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DURCHSCHAUBARES FÜR KJGLER/-INNEN DES DIÖZESANVERBANDES KÖLN drei /2013 aktuelle Infos auch unter kjg-koeln.de / TERMINE terminE 13/14 1. bis 2. November / Walberberg DIÖZESANAUSSCHUSS 8. bis 10. November / Oberberg Regionalkonferenz 9. November / Düsseldorf Regionalkonferenz 22. bis 23. November / Walberberg Vernetzungstreffen der Regionalleitungen 13. bis 15. Dezember / Haus Sonnenberg Grundlagenseminar 11. bis 12. Januar / Haus Sonnenberg Präventionsschulung MultiplikatorInnen 17. bis 19. Januar / Bonn Regionalkonferenz 24. bis 26. Januar / Köln St. Georg DIÖZESANAUSSCHUSS 8. Februar / Region Rhein Berg Zicke Zacke Hühnerkacke Gerne könnt ihr uns eure Termine schicken, damit wir sie an dieser Stelle einer größeren Gruppe bekannt machen. Einfach eine Mail mit allen Angaben an [email protected] schicken. BILDNACHWEISE, transparent Ausgabe 3 / 2013 Matze Hielscher / mitvergnuegen.com „Beatsticks“ (Cover); complize / photocase.com (3); Kai Regener „U18-Wahl“ (4); KjG DV Köln / Holger Walz (5); KjG Sindorf (6); KjG Windhagen (7); KjG DV Köln (8/9); Robert Boecker „Joachim Kardinal Meisner“ (14); freepik.com, V. Dreikauß (15–18); Mr. Nico / photocase.com (19) Koosinger / photocase.com (20/21); no more lookism / photocase.com (22/23); Jugendkirche SAM (25); Appelgriepsch / photocase.com (28); / editorial „Miek putt“, beschwert sich unser zweijähriger Sohn Louis, wenn ein Lied zu Ende ist und nicht geschwind ein neues angespielt wird. Die Musikszene ist auch kaputt, das behaupten viele jener Menschen, die sich schon ziemlich lange mit Musik beschäftigen. „Niemand denkt doch, dass es jemals wieder eine wirklich tolle Platte geben wird. Es wird weiter ein Tröpfeln von halbwegs interessanten Platten geben, aber die Vorstellung eines epochalen, alles zerreißenden, wichtigen Werks, das die Regeln verändert, existiert nicht mehr“, sagt beispielsweise der englische Musikkritiker Marc Fisher. Und auch Berthold Seliger, Gründer einer kleinen feinen Konzertagentur, möchte zum Ende des Jahres aufhören, weil mit der Monopolisierung des Musikgeschäfts und dem „Verschwinden von Liebhabern und Musikverrückten“ ihm die Freude daran vergangen ist. Aufhören müssen auch viele Künstlerinnen und Künstler – weil sie von ihrer Musik einfach nicht leben können. "Ein Lied, das dich vielleicht ein Leben lang begleitet, kostet weniger als ein Snickers an der Tanke“, kritisiert beispielsweise Bela B. Streamingdienste wie Spotify, die eine Art „Musikflatrate“ anbieten. Viele gute Gründe für eine ausgewachsene Herbstdepression. Wenn da nicht die Musik selbst wäre und das, was sie auslösen kann: Das Kribbeln im Bauch, bevor die Lieblingsband auf die Bühne kommt. Der eine Song, der dir alles bedeutet. Der Moment, in dem du eine neue Band oder Musikrichtung entdeckst und du weißt, diese Musik wird dich durch den Winter bringen. „Es liegt Erwartung und Erregung in der Luft“, schreibt transparentRedakteur Sven Averdung auf Seite 19 über den „Zauber der Musik“. Das ist auch das aufregende Gefühl, das KjGlerinnen und KjGler von den ganz unterschiedlichen Festivals mitbringen, die sie im Sommer besucht haben (Seite 22 und 23). Und das ist, was Gregor Henke und Helmut Jansen immer wieder motiviert, ihre gut besuchten Musik-Gottesdienste mit viel Liebe zum Detail zu gestalten. „Musik kann Gefühlen einen Soundtrack geben“, sagen sie im Interview auf Seite 24. Und so lange Musik das kann, glauben wir in der transparent-Redaktion daran, dass Musik ganz und gar nicht „putt“ ist – im Gegenteil. — Steffi Maier Steffi Maier arbeitet seit September (wieder) bei der KjG als Chefredakteurin der transparent. Es ist eine alte Liebe: bereits von 2002 bis 2012 begleitete sie die Redaktion als Referentin durch 38 transparent-Ausgaben über Liebe, Glaube, Familie, Mode und andere wichtige Lebensthemen. Seit 2012 arbeitet Steffi als Presse- und Öffentlichkeitsreferentin des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Köln und Nordrhein-Westfalen. Eine Wahl, die zählt Bei der U18-Wahl in Neuss gab es viele konkrete Wünsche TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Geschäftiges Treiben im Wahllokal an der Michaelstraße im Neusser Rathaus: WahlhelferInnen händigen Stimmzettel aus, in den Kabinen werden Kreuzchen bei den DirektkandidatInnen und den Parteien gemacht, in der Wahlurne sammeln sich die abgegebenen Stimmen. Hermann Gröhe, Generalsekretär der Bundes-CDU, schaut vorbei und schüttelt Hände. 4 Alles wie bei der Bundestagswahl? Nicht ganz! Wahlberechtigt sind nur Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Erstmals hat die Neusser KjG eine U18-Wahl veranstaltet, nämlich die U18-Bundestagswahl am 13. September, genau eine Woche vor der richtigen Wahl. So steht vor dem Wahllokal auch ein Wunschbaum, an dem die jungen WählerInnen ihre konkreten Wünsche an die Politik formulieren dürfen. Außerdem kann man am KjG-Foto-Projekt affenstark & saublöd teilnehmen. Doch nicht nur am bundesweiten U18-Wahltag gab es in Neuss ein buntes Rahmenprogramm: Schon im Vorfeld hat die KjG Neuss eine Führung durch den Landtag in NRW organisiert. Hier stand der Neusser Bundestagsabgeordnete Reiner Breuer den TeilnehmerInnen Rede und Antwort – ebenso wie VertreterInnen der großen Jugendorganisationen der Parteien in einer Podiumsdiskussion einige Tage später. Auch das Neusser Rathaus konnten die Kinder und Jugendlichen bei einer Führung erkunden. Am Ende des U18-Wahltages haben über 150 Kinder und Jugendliche ihre Stimme abgegeben. Die CDU siegt mit 43% der Stimmen vor der SPD (17%), den Grünen (16%) und den Piraten (7%). Konkreter werden die Anliegen der jungen WählerInnen aber am Wunschbaum: Besser ausgestattete Schulen, die gerechte Behandlung von Menschen mit Behinderungen, mehr Tierschutz oder kürzere Schulzeiten … Ein Zettel sticht besonders heraus: „Ich wünsche mir eine Wahl für Jugendliche, die mitzählt.“ Das tut die U18-Wahl leider noch nicht, aber durch sie ist dieses Ziel vielleicht einen Schritt näher gerückt. Kai Regener, KjG Region Neuss Affenstark & Saublöd Bei dem KjG-Fotoprojekt „Affenstark & Saublöd“ geht es um die Meinung der Kinder: „Was findest du saublöd oder affenstark an deiner Wohngegend, an der Schule oder an den Freizeitmöglichkeiten vor Ort?“. Die Aussage des Kindes wird auf einer Sprechblase festgehalten, anschließend wird ein Foto passend zur Aussage gemacht. Auf Wunsch werden die Meinungen an LokalpolitikerInnen oder andere Verantwortliche weitergegeben, damit sich „Saublödes“ ändern kann. Ihr könnt das Fotoprojekt auch für eure Kindergruppen & Aktionen buchen. Infos & Anmeldungen bei Holger Walz (Tel. 0221.1642 6694 oder E-Mail an [email protected]). TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Am Neusser U18-Baum wachsen Bananen, Äpfel und Birnen – und viele wichtige Wünsche. 