmaanfällen kommen.
Diese gehen mit chronischer
Atemnot, einem Engegefühl in
der Brust und starkem
Husten einher.
Doch müssen Menschen mit Schwerem Asthma diese
Einschränkungen wirklich in Kauf nehmen und die
Hoffnung auf ein beschwerdefreies Leben aufgeben?
Keineswegs! Die überwiegende Mehrheit der Asthmapatienten kann die Erkrankung dank einer individuell
angepassten Therapie gut kontrollieren.1 Auf den
folgenden Seiten erhalten Sie wertvolle Informationen,
wie Sie Ihre Erkrankung besser in den Griff bekommen, sich neue Freiräume schaffen und ein weithin
beschwerdefreies Leben führen können.
Asthma in Zahlen
25 %
DER BETROFFENEN NEHMEN
IHRE ERKRANKUNG ALS
LEBENSBEDROHLICH
WAHR. 2
Mit einer
individuell
angepassten
Therapie können
Menschen mit
Schwerem
Asthma ein
weitgehend
normales Leben
führen.
1
200.000
DEUTSCHE LEIDEN AN
SCHWEREM ASTHMA. 3
¹/³
DER BETROFFENEN
GEHT WEGEN DER
KRANKHEIT NICHT MEHR
MIT FREUNDEN AUS. 2
75 %
70 %
FÜHLEN SICH DURCH DAS
SCHWERE ALLERGISCHE
ASTHMA ERHEBLICH
BEEINTRÄCHTIGT. 2
SIND DER AUFFASSUNG,
WEGEN DES ASTHMAS
BERUFLICHE OPTIONEN
VERPASST ZU HABEN. 2
5
Und plötzlich
bleibt die Luft weg
LEBEN MIT ASTHMA
Jahrelang plagten Sophie schwere
Asthmaanfälle – bis die richtige Diag­
nose endlich Erleichterung brachte.
Warum Menschen mit Schwerem
Asthma oft einen langen Leidensweg
in Kauf nehmen müssen, erklärt
Prof. Karl-Christian Bergmann.
B
is zu ihrem zehnten Lebensjahr ist Sophie
ein aktives Mädchen, das die Gegend am
liebsten im Laufschritt erkundet. Im Sommer­
urlaub, während der Ferien auf einem Bauernhof,
hat sie plötzlich eine starke Hustenattacke.
Sie bekommt immer schwerer Luft und hat Angst
zu ersticken. Ihre Eltern vermuten zunächst,
dass ­Sophie sich an einem Bonbon verschluckt
hat. Dass Sophie im Laufe des Familienurlaubs
mehrfach mit Hustenanfällen zu kämpfen hat,
schreiben sie einer Erkältung zu. Erst als Sophie
im darauffolgenden Winter an einer schweren
6 Initiative LuftStoß
Prof. Dr. med. Bergmann
leitet die interdisziplinäre
allergologisch-pneumolo­
gische Ambulanz am
­Comprehensive Allergy
Center der Berliner Charité.
Bronchitis erkrankt und die Hustenattacken
in u­ nregelmäßigen Abständen immer wieder
auftreten, ahnen sie, dass mehr dahinterstecken
könnte. Ein Besuch beim Kinderarzt bringt dann
die Diagnose: Sophie hat Asthma bronchiale.
Was ist Asthma?
PROF. BERGMANN: „Asthma ist eine chronische
entzündliche Erkrankung der Atemwege. Die
Krankheit geht mit einem überempfindlichen
Bronchialsystem und einer wiederkehrenden
Verengung der Bronchien einher. Diese wird durch
eine Schwellung der Schleimhaut, eine vermehrte
Produktion von zähem, glasigem Schleim und eine
Verkrampfung der Bronchialmuskulatur ausgelöst.
Asthma äußert sich durch Atemnot, Husten und
hörbare Atemgeräusche. Es zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen, bei Kindern ist
es sogar die häufigste.“
S
ophies Arzt meint, dass Asthma bei Kindern
sehr oft vorkomme. „Da ich ein sehr aktives
Kind war, ging er von einem Belastungsasth-
ma aus und verordnete mir ein Medikament, das
im Notfall die Atmung erleichtert“, erinnert sie
sich. Das Notfallspray hilft ihr zunächst dabei, die
Asthmaanfälle gut in den Griff zu bekommen. In
den folgenden Jahren verschlechtern sich die
asthmatischen Beschwerden jedoch: Immer
wieder kämpft Sophie mit Kurzatmigkeit und
plötzlicher Atemnot, immer häufiger muss das
Notfallspray zum Einsatz kommen.
Schweres Asthma
ist nicht heilbar, kann
mittels verschiedener
Therapien aber gut
kontrolliert werden.
Wie wird Asthma behandelt?
PROF. BERGMANN: „Heutzutage lässt sich Asthma
so gut behandeln, dass es Betroffene nur wenig
einschränkt. Akut-Medikamente, sogenannte
Reliever, erweitern bei einem Anfall die Bronchien
und erleichtern die Luftzufuhr. Diese Bedarfs­
medikamente sind zum Beispiel für Notfälle
geeignet, gegen die Entzündungsbereitschaft
der Atemwege wirken sie allerdings nicht. Um die
Entzündung in den Bronchien zu lindern, erhalten
Asthmapatienten deshalb dauerhaft inhalatives
Kortison – meist in Kombination mit langwirksamen
Medikamenten, die die Bronchien dauerhaft erweitern. Man spricht dabei auch von „Controllern“.
E
ine kräftezehrende Zeit beginnt für die
Jugendliche. Bis der Wechsel vom Kinderarzt
zum Allgemeinmediziner vorübergehend
Besserung bringt: Sophie ist 18 Jahre alt, als ihr
Hausarzt ihr zusätzlich Kortison zum Inhalieren
verschreibt, um die Entzündung in ihren Bronchien
in den Griff zu bekommen. Als auch die Kortison­
therapie keinen anhaltenden Erfolg verspricht,
erhält sie ergänzend ein langwirksames Medikament zur Bronchienerweiterung. „Mit dieser Medikamenten-Kombination bin ich lange Zeit sehr gut
7
LEBEN MIT ASTHMA
Zurück ins Leben
zurechtgekommen. Mit Mitte Dreißig kamen die
Asthmaanfälle jedoch zurück – und das schlimmer
als je zuvor“, erzählt Sophie.
Sophie leidet immer wieder unter Infekten nächt­
liche Asthmaattacken rauben ihr den Schlaf.
