Online-Leseprobe - Theaterensemble Namenlos

Transcrição

Online-Leseprobe - Theaterensemble Namenlos
THEATER – SKRIPT
Uraufführung in Pottenbrunn
Herbst 2008
FREIGEISTMEDIA
www.namenlos.at
“Urlaubsflirt im
Strandhotel”
von
Jürgen Johannes Mempör
&
Jutta Heiser
Schwank in 2 Akten
Spielort: Hotelrezeption/Empfangsbereich
Zeit:
2008
Sprache: Im regionalen Dialekt
Dauer: ca. 100 min.
Bühnenskript
Version 1.0
Copyright: Jürgen Johannes Mempör & Jutta Heiser - 2008
Amtsstraße 33, A – 3140 Pottenbrunn
1
Urlaubsflirt im Strandhotel
Komödie in 2 Akten von
Jürgen Johannes Mempör & Jutta Heiser
Personen:
Ferdinand
Dr. Friedrich Beckenberger
Elfi Beckenberger
Susanne Brauer
Werner Keller
Steffi
Frank
Valentin Rütli
Dir. Gugl
Marianne Gugl
Josef
Concierge im Hotel
Wiener Geschäftsmann
seine Gattin
seine Sekretärin
Trainer v. Elfi Beckenberger
Zimmermädchen
Geschäftsmann aus Berlin
Tourist aus der Schweiz
Hotelbesitzer
Hotelchefin
Hausmeister/Bademeister
© Jürgen Johannes Mempör & Jutta Heiser
Theaterensemble Namenlos 2008
2
1. Akt
1. Szene
(Ferdinand, Steffi, Josef und Dir. Gugl)
(Ferdinand, Steffi und Josef betreten die Bühne, setzen sich und beginnen Karten zu
spielen)
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Wer höher hebt, gibt! (alle heben ab – an dieser Stelle wird realistisch
Karten gespielt fürs Publikum) Irgendwie bin ich froh, dass die heurige
Saison so gut wie vorbei ist und mit ihr der ganze Stress.
Bei was hast du denn leicht Stress gehabt. Als Bademeister im
Liegestuhl oder als Hausmeister im Weinkeller beim Flaschenabstauben.
Moment liebste Kollegin, bei uns im Weinkeller muss alles seine
Ordnung haben. So will es unser Chef der Herr Direktor.
Besonders der Schwund beim Grünen Veltliner hat seine Ordnung.
(macht mit der Hand eine trinkende Bewegung).
Willst leicht behaupten, ich bestehle unseren Chef?!
Nein, du schaust nur, dass er bei der Inventur weniger zählen muss und
stehlen tust ihm höchsten die Zeit.
Da hast du recht! - ...Was?! Nur weil du als Hotel Concierge hier
beschäftigt bist macht dich das nicht zu unserem Chef!
(Dir. Gugl betritt die Bühne)
Dir. Gugl:
Guten Morgen alle zusammen!
(alle 3 stecken die Karten ein und es ist ihnen peinlich beim spielen erwischt worden
zu sein)
Alle 3:
Josef:
Steffi:
Ferdinand:
Dir Gugl:
Steffi:
Dir Gugl:
Ferdinand:
Dir Gugl:
Josef:
Dir Gugl:
Steffi:
Guten Morgen Herr Direktor!
Das mit der Inventur stimmt gar nicht!
Die, die Karten haben die letzten Gäste gestern liegen gelassen
Und ich, und ich schreib auf dem Zettel gerade die Arbeitsenteilung für
heute zusammen.
Ja, ja ist schon gut Ferdinand das mit eurer vormittäglichen Kartenrunde
weiß ich seit ihr drei bei mir arbeitet.
Und warum haben wir dann immer nur zu dritt gespielt?
Danke, ist schon alles gut so wie es ist, (kurze Pause) ...oder auch nicht.
Wie meinen sie denn das, Herr Direktor?
Ich habe nach der heurigen Saison ein wenig die Buchhaltung
durchgesehen und Leute ich kann euch sagen, es schaut gar nicht gut
aus.
Geh aber Herr Direktor sie schauen genau so gut aus wie im Frühjahr.
Josef bitte! Ich meine unsere finanzielle Lage. Denn ihr wisst wir haben
voriges Jahr vor der Saison die Zimmer renoviert um überhaupt
Konkurrenzfähig zu sein.
Die Zimmer sind aber sehr schön geworden, die Gäste waren immer
zufrieden und haben gesagt wir haben die schönsten Fremdenzimmer in
der ganzen Gegend. Nur bei der Abreise beim Trinkgeld haben sie das
nicht mehr gewusst.
3
Ferdinand:
Dir Gugl:
Josef:
Dir Gugl:
Josef:
Dir Gugl:
Ferdinand:
Dir Gugl:
Steffi:
Josef:
Dir Gugl:
Ferdinand:
Dir Gugl:
Alle3:
Dir Gugl:
Ferdinand:
Dir Gugl:
Steffi:
Dir Gugl:
Josef:
Ferdinand:
Dir Gugl:
Steffi:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Dir Gugl:
Ferdinand:
Du bekommst wenigstens eines.
Jetzt lasst mich doch ausreden! Also wie gesagt, wir haben voriges Jahr
die Zimmer renoviert und vor der heurigen Saison musste, wie ihr wisst,
das Dach repariert werden und die EDV Anlage modernisiert. Denn auch
in unserer Branche muss man immer „UP to Date“ sein.
Und Wasserdicht!
Wie bitte!?
Na wegen dem Dach.
Ja das auch. Aber ohne Internet und modernster Datenbanktechnik geht
gar nichts mehr. Denn die Gäste wollen zu Hause in Berlin alles Online
buchen. Vom Zimmer über den Golfplatz bis hin zum 5 Gang Menu.
Ja aber das spart doch sicher viel Zeit und Geld, wenn alles so modern
organisiert ist.
Sehr richtig, lieber Ferdinand, aber es hat auch alles viel gekostet in den
letzten zwei Jahren. Deshalb werden wir nächste Saison viel einsparen
müssen und am teuersten ist das Personal, darum....
Ich werde aufs Trinkgeld verzichten fürs Hotel, aber bitte setzten sie mich
nicht auf die Straße.
Und ich werde jede Flasche Wein zurückzahlen.
Keine Angst, ihr bleibt. Aber das Saisonpersonal wird es nächstes Jahr
nicht geben.
Aber sie können ja nicht die ganze Arbeit machen. Sie haben doch jetzt
schon so viel zu tun Herr Direktor.
Nicht ich, ihr natürlich!!
Wir!!!
Ja -ihr!! Die Steffi kann nach dem sie mit den Zimmern fertig ist servieren
zu Mittag und der Josef kann am Abend wenn der Strand leer ist
servieren und den Schlussdienst machen. Und der Ferdinand wird dank
modernster EDV Technik auch mehr Zeit haben und wird euch helfen.
Zumindest am Abend.
Aber Herr Direktor, wir können ja nicht noch mehr arbeiten, wir kommen
jetzt schon kaum zurecht.
Ich hab es gesehen, wie heißt denn euer Kartenspiel.
Dafür ist aber auch nur jetzt Zeit weil schon Nachsaison ist und kaum
mehr Gäste da sind.
Keine Diskussion, ihr werdet nächstes Jahr einen Zahn zulegen müssen,
denn sonst sehe ich mich gezwungen zu verkaufen und was dann mit
euch passiert, da kann ich für nix garantieren.
Verkaufen Sie uns halt mit!
Sagen sie bloß, sie haben schon einen Käufer oder einen Interessenten.
Ja habe ich. Und zwar einen Hotelier aus der Schweiz. Der leitet dort
eine große Hotelkette und will nach Österreich expandieren.
So schnell lassen wir uns nicht weg panieren.
Wir werden arbeiten und wenn es sein muss umsonst.
Das machst du ja heute schon manchmal.
Genau! (kurze Pause) ...Was hast du gesagt.
Schluss mit den Reden, schaut das alles auf Vordermann kommt, denn
der Hotelier aus der Schweiz wird in den nächsten Stunden kommen um
das Hotel zu besichtigen.