5 Ferienlager an jedem zweiten Tag Die KjG Sindorf hat ein neues Sommerprogramm getestet TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Beim letzten Sommerferienlager der KjG Sindorf nahmen nur 13 TeilnehmerInnen teil. Das Ferienlager im Jahr danach musste sogar ausfallen. So fragten wir uns im Jahr 2012: Was tun wir diesen Sommer? Etwas Neues musste her. Wir ent‑ schieden uns für ein spannendes Konzept: In einem Zeitraum von zwei Wochen boten wir an jedem zweiten Werktag eine Ferienaktion an. Dabei gab es Angebote wie „Tag wie im Sommerlager“ mit Rollenspielen, Grillen und Übernachtung; ein sportliches Angebot wie Fußballgolf oder Schwimmen und die „Jagd nach Mr. X“ in Köln. Auch Mottotage, eine Olympiade und Ausflüge kamen super an. Abgerundet wurden die Tage jeweils mit gemeinsamen Spielen, Essen und Singen. 6 Nach zwei Jahren Erfahrung ziehen wir folgendes Resümee: Das Konzept kommt bei den Kindern super an. Die Aktionen waren – fast immer – komplett ausgebucht, je nach Aktion mit 25 bis 35 TeilnehmerInnen. Schade ist, dass die Gruppe nicht so zusammenwächst wie bei einem Sommerlager. Absprachen zwischen den Leiterinnen und Leitern müssen im Voraus erfolgen, da So tun als wäre Sommerlager ... – glückliche Kinder und zufriedene LeiterInnen in Sindorf. während des Tages keine Gelegenheit besteht, sich zu beraten. Ein weiteres Problem waren die häufig wechselnden Leiterinnen und Leiter, so dass die Kinder sich nicht an ein eingespieltes Leitungsteam gewöhnen konnten. Anstrengend sind Sommerlager und Sommerspecial gleichermaßen: Viele LeiterInnen waren nach den fünf Aktionen ordentlich geschafft. Fest steht: Das Konzept ist auf jeden Fall ein Versuch wert, wenn eine KjG kein Lager (mehr) hat. Bianca Osterholt, KjG Sindorf Es ist nicht so, wie es aussieht: Das neue Konzept überlebten alle LeiterInnen (auch diejenigen, die sich als Mr. X zur Verfügung stellten). / kjg Verbandsleben Lagerleitung in Kinderhand Die KjG-Schulung mit dem Team wer nicht fragt bleibt dumm hat in unserem Leitungsteam eine Idee reifen lassen: Wir wollten der Mitbestimmung von Kindern in diesem Jahr einen richtigen Platz in unserem Ferienfreizeitprogramm geben und entschieden, dass Kinder einen kompletten Sommerlagertag selbst planen sollten. Arbeitslos für einen Tag: Die Leiterinnen der KjG Windhagen. Die Leitungsrunde war während des Organisationszeitraums offen für Fragen und versuchte zu helfen, hielt sich aber aus der Vorbereitung raus. Im Kinderteam gab es Unstimmigkeiten über die Umsetzung und Arbeitsverteilung. Insgesamt denken wir aber, dass die Methode sehr gut funktioniert hat. Für uns war es nicht einfach, eine Balance zu finden, die Kinder einfach machen zu lassen, sie jedoch nicht im Stich zu lassen. Das Team hat sich sehr viel Mühe gegeben, auch wenn die Erfahrung fehlte. Aber davon haben alle an diesem Tag eine Menge dazu gewonnen. Schon am ersten Abend der Freizeit sammelten wir die Wunschprogrammpunkte der Kinder. Anschließend erzählten wir von unserer Idee, dass sie die Fäden für einen Tag in der Hand halten sollten. Schnell hatte sich ein Team von knapp 15 Kindern Elke Wertenbruch, KjG Windhagen gefunden. Gemeinsam werteten sie die gesammelten Wünsche aus. Sie überlegten, welche Ideen am häufigsten genannt wurden Bei unserer Reflexion wurde die Aktion von und stellten ein Programm auf die Beine. den Kindern gelobt, aber auch kritisiert: Ein Wettkampf-Tag mit vielen Disziplinen » Die Kinder des Orgateams hätten sich sollte es sein: Vormittags stand ein Ball mehr Unterstützung von der gesamten turnier auf der Tagesordnung, nachmittags Gruppe erhofft und ärgerten sich, waren Wasserspiele geplant. Als diese buch- dass manche Kinder nur gemeckert stäblich ins Wasser fielen, bot das Kinder oder Quatsch gemacht haben und sie team eine Alternative an: „Die perfekte nicht ernst genommen haben. Minute“. Wir LeiterInnen wären gerne als » Die jüngeren Kinder fühlten sich nicht Teilnehmende dabei gewesen, die Kinder miteinbezogen oder sogar aus dem hatten uns aber an den Stationen eingeteilt. Team ausgeschlossen. TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Die KjG Windhagen lässt die Kinder ihr Programm selbst bestimmen und organisieren 7 Arbeiten in der »Agentur für Glück« TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Vom 21. bis 25. Oktober öffnet die zweite KjG-Kinderstadt ihre Tore 8 In den Herbstferien 2013 öffnet die KjGKinderstadt zum zweiten Mal ihre Türen: Nach der riesigen Begeisterung 2010 in Hilden hat die Diözesankonferenz entschieden, dass es wieder eine Kinderstadt geben soll. In diesem Jahr findet die KjG-Kinderstadt in der Integrierten Gesamtschule Paffrath in Bergisch Gladbach statt. Über 250 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren werden teilnehmen. Die Kinderstadt ist wie eine richtige Stadt – nur dass hier die Kinder bestimmen, was sie tun wollen und wie sie das gemeinsame Leben regeln. Es gibt eine eigene Kinderstadt-Währung („Tacken“) und tägliche Versammlungen der Kinder. Die Kinder können arbeiten gehen oder sich selbstständig machen, sie können sich politisch engagieren oder sich bei einem der Spiel- und Spaßangebote vergnügen. Es gibt über 40 verschiedene Betriebe und Ämter in der Kinderstadt, zum Beispiel eine Schreinerei, einen Wok-Imbiss, ein Theater, eine Kinderstadtzeitung, einen Taxidienst, eine Agentur für Arbeit sowie eine Agentur für Glück und gute Laune. / kjg Verbandsleben Erwachsene, die die Kinderstadt besuchen wollen, können an einer Stadtführung teilnehmen. Wer mehr über das politische Geschehen in der Stadt mitbekommen möchte, darf beim „Rat aller Kinder“ vorbeischauen und die politischen Diskussionen der Kinderstadt-Bürgerinnen und -Bürger verfolgen. Organisiert und vorbereitet wird die Kinderstadt von einer 22-köpfigen Projektgruppe, bestehend aus KjGlerInnen aus dem gesamten Erzbistum. In der Kinderstadt selbst werden circa hundert ehrenamtliche Helfer Innen den Kindern als AnsprechpartnerIn oder GruppenbetreuerIn zur Seite stehen. Katharina Schwellenbach, KjG-Diözesanleiterin Tagesablauf in der Kinderstadt 07:30 Uhr – 08:45 Uhr Gemeinsames Frühstück 08:45 Uhr Ankunft der Kinder, die nicht in der Kinderstadt übernachten 09:00 Uhr Die Ämter der Stadt öffnen 09:00 – 12:00 Uhr Die Kinderstadt-BewohnerInnen arbeiten in den Betrieben und Ämtern 12:30 – 13:30 Uhr Mittagspause, gemeinsames Mittagessen 13:30 Uhr Stadtleben: Die Kinder arbeiten in den Betrieben und Ämtern oder genießen ihre Freizeit, gehen einkaufen, in den Sportpark oder lesen die Kinderstadt-Zeitung 16:30 – 18:00 Uhr Der „Rat aller Kinder“ tagt und das BürgermeisterInnen-Team wird gewählt 18:00 – 19:00 Uhr Kinder, die nicht vor Ort schlafen, werden abgeholt; gemeinsames Abendessen 19:00 Uhr – 21:00 Uhr Die Kinder können ihr selbst verdientes Geld für Kino, Disko, im Pub oder im Theater ausgeben oder bei einer „Traumreise“ in der Kirche entspannen. 