- Exportinitiative Erneuerbare Energien

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- Exportinitiative Erneuerbare Energien
BIOENERGIE
Zielmarktanalyse USA 2014
Schwerpunkt Biogas und Reststoffverwertung in
Kalifornien und Wisconsin
mit Profilen der Marktakteure
www.export-erneuerbare.de
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German American Chamber of Commerce® of the Midwest, Inc.
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Stand
31.01.2014
Bildnachweis
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Kontaktpersonen
Corinna Jess
Manager, Clean Energy Projects
[email protected]
Autoren:
Corinna Jess
Patrick Kastian
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oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.
1
Inhaltsverzeichnis
I. Tabellenverzeichnis ..............................................................................................................................4
II. Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................................... 5
III. Abkürzungsverzeichnis ......................................................................................................................6
IV. Währungsumrechnung ....................................................................................................................... 7
V. Energie- und Mengeneinheiten ............................................................................................................ 7
1.
Executive Summary .......................................................................................................................... 8
2.
Länderprofil und Zielmarkt allgemein ............................................................................................ 10
2.1.
Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................ 10
2.2.
Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ..................................................................................................................... 11
2.2.1.
Aktuelle wirtschaftliche Lage ................................................................................................................................ 11
2.2.2. Außenhandel .......................................................................................................................................................... 12
2.2.3. Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland ...................................................................................................... 12
2.2.4. Wirtschaftsförderung ............................................................................................................................................ 13
2.3.
3.
Markteintrittsbedingungen für deutsche Unternehmen ......................................................................................... 13
Energiemarkt in den USA ................................................................................................................ 15
3.1.
Entwicklungen auf dem Energiemarkt und Rahmenbedingungen ......................................................................... 15
3.2.
Energiepreise ............................................................................................................................................................. 17
3.2.1.
Strompreise ............................................................................................................................................................ 18
3.2.2. Gaspreise ................................................................................................................................................................ 18
3.2.3. Treibstoffpreise ..................................................................................................................................................... 20
4.
3.3.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Fördermechanismen.................................................................................. 21
3.4.
Lage und Perspektive der erneuerbaren Energien im Zielmarkt ........................................................................... 24
Bioenergie in den USA ..................................................................................................................... 26
4.1.
Biogas und Reststoffverwertung – Definition und Abgrenzung ............................................................................ 26
4.2.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme ..................................................................................... 27
4.3.
Energiegewinnung aus Siedlungsabfällen ............................................................................................................... 28
4.3.1.
Deponiegas ............................................................................................................................................................ 29
4.3.2. Waste-to-Energy .................................................................................................................................................... 31
4.4.
Energiegewinnung aus Abwasser .............................................................................................................................32
4.5.
Reststoffverwertung in der Land- und Forstwirtschaft ...........................................................................................33
4.5.1.
Biogas .................................................................................................................................................................... 33
4.5.2. Biomasse ............................................................................................................................................................... 35
4.6.
Marktchancen und -risiken .......................................................................................................................................36
4.6.1.
Marktchancen und -risiken im Bereich organischer Siedlungsabfälle ...............................................................37
4.6.2. Marktchancen und -risiken im Bereich Güllemanagement und energiereiches Abwasser .............................. 38
4.7.
2
Wettbewerbssituation .............................................................................................................................................. 40
4.8.
Handlungsempfehlungen und Markteintrittsstrategien für deutsche Unternehmen ........................................... 41
4.9.
Administrative Instanzen und politische Stellen .................................................................................................... 42
4.10.
Leitmessen und Fachzeitschriften ........................................................................................................................... 44
4.10.1. Leitmessen und -veranstaltungen........................................................................................................................ 44
4.10.2. Fachzeitschriften................................................................................................................................................... 46
5.
Staatenprofil Kalifornien ................................................................................................................48
5.1.
Energiemarkt ............................................................................................................................................................ 49
5.2.
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ....................................................................................................52
5.3.
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .............................................................................. 55
5.4.
Profile Marktakteure .................................................................................................................................................59
5.4.1.
Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ................................................................................ 59
5.4.2. Entscheidende Unternehmen .............................................................................................................................. 62
6.
Staatenprofil Wisconsin ..................................................................................................................66
6.1.
Energiemarkt ............................................................................................................................................................. 67
6.2.
Gesetzliche Rahmenbedingungen............................................................................................................................ 68
6.3.
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .............................................................................. 71
6.4.
Profile Marktakteure ................................................................................................................................................. 75
6.4.1.
Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen .................................................................................75
6.4.2. Entscheidende Unternehmen .............................................................................................................................. 79
7.
Fazit ................................................................................................................................................ 87
8.
Quellenverzeichnis ......................................................................................................................... 88
3
I. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (in Mio. Btu per capita) ............................................................. 15
Tabelle 2: Überblick und Aussicht des US-Energiemarkts bis 2014 ........................................................................................ 16
Tabelle 3: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh) ......................................................... 18
Tabelle 4: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA ........................................................................................ 20
Tabelle 5: Entwicklung der Abfallverwertungsmengen (in Mio. t), 1960 – 2010 ................................................................... 28
Tabelle 6: Ranking der größten Abfall- und Recyclingfirmen in den USA, 2013 ................................................................... 29
Tabelle 7: Top 10 Biomasseanlagen in den USA, 2013 ..............................................................................................................36
Tabelle 8: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Kalifornien, 2004-2012 ........................................................ 49
Tabelle 9: Installierte Leistung nach Energiequellen in Kalifornien, 2011 ............................................................................. 50
Tabelle 10: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Kalifornien ........................................................54
Tabelle 11: BIP, Wirtschaftswachstum & Arbeitslosigkeit in Wisconsin, 2004-2012.............................................................. 67
Tabelle 12: Installierte Leistung nach Energiequellen in Wisconsin, 2011 .............................................................................. 67
Tabelle 13: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Wisconsin ......................................................... 69
Tabelle 14: Milchviehbetriebsgrößen in Wisconsin ................................................................................................................... 73
4
II. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Wirtschaftsdaten USA, 2012................................................................................................................................. 11
Abbildung 2: Anteile Energieträger an der Stromproduktion in den USA, 2003-2013 .......................................................... 16
Abbildung 3: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) ............................................... 17
Abbildung 4: Entwicklung der US-Gaspreise, 1990-2012 ........................................................................................................ 19
Abbildung 5: Entwicklung des durchschnittlichen Benzin- und Dieselpreises in den USA, 1992-2013 ............................... 20
Abbildung 6: Übersicht Renewable Portfolio Standards in den USA .......................................................................................22
Abbildung 7: Interconnection-Regelungen in den USA ............................................................................................................23
Abbildung 8: Net Metering Regelungen in den USA................................................................................................................ 24
Abbildung 9: Bioenergie – Industriestruktur ........................................................................................................................... 26
Abbildung 10: Anzahl bestehender und geplanter Deponiegasanlagen in den USA, 2013 .................................................... 30
Abbildung 11: Biogasnutzung in Abwasserwerken, USA, 2012 ................................................................................................32
Abbildung 12: Anzahl landwirtschaftlich genutzter Biogasanlagen pro Staat, 2013 ...............................................................33
Abbildung 13: Anzahl landwirtschaftlich genutzter Biogasanlagen nach Tierbetrieb, USA, 2014 .........................................34
Abbildung 14: Anzahl von Milchviehbetrieben pro Staat, die für die Biogasproduktion geeignet sind .................................34
Abbildung 15: Verwertungszweck von Biogas in landwirtschaftlichen Betrieben, USA, 2014 ...............................................35
Abbildung 16: Stromproduktion auf Biomassebasis in den USA, 2000-2012 .........................................................................36
Abbildung 17: Wirtschaftlichkeitsfaktoren von Biogasanlagen in der Industrie & Landwirtschaft in den USA ...................39
Abbildung 18: Geographische Lage Kalifornien ....................................................................................................................... 48
Abbildung 19: Energieverbrauch nach Endverbrauchersektor in Kalifornien, 2010 ..............................................................52
Abbildung 20: Biomasseressourcen in Kalifornien ...................................................................................................................56
Abbildung 21: Verteilung des Biomassepotentials nach Quelle, Kalifornien, 2011 ................................................................. 57
Abbildung 22: Biomasse-Anlagen in Kalifornien ..................................................................................................................... 58
Abbildung 23: Geographische Lage Wisconsin ........................................................................................................................ 66
Abbildung 24: Biomasseressourcen in Wisconsin .................................................................................................................... 72
Abbildung 25: Biogaspotenzial in Wisconsin in der Milch- und Käseindustrie, 2013 ............................................................ 73
5
III. Abkürzungsverzeichnis
AEO
ANSI
BEA
BIP
bzw.
C
CAA
CEC
CNG
CPUC
D.C.
DOE
DSIRE
EEG
EIA
EPA
FDI
FERC
FIT
gal
GGE
GTAI
GW
IEC
Inc.
ISO
ITC
kg
km
kWh
l
LADWP
lb.
LLC
Ltd.
Mio.
Mrd.
MW
MWh
NREL
OECD
PKW
PTC
REC
RFS
RGIT
RIN
6
Annual Energy Outlook
American National Standards Institute
Bureau of Economic Analysis
Bruttoinlandsprodukt
beziehungsweise
US cent
Clean Air Act
California Energy Commission
Compressed Natural Gas
California Public Utilities Commission
District of Columbia
Department of Energy
Database of State Incentives for Renewables & Efficiency
Erneuerbare-Energien-Gesetz
Energy Information Administration
Environmental Protection Agency
Foreign Direct Investment
Federal Energy Regulatory Commission
Feed-in Tariff
Gallon
Gallon Gasoline Equivalent
Germany Trade and Invest
Gigawatt
International Electrotechnical Commission
Incorporation
International Organization for Standardization
Investment Tax Credit
Kilogramm
Kilometer
Kilowattstunde
Liter
Los Angeles Department of Water & Power
Pfund
Limited Liability Company
Limited
Million
Milliarde
Megawatt
Megawattstunde
National Renewable Energy Laboratory
Organisation for Economic Co-operation and Development
Personenkraftwagen
Production Tax Credit
Renewable Energy Credit
Renewable Fuel Standard
Representative of German Industry and Trade
Renewable Identification Number
RNG
RPS
SB
t
u.a.
US
USD
WWTP
z.B.
Renewable Natural Gas
Renewable Portfolio Standard
Senate Bill
metrische Tonne
unter anderem
United States
US-Dollar
Wastewater treatment plant
zum Beispiel
IV. Währungsumrechnung
Alle Angaben sind in US-Dollar (USD) bzw. in US-Cent (Cent) angegeben.
1 USD = 0,731 EUR (Stand: 28.01.2014)
1 EUR = 1,367 USD (Stand: 28.01.2014)
V. Energie- und Mengeneinheiten
Stromeinheiten sind in Kilowattstunden (kWh) bzw. Megawattstunden (MWh) angegeben.
Die elektrische Leistung von Anlagen ist in Watt, Kilowatt (kW), Megawatt (MW) und Gigawatt (GW) angegeben.
1.000 Watt = 1 kW, 1.000 kW = 1 MW, 1.000 MW = 1 GW
Flüssigkeitsmengen z.B. von Transportkraftstoffen werden in den USA gewöhnlich in gal (Gallonen) angegeben.
1 US gal. entspricht hierbei 3,785 l (1 l = 0,264 gal)
Gasmengen werden in tausend Kubikfuss (1.000 ft3) bzw. in Millionen British Thermal Unit (MMBtu) angegeben.
1.000 ft3 Erdgas entsprechen hierbei etwa 1 MMBtu (je nach dem Energiegehalt des Erdgases).
1.000 ft³ = 28 m³ ≈ 1 MMBtu
1.000 m³ = 35.310 ft³ ≈ 35,8 MMBtu
7
1. Executive Summary
Die USA sind nicht nur einer der größten Lebensmittelproduzenten weltweit, sie sind auch das Land mit dem höchsten
Abfallaufkommen pro Kopf. Neben der Deponieendlagerung (54%) wird Müll in erster Linie recycelt (26%), verbrannt
(12%) und kompostiert (8%).1 Das wirtschaftliche Potenzial für Verwertungstechnologien biogener Reststoffe ist sehr
groß. Organische Abfälle werden zunehmend abgezweigt und zur Energieerzeugung verwendet. Sowohl
Lebensmittelabfälle als auch landwirtschaftliche Abfälle und die Abwasserindustrie bieten attraktive Anwendungen für
Technologien zur Energiegewinnung aus Reststoffen.
Steigende Abfallgebühren sowie sich verschärfende Umweltschutzauflagen führen zu verstärkter Nachfrage nach
umweltfreundlichen Technologien im Bereich der Abfallwirtschaft. In allen Bereichen (Recycling, Müllverbrennung,
Deponiegasnutzung, Kompostierung und Biogastechnik für Lebensmittelabfälle) ist in den nächsten Jahren mit einer
verstärkten Nachfrage zu rechnen. Der technologische Rückstand der USA in diesen Industriebereichen führt schon heute
zur vermehrten Nachfrage nach Technologien aus Europa und anderen Kontinenten. In der folgenden Analyse wird auf
das Potenzial von Reststoffverwertungstechnologien in der Abfallindustrie, der Abwasserindustrie und der
Landwirtschaft eingegangen.
Das wichtigste Fördermittel für die Energieerzeugung aus organischen Reststoffen ist der Federal Renewable Fuel
Standard (RFS). Der RFS erzeugt einen Markt für als Transporttreibstoff aufbereitetes Biogas und trägt so maßgeblich
zum Wachstum der Branche bei. Staatlich garantierte Einspeisevergütungen wie das EEG in Deutschland sind nur in
einigen Bundesstaaten bzw. auf lokaler Ebene zu finden. Auch insgesamt ist die Förderung der Energieproduktion aus
organischen Reststoffen sehr staatenabhängig.
Die Zahl der methangewinnenden Mülldeponien hat zwischen 1995 und 2012 US-weit um 300% zugenommen. Etwa 75%
der in 621 Deponien produzierten Gasmenge wird zur Stromerzeugung verwendet. In diesem Zusammenhang treffen
effiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf Deponiegasbasis auf steigende Nachfrage. Die restlichen 25% gehen in
sogenannte direct-use Anwendungen. Hierzu zählen unter anderem reine Wärmezwecke aber auch die Aufbereitung als
Transportkraftstoff. Erfahrene deutsche Anbieter sind bei der Lieferung von Technologien zur Gasgewinnung und
-aufbereitung, z.B. Biogas Scrubber und Gaskompressoren besonders gut aufgestellt.
Auch die Umleitung von organischen Abfällen gewinnt stark an Bedeutung, da mehr und mehr Bundesstaaten deren
Endlagerung einschränken bzw. verbieten. Dies betrifft vor allem die Staaten an der Ostküste sowie Kalifornien. In
diesem Zusammenhang werden Förder- und Verkleinerungstechnologien sowie Lösungen zum Transport und zur
Lagerung der Roh- und Endmaterialien nachgefragt.
Insgesamt sind in den USA laut Schätzungen 16.000 Abwasseraufbereitungsanlagen in Betrieb. Im Jahr 2013 verfügten
etwa 1.238 Klärwerke über Biogasanlagen. Es besteht ein Trend zur Behandlung von energiereichem Abwasser, z.B. aus
der Lebensmittelindustrie.
In der Landwirtschaft steht bei der Energiegewinnung aus Abfällen die anaerobe Vergärung, v.a. von Gülle, im
Vordergrund. Laut AgSTAR waren im November 2013 in den USA 223 landwirtschaftlich genutzte Biogasanlagen in
Betrieb. Ein wichtiger Grund zum Bau von landwirtschaftlich genutzten Biogasanlagen sind Gewässerschutzauflagen der
EPA. Die durchschnittlichen Kosten für ein Biogasprojekt liegen bei einer bis fünf Mio. USD. Der Return-on-Investment
darf, um wirtschaftlich interessant zu sein, in der Regel sieben bis zehn Jahre nicht überschreiten.
Marktkenner aus Industrie und Forschung sehen den amerikanischen Markt für die Energieerzeugung aus biogenen
Reststoffen als einen Zukunftsmarkt mit großem Marktpotenzial. Jedoch sind insbesondere bei der Entwicklung der
ersten Projekte Kreativität und Ausdauer gefragt.
1
Vgl: US Environmental Protection Agency - Energy Recovery from Waste, abgerufen am 24.01.2014
8
Das Potenzial in den einzelnen Sektoren der Bioenerige ist je nach Region sehr unterschiedlich. In Staaten mit hohem
Siedlungsabfallaufkommen und Kapazitätslimits bei der Mülldeponierung sind Technologien zur Verarbeitung von
Siedlungsabfällen besonders gefragt (z.B. Kalifornien). In anderen Staaten überwiegt das Potenzial in der Landwirtschaft,
bei Abfällen aus der Lebensmittelindustrie und in der Abwasserindustrie (z.B. Wisconsin).
Staaten mit hohen Strom- und Gaskosten oder Einspeisetarifen für Bioenergie sind insbesondere für Technologien zur
kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung attraktiv (z.B. Kalifornien). In anderen Staaten sind Projekte, bei denen die
erzeugte Energie vor Ort verbraucht wird oder bei denen das Gas als Transportkraftstoff aufbereitet wird, lukrativer (z.B.
Wisconsin).
9
2. Länderprofil und Zielmarkt allgemein
Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist. Mit ca. 9,06 Mio. km 2 haben
sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA das flächenmäßig drittgrößte Land der Welt nach Kanada
und Russland. Trotz einer Einwohnerzahl von mehr als 310 Millionen ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des
Landes mit 33 Einwohnern pro km² relativ gering. Im Vergleich dazu – Deutschland hat eine Bevölkerungsdichte von
229 Einwohnern pro km2.2 Hauptstadt der USA ist Washington, D.C. an der Ostküste.
Obwohl es keine festgelegte Amtssprache in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf
Englisch verfasst. Durch die verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen
Jahren bilden diese Gruppen nun rund 17,2% der Gesamteinwohnerzahl. 3 Infolgedessen steigt die Verbreitung der
spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel sind sowohl
Produktetiketten als auch Gebrauchsanleitungen oft zweisprachig – in Englisch und Spanisch. Auch Kundendienste von
verschiedenen Firmen werden verstärkt in beiden Sprachen angeboten4 und manche Werbeplakate sind auf die Spanisch
sprechende Bevölkerung abgestimmt.
2.1. Politischer Hintergrund
Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen und
gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken
politischen Parteien - die Demokraten und die Republikaner. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die
gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben. An der Spitze der Exekutive steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit
vier Jahre beträgt. Die Legislative, auch Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem
Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative
hat nicht nur die Entscheidungsgewalt über die Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal
aufgebaut und der oberste Gerichtshof steht an ihrer Spitze.5
Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl die zentrale
Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte
Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen
vor allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat, oder sogar
Landkreis, unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen
Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht
unbedingt einheitlich mit der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise der Fall ist.
Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien: den
Demokraten und den Republikanern. Dritte Parteien haben es schwer bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene
mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen,
stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte.
Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in über 3.000 Landkreise (counties) untergliedert sind. In
diesen Landkreisen befinden sich Städte und Gemeinden (municipalities, cities/communities), die alle über bestimmte
Steuer- und Rechtshoheiten verfügen. Städte, vor allem wenn sie größer sind, können unabhängig von counties sein bzw.
mehrere dieser umfassen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export
Vgl.: Bundeszentrale für politische Bildung – Bevölkerungsentwicklung (2011), abgerufen am 17.10.2013
Vgl.: US Census Bureau - Population (2012) , abgerufen am 17.10.2013
4 Vgl.: USA.gov - Learn About the United States of America (2012) , abgerufen am 17.10.2013
5 Vgl.: Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA (kein Datum), abgerufen am 24.01.2014
2
3
10
in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen. In manchen
Bundesstaaten wird die Höhe der Umsatzsteuer (sales tax) durch die County Regierung bestimmt.
Mit dem Amtseintritt von US-Präsident Barack Obama im Januar 2009 wurde ein politisches Klima des Wandels
angestrebt. Er trat am 20.01.2009 sein Amt als 44. Präsident der USA an. Die 57. Präsidentschaftswahl in den
Vereinigten Staaten fand am 6. November 2012 statt und Präsident Barack Obama wurde für eine zweite Amtsperiode als
US-Präsident bestätigt.
2.2. Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet. Die
folgende Abbildung bietet eine Übersicht über die grundlegenden Daten der amerikanischen Wirtschaft.
Abbildung 1: Wirtschaftsdaten USA, 2012
Bevölkerung:
316,5 Mio.
Hauptstadt:
Washington D.C.
Korrespondenzsprachen:
Englisch
Spanisch
BIP:
16,25 Mrd. USD
BIP pro Kopf:
51.701 USD
Bevölkerungszuwachs:
0,9%
Arbeitslosenquote:
8,1%
Staatsverschuldung:
84,1% des BIP
Währungsreserven:
152,5 Mrd. USD
Warenimport (fob):
2.333,8 Mrd. USD
Davon aus Deutschland (fob):
Warenexport:
Davon nach Deutschland:
86,8 Mrd. USD
4.545,6 Mrd. USD
50,6 Mrd. USD
Quelle: Eigene Darstellung nach CIA Factbook - USA (2013) und GTAI - Wirtschaftsdaten Kompakt USA (2013)
Nach Schätzungen von Germany Trade and Invest (GTAI) 6 und den Daten des US Bureau of Economic Analysis (BEA)7
wird in den USA für 2013 ein BIP von rund 17 Mrd. USD erwartet. Endgültige Zahlen für das Jahr 2013 liegen noch nicht
vor. Die Vereinigten Staaten erwirtschaften somit ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind damit die größte
Volkswirtschaft der Welt.8 Als Nation haben die USA einen ausgeprägten Dienstleistungssektor, der 79% zum BIP
beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 20% und die Landwirtschaft rund 1% des BIP.9
2.2.1. Aktuelle wirtschaftliche Lage
Die US-Wirtschaft befindet sich zum Jahresende 2013 auf einem merklichen Erholungskurs. Laut der Organisation for
Economic Co-operation and Development (OECD) wuchs die amerikanische Wirtschaft im Jahr 2013 um 1,7%. Für das
8
9
Vgl.: CIA Factbook - USA (2013), abgerufen am 17.10.2013
Vgl.: CIA Factbook - USA (2013), abgerufen am 17.10.2013
11
Jahr 2014 wird ein Wirtschaftswachstum von 2,9% erwartet. Im Jahr 2015 könnte die amerikanische Wirtschaft laut der
OECD sogar um 3,4% zulegen.10
Konjunkturhoffnungen bestehen und beruhen auf einer gestiegenen Konsum- und Investitionsbereitschaft sowie einer
weiterhin unterstützenden Rolle der Geldpolitik. Insbesondere das unterstützende Umfeld der Finanzmärkte und die
Trendwende auf dem Immobilienmarkt helfen, die Haushaltsbilanz zu verbessern und das Konsumwachstum zu
stärken.11 Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung bleibt die Lage am Arbeitsmarkt. Dieser lieferte zuletzt
positive Signale. Innerhalb eines Jahres ist die offizielle Arbeitslosenquote von Dezember 2012 bis Dezember 2013 von
7,9% auf 6,7% abgesunken.12 Dennoch sind viele der zuletzt neu geschaffenen Arbeitsplätze relativ schlecht bezahlt und
die Beschäftigtenzahl liegt immer noch unter dem Vorkrisenniveau von 2007. 13
2.2.2. Außenhandel
In den letzten Jahrzehnten haben Exporte zu rund einem Viertel des Wirtschaftswachstums des Landes beigetragen.
Neben Deutschland und China zählen die USA zu den größten Exporteuren von Waren weltweit. Dennoch lag das
Importvolumen im Jahr 2012 um etwa 47% über dem Exportvolumen. Damit schlossen die Vereinigten Staaten 2012 mit
einem Handelsdefizit in Höhe von 735,3 Mrd. USD ab.14 Die durch die Obama-Administration initiierte National Export
Initiative sieht vor, die US-Exporte bis zum Jahr 2015 zu verdoppeln. Hierbei sollen insbesondere kleine und
mittelständische Betriebe unterstützt werden.15
2.2.3. Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland
Deutschland und die USA sind füreinander sehr wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte Handelspartner
Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU.
Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt ist. Laut dem
Delegierten der Deutschen Wirtschaft (Representative of German Industry and Trade, RGIT) sind 3.500 deutsche
Unternehmen in den USA aktiv. Sie beschäftigen dort direkt 598.000 Mitarbeiter. 16 Deutsche Firmen haben des Weiteren
bis Ende 2011 etwa 216 Mrd. USD in den USA angelegt. Darunter wurden rund 18 Mrd. USD allein im Bereich
Transportequipment investiert. Deutschland ist damit viertgrößter Investor in den Vereinigten Staaten. 17 Prinzipiell sind
die Bevölkerung und die Märkte offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen.
Durch das seit dem im Jahr 2007 bestehende Transatlantic Economic Partnership Abkommen zum Abbau und zur
Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU bieten sich hier zusätzliche Chancen. Der
Warenhandel zwischen den USA und Deutschland hatte im Jahr 2012 ein Gesamtvolumen von 157,31 Mrd. USD, wobei
Deutschland aus den USA Waren im Wert von 48,79 Mrd. USD und die USA Waren im Wert von 108,09 Mrd. USD aus
Deutschland importierten.18 Das Exportvolumen Deutschlands in die USA ist damit gegenüber dem Vorjahr um 18%
gestiegen.19 Maschinenbauerzeugnisse, Fahrzeuge und chemische Erzeugnisse stellen insgesamt 75% der deutschen
Exporte in die USA dar.20
Vgl.: OECD Forecast (2013), abgerufen am 17.01.2014
Vgl.: IMF, World Economic Outlook (2013), abgerufen am 28.10.2013
12 Vgl.: Bureau of Labor Statistics, Labor Force Statistics from the Current Population Survey (2014), abgerufen am 24.01.2014
13 Vgl.: IMF, Unemployment Rate (2013), abgerufen am 28.10.2013
14 Vgl.: US Census - US International Trade in Goods and Services (2013), abgerufen am 28.10.2013
15 Vgl.: US Department of Commerce - The Export Promotion Cabinet’s Plan for Doubling US Exports in Five Years (2010), abgerufen am 28.10.2013
16 Vgl.: RGIT USA, German-American Trade, Investment and Jobs (2012), abgerufen am 04.11.2013
17 Vgl.: US Bureau of Economic Analysis, Foreign Direct Investment in the United States (2012), abgerufen am 4.11.2013
18 Vgl.: US Census Bureau - US International Trade in Goods and Services (2013), abgerufen am 28.10.2013
19 Vgl.: DIHK, Statistiken zum Außenhandel (2012), abgerufen am 28.10.2013
20 Vgl.: John Hopkins University - The Transatlatic Economy (2013), abgerufen am 28.10.2013
10
11
12
2.2.4. Wirtschaftsförderung
In den USA gibt es keine mit Deutschland vergleichbaren Wirtschaftsförderprogramme auf nationaler Ebene. Stattdessen
wird Wirtschaftsförderung hauptsächlich durch die einzelnen Bundesstaaten betrieben. Hierbei verwalten die
Bundesstaaten individuelle Förderungsfonds. Bewerber können u.U. neben den Barmitteln aus den Förderungsfonds
auch auf kommunale Mittel zurückgreifen. Auf regionaler Ebene gibt es zudem zusätzliche Förderungsprogramme in
Form von Fonds, die von einem kommunalen Verbund aufgebracht werden.
Zusätzliche Förderungsmaßnahmen werden u.a. durch Steuernachlässe oder sonstige Vergünstigungen, wie z.B.
Ermäßigungen beim Kauf von Grundstücken ermöglicht. Sowohl die Höhe der Mittel und Vergünstigungen als auch die
Regelungen zur Gewährung fallen in den verschiedenen Bundesstaaten unterschiedlich aus. Grundsätzlich werden die
Entscheidungen auf Projektebene durchgeführt. Bei Ausschreibungen für ein konkretes Projekt stimmen somit
bundesstaatliche, regionale und kommunale Förderverbände gemeinsam über die Förderungsmittel ab.
2.3. Markteintrittsbedingungen für deutsche Unternehmen
Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt ist. Prinzipiell
sind die Bevölkerung und die Märkte offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen.
Als größter Binnenmarkt der Welt bieten die USA für deutsche Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit viele Chancen,
aber auch Hindernisse, die beim Markteinstieg zu beachten sind. Angefangen mit der Größe des Marktes und den daraus
resultierenden logistischen Anforderungen sehen sich deutsche Unternehmen vielen Herausforderungen gegenüber.
Häufig unterscheiden sich die Bedürfnisse der Verbraucher zwischen Ländern und Kulturen, so dass Produkte oftmals
angepasst werden müssen. Davon sind nicht nur Anpassungen des Produktes selbst, sondern auch die Marketingstrategie
betroffen. Oftmals sind deutsche Unternehmer stärker an technischen Details interessiert und tendieren dazu, vor
Entscheidungen alle Eventualitäten und Möglichkeiten zu analysieren. Amerikaner sind oft schneller in der
Entscheidungsfindung und tendieren bei der Produktwahl zum Praktischen. Kurz gefasst kann man sagen, dass für
deutsche Unternehmen die Fakten zählen, für Amerikanische die Präsentation im Vordergrund steht.
Abgesehen von den kulturellen Unterschieden gibt es in den USA auch Unterschiede im Vertrags-, Haftungsrecht und bei
technischen Standards. Teilweise unterscheiden sich diese Regelungen auch zwischen den einzelnen Bundesstaaten.
Unternehmen, die in den USA tätig sind, sollten sich umfassend über die entsprechende Rechtslage auf regionaler und
nationaler Ebene informieren, um sich gegen etwaige Regressansprüche abzusichern.
