NeueKochkunstmit altenGemüsesorten
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stil und mehr | oktober 2013 PARFÜM Warum Oud sO betörend duftet UNTERWEGS 10 schweizer Weinkellereien zum staunen KÜCHENCHEF Genuss Neue Kochkunst mit alten Gemüsesorten GastÓn acurio, der Pionier aus Peru o os G cí Gos s /s ss o o o c s c o os & s G é o G inhalt 10 sehenswerte Schweizer Wein kellereien Seite 26 Ein peruanischer Koch an der Welt spitze: Gastón Acurio Seite 14 Neues, leich tes Design für Küchen Seite 24 Genuss | Oktober 2013 THeMen 12 Parfüm aus rarem Holz Der orientalische Duftstoff Oud verzaubert die Parfümwelt 14 Kochen mit Botschaft Der peruanische Spitzenkoch Gastón Acurio will die Welt verbessern TiTElbild 23 Von wegen altes Gemüse! Gemüse Zitronentoma te, gestreifte Aubergine, Minigurken, Tomate green Zebra. Geschirr glas «stella», SaintLouis. Espressolöffel «Ella», Villeroy & Boch. Tasse & untertasse, Augarten. Vogel & Milchkännchen, Herend. Teller, salz & Pfeffer «Verdures», Raynaud. Bilderrahmen Pierre Berndt. Foto und Styling Aimée Hoving und Philippe Palma Ob Forellensalat oder Steckrübe: Alte Gemüsesorten sind im Trend 24 Offene Experimente Die neuen Küchen müssen sich nicht mehr verstecken 26 Wo gute Weine reifen 10 Schweizer Weinkellereien überzeugen mit Innovation und Stil RuBRIKen ch bin ein nasenmensch. Andere Leute hören vielleicht wie ein Luchs oder sehen wie ein Sperber, ich rieche mindestens so gut wie meine beiden Hunde Louis und Millie, die bis 100 000 Gerüche erkennen können. Ich bringe es zwar nur auf 10000, rieche dafür ein Stück Schokoladenkuchen durch die geschlossene Küchentüre. Der würzige Duft nach einem Frühlingsregen oder jener von frisch gewaschener Wäsche löst in mir wahre Euphorie aus, und appetitlich riechende Menschen könnte ich vor lauter Lust auffressen. Apropos Lust: Einen Duft, den ich besonders liebe, ist das orientalische Oud, rauchig und fast animalisch, das im Moment sehr en vogue ist (Seite 28). Müffelnde Mitmenschen hingegen oder schlechte Gerüche im Allgemeinen hauen mich Silvia Aeschbach, Chefredaktorin deutschsprachige Ausgabe encore! fast um. Ein überreifer Käse und «schweisselnde» Mitmenschen mögen für andere unangenehm sein, für mich sind sie der pure Horror und lösen in mir körperliche Beklemmung, im schlimmsten Falle sogar eine Panikattacke aus. Manchmal verleiht mir meine Nase sogar fast prophetische Fähigkeiten: Ich war vor Jahren in einen Mann verliebt, der den Chanel-Duft «Egoïste» benutzte. Ich liebte es, wie er roch. Eines Tages sassen wir beim Mittagessen, und ich dachte die ganze Zeit: Was riecht denn hier so streng? Es wurde mir fast übel. Bis mir bewusst wurde, dass es mein Freund war. Ich konnte ihn plötzlich nicht mehr riechen. Meine Nase hatte vorweggenommen, was wenig später Wirklichkeit wurde. Die Beziehung zerbrach. Meine Nase hatte mich nicht getäuscht. Dieses Magazin ist auf umwelt schonend produziertes Papier gedruckt. encore! ist die monatlich erscheinende Beilage von Le Matin Dimanche und SonntagsZeitung. Adressen: Tamedia Publications romandes, encore!, Avenue de la Gare 39, Case postale 615, 1001 Lausanne, Tamedia AG, encore!, Werdstrasse 21, Postfach, 8021 Zürich Herausgeberin: Tamedia Publications romandes SA, 33, av. de la Gare, 1001 Lausanne Leiter Tamedia Publications romandes: Serge Reymond Publizistischer Leiter: Eric Hoesli Verlagsleitung: Diego Quintarelli Chefredaktion: Renata Libal (verantwortlich), Silvia Aeschbach (deutschsprachige Ausgabe) Redaktion: Semaja Fulpius, Olivia Goricanec, Isabelle Mercier, Isabelle Stüssi Layout: Géraldine Dura (Art Direction) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Rachel Barbezat, Martina Bortolani, Hanspeter Eggenberger, Catharina Fingerhuth, Steffi Hidber, Karin Oehmigen, Pierre Thomas Bild: Joëlle Kercan, Sophie Perraudin Fotos: Lionel Deriaz, Yves Bachmann / Annabelle, Christian Dietrich, Aimée Hoving und Philppe Palma, Maria Garcia Burgos Styling: Philippe Palma Bildbearbeitung: Raymond Dubuis Illustration: André Gottschalk Grafisches Konzept: Ariel Cepeda Produktion: Hanspeter Eggenberger, Olivia Goricanec Übersetzung und Überarbeitung: Hanspeter Eggenberger, Olivia Goricanec, Andréane Leclercq, Isabelle Stüssi, Ursula Zenger Druck: FOT Imprimerie, Pusignan, Meyzieu Werbung Romandie: Tamedia Publications romandes SA, av. de la Gare 33, 1001 Lausanne, Telefon 021 349 50 50, Fax 021 349 50 22, [email protected] Werbung Deutschschweiz: Tamedia AG, Mühlebachstrasse 43, 8032 Zürich, Telefon 044 251 35 75, Fax 044 251 35 38, [email protected], www.mytamedia.ch, Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen (nach Art. 322 STGB), ER Publishing SA, Terre et Nature SA, Le Temps SA, Jobup SA, Editions Le Régional SA, Comfriends SA, Homegate SA; Alle Rechte vorbehalten. Gemäss den geltenden Bestimmungen des Urheberrechts sowie dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb ist ohne die schriftliche Genehmigung des Verfassers jegliche Art von Nachdruck, Reproduktion oder Vervielfältigung der Redaktionsteile oder der Anzeigen sowie jegliche Wiederverwendung derselben auf optischen, elektronischen oder sonstigen Datenträgern strengstens untersagt, sei es zu Teilen oder als Ganzes, in Verbindung mit anderen Werken oder Dienstleistungen oder allein. Unter dieses Verbot fällt ebenfalls die gesamthafte oder partielle Nutzung der Anzeigen durch unbefugte Dritte, insbesondere auf Onlinediensten. gENuss 2013 Auf meine Nase ist Verlass | I Reizende Komposition: alte Gemüsesorten, hier Palmkohl Nero di Toscana, mit schönem, neuem Geschirr. Seite 18 ENCORE! FOTOs: MARiNA gARCíA buRgOs, dENis EMERy / swisswiNE PROMOTiON, CHRisTiAN diETRiCH, Pd 04 Favoriten 08 Saga: Das sportlich-elegante Oxfordhemd 10 Swissmade: Leuchtende Möbel 30 Für sie & ihn: Jeans forever 35 Meine Welt: Lang Lang BILD LINKS Geschirr Eierbecher «Origo», Iittala. Espres sotasse, Rhodes. lind grüne und orange Mini Teetasse «Touron», Tel ler «Empreinte» & alle becher, Jars. – Bilder rahmen vom Flohmarkt. 