"Zeittafel" from Damals war es Friedrich

Transcrição

"Zeittafel" from Damals war es Friedrich
Zeittafel (aus dem Roman Damals war es Friedrich)
30. l. 33
5. 3. 33
24. 3. 33
Adolf Hitler wird Reichskanzler.
Reichstagswahl, Einzelaktionen gegen Juden.
Der Reichstag ermächtigt Hitler, an seiner Stelle
Gesetze zu erlassen (Ermächtigungsgesetz).
l. 4. 33
7. 4. 33
Eintägiger Boykott jüdischer Geschäfte.
Nichtarische Beamte werden in den Ruhestand
versetzt (ausgenommen Kriegsteilnehmer).
21. 4. 33
25. 4. 33
Das rituelle Schächten wird verboten.
Die Neuaufnahme von Nichtariern an Schulen
und Hochschulen wird eingeschränkt.
Im Deutschen Reich leben rund 500 000 Juden.
"Unerwünschten" kann die deutsche Staatsangehörigkeit
aberkannt werden.
Reichspräsident von Hindenburg stirbt. Hitler macht sich als
"Führer und Reichskanzler" zum Staatsoberhaupt.
Wiedereinführung der Wehrpflicht.
Der Verkauf jüdischer Zeitungen im Straßenhandel wird
verboten.
Nur Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes
können "Reichsbürger" werden. Juden dürfen
Staatsangehörige deutschen Blutes nicht heiraten.
Juden dürfen deutsche Hausangestellte unter 45 Jahren nicht
beschäftigen (Nürnberger Gesetze).
Alle jüdischen Beamten werden beurlaubt.
Juden besitzen kein Reichstagswahlrecht; Wiederbesetzung
des Rheinlandes.
16. 6. 33
14. 7. 33
2. 8. 34
16. 3. 35
6. 9. 35
15. 9. 35
30. 9. 35
7. 3. 36
Reichstag = German parliament until 1945
The Reichstag empowers Hitler to enact laws in its place.
[This "Ermächtigungsgesetz" and the
"Reichstagsbrandverordnung" (suspending the civil rights
guaranteed by the constitution) decreed a month earlier by
Reichspräsident von Hindenburg in response to the burning of
the Reichstag together effectively gave the Nazis free rein to
enact their policies without any democratic controls]
nichtarisch = non-Aryan; der/die Beamte = civil servant; the
Nazis essentially used the term "Arier" to discriminate against
Jews and Slavs
shehita (kosher butchering)
Neuaufnahme = "new acceptance," i.e. enrollment of new
students; einschränken = to limit
"Unerwünschte" = "undesirables"; die Staatsangehörigkeit
aberkennen = to take away (someone's) citizenship
Staatsoberhaupt = head of state
Wiedereinführung = reintroduction
artverwandt = "closely allied/related"
Hausangestellte = household help
werden beurlaubt = are dismissed
Wiederbesetzung [= reoccupation] des Rheinlandes: After
WWI, a demilitarized zone was created in the Rhineland to
protect neighboring France. Its (military) reoccupation under
under the Nazis was a significant aggressive gesture.
1. 8. 36
2. 7. 37
16. 11. 37
13. 3. 38
26. 4. 38
6. 7. 38
23. 7. 38
25. 7. 38
27. 7. 38
17. 8. 38
5. 10. 38
28. 10. 38
7. 11. 38
8. 11. 38
9. 11. 38
10. 11. 38
11. 11. 38
12. 11. 38
15. 11. 38
23. 11. 38
28. 11. 38
Eröffnung der Olympischen Spiele in Berlin.
Weitere Einschränkung der Zahl jüdischer Schüler an
deutschen Schulen.
Juden erhalten nur noch in besonderen Fällen
Auslandspässe.
Einmarsch deutscher Truppen in Österreich.
Juden müssen ihr Vermögen angeben.
Juden werden bestimmte Gewerbe untersagt (z. B. Makler,
Heiratsvermittler, Fremdenführer).