Das US-Standardisierungsgesetz, welches sich von dem in Europa unterscheidet, ist gesondert zu erwähnen. Zwar
verfügen viele US-Standardisierungsorganisationen über einen hohen Standard und können auch technisch mit
internationalen Standards verglichen werden, jedoch werden sie weder von allen Staaten anerkannt, noch werden alle
Interessengruppen ausreichend beachtet. Oftmals reicht die Einhaltung dieser Standards allein nicht aus, obwohl das
American National Standards Institute (ANSI) über 250 Standard-Entwicklungsorganisationen akkreditiert hat und
selbst den Zugriff auf über 10.000 Standards ermöglicht. Exporteure müssen daher zusätzlich nationale und staatliche
Gesetze und Vorschriften beachten. Das ANSI ist zwar ein Mitglied der International Organization for Standardization
(ISO) und der International Electrotechnical Commission (IEC),21 diese werden aber kaum von normalen StandardEntwicklungsorganisationen unterschieden und stehen daher mit über 800 anderen in Konkurrenz. Das führt dazu, dass
es für einen deutschen Hersteller häufig schwierig ist, alle Standards zu erreichen, wenn das Produkt in den gesamten
USA angeboten werden soll.
Auch bei Importen von deutschen Produkten in die USA muss darauf geachtet werden, dass die USA in manchen
Bereichen immer noch über Handelshemmnisse verfügen, sogenannte local content requirements (Buy America/Buy
21
Vgl.: American National Standards Institute (ANSI) - Company Overview (kein Datum), abgerufen am 29.10.2013
13
American). Zum Beispiel muss bei öffentlichen Projekten der Stahl aus den USA stammen, auch wenn Ausnahmen
möglich sind. Durch das internationale Abkommen „The Plurilateral Agreement on Government Procurement” sind
Deutschland und andere EU Staaten von der „Buy-American-Klausel“ ausgenommen.22 Dies gilt aber nur, wenn
wenigstens 50-60 % des Produktwertes in Deutschland geschaffen wurde. Eine weitere Marktbarriere stellen die Zölle auf
ausländische Produkte dar. Diese sind sehr produkt- und teilespezifisch und können daher variieren.23 Unternehmen
sollten also genau abwägen, welche Produkte sie in die USA exportieren und welche sie lieber vor Ort herstellen.
Im Vergleich zu anderen Ländern sind die rechtlichen Markteintrittsbarrieren für ausländische Firmen verhältnismäßig
gering. Nur in einigen Industrien sind FDIs aus Staatssicherheitsgründen explizit verboten oder in Einzelfällen
beschränkt (z.B. militärisches Beschaffungswesen oder Bergbau).
Eine Niederlassung in den USA eröffnet durch Freihandelsabkommen zwischen den USA und 20 anderen Staaten Zugang
zu diversen anderen Märkten rund um die Welt: Australien, Bahrain, Kanada, Chile, Kolumbien, Costa Rica,
Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Israel, Jordanien, Korea, Mexico, Marokko, Nicaragua,
Oman, Panama, Peru und Singapur.24
Investitionen in die USA werden außerdem durch eine großzügig ausgebaute Infrastruktur begünstigt: Die USA haben
eines der umfassendsten Infrastrukturnetzwerke der Welt (Rang 16 weltweit).25 Ein weitläufiges Straßennetz von
6.506.204 km26 sowie eine Reihe von Seehäfen in Boston, Chicago, New York, Houston, Los Angeles und Seattle
erleichtern den Warenaustausch. Das Schienennetz ist mit 161.682 km eines der längsten der Welt und wird
hauptsächlich zum Güterverkehr von verschiedenen privaten Gesellschaften befahren.
Vgl.: World Trade Organization – Parties and Observers to the GPA (2014) abgerufen am 21.01.2014
Vgl.: US Customs - Duty, Tariff Rates (kein Datum) abgerufen am 21.01.2014
24 Vgl.: Office of the United States Trade Representative – Trade Agreements (kein Datum), abgerufen am 29.10.2013
25 Vgl.: World Economic Forum - The Global Competitiveness Report (2012), abgerufen am 29.10.2013
26 Vgl.: CIA World Factbook - USA (2013), abgerufen am 29.10.2013
22
23
14
3. Energiemarkt in den USA
3.1. Entwicklungen auf dem Energiemarkt und Rahmenbedingungen
Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Viertel des weltweiten Primärkonsums.27 Besonders durch den hohen
Energieverbrauch gelten sie nach China als der größte CO 2-Emittent der Welt. Problematisch sind die relativ günstigen
Energiepreise für fossile Brennstoffe, die den Einsatz von erneuerbaren Energien sowie viele Effizienzmaßnahmen
aufgrund längerer Amortisationsphasen weniger attraktiv als beispielsweise in Deutschland machen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt den Primärenergie-Pro-Kopf-Verbrauch der letzten Jahre im Vergleich zwischen Europa,
den USA und Deutschland. Vor allem beim Pro-Kopf-Verbrauch wird der massive Unterschied zwischen den USA und
Europa deutlich. Der Pro-Kopf-Verbrauch in den USA ist fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Ursachen dafür sind
unter anderen die intensivere Nutzung von Klimaanlagen und elektrischen Heizungen aufgrund schlechter
Gebäudeisolierung in den USA, der höhere Motorisierungsgrad und die höhere Anzahl der durchschnittlich mit dem
PKW zurückgelegten Personenkilometer sowie die vermehrte Nutzung des PKWs anstelle von öffentlichen
Verkehrsmitteln.
Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (in Mio. Btu per capita)
2007
2008
2009
2010
2011
USA
336.273
326.460
308.240
316.946
312.147
Europa
144.286
142.251
134.355
138.169
k.A.
Deutschland
172.993
175.419
165.257
170.700
160.570
Quelle: US Energy Information Administration - International Energy Statistics (kein Datum)
Der US-Energiemarkt ist nach wie vor stark von Importen geprägt, wobei die Abhängigkeit von Ölimporten durch die
heimische Schieferöl- und Schiefergasrevolution in den letzten zwei bis drei Jahren abgenommen hat. Zu den wichtigsten
Erdölimportländern gehören Kanada, Mexiko und Saudi-Arabien. Nach wie vor wird der Energieverbrauch hauptsächlich
durch Erdöl, gefolgt von Erdgas und Kohle gedeckt. Innerhalb der erneuerbaren Energien dominiert Biomasse, vor allem
in Form von Bioethanol als Energieträger mit 49%, während Windenergie mit 13% und Solarenergie mit 2% noch eine
untergeordnete Rolle spielen. Im Gesamtbild bedeutet dies, dass rund 4,4% des US-Energieverbrauchs durch Bioenergie,
etwa 1% aus Windenergie und 0,18% aus Solarenergie gedeckt wird.
Bis zum Jahr 2035 geht die Energy Information Administration (EIA), bei einem geschätzten jährlichen
Wirtschaftswachstum von 2,6% und unter aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regulierungen, von einem
kontinuierlich steigenden Energie- und Elektrizitätsbedarf in den USA aus.28 Der US-Energieverbrauch wird bis 2035 mit
einer Steigerung von 10% prognostiziert.29 Schiefergas wird als Energiequelle dabei immer wichtiger. Zwischen 2009 und
2010 stieg der Anteil von aus Schiefergestein stammendem Erdgas in den USA von 16% auf 23%, macht mittlerweile
mehr als ein Viertel aus und soll laut Angaben der EIA bis zum Jahr 2035 auf 49% ansteigen. Die EIA erwartet, dass die
Wellheadpreise30 von Erdgas, durch die kontinuierliche Erschließung lukrativer Gas- und Schiefergasvorkommen bei
gleichzeitig relativ hohen Rohölpreisen, zunächst unter 4 USD pro 1.000 ft3 verharren werden und erst ab 2018 durch die
gestiegene Erdgasnachfrage bzw. Exportmöglichkeiten und die Verknappung anderer Ressourcen mit geringen Preisen
langsam aber stetig ansteigen werden.31
Vgl.: US Energy Information Administration - Monthly Energy Review (2013), abgerufen am 24.01.2014
Vgl.: US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2013), abgerufen am 30.10.2013
29 Vgl.: US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2013), abgerufen am 30.10.2013
30 Wellheadpreise sind die Preise, zu denen Erdgas an der Gasquelle (Well) verkauft wird.
31 Vgl.: US Energy Information Administration - U.S. Energy Markets Summary (2013), abgerufen am 30.10.2013
27
28
15
Tabelle 2: Überblick und Aussicht des US-Energiemarkts bis 2014
Einheit
2010
2011
2012
2013
Prognose
Energieversorgung
Erdölproduktion
Mio. Barrel pro Tag
Erdgasproduktion
Mrd. ft3 pro Tag
Kohleproduktion
Mio. US Tonnen
Rohstoffverbrauch zur Energieerzeugung
Flüssige Brennstoffe
Mio. Barrel pro Tag
Erdgas
Mrd. ft3 pro Tag
Kohle
Mio. US Tonnen
Strom
Mrd. kWh pro Tag
Erneuerbare Energien
Brd. Btu
gesamter
Brd. Btu
Energieverbrauch
Energiepreise
Erdöl
USD pro Barrel
Erdgas
USD pro 1.000 ft3
Kohle
USD pro Mio. Btu
2014
5,51
58,87
1083,9
5,69
63,01
1094
6,47
65,70
1020
7,31
66,07
1030
7,88
66,11
1044
19,13
65,99
1048,2
10,62
7,41
18,84
66,65
999,0
10,57
8,39
18,55
69,56
889,0
10,44
8,15
18,58
70,02
941,0
10,48
8,37
18,66
69,96
955,0
10,59
8,75
97,87
97,18
95,51
96,36
97,13
76,71
4,17
2,26
101,91
3,90
2,40
100,84
2,75
2,40
96,62
3,41
2,42
96,91
3,63
2,45
Notiz: 1 ft3 (Kubikfuß) = 28,3 Liter; 1 US Tonne = 907.18 kg
Quelle: US Energy Information Administration – U.S. Energy Markets Summary (2013)
Trotz der günstigen Erdgaspreise und sich verschärfenden Umweltregulierungen wird Kohle laut Schätzungen der EIA
auch im Jahr 2035 mit ca. 43% Anteil die wichtigste Quelle zur Stromerzeugung bleiben, im Vergleich zu Erdgas und
erneuerbaren Energien aber an Bedeutung verloren haben. Erdgas ist neben erneuerbarer Energie die Energiequelle mit
dem am schnellsten wachsenden Anteil. Mehr als 90% der konventionellen Kraftwerke, die in den nächsten 20 Jahren
gebaut werden, werden voraussichtlich mit Erdgas betrieben. Die folgende Tabelle zeigt die Anteile der Energieträger an
der US-Stromproduktion zwischen 2003 und 2013. Auffällig ist, dass immer weniger Kohle für die Stromproduktion
verwendet wird, ein Trend der auch in den nächsten Jahren weiter anhalten wird. Aufgrund von
Umweltschutzbestimmungen der US Environmental Protection Agency (EPA) werden bis zum Jahr 2020 etwa 50 GW
Leistung aus Kohlekraftwerken vom Netz genommen werden. 32
Abbildung 2: Anteile Energieträger an der Stromproduktion in den USA, 2003-2013
100%
90%
80%
Sonstige
70%
Andere erneurebare
Energien
60%
Erdöl
50%
40%
30%
Wasserkraft
Kernenergie
20%
10%
0%
Erdgas
Kohle
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Net Generation by Energy Source (2013)
32
Vgl.: US Energy Information Administration - Projected retirements of coal-fired power plants (2012), abgerufen am 17.01.2014
16
Auch der Anteil der erneuerbaren Energien am Energie- und Strommix soll erheblich steigen. Etwa 28% der zwischen
2010 und 2040 jährlich hinzugefügten Leistung wird laut Prognose aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Auch
nach konservativen Schätzungen der EIA sollen erneuerbare Energiequellen einschließlich konventioneller Wasserkraft
im Jahr 2040 etwa 16% zur Elektrizitätserzeugung beitragen (siehe folgende Abbildung). Im Jahr 2013 lag dieser Anteil
bei 12%.33
Abbildung 3: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr)
2012
6
Prognose
5
35%
4
30%
Erdgas
Erneuerbare Energien
3
16%
12%
Kernkraft
Kohle
2
19%
1
37
16 %
32%
1%
1%
0
1990
2000
2010
Erdöl und Erdölprodukte
2020
2030
2040
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release (2014)
Aufgrund von staatlichen Förderprogrammen wie dem Renewable Fuel Standard, soll laut Prognosen des Annual Energy
Outlooks 2014 (AEO2014)34 besonders Biomasse (insbesondere Biosprit) eine größere Rolle spielen. Technologische
Entwicklungen werden mittel- und langfristig zu niedrigeren Preisen für erneuerbare Energiequellen und somit mehr
Wettbewerbsfähigkeit führen.
Präsident Obama setzte das Thema Klimaschutz und erneuerbare Energien als erster Präsident offiziell auf die politische
Agenda (State of the Union Address 2014).35 Generell ist in den USA ein steigendes Umweltbewusstsein festzustellen, das
sich teilweise bereits jetzt und vermutlich auch in den nächsten Jahren positiv auf den Energiemarkt auswirken wird.
3.2. Energiepreise
Wie bereits erwähnt sind die Energiepreise in den USA weitaus niedriger als in Deutschland. Die Strom- Gas- und
Treibstoffpreise in den USA werden von zahlreichen Faktoren, die zu Preisunterschieden in den einzelnen Bundesstaaten
führen, beeinflusst. In einigen Staaten gibt es Bestimmungen, die die Höhe der Preise festlegen, während in anderen
Vgl.: US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release (2014), abgerufen am 07.01.2014
Vgl.: US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release (2014), abgerufen am 07.01.2014
35 Vgl.: The White House - President Barack Obama's State of the Union Address (2014), abgerufen am 30.01.2014
33
34
17
Staaten die Preise nur teilweise reguliert werden. Des Weiteren spielen auch Faktoren, wie der Preis von Energieträgern,
die Kosten des Baus und der Instandhaltung von Kraftwerken und Übertragungsnetzen sowie Klimabedingungen in den
verschiedenen Regionen eine entscheidende Rolle.36
3.2.1. Strompreise
Zumeist beziehen die Verbraucher den Strom zu einer saisonalen Rate, die im Sommer in der Regel höher ist als im
Winter. Diese Rate ergibt sich aus der variierenden Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit unterschiedlicher
Erzeugungsquellen und Kraftwerke sowie schwankenden Rohstoffpreisen.
Die unterschiedlichen Verbrauchersektoren beziehen ihren Strom zudem zu verschiedenen Preisen. Wie aus der
nachfolgenden Tabelle erkennbar ist, sind die Preise im privaten Sektor am höchsten. Die Industrie zahlt deutlich
niedrigere Preise, weil sie einen höheren Verbrauch aufweist und höhere Spannungen abnehmen kann. 37
Tabelle 3: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh)
Haushalte
Dienstleistungen
Industrie
Verkehr
Alle Sektoren
Oktober 2009
11.66
10.26
6.53
10.84
9.70
Oktober 2010
11.86
10.25
6.80
10.49
9.81
Oktober 2011
12.12
10.29
6.82
10.37
9.89
Oktober 2012
11.91
10.13
6.70
10.18
9.89
Oktober 2013
12.16
10.34
6.86
10.28
10.13
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2013)
In den nächsten Jahren geht die EIA davon aus, dass der Strompreis von 9,8 US-Cent/kWh im Jahr 2012 auf etwa 10,4
US-Cent/kWh im Jahr 2030 steigen wird. Für das Jahr 2040 erwartet die EIA einen Strompreis von etwa 11,1 USCent/kWh (inflationsbereinigt).38 Es handelt sich hierbei um konservative, langfristige Schätzungen. In der Zwischenzeit
können Marktfluktuationen zu Preisschwankungen führen. Viele Experten gehen von einem stärker steigenden
Strompreis aus, der dem Trend der vergangenen Jahre folgt.
3.2.2. Gaspreise
Erdgas ist in den USA weitaus günstiger als in Europa. Bedingt durch den Shalegas Boom verfielen die USWellheadpreise39 im Jahr 2012 auf durchschnittlich nur 2,66 USD/1.000 ft3 (94 USD/1.000 m3).40 Dies entsprach etwa
einem viertel des zum gleichen Zeitpunkt gültigen europäischen Wellheadpreises. Unternehmen und Privatverbraucher
beziehen Erdgas nicht zu Wellheadpreisen sondern zu jeweils höheren Preisen, die bereits Kosten für die Distribution
beinhalten.
Die nachfolgende Abbildung zeigt die Preisentwicklung von Erdgas in den verschiedenen Sektoren zwischen 1990-2012.
Vgl.: US Energy Information Administration - Electricity Explained (2012), abgerufen am 7.11.2013
Vgl.: US Energy Information Administration - Electricity Explained (2012), abgerufen am 07.11.2013
38 Vgl.: US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release (2014) , abgerufen am 24.01.2014
39 Wellhead Preis: Gaspreis am Bohrloch, ohne weitere Aufschläge. Am gängigsten genutzte Preisgröße im amerikanischen Markt.
40 Vgl.: US Energy Information Administration - U.S. Natural Gas Wellhead Price (2013), abgerufen am 17.01.2014
36
37
18
Abbildung 4: Entwicklung der US-Gaspreise, 1990-2012
16
14
12
10
Haushalte
(USD/1.000ft³)
8
Handel
Industrie
6
Wellhead
4
2
0
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2014)
Im April 2013 lagen die Gaspreise (Wellhead) in den USA bereits wieder bei 4,40 USD/1.000 ft3 (155 USD/1.000 m3),
blieben aber weiterhin deutlich unter europäischem Niveau.41 Durch gesteigerte Exporte und Nachfrage erwartet
Bloomberg New Energy Finance mittel- bis langfristig (bis 2030) eine Stabilisierung des Erdgaspreises bei
6,00 USD/1.000 ft3 (212,00 USD/1.000 m3).42
Die Gaspreise variieren nicht nur je nach Sektor sondern auch nach Region/Bundesstaat. In den Ostküstenstaaten zahlte
die Industrie mit ca. 8,00-10,00 USD/1.000 ft3 im Jahr 2012 deutlich höhere Preise als beispielsweise im Mittleren
Westen und in den Westküstenstaaten (ca. 4,00-6,00 USD/1.000 ft3).43
Wie die nachfolgende Tabelle zeigt, zahlte die Industrie für Erdas zwischen Januar und Oktober 2013 (zuletzt erhältliche
Daten) durchschnittlich 4,63 USD/1.000 ft3. Dies entspricht 163,33 USD/1.000 m³. Günstige Gas- und Stromspreise
haben einen unmittelbaren, negativen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit von Biogasprojekten.
Vgl.: Politico - Natural gas price might have found sweet spot (2013), abgerufen am 17.01.2014
Vgl.: Bloomberg - Strong growth for renewables expected through to 2030 (2013), abgerufen am 17.01.2014
43 Vgl.: US Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2014) , abgerufen am 22.01.2014
41
42
19
Tabelle 4: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA
Sektor
Durchschnitt 2003
Durchschnitt 2012
Durchschnitt Jan.-Okt. 2013
$10,62/1.000 ft³
$12,09/1.000 ft³
$12,67/1.000 ft³
Haushalte
(=$374,92/ 1.000 m³)
(=$426,87/ 1.000 m³)
(=$447,37/ 1.000 m³)
$8,51/1.000 ft³
$8,18/1.000 ft³
$8,47/1.000 ft³
Handel
(=$300,59/ 1.000 m³)
(=$288,76/ 1.000 m³)
(=$299,22/ 1.000 m³)
$5,91/1.000 ft³
$3,85/1.000 ft³
$4,63/1.000 ft³
Industrie
(=$208,83/ 1.000 m³)
(=$135,90/ 1.000 m³)
(=$163,33/ 1.000 m³)
$4,88/1.000 ft³
$2,65/1.000 ft³
Wellhead
(=$172,34/ 1.000 m³)
(=$93,76/ 1.000 m³)
Daten nicht vorhanden
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2014)
3.2.3. Treibstoffpreise
Auch die Treibstoffpreise sind in den USA im Vergleich zu Deutschland weitaus niedriger. Der landesweite
Durchschnittspreis für Benzin (Regular – 87 Oktan) belieft sich im Jahr 2013 auf 3,50 USD/gal (0,926 USD/l). Für Diesel
bezahlte man an der Zapfsäule, wie in nachfolgender Abbildung erkennbar, im Jahr 2013 durchschnittlich 3,92 USD/gal
(1,04 USD/l).
Abbildung 5: Entwicklung des durchschnittlichen Benzin- und Dieselpreises in den USA, 1992-2013
1.2
1
0.8
0.6
USD/l
Benzin
Diesel
0.4
0.2
0
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Retail Gasoline and Diesel Prices (2014)
Auffällig ist, dass die Preise für Treibstoffe von etwa 0,65 USD/l im Jahr 2010 auf über 0,90 USD/l für Benzin und über
1,00 USD/l für Diesel gestiegen sind, während die Preise für Erdgas im gleichen Zeitraum massiv gefallen sind. In diesem
Zusammenhang wird es für Betreiber von Fahrzeugflotten zunehmend attraktiv, von Dieselbetrieb auf Erdgasbetrieb
umzusteigen. Dies eröffnet Chancen für die Einbindung von aufbereitetem Biogas, beispielsweise aus Mülldeponien.
Ein viel diskutiertes Thema im Verkehrssektor ist derzeit die seit 1993 unveränderte Treibstoffsteuer, durch deren
Einnahmen viele Straßeninfrastrukturprojekte finanziert werden. Aufgrund von zunehmender Treibstoffeffizienz von
Fahrzeugen und der gleichbleibenden Steuer von 0,184 USD/gal wird kritisiert, dass diese Finanzierungsmittel nicht
20
mehr ausreichend sind. Deshalb wird von vielen Seiten eine Erhöhung der Treibstoffsteuer bzw. alternative Modelle
gefordert.44
3.3. Gesetzliche Rahmenbedingungen und Fördermechanismen
Der US-Strommarkt weist in weiten Teilen wettbewerbliche Strukturen auf. Das Ausmaß von Marktöffnung und
Deregulierung unterscheidet sich in den einzelnen Bundesstaaten, abhängig von bundesstaatlichen Rechtsprechungen
und unterschiedlich weitreichenden Kompetenzen der bundesstaatlichen Stromaufsichtsbehörden. Auf Bundesebene ist
die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) zuständig. Sie ist eine unabhängige, überparteiliche Bundesbehörde
mit administrativer, regulierender und rechtsweisender Funktion. 45 Sie reguliert folgende Bereiche:
•
•
•
•
Stromtransport und Großhandelsraten
Lizenzierung und Sicherheit von Staudämmen
Transportraten und -dienste von Erdgaspipelines
Transportraten und -dienste von Ölpipelines
Die regulatorischen Anforderungen an Projekte im Bereich erneuerbarer Energien sind vielfältig und können sich je nach
Standort der Anlagen erheblich unterscheiden. Bei Großprojekten müssen von der Anfangsplanung bis zur
Inbetriebnahme nach Angaben von Marktkennern zwischen drei und sieben Jahre einkalkuliert werden. Es sind
zahlreiche Genehmigungen auf lokaler, bundesstaatlicher und Bundesebene einzuholen. Diese betreffen die
Standortwahl, Umweltaspekte, Fragen des Netzzugangs bis hin zum Abschluss der Stromabnahmeverträge. Die
besondere Schwierigkeit ist, dass es keine einheitlichen Vorschriften gibt, sondern sie lokal festgelegt werden.
Regierungsorganisationen und erneuerbare Energien-Verbände auf allen Verwaltungsebenen arbeiten daran, die
administrativen Hürden zu vermindern und die Genehmigungsverfahren zu vereinheitlichen und zu vereinfachen.
Renewable Portfolio Standards (RPS) & Renewable Energy Credit (REC)
Der Renewable Portfolio Standard (RPS) ist ein flexibles, marktorientiertes Instrument zur Förderung des Ausbaus
erneuerbarer Energien. Der RPS legt einen Mindestanteil der erneuerbaren Energien am angebotenen Strommix der
Energieversorgungsunternehmen fest, welcher im Laufe der Zeit proportional erhöht wird und von den einzelnen
Bundesstaaten bestimmt wird. Da der RPS eine marktorientierte Strategie ist, integriert er sich vollständig im privaten
Energiemarkt und sollte im bestmöglichen Fall zu mehr Wettbewerb, Effizienz und Innovation führen, was in letzter
Instanz eine Verringerung der Preise für erneuerbare Energien nach sich ziehen sollte. 46
Da ein RPS keine nationale Regelung ist, entscheiden die einzelnen Bundesstaaten darüber, ob und in welcher Form sie
einen RPS einführen. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, haben 29 Bundesstaaten sowie der District of Columbia
(D.C.) und Puerto Rico einen RPS eingeführt. Detaillierte Informationen zu den RPS in den einzelnen Bundesstaaten sind
in den einzelnen Staatenberichten zu finden. Die roten Felder zeigen an, welche Bundesstaaten einen RPS eingeführt
haben, während die orangefarbenen Felder auf Staaten hinweisen, die ein so genanntes Renewable Portfolio Goal
eingeführt haben. Renewable Portfolio Goals sind Zielsetzungen, die nicht bindend für die Energieversorger sind. 47 Die
gelben Felder sind folgendermaßen zu verstehen: Der Prozentsatz zeigt die Mindestquote, die bis zu einem bestimmten
Jahr erreicht werden soll. Zum Beispiel muss in D.C. bis 2020 20% des Stroms aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen
werden.
Vgl.: Forbes - Will Congress Drive Up Gas Taxes (2013), abgerufen am 17.01.2014
Vgl.: Federal Energy Regulatory Commission - An Overview of the Federal Energy Regulatory Commission and Federal Regulation of Public Utilities in
the United States (2012) abgerufen am 29.03.2013
46 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Renewable Portfolio Standards (2012), abgerufen am 29.03.2013
47 Vgl.: US Department of Energy - Renewable Portfolio Goal (kein Datum), abgerufen am 29.03.2013
44
45
21
Abbildung 6: Übersicht Renewable Portfolio Standards in den USA
Quelle: DSIRE - RPS Policies (2013)
Viele Bundesstaaten haben das sogenannte Renewable Energy Credit (REC) Trading System (auch bekannt als Renewable
Electricity Certificate) gemeinsam. Das REC System erlaubt Betreibern von erneuerbaren Energie-Anlagen und
Energieversorgern, die über den Mindestanteil hinaus erneuerbare Energie produzieren, diesen Anteil in Form von RECs
an andere Stromversorger zu verkaufen, so dass auch diese ihre Quoten erreichen können.48 Auch bei den RECs
unterscheiden sich die genauen Bestimmungen und Quoten zwischen den einzelnen Bundesstaaten.
Interconnection Standards & Net Metering
Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage zum Stromnetz des lokalen
Stromanbieters. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische
Bedingungen. Die Standards umfassen sowohl technische Voraussetzungen als auch den eigentlichen Bewerbungsprozess
des dezentralen Anbieters. Zu den technischen Voraussetzungen in diesem Rahmen gehören die zu verwendbaren
Anlagen, maximale Systemgrößen sowie die Art der Verbindung. Der Bewerbungsprozess ist ebenfalls genau durch die
Standards vorgeschrieben (Zeitplan, Versicherungen, Gebühren). 49 Offene Fragestellungen sind, inwiefern eine
Einspeisung der dezentralen Anlage ins Netz möglich ist, wie die Verbindung bei einem Notfall gelöst wird und wie der
Strom gezählt wird.
Die meisten Bundesstaaten haben mittlerweile Interconnection Standards verabschiedet, um bestmögliche
Voraussetzungen für eine einfache und sichere Einspeisung zu gewährleisten. Nach dem neuesten Stand von Februar
2013 haben 43 amerikanische Staaten, D.C. und Puerto Rico Interconnection Standards etabliert. 50 Einheitliche
Interconnection Standards und Richtlinien sind wichtig für die Vereinfachung von Genehmigungsprozessen. Sie sind
proportional zu Größe, Art und Anwendungsbereich gestaffelt und erleichtern den Benutzern die Kalkulation von Zeit
Vgl.: US Department of Energy - RECs (2013), abgerufen am 24.01.2014, U.S. Energy Information Administration – Energy in Brief (2013), abgerufen
am 24.01.2014
49 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Interconnection Standards Fact Sheet (2007), abgerufen am 24.01.2014
50 Vgl.: DESIRE – Interconnection Policies (2013), abgerufen am 16.01.2014
48
22
und Kosten des Netzwerkanschlusses. Die FERC sieht spezielle Standards für kleine Generatoren mit einer Kapazität von
bis zu 20 MW vor. Diese gelten jedoch nur für Anlagen, die auf Transmissionsebene zwischengeschaltet werden. 51
Die nachfolgende Abbildung zeigt die derzeitigen Interconnection-Regelungen in den einzelnen Staaten. Die gelben
Felder zeigen den maximalen Einspeisewert pro Anlage in Kilowatt. Manche Bundesstaaten unterscheiden ihre Auflagen
je nachdem, ob es sich um einen privaten oder industriellen Einspeiser handelt. Bei größeren Anlagen müssen
individuelle Einspeiseregelungen mit dem lokal zuständigen Stromanbieter ausgehandelt werden.
Abbildung 7: Interconnection-Regelungen in den USA
Quelle: DESIRE – Interconnection Policies (2013)
In direktem Zusammenhang mit den Interconnection Standards steht das Net Metering. Net Metering-Auflagen legen
fest, wie die Elektrizitätswerke mit dezentral eingespeistem Strom aus kleinen Anlagen zu verfahren haben. Net Metering
stellt ein vereinfachtes System dar, um Strom an das Elektrizitätswerk zu verkaufen. Ohne diese Gesetze bräuchte ein
Kunde einen Zähler für eingespeiste Elektrizität und einen für entnommene Elektrizität. Dem Kunden wird der
eingespeiste Strom in der Regel als Guthaben verbucht, das innerhalb eines Jahres verbraucht werden kann.
Eispeisetarife wie es sie in Deutschland gibt, werden nur sehr vereinzelt angeboten. Bei Anwendung von Net Metering
wird nur ein Zähler gebraucht. Er dreht sich vorwärts, wenn mehr Energie gebraucht wird als bei dem Kunden erzeugt
wird und dreht sich rückwärts, wenn mehr erzeugt als gebraucht wird.
Die spezifischen Regelungen in den einzelnen Bundesstaaten sind der nachfolgenden Abbildung zu entnehmen.
