Miteinander – Füreinander

Transcrição

Miteinander – Füreinander
Nr. 21, 125. Jahrgang
Sonntag, 26. Oktober 2014
3901. Folge
Miteinander – Füreinander
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und
Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott (Micha 6, 8)
Die Bibel legt sich selbst aus. Im ersten Buch Mose, im zweiten KaUnd was ist mit dem demütig Sein im 2. und 3. Kapitel der
pitel steht geschrieben, was nicht gut ist. „Es ist nicht gut, dass der Bibel? Der Mann spricht seine Frau nicht an. Er spricht nur
Mensch allein ist, ich werde ihm eine Hilfe geben, als sein Gegen- über sie. Er sagt nicht: „Du bist es“, sondern „Das ist doch Bein
über“ spricht Gott. Noch besser hört man den Sinn heraus, wenn von meinem Bein“. Er sieht sich nicht als einer, der Hilfe nötig
man wie folgt übersetzt: „Nicht gut, das ist: …“ und dann folgt hat, wohl aber als jemand, der diese Frau gut gebrauchen kann.
die nähere Bestimmung. In diesem Fall: „ … dass der Mensch Zum Sich-Begegnen führt das nicht. Während der Mann seinur für sich selbst da ist.“ Nicht gut, das ist, dass der Mensch, der ne Grenze zu scharf bewacht, hebt die Frau, die da steht wie
für seinen Lebensunterhalt sorgen muss, nur für sich selbst ar- bestellt und nicht abgeholt, alle Grenzen um sich herum auf.
beitet, ohne einen anderen Menschen, ohne einen, der mit ihm So kann das Gift der
zusammen arbeitet und für den er
arbeitet. Es ist nicht gut, dass
der Mensch die Produkte
seines Arbeitens nur
für den eigenen Konsum bestimmt. Dadurch wird niemand
glücklich. Das führt
zu dem verbitterten
Streit aller gegen alle.
Das ist böse. Stärker noch, das ist die
Wurzel allen Übels.
Das Gute, das an
dieser Stelle im Text geschieht, ist, dass es nicht allein bei einer Bestimmung,
einer Analyse dessen, was
nicht gut ist, bleibt. Gott
mischt sich ein. Wir
hören ihn sagen:
Wenn der Mensch
so
ineinander
steckt, dann hole „ … einander in die Augen sehen … sich gegenseitig helfen.“
Alexandra H. / pixelio
ich ihn auseinander; so auseinander, dass zwei einzelne Menschen einander gegen- Schlange tief eindringen. „Gott enthält euch Wesentliches vor.
über zu stehen kommen. Sie können sich in die Augen sehen, so- Nehmt euch, was ihr kriegen könnt, dann werden euch die
dass sie in den Augen des andern lesen können, dass Hilfe nötig ist. Augen aufgehen.“ Kurzum: Die Schlange lehrt, dass das WeDer Lehrer der Tora, Gott selbst, greift ein, um das Böse abzuwen- sen der Welt der Streit, dass es Misstrauen ist. Sein ist Krieg.
den und zu überwinden. Dabei macht Gott nicht den Fehler, als Sein ist auf alle Fälle nicht Liebe.
Wo der Mensch grenzenlos wird, seine Profitgier bis zum
Helfender den Menschen von sich abhängig zu machen, sondern
bietet Hilfe zur Selbsthilfe. Er verändert den Menschen, holt ihn Himmel stinkt und das Eigeninteresse jede Demut vertreibt,
auseinander und schenkt sie einander. Und siehe, das war sehr gut. da ist das Menschsein ausgehöhlt. Allerdings reicht es wohl
Das Gute ist einfach: Sich begegnen, einander in die Augen sehen, nicht, bei der Analyse zu bleiben, vielmehr ist uns gesagt, was
einander an die Hand nehmen, einander umarmen, sich gegensei- gut ist und was der Herr von uns fordert. Jetzt kommt es dartig helfen. Die Erkenntnis, zu lieben, ist die Erfüllung der Tora, der auf an, dies in die Tat umzusetzen.
Friedhelm Schrader, Emlichheim
Weisung Gottes, des Wortes Gottes, wie Micha sagt.
Im Strom der Zeit
„Ich will dem Herrn singen …“
Großes Chortreffen und Geistliche Abendmusik
Nach einer längeren Zeit mit Vorüberlegungen, Planungen und Proben in den einzelnen Chören war es am 11. Oktober so
weit. Mehr als 200 Sängerinnen und Sänger aus Chören altreformierter Gemeinden Ostfrieslands und der Grafschaft Bentheim kamen in Emlichheim zu einem Chortreffen zusammen. Eine Öffnung über die altreformierte Chorwelt hinaus gab
es dadurch, dass zur teilnehmenden Chorgemeinschaft Bentheim - Gildehaus auch Sängerinnen und Sänger der ev.-reformierten Gemeinde Gildehaus gehören und dass auch die Evangelische Chorgemeinschaft Schüttorf mit dabei war, die
sich aus Sängerinnen und Sängern der ev.-reformierten und der ev.-lutherischen Gemeinde in Schüttorf zusammensetzt.
Die einzelnen Chöre hatten sich gut vorbereitet, so gingen die
Proben ganz entspannt und stressfrei über die Bühne mit viel
Freude am Singen in solch großer Runde von Mitwirkenden.
Und nicht nur das. Es blieb auch genügend Zeit zur Begegnung
und zum Gedankenaustausch bei Kaffee, Tee und Kuchen und
auch später, als herzhafte Suppen mit Brot für die nötige Stärkung sorgten. Viele nutzten die Pausen, um anderen probenden Chören zuzuhören und sich an deren Gesang zu freuen.
Dass dieses Treffen einen solch großen Zuspruch fand bei
jüngeren und älteren Sängerinnen und Sängern, macht Mut
zur Organisation ähnlicher Veranstaltungen auch in Zukunft.