3 favoriten kunst unter 1000 franken Zufällige Komposition von laurent delaloye Die Künstlerin Valen tina Suter ist 1989 in Bern geboren. Stark vom künstlerischen Schaffen ihrer Eltern beeinflusst, studierte sie nach der Matur Fotografie an der Ecole de photographie (CEPV) in Vevey. Die Bernerin profitierte von der praktischen Ausrichtung der Schule und eignete sich schnell technische Kenntnisse an, die ihr Türen für zahlreiche Projekte öffneten: Es entstanden Kollaborationen mit Musik, Textilien und sogar Videos. Die Hauptsache sei zu experimentieren, lautet das Credo der jungen Künstlerin, was sie immer aufs Neue animiert. Das Werk Für eine Modeserie im franzö sische Magazin «WAD» arbeitete Suter mit der befreundeten Fotografin Léa Favre. Der streng konstruierte Bildaufbau wirkt einerseits ausgeglichen, anderseits auch stark zufällig konstruiert: Das Hemd wurde ins Blickfeld der Linse geworfen, um es innert Sekunden aufs Bild zu ban nen. Der Zufall bestimmt den Bildaufbau: «Für mich ist das eine Art Magie, es strahlt so viel Energie aus», sagt die Künstlerin. Aktuell Nach ihrem visuellen Beitrag für das Konzert «Buvette» Ende August in Lausanne sorgte die Bernerin am Festival Alt. + 1000 in Rossinière mit ihrer Arbeit «Palace – Scenario of a High Society» für grosse Aufmerksamkeit. Preis «Hemd» 1/5, Tintenstrahldrucker, (59,4 × 42 cm), 2013, 900 Franken Info www.valentinasuter.ch Lust auf Chalet-, Badeferienoder Asienfeeling? Hier die in Hell gehaltene Wohnung «Crazy China». wohnung Möbliert, abermitStil Unter dem Begriff «möbliertes Apartment» stellt man sich entweder düstere, mit altem Kram vollgestopfte Räume oder einen lieblosen ausgestattenen Ort vor, an dem Geschäftsleute bei einem Aufenthalt im Ausland schwermütig werden. Das Schweizer Unternehmen Visiongroup macht Schluss mit diesen Klischees. Ein Gebäude mit 200 Wohnungen öffnet derzeit im Herzen von Zürich seine Tore und gilt als wegweisend für eine neue Art des Wohnens auf Zeit. Zur Auswahl stehen mehrere Wohnungsgrössen (ab 2400 Franken pro Monat für eine kleine Zweizimmerwohnung), Minergiestandard, regelmässige Reinigung, aber vor allem eine hochwertige Ausstattung mit ausgesuchten Möbeln. Die Wohnung «Led» bietet futuristisches Design, in den «Magnolia»Räumen harmonieren Beige und Brauntöne, «St. Moritz» spielt mit Holz und Glas, während die «Ibiza»Wohnung Ferienstimmung verbreitet und in «Crazy China» Wände aus Onyxstein rückwärtig beleuchtet sind. «Massgeschneiderter Life style entspricht einem Bedürfnis der heutigen Zeit», sagt die 36jährige CEO Anja Graf. Ihr Abenteuer hat 1999 mit der eigenen Modelagentur in Zürich begon nen. Die Schönheiten langweilten sich im Hotel, bis ihnen Graf ein Haus für Kurzaufenthalte einrichtete. Der Gewinn aus den Mieteinnahmen überstieg die Vermittlung der Models bei weitem. Heute verfügt das Unternehmen über mehr als 600 Apartments in Zürich, Wien, Warschau, München, Berlin, Lausanne und ab nächstem Jahr in Genf. Mehr als 30 Prozent sind ort sansässige Gäste: Eine andere Art, unstete Augenblicke des Lebens elegant zu meistern. Renata Libal www.visionapartments.com 4 Pralinés aufBestellung Das Prinzip kennt man ja bereits vom Gemüseabonnement: Fast wie durch magische Hand landen viermal im Jahr Körbe gefüllt mit frischem Saisongemüse vor der Haustür. Mit dem Schoko ladenabo kommen nun Naschkatzen auf ihre Kosten. Ausge suchte Pralinés von sieben renommierten Chocolatiers liefert das Abo im Saisontakt per Post ins Haus. Das sind 49 Franken süsses Glück und die Gelegenheit, aktuelle Schokoladentrends auf der Zunge zergehen zu lassen: beispielsweise solche mit Fleur de sel von Raphaël Chocolatier in Cully VD, Wildkirschen von Nobile Cioccolato aus Bätterkinden BE oder köstliche Pralinés aus der Confiserie Teuscher in Zürich. I.M. www.selection-chocolatiers.ch fOtOs: OlivER NaNzig, aNNa KaNai, pd ENCORE! | gENuss 2013 genuss Ausgesuchte Kaffeebohnen werden auf der Forch veredelt. genuss Aromen stattBilder Zu oft musste der Modefotograf Claude Stahel auf Reisen schlechten Kaffee trinken. Doch dies änderte sich eines Morgens in Südafrika: «In Kapstadt trank ich in einem Coffeeshop einen Espresso und wunderte mich, warum dieser so anders schmeckte.» In einer Ecke entdeckte er eine kleine Kaffeeröstmaschine und musste nicht lange überlegen. Zurück in der Schweiz brachte er sich alles bei, was er über Kaffee wissen musste, und gründete seine eigene Mikrorösterei Black & Blaze Coffee Roasting Company. Damit gehört Stahel zu einer weltweiten Bewegung von Kaffeeröstern, die in kleinen Mengen geschmackvollen Von fruchtigen bis zu erdigen schokoladennoten: Bei Black & Blaze geniessen Kaffeeliebhaber aromareiche Geschichten aus aller Welt. Kaffee herstellen und sich beim diffizilen Röstprozess viel Zeit lassen. Die Bohnen beziehen sie möglichst direkt bei Kaffeebauern. «Statt nach Bildern suche ich heute nach Geschmäckern», sagt Stahel. Er will aber nicht einfach nur den exklusivsten Kaffee rösten, sondern die Aromenvielfalt fördern. Deshalb setzt der Zürcher mit Black & Blaze auf Spezialitätenkaffees wie den neuen Gourmetkaffee «Eastern Ghats» aus Indien. Diese sind jeweils nur saisonal erhältlich und sollten kurz gelagert werden. Denn Kaffee, so Stahel, «ist eben ein Frischeprodukt». I.S. www.blackandblaze.com Briefschaften Signé-Postkarten (A6), einzeln oder im Set mit Couverts bei www.pigeon-voyageur.ch Bling fürdieNägel Das Nagellack-Duo «Manucure Bijou» von Dior zieht alle Blicke auf die Hände und verleiht gleich die richtige Portion Bling: Die Textur des neuen Lacks schimmert zwischen gold und Perlmutt. Die Festtage können kommen. R.B. «Diorific Manucure Bijou» von Dior in Gold und Silber, ca. 60 Franken gENuss 2013 Beauty | Die Freude über eine handgeschriebene Postkarte ist auch im digitalen Zeitalter geblieben. Mit den sorgfältig gestalteten Briefschaften des Schweizer Labels Le pigeon voyageur (die Brieftaube) macht das Schreiben doppelt Spass: Edle Papiere werden in zeitgenössischem Design zu modernen Ready-to-Write-Kollektionen veredelt. Neben der von Designerin Naomi Baldauf gestalteten Papierwaren gibt das Label mit der Serie Signé regelmässig Postkarten von anderen Künstlern und und Illustratoren heraus. Diesen Herbst liehen Anna Kanai, Arienne & Pascale Birchler sowie das Duo huber.huber ihre Werke als Vorlage. Durch die Verwendung hochwertiger Papiere und einen sorgfältigen Druck entstehen bemerkenswerte Reproduktionen der Werke: So konnte im Druck die Farbigkeit der Kartenmotive von Anna Kanai durch Hinzugabe von Leuchtfarben verstärkt werden. Überraschend sind ebenfalls metallisierte Papiere, die Bergquarzmotive der Künstler huber. huber zeigen. I.S. ENCORE! FOTOs: OLiVER NANzig, ANNA KANAi, PD Kunstvolle Tauben 5 favoriten accessoires Gut zu Fuss Wer will schon auf seine Sneakers verzichten, auch wenn es jetzt nässer und kälter wird? Nike lanciert eine neue Sneakbootkollektion mit sieben