Ihr Hausarzt überweist sie daraufhin zu einem
Lungen­arzt. Dieser vermutet, dass die häufigen
Infekte Grund für die Beschwerden sind und diagnostiziert intrinsisches Asthma – eine Asthma­form,
die durch infektionsbedingte Atemwegsentzündungen auftritt. Sophie wird jetzt mit der höchsten
Therapiestufe behandelt und nimmt neben den
inhalativen Medikamenten immer wieder Kortison
in Tablettenform zur Entzündungskontrolle ein.
Was sollten Betroffene tun, wenn die Therapie
nicht anschlägt?
PROF. BERGMANN: „Wiederkehrende Asthmaanfälle
sind in der Regel ein Zeichen dafür, dass die Krankheit nicht gut kontrolliert ist und die Behandlung
angepasst werden sollte. Werden die Beschwerden
trotz intensiver Therapie nicht besser und lassen
8 Initiative LuftStoß
sich zusätzliche Erkrankungen oder eine falsche
Anwendung der Medikamente ausschließen,
sollten Patienten ihrer Krankheit auf den Grund
gehen und ihren behandelnden Arzt auf weitere
Alternativen oder eine Überweisung zu einem
Spezialisten ansprechen.“
E
rst zwei Jahre später sollte ein erneuter
Notfall endlich die klärende Diagnose
bringen: „Ich verbrachte das Wochenende
mit meinem neuen Freund – und seinem Hund.
Plötzlich wachte ich nachts auf, konnte nicht mehr
aufhören zu husten und bekam keine Luft mehr.“
Ein Rettungswagen bringt Sophie ins Krankenhaus. Die Notfallmediziner vor Ort sind alarmiert
und empfehlen ihr, einen Termin in der pneu­
mologischen Ambulanz des Krankenhauses zu
verein­baren. Diese gehört zum Netzwerk
Schweres Asthma und ist auf die Behandlung
schwer asthmatischer Fälle spezialisiert. Eine
umfangreiche Diagnostik beginnt. Ein Lungen­
funktionstest zeigt, wie gefährlich die Situation ist:
Sophies Lungenfunktion ist stark eingeschränkt.
Die Experten in der Klinik haben eine Vermutung:
Könnte eine Allergie hinter Sophies Beschwerden
stecken? Ein spezieller Bluttest, mit dem Allergien
und ihre Auslöser gezielt im Blut nachgewiesen
werden können, liefert eindeutige Ergebnisse:
Sophie ist gegen Hundehaare, Gräser und Hausstaub allergisch. Und genau diese sogenannten
Trigger lösen die schweren Anfälle bei ihr aus.
Endlich steht fest, was Sophie jahrzehntelang
das Leben erschwert hat: Sie leidet an Schwerem
Asthma. „Jetzt wo ich weiß, was die Beschwerden
bei mir verursacht, wird mir einiges klar: Hätte ich
gewusst, dass ich allergisch bin, wäre mir so mancher Asthmaanfall sicher erspart geblieben.“
Was unterscheidet Schweres Asthma von anderen
Asthmaformen?
PROF. BERGMANN: „Von Schwerem Asthma spricht
man, wenn die regulären Therapiestufen nicht
ausreichen, um die Erkrankung langfristig in
den Griff zu bekommen. Das Tückische daran
ist, dass es immer wieder zu beschwerdefreien
­Phasen kommt, in denen Betroffene zum Teil
wochen- oder monatelang keine Symptome
zeigen. Bei den meisten Patienten ist dabei eine
allergische Grund­erkrankung verantwortlich für
das entzündliche Geschehen in den Atemwegen –
auch wenn viele Betroffene davon nichts wissen.
Kommen sie mit einem oder mehreren Allergenen
in Kontakt, verkrampft sich die Muskulatur der
Bronchien, es folgen ein Engegefühl in der Brust,
Kurzatmigkeit und Luftnot. Die Atemwege reagieren mit einer Entzündung. In den Bronchien kann
sich Schleim bilden, der sich nur schwer abhusten
lässt. Häufig treten die Beschwerden nachts und
bei körperlicher oder seelischer Belastung auf.“
D
ie neue Behandlung bei den Spezialisten
im Asthmazentrum zeigt schnell E­ rfolge:
Heute kann Sophie ein weitgehend nor­
males Leben führen. „Asthma hat jahrelang mein
Leben bestimmt. Jetzt bestimme ich selbst.
Ich habe endlich meinen Weg zu mehr Freiheit
gefunden.“
9
ALLERGIE
Das passiert
im Körper
Eine Allergie wird durch eine
Fehlreaktion des ­Immunsystems
hervorgerufen. Dabei stuft es
eigentlich harmlose Stoffe aus
der Umwelt (Aller­
gene) als
gefährlich
ein und
bekämpft
diese.
Kortison – gut oder böse?
In der ersten Phase kommt es bei Kontakt
mit dem Allergen zur Bildung von Antikörpern,
sogenannten Immunglobulinen E (IgE).
Antikörper docken an sogenannte Mastzellen
an und aktivieren diese. Bei Mastzellen
handelt es sich um spezielle Zellen des
Immunsystems, die Stoffe in sich
­tragen, die Entzündungen hervor­
rufen, sobald sie freigesetzt werden.
Gelangt ein Allergen nach dem
­Andocken der IgE erneut in den
Körper, verbindet es die Antikörper
an den aktivierten Mastzellen
miteinander. Diese schütten
dann Entzündungsstoffe aus –
eine allergische Reaktion wird
hervorgerufen. Diese wird mit
der Zeit verstärkt, da die Entzündungsstoffe neue Mastzellen
und weitere Entzündungszellen
anlocken.
10 Initiative LuftStoß
Viele Patienten haben aufgrund von Neben­
wirkungen Bedenken, eine Therapie mit Kortison
zu erhalten. Hier muss jedoch gut ­unterschieden
werden: Inhalatives Kortison (in Form von Sprays
oder Pulverinhalationen) ist bei der Behandlung
des Asthma bronchiale unerlässlich – aufgrund
der inhalativen Gabe kommt nur ein kleiner Teil
des Wirkstoffs im Körper an, der größte Teil
verbleibt am Wirkort (Lunge/Atemwege). Beim
oralen Kortison (in Tablettenform) gelangt
dagegen ein Großteil des Wirkstoffs über den
Blutkreislauf in den gesamten Körper. Bei einer
Kurzzeittherapie (v. a. beim Asthmaanfall) ist
das kein Problem bzw. bei einem Notfallmedika­
ment sogar erwünscht. Wird orales Kortison
jedoch länger (mehrmals im Jahr oder sogar
dauerhaft eingenommen) kann das zu Krankheiten wie Diabetes und Osteoporose führen.
Ähnlich wie mit oralem Kortison verhält es sich
auch mit Kortison-(Depot-)Spritzen und intra­
venös verabreichtem Kortison.