Die große Altersspanne ermöglichte nicht nur wertvolle Kontakte sondern auch eine abwechslungsreiche Auswahl an
Liedgut aus dem populären und dem klassischen Bereich.
Ein herzlicher Dank gilt allen beteiligten Chören und den mitwirkenden Chorleiterinnen und Chorleitern Karin Wolke, Ulrike
Sumbeck, Sabine Engelbertz, Willi vom Baur und Dieter Wiggers
sowie Heinz-Georg Beckmann, Gerrit Dams und Jan Conjer, die
mit Orgel, Klavier und Trompete das Singen unterstützten.
Auch der Gemeinde Emlichheim gilt ein herzlicher Dank für
die Gastfreundschaft, für die gute Bewirtung und alle tatkräftige Mithilfe bei der Vorbereitung und Gestaltung des Treffens.
Für den Synodeausschuss für Gottesdienst und Kirchenmusik
Habbo Heikens, Wilsum
Geistliche Abendmusik
„Ich will dem Herrn singen, und meinem Gott loben“, hören die
zahlreichen Zuhörer am Samstagabend in der ev.-altreformierten Kirche in Emlichheim. Etwa 220 Sängerinnen und Sänger
haben sich dort vor der Orgel zu einem großen Chor aufgestellt
und singen – dirigiert von Willi vom Baur – das Lied von Dieter Golombeck zum Auftakt einer Geistlichen Abendmusik. Der
Vortrag ist das Ergebnis der Proben vom Nachmittag, während
der die 220 Mitglieder aus zwölf verschiedenen Singkreisen,
Chorgemeinschaften und Gitarrenchören in der Grafschaft
Bentheim und Ostfriesland eben unter dem Motto „Ich will dem
Herrn singen“ klassische Werke sowie neuere Kompositionen
eingeübt haben.
Nach dem Eingangslied durch den Gesamtchor singt die
Obergrafschafter Chorgemeinschaft aus Bad Bentheim, Gildehaus und Schüttorf unter der Leitung von Karin Wolke in einem
beeindruckenden Vortrag „Nun lob mein Seel den Herren“ von
Michael Praetorius und „Lobt den Herrn der Welt“ von Henry
Purcell. Die Singkreise der altreformierten Gemeinden Nordhorn und Uelsen, geleitet von Ulrike Sumbeck, bringen das
„Singet dem Herrn“ von Johann Pachelbel zu Gehör.
In einer Andacht stellt Pastor Friedhelm Schrader, ausgehend
von Matthäus 11,28, Goran, Franzi und Josef vor, Außenseiter in
der Gesellschaft, die alle drei „ihr Päckchen zu tragen haben“,
die „mühselig und beladen“ sind. Jesus verspricht den Mühseligen und Beladenen Seelenfrieden. Und die Zuhörer erfahren
mit Goran, Franzi und Josef, was Musik bewirken kann und in
ihrem Leben bewirkt – „Singen gibt Unmündigen einen Mund“.
Nach der Andacht tragen der Projektchor Junger Erwachsener, die Gruppe „Get together“ aus Bad Bentheim, der Chor
Cantiamo aus Bunde sowie der Gitarrenchor Ihrhove neuere
Kompositionen von Gregor Linßen („Wo bist du, Mensch?“),
Gustav Teichmann („Über allem ist die Liebe“) und Don Moen
(„He is the king“) vor. Sabine Engelbertz leitet eine große Gruppe mit den Obergrafschafter Chören, dem Projektchor Junger
Erwachsener und dem Singkreis Wilsum, die „Bevor wir auseinandergehen“ von Klaus Heizmann singen, bevor zum Abschluss
noch einmal der Gesamtchor mit allen 220 Sängerinnen und
Sängern die Bühne betritt und „Herr, deine Güte reicht so weit“
von Martin Sellke und den Irischen Segenswunsch „Möge die
Straße“ von Markus Pytlik vorträgt.
Begleitet werden die Chöre von Jan Conjer, Bad Bentheim
(Trompete), Heinz-Georg Beckmann, Nordhorn (Orgel und Klavier) und Gerrit Dams, Neuenhaus (Orgel). Das gemeinsame
Singen von Liedern und Psalmen runden einen musikalischen
Abend ab, der noch mehr Zuhörer verdient gehabt hätte.
Johann Vogel, Laar
220 Sängerinnen und Sänger sind an dem Chortreffen und der Geistlichen Abendmusik beteiligt.
Foto: jv
1000. Predigt
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Vom Schreibtisch und der Kanzel
1000. Predigt – so steht es über dem Dokument, das ich in dieser Woche bearbeite. Seitdem ich Predigten schreibe und halte,
nummeriere ich sie. Und nun, Mitte Juli 2014, nach gut 15 Jahren ist die 1000. Predigt fertig. Das klingt viel und ist es wohl
auch. Manchmal geht eine Predigt leicht aus der Hand, sie schreibt sich fast von selbst. Manchmal quäle ich mich durch, ringe
um und mit Gedanken und Worten, die Seite will sich einfach nicht füllen. Und oft habe ich dann das Gefühl, dass dieses
Quälen sich dann auf die Hörer-Gemeinde überträgt.
Wirkung und Brückenfunktion
Immer wieder mache ich die Erfahrung,
dass eine geschriebene Predigt noch längst
keine gehaltene ist. Eine Predigt ist erst
dann fertig, wenn sie gehalten wurde – und
eigentlich dann auch noch nicht, denn im
besten Fall wirkt sie nach, beim Prediger
und beim Hörer. Überraschend ist es zuweilen, auf Teile der Predigt angesprochen
zu werden, die man selbst als Prediger gar
nicht für so wichtig hielt. Offensichtlich
kann die Hörergewichtung eine andere
sein als die Gewichtung des Sprechers.