Was jetzt schon. Sie haben gesagt wenn wir mehr arbeiten müssen sie
nicht verkaufen.
4
Dir Gugl:
Man muss sich nach allen Richtungen absichern um immer ein
Hintertürchen parat haben. Also richtet alles her und bedient den
Schweizer Kollegen sehr zuvorkommend. Pfiat euch! (und geht ab)
2. Szene
(Ferdinand, Steffi und Josef)
Steffi:
Josef:
Ferdinand:
Beide:
Ferdinand:
Josef:
Steffi:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Steffi:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Steffi:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Steffi:
Josef:
Ferdinand:
Na Servus! Jetzt haben wir es schön. Entweder wir schuften uns zu
Tode,....
...oder wir werden verkauft!
Nicht verzagen! Ferdinand fragen!
Was!?
Ich hab da eine Idee. Wie der Herr Direktor zu Geld kommt ohne das
Hotel verkaufen zu müssen....
...und uns!
Lass ihn doch ausreden!
Wo war ich stehen geblieben?
Wie der Herr Direktor zu Geld kommt, ohne das er uns verkauft.
Genau! Also, wir haben doch seit Jahren den Stammgast aus Wien, den
überaus betuchten Geschäftsmann Dr. Friedrich Beckenberger.
Mit seiner ebenfalls überaus betaschentuchten Gattin.
Wieso betaschentuchten!?
Na so hochnasert wie die ist.
Hört auf! Die Lage ist ernst aber nicht hoffnungslos.
Kannst uns jetzt bitte sagen auf was du hinaus willst.
Folgendes, unser Stammgast, der Dr. Beckenberger ist ja seit Jahren
von unserem Hotel begeistert und hat immer schon gesagt er will seine
Pension einmal bei uns genießen, denn in der Großstadt lebt und
arbeitet er sowieso sein ganzes Leben.
Das kann er jetzt nicht mehr, außer wir schuften uns halb Tode,.....
.....oder werden verkauft.
Oder! Dr. Beckenberger investiert in unser Hotel. Er wollte doch immer
schon für seine Pension sich seine Zimmer sichern. Eine kleine
Wohnung anbauen um sich später hier mit seiner Frau niederzulassen.
Und wie willst ihn dazu bringen?
Dank modernster Kommunikationstechnik.
Dank was?!
Wir werden ihm einfach eine E-Mail schicken und ihm die Lage erklären
und ich bin mit sicher das ihm an diesem Hotel sehr viel liegt und er uns
wenn er kann irgendwie hilft.
Was willst du ihm schicken.
Eine E-Mail !!
Warum soll uns das helfen, wenn du ihm ein Mehl schickst. Er ist ja kein
Bäcker.
Geh Josef! E-Mail ist der Ausdruck für elektronische Post. Das schickt
man mit dem Computer.
Ja, das hab ich schon mal gehört. Das ist so was ähnliches wie SMS.
Genau Josef! Kannst dich noch erinnern, wie du dein erstes SMS am
Handy geschrieben.
5
Josef:
Steffi:
Ferdinand:
Josef:
Steffi:
Josef:
Ferdinand:
Steffi:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Beide:
Steffi:
Ferdinand:
Josef:
Steffi:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Steffi:
Josef:
Ferdinand:
Steffi:
Josef:
Ferdinand:
Ja, wie ich mit dem schreiben fertig war, hab ich das Handy in ein Kuvert
gesteckt und per Post aufgegeben.
Der Josef, unser technisches Genie. Was anderes, du Ferdinand, wann
war denn der Dr. Beckenberger heuer bei uns.
Im Juli vom 1. bis 20. Da macht er immer Ferien um die Zeit. So und jetzt
an die Arbeit ich muss nachdenken wie ich ihm das schreiben soll.
Am besten per E-Mail!
Aber was anderes, habt ihr den Schweizer Hotelier schon vergessen, der
bald kommen soll. Was ist wenn es ihm hier gefällt und er sehr viel
zahlen will für das Hotel und Dr. Beckenberger nicht.
Dann heißt es nächstes Jahr schuften oder wir werden verkauft.
Keine Angst Freunde! Der Schweizer wird nicht kaufen.
Woher willst du wissen, wie viel Geld der hat.
Das weiß ich auch nicht.
Und wieso willst du dann wissen, dass er uns nicht kaufen will!
Ganz einfach Freunde! Es wird dem Schweizer Eidgenossen bei uns
nicht gefallen.
Ah nicht!!? Warum nicht!
Ah du meinst?...
Genau das! Wir werden dafür sorgen, dass es ihm nicht gefällt. Was ist
unser schlechtestes Zimmer?
Die Besenkammer im 1. Stock!
He, He bei mir schläft er nicht.
Hört auf! Ich meine natürlich Gästezimmer.
Das Mansardenzimmer im 2. Stock.
Na dann, lasst uns an die Arbeit gehen. Und noch etwas, kein Wort zu
Direktor Gugl. Die ganze Sache bleibt unter uns.
Ferdinand, wenn wir dich und deine guten Ideen nicht hätten.
Dann würden wir verkauft.
So und jetzt zum Dienstplan!
Ja ich schau zum Frühstücksbuffet ob alles in Ordnung ist für uns letzen
Gäste obwohl wir in der Nachsaison sind, einen Hunger haben sie immer
noch. Also bis später. (Geht ab)
Ja und ich schau am Strand nach dem rechtem, dann am Hotelparkplatz
und zum Schluss im Weinkeller. (Geht ebenfalls ab)
Ich geh zum Briefkasten und hol die Hotelpost, bevor ich an die
elektronische Post gehe. (Geht ab)
3. Szene
(Dir. Gugl, Frank, Josef)
Dir. Gugl:
So meine Herrschaften, folgendes..., halt sie sind ja gar nicht mehr da.
Außer - das Packerl Schnapskarten haben sie liegen gelassen, wie
schon so oft. Hauptsache sie glauben ich weiß nichts davon, wenn ich
jedes Mal die Karten wegräumen muss. Aber macht ja nichts, sie sind ja
brave Leute und gute Mitarbeiter. Es wird schon schwierig werden ihnen
zu erklären, dass wir das Hotel verkaufen müssen, denn jede andere
Lösung würde an ein Wunder grenzen. Sie können zwar mehr arbeiten,
aber der Umsatz steigt ja dadurch doch nicht.
6
Frank:
Dir. Gugl:
Frank:
Dir. Gugl:
Frank:
Dir Gugl:
Frank:
Dir. Gugel:
Josef:
Dir. Gugl:
Josef:
Dir. Gugl:
Josef:
Dir. Gugl:
Frank:
Josef:
Frank:
Josef:
Frank:
Josef:
(Frank geht auf)
Guten morgen.
Schönen guten Tag der Herr! Was kann ich für sie tun.
Tun brauchen sie gar nichts. Aber haben sie noch ein Zimmer frei?
Selbstverständlich der Herr, ein Einzel- oder ein Doppelzimmer.
Na guter Mann wie viele Leute sehen sie denn hier?
Also ein Einzelzimmer! Wissen sie schon wie lange sie bei uns bleiben
möchten?
Das steht noch in den Sternen. So lange es mir gefällt.
Kein Problem, einen angenehmen Aufenthalt. Unser Zimmerservice wird
ihnen das Gepäck auf das Zimmer bringen. (läutet nach Josef und nimmt
den Schlüssel) 1 Stock Zimmer 15.
Ja bitte sehr Herr Direktor.
Josef, du begleitest den Herren auf sein Zimmer Nr. 15
Na dann kommen sie mit. (will abgehen)
Halt! Und was ist mit dem Koffer.
Das weiß ich nicht.
Na der gehört dem Herren und du sollst ihn gefälligst mitnehmen. (Josef
nimmt die Koffer)
Menschenskind wo bin ich denn hier gelandet?
Seeuferstraße 12 – 9114 Waldseehofen.
Danke, aber das wusste ich bereits.
Wieso haben sie dann gefragt? Ach übrigens kommen sie aus der
Schweiz?
Was erlauben sie sich, ich komme aus Berlin.