THERAPIEOPTIONEN
Die Behandlungsmöglichkeiten
F
ür die medikamentöse Therapie von
Schwerem Asthma wird in der Regel eine
Kombination aus einem langwirksamen
Medikament zur Bronchienerweiterung und einem
inhalativen antientzündlich wirkenden Steroid
eingesetzt. Zudem sollten Asthmapatienten immer
ein Notfallspray zur Hand haben, das bei plötzlich
auftretenden Beschwerden oder einem Asthma­
anfall rasch die Bronchien erweitert und ihnen
so Luft zum Atmen verschafft.
Bei den Steroiden handelt es sich um kortisonhaltige
Präparate, die die Entzündung in den Bronchien
hemmen und neue Reizungen verhindern. Diese
sogenannten Controller dienen dazu, Krankheitszeichen längerfristig vorzubeugen und das Asthma
somit besser kontrollieren zu können. Sie werden
täglich und über einen langen Zeitraum eingenommen und daher auch als Langzeitmedikamente
bezeichnet. Ziel der Kortisonbehandlung ist, dass
sich die chronische Entzündung in den Atem­
wegen zurückbildet.
Sogenannte Reliever (engl. für erleichtern, l­indern)
sollen akute Asthmabeschwerden lindern. Dabei
handelt es sich in der Regel um rasch ­wirksame
Beta-2-Sympathomimetika, die bei einem Asthma­
anfall die verkrampfte Bronchialmuskulatur
entspannen und so die Atemwege erweitern. Sie
werden nach Bedarf, zum Beispiel bei Atemnot,
eingenommen. Man bezeichnet sie daher auch
als Bedarfsmedikamente. Neben den schnell
wirksamen Betamimetika kommen bei Schwerem Asthma auch diese langwirksamen Beta-2-
Sympatho­mimetika zum Einsatz. Diese können
eine anhaltende Erweiterung der Atemwege
bewirken und – in Kombination mit der entzündungshemmenden Wirkung des Kortisons – die
langfristige Krankheitskontrolle verbessern. Zusätzlich zu den langwirksamen Betamimetika kann bei
unzureichender Erweiterung der Atemwege auch ein
langwirksames Anticholinergikum gegeben werden.
Die meisten Asthmamedikamente werden inhaliert.
So gelangen sie direkt in die Atemwege, wo sie
gezielt ihre Wirkung entfalten sollen. Bei einem Teil
der Patienten mit Schwerem Asthma, bei denen
eine Allergie Ursache für die Beschwerden ist, lässt
sich die Erkrankung jedoch trotz der Therapie mit
Dauer- und Bedarfsmedikamenten nicht ausreichend kontrollieren.
11
Der Ursache auf
der Spur
DIAGNOSEVERFAHREN
Bei bis zu 90 Prozent der Asthma­
patienten ist eine Allergie die Ursache
für ihre Erkrankung.4 Nur wenn diese
diagnostiziert ist, kann eine erfolgreiche
Therapie erfolgen. Um das sogenannte
Allergen – den Auslöser – zu finden,
stehen verschiedene Tests bereit.
PRICKTEST
Beim Pricktest werden Allergene als
Lösung in Form von Tropfen auf die Innenseite des Unterarmes gegeben. Die Lösung
wird dann mit einer Lanzette (Stechhilfe)
durch die oberste Hautschicht in die da­
runter liegende Hautschicht eingebracht.
Sollte eine Allergie bestehen, treten innerhalb von 5 bis 15 Minuten eine Rötung und
Juckreiz bis hin zu Quaddeln rund um die
Einstichstelle auf.
12 Initiative LuftStoß
INTRAKUTANTEST
Der Intrakutantest ist eine andere Variante
des Hauttests. Dabei werden Allergene in
geringer Konzentration und Menge unter
die Haut gespritzt. Auch hier tritt im Falle
einer Allergie nach etwa 15 Minuten eine
Hautrötung, Juckreiz oder Quaddelbildung
auf.
d­ esto größer ist die Wahrscheinlichkeit,
dass klinische Symptome auftreten. Die
Testergebnisse werden in verschiedene
Klassen eingeteilt. Liegt das Ergebnis
unter 0,1 kU/l, wurden keine Antikörper
nachgewiesen.
PROVOK ATIONSTEST
SPEZIFISCHER IGE-TEST
Reagiert der Körper auf etwas allergisch,
bildet er sogenannte Antikörper. Diese
lassen sich in vielen Fällen im Blut
nachweisen. Dafür entnimmt der Arzt eine
kleine Menge Blut und lässt dieses im
Labor mithilfe des vermuteten Allergens
auf Antikörper testen.
Der spezifische IgE-Test gibt Aufschluss
über die vorliegende Antikörper-Konzen­
tration. Je höher die Konzentration an
­allergenspezifischen IgE-Antikörpern,
Zeigt ein Asthmapatient bei einem Hautund/oder Bluttest eine Reaktion auf ein
Allergen, kann mithilfe des Provokationstests herausgefunden werden, wie stark
er darauf reagiert. Hierbei stehen dem Arzt
verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
Je nach Allergen und Stärke der gezeigten
allergischen Reaktion kann er verschiedene
Tests über die Nase, Bindehaut, Bronchien
und den Mund durchführen.
Klasseneinteilung
des spezifischen IgE-Tests
0Keine bis wenige IgE
vorhanden
1Geringe Menge an IgE
vorhanden
2Mäßige Menge an IgE
vorhanden
3Größere Menge an IgE
vorhanden
4 – 6
Hohe bis extrem hohe
Menge an IgE vorhanden
Beim Schweren Asthma ist ein Provokationstest nicht möglich, da der Patient da­bei s­ tarke
Symptome und Atemnot entwickeln kann.
13
ASTHMAFORMEN
…ine Krankheit mit vielen Gesichtern
E
twa 300 Millionen Menschen weltweit leiden
an Asthma bronchiale. Bei jedem von ihnen
zeigt sich die Erkrankung auf ihre ganz
spezielle Art und Weise. Auch der Auslöser für die
entzündliche Atemwegserkrankung variiert bei
den Betroffenen. So liegt er bei Patienten mit nicht
allergischem Asthma, auch intrinsisches Asthma
genannt, in Reizen wie kalter Luft, Tabakrauch und
Stress. Aber auch bestimmte Schmerzmittel, Luftverunreinigung, Infekte und körperliche Anstrengung können Symptome bei nicht allergischem
Asthma hervorrufen.
