ICT Power-User SIZ ®
Transcrição
ICT Power-User SIZ ®
SIZ-PU-WVCC Autoren: Michael Raith, Frank Schabert, Konrad Stulle 1. Ausgabe vom 22. Juli 2008 © HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH, Bodenheim Internet: www.herdt.com Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Dieses Buch wurde mit grosser Sorgfalt erstellt und geprüft. Trotzdem können Fehler nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Die in diesem Buch und den abgebildeten bzw. zum Download angebotenen Dateien genannten Personen und Organisationen, Adress- und Telekommunikationsangaben, Bankverbindungen etc. sind frei erfunden. Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sowie tatsächlich existierenden Organisationen oder Informationen sind unbeabsichtigt und rein zufällig. Die Bildungsmedien des HERDT-Verlags enthalten Links bzw. Verweise auf Internetseiten anderer Anbieter. Auf Inhalt und Gestaltung dieser Angebote hat der HERDTVerlag keinerlei Einfluss. Hierfür sind alleine die jeweiligen Anbieter verantwortlich. ICT Power-User SIZ 131: PC installieren und konfigurieren (mit Windows Vista) Länderspezifische Anpassung: Schweiz SIZ-PU-WVCC I ICT Power-User SIZ - PC installieren und konfigurieren Einstieg 1 Was Sie wissen sollten ............................4 1.1 Ausführungsbestimmungen........................... 4 1.2 Wie Sie mit diesem Buch arbeiten ................. 5 Peripheriegeräte installieren und konfigurieren 2 Installation ...............................................6 2.1 Die Installation vorbereiten ........................... 6 2.2 Windows Vista neu installieren ..................... 9 2.3 Windows Vista aktivieren............................. 11 2.4 Fehlerbehandlung ........................................ 12 2.5 Übung ........................................................... 14 3 Hardware hinzufügen............................16 Benutzerumgebung verwalten.................... 49 5.7 Benutzerprofile verwalten........................... 52 5.8 Schnellübersicht............................................ 54 5.9 Übung ........................................................... 54 6 Einstellungen und Verwaltung ............ 56 6.1 Workstation konfigurieren die Systemsteuerung .................................... 56 6.2 Benutzereinstellungen migrieren................ 57 6.3 Desktop anpassen......................................... 59 6.4 Anzeigeeigenschaften einstellen................. 59 6.5 Anwendungsprogramme installieren.......... 60 6.6 Windows-Funktionen ein- oder ausschalten ................................................... 62 6.7 Zusätzliche Funktionalität mit Add-Ins bereitstellen.................................................. 62 6.8 Add-Ons am Beispiel von Microsoft Internet Explorer verwenden....................... 64 6.9 Weitere Möglichkeiten der Systemsteuerung .......................................... 65 6.10 Schnellübersicht............................................ 67 6.11 Übung .......................................................... 67 3.1 Hardware-Komponenten und Treiber verwenden .................................................... 16 3.2 Hardware automatisch installieren.............. 17 3.3 Hardware manuell konfigurieren ................ 18 3.4 Hardware deaktivieren und deinstallieren ................................................ 20 7.1 Aktuelle Konfiguration einsehen und dokumentieren ..................................... 68 3.5 Treiber- und Hardware-Probleme behandeln..................................................... 21 7.2 Einstellungen des Betriebssystems ändern .......................................................... 69 3.6 Schnellübersicht............................................ 23 7.3 Dienste starten und verwalten .................... 72 3.7 Übung ........................................................... 