22:00 Uhr Nachtruhe Weitere Informationen gibt es auf: kinderstadt.kjg-koeln.de TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Auch prominente Erwachsene werden in diesem Jahr die Kinderstadt besuchen: Nils Henkel, der Küchenchef des Gourmetrestaurants Lerbach, wird den kleinen Köchinnen und Köchen Tipps zur gelungenen GourmetKüche geben. Der Kinderbuchautor Mathias Wünsche wird eine Lesung halten und Schauspielerin Yvonne de Bark wird den jungen Theaterschauspielerinnen und -schauspielern die Geheimnisse der Schauspielkunst vermitteln. Schirmherr der Kinderstadt ist Lutz Urbach, der „echte“ Bürgermeister von Bergisch Gladbach. Er freut sich, dass die Kinderstadt in seine Stadt kommt und schreibt uns: „Danke an die KjG für diese Initiative. Die Kinderstadt ist nicht nur ein sehr sinnvolles und nachhaltiges Projekt, sondern sicher auch eines mit einem hohen Spaßfaktor.“ Auch er wird die Stadt besuchen. 9 Ein Tag, vier Themen, viele neue Impulse Beim so genannten Thementag können KjGlerinnen und KjGler sich neue Ideen für ihre Arbeit holen. Zwei transparent-RedakteurInnen haben einen Workshop besucht. TeilnehmerInnen es der Leitung nicht leicht machen. Die von Thomas Pieger empfohlene Haltung für den Umgang mit schwierigen Kindern lässt sich mit dem Stichwort „ressourcenorientiert“ beschreiben. Im Gespräch mit einem Kind, das ständig versucht, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, würde dies beispielsweise bedeuten, dass man dem Kind auch ohne dieses Verhalten sein Interesse zeigt. Im Anschluss haben wir noch einige Methoden zur Förderung der Kindermit bestimmung und zu effektivem Feedback besprochen und ausprobiert, so dass am Ende alle mit guten Anregungen für KjGFreizeiten und -Gruppenstunden nach Hause fahren konnten. Karoline Rauschen, transparent-Redaktion KjG Barmen, Wuppertal „Fotografieren wie die Profis“ TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle „Kinder stark machen“ 10 Alle, die beim Foto-Workshop dabei waren, waren begeistert von den vielen verschiedenen Ideen und Eindrücken, die die Fotografin Christina Feldhoff den TeilnehmerInnen vermitteln konnte. Das zeigte sich auch in den Fotos: Jede und jeder inspirierte sich durch die Gruppe und entwickelte ganz eigene Ideen. Man durfte sich aussuchen, wie die Personen sich in Position bringen sollen und konnte spannende Gruppenfotos gestalten. Die Bilder spiegelten für jede und jeden das eigene Gefühl von Gruppenarbeit und Zusammengehörigkeit wider – was allen gut gelungen ist. Der Workshop eröffnete Blickwinkel und Perspektiven, die wir sonst nie gesehen hätten. Der Raum und das Material sind nicht vorbereitet, die Leitung ist fahrig, das Ziel des Workshops ist unklar – zum Einstieg in den Thementag „Kinder stark machen“ ließ Referent Thomas Pieger uns selbst erleben, wie irritiert und unbeteiligt Kinder sich fühlen, wenn alles verkehrt läuft. Als KjG-LeiterInnen wollen wir es besser machen: Daher hat die Gruppe zunächst gesammelt, was ein starkes Kind ausmacht und welche Fähigkeiten und Eigenschaften ein Leitungsteam mitbringen muss, um alle Kinder individuell zu fördern. Aus eigener Erfahrung weiß jede und jeder, dass manche Sven Averdung, transparent Redaktion / kjg Verbandsleben Go! 2014 Das Fortbildungsprogramm der KjG im Erzbistum Köln Liebe KjGlerinnen, liebe KjGler, das Go 2014 beinhaltet viele Angebote, die dich bei deiner täglichen KjG-Arbeit unterstützen und dir neue Anregungen geben. Diesmal sind auch deine Wünsche mit eingeflossen, sodass wir ein buntes Programm bieten können. Wir freuen uns, dich bald zu sehen, vielleicht bei einem „to go“ oder bei unseren neu konzipierten Thementagen in Haus Sonnenberg? Deine Diözesanleitung Zum Download unter: www.kjg-koeln.de/ angeboteundbildung Das Aus- und Fortbildungsprogramm der KjG und der Kinder- und Jugendbildungsstätte Haus Sonnenberg ist diesmal mit eurer Hilfe entstanden: Wir haben eure Wünsche abgefragt und diese mit ins Programm einfließen lassen. Sicher sehen wir uns bald bei einer Bildungsver anstaltung? Willkommen, Anne & Laura AH Larroque steht auf meiner „Collegekaart“, aber einige kennen mich vielleicht als „Anne aus Rhein-Sieg“. Und da ich seit September „kulturelle Sozialpädagogik“ in Nimwegen studiere, wisst ihr nun auch das niederländische Wort für Studentenausweis. Zeitgleich zum Studium startete mein Praktikum bei der Kinder- und Jugendbildungstätte „Haus Sonnenberg“. Da ich schon über 15 Jahre KjG-Mitglied bin, sind die vier Stellen in meiner Familie paritätisch besetzt und Kindermitbestimmung ist ein großes Thema bei uns. Außerdem bin ich im Schulungsteam der KjG-Region Rhein-Sieg und Teil des Wahlausschusses. Die Diözesanstelle lernte ich durch den Diözesanausschuss und verschiedene andere Projekte und Gremien kennen. Jetzt freue ich mich, die KjG aus einer anderen Perspektive erleben zu dürfen. Anne Larroque (0221.1642 6498 // [email protected]) Entdeckt spannende neue „to go“-Angebote, die Thementage in Haus Sonnenberg, Weiterbildung für Hauptamt liche und vieles mehr. Mein Name ist Laura Appold, ich bin 19 Jahre alt und wohne in Köln. Ich habe in diesem Jahr mein Abitur erfolgreich gemeistert und stand nun vor der großen Frage: Und was kommt jetzt? Da ich noch nicht weiß, welcher Beruf mir wirklich Freude bereitet und perfekt zu mir passt, dachte ich mir, ich probiere es mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr. Da ich selbst KjGlerin bin und eine Gruppe in der KjG Merheim habe, hatte ich die Idee beim KjG Diözesan verband Köln meinen Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren. Und da bin ich. Ich freue mich auf viele neue Eindrücke und Erlebnisse, die mich zu mir finden lassen und mir helfen, eine berufliche Entscheidung zu treffen. Birgit Elsner, Bildungsreferentin Laura Appold (0221.1642 6458 // [email protected]) TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Anfang Oktober ist das neue »Go! 2014« erschienen. 