Eine spannende Aufgabe, die Brücke
zwischen dem alten Text und der heutigen Zeit zu schlagen. Beide Aspekte sind
mir wichtig. Die Bibel, als Grundlage
der Predigt, ist und bleibt der Ausgangspunkt. Aber: Was hat der Text heute zu
bedeuten? Was kann er heute bewirken?
Warum ist er heute für die, die zum Gottesdienst gehen, wichtig? Das wiederum
bringt die Aufgabe mit sich, genau hinzuschauen, in welcher Welt wir eigentlich
leben. Welche Einflüsse bestimmen uns?
Da die Gottesdienstgemeinde eine bunte Ansammlung ganz verschiedener Lebenssituationen ist, kann es vorkommen,
dass ein Gottesdienstteilnehmer sich nicht
angesprochen fühlt, weil seine Lebenswirklichkeit nicht Gegenstand der Predigt
war. Zum Glück ist der Gottesdienst weit
mehr als nur die Predigt – die Musik, das
Gesungene, die Gebete, die Gemeinschaft,
die Atmosphäre u.v.m. sind wesentliche
Aspekte des Gottesdienstes.
Hörgewohnheiten
In den vergangenen 15 Jahren sind es
deutlich weniger Worte, die meine Predigten umfassen. Bis zu 40 Prozent weniger Worte stehen auf dem Papier.
Sicherlich, unsere Hörgewohnheiten
werden anders und die Predigt hat sich dem
anzupassen. Gerade die jüngere und mittlere Generation ist es nicht mehr gewohnt,
langen Monologen aufmerksam zuzuhören. Die moderne Medienwelt fordert uns
mit ihren Kurzmitteilungen heraus.
Predigt und Liturgie wirken nach,
wie der von Gerold Klompmaker
(als Vorsitzender der Synode)
eröffnete Gottesdienst zum
175-jährigen Bestehen der
Ev.-altreformierten
Kirche am 1. Juni 2013
vor dem Kloster Frenswegen.
Foto: B. Büter
Schaut man sich die Tagesschau an, so
umfassen die Beiträge wenige Sekunden,
und wenn man sich heute einen Tatort aus
den 1980er Jahren ansieht, dann wirkt er
langweilig, weil die Texte länger sind und
die Bilderfolge deutlich langsamer.
Auf der anderen Seite hat eine Rede von
mehreren Minuten heute durchaus Sinn.
Sie holt uns aus unserer Alltagswelt heraus
und lässt uns quasi den Außenblick auf
uns selbst heben. Mit Gottes Augen auf
unser Leben schauen – das geht nicht im
Tagesschaumodus. Klar, das wirkt dann
manchmal langweilig, wenig spannend.
Aber das ist auch nicht der Anspruch
der Predigt. Sie will ja keine Spannung
erzeugen, sprich: unterhalten. Sie will
Gottes Wort zur Sprache bringen in unserer Lebenswelt. Und das kann auch mal
unangenehm sein, das fordert uns heraus,
hinzuhören, Widerstände zu überbrücken, das Wort auszuhalten.
Ob die Wirklichkeit der Predigt immer
mit ihrem Anspruch zusammenfällt, sei
dahingestellt. Wie gut, dass man mit einer Predigt nicht alles sagen muss, dass
es auch den nächsten Sonntag gibt! Wie
gut, dass die Gemeinde eine langmütige
Gemeinde ist.
Wort und (!) Geist
Was immer eine Predigt für den Gottesdienstteilnehmer zur guten oder schlechten Predigt sein lässt – hier gibt es unzählige Kriterien und Sichtweisen – es
kommt letztlich auf den Geist Gottes an,
der das Menschenwort zum Träger von
Gottes Wort werden lässt. Und diesem
Geist haben wir nicht zu befehlen, ihn
können wir sowohl bei der Erstellung der
Predigt als auch beim Hören nicht zur
Wirkung kommandieren. Wir können
und müssen um seine Wirkung bitten.
Ja, sicherlich: Auch ich frage mich
angesichts der Entwicklung der Gottesdienstteilnehmerzahlen, ob die Predigtarbeit Sinn macht. Was das nach 1000
Predigten bei mir macht, möchte ich hier
nicht verschriftlichen. Es geht – und das
muss ich mir immer wieder sagen – um
den Auftrag, Gottes Wort zur Sprache zu
bringen: Mit aller Mühe und allem Engagement. Zu urteilen, ob das so heute
noch Sinn macht, liegt nicht an mir und
ist auch nicht nur an den Zahlen abzulesen.
Gerold Klompmaker,
Bad Bentheim
(Aus dem Gemeindebrief)
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Glaubenskurs / Leserbrief & Antwort
„Spürbar glauben. leben“ – Nachfolgekurs von
„SPUR 8“ – in Dortmund vorgestellt
Am 22. September wurde in Dortmund von der Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste in Westfalen der Nachfolgekurs „spürbar glauben. leben“ vorgestellt.
Ein Nachfolgekurs will „spürbar“ im
doppelten Sinne sein. Zum einen schließt
er sich an den Kurs „SPUR 8“ an, will
also ein Nachfolgeangebot sein für alle,
die den Kurs „SPUR 8“ kennen gelernt
haben. Zum anderen will er im wahrsten
Sinne des Wortes in die Nachfolge führen. „Hat SPUR 8 als Glaubenskurs zum
Ziel, dass Menschen Entdeckungen im
Land des Glaubens machen, so will ‚spürbar‘ dazu beitragen, dass sie dieses Land
besser kennenlernen.“ So die Beschreibung dieses Kurses von Volker Roschke,
neben Kuno Klinkenborg einer der Herausgeber.
Welche Relevanz hat der Glaube für
mein Leben und wie erfahrbar und eben
„spürbar“ wird er im Dasein? Auf diese
Fragen werden hier in insgesamt sieben
Folgen Antworten gegeben. Themen wie
Spiritualität im Alltag, Gaben und Mitarbeit in der Gemeinde, Umgang mit ethischen Fragen, Weltverantwortung werden behandelt. Wie bei „SPUR 8“ endet
der Kurs mit einem Gottesdienst. Hierbei
entwickeln die Teilnehmenden den Gottesdienst mit.
