Budapester Zeitung Ausgabe 28. Februar
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Budapester Zeitung Ausgabe 28. Februar
11. Jahrgang/Nr. 9 FAIR PLAY I: Die Initiative K-Monitor bekämpft die Korruption via Internet. Zeitgeschehen Seite 3 Budapest, 1. - 7. März 2010 N EUE SP IE L R E G E L N : Der steinige Weg des neuen Bürgerlichen Gesetzbuchs in einer Serie ab dieser Ausgabe. R echt S e i t e 7 www.budapester.hu 750 Forint - 3,00 Euro VERSPIELT : F AIR P LAY II : Das Budapester Frühlingsfestival bringt dänisches Ballett und deutsches Großtheater. Kultur Seite 10 Der Traditionsverein Ferencváros setzt ab der Rückrunde auf die Fankarte. Gesellschaft Seite 8 Visegrád-Plus-Energiegipfel in Budapest Für Lebensqualität Die Quellen der Energie In der vergangenen Woche legten acht Mitgliedsstaaten der EU den Grundstein für die Donaustrategie. Hoch rangi ge V ert ret er der DonauAnrai nerst aat en Deut schland, Österreich, Slowakei, Un g a rn , R u mä n i e n u n d B u l g a ri en so w i e v o n S l o w en i en u n d der Tschechischen Republik unterzeichneten eine Erklä rung, die vor allem die Funk tion des Flusses als Trans p o rt w e g b e t o n t . D arüber hinaus wird in dem Papier eine gemeinsame Strategie für die Bereiche Tourismus, Bildung, Kultur, Sport, Lebensmittelrecht, Migration und die Entwicklung ländlicher Gegenden skizziert. Eigene Gelder stehen für das Projekt nicht zur Verfügung, es werden bestehende Mittel aus dem EU-Strukturfonds umgeleitet, teilte Ungarns Außenminister Péter Balázs am Donnerstag mit. Fortsetzung auf Seite 3 Die linksliberale Parlamentsmehrheit verabschiedet ein untaugliches Gesetz gegen die Holocaustleugnung Geisel der Linken „Wer in breiter Öffentlichkeit die Würde ei nes Holocaust-Opfers beleidigt, indem er die Tatsache, dass es den Holocaust gegeben hat, leugnet, Zweifel am Holocaust äußert oder den Holocaust als unbedeutend darstellt, be geht eine Straftat und ist mit Freiheitsentzug bis zu drei Jahren zu bestrafen.“ BZT / Aaron Taylor I schans, der Vereinigten Staaten und der Europäischen Kommission teil. D ie von den Teilnehmern vereinbarte Strategie sieht eine Reduzierung der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen durch die Ukraine vor, mithilfe von Flüssiggasreservoirs an der polnischen Ostseeküste und auf der kroatischen Adriainsel Krk sowie der Pipeline Nabucco. Fortsetzung auf Seite 1 OPEN 309,07 303,12 19. Feb. 26. Feb. 271,48 270,19 19. Feb. 26. Feb. 185,24 184,57 19. Feb. 26. Feb. 193,98 198,74 19. Feb. 26. Feb. BSE www.takarekbank.hu KURSE Beim Visegrád-Plus-Energiegipfel am ver gangenen Mittwoch schlug Ungarns Minis terpräsident Gordon Bajnai die Einrichtung eines „Gasdreiecks“ zur Erhöhung der Ener giesicherheit der Region vor. An dem Gipfel in Budapest nahmen neben den Minister präsidenten der Visegrád-Staaten Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei auch Vertreter Rumäniens, Bulgariens, Serbiens, Kroatiens, Bosnien-Herzegowinas, Sloweni ens, Österreichs, Deutschlands, Aserbaid - n seiner letzten Sitzung am vergangenen Montag verabschiedete das ungarische Parlament mit 197 Ja- und einer Nein-Stimme bei 144 Enthaltungen diesen Text als § 269/C des Strafgesetzbuches. Die Stimmenanteile legen nahe, dass die Fraktionen von MSZP und SZDSZ zustimmten, während der Fidesz sich der Stimme enthielt. Obwohl der Paragraph noch gar nicht von Staatspräsident László Sólyom unterzeichnet wurde, ist er bereits heftig umstritten, und das nicht nur in Kreisen, in denen die Leugnung des Holocaust zum schlechten Ton gehört. So beklagt Éva Simon von der Gesellschaft für Freiheitsrechte (TASZ), dass der neue Paragraph dem bisherigen Grundsatz der inhaltlichen Neutralität im ungarischen Recht widerspricht. Zudem sei undefiniert, wer überhaupt als „Holocaust-Opfer“ im Sinne des Gesetzes gilt, und insbesondere, ob das auch für die Nachfahren von HolocaustÜberlebenden zutrifft. Bemerkenswerterweise stammte die einzige Gegenstimme im Parlament von einem ehemaligen SZDSZ-Abgeordneten, dem heute parteilosen József Gulyás. „Es besteht wohl kein Zweifel, dass ich als Liberaler jegliche Erscheinungsform von Rassismus und Antisemitismus verurteile“, begründete Gulyás seine Entscheidung, „aber zur Eindämmung solcher Tendenzen ist das von der Parlamentsmehrheit gewählte Mittel nicht geeignet.“ Gulyás wies darauf hin, dass diejenigen, die heute gegen Menschen jüdischen Glaubens hetzen, sich am allerwenigsten der Holocaustleugnung bedienen würden. 21.533,53 21.533,53 CLOSE 21.267,81 21.481,31 22. Februar Budapest Stock Exchange Dabei hätte es auch geeignetere Vorschläge gegeben. So hatte der Fidesz-Abgeordnete Róbert Répássy vor der Abstimmung eine Vorlage eingebracht, die schlicht die Leugnung der „Genozide“ der nationalsozialistischen und kommunistischen Diktaturen und sämtlicher weiterer Verbrechen gegen die Menschlichkeit unter Strafe gestellt hätte. Das hätte nicht nur der ungarischen Rechtstradition besser entsprochen, sondern auch die historische Realität des Landes gespiegelt. Immerhin hatten die Ungarn sowohl unter den Nazis als unter den sowjetischen Kommunisten zu leiden; zudem leben zahlreiche Minderheiten mit einer individuellen Leidensgeschichte im Land, so etwa die Armenier, die nach dem Ende des Osmanischen Reiches zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu Hunderttausenden von den neuen türkischen Machthabern massakriert wurden. Dennoch konnte sich die Mehrheit der Abgeordneten nicht für Répássys Vorschlag erwärmen, sondern bevorzugte die individuelle Betonung der Holocaustleugnung. Auf diese Weise erhält das eigentlich wichtige Gesetz einen schalen Beigeschmack nach Wahlkampf. Denn es ist wohl kein Zufall, dass der MSZP-Spitzenkandidat Attila Mesterházy die letztlich angenommene Vorlage zeichnet. Mit dem Gesetz und der medialen Verbreitung seiner Entstehung sollen offenbar diejenigen MSZP-Wähler mobilisiert werden, die sich vor einem Erstarken des Antisemitismus im Falle der Regierungsübernahme durch den Fidesz fürchten. Entstanden ist so ein handwerklich wieder einmal miserabel ausgearbeitetes Gesetz, das zudem auf zynische Weise das Gedenken an die Opfer der faschistischen Terrorherrschaft missbraucht. Bleibt die Hoffnung, dass Staatspräsident László Sólyom die Unterschrift verweigert, oder – wie Rechtsexperten vermuten – das Gesetz einer Überprüfung durch das GK Verfassungsgericht nicht standhält. 20.861,92 M ON T UE 20.623,67 20.621,53 MI DO FR 21.267,81 26. Februar 9 771785 110000 10009 POLITIK 2 BUDAPESTER ZEITUNG 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 Bajnai hielt seine letzte parlamentarische Rede als Regierungschef Visegrád-Plus-Energiegipfel in Budapest Krisenmanager als Staatsmann Die Quellen der Energie Fortsetzung von Seite 1 MEH Letztere soll unter Umgehung Russlands Gas aus Zentralasien und dem Mittleren Osten über die Türkei nach Europa bringen. „Die Staaten Ost- und Mitteleuropas müssen ihre einseitige Abhängigkeit im Energiesektor reduzieren, um die Energiesicherheit zu wahren“, sagte Gordon Bajnai. Unterdessen verfolgt Russland mit South Stream ein Parallelprojekt zu Nabucco. Nobuo Tanaka, Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA) sprach sich jedoch am Rande des Treffens in Budapest eindeutig für Nabucco aus. Gegenüber der Nachrichtenagentur MTI sagte Tanaka, dass nicht nur die Transportwege, sondern Bajnais Derniere. Am Montag vergangener Woche trat das ungarische Parlament zur letzten Sitzung der laufenden Legislaturpe riode zusammen. Regierungschef Gordon Bajnai (parteilos) nahm dies zum Anlass, um in einer Rede Bilanz über die Regierungspolitik des ver gangenen Jahres zu ziehen. U ngarn hat sich auf den Beinen halten können. Die Regierung hat die Krise in den Griff bekommen und die Bürger vor Schlimmerem bewahrt“. Mit diesen Sätzen begann Bajnai seine Rede vor den Abgeordneten, von denen zahlreiche Mitglieder der Fidesz-Fraktion, darunter Viktor Orbán, durch Abwesenheit glänzten. Mehr Steuerzahler nötig Als wichtigste Ziele Ungarns nannte Bajnai die Einführung des Euro im Jahr 2014, die Ausweitung der Beschäftigung und die Ankurbelung des Wirtschaftswachstums. Was die Einführung des Euro angeht, sagte der Regierungschef, dass hierzu vor allem eine disziplinierte und sparsame Haushaltspolitik vonnöten sei. Laut Bajnai wäre der Euro auch deshalb wichtig, weil Ungarn dann nicht mehr den Partikularinteressen der Politik ausgeliefert wäre. Im Hinblick auf das zweite Ziel, die Ausweitung der Beschäftigung, erklärte der Ministerpräsident, dass Gefängnis wegen deutschen Importmülls. István Halász, Bürgermeister des Ortes Kunbaja (Südungarn), wurde rechtskräftig zu einer Gefängnisstrafe von anderthalb Jahren verurteilt, nachdem er für schuldig befunden wurde, im Jahre 2006 den illegalen Import von Hausmüll aus Deutschland organisiert zu haben. Über eine eigene Kft. gelangten so ca. 4.000 Tonnen Müll ins Land, die in dem Ort an der Grenze zu Serbien deponiert wurden. Neben dem Bürgermeister wurden ein gutes das Budgetgleichgewicht und die Sicherheit des Rentensystems auf lange Sicht nur schwer aufrechtzuerhalten seien, sofern es nicht gelinge, mehr Menschen zu beschäftigen und die derzeit niedrige Zahl an Steuerzahlern deutlich zu heben. MSZP u n d F i d e s z h a b e n m e h r gemein als sie denken Hinsichtlich des dritten Ziels, der Ankurbelung des Wirtschaftswachstums, sagte Bajnai, dass hierzu die bisherige Wirtschaftspolitik fortgesetzt werden müsse, die im Geiste der Sachlichkeit und Nüchternheit verfolgt worden sei. Sollte sich die nächste Regierung an diesen Rat halten, werde es im Zeitraum 2011 bis 2014 ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 4 Prozent geben, sagte der Regierungschef. Bajnai erklärte in diesem Zusammenhang auch, dass das anhaltende Wirtschaftswachstum innerhalb von vier Jahren Mehreinnahmen in Höhe von rund zwei Billionen Forint bringen würde. Er schlug vor, dieses Geld für das Abtragen der Staatsverschuldung, die Verbesserung der Qualität der öffentlichen Dienstleistungen und die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit auszugeben. Der Regierungschef redete außerdem einer weiteren Senkung der Steuern und Abgaben das Wort, um den Dutzend Mittäter zu Freiheitsstrafen auf Bewährung beziehungsweise zu Geldstrafen verurteilt. Richterin wegen Korruptionsverdacht suspendiert. Wie die Tageszeitung Kelet-Magyarország am vergangenen Freitag berichtete, wurde eine Richterin des Komitatsgerichts SzabolcsSzatmár-Bereg wegen Korruptionsverdachts von ihrem Dienst freigestellt. Die Staatsanwalt verweigerte mit Hinweis auf die Faktor Arbeit zu entlasten. Bajnai ging in seiner Rede auch auf die scharfe politische Polarisierung des Landes ein. Der Regierungschef betonte, dass sowohl Viktor Orbán als auch MSZP-Spitzenkandidat Attila Mesterházy „Demokraten und Patrioten“ seien, die rechtsradikale Partei Jobbik hingegen „macht unser Land kaputt“. „Es gibt mehr Ähnlichkeiten zwischen MSZP und Fidesz, als zwischen diesen beiden und Jobbik“, so Bajnai – Gedanken, wie man sie in letzter Zeit nur sehr selten gehört hat. „Es wird weh tun“ Bajnai rief die Parlamentarier auch dazu auf, den wirtschaftspolitischen Verantwortungslosigkeiten, Wunderversprechungen und dem Nähren von Illusionen eine Absage zu erteilen. Das Land müsse darauf vorbereitet werden, dass die kommenden zehn Jahre schlechter sein werden als die zehn Jahre, die der Weltwirtschaftskrise vorangingen. Sollten die künftigen Regierenden diese Ehrlichkeit gegenüber den Bürgern nicht aufbringen, wird es unweigerlich wieder einen Regierungschef geben, der seine Amtszeit mit den Worten „Es wird weh tun“ beginnen muss, so Bajnai. Bekanntlich hatte Gordon Bajnai bei seinem Antritt als Regierungschef im April 2009 diese PETER B OGNAR Worte gesagt. KOMPAKT innere Sicherheit eine Stellungnahme. Ungeklärte Reise nach Macao. In der vorvergangenen Woche sorgte das Boulevardblatt Blikk für einen weiteren Eklat bei der scheidenden Regierung. Blikk druckte ein Foto ab, das den derzeitigen Regierungsbeauftragten für den Osten und Ex-Finanzminister János Veres (MSZP) gemeinsam auch die Gasquellen diversifizieren. In diesem Sinne traf der Vorsitzende des Nabucco-Ausschusses des ungarischen Parlaments, János Kóka, mit dem stellvertretenden Energieminister Aserbaidschans, Gulmammad Jawadow, zusammen. Kóka zeigte sich nach dem Gespräch zuversichtlich, dass die aserbaidschanischen Gasreserven ausreichten, um Nabucco mit jährlich 31 Milliarden Kubikmetern Gas zu versorgen. Ministerpräsident Bajnai hatte vor einigen Wochen auch mit Ägypten über Gaslieferungen verhandelt, ein anderer möglicher Lieferant wäre Iran, wobei in diesem Fall mit starkem Widerstand aus den USA gerechnet werden muss. R OBERT HODGSON Vortrag „Die Geopolitik von Erdöl und Erdgas“ Der Preis bestimmt den Markt Karin Kneissl, Expertin für Energiepolitische Fragen und für den Nahen Osten, wird am kommenden Donnerstag um 18 Uhr dank einer Kooperation mit dem österreichischen Kulturforum einen Vortrag über „Die Geopolitik von Erdöl und Erdgas“ an der Andrássy Universität halten. H ochaktuell ist dieser Vortrag im Zusammenhang mit dem internationalen Gipfel zur Energiesicherheit (siehe Seite 1 und 2), der am vergangenen Dienstag in Budapest stattfand. Doch in Karin Kneissls Augen stammt die Frage nach der Energieversorgung einer eurozentrischen Sicht; in ihrem Vortrag liegt der Schwerpunkt jedoch auf größeren geopolitischen Zusammenhängen. „Bei einer unsicheren Entwicklung der Energiepreise ist es vielmehr fraglich, wie die Produzenten auf die Unsicherheit reagieren“, so Karin Kneissl. Zum Interessenkonflikt zwischen Russland, der Ukraine als Transitland und den Ländern der Region verweist Kneissl auf die Präsidentschaftswahlen in der Ukraine. „Zwar gibt es gegenwärtig noch keine neuen gesetzlichen Grundlagen, doch man muss jetzt erst einmal die Änderungen abwarten“, schätzt Kneissl die Lage ein. Karin Kneissl diente nach ihrem Studium der Rechtswissenschaft und der Arabistik mehrere Jahre im österreichischen diplomatischen Dienst. Vor mehr als zehn Jahren verließ sie diesen jedoch zugunsten ihrer freischaffenden Tätigkeit als Journalistin und Dozentin an verschiedenen Universitäten wie der Webster University Wien, der Université Saint Joseph in Beirut und der Diplomatischen Akademie Wien. „DIE GEOPOLITIK VON ERDÖL UND ERDGAS“ 4. März, 18 Uhr Andrássy-Universität VIII. Pollack Mihály tér 3 Voranmeldung erbeten bei Tünde Bokor Tel.: 06 1 / 266 4408 E-Mail: [email protected] mit seiner Sekretariatsleiterin Alexandra Dobolyi in Macao zeigt. Die Reise steht allerdings nicht im Budget des Arbeitgebers von Veres und Dobolyi, dem Amt des Mi- nisterpräsidenten. Seither überbieten sich die beiden Politiker darin, zu erklären, wer die Reise finanziert habe. Bislang entpuppten sich jedoch alle Varianten als Lügen. Irreführend gekennzeichneter Milchbrei im Umlauf. Die Staatliche Dienststelle für Gesundheitswesen (ÁNTSZ) warnte am vergangenen Freitag vor dem Milchbrei „Milupa Aptamil“. Dieser Brei sei als glutenfrei gekennzeichnet, dennoch könnte der Konsum für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit gefährlich sein. Der Brei war in Österreich zuerst aufgefallen. Dank des „Rapid Alert System for Food and Feed“ der EU waren auch die anderen Länder alamiert worden. ZEITGESCHEHEN 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 BUDAPESTER ZEITUNG 3 Gipfeltreffen der Donauanrainer in Budapest Fortsetzung von Seite 1 Der Gipfel bildete die Auftaktveranstaltung zu einer Sitzungsserie der EUKommission, in der eine endgültige Fassung der Donaustrategie erarbeitet werden soll. „Ungarn wird Verantwortung bei der Ausarbeitung der Strategie übernehmen“, sagte Ministerpräsident Gordon Bajnai, „die Strategie könnte dann bereits während Ungarns EU-Ratspräsidentschaft in der ersten Jahreshälfte 2011 verabschiedet werden.