bekannten Modellen, alle auf Herbst und Winter getrimmt. Der «Air Max 90»-Turnschuh gibt dank seines hellgrünen Neoprenabschlusses einen guten Halt und schützt und wärmt den Knöchel, ohne ihn einzuengen. Eine spezielle Wintersohle ermöglicht einen sicheren Tritt auf den verschiedensten Unterlagen, und reflektierende Akzente sorgen für gute Sichtbarkeit in der Dunkelheit. S.A. Ein Muss für Adrenalin freaks: «Emergency II». uhr Rette mich! Die weltweit erste Uhr mit integrierter Zweifrequenz-Notfunkbake eignet sich bestens für wagemutige Männer. Breitling hat an alles gedacht. Die «Emergency II» ist ein Sicherheits- und Überlebensinstrument für alle Notsituationen – zu Land, zu Wasser und in der Luft. Im Notfall übermittelt die Uhr mithilfe eines eingebauten Mikrosenders und ausziehbaren Antennen Alarmsignale auf zwei Frequenzen und leistet so Orientierungshilfe bei Ortung und Rettung. Diese Uhr ist ideal für alle künftigen Superhelden, da sie die Funktionalität eines Chronographen, ein Gehäuse aus Titan, dem bevorzugten Material in der Luftfahrt, das sie robust, leicht, antimagnetisch, rostfrei und antiallergisch macht, die Alarm- und Ortungsfunktionen vereint – und dazu auch noch, es handelt sich ja eigentlich um eine Uhr, die genaue Zeit anzeigt. Das Teil mit wuch- tigen 51 Millimeter Durchmesser ist ein Muss für Adrenalin-Freaks, und dabei bleibt dieses grosse Technikpaket am Handgelenk auch noch elegant. Die «Emergency II» ist mit drei verschiedenfarbigen Zifferblättern – schwarz, gelb oder orange – und einem Armband aus Titan oder Kautschuk erhältlich. Das Überlebensinstrument gilt als Meisterleistung der Technik und Zeitmessung. Schon das Vorgängermodell «Emergency» hat bei der Lancierung 1995 Aufsehen erregt, aber was die «Emergency II» neben dem Uhrwerk eingebaut bekommt, gab es zuvor noch nie. Sie ist damit definitiv der perfekte Begleiter in lebensbedrohlichen Situationen, sei es in einem Sturm auf hoher See, in einem Unwetter in den Bergen, bei einem rasanten Tiefflug oder angesichts sonst einer Gefahr. Mathilde Binetruy mode Sorglos «made in China» tragen In 100 Prozent organischer Seide schlafen und damit Gutes tun? Wer dies in der achtwäsche von Féraud Paris macht, kann das mit reinem Gewissen tun, denn die Firma produziert zu fairen und umwelt freundlichen Konditionen in China. Die neue Linie Organic Silk beinhaltet neben exklusi ven Nachtkleidern und Hausmänteln auch Tops und Shorts. Erhältlich bei Jelmoli, der sein 180.JahrJubiläum feiert. S.A. Breitling «Emergency II», www.breitling.com einem Schraubgewinde befestigt gewesen war. Es liess sich weder im Jackett noch sonst wo wieder auffinden. Meine Liebste schenkte mir einen neuen, schönen Schreiber. Den benutze ich jetzt nur noch an meinem Schreibtisch zu Hause. Aber von Kugelschreibern habe ich jetzt genug und evaluiere Füllfederhalter. Davon gibt es eine Fülle edler Modelle. Ins Auge gefasst habe ich nun den «P’3135 Solid» von Porsche Design. Der sieht nicht nur sehr cool aus, sondern wartet auch mit innovativer Mechanik auf. Das Gehäuse ist aus einem Stück Titan gefräst; die Oberfläche soll zehnmal härter als Stahl sein. Daraus ragt eine in drei verschiedenen Breiten lieferbare 18-Karat-Goldfeder. Wenn mir etwas gefällt, kaufe ich es meist rasch. Hier zögere ich noch. Das schöne Stück schlägt mit immerhin um die 1000 Franken zu Buche. Und ich sehe mich schon es verzweifelt überall suchen. ENCORE! | gENuss 2013 toys for boys 6 von hanspeter eggenberger Irgendwann war es so weit: Ich konnte diese Plastikkugelschreiber und Filzstifte – pardon: die heissen heute Tintenroller, Faserschreiber oder so – nicht mehr sehen. Dann begann ich, edlere Schreibgeräte zu kaufen. Einen schön schlanken, silbernen Kugelschreiber zum Beispiel. Er endete in irgendeinem Spalt zwischen den Sitzen eines Flugzeugs. Ich kaufte mir ein dickeres Modell, das aus Birnenholz und Chromstahl war und nicht in diesen Spalt gepasst hätte. Als ich es eines Tages aus der Innentasche meines Jacketts zog, fehlte das vorderste Teil des Schreibers, das mit Zehnmal härter als Stahl soll die Oberfläche des schreibers sein. Porsche Design «P’3135 Solid» Füllfederhalter www.porsche-design.com fOtOs: flORIaN BIlgEs fOtOgRafIE, pd, IllustRatION: aNdRé gOttsChalk Schöner schreiben mit dem Porsche Die reparierende Kraft eines Öls, die Effizienz eines Serums. Erwachen Sie jeden Morgen mit der Haut Ihrer Träume: samtiger, praller, strahlender. NEU BLUE THERAPY SERUM-IN-OIL NACHT KOSTBARES ULKENIA ÖL DAS 1. TIEFSEE-ÖL, DAS DER HAUT SO ÄHNLICH 1 IST, DASS ES HILFT, DIE HAUT SCHNELLER IN DER TIEFE ZU REPARIEREN. Biotherm kreiert sein Serum-in-Oil, indem es einen ÖlKomplex mit einem Serum vereint : nährend wie ein Öl, kraftvoll wie ein Serum, um die optimale Anti-Aging Pflege zu erreichen. Entdecken Sie eine Regenerationskraft, die die Haut sichtbar über Nacht verbessert.Klebt und fettet nicht. Für alle Hauttypen geeignet. Lassen Sie die Haut Ihrer Träume erwachen. Wirksamkeit auf der Haut von Frauen bestätigt : 2 SAMTIGER 90% PRALLER 73 % LEUCHTENDER 84 % Hautlipide. (2) Selbsteinschätzung – 51 Frauen – 4 Wochen – % zufriedene Frauen. (1) fotos: florian Bilges fotografie, pd, illustration: andré gottschalk facebook.com/biothermswitzerland SP-Encore_BToil.indd 1 BEAUTY FROM THE DEEP 20.09.13 16:49 SAGA Nicht nur fürenglische Studenten DAS OXFORDHEMD DARF HEUTE IN KEINER MÄNNERGARDEROBE FEHLEN. DER STOFF, DER EINST DEN POLOSPIELERN VORBEHALTEN WAR, HAT ES LÄNGST VOM SPORTPLATZ IN DIE ARBEITSWELT GESCHAFFT John F. Kennedy mit seiner Frau Jacqueline 1954: Der spätere Präsident der Vereinigten Staaten prägte den PreppyStil wie kein anderer. TEXT SEMAJA FULPIUS W 1940 ENTSPANNT HEMD TRAGEN 1939 Auch Radpolospieler trugen Oxfordhemden. Hier spielen die Engländer, im weissen Shirt, gegen die Franzosen. 