„Spürbar“ unterscheidet sich aber auch
durch größere Flexibilität. Anders als bei
„SPUR 8“ bauen die einzelnen Module
nicht aufeinander auf. Statt sieben können also auch drei oder vier Abende angeboten werden. Die Materialien eignen
sich nicht nur für zweistündige Gemeindeabende, sie können auch für Tagesseminare, Hauskreisabende oder Freizeiten genutzt werden. Auch wer „SPUR 8“
(noch) nicht kennt, kann mit „spürbar“
also arbeiten.
„Sie sind Christ? Interessant! Und was
macht man da so?“ Auf diese nassforsche Frage will „spürbar“ eine Antwort
geben. Er will deutlich machen wie man
„glauben“ wahrnehmen kann und in ihn
hineinwächst. Zum anderen zeigt er, wie
„leben“ in den eigenen Glauben kommt.
So erklären sich die beiden zugeordneten
Adverbien „glauben. leben“ in der Überschrift.
Ein Teilnehmerbuch, welches sich gut
ins eigene Regal stellen lässt, um auch
später noch einmal darin zu blättern,
gehört ebenso zur Ausstattung des Kurses wie einzelne „Mitbringsel“ für jeden
Abend. Sie helfen, das Erfahrene mit in
den Alltag zu nehmen. Der Vortragsteil
beschränkt sich an jedem Abend auf zehn
Minuten. Daneben finden sich verschiedene Methoden, sich dem jeweiligen Thema zu nähern.
Auf den ersten Blick scheint der Kurs ein
gutes Handwerkszeug für die Gemeinden
zu sein. Modern in der Aufmachung, flexibel in den Einsatzmöglichkeiten und der
Gestaltung der einzelnen Abende geht der
Kurs auf die Bedürfnisse heutiger Gemein-
dearbeit ein.
Ich freue mich,
in den nächsten
Monaten mich
„einzufuchsen“
und hoffe ab
dem Herbst des
nächsten Jahres
dann beide Kurse vorstellen zu können.
Das Handbuch zu „spürbar“ ist für 19,99
Euro erhältlich. Darin enthalten sind die
Berechtigung für den Zugang zum Material-Download und ein Gutschein für die
„Mitbringsel“ zum Vorzugspreis von fünf
Euro. Der Kursus wendet sich hauptsächlich an Männer wie Frauen im Alter von 30
bis 65 Jahren.
Dieter Bouws, Uelsen
?
!
Nachgehakt: Bund und Abendmahl
Sehr geehrter Herr Oldenhuis,
mit vollem Zuspruch habe ich Ihren Artikel „Nie wird er seine Treue kränken …“ aus
dem letzten Grenzboten gelesen. Aus diesem Artikel geht leider nicht hervor, ob die
Argumentation nicht auch für die Zulassung der Kinder zum heiligen Abendmahl
gilt. Auch als Vater dreier Kinder stellt sich mir die Frage: Gilt nicht auch die gleiche
Argumentationsweise „Ja, natürlich, die Kinder gehören dazu, die werden nicht ausgeschlossen“ für die Beteiligung unserer getauften Kinder am heiligen Abendmahl? Ich
bitte Sie hierzu im nächsten Grenzboten öffentlich Stellung zu nehmen.
Jethro Wanink, Nordhorn
Lieber Herr Wanink,
herzlichen Dank für Ihre Reaktion auf meinen Artikel im letzten Grenzboten: ,,Nie
wird er seine Treue kränken …” Meine Argumentation bezieht sich auf die Taufe und
Sie fragen sich, ob dieselbe Argumentation nicht auch gültig sei für die Zulassung von
Kindern zum Heiligen Abendmahl. Auf diese Frage kann ich Ihnen mit einem vollmundigen Ja antworten. Auch die Kinder gehören dazu. Übrigens sollte man bedenken, dass hier einige Grenzen sind. Getauften Säuglingen ein Stückchen Brot auf die
Zunge zu legen, halte ich für nicht sinnvoll. (In bestimmten Orthoxen Kirchen im Osten
hat man diese Tradition.) Wenn Kinder mitfeiern ist es wichtig, dass sie auch verstehen, was beim Abendmahl passiert. Gute Vorbereitung ist wichtig, im Familienkreis
und im Kindergottesdienst. Man staunt auch manchmal, wie die kleinen Kinder in
ihrem kindlichen Glauben stehen. Manchmal auch uns zum Vorbild. Können wir als
Eltern oder als Opa und Oma unseren Kleinen erklären, was wir am Heiligen Abendmahl erfahren, wenn Kinder uns fragen, was wir da gemacht haben?
Und dann noch etwas: Abendmahl feiern heißt, mit der ganzen Gemeinde feiern.
Dafür tragen Gemeinde und Kirchenrat die Verantwortung. Paulus sagt im 1. Korintherbrief: ,,Lasst aber alles ehrbar und ordentlich zugehen.” (1.Korinther 14, 40) Das
halte ich auch hier für sehr wichtig. Letztendlich geht es um die Ehre Gottes und um
unser Heil.
Herzliche Grüße, Tammo J. Oldenhuis, Emlichheim
Geschenke der Hoffnung
165
Weihnachten im Schuhkarton 2014
Konzert mit dem Gospelchor Uelsen
Im Rahmen von Weihnachten im Schuhkarton veranstaltet der Gospelchor Uelsen am Sonntag, den 2. November 2014
um 19 Uhr in der ev.-altreformierten
Kirche in Nordhorn ein Schuhkartonkonzert unter dem Motto „Love is a wonderful thing“ (Liebe ist eine wundervolle
Sache). Auf musikalische Weise wird in
einem bunt gemischten Programm aus
ruhigen, besinnlichen und schnellen,
mitreißenden Liedern auf das Anliegen
von Weihnachten im Schuhkarton hingewiesen. Der Eintrittspreis beträgt fünf
Euro – oder der Besucher bringt als Eintrittskarte einen gefüllten Schuhkarton
mit. Jeder ist ganz herzlich eingeladen.