Na gut, dann kann ich den Koffer ja mitnehmen, folgen sie mir bitte.
(Beide gehen ab)
4. Szene
(Dir. Gugl, Ferdinand, Valentin, Steffi)
Dir. Gugl:
Ferdinand:
Dir. Gugl:
Ferdinand:
So und ich werde jetzt in die Stadt zur Bank fahren. (Währenddessen
geht Ferdinand auf)
Ah, bist eh schon da, ich muss in die Stadt zur Bank.
Jawohl Herr Direktor, stets zu Diensten. Ah wann genau kommt denn der
Schweizer Hotelier?
Keine Ahnung, aber auf jeden Fall heute noch. Also Servus Ferdinand.
Auf Wiedersehen Herr Direktor. Sehr gut, dann kann ich ja gleich dem
Dr. Beckenberger die E-Mail schreiben. (bedient den Computer-Laptop)
Lieber Herr Doktor..... (zu sich) na des ist zu persönlich. Sehr geehrter
Herr Dr. Beckenberger – das passt.
(Valentin Rütli tritt ein) – (spricht im Schweizer Dialekt)
Valentin:
Ferdinand:
Ja grüazi miteinaunder!
Jösas! Die Eidgenossenschaft ist da. Guten Tag mein Herr, sie
wünschen.
7
Valentin:
Ferdinand:
Valentin:
Steffi:
Valentin:
Steffi:
Ferdinand:
Steffi:
Valentin:
Ferdinand:
Valentin:
Steffi:
Valentin:
Steffi:
Ferdinand:
Steffi:
Valentin:
Steffi:
Ich wünsche mir gar nichts, ich hätte nur gerne ein Zimmer für eine
Woche. Das ist definitiv!
Also 1 Woche definitiv – das ist bis, bis...Donnerstag
Das ist definitiv!
So, das Frühstücksbuffet ist wieder in Ordnung die Zimmer sind auch
hergerichtet. Oh! – Entschuldigung, Grüß Gott der Herr.
Ja grüazi schönes Kind.
Herzlich Willkommen! Sie sind aber ein Gentleman der alten Schule.
Ja, aber er kommt aus Helvetia.
Gesundheit!
Vergellt´s Gott!
Hör´st die ist Begriffsstutzig. Darf man fragen woher sie kommen!
Entschuldigung! – Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist
Valentin Rütli und komme aus Küsnacht am Zürichersee.
Valentin, Küsnacht das klingt sehr nett, wo ist den eigentlich Küsnacht
am Zürichersee?
Küsnacht ist ein Ort am Zürichersee und das ist in der Schweiz. Definitiv!
(Himmelnd) In der Schweiz! ...- Nein!!
Ja!! (Ferdinand und Steffi sehen einander an)
Na dann kommen sie mit. Ich werde ihnen die Besenkam.... ich mein ihr
Zimmer zeigen.
Herzlichen Dank, schönes Kind.
Mein Gott schade! Kann der nicht von wo anders kommen.
(Valentin und Steffi gehen ab)
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
So und jetzt ist es höchste Zeit die E-Mail an Dr. Beckenberger zu
schreiben. Aber halt! Vorher brauche ich den Zimmerservice (überlegt
und schreit) Josef! Wo ist den der schon wieder, Josef!
Bin ja eh schon da, wo brennt es denn?
Schon ist gut. Folgendes, der Schweizer Hotelier ist in der Zwischenzeit
angekommen und die Steffi bringt ihn gerade auf sein Zimmer.
Um Gottes Willen! Sind wir schon verkauft!
Aber nein, lass mich ausreden. Also du gehst in den Keller in den
Betriebsraum und drehst im 2 Stock... Moment (sieht auf den Bildschirm)
im Zimmer 6 das Warmwasser ab.
Aber was ist wenn er Duschen will?
(Stütz die Ellbogen in die Seit und sieht Josef an)
Ah! Du meinst
Genau das meine ich.
Ich geh schon.
Warte, ich komm besser mit, denn sonst drehst am Ende noch im
falschen Zimmer ab.
(Josef und Ferdinand gehen ab)
8
5. Szene
(Steffi, Frank, Josef, Ferdinand)
Steffi:
Schade, dass immer die netten Männer die sind die man nicht mögen
darf. Na so was, wo ist den der Ferdinand? Kein Mensch da. (Läutet) Die
Rezeption kann doch jetzt nicht unbesetzt bleiben ich muss unbedingt
den Ferdinand holen. (geht ab)
(Frank geht erbost auf)
Frank:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Also das gibt es ja nicht. Menschenskind in was für einem Nest bin ich
denn hier gelandet. Da steht man nichts ahnend 1 Minute unter der
Dusche auf einmal wird das Wasser eiskalt. Bedienung! – Ja ist den hier
niemand das darf doch nicht war sein. (geht erbost wieder ab)
So das Warmwasser wäre abgedreht jetzt wird es dem Schweizer sicher
nicht lange bei uns halten. Ob der Ferdinand dem Dr. Beckenberger
schon ein Mehl geschickt hat?
Josef, du bist eh da. Na zum Glück hab ich nachgeschaut. Du hast
nämlich im falschen Zimmer das Wasser abgedreht.
Bei wem denn leicht?
Beim Pief... beim, beim Berliner. Aber zum Glück hab ich es rechtzeitig
bemerkt und jetzt beim Richtigen, beim Eidgenossen abgedreht. So und
jetzt schleunigst eine E-Mail an Dr. Beckenberger. Also sehr geehrte Herr
Dr. Beckenberger
6. Szene
(Ferdinand, Josef, Friedrich, Susanne, Valentin)
Friedrich:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Friedrich:
Josef:
Friedrich:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
(Friedrich und Susanne gehen auf
)
Ja Servus Ferdinand, kannst du denn Hellsehen!
Herr Dr. Beckenberger!
Also das du ihm ein Mehl schreibst hab ich gewusst aber dass du ihn
gleich herbeamst! Das hätte ich nicht gedacht.
Aber nix da, Grüß Gott Herr Dr. Beckenberger, das ist aber eine
Überraschung, in der Nachsaison.
Ich wollte uns ja telefonisch ankündigen, aber dann sind wir in einer
Nacht und Nebelaktion aufgebrochen. Ach so Entschuldigung, darf ich
vorstellen, dass ist Susanne Brauer meine Sekretärin. (stellen einander
vor)
Ach so, dann sind Sie also geschäftlich in der Nähe gewesen. Das trifft
sich gut.
Nein, Nein, nicht geschäftlich, sondern ganz privat.
A privat! Ist die Gattin auch mit?
Josef!
Ja!
Sei still!
9
Friedrich:
Josef:
Ferdinand:
Josef:
Friedrich:
Nein lassen sie ihn Ferdinand, er hat nicht ganz unrecht. Ich bin privat mit
meiner Sekretärin auf Kurzurlaub unterwegs. Ich und meine Frau Elfi
Beckenberger leben nämlich seit kurzem getrennt.
Bravo!
Josef!
Ich mein na bravo, das hätte ich nicht gedacht.
Also folgendes....
(Valentin geht auf)
Valentin:
Friedrich:
Valentin:
Friedrich:
Ferdinand:
Friedrich:
Ahh, grüazi miteinander. Ich gehe hinunter an den See angeln. Die
beißen heute sicher gut, das ist definitiv. Auf Wiederluaga.
Petri Heil!
Mercie! (geht ab)
Nette Menschen die Schweizer und ein lustiger Akzent. Wo war ich
stehen geblieben?
Sie leben seit kurzem getrennt.
Also folgendes...ich bin mit...
(Frank geht auf)
Frank:
Friedrich:
Josef:
Friedrich:
Ferdinand:
Josef:
Ferdinand:
Friedrich:
Susanne:
Ferdinand:
Susanne:
Ferdinand:
Friedrich:
Ferdinand:
Josef:
Ach ein wirklich komisches Land, wenn man wen braucht ist keiner da.
Concierge, lassen sie das Warmwasser auf meinem Zimmer überprüfen.