“ EU-Regionalkommissar Johannes Hahn (Österreich) gab ebenfalls seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Strategie bis zum Beginn der ungarischen Ratspräsidentschaft fertig gestellt sei. „Es geht darum, die Lebensqualität der 150 Millionen Anwohner der Donauregion zu verbessern“, so Hahn. Budapests Oberbürgermeister Gábor Demszky sagte, dass die Donau wieder zu einem der wichtigen Transportwege werden und das „Freizeitpotenzial“ genutzt werden müsse. „Wasserqualität ist ebenfalls ein wichtiges Thema“, meinte Demszky. Vertreter der Nicht-EU-Mitgliedsstaaten in der Region, namentlich von Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, der Republik Moldau, und der Ukraine, nahmen ebenfalls an dem Treffen teil. Bozidar Pankretic, stellvertretender Ministerpräsident Kroatiens, betonte, dass die Donaustrategie auf jeden Fall konkrete Umweltschutzelemente enthalten müsse. Sein serbischer Kollege Bozidar Delic war der Ansicht, dass die Finanzierung der Strategie „eine der härtesten Nüsse“ zu werden verspricht, und regte ein Treffen speziell zu diesem Thema an. Zudem mahnte Delic, dass die Rechte der Minderheiten in der Region ebenfalls thematisiert werden müssten. ROBERT HODGSON MEH Leben an der Donau Familienfoto mit dem Bundeskanzler Faymann und Premier Gordon Bajnai in zentraler Position. K-Monitor schaut dem Staat auf die Finger Auf den Schlips treten Am vergangenen Dienstag stellte K-Monitor, das Unabhängige Büro für Korruptionsbeo bachtung, sein neuestes Projekt vor: Die In ternetseite www.k-monitor.hu , au f der an o n y m Korruptionsfälle registriert werden können. D ie in Zusammenarbeit mit Transparency International und der Gesellschaft für Freiheitsrechte (TASZ) erarbeitete Internetplattform soll mithelfen, in Ungarn die Kultur des so genannten whistleblowing zu etablieren. Tivadar Hüttl, Projektleiter für Datenschutz bei der TASZ, erläuterte im Rahmen der Pressekonferenz, dass whistleblowing, also das Anzeigen von möglichen Rechtswidrigkeiten durch einen Beobachter oder Betroffenen, vor allem im angelsächsischen Raum Tradition habe. Im kontinentaleuropäischen Recht habe hingegen oft die Loyalität Priorität; so könne beispielsweise ein Arbeitnehmer, der auf einen Gesetzesverstoß bei seinem Arbeitgeber aufmerksam macht, im Sinne des Arbeitsrechts fristlos entlassen werden. Hier sei es notwendig, neue rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Anonymität der Informanten schützen. Hüttl und sein Kollege Ádám Földes von Transparency International Ungarn betonten beide die besondere Rolle der Presse. In einer Zeit, in der die staatlichen Exekutivorgane wie Staatsanwaltschaft und Polizei wegen Personalmangels gar nicht alle Anzeigen verfolgen können, sei es ganz besonders wichtig, dass Journalisten möglichst viele Informationen zur Verfügung gestellt werden. Dabei sei es notwendig, dass Informanten über den im Presserecht verankerten Schutz der Quelle hinaus geschützt werden. Immerhin, so Földes, hat es zahlreiche Fälle gegeben, in denen ein Journalist oder ein Medium auf Druck hin die Identität einer Informationsquelle schließlich doch preisgegeben hat. Aus diesem Grund müsse eine Regelung gefunden werden, die die Anonymität einer Quelle selbst Journalisten gegenüber aufrecht erhält, sogar auf die Gefahr hin, dass eine einzelne Information weniger gut verifiziert werden kann. Um die den Journalisten so entstehende Mehrarbeit ein wenig zu erleichtern, wurde am Dienstag die neue Internetplattform von K-Monitor aufgeschaltet. Auf der komplexen Oberfläche werden zunächst Zeitungsartikel über korruptionsverdächtige Fälle archiviert und mittels einer detaillierten Suchmaschine abrufbar gemacht. Noch interessanter ist der nur für registrierte Benutzer zugängliche Meldebereich, in dem ein Korruptionsverdacht anonym gemeldet werden kann. Die Mitarbeiter von K-Monitor verifizieren den Fall und die Quelle und stellen die Meldung in einem weiteren, besonders gesicherten Bereich der Homepage Journalisten zur Verfügung. Auf Anfrage kann auch der Kontakt hergestellt werden. Zwar weist die Homepage zwei immanente Probleme auf – die beschränkte Verifizierbarkeit der Quellen und die nicht einhundertprozentige Anonymität des Internets –, aber dennoch ist Sándor Léderer, Gründer von KMonitor, zuversichtlich, dass viele Interessierte das neue Angebot nutzen werden. Die Zahlen vom vergangenen Jahr, als lediglich das Nachrichtenarchiv online war, sprechen für sich: 2009 wurden insgesamt 3649 Artikel zu Korruptionsfällen neu archiviert, was einem Plus von rund 30 Prozent entspricht. Dass K-Monitor den Finger in eine empfindliche Wunde legt, zeigt die Reaktion von István Kocsis. Noch am Dienstag zeigte der Vorstandsvorsitzende der Budapester Ver- kehrsbetriebe K-Monitor an, weil sein Name laut der Statistik der Homepage in den archivierten Artikeln 104 Mal auftaucht. Damit steht Kocsis bei den Nennungen auf Platz 3, hinter den mutmaßlich schwerkriminellen MSZP-Politikern János Zuschlag und György Hunvald. István Kocsis beklagt eine Rufschädigung und offenbart dabei, wie unreif die postkommunistische Führungsschicht der staatlichen Institutionen in solchen Fragen ist. Denn wie András Léderer betont, handelt es sich keinesfalls darum, dass Kocsis 104 Mal der Korruption verdächtigt wird. Es handelt sich lediglich darum, dass der Name von István Kocsis so oft in den Artikeln vorkommt. „Ohnehin will unsere Organisation die in den Artikeln genannten Personen und Institutionen nicht bewerten. Wir wollen nicht entscheiden, wer korrupt ist und wer nicht. Wir möchten, dass die Leser Informationen aus möglichst breit gestreuten Quellen bekommen“, so Léderer. In diesem lud der Gründer von K-Monitor István Kocsis und alle anderen Betroffenen dazu ein, sich zu den Artikeln auf der Interseite zu äußern. „K-Monitor wird die Standpunkte veröffentlichen“, versiG E R G E L Y K ISPÁL chert Léderer. MEINUNG 4 BUDAPESTER ZEITUNG 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 Reaktionen auf die Veröffentlichung von Viktor Orbáns Rede in Kötcse Sinnt Orbán auf den Abbau der Demokratie? Hat der Fidesz-Vorsitzende Viktor Orbán seine Karten offen auf den Tisch gelegt? Viele linksliberale Intellektuelle befürchten dies. Anderthalb Monate vor den Parlamentswah len ist nicht wenigen von ihnen Angst und Bange. G Einheitliche Regierung mit ständigem Ziel In der abgedruckten Rede Orbáns ist denn Folgendes zu lesen: „In Ungarn war das politische Leben bisher von einem dualen Kraftfeld geprägt. Selbstredend ließ das duale Kraftfeld auch die Kultur nicht unberührt, (…) geht doch ein solches Kraftfeld mit einer permanenten Wertedebatte einher. In diesem dualen Kraftfeld gibt es keinen einzigen gemeinsamen Wert und auch kein einziges gemeinsames Ziel. Stattdessen tobt ein ständiger Kampf, auch in grundlegenden Fragen. (…) Dieser Tage scheint der Dualismus des politischen Systems sich dem Ende zuzuneigen und von einem zentralen politischen Kraftfeld abgelöst zu werden. Das Entstehen eines zentralen Kraftfelds ist einerseits der Konjunktur der Rechten, andererseits unserem Erstarken zu verdanken. Ob das politische Kraftfeld auch nach den Wahlen so aussehen wird, das weiß ich nicht, aber ich hoffe es. Eines ist allerdings sicher: Es bietet sich die reale Chance, dass die ungarische Politik in den nächsten fünfzehn bis zwanzig Jahren nicht von einem dualen Kraftfeld bestimmt wird, in dem es laufend spalterische, kleinliche und überflüssige Wertedebatten gibt, die die Gesellschaft entzweien. Stattdessen wird BZT / Aaron Taylor rund für die Panik vieler liberal orientierter Menschen ist eine Rede Orbáns, die der Fidesz-Chef bereits im September des Vorjahres in der südwestungarischen Ortschaft Kötcse im Rahmen eines „bürgerlichen Picknicks“ gehalten hatte. Aus unerfindlichen Gründen wurde der Inhalt der Rede von den Medien damals kaum beachtet. Die dem Fidesz nahe stehende Wochenzeitung Nagyítás hat dieses Versäumnis kürzlich nachgeholt und die gesamte Rede von Kötcse veröffentlicht. Will er die hundertprozentige Macht oder nur die eigenen Gefolgsleute zähmen? es auf lange Dauer eine große Regierungspartei geben, die fähig ist, die nationalen Interessen zu artikulieren – und dies nicht inmitten ständiger Debatten, sondern mit der ihr eigenen Selbstverständlichkeit. (…) Ich persönlich trete dafür ein, dass wir anstelle einer Politik, die von ständigen Kämpfen geprägt ist, einer Politik den Vorzug geben, die das ständige Regieren zum Ziel hat. Unser Denken soll nicht vom permanenten Kampf mit unserem politischen Gegner bestimmt sein, sondern von der überzeugenden Vertretung bestimmter nationaler Interessen. Es wird natürlich einen Wettbewerb geben, und die Wähler werden am Ende entscheiden. Die Frage ist nur die, welche Alternative wir bieten: Die Fortsetzung des Zweiparteiensystems in einem dualen Kraftfeld mit ständigen Wertedebatten? Oder beschränken wir diese Debatten auf einen engen Kreis der Elite und nehmen stattdessen die Haltung einer großen Regierungspartei ein, die das ständige Regieren vor Augen hat?“ Zwanzig Jahre Berechenbarkeit Die Reaktion der linksliberalen Presse auf die Veröffentlichung der Orbán-Rede ließ nicht lange auf sich warten. Der Rundfunkjournalist György Bolgár schrieb am vorvergangenen Freitag in der linken Zeitung Népszava, dass Orbán endlich preisgegeben habe, wie er denke und was er plane. In dem Artikel Bolgárs heißt es wörtlich: „Es ist nicht meine Art, große Worte in den Mund zu nehmen, aber das ist unfassbar. In einer europäischen Demokratie sagt ein führender Politiker, der sich für bürgerlich und demokratisch hält, dass es genug sei mit den politischen Debatten und dem Zwei- (und logischerweise Mehr-)parteiensystem. (...) Wir haben hier den eindeutigen Beweis dafür, was Orbán wirklich will. (…) Jedenfalls keine Demokratie, sondern eine Halbdiktatur mit einigen formellen demokratischen Elementen.“ Bolgár verweist in seinem Artikel auch dar- auf, dass es gerade der Fidesz und die ihr nahe stehenden Medien gewesen seien, die maßgeblich zur Polarisierung und Vergiftung des politischen Lebens in Ungarn beigetragen hätten. MSZP-Vorsitzende Ildikó Lendvai spricht gar von einer Rede zur „Systemrückwechsel“: „Viktor Orbán würde die Demokratie kastrieren. Er will keine Zweidrittelmehrheit mehr, sondern hundertprozentige Macht im Parlament“, erklärte sie nach Veröffentlichung der Rede. Ebenfalls auf den Seiten von Népszava relativierte einen Tag später der Publizist Tamás Mészáros die Empörung vieler linksliberal gesinnter Menschen wegen der Orbán-Rede: „Wir müssen uns damit abfinden, dass unsere Furcht vor dem Abbau der Demokratie für die Masse schiere Abstraktion ist. Die Idee des Parlamentarismus lässt sie kalt, weil sie seine Praxis verachtet. Die Parteikämpfe sind für sie abstoßend, und die Sachpolitik versteht sie nicht. Sie sehnt sich nach dem, womit Orbán sie besäuselt: nach zwanzig Jahren Berechenbarkeit. Weil sie sich davon Sicherheit verspricht.“ Die liberale Philosophin Eszter Babarczy warnt davor, einzelne, aus dem Zusammenhang gerissene Sätze zur Dämonisierung Orbáns zu missbrauchen, wie es bereits bei Ex-Premier Ferenc Gyurcsánys „Õszöder Rede“ der Fall war. Sie macht auf Orbáns wirkliche Intention mit seiner Rede aufmerksam, die eigenen Gefolgsleute zu beeinflussen: „Man muss die Rede im Ganzen betrachten (...) und wissen, für welchen Zweck sie entstanden ist. Orbáns Position innerhalb der Partei ist unerschütterlich, aber er muss seine Gefolgsleute darauf aufmerksam machen, dass sie sich an den Stil des Regierens anpassen müssen, sonst könnten sie mit der Regierung zusammen untergehen. Er befürchtet, sie könnten zu hungrig, zu laut und zu rachsüchtig sein und damit die sichere Position des Fidesz in Gefahr bringen. Er verspricht, wenn sie still bleiben, können sie auf zehn bis fünfzehn Jahre planen.