verhaltensregeln bei hüftgelenksprothesen

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verhaltensregeln bei hüftgelenksprothesen
Allgemeines Krankenhaus der Stadt Linz
ORTHOPÄDIE
Vorstand: Prim. Univ.-Prof. Dr. N. Böhler, Hon. F.R.C.S.
[email protected]
PHYSIOTHERAPIE
VERHALTENSREGELN BEI HÜFTGELENKSPROTHESEN
Sie wurden am Hüftgelenk operiert. Das Ergebnis hängt sehr davon ab, wie Sie sich nach
der Operation verhalten. Während des kurzen Aufenthaltes können wir Ihnen beim "WiederGehen-Lernen" helfen.
Sollte ein Rehaaufenthalt für Sie nicht in Frage kommen, besteht die Möglichkeit einer
ambulanten Physiotherapie im AKH. Rechnen Sie jedoch mit längeren Wartezeiten.
Bitte beachten Sie folgende Ratschläge:
LIEGEN
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Schlafen Sie anfangs auf dem Rücken mit gestreckten Beinen
Dabei sollten Sie die Beine nicht nach außen drehen und nicht übereinander legen
Seitenlage auf der nicht operierten Seite ist frühestens nach 2 Wochen nur
mit einem Polster zwischen den Knien erlaubt.
Liegen auf der operierten Seite ist je nach Beschwerden frühestens
nach 3 Wochen möglich.
SITZEN
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Vermeiden Sie in den ersten 6 Wochen eine Hüftbeugung über 90 Grad
( rechter Winkel; Kein selbständiges Socken oder Strümpfe anziehen!; Kein Bücken!)
Versuchen Sie symmetrisch zu sitzen, das heißt, beide Gesäßhälften gleichmäßig zu
belasten.
Vermeiden Sie anfangs allzu langes Sitzen.
Kein zu tiefes Sitzen (Verwendung eines Polsters oder Sitzkeiles bei zu niedrigem
Sessel; nicht auf niedrige, weiche Couch setzen!; Vorsicht: Autositz!!
Rückenlehne
zurückstellen)
Vermeiden Sie es, die Beine zu überschlagen!
Beim Aufstehen und Niedersetzen sollten Sie die
Beine leicht abgespreizt (spurbreit) hinstellen, und darauf
achten, dass Sie den Oberkörper nicht zu weit vorneigen.
Achten Sie darauf, aufrecht und symmetrisch zu stehen, und die Krücken je nach Anordnung
des Arztes zu verwenden.
Kontrollieren Sie Ihre Haltung vor einem Spiegel.
Allgemeines Krankenhaus der Stadt Linz – Lehrkrankenhaus der Universitäten Wien und Innsbruck
A-4021 Linz, Krankenhausstr. 9, Internet: http://www.akh.linz.at, E-Mail: [email protected],
Sie erreichen uns mit den Verkehrsmitteln der Linz Linien GesmbH, Buslinie 45, Haltestellen Garnisonstraße, Paula Scherleitner Weg
und Darrgutstraße, Buslinie 46 Haltestelle Garnisonstraße oder Buslinie 12 bzw. 25, jeweils Haltestelle Gruberstraße
DVR-Nummer 2112562
STEHEN
GEHEN
Der/Die Therapeut(in) übt mit Ihnen das Gehen. Behalten Sie diese Gangart solange bei,
wie es empfohlen wurde.
Gehen mit Belastung (4 Punkt-Gang): rechte Krücke + linkes Bein,
linke Krücke + rechtes Bein
Gehen ohne Belastung oder mit Teilbelastung (3 Punkt-Gang):
beide Krücken + operiertes Bein
dann nicht operiertes Bein
Weglassen einer bzw. beider Krücken: Dies ist von der erlaubten Belastung und von Ihrer
Muskelkraft abhängig.
Hinken ist auf jeden Fall zu vermeiden.
Achten Sie auf ein aufrechtes, symmetrisches
Gangbild!
Bei Verwendung einer Krücke oder eines Stockes
stützen Sie auf der nicht operierten Seite.
STIEGENSTEIGEN
Hinauf:
Hinunter:
zuerst nicht operiertes Bein, dann operiertes Bein, zuletzt die Krücken
zuerst beide Krücken, dann operiertes Bein, zuletzt nicht operiertes Bein
Wichtig!
in den ersten 6 Wochen nach der OP:
keine Beugung über 90°
keine Außendrehung bei gestrecktem Bein
kein Übereinanderschlagen der Beine
SPORT
Sobald die Nähte entfernt und die Wunde vollkommen verheilt ist, können Sie die Übungen
auch im Wasser machen. Wir empfehlen Wandern, Radfahren (Sattel nicht zu tief !) und
Schwimmen als Sportarten.
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und Darrgutstraße, Buslinie 46 Haltestelle Garnisonstraße oder Buslinie 12 bzw. 25, jeweils Haltestelle Gruberstraße
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Vermeiden Sie ruck- oder stoßartige Bewegungen sowie das Heben und Tragen schwerer
Lasten! (max. 15kg)
Tragen Sie stabiles, flaches Schuhwerk mit weicher Sohle!
Reduzieren Sie Ihr Körpergewicht, falls erforderlich.
ÜBUNGEN ZUR MOBILISIERUNG UND KRÄFTIGUNG DER HÜFTE
Möglichst mehrmals täglich selbständig üben. Jede Übung 5-10 mal!
RÜCKENLAGE
1.) Venenpumpe:
stündlich Vorfüße einige Minuten zügig auf- und ab bewegen (schon
am ersten Tag nach der OP)
2.) Muskelspannungsübung:
Beine gestreckt, Vorfüße hochgezogen:
Gesäß-, Bauch-, Oberschenkelmuskel spannen (Po zusammenzwicken, Kreuz auf die Matratze drücken, Knie nach unten drücken,
mit gestreckten Armen ins Bett drücken).
10 Sek. anspannen - 10 Sek. entspannen
3.) Beine gestreckt: abwechselnd linkes und rechtes Bein in die Länge schieben (kleine,
rhythmische Beckenbewegung)
4.) Ein Bein bis zum rechten Winkel anbeugen (mit beiden Händen oder Handtuch in der
Kniekehle mithelfen, zweites Bein auf die Matratze drücken - Seitenwechsel
5.) Beide Beine aufgestellt. Beide Hände oder Handtuch halten das operierte Bein in der
Kniekehle, Knie langsam beugen und strecken
RÜCKENLAGE ODER SITZ:
6.) Beide Beine aufgestellt, parallel in Hüftbreite:
a) Hände an die Außenseite der Oberschenkel legen, gegeneinanderdrücken
10 Sek. spannen - 10 Sek. entspannen.
b) Hände an die Innenseite der Oberschenkel legen, Gegendruck aufbauen
10 Sek. spannen - 10 Sek. entspannen
7.) Beine aufgestellt, Vorfüße hoch und Fersen gegen die Unterlage drücken (gesamte
Beinmuskelspannung) 10 Sek. spannen - 10 Sek. entspannen
SITZ:
8.) Vorfuß hoch - Knie langsam beugen und strecken
Ihr(e) betreuendende(r) Physiotherapeut(in)
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Mit Hilfe gezielter Physiotherapie (z.B. auf Reha) sollten Sie auch später weitere Übungen
(im Stand, in Bauchlage,...) erlernen. Bis dahin führen Sie bitte das im Krankenhaus geübte
Programm täglich zu Hause durch.