Die Faszination des Einhandsegelns
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Die Faszination des Einhandsegelns
EINHANDSEGELN Die Faszination des Einhandsegelns Das Segeln zum Ich 42 YACHTING blue 2-13 Einhandsegeln hat viele Facetten und ist nicht nur Weltumseglern vorbehalten. Oft sind es nur kleinere oder mittlere Törns, die absolviert werden und dies meist nur aus einem Grund: die Einsamkeit und das Ich genießen. Marcus Schlichting hörte sich unter Einhandseglern um, was die Faszination der Reise ins Ich ausmacht. Foto: Bert Fritsch YACHTING blue 2-13 43 EINHANDSEGELN Die Ruhe: Einhandsegler genießen die Einsamkeit auf dem Meer. Der Urahne amerikanischer Staatsbürgerschaft in die Runderneuerung seiner SPRAY, bevor er die ersten Törns entlang der amerikanischen Ostküste segelJoshua Slocum ist der Vater aller te. Dann folgte der Sprung über den Einhandsegler. Mit seiner Yacht war Atlantik. Im August 1895 erreichte er der erste, der 1895 zu einer kom- er nach einem Zwischenstopp auf pletten Umrundung der Welt auf- den Azoren Gibraltar. brach, unter heute kaum noch vor- Von seinem ursprünglichen Plan, stellbaren Bedingungen. durch das Mittelmeer und den SuSeine 11,20 Meter lange SPRAY war H]NDQDOLQGHQ3D]LÀN]XJHODQJHQ HLQ XUDOWHU $XVWHUQÀVFKHU GHQ GHU nahm der 51-jährige Abstand. Die gelernte Seemann und Kapitän von zur damaligen Zeit im südlichen einem alten Freund geschenkt be- Mittelmeer herrschende Piraterie kam – wie man sich sicherlich gut war für einen Einhandsegler einvorstellen kann in einem eher repa- fach zu gefährlich. Stattdessen seraturbedürftigen Zustand. Mehr als gelte Slocum über die Kanaren nach ein Jahr Arbeit und 500 Dollar inve- Südamerika und erreichte über die stierte der gebürtige Kanadier mit 0DJHOODQVWUDH GHQ 3D]LÀN DP 44 YACHTING blue 2-13 März 1896. Weiter ging es über Australien, wo er ein halbes Jahr seine Weltumseglung unterbrach, durch den südlichen Indischen Ozean nach Südafrika. Die letzte Etappe seiner einmaligen Einhandpionierleistung führte ihn über die Karibik nach Newport Rhode Island zurück, wo er am 27. Juni 1898 seine Reise nach drei Jahren und zwei Monaten und knapp 46.000 Meilen beendete. Er wurde damit zum absoluten Vorbild aller Einhandsegler und seine Reiseberichte zur Basisliteratur für jeden, der eine Weltumseglung plant. Zehn Jahre später, auf einer weiteren Einhandreise, kam der inzwischen 65-jährige Joshua Slocum nie am Orinoko an. Er blieb verschollen. Foto: Vendee Globe Eine Kollision mit einem Wal oder einem Frachter wurden als Ursachen vermutet. Erst 1924 wurde er für tot erklärt. Der Einhandsegler Berühmte und weniger berühmte Segler wurden durch Joshua Slocum inspiriert, selbst eine Einhandreise zu planen: Francis Chichester, Wilfried Erdmann, Naomi James oder Matt Rutherford, der mit einer kleinen Albin Vega nonstop durch die Nordwestpassage und um Kap Horn einmal komplett beide Amerikas umrundete, sind sicher die bekannten Segler. Weniger bekannt sind all die Einhandsegler, die sich jährlich auf kleinere und größere Törns auf allen Revieren der Welt begeben. Sie sind beseelt von der Faszination des Einhandsegelns, oft aus ganz verschiedenen Gründen. Die Spanne reicht vom bewussten Ausstieg und einer langen Reise, bis zur kleinen Pause vom Alltag und einem kurzen Trip – nur ein paar Stunden oder Tage. Die Ruhe Fast konträr zu der ständigen Anspannung beim Einhandsegeln steht die Ruhe an Bord, die Einhandsegler so genießen. Fernab der Hektik an Land und nur auf sich gestellt, kann die Stille ein Segen, aber auch ein Fluch sein, denn nicht jeder kann mit ihr gleich gut umgehen. Einen der bekanntesten deutschen Weltumsegler, Wilfried Erdmann, fasziniert beim Alleinsegeln die Unerreichbarkeit, wie er in seinem neuen Buch „Von der Wüste und vom Meer“, das er zusammen mit dem Wüstenwanderer Achill Moser kürzlich veröffentlichte, schreibt. Läuft bei Erdmann an Bord alles nach Wunsch, würde er förmlich schweben an Bord, egal ob bei Sturm oder Flaute. Doch in unserer von Medien- und Kommunikation YACHTING blue 2-13 45 Foto: Imke Feddersen EINHANDSEGELN Planung: Beim Einhandsegeln müssen alle Manöver akribisch vorbereitet