“ PETER B OGNAR BUDAPESTER ZEITUNG Vision Politics über den MSZP-Parteitag ISSN 1419-8770 S o z i a l i st e n : V e rg a n g e n h e i t , G e g e n w a rt – Z u k u n f t ? Der von Ovationen begleitete Empfang des Spitzenkandidaten der Sozialisten (MSZP), Attila Mesterházy, beim Wahlkampfauf takt der MSZP in der Budapester Syma-Halle am vorvergangenen Samstag erinnerte an den freneti schen Beifall für Ferenc Gyurcsány im September 2004, als dieser als Kandidat für das Amt des Regie rungschefs zum ersten Mal vor sei ner Partei gesprochen und sofort Sympathien unter den MSZPAnhängern gewonnen hatte. Ob wohl er im Hinblick auf die Aus gereiftheit seiner politischen Vor stellungen und die Selbstsicherheit seiner Vortragsweise sichtlich noch nicht dort steht, wo Gyurcsány im Jahr 2004 war, vermag er immer mehr in die Rolle des Hauptdar stellers hineinzuwachsen. I n seiner Rede stellte Mesterházy einerseits das neue Programm der Sozialisten vor, andererseits geißelte er die rechtsradikale Partei Jobbik und, wenngleich indirekt, den Fidesz. Das Programm der Sozialisten beinhaltet eine Reihe von Elementen, die auch vom Fidesz vertreten werden. Hierher gehören etwa die Auswahl strategischer Industriezweige, der Anspruch auf eine strengere Regulierung der Finanzmärkte und die Absicht, die Beschäftigung auszuweiten. Ein bedeutender Unterschied zwischen MSZP und Fidesz liegt darin, dass die Sozialisten die Aufrechterhaltung der Sparpolitik für wichtig erachten. Auch zeigt die MSZP Bereitschaft, die vielfach erwähnten zwei Billionen Forint einzuteilen, die laut Prognose der Regierung aufgrund eines anhaltenden Wirtschaftswachstums in den kommenden Jahren als Mehreinnahmen in die Staatskasse fließen. Obgleich es das Programm des Fidesz in gedruckter Form noch nicht gibt, ist aus den Äußerungen von FideszChef Viktor Orbán und anderer Fidesz-Politiker herauszulesen, dass sie der Regierung und den hiesigen Unternehmen mit einer kontrollierten Erhöhung des Budgetdefizits Bewegungsspielraum zu verschaffen gedenken (gar nicht zu sprechen davon, dass in den Augen Orbáns das Defizitziel der jetzigen Regierung nicht haltbar sein wird). Die Rede von Attila Mesterházy widmete sich auch dem Thema Jobbik. Der diesbezügliche Standpunkt der MSZP ist bekannt: Jobbik sei eine radikale Partei, die eine Bedrohung für die Demokratie darstelle und die Roma für alles als Sündenböcke abstemple. Ziel der Sozialisten ist es, sich vor dem Hintergrund des Aufstiegs des Jobbik als stärkste Kraft des demokratischen Lagers zu profilieren und die Stimmen jener Wähler für sich zu gewinnen, die vor Jobbik Angst haben. Zu dieser Strategie gehört auch, dass die MSZP über den Fidesz weiterhin so spricht, als nähme dieser am Kampf gegen die Radikalen nicht teil, obwohl Viktor Orbán in den vergangenen Monaten mehrmals betont hatte, dass Jobbik eine radikale Partei sei – es ist freilich eine andere Frage, dass er auch die MSZP als radikale Kraft bezeichnet hat. Mesterházy jedenfalls hat den Fidesz aufgerufen, seine doppelbödige Rhetorik über Bord zu werfen und am Kampf gegen Jobbik und dem politischen Radikalismus an der Seite der Sozialisten teilzunehmen. Hierbei stellt sich unweigerlich die Frage, ob die MSZP auch bei den Parlamentswahlen diese Haltung vertreten und ihre Kandidaten in den Einzelwahlkreisen zugunsten des Fidesz zurückziehen wird, um einen möglichen Sieg eines Jobbik-Kandidaten zu verhindern. Eine weitere wichtige Botschaft der Mesterházy-Rede war, dass die MSZP alle Wähler ansprechen will, die sich eine Niederringung der wirtschaftlichen, politischen und demokratischen Krise wünschen. Die Sozialisten haben damit definitiv klar gemacht, dass sie das Ungarische Demokratische Forum (MDF) nicht zu unterstützen gedenken. In dieser Hinsicht wird dem 19. März große Bedeutung zukommen: An jenem Tag wird sich nämlich herausstellen, wie viele Kandidaten die einzelnen Parteien in den Direktwahlkreisen ins Rennen schicken und welche politi- schen Kräfte ihre Komitatslisten bis zum 22. März registrieren lassen können. Wir müssen hier hinzufügen, dass eine Partei nicht unbedingt 20 Komitatslisten (Budapest plus die 19 Komitate) haben muss, um die Fünfprozenthürde ins Parlament zu überspringen. Freilich: Eine Partei erhöht ihre Chancen auf den Einzug ins Parlament, wenn sie möglichst viele Komitatslisten aufstellen kann. Schließlich ist es noch wichtig, darauf hinzuweisen, dass Mesterházy sich nachdrücklich als „neuer Kandidat“ bezeichnet hat, der, wie er sagte, „mit den Fehlern der Vergangenheit bricht“. Seine Position ist zwar bei weitem nicht so stark, um als unumstrittener Anführer der Sozialisten zu gelten, doch scheint sich innerhalb der MSZP ein neues Kraftfeld um ihn herum herauszubilden – nicht zuletzt deshalb, weil die Altvorderen der Partei sich notgedrungen immer mehr zurückziehen. Ein großes Fragezeichen ist indes mit Ex-Regierungschef Ferenc Gyurcsány verbunden. Zwar nimmt dieser diszipliniert am Wahlkampf der Sozialisten teil, allerdings wird er auf lange Sicht wohl kaum an einer Stärkung von Mesterházy interessiert sein, will er zwischen 2010 und 2014 an die MSZP-Spitze zurück. Verlag: BZT Media Kft. 1037 Budapest, Kunigunda útja 18 Herausgeber: Jan Mainka Tel: 453-0752, 453-0753 Fax: 240-7583 E-Mail: [email protected] [email protected] Internet: www.bzt.hu Chefredakteurin: Ágnes Lukács Politik: Gergely Kispál, Peter Bognar Kultur: Alice Müller Fotos: Aaron Taylor Marketing & Sales: Jan Mainka Abo & Distribution: Ildikó Varga Druck: Adoc Nyomda Kft. Kioskvertrieb: Hungaropress Kft. Abonnement: Tel.: 453-0752 oder E-Mail: [email protected] Preis In Forint In Euro 6 Monate 16.000 120 1 Jahr 30.000 210 Pdf-Abo /1 Jahr/ 12.000 50 Virus & Spam Protection: Budapester Zeitung ist Partner der: THE BUDAPEST TIMES WIRTSCHAFT 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 BUDAPESTER ZEITUNG 5 „Außenwirtschaftlicher Jahresauftakt 2010“ des Joint-Venture-Verbands KOMPAKT Probleme mit Qualität und Knowhow Die Inflationsrate wird 2010 im Mittel 4,4% betragen. Die Analysten der Ungarischen Nationalbank (MNB) hoben ihre Teuerungsprognose im jüngsten Inflationsbericht deutlich um einen halben Prozentpunkt an, nachdem die Jahresinflation im Januar auf 6,4% hochschnellte. Daran ist auch die schneller als erwartet vor sich gehende Exportbelebung schuld, weshalb aber wenigstens das BIP laut MNB in diesem Jahr nur noch um 0,2% schrumpfen wird. Freilich würde in diesem Fall auch das Defizitziel des Staatshaushaltes verfehlt, das entgegen den Zusagen gegenüber dem IWF mindestens 4% am BIP erreichen dürfte. „Ich bin mir sicher, dass sich an Ungarns außenwirtschaftlicher Strategie nichts groß ändern wird“, wagte Wirtschaftsminister István Varga letzten Dienstag einen Blick über die bevorstehenden Parla mentswahlen hinaus. Er äußerte dies als Gastredner auf der Ver anstaltung „Außenwirtschaftlicher Jahresauftakt 2010“ des JointVenture-Verbands. achdem Varga klargestellt hatte, dass hinsichtlich Ungarns außenwirtschaftlicher Beziehungen eher mit Permanenz zu rechnen sei, widmete er sich ihrem gegenwärtigen Stand und ihren Perspektiven. Insbesondere der Rolle der ungarischen Regierung, die diese bei der Gestaltung der Beziehungen spielen kann und – mit Blick auf die Krisenwirkungen – auch spielen muss. Diesbezüglich sei es beispielsweise eine wichtige Aufgabe, für den ungarischen Export weniger von der Krise betroffene Ländern und Regionen zu erschließen. Für dieses Jahr rechnet Varga bei den derzeit wichtigeren ungarischen Außenhandelspartnern mit einem durchschnittlichen Wachstum von 0,5 Prozent. Im vergangenen Jahr war der ungarische Export um 18,7 Prozent gefallen. Parallel dazu fiel der Import sogar um 25,2 Prozent. Aktive Rolle des Staat bei Direktinvestitionen notwendig Eine aktive Rolle muß der Staat auch bei ausländischen Direktinvestitionen spielen. Während diese 2008 noch 3,4 Milliarden Euro betragen hatten, erreichten sie im vergangenen Jahr nach derzeitigen Schätzungen nicht einmal einen Wert von 2,5 Milliarden Euro. Eine Chance bietet sich hier Varga zufolge nicht zuletzt auch durch das sogenannte near-shoring. Besonders lebhaftes Interesse an einem Engagement in Ungarn würde es darüber hinaus nach wie vor bei so genannten Shared Service Centern geben. Weiterhin attraktiv sei Ungarn auch für Investoren, die über die Ansiedlung und den Ausbau von Forschungs- und Entwicklungsabteilungen nachdenken würden. Ungenügend ist laut Varga noch immer der Anteil von kleinen und mittelständischen Unternehmen am BZT/Aaron Taylor N Rechnet bei den außenwirtschaftlichen Beziehungen mit Permanenz: Wirtschaftsminister István Varga. ungarischen Export. Im vergangenen Jahr habe er nur bei etwa 28 Prozent gelegen. Auch hier sieht der Minister Handlungsbedarf für den Staat und seinen entsprechenden Organisationen wie der Investitionsagentur ITD Hungary. Aber auch andere Institutionen wie etwa gemischte Kommissionen sollten sich stärker als bisher um die Belange der KMU kümmern. Eine mögliche Ursache für den schwachen KMU-Anteil sprach sogleich ITD-Generaldirektor Csaba Kilián an. So sind nur 51 Prozent der Produkte ungarischer KMU international wettbewerbsfähig. Allerdings könnten immerhin 26 Prozent der restlichen Unternehmen mit nur kleinen Entwicklungen zu dieser Gruppe aufschließen. Mit verschiedenen Maßnahmen etwa genauen Bedarfsanalysen, regionalen Firmenbesuchen, der Konzipierung von Zuliefererprogrammen und der Organisation von Zusammenkünften von potenziellen Zulieferern mit Großinvestoren versuche seine Organisation hier bestmöglich zu helfen. Als gelungenes Beispiel hob er eine jüngst stattgefundene Zuliefererkonferenz bezüglich der Kecskeméter MercedesInvestition hervor, an der 800 Personen teilnahmen. Am 9. März wird eine weitere Konferenz stattfinden. Diesmal wendet sie sich speziell an Dienstleistungsfirmen, die an einer Zusammenarbeit mit Mercedes interessiert sind. Staat soll ungarischen KMU-Exporteuren helfen Joint-Venture-Verbandspräsident István Fekete ging in seinem Beitrag auf ein weiteres Strukturproblem ungarischer Exportunternehmen ein: Fehlendes Know-how. Während zu seiner Studienzeit, also nach lange vor der Wende, an der Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest, der heutigen Corvinus-Universität, noch ein Studiengang für Außenhandel existierte, gäbe es heute nichts dergleichen mehr. Das für den Außenhandel notwendige Spezialwissen werde heutzutage – wenn überhaupt – nur im Rahmen von anderen Studiengängen angeboten. Anscheinend nicht in ausreichender Weise. So testierte Fekete aus eigenem Erleben insbesondere jüngeren Mitarbeitern bei Außenhandelsfragen teils eklatante Wissenslücken. Wissensdefizite machte er aber nicht nur bei diesen Fragen aus, auch was Informationen über potenzielle Außenmärkte betrifft, seien – insbesondere ungarische KMU-Vertreter – nicht entsprechend gerüstet. „Was unsere unmittelbaren Nachbarländer betrifft, sind sie zwar noch einigermaßen im Bilde, ihr Wissen hinsichtlich weiterer Märkte hinkt jedoch.“ Dies sei umso fataler, da immer mehr ungarische KMU an die Grenzen des beschränkten ungarischen Binnenmarktes stoßen und – wollen sie weiterwachsen – zum Schritt über die Landesgrenzen gezwungen sind. Diesen Unternehmen könne und müsse nicht zuletzt auch der Staat mit seinen unter anderem dafür geschaffenen Institutionen unter die Arme greifen. JAN MAINKA Die Umsätze im Einzelhandel verringerten sich im Vorjahr um 6,4%. Mit insgesamt 7,3 Bio. Ft liegt die Branche bereits im dritten Jahr in Folge im Minus. Das Zentralamt für Statistik schätzt die Einnahmenausfälle für das Gesamtjahr 2009 auf rund 280 Mrd. Ft. Im Weihnachtsgeschäft hielten sich die Käufer noch mehr zurück – ein weiteres Anzeichen dafür, dass die Bürger in der ungünstigen Wirtschaftslage ihre Reserven aufbrauchen. Der Welthandel sackte 2009 allerdings sogar um 12% ab. Malév wartet auf Verstaatlichung. Bei der Vollversammlung der Fluggesellschaft Malév wurde wieder über die Rückverstaatlichung der Fluggesellschaft gesprochen. Konkurrenzfluggesellschaften drohen damit, dass wenn Malév zurückverstaatlicht wird, ein Verstoß gegen die Wettbewerbsbedingungen der EU vorliegen, und wollen rechtliche Schritte einleiten. Bereits seit vergangenem Herbst verhandelt die ungarische Regierung über eine Rückverstaatlichung, da die russischen Anteilseigner keine neuen Finanzmittel in die Fluggesellschaft stecken wollen, was zur Insolvenz der Malév führen könnte. Heftige Gaspreiserhöhung in Sicht. Die Verbraucher müssen sich ab April auf eine massive Erhöhung der Gaspreise einstellen. Neben dem Auslaufen der Gaspreissubvention werden die Preise aufgrund der Forint-Dollar-Wechselkursentwicklung um weitere 10-15% steigen, erwarten Experten. Die Gesamtteuerung könnte damit bei Verbrauchern, die bislang aufgrund ihres geringen monatlichen Einkommens von der höchsten Subventionskategorie profitierten, bis zu 45% betragen. Infolge des steigenden Ölpreises sind im Laufe des Jahres weitere Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen. TakarékBank: Die wirtschaftlichen Aussichten Ungarns I von einem 2,9 prozentigen BIP-Anstieg in 2011, da wir annehmen, dass einerseits der Gesamtbeitrag des Exports beträchtlich sein wird, und andererseits die Bestände aufgestockt werden, was für einen Schub sorgen könnte, trotz des abnehmenden Verbrauchs und der schwachen Investitionen. Andererseits wird unserer Meinung nach das Ansteigen des Wachstums in 2011 nicht so prägnant ausfallen wie von Regierung und Nationalbank erwartet, zum Teil wegen der etwas schwächeren Wirtschaftsentwicklung, die dem erwarteten Wachstum zugrunde liegen wird. In zwei interessanten Punkten weichen die Prognosen der MNB von den Voraussagen der Regie- rung ab. Zum einen