24 7.4 Geräte aktivieren und deaktivieren ............ 74 7.5 Energieverwaltung....................................... 74 7.6 Schnellübersicht............................................ 76 7.7 Übung ........................................................... 76 Betriebssystem konfigurieren und warten 4 Internetzugang einrichten und konfigurieren .........................................26 4.1 Internetzugang - Grundlagen ...................... 26 4.2 Internetzugang einrichten ........................... 27 4.3 Internetzugang konfigurieren ..................... 28 4.4 Internetverbindungsfreigabe einrichten..... 29 4.5 Internet Explorer konfigurieren................... 30 4.6 Remotedesktop einrichten........................... 35 4.7 Schnellübersicht............................................ 37 4.8 Übung ........................................................... 38 5 Lokale Benutzerverwaltung .................40 2 5.6 7 Anpassungen ......................................... 68 8 Windows Vista aktualisieren................ 78 8.1 Betriebssystem-Software aktualisieren ....... 78 8.2 Windows Update verwenden ...................... 78 8.3 Service Packs verwenden.............................. 80 8.4 Übung ........................................................... 82 9 Datenträgerpflege und Datensicherung...................................... 84 9.1 Datenträger formatieren und benennen .... 84 9.2 Datenträger auf Fehler prüfen .................... 85 9.3 Datenträgerbereinigung.............................. 86 9.4 Datenträger mittels Defragmentierung optimieren .................................................... 87 5.1 Konzept der Benutzerverwaltung ............... 40 9.5 Den Aufgabenplaner einsetzen................... 87 5.2 Anmelden ..................................................... 42 9.6 Die Datensicherung (Backup) ...................... 88 5.3 Eigenes Kennwort ändern............................ 44 9.7 Die Systemwiederherstellung verwenden... 92 5.4 Benutzer verwalten ...................................... 45 9.8 Schnellübersicht............................................ 94 5.5 Lokale Gruppen verwalten........................... 48 9.9 Übung ........................................................... 95 © HERDT-Verlag I Inhalt Applikationen installieren und konfigurieren 10 Microsoft Office 2007 von CD installieren ............................................. 98 10.1 Schritt 1: Setup-Programm starten ...............98 10.2 Schritt 2: Product Key eingeben ...................99 10.3 Schritt 3: Installationsart festlegen...............99 10.4 Benutzerdefinierte Installation ..................100 10.5 Ältere Office-Versionen beibehalten .........101 10.6 Office-2007-Installation nachträglich ändern .........................................................102 10.7 Die Produktaktivierung von Office 2007 ...........................................104 10.8 Schnellübersicht ..........................................105 10.9 Übung .........................................................106 Datenaustausch zwischen IT-Geräten vornehmen 11 Benutzer und Ressourcen verwalten .............................................108 11.1 Ressourcen gemeinsam nutzen ..................108 11.2 Drucker freigeben .......................................112 11.3 Schnellübersicht ..........................................114 11.4 Übung .........................................................114 12 Netzwerke ............................................ 116 12.1 Wichtige Begriffe........................................ 116 12.2 Das OSI-Referenz-Modell............................ 118 12.3 Protokolle.................................................... 122 12.4 PCs verbinden.............................................. 125 12.5 PCs über USB-Schnittstellen verbinden ...... 126 12.6 Die Vorteile eines lokalen Netzwerks ........ 