1940 Die Schauspielerin Marlene Dietrich gehörte zu den ersten Frauen, die in Hollywood Männerhemden trug. 1954 Die renommierten amerikanischen Universitäten führen seit jeher ihre eigenen Kleidershops, wie hier in Yale. 1955 Die Marke Gant zeigt die Vorteile ihres Oxfordhemdes auf. 2013 Das Oxfordhemd ist an den zwei Kragenknöpfen und seinem flechtwerkartigen Muster erkennbar. ENCORE! | GENUSS 2013 1954 1955 8 2013 enn der mann sich fein machen will, greift er besser nicht zum Oxfordhemd. An Abendanlässen ist es unerwünscht, und mit einer Krawatte darf es nicht kombiniert werden. Ausser natürlich bei den Schülern renommierter englischer Colleges wie Oxford. Schade, denn der sportliche Chic dieses Hemdes verleiht jedem Mann Stil, eine vornehme Lässigkeit als klare Absage an allzu strenge Formalitäten. Jede Prêt-à-porter-Linie, vom streng klassischen Chemisier bis zum Preppy-Label, führt Oxfordhemden in ihrer Kollektion. Das nach der ältesten englischen Universität benannte Oxfordhemd wurde von schottischen Webereien, die im 19. Jahrhundert den dafür verwendeten besonderen Baumwollstoff entwarfen, hergestellt und findet sich heute im Kleiderschrank fast jedes Mannes. Getragen wurden die Hemden zunächst nur von britischen Polospielern, die der Aristokratie oder der Oberschicht entstammten. Aus einem farbigen Schussfaden (quer) und einem weissen Kettfaden (längs) gewoben, erhält der Stoff eine flechtwerkartige Musterung und eine spezielle Weichheit. Damit der Kragen dem Reiter bei seinen Manövern nicht ins Gesicht peitschte, versahen ihn die königlichen Hofschneider mit zwei Knöpfen und befestigten die Kragenspitzen daran. Der Button-down-Kragen wurde zum Markenzeichen des Oxfordhemdes, das bald auch von den Tennisspielern übernommen und schliesslich zum Inbegriff sportlicher Outfits wurde. Bis in den 1930er-Jahren ein gewisser René Lacoste sein Poloshirt aus Baumwollpiqué einführte… Schluss mit dem verstaubten Image Das Krokodil von Lacoste brachte den Oxfordstoff aber nicht zum Verschwinden. Bei den Amerikanern setzte er sich rasch durch, da diese einen weniger steifen Stil als die Europäer pflegten. Die Stars des Goldenen Hollywoodzeitalters waren ebenfalls grosse Fans des Oxfordstils. «Damals definierten die Edelschneider der Londoner Savile Row die modische Identität der Stars in Los Angeles. Der Schnitt ihrer Anzüge war mitentscheidend für die Karriere und wurde mit einer an Obsession grenzenden Genauigkeit verfolgt», sagt James Sherwood, der mehrere Bücher über die britische Eleganz schrieb. Von Fred Astaire bis zu Marlene Dietrich, die den Männerstil für Frauen salonfähig machte, griffen die Hollywoodgrössen zum Oxfordhemd. Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen Studenten in den USA das Oxfordshirt. Den Trend setzten die der Ivy League, die sich aus den ältesten Privathochschulen der Ostküste zusammensetzten. Der Preppystil war geboren, benannt nach den Preps, den Absolventen weiterführender Schulen (prepatory schools). Mit der Lässigkeit von Preppy wollte sich die junge, reiche und gebildete Elite vom steifen und verstaubten Gehabe ihrer Eltern absetzen. Auch John F. Kennedy prägte in den frühen 1960er-Jahren dieses sportliche Image «unverschämter Gesundheit». Später verteilte die berühmte New Yorker Firma Brooks Brothers das Oxfordhemd den «Golden Boys» der boomenden 1980er-Jahre, die das sportliche Stück am Casual Friday selbst im Büro trugen. Heute haben Marken wie Ralph Lauren, Gant und Tommy Hilfiger, die ihre Ideen reichlich aus der Studentenwelt der 1950er-Jahre schöpfen, das Oxfordhemd zu einem Basic gemacht – mit vielen Abwandlungen. «Das stereotype Modell dieses Hemdes mit geknöpftem Kragen ist überholt», heisst es beim Pariser Chemisier Charvet. «Heute gibt es das ‹Royal Oxford› aus feinerem Gewebe mit wunderbar glänzenden Fäden und mit verschiedenen Kragenmodellen, welche eine Krawatte bestens vertragen.» Bei der Farbe bleibt man vorzugsweise bei Blau und Weiss. Die Angelsachsen sehen das weniger eng und mögen auch Pastellfarben wie Blassrosa, Gelb – und Streifen. FOTOS: POPPERFOTO/GETTY IMAGES, BETTMANN/CORBIS, EUGENE ROBERT RICHEE/GETTY IMAGES, NINA LEEN/TIME LIFE PICTURES/GETTY IMAGES, PD, 1939 ENTDECKEN SIE SICH NEU RENDEZ-VOUS NIGHT & DAY Lassen Sie sich verzaubern von der Jaeger-LeCoultre FOTOS: POPPerFOTO/GeTTy ImaGeS, BeTTmann/COrBIS, euGene rOBerT rIChee/GeTTy ImaGeS, Pd, BeTTmann/COrBIS Schmuckuhren-Kollektion auf ladies.jaeger-lecoultre.com swiss made haNdwERkliChE FEiNaRbEit die konsole besteht aus hauchdünnen blättern, die «auf einandergenäht» wurden. die darunter liegenden lichtquellen sind variabel einstellbar. der holzkeller des Einrich tungshauses dupin ist von oben bis unten mit exotischen und heimischen hölzern gefüllt. in den werkstätten der genfer Firma wird alles von hand gefertigt. die hauchdünnen holz blätter stammen von 50 bis 200jährigen bäumen. Leuchtendes Holz für den Gelernten schreiner pascal luthy ist holz weit mehr als ein baustoff. der tüftler entwickelte eine technik, die das naturmaterial zum Glühen brinGt 10 und pflegt bis heute die im Jahr 1820 be gründete Familientradition. Gemeinsam mit seinem Bruder Stéphane führt er in Genf die Firma, die derzeit 80 Angestellte beschäftigt. Das Unternehmen ist auf sei nem Spezialgebiet, der Inneneinrichtung, nach wie vor ein wichtiger lokaler Player, doch mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielt es im Ausland. Kleinkunden wer den ebenso sorgfältig bedient wie Super reiche in Russland oder Thailand, wo die Genfer Spezialisten anspruchsvolle Prestigeprojekte realisieren. Weltweit arbeitet die Firma für Privatkunden und für international bekannte Institutionen. «Wir sind in der einzigartigen Lage, die gesamte Innenausstattung übernehmen zu können, vom Badezimmer bis zum Salon, von der Küche bis zu den Schlafzimmern. Wir arbeiten mit verschiedensten Hand werkerteams. Selber beschäftigen wir Schneiderinnen, die noch die Kunst des Posamentierens beherrschen und wie in früheren Epochen stilgerechte Bespannungen und Vorhänge herstellen können», sagt Luthy. Eigene Möbellinie Der Genfer ist zudem ein begeisterter und unermüdlicher Tüftler. Er kümmert sich nicht nur um die Sessel, Tische, Betten und andere Möbelanfertigungen nach Mass, son dern hat nach langem Experimentieren das «leuchtende Holz» erfunden und es durch ein Patent schützen lassen. Es handelt sich um eine besondere Technik, die Holz licht durchlässig macht, wie eine Glasscheibe. Blätter aus drei ganz besonderen Hölzern (Esche, Blattlorbeer und Zitronenbaum), werden fast wie Stoff «aufeinandergenäht» und in hauchdünnen Schichten auf eine Lichtquelle montiert, die unterschiedlich eingestellt werden kann. Das Holz leuchtet gedämpft, in wechselnden Farbtönen, die von dunklem Braun über Orange bis Rot gehen und an ein Cheminéefeuer erinnern. Dieses weiche Licht verbreitet eine sinn lichluxuriöse Atmosphäre. Die Maserung der seltenen Hölzer wird besonders gut sichtbar und lässt überraschende Zeich nungen entstehen: streng geometrische Zick zackmuster, reptilienartige Schuppeneffekte und Muster, die wie Pelz aussehen. Luthy verwendet und variiert die von ihm erfundene Technik für Wandpaneele. Kürzlich hat er zudem eine Linie von Möbeln entwickelt, die echte Kunstobjekte sind. Der klassizistische Stil spielt mit Wellenlinien und Motiven und erinnert an Jugendstil. Die erste Kollektion umfasst vier Möbel stücke (Tablett, Konsole, Nachttisch und Schreibtisch) und ist auf 18 Stück limitiert. Die Zusammensetzung der Hölzer kann auf 56 verschiedene Arten variiert werden, wie etwa mit Lack, Bronze oder mit eingeleg ten Kristallen. Da alles von Hand gefertigt wird, ist jedes Modell beliebig kombinier bar. «Meine leuchtenden Möbel sind zu 100 Prozent ‹made in Geneva› und werden in unseren eigenen Werkstätten herge stellt», sagt Luthy. 