Ich muss geschäftlich in die Stadt zur Bank. Wenn ich zurückkomme will
ich das alles funktioniert. Auf Wiedersehen! (geht ab)
Also der war weniger nett. So, wo war ich stehen geblieben.
Sie leben noch immer getrennt, seit kurzem.
Ach so ja, also folgendes... Diskretion, Diskretion ist angesagt. Ich bin mit
Susanne auf Kurzurlaub dieses Wochenende. Meine Frau und ich leben
seit kurzem getrennt und man darf uns bis zur Scheidung keinerlei
Ehebruch nachweisen, sonst geht das ganze Familienvermögen an den
jeweils anderen Partner, so steht es im Ehevertrag.
Verstehe Herr Dr. Beckenberger, das heißt sie wären ihr ganzes
Vermögen los.
Und mir werden verkauft.
Aber sei still.
Lassen sie Ferdinand. Aber wenn wir uns einvernehmlich trennen, dann
behält jeder seinen Besitz und alles wäre in Butter, gell Susi.
Also Diskretion, Diskretion. So Fritzi und jetzt lass uns auf unser Zimmer
gehen und uns unser kurzes gemeinsames Wochenende genießen.
Wollen sie ihre übliche Ferienwohnung?
Bloß nicht. Ich will auf gar keinen Fall an seine Frau erinnert werden, gell
Fritzilein. Denn wenn wir erst zusammen sind, für immer mein ich dann
lassen wir unsere Vergangenheit hinter uns und fangen irgendwo ein
schönes, neues ruhiges Leben an.
Na dann gebe ich ihnen Zimmer 9, das ist das letzte Zimmer rechts im
ersten Stock da sind sie ungestört. Hat aber dafür nur einen kleinen
Balkon.
Perfekt Ferdinand, ich weiß ja auf Sie ist Verlass.
Josef! Zeig den Herrschaften bitte ihr Zimmer.
Haben sie denn kein Gepäck?
10
Susanne:
Das ist noch im Auto, das holen wir später, jetzt wollen wir uns erst ein
wenig frisch machen. (Alle 3 gehen ab)
7. Szene
(Marianne Gugl, Dir. Gugl)
Ferdinand:
Na Servus! Wenn das bloß gut geht. Wenn ihm sein Frau dahinter
kommt, dann ist das Geld weg. Kommt sie ihm nicht dahinter ist er mit
dem Geld weg. Ferdinand denk nach, denk nach. (Geht ab)
(Dir. Gugl und Marianne Gugl gehen auf)
Dir Gugl:
Marianne:
Dir Gugl:
Marianne:
Dir. Gugl:
Marianne:
Dir. Gugl:
Marianne:
Ja, ja Marianne, es scheint wirklich so, als wäre das unsere letzte Saison
gewesen.
Aber mal nicht immer gleich so schwarz, der Bankdirektor hat doch
gesagt, dass wenn wir nächstes Jahr ein wenig beim Saisonpersonal
einsparen, dann gehen sich die Kreditraten leicht aus. Und unsere
Buchungslage, war in der Vor- und Hauptsaison immer sehr gut.
Das stimmt schon, aber ohne Saisonpersonal... du weißt doch selber,
dass wir allein mit unserem Stammpersonal kaum zu recht kommen. Die
arbeiten ja wirklich brav und haben schon genug Stunden.
Es muss einfach weitergehen, wenn wir alle noch ein bisschen mehr tun.
Ich will einfach nicht glauben, dass das alles noch so vielen Jahren
einfach aufhört. Wir schaffen das! Wir haben bis jetzt alles geschafft.
Na dein Optimismus in Gottes Ohr. Der Schweizer Hotelier soll angeblich
schon im Haus sein, das hat mir der Ferdinand in der Eingangstür schon
erzählt.
Geh hör auf, du willst doch nicht wirklich verkaufen! Das kann nicht dein
Ernst sein.
Ernst hin Ernst her. Ich such jetzt den Schweizer Hotelier und zeig im
das ganze Hotel. Denn besser heuer verkauft, als nächstes Jahr im
Konkurs. (Geht ab)
Mein Mann! Leider hat er gar nicht so unrecht. Aber das darf ich ihm jetzt
nicht zeigen. Wir werden die nächsten Jahre genau so über die Runden
bringen. Wäre doch gelacht.
8. Szene
(Marianne, Elfi und Werner, Josef)
Elfi:
Werner:
Elfi:
So Bärchen, da wären wir. Na hab ich dir zu viel versprochen ist doch ein
wunderschönes Plätzchen hier. Hier wird uns Friedrich nicht vermuten.
Wirklich ein schöner Ort und die Landschaft hier ist optimal zum
trainieren. Schwimmen, Joggen, Mountainbiken, Tennis, Golf alles was
das Herz begehrt.
Ja aber Bärchen, wir sind doch nicht nur zum sportel´n hier, wir wollen
schließlich ein ruhiges romantisches Wochenende hier verbringen.
11
Werner:
Elfi:
Marianne:
Elfi:
Marianne:
Elfi:
Josef:
Elfi:
Josef:
Elfi:
Marianne:
Werner:
Marianne:
Josef:
Marianne:
Josef:
Marianne:
Elfi:
Josef:
Werner:
Josef:
Marianne:
Elfi:
Aber natürlich mein Hamsterbäckchen. Trotz alle dem zuerst der
Morgensport und dann die Romantik. Denn wir wollen ja fit bleiben.
H... H..., ganz wie du meinst mein Bärchen.
(Räuspert sich) Entschuldigung die Herrschaften, kann ich irgendetwas
für sie tun?
Entschuldigen, Sie aber.... Frau Marianne, wie schön Sie wieder zu
sehen.
Frau Elfi,.. Elfi Beckenberger, jetzt hätte ich sie schon gleich nicht
erkannt, na das ist aber eine Überraschung. Sie besuchen uns in der
Nachsaison mit Ihrem....ähm...
Nur keine Verlegenheit, es ist folgendes. Ich bin privat mit meinem
Fitnesstrainer Werner Keller auf Kurzurlaub unterwegs. Ich und mein
Mann Friedrich Beckenberger leben nämlich seit kurzem getrennt.
So, der Herr Dr. Beckenberger und seine Flamme sind....(erblickt Elfi und
fängt zu Husten an)
Sieh an, sieh an, der Josef. trinkt, ich mein arbeitet der auch noch immer
bei Ihnen. Und was hast du da von Dr. Beckenberger und Flamme
erzählt?
Gar nix. Im bayrischen Fernsehen haben sie gerade vom Franz
Beckenbauer und seiner Neuen erzählt.
Auch so. Also wenn mein Friedrich noch so aktiv wäre dann wäre bei uns
auch alles anders. Aber lassen wir das, ich möchte gern mit meinem
Bärchen aufs Zimmer.
Wollen Sie ihre übliche Ferienwohnung Frau Beckenberger?
Bloß nicht. Ich will auf gar keinen Fall an ihren Mann erinnert werden,
gell Hamsterbäckchen. Denn wenn wir erst zusammen sind, für immer
mein ich, dann lassen wir unsere Vergangenheit hinter uns und fangen
irgendwo ein schönes, neues sportlich gesundes Leben an.
Na dann gebe ich ihnen Zimmer 9, das ist das letzte Zimmer im ersten
Stock da sind sie ungestört. Hat aber dafür nur einen kleinen Balkon.
(Will den Schlüssel nehmen) Komisch der Schlüssel hängt nicht am
Brett. Mal sehen wer das Zimmer hat.
Das hab ich reserviert!
Für wen denn?
Meine Mutter kommt auf Besuch.
Na gut, dann gebe ich ihnen halt Zimmer 6, das ist links hinten das letzte
Zimmer im Erdgeschoss. Josef zeig den Herrschaft bitte ihr Zimmer.
Und noch etwas Marianne,... Diskretion, Diskretion ist angesagt. Ich bin
mit Werner auf Kurzurlaub dieses Wochenende. Mein Mann und ich
leben seit kurzem wie gesagt getrennt und man darf uns bis zur
Scheidung keinerlei Ehebruch nachweisen, sonst geht das ganze
Familienvermögen an den jeweils anderen Partner, so steht es im
Ehevertrag.