werden. durchtränken Welt muss diese Unerreichbarkeit neu erlernt werden. Handy aus, TV nicht an Bord, der Radioempfang der Deutschen Welle ist nur schwach, die Zivilisation muss ein paar Tage ohne den Einhandsegler auskommen. Nicht selten schlägt dann die ersehnte Ruhe in Langeweile um. Während sich einige mit sinnvollen Reparaturen an ihrer Yacht beschäftigen, beginnen andere fast planlos zu basteln oder sich ihre bereits dreimal gesehene DVD-Sammlung erneut anzuschauen. Für Menschen mit einer labilen Psyche kann das Einhandsegeln zur Grenzerfahrung oder sogar gefährlich werden. Deshalb empfehlen Experten und erfahrene Einhandsegler in kleinen Dosen zu beginnen. Der zweistündige Schlag am NachPLWWDJ DOOHLQ DXI GHU )X<DFKW kann der Beginn sein, der erste Törn über 50 Meilen durch die Nacht der 46 YACHTING blue 2-13 nächste Schritt und so weiter. Wichtig ist nur, so empfehlen auch Psychologen, seine eigenen Grenzen im Umgang mit der Einsamkeit erkennen zu können. Der Schlafmangel Eines der größten Probleme während eines langen Törns allein an Bord ist der Schlafmangel. Die Yacht braucht auch bei leichten und guten Wetterbedingungen 24 Stunden die volle Aufmerksamkeit seines Skippers. Weniger als vier Stunden Schlaf am Stück können dabei lebensgefährlich sein. Aber viel schlimmer: Schlafentzug trübt die Sinne und raubt dem Körper zunehmend Kraft. Auf ihrer Rekordweltumseglung mit einem Trimaran B&Q meldet die britische Ausnahmeseglerin Ellen MacArthur kurz bevor sie wieder Europa erreicht über das Satellitentelefon ihrem Landteam aus dem Atlantik: „Dieser Trip hat mir alles abverlangt, was ich hatte... Bitte beachtet, dass es hier keine Reserven mehr gibt.“ Noch im letzten Moment ist ein Sturm für sie fast unumgänglich, sie hat Angst um ihre Yacht und um sich. Dabei hatte sich die versierte Einhandseglerin über Jahre einen ganz individuellen Schlafrhythmus antrainiert. Durchläuft ein Mensch normalerweise in der Nacht alle 90 Minuten wichtige Schlafphasen wie Tiefschlaf und Traum, teilte Ellen MacArthur diese Phasen in 10 ELV0LQXWHQ(LQKHLWHQDXI$EHU auf weiten Strecken blieben der Engländerin oft nur drei Stunden Schlaf pro Tag. Auch eine Woche Flaute im Südatlantik bringen El- NEU Foto: New Bedfort Whaling Museum 48 Joshua Slocum an Bord seiner Spray. len MacArtuhr keine Erholung. Die Sorge, ihren Rekord nicht zu schaffen, zerrt an ihren Nerven und lässt sie ebenfalls nicht in den Schlaf kommen. Nur viele Mails und Telefonate mit ihren Wetterberatern um den Kieler Dr. Meeno Schrader, die ihr 24 Stunden zur Seite stehen, helfen in diesen schweren Momenten, wenn der Schlafmangel zu stark an der Seele zerrt. Aus Meteorologen werden so Psychologen und Freunde. Am Rande ihrer Kräfte übersteht Ellen MacArthur auch den letzten Sturm im Atlantik und kehrt nach 71 Tagen und 14 Stunden in Rekordzeit zurück. Die Belastung Auch Jessica Watson kämpft bei ihrer 210 Tage dauernden Weltumseglung permanent mit Schlafentzug und gönnt sich nur kurze Schlafphasen von 10 bis 40 Minuten. Auch sie kommt trotz Selbststeueranlage, Radar-Warn-System und anderen technischen Hilfsmitteln an Bord nicht wirklich in den Schlaf. Nach ihrer Rückkehr gibt sie zu, das Schlafen erst wieder lernen zu müssen. Nicht weniger stark ist die Belastung für den Körper, auch wenn man nur auf der Ostsee segelt. In engen verkehrsreichen Gewässern mit Berufsschifffahrt, Fischern und ebenfalls in der Nacht segelnden Sportschiffe sollte der Skipper an Schlaf und Ruhe nicht mal denken. Schon die Navigation ist viel aufwendiger, durch die nahen Küsten müssen ständig Kurskorrekturen vorgenommen werden. Sicher, eine oder zwei Nächte Schlafentzug sind noch zu verkraften, unterstreichen Mediziner Leopard 39 Leopard 39 PC Leopard 44 NEU Leopard 58 8 58 T el : + 4 9 ( 0 ) 1 6 3 7 2 0 0 9 2 9 w w w. l e opa r d c ata m a r a n s . c o m Email: [email protected] YACHTING blue 2-13 47 Foto: Marcus Schlichting EINHANDSEGELN Nicht lange suchen: Jedes Segel hat seine eigene Leinenfarbe, schwarz für Großschot und Fall zum Beispiel. Problemen ganz zu schweigen. Ein Patentrezept, wie man den richWLJHQ6FKODIUK\WKPXVÀQGHWJLEWHV nicht. Jeder Segler muss lernen, seine zu ihm passenden und gesunden 6FKODÀQWHUYDOOH]XÀQGHQ Foto: Martin Birkhoff und Psychologen, danach kann es an die Substanz gehen. Durch das 5HJHQUDWLRQVGHÀ]LW GHV .