Menschen mit allergischem Asthma, auch extrinsisches Asthma genannt, reagieren auf andere
Reize. Sie zeigen Asthmasymptome sobald sie beispielsweise mit Pflanzenpollen, Hausstaubmilben,
Tierhaaren, Schimmelpilzsporen oder Mehl- und
Holzstaub in Berührung kommen. Diese eigentlich
harmlosen Stoffe aus unserer Umwelt werden als
Allergene bezeichnet, wenn sie eine Abwehrreak­
tion des Immunsystems hervorrufen. Erschwerend
14 Initiative LuftStoß
für die Unterscheidung der beiden Asthmaformen
ist, dass Menschen mit allergischem Asthma
zusätzlich auf dieselben Reize wie Menschen mit
intrinsischem Asthma reagieren können.
Ob Patienten an allergischem oder nicht allergisch­
em Asthma leiden, kann daher nur eine umfangreiche Diagnostik zeigen. So kann nicht allergisches
Asthma beispielsweise nur verlässlich diagnosti­
ziert werden, wenn zuvor der vollständige Diagnose­
weg gegangen wurde und eine Allergie durch einen
gezielten Bluttest ausgeschlossen werden konnte.
Denn nur wer weiß, woran er leidet, kann sich
in Absprache mit dem behandelnden Arzt für die
geeignete Therapieoption entscheiden.
Einteilung nach dem Kontrollgrad der Erkrankung
Während der Asthmatherapie muss immer wieder
beurteilt werden, wie gut die Behandlung wirkt.
Dies erfolgt aufgrund der Einteilung nach dem
Kontrollgrad: Es gibt kontrolliertes, teilweise
­kontrolliertes und unkontrolliertes Asthma.
Kontrolliertes Asthma
(Alle Kriterien erfüllt)
Teilweise kontrolliertes Unkontrolliertes
Asthma
Asthma
(Ein bis zwei Kriterien
innerhalb von 4 Wochen)
Symptome tagsüber
Keine (≤ 2 x pro Woche)
> 2 x pro Woche
≥ 2 x pro Woche
Einschränkungen von
Aktivitäten im Alltag
Keine
Irgendeine
Irgendeine
Nächtliche/s Symptom/e
und Erwachen
Keine/e
Irgendeine
Irgendeine
Einsatz einer
Bedarfsmedikation/
Notfallbehandlung
Keine (≤ 2x pro Woche)
> 2x pro Woche
≥ 2 x pro Woche
Kriterium
Bei kontrolliertem Asthma treten kaum krankheitsbedingte Symptome auf. Bei teilweise kontrolliertem Asthma wirkt die Therapie nur in gewissem
Maße. Die Symptome treten in unregelmäßigen
Abständen und in unterschiedlich stark ausgeprägter Intensität auf. Unkontrolliertes Asthma
zeigt, dass die Therapie bei Betroffenen nicht
anschlägt. In Folge dessen kämpfen diese ständig
mit Symptomen.
Anhand nebenstehender Tabelle lässt sich die
Erkrankung in den jeweiligen Kontrollgrad einteilen. Die Beurteilung beruht auf klinisch leicht zu
erfassenden Parametern und bezieht sich auf eine
beliebige Woche innerhalb der letzten vier Wochen.
Diese Asthmaeinteilung dient zur langfristigen
Verlaufskontrolle der Erkrankung. Gleichzeitig ist
sie die Grundlage für die Therapie. Je nach Kon­
trollgrad werden die medikamentösen Maßnahmen
stufenweise gesteigert, bis ein kontrolliertes
Asthma erreicht ist. Mit dem langfristigen Ziel, die
Medikamenten-Dosis so gering wie möglich zu
halten, werden anschließend die Therapiemaß­
nahmen solange reduziert, bis die minimal
notwendige Stufe erreicht ist, um ein weiterhin
kontrolliertes Asthma zu gewährleisten.
15
SELBSTTEST
Haben Sie Ihr
­Asthma unter
Kontrolle?
Sind Atemnot, ein Enge­gefühl
in der Brust und Husten
stetige Begleiter, die Ihnen
den Alltag erschweren? Dann
haben Sie Ihr Asthma womöglich nicht gut unter Kontrolle.
Das muss nicht sein! Gehen
Sie deshalb Ihren Beschwerden auf den Grund. Nutzen Sie
dafür den vorliegenden Fragebogen. Er hilft Ihnen, herauszufinden, wie gut Sie mit Ihrer
Erkrankung zurechtkommen
und ob ein zeitnahes Gespräch
mit Ihrem Arzt sinnvoll ist.
16 Initiative LuftStoß
Ausgangssituation für den Test ist Ihr letzter Arztbesuch.
1Wie oft sind Sie seit Ihrem letz­ten
Arztbesuch durch Ihr A­ sthma
nachts geweckt worden?
0
1
2
3
4
5
6
Nie
Fast
nie
Selten
Manchmal
Oft
Meistens
Konnte
nicht
schlafen
2Wie schlimm waren Ihre Asth­ma­
beschwerden, wenn Sie m
­ orgens
aufgewacht sind?
0
1
2
3
4
5
6
Keine
Sehr
leicht
Leicht
Mäßig
Ziemlich
stark
Stark
Sehr
stark
3Wie sehr hat Sie Ihr Asthma
bei a­ lltäglichen Aktivitäten
­eingeschränkt?
0
1
2
3
4
5
6
Gar
nicht
Sehr
wenig
Etwas
Mäßig
Ziemlich
Stark
Sehr
stark
4Wie sehr haben Sie wegen
Ihres Asthmas unter Kurz­
atmigkeit gelitten?
0
1
2
3
4
5
6
Gar
nicht
Sehr
wenig
Etwas
Mäßig
Ziemlich
Sehr
Völlig
5Wie oft haben Sie ein Pfeifen
in Ihrer Brust bemerkt?
6Wie viele Hübe/­Inhalationen
eines kurz wirksamen bronchien­
erweiternden Medikaments
haben Sie täglich im D
­ urchschnitt
gebraucht?
0
1
2
3
4
5
6
Nie
Fast nie
Selten
Manchmal
Oft
Meistens
Immer
0
1
2
3
4
5
6
Keine
Hübe
1 – 2
Hübe
3 – 4
Hübe
5 – 8
Hübe
9 – 12
Hübe
13 – 16
Hübe
Mehr
als 16
Hübe
Dieser Selbsttest dient zur Orientierung und ersetzt keine ärztliche Diagnose.
VORBEREITUNG ARZTGESPRÄCH
Auswertung
Wo haben Sie die meisten Kreuzchen gesetzt? Hinter diesem Wert
versteckt sich Ihr persönliches
Testergebnis.
0 – 2Glückwunsch, Sie scheinen
gut mit Ihrem Asthma
zurechtzukommen.