126 12.7 Die Vernetzung von Computern ................ 127 12.8 Client und Server ........................................ 128 12.9 Ein einfaches Peer-to-Peer-Netzwerk......... 129 12.10 Der Server.................................................... 130 12.11 Strukturierte Netzwerke............................. 131 12.12 Schnellübersicht .......................................... 132 12.13 Übung ......................................................... 132 13 Datensicherheit ................................... 134 13.1 Die Problematik der Datensicherheit......... 134 13.2 Zugriffsschutz.............................................. 135 13.3 Passwörter verwenden ............................... 136 13.4 Tipps zum Umgang mit Passwörtern ......... 137 13.5 Grundsätzliches zu Computerviren ............ 137 13.6 Sicheres Arbeiten mit dem Computer........ 138 13.7 Datensicherung........................................... 141 13.8 Schnellübersicht .......................................... 142 13.9 Übung ......................................................... 143 Anhang: Lösungen zu Fragen in den Übungen ................................... 144 Stichwortverzeichnis ............................... 146 © HERDT-Verlag 3 3 ICT Power-User SIZ - PC installieren und konfigurieren 3 Hardware hinzufügen In diesem Kapitel erfahren Sie f welche Hardware-Komponenten Windows Vista unterstützt f wozu Treiber benötigt werden f wie Sie Plug-&-Play-Hardware installieren können f wie Sie nicht Plug-&-Play-fähige Hardware installieren können f wie der Hardware-Assistent und der Geräte-Manager eingesetzt werden f auf welche Weise sich Komponenten deinstallieren lassen Voraussetzungen D Grundkenntnisse in der Bedienung von Windows Vista D Peripheriegeräte anschliessen und konfigurieren (IA 12) 3.1 Hardware-Komponenten und Treiber verwenden Windows Vista und Plug & Play Der Schwerpunkt der Hardware-Verwaltung von Windows Vista liegt auf Plug & Play. Plug & Play ermöglicht es, dass Geräte automatisch erkannt, installiert und verwendet werden können. Dazu müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: D D D Plug-&-Play-fähige Komponente (Standard) Plug-&-Play-BIOS (Standard), am besten mit ACPI (Advanced Configuration and Power Management) Plug-&-Play-Betriebssystem, etwa Windows Vista. Das System konfiguriert die Komponente so weit wie möglich automatisch, lädt den passenden Treiber und startet das neue Gerät. Die Geräteverwaltung arbeitet je nach Art der Plug-&-Play-Unterstützung des Computers unterschiedlich. Nur auf einem ACPI-System kann Windows Vista als Betriebssystem selbst alle Plug-&-Play-fähigen Komponenten vollständig verwalten. Auf älteren Systemen übernimmt dagegen das BIOS einen grossen Teil der Geräteverwaltung. Treiber für die Hardware-Komponenten Die Kommunikation von Hardware-Komponenten mit dem Betriebssystem wird über Treiber abgewickelt. Treiber sind kleine Programme, die das Betriebssystem benötigt, um Hardware-Komponenten verwenden zu können. Sie sind spezifisch auf die Hardware-Komponente abgestimmt und müssen daher bei Austausch einer Komponente durch eine andere ebenfalls ersetzt werden. Windows Vista kann entweder Microsoft-eigene Treiber verwenden oder die von einem Hardware-Hersteller mitgelieferten Treiber installieren. Windows Vista unterstützt das Windows Driver Model (WDM) und das Windows Display Driver Model (WDDM), insbesondere für Audio- und Videogerätetreiber. In WDM- und WDDM-Treibern werden hardwarenahe Funktionen nicht implementiert - das erledigen Kernfunktionen von Vista selbst. Dies soll bewirken, dass bei einem Treiberwechsel oder bei einer Aktivierung und Deaktivierung des betroffenen Gerätes das Betriebssystem möglichst nicht neu gestartet werden muss. Darüber hinaus soll die Abschottung des direkten Hardwarezugriffs der Treiber für ein stabileres Betriebssystem und eine wirksame Durchsetzung von Kopierschutzmassnahmen für Audio- und Videodaten sorgen. Windows Vista setzt ausserdem eine digitale Signatur für Treiber und einen speziellen Treiberschutz ein, um Probleme mit falschen oder fehlerhaften Treibern zu vermeiden. 