|USHUV steigt die Gefahr für Krankheiten, von der kurzfristigen Schwächung des Körpers und psychologischen Die Gefahr: Stürme können ebenso auf das Gemüt schlagen wie Flauten. 48 YACHTING blue 2-13 Weniger Nonstop Immer weniger Einhandsegler umfahren die Welt nonstop. Eine Ausnahme bilden die professionellen Rekordjäger, die durch Sponsorengelder aufwendige und ehrgeizige Projekte auf die Beine stellen können. Vor mehr als 25 Jahren war es Wilfried Erdmann, der als erster und bisher einziger Deutscher die Welt von West nach Ost nonstop umsegelte, im Jahr 2000 nochmals, nur dieses Mal von Ost nach West. Warum ihm kein deutscher Segler bisher folgte, liegt für Erdmann an der mangelnden Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit hierzulande. Und ohne eine gewisse Aufmerksamkeit in den Medien sind kaum Sponsoren für solch ein Unternehmen zu mobilisieren. Ein Teufelskreis: Ohne Sponsoren keine Möglichkeit eine gut ausgerüstete Yacht zu kaufen und ohne eine gut ausgerüstete Yacht keine Weltumseglung ohne Zwischenstopp. Zuletzt war Weltumsegler Bernt Lüchtenborg in die Schlagzeilen geraten. Er hatte es geschafft, für eine Einhandweltumseglung 6SRQVRUHQ ]X ÀQGHQ XQG IU GHQ Q|WLJHQ Wind in den Medien zu sorgen. Als allerdings herauskam, dass der verheiratete Lüchtenborg auf Teilen seiner Reise gar nicht allein Bord war, sondern von seiner Freundin begleitet wurde, drehte sich der mediale Rückenwind zu einem wahren Shitstorm in sozialen Netzwerken und Internetforen. Sponsoren forderten am Ende vor Gericht ihre Gelder zurück. Für alle kommenden Einhandsegler, die ein solches Projekt planen, hinterließ diese unrühmliche Geschichte jedenfalls viel verbrannte Erde. Nicht weniger umstritten sind die zahlreichen Weltumseglungen von minderjährigen Einhandseglern wie Laura DekNHU $OV MlKULJH ZLOO GLH MXQJH 6HJOHULQ mit niederländischem Pass durch ihren Vater, deutschem Pass durch ihre Mutter und neuseeländischem Pass durch ihren Geburtsort, die Welt umsegeln. Einhand natürlich! Nein, sagt zunächst ein Vormundschaftsgericht in den Niederlanden, und auch die Öffentlichkeit ist hin und her gerissen. Soll man wirklich ein Kind um die Welt segeln lassen? Es folgt ein langes juristisches Tauziehen bis die dann 15-Jährige im Jahr 2010 von Gibraltar aus ihre Weltumseglung startet. Um eine Rekordumseglung in kürzester Zeit geht es den Eltern nicht, wie Laura Dekkers Vater immer wieder vor den Medien betont. Und diesen Rekord kann sie auch nicht mehr erlangen, die Australierin Jessica Watson ist mit 210 Tagen für ihre Einhandweltumseglung uneinholbar für Laura Dekker. Trotzdem geht sie als jüngste Weltumseglerin in die Geschichte ein. Die Einhandyacht Die Yachten, mit denen heute Einhandtörns gestartet werden werden immer größer. Moderne Technik an und unter Deck machen es möglich. Vorsegel werden heute zunehmend auf sogenannten Furlern aufgerollt und nicht nur die Genua. Auch Gennaker oder Code 0 können bequem und sicher vom Cockpit aus ein- und auch wieder ausgerollt werden, ohne dass das Vor- Axel Elvegaard segelt eine Optima 98 auf der Ostsee. Seit wann segelst Du Einhand? Ich segle schon seit knapp zehn Jahren Einhand. Ich nehme mir jedes Jahr vor, für mindestens eine Woche alleine zu segeln. Meistens mache ich das im Spätherbst, bevor sich die Saison dem Ende neigt. Was fasziniert Dich am Einhandsegeln? Das Segeln alleine hat seinen ganz eigenen Rhythmus und Charme. Ich genieße die Zeit alleine zu sein, mich treiben zu lassen und einmal mehr mich auf die Elemente der Natur einzulassen. Ich kann vielmehr auf mein eigenes Wesen achten, muss mich nicht nach anderen richten, sondern nur nach dem Wind und dem Meer. Meine ganzen Sinne sind in alle Richtungen schärfer als sonst, und doch kann ich mich mehr entspannen, wenn ich alleine bin. Frei nach Hermann Hesse „Das Leben bestehen“, aus Negativem noch etwas Positives zu generieren, sei es ein missglücktes Anlegermanöver oder acht Stunden im schweren Wetter kämpfend. Einfach die Saison und