sagt die MNB eine Inflationsrate von durchschnittlich 4,4% für 2010 voraus, was einen Anstieg im Vergleich zum durchschnittlichen Wert von 4,2% im vergangenen Jahr bedeutet. Die Regierung ihrerseits prognostiziert eine Inflationsrate von 4,1% für dieses Jahr, obwohl man hinzufügen muss, dass der Bericht zum Konvergenzprogramm vor dem überraschendem Inflationsanstieg im Januar veröffentlicht wurde. Dieser plötzlich Anstieg hat offensichtlich die Inflationserwartungen nach oben korrigiert. Wir haben unsererseits nach der Veröffentlichung der neuen Zahlen im Januar auch unsere Inflationsprognose von 3,8% auf 4,2% angehoben. Die MNB behauptet auch, dass zusätzlich zur Anhebung der Mehrwertsteuer auch die global ansteigenden Ölund Lebensmittelpreise den Endverbraucherpreisen einen Anschub geben, was in den kommenden Monaten weiterhin zu erwarten sein wird. Nichtsdestotrotz bleibt die Kerninflation mit 3,1% niedrig. Allerdings birgt die andere Abweichung in den MNB-Voraussagen im Vergleich zu den Regierungsprognosen höhere Risiken. Diese bezieht sich auf das gesamte Defizit, das sich in diesem Jahr laut MNB auf 4,2% des BIP belaufen wird, während die Regierung ihrerseits ein Defizit von WE’RE AT HOME CREATING VALUES 3,8% erwartet. Die höhere Defizitprognose der MNB basiert auf niedrigeren Einnahme- und höhere Ausgabeerwartungen der Bank, als von der Regierung vorhergesehen. Allerdings gibt die MNB auch zu, dass das Einfrieren der sogenannten Risiko- und Zinsreserven zu einem Gesamtdefizit von nur 4% des BIP führen könnte. Demnach beträgt der wirkliche Unterschied zwischen den Defizitvoraussagen der MNB und der Regierung lediglich 0,2% des BIP oder 50-55 Milliarden Forint. Deshalb sollte sich der Markt keine allzu große Sorgen machen, wobei wir einräumen müssen, dass die Haushaltspolitik der neuen Regierung nach der Wahl zusätzliche Risiken bergen könnte. Die Haushaltsplanung der gegenwärtigen Regierung scheint aber immer noch recht besonnen, weshalb wir an unserer Prognose von einem Defizit von 3,8% festhalten. Einerseits sieht unsere Voraussage gewisse Risiken sowohl auf der Einnahme- wie auch auf der Ausgabenseite voraus. Andererseits liegt ihr unsere 0,3%ige Wachstumsprognose zugrunde, was bei einem nominell gleichwertigen Defizit eine relativ niedrigere Defizitquote bedeutet. Zoltán Ádám, Chefanalyst der Takarékbank Zrt. ANALYSE Makroprognosen im Vergleich n ihrem kürzlich veröffentlichten Quartalsbericht zur Inflation prognostiziert die Ungarische Nationalbank (MNB), im Einklang mit der jüngsten Prognose der Regierung, einen BIP-Rückgang von 0,2% für 2010. Die MNB betont, dass die Inlandsnachfrage weiterhin schwach bleibt, vor allem aufgrund der schwachen Entwicklung im Konsum der privaten Haushalte wie auch der Investitionen. Die Arbeitslosigkeit steigt weiter, die Schaffung neuer Arbeitsplätze in größerer Zahl ist nicht vor 2011 zu erwarten. Die Dynamik des Lohnwachstums bleibt flau. Als Folge der schwachen Nachfrage und des geringen Angebots schrumpft der Kreditmarkt sowohl für Privatkunden wie auch für Unternehmen. Die Zunahme der Investitionen hängt in erster Linie von EU-finanzierten Projekten ab, da der Unternehmenssektor reichlich überschüssige Kapazitäten hat. Trotzdem wächst die exportorientierte Industrie wegen der steigenden Auslandsnachfrage. Folglich werden sich Beschäftigung und Löhne in der Industrie (exportorientiert) und in den Dienstleistungen (binnenmarktorientiert) voneinander abweichend entwickeln. Für das Jahr prognostiziert die MNB ein Wachstum von 3,4%. Wir bleiben bei unserer Voraussage von 0,3% Wachstum für 2010, gefolgt WIRTSCHAFT 6 BUDAPESTER ZEITUNG 1. - 7. MÄRZ 2010• NR. 9 UNIQA Biztosító Zrt. geht bei Rechtsschutzversicherungen offiziell an den Start Ambitiöse Wachstumsziele „Im Moment haben wir bei Rechtsschutzversicherungen in Ungarn kaum Wettbewerb“, konstatiert Pál Ertl, Vorstandsmitglied der UNIQA Biztosító, mit Genugtuung. In der vergangenen Woche ist seine Versicherung offiziell angetreten, um daran etwas zu ändern. II. L ÖVÕHÁZ UTCA 30 TEL .: 345-7600, WWW .DUIHK .HU PRÄSIDENT : T AMÁS VAHL GESCHÄFTSF . V ORSTAND : GABRIEL A. B RENNAUER 2. März, 17 Uhr, Hotel Marriott: Möglichkeiten die ein Unternehmen ergreifen kann bei einer 2. oder 3. Pandemiewelle des A/H1N1 Virus. B Rechtsschutzversicherungen bisher in Ungarn kaum verbreitet Damit sich der Aufwand für sie lohne, brauche sie jedoch monatlich etwa 300 Neuverträge. Bei etwa 30.000 Verträgen arbeite das Modell nach den Worten von Ertl selbsttragend. Wie schnell diese Zahl erreicht wird, hängt maßgeblich davon ab, wie rasch die ungarischen Verbraucher den Wert von Rechts- Frisches Kapital für BorsodChem. Die chinesische Wanhua-Gruppe sagt dem größten ungarischen Chemieunternehmen BorsodChem (BC) ein Darlehen in Höhe von 140 Mio. Euro zu; später wird sich der Investor den Plänen zufolge auch Managementrechte sichern. BC-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Büchele ging bei der Vertragsunterzeichnung am vergangenen Donnerstag davon aus, dass die Geldmittel in Abhängigkeit vom Gelingen einer Umschuldung bis April vollständig zur Verfügung stehen werden. Die von den Investmentfonds Permira und VCP geführte BC hatte im Vorjahr inmitten der Krise um ein Darlehen der Ungarischen Entwicklungsbank (MFB) und um Beihilfen 3. März, 12 Uhr, Hotel Marriott: Business Lunch mit dem Leiter Haushaltsrats Dr. György Kopits. des 10. März, 18 Uhr, DUIHK: Buchführung in Euro. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter www.duihk.hu oder erteilt Ihnen DUIHK-Veranstaltungsmanagerin Marietta Németh unter Tel.: (+36-1) 345-7626 oder [email protected]. VI. ANDRÁSSY ÚT 100 TEL.: (00 36 1) 312-1123, WWW.DWC.HU, [email protected], VORSTANDSVORSITZENDER: MANFRED BEY UNIQA isher ist das Geschehen auf dem ungarischen Rechtsschutzversicherungsmarkt tatsächlich noch sehr übersichtlich. Den Ton gibt im Wesentlichen ein einziger großer Spezialanbieter, die D.A.S. Jogvédelmi Biztosító, an. Daneben haben noch einige der größeren Versicherungsgesellschaften wie die Generali oder die Allianz Rechtsschutzversicherungen im Angebot. Allerdings scheinen sie beim Verkauf nicht besonders aktiv zu sein, denn von den gegen Jahresende bei der Finanzmarktaufsicht PSZÁF registrierten 36.000 Rechtsschutzversicherungsverträgen mit einem Jahresumsatz von etwa anderthalb Milliarden Ft beansprucht allein die D.A.S. nach eigenen Angaben rund 30.000 Verträge für sich - die großen der Branche teilen sich demnach also lediglich 6.000 Verträge. Die UNIQA scheint dem Eintritt auf den Rechtsschutzversicherungsmarkt indessen eine größere Bedeutung beizumessen als die anderen allgemeinen Versicherer. Zumindest verlautbart sie recht ambitiöse Wachstumsziele. So will sie bereits in diesem Jahr nach Angaben von Ertl einen Umsatz von mehreren hundert Millionen Forint erzielen und innerhalb von drei Jahren sogar die EineMilliarden-Forint-Marke nehmen. Dabei fängt die UNIQA fast bei Null an: So hat sie nach eigenen Angaben derzeit erst etwa 400 Rechtsversicherungskunden. Clubs & Kammern „Die besten Karten haben Versicherungen, die zu den ersten auf diesem Teilmarkt gehören.“ schutzversicherungen erkennen und neue Vertriebskanäle erschlossen werden können. So hält es Ertl etwa durchaus für vorstellbar, dass Rechtsschutzversicherungen bald so selbstverständlich wie Casco- und Haftpflichtversicherungen bei Autohändlern angeboten werden. Wegen der noch unzureichenden Verbreitung und Wertschätzung bei den ungarischen Verbrauchern wird intern ein großer Wert auf eine entsprechende Schulung der Versicherungsberater gelegt. Darin, dass sich der Aufwand lohnen wird, ist sich Ertl sicher. „Während in Deutschland etwa 51 Prozent der Haushalte rechtschutzversichert sind, haben in Ungarn bisher nur rund eineinhalb Prozent der Haushalte eine derartige Versicherung. Dieser Wert wird in den kommenden Jahren garantiert wachsen. Ich rechne aber auch auf der Angebotsseite mit einer deutlichen Belebung des Wettbewerbs. Die besten Karten haben dabei die Versicherungen, die zu den ersten auf diesem Teilmarkt gehören.“ Ertl hält es für den Erfolg seines neuen Produktes für ausschlaggebend, dass es von seinen Kunden auch wirklich genutzt wird: „Unsere Versicherung hat nur dann einen Sinn, wenn sie auch genutzt wird“, motiviert er seine Kunden, sie nicht nur abzuschließen, sondern auch in Anspruch zu nehmen. Ob er keine Sorgen habe, dass einige Kunden diese Aufforderung zu wörtlich nehmen könnten und nach dem Abschluss einer Rechtsschutzversicherung wild zu prozessieren beginnen? Nein, die Praxis in Westeuropa zeige, dass die meisten Kunden ihre Prozessneigung auch durch den Besitz einer Rechtsschutzversicherung nicht wesentlich ändern. Angebotspalette wird schrittweise erweitert Und selbst wenn es einige Kunden geben sollte, die nach dem Abschluss einer Rechtsschutzversicherung plötzlich keine Gelegenheit zum Prozessieren mehr auslassen, so würde es das System – ein entsprechende Zahl an Rechtsschutzversicherungsverträgen vorausgesetzt – schon verkraften. „Unterstützt durch die Versicherungsmathematik und gestützt auf die westliche Praxis wird unser KOMPAKT zum Erhalt der Arbeitsplätze in Kazincbarcika (Nordostungarn) ersucht. Finanzaufsicht macht Capital Partners dicht. Die PSZÁF deckte bei der Brokerfirma Capital Partners Hinweise auf ein Schneeballsystem auf: Die betrogenen Kunden gaben pro Kopf mindestens 150.000 USDollar wegen der Zusagen auf außergewöhnliche Renditen an die Schein-Broker, die vor allem in Budapest und Debrecen in Aktion traten. Während die PSZÁF den Schaden derzeit auf 3 Mrd. Ft ansetzt, ordnete ein Gericht die Verhaftung von sieben Personen wegen des Verdachts auf schwe- ren Betrug an. Neben Capital Partners sind die Afin Hu Kft., die Oceangate Securities Kft. und die Priority Bróker Kft. betroffen. Außergerichtliche Einigung erzielt. Das zur staatlichen MVM-Gruppe gehörende Kraftwerk Vértes zieht nach einer außergerichtlichen Einigung seinen Insolvenzantrag gegen die Firma System Consulting (SC) des Milliardärs László Kapolyi zurück. Kapolyi zahlt rund 270 Mio. Ft. Damit seien die gegenseitigen Forderungen aus früheren Geschäften abgegolten, so Kapolyi. Problematisch ist allerdings, dass die Kraftwerksgesellschaft ihr Modell auch in Ungarn funktionieren“, ist sich Ertl sicher. Und wenn doch einmal ein Kunde völlig über die Stränge schlagen sollte, bleibe der Versicherung immer noch die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit ihm fristgerecht zu kündigen. „Natürlich nach Erfüllung aller zuvor eingegangenen Verpflichtungen“, fügt er hinzu. Beginnen wird die neue Versicherung bei der UNIQA vor allem auf drei wesentlichen Gebieten: Familie, Auto und Immobilien. Einige Situationen sind aber von vorn herein ausgeklammert. So etwa Rechtsstreitigkeiten mit Versicherungen sowie bei Verletzungen des Urheberrechts. Auch Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Geschwindigkeitsübertretungen sind sicherheitshalber ausgeklammert. „Wir wollen ja mit unseren Produkten niemanden zu Regelverstößen ermuntern“, unterstreicht Ertl. In Zukunft solle die Versicherung auch auf weitere Gebiete ausgedehnt werden. Als nächstes steht etwa diesen Frühling der Start einer speziellen Rechtsschutzversicherung für Jäger auf der Agenda. JAN MAINKA Eigenkapital von 9,5 Mrd. Ft praktisch auf Null herunterfahren musste, nachdem sie Strom, den die SC geordert hatte, nicht absetzen konnte. Die SC war vom Geschäft zurückgetreten, nachdem sich die Börsenpreise halbiert hatten. Die Sanierung des Kraftwerks überbleibt dem Steuerzahler. Magyar Telekom verzeichnet leichten Gewinnrückgang. Am vergangenen Donnerstag hat die Magyar Telekom ihre IFRS entsprechenden Finanzdaten für 2009 veröffentlicht. Danach haben sich die Umsätze um 4,3% und das EBITDA-Ergebnis um 7,2% auf 249,1 Mrd. Ft vermindert. Der Nettoschuldenbestand stieg von 254,3 auf 269,4 Mrd. Ft. Die Mitgliederveranstaltungen finden jeden vierten Mittwoch im Monat statt. Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne DWCSekretärin Henriette Balogh. WWW .WU -NET .HU VORSTANDSSPRECHER : N ILS B L U N C K 4 . M är z , 1 9 U h r , D U I H K : Jahreshauptversammlung. Weitere Informationen unter www.wu-net.hu oder von WJU-Managerin Ina Fiegehenn unter EMail: [email protected]. ÖSTERREICHISCHE AUßENHANDELSSTELLE BUDAPEST V I . D É L I B Á B U T C A 21, TEL .: (+36 1) 461-5040 WWW .AUSTRIANTRADE .ORG /HU BUDAPEST @AUSTRIANTRADE .ORG HANDELSDELEGIERTE FÜR UNGARN: DR. ERIKA TEOMAN-BRENNER ÖS T E R R E I C H I S C H E R WI R T S C H A F T S K L U B WPISKERNIG @RRRACING .HU TEL : (+36-30) 961-8829 VORSTAND : W ERNER PISKERNIG SWISSCHAM HUNGARY SVÁJCI-MAGYAR KERESKEDELMI KAMARA, XIV: UZSOKI UTCA 50, TEL.: 363 3545, SWISSCHAM @T-ONLINE .HU , WWW .SWISSCHAM .HU PRÄSIDENT: DR. ISTVÁN BÉRES GESCHÄFTSFÜHRERIN: DR. CSILLA HALÁSZ JOINT VENTURE VERBAND, II. KUNY D. 13-15. TEL : (36-1) 489 0368, (36-1) 212 2506; FAX: (36-1) 489 0369 WWW .JOINTVENTURE .HU ; E-MAIL: [email protected] 11. März, 8.30-14.30 Uhr, Hotel Marriott: 4th Political and Corporate Leaders’ Forum SWISS BUSINESS CLUB HUNGARY, XIV. THÖKÖLY ÚT 59/A, TEL. +36 30 929 55 07 WWW .SWISSBC .HU , INFO @SWISSBC .HU PRÄSIDENT: CLIFF DICKEN VON OETINGER Treffen jeweils am letzten Donnerstag im Monat. Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Club-Sekretär Lorenzo Molinari. RECHT 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 BUDAPESTER ZEITUNG 7 Das neue ungarische BGB soll ab dem 1. Mai 2010 in Kraft treten Neues BGB in Sicht Bald zwölf Jahre sind vergangen, seit die damalige Regierung im April 1998 beschlossen hatte, die Kodifikation eines neuen BGB ein zuleiten. Das erklärte Ziel war die Schaffung eines neuen und umfas senden Regelwerks für das moder ne ungarische Privatrecht, welches das derzeit geltende BGB aus dem Jahr 1959 ersetzen soll. Das neue BGB wurde nach vielen Mühen dann im November 2009 verab schiedet, wegen zahlreicher Kritik war es aber bis zuletzt unklar, ob und wann das Gesetz tatsächlich in Kraft treten wird. Trotz der zum Teil geäußerten großen Bedenken hat das Parlament am 15. Februar 2010 das Inkrafttreten des BGB ab dem 1. Mai 2010 beziehungsweise 1. Januar 2011 beschlossen. Das Gesetz über das Inkrafttreten war tet aber derzeit noch auf die Aus fertigung durch den Staatspräsi denten. geht. Auch ist zu erwarten, dass das neue BGB weiter überarbeitet werden wird. Aber zunächst zur Vorgeschichte. Seit dem Beschluss aus dem Jahr 1998 wurde ein Kodifikationskomitee eingesetzt, welches aus Vertretern staatlicher Organe, einzelner juristischer Berufsstände sowie aus Universitätsprofessoren bestand. Im Jahr 2006 wurde dann ein erster Entwurf samt Begründung vorgelegt. Im Sommer 2007 benachrichtigte das Justizministerium das Kodifikationskomitee, dass die Gesetzesvorlage durch das Ministerium erstellt wird. Der durch das Ministerium erstellte Entwurf wurde schließlich im Frühling 2008 vorgelegt. Das Kodifikationskomitee stellte seine Arbeit ein, veröffentlichte aber zuvor noch einen eigenen, als „Gutachtervorlage“ bezeichneten Entwurf. Diese Gutachtervorlage deckt sich in Teilen mit dem jetzt in Kraft tretenden BGB, weicht aber auch in vielen wichtigen Punkten ab. zuerst am 21. September 2009 vom Parlament verabschiedet. Die Ausfertigung dieser Vorlage verweigerte der Staatspräsident wegen zahlreicher Bedenken. Infolge dessen wurde die Gesetzesvorlage unter teilweiser Berücksichtigung dieser Bedenken überarbeitet und am 9. November 2009 erneut vom Parlament verabschiedet. Im Anschluss wurde es vom Staatspräsidenten – der weiterhin grundlegende Bedenken anmeldete – ausgefertigt und schließlich veröffentlicht. Gesetz über das Inkrafttreten Das Inkrafttreten des neuen BGB ist im Gesetzestext selbst nicht geregelt, weshalb es eines gesonderten Gesetzes über das Inkrafttreten bedarf. Ein solches Einführungsgesetz wurde zunächst im Dezember 2009 verabas lange währt, wird endlich schiedet, vom Staatspräsidenten gut – ob dieser Satz auch für dann aber nicht ausgefertigt. Nach das Mammutprojekt der Überarbeitung neues BGB gilt, wird wurde das EinfühDas neue BGB enthält zahlreiche erst die Zukunft zeirungsgesetz zum Neuerungen beispielsweise im Begen. Der mühsame neuen BGB am 15. zug auf der Schutz der PersönlichWeg bis zur VerabFebruar 2010 erkeitsrechte, die Einstufung von Geschiedung, die nach neut verabschiedet. schäftsanteilen als Sache, das Recht wie vor vorhandenen Demnach wird das der Sicherheiten, Verbraucherschutz, Bedenken des Staatsneue BGB in zwei AGB, Produkthaftung (auch Schapräsidenten und die Stufen, zum 1. Mai densersatz genannt). zum Teil heftige 2010 und zum 1. Kritik aus politischen Januar 2011 in und Fachkreisen gibt Kraft treten. Schon aber sicherlich Anlass zum Zweifel, Die Gesetzesvorlage zu der jetzt dies ist eine wenig glückliche Rewas die Qualität des Gesetzes an- in Kraft tretenden Fassung wurde gelung, da zwischen Mai und W Dezember 2010 Teile des neuen und des bislang geltenden BGB jeweils Gültigkeit haben werden. Auch wird die geringe Zeit zur Vorbereitung auf die neuen Regelungen Privatleute und insbesondere Unternehmen vor nicht unerhebliche Probleme stellen. Struktur des neuen BGB Das neue BGB ist in sieben Bücher unterteilt. Neu ist auch, dass die Nummerierung nicht mehr fortlaufend ist (§ 1, § 2, etc.), sondern zunächst das Buch angegeben wird und dann mit jedem Buch die Nummerierung neu startet (§ 1:1, § 1:2, § 2:1, § 2:2, etc.). Auch das neue BGB enthält keinen umfassenden Allgemeinen Teil, sondern im Ersten Buch nur wenige allgemeine Bestimmungen. Danach folgt das Zweite Buch über das Personenrecht. Lediglich diese zwei Bücher werden zum 1. Mai 2010 in Kraft treten. Das Dritte Buch befasst sich mit dem Familienrecht, welches dann nicht mehr in einem eigenständigen Gesetz geregelt wird. Im Vierten Buch schließlich ist das Sachenrecht, im Fünften Buch das Schuldrecht und im Sechsten Buch das Erbrecht enthalten. Im Siebten und letzten Buch wurden einzelne Schlussbestimmungen, zum Beispiel Begriffsbestimmungen untergebracht. Die Bücher drei bis sieben werden erst zum 1. Januar 2011 in Kraft treten. Wesentliche Änderungen Grundsätzlich knüpft das neue BGB an die bis heute entwickelten Bestimmungen und Regeln des Privatrechts an. Das neue BGB enthält aber auch zahlreiche Neuerungen, die den Änderungen der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse der letzten zwei Jahrzehnte Rechnung tragen sollen und deshalb vom Gesetzgeber als notwendig erachtet wurden. Beispiele hierfür sind der Schutz der Persönlichkeitsrechte, Einstufung von Geschäftsanteilen als Sache, das Recht der Sicherheiten, Verbraucherschutz, AGB, Produkthaftung oder auch Schadensersatz genannt. Auch haben neue Vertragsformen wie zum Beispiel das Leasing oder das Factoring, oder auch das Institut des Trusts Eingang in das BGB gefunden. In den nächsten Ausgaben der BUDAPESTER ZEITUNG werden wir einige ausgewählte Teile des neuen BGB detaillierter vorstellen, welche für die unternehmerische Tätigkeit von besonderer Bedeutung sind. ANDREAS K ÖHLER , P ARTNER Rechtsanwaltskanzlei Kõvári Tercsák Salans www.salans.com GESELLSCHAFT 8 BUDAPESTER ZEITUNG 1. - 7. MÄRZ 2010 • 9 Ferencváros führt als erster ungarischer Fußballverein die Fankarte ein Sportmagazin 100% Fradi Traditionsverein ganz innovativ Hier werden demnächst einige Plätze frei. Vor dem Fanshop des altehrwürdigen FTCStadions an der Üllõi út stehen derzeit lange Schlangen bis auf den Bürgersteig hinaus. Die Fans wollen nicht etwa Tassen oder Tri kots der Grün-Weißen erstehen, sondern warten auf die Registrierung für ihre FanKarte. Denn mit Beginn der Rückrunde dür fen nur diejenigen ins Stadion, die im Besitz einer solchen Karte sind. W ir wollten die Karte ursprünglich mit der Eröffnung unseres neuen Stadions in einigen Jahren einführen“, erklärt Krisztián Berki, Vorstandsvorsitzender des als Aktiengesellschaft firmierenden Klubs, „aber die Wirklichkeit hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Berki erinnert an die Spiele gegen Hertha BSC und Diósgyõr im vergangenen Jahr, als die Zuschauer von Ferencváros gegnerische Fans angegriffen und das Stadion teilweise zerlegt haben. Behörden und der Fußballverband forderten ein sofortiges Vorgehen des Vereins. „Ansonsten hätte uns die Sperrung unseres Stadions gedroht“, so Berki. Folglich wurden die baulichen Sicherheitsvorkehrungen im Stadion verstärkt, die Kameraüberwachung modernisiert – und die Fankarte eingeführt. Ohne die kommt künftig keiner mehr ins Stadion. Angeben muss man bei der Registrierung die persönlichen Daten, und auch ein Foto kommt auf die Plastikkarte. Genau das hat einigen Fans nicht gefallen, der harte Kern beklagt den mangelnden Datenschutz. Dabei ist rechtlich alles sauber, sagt Rechtsanwalt Dr. Arne Gobert von Gobert Fest & Partners. „Wir haben die rechtliche Struktur der Karte entwickelt sowie die erforderlichen Dokumente erstellt und geprüft und die Sache ist mit dem Verband und dem Datenschutzbeauftragten des Parlaments abgestimmt“, so der juristische Berater von Ferencváros. „Die Fankarte ist in Ungarn zwar etwas Neues, es gibt aber vergleichbares in anderen Ländern.“ Gobert räumt ein, dass man selbstverständlich nicht verhindern kann, dass sich auch gewalttätige Zuschauer eine solche Karte zulegen. „Entscheident ist, dass der Klub seiner Sorgfalts- und Fürsorgepflicht für einen reibungslosen Spielbetrieb nachkommt und die Gewalt aus dem Stadion herausgehalten wird. Nicht der Klub überschreitet die rechtlichen Grenzen, sondern die Gewalttäter im Stadion.“ In Kombination mit der erneuerten Videoüberwachung kann die Fan-Karte zu einem wirkungsvollen Instrument im Kampf gegen die Hooligans werden. Berki betont demgegenüber jedoch, dass die Karte „nicht in erster Linie“ aus Sicherheitsaspekten eingeführt werde. „Die Karte ist ein Marketinginstrument, die Fans können damit Vergünstigungen in Anspruch nehmen und Sonderleistungen erhalten, wie etwa Fahrten zu den Trainingslagern der Mannschaft“, wirbt der Manager für die Karte. Der Erfolg scheint für Berki zu sprechen: Bereits in der ersten Woche haben sich mehr als 6.200 Fans registriert – der Zuschauerschnitt in der Hinrunde betrug 6.300. Inzwischen sind es bereits mehr als 7.500. Und Ferencváros wird nicht der einzige Verein bleiben, der die Fankarte einführt. Laut Krisztián Berki haben bereits mehrere Erstligaklubs Interesse bekundet. Zunächst aber wird der Fußballverband selbst dem grün-weißen Traditionsverein von der Üllõi út folgen. Bereits zum Freundschaftsspiel zwischen Ungarn und Deutschland am 29. Mai müssen sich auch die Anhänger der beiden Nationalmannschaften registrieren, um im Ferenc-PuskásStadion dabei zu sein. Das Spiel verspricht Spannung: Das letzte Aufeinandertreffen vor fünf Jahren in Kaiserslautern konnten die Ungarn mit 2:0 für sich entscheiden. Nun soll es im WM-Jahr in Budapest die Revanche geben – dann hoffentlich unter kultivierten G E R G E L Y K ISPÁL Bedingungen. Soziales Engagement zu Zeit der k.u.k.-Monarchie BZT / Aaron Taylor Als Charity noch Karitas war und ganze Krankenhäuser gespendet wurden Pál Nényei (l.) und József Papucsek versuchten, den Abend aufzulockern. Di e l et zt w ö chi g e V eran st al t u n g des Deutschen Wirtschaftsclubs Buda pest beschäftigte sich gemeinsam mit der Öffentlichen Stiftung zur E rf o rschu n g der Hab sb u rg -Ä ra mi t der „Österreichisch-ungarischen Monarchie in Zahlen und der sozia l en u n d zi v i l en R o l l e d er P erso n en , die hinter den Zahlen stehen“ – so ihr Titel. D ie Zahlen wurden zunächst von Prof. Dr. Ferenc Szávai vom Institut für Internationale Studien der Corvinus-Universität präsentiert. Sogar mehr und in schnellerer Abfolge als den meisten Teilnehmern fasslich war. So viel wurde den meisten Gäste aber trotzdem deutlich: Der ungarische Teil der Österreich-Ungarischen Monarchie war zur Zeit des Ausgleichs 1867 verglichen mit Österreich oder auch Böhmen wirtschaftlich relativ rückständig. Nicht zuletzt durch massive österreichische und deutsche Direktinvestitionen wurde dieser Rückstand jedoch in den Folgejahren schrittweise verringert. Der Aufholprozess zeigt damit einige Gemeinsamkeiten mit der Gegenwart. Katalin Fenyves widmete sich anschließend in ihren Betrachtungen in erster Linie den Exponenten dieses Prozesses und ihrer gesellschaftlichen Rolle. In ihrem lebendigen Vortrag machte sie die Zuhörer auf etliche bemerkenswerte Phänomene der damaligen Zeit aufmerksam. So unterstrich sie unter anderem, dass damals nur eine sehr übersichtliche Zahl an Familien gesellschaftlich den Ton angaben. Ihrer Schätzung nach wurde die Entwicklung von etwa 200 Industriebaronen und noch einmal so vielen Aristokraten sowie deren weitverzweigten Familien vorangetrieben. Sich ihrer enormen gesellschaftlichen Rolle und Potenz bewusst, gehörte soziales Engagement bei Zeit deutschen Ursprungs waren. dieser gesellschaftlichen Schicht Als Beispiel nannte die Vortragende zum ganz normalen Alltag. Unter- Namen wie Herczog, Weiss, Baumstützung von Bedürftigen war ih- gartner, Aschner, Ganz, Haggennen daher geradezu eine religiöse macher und Deutsch. Dabei handelt Pflicht und hatte mehr mit wahrer es teils um Zuwanderer aus dem Nächstenliebe zu tun als mit Marke- deutschen Sprachraum, teils aber ting – im Gegensatz zu dem in den auch um jüdische Ankömmlinge letzten Jahren in Mode gekomme- aus Osteuropa, die sich deutschnen CSR-Konzept. Konsequent ver- sprachige Namen zugelegt hatten. wendete die Referentin bei der Dass es sich bei den frühen UnterSchilderung ihrer sozialen Aktivitä- nehmern größtenteils um Zugeten auch nicht den neudeutschen wanderte handelte, trug ihnen anModebegriff Charity, fänglich vom eher bosondern blieb klasdenverbundenen und sisch bei Karitas. zumeist ähnlich am Doch nicht nur bei Wohl ihrer Bauern „Nächstenliebe der Benennung und und Bürger intereswar den Industrieden dahinter stehensiertem Adel den Vorden Motiven gab es wurf ein, sie könnten baronen eine Unterschiede, auch sich wegen ihrer fehbeim Volumen. Denn lenden Verbundenheit geradezu wenn es heute bei nicht so innig für das Charity eher um kleiWohl der in ihrer Obreligiöse Pflicht.