Mit kleinen Dingen
Großes bewirken!
Weihnachten im Schuhkarton ist Teil der
weltweit größten Geschenkaktion „Operation christmas child“. Über 110 Millionen Kinder wurden in den vergangenen
zwei Jahrzehnten bereits beschenkt. Im
deutschsprachigen Raum wird Weihnachten im Schuhkarton vom christlichen Hilfswerk „Geschenke der Hoffnung“ mit Sitz in Berlin koordiniert.
Ein großes Netzwerk von ehrenamtlichen Mitarbeitern macht es möglich, dass
jedes Jahr aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz fast eine halbe Million
Schuhkartons auf die Reise zu Kindern
verschiedener Nationen geschickt werden.
Wann geht es los?
Was kann ich verschenken?
Kleidung: wie Mütze, Schal, Handschuhe,
T-Shirt, Socken, Pullover;
Süßigkeiten: wie Vollmilchschokolade,
Bonbons, auf Mindesthaltbarkeit bis
März 2015 achten;
Spielzeug: wie Kuscheltiere, Auto, Ball,
Brettspiel, Jojo, Puppe, Autos etc.;
Schulsachen: z.B. Schulhefte, Buntstifte,
Bleistifte, Anspitzer, Radiergummi;
Hygieneartikel: z.B. Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste, Handcreme, Haarspange;
Sonstiges: Mundharmonika, Blockflöte,
Malbuch, Dynamotaschenlampe.
Über einen Gruß oder ein paar nette
Zeilen wird sich jedes Kind freuen. Eine
Übersetzung ist vor Ort möglich.
Was darf nicht in den Karton?
Gebrauchte Gegenstände jeder Art, zerbrechliche Porzellanbecher, Vasen, Lebensmittel wie Nüsse, Zucker, Nudeln,
Kaffee, Saft, Kekse, Lebkuchen, Schokolade mit Füllungen, Flüssigkeiten,
Medikamente, Seife und Vitaminbrausetabletten, scharfe, spitze und andere
gefährliche Gegenstände, Artikel, die mit
Hexerei oder Zauberei zu tun haben. Aufgrund der Zollbestimmungen in den unterschiedlichen Empfängerländern und
aus Respekt vor der Glaubwürdigkeit der
verteilenden Kirchengemeinden sind diese Dinge nicht gestattet.
Wie viel Reisegeld
ist erforderlich?
Helfen Sie die Kosten für die gesamte Logistik zu decken. Für sechs Euro wird ihr
Schuhkarton direkt in das Empfängerland gebracht. Das Geld bitte dem Päckchen beilegen oder auf folgendes Konto
überweisen: Geschenke der Hoffnung,
Was ist zu beachten?
IBAN:DE12370601935544332211,
BIC
1. Es gibt drei Altersgruppen: 2-4 Jahre, GENODED1PAX; (Eine Spendenquit5-9 Jahre und 10-14 Jahre. Bitte für Jun- tung ist möglich).
gen ein J, für Mädchen ein M auf dem
Sammelstellen –
Karton vermerken.
2. Deckel und Karton bitte getrennt mit
Wir machen mit!
Geschenkpapier bekleben.
Bad Bentheim: Rad & Tat, Zeppelinstr. 14;
3. Nur neue Geschenke in den Schuhkar- Brandlecht: Fam. Daems, Am Kreuzbree
ton packen.
20; Emlichheim: Bäckerei Schoemaker,
4. Den Schuhkarton nicht zukleben, mit Wilsumer Str. 24; Georgsdorf: Fam. Moß,
einem Gummiband verschließen, und Buchenstr. 1; Gildehaus: Bäckerei Helms,
bei einer Sammelstelle abgeben.
Waldseiter Str. 31; Hoogstede: Fam. KösWeihnachten im Schuhkarton begann
bereits am 15. Oktober. Die Schuhkartons
müssen bis zum 15. November in einer
der aufgeführten Sammelstellen abgegeben werden.
Gospelchor Uelsen
Gospelchor Uelsen
www.gospelchor-uelsen.de
www.gospelchor-uelsen.de
Im Vorprogramm
„Band Pleasure“
aus Nordhorn
Vorprogramm
Love is a wonderful Im„Band
thing
Pleasure“
Ein Konzert für „Weihnachten im Schuhkarton“
aus Nordhorn
SO 02.11.14 19.00
SO 02.11.14 19.00
Love is a wonderful thing
Ein Konzert für „Weihnachten im Schuhkarton“
Ev.-altreformierte Kirche
Eintritt: 5€
Paul-Gerhardt-Strasse 2, Nordhorn
oder ein gefüllter
Schuhkarton
Ev.-altreformierte Kirche
Eintritt: 5€
Paul-Gerhardt-Strasse 2, Nordhorn
oder ein gefüllter
Schuhkarton
ter, Hauptstr. 26; Itterbeck: Autohaus Peters, Wilsumer Str. 8; Laar: Elektro Ekkel,
Nordesch 1; Lage: Fam Nöst, Baukamp
14; Lohne: Fam. Langner, von Ketteler Str. 1; Neuenhaus: Fietsen Hein, Am
Bahnhof 4; Neugnadenfeld: Fam. Alexandrov, Blumhardtstr. 25; Nordhorn: Firma
Bartels & Olthuis, Benthstr. 162-164; Firma City-bike, Lingener Str. 82; Fam. Gels,
Schleusenstr. 2; Fam. Kalter, Lötzener Str.