das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen, dazu hat man dann die Zeit. Es geht nicht darum, viele Seemeilen zu machen, meine längste Tour am Stück waren 260 Seemeilen, sondern zu sich selbst zu finden und im Einklang zu sein. Und dazu ist das Meer und das Leben auf dem Wasser prädestiniert. Und last but not least finde ich es einfach klasse, die Segelmanöver, auch mit Spinnaker ohne Bergeschlauch, alleine zu meistern. Was sollte man als Einhandsegler mitbringen? Menschen, die zögerlich und ängstlich sind und keine Ahnung vom Wetter haben, würde ich davon dringend abraten. Auch solchen, die sich noch nie als Skipper behaupten mussten. Denn Mitsegeln ist eine Sache, Schiffsführer zu sein eine ganz andere Herausforderung! YACHTING blue 2-13 49 Foto: Axel Elvegaard EINHANDSEGELN Die Ausgeglichenheit: Trotz Selbsteueranlage stundenlang die Yacht zu steuern, entspannt. schiff betreten werden muss. Und elektrische Winschen auf modernen Fahrtenyachten sind längst nicht mehr ein Zeichen mehr von Schwäche, sondern dienen der Sicherheit. Wer beim Einhandsegeln Kräfte sparen kann, segelt länger aufmerk- sam und entspannter. Wer nun die Frage nach der idealen Yacht zum Einhandsegeln stellt, muss enttäuscht werden. Es gibt nur eine Yacht, die ideal zum Skipper und seinen Zielen passt, frei nach der :HLVKHLW Å<DFKWHQ ÀQGHQ LKUH (LJ ner, selten die Eigner eine Yacht“. Es gibt aber Parameter, die man bei der Auswahl einer Yacht für sein Einhandvorhaben beachten sollte. Zunächst ist die Yacht, die man gerade besitzt, die beste Wahl. Man ist mit ihr vielleicht Jahre, wenn nicht Wie oft bist Du schon in Deinem Leben Einhand gesegelt? Mit Fahrtenyachten war ich ungefähr zwanzigmal allein unterwegs. Meine längste Strecke waren 100 Seemeilen am Stück. Ist Einhandsegeln Stress für Dich? Ich genieße die Ruhe und die Einsamkeit. Für mich ist das keine Belastung, sondern Entspannung. Wem würdest Du auf jeden Fall vom Einhandsegeln abraten? Besonders labilen Menschen würde ich einen Einhandtörn nicht empfehlen. Welche Ausrüstung ist für Dich am wichtigsten beim Einhandsegeln ? Kerstin Visbeck segelt gern mit ihrer X-332 allein. 50 YACHTING blue 2-13 Für mich gehören Rettungsweste, Lifeleine, Rettungsinsel, Epirb, UKW-Funk, Signalraketen, Badeleiter mit Leine und Streckgurte an Deck auch beim kleinsten Törn zum Muss. Der Partner: Ohne eine Selbststeueranlage ist ein Einhandsegler nichts. Jahrzehnte unterwegs und kennt ihre Stärken und Schwächen. Oft reichen schon ein paar kleinere Umbauarbeiten und eine Komplettierung der Ausrüstung, um die Yacht einhandtauglich zu machen. Je größer die Yacht wird, desto größer werden auch die Kräfte durch Segel, Rigg und Rumpf. Lässt sich HLQH*HQQDNHUDXIHLQHU)XODQgen Yacht noch problemlos auf das Vorschiff tragen, sind es auf einer 42-Fuß-Yacht schon gefühlte 50 Kilogramm, die ein nasser Gennaker samt Segelsack und Bergeschlauch auf die Waage bringen können. Das Ganze potenziert sich dann, je nach Material und Tuch, bei den Genuas und dem Großsegel. Das Steuer Eine der zentralen Ausrüstungsgegenstände ist die Selbststeueranlage auf der Yacht eines Einhandseglers, egal ob es sich um eine traditionelle Windsteueranlage handelt oder um eine moderne elektronische. Sie ersetzt den Steuermann, wenn Segelmanöver anstehen, navigiert, gekocht oder ausgeruht werden muss. Ist sie ein funktionierender und verlässlicher Partner an Bord, ist dies schon die halbe Miete. Seit fast 20 Jahren beschäftigt sich Reinhold Michelly mit der Konstruktion, der Fertigung und YACHTING blue 2-13 51 EINHANDSEGELN . Incila Oezmert von Sailvation.com gibt ihre Erfahrungen weiter und segelt selbst gerne allein. Welche Erfahrung mit Einhandsegeln hast Du? Ich bin mehrere Überführungen Einhand gesegelt, etwa 40 Seemeilen war die längste. Ab und zu fahre ich alleine im Golf von Fethiye raus, um mich dann mit Freunden in den Buchten zu treffen. Dieses jedoch wetterbedingt, um beim Anlegen kein Risiko einzugehen. Glücklicherweise sind die Buchtenwirte in der Türkei immer sehr hilfsbereit beim Anlegen, sodass ich die Mooringleine anbringen kann, während die hinten vom Steg aus das Heck im Auge behalten, falls