Und wir werden verkauft.
Wie bitte.
Ah nix, ich weiß schon, das Gepäck ist noch im Auto.
Josef was, was ist denn mit dir heute los, warst schon wieder im
Weinkeller?
Lassen sie ihn Marianne. Also wie gesagt Diskretion, denn wenn wir uns
einvernehmlich trennen, dann behält jeder seinen Besitz und alles wäre
in Butter, gell mein Bärchen.
12
Josef:
Na dann, folgen sie mir, ich zeige ihnen ihr Zimmer. (Gehen ab)
9. Szene
(Marianne, Steffi, Frank, Valentin)
Marianne:
Das Leben ist schon komisch. Die Geld haben leben in Scheidung und
wir wissen nicht wo wir es her nehmen sollen.
(Wehrendessen geht Steffi auf).
Steffi:
Marianne:
Steffi:
Marianne:
Steffi:
Ah Frau Marianne, wer lässt sich scheiden. Na ist ja egal, sind leicht
neue Gäste gekommen? Weil der Josef gerade 2 Herrschaften auf
Zimmer 6 gebracht hat.
Das war die Elfi Beckenberger und sie wollen sich scheiden lassen.
Was bei uns am Zimmer 6.
Aber nein, sie ist mit ihrem Fitnesstrainer aus Wien da übers
Wochenende und ihr Mann darf nichts erfahren. So und jetzt muss ich
aber in die Küche sonst gibt es heute kein Mittagessen.(Geht ab)
So was, da lassen sich die Beckenbergers scheiden. Moment!!! Hat nicht
da Ferdinand was gesagt, dass der Dr. Beckenberger in unser Hotel
investieren will um hier seine Pension zu verbringen. Wenn sich die aber
jetzt scheiden lassen, dann wird ihn unser Hotel herzlich wenig
interessieren. Das muss ich sofort dem Ferdinand erzählen.
(Geht rasch ab und laut dabei fast Frank über den Haufen).
Frank:
Also, können sie nicht aufpassen. Menschenskind was ist den das für ein
Laden. Also ich verstehe gar nicht was mein Chef an diesem Hotel hier
findet. Er besitzt Hotels in halb Europa und gerade an diesem findet er
gefallen. Gut, gut die Schweizer haben halt eine Vorliebe für das Kleine
aber deutsche Qualität ist das nicht. Ich werde ihm raten dieses Hotel
nicht zu kaufen.
(Valentin kommt herein)
Valentin:
Frank:
Valentin:
Frank:
Valentin:
Frank:
Valentin:
Frank:
Valentin:
Ja grüazi miteinaunder.
Was heißt hier miteinander, sehen sie denn nicht das ich alleine da bin.
Aber das ist doch nur so eine Redensart bei uns in der Schweiz, da
sagen wir immer wenn wir wo eintreten „Grüazi miteinaunder“. Das ist
definitiv.
Aber sie sind aus der deutschsprachigen Schweiz. Da grüßt man nicht im
Plural wenn nur eine Person anwesend ist. Und was bitte ist definitiv?
Ich bin mir nicht ganz sicher ob sie ganz alleine sind.
Wie bitte!
Das ist definitiv:
Aber, aber...was erlauben sie sich?
Auf Wiederluaga, miteinander! (Zieh provokant den Hut und geht ab)
13
Frank:
Also dieses, dieses Hotel ist eine Frechheit, das Personal ist nicht auf
zack, typisch Ösis und die Gäste sind auch das tiefste Niveau. Ein
Saftladen sonder gleichen.
(Während den letzten Worten geht Ferdinand auf)
10. Szene
(Ferdinand, Frank, Friedrich, Susanne und Marianne)
Ferdinand:
Frank:
Ferdinand:
Frank:
Ferdinand:
Frank:
Ferdinand:
Frank:
Ferdinand:
Frank:
Ferdinand:
Der Herr haben Durst?
Wie meinen? Warum soll ich Durst haben?
Na sie haben ja gerade gesagt sie wollen einen Saft haben!
Menschenskind wo bin ich den hier gelandet!
Seeuferstraße 12 – 9114 Waldseehofen, genauer gesagt an der
Rezeption vom Strandhotel!
Danke, das wusste ich bereits! (kurze Pause und Kopfschütteln) Was
ganz anderes, wann wird der Direktor dieses Hauses wieder hier sein?
Na so gegen ca. um ungefähr 11:30
Geht das nicht ein bisschen präziser?
Aber sicher, um Halber!
Ich gebe es auf! Sagen sie mir bescheid wenn er wieder im Haus ist!
(geht ab)
Na der hat mir noch gefehlt in der Nachsaison!
(Friedrich und Susanne gehen auf)
Friedrich:
Ferdinand:
Susanne:
Friedrich:
Susanne:
Friedrich:
Ferdinand:
Friedrich:
Ferdinand:
Friedrich:
Ferdinand:
Na Ferdinand, warum ist denn der nette Herr aus Deutschland gar so
nervös?
Keine Ahnung, aber bei die Pief... äh bei die Nachbarn kennt man sich ja
sowieso nie aus!
Da haben sie Recht Ferdinand. Aber komm jetzt Fritzi, gehen wir Joggen
ich hab schon viel zu lange keine Bewegung mehr gemacht.
Wieso lange, war das nicht erst in der Früh?
Aber Fritzi – am Heimtrainer radeln ist ja nur eine Entspannungsübung
nach der Nacht!
Ach so – na dann auf geht’s (Susanne joggt hinaus und Friedrich
schleicht mit hängendem Kopf nach)
Einen Moment noch Herr Dr. Beckenberger!
Susi, lauf inzwischen vor, wir treffen uns unten an der Strasse! Ja was
gibt’s?
Ich will ja nicht indiskret sein, aber ist die Trennung von Ihrer Gattin
schon so fix?
Sehr fix, man lebt sich halt in den vielen Jahren auseinander und wie sie
ja selbst sehen können passen die Frau Susanne und ich einfach perfekt
zusammen! Aber sie wissen ja, Diskretion, Diskretion!
Selbstverständlich Herr Dr. Beckenberger!
(Friedrich geht ab – etwas angewidert beginnt er langsam zu joggen)
14
Ferdinand:
Also mit dem Zusammen passen bin ich mir da nicht so sicher – so ein
Antisportler wie der Herr Dr. Beckenberger ist – Na Servus! Wenn das
bloß gut geht. Wenn ihm sein Frau dahinter kommt, dann ist das Geld
weg. Kommt sie ihm nicht dahinter ist er mit dem Geld weg. Ferdinand
denk nach, denk nach.
(will mit der gleichen Geste wie vorhin bei diesem Satz abgehen, Marianne geht
gleichzeitig auf)
Marianne:
Ferdinand:
Ferdinand, warte, ich muss dir was ganz was wichtiges erzählen! Weißt
du wer gerade gekommen ist?
Keine Zeit, ich muss nachdenken, ich muss nachdenken! (geht ab)
11. Szene
(Marianne, Steffi, Werner, Elfi)
Marianne:
Der Ferdinand – dass der so im Stress is?
(Steffi geht auf)
Steffi:
Marianne:
Steffi:
Marianne:
Steffi:
Marianne:
Steffi:
Marianne:
Steffi:
Marianne:
Steffi:
Marianne:
Steffi:
Marianne:
Steffi:
Marianne:
Steffi:
Wer ist im Stress?
Na der Ferdinand!
Achso.
Naja, jetzt haben wir doch mehr unerwartete Gäste in der Nachsaison als
wir geglaubt haben.
Ah meinen Sie den Herren aus Küssnacht und den Pief... äh ich meine
Berliner!
Den Herren aus wo?
(schwärmend) Küssnacht!
Also was du in der Nacht privat machst geht mich nichts an!
Aber nein, wir haben einen Gast der ist aus Küssnacht und heißt Valentin
– und außerdem ist Küssnacht ein Ort in der Schweiz am Züricher See!
Was du nicht schon wieder alles weißt. Äh aus der Schweiz sagst du,
das wird wahrscheinlich der Herr sein, der unser Hotel für den Kauf
besichtigt!