51
Vgl.: Federal Energy Regulatory Commission - Qualifying Facilities (2012), abgerufen am 28.03.2013
23
Abbildung 8: Net Metering Regelungen in den USA
Quelle: DESIRE – Net Metering (2013)
Die hell-orangefarbenen Felder des Schaubildes geben die maximal erlaubte Einspeisekapazität eines dezentralen
Systems in Kilowatt an. Die genauen Regelungen in diesen Staaten sind auf der staatlichen DSIRE Webseite zu finden. 52
Die mit Sternen markierten Felder geben an, dass in diesem Bundesstaat lediglich bestimmte Energieversorger (in der
Regel privatwirtschaftlich geführt) dazu verpflichtet sind, Net Metering anzubieten.
3.4. Lage und Perspektive der erneuerbaren Energien im Zielmarkt
Die erneuerbaren Energien haben in den letzten Jahren in den USA eine rasante Entwicklung durchlaufen und der Trend
zeigt langfristig sehr großes Potenzial. Allein im Jahr 2012 erhöhte sich die installierte Windleistung von 48 GW auf
60 GW. Die installierte Solarleistung erhöhte sich im Jahr 2013 um 5 GW auf 12.2 GW.53
Auf das Thema Biogas und Reststoffverwertung wird im folgenden Kapitel eingegangen. Bezogen auf den USEnergieverbrauch lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der erneuerbaren Energien im Zeitraum 2006-2010
bei etwa 5%, während die Rate der fossilen Energieträger bei -0,9% lag.54 Gründe für das starke Wachstum der
erneuerbaren Energien sind vor allem die sogenannten Renewable Portfolio Standards, nationale Förderprogramme, wie
der Renewable Fuel Standard (RFS), der Production Tax Credit (PTC), der 30% Investment Tax Credit (ITC)55 und
verschiedene bundesstaatliche Förderprogramme. Auch neue Finanzierungsinstrumente, die Ausweitung des
Vgl.: DSIRE USA (2013), abgerufen am 24.01.2014
Vgl.: SEIA Solar Industry Data (2013), abgerufen am 16.01.2014
Diese Werte sind kalkuliert basierend auf Daten der EIA. Für genauere Details, siehe: US Energy Information Administration - Monthly Energy Review
(2013), abgerufen am 24.01.2014
55 Investment Tax Credit (ITC) ist eine Subvention für bestimme Technologien, die bis zu einem bestimmten Datum in Operation sein müssen (30% von
den Ausgaben). Für weitere Informationen, siehe: US Energy Information Administration - Renewable Energy Consumption and Electricity Preliminary
Statistics (2011), abgerufen am 24.01.2014
52
53
54
24
Übertragungsnetzes sowie sinkende Systempreise tragen maßgeblich zum Wachstum der erneuerbaren Energien-Branche
bei.56
Wie man aus Präsident Obamas State of the Union Address 2014 erkennen kann, sind von einem US-amerikanischen
Standpunkt folgende Punkte im Zusammenhang mit dem Energiemarkt von besonderer Wichtigkeit:
•
•
•
Sicherung der Energieversorgung,
Erhöhung der Unabhängigkeit von Energieimporten (Erdöl),
Schaffung von Arbeitsplätzen.57
Ein wichtiges Argument für erneuerbare Energien ist die Unabhängigkeit von Energieimporten. Allerdings bietet auch in
den USA gefördertes Erdgas gute Möglichkeiten weniger importabhängig zu werden, insbesondere in Anbetracht der
rasanten technologischen Entwicklungen in den letzten Jahren im Bereich Schiefergasproduktion. Präsident Obama hat
im März 2013 das Ziel bekannt gegeben, die installierte Leistung von erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 zu
verdoppeln (Basisjahr 2012). Gleichzeitig sollen die Ölimporte bis 2020 im Vergleich zum Basisjahr 2008 halbiert
werden.58
Vgl.: US Energy Information Administration - Renewable Energy Consumption and Electricity Preliminary Statistics (2011), abgerufen am 24.01.2014
Vgl.: The White House - President Barack Obama's State of the Union Address (2014), abgerufen am 30.01.2014
58 Vgl.: The White House - President Obama’s Blueprint for a Clean and Secure Energy Future (2013), abgerufen am 30.01.2014
56
57
25
4. Bioenergie in den USA
4.1. Biogas und Reststoffverwertung – Definition und Abgrenzung
In den USA bieten die verschiedenen Bereiche von Bioenergie Marktpotenzial für eine Vielzahl von Technologien.
Allgemein ist Bioenergie eine Form von erneuerbarer Energie, die aus biologischen Ressourcen (Biomasse) gewonnen
wird. Unter Biomasse werden organische Stoffe verstanden, die durch thermische, biologische oder chemische Verfahren
in Wärme, Elektrizität oder Kraftstoffe umgewandelt werden können. Zu diesen Stoffen gehören Pflanzen und Tiere bzw.
deren Nebenprodukte (z.B. Exkremente wie Gülle), Rückstände (z.B. Erntereste), Produkte (z.B. Papier, Zellstoff,
Pflanzenöl) oder Abfälle (z.B. Nahrungsmittelabfälle). Bei der Weiterverarbeitung der Biomasse wird diese entweder
direkt verbrannt um Wärme oder Strom zu erzeugen, oder es findet eine Umwandlung in Biokraftstoffe oder Biogas statt.
Der Aggregatzustand von Bioenergieressourcen kann entweder fest, flüssig oder gasförmig sein. Beispiele für feste
Bioenergieträger sind in erster Linie Holzbrennstoffe. Holzhackschnitzel bzw. Pellets werden aus komprimiertem
Sägemehl, Holzabfällen, Borke, Getreideresten, Altpapier und anderen organischen Materialien gefertigt. Unter flüssige
Bioenergieträger fallen Biokraftstoffe wie Biodiesel oder Bioethanol. Die heutigen Biokraftstoffe sind in erster Linie
Bioethanol und Biodiesel, wobei Ethanol 90% des Marktes in den USA ausmacht. Als gasförmige Bioenergieträger
werden zum Beispiel Biogas (aus organischen Reststoffen und/oder Energiepflanzen) und Synthesegas verstanden.
Biogas bzw. Biomethan wird in den USA aus landwirtschaftlichen Abfällen, organischen Industrieabfällen, Abwasser und
Siedlungsabfällen gewonnen. Synthesegas wird hauptsächlich auf Forschungsebene erzeugt und spielt noch keine
wirtschaftliche Rolle.
Die folgende Abbildung veranschaulicht die Industriestruktur von Bioenergie in den USA.
Abbildung 9: Bioenergie – Industriestruktur
Rohstoffe
Landwirtschaft
• Pflanzliche
Farmabfälle
• Energiepflanzen
• Gülle und andere
tierische Abfälle
Sammlung &
Transport
Umwandlung &
Veredelung
Elektrizität
-----------Kraft-WärmeKopplung
Distribution
Stromübertragung
Märkte
Strommarkt
Abwärme
Forstwirtschaft
• Waldabfälle
• Sägemühlenabfälle
Wärme
Wärmemarkt
Industrie
• Abfälle Lebensmittelverarbeitung
• Abwasser
• Öle und Fette
Transportkraftstoffe
(Biodiesel,
Bioethanol,
Biomethan)
Mischung,
Distribution,
Marketing &
Betankung
Fahrzeuge
Chemikalien
und Stoffe
Vertrieb und
Vermarktung
Bioplastik und
Biochemikalien
Municipal Waste
• Organische
Haushaltsabfälle
• Holzabfall
• Deponiegas
• Abwasser
• Öle und Fette
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an California Energy Commission
26
Wie die Grafik zeigt, wird zwischen den Herkunftsbereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Industrie und kommunalen
Abfällen unterschieden. Unter den Bereich Landwirtschaft fallen landwirtschaftliche Abfälle, Energiepflanzen wie
Sojabohnen und Mais und tierische Abfälle wie Gülle und tierische Überreste. Unter den Bereich Forstwirtschaft fallen
Durchforstungsabfälle und Restholz aus Sägewerken. Industrielle Abfälle sind Reste aus der Nahrungsmittelverarbeitung
inklusive Ölen und Fetten sowie energiereiches Abwasser. Der Bereich Siedlungsabfälle beinhaltet feste kommunale
Abfälle sowie Abfälle aus Abrissarbeiten, städtische Holzabfälle, Klärschlamm und Abfallöle und -fette. Hieraus lassen
sich in erster Linie Deponiegas (Landfill Gas) und Klärgas aus Abwasser gewinnen.
In allen vier Herkunftsbereichen besteht Potenzial für die Verwertung von biogenen Abfallstoffen. Da deutsche
Unternehmen ein besonderes Know-how im Bereich Biogas und der organischen Reststoffverwertung haben, liegt der
Fokus dieser Studie bei diesem Thema.
4.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme
Das wichtigste Fördermittel für die Energieerzeugung aus organischen Reststoffen ist der Federal Renewable Fuel
Standard (RFS). Es handelt sich beim RFS um eine von der EPA festgelegte, jährliche Mindestproduktionsmenge an
Biotreibstoffen. Im Jahr 2014 sollen insgesamt 15,21 Mrd. gal (ca. 480 Mio. t) an Biotreibstoffen hergestellt werden, was
wiederum knapp 10% des Kraftstoffverbrauchs der USA entspricht. 59 Abnehmer der Biotreibstoffe sind Ölraffinerien, die
je nach ihrer Produktionsmenge an Benzin und Diesel eine bestimmte Menge an Biotreibstoffen beimischen müssen. Die
Raffinerien können die Biotreibstoffe entweder direkt erwerben und ihren konventionellen Kraftstoffen beimischen, oder
sogenannte Renewable Identification Numbers (RIN) erwerben. RINs werden dazu genutzt, den Vertriebsweg von
Biotreibstoffen in abgeteilten Produktionsmengen zu verfolgen. RINs kommen Zertifikaten gleich, die anstelle der
eigentlichen Biotreibstoffe zwischen den Raffinerien gehandelt werden können. RINs für aufbereitetes (komprimiertes
oder verflüssigtes) Biogas (Renewable Natural Gas, RNG) werden am Markt für 0,60-1,00 USD/gal gehandelt.60
Etwa 85% der von der EPA vorgeschriebenen Produktionsmenge an Biokraftstoffen entfällt auf konventionelles
Bioethanol (größtenteils aus Energiemais). Die übrigen 15% des Produktionsziels werden durch sogenannte
fortschriftliche Kraftstoffe (advanced biofuels), die nicht auf Maisstärke basieren, erfüllt. Hierunter fallen neben Biodiesel
(z.B. aus Soja, Tierfetten und Altfetten) auch Deponiegas, Klärgas und Biogas von landwirtschaftlichen Betrieben. Ob
auch Biogas aus Industrie- und Siedlungsabfällen unter die Quote für 2014 fallen, wird derzeit noch entschieden. 61
Innerhalb der Quote für fortschrittliche Kraftstoffe gibt es eine Subquote für Zelluloseethanol. Das Produktionsziel für
Zelluloseethanol liegt 2014 bei 17 Mio. gal (0,54 Mio. t).62 Da der Herstellungsprozess von Zelluloseethanol (auf
Pflanzenfaserbasis) sehr aufwändig ist und die Technologien nicht so schnell wie ursprünglich erwartet herangereift sind,
wurde diese Quote in den vergangenen Jahren von der EPA kontinuierlich nach unten korrigiert. Erst im Jahr 2014 sollen
endlich die ersten zwei kommerziellen Zelluloseethanol-Anlagen von POET-DSM63 in Betrieb genommen werden.64
Neben Zelluloseethanol aus Pflanzenfasern qualifiziert sich auch Deponiegas in der Zelluloseethanol-Kategorie, sofern es
aufbereitet und als Transportkraftstoff verwendet wird, z.B. in Fahrzeugflotten der Müllabfuhr.
Der RFS erzeugt einen Markt für als Transporttreibstoff aufbereitetes Biogas und trägt so maßgeblich zum Wachstum der
Biogas- und Biogasaufbereitungsindustrie bei. Insofern das gewonnene Biogas als Treibstoff, z.B. für Fahrzeugflotten
verwendet wird, ist der RFS ein wichtiges Förderinstrument.
Abgesehen vom RFS gibt es auf nationaler Ebene keine weiteren Programme, die die Verwertung organischer Reststoffe
oder die Stromproduktion aus Biogas fördern. Der Federal PTC, der Strom aus Biogasprojekten über Steuergutschriften
mit 1,1 US-Cent/kWh gefördert hat, ist zum 31.12.2013 ausgelaufen. Die bereits erwähnten Renewable Portfolio
Vgl.: US Environmental Protection Agency - RFS Proposed Rules (2014), abgerufen am 21.01.2014
Vgl.: US Environmental Protection Agency - State of the National LFG Industry, pdf (2013), abgerufen am 27.01.2014
Vgl.: American Biogas Council - Factsheet RFS, pdf (2014), abgerufen am 23.01.2014
62 Vgl.: American Biogas Council - Factsheet RFS, pdf (2014), abgerufen am 23.01.2014
63 Vgl.: DuPont - Cellulosic Ethanol (2014), abgerufen am 23.01.2014
64 Gespräch mit Peter Taglia, Energy & Environmental Consulting, LLC am 12.11.2013
59
60
61
27
Standards (RPS, siehe Kapitel 3.3) haben einen eher geringen Einfluss auf den Bau von Bioenergieprojekten, da die RPSQuoten zum größten Teil von günstiger Windenergie und Solarenergie erfüllt werden.
Staatlich garantierte Einspeisevergütungen wie das EEG in Deutschland (feed-in tariff, FIT) sind nur in einigen
Bundesstaaten bzw. auf lokaler Ebene zu finden.65 Einige Utility-Programme z.B. im Bundesstaat Vermont bieten bis zu
14 US-Cents/kWh an.66 Meist werden Einspeisevergütungen von Stromversorgern jedoch nur so lange angeboten bis eine
bestimmte Gesamtleistung erreicht Portfolio des Stromversorgers ist (z.B. 200 MW aus Bioenergie). In den meisten
Fällen muss mit dem jeweils lokal zuständigen Stromversorger individuell über die Vergütung des eingespeisten Stroms
verhandelt werden. Die meisten Stromversorger sind laut Branchenexperten nicht bereit, eine besondere Rate für Strom
aus Biogas zu zahlen und vergüten in einigen Regionen nicht mehr als 3-4 US-Cent/kWh (avoided cost rate).67 Daher
konzentrieren sich Projektentwickler nach Möglichkeit auf Projekte bei denen der Strom und die Wärme gänzlich vor Ort
genutzt werden und bei denen es weitere Einkommensströme (Verkauf von Fest- und Nährstoffen) gibt.68
Insgesamt ist die Förderung der Energieproduktion aus organischen Reststoffen ist sehr staatenabhängig. 69
Auf staatenspezifische Förderprogramme wird in den jeweiligen Staatenreporten näher eingegangen.
4.3. Energiegewinnung aus Siedlungsabfällen
In den letzten Jahren führten strengere Umweltstandards und steigende Preise für Energie und Rohstoffe dazu, dass
Abfall nicht mehr nur deponiert, sondern auch recycelt und zur Energieerzeugung genutzt wird. Im Jahr 2011 fielen in
den USA 250 Mio. t Siedlungsabfall an, wovon 87 Mio. t recycelt und kompostiert (34,7%), 11,3% zur Energieproduktion
verbrannt und 54% deponiert wurden.70 Die folgende Abbildung zeigt die Verwertungsmengen von Abfall in den USA
zwischen 1960 und 2010.
Tabelle 5: Entwicklung der Abfallverwertungsmengen (in Mio. t), 1960 – 2010
1960
1970
1980
1990
2000
2005
2008
2010
Abfallaufkommen
insgesamt
88,1
(100%)
121,1
(100%)
151,6
(100%)
208,3
(100%)
242,5
(100%)
252,7
(100%)
251,4
(100%)
249,9
(100%)
Recycling
5,6
(6%)
8,0
(7%)
14,5
(10%)
29,0
(14%)
53,0
(22%)
59,3
(23%)
61,7
(25%)
64,9
(26%)
vernachlässigbar
vernachlässigbar
vernachlässigbar
4,2
(2%)
16,5
(7%)
20,6
(8%)
22,1
(9%)
20,2
(8%)
Materialrückgewinnung
insgesamt
5,6
(6%)
8,0
(7%)
14,5
(10%)
33,2
(16%)
69,5
(29%)
79,9
(32%)
83,8
(33%)
85,1
(34%)
Verbrennung
mit Energiegewinnung
0,0
(0%)
0,4
(0%)
2,7
(2%)
29,7
(14%)
33,7
(14%)
31,6
(13%)
31,6
(13%)
29,3
(12%)
Deponieendlagerung
82,5
(94%)
112,7
(93%)
134,4
(89%)
145,3
(70%)
139,4
(57%)
141,2
(56%)
136,0
(54%)
135,5
(54%)
Kompostierung*
*beinhaltet keine Gartenabfälle von Privathaushalten
Quelle: Eigene Darstellung nach US Environmental Protection Agency - Energy Recovery from Waste
Vgl.: Greentech Media - Palo Alto, Calif. Has a Feed-In Tariff for PV (2012), abgerufen am 28.01.14
Vgl.: Gespräch mit einem Biogasanlagenhersteller am 10.01.2014
Gespräch mit einem Biogasanlagenhersteller am 10.01.2014
68 Gespräche mit verschiedenen Biogasprojektentwicklern und Anlagenbauern im Dezember 2013 und Januar 2014
69 Gespräch mit Tom Lawson, Vice President and Technical Director, Envitec USA am 18.11.2013
70 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Municipal Solid Waste (2011), abgerufen am 24.01.2014
65
66
67
28
Laut Expertenschätzungen sind am Markt für Siedlungsabfälle mehrere tausend Unternehmen tätig, welche insgesamt 55
Mrd. USD erwirtschaften.71 Der Marktanteil der öffentlichen Hand betrug im Jahr 2012 dabei lediglich 22%, während
78% an private Unternehmen gingen. Im Jahr 1992 lag der Anteil der öffentlichen Hand noch bei 35%.72 Der Markt wird
von einigen wenigen großen Firmen dominiert. Im Jahr 2012 vereinnahmten die zwei größten Firmen Waste
Management Inc. und Republic Services Inc. 39% des Marktes.73 Die folgende Tabelle zeigt die zehn größten Abfall- und
Recyclingfirmen der USA.
Tabelle 6: Ranking der größten Abfall- und Recyclingfirmen in den USA, 2013
2013 Rang
(nach Einkommen)
Firmenname
1
Waste Management Inc.
2
Republic Services Inc.
3
Clean Harbors
4
Stericycle Inc.
5
Progressive Waste Solutions Ltd.
6
Waste Connections Inc.
7
Covanta Energy Corporation
8
Advanced Disposal Services LLC
9
Recology Inc.
Rumpke Consolidated
10
Companies Inc.
Quelle: Eigene Darstellung nach Waste 360 - Top 100 Solid Waste and Recycling Companies (2013)
Etwa 55% bis 65% der Siedlungsabfälle bestehen aus Hausmüll. Die verbleibenden 35% bis 45% sind gewerbliche Abfälle
und Abfälle aus öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern. Die Zusammensetzung von
Siedlungsabfällen ist wie folgt: 28% Papier, 28% Lebensmittelabfälle und Gartenabfälle, 13% Plastik, 9% Metall, 8%
Gummi, Leder und Textilien, 6% Holzabfälle und 5% Glas.74
Durch öffentlichen Druck und strengere Recyclingregelungen auf Ebene der Bundesstaaten unterlag die Abfallindustrie
in den letzten Jahrzehnten großen Veränderungen. Die von der Environmental Protection Agency (EPA) appellierte
Rangfolge „reduce – reuse – recycle“ hat in vielen Bereichen der Industrie zu einem Umdenken geführt. 75 Während die
Abfallmenge pro Person und Tag zwischen 1980 und 2011 von 3,66 lb (1,66 kg) auf 4,40 lb (2,0 kg) gestiegen ist, stieg der
Anteil von recyceltem Abfall deutlich schneller von weniger als 10% im Jahr 1980 auf knapp 35% im Jahr 2011. Die
Deponierung von Siedlungsabfällen ist dabei von 89% im Jahr 1980 auf 54% im Jahr 2011 zurückgegangen. 76 In den
folgenden Kapiteln wird auf das Potenzial von Reststoffverwertungstechnologien in der Abfallindustrie, der
Abwasserindustrie und der Landwirtschaft eingegangen.
4.3.1. Deponiegas
Anfang der 1990er Jahre wurden die Regelungen für die Abfalldeponierung durch die EPA verschärft. Daraufhin ging die
Zahl der sich in Betrieb befindlichen Deponien stark zurück. Im Jahr 2007 waren laut der EPA nur noch etwa 1.700
Deponien aktiv, was einem Rückgang von etwa 80% innerhalb von 20 Jahren entspricht. Die meisten Deponien liegen
entsprechend der Bevölkerungszentren in den Ostküstenstaaten, im Südosten der USA, in der Region der großen Seen
und in Kalifornien. Es wird davon ausgegangen, dass die bestehenden Deponien noch über Kapazitäten für die nächsten
Vgl.: Waste Business Journal - Waste Market Overview & Outlook (2012), abgerufen am 24.01.2014
Vgl.: Waste Business Journal - Waste Market Overview & Outlook (2012), abgerufen am 24.01.2014
Vgl.: Waste Business Journal - Waste Market Overview & Outlook (2012), abgerufen am 24.01.2014
74 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Municipal Solid Waste (2011), abgerufen am 24.01.2014
75 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Reduce, Reuse, Recycle (2013), abgerufen am 24.01.2014
76 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Municipal Solid Waste (2011), abgerufen am 24.01.2014
71
72
73
29
20 Jahre verfügen.77 Die Zahl der methangewinnenden Mülldeponien hat zwischen 1995 und 2012 US-weit um 300%
zugenommen.78 Laut der EPA waren im Juli 2013 621 deponiegasgewinnende Anlagen in 48 Bundesstaaten in Betrieb.
Weitere 450 Deponien kommen für den Bau von Deponiegas-Energieprojekten in Frage.79 Die nachfolgende Abbildung
zeigt die Anzahl bestehender und als Kandidaten ausgewiesener Deponiegasanlagen pro Staat.
Abbildung 10: Anzahl bestehender und geplanter Deponiegasanlagen in den USA, 2013
Quelle: US Environmental Protection Agency - Landfill Methane Outreach Program (2013)
Die Errichtung von Deponiegasanlagen wird durch das Landfill Methane Outreach Program der EPA gefördert. Des
Weiteren informiert dieses Programm über Ausschreibungen und Finanzierungsmöglichkeiten und bietet die Möglichkeit
zum Netzwerken.80
Die derzeit sich in Betrieb befindlichen Deponiegasanlagen produzieren jährlich etwa 102 Mrd. ft3 (2,89 Mrd. m3)
Deponiegas. Etwa 75% der produzierten Gasmenge wird zur Stromerzeugung verwendet (Gesamtleistung 1.978 MW). Die
restlichen 25% gehen in sogenannte direct-use Anwendungen. Hierzu zählen unter anderem reine Wärmezwecke aber
auch die Aufbereitung und Kompression bzw. Verflüssigung und Verwertung als Transportkraftstoff. 81 Die Aufbereitung
als Transportkraftstoff ist in Anbetracht niedriger Gaspreise und verhältnismäßig hoher Dieselpreise derzeit die
Vgl.: AWO-Branchenreport USA: Smart Cities - US-Markt für kommunale Infrastruktur, zahlungspflichtige pdf (2012), abgerufen am 27.01.2014
Vgl.: US Environmental Protection Agency - State of the National LFG Industry, pdf (2013), abgerufen am 27.01.2014
79 Vgl.: US Environmental Protection Agency - State of the National LFG Industry, pdf (2013), abgerufen am 27.01.2014
80 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Landfill Methane Outreach Program (2013), abgerufen am 21.01.2014
81 Vgl.: US Environmental Protection Agency - State of the National LFG Industry, pdf (2013), abgerufen am 27.01.2014
77
78
30
attraktivste Nutzung von Deponiegas. Compressed Natural Gas (CNG) kostete im Jahr 2013 durchschnittlich 2,09
USD/GGE (Gasoline Gallon Equivalent).82 Dies entspricht einem Preis von 0,55 USD/l GGE. Im Vergleich dazu kostete
Diesel im Jahr 2013 durchschnittlich 3,92 USD/gal (1,04 USD/l).83
Fallbeispiele: Aufbereitung von Deponiegas als Transportkraftstoff
 Der US-Marktführer im Bereich Abfallmanagement, Waste Management Inc., produziert in einem Joint
Venture mit Linde North America (Tochergesellschaft der Linde AG) seit September 2009 bei der Altamont
Mülldeponie in Nordkalifonien fast 13.000 gal (49.210 l) Flüssiggas/Tag aus Deponiegas. Der Treibstoff wird
zur Betankung von fast 300 Müllfahrzeugen der Waste Management Inc. genutzt. 84
 Das in der Sonoma County Central Disposal Site in Kalifornien gesammelte Deponiegas wird seit Februar
2009 nicht nur zur Stromerzeugung (5 MW) für ein nahegelegenes Trinkwasseraufbereitungswerk
verwendet, sondern auch zu komprimiertem Erdgas (compressed natural gas) aufbereitet. Das Erdgas wird
als Transportkraftstoff für das öffentliche Busnetz des Landkreises genutzt.85
 Die Verwendung von Deponiegasen als Treibstoff für Fahrzeuge wird auch bereits in Wisconsin umgesetzt. In
Dane County (Landkreis der Stadt Madison) werden täglich 250 GGE (gasoline gallon equivalent)
komprimiertes Erdgas aus der städtischen Abfalldeponie gewonnen. Das Gas wird zur Betankung von etwa
50 Fahrzeugen verwendet. Technologielieferer waren unter anderem ANGI Energy Systems (Füllstation) und
Bio CNG (Gasaufbereitung).86
Neben der als Kandidaten ausgewiesenen Anlagen (Candidate Landfills) gibt es eine Vielzahl von weiteren Mülldeponien,
die ebenfalls Potenzial zur Methangewinnung aufweisen. Es handelt sich US-weit hierbei um 1.273 Anlagen.87 Deutsche
Unternehmen im Bereich Gassammlung und -aufbereitung sollten ihr Augenmerk insbesondere auf diese Anlagen
richten.
4.3.2. Waste-to-Energy
Im Januar 2014 waren in den USA 86 Müllverbrennungsanlagen (waste-to-energy) in 25 Bundesstaaten in Betrieb, vor
allem im Nordosten der USA. Die Gesamtleistung der Anlagen liegt bei 2.720 MW.88 Hier werden jährlich etwa 12% der
amerikanischen Siedlungsabfälle (29 Mio. t) verbrannt. 89 Die meisten dieser Anlagen wurden noch vor den
Verschärfungen diverser Abgasemissionsgrenzwerte der EPA errichtet. Die erste Müllverbrennungsanlage wurde 1885
auf Governors Island in New York City, NY in Betrieb genommen. Bis in die 1960er Jahre hinein waren hunderte weitere
Anlagen in Betrieb und verbrannten Müll unter enormer Luft- und Wasserverschmutzung und geringer Energieausbeute.