2014 will er eine zweite, ebenso exklusive Möbellinie lancieren. Pascal Luthy Pascal luthy hat seine karriere als schreiner begonnen. später erwarb er in den usa einen bachelor of Fine arts in design und innenarchitektur. seine werke finden sich in privaten sammlungen und im Cooperhewitt Museum in New York. der 50Jährige ist verheiratet und Vater von zwei kindern. wenn er nicht in ganz Europa nach seltenen hölzern sucht, ist er in genf zu hause. FOtOs: FRédéRiC duCOut, Pd ENCORE! | gENuss 2013 P ascalluthyliegtdasHolz im Blut. Der Erbe des tra ditionsreichen Genfer Einrichtungshauses Du pin spricht mit anstecken der Begeisterung über die verschiedenen Holzarten. Zärtlich wie über den Kopf eines Kindes streicht er über die Bretter. Gefunden und erstanden hat er sie oft durch Zufall, wann immer sich eine Gelegenheit bot. Von der Geschichte und Herkunft seiner Hölzer er zählt Luthy so packend, als gehe es um leben dige Wesen. Besonders gern erinnert er sich an den Tag, als er eine 600 Jahre alte Eiche entdeckte. Er stellt sich vor, dass Christoph Kolumbus sie beim Vorbeisegeln sah. Luthy führt die Besucher in seinen Holzkeller: «Schauen Sie diesen afrikani schen Paddockbaum, riechen Sie diesen gemaserten Eukalyptus, und hier, fühlen Sie die knorrige Maserung dieses Sequoia Mammutbaumes!» Dutzende von Furnier blättern stapeln sich in Luthys Schatzkam mer, von FSCzertifizierten Bäumen, deren exotisch klingende Namen den Besucher in ferne Wälder versetzen. Wer hat schon vom tropischen Zebrano, vom afrikanischen Bubinga oder der karelischen Maserbirke gehört? Es gibt samtigglatte Oberflächen und raue Rinden, die Farben gehen von Weizengelb bis Rotbraun. Alle Hölzer kön nen ein stolzes Alter vorweisen und sind zwischen 50 und 200 Jahre alt. Als gelernter Schreiner trat Luthy in die Fussstapfen seines Vaters und Grossvaters text semaja fulpius <wm>10CAsNsjY0MDQx0TU2NjM0MgEA3Xe96A8AAAA=</wm> Fotos: Frédéric ducout, pd <wm>10CFXMvQ7CQAwD4CfKyfm7EDKibhUD6p6lYub9J65sDJY82N--lw_88tiex_YqBpuR6mSxujmGpnGxQkfqLKSYgPWO9GSNaX8PYl4F2teGkCTWQR5k0iHh7NrLWkhfADA-5_sLBsGbOIUAAAA=</wm> beauty alchemie der Leidenschaft in der Parfümerie Polarisiert Keine essenz so wie das orientalische oud. alle sind dem rauchigen, fast animalischen Duft, der aus einem laubbaum stammt, verfallen gENuss 2013 | ENCORE! 12 Kostbar und rar Doch was genau ist Oud? Das stark duftende Öl wird aus dem Harz des Adlerholzbaumes gewonnen, einem mehrstämmigen, schlank und hoch wachsenden Laubbaum aus Süd ostasien. Aus dem Harz wird jedoch erst Oud, wenn es von einem speziellen Schim melpilz befallen wird. Je stärker der Pilz befall, desto intensiver riecht das Harz – und desto kostbarer wird es. In seiner teuersten Form als Harz, das vorerst nur ge reinigt und noch nicht in Alkohol destilliert wurde, kann Oud über 60000 Franken pro Kilogramm kosten. Einer der Gründe für den hohen Preis ist die Schwierigkeit, das Aroma synthetisch herzustellen. Ein grosses Problem, denn der Adlerholzbaumbestand droht wegen der immer grösser werdenden Nachfrage aus zusterben: In Thailand, China und Indien ist der grosse, immergrüne Laubbaum beinahe ausgerottet und bereits seit 1995 auf einer Liste von potenziell bedrohten Pflanzenarten aufgeführt. In verschiedenen Ländern Südostasiens, darunter Sri Lanka, laufen die Bemühungen auf Hochtouren, Adlerholzbaumplantagen zu etablieren. Der Erfolg hängt jedoch davon ab, wie erfolg reich man die OudProduktion mit künst licher Zuführung von Pilzen stimulieren kann. Noch zeigen die Zuchtversionen sehr wechselnden Erfolg. Orientalisch und animalisch Im Nahen und Mittleren Osten tragen von jeher sowohl Männer als auch Frauen mit Vorliebe schwere, orientalische Oud Düfte – gerne auch in Kombination mit der Rose, die der dunklen Essenz eine liebliche, romantische Note verleiht. Weil Oud so intensiv ist, wurde es in westli chen Gefilden lange Zeit nur in kleineren Mengen hinzugefügt, so auch im Guerlain Klassiker «Habit Rouge». Seinen ersten grossen und kommerziellen Auftritt erhielt Oud mit dem Parfüm «M7» von Yves Saint Laurent, das 2002 unter der Regie des da maligen Kreativchefs Tom Ford entstand. Massgebend mitentwickelt wurde «M7» vom Meisterparfümeur Alberto Morillas, dessen Nase hinter ikonischen Düften wie «CK One» und «Valentina» steckt. Seit 40 Jahren arbeitet er für den grössten privat geführten Parfüm und Chemiehersteller Firmenich. «Oud riecht warm und sexy und immer wieder anders», sagt der Liebhaber des traditionell arabischen Duftstoffs. «Es gibt aber Oud – und Oud», sagt Morillas und weiss, wovon er spricht: Auf ausgedehnten Reisen in Dubai erschnupperte er sowohl 25 Franken teure OudFläschchen wie auch solche, die 10000 Franken kosteten. Woher es stammt, wie qualitativ hochwertig es ist und vor allem wie hoch der OudAnteil in einem Duft ist, bestimmt schliesslich den Verkaufspreis eines Parfüms. Auch Parfü meur Kilian Hennessy ist dem Reiz der rau chigen Duftnote verfallen. Entdeckt hat er den kostbaren Inhaltsstoff 2008, als er in Abu Dhabi und Dubai nach einem Partner suchte, um seine Marke «By Kilian» im Mittleren Osten zu lancieren. «Eine Königin aus Saudiarabien sagte mir, ihr Volk inves tiere lieber Geld in ein Parfüm als in ein schönes Kleid.» Verständlich, dass sich auch Hennessy den OudExperten Morillas «schnappte», um den exklusiven «Musk Oud» von By Kilian zu entwickeln. 