Leider!
Wieso leider?
Na weil ich halt einfach nicht will das das Hotel verkauft wird, schließlich
bin ich ja schon bald 20 Jahre da, da hängt man schon ganz schön dran.
Ja Steffi, was sollen wir aber anderes machen, mir tut es ja auch so leid
und glaub mir, wenn es irgendwie anders gehen würde, ich täte alles
daran setzten dass wir das Hotel und euch behalten können!
Mei Frau Chefin, das haben sie jetzt aber lieb gesagt, (snift leise) jetzt
fällt´s mir noch schwerer.
Aber Steffi nimm es nicht so schwer! Wird schon alles irgendwie werden.
(geht ab)
Na ihr Wort in Gottes Ohr!
(Werner und Elfi, beide im Trainingsanzug, gehen auf)
15
Werner:
Elfi:
Werner:
Steffi:
Elfi:
Steffi:
Elfi:
Steffi:
So mein liebes Hamsterbäckchen, jetzt gehen wir noch eine Runde
joggen, damit sich das Mittagessen nicht an die Rippen legt.
Wie du meinst mein Bärchen, aber haben wir heute morgen nicht schon
genug Sport betrieben?
Aber Hamsterbäckchen, das bisschen radeln am Heimtrainer ist doch nur
zum Munter werden von der Nacht. So auf geht’s! (geht ab)
Einen Moment Frau Beckenberger!
(schreit Werner nach) Bärchen, lauf inzwischen vor, wir treffen uns oben
an der Strasse! Ja was gibt’s?
Ich will ja nicht indiskret sein, aber ist die Trennung von Ihrem Gatten
schon so fix?
Sehr fix, man lebt sich halt in den vielen Jahren auseinander und wie sie
ja selbst sehen können passen der Herr Werner und ich einfach perfekt
zusammen! Aber sie wissen ja, Diskretion, Diskretion!
Selbstverständlich Frau Beckenberger!
(Elfi geht ab – etwas angewidert beginnt sie langsam zu joggen)
Steffi:
Also mit dem Zusammen passen bin ich mir da nicht so sicher – so ein
Antisportlerin wie die Frau Beckenberger ist – Na Servus! Wenn das bloß
gut geht. Aber eigentlich soll es ja eh nicht gut gehen, weil sonst lassen
sich die Beckenbergers scheiden und der Herr Dr. Beckenberger kann
nicht in uns investieren. Aber wie kann man das ganze diskret
verhindern! Steffi, denk nach, denk nach!
12. Szene
(Steffi, Josef, Valentin, Frank, Gugl)
(Josef geht auf)
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Mein lieber, mein lieber, das wird ein spannendes Wochenende!
Wieso?
Na ja, jetzt ist die Frau Beckenberger mit ihrem Lover auch da!
Ja weiß ich und – ist das so schlimm?
Na das allein wäre ja noch nicht so schlimm, aber stell dir vor, es ist nicht
nur die Frau Beckenberger da, sondern auch...
(Valentin geht auf)
Valentin:
Josef:
Steffi:
Josef:
Valentin:
Josef:
Der Valentin ist da, Grüazi miteinaunder!
Jösas, die Eidgenossenschaft!
Geh Josef, sei doch nicht so unfreundlich!
(zu Steffi hinter vorgehaltener Hand) Will ich eh nicht sein, aber vergiss
nicht, er ist ja schließlich der uns kaufen möchte.
Das ist definitiv, aber ich glaube nicht, dass man so ein reizendes
Geschöpf wirklich kaufen kann!
(zum Publikum) Jetzt stellt er sich auch noch so wie als würde er gar
nicht wissen worum es hier geht!
16
Steffi:
Valentin:
Josef:
Steffi:
Valentin:
Josef:
Langsam, langsam mich können sie nicht kaufen und außerdem gehört
mir das Hotel ja nicht.
Ob Ihnen das Hotel gehört oder nicht ist mir völlig egal, so hübsche
Damen wie Sie machen das Hotel erst zu dem was es ist, das ist
definitiv.
Hörst, der kann sich verstellen, jetzt probiert er es mit dem Honig!
Langsam lieber Herr Valentin, bei aller Höflichkeit, so schnell geben wir
uns nicht geschlagen!
Bei soviel Schönheit kann ich warten, wir Schweizer haben es nicht eilig
wenn es gilt etwas Schönes zu werben.
Jetzt zeigt er schön langsam sein wahres Gesicht, der will uns
aushungern und dann den Preis drücken wenn wir „neger“ sind!
(Frank geht auf)
Frank:
Valentin:
Frank:
Steffi:
Wer ist „neger“? Hab ich mir ja gleich gedacht, bei dem Personal und
den Zimmern!
Ich gehe bis zum Mittagessen an die Hotelbar auf einen Aperitif, das ist
definitiv. (zur Steffi) Küss die Hand schönes Fräulein! (zu Josef) Servus
wie man bei Ihnen sagt, (zu Frank) auf Wiederluaga miteinaunder (geht
ab)
Nicht nur das Personal sondern auch die Gäste unterstes Niveau, aber
das macht nichts, das drückt den Preis! Das macht das Hotel billiger!
In der Nachsaison gibt es keinen Preisnachlass für das Zimmer!
(Dir. Gugl geht auf)
Dir. Gugl:
Grüß Gott, a Herr Zoller, wie gut das ich sie treffe, man hat mir gesagt
sie möchten mich sprechen!
Frank:
Ja, aber unter vier Augen wenn es geht!
Dir. Gugl:
Würdet Ihr bitte so nett sein (und zeigt auf die Tür)
Josef und Steffi:
(drehen sich um zur Tür, bleiben aber stehen) Wir sind schon weg!
Dir. Gugl:
Ich meinte ganz nach draußen bitte.
Josef:
(zu Steffi) Ich geh in den Weinkeller, wo du hingehst weiß ich schon! Auf
Wiederluaga alle miteinaunder!
(Steffi und Josef gehen ab, wobei Steffi eine verächtende Geste zu Josef macht)
13. Szene
(Dir. Gugl, Frank, Valentin)
Dir. Gugl:
Frank:
Dir. Gugl:
Frank:
Bitte schön Herr Zoller, was kann ich für sie tun!
Also ich muss schon sagen, ihr Hotel ist wirklich eine Zumutung!
(total überrascht) Aber Herr Zoller, ich wusste nicht, ...
Nein wirklich – das Personal: freche Antworten, unfreundlich, eigentlich
alles wie es nicht sein soll und das was ich bis jetzt vom Hotel gesehen
habe lässt auch zu wünschen übrig.
17
Dir. Gugl:
Frank:
Dir. Gugl:
Frank:
Dir. Gugl:
Frank:
Dir. Gugl:
Frank:
Dir. Gugl:
Frank:
Dir. Gugl:
Frank:
Valentin:
Frank:
Valentin:
Frank:
Valentin:
Frank:
Valentin:
Frank:
Valentin:
Das tut mir wirklich leid Herr Zoller, wenn ich gewusst hätte, ich würde
sie morgen gerne im Hotel herumführen wenn sie Zeit haben. Dann kann
ich Ihnen die schönen Plätzchen zeigen die unser Hotel verbirgt!
Wieso verbirgt? Warum zeigen Sie sie dann nicht!
Nein entschuldigen Sie – das ist nur so eine Redensart hier bei uns in
Österreich, natürlich werden die nicht versteckt. Lassen Sie sich einfach
von mir herumführen – Sie werden schon sehen was ich meine!
Na gut – heute würde es mir eh nicht mehr in den Zeitplan passen, ich
muss mich heute unbedingt noch mit meinen Chef in Verbindung setzen.
In welcher Branche ist Ihre Firma denn tätig.
Meine Firma ist es nicht sonst müsste ich mich mit mir selbst in
Verbindung setzten, wir sind in der Touristenbranche tätig.
Also so wie ein Reisebüro
(etwas verzwickt – ist nicht ganz die Wahrheit) Nun Ja so etwas in der
Richtung.