Im Jahr 1970 zwang der Clean Air Act (CAA)90 die Anlagenbetreiber zur Modernisierung bzw. zur Schließung ihrer
Müllverbrennungsanlagen. Nach einem weiteren Boom in den 1980er Jahren wurden in den 1990er Jahren etwa 15% der
Siedlungsabfälle verbrannt. Zu diesem Zeitpunkt nutzte die Mehrheit der Anlagen die freigewordene Energie bereits zur
Strom- und Wärmeerzeugung. Weitere Verschärfungen der Emissionsgrenzwerte in den 1990er Jahren (z.B. für
Quecksilber und Dioxin), führten zum erneuten Umbau bzw. der Schließung einiger Anlagen.91 Seit 1995 wurden laut der
EPA keine weiteren Anlagen gebaut, jedoch wurden mehrere Anlagen erweitert. 92 Im Frühjahr 2014 soll in Maryland
erstmalig wieder eine Waste-to-Energy-Anlage (55 MW) in Betrieb genommen werden.93
Vgl.: US Department of Energy - Clean Cities Alternative Fuel Price Report (2013), abgerufen am 28.01.2014
Vgl.: US Energy Information Administration - Retail Gasoline and Diesel Prices (2014), abgerufen am 23.01.2014
84 Vgl.: Waste Management - Linde and Waste Management to Highlight Biofuel Benefits at APEC Exhibition (2011), abgerufen am 28.01.2014
85 Vgl.: Sonoma County Waste Management Agency - Landfill Gas Power Plant and Biogas Fuel Station (kein Datum), abgerufen am 28.01.2014
86 Vgl.: Dane County - CNG Infrastructure & Vehicle ROI (2013), abgerufen am 28.01.2014
87 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Landfill Methane Outreach Program (2013), abgerufen am 21.01.2014
88 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Energy Recovery from Waste (2014), abgerufen am 24.01.2014
89 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Energy Recovery from Waste (2014), abgerufen am 24.01.2014
90 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Clean Energy Air Act (2013), abgerufen am 24.01.2014
91 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Wastes - Non-Hazardous Waste - Municipal Solid Waste, abgerufen am 27.01.2014
92 Vgl.: US Environmental Protection Agency - Energy Recovery from Waste (2014), abgerufen am 24.01.2014
93 Vgl.: Wheelabrator Technologies (2014), abgerufen am 24.01.2014
82
83
31
4.4. Energiegewinnung aus Abwasser
Insgesamt sind in den USA laut Schätzungen 16.000 Abwasseraufbereitungsanlagen in Betrieb.94 Fermenter kommen in
amerikanischen Klärwerken seit langem als Technologie zur Abwasserbehandlung zum Einsatz. Obwohl Abwasserwerke
Schätzungen zufolge der gängigste Einsatzort von Biogastechnologien sind, geht diese Anwendung weitgehend an der
Öffentlichkeit vorbei. Für viele Jahre wurden Fermenter in Klärwerken hauptsächlich zur Zerstörung von
Krankheitserregern und zur Verringerung des Energiegehaltes im Wasser eingesetzt. Seit einigen Jahren tritt die
energetische Nutzung des Abwassers jedoch mehr und mehr in den Vordergrund. Im Jahr 2013 verfügten etwa 1.238
Klärwerke über Biogasanlagen.95 1.054 dieser Anlagen nutzen das Biogas zur Energieerzeugung. Hiervon produzieren 270
Anlagen neben Wärme auch Strom. 74 dieser Anlagen speisen den Strom ins Stromnetz ein und 12 Anlagen bereiten das
Gas auf und speisen es ins Gasnetz ein.96
Abbildung 11: Biogasnutzung in Abwasserwerken, USA, 2012
Quelle: Eigene Darstellung nach Biocycle Magazine: Biogas Production And Potential From US Wastewater Treatment
(2012)
Ähnlich wie in Deutschland nimmt der Wasserverbrauch in den USA seit Jahren ab. Daher verfügen viele Wasserwerke
über freie Kapazitäten.97 Als Ausgleich streben Abwasserwerke zunehmend die Behandlung von energiereichem Abwasser
an.98 Da die Abfallstoffe von Lebensmittelproduzenten homogener sind als Siedlungsabfälle, kommt es zunehmend zu
Kooperationen zwischen einzelnen Lebensmittelproduzenten und Abwasserwerken. Besonders dünnflüssige,
energieintensive Substrate, z.B. aus der Milch- und Käseproduktion sind für die energetische Verwertung in Klärwerken
geeignet. Abwasserwerke in verschiedenen Staaten testen derzeit zudem die Verwertung weiterer Lebensmittelabfälle in
ihren Anlagen.99
Vgl.: US Environmental Protection Agency Primer for Municipal Wastewater Treatment Systems - pdf (2004), zuletzt erhältliche Daten, abgerufen am
28.01.2014
95 Vgl.: NEBRA - Biogasdata (2013), abgerufen am 28.01.2014
96 Vgl.: NEBRA - Biogasdata (2013), abgerufen am 28.01.2014
97 Vgl.: German American Water Technology Magazine (2012/2013), S. 8, abgerufen am 27.01.2014
98 Vgl.: Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle am 26.11.2013
94
99
Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle am 26.11.2013
32
Fallstudie: Beaver Dam - Kraft Foods Partnership
Bei diesem Projekt handelt sich um eine Public Private Partnership zwischen der Stadt Beaver Dam und Kraft Foods. In
diesem Fall verfügte das Abwasserwerk der Stadt über keine zusätzlichen Kapazitäten um das energiereiche Abwasser von
Krafts Streichkäsefabrik aufzunehmen. Zur Option standen eine Erweiterung des Abwasserwerkes oder die Behandlung
des Abwassers durch Kraft Foods selbst. Die Lösung war eine Public Private Partnership, bei der eine Biogasanlage zur
separaten Behandlung von Kraft Foods Abwasser auf dem Grundstück des Klärwerkes errichtet wurde. Das Abwasser der
Käsefabrik wird über eine ca. 1,6 km Rohrleitung zur Biogasanlage geleitet. Bei der Biogasanlage handelt es sich um eine
Upflow Anaerobic Sludge Blanket Anlage, die sich besonders gut für sehr wässrige Substrate (unter 1% Feststoffanteil)
eignet. Das Gas wird zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet. Der Strom (ca. 0,5 MW Volllast) wird für 0,09 USD an
den vor Ort zuständigen Stromversorger Alliant Energy verkauft. 50% der Projektkosten des 20 Mio. USD-Projektes
wurden durch verschiedene staatliche Subventionen gedeckt. Die Anlage wurde im März 2011 in Betrieb genommen.100
4.5. Reststoffverwertung in der Land- und Forstwirtschaft
In der Landwirtschaft steht bei der Energiegewinnung aus Abfällen die anaerobe Vergärung, v.a. von Gülle im
Vordergrund. In der Forstwirtschaft werden Holzreste zu größtem Teil verbrannt und zur Strom- und Wärmeerzeugung
genutzt.
4.5.1. Biogas
Bislang ist die Gewinnung von Biogas in landwirtschaftlichen Betrieben in den USA noch wenig verbreitet. Laut AgSTAR
waren im November 2013 in den USA 223 landwirtschaftlich genutzte Biogasanlagen in Betrieb, verglichen mit über
7.000 Anlagen in Deutschland.101 Hiervon wurden 85 Anlagen nach 2010 installiert (38% der aktuellen Gesamtzahl). Die
meisten dieser Anlagen befinden sich in Wisconsin, gefolgt von New York, Pennsylvania und Kalifornien (siehe folgende
Abbildung).
Abbildung 12: Anzahl landwirtschaftlich genutzter Biogasanlagen pro Staat, 2013
Quelle: Eigene Darstellung nach AgSTAR - Anaerobic Digester Database (2014)
Über 80% der Anlagen befinden auf Milchviehbetrieben (siehe folgende Abbildung). Das Hauptsubstrat
landwirtschaftlich genutzter Biogasanlagen ist Gülle. Weitere Substrate werden teilweise beigemischt. Allerdings besteht
100
101
Vgl.: Beaver Dam Kraft Project, pdf (2013), abgerufen am 29.01.2014
Vgl.: Fachverband Biogas - Branchenzahlen (2013)
33
ein Trend zur Beimischung von Substraten wie z.B. Molkeresten aus nahegelegenen Molkereien oder Getreideresten aus
der Fütterung.
Abbildung 13: Anzahl landwirtschaftlich genutzter Biogasanlagen nach Tierbetrieb, USA, 2014
Quelle: Eigene Darstellung nach AgSTAR - Anaerobic Digester Database (2014)
Insgesamt sind laut Schätzungen von AgSTAR 8.241 Milchvieh- und Schweinemastbetriebe zur Produktion von Biogas
geeignet.102 Das Potenzial für die Biogasproduktion ist bei Milchviehbetrieben und Schweinemastbetrieben am größten,
da die Mehrheit dieser Betriebe Flüssig- oder Schlammgülle-Managementsysteme verwendet. Andere Viehsektoren
verarbeiten die Gülle hauptsächlich in ihrer festen Form. Dies macht die Energieumwandlung kostenintensiver und
eröffnet geringere Möglichkeiten zur Biogasgewinnung. Auch in der Zukunft wird erwartet, dass die meisten
landwirtschaftlich genutzten Biogasanlagen auf Milchviehbetrieben entstehen werden. Die nachfolgende Karte von
AgSTAR zeigt die Anzahl der Betriebe, die technisch und von der Größe her für Biogasanlagen geeignet sind.
Abbildung 14: Anzahl von Milchviehbetrieben pro Staat, die für die Biogasproduktion geeignet sind
Quelle: AgSTAR - Market Opportunities for Biogas Recovery Systems (2010)
Etwa 87% der landwirtschaftlich genutzten Biogasanlagen produzieren Strom und nutzen die Abwärme für Heiz- und
Trocknungszwecke und zur Warmwassergewinnung. Sehr vereinzelt wird das Biogas gereinigt und als Renewable Natural
Gas (RNG) ins Gasnetz eingespeist. Einige Biogasanlagen verbrennen (to flare) das Gas auch ungenutzt (siehe folgende
102
Vgl.: AgSTAR - Market Opportunities for Biogas Recovery Systems (2010), abgerufen am 29.01.2014
34
Abbildung). Hier dienen die Biogasanlagen hauptsächlich zur Geruchseindämmung (odor control), aber auch zur
Emissionsreduzierung von Treibhausgasen.103
Abbildung 15: Verwertungszweck von Biogas in landwirtschaftlichen Betrieben, USA, 2014
Quelle: Eigene Darstellung nach AgSTAR - Anaerobic Digester Database (2014)
Die Mehrheit der kommerziell betriebenen Biogasanlagen sind gemischte Pfropfen-Strömungsanlagen (sogenannte plug
flow digester) beziehungsweise Komplettmischsysteme (complete mix systems), die bei mesophilen Temperaturen
zwischen 30 und 40 Grad Celsius arbeiten. Zu den restlichen Biogasanlagen gehören in erster Linie abgedeckte
Güllelagunen (sogenannte covered lagoons), die bei Raumtemperatur betrieben werden und horizontale PfropfenStrömungsanlagen.104
Die zur Errichtung einer Biogasanlage ökonomische Mindestgröße für landwirtschaftliche Betriebe liegt laut US
Department of Energy bei 500 Kühen bzw. 2.000 Schweinen, was der gängigen Mindestfarmgröße in den USA entspricht.
Die durchschnittlichen Kosten für ein Biogasprojekt liegen laut Focus on Energy bei einer bis fünf Mio. USD. Der Returnon-Investment darf, um wirtschaftlich interessant zu sein, in der Regel sieben bis zehn Jahre nicht überschreiten.
4.5.2. Biomasse
Strom aus brennbarer Biomasse machte im Jahr 2012 in den USA mit 13,69 GW installierter Leistung 11% der Leistung
von erneuerbaren Energien aus. Der Strom wird in erster Linie durch die Verbrennung von Holzresten und
landwirtschaftlichen Abfällen, häufig in industriellen Prozessen unter Nutzung der Abwärme (combined heat & power)
erzeugt. Der Markt wird von marginalem Wachstum bestimmt: Zwischen 2006 und 2012 wuchs der Markt um
durchschnittlich 2,9% pro Jahr.105 Die nachfolgende Abbildung zeigt die Entwicklung der Stromproduktion aus Biomasse
in den Jahren 2000 bis 2012. Der größte Teil der Energieträger sind Holzreste. Allerdings werden in dieser Abbildung
auch verstromte biogene Siedlungsabfälle und verstromtes Deponiegas eingerechnet. In diesem Bereich liegt das größte
Wachstum (siehe auch Kapitel 4.3).
Vgl.: AgSTAR - Anaerobic Digester Database (2014), abgerufen am 21.01.2014
Vgl.: AgSTAR - Anaerobic Digester Database (2014), abgerufen am 21.01.2014
105 Vgl.: NREL - DOE - Renewable Energy Data Book 2012, PDF, s. 75 (2013), abgerufen am 21.01.2014
103
104
35
Abbildung 16: Stromproduktion auf Biomassebasis in den USA, 2000-2012
*LFG: Landfill Gas, MSW: Municipal Solid Waste (hier nur biologisch abbaubare Abfälle)
Quelle: US Department of Energy - Renewable Energy Data Book (2012)
Die meisten Biomasseanlagen befinden sich in Kalifornien (1.253 MW), gefolgt von Florida (1.217 MW), Maine (768 MW)
und Georgia (762 MW). Die folgende Tabelle gibt Informationen zu den zehn größten Biomasseanlagen in den USA
(gemessen nach Leistung).
Tabelle 7: Top 10 Biomasseanlagen in den USA, 2013
Leistung
in MW
Unternehmen
Anlage
Staat
Florida Crystals
Sappi Fine Paper North
America
New Hope Power Co.
Florida
Rohstoff
Baggasse
(Energiepflanzenabfälle)
Somerset Plant
Maine
Sägewerkabfälle
116,9
Southern Power Company
NewPage Holding
Corporation
Nacogdoches Power LLC
Texas
Rodungsabfälle
100
Mead Coated Board
Alabama
Sägewerkabfälle
87,5
Dominion Virginia Power
Pittsylvania Power Station
Virginia
Rodungsabfälle
83
Covanta Energy Corporation
Covanta Delaware Valley LP
Pennsylvania
Siedlungsabfälle
80
Covanta Energy Corporation
Covanta Fairfax Inc. (I-95 Energy)
Virginia
Siedlungsabfälle
80
Covanta Energy Corporation
Covanta Hempstead Company
New York
Siedlungsabfälle
80
Covanta Dade Renewable Energy
Florida
Siedlungsabfälle
Miami-Dade County Resource
Recovery Facility
Florida
Siedlungsabfälle
Miami-Dade County
Quelle: Eigene Darstellung nach Biomass Magazine: Biomass Plants (2013), abgerufen am 07.01.2014
77
Miami-Dade County
4.6. Marktchancen und -risiken
Das wirtschaftliche Potenzial für Verwertungstechnologien biogener Reststoffe ist in den USA sehr groß. Neben der
Deponieendlagerung (54%) wird Müll in erster Linie recycelt (26%), kompostiert (8%) und verbrannt (12%).106
106
Vgl: US Environmental Protection Agency - Energy Recovery from Waste, abgerufen am 24.01.2014
36
128,9
77
Organische Abfälle werden zunehmend abgezweigt und separat verwertet. Sowohl Lebensmittelabfälle als auch
Farmabfälle und die Abwasserindustrie bieten attraktive Anwendungen für Biogastechnologien.
4.6.1. Marktchancen und -risiken im Bereich organischer Siedlungsabfälle
Mit 300% Wachstum zwischen 1995 bis 2012 hat insbesondere die Nutzung von Deponiegas als Energiequelle stark
zugenommen.107 Die Anlagen zur Deponiegasgewinnung werden zum Teil vom Betreiber der Mülldeponien selbst
umgesetzt und zum Teil von unabhängigen Firmen entwickelt.108 Wie bereits in Kapitel 4.3.1 erwähnt, wird der größte
Teil (75%) des gewonnenen Deponiegases nach wie vor zur Stromerzeugung genutzt. In diesem Zusammenhang treffen
effiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf Deponiegasbasis auf steigende Nachfrage. Erfahrene deutsche Anbieter
sind bei der Lieferung entsprechender Technologien besonders gut aufgestellt.
Zunehmend wird Deponiegas auch als Transportkraftstoff attraktiv. Durch vergleichsweise hohe Dieselpreise, eine
wachsende Gastankstelleninfrastruktur und umfangreiche staatliche Subventionen rüsten viele Entsorgungsfirmen ihre
Fahrzeugflotten schrittweise auf aufbereitetes Deponiegas um.109 Teilweise werden auch andere Fahrzeuge (z.B. Busse des
öffentlichen Nahverkehrs) mit Biogas betankt. Neben Kostenersparnissen sind mit Gas betriebene Fahrzeuge
emissionsärmer und leiser und genießen ein höheres öffentliches Ansehen. 110
Auch die Umleitung von organischen Abfällen gewinnt stark an Bedeutung, da mehr und mehr Bundesstaaten deren
Endlagerung einschränken bzw. verbieten.111 In diesem Zusammenhang werden Biogastechnologien zur Co-Vergärung
verschiedener Abfälle vermehrt nachgefragt werden. Das größte Potenzial für die Abzweigung und separate Verwertung
organischer Reststoffe liegt in Staaten in denen die Bevölkerungsdichte verhältnismäßig hoch ist und in denen aus
Platzgründen keine neuen Deponien eröffnet werden dürfen bzw. bestehende Deponien ihre Aufnahmegrenzen erreichen.
Dies betrifft vor allem die Staaten an der Ostküste sowie Kalifornien (siehe Staatenfokus).112
Staatenfokus
Connecticut
Hier wird sich der Markt laut Marktexperten ebenfalls dynamisch entwickeln. Seit einigen Jahren besteht eine Richtlinie
(Public Act 11-217), die besagt, dass kommerzielle Erzeuger von Lebensmittelabfällen (über 104 t/Jahr) ihre Abfallströme
umleiten müssen, wenn sie weniger als 20 Meilen (32km) von einer organischen Abfallanlage liegen. 113 Ab dem Jahr 2014
wird diese Richtlinie bindend (Public Act 13-285), was sich positiv auf den Markt zur organischen Reststoffverwertung
auswirken wird.114
Massachusetts
Bereits ab Juli 2014 werden kommerzielle organische Abfallströme nach und nach aus der allgemeinen Abfallkette
eliminiert.115 Zur Verwertung des Abfalls soll eine Kompostinfrastruktur aufgebaut werden und Biogasanlagen stärker in
den Fokus rücken. Einige der großen Klärwerke des Staates testen derzeit die Vergärung von Lebensmittelabfällen in
ihren Anlagen.116 Es besteht ein Bedarf an Infrastruktur für die Beseitigung von Lebensmittelabfällen.
Kalifornien
In Kalifornien besteht eine verstärkte Nachfrage nach Biomasseverwertungstechnologien.117 Die Treiber dafür sind vor
allem die in der Assembly Bill 32 aufgeführten Emissionsgrenzen für Treibhausgase sowie attraktive Einspeisetarife für
Biogasanlagen.118 Details hierzu sind im Staatenreport Kalifornien zu finden.
Vgl.: US Environmental Protection Agency - State of the National LFG Industry, pdf (2013), abgerufen am 27.01.2014
Vgl.: US Environmental Protection Agency - Landfill Methane Outreach Program (2013), abgerufen am 21.01.2014
109 Vgl.: Waste Business Journal - Waste Market Overview & Outlook (2012), abgerufen am 24.01.2014
110 Vgl.: Waste Business Journal - Waste Market Overview & Outlook (2012), abgerufen am 24.01.2014
111 Vgl.: Waste Business Journal - Waste Market Overview & Outlook (2012), abgerufen am 24.01.2014
112 Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle am 26.11.2013
113 Vgl.: Biomass Magazine - Vermont, now Connecticut, Models for Diverting Organics (2013), abgerufen am 30.01.2014
114 Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle am 26.11.2013
115 Vgl.: MASSRecycle - Organics Waste Ban (2013), abgerufen am 30.01.2014
116 Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle am 26.11.2013
117 Gespräche mit verschiedenen Biogasprojektentwicklern und Anlagenbauern im Dezember 2013 und Januar 2014.
118 Vgl.: California EPA - Assembly Bill 32 (2014), abgerufen am 23.01.2014
107
108
37
Vermont
Organische Abfälle, die in einem Radius von weniger als 20 Meilen (32km) von einer organischen Abfallanlage anfallen,
dürfen ab dem Jahr 2020 nicht mehr auf Deponien enden.119 Zudem gibt es teilweise attraktive Einspeisetarife für Strom
aus Biogasanlagen, die bei bis zu 14 US-Cents/kWh liegen. Zusätzlich bietet der Stromanbieter Green Mountain Power
über das sogenannte Cow-Power Programm120 weitere 4 US-Cents/kWh als Einspeisevergütung an.121 Die Gesetzeslage
soll in den vergangenen Jahren zum Bau von wenigstens 18 Anlagen geführt haben. 122
Wisconsin
Wisconsin wurde vom State Legislative and Regulatory Affairs Committee des American Biogas Council als einer der Top5 US-Bundesstaaten zur Entwicklung von einem Umleitungsprogramm für organische Abfälle identifiziert.123 Bereits seit
1993 ist es in Wisconsin verboten, Gartenabfälle zu deponieren. In Oshkosh, WI wird seit dem Jahr 2011 der erste
Trockenfermenter der USA betrieben (Technologie von Bioferm – Viessmann).124
Diesen Entwicklungen folgend stehen in der Recyclingbranche stehen umfangreiche Investitionen in Anlagen und
Ausrüstung an. Es besteht z.B. Bedarf an Trenntechnologien und Technologien zur Entpackung von Nahrungsmitteln
(z.B. von Lebensmittelkonserven).125 Auch Fördertechnik und Verkleinerungstechnologien sowie Lösungen zum
Transport und zur Lagerung der Roh- und Endmaterialien sind im Zusammenhang mit der separaten Verwertung von
biogenen Abfällen am Markt gefragt.126
4.6.2. Marktchancen und -risiken im Bereich Güllemanagement und energiereiches Abwasser
Generell gesehen sind Biogasanlagen in den USA Anlagen zur Reststoffverwertung. Sowohl in der Landwirtschaft als auch
in der Lebensmittelindustrie und in Klärwerken werden Biogasanlagen in erster Linie als Mittel zur Dungverarbeitung
bzw. zur Behandlung von energiereichen Abwässern (high strength wastewater) eingesetzt. 127 Die Produktion von Strom
und Wärme steht erst an zweiter Stelle. Neben der Energieproduktion werden weitere Einkommensströme aus
Biogasanlagen angestrebt. Daher entstehen Biogasprojekte oft in Kooperation von großen Tierbetrieben mit Molkereien,
Abwasserwerken und anderen Betrieben mit größeren biologischen Abfallströmen.
Eine der größten Herausforderungen für die Entwicklung von Biogasanlagen ist das Identifizieren von wirtschaftlichen
Projekten, die nicht nur das Biogas, sondern auch andere Erzeugnisse und Attribute der Biogasanlage nutzen. Das größte
Potenzial für Biogaslösungen entsteht laut Branchenkennern beim Zusammenkommen verschiedener
Umweltschutzauflagen (Wasser, Luft), hoher Abfallentsorgungskosten sowie hoher regionaler Strom- und Gaspreise.
Die folgende Abbildung zeigt die wichtigsten Faktoren, die zum Bau einer Biogasanlage beitragen. Je mehr Faktoren
gegeben sind, desto besser sind die Voraussetzungen für die Wirtschaftlichkeit eines Projektes.
Vgl.: Biomass Magazine - Vermont, now Connecticut, Models for Diverting Organics (2013), abgerufen am 30.01.2014
Vgl.: Green Mountain Power - Cow Power (2014)
121 Gespräch mit einem Biogasanlagenhersteller am 10.01.2014
122 Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle am 26.11.2013
123 Vgl.: BioCycle Magazine - Biogas Council State Legislative Update (2013), abgerufen am 30.01.2014
124 Vgl.: Biomass Magazine - UW Oshkosh, partners break ground on AD project (2013), abgerufen am 30.01.2014
125 Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle am 26.11.2013
126 Gespräche mit verschiedenen Biogasprojektentwicklern und Anlagenbauern im Dezember 2013 und Januar 2014.
127 Vgl.: Gespräch mit Tom Lawson, Vice President and Technical Director, Envitec USA am 18.11.2013
119
120
38
Potenzial Landwirtschaft
Abbildung 17: Wirtschaftlichkeitsfaktoren von Biogasanlagen in der Industrie & Landwirtschaft in den USA
Einspeisetarife für
Biostrom
hohe
Stromkosten
Ausfluss
von Gülle
Geruchsproblem
hoher
Energiebedarf
hohe
Gaskosten
hohe Abfallentsorgungsgebühren
Feststoffverkauf
Nährstoffverkauf
hohe
Abwasserentsorgungsgebühren
grünes
Marketing
monetär
nicht-monetär
Potenzial Lebensmittel- und Getränkeindustrie
Quelle: Eigene Darstellung
Die wichtigsten Faktoren die zum Bau von industriell genutzten Biogasanlagen führen, sind hohe Abfall- und
Abwasserentsorgungskosten (tipping fees). Hohe regionale Strom- und Gaskosten sowie das Vorhandensein von lokalen
Eispeisetarifen sind sowohl für industrielle als auch für landwirtschaftliche Biogasprojekte entscheidende
Wirtschaftlichkeitsfaktoren.
In der Landwirtschaft werden die verbleibenden Feststoffe nach dem Gärungsprozess häufig getrocknet und als
hochwertiger Pflanzendünger oder Liegematerial für Tiere verwendet oder verkauft. Auch der Verkauf von Nährstoffen
(z.B. Ammonium) ist ein Wirtschaftlichkeitsfaktor.128 Ein weiterer wichtiger Grund zum Bau von landwirtschaftlich
genutzten Biogasanlagen sind Gewässerschutzauflagen der EPA. Vor allem das Eindringen von phosphorhaltiger Gülle in
Flüsse und Seen stellt in der amerikanischen Landwirtschaft ein ernstzunehmendes Problem dar. In diesem
Zusammenhang werden Technologien zur Nährstoffhandhabung in Abwasser nachgefragt.129 Um Biogastechnologie unter
Landwirten bekannter zu machen, wirbt das nationale AgSTAR Programm der US-Umweltbehörde EIA seit mehreren
Jahren mit verschiedenen Veranstaltungen und Initiativen für Biogasanlagen.130
Biogasanwendungen in der Lebensmittelindustrie wird von Experten das höchste wirtschaftliche Potenzial zugesprochen.
Leider liegen für diesen Teilbereich des Marktes nur wenige Daten vor – die Ergebnisse sind also rein qualitativer Art.
Fachexperten wie David Jenkins vom Wisconsin State Energy Office sehen besonders hohes Potenzial bei der CoVergärung von Abfällen aus der Fleischproduktion. 131 Verschiedene Hersteller, wie beispielsweise das Unternehmen
Eisenmann, bieten im US-Markt bereits Lösungen für komplexe Mischsubstrate an.132
Einer der Abnehmer für Lebensmittelabfälle, vor allem wenn homogener und dünnflüssiger Art, sind Abwasserwerke.
Beim Umbau von bestehenden Biogasanlagen in Klärwerken zur Aufnahme von Lebensmittelabfällen sind laut
Marktkennern die meisten Investitionen zu erwarten.133 Insbesondere effiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf
Gespräch mit Thomas Gratz, Business Development Manager Renewable Energy, Layne am 16.12.2013
Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle am 26.11.2013
Vgl.: AgSTAR - Market Opportunities for Biogas Recovery Systems (2010), abgerufen am 23.01.2014
131 Gespräch mit David Jenkins, Director of Commercialization and Development, Wisconsin State Energy Office am 03.12.2013
132 Vgl.: Eisenmann - High Solids Anaerobic Digestion System (2014), abgerufen am 30.01.2014
133 Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle am 26.11.2013
128
129
130
39
Klärgasbasis werden nachgefragt. Erfahrene deutsche Anbieter sind bei der Lieferung entsprechender Technologien
besonders gut aufgestellt. Bei Klärwerken, die noch nicht über Biogasanlagentechnik verfügen, besteht hingegen nur
geringes Marktpotenzial.134
Neben der erfolgreichen Identifizierung eines Projektes mit mehreren Einkommensströmen bzw. kosteneinsparenden
Faktoren stellt die Projektfinanzierung eine weitere Hürde dar.135 Die meisten amerikanischen Unternehmen kalkulieren
mit einer Rückzahlperiode von wenigen Jahren (oft nicht mehr als 2-3 Jahre). Bei der Allokation von Investitionsgeldern
stehen industrielle Biogasprojekte in direktem Wettbewerb mit anderen unternehmensinternen Investitionen z.B. zur
Steigerung der Energieeffizienz von Produktionsprozessen. Ein zunehmend wichtiger Entscheidungsfaktor für
Investitionen in nachhaltige Projekte in der Industrie ist die Etablierung eines „Green Image“. In diesem Zusammenhang
werden für nachhaltige Projekte mitunter auch längere Rückzahlperioden akzeptiert. Laut Marktexperten werden
teilweise Marketingbudgets für „grüne Investitionen“ umfunktioniert um das Projekt firmenintern finanzierbar zu
machen.
Für landwirtschaftliche Betriebe sind laut Branchenkennern auch längere Rückzahlungszeiträume von bis zu zehn Jahren
akzeptabel. Projekte mit Rückzahlungszeiträumen von unter fünf Jahren sind für amerikanische Farmer in der Regel
hochattraktiv, da diese die Unabhängigkeit von externen Kosten z.B. für Energie und Liegematerial besonders schätzen. 136
4.7. Wettbewerbssituation
Laut Patrick Serfass, Executive Director (ex officio) vom American Biogas Council am 10.12.2013, ist der Markt weiterhin
von freundlichem Wettbewerb gezeichnet.137 Die Schwierigkeit besteht weniger in einer stark ausgeprägten
Wettbewerbssituation als darin, sich wirtschaftlich rechnende Geschäftsmöglichkeiten zu identifizieren und zu
entwickeln.138 Dennoch stelle sich der Markt laut Gratz, der seit einigen Jahren an der Projektentwicklung von
Biogasprojekten in den USA arbeitet, insgesamt sehr gut dar.
Viele Staaten sind weiterhin nahezu unberührtes Terrain. Im Jahr 2012 wurde beispielweise die erste landwirtschaftlich
genutzte Biogasanlage im Bundesstaat Missouri in Betrieb genommen.139 Die Betreiber konnten im Umkreis von
mehreren hundert Kilometern keine Referenzanlage ausfindig machen und entwickelten die Anlage schließlich zu großen
Teilen selbst. Dieses Beispiel bestätigt die Aussage von Branchenexperten, nach denen das Know-How deutscher
Biogasanlagenbauer in den USA noch viel zu wenig genutzt wird und stattdessen die Tendenz besteht, „das Rad erneut zu
erfinden“.140 Dies hat zur Folge dass viele Anlagen nicht ausgereifte Technologien verwenden und oft nicht effizient
arbeiten (z.B. unzureichende Mixung des Substrats oder langsame Versandung des Fermenters). 141 Dies birgt ein großes
Potenzial für erfahrene deutsche Anlagenbauer.
Die meisten bestehenden Biogasanlagen auf landwirtschaftlichen Betrieben wurden von den folgenden drei Anbietern
geliefert:
 DVO – 73 Biogasanlagen, 33% der aktuellen Gesamtzahl
 RCM – 45 Biogasanlagen, 20% der aktuellen Gesamtzahl
 Environmental Credit Corp – 12 Biogasanlagen, 5% der aktuellen Gesamtzahl.
In den letzten Jahren sind zahlreiche weitere Anbieter, vor allem aus Deutschland, in den Markt eingetreten und
errichten eigene Anlagen. So nahm z.B. Envitec im Jahr 2013 die erste Anlage im Bundesstaat New York in Betrieb. MTEnergie und Viessmann installierten erste Anlagen in Kalifornien und Wisconsin. Andere Anbieter treten nicht direkt
Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle am 26.11.2013
Gespräch mit Thomas Gratz, Business Development Manager Renewable Energy, Layne am 16.12.2013
136 Gespräch mit Tom Lawson, Vice President and Technical Director, Envitec USA am 18.11.2013
137 Gespräch mit Patrick Serfass, Executive Director (ex officio), American Biogas Council am 10.12.2013
138 Gespräch mit Thomas Gratz, Business Development Manager Renewable Energy, Layne am 16.12.2013
139 Vgl.: Hampton Alternative Energy Products (kein Datum)
140 Gespräche mit verschiedenen Biogasprojektentwicklern und Anlagenbauern im Dezember 2013 und Januar 2014
141 Besichtigung von verschiedenen Biogasanlagen in Iowa und Wisconsin durch Mitarbeiter der AHK USA-Chicago, 2010-2011
134
135
40
unter dem eigenen Firmennamen auf sondern lizenzieren die Technologie an amerikanischen Ingeniersfirmen (z.B. Entec
– Laine, Lipp – Bio-Metatech, Schmack – Quasar, UTS Biogastechnik – Anaergia).142
4.8. Handlungsempfehlungen und Markteintrittsstrategien für deutsche Unternehmen
Laut Marktkennern ist die Anpassung an lokale Bedingungen von großer Wichtigkeit. So bietet z.B. der in Wisconsin
ansässige Biogasanlagenbauer DVO seine Anlagen in den Boden eingesenkt an, um die Temperatur vor allem in den
kalten Wintermonaten leichter konstant zu halten. In Kalifornien arbeiten viele Tierbetriebe mit Sand als Liegematerial.