“ nere Geldbeträge und hut befindlichen MenSachspenden geht, schen einsetzten wie Katalin Fenyves setzten sich die Donasie selbst. Ein Trugtoren von einst durch schluss, wie sich die Errichtung von schnell herausstellte. ganzen Kranken- oder Umrahmt wurde der Waisenhäusern, aber von Zsuzsanna auch von SozialwohTormássy (Generalnungen ein bleibendes sekretärin des HabsDenkmal. Auch die leburg-Instituts) modebenslange Fürsorge rierte Abend von Pál für die eigenen MitarNényei und József Pabeiter und deren Fapucsek, die von Zsumilien war den gründerzeitlichen zsanna Bódás am Klavier begleitet Unternehmern ein wichtiges wurden. Geboten wurden von ihnen Bedürfnis. einige flotte Couplets aus der k.u.k.Ein zweites bemerkenswertes Zeit – leider nur auf Ungarisch – soPhänomen ist die Tatsache, dass die wie einige Kabarettnummern aus Namen von fast allen großen Unter- der damaligen Zeit – immerhin auf M. nehmerdynastien der damaligen abgelesenem Deutsch. BUDAPEST 22. - 28. FEBRUAR 2010 • NR. 8 BUDAPESTER ZEITUNG 9 Investor will neuen Park im XI. Bezirk aufbauen KOMPAKT Neuer Vergnügungspark in Sicht Während sich der alte Vergnü gungspark Budapests, der „Vi dámpark“ am Rande des finanziel len Ruins befindet (die BZ be richtete), soll im XI. Bezirk Budapests ein neuer Vergnü gu n gsp ark n ach w est eu ro p äi schen Standards entstehen, berichtete der Nachrichtenportal index.hu am vergangenen Freitag. I n seinem Bericht bezieht sich index.hu auf Informationen des Boulevardblattes Blikk, nach denen Investor Ferenc Karl an der Endstation der Straßenbahnlinie 18 einen 13 Hektar großen Freizeitpark direkt an der Donau errichten möchte. Statt dem Achtziger-Jahre-Flair seines Vorgängers im Stadtwäldchen soll dieser eher den westeuropäischen Vorbildern gleich kommen, formulierte Blikk. Dementsprechen wird es hier nicht nur die üblichen Karussells und Geisterbahnen, sondern beispielsweise auch eine 14 Meter lange Skibahn und eine Wasserrutschbahn geben – ein Wasserfall, auf dem man mit einem Paddelboot hinunterrutschen kann. Über die Eröffnung konnte Ferenc Karl noch keine genauen Informationen geben, in ein bis zwei Jahren müsste der Park jedoch dem Publikum übergeben werden können, ist er sich sicher. Der Hügel für die Skibahn wurde bereits aufgeschüttet. Die Ticketpreise sind aber bereits vorkalkuliert: Für nur 3.000 Forint soll man die 40 bis 50 verschiedenen Spielgeräte ausprobieren können. Zum Vergleich: Der Eintritt in den „Vidámpark“ kostet derzeit 3.700 Forint für einen Erwachsenen. Der Investor plant auf lange sicht: für rund 20 Jahre hat er den Bereich an der Donau gepachtet. lua Infopoint Pécs2010 übergeben S Besonders informativ: Zsolt Páva, Bürgermeister von Pécs, und Antal Rogán, Bürgermeister des V. Bezirks, bei der Eröffnung. eit vergangenem Donnerstag kann man sich auch in Budapest persönlich über die Veranstaltungen zum Kulturhauptstadtjahr in Pécs informieren. Der Infopoint wurde in der frequentierten Touristenstraße Váci utca eröffnet, damit die Besucher der Hauptstadt gleich auch in die Kulturhauptstadt gelockt werden können. Zwar gehört der Budapester Standort zu den letzten – bis Ende Januar sind landesweit 40 Pécs2010-Infopoints eröffnet worden – doch bietet er mehr Dienstleistungen als alle anderen, betonte Csaba Ruzsa, Geschäftsführer der Pécs2010 Nonprofit Kft., bei der Eröffnung. Beispielsweise kann man sich hier über alle Veranstaltungen der gesamten Region erkundigen und sich auch sofort Karten besorgen. Luftverschmutzung geht zurück. Wie aus dem vom Zentralamt für Statistik am vergangenen Dienstag herausgegebenen Bericht hervorgeht, geht die Luftverschmutzung in Budapest zurück. Dazu hatte das Zentralamt die Daten der Jahre 1990 bis 2008 verglichen. So ging beispielsweise der Anteil von Schwefeldioxid über die Jahre stetig zurück, lediglich die Verschmutzung mit Feinstaub stellt nach wie vor ein größeres Problem dar. Programm gegen unkontrollierte Vermehrung von Hunden läuft an. Als ersten Schritt bietet die Stiftung „Nimm mich mit nach Hause“ an, eine Reihe von Hündinnen, die von Privatpersonen adoptiert wurden, zu sterilisieren. Nicht die ausgesetzten Hunde stellten heute das größte Problem dar, sondern die unkontrollierte Vermehrung. So werden in dem Tierheim an der Illatos út jährlich mehrere Hundert Hundewelpen abgegeben. Darüber hinaus will die Stiftung mit ihrem Programm gegen die unkontrollierte Vermehrung von Hunden mit einer Informationskampagne über die Problematik informieren. Budapests Bevölkerungszahlen wächst. Nach dem Bericht des Zentralamtes für Statistik leben in Budapest 16.000 Menschen mehr als 2007. Diese Zahl geht auf Zuwanderung aus In- und Ausland zurück; die Geburtenrate fiel in der gleichen Zeit um 0,9%. Im Vergleich dazu sank die Geburtenrate landesweit um 2,7%. Der Anteil der in Budapest lebenden Roma ist von 2% auf 4,6% gestiegen, damit leben rund 80.000 Roma in der Hauptstadt. Mit 81.000 ist die Zahl der in Budapest lebenden Ausländer geradezu gleich hoch. Gleichzeitig leben damit 43% aller in Ungarn ansässigen Ausländer in Budapest, weitere 11% in der Budapester Agglomeration. KULTUR 10 BUDAPESTER ZEITUNG 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 Budapester Frühlingsfestival Aufgespielt Zu den länger werdenden Tagen und dem Vogelgezwitscher gesellt sich in Budapest seit 30 Jahren ein weiteres untrügliches Zeichen da für, dass der Frühling vor der Tür steht: Das Budapester Frühlingsfes tival holt Gäste von nah und fern in die Hauptstadt, um einen kulturel len Höhepunkt an den anderen zu reihen. Zwei Wochen füllt das Pro gramm restlos aus, weswegen Festi valbegeisterte wohl am Besten für diese Zeit Urlaub nehmen sollten. D Musiktheater, historisch oder leicht Ein weiterer Themenkomplex dreht sich um das Erkel-Jahr 2010. Bis heute bekannt ist Ferenc Erkel, der vor 200 Jahren in Gyula geboren wurde, wegen der Komposition der ungarischen Nationalhymne. Seine Opern hingegen werden auch auf ungarischen Bühnen mittlerweile eher selten gespielt. Das Budapester Frühlingsfestival hingegen stellt gleich sechs der insgesamt acht Opern des Komponisten vor. Ausländer sollten vor Besuch dieser Opern allerdings einen Blick in Geschichtsbücher über Ungarn werfen – oder wer kennt schon die Geschichten von László Hunyadi oder György Dózsa aus dem Effeff? Wem Oper zu sehr aufs Gemüt geht, der kann sich auf die ungarische Erstaufführung des Musicals „Rebecca“ im Operettentheater freuen. Das Musical folgt dem gleichnamigen Roman von Daphne du Maurier, den auch Alfred Hitchcock verfilmte. Eine junge Frau muss sich nach ihrer Heirat auf dem Anwesen ihres Mannes mit dem Geist von dessen ersten Ehefrau auseinandersetzen. Plattform für gesellschaftliche Diskurse Im Rahmen des internationalen Theaterfestivals, das ebenfalls Teil des Frühlingsfestivals ist, kommen gleich zwei Produktionen aus Deutschland auf die große Bühne des Nationaltheaters: Das Hamburger Thalia Theater zeigt am 27. März „The Truth about the Kennedys“ in der Regie von Luk Perceval. Am 2. April kann man „Hiob“ von den Münchner Kammerspielen sehen, mit Schauspielgrößen wie André Jung, Sylvana Krappatsch oder Edmund Telgenkämper; Regie führt Johan Simons. Einen gesellschaftspolitischen Diskurs versucht das Frühlingsfestival dieses Jahr auch anzustoßen. So gibt es unter dem Titel „Ich bin Roma – ich bin Ungar“ einerseits eine Fotoausstellung von András D. Hajdú über ein Dorf ohne Hoffnung im Foyer des TháliaTheaters zu sehen, andererseits aber auch Werke der Malerin Mara Oláh, die im Karinthy Szalon ausgestellt werden. Im Uránia- Filmtheater wird das „Kammerorchester der Roma-Virtousen“ am 24. März aufspielen. Die Inszenierung von Rodrigó Balogh im Thália-Theater greift die Mordangriffe auf Roma im letzten Jahr auf und stellt sie mit benachteiligten Jugendlichen auf die Bühne (in ungarischer Sprache). Frühlingsfestivals ungarnweit Vor allem in der Musik klingt eine internationale Sprache an; kein Wunder, dass hier die meisten international bekannten Namen zu finden sind. Ob die Violinisten der Berliner Philharmoniker, der Sänger Erwin Schrott, der Pianist Denis Mazujew oder der altbekannte Nigel Kennedy, der mit seiner Geige den Weg zwischen Klassik und Gegenwart ebnet – musikalisch trifft sich die Welt in diesen zwei Wochen in Budapest. Auch zeitgenössisches kommt dabei zum Klingen: Am 22. März stellt das Kammermusikensemble UMZE eine Reihe von Erstaufführungen ungarischer Komponisten und Komponistinnen vor. Am 4. April hingegen führt das Orchester Fugato die Werke auf, die bei einem von BTF (3) ie Konzeption des Festivals lässt sich auf mehrere Themenbereiche aufteilen. So gibt es zunächst eine ganze Reihe von Ausstellungen, Konzerten und Aufführungen, die aus dem diesjährigen Gastland Dänemark anreisen: Dazu gehört das Königlich Dänische Ballett, das einerseits die traditionelle Choreographie „La Sylphide“ von August Bourmonville zeigt, andererseits auch eine moderne Choreographie von „Othello“. Im LudwigMuseum wird vom 19. März an die Ausstellung „Machtspiele“ mit zeitgenössischen dänischen Künstlern gezeigt. Aber auch musikalisch ist Dänemark gut vertreten, kommt doch zum einen das Nationale Kammerorchester nach Budapest, und zum anderen das Ensemble Ars Nova, das in der Michaelskirche in der Váci utca dänische Musik aus der Tudor-Zeit vorstellt. Das Königlich Dänische Ballett kommt mit „La Sylphide“, das kroatische Nationaltheater „Ivan pl. Zajc“ zeigt „Turbo Folk“. dem Orchester ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen haben. In diesem Jahr macht das Budapester Frühlingsfestival aber einen Schritt aus den gewohnten Räumen hinaus und bezieht die Ladenlokale der Stadt mit ein. Zusammen mit der OTP Bank hat es einen Wettbewerb für kreative Schaufensterauslagen ausgeschrieben. Nach der Vorentscheidung darf das Publikum per Telefon oder SMS über die kreativste Auslage entscheiden, was den Ladenbesitzern einen Geldgewinn und den Anrufern Eintrittskarten eintragen kann. Doch nicht nur in Budapest bricht der Frühling an. Vielmehr finden sich über ganz Ungarn eine ganze Reihe von Frühlingsfestivals verteilt, angefangen in hauptstadtnahen Orten wie Vác oder Szentendre über Kecskemét und Pécs bis hin nach Debrecen, Gyula oder Eger. Bezeichnenderweise findet das Fringe-Festival, das üblicherweise am Wochenende nach Abschluss des eigentlichen Festivals steigt, in diesem Jahr vom 9. bis 11. April in Pécs statt. Wer nur kann, sollte also am Besten seinen Urlaub gleich noch verlängern. Weitere Informationen: www.btf.hu ALICE M Ü L L E R KULTUR 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 BUDAPESTER ZEITUNG 11 Hamburg zu Gast im Merlin Musikalisches Multitalent Wieder einmal bekommt Budapest Besuch von einem deutschen Künstler: DJ und Producer Oliver Huntemann aus Hamburg ist am 5. März im Merlin zu Gast. Präsen tiert wird die Veranstaltung wie schon die Veranstaltungs reihe „Berlin Calling“, von NVC. O liver Huntemann kommt ursprünglich aus dem beschaulichen Oldenburg und hat sich in der Elektro- und Technoszene über Jahre hinweg einen Namen als Remixer, Producer und natürlich als DJ gemacht. Bis 1990 machte Huntemann eine Ausbildung als Elektriker und begann 1994 ein Volontariat in Bremen, wobei er allerdings immer noch vorrangig an der Musik interessiert war und deshalb bereits 1995 sein eigenes Label Confused Recordings gründete. Neben seinem Soloprojekt unter seinem eigenen Namen, mit dem er seit 2004 drei Alben veröffentlicht hat, ist Huntemann auch Mitglied der SynthiePop-Trance Formation Kaycee, welche sich auf Musik im Stil der wavigen 80er Jahre konzentriert. Außerdem veröffentlichte er 2005 eine Single unter DJ Hell’s Label Gigolo Records, und auch bei Sven Väths Label Cocoon ist er vertreten. Im Jahre 2006 wartete der DJ und Producer mit Releases auf Rothers Label Datapunk sowie Neufelds Giant Wheel-Imprint auf. Außerdem arbeitete er erneut mit Gigolo Records zusammen. Anfang 2007 erschien der live Mitschnitt „PLAY! 01“ seines DJ-Gigs im brasilianischen Sao Paulo. Nach Paris, Amsterdam und Sao Paulo kommt Oliver Huntemann nun auch nach Budapest, um das Nachtleben mit seinem DJ Set aufzumischen. Tickets sind im Merlin Theater erhältlich. JE OLIVER H U N T E M A N N 5. März, 21 Uhr Merlin-Klub V. Gerlóczy utca 4 Spenden der Steuerzahler Freizeitzentrum wird wieder eröffnet Querschnitt der schönsten Stücke Statt Luxushotel Kultur an traditionellem Ort Bereits seit dem 19. Januar zeigt das Natio nalmuseum eine neue Sonderausstellung, in der die Stücke, die die Besucher bewundern können, nicht unbedingt neu sind: Alle sind schon seit längerem im Besitz des Museums. Dennoch sind die Exponate etwas Besonde res, denn das Museum konnte sie nur mithil fe von Spenden erwerben. Zwei Jahre lang stand das Gebäude des Freizeitzentrums am Almássy tér im VII. Budapester Stadtbezirk leer – nun erobert es die Kultur wieder für sich. D er Investor, der das Gebäude gekauft hatte, war wegen der Wirtschaftskrise von seinem Plan, es in ein Hotel umzubauen, vorläufig zurückgetreten. Károly Való hat das Gebäude nun für ein Jahr gemietet, und die unteren beiden Stockwerke in nutzbaren Zustand versetzen lassen. Wie Való der Tageszeitung Népszabadság sagte, hätte sich die Renovierung der oberen Stockwerke nur bei einer längeren Nutzungsdauer gelohnt. So wurden vor allem die sanitären Einrichtungen in Stand gesetzt; aber auch für Sicherheit der Besucher und für Sauberkeit wurde Hand angelegt. S Von den Römern bis Kossuth In den Räumlichkeiten im ersten Stock des Ungarischen Nationalmuseums erwartet den Besucher ein Querschnitt von Relikten aus vergangenen Zeiten. Die Ausstellung verteilt sich auf zwei gesonderte Bereiche. Wenn man sich für den linken Treppenaufgang entscheidet, kommt man zunächst in einen recht dunklen Raum, in dem einem Truhen und sonstige glänzende, goldverzierte Kostbarkeiten entgegenfunkeln. Neben diesem sonst verschlossenen Raum kann der Besucher viele mehr oder weniger alte Stücke bewundern: von einer Geige des berühmten Instrumentenbauers Johann Joseph Stadlmann aus dem Jahre 1762 aus Wien, über alte Stadtpläne von 1871, Bronzetöpfe, römische Helme und Waffen bis hin zu Möbelstücken aus der Kossuth-Zeit. Von diesem Teil des Gebäudes aus kann man auch in die Jubiläumsausstellung „Das weiße Geschenk der Göttin“ in der Pfeifen aus und nach der Zeit der türkischen Besatzung vom 17. bis zum 18. Jahrhundert gezeigt werden. Ein Überblick Im anderen Teil der Ausstellung findet man neben vergleichsweise neueren Stücken wie Plakaten und Fotos aus der Zeit um den Zweiten Weltkrieg bis hin zum Fall des BZT / Aaron Taylor eit 1997 können die Steuerzahler ein Prozent ihrer alljährlichen Einkommenssteuer für einen beliebigen gemeinnützigen Träger spenden. Viele wählten das Nationalmuseum, und so entschied sich das altehrwürdige Haus am Múzeum körút, eine Serie von Ausstellungen ins Leben zu rufen, bei der die neuen Stücke präsentiert werden. So sind nun auch im Jahre 2010 unter dem Namen „Örök megújulás“ („Ewige Erneuerung“) die bedeutendsten Erwerbungen der letzten zehn Jahre zu sehen. Vom „Haus der Pioniere“ zum Konzerttempel Ausschnitt aus der Schatzsammlung. Das Gebäude wurde 1983 ursprünglich als Haus für den Pionierverband gebaut. Allerdings wurde das Konzept bald geändert, da