Ist ja egal, ich werde Ihnen morgen wie gesagt unser Hotel zeigen und
für die heutigen Unannehmlichkeiten möchte ich Sie die erste Nacht in
unserem Hotel einladen.
Danke, sehr nett Herr Direktor.
Jetzt muss ich mich aber Entschuldigen, die Pflicht ruft. Ich wünsche
Ihnen noch einen angenehmen Tag Herr Zoller (geht ab)
(nimmt sein Handy, wählt) Grüß Gott Frau Zagler, Zoller hier, ist Herr DI
Jansen zu sprechen? (kurze Pause) Na gut ich warte (währenddessen
zu sich selbst) ich kann meinem Chef unmöglich empfehlen dieses Hotel
zu kaufen, schließlich haben wir einen guten Ruf zu verlieren! Ah Herr DI
Jansen ist momentan nicht erreichbar, nun dann versuche ich es später
noch mal, auf Wiedersehen Frau Zagler (legt auf). Also wie unser Chef
auf dieses Hotel kommt ist mir schleierhaft – dabei sieht man doch mit
freiem Auge das es sich hierbei um einen Notverkauf handelt! Wirklich,
typisch österreichisch alles nur oberflächlich – furchtbar – und wie immer
werde ich voran geschickt um alles aus zu kundschaften.
(kommt herein) Ja grüazi miteinaunder.
Was heißt hier miteinander, ich habe ihnen vorher schon gesagt, sehen
sie denn nicht das ich alleine da bin.
Aber ich habe ihnen vorher auch schon gesagt, dass das doch nur so
eine Redensart ist, das sagen wir immer wenn wir wo eintreten „Grüazi
miteinaunder“. Das ist eben definitiv.
Also mit Ihnen zu diskutieren ist schwierig, ich möchte mich nicht wieder
auf so eine sinnlose Diskussion einlassen – Guten Tach! (geht ab)
Auf Wiederluaga miteinander!
(dreht sich um – deutet mit erhobenen Zeigefinger Richtung Valentin und
sagt laut) SIE!!! SIE!!!
ICH!!! ICH!!!(während er eine Schutzbewegung mit den Händen macht)
Können Sie nicht grüßen wie jeder andere normale Mensch? Einfach nur
Auf Wiedersehen oder (spöttelnd) Aufwiederluaga OHNE miteinander!
Guten Tach noch mal! (will wieder abgehen)
Auf Wiederluaga oder guten Tach miteinander!
(Frank geht entgültig ohne Worte aber sichtlich wütend [Rumpelstilzchen mäßig] ab)
Valentin:
Wie sag ich immer: In der Ruhe liegt die Kraft!
18
14. Szene
(Valentin, Steffi, Josef, Marianne)
Steffi:
Valentin:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Valentin:
Josef:
Steffi:
Josef:
Valentin:
Josef:
Valentin:
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Steffi:
Josef:
Marianne:
Josef:
Steffi:
Marianne:
Ah, da sind Sie ja, vielen Dank noch ein mahl für den Drink an der
Hotelbar.
Aber gerne mein hübsches Fräulein.
(zu sich zum Publikum gewendet) Wenn ich nicht genau wüsste, das uns
der kaufen will könnte ich mich glatt in ihn verlieben.
Ah Steffi – da bist, wir müssen reden!
Aber Josef, was bist du denn so nervös?
Stell dir vor, ich sitze im Weinkeller, poliere die edelsten Flaschen, ....
... und hast keinen Flaschenöffner mit!
(zieht aus der Tasche einen Flaschenöffner) des ist für mich sicher NIE
ein Problem.
Aber was ist es denn dann?
Also wie gesagt, ich sitze im Weinkeller, poliere die edelsten Flaschen, ...
... und dann hast kein Glas mit!
(zieht aus der Jacke ein 1/8 Glaserl heraus) des ist für mich sicher AUCH
NIE ein Problem!
Aber was ist denn dann ein Problem?
Schönes Fräulein, kann ich helfen, denn in der Ruhe liegt die Kraft!
Mei der ist auch da, denn hab ich ja gar nicht gesehen!
JOSEF!
Eh wurscht, also wie gesagt, ich sitze im Weinkeller, poliere die edelsten
Flaschen, ...
... und dann ist Ihnen eine runter gefallen!
Aber nein, das ist auch nicht das Problem!
Ah nicht, na gut dann geh ich, mich geht’s ja sowieso nichts an. Auf
Wiederluaga alle miteinaunder (geht ab)
(hinten nach sagend aber so, dass es Valentin nicht hört) Genau das
würde ich auch sagen!
JOSEF!
Aber ist ja wahr, hast schon vergessen, dass uns der sowieso „NUR“
kaufen will!
(etwas traurig) Nein.
Na siehst.
Jetzt hast mir aber noch immer nicht gesagt was dein Problem ist.
Stell dir vor, ich sitze im Weinkeller, (kurze Pause) nein – das hab ich
jetzt schon oft genug erzählt.
Was ist denn, mach es nicht so spannend!
Na hör einmal, wer unterbricht mich denn dauernd!
Bin eh schon still.
Wo war ich?
Na ich hab glaubt im Weinkeller und hast die edelsten Flaschen poliert.
(reibt auf) aber geh, das mein ich nicht, also folgendes:
Ah da stehen sie herum und tratschen ist der Speisesaal schon fertig
hergerichtet für das Mittagessen?
Und genau das ist das Problem von dem ich die ganze Zeit erzählen will.
Was des mit dem Mittagessen?
Vertagst leicht keine feste Nahrung mehr?
19
Josef:
Steffi:
Josef:
Marianne:
Josef:
Steffi:
Josef:
Marianne:
Josef:
Marianne:
Josef:
Marianne:
Josef:
Steffi:
Josef:
Marianne:
Josef:
Steffi:
Marianne:
Josef:
Aber geh, hörts auf! Jetzt will ich euch einmal was Ernstes erzählen und
jeder macht sich lustig!
Gut Josef erzähl, was ist los?
Wie ihr ja wisst ist heute die Frau Beckenberger (äffend) mit ihrem
Gspusi eingetroffen und hat um Diskretion gebeten.
Das wissen wir und was ist daran so schlimm, dass du so nervös bist?
Lass mich ausreden Frau Chefin, passen sie auf und jetzt kommt’s: nicht
nur, dass die Frau Beckenberger mit Gspusi da ist sondern und jetzt
haltet´s euch an.
Hörst der macht es spannend!
Und wegen dir dauert die Gschicht so lang weil du mich dauernd
unterbrichst.
Hört auf Ihr zwei und du Josef sag schon endlich was los ist!
Aber Frau Chefin, das will ich doch die ganze Zeit – aber die Steffi lasst
mich ja nicht!
Aufhören hab ich gesagt – red schon!
(stotternd, aber nicht übertrieben) Frau Chefin, wenn sie mich so
anschreien, dann trau ich mich nicht, , dann bring ich nix raus
Aber Josef wie als wenn ich schon jemals wem was getan hätte (ganz
freundlich) also bitte erzähle.
Na gut! Der Herr Dr. Beckenberger ist mit seinem Gspusi da.
Das wissen wir ja eh, dass die Frau Beckenberger mit Ihrem
Fitnesstrainer da ist.
Da erzählt man einmal was, dann hörst nicht einmal wer ordentlich zu!
Wieso?
(langsam, laut, betont) Ich hab gesagt der HERR Dr. Beckenberger ist
mit seiner Sekretärin da!
(verzweifelt) Was der Herr Dr. Beckenberger auch?
Du willst damit sagen, das die Frau Beckenberger mit Ihrem
Fitnesstrainer da ist und der Herr Dr. Beckenberger mit seiner Sekretärin
ist ebenfalls da, keiner weiß vom anderen und diskret soll das Ganze
auch noch sein? Na das wird ein spannendes Wochenende!
Das hab ich auch schon gesagt!
15. Szene
(Steffi, Josef, Marianne, Ferdinand)
Ferdinand:
Marianne:
Ferdinand:
Steffi:
Ferdinand:
Josef:
Marianne:
Ferdinand:
Steffi:
Was ist da los – Betriebsversammlung und ich nicht dabei?