16 © HERDT-Verlag 3 Hardware hinzufügen Signierte Treiber Microsofts Windows Hardware Quality Lab (WHQL) überprüft Treiber auf Funktion und Betriebssicherheit unter Windows Vista. Wenn ein Treiber diese Tests besteht, wird er mit einer digitalen Signatur versehen und erhält das Windows-Logo. Signierte Treiber werden vom Betriebssystem akzeptiert und können installiert werden. Sie sollen eine höhere Stabilität bieten und weniger Probleme verursachen. Auch die Systemdateien und vorinstallierten Treiber von Windows Vista besitzen eine digitale Signatur. Die Installation nicht signierter Treiber kann vom Benutzer unterbunden werden. Der neue spezielle Kernelschutz-Modus in der 64-Bit-Version von Vista verbietet grundsätzlich die Installation nicht zertifizierter Treiber. Es ist also nicht möglich, einen unzertifizierten 64-Bit-Treiber im 64-Bit-Vista zu installieren. Sollte für Ihre Hardware kein entsprechender Treiber zur Verfügung stehen, werden Sie entweder ohne das entsprechende Gerät auskommen oder die 32-Bit-Version von Windows Vista installieren müssen. Treiberschutz Zusätzlich bietet Windows Vista einen Treiberschutz, der die Installation von problematischen Treibern weitgehend verhindern soll. Microsoft führt dazu eine Datenbank mit Treibern, die bereits Probleme verursacht haben. Die aktuelle Version der Datenbank wird bei jedem Windows-Update auf den lokalen Computer kopiert und bei der Installation von Treibern überprüft. Problematische Treiber können so zwar möglicherweise auf einem Computer installiert werden, sie werden aber spätestens beim Laden gesperrt. 3.2 Hardware automatisch installieren Plug-&-Play-Hardware installieren Microsoft empfiehlt für die Verwendung mit Windows Vista vorzugsweise Plug-&-Play-Hardware. Die Installation neuer Geräte ist dann besonders einfach, erfordert meist keine Benutzereingriffe und setzt keine Administratorberechtigungen voraus. Die Erkennung neuer Hardware und deren Installation wird dem Benutzer mitgeteilt. Die Vorgehensweise unterscheidet sich jedoch geringfügig, je nachdem, ob interne oder externe Komponenten angeschlossen werden sollen. Externe Geräte installieren f Schliessen Sie Geräte für USB (Universal Serial Bus), IEEE 1394 (FireWire) oder PCMCIA-Karten im laufenden Betrieb an. f Andere externe Peripheriegeräte, wie beispielsweise ältere Drucker oder Modems, sollten besser bei ausgeschaltetem Computer angeschlossen werden. Schalten Sie anschliessend zuerst das neue Gerät und danach den Computer wieder ein. Das neue Gerät wird jetzt automatisch identifiziert und, sofern geeignete Treiber verfügbar sind, installiert. Dazu durchsucht Windows Vista seine Treiberdatenbank. Anschliessend ist das neue Gerät verwendbar, und Sie erhalten eine entsprechende Meldung. Falls kein geeigneter Treiber für die Hardware-Komponente gefunden werden konnte, fordert Windows Vista Sie auf, einen entsprechenden Datenträger einzulegen, damit der Treiber installiert werden kann. © HERDT-Verlag Meldung bei der automatischen Hardware-Installation 17 3 ICT Power-User SIZ - PC installieren und konfigurieren Interne Erweiterungskarten installieren f Um eine Plug-&-Play-fähige Erweiterungskarte zu installieren, schalten Sie zunächst den Computer aus. f Ziehen Sie den Netzstecker, treffen Sie Massnahmen gegen statische Aufladung, bauen Sie die Karte ein, und schalten Sie den Computer wieder ein. Windows Vista erkennt nach dem Einschalten das Gerät, konfiguriert es und installiert den zugehörigen Treiber. Nicht Plug-&-Play-fähige Hardware automatisch