Auch hier sind besondere Technologien notwendig.
Im Einzelnen besteht im Bereich der Energieerzeugung aus biogenen Abfällen Nachfrage nach folgenden Komponenten
und Technologien:
 Fördertechnik und Verkleinerungstechnik
 Trenntechnik z.B. Membranen
 Messtechnik, Verfahrenstechnik
 Lösungen zum Transport und zur Lagerung der Roh- und Endmaterialien
 Effiziente Verbrennungs- , Heiz-und Trocknungstechnik
 Anlagen und Komponenten zur kombinierten Erzeugung von Strom und Wärme auf Basis von Biomasse
(Combined Heat & Power).
In vielen dieser Bereiche haben deutsche Umwelttechnikunternehmen durch den deutschen Technologievorsprung einen
Wettbewerbsvorteil.
In den USA ist der Aufbau von Referenzanlagen vor Ort für deutsche Anbieter von besonderer Wichtigkeit. Ohne
Referenzprojekt in den USA sind Anlagen nur sehr schwer zu realisieren. Besonders bei der Entwicklung der ersten
Projekte ist Kreativität und ein langer Atem gefragt.143 Häufig folgen nach dem ersten erfolgreichen Projekt mehrere
Anlagen in einem Radius von wenigen Meilen, weil die erste Referenzanlage weitere Landwirte dazu bewegt, ebenfalls in
eine Biogasanlage zu investieren.144
In den meisten Fällen fordern Projektkunden die Entwicklung und schlüsselfertige Umsetzung des Biogasprojektes aus
einer Hand. Dies erleichtert für den Kunden nicht nur die Projektkommunikation, sondern vereinfacht das Projekt auch
haftungsrechtlich und verbessert die Finanzierbarkeit. Europäische Anlagenbauer, die bereits erfolgreich im Markt aktiv
sind, empfehlen die Zusammenarbeit mit einem lokalen, am Markt etablierten Partner, der die Entwicklung und den Bau
der Anlage übernimmt, sich um lokale Genehmigungen kümmert, und nach Möglichkeit Garantien zur Funktionalität
und Gasproduktion der Anlage ausstellt. Je nach Vereinbarung kann der lokale Partner auch die Wartung der Anlage
übernehmen.145
Bezüglich der Nutzung des Biogases tritt die Aufbereitung von Biogas zu komprimiertem oder verflüssigtem Erdgas mehr
und mehr in den Vordergrund, da eingespeister Strom in der Regel nur zu einer geringen Rate vergütet wird und als
Kraftstoff aufbereitetes Biogas unter den Renewable Fuel Standard fällt.146 Vor allem als Transportkraftstoff wird Biogas
zunehmend attraktiv. Durch vergleichsweise hohe Dieselpreise und umfangreiche staatliche Subventionen rüsten viele
Entsorgungsfirmen ihre Fahrzeugflotten schrittweise auf aufbereitetes Deponiegas um. Gleichzeitig wird vermehrt in die
effiziente Stromerzeugung aus Deponie- und Klärgas investiert. Vor allem Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf Deponieund Klärgasbasis treffen auf eine stark steigende Nachfrage. Erfahrene deutsche Anbieter sind bei der Lieferung von
Technologien zur Gasgewinnung und -aufbereitung, z.B. Biogas Anlagen, Biogas Scrubber, Gaskompressoren besonders
gut aufgestellt.
Gespräche mit verschiedenen Biogasprojektentwicklern und Anlagenbauern im Dezember 2013 und Januar 2014
Gespräch mit einem deutschen Biogasanlagenhersteller mit US-Präsenz am 27.12.2013
144 Gespräch mit Tom Lawson, Vice President and Technical Director, Envitec USA am 18.11.2013
145 Gespräch mit Thomas Gratz, Business Development Manager Renewable Energy, Layne am 16.12.2013
146 Vgl.: EPA Proposes Biogas Amendments to the Renewable Fuel Standard (2013), abgerufen am 17.06.2013
142
143
41
4.9. Administrative Instanzen und politische Stellen
American Biogas Council (ABC)
www.americanbiogascouncil.org
Das American Biogas Council ist der Industrieverband für die Biogasindustrie. Er vertritt mindestens 2/3 der
amerikanischen Biogasunternehmen und verfügt über ein umfangreiches Kontaktnetzwerk, das online nachgeschlagen
werden kann.
1211 Connecticut Ave, NW, Suite 600
Washington, DC 20036-2701
+1 202.640.6595
AgSTAR
www.epa.gov/agstar/
Das AgSTAR Programm ist ein gemeinschaftliches Programm der U.S EPA, dem U.S. Department of Agriculture und dem
U.S. Department of Energy und bietet Informationen sowie beratende Unterstützung für den Bau und die Entwicklung
von auf Viehwirtschaft basierenden Biogasanlagen.
1200 Pennsylvania Ave., NW
Washington, DC 20460
+1 202.343.9683
National Onsite Wastewater Recycling Association
www.nowra.org
Die National Onsite Wastewater Recycling Association wurde 1992 gegründet und informiert seine Mitglieder und die
Öffentlichkeit zum Thema Wasserrecycling, v.a. für die dezentrale Wasseraufbereitung.
601 Wythe Street
Alexandria, VA 22314
+1 800.966.2942
National Recycling Coalition
http://nrcrecycles.org
Die über 6.000 Mitglieder der National Recycling Coalition umfassen mit ihren Aktivitäten alle Aspekte der
Abfallreduzierung, Wiederverwendung und Abfallverwertung. Die Organisation repräsentiert jeden Sektor der
Recyclingindustrie in den USA auf lokaler, Staaten- und Bundesebene.
1220 L St NW
Suite 100-155
Washington, DC
+1 202.618.2107
National Renewable Energy Laboratory (NREL)
www.nrel.gov
42
NREL ist das einzige Forschungszentrum der USA, das ausschließlich auf erneuerbare Energietechnologien und
Energieeffizienz spezialisiert ist.
Zu den Forschungsschwerpunkten und Aufgaben der in Colorado ansässigen Institution gehören:
 Erneuerbare Kraftstoffe (Biomasse, Wasserstoff, Brennstoffzellen und Fahrzeugtechnologien)
 Strom aus erneuerbaren Energien (Solar, Wind, Wasser, Geothermie) und Energieeffizienztechnologien (Smart Grid
Technologien, Gebäudetechnologien)
 Energiewissenschaft (Chemie- und Biowissenschaft, Materialforschung und EDV-Entwicklung)
 Strategische Energieanalyse (Technologie, Märkte, Staat und Regierung, Sicherheit)
 Markteinführung und Technologietransfer (in Zusammenarbeit mit der Industrie)
 Informationsplattform für staatliche Stellen und die Öffentlichkeit
15013 Denver West Parkway
Golden, CO 80401
+1 303.275.3000
National Waste & Recycling Association
www.environmentalistseveryday.org
Die National Waste & Recycling Association repräsentiert über 800 Abfall- und Recyclingunternehmen in den USA. Ihre
Mitglieder sind in allen Staaten der USA vertreten und sind vorwiegend in folgenden Bereichen tätig: Sammeln und
Trennen von Abfällen, Abfallverwertung, medizinischer Abfall, Anlagenhersteller und Distributoren und weitere
Dienstleistungsunternehmen.
4301 Connecticut Avenue, NW, Suite 300
Washington, DC 20008
+1 800.424.2869
Solid Waste Association of North America
https://swana.org
Seit mehr als 50 Jahren ist die Solid Waste Association of North America der führende Verband im Bereich
Abfallwirtschaft. Die Organisation, der über 8.000 Mitglieder in Nordamerika angehören, bedient ihre Zielgruppe mit
Konferenzen, Zertifizierungen, Veröffentlichungen und technischen Weiterbildungen.
1100 Wayne Avenue Suite 650
Silver Spring, MD 20910
+1 800.467.9262
US Composting Council
http://compostingcouncil.org/
Das US Composting Council unterstützt Hersteller und Erzeuger von Kompost und organischen Abfällen sowie
Entscheidungsträger, Aufsichtsbehörden und Experten, um die Entwicklung der Industrie voranzutreiben. Darüber
hinaus ist das Council in Forschung, Training und öffentlicher Bildung sowie in der Ausdehnung des Mischdüngermarkt
sowie der Anwerbung öffentlicher Unterstützung engagiert.
5400 Grosvenor Lane
Bethesda, MD 20814
+1 301.897.2715
43
US Department of Energy (DOE)
http://energy.gov
Das US Department of Energy ist das Energieministerium der USA. Die Mission des DOE ist die Sicherung von Amerikas
Energieversorgung durch die Entwicklung von zuverlässigen, bezahlbaren und sauberen Energiequellen. Das DOE
verwaltet ein jährliches Budget von 23 Milliarden USD, hierunter auch zahlreiche Förderprogramme für erneuerbare
Energien.
Dem Ministerium untersteht neben einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen unter anderem das renommierte
National Renewable Energy Laboratory (NREL) in Colorado.
Dem DOE untersteht zudem das Energiestatistikamt der USA (Energy Information Administration, EIA). Die EIA ist und
führt sämtliche Statistiken zur Energieerzeugung und dem Energieverbrauch in den USA. Außerdem verwaltet das DOE
die sogenannte DSIRE-Datenbank, die sämtliche Förderprogramme für erneuerbare Energien und Energieeffizienz
enthält.
1000 Independence Ave., SW
Washington, DC 20585
+1 202.586.5000
U.S. Zero Waste Business Council
www.uszwbc.org
Das U.S. Zero Waste Business Council informiert Unternehmen zu den Themen Müllvermeidung und Müllreduktion.
P.O. Box 364
Corona Del Mar, CA 92625
+1 949.872.1775
Weitere staatliche Stellen und Verbände sind in den einzelnen Staatenreporten aufgeführt.
4.10. Leitmessen und Fachzeitschriften
4.10.1. Leitmessen und -veranstaltungen
U.S. Composting Council's 22nd Annual Conference and Tradeshow
Website: http://compostingcouncil.org/conference/
26.-29. Januar 2014, Oakland, CA
Harvesting Clean Energy Conference
Website: http://www.harvestcleanenergy.org/
04.-06. Februar 2014, Helena, MT
Southeast Recycling Conference & Trade Show
Website: http://www.southeastrecycling.com/
09.-12. März 2014, Destin, FL
2014 Waste & Recycling Industry Conference
Website: http://www.environmentalistseveryday.org/WasteandRecyclingIndustryConference.php
10.-13. März 2014, Ponte Vedra Beach, FL
44
2014 Bioenergy Fuels & Products Conference & Expo
Website: http://bioenergyshow.com/
18.-19. März 2014, Atlanta, GA
Pellet Supply Chain Summit
Website: http://biomassconference.com/ema/DisplayPage.aspx?pageId=pelletcon
24. März 2014, Orlando, FL
The Road to Zero Waste
Website: https://swana.org/Events/RoadtoZeroWaste.aspx
24.-25. März 2014, Monterey, CA
International Biomass Conference & Expo
Website: http://www.biomassconference.com
24.-26. März 2014, Orlando, FL
2014 Landfill Gas Symposium
Website: https://swana.org/Events/LandfillGasSymposium.aspx
24.-27. März 2014, Monterey, CA
BioCycle REFOR14 West
Website: http://www.biocyclerefor.com/
07.-10. April 2014, San Diego, CA
Northeast Biomass Heating Expo
Webiste: http://www.nebiomassheat.com/
09.-11. April 2014, Portland, ME
National Zero Waste Business Conference
Website: http://www.uszwbc.org/2014-conference
07.-08. Mai 2014, Atlanta, GA
North American Waste-to-Energy Conference
Website: https://swana.org/Events/NAWTEC.aspx
07.-09. Mai 2014, Washington, DC
International Fuel Ethanol Workshop & Expo
Website: http://www.fuelethanolworkshop.com
09.-12. Juni 2014, Indianapolis, IN
Global Waste Management Symposium
Website: http://www.wastesymposium.com/
22.-25. Juni 2014, Orlando, FL
2014 Pellet Fuels Institute Annual Conference
Website: http://pelletheat.org/
27.-29. Juli 2014, Orlando, FL
Resource Recycling Conference
Website: http://nrcrecycles.org/events/resource-recycling-conference
27.-28. August 2014, Louisville, KY
45
National Advanced Biofuels Conference & Expo
Website: http://www.advancedbiofuelsconference.com/
13.-15. Oktober 2014, Minneapolis, MN
BioCycle East Coast Conference 2014
Website: http://www.biocycle.net/conferences/biocycle-east-coast-conference-2014/
27.-30. Oktober, Baltimore, MD
4.10.2. Fachzeitschriften
BioCycle
Website: www.biocycle.net
Magazine: www.biocycle.net/magazine
Das BioCycle, das es seit 1960 gibt, ist das Magazin, wenn es um die Verwertung von organischen Stoffen und
erneuerbare Energien geht. Jede monatliche Ausgabe fokussiert darauf, wie organische Reststoffe, Gartenabfälle,
Nahrungsmittelabfälle, hölzerne Materialien, Klärschlamm, Dung, energiereiche Abfälle, Hausmüll und andere
Rohmaterialien in Mehrwertprodukte, wie z.B. nährstoffreiche Erde, Strom aus Biogas und Treibstoffe, verarbeitet
werden.
Biomass Magazine
Website: www.biomassmagazine.com
Das Biomass Magazine erscheint monatlich und ist auf Unternehmen und Organisationen zugeschnitten, die sich mit der
Produktion und dem Gebrauch von Biomasse zur Energie- und Wärmeerzeugung, Biotreibstoffen, Biogas, Holzpaletten
und biobasierten Chemikalien beschäftigen.
Neben der Betrachtung von Richtlinien, Regulierungen, Projektfinanzierungen, Technologien und Fabrikmanagement,
liegt der Fokus der Fachzeitschrift auf Biomasselogistik, d.h. Erzeugung, Kultivieren, Sammeln, Transport, Verarbeitung,
Marketing und Nutzung von nachhaltiger Biomasse.
Greentech Media
Website: www.greentechmedia.com
Greentech Media ist ein Unternehmen im Bereich Online Medien und bietet branchen- und industriespezifische
Informationen zu erneuerbaren Energien. Dies beinhaltet unter anderem tägliche Meldungen und Marktanalysen aus
dem Business-to-Business-Bereich. Neben den online erhältlichen News führt Greentech Media auch eigene
Marktrecherchen durch und organisiert Veranstaltungen im Bereich der erneuerbaren Energien.
Renewable Energy Focus
Website: www.renewableenergyfocus.com
Magazin: www.renewableenergyfocus.com/the-magazine
Renewable Energy Focus ist ein Printmagazin, welches alle zwei Monate erscheint und die Themenbereiche Biomasse
und Biogas, Brennstoffzellen, Geothermie, Gezeitenenergie, PV, Solararchitektur, Solarthermie, Wasserkraft und
Windenergie objektiv abdeckt. Das zugehörige Online-Newsportal berichtet täglich über neue Projekte und bietet eine
Dialogplattform für Forschung, Industrie, Investoren und Regierungsorganisationen weltweit.
Renewable Energy World
Website: www.renewableenergyworld.com
Magazin: www.renewableenergyworld.com/rea/magazine
Die Internetpräsenz von Renewable Energy World wurde 1998 von einer Gruppe aus Fachleuten im Bereich erneuerbarer
Energien ins Leben gerufen. Sowohl der Webauftritt als auch das sechsmal jährlich erscheinende Magazin informieren
46
über die aktuellen Meldungen und Produkte im erneuerbaren Energien-Sektor, die neusten Technologien,
Veranstaltungen, Karrieremöglichkeiten und viele weitere Themengebiete der entsprechenden Branchen.
SUN & WIND ENERGY
Website: www.sunwindenergy.com
SUN & WIND ENERGY ist ein Forum für Experten im Bereich der erneuerbaren Energien, das etwa 25.000 Fachkundige
weltweit über die wichtigsten Themen der Branche informiert. In dem monatlich erscheinenden SUN & WIND ENERGY
Magazin sind Produktinformationen, Statistiken, Marktübersichten, Prognosen und exklusive Unternehmensprofile aus
den Bereichen Solar Thermal, Photovoltaik, Windenergie und Biomasse enthalten. Darüber hinaus werden ein Messebzw. Eventkalender und ein Branchenverzeichnis bereitgestellt.
US Department of Energy: Energy Efficiency and Renewable Energy News
Website: http://apps1.eere.energy.gov/news/enn.cfm
Energy Efficiency and Renewable Energy Network News ist die Nachrichtensektion des US DOE. Es wird über die
Themen erneuerbare Energien und Energieeffizienz aus Perspektive des Energieministeriums berichtet.
Wood Bioenergy Magazine
Website: www.woodbioenergymagazine.com
Das Wood Bioenergy Magazine erscheint sechsmal pro Jahr und bietet ausführliche Berichte über die wachsende
Produktion von Biomasse aus Holz sowie wichtige Einblicke und Neuigkeiten aus der Biomasse-Industrie. Wood
Bioenergy konzentriert sich hierbei auf die drei wichtigsten Segmente der Holzenergie-Branche: Brennstoff-Pellets,
Stromerzeugung und Zellulose-Biokraftstoffe. Bioenergy Wood wird von Hatton-Brown Publishers, der weltweit führende
Herausgeber von Wirtschaftsmagazinen der Forstindustrie produziert.
47
5. Staatenprofil Kalifornien
Abbildung 18: Geographische Lage Kalifornien
Quelle: Eigene Darstellung
Bevölkerung:
Fläche:
Hauptstadt:
BIP gesamt:
BIP pro Kopf:
Arbeitslosenquote:
38.041.430 Einwohner (2012)147
403.466,328 km2
Sacramento
2.003.479 Mio. USD (2012)148
46.029 USD (2012)149
8,7% (Oktober 2013)150
Kalifornien war mit ca. 38 Mio. Menschen im Jahr 2012 der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat. Im Vergleich zu 2000
stellt dies einen Bevölkerungszuwachs von 12,3% dar. Seit 1965 hat sich die Anzahl der Menschen in Kalifornien gar
verdoppelt. Prognosen des California Department of Finance zufolge wird sich dieses Wachstum zwar verlangsamen, die
Bevölkerung aber bis ins Jahr 2030 auf etwa 44,2 Mio. anwachsen.151 Dieser Wachstumsprozess stellt hohe
Anforderungen an die bestehende Stromversorgung und Infrastruktur. Da die Bevölkerung im kalifornischen Längstal,
gekennzeichnet durch sein warmes und trockenes Klima, stärker zunehmen soll als in den milderen Küstenregionen,
kann hier mit einem besonders erhöhten Energiebedarf durch den zunehmenden Einsatz von Klimaanlagentechnik
gerechnet werden.152
Das BIP Kaliforniens betrug 2013 rund 2.003 Mrd. USD. Dies entspricht einem Anteil von 13,08% an der USGesamtwirtschaft. Tabelle 8 gibt eine Übersicht über die Entwicklung des BIP sowie den Wirtschaftswachstumsraten und
Arbeitslosenquoten in den Jahren 2004 bis 2012.
Vgl.: US Bureau of Economic Analysis - Regional Economic Accounts (2013), abgerufen am 22.01.2014
Vgl.: US Census Bureau - California Quickfacts (2013), abgerufen am 22.01.2014
Vgl.: US Department of Commerce, Bureau of Economic Analysis - Regional Economic Accounts (2013), abgerufen am 22.01.2014
150 Vgl.: US Bureau of Labor Statistics - Regional and State Employment and Unemployment (2013), abgerufen am 22.01.2014
151 Vgl.: California Department of Finance - Projections of Population and Births (2013), abgerufen am 22.01.2014
152 Vgl.: California Energy Commission - Integrated Energy Policy Report (2011), abgerufen am 22.01.2014
147
148
149
48
Tabelle 8: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Kalifornien, 2004-2012
Kennziffer
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
BIP (in Mrd. USD)
1.569
1.688
1.798
1.870
1.900
1.818
1.845
1.908
2.003
Wirtschaftswachstum (in %)
7,39
7,58
6,52
4,00
1,60
-4,32
1,49
3,41
4,98
Arbeitslosenquote (in %)
6,2
5,4
4,9
5,4
7,2
11,3
12,4
11,8
10,5
Quelle: Eigene Darstellung nach US Bureau of Economic Analysis - Regional Economic Accounts (2013), abgerufen am
22.01.2014, US Bureau of Labor Statistics - Local Area Unemployment Statistics (2012), abgerufen am 22.01.2014
Kalifornien ist der wichtigste Industrie- und Handelsstaat der USA und würde als eigenständiger Nationalstaat den
achten Platz der größten Volkswirtschaften der Welt einnehmen.153 Das reale BIP pro Kopf in Kalifornien lag im Jahr 2011
mit 46.041 USD über dem US-Durchschnittswert von 42.070 USD. Damit belegt Kalifornien bei diesem wichtigen
Wohlstandsindikator Platz elf unter allen 50 US-Bundesstaaten.154 Die Arbeitslosenquote in Kalifornien lag im Jahr 2012
durchschnittlich bei 10,5%, was einem Rückgang um 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz der positiven
allgemeinen Wirtschaftslage lag die Arbeitslosenquote Kaliforniens im Jahr 2012 zwei Prozentpunkte über dem USweiten Landesdurchschnitt von 8,9%.155 Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2013 ist die Arbeitslosenquote jedoch von
9,8% auf 8,7% gefallen, was auf eine weitere positive Entwicklung hoffen lässt.156
Im Vergleich zu den restlichen US-Bundesstaaten verfügt Kalifornien über eine große Anzahl an Unternehmen, die
international führend in ihren jeweiligen Branchen sind. Neben dem weltweit bekannten Silicon Valley in der San
Francisco Bay Area, beheimatet der Bundesstaat weitere große Industriecluster in den Bereichen Bio- und
Nanotechnologie (Raum San Diego, Silicon Valley, East Bay, Orange County), Unterhaltungsindustrie (Los Angeles),
Medizintechnik (Los Angeles, San Francisco/Bay Area) sowie Luft- und Raumfahrtindustrie (Großraum Los Angeles). Im
Jahr 2012 exportierte Kalifornien Waren im Wert von über 161,9 Mrd. USD und reiht sich somit an zweiter Stelle hinter
Texas (265,4 Mrd. USD) in die Riege der exportstärksten US-Bundesstaaten ein. Gegenüber 2011 sind kalifornische
Exporte um 1,6 % gestiegen, was die weiterhin positive Wirtschaftsentwicklung im Staat nach der Krise in 2008 und 2009
wiederspiegelt.157 Die drei wichtigsten Exportmärkte für kalifornische Güter in 2012 waren Mexiko (26,4 Mrd. USD),
Kanada (16,4 Mrd. USD) und China (14,0 Mrd. USD). Kaliforniens stärkste Exportkategorien waren Computer und
elektronische Produkte (44,8 Mrd. USD), Ausrüstungsgegenstände für den Transportsektor (16,1 Mrd. USD) und nichtelektrische Industriemaschinen (14,9 Mrd. USD).158
Ein weiterer sehr wichtiger Zweig der kalifornischen Wirtschaft stellt die Land- und Forstwirtschaft dar. Die
landwirtschaftliche Produktion Kaliforniens übertrifft die aller anderen US-Bundesstaaten. Der damit verbundene
extreme Wasserverbrauch stößt angesichts der knappen Wasserreserven auf zunehmende Kritik. 159
5.1. Energiemarkt
Kalifornien hat ein sehr diversifiziertes Energieprofil: der Vorreiterstaat im Bereich der erneuerbaren
Energietechnologien baut auch weiterhin noch stark auf fossile Brennstoffe wie Erdgas und Erdöl. So gehören die
Ölraffinerien Kaliforniens zu den landesweit technisch fortschrittlichsten mit der landesweit dritthöchsten
Verarbeitungsleistung. Darüber hinaus ist Kalifornien führend im Bereich der Stromerzeugung aus den erneuerbaren
Energiequellen Geothermie, Wind und Solar. Bei der Stromgewinnung aus Wasserkraft belegt Kalifornien hinter
Vgl.: Center for Continuing Study of the California Economy - California Poised to Move Up in World Economy Rankings (2013), abgerufen am
22.01.2014
154 Vgl.: US Bureau of Economic Analysis - Widespread Economic Growth in 2012 (2013), abgerufen am 22.01.2014
155 Vgl.: US Bureau of Labor Statistics - Regional and State Employment and Unemployment, 2012 Annual Averages (2013), abgerufen am 22.01.2014
156 Vgl.: US Bureau of Labor Statistics - Regional and State Employment and Unemployment Summary (2014), abgerufen am 22.01.2014
157 Vgl.: US Department of Commerce, International Trade Administration - StateExport Data (2013), abgerufen am 22.01.2014
158 Vgl.: US Department of Commerce, International Trade Administration - California: Exports, Jobs, and Foreign Investment (2013), abgerufen am
22.01.2014
159 Vgl.: California Healthcare Foundation, California Healthline - Water Woes All Over California Policy Map (2013) , abgerufen am 22.01.2014
153
49
Washington, Oregon und New York den vierten Platz.160 Die Nutzung und der weitere Ausbau erneuerbarer Energien sind
für den Staat wegen seines enormen Energiebedarfs von großer Bedeutung.
Tabelle 9: Installierte Leistung nach Energiequellen in Kalifornien, 2011
Installierte
Anteil in
Installierte
Energiequelle
Leistung in MW
Prozent
Leistung in MW
(2011)
(2011)
(2000)
Anteil in
Prozent
(2000)
Änderung
2000-2011 in
Prozent
Kohle
462
0,63
436
0,80
-0,17
Erdöl
650
0,89
1,120
2,05
-1,16
45.386
61,85
28.823
52,81
9,04
258
0,35
453
0,83
-0,48
4.577
6,24
4.555
8,35
-2,11
10.050
13,70
10.122
18,55
-4,85
3.771
5,14
1.541
2,82
2,32
Solarthermie, PV
626
0,85
413
0,76
0,09
Holz/Holzabfälle
733
1,00
684
1,25
-0,25
2.924
3,99
2.657
4,87
-0,88
468
0,64
415
0,76
-0,12
3.358
4,58
3.353
6,14
-1,56
Andere
117
0,16
4
0,01
0,15
Total
73.378
100,00
54.574
100,00
Erdgas
Andere Gase
Kernkraft
Konventionelle
Wasserkraft
Wind
Geothermik
Andere Biomasse
Pumpspeicher
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data, abgerufen am
22.01.2014
Der Strompreis lag in Kalifornien im Jahr 2012 für Privathaushalte bei 15,34 C/kWh, im gewerblichen Bereich bei 13,41
C/kWh und im industriellen Sektor bei 10,49 C/kWh. Im Durchschnitt ergab sich 2011 ein Strompreis von 13,53 C/kWh,
was weit über dem US-Durchschnitt von 9,84 C/kWh lag.161
Insgesamt gibt es 75 öffentliche, kommunale, und privatwirtschaftlich betriebene Energieversorger im Bundesstaat
Kalifornien.162 Rund 70% des Strombedarfs werden von den drei großen privaten Energieversorgern Pacific Gas &
Electric Company, Southern California Edison und San Diego Gas & Electric Company gedeckt. Zwei Energieversorger in
öffentlicher Hand, das Los Angeles Department of Water & Power (LADWP) und Sacramento Municipal Utility District,
lieferten 2010 weitere 10% des Stroms.
Im Jahr 2006 wurde in der Assembly Bill 2021 festgelegt, dass der über einen Zeitraum von zehn Jahren prognostizierte
Stromverbrauch des Staates um zehn Prozentpunkte gesenkt werden soll. Verantwortlich für die Festlegung der
Energieeffizienzziele in Kalifornien ist die California Energy Commission (CEC), in Zusammenarbeit mit der California
Public Utilities Commission (CPUC). Die Kommissionen orientieren sich dabei an den Prognosen der öffentlichen und
privaten Energieversorgungsunternehmen des Bundesstaates.163
Um die Ziele des ambitionierten Renewable Portfolio Standard (RPS) von 33% Strom aus erneuerbaren Energien bis
2020 zu erreichen, schlägt der Clean Energy Jobs Plan des Gouverneurs vor, dass 20 GW an Erzeugungsleistung aus
erneuerbaren Energien bis 2020 ans Netz angeschlossen werden. Davon sollen 8 GW kommerzielle Wind-, Solar- und
Vgl.: National Hydropower Association - Why Hydro (2013), abgerufen am 22.01.2014
Vgl.: US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data, abgerufen am 22.01.2014
162 Vgl.: California Energy Commission - Energy Almanac, Electric Load-Serving Entities in California (2010), abgerufen am 22.01.2014
163 Vgl.: California Energy Commission - California Energy Demand 2010 - 2020 Adopted Forecast (2009), abgerufen am 22.01.2014
160
161
50
Geothermieanlagen (Großprojekte) und 12 GW an dezentralen Erzeugungsanlagen installiert werden, die nahe den
Ballungszentren und entlang der Hauptstromleitungen angesiedelt sind. 164
Im Jahr 2011 lag Kalifornien mit 7.858 Bio. Btu (entspricht ca. 8,0% des US-Energieverbrauchs) beim absoluten
Energieverbrauch gleich hinter Texas (12.207 Bio. Btu) auf dem zweiten Platz im US-weiten Vergleich. Beim
Energieverbrauch pro Kopf hatte Kalifornien mit 209 Mio. Btu allerdings in diesem Zeitraum den fünftniedrigsten
Verbrauch aller fünfzig Bundesstaaten.165
Wie in Abbildung 19 zu sehen, entfällt der größte Teil des Energieverbrauchs mit rund 39% auf den Transportsektor. Der
Rest entfällt zu etwa je einem Fünftel auf den Handel, die Industrie und die privaten Haushalte. 166 Beinahe der gesamte
Energiebedarf im Verkehrsbereich wird durch Mineralöl gedeckt. In einem internationalen Vergleich läge Kalifornien
hier mit fast 16 Mrd. Gallonen Benzin und vier Mrd. Gallonen Diesel pro Jahr auf Rang drei hinter den USA und China.