11 Happy Birthday, Haus Sonnenberg 2008 übernahm die KjG die Trägerschaft für „Haus Sonnenberg“ und etablierte in dieser Zeit die KjG-Kinder- und Jugendbildungsstätte weit über die Diözese hinaus. Etwa 20.000 Übernachtungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen konnte das „Haus Sonnenberg“ seitdem verbuchen. Am 20. Juli wurde nun das fünfjährige (Trägerschafts-)Jubiläum gefeiert. Politikerinnen und Politiker aus Gemeinde, Region und Land kamen, um die geleistete Arbeit persönlich zu honorieren und „Haus Sonnenberg“ gratulieren. TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Landtagsabgeordneter Rainer Deppe begeisterte sich für die „wahnsinnig geleistete Arbeit“ und Ortsbürgermeister Wolfgang Roeske sinnierte über das Angebot und die Umgebung: „Sie sind hier auf der Höhe und haben den Weitblick.“ 12 Fliegende Gummihühner und strahlende Sonne: Fünf Jahre „Haus Sonnenberg“ sind ein guter Grund zum Feiern. Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb segnete den neuen Grillplatz, den die KjG Herkenrath und die KjG Herrenstrunden-Eikamp bei der 72-Stunden-Aktion gebaut haben. / kjg Verbandsleben Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb segnete den durch die 72-Stunden-Aktion entstandenen neuen Grillplatz und lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit „dem großen Bruder“ Haus Altenberg. Bei strahlendem Sonnenschein sorgten nicht nur die sonst im Hintergrund agierenden Mitarbeitenden des Hauses durch ihre freundliche Bewirtung für beste Feierlaune, auch die vielen freiwilligen Helfenden sorgten für ein großartiges Familienfest. Anne Larroque Wer den neuen Grillplatz am liebsten direkt benutzen möchte, der schaut am besten hier vorbei: kjg-haus-sonnenberg.de. Ende Juni trafen sich in einer Kölner Brauerei ehemalige und aktuelle KjG- DiözesanleiterInnen. Es wurde ein denkwürdiger Abend, nicht nur wegen der Wiedersehensfreude, sondern weil es Wichtiges zu tun gab: Ein Förderverein für unser geliebtes „Haus Sonnenberg“ sollte gegründet werden. Genug Gründungsmitglieder waren anwesend, auf eine Satzung konnten wir uns einigen (so schnell es eben gehen kann, wenn viele redewütige Vorstände beisammen sind), ein Name – Förderverein der KjG Kinder- und Jugendbildungsstätte „Haus Sonnenberg“ – wurde gewählt und sogar ein Wimpel gebastelt. Der Vorstand besteht aus Diözesanleiterin Katharina Schwellenbach und den beiden ehemaligen DiözesanleiterInnen Christian Buchen und Lena Bloemacher, die in ihrer Amtszeit das „Haus Sonnenberg“ als KjG-Bildungstätte mit auf einen guten Weg gebracht haben. Mitglied im Förderverein kann jede und jeder werden, der „Haus Sonnenberg“ unterstützen möchte. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Hilfe, sondern auch um Lobbyarbeit und den Einsatz für „Sonnenberg“. Momentan hat der Förderverein schon 24 Mitglieder. Darunter viele ehemalige EhrenamtlerInnen aus der KjG, Nach barinnen und Nachbarn vom „Sonnenberg“ und auch den Landtagsabge ordneten des Rheinisch-Bergischen Kreises, Rainer Deppe, konnten wir bereits als Unterstützer gewinnen. Lena Bloemacher TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Ein Förderverein für unser Haus 13 Wahlkrimi im Erzbistum Ende des Jahres möchte Kardinal Meisner in den Ruhestand gehen. Die Wahl des neuen Bischofs kann spannend werden: Seine eigene dauerte 15 Monate und erforderte eine Änderung der Wahlordnung. Auch ein Bischof geht in Rente. In der Regel mit 75 Jahren. Allerdings kann der Papst sagen: „Mach bitte weiter“. Diese Bitte erfüllte unser Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Er ließ nun aber durchblicken, dass er nach seinem 80. Geburtstag, den er Weihnachten feiern wird, endlich in den Ruhestand gehen darf. Wenn es so kommt, wird ein neuer Bischof gewählt. Das ist ein bisschen komplizierter als die Wahlen bei der KjG. Bis Meisner vor 25 Jahren sein Amt antreten konnte, vergingen jedenfalls 15 Monate. TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Es lief so ab: Wie Köln zu einem Bischof kommt, ist in einem Vertrag zwischen Kirche und Staat geregelt, der schon seit 1929 gilt. Zunächst schickt das Domkapitel – das sind 14 Priester und alle Weihbischöfe – eine Liste mit geeigneten Kandidaten nach Rom. Die anderen Bischöfe aus NRW machen das gleiche. Der Vatikan nimmt die Vorschläge zur Kenntnis und schreibt eine Wahlliste mit drei Kandidaten. Aus der wählt das Domkapitel „in freier, geheimer Abstimmung“ den neuen Erzbischof. 14 Im September 1988 klappte das nicht. Niemand bekam eine Zweidrittelmehrheit. Daraufhin hieß es aus Rom, man werde den neuen Bischof nun ohne Wahl ernennen. Dagegen wehrten sich die damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau (NRW) und Bernhard Vogel (Rheinland-Pfalz). Sie sagten, es müsse eine Wahl stattfinden, so wie es im Vertrag stehe. In dieser verfahrenen Situation änderte der Papst die Wahlordnung, so dass in einem dritten Wahlgang eine relative Mehrheit genügen würde. Jedenfalls wurde so Joachim Meisner am 15. Dezember 1988 zum neuen Erzbischof von Köln gewählt. Später sagte Meisner in einem WDR-Interview, bereits im September 1987 – also weit vor der Wahl – habe ihm der damalige Papst Johannes Paul II. mitgeteilt, dass er ihn zum neuen Erzbischof von Köln ernennen wolle. Peter Otten, Geistlicher Leiter der KjG / Methoden für Gruppenstunden & Freizeiten DirigentInnen raten Gruppe: 8 bis 30 Personen Die Gruppe sitzt im Stuhlkreis. Eine Person steht in der Mitte. Während die Person in der Mitte kurz die Augen geschlossen hält, bestimmt die Gruppe heimlich eineN DirigentIn aus ihrer Runde. DieseR gibt während des Spiels versteckt Instrumente vor, die von den anderen pantomimisch nachgeahmt werden. Sobald das Orchester begonnen hat, darf die Person in der Mitte die Augen öffnen und soll herausfinden, welche Person der/die DirigentIn ist. Anmerkung: Je öfter einE DirigentIn einen Instrumentenwechsel vornimmt, desto leichter kann die Person in der Mitte herausfinden, aus welcher Richtung die versteckten Kommandos kommen. Flaschen pfeifen Gruppe: 3 bis 12 Personen Material: Flaschen, Augenbinden, Wasser Das fehlende Instrument Gruppe: 6 bis 18 Personen Material: mehrere Instrumente, Augenbinde Alle SpielerInnen sitzen im Kreis und spielen auf einem Instrument (oder geben einen Ton von sich). Eine Person sitzt mit verbundenen Augen in der Mitte und soll sofort mit dem Arm in die entsprechende Richtung zeigen, wenn eineR der SpielerInnen aufgehört hat zu spielen. Die Spielleitung füllt sechs leere 0,7 l Wasserflaschen mit Leitungswasser. Die Menge des Leitungswassers soll unterschiedlich hoch sein, so dass jede Flasche einen anderen Ton von sich gibt, wenn jemand von oben über den Flaschenrand pustet. Anschließend bekommen drei bis sechs Personen die Augen verbunden und haben die Aufgabe, mit den Flaschen innerhalb einer