ich zu nah an den Steg komme. Ich liebe das Einhandsegeln, wenn ein Autopilot an Bord ist ganz besonders. Es ist eine schöne Erfahrung und eine gute Möglichkeit, Natur und Wind und das Segeln zu genießen, ohne laute Stimmen und Gepolter im Hintergrund. Eigentlich eine einmalig schöne Erfahrung. Als Frau stößt man hier und da auch an seine Grenzen, wenn der Wind stärker wird, manchmal ist es kräftemäßig schwierig, aber das kommt auf die Situation an. Und eben beim Anlegen kann es halt dann auch mal stressig werden. Kann man Einhandsegeln lernen? Abraten würde ich eigentlich niemanden vom Einhandsegeln, solange die Person Erfahrung hat und sich gut organisiert. Ich habe bereits zweimal eine Art Skippertraining gegeben, für die, die gerne mal alleine segeln wollten und bin mit denen einen Tag rausgegangen, sozusagen als unsichtbare Person und habe mich dann nach dem nötigen Briefing aus allem rausgehalten und bin nur im Notfall eingesprungen. Beide waren nach ihrem Segeltrip alleine sehr glücklich und wesentlich selbstsicherer. Über die Jahre habe ich jedoch viele Einhandsegler getroffen, die mit ihren eigenen Yachten unterwegs sind und das Ganze problemlos meistern. 52 YACHTING blue 2-13 dem Verkauf von Windsteueranlagen. Der deutsche Diplom-Ingenieur sitzt heute mit seiner Firma Asmer in La Rochelle, und beim Thema Windsteueranlage entwickelt der Wahlfranzose förmlich eine glühende Leidenschaft, denn für ihn ist eine Windsteueranlage eine Wissenschaft und eine Überzeugung, und das ist sie wohl auch. Der Markt für Windsteueranlagenhersteller ist selbst weltweit gesehen übersichtlich, aber Windsteueranlage ist nicht gleich Windsteueranlage. Fast schon philosophisch spalten sich die Lager in die Anhänger und Fans der jeweiligen Hersteller. Es geht um die richtige Distanz von Drehachse und Servopendel, die richtige Anbindung der Steuerleinen und die Langlebigkeit der Materialien. Michelly musste nach seinen Aussagen viel Lehrgeld bei der Entwicklung seiner Windsteueranlagen bezahlen und investiert immer noch viel Zeit in die Weiterentwicklung seiner Windfahnen. Auf eine von Hydraulikzylindern und BitsAnd-Bytes gelenkte Selbststeueranlage würde Reinhold Michelly nie vertrauen. Aber genau dorthin geht der Trend. Fast jede Serienfahrtenyacht ist heute mit einem Autopiloten ausgerüstet, und ihre Technik und Zuverlässigkeit hat in den letzten Jahren um ein Vielfaches zugelegt. Das liegt natürlich an der immer komplexeren Elektronik an Bord, die immer schneller ihre Schlüsse aus Bootsgeschwindigkeit, Windeinfall und Stärke, Kompasskurs und GPS-Daten zieht. Moderne Autopiloten können daher schon heute oft besser steuern als ihre menschlichen Skipper und das über Stunden, Tage und Wochen. Die Ausrüstung Kartenplotter, AIS, Radar inklusive Warner VRZLHHLQDNWLYHU5DGDUUHÁHNWRUJHK|UHQKHX te neben UKW-Sprechfunk und Satellitentelefon bei Einhandseglern fast zur Standardausrüstung. Erst langsam im Kommen sind Sicherheitsausrüstung wie EPIRB und andere Mann-über-Bord-Meldesysteme, die im Fall des Falles automatisch Rettungskräfte für den Seenotfall mobilisieren. Sie werden in der Anschaffung immer günstiger und können am Körper getragen werden. Aber dies soll alles nicht abschrecken, ein Einhandtörn lohnt sich, der Ruhe wegen und als Reise zum Ich. Im Vorteil mit der PREUSS Auslandsreise-Krankenversicherung Ein Produkt der HanseMerkur + Niedrige Prämien Im BASIC-Tarif zahlen Erwachsene bis 65 Jahre 57,- € mtl., Kinder 37,- € mtl. + Im BASIC-Tarif gibt es keine Wartezeiten + Weltweiter Versicherungsschutz inkl. 