installieren Auch wenn eine neue Komponente nicht Plug-&-Play-fähig ist, kann der Hardware-Assistent von Windows Vista diese möglicherweise erkennen und automatisch installieren. Für automatische Installationen mithilfe des Hardware-Assistenten müssen Sie Administratorberechtigungen besitzen. f Klicken Sie auf START - SYSTEMSTEUERUNG. f Wählen Sie HARDWARE UND SOUND und anschliessend den GERÄTE-MANAGER. f Klicken Sie mit rechts auf den Namen Ihres Computers, und wählen Sie LEGACYHARDWARE HINZUFÜGEN. Der Hardware-Assistent sucht nun nach neuen Hardware-Komponenten. Falls dabei eine Komponente erkannt wird, kann sie jetzt installiert werden und Sie erhalten eine entsprechende Meldung. f f Gehen Sie alle Installationsschritte mit dem Assistenten durch. Der Hardware-Assistent sucht nach neuen Beenden Sie den Assistenten mit FERTIG Komponenten STELLEN. Die Komponente ist jetzt installiert und betriebsbereit. Falls die Hardware-Komponente nicht erkannt wird, wird sie nicht automatisch installiert und in Betrieb genommen. Die automatische Hardware-Erkennung funktioniert ausserdem nicht immer fehlerfrei, und Komponenten werden nicht oder nicht richtig identifiziert. In diesem Fall müssen Sie die Installation manuell mit dem Hardware-Assistenten durchführen. 3.3 Hardware manuell konfigurieren Hardware-Komponenten mit dem Geräte-Manager konfigurieren Mit dem Geräte-Manager können unter anderem installierte Hardware-Komponenten manuell konfiguriert, mögliche Probleme behoben und neue Treiber für die Komponenten installiert werden. Ein Eingriff in die Konfiguration der Komponente ist jedoch nur erforderlich, wenn bei der Installation Probleme aufgetreten sind. Sie benötigen Administratorberechtigungen, um mit dem Geräte-Manager arbeiten zu können. 18 © HERDT-Verlag 3 Hardware hinzufügen f Klicken Sie auf START und mit rechts auf COMPUTERvERWALTUNG. f Wählen Sie das Snap-In GERÄTE-MANAGER. f Der Geräte-Manager zeigt in einer Liste die installierten Geräte an und markiert ein Gerät mit Problemen mit einem gelben Ausrufungszeichen . Klicken Sie doppelt auf das Gerät, das konfiguriert werden soll. f Je nach Komponententyp bietet das folgende Dialogfenster mehrere Register an, beispielsweise ALLGEMEIN, TREIBER und RESSOURCEN. Im Register ALLGEMEIN erhalten Sie Informationen über den Betriebszustand der Komponente und können diese aktivieren oder deaktivieren. Im Register TREIBER können Sie Detailinformationen zum Gerätetreiber abrufen oder den Treiber aktualisieren. Im Register RESSOURCEN werden der E/A-Adressbereich, der Speicherbereich und ein IRQ konfiguriert. f Markieren Sie im Register RESSOURCEN die betreffende Ressource, und klicken Sie auf EINSTELLUNG ÄNDERN . f Geben Sie die erforderlichen Werte für jede Ressource an, und klicken Sie auf OK. Falls die gewählte Einstellung zu Konflikten mit anderen Hardware-Komponenten führt, erscheint eine Warnmeldung und Sie müssen andere Werte verwenden. Die manuelle Einstellung von Ressourcen ist nur bei Komponenten erforderlich und möglich, die nicht Plug-&Play-fähig sind. Bei Plug-&-Play-Komponenten übernimmt Windows die Vergabe der Ressourcen. Die entsprechenden Einstellungsoptionen sind dann nicht verfügbar. Die Einstellungen, die ein manuell zu installierendes Gerät benötigt, finden Sie in der Dokumentation zu diesem Gerät. Stellen Sie sicher, dass die Einstellungen im Register RESSOURCEN mit diesen Werten übereinstimmen. Die Liste installierter Hardware im GeräteManager Eine Ressource manuell konfigurieren Falls Sie feststellen, dass für die manuelle Ressourceneinstellung einer Komponente keine Ressourcen mehr frei sind, können Sie versuchen, im BIOS die automatische Ressourcenverwaltung von Windows für die betreffenden Ressourcen zu deaktivieren und diese gezielt freizugeben. © HERDT-Verlag 19 3 ICT Power-User SIZ - PC installieren und