Der Transportsektor ist mit einem Anteil von mehr als 39% auch der größte Emittent von Treibhausgasen in Kalifornien,
gefolgt vom Stromerzeugungssektor (rund 48.000 Tonnen im Jahr 2011). 167 Im Hinblick auf den Pro-Kopf-Ausstoß
rangiert Kalifornien allerdings nur auf Platz vier und verzeichnet damit einen der niedrigsten CO 2-Ausstoßwerte unter
allen US-Bundestaaten.168 Dies macht deutlich, dass der Frage des Klimawandels und deren Ursachen in Kalifornien
deutlich anders begegnet wird, als in den anderen Teilen der USA. Trotz eines relativ geringen Pro-Kopf-Verbrauchs wird
nach Einschätzungen der CEC der Stromverbrauch im Staat bis 2022 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 1,37% auf
einen durchschnittlichen Verbrauch von 124.045 GWh ansteigen. 169
Vgl.: LEAD Commissioner Report - Renewable Power in California: Status and Issues (2011), abgerufen am 22.01.2014
Vgl.: US Energy Information Administration - California State Profile (2013), abgerufen am 22.01.2014
Vgl.: US Energy Information Administration - California State Profile (2013), abgerufen am 22.01.2014
167 Vgl.: US Energy Information Administration - California State Energy Profile (2013), abgerufen am 22.01.2014
168 Vgl.: US Energy Information Administration - State-Level Energy-Related Carbon Dioxide Emissions, 2000-2010 (2013), abgerufen am 22.01.2014
169 Vgl.: California Energy Commission - Draft Staff Report - Updated California Energy Demand Forecast 2011 - 2022 (2011), abgerufen am 22.01.2014
164
165
166
51
Abbildung 19: Energieverbrauch nach Endverbrauchersektor in Kalifornien, 2010
Privat
19%
Industrie
23%
Kommerziell
19%
Transport
39%
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - California State Profile and Energy Estimates
(2010), abgerufen am 22.01.2014
Mit dem California Global Warming Solutions Act aus dem Jahr 2006 strebt Kalifornien an, Treibhausgasemissionen bis
zum Jahr 2020 auf das Niveau von 1990 zu reduzieren. Wesentlicher Ansatzpunkt um dieses Ziel zu erreichen, ist der
hiesige Strommarkt. Um die gesetzten Energieeffizienzziele zu erreichen sowie die Kohlendioxidemissionen zu
reduzieren, soll zukünftig ein Großteil der bestehenden Erzeugungsinfrastruktur umgestaltet werden. Der Staat strebt
unter anderem die Stilllegung aktuell gasbetriebener Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von insgesamt ca. 13.000 MW
an, da diese den Energieeffizienzanforderungen nicht gerecht werden. Die Erzeugungsleistung dieser Kraftwerke muss
dementsprechend bis zum Jahr 2020 ebenfalls durch Verbesserung der bundesstaatlichen Energieinfrastruktur ersetzt
werden.170 Rechtliche Rahmenbedingungen und Bestimmungen zur Luftqualität in Kalifornien verhindern den Neubau
von Kraftwerken, die sich fossiler Brennstoffe zur Stromerzeugung bedienen. Dies betrifft vor allem die Region
Südkalifornien mit den Metropolregionen Los Angeles und San Diego. Der Druck auf kalifornische Energieversorger zum
Wechsel auf erneuerbare Energien wird dadurch weiter verschärft.
5.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Im Staat Kalifornien wird bereits seit Jahrzehnten die Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieressourcen gefördert
und auch der amtierende Gouverneur Edmund G. Brown, Jr. setzt die Förderung regenerativer Energieressourcen fort.
Im Dezember 2011 hat er ein Gesetz verabschiedet, nach dem bis zum Ende des Jahres 2020 ein Drittel des im Staat
erzeugten Stroms aus erneuerbaren Ressourcen stammen muss. 171 Dies bedeutet, dass bis 2020 mindestens 12 GW
Leistung aus aus erneuerbaren Quellen installiert sein muss. Ein weiteres Ziel ist die gesteigerte Nutzung erneuerbarer
Brennstoffe für den Transportsektor. Im Jahr 2022 sollen 26% des verbrauchten Treibstoffes aus erneuerbaren
Energieressourcen stammen.172 Mit der Umsetzung dieses ehrgeizigen Zieles wurden die CEC und die CPUC betraut.
Der RPS wurden erstmalig im Jahr 2002 erlassen, die darin verabschiedeten Richtlinien galten dabei für öffentliche
Versorgungsunternehmen, investorenfinanzierte Energieversorger sowie regionale Kooperativen. Seit der Einführung des
RPS wurden die Zielvorgaben für den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung im Staat angehoben. Die
Anhebung des RPS soll laut Gouverneur Brown dabei nicht nur der Umwelt dienen, sondern auch finanzielle Vorteile für
Vgl.: California Energy Commission - Integrated Energy Policy Report (2011), abgerufen am 22.01.2014
Vgl.: Office of Governor Edmund G. Brown Jr. – Governor Brown Signs Legislation to Boost Renewable Energy (2011), abgerufen am 22.01.2014
172 Vgl.: California Energy Commission - Integrated Energy Policy Report (2011),, abgerufen am 22.01.2014
170
171
52
den Staat, in Form eines höheren Investitionsaufkommens, bringen.173 Im Rahmen einer Abstimmung im März 2012 hat
die CEC beschlossen, die Nutzung von Biomethan zur Energiegewinnung von den RPS-Bestimmungen auszuschließen,
wenn dieses in das Erdgasnetz eingespeist wird. Zur Stromproduktion verwendetes Biogas ist von der Regelung nicht
betroffen. Im Oktober 2013 wurde der CPUC die Erlaubnis erteilt, den vorgeschriebenen Anteil erneuerbarer Energien im
Rahmen des RPS weiter zu erhöhen.174
Bereits seit 1996 gelten in Kalifornien Net-Metering Vorgaben. Diese verpflichteten die kalifornischen
Energieversorgungsunternehmen bei seiner Einführung vorerst nur, allen Betreibern von Wind- und
Solarenergiesystemen bis zu einer Leistung von 1 MW das Net-Metering anzubieten. Der im Rahmen des Net-Metering
erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist und der Kunde bekommt dafür eine Gutschrift. Im
Jahr 2002 wurden in einem Pilotprojekt auch Biogasanlagen zur Stromeinspeisung zugelassen.
Heute sind Biogasanlagen bis zu 1 MW Leistung grundsätzlich zum Net-Metering zugelassen, sofern sie bestimmte
Sicherheitsrichtlinien erfüllen. Seit der jüngsten Änderung im Oktober 2011 gilt das Net-Metering-Gesetz für alle
Energietechnologien, die auch im RPS enthalten sind. Verbraucht ein Betreiber einer ans Netz angeschlossenen
Biogasanlage weniger Strom als er einspeist, so wird ihm dieser Überschuss auf der Stromrechnung des nächsten Monats
gutgeschrieben.
Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für
den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen an das Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection
kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den
erzeugten Strom ins Netz einspeisen können.
Die CPUC hat in Anlehnung an das deutsche Energieeinspeisegesetz sogenannte Feed-in Tariffs (FITs), also
Einspeisetarife, erlassen, die am 31.01.2008 in Kraft traten. Die FITs legen für kalifornische
Energieversorgungsunternehmen mit mehr als 75.000 Kunden verbindliche Abnahmepreise für Strom aus erneuerbaren
Energien fest, der mit Systemen bis zu einer Leistung von 3 MW erzeugt wird. Die Stromkunden können einen Vertrag
von 10, 15 oder 20 Jahren Laufzeit mit ihrem Energieversorger abschließen und eine Vergütung zu Marktpreisen
(zwischen 0,08 USD und 0,31 USD) erhalten. Die Höhe der Vergütung ist von der Tageszeit abhängig, in der der Strom
erzeugt bzw. eingespeist wird. Die Höhe der Vergütung richtet sich ebenfalls nach der Art der Erzeugung. So wird PVStrom zwischen 8 Uhr und 18 Uhr beispielsweise höher vergütet, als Elektrizität aus anderen erneuerbaren
Energiequellen. Insgesamt gilt eine bundesstaatenweite Grenze von 750 MW installierter Leistung an
anspruchsberechtigten Stromerzeugungssystemen aus erneuerbaren Energien. 250 MW entfallen dabei auf BioenergieProjekte: 110 MW für Biogas aus Abwasser, Biomüll, Lebensmittelverarbeitung und Co-Vergärung, 90 MW für
landwirtschaftliche Bioenergie und 50 MW für Bioenergie aus der nachhaltigen Forstwirtschaft. Eine kumulative
Inanspruchnahme unterschiedlicher Förderinstrumente ist jedoch ausgeschlossen, so können Nutzer des FITs andere
Förderinstrumente nicht in Anspruch nehmen. Noch sind die Regelungen nicht in Kraft, und es wird über signifikante
Änderungen nachgedacht.175
2011 wurden im Rahmen des Bioenergy Action Plan for California, angefertigt durch die CEC in Kooperation mit der
Bioenergy Interagency Working Group, der California Biomass Collaborative sowie weiteren Interessensgruppen,
bestehende Marktschranken für die Weiterentwicklung von Bioenergietechnologien identifiziert und Maßnahmen
ergriffen, um das Ziel von 20% Bioenergie am Energiemix Kaliforniens bis 2020 zu erreichen. Des Weiteren sollen bis
zum Jahr 2020 40% (bis 2050 75%) des in Kalifornien verbrauchten Biokraftstoffes innerhalb des Bundesstaates
hergestellt werden.176 2012 wurde der Aktionsplan nochmals revidiert um die wesentlichen energiepolitischen Aspekte
der Regierung Jerry Browns widerzuspiegeln.177 Der Plan sieht unter anderem vor, den Zulassungsprozess zu
vereinfachen, behördliche Hindernisse zur Produktion von Bioenergie abzuschaffen, die Verfügbarkeit finanzieller Hilfen
zu verbessern, Forschung und Entwicklung im Bereich schadstoffarmer Bioenergietechnologien voranzutreiben und die
Vgl.: Office of Governor Edmund G. Brown Jr. – Governor Brown Signs Legislation to Boost Renewable Energy (2011), abgerufen am 22.01.2014
Vgl.: DSIRE - California Renewables Portfolio Standard (2013), abgerufen am 22.01.2014
175 Vgl.: DSIRE - California Feed-In Tariff (2012), abgerufen am 22.01.2014
176 Vgl.: California Energy Commission - 2011 Bioenergy Action Plan (2011), abgerufen am 22.01.2014
177 Vgl.: California Energy Commission - 2011 Bioenergy Action Plan (2011), abgerufen am 22.01.2014
173
174
53
Verfügbarkeit von erschwinglichen Biomasseprodukten durch nachhaltige Praktiken zu erhöhen. Darüber hinaus sollen
neue und überarbeitete Richtlinien geschaffen werden, die für die Erreichung der Bioenergie- und Biokraftstoffziele
notwendig sind.178
Tabelle 10: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Kalifornien
Name des
Art des FörderFörderKontakt
Beschreibung
programms
programms
Umsatz- und
Sales and Use Tax
California Alternative Energy and
Gebrauchssteuererlass für
Exclusion for
Advanced Transportation Financing
Eigentum, das für die
Advanced
Authority
Entwicklung, Fertigung,
Transportation
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Produktion oder Montage von
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Marin und angrenzenden
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Gemeinden.
Quelle: Eigene Darstellung nach DSIRE - California Financial Incentives (2013), abgerufen am 22.01.2014
178
Vgl.: California Energy Commission - 2011 Bioenergy Action Plan (2011), abgerufen am 22.01.2014
54
5.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen
Im Bundesstaat Kalifornien werden jährlich ca. 83 Mio. t Biomasse produziert, von denen jährlich schätzungsweise ca.
32,4 Mio. t zur Energiegewinnung zur Verfügung stehen. Die wichtigsten Biomassequellen in Kalifornien sind Abfälle aus
dem Agrarsektor, der Forstwirtschaft sowie aus städtischen Gebieten - hier meist in flüssiger Form. Kalifornische
Bioenergieanlagen vereinten im Jahr 2011 eine installierte Gesamtleistung von ca. 905 MW, dabei stammten 550 MW
Leistung aus der Holzverbrennung, 280 MW Leistung aus Deponiegasen und 75 MW Leistung aus der
Abwasserbehandlung.179 Verglichen mit der installierten Leistung von 1994, erfuhr der Bioenergiemarkt somit in den
letzten beiden Jahrzehnten nur ein moderates Wachstum. 1994 waren bereits 800 MW installiert.180
Nicht nur bei der Energiegewinnung aus organischen Reststoffen sondern auch bei Biotreibstoffen nimmt Kalifornien in
den USA eine Vorreiterrolle ein. Im Zuge des Energy Policy Acts wurde 2005 der Renewable Fuel Standard eingeführt,
der besagt, dass bis zum Jahr 2022 US-weit 36 Mio. gal Biotreibstoff produziert werden müssen. Von Bedeutung unter
den Kraftstoffen aus erneuerbaren Quellen sind dabei vor allem Ethanol und Biodiesel.181
Abbildung 20 zeigt die Verteilung der verwertbaren Biomasseressourcen (in tausend t) pro Jahr. Auffällig ist das
Ressourcenvorkommen in den Bezirken Siskiyou, Shasta und Humboldt, die eine hohe Walddichte besitzen sowie in der
Metropolregion Los Angeles, die als größtes urbanes Zentrum in Kalifornien mit einem hohen Aufkommen von
kommunalen Abfällen gekennzeichnet ist. Eine weitere bedeutende Region ist das kalifornische Längstal, das sich von
San Joaquin County im Norden bis zu Kern County im Süden erstreckt. Das Biomassepotential in dieser Region erklärt
sich primär aus der hohen Dichte an landwirtschaftlichen Betrieben und der nahrungsmittelverarbeitenden Industrie.
Vgl.: UC Davis California Biomass Collaborative - Final Report: Task 3 California Biomass Collaborative (2012), abgerufen am 22.01.2014
Vgl.: UC Berkley Energy and Resources Group - Biomass Electricity in California (2006), abgerufen am 22.01.2014
181 Vgl.: California Agriculture - Sustainable Use of California Biomass Resources Can Help Meet State and National Bioenergy Targets (2009), abgerufen
am 22.01.2014
179
180
55
Abbildung 20: Biomasseressourcen in Kalifornien
Quelle: US Department of Energy - California Renewable Energy Resource Maps (2013), abgerufen am 22.01.2014
Abbildung 21 zeigt die prozentuale Verteilung des in Kalifornien vorhandenen Biomassepotentials nach seiner
Herkunftsquelle. Das größte Potential liegt in der Forstwirtschaft mit 44% (14,23 Mio. t), zusammengesetzt aus
Holzresten, die durch Durchforstung (4,21 Mio. t) und Holzfällung (4,21 Mio. t) entstehen, Sägemühlenreste (2,59 Mio. t)
sowie der systematischen Aberntung und Verbrennung von Chaparral (3,24 Mio. t).182 Bei Chaparral handelt es sich um
eine Art von Hartlaubgehölz, das sich an periodische Waldbrände angepasst hat. Allerdings hat sich durch
jahrzehntelange Bekämpfung von Waldbränden eine große Anzahl an Totholz und anderes trockenes Material
angesammelt, welches keinen natürlichen Schutz vor Bränden mehr enthält und somit einen großen Gefahrenherd
182
56
Vgl.: University of California Woody Biomass Utilization - The Resource (2011), abgerufen am 22.01.2014
darstellt, der durch Aberntung und kontrollierte Verbrennung vermindert werden kann.183 Weitere 29% (9,4 Mio. t) des
Biomassepotentials in Kalifornien finden sich im kommunalen Abfallaufkommen. Die restlichen 27% (8,75 Mio. t) finden
sich in der Landwirtschaft.
Abbildung 21: Verteilung des Biomassepotentials nach Quelle, Kalifornien, 2011
Kommunale Abfälle
29%
Holzfällung
13%
Forstwirtschaft
44%
Durchforstung
13%
Sägemühlenreste
8%
Chaparral
10%
Landwirtschaft
27%
Quelle: Eigene Darstellung nach University of California Woody Biomass Utilization - The Resource (2011), abgerufen am
22.01.2014
Projekte
Abbildung 22 zeigt die aktuelle Verteilung und den Status der Biomasseanlagen in Kalifornien. Von den 40 existierenden
Festbrennstoffanlagen sind 23 aktiv, 8 nicht in Betrieb, 6 betriebsunfähig und 3 weitere sind zum Neustart in der
Planung. Darüber hinaus ist eine neue Festbrennstoffanlage in einer Sägemühle in Anderson im Bezirk Shasta in
Planung.184
183
184
57
Vgl.: California Chaparral Institute - The Chaparral (2013) , abgerufen am 22.01.2014
Vgl.: California Agriculture - Outlook: Uncertain Future for California's Biomass Power Plants (2012), abgerufen am 22.01.2014
Abbildung 22: Biomasse-Anlagen in Kalifornien
Quelle: California Agriculture - Outlook: Uncertain Future for California's Biomass Power Plants (2012), abgerufen am
22.01.2014
Besonders in den letzten Jahren sind viele Versuche unternommen worden, alte Anlagen wieder in Betrieb zu nehmen.
Dies stellt sich oftmals als wesentlich kostengünstiger heraus, da die alten Anlagen bereits über die nötigen Zulassungen
verfügen und somit der schwierige Zulassungsprozess für neue Anlagen umgangen werden kann. Eine andere
Entwicklung sind sogenannte co-fire- oder conversion-Projekte, bei denen existierende Anlagen in fossile
Brennstoffanlagen umgewandelt werden. Des Weiteren existieren drei Pilotprogramme, bei denen Vergasung zur
Elektrizitätsgewinnung genutzt wird.185
185
Vgl.: California Agriculture - Outlook: Uncertain Future for California's Biomass Power Plants (2012), abgerufen am 22.01.2014
58
Der am 1. Juni 2013 in Kraft getretene Gesetzesentwurf Senate Bill (SB) 1122 wird laut Aussagen lokaler Branchenkenner
ab dem Sommer 2014 zur Installation von etwa 200 MW Leistung aus Biogas führen und so maßgeblich zum Wachstum
der kalifornischen Biogasbranche beitragen.186 SB 1122 schreibt kalifornischen Energieunternehmen vor, insgesamt
mindestens 250 MW Elektrizität von Betreibern kleinerer Bioenergieanlagen aus den folgenden drei Kategorien zu
beziehen: 110 MW aus der Abwasserbehandlung, kommunalen Abfällen, Lebensmittelverarbeitung und Co-Vergärung,
90 MW aus der Landwirtschaft und 50 MW aus forstwirtschaftlichen Abfällen.187
Julia Levin von der Bioenergy Association of California sieht besonders im Hinblick auf den Gesetzentwurf SB 1122 einen
Trend zur Errichtung kleinerer Bioenergieanlagen mit Fokus auf neue und saubere Technologien zur Energiegewinnung
aus kommunalen Abfällen. Die in Kalifornien gesetzten Ziele zur Abfallreduktion werden sich laut Levin ebenfalls positiv
auf die Entwicklung von Biogasanlagen auf Abfallbasis auswirken. Prinzipiell sieht Levin gute Markteinstiegschancen für
deutsche Unternehmen, wenn diese Erfahrung und das nötige Know-how mitbringen, was häufig bei den amerikanischen
Produzenten fehlt.188
Die Aussagen Levins decken sich weitestgehend mit den Meinungen anderer kalifornischer Bioenergieexperten. Julee
Malinowski Ball von der California Biomass Energy Alliance und Stephen Kaffka von der California Biomass
Collaborative sehen die größten Chancen für deutsche Bioenergieunternehmen mit Spezialisierung auf Deponiegas sowie
Biogasanwendungen im Abwasserbereich. Insbesondere Technologein zur und Co-Vergärung von Lebensmitteln in
Abwasserwerken sind gefragt. Ball und Kaffka sehen gleichermaßen den kalifornischen Gesetzgeber in der Pflicht, das
Wachstum im Bioenergiemarkt durch neue Gesetzesbeschlüsse voranzutreiben. Laut Kaffka werden
Vergärungstechnologien in kalifornischen Politikkreisen momentan besonders favorisiert, was auf ein stärkeres
Vorantreiben dieser Bioenergietechnologien hoffen lässt. Eine weitere interessante Entwicklung ist laut Ball die
Umwandlung von Kohlekraftwerken in Biomasseanlagen. Hier sieht Ball aufgrund der abnehmenden Bedeutung von
Kohle als Energiequelle weiteres Wachstumspotential für Bioenergie in Kalifornien. 189,190
Der Vizepräsident eines der größten US-Bioenergieunternehmen hat im Interview mit der AHK USA – San Francisco die
zunehmende Bedeutung von Waste-to-Energie im Bundesstand Kalifornien ebenfalls bestätigt. Das Unternehmen
rechnet aufgrund der aktuellen positiven Nachfragesituation von Waste-to-Energie-Technologien in den nächsten Jahren
mit einer verstärkten Entwicklung von neuen Anlagen unterschiedlichster Größenordnung.191
5.4. Profile Marktakteure
5.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen
California Center for Sustainable Energy
Das California Center for Sustainable Energy ist eine gemeinnützige Organisation, die Privatpersonen, Unternehmen und
staatlichen Einrichtungen dabei helfen will Energie einzusparen und selbst Energie zu generieren. Sie bieten
Informationsmaterialien, Analysen und langfristige Planung hinsichtlich Energiefragen und Energietechnologien.
Len Hering, Executive Director
9325 Sky Park Court, Suite 100, San Diego, CA 92123
+1-858-244-1177
http://energycenter.org/
Gespräch mit einem deutschen Biogasanlagenhersteller mit US-Präsenz am 27.12.2013
Vgl.: California Public Utilities Commission - SB 1122: Bioenergy Feed-in Tariff (2013), abgerufen am 21.01.2014
Vgl.: Gespräch mit Julia Levin, Executive Director – Bioenergy Association of California (Juni 2013)
189 Vgl.: Gespräch mit Julee Malinowski Ball, Executive Director – California Biomass Energy Alliance (November 2013)
190 Vgl.: Gespräch mit Stephen Kaffka, Director – California Biomass Collaborative (Oktober 2013)
191 Vgl.: Gespräch mit dem Vizepräsident en eines führenden US-Bioenergieunternehmens (Dezember 2013)
186
187
188
59
California Contractors State License Board
Die California Contractors State License Board mit Sitz in Sacramento bietet Informationsmaterialien und die
notwendigen Unterlagen für das Lizensierungsverfahren zur gewerblichen Niederlassung im Bundesstaat Kalifornien.
Robert J. Lamb II, Chair
9821 Business Park Drive, Sacramento, CA 95827
+1-916-255-3900
http://www.cslb.ca.gov/
California Energy Commission (CEC)
Die für die Energiepolitik und -planung in Kalifornien zuständige CEC mit Sitz in Sacramento wurde 1974 gegründet. Zu
ihren Hauptaufgaben gehören u.a. die Entwicklung von zur Energiegewinnung eingesetzten Technologien und die
Unterstützung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Außerdem überwacht die CEC verschiedene
Förderprogramme im Bereich der erneuerbaren Energien. Ferner versucht sie den künftigen Energiebedarf
vorherzusagen und führt Buch über historische Energiedaten und -statistiken.
Robert B. Weisenmiller, Chair
1516 Ninth Street, MS-29, Sacramento, CA 95814
+1-916-654-5036
[email protected]
http://www.energy.ca.gov/
California Public Utilities Commission (CPUC)
Die CPUC mit Sitz in San Francisco ist eine Regulierungsbehörde für privatwirtschaftliche Strom-, Gas-,
Wasserversorgungs-, Bahn- und Personenbeförderungsunternehmen. Sie ist zudem mitverantwortlich für die Initiativen
im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz mit dem Ziel, Nutzen für die Verbraucher, die Umwelt und
die Wirtschaft Kaliforniens zu bringen. Die CPUC hat zudem eine Verbraucherschutzzentrale ins Leben gerufen.
Michael R. Peevey, President
505 Van Ness Avenue, San Francisco, CA 94102
+1-415-703-2782
[email protected]
http://www.cpuc.ca.gov/puc/
San Francisco Public Utilities Commission
Bei der San Francisco Public Utilities Commission handelt es sich um eine Abteilung der Stadt und des Countys San
Francisco. Sie hat eine Regulierungsfunktion und kümmert sich um die Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und
städtische Stromversorgung.
Harlan Kelly, Jr., General Manager
525 Golden Gate, San Francisco, CA 94102
+1-415-554-3155
[email protected]
http://www.sfwater.org/
BioEnergy Producers Association
Kaliforniens Bioenergieindustrie hat sich zusammengeschlossen, um die Entwicklung und Vermarktung nachhaltiger und
ökologischer Stromproduktion aus landwirtschaftlichem, forstwirtschaftlichem oder städtischem Biomasse- und
Plastikmüll voranzutreiben. Aufgabe der Organisation ist es zudem, für die politischen Rahmenbedingungen zur
Unterstützung von Bioenergien zu werben, indem sie die Gesetzgeber über deren Vorteile informieren.
60
3325 Wilshire Boulevard, Suite 708, Los Angeles, CA 90010
David Roberti (President)
+1-213-381-9902
[email protected]
http://www.bioenergyproducers.org/
California Building Industry Association
Die California Building Industry Association mit Sitz in Sacramento ist ein Wirtschaftsverband mit mehr als 5.000
Firmen aus der Bauindustrie, dem Handwerker- und Ingenieurbereich sowie Architekten, Designern und Zulieferern. Ziel
der CBIA ist es, durch Zusammenarbeit mit der Gesetzgebung, allen Kaliforniern preiswertes und qualitativ hochwertiges
Wohnen zu ermöglichen.
Mike Winn, President & CEO
1215 K Street, Suite 1200, Sacramento, CA 95814
+1-916-443-7933 ext. 311
[email protected]
http://www.cbia.org/
California Biomass Collaborative
Die California Biomass Collaborative ist eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Regierung, Industrie, Umwelt-, sowie
Bildungsinstitutionen unter Leitung der University of California, Davis. Sie versucht die Nutzung und Entwicklung von
Biomasse zur Produktion erneuerbarer Energien, Biokraftstoffen und anderen Produkten voranzutreiben, forscht im
Technologiebereich sowie führt regelmäßig Informationsveranstaltungen und Schulungen durch.
Dept. of Biological & Agricultural Engineering, University of California Davis, 1 Shields Avenue, Davis, CA 95616
Stephen Kaffka, Director
+1-530-752-3028
[email protected]
http://biomass.ucdavis.edu/
Bioenergy Association of California
Die Bioenergy Association of California ist 2013 gegründet worden mit dem Ziel, die Entwicklung von nachhaltiger
Bioenergie und dazugehörigen Aktivitäten in Kalifornien voranzutreiben. Primäre Aufgaben sind die Einflussnahme bei
bundesstaatlichen Gesetzesentwürfen, Aufklärung der Öffentlichkeit, die Förderung von Forschung und Entwicklung
sowie das Verbreiten von Best-Practice-Beispielen.
Julia Levin, Executive Director
+1-510-610-1733
[email protected]
http://www.bioenergyca.org
California Biodiesel Alliance
Die California Biodiesel Alliance ist ein gemeinnütziger Verein von Biokraftstofffirmen. Zweck des Vereins ist die
Interessenvertretung seiner Mitglieder, insbesondere gegenüber dem Bundestaat Kalifornien und der US-Regierung.
Celia Dubose, Executive Director
+1-916-583-8015
530 Divisadero St. #119, San Francisco, CA 94117
[email protected]
http://www.californiabiodieselalliance.org/index.html
61
California Biomass Energy Alliance
Die California Biomass Energy Alliance, gegründet vor 20 Jahren, setzt sich für die Förderung von Bioenergie zur
Erreichung der Umwelt- und wirtschaftlichen Ziele Kaliforniens ein. Dabei unterrichtet die California Biomass Energy
Alliance politische Entscheidungsträger über die Vorteile von Bioenergie und unterstützt diese bei der Formulierung von
entsprechenden Gesetzesentwürfen.
1015 K Street, Suite 200, Sacramento, CA 95814
Julee Malinowski Ball, Executive Director
+1-916-441-0702
Energy Biosciences Institute
Das Energy Biosciences Institute wird mit Geldern von British Petroleum finanziert. Das Institut konzentriert sich
hauptsächlich auf den Bereich Mikrobiologie von fossilen Brennstoffen.
Heather Youngs, Analyst
2151 Berkeley Way, Berkeley, CA 94704
+1-510-643-6302
http://www.energybiosciencesinstitute.org/
5.4.2. Entscheidende Unternehmen
Aemetis
Die Firma Aemetis ist eine industrielle Biotechnologiefirma, die erneuerbare Chemikalien und fortschrittliche Kraftstoffe
auf Basis von eigens patentierten Mikroben und Prozessen entwickeln.
Eric A. McAfee, Chairman and CEO
20400 Stevens Creek Boulevard, Suite 700
Cupertino, CA 95014
+1-408-213-0940
http://www.aemetis.com
ARES Corporation
Die Ares Corporation übernimmt Projektmanagement in den Bereichen sauberer Energie, Biodiesel und
Müllverbrennungskraftwerken. Zudem konzipieren sie Softwarelösungen im Projektmanagementbereich für den CleanEnergy-Sektor.
Larry Shipley, President
1440 Chapin Avenue, Suite 390, Burlingame, CA 94010
+1-650-401-7100
http://www.arescorporation.com
CleanWorld
CleanWorld kooperiert mit Unternehmen und Gemeinden um organische Abfälle in Energie umzuwandeln.
Tracy Saville, VP Marketing
2330 Gold Meadow Way, Gold River, CA 95670
+1-916-853-0362
[email protected]
http://cleanworld.com
62
Codexis Inc
Codexis produziert nachhaltige Chemikalien, saubere Treibstoffe, pharmazeutische Prozesse und erneuerbare Zutaten,
die für bessere Effizienz, Produktivität und Profitabilität in der Bioenergieindustrie sorgen sollen.
John Nicols, President & CEO
200 Penobscot Drive, Redwood City, CA 94063
+1-650-421-8100
[email protected]
http://www.codexis.com
Colmac Energy Inc.