2009 kam das Parfüm auf den Markt und gilt seit her als eine der exklusivsten «westlichen» OudKreationen. Der Duftstoff ist nun definitiv im Main stream angekommen. Ist daher das Ende des OudHypesschoninSicht?FürBodoKubartz, CoAutor von «Das grosse Buch vom Parfum» (HeyneVerlag), lautet die Antwort «Ja». «Innerhalb kürzester Zeit sind so viele OudDüfte auf den Markt gekommen, dass dieser überflutet ist. Zum Thema wurde alles gesagt.» Für den Duftmarktexperten ist Oud mittlerweile nur eine Klassifizierungshülse geworden. Nach Oud würden vor allem Düfte kom men, die gewisse Inhaltsstoffe besonders thematisieren und herausheben würden. Dazu zählen unter anderem Rhabarber, schwarze Johannisbeere oder Rose. «Es geht um Komponenten, die einer Kreation eine unerwartete Richtung geben.» In Europa hält der Siegeszug der orien talischen Duftnote bislang an. Parfüms wie «New York Oud» der amerikanischen Parfümmarke Bond No. 9 oder «Sahara Noir» von Tom Ford gehören zu den Best sellerdüften. Trotz – oder gerade wegen des eigenwilligen, animalischen Duftes. Mayumi Matthäus von der Zürcher Nischenduft Parfümerie Süskind bringt es auf den Punkt: «Bei Oud gibt es keine Grauzone. Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn.» Leidenschaft pur, eben. «Musk Oud» von By Kilian – Eau de Parfum – 50 ml, «Perfume Calligraphy rose» von Aramis – Eau de Parfum – 100 ml, «Majestic Rose» von YsL – Eau de Parfum – 80 ml, «Leather Oud» von Christian Dior – Eau de Parfum – 250 ml, «L’Autre Oud» von Lancôme – Eau de Parfum Vaporisateur – 75 ml, «Amber Mystique» von Estée Lauder – Eau de Parfum – 100 ml, «Colonia Intensa» von Acqua di Parma – konzentriertes Eau de Cologne mit Lederetui – 30 ml, «Oud noir» von Versace pour Homme – Eau de Parfum – 100 ml PRODuKtION: sOPHIE PERRAuDIN W er sich für Parfüms interessiert, wird auf sei ner olfakto rischen Ent deckungs reise garantiert auf Oud stossen – eine der ältesten und kostbarsten Essenzen der Par fümkunst, jedoch eine der eigenwilligsten Duftnoten überhaupt: intensiv, sexy, exo tisch und animalisch. «Der etwas medi zinisch, leicht unangenehm riechende Duftstoff mischt sich hervorragend mit anderen Essenzen und schafft so herrli che Synergien», sagt Frank Weckesser. Der Duftexperte vertreibt seit 15 Jahren ausge suchte Nischendüfte – darunter Highend OudLabels wie Mancera oder Pierre Montale, dem «Father of Oud» – und ist ein ausgewiesener Fan dieses Duftstoffs. «Oud edelt ein Parfüm, als sei es von Gottes Hand berührt worden.» text steffi hidber foto lionel deriaz Kazaar & Dharkan, erschaffen, um Intensität neu zu definieren. nespresso.com/intenso gENuss 2013 | ENCORE! 14 In Lateinamerika ist Küchenchef Gastón Acurio so berühmt wie ein Rockstar. Peruanische Kinder träumen davon, in seine Fuss stapfen zu treten. porträt CEVICHE power Starkoch gastóN aCuRiO iSt der Stolz der Peruaner. dank ihm entwickelt Sich lima zum gaStronomiSchen zentrum von weltrang text renata libal foto marina garcía burgos Chili Der aji amarillo – oder gelber Chilipfeffer – gehört zu den grund zutaten der peruani schen Küche und ver leiht jedem pikanten gericht eine fruchtige Note. aficionados ver sichern, dieser Chili habe den geschmack von sonnenstrahlen. gENuss 2013 Landes und verhalf den lokalen Produkten zu neuem Ansehen. Quinoa, das in Lima vor zehn Jahren noch als Hühnerfutter galt, wird heute in vielen Sorten angepflanzt und gilt beim Mittelstand inzwischen als Delikatesse. Acurio löste einen gesunden Wettstreit unter den Restaurants von Lima aus. Er eröffnete eine Kochschule, in der über 300 Kinder aus benachteiligten Quartieren unterrichtet werden. Statt von einer Fussballkarriere träumen viele peruanische Kinder davon, Koch zu werden. Auch wenn Vater Acurio anfänglich unzufrieden war, kann er jetzt stolz sein: Sein Sohn verändert die Welt zwar nicht als Politiker, aber dafür mit seiner Kochkunst. | deutscher Herkunft. 1994 eröffneten sie das Restaurant Astrid & Gastón, das heute das renommierteste Gourmetlokal in Lateinamerika ist. Alle haben schon mal eines der Rezepte ausprobiert, die er regelmässig am Fernsehen präsentiert. Viele Kleinbauern konnten aus der Armut herauskommen, weil Acurio ihren Mais oder ihre Chilischoten am Bildschirm lobte. «Gastón hat uns Peruaner gelehrt, stolz auf das Peruanische zu sein», hört man. Der in Madrid und Paris in der klassischen Haute Cuisine ausgebildete Koch übertrug schon bald modernste Kochmethoden auf die althergebrachten Rezepte seines ENCORE! fOtOs: iNEs MENaChO A ufderberühmten HitparadevonSan Pellegrino, dem jährlichenRanking der weltweit besten Köche, steht Gastón Acurio auf Platz 14 (zum Vergleich: als bestklassierter Schweizer liegt Andreas Caminada mit seinem Restaurant Schloss Schauenstein im Graubünden auf Platz 42). Doch mehr noch als ein Koch ist der Peruaner ein Visionär. Essen ist für ihn eine Sprache, die mittels Leckerbissen vom Leben, von der Vergangenheit und von der Zukunft erzählt. In seinem Refugium im Baranco, dem Bohemequartier von Lima, heckt er neben neuen Rezepten Ideen für Projekte aus, die Perudynamischermachensollen.Sosolljedes seiner Restaurants die Patenschaft für eine Schule übernehmen und dafür sorgen, dass dort ein Gemüsegarten angelegt wird. Kinder ab fünf Jahren sollen kochen und die Pfeiler einer ausgewogenen Ernährung lernen. Damit möchte Acurio die Mangelernährung eindämmen. Auf seinem Laptop zeigt er ein Video über einen der beiden Schulgärten, die bereits im Entstehen sind: Ein Koch harkt ein frisch angelegtes Stück Garten und Kinder mischen einige Monate später selbst gezogene Tomaten zu einem Salat. Ein Pilotprojekt, das von der Landesregierung gefördert wird. In ganz Peru ist Acurio populär wie ein Rockstar. Selbst im abgelegensten Dorf hoch in den Anden kennt man ihn. Gern erzählen einem die Leute mit Verschwörermiene, dass dieser Mann nach dem Willen seines Vaters in die Politik hätte gehen sollen, es aber vorzog, seiner Leidenschaft für gutes Essen zu frönen und die Vorlesungen an der UniversitätvonMadridzuschwänzen,umsichindie Kochkunst einweihen zu lassen. Das war in den 1980er-Jahren. Acurio kehrte in die Heimat zurück, zusammen mit seiner jungen Frau Astrid Gutsche, einer Konditorin 15 porträt kreative Vielfalt. Der Stil ist anders. Ceviche passt zur lateinischen Mentalität, zu Festen, zu Leuten, die laut reden und lachen. Sie wollen nächstes Jahr in Santa Maria bei Lima eine Universität für Gastronomie eröffnen. Wird dort das eigentliche Kochen zweitrangig sein? Absolut. Dort wird Anthropologie gelernt, um fremde Kulturen und die eigene zu verstehen. Es wird um Umweltfragen, um Landwirtschaft, um Wirtschaftssysteme gehen. Und natürlich um Biologie und Chemie als Grundlage. Man muss über die Wirkungen jeder Zutat gründlich Bescheid wissen. Auf dem Lehrplan steht weiter klassische und zeitgenössische Kunst, der Sinn für Schönheit, dann