konfigurieren 3.4 Hardware deaktivieren und deinstallieren Hardware vorübergehend deaktivieren f f f Starten Sie den Geräte-Manager. Öffnen Sie in der Liste die betreffende Gerätekategorie , und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die gesuchte Komponente. Klicken Sie im Kontextmenü auf DEAKTIVIEREN , und bestätigen Sie die folgende Warnmeldung mit JA. Die betreffende Komponente wird jetzt abgeschaltet und kann nicht mehr verwendet werden. Sie wird deshalb im Geräte-Manager mit einem Pfeil nach unten markiert. f Hardware deaktivieren oder deinstallieren Klicken Sie im Kontextmenü der Komponente auf den Eintrag AKTIVIEREN, um sie wieder zu verwenden. Hardware dauerhaft deinstallieren f Starten Sie den Geräte-Manager, und navigieren Sie zu der betreffenden Komponente. f Öffnen Sie mit der rechten Maustaste das Kontextmenü und klicken Sie auf DEINSTALLIEREN , um die Komponente dauerhaft zu entfernen. Bestätigen Sie die angezeigte Warnmeldung mit OK. Die Komponente wird jetzt deinstalliert. f f Schalten Sie den Computer ab, und entfernen Sie jetzt die Komponenten aus dem Computer. Beachten Sie, dass deinstallierte Plug-&-Play-Komponenten beim Neustart des Computers erneut installiert werden, solange sie eingebaut oder angeschlossen sind. Komponenten, die angeschlossen bleiben, aber nicht erneut installiert werden sollen, müssen Sie deshalb deaktivieren. Nicht im Geräte-Manager angezeigte Hardware entfernen Einige nicht Plug-&-Play-fähige Treiber sowie Geräte, die bisher installiert waren, jetzt aber nicht mehr angeschlossen sind, werden im Geräte-Manager standardmässig nicht angezeigt. Bevor diese Komponenten entfernt werden können, müssen Sie sie zunächst anzeigen lassen. f Starten Sie den Geräte-Manager, und klicken Sie im Menü ANSICHT auf AUSGEBLENDETE GERÄTE ANZEIGEN. Anschliessend werden alle Komponenten angezeigt, und Sie können die Hardware wie üblich entfernen. Hot-Plugging-fähige Hardware entfernen Bussysteme wie FireWire, PC-Card und USB unterstützen Hot-Plugging, also das Entfernen von Geräten im laufenden Betrieb. Insbesondere bei Speichermedien besteht deshalb die Möglichkeit, dass durch vorzeitiges Entfernen einer Komponente Daten verloren gehen. So entfernen Sie diese Komponenten korrekt: f Klicken Sie in der Taskleiste auf das Symbol HARDWARE SICHER ENTFERNEN . 20 f Klicken Sie in der angezeigten Liste auf das zu entfernende Gerät, um es anzuhalten. f Entfernen Sie die Komponenten anschliessend wie üblich. Hardware entfernen © HERDT-Verlag 3 Hardware hinzufügen 3.5 Treiber- und Hardware-Probleme behandeln Bedeutung der Hardware-Probleme Nicht korrekt installierte und konfigurierte sowie fehlerhafte Hardware-Komponenten können schwere Probleme verursachen. Das Betriebssystem kann instabil werden oder lässt sich überhaupt nicht mehr starten. Windows Vista bietet mehrere Verfahren zur Vermeidung und Lösung solcher Probleme: D D D D D Installation nicht signierter Treiber verhindern Treiberaktualisierung und Treiberzurücksetzung Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration Abgesicherter Modus Systemwiederherstellung Installation von Treibern ohne gültige Signatur Von Microsoft erfolgreich getestete Treiber für Windows Vista besitzen eine digitale Signatur. Nur diese signierten Treiber können standardmässig ohne Nachfrage installiert werden. Wenn ein Treiber eine gültige Signatur besitzt, die jedoch nicht im Speicher für vertrauenswürdige Herausgeber hinterlegt ist, können Sie als Administrator den Treiber nach einer Sicherheitsabfrage dennoch installieren. Möchten Sie jedoch auch normalen Benutzern erlauben, derartige Treiber für Geräte zu installieren, so müssen Sie den entsprechenden Treiber als Administrator mithilfe des Kommandozeilentools PNPUTIL.EXE im Treiberspeicher bereitstellen. Da aus Sicherheitsgründen davon abgeraten wird, soll