bestimmten Zeit (z.B. in drei Minuten) fehlerfrei das Lied „Alle meinen Entchen“ zu pfeifen. Songpuzzle Gruppe: 6 bis 18 Personen Mehrere SpielerInnen überlegen sich eine bekannte Melodie und zerlegen diese in kurze einzelne Teile. JedeR SpielerIn bekommt nun einen Melodieteil zugeordnet und soll diesen möglichst fehlerfrei singen bzw. summen. Auf ein Kommando hin singen bzw. summen nun alle SpielerInnen ihren Teil gleichzeitig und die anderen SpielerInnen sollen erraten, um welche Melodie es sich handelt. / Methoden für Gruppenstunden & Freizeiten Halleluja Gruppe: 6 bis 30 Personen Teppichtanz Gruppe: 10 bis 16 Personen Material: neun Klanginstrumente, neun Teppichfliesen Alle SpielerInnen sitzen im Kreis. In der Mitte liegen in Dreierreihen insgesamt neun Teppichfliesen auf dem Boden. Auf jeder Teppichfliese liegt ein Klanginstrument, das jeweils unterschiedliche Töne von sich gibt. Neun SpielerInnen können sich nun jeweils ein Instrument nehmen und setzen sich wieder in ihre Runde. Wichtig ist, dass die neun SpielerInnen sich dabei merken, auf welcher Teppichfliese das jeweilige Instrument lag. Wenn alle Instrumente vergeben sind, kann einE weitereR SpielerIn in die Mitte und nacheinander die einzelnen Teppichfliesen berühren. Jedesmal, wenn die Person eine Fliese betritt, spielt der/die SpielerIn aus dem Kreis auf dem dazugehörigen Instrument. Die einzelnen Töne können so durch die Bewegungen der Person in der Mitte zu einer Melodie zusammengebracht werden. Die Gruppe singt nach Geschlechtern getrennt das Lied „Preiset den Herrn“. Zuerst wird das Lied einmal von allen gemeinsam gesungen. Anschließend wird das Lied zweimal nach folgenden Regeln gesungen: Die Jungen singen immer nur den Teil „Halleluja“ und die Mädchen den Teil „Preiset den Herrn“. Sobald eine Gruppe mit ihrem Teil einsetzt, steht sie auf und setzt sich anschließend wieder hin. Küchenmusik Gruppe: 3 bis 12 Personen Material: Genügend Topfdeckel, Besteck Alle SpielerInnen suchen sich aus der Küche einen Topfdeckel oder ähnliches und einen Löffel oder Gabel als Schlägel. In einer ersten Versuchsphase probieren alle ihre neuen Instrumente aus und testen die verschiedenen Möglichkeiten, mit diesen Töne zu erzeugen. Anschließend bekommt die Gruppe die Aufgabe, sich den Tönen nach aufzustellen und eine aufsteigende Tonleiter zu bilden. Rhythmus-Rücken Gruppe: 6 bis 18 Personen Material: zwei Percussion-Instrumente Die Gruppe sitzt in zwei Reihen hintereinander auf dem Boden. Die Spielleitung tippt mit ihrem Finger einen einfachen Rhythmus auf die Rücken der beiden Personen, die am Ende der jeweiligen Reihe sitzen. Diese geben den wahrgenommen Rhythmus weiter und tippen den gleichen Rhythmus ihrerseits auf den Rücken der Person, die vor ihnen sitzt. Wenn der Rhythmus bei der ersten Person angekommen ist, gibt diese ihn laut auf einem Percussion-Instrument wieder. Stimmt der Rhythmus, bekommt die Gruppe einen Punkt und die erste Person setzt sich an das Ende der Reihe. Die Gruppe, die zuerst einmal durchgewechselt hat, gewinnt. Zusammengestellt von Christoph Sonntag, Bildungsreferent Buchtipp »Musikspiele« Die meisten Spiele für diese Methodenseiten stammen aus dem Buch „Musikspiele“, das 2012 im Helbling Verlag erschienen ist. In diesem Buch gibt es eine Vielzahl an Spielideen, um Kindern und Jugendlichen auf sehr einfache Weise ein musikalisches Grundverständnis zu vermitteln. Die Spiele sind alle relativ einfach umzusetzen und bieten auch für unmusikalische Menschen einen leicht nachzuahmenden Zugang zur Musik. / SCHWERPUNKT I found music and he found me he kept me singing to my dying day. The Hidden Cameras “Music Is My Boyfriend" Was Musik alles kann… Sven Averdung über den Zauber der Musik Fast jede Stimmung und Situation kann mit Untermalen von Musik verstärkt werden. Allein der Rhythmus eines Stückes kann das Gefühl erzeugen, dass alles in Ordnung ist oder – im Gegenteil – etwas nicht stimmt. Mit Musik kann Zeit über wunden werden, sie kann inspirieren, ein Anfang sein oder an eine schöne gemein same Zeit erinnern. Musik kann für Aus brüche sorgen oder für Faszination. Musik kann dafür sorgen, dass wir Kontakt zu anderen Menschen finden. Wenn ein DJ oder eine DJane Musik auflegt, sind alle gespannt, welcher Titel als nächstes kommt. Es liegen Erwartung und Erregung in der Luft. Alles hat seine Ordnung, es entsteht kein Durcheinander. Man kann sich für eine Weile ganz der Musik hingeben und sich auf die Musik einlassen. Man braucht Musik, um den Kopf frei zu kriegen von dem Alltag, von dem man sich entspannen möchte. So kann Neues entdeckt werden und entstehen. Sven Averdung, transparent-Redaktion An welchem Song hängt dein Herz? Wann und wie hörst du Musik? Die transparent-Umfrage von Peter Otten in der Region Rhein Berg Ich lade mir Musik aus dem Internet. Im Büro höre ich dann meine Festplatte rauf und runter. Robert Piper (23 Jahre, KjG Schildgen / Regionalleiter) TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Musik, mit der ich was Besonderes verbinde ist Synapsenkiller von Frazy. Durch dieses Lied habe ich die Offene Zeltstadt des BDKJ in Solingen richtig kennen gelernt, und seitdem mache ich da jedes Jahr mit. Weil sich alle freuen, wenn das gespielt wird. Wir feiern das richtig auf der Bühne und tanzen dann auch 18 Minuten durch. So lange dauert das Stück nämlich. Ich höre am liebsten Musik auf Konzerten. 20 Andreas Lennefer (19 Jahre, KjG Herkenrath) Ein wichtiges Lied für mich ist Big Jet Plane von Angus & Julia Stone, weil es meinen Freund und mich verbindet und mir seitdem einen passenden Spitznamen gibt…Ich streame Musik und nutze iTunes. Ich kaufe keine CDs mehr. Julia Reusch (17 Jahre, KjG Schildgen) Mein Lied heißt Happy Ending und ist von Mika. Es lief irgendwann auf einer Ferienfreizeit, und da haben wir über youtube den Text mitgesungen. Und in den Gottesdiensten, die wir gefeiert haben, war es auch immer dabei. Ich höre Musik am liebsten so laut wie es geht, zum Beispiel im Auto. Manchmal kaufe ich mir noch CDs, weil ich finde, manche Sachen muss man im Original haben. Timo Hammer (22 Jahre, KjG Herrenstrunden) Mit dem Song Ayo Technology verbinde ich eine Geschichte, die ich mit meinem letzten Freund hatte. Wir haben uns nämlich zum ersten Mal getroffen, weil er mir das Lied auf der Gitarre vorspielen wollte. Ich streame Musik über spotify und höre viel Radio. CDs kaufe ich schon lange nicht mehr. / SCHWERPUNKT Steckbrief Region Rhein Berg Regionalleitung Robert Piper (KjG Schildgen) Carina Fenderich (KjG Moitzfeld) Pfarreien fünf Pfarreien mit insgesamt 325 Mitgliedern Begleitung Peter Otten (KjG) Tobias