Juden müssen ab l. l. 39 Kennkarten bei sich führen.
Jüdische Ärzte gelten ab 30. 9. 38 nur noch als
"Krankenbehandler".
Alle "jüdischen" Straßennamen werden entfernt.
Juden dürfen ab l. l. 39 nur noch jüdische Vornamen haben.
Wenn sie deutsche Namen führen, müssen sie zusätzlich den
Namen "Israel" bzw. "Sara" annehmen.
Jüdische Reisepässe werden mit einem "J" versehen.
Rund 15000 "staatenlose" Juden werden nach Polen
abgeschoben.
Attentat des Juden Herschel Grynszpan auf den deutschen
Gesandtschaftsrat vom Rath in Paris.
Erste Ausschreitungen gegen Juden.
v. Rath stirbt. Beginn des Pogroms.
Pogrom (Nacht vom 9./10. 11. "Reichskristallnacht").
Juden dürfen Waffen weder besitzen noch führen.
Der Gesamtheit aller deutschen Juden wird eine Sühneleistung
von l Milliarde Reichsmark auferlegt.
Die Juden müssen alle Schäden des Pogroms auf eigene
Kosten sofort beseitigen. Juden dürfen keine Geschäfte und
Handwerksbetriebe mehr führen.
Juden dürfen keine Theater, Lichtspielhäuser, Konzerte und
Ausstellungen mehr besuchen.
Alle jüdischen Kinder werden aus deutschen Schulen entfernt.
Alle jüdischen Betriebe werden aufgelöst.
Juden dürfen sich ab sofort zu bestimmten Zeiten und in
bestimmten Gebieten nicht mehr bewegen.
ihr Vermögen angeben = state their assets
Gewerbe = trades, occupations; untersagen = to prohibit;
Makler = real estate agent; Heiratsvermittler = marriage
broker; Fremdenführer = tourist guide
Kennkarten = a special ID
behandeln = to treat (a patient)
entfernen = to remove
abschieben = to deport
Attentat = (attempted or successful) assassination;
Gesandtschaftsrat: a high-ranking diplomat
Ausschreitungen = riots, violent attacks
Pogrom = violent persecution of Jews.
Waffen = weapons
Sühneleistung = "atonement payment" (i.e. the Jewish
population was given the blame for the damage done during
the pogrom); auferlegen = to impose (a punishment); Schäden
= damages; beseitigen = to remove; Handwerksbetriebe: trade
and repair businesses;
Lichtspielhäuser = Kinos
Ausstellung = exhibition
der Betrieb = business; auflösen = to dissolve
das Gebiet = area
3. 12. 38
Juden werden Führerscheine und Zulassungspapiere für
Kraftfahrzeuge entzogen.
3. 12. 38
23. 11. 39
Juden müssen ihre Betriebe verkaufen, ihre
Wertpapiere und Schmucksachen abliefern.
Juden dürfen keine Universitäten mehr besuchen.
Einmarsch deutscher Truppen in die Tschechoslowakei.
Der Mieterschutz für Juden wird eingeschränkt.
Im Deutschen Reich leben noch rund 215.000 Juden.
Die Juden müssen sich in einer "Reichsvereinigung der Juden"
zusammenschließen.
Beginn des Zweiten Weltkriegs. Juden dürfen im Sommer
nach 21 Uhr und im Winter nach 20 Uhr ihre Wohnung nicht
mehr verlassen.
Juden-Pogrome in Polen.
Alle Juden müssen ihre Rundfunkgeräte der Polizei abliefern.
Deportation von Juden aus Österreich nach Polen.
Die Sühneleistung der Juden wird auf l ,25 Milliarden
Reichsmark erhöht; letzter Zahlungstermin ist der 15.11.39.
Einführung des Judensterns in Polen.
6. 2. 40
12. 2. 40
29. 7. 40
12. 6. 41
31. 7. 41
Juden erhalten keine Kleiderkarte.
Erste Deportation deutscher Juden.
Juden dürfen keinen Fernsprechanschluss mehr besitzen.