nach der Schließung des Budaer Jugend- parks kein Konzertort in Budapest mehr zur Verfügung stand, weswegen das Gebäude am Almássy tér dafür genutzt wurde. Allerdings war der Bau mit der mangelnden Schallisolation schnell den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Geschlossen wurde das Zentrum schließlich wegen der hohen Nebenkosten, die die Einrichtung, die ohne Subventionen betrieben wurde, nicht mehr bezahlen konnte. Breites Programmangebot zur Eröffnung Am kommenden Freitag und Samstag erwartet das Freizeitzentrum vormittags Eltern zu einem Kinderkleiderbasar. Abends spielen bekannte ungarische Gruppen auf, unter ihnen LL Junior, Pa-Dö-Dö, Mari Nótár und die Band Ternipe. Eitel Sonnenschein ist allerdings nicht angesagt. So hat der Verein Kalyi Jag mitsamt der gleichnamigen Band, welche eigentlich mit der Organisation der Veranstaltung betraut war und einen Wettbewerb für junge Talente ausrichten sollte, sowohl die Organisation AM als auch den Auftritt abgesagt. Eisernen Vorhangs auch königliche Gewänder sowie antike Möbelstücke und ein Kaffeeund Teeservice aus dem Besitz der Familie Széchényi. Im Großen und Ganzen bietet die Exposition einen ansehnlichen Überblick über das, was die anderen Räumlichkeiten bereithalten. Leider sind die Erklärungen neben den Ausstellungsstücken lediglich auf Ungarisch vorhanden, so dass ausländische Gäste, die der Sprache nicht mächtig sind, sich ausschließlich mit dem Betrachten zufrieden geben müssen. Zumindest der einführende Text am Eingang, mit Erläuterungen über die Ausstellung, wird jedoch auch in englischer J ANNA E I S E R B E C K Sprache angeboten. UNGARISCHES NATIONALMUSEUM VIII. Múzeum körút 14-16 Tel.: 061 / 327 7749 www.mnm.hu Geöffnet außer montags täglich von 10 bis 18 Uhr Wiederbelebung, wenn auch nur auf Zeit: Das Gebäude des Freizeitzentrums. KULTUR 12 BUDAPESTER ZEITUNG Offizielle Eröffnung des Elevenparks 1. - 7. MÄRZ 2010• NR. 9 Kultur & Bildung Spiel f rei ! Goethe-Institut, IX. Ráday utca 58, Mitte Februar öffnete der Indoor spielplatz „Elevenpark“ im XI. Be zirk (Hengermalom ut ca 19-21) of fiziell seine Tore für Groß und Klein. Bei der Eröffnungsfeier konn te nicht nur auf der 3.600 Quadrat meter großen Fläche gespielt wer den, es sorgten auch Stargäste wie Izabella V arga und F ecó Balázs f ür Stimmung bei den rund 1.500 Gästen. Tel.: +36 1 374 4070 E-Mail: [email protected], www.goethe.de/budapest Leiterin: Dr. Gabriele Gauler 1. März, 17 Uhr, Goethe-Institut: Informationsveranstaltung zu den Prüfungen des Goethe Instituts. Es werden dabei Themen wie Relevanz und Ansehen der Prüfungen, das Prüfungssystem und die praktische Bedeutung der erworbenen Sprachkenntnisse, die durch die Prüfung gemessen werden. Der Vortrag findet in ungarischer Sprache statt. Elevenpark E iner der Höhepunkte des Tages war die Eröffnung des fünfstöckigen Kletterturms, außerdem war Sängerin Viki Pintácsi zu Gast, ebenso wie die Tanzgruppe der Kinderformation Full Dance. Neben einer Tombola mit tollen Preisen wurden auch die ersten drei Plätze des Malwettbewerbs bekannt gegeben, der in den Schulen Budapests ausgeschrieben war. Der große Indoorspielplatz hat seinen Besuchern einiges zu bieten: 40 Tretmobile wie Drei- und Vierräder sowie verschiedene Anhänger stehen den Kindern und Erwachsenen genauso zur Verfügung wie aufblasbare Gummispielsachen, eine Riesenrutsche oder ein Piratenschiff. Das Spielen im Park macht natürlich auch hungrig, deshalb steht den Gästen ein 250 Quadratmeter gro- 3. März, 18 Uhr, Goethe-Institut: Vorführung der Filme „Berlin, die Sinfonie der Großstadt“ und „Melodie der Welt“ von Walther Ruttmann. ßer Restaurantbereich offen, in dem man sich stärken kann. Außerdem sind bereits für die nächsten Monate einige Events in Planung, wie das Basteln für Kinder am 8. März oder die Eiersuche mit Musik und Basteln am Osterwochenende und der Challenge Day am 19. Mai, bei dem viele verschiedene Sportwettbewerbe im Elevenpark stattfinden. Im Sommer kommt neben dem Indoorangebot auch noch eine Terrasse mit separaten Bereichen für Eltern und Kinder hinzu. Ein Tagesausflug in den Elevenpark wird also zum generationenübergreifenden Vergnügen. www.elevenpark.hu 5. März, 18 Uhr, Café Dupla: Das Projekt „Literatur in Bewegung“ lädt zum Thema „Der Leser wählt“ ein. Es werden dabei Übersetzer, Herausgeber, Leser und Literaturfreunde über die bereits übersetzten deutschen Bücher und die noch in diesem Jahr zu erwartenden, ins ungarische übersetzten Bücher, sprechen. Die Veranstaltung findet in ungarischer Sprache statt. 6. März, 9 Uhr, Goethe-Institut: Probeprüfung zum Goethe-Zertifikat B2 durch einen akkreditierten Prüfer. Gebühr: 5.000 Forint. Öffnungszeiten der Bibliothek des Goethe-Instituts: dienstags bis donnerstags 14-19 Uhr, freitags 11-17 Uhr, samstags 10-14 Uhr. Viel zu bieten: Riesenrutschen, Spielsachen und Tretmobile im Elevenpark. Die Forschergruppe 2010 stellt sich vor Kriege im Visier Österreichisches Kulturforum, VI. Benczúr utca 16, Tel.: +36 1 413 3590, E-Mail: [email protected], Die deutschsprachige Andrássy Universität be treut in den kommenden drei Jahren vier Dok toranden bei ihrer Promotion. Aus diesem Grund lud die Universität in der vergangenen Woche zu einer Vorstellungsrunde der Forscher gruppe 2010 ein, bei der das Doktorandenkolleg die Themen für die Dissertationen präsentierte. N ach der Begrüßung durch den Dekan der Fakultät für Mitteleuropäische Studien, Prof. Dr. Dieter A. Binder, machte Dorothea Faes, die zuvor ihren Abschluss in Wien gemacht hatte, den Anfang und führte in ihr Thema ein. „Ich werde mich bei meiner Dissertation mit Geschichts- und Identitätskonzepten in fiktionaler Literatur ,jüdischer’ Autoren beschäftigen“, berichtet die Wienerin und führt weiter aus, dass sie sich dabei besonders mit der Frage der „jüdischen“ Identitäten vor und nach 1918 sowie der Darstellung der Vielfältigkeit der jüdischen Lebenswelten auseinander setzen will. „Ich möchte herausarbeiten, was es bedeutete, ein jüdischer Autor zu sein und was jüdische Literatur überhaupt bedeutet“, erläutert Dorothea Faes. Anschließend ergreift Éva Kósa das Wort. Die aus Budapest stammende Absolventin, studierte zunächst Germanistik, wechselte nach ihrem Abschluss an die Andrássy Universität und promoviert nun zum Thema Trauer und Verlust als Erinnerung nach dem Ersten Weltkrieg. „Ich möchte mich dabei auf die Frage konzentrieren, wie die Soldaten und die Daheimgebliebenen die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg erlebt haben“, berichtet sie. Bei ihrer Arbeit wird sie sich besonders auf Quellen wie Memoiren von Veteranen sowie auf die zeitgenössische Presse stützen. Mythos des Kriegshelden Nach diesem Vortrag stellte sich NicoleMelanie Goll vor und präsentierte ihr Promotionsthema. Sie studierte Geschichte in Graz und wählte für ihre Promotion das Thema: Godwin von Brumowski und der Mythos vom österreichischen Kriegshelden. „Ich werde mich mit der Fragestellung befassen, wie es überhaupt zum Bild des Fliegerhelden im Ersten Weltkrieg gekommen ist und was die Heldenkonstruktion überhaupt aussagt“, erläutert Nicole-Melanie Goll und erklärt, dass in Österreich und in Ungarn unterschiedliche Wahrnehmungen und nationale Konnotationen vorherrschten. „Außerdem werde ich versuchen, die Biografie Brumowskis nachzuzeichnen, über den es allerdings nur wenige Belege gibt. Deshalb werde ich mich auf Fotomaterial, Zeitungen und Armeeakten aus dem österreichi- schen Staatsarchiv sowie auf ausländische Akten stützen“, berichtet Goll. Abschließend referierte Georg Hoffmann, ebenfalls aus Graz stammend, der dort 2007 seinen Abschluss in Geschichte machte, über seine angehende Dissertation. „Ich werde mich mit den Fliegermorden auseinander setzen. Das Thema ist mir bereits aus meinem Geschichtsstudium vertraut“, erörtert er. Die Fliegermorde an westalliierten Flugzeugbesatzungen kamen besonders im österreichisch-ungarischen Raum um 1944/45 häufig vor. „Besonders wenn man einen Vergleich mit Deutschland heranzieht, ist es erschreckend, wie viele Flieger in Österreich und Ungarn abgeschossen wurden. Die Quote von Fliegerabschüssen zu Abstürzen liegt in Deutschland bei 15:1, in Österreich und Ungarn bei 5:1“, erzählt Hoffmann. Bei seiner Arbeit stützt sich der Doktorand auf Quellen wie Zeitungsartikel, militärische und Gerichtsakten sowie Zeitzeugenberichte. Abschließend ergriff noch einmal der Dekan der Fakultät das Wort und bedankte sich auch bei Ewald Stadler vom Österreichischen Kulturforum für sein Kommen. Prof. Dr. Dieter A. Binder freut sich außerdem, dass während der kommenden drei Jahre nun immer wieder Einzelreferate zu den fortschreitenden Arbeiten zu J ANNA E I S E R B E C K hören sein werden. www.okfbudapest.hu, Leiterin: Dr. Elisabeth Kornfeind 4. März, 18 Uhr, Andrássy Universität: Öffentlicher Vortrag von der freischaffenden Journalistin und Lehrbeauftragten, Dr. Karin Kneissl zum Thema „Die Geldpolitik von Erdöl und Erdgas“. Andrássy Universität VIII. Pollack Mihály tér 3 Tel: +36 1 266 3101, -4408 30 525 50 43 Fax: +36 1 266 3099 www.andrassyuni.hu Rektor: Prof. Dr. András Masát 3. März, 18 Uhr, Spiegelsaal: Internationales Symposium zum Thema „Grenzüberschreitende Minderheitenfrage in Ostmitteleuropa“. Es werden dabei unter anderem Vorträge zur aktuellen grenzüberschreitende Minderheitenfragen im Donau-Karpatenraum und zur Rolle internationaler Organisationen bei der Regulierung grenzüberschreitender Minderheitenkonflikte in Ostmitteleuropa gehört. Um Anmeldung unter [email protected] wird gebeten. VERANSTALTUNGEN 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 MONTAG, DEN 1. MÄRZ Tanz, Theater und klassische Musik Feierliche Fryderyk-Chopin-Gala (18102010): Werke von Schubert und Chopin. Musikalische Leitung: Tadeus Woiciechow ski, mit Symphonieorchester Philharmonia Pomorska, Alex Szilasi (Klavier). 19.30 Uhr Palast der Künste, IX. Komor Marcell utca 1 Tickets: www.mupa.hu Konzert zum 200. Geburtstag von Fryderyk Chopin und Robert Schumann: Werke von Chopin. Mit Klára Csordás (Gesang), Ad rienne Krausz (Klavier) 19 Uhr Marmorsaal des Ungarischen Rundfunks, VIII. Pollack Mihály tér 8 Csík Zenekar. 19.30 Uhr Palast der Künste, IX. Komor Marcell utca 1 Tickets: www.mupa.hu 19 und 21 Uhr Trafó - Haus für zeitgenössische Kunst, IX. Liliom utca 41 www.trafo.hu Che Sudaka, Anselmo Crew. 20 Uhr Kulturschiff A38, XI. Budaer Seite der Petõfi-Brücke Tickets: www.a38.hu Ausgehen Elemér-Balázs-Trio. Ungarische Volkslieder im Jazz-Gewand. Mit Borbála Ránki (Gesang). 20 Uhr Columbus Jazzklub, V. Anlegestelle 4 am Vigadó tér Tickets an der Abendkasse. BUDAPESTER ZEITUNG 13 Kirchen, Sport & Freizeit Deutschsprachige Kirchen Bin-Jip, die neue Formation von Veronika Harcsa, Zsolt Kaltenecker, Bálint Gyémánt und Andrew J. 20 Uhr Kulturschiff A38, XI. Budaer Seite der Petõfi-Brücke Tickets: www.a38.hu R ö m i s ch - K a t h o l i s c he G em ei n de , I. Fõ utca 43, Tel./Fax: 213 7508, Pfarrer: noch nicht benannt Gottesdienste: jeden Sonn- und Feiertag um 10 Uhr in der Szent Ferenc Sebei Kirche (Nähe Batthyány tér). Evangelisch-Reformierte Gemeinde, V. Alkotmány utca 15, Tel./Fax: 311 2369, Pfarrer: Zoltán Balog Gottesdienste: sonntags 10 Uhr, (Eingang um die Ecke in der Hold utca). NVC pres. Oliver Huntemann und die NVC DJ’s. 22 Uhr Merlin-Klub, V. Gerlóczy utca 4 DONNERSTAG, DEN 4. MÄRZ Ausgehen Tanz, Theater und klassische Musik SAMSTAG, DEN 6. MÄRZ New Model Army: Today Is A Good DayTour. Mit der Attila-Mátyás-Band. Kammerkonzert von Pianist Imre Rohmann und dem Weiner-Szász-Kammersymphonie orchester. 19 Uhr MTA Musikwissenschaftliches Institut, I. Táncsics Mihály utca 7 Tanz, Theater und klassische Musik C’est la guerre von Emil Petrovics, Regie: Miklós Gábor Kerényi, musikalische Lei tung: Gergely Vajda. Variationen auf ein Kinderlied. Ballett von Ernõ Dohnányi. Choreographie: László Seregi. 19 Uhr Kulturschiff A38, XI. Budaer Seite der Petõfi-Brücke Tickets: www.a38.hu Evangelisch-Lutherische Gemeinde, I. Logodi utca 5-7, Tel./Fax: 212 8979, Pfarrer: Johannes Erlbruch Gottesdienste: sonntags 10 Uhr in der Kapelle Táncsics Mihály utca 28 . Ludwig Minkus: La Bayadere. Ballett. Cho reographie: Marius Petipa, Wachtang Tscha bukiani, Wladimir Ponomarjew, Nikolai Subkowski. Musikalische Leitung: Péter Oberfrank. 19-21.50 Uhr Ungarische Staatsoper, VI. Andrássy út 22 Tickets: www.opera.hu The Irrepressibles: Light & Shadow Spectacle Black Box Stage Show. 20 Uhr Trafó – Haus für zeitgenössische Kunst, IX. Liliom utca 41 www.trafo.hu Sport Deutschsprachige Hallenfußballgruppe Christian Suttner, Tel.: 0620 2612924 E-Mail: [email protected] Jeden Dienstag um 18.30 Uhr, Deutsche Schule Budapest, XII. Cinege út 8/C. Um Voranmeldung wird gebeten! Budapester Skatrunde Allmonatlich an verschiedenen Orten. Interessenten wenden sich bitte an Rita Szabó unter E-Mail: [email protected]. Medien Ausgehen Cinetrip Sparty mit Vida G, Crimson, Waxman, Morning Café, Clairvo, Soulrise, Kaszi, Jácint, Sanyi, Shuriken. Rudas-Bad, I. Döbrentei tér 9 Tickets im Merlin-Klub (V. Gerlóczy utca 4) Kristalltöne. 20 Uhr Sóker Salzhöhle, VI. Mozsár utca 7 T i l o s R á d i ó 9 0 , 3 F M : Mehr Licht, deutsche Sendung jeden ungeraden Samstag im Monat, 10.30 bis 11.30 Uhr. Zum Reinhören: http://cba.fro.at Gesellschaft Kulturkreis deutschsprachiger Frauen DIENSTAG , DEN 2 . M ÄRZ Tanz, Theater und klassische Musik Tschaikowski: Eugen Onegin. Lyrische Szenen in sieben Bildern. Regie: Balázs Kovalik, musikalische Leitung: László Bartal. 19-22.10 Uhr Ungarische Staatsoper, VI. Andrássy út 22 Tickets: www.opera.hu 19-20 Uhr Ungarische Staatsoper, VI. Andrássy út 22 Tickets: www.opera.hu Ausgehen Nikola Parov. Bulgarischer Etno-Rock mit keltischen Einflüssen. 19.30 Uhr Palast der Künste, IX. Komor Marcell utca 1 Tickets: www.mupa.hu Ausgehen Budapest Bár. Zeitreise in Budapest und New York mit Mazz Swift (USA). 