in diesem Buch nicht näher auf diese Vorgehensweise eingegangen werden. Treiber aktualisieren oder zurücksetzen Wenn ein Treiber Probleme verursacht, können Sie versuchen, diesen durch eine neue Version zu ersetzen. f Öffnen Sie den Geräte-Manager, und navigieren Sie zur Komponente, deren Treiber durch eine neue Version ersetzt werden soll. f Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag der Komponente, und klicken Sie auf EIGENSCHAFTEN. f Wechseln Sie in das Register TREIBER, und klicken Sie auf TREIBER AKTUALISIEREN . Legen Sie mit dem Hardwareupdate-Assistenten fest, wie nach neuen Treibern gesucht werden soll. Alternativ können Sie auch einen Datenträger mit aktuellen Treibern angeben. f f f Stellen Sie den Assistenten fertig. Windows Vista verwendet jetzt den neuen Treiber. Falls dieser Treiber ebenfalls Probleme verursacht, können Sie ihn zurücksetzen und den alten Treiber wieder einsetzen. Klicken Sie auf VORHERIGER TREIBER , um wieder den alten Treiber zu verwenden. Treiber aktualisieren oder zurücksetzen Die jeweils aktuellen Treiber und Datenbanken über problematische Treiber erhalten Sie, wenn Sie die Funktion WINDOWS-UPDATE verwenden. Dabei werden die lokalen Treiberdatenbanken aktualisiert und können anschliessend für die Aktualisierung installierter Gerätetreiber verwendet werden. © HERDT-Verlag 21 3 ICT Power-User SIZ - PC installieren und konfigurieren Letzte als funktionierend bekannte Hardware-Konfiguration auswählen Wenn Windows Vista nicht gestartet werden kann, haben Sie die Möglichkeit, die letzte Hardwarekonfiguration vor Auftreten des Problems auszuwählen. Das ist in der Regel die Konfiguration, mit der Windows Vista funktioniert hat, bevor Sie eine neue Komponente installiert haben. f f Starten Sie den Computer neu. Betätigen Sie F8 , sobald Sie eine entsprechende Meldung erhalten. Falls die Meldung nicht angezeigt wird, betätigen Sie F8 nach dem Abschluss des POST, aber bevor der WindowsStartbildschirm angezeigt wird. Der Dialogbildschirm ERWEITERTE WINDOWS-STARTOPTIONEN wird angezeigt. Wählen Sie mit den Pfeiltasten Ï und Ð die Option LETZTE ALS FUNKTIONIEREND BEKANNTE KONFIGURATION , und betätigen Sie RETURN . Windows startet jetzt mit der HardwareKonfiguration vor dem Auftreten des Startproblems, und Sie können sich anmelden. Sollte sich Windows auch in dieser Konfiguration nicht starten lassen, können Sie den abgesicherten Modus verwenden. Erweiterte Windows-Startoptionen Abgesicherten Modus verwenden Im abgesicherten Modus lädt Windows nur für den Start unbedingt notwendige Komponenten und Treiber. Sie können einen vor Auftreten des Startproblems installierten Gerätetreiber manuell deinstallieren und danach versuchen, Windows wieder normal zu starten. f Starten Sie mit den erweiterten Windows-Startoptionen. Wählen Sie den Eintrag ABGESICHERaus, und betätigen Sie RETURN . TER MODUS f f Deinstallieren Sie die vermutlich problematische Komponente mit dem Geräte-Manager. Beenden Sie Windows Vista im abgesicherten Modus, und entfernen Sie die zuvor hinzugefügte Hardware aus dem Computer. f Starten Sie Windows Vista im normalen Modus, und testen Sie, ob das System jetzt stabil läuft. Versuchen Sie anschliessend, einen aktuellen Treiber für das Gerät zu erhalten. Systemwiederherstellung durchführen Windows Vista bietet die Möglichkeit, am Betriebssystem vorgenommene Änderungen, etwa die Installation neuer Hard- oder Software, wieder rückgängig zu machen. Dazu erstellt das System im Normalbetrieb sogenannte Wiederherstellungspunkte, also Systemprüfpunkte, für die jeweils die aktuelle Konfiguration abgespeichert wird. Ein neuer Wiederherstellungspunkt wird bei den meisten Änderungen der Systemkonfiguration automatisch gesetzt, er kann aber auch manuell erstellt werden. Falls nach der Konfigurationsänderung Probleme auftreten, können Sie mithilfe der Systemwiederherstellung die gesamte Konfigurationsänderung bis zu einem geeigneten Wiederherstellungspunkt rückgängig machen, ohne dabei Benutzerdaten zu beeinflussen. 