4; K&K, Bentheimer Str. 26; Schüttorf:
Zweiradexperte Hanselle, Nordhorner
Str. 29; Uelsen: Fam. Engbers, Oststr. 20;
Buchhandlung Mine, Am Markt 5; Veldhausen: Fam. Sweers-Kathorst, Rasenweg
8; Wietmarschen: Fam. Feldmann, Am
Stiftsbusch 47; Wilsum: Schuhhaus Züter, Hauptstr. 6; Ostfriesland: Infotelefon
04953-923763, Hilde Kroeze.
Wer Fragen hat, seinen Karton abholen
lassen möchte oder einen Flyer mit mehr
Infos will, kann sich an Heinrich Terdenge, Telefon 05926-520, wenden. Mehr
Informationen im Internet unter: www.
weihnachten-im-schuhkarton.org
Silke und Heinrich Terdenge, Nordhorn
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Freizeit des Frauenbundes
Wir waren unterwegs …
38 Frauen vom Ev.-altreformierten Frauenbund waren vom 11.-16. September 2014
in Krelingen unterwegs. Genau das war
unser Thema: Unterwegssein – Der Weg
ist das Ziel!?
Renate Heikens sagte in ihrer Einleitung folgendes dazu: „Warum nun die
Formulierung „Der Weg ist das Ziel!? Ist
der Weg auch das Ziel? Ist das Ziel unseres Lebens nur die Ewigkeit – das Leben
mit Gott nach dem Tod? Oder hat unser
Lebensweg schon Bedeutung?“
Gilt dieser Satz so für mich? Beinhaltet
er Fragezeichen? Oder kann ich diesen
Satz als Aufruf oder Ausruf verstehen?
Manchmal treffe ich auf eine Kreuzung.
Ich muss mich entscheiden, mich auseinandersetzen, durchkämpfen? Wohin
führt mein Weg? Muss ich ihn allein gehen? Kann ich jemand um Rat bitten?
Diese Frage kommt in dem Lied zum
Ausdruck: Ich möcht`, dass einer mit mir
geht… (EG 209), das wir während der
Freizeit mehrfach gesungen haben.
Sehr beeindruckt hat uns der Film
„Amazing Grace“: William Wilberforce
(1759-1833) wurde mit 21 Jahren ins britische Unterhaus gewählt. Er nutzte dieses
Amt, um sich gegen die grausame Ausnutzung und menschenunwürdige Verachtung der afrikanischen Sklaven einzusetzen. 18 Jahre kämpfte er gegen die
dominierende Haltung der Wirtschaftsexperten seiner Zeit. Drei Tage vor seinem Tod erlebte er endlich die gesetzliche
Abschaffung der Sklaverei.
Wilberforce hat auf die Chance, englischer Premierminister zu werden, verzichtet. Doch warum tat er das? Weil es
etwas gab, was für ihn viel wichtiger war
als der Führer des größten Weltreiches
der damaligen Zeit zu werden. Mit 26
Jahren hat er sich für ein Leben mit Jesus entschieden. Er hatte erkannt, welch
großes Opfer Gott für ihn gebracht hatte.
Er war von Christus ergriffen und konnte
nicht anders, so wie Paulus.
In den Bibelarbeiten beschäftigten wir
uns mit den drei Missionsreisen von Paulus. Der Apostel Paulus, der durch die
Begegnung mit Jesus Christus eine große
persönliche Verwandlung in seinem Leben erfahren hat, folgt im Weiteren dem
Ruf Christi und ereifert sich für die Verbreitung des Evangeliums. Auf drei Reisen, wie sie in der Apostelgeschichte beschrieben sind, werden Städte und Länder
aufgeführt, in denen er die frohe Botschaft
trotz vieler Widerstände und Gefahren bis
hin zur Gefangennahme verbreitet.
Seine Wege führten ihn für viele Jahre
nach Israel, Kleinasien, Griechenland und
Italien. Viele Gemeinden sind dort durch
seine Mission ins Leben gerufen worden.
Paulus wurde nicht müde, seinem Herrn
treu zu bleiben. Die Devise des Paulus
war: „Aber ich achte mein Leben nicht
der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf
vollende und das Amt ausrichte, das ich
von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu
bezeugen das Evangelium von der Gnade
Gottes.“ (Apostelgeschichte 20,24)
Am letzten Freizeittag haben wir Psalm
121 miteinander gelesen und gesungen. Am
Ende der Stunde konnte jede Teilnehmerin
die für sie bedeutsamsten Worte als Gedicht
formulieren, der Gruppe vortragen und es
gemeinsam mit vielen anderen Eindrücken
im Herzen mit nach Hause nehmen.
Viele Wege sind wir während der Freizeit gegangen, viele Ziele haben wir erreicht. Wir fühlten uns heimisch in den
schön eingerichteten Zimmern. Im Laufe
unserer Freizeit besuchten wir die Gärtnerei, die Werkstatt und den Bücherladen des
Krelinger Freizeitzentrums und erkundeten auf verschiedenen Wegen die nähere
Umgebung. Mit dem Planwagen fuhren
wir durch die schöne Landschaft und mit
dem Bus in die reizvolle Stadt Celle.
Gemeinsam haben wir in der Bibel gelesen, gesungen, gebastelt, gespielt, unsere Muskeln trainiert, Filme gesehen, gerätselt, lustige Geschichten und Sketche
vorgetragen. Alle Teilnehmer blicken auf
eine segensreiche Zeit zurück. In und mit
alldem waren, sind und bleiben wir mit
Gott gemeinsam unterwegs.
Ein ganz herzlicher Dank gilt der Leitung des Frauenbundes und allen Mitwirkenden!!!
Ingrid Kampert, Gesine Wiggers
(beide Emlichheim)
und Dini Wortelen (Hoogstede)
PS. Sind Sie/Bist du auf der nächsten Freizeit auch dabei? Sie ist geplant vom 14.-18.
September 2015 in Braunfels.