3 – 6Es scheint notwendig,
Ihre Asthmakontrolle zu
­verbessern. ­Sprechen Sie
mit Ihrem Arzt über Ihre
Symptome und die ­Ursachen
Ihres Asthmas. Fragen
Sie ihn ­außer­dem nach
Diagnose­möglichkeiten,
die Sie noch nicht ausgeschöpft h­ aben. Nur durch
eine genaue Diagnose des
Auslösers Ihrer Erkrankung
können Sie die für Sie optimale Therapie erhalten.
Gut vorbereitet
ins Arztgespräch
Asthma kann viele Ursachen haben. Nur wenn die
Auslöser dafür bekannt sind, ist eine erfolgreiche
Therapie möglich. Deswegen ist jeder Hinweis an Ihren
Arzt für eine genaue Diagnose und Behandlung wertvoll.
Am besten dokumentieren Sie über einen Zeitraum
von mehreren Wochen Ihren Tagesablauf mit allen
dazugehörigen Besonderheiten. Führen Sie bereits ein
Asthmatagebuch, ist dies schon eine gute Grundlage.
Zusätzlich hilft Ihnen die folgende Checkliste dabei, sich
optimal auf das Gespräch mit Ihrem Arzt vorzubereiten.
Checkliste für den Arztbesuch
Fragen zu Allergien
• Haben Sie Allergien? ­Wenn ja,
welche?
• Seit wann haben Sie die allergischen Beschwerden?
• Wurden bei Ihnen bereits
­Allergietests durchgeführt?
Wenn ja, welche und mit
welchen Ergebnissen?
• Gibt es Allergiker oder
Asthma­tiker in Ihrer Familie?
• Wurden Ihre Atemwege bereits
untersucht?
Fragen zu Ihren Beschwerden
• Unter welchen Beschwerden
leiden Sie?
• Wann und wie stark treten die
Beschwerden auf?
• Können Sie die Beschwerden bestimmten Auslösern
zuordnen?
Fragen zu Ihrem Lebensstil
• Sind Sie sportlich aktiv?
• Wie ernähren Sie sich?
• Rauchen Sie?
• Nehmen Sie regelmäßig
­Medikamente ein?
• Sind Sie oft krank?
Nach einem ausführlichen Gespräch werden eventuell verschiedene Allergietests
und Lungenfunktionsüberprüfungen durchgeführt, um eine Diagnose zu stellen
(siehe Seite 14/15). Gegebenenfalls wird Ihr Arzt Sie dafür an einen Spezialisten oder
ein Asthmazentrum überweisen.
Weitere Informationen und eine Checkliste zum Ausfüllen und Vorlegen bei Ihrem
Arzt finden Sie unter www.luftstoss.de.
17
SPEZIALISIERTE ZENTREN
In guten Händen:
­Schweres ­Asthma gezielt
­behandeln
Schweres Asthma lässt sich heutzutage so gut behandeln, dass es ­Betroffene
im Alltag nur wenig einschränkt. Voraussetzung dafür ist eine umfassende
Diagnostik und eine individuell angepasste Therapie, die meist nur Spezialisten
bieten. Prof. Eckard Hamelmann erklärt, wo Betroffene Hilfe finden.
Viele Menschen leiden seit Jahren unter wieder­
kehrenden Asthma­anfällen. Was können sie tun?
Viele Patienten leiden an unnötigen Beschwerden,
weil sie entweder nicht optimal behandelt werden
oder die Empfehlungen ihres Arztes nicht richtig
umsetzen können. Wer immer wieder starke
Asthmaanfälle hat, sollte auf jeden Fall einen auf
Lungen- und Atemwegserkrankungen speziali­
sierten Arzt aufsuchen. Denn nur eine mehrstufige
18 Initiative LuftStoß
Anamnese und ausführliche Verlaufsdiagnostik
kann Schweres Asthma verlässlich diagnostizieren. Auch spezielle Asthmazentren helfen, wenn
die Erkrankung trotz maximaler Therapie nicht
kontrolliert werden kann.
Was ist ein Asthmazentrum?
In einem Asthmazentrum arbeiten Experten, die
auf die Diagnose und Therapie von Schwerem
Hilfe und Informationen
Prof. Dr. med. Eckard Hamelmann ist Chefarzt der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin am evangelischen Kranken­
haus Bielefeld. Als Mitbegründer und Vorsitzender des
­German Asthma Net (GAN e. V.) setzt er sich für eine
­bes­sere Therapie von Menschen mit Schwerem Asthma ein.
Asthma spezialisiert sind. Meist handelt es
sich dabei um Ambulanzen, die an Kliniken
angeschlossen sind. Dort stehen umfassende diagnostische Möglichkeiten zur
Verfügung, um Schweres Asthma optimal
zu therapieren.
Welche Vorteile hat das für P­ atienten?
Die Spezialisten arbeiten eng mit dem
behan­delnden Arzt zusammen. So können
Patienten von den diagnostischen Möglichkeiten der Experten und der damit verbundenen besseren Therapie profitieren, ohne den
Arzt ihres Vertrauens wechseln zu müssen.
www.luftstoss.de
Webseite für Patienten und Ärzte mit
allen Informationen rund um das
Thema Schweres Asthma
Wer kann dort behandelt werden?
Grundsätzlich stehen Asthmazentren allen
Betroffenen offen. Um unnö­­tige Doppel­
untersuchungen zu vermeiden, sollten
Patienten ihr Anliegen jedoch zunächst
mit ihrem behandelnden Arzt ­besprechen,
der dann an einen Spezialisten oder in
ein Zen­trum überweisen kann. Nicht allen
nieder­gelassenen Ärzten stehen die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung,
um Schweres Asthma diagnostizieren und
therapieren zu können. Patienten sollten
sich daher nicht scheuen, die Überweisung
in ein Zentrum einzufordern.
www.netzwerk-schweres-asthma.de
Deutschlandweites Netzwerk von
Experten zur optimalen Betreuung
von Patienten mit Schwerem Asthma
www.asthma.de
Informationsportal für Patienten und
Ärzte zu allen zentralen Fragen rund
um das Thema Asthma
www.german-asthma-net.de
Verein German Asthma Net e. V. (GAN)
für Patienten und Ärzte mit Schwerpunkt Schweres Asthma bronchiale
www.phadia.com/de
Webseite des Unternehmens
Thermo Fisher Scientific,
Technologieunternehmen
19
ASTHMATAGEBUCH
Gut kontrolliert mit
dem Asthmatagebuch
A
sthma bestimmt Ihren Alltag und Sie müssen
viele Einschränkungen in Kauf nehmen.