22 © HERDT-Verlag 3 Hardware hinzufügen f f Starten Sie Windows im normalen Modus oder, falls dies nicht mehr möglich ist, im abgesicherten Modus. Klicken Sie auf START, geben Sie in der Suchzeile Systemwiederherstellung ein, und betätigen Sie die Eingabetaste. Klicken Sie auf WEITER. f Markieren Sie im Dialogfenster SYSTEMWIEDERHERSTELLUNG den Zeitpunkt, zu dem Sie Ihren Computer wiederherstellen möchten. f Bestätigen Sie die Auswahl, beenden Sie alle geöffneten Anwendungen, und klicken Sie auf WEITER. Wiederherstellungspunkt auswählen Der Computer wird jetzt heruntergefahren, und dabei werden die Konfigurationsinformationen des ausgewählten Wiederherstellungspunktes zurückgeschrieben. f f 3.6 Bestätigen Sie nach dem Neustart und der Anmeldung die Meldung über die erfolgreiche Systemwiederherstellung, und prüfen Sie, ob das Problem behoben werden konnte. Wählen Sie andernfalls einen anderen Wiederherstellungspunkt aus, oder machen Sie die soeben durchgeführte Systemwiederherstellung wieder rückgängig. Schnellübersicht Was bedeutet ... Plug & Play Plug-&-Play-fähige Geräte können automatisch erkannt, installiert und verwendet werden. signierter Treiber Der Treiber wurde von Microsoft geprüft und für die Verwendung unter Windows Vista mit einer Signatur gekennzeichnet. Treiberschutz Der Treiberschutz verhindert, dass Treiber, bei denen Probleme bekannt sind, installiert bzw. verwendet werden. Sie möchten ... ein Plug-&-Play-fähiges Gerät anschliessen Gerät anschliessen, Computer einschalten ein nicht Plug-&-Playfähiges Gerät anschliessen START, COMPUTER mit rechter Maustaste anklicken, Kontextmenü EIGENSCHAFTEN, Hyperlink GERÄTEMANAGER, Kontextmenü des Computers, Menüpunkt LEGACYHARDWARE HINZUFÜGEN. Hardware konfigurieren START, COMPUTER mit rechter Maustaste anklicken, Kontextmenü EIGENSCHAFTEN, Hyperlink GERÄTEMANAGER, Doppelklick auf Gerät Hardware deaktivieren bzw. deinstallieren START, COMPUTER mit rechter Maustaste anklicken, Kontextmenü EIGENSCHAFTEN, Hyperlink GERÄTEMANAGER, Kontextmenü des Geräts das System wiederherstellen START - Systemwiederherstellung in das Suchfeld eingeben © HERDT-Verlag 23 3 ICT Power-User SIZ - PC installieren und konfigurieren 3.7 Übung Fragen zum Hinzufügen von Hardware 24 Welche Eigenschaft spielt bei der Installation neuer Komponenten unter Windows Vista eine grosse Rolle? A Pack & Go B Plug & Go C Plug & Play D Drag & Drop E Pack & Play Welche Komponenten lassen sich problemlos im laufenden Betrieb anschliessen? + - A Digitale Video-Kamera über eine Firewire-Schnittstelle B Modem über serielle Schnittstelle C Drucker über Parallelschnittstelle D Digitale Foto-Kamera über eine USB-Schnittstelle Bei Problemen mit einzelnen Komponenten können Sie diese manuell konfigurieren. Dazu verwenden Sie … A den Hardware-Assistenten B den Geräte-Manager C den Komponenten-Konfigurator D die Registry E den Windows-Manager Mithilfe des Hardware-Assistenten installieren Sie … + - A Plug-&-Play-Komponenten B Geräte, die kein Plug & Play unterstützen C Geräte, zu denen kein Windows-Vista-kompatibler Treiber zur Verfügung steht D Geräte, die nicht automatisch erkannt werden Falls eine Installation fehlerhaft ausgeführt wurde oder anschliessend das System nicht mehr ordnungsgemäss arbeitet, … + - A müssen Sie das Betriebssystem neu installieren B können Sie das System bis zu einem manuell erstellten Wiederherstellungspunkt zurücksetzen C können Sie das System bis zu einem automatisch erstellten Wiederherstellungspunkt zurücksetzen D müssen Sie lediglich die installierte Komponente wieder ausbauen und einen Reset durchführen © HERDT-Verlag Hardware hinzufügen 3 © HERDT-Verlag 25