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Vor fünf Monaten eröffnete das „Weekend“ in der Adolph-Kolping-Straße. Jetzt zieht der Betreiber die Reißleine.
Fotos: Archiv
Harte Konkurrenz: Neuer Club scheitert
FEIERN In der Szene knirscht
der Suite zu uns und umgekehrt. Das
ist ein Austausch.“ Dass DJ Pierre aufhört, will er nicht weiter kommentieren.
Die vom Bauordnungsamt genehmigten Besucherzahlen in den sieben
Altstadt-Discos ergeben nicht gerade
eine astronomische Summe. Insgesamt sind es 2740. Im Einzelnen: Beats
(450), Gatsby (450), Suite 15 (320),
Schimmerlos (280), Sudclub (460), Scala (280), Weekend (500).
es. DJ Pierre schließt das
„Weekend“. Er fühlt sich
machtlos gegen die Petersweg-Discos. Gastro-Sprecher
Artmann wundert sich.
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VON MARION KOLLER, MZ
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Man könnte meinen, eine Stadt mit 30 000 Studierenden verträgt sieben Discos. Doch Pierre van
Hooven macht nach nur fünf Monaten seinen Club „Weekend“ in der
Adolph-Kolping-Straße dicht. Der 33Jährige zieht die Reißleine, weil ihm
die Gäste davonlaufen. Seine Begründung: Es sei schwierig, mit den vier
Clubs im Untergrund des PeterswegParkhauses zu konkurrieren. Nachdem alle eröffnet hatten, von der Suite 15 bis zum Gatsby, sei es immer
mühsamer geworden, das Partyvolk
vom Obermünsterviertel in die östliche Altstadt zu locken. Wem es im
Beats nicht gefalle, der ziehe weiter in
die benachbarte Suite 15.
REGENSBURG.
„Im Obermünsterviertel sind das Parkhaus und der Burgerladen. Das ist die
perfekte Ausgehmeile.“ Auf die Frage,
ob das Scheitern nicht auch mit dem
Konzept zu tun habe, räumt der DJ
ein: „Das spielt auch eine Rolle.“ Pierre
van Hooven versuchte zwar, mit Stars
und Sternchen wie dem Rapper Kay
One und dem Party-Girl Gina-Lisa Lohfink mehr Gäste anzuziehen. An den
Veranstaltungstagen gelang das auch.
Als der DJ Leshuuk auflegte, drängten
solche Massen in den Club, dass der
Betreiber einen Einlass-Stopp verhängen musste. Um das „Weekend“ in der
ehemaligen Kapelle zu finanzieren,
hätte er aber jeden Samstag und Sonntag 500 Besucher gebraucht. Schließlich müsse er hohe Kosten tragen.
Der Vertrag läuft Ende Januar aus. Eine Nachfolgelösung
gibt es noch nicht.
Peter Artmann, Chef des
Beats im Petersweg-Parkhaus und
Sprecher der „Altstadtgastronomie Nacht“, kennt die ReGibt auf: Pierre van
Hooven
Eine Folge-Nutzung der Räume ist noch nicht in Aussicht.
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WWW.MITTELBAYERISCHE.DE
-Thema
Häme, Bedauern und viele Fragen: Das Aus fürs
„Weekend“ beschäftigt
das Regensburger Partyvolk.
Reaktionen unserer User:
Spätestens wenn Namen wie Kay One
und Gina-Lisa Lohfink fallen, rennt
doch die überwältigende Mehrheit der
„Clubgänger“ in die entgegengesetzte
Richtung. Ich war nie drin, aber tut mir
natürlich Leid für die Leute, die da gerne hingegangen sind bzw. gearbeitet
haben. Lange wird der Raum aber
nicht leer bleiben. Konkurrieren kann
ein Club in der Lage wohl nur noch,
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
„Das ist die perfekte Ausgehmeile“
Würzburg bietet elf Altstadt-Clubs
gensburger Ausgeh-Szene seit Jahrzehnten. Er glaubt nicht, dass
sich zu viele Discos in der
Altstadt
konzentrieren.