Genauer gesagt: Die Krankheit hat Sie fest
im Griff? Das sollten Sie keinesfalls zulassen –
übernehmen Sie die Kontrolle. Ein Asthmatagebuch
hilft Ihnen, besser mit der Krankheit zu leben. Es
sollte zu Ihrem stetigen Begleiter werden. Wichtig
ist, dass Sie das Büchlein zu jedem Arztbesuch
mitbringen. Nur so kann Ihr Arzt den Krankheitsund Behandlungsverlauf nachvollziehen und die
Therapie optimal darauf abstimmen.
Werden Sie Ihr eigener Asthmamanager
Mit den folgenden Tipps gelingt es Ihnen, Ihr
­Asthmatagebuch optimal zu führen.
• Achten Sie auf eine tägliche Dokumentation.
Notieren Sie in jedem Eintrag Datum und
20 Initiative LuftStoß
Beispiel für ein Asthmatagebuch:
3
KW:
Woche 3
• Wichtig ist, dass Sie zusätzlich eingenommene
Bedarfsmedikamente und die dabei verwendete Anzahl an Hüben protokollieren. Auch auftretende Symptome und Besonderheiten wie
nächtliches Erwachen sollten Sie eintragen.
• Ist die Woche zu Ende, addieren Sie die Kreuzchen der entsprechenden Spalten und über­
tragen Sie die Summe in die Wochenübersicht.
So
Sa
Fr
Do
17.01. 18.01.
15.01. 16.01.
1.
.0
14
1.
.0
12.01. 13
Datum
• Messen Sie morgens und abends Ihren PeakFlow-Wert. Tragen Sie diesen anschließend in
die jeweilige l/min-Spalte ein.
Mi
Di
Mo
Wochentag
Kalenderwoche (KW). Nur so kann sich Ihr
Arzt ein genaues Bild machen und die Therapie
anpassen.
2
ns (l/min)
Peak-Flow morge
Peak-Flow abends
Wochen­
beurteilung
(l/min)
ent
Bedarfsmedikam
(Anzahl der Hübe)
X
achen
Nächtliches Erw
er:
Symptome tagsüb
• Kurzatmigkeit
n,
• Pfeifen, Huste
ühl,
Auswurf, ­Engegef
erz
Brustschm en
Besonderheiten
fall)
(z. B. Asthmaan
ränkung
Tätigkeitseinsch
tage
Arbeits-/ Schulfehl
X
X
X
X
X
X
X
2
X
X
4
X
X
3
3
1
X
HINWEIS:
Weitere Informationen sowie ein vollständiges
Asthmatagebuch zum Herunterladen finden Sie
auf der Website www.luftstoss.de.
21
NOTFALLPLAN
Was tun im Notfall?
Ein Asthmaanfall entwickelt sich oft innerhalb von wenigen Minuten und kann lebensbedrohlich
sein. Sie sollten deshalb genau wissen, was im Notfall zu tun ist.
Wie kündigt sich ein Asthmaanfall an?
Ein Asthmaanfall macht sich durch Husten, pfeifende Atem­
geräusche und Kurzatmigkeit bemerkbar. Er kann sich in kurzer
Zeit verschlimmern. Dann wird aus der Kurzatmigkeit schnell
eine akute Atemnot, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein
kann. Ein Engegefühl in der Brust erschwert das Ausatmen
zusätzlich.
Wie bereiten Sie sich optimal auf einen Asthmaanfall vor?
Um im Notfall gut gerüstet zu sein, sollten Sie stets vier Dinge
mit sich tragen: wichtige Telefonnummern (Notdienst, Arzt
und Krankenhaus), ausreichend Medikamente, ein Peak-­FlowMeter und einen Asthma-Notfallplan (siehe S. 28).
Was sollten Sie im Notfall beachten?
Das oberste Gebot bei einem Asthmaanfall lautet, in Ruhe
die einzelnen Schritte des Notfallplans durchgehen. Panik
22 Initiative LuftStoß
v­ erschlimmert nur Ihre Symptome. Außerdem gilt:
Lassen Sie sich helfen, falls es notwendig ist.
Wie können Sie Asthmaanfällen vorbeugen?
Die Wahrscheinlichkeit einen Asthmaanfall zu erleiden,
­können Sie durch folgende Dinge minimieren:
1 Nehmen Sie regelmäßig Ihre Medikamente ein.
2 Ernähren Sie sich gesund und achten Sie auf
Ihr ­Körpergewicht.
3 Treiben Sie regelmäßig Sport.
4 Vermeiden Sie, wenn möglich, Ihren Asthmaauslöser.
5 Greifen Sie nicht zu Zigaretten.
6 Erlernen Sie Atem- und Entspannungstechniken.
7 Setzen Sie sich mit Ihrer Krankheit auseinander.
8 Führen Sie ein Asthmatagebuch, um frühzeitig die
­Medikation mit Ihrem Arzt anpassen zu können.
Atemübungen
Folgende Übungen helfen im Falle eines Asthmaanfalls dabei, die Atmung zu kontrollieren und den Luftfluss zu
­ver­bessern. Wichtig dabei: Durch die Nase einatmen, anschließend langsam durch den leicht geöffneten Mund hörbar
mit „sss“ oder „pff“ ausatmen.
Kutschersitz
Variante
Torwartstellung
Beugen Sie den Oberkörper vor,
stützen Sie die Unterarme auf
den Oberschenkeln oder auf
einer Tischplatte auf. Das ent­
lastet Brustkorb und Schultern
und erleichtert das Atmen.
Kopf und Arme entspannt auf
einem Tisch ablegen, ruhig
und gleichmäßig atmen. Das
entspannt die verkrampfte
­B ronchialmuskulatur.
Übung im Stehen durchführen.
Die Hände auf den Oberschenkeln ablegen, um Oberkörper und
Atmung zu entspannen.
23
INITIATIVE & PARTNER
…ine Initiative stellt sich vor
German Asthma Net e. V.
Thermo Fisher Scientific
German Asthma Net e. V. wurde 2009 in Berlin
gegründet und setzt sich seitdem für die Verbesserung von Diagnostik und Therapie des Schweren
und schwierig zu behandelnden Asthmas ein. Das
Netzwerk möchte dazu beitragen, dass sowohl die
Forschung als auch die Versorgung von Menschen
mit Schwerem Asthma optimiert wird. GAN ist bestrebt, ein Verständnis für die zugrunde liegenden
Mechanismen der Krankheit zu schaffen und neue
sowie effektive Strategien für die Behandlung von
Schwerem Asthma zu entwickeln.
Thermo Fisher Scientific ist der Industriepartner
der „Initiative LuftStoß“. Die ImmunoDiagnostics-­
Sparte des Unternehmens (vormals Phadia) setzt
sich für eine verbesserte Allergie- und Asthma­
diagnostik ein. Dafür stellt sie innovative Bluttests
zur Verfügung.
German Asthma Net e.V.