Musik, um einer kulinarischen Geschichte Rhythmus zu verleihen. Und Literatur. Erst dann wird kochen gelernt. Ist diese Hochschule eine Ergänzung der Kochausbildung, die Sie seit 2007 für benachteiligte Kinder anbieten? Die Universität möchte Studenten aus aller Weltanziehen.DieKochschuledagegenistfür Kinder,diesonstkeineChanceaufeineArbeit inderGastronomiehätten.Natürlichkönnen die Besten später an die Universität gehen. für sein Herbstmenü liess sich das Res taurant astrid & gastón von den italienischen Einwanderern Perus inspirieren. auf dem Bild eine raffinierte Version von kartoffeln nach genueser art mit Pinienmilch und knochblauchBasili kumCreme. Können Sie die Philosophie Ihrer Küche in einem Satz zusammenfassen? Kochen ist für mich ein Akt des Teilhabens. Ich will die Produkte und Rezepte nicht bloss dazu benutzen, mich aufzublasen, meine Gerichte sollen höheren Zielen dienen. Meine Projekte in Sachen Ernährung sollen gelingen. Heute zieht die gastronomische Szene Perus – Köche, Produzenten, Fischer – am gleichen Strick. Wir arbeiten zusammen, ehrlichundmitgegenseitigemRespekt.Diese Einstellung vermittelt unseren Gästen ein zugleich geschmackliches wie kulturelles Erlebnis. Darin liegt das ganze Geheimnis. Die moderne Küche ist fähig, starke Gefühle bei den Gästen zu wecken Peru erlebt eine Phase des Wachstums und unglaublicher positiver Energie. Es heisst, dass das auch an Ihnen liege. die Reichen sind und die Armen in schäbigen Kneipen abgespeist werden, ist überholt. Jeder hat es verdient, gut zu essen. Die Branche hat diese Bewegung des Selbstvertrauens lanciert. Sie hat als Erste die Angst und Wut der Menschen bekämpft, indem sie in den letzten 10 bis 15 Jahren auf unsere eigenen Traditionen und Produkte setzte. Wir Küchenchefs haben den anderen Branchen ein Beispiel gegeben. Unsere Botschaft lautet: «Wir können nur Erfolg haben, wenn alle Menschen, die an unserem Projekt beteiligt sind, ebenfalls Erfolg haben.» Nur so konnte Lima zur kulinarischen Hauptstadt werden, weil wir alle zusammenarbeiteten. Wir gingen zu den Produzenten. Viele dieser Bauern sind in den Anden tätig, sehr arm und wurden in den letzten 500 Jahren als Menschen zweiter Klasse behandelt. Sie erwarteten von uns nicht Geld, sondern Respekt. Diese Geschichte haben wir unseren Konsumenten erst im Nachhinein erzählt. Den Leuten war nicht bewusst, dass Peru sich noch immer wie eine Kolonie verhielt und nur das schätzte, was aus dem Ausland kam. ENCORE! | gENuss 2013 Anfangs pflegte auch Ihr erstes Restaurant Astrid & Gastón die klassische französische Küche. 16 Wie wird das alles finanziert? Das hatte ich gelernt. Aber schon bald wollte ich nicht nur für einige reiche Menschen kochen. Mir missfiel zudem, wie die Globalisierung den Geschmack gleichschaltet, mit ihren Kleiderläden- und Restaurantketten. Ich hatte Lust, meine Gäste zur Entdeckung von Peru einzuladen. Dank des einzigartigen Nebeneinanders verschiedener Klimazonen wächst bei uns alles: 3000 Sorten von Kartoffeln, Mais in allen Farben. Dazu der Reichtum an Fischen, die Vielfalt kultureller Einflüsse, die sich im Laufe verschiedener Einwanderungswellen vermischt haben. Das Essen kann viel über unser Land vermitteln. Es liegt an uns, das in unseren Restaurants zu nutzen. Sie haben Lokale in allen Preisklassen. Mir geht es nicht nur ums Gastgewerbe. Auch der kleine Sandwichstand an der Ecke muss Teil der Bewegung sein. Die Ansicht, dass die innovativen Spitzenrestaurants für An welcher geschmacklichen Über raschung arbeiten Sie im Moment? DiesenHerbstfeiernwirmitmeinemDegustationsmenü die Einwanderer aus Italien. Fast in jeder Familie hier gibt es einen Grossvater, der vom Abschiedsschmerz, der Hoffnung, der Integration spricht. Mein Menü macht diese Gefühle über den Gaumen erlebbar. Der erste Gang, Schinken und Käse, wird in einem kleinen Koffer serviert und weckt Erinnerungen an Italien. Beteiligt waren 25 Personen: Historiker, Musiker, Köche, Fotografen und ein Künstler, der besonderes Geschirr entworfen hat. Das ist nicht mehr bloss Küche, das ist ein kulinarisches Spektakel. Ja, heute schaffen die Köche überraschende Erlebnisse, die starke Gefühle wecken. Das Grundziel bleibt, köstliches Essen zu bieten. Wenn Sie die Küche Perus in einem einzigen Gericht darstellen müssten, welches wählen Sie? Ceviche, den rohen Fisch in einer Sauce aus Zitrone, Chili und Koriander. Das ist wie euer Fondue, ein Gemeinschaftserlebnis. Hat es sich mit der Zeit verändert? Die Zubereitung hat sich radikal geändert. Als ich klein war, wurde es um 10 Uhr morgens vorbereitet, damit man es um 13 Uhr essen konnte. Es wurde drei Stunden in Zitronensauce mariniert. Heute bereitet man Ihnen ein frisches Ceviche im Handumdrehen zu. Früher ging man davon aus, dass der Fisch nicht ganz frisch ist, die Zitronensauce sollte das überdecken.Die Sauce heute dient nur als Geschmacksverstärker. Gesund, abwechslungsreich, delikat – die Küche Lateinamerikas liegt im Trend. Löst Ceviche das Sushi ab? Schon möglich, dass es weltweit ein Klassiker fürs schnelle Mittagessen wird. Sushi und Ceviche können aber auch koexistieren, sie teilen das Gebot absoluter Frische, die Ich habe einen Partner, der sich um die finanzielle Seite und die Vermarktung kümmert, während ich an Neuheiten tüftle. Seit kurzem haben wir einen Finanzpartner aus Dubai, der die Aufsicht führt und uns anspornt, vor allem auf dem Gebiet des Umweltschutzes. Kochen Sie überhaupt noch selber? Dauernd. Auch wenn wir nicht am Herd stehen, kochen wir Chefköche Geschichten, die später auf den Teller kommen. Ich bin sehr aktiv auf Twitter und habe viele Follower. Ich schreibe «recetweets», oft während ich im Stau stehe. So verbreite ich meine Ideen. Das ist wahres Kochen. Viele Leute benutzen diese Rezepte. Sie betreiben 40 Restaurants in aller Welt, von Madrid bis New York, mit 350 Angestellten. Wie geht das? Man könnte problemlos 1000 Restaurants betreiben, solange man den Prinzipien treu bleibt: Eingekauft wird bei Kleinbauern, diewirregelmässigtreffen,wirkennenunsere Kundschaft und kochen mit Kindern der benachbarten Schule. Wenn jedes Team sich andieseGrundsätzehält,istmeinZielerreicht. Selbst unter einem gemeinsamen Signet wie Chicha, wo die Restaurants die lokalen Gerichte pflegen und unterschiedliche Menükarten haben, vertraue ich meinen Küchenchefs. Sie ihrerseits rufen mich an, wenn sie Zweifel haben. Das funktioniert. Nächstes Jahr eröffnen Sie ein Restaurant in London. Dort gibt es