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Brauchte Sir Robin Knox-Johnston 1968 noch 312 Tage mit seiner 9,70 Meter langen Holzyacht SUHAILI für die 30.123 Seemeilen nonstop um die Welt, benötigte der Franzose Francçois Gabart bei der Einhandregatta Vendée Globe in diesem Jahr mit einer seiner Open 60 (18,28 Meter) nur 78 Tage und ein paar Stunden. Seine MACIF prügelte der 29-Jährige mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,7 Knoten förmlich um den Globus. Alles am Limit, und wie selbst Teilnehmer dieser Extrem-Regatten meinen, eigentlich schon über das Limit hinweg. Von zwanzig gestarteten Skippern erreichten gerade etwas mehr als die Hälfte das Ziel. Drei Yachten verloren ihren Kiel, und es grenzt an ein Wunder, dass niemand zu Schaden kam. Der viertplatzierte Jean-Pierre Dick verlor ebenfalls 2.000 Seemeilen vor dem Ziel seinen Kiel, schaffte es aber mit seglerischem Können seine VIRBAC PAPREC 3 noch bis ins Ziel zu segeln. Weniger Glück hatte Javier Sanso als er seinen Kiel 360 Seemeilen südlich der Azoren verlor, seine ACCIONA kenterte durch. In einer Rettungsinsel musste der Franzose auf seine Rettung per Helikopter nur wenige Stunden warten. Seine EPIRB hatte sofort einen Alarm ausgelöst und die Rettungsaktion eingeleitet. Teufelskerle oder Selbstmörder? Die Diskussion ist nicht neu. Vergleicht man die Bedingungen, unter denen noch vor 30 Jahren Einhandsegler starteten, mit denen von heute, so ist die Entwicklung rasant vorangeschritten: Der Sextant ist längst modernster Navigationssoftware gewichen, in Sachen Wetter ist der Blick in die Wolken durch einen auf den Computer ersetzt worden, und die Autopiloten segeln die Yachten heute so exakt, dass sie permanent auf maximaler Geschwindigkeit gesegelt werden können. Allein dieses Geschwindigkeitspotenzial birgt Gefahren. Beinah-Kollisionen mit Frachtern in besonders verkehrsreichen Regionen werden nur noch am Rande gemeldet, als ob sie bei den Einhandpiloten schon fast an der Tagesordnung sind. Aber waren die Einhandsegler von einst wirklich umsichtiger? Hatten sie eine bessere Seemannschaft, und waren sie keine Hasardeure, die nur auf den Erfolg gepolt waren? Die Pioniere Als sich Sir Robin Knox-Johnston 1968 auf seine Reise machte, als erster Mensch die Welt nonstop Einhand zu umrunden, um die von der Sunday Times gesponserte YACHTING blue 2-13 55 EINHANDSEGELN ist der erfahrene Blauwassersegler Moitessier eher philosophischer Natur. Das von der Sunday Times angebotene Funkgerät hatte er abgelehnt. Er will lieber mit seiner Wurfschleuder Nachrichten für die Leser der britischen Zeitung an vorüberfahrende Frachter abschießen. Wetterprognosen erstellt er anhand der Steifheit seines Geschirrhandtuches, und er steht im ständigen Dialog mit seinem „ältesten“ Bruder: Gott. Nach vier Monaten auf See im Südpolarmeer entschied sich Moitessier LQGHQ3D]LÀNDE]XGUHKHQXQGGDV Rennen nicht zu beenden. Er möchte nicht nach Plymouth zurück, nicht in die Schlangengrube, wie er es nennt. In seiner letzten Nachricht schreibt er: „Ich segle nonstop weiWHU LQ GHQ 3D]LÀN ZHLO LFK DXI 6HH glücklich bin und vielleicht auch, um meine Seele zu retten.“ Ein verschenkter Sieg, wie sein Buch auch später heißt. Seine 11,90 lange Stahlketsch JOSHUA segelte gut 25 Prozent schneller als die etwa zwei Meter kürzere SUHAILI von Sir Robin KnoxJohnston. Trotzdem oder gerade deshalb gehört Bernard Moitessier zu den Ikonen der Einhandsegler. Foto: Vendee Globe An Bord seiner Ketsch JOSHUA entschied Bernard Moitessier nicht wieder in die Zivilisation zurückkehren zu wollen. Golden Globe Challenge zu gewinnen, war der damals 29-Jährige sicher für seine Zeit und die ihm zur Verfügung stehenden Mittel perfekt vorbereitet. Vor Rückschlägen und beinahe der Aufgabe seines Vorhabens war aber auch er nicht gefeit. Vor Australien bricht seine schon angeschlagene Selbststeueranlage endgültig und zwingt ihn, seine Yacht nur über eine Leinenkonstruktion an Kaphorn vorbei wieder in den Atlantik und zurück nach England zu segeln. Seine Kajüte wurde durch eine Welle eingedrückt und nimmt bis zum Ende der Reise nach 313 Tagen ständig Wasser. Mit dieser Leistung wird Sir Robin Knox-Johnston zum Volkshelden und erhält von der Queen seinen Ritterschlag. Dass er 1994 zusammen mit Neuseelands Segelikone Peter Blake, später ebenfalls zum Sir erhoben, die Jules Verne Trophy für die schnellste Weltumrundung in nur 74 Tagen gewinnt, unterstreicht seine Leistung von 1969, übertrifft sie in der Popularität aber kaum. Zur Golden Globe Challenge 1968/69 tritt auch Bernard Moitessier an. Im Gegensatz zum Pragmatiker Sir Robin Knox-Johnston Mit 29 Jahren kämpfte sich François Gabart auf das Siegerpodest. 