Agreiter (BDKJ) Aktionen Jährliches LeiterInnen-Dankeschön; Regionalkonferenz-Wochenende Kontakt [email protected] Carina Fenderich (18 Jahre, KjG Moitzfeld / Regionalleiterin) Alina Hack (19 Jahre, KjG Herkenrath) Billy Talent – River Below: Mit diesem Song verbinde ich meine Jugendzeit, in der ich oft mit meinem besten Kumpel Paul durch die Gegend Gefahren bin. Ich höre Musik auf verschiedene Art und Weise. Mal per MP3, mal über CD. Aber Musik, die mir richtig gut gefällt, möchte ich auch im Regal stehen haben. TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Als ich das erste Mal als Kind im Zeltlager gehört habe, wie mein Leiter Hüddel das Lied Die letzte Sau von Wizo am Lagerfeuer gespielt hat, habe ich gedacht: Ich habe zwar noch Angst vor den Großen – aber irgendwann will ich einer von ihnen sein. Ich kaufe meinem Bruder zum Geburtstag CDs, damit ich sie dann hören kann. Ansonsten klaube ich Musik von meinen Freunden zusammen. Chris Beck (28 Jahre, KjG Hand) 21 Der Sommer ist vorbei, die Musik bleibt TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Wo sind KjGlerInnen im Sommer, wenn sie nicht auf Ferienlager sind? Natürlich auf Festivals. Eine kleine Rückschau für Sommergefühle im windigen Herbst. 22 Haldern-Pop Dorfplatz, Kuhweide, Baggersee – zwischen diesen beschaulichen Flecken Erde liegt das Haldern-Pop-Festival am Niederrhein. 7.000 Menschen verschiedener Generationen (man sieht auch mal Kinder mit Lärmschutzkopfhörern auf Papas Schultern) versammeln sich hier an drei Tagen, um Live-Musik mit dem Schwerpunkt Indie, Pop und Folk zu genießen. Die Musik spielt auf der Hauptbühne und im Spiegelzelt, aber auch mal in der Dorfkneipe oder der Kirche. Schlammschlachten, Flunkyball und Partyzelt gibt’s bei anderen Festivals. Gute Musik auch. Aber beim HaldernPop wird sie (oft) entdeckt! Wenn also in ein paar Jahren „Villagers“, „Half Moon Run“ oder „Käptn Peng“ in der Köln-Arena spielen, werde ich ganz cool sagen können: „Die hab ich doch schon gesehen, als die noch kaum jemand kannte. Beim Haldern 2013.“ Holger Walz, KjG-Bildungsreferent / SCHWERPUNKT Farbgefühle Lisa-Maria Bosch, KjG St. Martinus, Holzheim Summerjam Der Fühlinger See in Köln wird einmal im Jahr zum entspannten und bunten „Klein Jamaica“. Die Farben rot, gelb, grün dominieren. Das Festival lockt mit seiner Love & Peace-Mentalität BesucherInnen aus ganz Europa an. Doch im Mittelpunkt steht natürlich die Musik. Unter dem Motto „Free Your Mind“ standen dieses Jahr hochkarätige Acts wie der ordentlich ins Alter gekommene Snoop Lion (aka Snoop Dogg), Gentleman, Patrice oder Chima auf der Bühne. Für ordentliche Partystimmung sorgte das Dancehall-Projekt Major Lazer und auch HipHop-Fans kamen mit Blumentopf und den Ohrbooten auf ihre Kosten. Ein perfektes Wochenende: Feelin’ irie now! Ragna Regener Rock am Ring „Hey, ich bin Jim. Darf ich mich zu euch setzen?“ war das, was ich nach meinem Abendessen (Dosenravioli) als Erstes hörte. Und plötzlich wuchs die Runde um uns Mädels permanent an – bis wir mit 15 Fremden in einen benachbarten Pavillion weiterzogen, aus dem laut die Backstreet Boys tönten. Bei „Rock am Ring“ ist die Laune stets auf dem Höchstpunkt, trotz unglaublicher Hitze und wenig Schatten. Hier wird es einem nie leicht gemacht, schlechte Laune zu haben. Ständig kommt irgendwer in einem verrückten Kostüm oder mit einem komischen Hut vorbei und bringt dich zum Schmunzeln. Man lernt pausenlos neue Leute kennen und obwohl man weiß, dass man sie nicht wiedersehen wird, versteht man sich für ein paar Stunden so gut, dass man sich ausmalt, wie man sich gegenseitig besuchen könnte – und wenn es nur auf dem Campingplatz ist. Irina Neumann, transparent-Redaktion, KjG St. Konrad, Hilden TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle „3, 2, 1, loooooos!“ – Getragen vom Puls der Musik geht ein Jubelschrei durch die Menge, und eine kunterbunte Farbwolke erhebt sich über den Köpfen. An der Rennbahn in Neuss gibt es nun niemanden mehr, die/der nicht in allen Farben des Regenbogens zum Takt der Musik die Hüften schwingt. Durchdrungen vom Beat lässt man sich treiben und erlebt die Intensität des Augenblicks. Herzschlag und Musik werden eins. Das einmalige Farbwunder lässt den Tag mit rockigen Sounds zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. 23 Gefühlen einen Soundtrack geben In der Jugendkirche SAM in Berlin finden zwei- bis dreimal im Jahr experimentelle Musik-Gottesdienste statt. Dann rückt die Musik der Toten Hosen, von Wir sind Helden, aber auch die des DJs David Guetta in den Mittelpunkt. Das klingt schräg, zieht aber viele junge Leute an – auch solche, die sonst nicht in die Kirche kommen. Peter Otten hat mit den Verantwortlichen Helmut Jansen und Gregor Henke gesprochen. Ihr feiert Toten-Hosen- und Ärzte-Gottesdienste, neulich einen Metal-Gottesdienst. Was kann ich mir darunter vorstellen? Gregor Henke ist Referent in der Jugendkirche SAM. Jansen: Unser Ansatz ist: Was die Jugend umtreibt, das muss auch in die Jugendkirche rein. Einfach machen – und gespannt sein, was dabei rauskommt. Das ist das, was mich an der Arbeit immer fasziniert hat. Und das Spannende ist: Es geht in der Musik eigentlich immer um Lebensthemen. TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Was für eine Bedeutung hat Musik für Jugendliche im Gottesdienst? 24 Helmut Jansen ist der Geistliche Leiter des BDKJDiözesanverbandes in Berlin. Henke: Musik spielt im Alltag von Jugendlichen eine große Rolle. Auf dem Weg zur Schule hören sie ihre Musik, um ihren Gefühlen einen Soundtrack zu geben. Es ist schade, dass die Kirche so eine Parallelwelt darstellt. In unseren Gottesdiensten finden Jugendliche Gefühle aus ihrem Alltag wieder. Okay, Jugendliche hören die Musik. Spricht nicht trotzdem etwas dafür, Alltagsmusik im Alltag und – sagen wir – geistliche Musik in der Kirche zu spielen? Im Gottesdienst geht es doch auch um Kontrasterfahrungen. Henke: Ich habe nichts gegen die Musik von Gregor Linßen beispielsweise, der fantastische Texte schreibt. Und dennoch drückt sie vielleicht nicht das aus, was ein David Guetta bei den Jugendlichen an Gefühlen ausdrückt. Schön ist es, beiden einen Raum zu geben. Es geht nicht darum, dass diese Musik jetzt immer der Soundtrack zum Dank oder für die Gabenbereitung ist. Aber es mal zu erleben, öffnet bei Jugendlichen die Herzen, auch für den nächsten Gottesdienst, wo das nicht so ist. Jansen: Ich glaube, wenn in der Kirche alles anders ist als in meinem Alltag – nur geistliche Musik, nur fromme Texte, nur traditionelle / SCHWERPUNKT Und dann ein Gottesdienst mit David Guetta. Ist das nicht Spaßmusik