24 Initiative LuftStoß
Novartis
Die Novartis Pharma GmbH ist Hauptinitiator
der „Initiative LuftStoß“. Sie engagiert sich seit
vielen Jahren weltweit mit wissenschaftlicher
und medizinischer Expertise im Bereich Atemwegserkrankungen und Schweres Asthma.
Ziel von Novartis ist es, neue therapeutische
Lösungen zu entwickeln, um Patienten und
Ärzte unterstützen zu können.
25
GLOSSAR
Die wichtigsten Begriffe auf einen Blick
•
Aerogen
In der Medizin beschreibt aerogen die
Übertragung über den Luftweg.
•
Aeroallergene
Synonym: Allergene, die über die Luft
übertragen vom Menschen aufgenommen
werden. Sie können allergische Reaktionen
auslösen. Einige Beispiele: Pollen, Pilz­
sporen, Hausstaubmilben.
•
•
Allergen
Körperfremde, eigentlich harmlose
Substanzen, die beim Kontakt mit dem
­Organismus das Immunsystem zu
einer überschießenden Reaktion bringen
können. Dabei handelt es sich meistens
um Eiweiße in Pflanzenpollen, Tierhaaren,
-schuppen oder -exkrementen und
Nahrungsmitteln. Diese können zu einer
Abwehrreaktion des Körpers führen, die die
allergischen Krankheitszeichen verursacht.
Antikörper
Antikörper sind spezielle Abwehrstoffe
des Immunsystems. Sie werden im Körper
26 Initiative LuftStoß
als Reaktion auf bestimmte Fremdkörper
gebildet, machen diese unschädlich
und schützen den Organismus so vor
Infektionen.
•
•
Beta-2-Sympathomimetika
Arzneistoffe, die bei der Therapie von
Asthma bronchiale verwendet werden. Die
Verabreichung erfolgt in der Regel über
ein Inhalator-System direkt in die Lunge.
Dadurch entspannt und erweitert sich die
glatte Muskulatur der Bronchien. Es gibt
langwirkende Beta-2-Sympathomimetika
für die Langzeitbehandlung und raschwirkende Beta-2-Sympathomimetika, die im
Notfall verwendet werden.
Controller
Medikamente zur Langzeitbehandlung
von Asthma bronchiale. Es gibt zwei
Arten von Controllern: Präparate, die die
Überempfindlichkeit der Atemwege und
die Entzündung der Bronchien lindern,
und ­Präparate, die die Bronchien erweitern.
­Dafür muss eine regelmäßige und lang­
fristige Einnahme erfolgen.
•
Immunglobuline E (IgE)
Ein stark spezialisierter Abwehrstoff im
Körper, der sich an Fremdkörper bindet.
Gegebenenfalls wird eine allergische
Reaktion ausgelöst.
•
Immunsystem
Über dieses System verfügt der Körper,
um sich gegen Angriffe von außen zu
verteidigen. Wenn das Immunsystem gut
funktioniert, bleibt der Organismus gesund.
•
•
Mastzellen
Sie gehören zu den Blutzellen, genauer: zu
den Leukozyten und sind für die Abwehr
von Parasiten verantwortlich. Durch die
Aktivierung von Mastzellen durch Allergene
kommt es zur Ausschüttung bestimmter
Botenstoffe, die allergische Reaktionen
verursachen.
Peak-Flow-Meter
Messgerät für Asthmapatienten, um
selbstständig den maximalen Atemfluss
beim Ausatmen zu messen.
•
Peak-Flow-Wert
Nach einem schnellen und kraftvollen
Atmen in das Messgerät (Peak-Flow-Meter)
wird der sogenannte Peak-Flow-Wert an­
gezeigt. Es handelt sich um den maximalen
Atemfluss beim Ausatmen (Liter pro
Minute).
•
Reliever
Hierbei handelt es sich um ein Asthma­
medikament, das im Bedarfsfall, bei akuten
Beschwerden, eingesetzt wird. Innerhalb
weniger Minuten entspannt sich die
verkrampfte Atemmuskulatur und die
Atemwege erweitern sich.
•
Steroide
Medikamente, die hauptsächlich zur
Behandlung von Entzündungen bei
­Erkrankungen eingesetzt werden
(als ­Kortikosteroide oder Kortison
bezeichnet).
Inhalt
Asthmapass
PERSÖNLICHE DATEN
Name: Anschrift: Behandelnder Arzt: Telefon / Praxis: Asthmaauslöser: 4 Haselkorn T, et al. Asthma 2006;
43:745–752.
Dauermedikamente: 3 Asthmaprävalenz: 5 % (Nationale Versorgungsleitlinie Asthma, 2009) Schwer: 5–10 % (International
ERS/ATS guidelines on definition, evaluation and
treatment of severe asthma).
Notfallmedikamente: 2 Dockrell M, Partidge MR, Valovirta E. The limitations of severe asthma: the results of a European
survey. Allergy 2007; 62:134–141.
l/min
1 Bateman ED, Bousquet J, Keech ML, Busse WW,
Clark TJ, Pedersen SE. The correlation between
asthma control and health status: the GOAL study.
Eur Respir J 2007; 29(1):56–62; Rabe K, Adachi
M, Lai CK, et al. Worldwide severity and control of
asthma in children and adults: the global asthma
insight and reality surveys. J Allergy Clin Immunol
2004; 114:40–47; Pawankar R, Canonica GW,
Holgate ST, Lockey, editors. WAO White Book on
Allergy (Milwaukee: World Allergy Organisation),
2011; Demoly P, Annunziata K, Gubba E, Adamek L.
Repeated cross-sectional survey of patient-reported asthma control in Europe in the past 5 years.
Eur Respir Rev 2012; 2:64–74.
Peak-Flow-Normalwert:
LEBENSQUALITÄT & ASTHMA, S. 4
LEBEN MIT ASTHMA, S. 6
THERAPIEOPTIONEN, S. 11
DIAGNOSEVERFAHREN, S. 12
ASTHMAFORMEN, S. 14
SELBSTTEST, S. 16
VORBEREITUNG ARZTGESPRÄCH, S. 17
SPEZIALISIERTE ZENTREN, S. 18
ASTHMATAGEBUCH, S. 20
NOTFALLPLAN, S. 22
INITIATIVE & PARTNER, S. 24
GLOSSAR, S. 26
REFERENZEN, S. 27
Weitere Hinweise: >
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
REFERENZEN
Die „Initiative LuftStoß“ wurde im Mai 2016 von der Novartis Pharma GmbH
mit Unterstützung des German Asthma Net e. V. (GAN) und des Unternehmens
Thermo Fisher Scientific gegründet. Ziel der Initiative ist es, die Bevölkerung
über das Krankheitsbild Schweres Asthma aufzuklären. Dafür wurde ein Expertengremium ins Leben gerufen, das über mögliche Asthmaformen, Diagnosewege, unterschiedliche Therapiemöglichkeiten und Hilfsangebote informiert.