56 YACHTING blue 2-13 Fast die Hälfte aller Skipper beim Vendée Globe mussten wegen Materialschäden aufgeben, die einzige Frau Sam Davies verlor ihren Mast. Die Betrüger Gegen Bernard Moitessier und Sir Robin Knox-Johnston tritt 1968 auch der erfolgreiche Geschäftsmann Donald Crowhurst bei der Golden Globe Challenge an. Auch ihm geht es weniger um die 5.000 Pfund Siegprämie, er will die Ehre. Doch schon im Atlantik merkt er, er hat mit seiner schlecht ausgerüsteten Yacht gegen Knox-Johnston und Moitessier keine Chance und begibt sich in eine gefährliche Schizophrenie. Vier Monate segelt er die Küste Südamerikas auf und ab und beginnt zwei Logbücher zu führen, ein wahres mit seinen täglichen Positionen und eines für seine angebliche Weltumseglung. Navigatorisch aus heutiger Sicht eine Meisterleistung. Nur anhand seiner Tabellen konnte er auf die richtigen Sonnenhöhen schließen von Positionen, an denen er nie war. Aber je länger Crowhurst in seiner Doppelwelt segelt, desto mehr Zweifel an seinem kriminellen Verhalten keimen in ihm auf. Am 1. Juli 1969 macht er die letzte Eintragung in sein echtes Logbuch: „Es ist vorbei, es ist eine Gnade.“ Nur zehn Tage später wird seine Yacht TEIGNMOUTH ELECTRON ohne ihn an Bord von einem Postschiff gefunden. Legenden, die behaupten er habe seine Yacht verlassen und in Südamerika weitergelebt, haben sich nie bestätigt. Wahrscheinlich ist, dass er in tiefen Selbstzweifeln seinem Leben ein Ende setzte. Spannung an Bord ... Die Einsteiger Die Einstiegsdroge für Einhandregatten ist das Mini Transat. Jeder, GHU 3URÀ(LQKDQGVHJOHU ZHUGHQ möchte, muss die harte Schule dieses Rennens von Frankreich nach Brasilien mit Bravour absolvieren, sonst gibt es kaum Chancen, später Sponsoren und Partner für die großen Regatten a la Vendée Globe zu bekommen. Ellen MacArthur, Boris Herrmann, Isabelle Autissier, Yves Parlier, Thierry Dubois, die Liste der Teilnehmer und Gewinner liest sich wie ein Who is Who der Einhandseglerszene. Und die 1.200 Seemeilen von Douarnenez und Arrecife für die erste Etappe und der 2.800 Seemeilen lange Sprung über den Atlantik nach Point-à-Pi- Zwei Menschen haben auf ihrer Segelyacht einer Welt den Rücken gekehrt, in der ihrer Meinung nach menschliche Werte längst dem Machteinfluss des Geldes geopfert wurden. Sie werden von dieser Welt mit all ihren Problemen grausam wieder eingeholt, als plötzlich ein Koffer mit drei Millionen Dollar auftaucht ... Ein Roman aus der Welt der seefahrenden Aussteiger, die authentischen Schauplätze der Handlung sind Thailand, Malaysia und die Andamanensee. Conrad Stark: Drogengeld, Paperback, 470 Seiten, 12 Euro + 2 Euro Porto Jacobus van Wijk, suspendierter Kommissar der Amsterdamer Polizei, lebt in Enkhuizen an Bord der THYRA, einer Contessa 32. Auf Drängen seines Chefs nimmt er widerwillig Nachforschungen zum Tod Jan de Wits auf, dem Schwiegersohn eines der mächtigsten Industriellen der Niederlande. Was zunächst nur wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich bald als kriminelles Verwirrspiel, bei dem es um Milliarden geht und das nicht nur van Wijk in akute Lebensgefahr bringt ... Foto: Vendee Globe Jan Kuffel: Eine Handbreit Mord, Paperback, 220 Seiten, Euro 9,80 + 2 Euro Porto Einhandsegler helfen sich: Alex Thomson wurde 2006 nach einer Havarie von einem Konkurrenten gerettet. Palstek Verlag Eppendorfer Weg 57 a | 20259 Hamburg Tel. 040 - 40 19 63 - 40 | Fax 040 - 40 19 63 -41 Email: [email protected] | Internet: www.palstek.de YACHTING blue 2-13 57 Foto: Rolex Daniel Forster EINHANDSEGELN gutes Bild für die Presse und Anlass, die Sicherheitsvorschriften für das Mini Transat drastisch zu verschärfen. Trotzdem verunglückten noch weitere Skipper im Laufe der Geschichte des Mini Transat, einer verbrachte 96 Tage in einer Rettungsinsel bis er gerettet wurde. Doch das Begehren der Einhandsegler durch eine Teilnahme am Mini Transat den Ritterschlag der Einhandsegler zu erlangen, ist nach wie vor hoch. Für den Start der diesjährigen Mini Transat im Oktober haben sich bereits 100 Einhandsegler registrieren lassen. Und bis dahin können sie noch viel trainieren, denn der Kalender der Klassenvereinigung dieser Yachten ist bis dahin randvoll, inklusive eines eigenen Rennens um