pur? wand oder diesem Kruzifix entgegenschleudern kann, in der Hoffnung, dass mich da jemand hört. Metal-Musik in der Kirche – trägt der Pfarrer dann auch eine Lederkutte oder hat lange Haare? Henke: Das Setting spielt schon eine interessante Wie kommt ein solcher Rolle, es wird von GottesGottesdienst zustande? dienst zu Gottesdienst neu Jansen: Wir setzen uns mit der Musik auseinander. Neh- entschieden. Beim SkaGottesdienst haben wir eine men wir den Heavy-MetalBühne aufgebaut, haben Gottesdienst: Warum hören alles schwarz-weiß dekoriert, Menschen diese Musik? Es geht ja um Gewalt, um Zorn, die Band war entsprechend um Wut, all die Sachen. Darf gekleidet. das in den Gottesdienst rein? Die Antwort war schnell klar: Ja, das muss rein! Uns ist aufgefallen: Wenn jemand diese Musik hört und all seinen Frust in diese Musik hineinlegt, aber kein Gegenüber hat, der das hört – dann ist das doch irgendwie erbärmlich. Und wie viel geiler ist es, wenn ich meinen Zorn und meine Wut dieser Altar- Das ist ein schöner Gedanke. Die Alltagskultur ernst zu nehmen und nicht naserümpfend über sie hinwegzugehen. Jansen: Ja, es geht nicht darum, ein Lied besonders gläubig zu interpretieren. Mein Glaube bekommt durch die Musik eine neue Komponente. Das ist großartig. TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Formen von Spiritualität – dann finden sich die Kinder und Jugendlichen im Gottesdienst nicht mehr wieder. Ich tue gut daran, das, was die Menschen umtreibt mit in den Gottesdienst zu nehmen, damit er nicht zu einem „closed shop“ wird. Jansen: Ich hatte noch nie was von David Guetta gehört und werde in der Zukunft sicher auch nichts mehr von ihm hören, weil es nicht meine Musik ist (lacht). Da haben wir uns mit den Texten schwer getan, weil die Texte null Aussage haben – jedenfalls für uns. Aber es kam uns ein anderer Gedanke: Bei David Guetta geht es um „Featuring“. Das heißt, Musiker bringen ihre Sachen zu ihm und er verändert sie, motzt sie auf. Über diesen Gedanken sind wir zu der Szene in der Bibel gekommen, wo Jesus Zachäus trifft und Zachäus auf dem Baum sitzt und den Wunsch hat, von Jesus gefeatured zu werden. Und Jesus verändert das Leben, ohne Zachäus selbst zu verändern. 25 Schallplatten »Musik darf bei mir wohnen« Was wäre das Leben ohne Musik? Diese Frage brauchen wir uns nicht zu stellen, denn wir sind von ihr umgeben. Tag und Nacht sind erfüllt von ihren Klängen. Ob in der Werbung, im Radio, auf Konzerten, oder zu Hause. Ob Rock, Klassik, Jazz oder Pop. Die Auswahl ist unbegrenzt. Für alle gibt Lisa-Maria Bosch, KjG St. Martinus, Holzheim es den passenden Sound. Aber genauso, wie jede und jeder sein eigenes Lieblingslied hat, so geht auch jede und jeder anders mit Musik um. Viele laden sich die neuesten Hits aus dem Internet herunter. Da ist es kaum verwunderlich, dass manche Kinder mit dem Begriff „Schallplatte“ schon gar nichts mehr anfangen können. Doch das ist schade, denn gerade diese haben einen unschätzbaren Wert. Vor allem einen nostalgischen. Und keiner käme je auf die Idee, den Klang einer Schallplatte mit dem eines herunter geladenen Songs zu vergleichen. Mit ihrem unverwechselbaren Aussehen geben sie einem außerdem ein besonderes Gefühl, wenn man sie in den Händen hält. Und sie erinnern oft an das erste Hörerlebnis – das können Youtube & Co. kaum erreichen. Nicht zu verachten sind natürlich auch CDs. Ich finde es viel schöner, wenn die Musik, die mir gefällt, auch in meinem TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Regal steht. Es macht mich stolz, wenn ich einen Song im Radio höre und 26 weiß, dass ich das Album zu Hause stehen habe. So kommen Schallplatten oder CDs dem Gefühl auf einem Konzert zu sein oder die Band live zu hören doch eindeutig am nächsten. Tolle Musik, Songtexte und meistens auch noch Fotos der InterpretInnen sind auf der CD vereint, was will man mehr?! Mir gefällt, dass Silbermond, David Garrett und viele mehr in meinen eigenen vier Wänden „wohnen“. / SCHWERPUNKT vs. Streamingdienste Gibt es das einzig wahre Musikformat? »Lieblingsmusik in der Hosentasche« Die Entwicklung von Streamingdiensten und Portalen wie iTunes ist super praktisch und erleichtert mir meinen Alltag. Dazu kommt, dass man genau das eine Lied eines Künstlers oder einer Künstlerin hören kann und nicht sofort ein ganzes Album kaufen muss. Man kann sich so sein ganz persönliches Album aus all seinen Lieblingsliedern zusammenstellen und bezahlt dafür nicht mehr, als für ein fertiges Album, auf dem man vielleicht gar nicht alle Lieder mag. Hits und Musik sind schnelllebig und mir helfen diese Dienste musikalisch „up to date“ zu bleiben: Es geht schnell, ist günstig und ich habe meine Lieblingsmusik immer in der Hosentasche. Felix Waßer, KjG Poll in Köln TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Wer kennt das nicht? Man hört ein Lied im Radio oder in der Werbung und ist sofort fasziniert und begeistert. Eigentlich will man jetzt nichts lieber als dieses Lied den ganzen Tag rauf- und runterhören. Früher musste man herausfinden von wem dieses Lied ist, wie es heißt und auf welchem Album es erschienen ist. So sind schnell ein, zwei Tage ins Land gezogen, bis man endlich dieses Lied hören konnte. Heutzutage gibt es Apps, die einem sagen, wie das gerade Gehörte heißt. Man sucht es bei iTunes oder einem anderen Anbieter und – zack – hat man das Lied auf seinem Handy oder iPod und kann den Song sofort in Dauerschleife hören. 27 Spätestens seit den Wise Guys kennen ihn alle. Er kriecht ins Gehör und nistet sich dort gnadenlos ein. Woher kommt der Ohrwurm? Genau so wie der Regenwurm beim Angeln am Haken hängt, verhält es sich in der Musik: Die so genannte Hookline (engl. für Haken) ist eine charakteristische Melodiephrase mit einem hohen Wiedererkennungswert. TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Den Ohrwurm am Haken 28 Ich summ den ganzen Tag das immer gleiche Lied, es sitzt in meinem Kopf und geht nicht weg. Hab alles ausprobiert, damit es sich verzieht, doch leider hat das alles keinen Zweck. Wise Guys „Ohrwurm“ Dass sich eine Melodie aufgrund ihrer einfachen Reproduzierbarkeit leicht in unser Gehirn windet, ist jedoch nicht die einzige Voraussetzung dafür, dass sie sich auch dort festsetzt. Eine emotionale Bindung an das Lied ist eine weitere. Dabei ist es unwichtig, ob diese Emotion positiv oder negativ ist. Sie kann ein ausgelassenes Hochgefühl sein oder man fühlt sich von dem Lied genervt. Der emotionale Bezug ermöglicht es, dem Ohrwurm seine Widerhaken auszufahren und sich in unseren Gehirnen festzusetzen. Allerdings benötigt der Ohrwurm auch Platz. Das Gehirn