20 Uhr Kulturschiff A38, XI. Budaer Seite der Petõfi-Brücke Tickets: www.a38.hu Variationen auf nord-afrikanische Musik. Mit Archie Shepp, Dar Gnawa und dem AnouarMrahem-Quartett. 19.30 Uhr Palast der Künste, IX. Komor Marcell utca 1 Tickets: www.mupa.hu FREITAG, DEN 5. MÄRZ MITTWOCH, DEN 3. MÄRZ Tanz, Theater und klassische Musik Tanz, Theater und klassische Musik Giacomo Puccini: Turandot. Oper in italie nischer Sprache. Regie: Balázs Kovalik, mu sikalische Leitung: György Gyõriványi Ráth. 19-22 Uhr Ungarische Staatsoper, VI. Andrássy út 22 Tickets: www.opera.hu Ausgehen Balkan Fanatik. 21 Uhr Morrison’s Music Pub Opera, VI. Révay utca 25 Tickets an der Abendkasse. Konzert des Trio Dumas: Werke von Bach, Martinu, Beethoven und Reger. Mit Joseph Puglia (Violine), Chaim Steller (Violine) und Örs Kõszeghy (Violoncello). 18 Uhr Béla-Bartók-Gedenkhaus. II. Csalán utca 29 Tickets an der Abendkasse. Donau-Symphonieorchester: Werke von Humperdink, Dohnányi und Nielsen. Musikalische Leitung: András Deák. 19 Uhr Donau-Palast, V. Zrínyi utca 5 Mode-Strom. Performance und Mode-Thea ter der MOME. Radiocafé 96.8 present: Antipop Consor tium, Ozon und SadANT. Hip-Hop aus New York. 21 Uhr Kulturschiff A38, XI. Budaer Seite der Petõfi-Brücke Tickets: www.a38.hu India Fest mit Anurekha Ghosh (Tanz), mit der Reet Bhangra Troupe und DJ Milendee. 20 Uhr Merlin-Klub, V. Gerlóczy utca 4 SONNTAG, DEN 7. MÄRZ Tanz, Theater und klassische Musik Hauptstadtjahr in der Hauptstadt III.: Die Pannon-Philharmoniker spielen Werke von Smetana, Haydn und Dvorák. Musikalische Leitung: Oliver von Dohnanyi, mit László Hadady (Oboe). 19.30 Uhr Palast der Künste, IX. Komor Marcell utca 1 Tickets: www.mupa.hu Concerto Budapest: Bach und das 20. Jahrhundert. 19.30 Uhr Thália-Theater, VI. Nagymezõ utca 22-24 C’est la guerre von Emil Petrovics, Regie: Miklós Gábor Kerényi, musikalische Lei tung: Gergely Vajda. Variationen auf ein Kinderlied. Ballett von Ernõ Dohnányi. Choreographie: László Seregi. 19-20 Uhr Ungarische Staatsoper, VI. Andrássy út 22 Tickets: www.opera.hu Jeden letzten Dienstag im Monat um 10 Uhr im Hotel Intercontinental, Apáczai Csere u. 12-14, 1052 Bp. Kontakt: Anke von Schroeter, Tel.: 316-8201 oder Karin Wéber, Tel.:0623-394-058. Deutsche Stammtische Deutscher Stammtisch Budapest jeden 2. Mittwoch um 18 Uhr, und jeden 4. Sonntag um 12 Uhr, an wechselnden Orten Info: Angelika Gudjons, Tel.: 0630 392 8094 E-Mail: [email protected] Stammtisch in Gyõr jeden 2. Mittwoch um 20 Uhr, an diversen Orten Info: Günter Bader, Tel.: 0036 96 416 222 www.stammtisch.hu Stammtisch in Eger jeden 2. Mittwoch um 18 Uhr, an diversen Orten Info: Werner Krock, Tel.: 0036 20 967 6366 IHR WEGWEISER BOTSCHAFTEN Deutschland I. Úri utca 64-66 Republik Österreich VI. Benczúr utca 16 Schweiz XIV. Stefánia út 107 WICHTIGE RUFNUMMERN Auskunft Inland: Auskunft Ausland: Europäischer Notruf Polizei: Notarzt: Feuerwehr: ADAC Ungarn: Tel.: 488 3500 Tel.: 479 7010 Tel.: 460 7040 198 199 112 107 104 105 345 1717 ANZEIGEN 14 BUDAPESTER ZEITUNG 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 IMMOBILIEN AUTOVERMIETUNG Zu vermieten eine helle 57 qm Wohnung im VI. Bez (Nagymezõ /ZichyJenõ). 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Die Spaßgolfer werden per E-Mail über die Events informiert. 1087 Budapest, Mosonyi u. 3 Tel.: 333-3492 Geöffnet: Montag-Samstag 12-23 Uhr Kontakte über: [email protected] E N T S PA N N U N G w Frühstück ab 9 Uhr w Internationale Küche w Angenehme Umgebung w Private und Firmen-Partys SUNNY LOUNGE Bp., 1035 Szentendrei út 36/a Tel.: +36-1-367-3494 [email protected] www.sunnylounge.hu GASTRONOMIE 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 BUDAPESTER ZEITUNG 15 Fiktív Pub im achten Bezirk Ein realer Ort, der mit dem Fiktiven spielt Steht man vor dem Lokal Fiktív Pub an der Ecke der Horánszky und der Krúdy Gyula utca kann man unter dem Namen des Lokals lesen „Anno 896“. Damit wird auf die „Ge schichte“ des Lokals angespielt, die auf der Speisekarte ausfühlich be schrieben wird. Dort erfährt man, wie die Magyaren bei der Landnah me im Jahr 896 das Lokal auf der Straßenecke vorgefunden haben, und wie „der erste Oberbürgermeis ter St. Ottokar“, der auch die Met rolinie 4 konzipierte, einhundert Jahre später eine Gründungsurkun de stiftete. n der Realität kann man sich im Fiktív in einem modernen Ambiente niederlassen, dass mit Guinness-Werbeplakaten dezent ein irisches Flair herbeizitiert. Geschmacklich bewegt sich sowohl die Speiseals auch die Getränkekarte auf internationalem Parkett: Guinness, Kilkenny und Budweiser gibt es vom Fass, Erdinger und Heineken in der Flasche. Bei den festen Nahrungsmitteln ist von ungarischen Spezialitäten wie der Gulaschsuppe über italienische Nudelgerichte und spanische Tapas bis hin zum „belgischen“ Brownie alles vertreten. Akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis Wer eine Tagessuppe (590 Forint) wählt, kann sich auf frische Gemüse und eine gute Würze freuen, wie sie zum Beispiel die Kartoffel-SpinatSuppe bietet. Die Pesto-Gnocchi auf Rucolabett mit Parmaschinken (1.590 Forint) kombinieren milde Fiktív Pub VIII. Horánszky utca 27 Tel.: 06 20 / 286 2118 www.fiktivpub.hu Geöffnet: Montag bis Donnerstag 12 bis 2 Uhr Freitag und Samstag 12 bis 4 Uhr, Sonntag 14 bis 2 Uhr V. Zoltán u. 16 (am Szabadság tér) Reservierung: 331-4352 BZT / Aaron Taylor (2) I Blick von der schön eingerichteten Galerie. Gnocchi mit dem hauchdünnen würzigen Schinken, allerdings fragt man sich, warum der Koch nicht die Zutaten für sich hat wirken lassen, sondern statt dessen eine weiße Sauce hinzugefügt hat, die eher als Basis für Käsesaucen geeignet ist. Wer auf das Tagesmenü für 790 Forint zurückgreift, fährt keinesfalls schlecht. Die Speisen, zumeist Klassiker der ungarischen Hausmannskost wie Bajaer Fischsuppe oder Zigeunerschnitzel, werden frisch zubereitet und bieten ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Nachbarschaftskneipe mit Mittagsangebot Wie es sich für einen echten Pub gehört, dürfen weder Whiskeys noch Whiskys im Angebot fehlen. Und so kann man hier international bekannte Marken wie auch kleinere Destillerien in den Regalen finden. Erfrischungsgetränke: 290 Ft Kaffee: 290-970 Ft Wein: 310-590 Ft Bier: 370-990 Ft Whiskys: 700-2.100 Ft Suppen: 590-690 Ft Vorspeisen: 690-1.990 Ft Hauptspeisen: 1.450-3.190 Ft Desserts: 690Ft Imbisse: 390-1.990 Ft Eine üppige Auswahl an Whiskys. Wo Gastronomie, Mythologie und Kunst zusammentreffen Unser neu eröffnetes Restaurant liegt im Herzen der Stadt, nur zwei Minuten Fußweg von der Basilika in der Arany János utca entfernt. Wir bieten Ihnen ein breit gefächertes Angebot an Gerichten, von traditionell ungarischer Küche bis hin zu mediterranen Spezialitäten. Als Beilage erhalten Sie frische und warme Backwaren aus unserem Backofen. Unser Chef und sein freundliches Team arbeiten eng zusammen und garantieren Ihnen so eine hohe Qualität der Speisen und einen einzigartigen Service. Zu einem guten Essen gehören natürlich auch gute Getränke - wir servieren Ihnen deswegen eine große Auswahl an feinsten ungarischen sowie internationalen Weinen, Cocktails und verschiedene Kaffeespezialitäten. Unser Restaurant ist voll klimatisiert, im Sommer können Sie aber natürlich auch auf unserer Terrasse Platz nehmen. Verbringen Sie ein paar unvergessliche Stunden als unser Gast! KHEIRON Cafe & Restaurant H-1051 Budapest Arany János u. 17 Reservierung: 06-1 269-1176 [email protected] www.kheiron.hu Haben Sie sich für die Feiertage schon mit guten Weinen eingedeckt? Bei uns finden Sie ein breites Sortiment mit Spitzenweinen aus Übersee. Australien, Neuseeland, Südafrika, Chile, Uruguay, Argentinien Geöffnet: Montag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr Ab einem Wert von 25.000 Ft liefern wir frei Haus. 1013 Budapest Döbrentei u. 22 Telefon: 788-7610 [email protected] www.ujvilagibor.hu Lesern der Budapester Zeitung gewähren wir einen Rabatt von 10%. Trotz Mittagsmenü ist damit klar, dass es sich eher um ein Lokal für den Abend handelt. Auch der dezente Geruch nach Rauch weist darauf hin, dass hier abends das Leben brodelt. Das Fiktív Pub ist also alles in allem eine sympathische Kneipe, in die man schon am Mittag einkehren ALICE MÜLLER kann. PANORAMA 16 BUDAPESTER ZEITUNG 2. World Cup der rhythmischen Sportgymnastik in Ungarn Drei Tage Sport und Spaß Ein besonderes sportliches Ereig nis kommt zum zweiten Mal nach Ungarn: Der Weltcup der Rhythmischen Sportgymnastik. Im vergangenen Jahr wurde er noch in der László Papp Buda pest Sportaréna ausgetragen, die ses Mal zog es das Event jedoch in die Fõnix-Halle nach Debre cen. Dieser Umzug aus der Hauptstadt wird seiner Beliebt heit jedoch sicher keinen Ab bruch tun. D er Internationale Wettbewerb „Garantiqa Cup“ findet an drei Tagen, vom 5. bis zum 7. März statt und ist eingeteilt in die Kategorien Garantiqa Junior, Internationale Juniorenmeisterschaft und Weltcup für Einzelsportler und Gruppen. Ersterer beginnt am 5. März mit den Qualifikationen. Am 6. März stehen dann die Seniorenqualifikationen auf dem Plan, gefolgt vom allgemeinen Finale am 7. März. Natürlich erwartet die Besucher neben den Wettbewerben auch ein breitgefächertes Programm mit vielen Highlights. So beginnt die Veranstaltung am Freitag um 14.30 Uhr mit einer Gymnastikstunde unter der Leitung von Trainer Rómeó Szentgyörgyi, der selbst in Sportaerobic Titel geholt hat, gefolgt von einer Vorführung von Viktor Király, der bereits im vergangenen Jahr einer der Stargäste der Veranstaltung war. Die Qualifikationen der Junioren der Gruppen A und B beginnen um 16.30 sowie um 18.30 Uhr. Der nächste Tag fängt bereits um 10 Uhr mit den Qualifikationen der Seniorgruppe A im Bereich Seil und Reifen sowie Ball und Band um 11.35 an. Bevor um 13.30 Uhr die Qualifikationen der Gruppe B beginnen, erwartet die Gäste um 13.05 der erste musikalische Auftritt dieses Tages: Sänger Bence Brasch wird besonders die jüngeren Besucher begeistern. Um 16:35 werden dann als weitere Stargäste die Jungs von Badboyz auf Dóra Vass bei ihrer anmutigen Bandkür. der Bühne stehen. Zum Abschluss dieses zweiten Reifen und ab 14 Uhr im Bereich Qualifikationstages, findet ab Ball und Band stattfindet. 17.30 Uhr der GruppenwettbeBei der großen Gala um 15.50 werb statt. darf natürlich auch der letzte Der 7. März, der Finaltag, be- Stargast SP nicht fehlen. ginnt um 10 Uhr mit dem Finale Karten für alle drei Tage des der Junioren, gefolgt von der Sie- sportlichen Ereignisses gibt es für gerehrung um 11.25. Anschlie- Kinder unter 14 Jahren für 1.800 ßend wird Sängerin Ildikó Ke- und für Erwachsene für 5.200 resztes für Stimmung sorgen und Forint. die Teilnehmer und Gäste auf das große Seniorenfinale, das ab Weitere Informationen: 12.15 Uhr im Bereich Seil und www.rgszovetseg.hu 1. - 7. MÄRZ 2010 • NR. 9 SRÄTSEL UDOKU Tragen Sie die Zahlen von 1 bis 9 so in die leeren Kästchen ein, dass jede Ziffer nur einmal in einer Reihe, einer Spalte und einem 3x3Block erscheint. Senden Sie die Zahlen in den farbigen Kästchen bis Freitag, den 5. März 2010 an [email protected]. Ein zufällig ausgewählter Einsender mit der richtigen Antwort gewinnt einen AdinaGutschein oder ein BZ-pdf-Abo. Der Gewinner der letzten Ausgabe heißt Paul Schmidt. Adina Apartment Hotel 1133 Budapest Hegedûs Gyula utca 52-54 N Rammstein mischen Budapest auf Meister der Provokation Provozieren um jeden Preis? Das wird den Jungs von Ramm stein gerne nachgesagt, sei es wegen ihres Auftretens oder ihrer Vorliebe für das Spielen mit Symbolen, wie der Verwendung von Szenen aus dem Olympiapropaganda-Film von Leni Riefen stahl für das Depeche-Mode-Cover „Strip ped“. Denken mag jeder über die Band was Gewinnen Sie eine Eintrittskarte für den Adina Wellness-Bereich im Adina Apartment Hotel Budapest für zwei Personen mit Pool, Whirlpool, Fitnessbereich, Sauna und Dampfbad-Nutzung für ein beliebiges Wochenende oder ein Pdf-Jahresabo der Budapester Zeitung. Bitte geben Sie zusammen mit der Sudoku-Lösung Ihre Präferenz an. er will, denn egal wie umstritten ihre Aktionen auch sind, sie zählen zu den er folgreichsten deutschen Bands im In- und Ausland. un ist die Skandalband wieder auf Tour und macht dabei am 16. März in der László Papp Budapest Sportaréna in halt. Rammstein existieren nun bereits seit 1994 und brachten 1995 ihr erstes Album „Herzeleid“ heraus, dass sie zusammen mit Produzent Jakob Hellner aufnahmen. Bereits nach diesem ersten Werk erlebte die Band einen großen Hype in Amerika, wo ihre Songs „Rammstein“ und „Heirate Mich“ vom Regisseur David Lynch für den Soundtrack zu dessen Film „Lost Highway“ verwendet wurden. Mit ihren harten Gitarrenriffs und den elektronischen Klängen, gepaart mit den expressiven und umstrittenen Texten und der auffälligen, tiefen Stimme von Sänger Till Lindemann sind Rammstein eine einzigartige Erscheinung in der deutschen Musikszene. Auf ihr zweites Album „Sehnsucht“, welches besonders in den USA große Erfolge feierte, folgte eine gigantische Tour im Jahre 1998/99. Auch nach dem Erscheinen des Albums „Mutter“ im Jahre 2001 gingen Rammstein erneut auf Tour. Nach einer kleinen Pause, erschien dann 2004 das Album „Reise, Reise“ und bereits ein Jahr später das Werk „Rosenrot“. Leider sorgt die Band neben ihren musikalischen Erfolgen auch oft für negative Presse, wenn sie sich etwa mit Fanpage-Betreibern über Copyright-Fragen streitet oder einen Radiosender mit einer Unterlassungsklage bedrohen, weil dieser Teile der Single „Sonne“ mit dem SchnappiSong mixte. Nichtsdestotrotz sind die LiveShows der Band immer ein Erlebnis: reich an Pyrotechnik und auffälliger Kostümierung. Tickets für das Event gibt es bei www.eventim.hu von 9.000 bis 17.900 Forint. J ANNA E I S E R B E C K