Ferdinand, freu dich nicht zu früh, wir haben ein fast unlösbares Problem!
Aber geh Frau Chefin, so schlimm wird’s schon nicht sein!
Nein – noch viel, viel schlimmer!
Na was gibt es den?
Ich erzähl es jetzt nimma – sonst dauerts wieder so lang!
Stell dir vor der Herr Dr. Beckenberger ist mit seiner Sekretärin da und
hat um Diskretion gebeten.
Ja weiß ich und ist das so schlimm?
Und das macht dich nicht ein bisschen nervös wenn beide da sind?
20
Ferdinand:
Warum soll mich das nervös machen wenn der Herr Dr. Beckenberger
mit seiner Sekretärin da ist, das macht zwar meinen Plan etwas
schwieriger aber nicht unlösbar!
Marianne:
Mit beide meint sie nicht den Herrn Dr. Beckenberger mit seiner
Sekretärin.
Ferdinand: Ja wen den sonst?
Steffi:
Der Herr Dr. Beckenberger ist mit seiner Sekretärin da und die Frau
Beckenberger mit Ihrem Fitnesstrainer und keiner weiß vom anderen und
diskret soll das Ganze auch noch sein? Na das wird ein spannendes
Wochenende!
Josef:
Des mit dem spannenden Wochenende war mein Spruch!
Ferdinand: Um Gotteswillen und wieso erfahr ich das als Letzter?
Josef:
Ja was können denn wir dafür wenn du die halbe Zeit nicht da bist!
Marianne:
Hört auf. Du Ferdinand, was hast du da vorhin mit einem Plan gesagt, so
irgendwie mit schwieriger aber nicht unlösbar und so weiter?
Ferdinand: Jetzt glaub ich ist er unlösbar!
Steffi:
Wissen Sie Frau Chefin, der Ferdinand hat nämlich einen Plan gehabt
wie wir es schaffen, damit wir nicht verkauft werden.
Josef:
Aber jetzt werden wir verkauft – ich fang schon mal an zu üben (hängt
sich bei Steffi ein, singend) Riccola!
Marianne:
Aufhören hab ich gesagt. So Ferdinand, erzähle mal, was hast du schon
wieder für einen Plan ausgeheckt?
Ferdinand: Naja ich hab mir gedacht da der Herr Dr. Beckenberger immer davon
geschwärmt hat seinen Ruhestand hier bei uns zu verbringen, könnten
wir ihn ja vielleicht dazu bewegen in das Hotel zu investieren. Aber
nachdem die beiden ja jetzt scheinbar in Scheidung leben wird das
ganze ja wohl hinfällig sein.
Josef, Steffi, Marianne:
Wegen dem Ehevertrag!
Ferdinand: Genau, weil ich glaub kaum, dass wir es schaffen, dass sich die beiden
hier bei uns das ganze Wochenende nicht über den Weg laufen.
Steffi:
Der Ferdinand hat recht, spätestens in einer Stunde beim Mittagessen
wird alles auffliegen.
(Valentin tritt ein)
Josef:
Valentin:
Josef:
Genau das ist mir im Weinkeller beim Flaschen polieren eingefallen!
Ja grüazi miteinaunder, mir scheint viel weiter seid ihr mit eurem
Gespräch nicht gekommen! Ich glaub Ihr sprecht noch langsamer als wir
Schweizer! Na dann geh ich lieber wieder an die Hotelbar!
Aufwiederluaga! (geht ab)
Aufwiederluaga
(alle schauen Josef ermahnend an)
Josef:
Marianne:
Nein, nicht was ihr denkt, nur wegen dem Üben!
Aber ganz ehrlich gesagt, dem Valentin sein Plan gefällt mir, schließlich
hänge ich ja auch sehr an unserem Hotel und natürlich auch an euch.
Wäre doch gelacht wenn wir es nicht irgendwie schaffen würden, dass
sich die beiden bis morgen Abend nicht über den Weg laufen und so die
Diskretion wahren können. Dann können die Beckenbergers jeder Ihr
21
Steffi:
Marianne:
Ferdinand:
Vermögen behalten sodass der Herr Dr. Beckenberger schlussendlich
doch in unser Hotel investieren kann.
Na glaubst wirklich, dass der alleinstehende Herr Dr. Beckenberger dann
immer noch in unser Hotel investieren will?
Einen Versuch ist es wert!
Aber wie können wir das verhindern, dass sich die beiden in den
nächsten 48 Stunden über den Weg laufen (geht auf der Bühne hin und
her, nachdenkend) Ferdinand denk nach, denk nach!
(Marianne und Steffi gehen ihm nach)
Ferdinand:
Die Schwierigkeiten fangen ja jetzt beim Mittagessen schon an, die
können ja jeden Augenblick vom Joggen zurückkommen. Ferdinand
denk nach, denk nach! Wo ist überhaupt die Frau Beckenberger mit
Ihrem Fitnesstrainer?
Marianne und Steffi:
Na ebenfalls beim Joggen
(Ferdinand dreht sich erschrocken um, Marianne und Steffi laufen beide bei Ferdinand
auf)
Josef:
Ferdinand:
Und zu mir sagen alle ich trinke zu viel!
Jetzt hab ich es, das ist gut. Soweit ich weiß ist der Herr Dr.
Beckenberger mit seiner Sekretärin die Strasse runter zum Joggen
gegangen und die Strasse mündet direkt in den Forstweg welcher über
die kleine Waldlichtung zurück zu unserem Hotel führt. (Ferdinand zu
Steffi) Hat die Frau Beckenberger gesagt wo die hingehen zum Joggen?
Steffi:
Ja, die haben gesagt sie laufen oben an der Strasse weg.
Ferdinand: Sehr gut, das heißt sie müssen den Seeuferweg entlang laufen, müssen
beim Wegweiser rechts zur kleinen Brücke abbiegen um ebenfalls auf
der unteren Uferstrasse zu unserem Hotel zurück zu kommen.
Josef:
Na wui, da kennt sich nicht ein mal ein GPS aus.
Ferdinand: Jetzt müssen wir nur mehr schauen, dass die Frau Beckenberger später
zurück kommt, am Besten wir sprengen die Brücke!
Marianne, Josef, Steffi:
Aber Ferdinand!
Ferdinand: Aber nein, natürlich nicht, wir können eine Umleitung aufstellen und so
müssten sie 3 km weiter zum nächsten Steg laufen was bei der Frau
Beckenberger Ihrer Kondition bedeuten würde sie kommen sicher 1
Stunde später als der Herr Dr. Beckenberger zurück ins Hotel! Somit
haben wir 1 Stunde gewonnen und es gilt nur mehr 47 Stunden zu
verhindern, dass sie sich über den Weg laufen!
Steffi:
Ja und wie willst du eine Umleitung bei der ersten Brücke aufstellen?
Ferdinand: Ganz einfach: Josef, du nimmst den alten Menüständer aus dem Stadel,
schnappst dir das Moped, fährst damit auf der unteren Seeuferstrasse
über den Steg, stellst die Tafel auf und schaust dass du auf dem
schnellsten Weg wieder zurückkommst.
Josef:
Warum soll die Frau Beckenberger beim alten Steg schon interessieren
was wir heute als Menü haben.
Ferdinand: Josef du sollst natürlich nicht das Menü draufschreiben sondern wg.
Renovierungsarbeiten geschlossen!
Josef:
Ah jetzt versteh ich’s das ist gut! Ich mach mich schon auf den Weg. Pfiat
euch oder besser noch: Auf Wiederluaga! (geht ab)
22
Marianne:
Ferdinand:
Wenn das bloß gut geht, aber ist ja egal, eine bessere Möglichkeit fällt
mir auch nicht ein! Komm Steffi richten wir den Speisesaal fertig her
bevor die ersten Gäste zum Mittagessen kommen. (Marianne und Steffi
gehen ab)
(zu sich selbst) Und ich warte vor dem Hotel auf den Herrn Dr.
Beckenberger und seine Sekretärin und hoffe, dass alles gut geht! (geht
ebenfalls ab)
PAUSE
23