Colmac Energy besitzt und betreibt eine mit Biomasse betriebene 47 MW Kraftwerk in Riverside County. Die Anlage
nutzt Holzabfälle und Treibstoffe aus landwirtschaftlichen Rückständen aus dem kalifornischen Inland als
Produktionsressourcen.
Phil Reese
62-300 Gene Welmas Drive, Mecca, CA 92254
+1-805-386-4343
http://usabiomass.org/profiles/membership_colmac.php
Covanta Energy – Covanta Stanislaus
Covanta Energy ist ein internationaler Betreiber von Müllheizwerken und erneuerbaren Energieprojekten. Covanta
Stanislaus ist einer der größten Müllheizwerke Kaliforniens.
Jeff Ruoss, Facility Manager
4040 Fink Road, Crows Landing, CA 95313
+1-209-837-4423 ext. 202
[email protected]
http://www.covantaenergy.com/en/facilities/facility-by-location/stanislaus.aspx
Energy Independence Now
Ziel der Organisation ist es, dass erneuerbare Energielösungen breiteren Anklang in der Bevölkerung finden, vor allem im
Transportbereich. Dazu arbeiten sie mit anderen Interessengruppen, der Regierung sowie Unternehmen eng zusammen.
Tyson Eckerle, Executive Director
714 Bond Ave, Santa Barbara, CA 93103
+1-805-899-3399
[email protected]
http://www.einow.org
Fulcrum Bioenergy Inc.
Fulcrums Ziel ist es sauberen, kostengünstigen und nachhaltigen Kraftstoff für den Binnenverkehr zu erzeugen. Basis
hierfür ist städtischer Müll, der in Ethanol umgewandelt wird.
E. James Macias, President & CEO
4900 Hopyard Rd., Suite 220, Pleasanton, CA 94588
+1-925-730-0150
[email protected]
http://www.fulcrum-bioenergy.com/
63
Greenleaf Power, LLC
Greenleaf Power sammelt verschiedene Sorten Holzabfälle aus der kalifornischen Umgebung und produziert Strom
mittels konventioneller Biotechnologien.
Charles Abbott, Senior VP, Operations and Construction
2600 Capitol Avenue, Sacramento, CA 95816
+1-916-596-2500
http://www.greenleaf-power.com/index.php
In3 BioRenewables
In3 BioRenewables unterstützt Startups bei der Entwicklung, Finanzierung und Realisierung von Bioenergieprojekten.
Daniel N. Robin, Founder & CEO
181 Pajaro Cir, Freedom, CA 95019
+1-831-761-0700
http://in3inc.in3online.com/
Kent BioEnergy
Kent BioEnergy verwendet Technologien auf Basis von Mikroalgen zur Herstellung von flüssigen Kraftstoffen, zur
Schmutzwasserreinigung, zur Kohlenstoffdioxiderfassung sowie zur Produktion von Tierfutterzusätzen.
Richard Kent, Chairman & CEO
11125 Flintkote Ave., San Diego, CA 92121
+1-858-452-5765
[email protected]
http://kentbioenergy.com/
LS9 Inc.
LS9 entwickelt saubere Kraftstoffe und nachhaltige Chemikalien. Die Firma steigert ihre Produktionsleistungen stetig,
um der großen Marktnachfrage an erneuerbaren Treibstoffen gerecht zu werden.
Tjerk de Ruiter, Chairman & CEO
600 Gateway Blvd, South San Francisco, CA 94080
+1 650-243-5400
[email protected]
http://ls9.com
Sapphire Energy
Sapphire Energy wandelt Algen in einen grünen Rohstoff um, der zur Produktion der drei wichtigsten Flüssigtreibstoffe
Benzin, Diesel und Düsentreibstoff dient.
Cynthia (CJ) Warner, Chairman & CEO
3115 Merryfield Row, 130, San Diego, CA 92121
+1-858-768-4700
[email protected]
http://www.sapphireenergy.com
SG Biofuels
SG Biofuels will nachhaltige, preisgünstige Biokraftstoffe zur Verfügung stellen, die die Umwelt nicht belasten und sich
positiv auf die Wirtschaft in der Region auswirken.
64
Kirk Haney, President & CEO
6335 Ferris Square, Suite 1, San Diego, CA 92121
+1-760-718-3120
http://www.sgfuel.com
Solazyme Inc.
Solazyme hat eine Technologie gefunden, die es ermöglicht, dass Algen in kürzester Zeit Öl und Biomaterialien durch
Fermentation produzieren, welche zur Bioenergiegewinnung genutzt werden können.
Jonathan S. Wolfson, CEO
225 Gateway Blvd., South San Francisco, CA 94080
+1-650-780-4777
[email protected]
http://solazyme.com
Zero Waste Energy Development Company
Die Zero Waste Energy Development Company wurde im November 2013 gegründet und ist der erste kommerzielle
Anwender von anaerober Trockenvergärungstechnologie in den USA.
Donald Dean, CFO
685 Los Esteros Rd., San Jose, CA 95134
408-938-4901
[email protected]
http://zwedc.com/
65
6. Staatenprofil Wisconsin
Abbildung 23: Geographische Lage Wisconsin
Quelle: Eigene Darstellung
Bevölkerung:
Fläche:
Hauptstadt:
BIP Gesamt:
BIP pro Kopf:
Arbeitslosenquote:
5.742.713 Einwohner (2012)192
140.268,06 km²
Madison
261.548 Mio. USD (2012)193
39.308 USD (2012)194
6,5% (Oktober 2013)195
Der US-Bundesstaat Wisconsin ist im nördlichen Teil des Mittleren Westens gelegen und grenzt mit seiner Landfläche
direkt an den Lake Michigan und Lake Superior an. Der seenreiche Staat (über 15.000 Seen) ist von langen, kalten,
schneereichen Wintern und warmen, schwülen Sommern geprägt.196 Die Hauptstadt des Bundesstaates ist Madison
(240,323 Einwohner).197 Zahlenmäßig ist Milwaukee die größte Stadt Wisconsins mit 598,916 Einwohnern.198 Insgesamt
hat der Staat etwa 5,7 Mio. Einwohner und liegt damit auf Platz 20 der größten Staaten der USA.
Wisconsin hat nach letzten aktuellen Angaben aus dem Jahr 2012 ein Bruttoinlandsprodukt von 261,55 Mio. USD
erwirtschaftet und platziert sich damit im landesweiten Vergleich auf Platz 21.199 Die folgende Tabelle gibt zudem eine
Übersicht über die Entwicklung des Wirtschaftswachstums und der Arbeitslosenquote in den Jahren 2004 bis 2012.
Vgl.: State & County QuickFacts - Wisconsin (2014), abgerufen am 23.01.2014
Vgl.: U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis, Regional Economic Accounts (2013), abgerufen am 23.01.2014
194 Vgl.: U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis, Regional Economic Accounts (2013), abgerufen am 23.01.2014
195 Vgl.: U.S. Department of Labor, Bureau of Labor Statistics - Regional and State Employment and Unemployment (2013), abgerufen am 23.01.2014
196 Vgl.: WI Department of Natural Resources - Lakes (kein Datum), abgerufen am 24.01.2014
197 Vgl.: US Census Bureau - Madison Wisconsin Quickfacts (2014), abgerufen am 28.01.2014
198 Vgl.: US Census Bureau - Milwaukee Wisconsin Quickfacts (2014), abgerufen am 28.01.2014
199 Vgl.: U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis, Regional Economic Accounts (2013), abgerufen am 23.01.2014
192
193
66
Tabelle 11: BIP, Wirtschaftswachstum & Arbeitslosigkeit in Wisconsin, 2004-2012
Kennziffer
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
BIP (in Mio.
218.68
228.69
236.52
253.34
208.904
236.094
237.237 245.415
261.548
USD)
9
1
2
9
Wirtschafts5,46
4,68
4,57
3,42
-0,18
0,48
3,45
3,23
3,24
wachstum (in %)
Arbeitslosen5,0
4,8
4,7
4,8
4,8
8,7
8,5
7,5
6,9
quote (in %)
Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Labor, Bureau of Labor Statistics - Local Area Unemployment
Statistics (2013) und US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis, Regional Economic Accounts (2013)
Haupterwerbszweig und wichtigster wirtschaftlicher Sektor ist nach wie vor die Landwirtschaft. Wisconsin, auch bekannt
als „The Dairy State“ ist der größte Käseproduzent der USA. Die große Anzahl an Viehbetrieben und Molkereien sowie
eine starke Lebensmittel- und Papierindustrie machen den Staat insbesondere für die Biogasindustrie interessant.200
Zudem ist Wisconsin ein wichtiger Produzent von Ethanol.
Wisconsin verfügt auch über einen starken industriellen Wirtschaftssektor, der hauptsächlich von der verarbeitenden
und fertigenden Industrie sowie dem Gesundheitswesen geprägt wird. Zunehmend spielen Sektoren wie Biotechnologie,
Medizintechnik und die Informationstechnologie eine wichtige Rolle.201 Zu den größten Unternehmen mit Hauptsitz in
Wisconsin gehören Johnson Controls, Northwestern Mutual, Manpower Group, Kohl’s, Oshkosh, Rockwell Automation
und Harley-Davidson.202
6.1. Energiemarkt
Wisconsin hat nur ein geringes Vorkommen an fossilen Brennstoffen.203 Elektrizität wird hauptsächlich aus importierter
Kohle erzeugt, gefolgt von Erdgas und Kernenergie (siehe nachfolgende Abbildung). Auch Windenergie gewinnt langsam
an Bedeutung, wobei die Installationsleistung deutlich unter der in den Nachbarstaaten liegt.204 Ein Teil des Stroms wird
zudem aus den Nachbarstaaten importiert.
Tabelle 12: Installierte Leistung nach Energiequellen in Wisconsin, 2011
Installierte
Anteil in
Installierte
Änderung
Anteil in
Energiequelle
Leistung in
Prozent
Leistung in MW 2000 - 2011 in
Prozent (2011)
MW (2011)
(2000)
(2000)
Prozent
Kohle
43,94%
8.800
54,63%
7.520
-10,70%
Erdgas
34,89%
6.989
21,19%
2.917
13,70%
Kernenergie
9,22%
1.846
11,50%
1.583
-2,28%
Erdöl
4,29%
859
7,72%
1.062
-3,43%
Wind
3,15%
631
0,17%
23
2,98%
Konventionelle
2,64%
528
3,67%
505
-1,03%
Wasserkraft
Holz/Holzabfälle/Pellets
1,33%
267
0,63%
87
0,70%
Sonstige Biomasse
0,44%
89
0,49%
68
-0,05%
Andere
0,10%
21
0,00%
0
0,10%
Total
100,00%
20.030
100,00%
13.765
0,00%
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration – Electric Power Annual (2013), zuletzt
erhältliche Daten, abgerufen am 23.01.2014
Vgl.: Energy Center of Wisconsin, Biogas - Rethinking the Midwest's Potential, PDF (2010), abgerufen am 23.01.2014
Vgl.: Forward Wisconsin, Industry clusters (kein Datum), abgerufen am 23.01.2014
202 Vgl.: CNN Money - Fortune 500 (2013), abgerufen am 24.01.2014
203 Vgl.: U.S. Energy Information Administration, Wisconsin State Energy Profile (2012), abgerufen am 23.01.2014
204 Vgl.: AWEA - State Facts (2014), abgerufen am 24.01.2014
200
201
67
Die Strompreise in Wisconsin liegen über dem US-Durchschnitt. Die Preise für industrielle Kunden lagen im Oktober
2013 bei 7,46 US-Cent/kWh (9,7% über dem US-Durchschnitt), für gewerbliche Kunden bei 10,88 US-Cent/kWh (5,6%
über dem US-Durchschnitt) und für Privathaushalte bei 13,92 US-Cent/kWh (13,1% über dem US-Durchschnitt).205
Erdgas ist in Wisconsin für die Industrie teurer als im US-Durchschnitt, für gewerbliche Kunden und Privatkunden
hingegen günstiger als im US-Durchschnitt. Industrielle Kunden zahlten zwischen Januar und Oktober 2013
durchschnittlich 203,34 USD/1.000m3 (24,5% über dem US-Durchschnitt), gewerbliche Kunden 248,02 USD/1.000m3
(17,1% unter dem US-Durchschnitt) und Privathaushalte 348,75 USD/1.000m3 (22% unter dem US-Durchschnitt).206
Der Strom- und Gasmarkt in Wisconsin sind nach wie vor reguliert. Die Abnehmer können nicht zwischen verschiedenen
Anbietern auswählen, sondern müssen den Strom bzw. das Gas vom ortszuständigen Energieversorger beziehen.207 In
Wisconsin gibt es 15 private Stromversorgungsunternehmen (investor-owned utilities) und 82 Stadtwerke (municipalowned utilities).208 Die größten Stromversorger Wisconsins sind Alliant Energy,209 We Energies210 und Xcel Energy.211 Die
Wisconsin Public Service Commission ist verantwortlich für die Regulierung des Strom- und Gasmarktes.212
6.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen
Wisconsins Renewable Portfolio Standard (RPS) 213 besagt, dass ab dem Jahr 2015 mindestens 10% des Stroms in
Wisconsin aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden muss. Die einzelnen Stromanbieter haben hierbei
unterschiedliche individuelle Ziele, die zu dem Gesamtziel beisteuern. Ressourcen, die sich für den RPS qualifizieren,
sind Biodiesel, Biomasse, Biogas, Deponiegas, Geothermie, Müllverbrennungsanlagen, Solarenergie, Wasserkraft und
Windkraft.214 Das RPS-Ziel von 10% Strom aus erneuerbaren Energiequellen wurde bereits erfüllt, weshalb der RPS in
seiner jetzigen Form nicht zum Bau von weiteren erneuerbare Energieanlagen führen wird. Der größte Teil des RPS-Ziels
wird durch Windenergie erfüllt. Ein großer Teil der Windenergie wird dabei in Form von sogenannten Renewable Energy
Credits (erneuerbare Energiezertifikate) aus den Nachbarstaaten eingekauft.
Die in Wisconsin derzeit erhältlichen Förderprogramme für Bioenergie sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt. Die
wichtigsten Programme sind der Clean Energy Manufacturing Revolving Loan Fund (State Energy Program) und das
Renewable Energy Competitive Incentive Program. Details zu den Förderprogrammen und gesetzlichen Regelungen sind
unter der Verlinkung in Spalte 1 der Tabelle zu finden.
Vgl.: US Energy Information Administration, Wisconsin State Energy Profile (2012), abgerufen am 23.01.2014
Vgl.: US Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2014), abgerufen am 24.01.2014
207 Vgl.: Chrislynenergy – Strommarktregulierung in den USA (kein Datum) , abgerufen am 24.01.2014
208 Vgl.: Wisconsin Public Service Commission, Utility Provider Information, Utility Statistics (2014), abgerufen am 24.01.2013
209 Vgl.: Alliant Energy (2014), abgerufen am 28.01.2014
210 Vgl.: We Energies (2014), abgerufen am 28.01.2014
211 Vgl.: Excel Energy (2014), abgerufen am 28.01.2014
212 Vgl.: Wisconsin Public Service Commission, About us, Mission Statement (kein Datum), abgerufen am 24.01.2013
213 Vgl.: Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von Erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw.
Quellen der Erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil an der gesamten Stromproduktion eines Staates zu einem bestimmten
Zeitpunkt festgelegt.
214 Vgl.: DSIRE - Wisconsin Renewable Portfolio Standard (2012), abgerufen am 24.01.2014
205
206
68
Tabelle 13: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Wisconsin
Name des
Art des
Kontakt
Beschreibung
Förderprogramms
Förderprogramms
Subventionszuschuss des
Stromversorgers Alliant Energy
für die sichere und effiziente
elektrische Verdrahtung
landwirtschaftlicher Betriebe.
Alliant Energy
Alliant Energy
Nach einer Inspektion die den
4902 North Biltmore Lane
(Wisconsin
Verbesserungsbedarf ermittelt,
Suite 1000
Power and
deckt Alliant im Zuge des
Subventionszuschuss
Madison, WI 53718-2148
Light) - Farm
Programms die ersten 1.000
Tel.: +1-800-255-4268
Wiring Grant
USD der Kosten sowie 50% der
Webseite:
Program
verbleibenden Kosten bis zu
www.alliantenergy.com
10.000 USD.
Im Rahmen dieses Programms
bietet Alliant auch Darlehen bis
zu 20.000 USD zu einer
Zinsrate von 3% an.
Jeanne Hoffman
City of Madison
Ziel der Stadt Madison, bis 2025
215 Martin Luther King, Jr.
City of Madison mindestens 25% des Stroms und
Blvd.
Green Power
Ökostromeinkauf
Kraftstoffs für öffentliche
Madison, WI 53703
Purchasing
Fahrzeuge aus erneuerbaren
Tel.: +1-608-266-4091
Ressourcen zu beziehen.
E-Mail:
[email protected]
Niedrigzinskredite in Höhe von
insgesamt 5 Mio. USD für
Maßnahmen:
• zur Vermeidung oder
Reduktion von Abfallstoffen
durch Verwertung der Stoffe
zur Energieproduktion
• für Energieeffizienzmaßnahmen.
Hierbei insbesondere:
David Jenkins
• Biogasprojekte
Clean Energy
Wisconsin State Energy Office
• andere kosteneffektive Clean
Manufacturing
101 East Wilson Street, 6th Floor
Energy- und EnergieeffizienzRevolving Loan
Revolving Loan
Madison, WI 53703
projekte.
Fund (State
Tel.: +1-608-264-7651
Finanzierungsmittel werden
Energy
E-Mail:
über AusschreibungswettProgram)
[email protected]
bewerbe vergeben. Die
Finanzierung von Anlagenteilen
steht dabei im Vordergrund.
Bis zu 80% der verfügbaren
Mittel zielen auf die
Lebensmittel- und
Getränkeindustrie ab. In diesen
Schlüsselindustrien sieht der
Staat überdurchschnittliches
Potenzial für kosteneffektive
Waste-to-energy-Projekte .
69
Interconnection
Standards
Net Metering
Renewable
Energy
Competitive
Incentive
Program
Renewable
Energy Sales Tax
Exemptions
Renewable
Portfolio
Standard
Netzanschluss
Public Service Commission of
Wisconsin
610 North Whitney Way
P.O. Box 7854
Madison, WI 53707
Tel.: +1-608-266-5481
Tel. 2: +1-888-816-3831
Fax: +1-608-266-3957
Webseite: http://psc.wi.gov/
Net Metering
Public Information
Public Service Commission of
Wisconsin
610 North Whitney Way
P.O. Box 7854
Madison, WI 53707
Tel.: +1-608-266-5481
Tel. 2: +1 -888-816-3831
Fax: +1-608-266-3957
Fonds
Focus on Energy
1 S Pinckney St., Suite 340
Madison, WI 53703
Tel.: +1-800-762-7077
E-Mail:
[email protected]
Umsatzsteueranreiz
Public Assistance - Sales Tax
Wisconsin Department of
Revenue
P.O. Box 8949
Madison, WI 53708-8949
Tel.: +1-608-266-2776
Fax: +1-608-267-1030
E-Mail: [email protected]
Renewables Portfolio
Standard
Public Information
Public Service Commission of
Wisconsin
610 North Whitney Way
P.O. Box 7854
Madison, WI 53707-7854
Tel.: +1-608-266-5481
Fax: +1-608-266-3957
Mike Bandli
Department of Agriculture,
Trade and Consumer Protection
Steuergutschrift für
Madison, WI 53708-8911
Unternehmen
Tel.: +1-608-224-5136
E-Mail:
[email protected]
Quelle: Eigene Darstellung nach DSIRE Förderprogramme, 2013
Woody Biomass
Harvesting and
Processing Tax
Credit
(Corporate)
70
Mit Interconnection bezeichnet
man die Verbindung einer
dezentralen Energieanlage (in
Wisconsin bis zu 15 MW) ans
öffentliche Stromnetz. Die
Interconnection Standards
definieren einheitliche
Richtlinien für Prozesse und
technische Bedingungen.
Ermöglicht kleinen, dezentralen
Energieerzeugern,
überschüssigen Strom ins Netz
einzuspeisen. Bei
Stromentnahme läuft der Zähler
vorwärts, bei Stromeinspeisung
rückwärts. Eingespeister Strom
wird in der Regel auf der
Stromrechnung als Guthaben
für den nächsten Monat
verbucht.
Fonds mit einem Volumen von
zehn Mio. USD/Jahr. Gelder
werden über
Ausschreibungswettbewerbe an
verschiedene erneuerbare
Energie-Projekte vergeben. Die
Wirtschaftlichkeit der Projekte
steht dabei im Fordergrund.
Verschiedene
Bioenergieprojekte wurden
durch dieses Programm bereits
gefördert. Je nach Technologie
liegt der Förderhöchsbetrag pro
Projekt bei 100.000-500.000
USD.
Erneuerbare EnergieKomponenten sind von der
staatlichen Umsatz- und
Verbrauchssteuer befreit.
Standard, der
Energieversorgungsunternehmen dazu verpflichtet, einen
Mindestanteil des Stroms aus
erneuerbaren Energien zu
erzeugen. Variiert von Staat zu
Staat. In Wisconsin müssen ab
dem Jahr 2015 mindestens 10%
des Stroms aus erneuerbaren
Energien erzeugt werden.
Unternehmenssteuererleichterung auf alle Ausgaben, die mit
dem Ernten oder Verarbeiten
von holzartiger Biomasse zur
Verwendung als Brennstoff oder
Brennstoffkomponente
zusammenhängen.
Neben dem Vorhandensein von Förderprogrammen ist es für die erfolgreiche Entwicklung eines Projektes von Vorteil,
wenn der behördliche Genehmigungsprozess so einfach wie möglich gestaltet ist. Für Projekte zur energetischen
Reststoffverwertung sind in erster Linie die folgenden Ämter in den Genehmigungsprozess involviert:
 Wisconsin Department of Agriculture,
 Wisconsin Department of Natural Resources,
 Wisconsin State Energy Office,
 Wisconsin Public Service Commission.215
Die verschiedenen Ämter arbeiten derzeit gemeinsam an einer Vereinheitlichung und Vereinfachung des derzeit noch
recht unübersichtlichen Genehmigungsprozesses für Bioenergie- und Reststoffverwertungsprojekte.216
6.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen
Wie bereits erwähnt, weist Wisconsin eine Vielzahl von Bioenergieressourcen auf. Die aktuelle Produktionsleistung von
Bioethanol in Wisconsin liegt bei 504 Mio. gal. (1.406.779,53 t) pro Jahr, verteilt auf zehn Anlagen. Bezüglich der
Produktionsleistung liegt Wisconsin auf Rang neun der 50 Bundesstaaten.217 Biodiesel wird in drei Raffinerien hergestellt
und die Produktionsleistung liegt bei 29 Mio. gal. (ca. 80.946,79 t)/Jahr. 218 Während es im nördlichen Teil Wisconsins
große Holzvorkommen gibt, fallen im südlichen und zentral westlichen Teil Wisconsins große Mengen an Biomasse aus
Ernteabfällen an, was ein großes Potenzial für die zukünftige Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation
darstellt.219
Die folgende Karte von Wisconsin verdeutlicht, dass in den meisten Landkreisen (Counties) jährlich zwischen 50.000
und 500.000 t Biomasse anfallen. Biomasse wird unter anderem in einer Reihe von Holz-Kraftwerken und etwa 150
Biogasanlagen verwertet.220 Die Biogasanlagen verteilen sich auf große Milchviehbetriebe,
Lebensmittelverarbeitungsbetriebe, Abwasserwerke und Deponien. Zudem nutzen mehrere Firmen einen Teil der
Biomasse zur Herstellung von Holzhackschnitzeln. 221
Gespräch mit Amanda Mott, Energy Projects Specialist, Wisconsin State Energy Office am 10.01.2014
Gespräch mit Vertretern verschiedener Ämter in Wisconsin am 10.01.2014
Vgl.: US Energy Information Administration - Wisconsin State Profile (2012), abgerufen am 27.01.2014
218 Vgl.: US Energy Information Administration - Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2013), abgerufen am 27.01.2014
219 Vgl.: Renewable Fuels Association - Annual Industry Outlook (2013), abgerufen am 24.01.2014
220 Vgl.: RENEW Wisconsin Policy Brief - Bioenergy (2014), abgerufen am 30.01.2014
221 Vgl.: RENEW Wisconsin Policy Brief - Bioenergy (2014), abgerufen am 30.01.2014
215
216
217
71
Abbildung 24: Biomasseressourcen in Wisconsin
Berücksichtigt ist das Biomassepotential aus den
folgenden Rohstoffkategorien:
Rückstände aus der Landwirtschaft
Rückstände aus der Forstwirtschaft
Kommunale Abfälle
Energiepflanzen
Quelle: US Department of Energy - Wisconsin Renewable Energy Resource Maps (2013)
Relevant für Unternehmen aus der Biogasbranche sind die großen Mengen an Abfall, die jährlich in der Tierhaltung
entstehen. Der landwirtschaftlich intensiv genutzte Staat hat über 76.000 Farmen, von denen die meisten auf die
Milchproduktion spezialisiert sind.222 Die in der Tierhaltung produzierte Gülle beeinträchtigt seit langem die
Wasserqualität der 15.000 Seen des Staates – die im Sommer ein beliebtes Touristenziel aus der gesamten Region
darstellen. Zur Behebung dieses Problems bewirbt das AgSTAR Programm der US-Umweltbehörde EPA mit
verschiedenen Veranstaltungen und Initiativen den Einsatz von Biogastechnologien. Verschiedene lokale Clean Energy
Verbände wie z.B. RENEW Wisconsin arbeiten zudem der Aufklärung der Landwirte bezüglich der ökonomischen und
ökologischen Vorteile von Biogasanlagen und anderen umweltverträglichen Reststoffverwertungstechnologien.223
Mit 34 landwirtschaftlich genutzten Biogasanlagen ist Wisconsin innerhalb der USA führend.224 Besonders im stärker
bevölkerten Süden Wisconsins haben in den letzten Jahren Gewässerschutzauflagen zum Bau neuer Biogasanlagen
geführt. Alle 34 Anlagen befinden sich auf Milchviehbetrieben. Biogasprojekte in Wisconsin beschränken sich vor allem
auf Milchviehbetriebe, die einen Mindestbestand von etwa 800 Kühen aufweisen.225
Die folgende Übersicht fasst die aktuellen Bestandszahlen in Wisconsins Milchbetrieben zusammen. Der größte
Tierbestand befindet sich nach wie vor auf Betrieben mit unter 200 Kühen. Die für amerikanische Verhältnisse eher
kleinen Betriebsgrößen bieten gerade für mittelständische Anlagenbauer interessante Absatzchancen.
Vgl.: United States Department of Agriculture - Wisconsin Farm Numbers (2013), abgerufen am 24.01.2014
Gespräch mit Tom Lawson, Vice President, Envitec Biogas USA am 18.11.2013
224 Vgl.: US EPA AgSTAR - Operating Anaerobic Digester Projects (2013), abgerufen am 27.01.2014
225 Vgl.: Wisconsin Bioenergy Initiative - The Biogas Opportunity in Wisconsin (2011), abgerufen am 27.01.2014
222
223
72
Tabelle 14: Milchviehbetriebsgrößen in Wisconsin
Betriebsgröße
Anzahl der
Gesamtzahl von
(nach Anzahl Milchkühe)
Betriebe
Milchkühen
362.472
1 bis 49
5.836
7.252
1.214.867
200 bis 499
798
417.835
500 bis 999
194
218.915
71
170.401
50 bis 199
1.000 bis 2.499
30.002
2.500 oder mehr
1
Quelle: Eigene Darstellung nach Wisconsin Bioenergy Initiative - The Biogas Opportunity in Wisconsin (2011)
Die folgende Karte zeigt das Potenzial für Biogasanlagen in Abhängigkeit von der Abwassersituation. In die Darstellung
eingeflossen sind die Anzahl an Abwasserwerken, Milchviehbetrieben, Molkereien und anderen relevanten Betrieben. Die
Gebiete mit dem höchsten Potenzial für Biogasprojekte sind die in orange und rot unterlegten Gebiete im Süden von
Wisconsin an der Grenze zu Illinois, in der Region von Fond du Lac, in der Green Bay Region und in der Region um
Sheboygan.
Abbildung 25: Biogaspotenzial in Wisconsin in der Milch- und Käseindustrie, 2013
Quelle: Baker Tilly - Biogas energy applications from dairy and cheese manufacturing waste (2013)
73
Wie schon in Kapitel 4.5 erwähnt, werden Biogasanlagen in der US-Landwirtschaft und Industrie in erster Linie als Mittel
zur Dungverarbeitung bzw. zur Behandlung von energiereichen Abwässern (high strength wastewater) eingesetzt.226 Die
Produktion von Strom und Wärme steht erst an zweiter Stelle. Das größte Potenzial für Biogaslösungen entsteht laut
Branchenkennern beim Zusammenkommen verschiedener Umweltschutzauflagen (Wasser, Luft) und
Abfallentsorgungskosten, die eine Investition in die jeweilige Anlage ohnehin erfordern, beziehungsweise wirtschaftlich
sinnvoll machen. Biogasprojekte entstehen oft in Kooperation von Abwasserwerken, Molkereien, Papierfabriken und
großen Tierbetrieben, aber auch anderen Betrieben mit größeren biologischen Abfallströmen. Nach Möglichkeit werden
der Strom und die Wärme vor Ort genutzt und die Feststoffe als Liegestoff für Tiere bzw. als Dünger verkauft.227
Der Ausfluss von landwirtschaftlichen Abwässern (z.B. Gülle) in Seen und andere Oberflächengewässer wird laut
Branchenkennern von der EPA weniger streng kontrolliert und als die nicht ordnungsgerechte Abwasserentsorgung von
Klärwerken geahndet.228 Betriebe mit unter 1.000 Kühen dürfen Gülle z.B. auch im Winter fahren.229 Um die weitere
Verunreinigung von Seen (v.a. durch Phosphor) zu vermeiden, unterliegen die Abwasserwerke Wisconsins immer
strenger werdenden Richtlinien. Gleichzeitig sind landwirtschaftliche Betriebe oft für den Großteil der
Phosphorbelastung in Gewässern verantwortlich. In Wisconsin ist die Gewässerüberdüngung laut lokalen Fachleuten zu
etwa 80% der Landwirtschaft zuzuschreiben.230 Derzeit wird in Wisconsin daher die Möglichkeit eines NährstoffZertifikathandels zwischen Landwirten und Abwasserwerken erörtert (nutrient trading system).231 Durch den Verkauf
von Nährstoff-Zertifikaten würde für Landwirte eine weitere Einkommensquelle für Biogasanlagen geschaffen werden.