„Die Anzahl der Clubs
passt“, betont er. „Es ist in
den letzten Jahren nichts
dazugekommen.“ Wo sich
das „Weekend“ befinde,
sei vorher die Suite 15 gewesen. Suzie Wong und
Karma Lounge
wenn er nicht auch so astronomische
Preise hat wie die vier im Parkhaus.
Alexander
Vielleicht ein bisschen blauäugig ran
gegangen, der Pierre, aber wer tut das
nicht, wenn er seinen Traum verwirklicht? Muss ja nicht sein letzter Club
gewesen sein.
Sebastian
Wenn man einen Club hat, wo sich die
Leute den Eintritt leisten können und
dann 3 Stunden an einem Drink nuckeln, dann kann man damit auch kein
Geld verdienen.
Oli
Kann doch nicht wahr sein. Womit haben wir das nur verdient?
Vivien
Geil! Mainstream go home!
Heiner
Tja. Techno 4 ever.. Mainstream go home!!!
Tiago
➥ Diskutieren Sie mit der Online-Redaktion der Mittelbayerischen unter
facebook.com/mittelbayerische
hätten zugesperrt und seien mit neuen
Namen in den Parkhauskeller umgezogen.
Nur beim Schimmerlos handelt es
sich um eine Neugründung. Die kommentiert Artmann mit einem Satz:
„Regensburg hatte schon immer eine
hohe Kneipen- und Clubdichte.“
Das Aus fürs „Weekend“ nennt der
Gastronomie-Sprecher „eine Magnetgeschichte“ und gibt damit Pierre van
Hooven recht. „Wir am Petersweg profitieren eher. Die Gäste kommen von
In Würzburg, das nahezu gleich groß
wie die Domstadt ist, feiern die Leute
in elf Altstadt-Clubs. Die genehmigten
Besucherzahlen kennt Stadt-Pressesprecher Christian Weiß nicht im Detail, aber die Discos dürfen je nach
Größe zwischen 200 und 2000 Nachtschwärmer aufnehmen. Insgesamt also wesentlich mehr als in Regensburg.
Trotzdem lastet auch in der Oberpfalz-Metropole ein starker finanzieller Druck auf den Gastronomen. Das
zeigt die kurzzeitige Insolvenz der
Bulb.Disco.GmbH im Oktober, die das
Schimmerlos und die Suite 15 betreibt. Karin Griesbeck von der Filmbühne bestätigte der MZ Ende 2015
den „irrsinnigen Druck“. Es müsse viel
Geld bewegt werden, damit etwas übrigbleibt. Griesbeck weilt bis Februar
in Kambodscha und teilte über Facebook mit, sie wolle sich während des
Urlaubs nicht äußern.
Für Pierre van Hooven ist zwar ein
Traum geplatzt, aber er schläft ruhiger
als mit der wirtschaftlichen Last vorher. Die zum Teil hämischen Kommentare auf Facebook hat er verdaut.
Hauptberuflich legt der gebürtige
Münchner von Montag bis Freitag bei
Radio Gong FM auf und moderiert.
Über einen Wiedereinstieg in die Sendung „Sonntags-WG“ verhandelt van
Hooven. Für die deutschlandweite
„Farbgefühle“-Tour hat er unterschrieben. Am Samstag, 4. Juni, gastiert das
Festival im Pürkelgut. „Viele DJ-Anfragen musste ich während der Weekend-Zeit ablehnen, jetzt nehme ich sie
wieder an“, erklärt der 33-Jährige. Seine Gastronomie-Pläne hat er nicht aufgegeben. Zwar wagt sich Pierre van
Hooven nicht mehr an eine Disco,
doch eine Bar könnte er sich vorstellen. „In der Größe wie das Rauschgold
in der Obermünsterstraße“, sagt er.