Juden dürfen sich nur noch als "glaubenslos" bezeichnen.
Beginn der "Endlösung".
1. 9. 41
Juden [überall im deutschen Reich] müssen einen Judenstern
tragen. Sie dürfen ohne polizeiliche Genehmigung ihren
Wohnbezirk nicht mehr verlassen.
Beginn der allgemeinen Deportationen aus Deutschland.
Juden dürfen öffentliche Fernsprechstellen nicht benutzen.
Im Deutschen Reich leben noch rund 130 000 Juden.
Juden müssen alle Woll- und Pelzsachen aus ihrem Besitz
abliefern.
Juden dürfen keine Zeitungen und Zeitschriften beziehen.
8. 12. 38
15. 3. 39
30. 4. 39
17. 5. 39
4. 7. 39
1. 9. 39
21. 9. 39
23. 9. 39
12. 10. 39
19. 10. 39
14. 10. 41
26. 12. 41
l. l. 42
10. l. 42
17. 2. 42
Führerschein = driver's license; Zulassungspapiere =
registration papers; Kraftfahrzeug = motor vehicle; entziehen
= here: to revoke
Wertpapiere = stocks and bonds; Schmucksachen = jewelry;
abliefern = deliver (to the authorities)
Mieterschutz = tenants' rights
sich zusammenschließen = join together (in a club or
organization)
Rundfunkgeräte = Radios
(siehe 12. 11. 38)
Zahlungstermin = deadline for payment
Judenstern = a yellow Star of David inscribed with the word
"Jude"
Kleiderkarte = ration card for clothing
Fernsprechanschluss = phone line/connection
"glaubenslos" = "belief-less" / "without a faith"
"Endlösung" = "Final Solution": the plan to engage in
systematic genocide against the Jewish population in Europe
Genehmigung = permission
Wohnbezirk = district
öffentliche Femsprechstellen = "öffentliche Telefone"
Pelzsachen = items made of fur
beziehen = here: to subscribe to
26. 3. 42
24. 4. 42
15. 5. 42
29. 5. 42
9. 6. 42
11. 6. 42
19. 6. 42
20. 6. 42
17. 7. 42
18. 9. 42
4. 10. 42
21. 4. 43
l. 9. 44
13. 11. 44
8. 5. 45
Jüdische Wohnungen müssen durch einen Judenstern neben
dem Namensschild kenntlich gemacht werden.
Juden ist die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel untersagt.
Juden ist das Halten von Hunden, Katzen, Vögeln usw.
verboten.
Juden ist der Besuch von Friseurgeschäften verboten.
Juden müssen alle entbehrlichen Kleidungsstücke
abliefern.
Juden erhalten keine Raucherkarten.
Juden müssen alle elektrischen und optischen Geräte sowie
Schreibmaschinen und Fahrräder abliefern.
Alle jüdischen Schulen werden geschlossen.
Blinde und schwerhörige Juden dürfen keine Armbinden zur
Kennzeichnung im Verkehr mehr tragen.
Juden erhalten kein Fleisch, keine Eier und keine Milch mehr.
Alle Juden aus deutschen Konzentrationslagern werden nach
Auschwitz verlegt.
Straffällige Juden sind nach Verbüßung einer Strafe dem KZ
Auschwitz oder Lublin zuzuführen.
Im Deutschen Reich leben noch rund 15 000 Juden.
Juden ist die Benutzung von Wärmeräumen verboten.
Ende des Zweiten Weltkriegs. Zusammenbruch des Deutschen
Reiches
kenntlich machen = to identify, to mark
öffentliche Verkehrsmittel = public transportation
Friseurgeschäft = barber shop, salon
entbehrlich = inessential, can be done without
Raucherkarte = ration card for cigarettes
das Gerät = device
Schreibmaschine = typewriter
zur Kennzeichnung = in order to be recognized
straffällig = convicted of a crime; nach Verbüßung einer Strafe
= after serving a sentence
Wärmeräume = rooms for keeping warm [necessary since
heating fuel was scarce]