den Fastnet Rock. Foto: Solitaire du Figaro Sir Robin Knox-Johnston segelte 1968 bis 1969 in 313 Tagen als Erster nonstop um die Welt. tre als zweite Etappe sind wirklich hart. Gesegelt wird auf 6,50-MeterClasse-Mini-Yachten (21 Fuß). Eine Kajüte ist kaum größer als ein Kinderzimmer. Die Mini-Transat-Segler sitzen fast durchgehend an Deck, Tag und Nacht, nahezu ungeschützt den Gewalten ausgesetzt. Bob Salomon, ein britischer Segeljournalist, hatte 1977 das Mini Transat als Alternative für alle ins Leben gerufen, denen das Budget für die großen Regatten über den Atlantik oder um die Welt fehlte. Und auch wenn Salomon selbst nur über wenig Geld verfügte, gleich die erste Mini Transat wurde ein Erfolg, wenn auch nicht ohne Schatten. Mit dem Belgier Patrick van God und dem Franzosen Maurice Fouget bezahlten gleich zwei Skipper ihre Teilnahme mit dem Leben. Kein Die Solitaire du Figaro gilt als große Talentschmiede für Einhandsegler. 58 YACHTING blue 2-13 Die Universität Die Gemeinschaft Ist das Mini Transat der Einstieg in GDV 3URÀOHEHQ HLQHV (LQKDQGVHJlers, so ist die Solitaire du Figaro die Universität. Gesegelt wird dieses Jahr ab 2. Juni in vier Etappen von Bordeaux ins portugiesische Porto, weiter nach Guon in Spanien und entlang der französischen Küste über Roscoff nach Dieppe. Insgesamt 1.998 Meilen müssen die 32 Skipper auf ihren Yachten vom Typ Figaro segeln, und die haben es in sich. Die Biskaya muss durchkreuzt werden und der Eingang zum Englischen Kanal. Fast 100 Prozent der 10,10 Meter langen Yachten segeln unter der Flagge eines Sponsors, und die Skipper kämpfen in vielen Ausscheidungen, um eine der begehrten Yachten auf der Solitaire du Figaro segeln zu dürfen. Wer im vorderen Teil des Feldes landet, darf auf weitere Sponsoren und Partner für größere Projekte hoffen. Wer nun glaubt, Einhandsegler, die sich auf die großen Regatten spezialisiert haben und schon zum ProÀODJHUGHUEH]DKOWHQ6NLSSHUJHK|ren, wären einsame egozentrische Einzelgänger, liegt falsch. Die EinKDQGVHJOHUSÁHJHQHLQHKLOIVEHUHLWH Kultur untereinander und dies nicht nur in den langen und intensiven Vorbereitungsphasen zu den großen Events. Man weiß, dass auf dem Atlantik oder entlang der EisbergJUHQ]HQ LP 6GSD]LÀN RIW QXU GHU Konkurrent in einer Seenotsituation helfen kann. Alex Thomson zum Beispiel. Die 60 Fuß lange Rennyacht des Britten war beim Velux Five Oceans Race 2006 knapp 1.850 Meilen südlich von Kapstadt völlig außer Kontrolle geraten. Die komplexe Mechanik für den schwenkbaren Canting-Keel hatte in einem schweren Sturm versagt, die Yacht war kaum noch vor dem Kentern zu retten. Über Satel- litentelefon setzte Thomson einen Notruf ab. Gleich zwei seiner Konkurrenten machten sich sofort auf den Weg. 18 Stunden später saß der völlig erschöpfte Shootingstar der internationalen Segelszene trocken und sicher an Bord seines schlimmsten Verfolgers Mike Golding. Immer schneller Die Yachten für die Einhandregatten werden immer schneller und leichter. Dies gilt natürlich auch für die Hightech-Mehrrumpfklassen, die bei den schon fast unzähligen Regatten über den Atlantik oder um die Welt zu immer neuen Rekorden aufbrechen. Wann die Grenzen des Machbaren bei dieser Form des Segelsports erreicht werden, ist dabei noch nicht abzusehen. Klar ist: Gewinnen kann nur der, der über die besten physischen und psychischen Voraussetzungen verfügt, der seglerisch die größten Erfahrungen besitzt und mit der komplexen Technik seiner Yacht umgehen kann. CKA–Der Service-Club für die Charter! Gut informiert – Besser vorbereitet – Sicher unterwegs Der Club der Kreuzer-Abteilung e.V. (CKA) bietet Ihnen für nur € 46,– im Jahr Service und Sparvorteile: Hilfe bei der Törnplanung, aktuelle Revier-, Hafen- und Wetterinfos, günstige Versicherungen, nautische Führer und Handbücher zum Mitgliederpreis, Rat und Hilfe vor Ort, Charter-Skippertrainings auf Ostsee und Mittelmeer. Jetzt Mitglied werden: www.kreuzer-abteilung.org oder Telefon 040-632 61 62. CKA – der Service-Club für die Charter. Wenn Sie schon Mitglied eines Vereins im DSV oder DMYV sind, können Sie für nur € 18,– im Jahr Mitglied der Kreuzer-Abteilung werden. YACHTING blue 2-13 59