muss sich in einer Art Leerlaufphase befinden. Wenn wir uns mit monotonen Aufgaben beschäftigen oder uns langweilen, fängt unser Gehirn an zu summen. Dabei können unterschiedlichste Auslöser den so genannten auditorischen Assoziationskortex stimulieren: Gegenstände, die wir mit einem Lied verbinden; Situationen, die uns an ein Lied erinnern oder eine Stimmung, die uns innerlich singen lässt. Und wie kriegt man den Ohrwurm wieder weg? Wo Wattestäbchen versagen, hilft es nur, unser Gehirn mit einer spannenden Aufgabe zu beschäftigen. In dem Lied der Wise Guys hilft am Ende Schafe zählen – jedoch nur kurzzeitig. Alex Stiehl, transparent-Redaktion, KjG St. Joseph, Leverkusen-Manfort / SCHWERPUNKT RezensionEN Das Spiel des Jahres ist ein kooperatives Spiel, bei dem alle versuchen, ein möglichst eindrucksvolles Feuerwerk zu ver anstalten. Die Spielenden halten ihre Karten verkehrt herum, so dass sie nur von den anderen gesehen werden können. Das Feuer werk entsteht, indem die nummerierten Karten in fünf Farben ausgespielt werden, wobei gewisse Regeln eingehalten werden müssen. Um die Regeln einzuhalten, geben die Spielenden einander Hinweise. Das ist Radio Rock Revolution: Witzig, verschroben, charmant, abgedreht und vor allem eine Liebeserklährung an den Rock ‘n’ Roll. Für ehrgeizige SpielerInnen, die versuchen das maximale Ergebnis zu erreichen, ist es ein sehr spannendes Spiel. Jedoch wird jegliche Kommunikation von den Regeln unterdrückt und der kooperative Aspekt beschränkt sich auf das Geben von Hin weisen. Allerdings weisen die Regeln auch darauf hin, dass man sagt, was bei aller Mühe nicht unausgesprochen bleiben kann, so dass es doch zu regen Diskussionen kommen kann. Eine interessante Heraus forderung ist das Geben von Hinweisen durch das gezielte Auslassen anderer, was aber voraussetzt, dass sich die Spielenden blind verstehen. Hanabi, erschienen bei Abacus Spiele, ca. 7,95 Euro. Außerhalb der Dreimeilenzone vor der Küste Großbritanniens liegt ein altersschwaches Schiff vor Anker. Von dort aus versorgt eine Gruppe von DJs über einen Piratensender die Jugendlichen Großbritanniens mit der von den spießbürgerlichen Briten verteufelten Musik. Carl, 18 Jahre alt, soll auf dem Schiff seines Patenonkels aushelfen – und weg kommen von den Drogen, die er in der Schule konsumiert hat. Gras ist auf dem Boot allerdings eher an der Tagesordnung und Carl lernt viel über Frauen, seinen verschwundenen Vater und Musik. Musik ist der Dreh- und Angelpunkt der Komödie: Sie treibt die knalligen Charaktere der Männergruppe auf dem Schiff an, sorgt für Spannungen und Leidenschaft. Der Film greift den Zeitgeist des Rock ‘n’ Roll äußerst charmant auf und bringt vor allem eines: Gute Laune. Alexander Stiehl, KjG St. Joseph Leverkusen Max Pilger, KjG-Diözesanleiter TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Hanabi, die Feuerblume Eine Ode an den Rock ‘n’ Roll 29 Das Ende vom Lied Vier Musiktipps, die gestreamt, gekauft oder geklaut gut klingen Platz da! – Käptn Peng & Die Tentakeln von Delphi „Das ist das Lied, wo ich alle anschreien darf!“ Käptn Peng darf mich gerne anschreien, wenn danach ein Refrain kommt, der mich so hüpfen lässt wie in „Platz da!“. Das ist Hiphop, wie ihn auch Hiphop-ferne Menschen mögen können: Wortgewandte, durchgeknallt-philosophische Lyrics, in denen keine einzige Mutter gef***t wird, über einem Sound, der irgendwo zwischen Funk und Indie-Rock liegt. TRANSPARENT / DREI 2013 Soundtrack der Gefühle Knee socks – Arctic monkeys 30 Damals (also 2005) rockten die Arctic Monkeys jugendlich-ungestüm alles, was sich auf der Tanzfläche befand. Vier StudioAlben später zeigt der neue Song „Knee socks“ beispielhaft ihre Weiterentwicklung: Zurückgenommen-grooviges Tempo, souliger Gesang und Backing Vocals, die auch vorm Falsett nicht zurückschrecken. Und das Beste: Ein Break mit rhythmisch gegenläufigem Gesang, der die Band dazu zwingt, den Weg zurück in ihren eigenen Song zu suchen. 354 722 384 – Chuckamuck „Und ich ruf dich an auf meinem Telefoo-on, du gehst zwar nie ran, aber das kenn’ ich schon!“ Dies ist kein unveröffentlichter Song aus den Anfangstagen der Ärzte. Aber gemessen am Pogo-Potential, dem Textsujet und dem (noch) nicht ausgereiften handwerklich-musikalischem Talent könnte es einer sein (und das ist ausschließlich positiv gemeint). Nur die Stimme von Chuckamuck-Sänger Oska Wald klingt mit Anfang 20 schon rauer und charakteristischer als Farin Urlaubs Organ nach 30 Ärzte-Jahren. Oh, wann kommst du? – Almut Klotz & Reverend Dabeler Niemand braucht Coverversionen von kitschigen Liebeslied-Schlagern. Es sei denn, Almut Klotz interpretiert den Song so wunderschön sehnsüchtig und unaufgeregt neu, wie nur sie es kann – oder besser gesagt – konnte. Die Sängerin erlag noch vor Veröffentlichung des großartigen Albums „Lass die Lady rein“ einem Krebsleiden. Umso schöner, dass sie uns „Oh, wann kommst du“ und neun andere Lieder voller Leben und Liebe hinterlassen hat. Holger Walz und Steffi Maier / impressum Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KjG-Diözesanstelle anleitung. d: Die KjG-Diözes r einen guten Soun Sorgt immer fü Tel 0221.1642 6432 / Fax 0221.1642 6841 [email protected] / www.kjg-koeln.de Öffnungszeiten Mo – Do 9 –13 Uhr + 14 –17 Uhr; Fr 9 –13 Uhr Diözesanleitung Benedict Martin, Saskia Osterholt, Peter Otten (Geistlicher Leiter), Max Pilger, Katharina Schwellenbach ReferentInnen Birgit Elsner (Presse- & Öffentlichkeitsarbeit) Thomas Pieger (Bildungsstätte „Haus Sonnenberg“) Christoph Sonntag (Schulungsarbeit) Holger Walz (Gesellschaftspolitische & theologische Themen, Gender Mainstreaming) Sekretariat Martina Coutellier (Bestellungen, Verkauf, Ausleihe) Anna Struck (derzeit in Elternzeit) (Mitgliederbetreuung) Brigitte Steven (Mitgliederbetreuung, Organisation Diözesan konferenz und -ausschuss) Freiwilliges Soziales Jahr Laura Appold Haus Sonnenberg Christoph Niesen (Buchungen), Anne Larroque (Praktikum) Redaktion Volker Andres, Sven Averdung, Lisa-Maria Bosch, Steffi Maier (Redaktionsleitung), Max Gollor, Irina Neumann, Franziska Pfeiffer, Max Pilger (Diözesanleitung, v.i.S.d.P.), Karoline Rauschen, Kai Regener, Alexander Stiehl, Christian Walge Korrektur Brigitte Steven Endredaktion Steffi Maier Layout Verena Dreikauß Titelbild Matze Hielscher / mitvergnuegen.com Druck Die Umweltdruckerei Auflage 1.600 Exemplare Anschrift Redaktion transparent, Steinfelder Gasse 20 – 22, 50670 Köln [email protected] Beiträge mit Namen oder Fundstelle geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder Herausgeberin wieder. 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