Sie waren in Krelingen dabei
Foto: Gesine Wortelen
Diakonische Konferenz / Mitgliederversammlung ACK
167
Am Ende des Lebens –
Herr lehre uns bedenken … (Ps. 90, 12)
Die jährliche diakonische Konferenz
tagte am 11. Oktober im ostfriesischen
Wybelsum bei Emden. Das Thema „Am
Ende des Lebens – Herr lehre uns bedenken …“ war für mehr als 120 Teilnehmer
aus allen Regionen der reformierten Kirche interessant genug, die Reise nach Wybelsum anzutreten. Allein aus der reformierten Gemeinde Leipzig waren etwa 20
Teilnehmer angereist.
In das Thema führten Referate von Kirchenpräsident Dr. Heimbucher (theologische Aspekte) und von Dr. Petermann,
ehemaliger Chefarzt des Marienkrankenhauses in Nordhorn (medizinische Aspekte) ein. Den aktuellen Bestrebungen,
dem selbstbestimmten und evtl. ärztlich
assistierten Suizid zu erlauben, traten beide Referenten deutlich entgegen. Auch der
wirtschaftliche Druck (ca. ein Drittel der
Krankheitskosten eines Menschen fallen
durchschnittlich in der letzten Lebensphase an) müsse von den Menschen am Ende
des Weges ferngehalten werden, auch wenn
ein „vor der Zeit“ beendetes Leben für die
Krankenkassen ein wirtschaftlich entlastender Faktor ist. Betroffene haben das
Gefühl, sie dürften der Gesellschaft, ihren
Angehörigen und Ärzten aus Kostengründen nicht mehr länger zur Last fallen.
Laut Kirchenpräsident Dr. Heimbucher
ist das Leben ein Geschenk Gottes! Sterbehilfe kann für Christen nur heißen „Begleitung beim Sterben“, aber nicht „Herbeiführen des Todes“. Auch Dr. Petermann
plädierte für die Stärkung und den Ausbau
der Palliativmedizin und der Hospizarbeit. Sie sind nach seiner Aussage die wirksamste Gegenbewegung in Deutschland
gegen die gesetzlich erlaubte Sterbehilfe,
die in einigen unserer Nachbarländer bereits erlaubt ist. Er befürchtet, dass sich aus
der angestrebten Straffreiheit für die Mediziner ein Anspruch der Patienten an die
Mediziner entwickelt.
Nach den Referaten und einer Mittagspause wurden in acht Arbeitsgruppen unterschiedliche Aspekte des Tagesthemas
Dr. Petermann (rechts) und Dr. Heimbucher im Gespräch
behandelt, wie „Ethik und Sterbehilfe“,
„Begleitung durch Hospizdienste“, „Patientenvorsorge“, „Das Testament“ oder
„Wandel der Begräbniskultur“. Gegen 17
Uhr wurden die Teilnehmer nach einem
interessanten Tag mit dem Abschlusssegen vom Vorsitzenden des Diakonieausschusses, Pastor Bernd Roters aus Veldhausen, wieder in ihre Heimatgemeinden
verabschiedet.
Albertus Lenderink, Bad Bentheim
Religionsfreiheit
Mitgliederversammlung der
Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen (ACK)
Am 1. und 2. Oktober fand in Magdeburg
eine Mitgliederversammlung der ACK
statt. Die ACK ist ein 1948 gegründeter
Zusammenschluss christlicher Kirchen
in Deutschland zum Zweck der Förderung ökumenischer Zusammenarbeit
und der Einheit der Kirchen. Zur ACK
gehören 17 Mitgliedskirchen, darunter
die Ev.-altreformierte Kirche.
Die in der ACK zusammengeschlossenen
Kirchen „bekennen den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und
Heiland und trachten darum, gemeinsam
zu erfüllen, wozu sie berufen sind, zur Ehre
Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (§ 1 der Satzung).
Religionsfreiheit als Menschenrecht
Ein Schwerpunkt aus der umfangreichen
Tagesordnung der Mitgliederversammlung war mit dem Referat von Prof. Dr. Hei-
ner Bielefeldt über Fragen der Religionsfreiheit gegeben. Prof. Bielefeldt ist Inhaber
des in Deutschland einzigen Lehrstuhls für
Menschenrechtsfragen in Erlangen, und er
ist zugleich Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Religions- und Weltanschauungsfreiheit in Genf. Er benannte
als Ursachen für die Verletzung von Religionsfreiheit einerseits die durch Krisen und
Kriege zerfallenden Staatswesen (z. B. Syrien, Irak) und andererseits die durch einen
Staat vertretene Ideologie oder Religion,
die Andersdenkende diskriminiere und
unterdrücke (z. B. Nordkorea, Vietnam,
China, Eritrea, Iran). Oft seien es staatlichadministrative Schikanen (z. B. Verschleppung oder Verweigerung von Baugenehmigungen), mit denen die Ausübung von
Religion behindert werde.
Bielefeldt betonte: Religionsfreiheit ist Bestandteil der internationalen Wertegemeinschaft, sie ist ein Menschenrecht, das allen
Menschen garantiert werden müsse. Deshalb müsse man (auch) mit klaren sowie
differenzierten Stellungnahmen auf Verlet-
zungen der Religionsfreiheit reagieren.
Die Delegierten der ACK-Mitgliederversammlung unterstrichen den notwendigen
Einsatz für verfolgte und bedrängte Christen und religiöse Minderheiten. Sie verabschiedeten eine Erklärung gegen Terror
und Gewalt im Namen der Religion.
Völkermord an den Armeniern
Im Jahre 2015 wird der 100. Jahrestag des
Völkermordes an den Armeniern durch
das Osmanische Reich (Türkei) begangen.
Auch wenn es kaum noch Überlebende
gibt, bleibt die Frage der Anerkennung von
Leid und Unrecht aktuell. Die ACK ermutigt ihre Mitgliedskirchen und Gemeinden
dazu, dieses Gedenken mit Gebeten und
Gottesdiensten zu begehen. Als Termin
empfiehlt sie zusammen mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen den 24. April 2015.