Neben landwirtschaftlich und industriell genutzten Biogasanlagen werden Fermenter in Klärwerken und auf
Mülldeponien eingesetzt. Etwa 40 Abwasserwerke verfügen über Biogasanlagentechnik.232 So wird zum Beispiel in
Madison, Milwaukee und Sheboygan seit vielen Jahren Klärgas gewonnen.233 Zudem weist Wisconsin im Vergleich mit
den anderen US-Bundesstaaten eine der größten Deponiegasaktivitäten auf. Deponiegas wird in 28 Deponien gewonnen
und sechs weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen. Drei Anlagen nahmen den Betrieb in den Jahren 20112013 auf.234
Zu den größten Hürden für die Entwicklung von Biogasprojekten in Wisconsin zählt das geringe Interesse der lokalen
Stromversorger an der Einspeisung von dezentral erzeugter Bioenergie ins Stromnetz. Dies äußert sich in niedrigen
Einspeisetarifen für dezentral erzeugten Strom (oft im Bereich von 0,30-0,40 USD/kWh) und Kosten von 300.000400.000 USD für den Netzanschluss, die der Projektträger selbst zu zahlen hat. Bis ins Jahr 2013 zahlten Stromanbieter
bis zu 0,90 USD für dezentral eingespeisten Biostrom. Seit der Erreichung des RPS-Ziels von 10% erneuerbarem Strom
am Strommix (v.a. durch den Einkauf von Renewable Energy Credits aus den Nachbarstaaten) haben die meisten
Stromversorger die Einspeisetarife jedoch auf ein Minimum (avoided cost rate) reduziert. 235
Daher fokussieren sich Projektentwickler auf Projekte, bei denen die erzeugte Energie vor Ort verbraucht wird. Vor allem
Anwendungen in der Lebensmittelproduktion können durch hohe Abwasser- und Abfallgebühren attraktive
Rückzahlperioden bieten.236
Bezüglich der Nutzung des Biogases tendieren einige Entwickler auch zur Aufbereitung des Biogases zu komprimiertem
(compressed natural gas, CNG) oder verflüssigtem Biomethan (liquified natural gas, LNG).237 Als Kraftstoff aufbereitetes
Biogas fällt in den meisten Fällen unter den in Kapitel 4.2 erwähnten Renewable Fuel Standard.238
Vgl.: Heinrich Böll Stiftung - Harvesting Renewable Energy in the Midwest (2011), abgerufen am 27.01.2014
Gespräch mit Tom Lawson, Vice President, Envitec Biogas USA am 18.11.2013
228 Gespräch mit einem Biogasanlagenprojektfinanzierer am 10.01.2014
229 Gespräche mit Vertretern verschiedener Ämter in Wisconsin am 10.01.2014
230 Gespräch mit einem Biogasanlagenprojektfinanzierer am 10.01.2014
231 Vgl.: RENEW Wisconsin Policy Brief - Bioenergy (2014), abgerufen am 30.01.2014
232 Gespräch mit David Jenkins, Director of Commercialization & Market Development, Wisconsin State Energy Office am 03.12.2013
233 Gespräch mit Ted Petith, Green Link Projects am 19.10.2013
234 Vgl.: US EPA Energy Projects and Candidate Landfills (2013), abgerufen am 27.01.2014
235 Gespräch mit einem Biogasanlagenhersteller am 10.01.2014
236 Gespräch mit Nora Goldstein, Editor, BioCycle Magazine am 26.11.2013
237 Vgl.: Dane County - CNG Infrastructure & Vehicle ROI (2013), abgerufen am 28.01.2014
238 Vgl.: Sutherland - EPA Proposes Biogas Amendments to the Renewable Fuel Standard (2013), abgerufen am 27.01.2014
226
227
74
Marktchancen stellen auch die Entwicklung von Gemeinschaftsprojekten verschiedener Interessensgruppen innerhalb
einer Gemeinde dar. In diesem Szenario würde z.B. die lokale Gemeinde den Strom von einer Biogasanlage zu einem den
Kosten angemessenen Tarif abnehmen. Neben gesteigerter Energieunabhängigkeit würde die Gemeinde von besserer
Luft- und Wasserqualität profitieren. Von den 72 Landkreisen, 190 Städten und 407 Dörfern in Wisconsin haben etwa
140 dieser Gerichtsbezirke unabhängige Energieziele verabschiedet, die weit über den Energiezielen der Landesregierung
liegen. So verpflichten sich diese Gemeinden beispielweise zu 25% erneuerbarem Strom ab dem Jahr 2025 (offizielles
RPS-Ziel sind 10% im Jahr 2015). Zu den Vorreitern gehören unter anderem Brown County und Dane County, die Städte
Madison, Milwaukee, Monona, Jefferson und La Crosse, sowie der Oneida Tribe. 239
Insgesamt ist die Bevölkerung Wisconsins erneuerbaren Energien gegenüber positiv eingestellt. Insbesondere Aspekte
wie Energieunabhängigkeit und lokaler Umweltschutz (z.B. Güllemanagement durch Biogasanlagen) sind hierbei ein
Faktor.240 Eine große Chance stellt im anderweitig politisch polarisierten Wisconsin die überparteiliche Zustimmung für
Bioenergie dar. Bioenergie wird mit landwirtschaftlicher Entwicklung, der Diversifizierung landwirtschaftlicher
Einkommensströme und der Schaffung von Arbeitsplätzen assoziiert.
Marktchancen liegen im deutsch geprägten Wisconsin auch an der Offenheit gegenüber deutschen Produkten und
Unternehmen, vor allem wenn diese lokal produzieren und Arbeitsplätze schaffen. Besonders im Bereich Biogas gilt
Deutschland auch in Wisconsin als Technologieführer.241
Die besten Marktchancen liegen im Bereich fortschrittlicher Herstellungs- und Aufbereitungstechnologien für Biogas.
Vor allem Anlagen zur Co-Vergärung verschiedener Substrate sind gefragt.242
6.4. Profile Marktakteure
6.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen
Dane County Department of Public Works, Highway and Transportation
Die Behörde des Bezirks Dane County im Bundesstaat Wisconsin ist für lokales Gewässer-, Entsorgungs- und Recycling-,
Entwicklungs- und Transportmanagement zuständig.
Dane County Department of Public Works, Highway and Transportation
1919 Alliant Energy Center Way
Madison, WI 53713
+1-608-267-8815
www.countyofdane.com/pwht/
Department of Administration, Division of Energy Services
Die Division of Energy Services bietet Programme zur Energieberatung für Haushalte mit niedrigen Einkommen und
Beratung bezüglich der Bezahlung von Strom- und Heizkosten an.
Department of Administration, Division of Energy Services
101 E. Wilson St.
Madison, WI 53703
+1-608-266-8234
Vgl.: RENEW Wisconsin Policy Brief - Community RE Initiatives (2014), abgerufen am 30.01.2014
Vgl.: RENEW Wisconsin Policy Brief - Bioenergy (2014), abgerufen am 30.01.2014
241 Gespräch mit Amanda Bilek, Energy Policy Specialist, Great Plains Institute am 26.11.2013
239
240
242
75
Gespräch mit David Jenkins, Director of Commercialization & Market Development, Wisconsin State Energy Office am 03.12.2013
[email protected]
www.doa.state.wi.us/index.asp?locid=5
Energy Center of Wisconsin
Das Energy Center of Wisconsin ist der Programmverwalter des Environmental and Economic Research and
Development Program.
Energy Center of Wisconsin
749 University Row, Suite 320
Madison, WI 53705
Andrea Minniear Cherney, Senior Project Manager
+1-608-210-7100
[email protected]
www.ecw.org
Environmental Research & Innovation Center at University of Wisconsin Oshkosh
Das Environmental Research & Innovation Center betreibt die landesweit erste Biogasanlage die mit
Trockenfermentation betrieben wird. Die Testanlage für Mensaabfälle ist eine Kollaboration zwischen Universität und
Industrie. Der Trockenfermenter wurde von der Firma Bioferm geliefert.
Environmental Research & Innovation Center at University of Wisconsin Oshkosh
800 Algoma Blvd
Oshkosh, WI 54901
+1-920-424-3148
[email protected]
www.uwosh.edu/eric/
Focus on Energy
Die Organisation Focus on Energy unterstützt Bewohner und Unternehmen in Wisconsin dabei, Energiekosten zu sparen,
fördert die Wirtschaftsentwicklung und Umweltschutz und kontrolliert die wachsende Nachfrage nach Strom und Erdgas.
Focus on Energy
8383 Greenway Blvd., Suite 600
Middleton, WI 53597
+1-800-762-7077
[email protected]
www.focusonenergy.com
Midwest Renewable Energy Association
Midwest Renewable Energy Association ist eine Nonprofit-Organisation deren Aufgabe die Förderung von erneuerbaren
Energien, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist.
Midwest Renewable Energy Association
7558 Deer Road
Custer, WI 54423
Clay Sterling, Technology Director
76
+1-715-592-6595 ext. 110
www.the-mrea.org
Public Service Commission of Wisconsin
Die Public Service Commission of Wisconsin ist für die Regulierung der Energieversorgungsunternehmen innerhalb
Wisconsins zuständig und vertritt in diesem Zusammenhang das öffentliche Interesse.
Public Service Commission of Wisconsin
PO Box 7854
Madison, WI 53707-7854
+1-608-266-5481
http://psc.wi.gov/
RENEW Wisconsin
RENEW Wisconsin setzt sich für die politische Förderung von erneuerbaren Energien in Wisconsin durch
Bildungsprogramme und verschiedene andere Initiativen ein. RENEW Wisconsin repräsentiert 115 Unternehmen in
diesem Bereich sowie 300 Organisationen und Privatpersonen, die in diesem Bereich aktiv sind.
RENEW Wisconsin
222 South Hamilton Street
Madison, WI, 53703
Michael J. Vickerman, Executive Director
+1-608-255-4044 ext. 3
[email protected]
www.renewwisconsin.org
U.S. Department of Agriculture - Rural Development
Die Rural Development-Abteilung des US-Landwirtschaftsministeriums unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und
Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen. Ziel ist es, landwirschaftliche Regionen
nachhaltig wirtschaftlich zu stärken.
U.S. Department of Agriculture - Rural Development
4949 Kirschling Court
Stevens Point, WI 54481
Stan Gruszynski, State Director
+1-715-345-7600
www.rurdev.usda.gov/WI_RDHome.html
Wisconsin Bioenergy Initiative
Das Wisconsin Bioenergy Initiative wurde 2007 von der University of Wisconsin-Madison, College of Agricultural and
Life Sciences gegründet. Ziel ist es, eine Plattform für Fachwissen im Bereich Bioenergie zu formen, um die Forschung
und Entwicklung in Wisconsin voranzutreiben und zu festigen. Im Jahr 2011 organisierte die Initiative eine
Delegationsreise nach Deutschland, bei der eine Reihe von Biogasanlagen besichtigt wurden.
Wisconsin Bioenergy Initiative
1552 University Avenue
Madison, WI 53706
77
Gary Radloff, Interim Director
+1-608-890-3449
[email protected]
www.wbi.wisc.edu
Wisconsin Department of Natural Resources (DNR)
Die Aufgabe des Wisconsin DNR besteht im Schutz von natürlichen Resourcen und in der Erhaltung der Umwelt. Das
Department sensibilisiert und bildet die Bevölkerung in den Bereichen Wasserressourcen, Umweltschutz und
Waldmanagement.
Wisconsin Department of Natural Resources
101 S. Webster Street
PO Box 7921
Madison, WI 53707-7921
+1-888-936-7463
http://dnr.wi.gov/
Wisconsin Energy Conservation Corporation
Die Wisconsin Energy Conservation Corporation setzt sich für innovative Energieinitiativen ein, welche dem
Konsumenten sowohl kurzfristig, als auch langfristig wirtschaftliche und ökologische Vorteile bieten. Es handelt sich
hierbei außerdem um den Administrator des Focus on Energy Programs (siehe Kapitel Förderprogramme).
Wisconsin Energy Conservation Corporation
431 Charmany Drive
Madison, WI 53719
+1-608-249-9322
[email protected]
www.weccusa.org
Wisconsin Office of Energy Independence
Die Aufgabe des Wisconsin Office of Energy Independence ist es Wisconsins 25x25 Plan zu unterstützen und
voranzubringen. Das Ziel des Staates ist es 25% seines Stroms und Benzins bis 2025 aus erneuerbaren Energieressourcen
zu gewinnen. Durch intensive Forschung sollen erneuerbare Energien finanzierbarer und kosteneffektiver gestaltet
werden und somit u.a. neue Arbeitsplätze schaffen.
Wisconsin Office of Energy Independence
101 East Wilson Street, 6th Floor
Madison, WI 53703
John Baldus, Sustainable Manufacturing Sector Specialist
+1-608-261-6609
[email protected]
www.energyindependence.wi.gov
Wisconsin State Energy Office
Das Wisconsin State Energy Office unterstützt das Ziel des Bundesstaates, Energie und Kraftstoffe aus erneuerbaren
Energiequellen herzustellen. Der Fokus liegt auf der Bioindustrie und auf der wirtschaftlichen Entwicklung in diesem
Bereich.
78
Wisconsin State Energy Office
101 E. Wilson Street, 6th Floor
Madison, WI 53715
+1-608-261-6609
[email protected]
www.energyindependence.wi.gov
6.4.2. Entscheidende Unternehmen
A&B Process Systems
A&B Process Systems ist ein Anbieter von Verfahrenstechnik für eine Vielzahl von Industrien inkl. Lebensmittel, Pharma
und Papier. Das Portfolio enthält u. a. schlüsselfertige Biogasanlagen und Gasaufbereitungssysteme. Diese bestehen aus
einem zweistufigen System welches insbesondere für Substrate mit hohem Flüssigkeitsanteil (Käsemolke und
Dünnschlempe) geeignet ist.
A&B Process Systems
201 S. Wisconsin Ave
Stratford, WI 54484
+1-715-687-4332
[email protected]
www.abprocess.com
Advanced Detection Systems
Advanced Detection Systems ist ein Hersteller von Industriemetalldetektoren, die besonders in der Energie-, Bergbauund Recyclingindustrie eingesetzt werden.
Advanced Detection Systems
4740 W. Electric Avenue
Milwaukee, WI 53219
Dave Smith, Sales Manager
+1-414-672-0553
www.adsdetection.com
ANGI Energy Systems, Inc.
ANGI Energy Systems ist ein Anbieter von Gaskompressionstechnik und Betankungsanlagen für mit Erdgas betriebene
Fahrzeugflotten.
ANGI Energy Systems, Inc.
305 W. Delavan Dr.
Janesville, WI 53546
+1-608-563-2800
[email protected]
www.angienergy.com
Apache Stainless Steel Equipment Corporation
Die Apache Stainless Steel Equipment Corporation ist ein Hersteller von großen Stahlbehältern, Destillationskolonnen
79
und Verdampfern für die Biokraftstoffindustrie. Die Firma betreibt zwei Produktionsstätten in Plover und Beaver Dam
und ist ASME akkreditiert.
Apache Stainless Steel Equipment Corporation
200 W. Industrial Drive
P.O. Box 538
Beaver Dam, WI 53916-0538
Mike Peterson, Sales Manager
+1-920-356-9900
www.apachestainless.com
Badger Farmrail, LLC
Badger Farmrail ist ein Logistikunternehmen aus dem Bundestaat Wisconsin. Es ist auf den Transport von land- und
forstwirtschalftlichen Erzeugnissen via Eisenbahn spezialisiert.
Badger Farmrail, LLC
412 North Park St.
Reedsburg, WI 53953
John Light, Director of Corporate Business Development
+1-270-274-0454
www.badgerfarmrail.com
Baker Tilly
Baker Tilly ist ein Anbieter von Finanzierungslösungen für erneuerbare Energieprojekte und hat bereits 200 Mio. USD
Finanzierung für über 15 Biogasprojekte zur Verfügung gestellt.
Baker Tilly
10 Terrace Court
Madison, WI 53718
+1-608-249-6622
www.bakertilly.com
Big Ox Energy
Big Ox Energy ist ein Anbieter von Biogaslösungen v.a. für die Lebensmittelabfallindustrie. Das Unternehmen ist die
Mutterfirma vom Projektentwickler Green Energy Partners.
Big Ox Energy
6601 County Road
Denmark, WI 54208
+1-920-863-3043
[email protected]
www.bigoxenergy.com
BioCNG, LLC
BioCNG ist ein Anbieter von Gaskompressionstechnologien für Biomethan. Vier Fahrzeugflotten wurden durch BioCNGs
Technologien bereits ausgestattet (Stand: 2013).
80
BioCNG, LLC
8413 Excelsior Drive Suite 160
Madison, WI 53717
+1-608-467-5523
[email protected]
www.biocng.us
BIOFerm Energy Systems
BIOFerm Energy Systems ist ein Anbieter von Trockenfermenter-Biogasanlagen. Das deutsche Unternehmen ist Teil der
Viessmann Gruppe.
BIOFerm Energy Systems
617 N. Segoe Road
PO Box 5408
Suite 202
Madison, WI 53705
+1-630-410-7202
[email protected]
www.biofermenergy.com
Caleffi Hydronic Solutions
Das italienische Unternehmen vertreibt Heizungs- und Klimatechnik in über 50 Ländern.
Caleffi Hydronic Solutions
3883 West Milwaukee Rd
Milwaukee, WI 53208
+1-414-238-2360
[email protected]
www.caleffi.us/caleffi/en_US/index.sdo
Clean Energy North America, LLC
Clean Energy North America ist ein Projektentwickler bestehend aus einem Team aus Finanzexperten, Management
Consultants, ehemaligen Haustechnikern und Ingenieuren. Clean Energy North America entwickelt non-utility scale
Bioenergie- und Gasprojekte sowie Projekte in Kombination aus beiden. Neben der Produktion von Energie ist die
Verringerung von Abfällen ein weiterer Vorteil der Anlagen. Clean Energy North America arbeitet mit einer Vielzahl von
Anlagenherstellern zusammen.
Clean Energy North America
2404 N 88th Street
Suite 200
Milwaukee, WI 53226
Murray Sim, Vice President
www.cenallc.com
Clear Horizons, LLC
Clear Horizons ist ein Entwickler von Biogassystemen und bietet allumfassende technische Dienstleistungen und
Schulungen zur Bedienung und Wartung des Systems für den Kunden an.
Clear Horizons LLC
81
5070 N. 35th Street
Milwaukee, WI 53209
Leo Maney
+1-866-326-1100
www.clearhorizonsllc.com
Dairyland Power Cooperative
Der Stromversorger Dairyland Power Cooperative produziert Strom aus traditionellen und erneuerbaren
Energieressourcen um eine verlässliche Energieversorgung seiner Kunden sicherzustellen. Das Produktionsportfolio
enthält sowohl Kohle- und Erdgaskraftwerke, als auch Wasserkraft, Strom aus Deponiegas, Windkraft und Biogas aus der
landwirtschaftlichen Produktion.
Dairyland Power Cooperative
P.O. Box 817
La Crosse, WI 54602
+1-608-788-4000
[email protected]
www.dairynet.com
Dings Company Magnetic Group
Dings Company Magnetic Group stellt Magnetscheider, Trommelscheider, Magnetkopftrommeln und
Wirbelstromscheider her. Sitz der Firma ist in Milwaukee im Bundestaat Wisconsin. Die Produkte werden u.a. in der
Biomasse-, Holz-, und Lebensmittelindustrie eingesetzt.
Dings Company Magnetic Group
4740 W. Electric Avenue
Milwaukee, WI 53219
Harold Bolstad, Sales Manager
+1-414-672-7830
www.dingsmagnets.com
DVO, Inc.
DVO ist US-Marktführer für Biogasanlagen. Die Besonderheit von DVOs Fermentern ist, dass sie im Boden eingelassen
sind um die Temperatur in Wisconsins kalten Wintern und heissen Sommern leichter konstant zu halten. DVO bewirbt
seine Anlagen als skalierbar, automatisch und wartungsarm, weshalb die Anlagen sowohl in landwirtschaftlichen als auch
industriellen Bereichen Anwendung finden.
DVO, Inc.
PO Box 69
Chilton, WI 53014
+1-920-849-9797
[email protected]
www.dvoinc.net
Enerquip, LLC
Enerquip ist ein Anbieter von Edelstahl-Wärmetauschern. Die Firma beliefert vor allem Unternehmen aus der
Sanitärbranche.
82
Enerquip, LLC
611 North Road
Medford, WI 54451
Ron Herman, Director of Sales & Marketing
+1-715-748-5888
www.enerquip.com
Global Infrastructure
Global Infrastructure stellt langfristiges Fremdkapital zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten zur Verfügung.
Global Infrastructure
9525 Silverstone Lane
Madison, WI 53593
www.globalinfrastructurellc.com
Guenther Supply, Inc.
Guenther Supply bietet eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen hinsichtlich Rohrleitungen, Armaturen
und Beschlägen im Bereich Biogasanlagen an.
Guenther Supply, Inc.
429 W. 11th Street
P.O. Box 867
Fond du Lac, WI 54936-0867
+1-920-921-0821
[email protected]
www.guenthersupply.com
Honda Motorwerks
Honda Motorwerks verkauft u.a. erdgasbetriebene Fahrzeuge und bietet auch die Umrüstung konventioneller Fahrzeuge
auf Erdgasbetrieb an.
Honda Motorwerks
500 4th Street South
La Crosse, WI 54601
Chris Schneider, President
www.hondamotorwerks.com
Marth Fiber in Motion
Marth Wood Shavings begann 1958 mit der Herstellung von Liegematerial für Tiere aus wiederaufbereitetem Holzabfall
(zu dieser Zeit war dies eine Innovation). Seit damals hat dieser inovative Ansatz zur Entwicklung einer Vielzahl von
Liegematerialien für Tiere geführt und viele neue Produktkategorien hervorgebracht.
Marth Fiber in Motion
6752 State Highway 107 North
Marathon, WI 54448
www.marthwood.com
83
Most Energy
Most Energys Gasaufbereitungsanlagen bieten eine effiziente, kostengünstige, skalierbare Gasreinigung. Des Weiteren
baut das Unternehmen die Infrastruktur für komprimiertes Gas und Biomethan für seine Kunden aus.
Most Energy
3510 Parmenter St.
Middleton, WI 53562
+1-608-215-4446
[email protected]
http://mostcng.com/
Northern Biogas
Northern Biogas ist ein Anbieter von Biogasanlagen inkl. Design- und Konstruktionsdienstleistungen. Ziel ist die
Umwandlung von Dung, Lebens- und Futtermittelabfall und anderen energetischen Stoffen in Biogas, Biomasse und
Biodünger. Das Unternehmen hat bereits mehrere Projekte, hauptsächlich auf Milchfarmen, umgesetzt.
Northern Biogas
P.O. Box 643
Fond du Lac, WI 54936
+1-920-948-3216
[email protected]
http://northernbiogas.com/
optek-Danulat, Inc.
Das deutsche Unternehmen mit Niederlassung in Germantown, WI ist ein Hersteller von Inline-Photometern für
Anwendungen in flüssigen Medien oder Gasen.
optek-Danulat, Inc.
N118 W18748 Bunsen Dr.
Germantown, WI 53022
Joe Ferrelli, Product Specialist
+1-888-901-4288
www.optek.com
Organic Valley
Unter der Marke Organic Valley werden Milchprodukte aus biologischem Anbau vertrieben. Die als Genossenschaft
geführte Gesellschaft gehört den beteiligten Milchviehbauern.
Organic Valley
One Organic Way
La Farge, WI 54639
+1-888-444-6455
[email protected]
www.organicvalley.coop
Pick Heaters, Inc.
Pick Heaters ist ein Hersteller von Heizgeräten für Flüssigbrennstoff mit direkter Dampfeinspeisung. Produkte von Pick
Heaters erhöhen die Prozesseffizienz und verringern die Betriebskosten in bestimmten Anwendungen, z.B.
Biogaslanlagen.
84
Pick Heaters, Inc.
730 S. Indiana Ave. PO Box 516
West Bend, WI 53095
+1-262-338-1191
[email protected]
www.pickheaters.com
Pieper Electric, Inc.
Pieper Electric ist ein Hersteller von photovoltaischen Systemen, Solarenergiesystemen, Windenergiesystemen, großen
und kleinen Windturbinen und Windtürmen. Das Unternehmen entwickelt, installiert, baut und wartet die Systeme. In
Zusammenarbeit mit Clear Horizons und Crave Brothers Farms in Waterloo, Wisconsin wurde eines der ersten
anaeroben Vergärungssysteme im Bundesstaat installiert und in Betrieb genommen.
Pieper Electric, Inc.
5070 North 35th Street
Milwaukee, WI 53209-5302
+1-414-462-7700
www.pieperpower.com
Procorp
Procorp liefert umweltverträgliche und betriebswirtschaftlich nachhaltige Wasser- und Abwasseraufbereitungslösungen.
Procorp
10200 Innovation Drive
Suite 500
Milwaukee, WI 53226
+1-800-449-8777
[email protected]
www.procorp.com
Titus Energy
Titus Energy ist ein unabhängiger Energieberater zur Reduzierung von Energiekosten und finanzieller
Risikominimierung.
Titus Energy
1200 N Mayfair Road
Suite 270
Milwaukee, WI 53226
www.titus-energy.com
Twin Ports Testing, Inc.
Twin Ports Testing ist ein unabhängiges Prüflabor. Es ist akkreditiert für das Testen von Biomasse nach ASTM und
CEN/EN Standards.
Twin Ports Testing
1301 North 3rd Street
85
Superior, WI 54880
Stephen Sundeen, Laboratory Manager
+1-800-373-2562
www.twinportstesting.com
86
7. Fazit
Die USA sind nicht nur einer der größten Lebensmittelproduzenten weltweit, sie sind auch das Land mit dem höchsten
Abfallaufkommen pro Kopf. Steigende Abfallgebühren sowie sich verschärfende Umweltschutzauflagen führen zu
verstärkter Nachfrage nach umweltfreundlichen Technologien im Bereich der Abfallwirtschaft. In allen Bereichen
(Recycling, Müllverbrennung, Deponiegasnutzung, Kompostierung und Biogastechnik für Lebensmittelabfälle) ist in den
nächsten Jahren mit einer verstärkten Nachfrage zu rechnen. Der technologische Rückstand der USA in diesen
Industriebereichen führt schon heute zur vermehrten Nachfrage nach Technologien aus Europa und anderen
Kontinenten.
Marktkenner aus Industrie und Forschung sehen den amerikanischen Markt für die Energieerzeugung aus biogenen
Reststoffen als einen Zukunftsmarkt mit großem Marktpotenzial. Jedoch sind insbesondere bei der Entwicklung der
ersten Projekte Kreativität und Ausdauer gefragt.
Eine der eingesetzten Technologien zur Reststoffverwertung ist die anaerobe Gärung. Wie im vorliegenden Werk
erläutert, haben Biogasanlagen viele ökonomische und ökologische Vorteile. Die meisten Biogasanlagen sind in den USA
in Klärwerken installiert (mindestens 1.238 Anlagen).243 Dem folgen Anlagen zur Gewinnung von Deponiegas auf
Abfalldeponien (621 Anlagen).244 In beiden Industriebereichen wird vermehrt in die effiziente Stromerzeugung investiert.
Vor allem Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf Deponie- und Klärgasbasis treffen auf eine stark steigende Nachfrage.
Deutsche Anbieter sind bei der Lieferung entsprechender Technologien besonders gut aufgestellt.
In der Landwirtschaft sind derzeit etwa 220 Biogasanlagen in Betrieb.245 Viele dieser Anlagen verwenden nicht
ausgereifte Technologien und arbeiten oft nicht effizient. Erfahrene deutsche Anbieter von Biogastechnik haben hier
gegenüber ihren amerikanischen Konkurrenten einen Wettbewerbsvorteil.
Zur Anzahl an industriell genutzten Biogasanlagen liegen keine Daten vor. Dieser Bereich ist laut Marktkennern vom
stärksten Wachstum geprägt.246 Auch Kooperationen zwischen der Lebensmittelindustrie mit landwirtschaftlichen
Betrieben und/oder Abwasserwerken weisen ein hohes Projektpotenzial auf. Auch hier bieten sich deutschen
Technologieanbietern attraktive Geschäftsmöglichkeiten.
Das Potenzial in den einzelnen Sektoren der Bioenerige ist je nach Region sehr unterschiedlich. In Staaten mit hohem
Siedlungsabfallaufkommen und Kapazitätslimits bei der Mülldeponierung sind Technologien zur Verarbeitung von
Lebensmittelabfällen besonders gefragt (z.B. Kalifornien). In anderen Staaten überwiegt das Potenzial in der
Landwirtschaft, bei Abfällen aus der Lebensmittelindustrie und in der Abwasserindustrie (z.B. Wisconsin).
Staaten mit hohen Strom- und Gaskosten oder Einspeisetarifen für Bioenergie sind insbesondere für Technologien zur
kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung attraktiv (z.B. Kalifornien). In anderen Staaten sind Projekte, bei denen die
erzeugte Energie vor Ort verbraucht wird oder bei denen das Gas als Transportkraftstoff aufbereitet wird, lukrativer (z.B.
Wisconsin).
Zusammenfassend empfiehlt die AHK USA, durch einen gezielten Kontaktaufbau zu US-Partnern die Grundlage für einen
Markteinstieg zu schaffen und sich damit geschickt zu positionieren, um in den kommenden Jahren Anteile an diesem
Schlüsselmarkt zu erreichen. Das von der AHK USA organisierte Geschäftsreiseprogramm im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für deutsche
Bioenergieunternehmen vom 2. bis 6. Juni 2013 nach Wisconsin (Madison) und Kalifornien bietet hierfür die ideale
Grundlage.
Vgl.: NEBRA - Biogasdata (2013), abgerufen am 28.01.2014
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