Gleichzeitig möchte die Initiative Betroffene dazu motivieren, Verschlechterungen des Asthmas nicht hinzunehmen, sondern aktiv dagegen anzugehen
und gemeinsam mit dem behandelnden Arzt nach dem Auslöser der Beschwerden
zu suchen.
320684 05/2016
Nach weiteren 10 Minuten: Tritt immer
noch keine Besserung ein, sollten Sie
Folgendes tun:
• Notarzt (112) verständigen
• atemerleichternde Stellung
Nach 10 Minuten: Haben Sie Ihren
Peak-Flow-Meter dabei, messen Sie Ihren
Wert. Bei schlechtem Wert oder anhaltenden Beschwerden:
• 2 (– 4) Hübe Asthma-Notfallspray
• atemerleichternde Stellung
• Notfalltablette (Kortison)
z. B. ______________________________________ einnehmen
atemerleichternde Stellung
2 (– 4) Hübe Asthma-Notfallspray
Einsatz der Lippenbremse
Ruhe bewahren
•
•
•
•
GEHEN SIE WIE FOLGT VOR:
Wichtig ist nun, dass Sie Ruhe bewahren, die unten aufgeführten Notfallmaßnahmen
durchführen und wenn nötig Ihren betreuenden Arzt informieren.
• Plötzlich eintretende Luftnot, Beklemmung, Husten, Pfeifen, Giemen
• Abfall des Peak-Flow-Wertes unter
l/min
SO ERKENNEN SIE EINEN ASTHMAANFALL:
Asthma-Notfallplan
Ihr Asthma-­Notfallplan
zum Mitnehmen:
www.luftstoss.de
„LuftStoß“ ist eine Initiative von:
Frei und
selbstbestimmt
Leben mit Schwerem Asthma
Novartis Pharma GmbH · Roonstraße 25 · 90429 Nürnberg
Mit Unterstützung von:
™
Die „Initiative LuftStoß“ wurde im Mai 2016 von der Novartis Pharma GmbH
mit Unterstützung des German Asthma Net e. V. (GAN) und des Unternehmens
Thermo Fisher Scientific gegründet. Ziel der Initiative ist es, die Bevölkerung
über das Krankheitsbild Schweres Asthma aufzuklären. Dafür wurde ein Expertengremium ins Leben gerufen, das über mögliche Asthmaformen, Diagnosewege, unterschiedliche Therapiemöglichkeiten und Hilfsangebote informiert.
Gleichzeitig möchte die Initiative Betroffene dazu motivieren, Verschlechterungen des Asthmas nicht hinzunehmen, sondern aktiv dagegen anzugehen
und gemeinsam mit dem behandelnden Arzt nach dem Auslöser der Beschwerden
zu suchen.
320684 05/2016
Nach weiteren 10 Minuten: Tritt immer
noch keine Besserung ein, sollten Sie
Folgendes tun:
• Notarzt (112) verständigen
• atemerleichternde Stellung
Nach 10 Minuten: Haben Sie Ihren
Peak-Flow-Meter dabei, messen Sie Ihren
Wert. Bei schlechtem Wert oder anhaltenden Beschwerden:
• 2 (– 4) Hübe Asthma-Notfallspray
• atemerleichternde Stellung
• Notfalltablette (Kortison)
z. B. ______________________________________ einnehmen
atemerleichternde Stellung
2 (– 4) Hübe Asthma-Notfallspray
Einsatz der Lippenbremse
Ruhe bewahren
•
•
•
•
GEHEN SIE WIE FOLGT VOR:
Wichtig ist nun, dass Sie Ruhe bewahren, die unten aufgeführten Notfallmaßnahmen
durchführen und wenn nötig Ihren betreuenden Arzt informieren.
• Plötzlich eintretende Luftnot, Beklemmung, Husten, Pfeifen, Giemen
• Abfall des Peak-Flow-Wertes unter
l/min
SO ERKENNEN SIE EINEN ASTHMAANFALL:
Asthma-Notfallplan
Ihr Asthma-­Notfallplan
zum Mitnehmen:
www.luftstoss.de
„LuftStoß“ ist eine Initiative von:
Frei und
selbstbestimmt
Leben mit Schwerem Asthma
Novartis Pharma GmbH · Roonstraße 25 · 90429 Nürnberg
Mit Unterstützung von:
™
Inhalt
Asthmapass
PERSÖNLICHE DATEN
Name: Anschrift: Behandelnder Arzt: Telefon / Praxis: Asthmaauslöser: 4 Haselkorn T, et al. Asthma 2006;
43:745–752.
Dauermedikamente: 3 Asthmaprävalenz: 5 % (Nationale Versorgungsleitlinie Asthma, 2009) Schwer: 5–10 % (International
ERS/ATS guidelines on definition, evaluation and
treatment of severe asthma).
Notfallmedikamente: 2 Dockrell M, Partidge MR, Valovirta E. The limitations of severe asthma: the results of a European
survey. Allergy 2007; 62:134–141.
l/min
1 Bateman ED, Bousquet J, Keech ML, Busse WW,
Clark TJ, Pedersen SE. The correlation between
asthma control and health status: the GOAL study.
Eur Respir J 2007; 29(1):56–62; Rabe K, Adachi
M, Lai CK, et al. Worldwide severity and control of
asthma in children and adults: the global asthma
insight and reality surveys. J Allergy Clin Immunol
2004; 114:40–47; Pawankar R, Canonica GW,
Holgate ST, Lockey, editors. WAO White Book on
Allergy (Milwaukee: World Allergy Organisation),
2011; Demoly P, Annunziata K, Gubba E, Adamek L.
Repeated cross-sectional survey of patient-reported asthma control in Europe in the past 5 years.
Eur Respir Rev 2012; 2:64–74.
Peak-Flow-Normalwert:
LEBENSQUALITÄT & ASTHMA, S. 4
LEBEN MIT ASTHMA, S. 6
THERAPIEOPTIONEN, S. 11
DIAGNOSEVERFAHREN, S. 12
ASTHMAFORMEN, S. 14
SELBSTTEST, S. 16
VORBEREITUNG ARZTGESPRÄCH, S. 17
SPEZIALISIERTE ZENTREN, S. 18
ASTHMATAGEBUCH, S. 20
NOTFALLPLAN, S. 22
INITIATIVE & PARTNER, S. 24
GLOSSAR, S. 26
REFERENZEN, S. 27
Weitere Hinweise: >
>
>
>
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REFERENZEN