Marc Witzenbacher (Ökumenische
Centrale) / Heinrich Lüchtenborg
Die verabschiedeten Erklärungen der ACK
zu beiden Themen sind im Internet zu finden
unter http://www.oekumene-ack.de
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Anzeigen / Aus den Gemeinden
Dennoch bleibe ich stets an dir;
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat und nimmst
mich am Ende mit Ehren an. Psalm 73,23-24
Nach einem Leben voller Liebe und Fürsorge nehmen wir Abschied von meinem geliebten Mann,
unserem lieben Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel, Neffen und Cousin
Jan Harm Smitderk
* 29. Januar 1935
Getauft wurden:
05.10. Jonathan (Judith Kamps)
05.10 Raja (Tabea Kamps und Andre Kremer)
Gestorben sind:
14.09. Gerhard Völker
76 Jahre
02.10. Jan Harm Smitderk 79 Jahre
Uelsen
Uelsen
Bad Bentheim
Emlichheim
† 2. Oktober 2014
Er verstarb an den Folgen eines tragischen
Verkehrsunfalles.
In stiller Trauer
Anna Smitderk geb. van Wieren
Jan und Silvia Smitderk
mit Anna, Nico – Lena, Tom und Max
Gisela und Erwin Naber
mit Marc – Daniela, Jana – René und Tabea
Gerlinde und Rudi Sentker
mit Lucas – Kathi, Marie und Paula
Janette und Jens Hornig
mit Carlotta und Mila
Jutta und Helmut Baarlink
mit Mathis und Momo
Anja und Helmut Zwafelink
mit Nele und Piet
und alle Anverwandten
49824 Laar-Vorwald, Smitderks Diek 2
Bunde – Neuer Pastor
Pastor Christoph Heikens, seit dem 7. Juni 2009 in der altreformierten Gemeinde Hoogstede tätig, hat den Ruf der Gemeinde
Bunde angenommen. Auch die Gemeinde Emlichheim hatte
Christoph Heikens berufen. Die Grenzboten-Redaktion gratuliert der Gemeinde Bunde und wünscht dem Ehepaar Heikens
für die kommende Zeit in Hoogstede und dann für die Aufgaben in Bunde Gottes Segen.
(jv)
Der Grenzbote
Aus den Kirchenbüchern
erscheint vierzehntägig, in den Sommerferien einmal in drei Wochen.
Herausgeber: Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen
Redaktion: Pastor Fritz Baarlink, Veldhausen (f b), Johann Vogel, Laar (jv),
Sven Hensen, Nordhorn (sh)
Schriftleitung: Pastor Fritz Baarlink, Mühlenstraße 26, 49828 Neuenhaus-Veldhausen,
Tel.: 05941/4462, E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss: Am Dienstag nach dem Erscheinen der vorigen Ausgabe; namentlich
gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet.
Druck: Druckerei Hellendoorn, Stettiner Straße 1, 48455 Bad Bentheim
Bestellmöglichkeiten: Bei den Kirchenräten für den Bezug über die Kirchengemeinde; für den
Postbezug bei Gesine Wortelen, Buchenstraße 32, 48465 Schüttorf, E-Mail: [email protected],
für die Online-Ausgabe als pdf-Datei über die E-Mail-Adresse [email protected]
Bezugsgebühren: € 25,00 bei Bezug über Kirchengemeinden und bei online-Bezug,
€ 40,00 bei Postzustellung
Anzeigen: € 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite
C.G.B. Grafschaft Bentheim
„Forum für Bibel und Bekenntnis“
Die Herbstversammlung findet am
Freitag, 7. November 2014, um 20.00 Uhr
im altref. Gemeindehaus Emlichheim statt
Dr. Berthold Schwarz, FTH Gießen spricht zum Thema:
„Kann es sein,
dass Gott sich manchmal vor uns verbirgt?“
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Schriftführer
Gerrit Jan Klompmaker
Kirchen-Café Emden
Zum Bericht über die Diakonische Tagung (Grenzbote, 12. Oktober 2014) gehört auch noch der Hinweis auf das inzwischen
rege in Anspruch genommene Kirchen-Café in Emden.
Frau Anne Wielstra von der Gemeinde Emden berichtet über
die Arbeit des Kirchen-Cafés, welches vor etwa zwei Jahren eröffnet wurde und zum Teil von der Synode unterstützt wird.
Zunächst sei der Zulauf sehr schleppend gewesen – „wir haben
nichts als fünf Brote und zwei Fische“ –, doch mittlerweile kommen 40-50 Gäste aller Konfessionen, auch Konfessionslose sind
zu Gast. Der anfangs angesetzte Dienstag reichte nicht mehr
aus, so dass das Angebot auf den Freitag ausgeweitet wurde. Es
kommen Junge und Ältere aus zum Teil schwierigem sozialen
Umfeld, um hier neue Gemeinschaftsgefühle zu erleben.
Eine Kleiderkammer, gefüllt durch Spender, wird immer
mehr in Anspruch genommen. Wer kann, wirft einen kleinen
Obolus in eine Spendendose. Kleiderspenden, besonders für die
Kleinen, sind herzlich willkommen.
Gäste finden vereinzelt den Weg in die Gottesdienste. Als ein
Besucher fragte, wieso er nach dem Gottesdienst zum sonntäglichen Kaffeetrinken eingeladen sei, er gehöre doch gar nicht zur
Gemeinde, bekam er die Antwort: „Bei uns sind alle eingeladen!“
Die im Eingangswort von Pastor Teunis aufgestellte These von
der Wechselwirkung zwischen Wort und Tat trage hier sichtbare
Früchte. Die „Brotvermehrung“ ist dort in vollem Gange. Jeden
Dienstag und Freitag sind vier bis fünf Frauen aus Emden und
Campen für die Gäste da.
Wilhelm Hensen, Neuenhaus