kaum Bauern mit peruanischen Gemüsesorten. Auch dort werde ich mit den Lokalprodukten arbeiten. Einige Zutaten nehme ich dann aus Peru mit. Auch japanische Restaurants kommen nicht ohne Wasabi aus. Um den Gerichten eine peruanische Seele zu verleihen, genügen vier Gewürze: Aji amarillo (gelber Chilipfeffer), Rocoto (scharfer roter Chili), Aji panca (getrockneter Chili) und Huacatay (Tagetes minuta, ein Kraut aus den Anden). Und der Nationalschnaps Pisco. Welche Rolle spielt Ihre Frau? DieHauptrolle.Zurzeitaberengagiertsiesich für die Entwicklung der Schokoladenindustrie in Peru. Hier wachsen seltene Arten von Kakaobohnen, die sich bislang in den Kokapflanzungen versteckten. Mittlerweile decken sich die grossen Chocolatiers aus aller Welt bei den Bewohnern des Amazonasbeckens ein. Meine Frau versucht, das Knowhow der Fabrikation zu verbreiten und hat eine lokale Schokoladenmarke lanciert. Was wollen Ihre Töchter Ivalu und Kiara werden? Ivalu,19,wirddieHotelfachschuleinLausanne beginnen. Derzeit arbeitet sie mit uns, um zu lernen. Kiara, 17, möchte Kunst studieren, um eine andere Dimension einzubringen. das BuCH die kochbücher von gastón acurio wurden noch nicht übersetzt. sein letztes Werk, «Edén.pe» (Latino Publicaciones, Lima), enthält wunderschöne Bilder. der Chefkoch stellt mit 20 anderen starköchen die Vorzei geprodukte Perus vor. fOtOs: MaRiNa gaRCía BuRgOs, iNEs MENaCHO (REzEPt) auf dER kaRtE fotos: Marina García BurGos, ines Menacho EIN GUTES BAUCHGEFÜHL BEGINNT IM MUND. Fine Food steht für Spezialitäten von erlesener Qualität aus der ganzen Welt. Wie beispielsweise das Shortloin Eye of Irish Lamb. Sein Für besondere Momente. unverwechselbarer Geschmack ist das Ergebnis traditioneller irischer Schafzucht. Rezeptvorschläge unter: www.coop.ch/finefood ENCORE! | gENuss 2013 zu tisch 18 kulinarische kunst auserlesenes geschirr, alte gemüsesorten, antike bilderrahmen und erde: lassen sie sich von unserer genüsslichen tafel inspirieren fotos & styling Aimée Hoving und PHiliPPe PAlmA gENuss 2013 | Gemüse Aubergine Rotonda bianca sfumata di rosa – Geschirr Vase mit Blumenmuster Royal Copenhagen kleine weisse schale in Form eines Kohls Schilliger – Bilderrahmen vom Flohmarkt ENCORE! Gemüse rot-gelb gestreifte Tomate, Tomaten Berner Rose, Tomaten gezahnte Bührer-Keel – Gläser (im uhrzeigersinn, von Aussen nach Innen und vom glas mit den drei Tomaten aus) schälchen Bubbles (mit Tomaten gefüllt) Saint-Louis glas Triano Or Saint-Louis glas Kavali Christofle glas stella (etwas golden) Saint-Louis glas garden (rosig) Sieger glas Excess Saint Louis Champagnerflöte Cosmos Saint-Louis glas (mit gold verziert) Roemer Thistle Saint-Louis Champagnerflöte Thistle (schmal und golden) Saint-Louis schälchen Aurore (violett) Theresienthal glas Feuille (mit einer Tomate) Theresienthal Champagnerflöte Tommy Saint-Louis schälchen (mit zwei Tomaten) Theresienthal Mosaik Baccarat – Bilderrahmen Bologna, 16. Jahrhundert bei Pierre Berndt 19 ENCORE! | gENuss 2013 zu tisch 20 Gemüse Forellensalat, weisse Aubergine - Geschirr serviettenring mit Hund und weisse Teekanne Manor straussenei aus südafrika und weisser saucier Globus Rührstäbchen Rallye 24 und schwarzer Becher Rallye 24 Hermès serviette aus Leinen Schilliger gabel und Löffel in schwarz Mono weisser Cafeteria-Becher Jars weisser Kerzenhalter Ferm Living Kaffeetasse und untertasse Taiga Bernardaud Tasse mit Pünktchen Marimekko Kaffeelöffel in schwarz und in Weiss Perla Teller mit Hahnentrittmuster Sartorial - Bilderrahmen französisch, Louis XIV aus dem 18. Jahrhundert bei Pierre Berndt gENuss 2013 | ENCORE! Gemüse Zucchini sultan, Picknick-gurke – Geschirr goldene gabel Ischia Schilliger Kristallglas (liegend) Baalbeck und glas Excellence Saint-Louis goldener Teller und goldene untertasse Aegean Teller und untertasse Trésor Turquoise Raynaud salzstreuer und serviettenring L’objet serviette mit goldenen Punkten Françoise Paviot – Bilderrahmen vom Flohmarkt 21 22 g O é g PROduKTiON JOëllE KERCaN, aRT diRECTOR géRaldiNE duRa, POsTPROduKTiON ViViaNE HaMONiC s Gemüse steckrübe – Geschirr Kerzenständer Medor aus Kristall und kleiner ovaler Teller Rallye 24 Hermès blaues glas Val Saint Lambert serviettenring Malia bei Touzeau Tablett Kaleido Hay – Bilderrahmen Florentin aus dem 18. Jahrhundert bei Pierre Berndt O O ENCORE! | gENuss 2013 zu tisch genuss schätze aus der Erde Grüne Zebra und blauer Schwede, SchwarZkohl und Palmkohl: alte GemüSeSorten werden neu entdeckt. der eiGene Garten wird Zum StatuSSymbol text karin oehmiGen ob toskanischer Kohl (oben rechts), forellensalat (unten links) oder gestreifte Aubergine (unten rechts): Alte gemüsesorten sind begehrt. die genaue Bezeichnung finden sie auf den seiten 16 bis 20. | züchteten Charlottes, Bintjes, Amandines. Man muss kein ausgebildeter Sensoriker sein, um zwischen einer mit Dünger gepushten Rispentomate und einer im Freiland gezogenen grünen Zebra unterscheiden zu können. Österreichs «Kaiser der Paradeiser», Erich Stekovics, macht jeden Sommer die Probe aufs Exempel: Er führt Besucher über seine Felder am Neusied lersee, auf denen Hunderte von alten Tomatensorten gedeihen – seine Saatgutsammlung umfasst weit über 3000 Sorten –, lädt zum Schauen und Kosten: von der Reise- und von der Ananastomate, von der Borghese, die nach Muskatweintrauben schmeckt und von der Feuerwerk, die an russische Zwiebeltürme erinnert. Mehr Überzeugungsarbeit braucht es nicht: Die Führungen sind ausgebucht, bevor sie ausgeschrieben sind. Auch hierzulande werden die Vielfaltsmärkte, auf denen Pro Specie Rara den Konsumenten die alten Gemüse- und Früchtesorten schmackhaft macht, zu Pilgerstätten für Feinschmecker und Pflanzenfreunde. Allein der Setzlingsmarkt auf Schloss Wildegg im Kanton Aargau wird enCoRe! foto und styling: Aimée Hoving, PHiliPPe PAlmA Konsumenten werden radikaler Schon heute laden Sortengärten dazu ein, Acht-Wochen-Nüdeli und Haferwurzel, gezackte Bührer-Keel und Steckrübe aus nächster Nähe kennen zu lernen. Das Bewahren und Wiederansiedeln der alten Sorten ist keine nostalgische Spinnerei. Ihr Geschmack bereichert unseren Speiseplan, ist eine Freude für den Gaumen. Wer einmal eine Roosevelt gekostet hat, eine Parli oder eine Vitelotte noire – alte Kartoffelsorten, die Marcel und Sabina Heinrich auf ihrem Biohof La Sorts in Filisur und auf 1000 Meter Höhe anbauen –, der versteht, warum Köche wie Feinschmecker die raren Knollen so heiss begehren: Ihr Aroma ist unübertroffen, kein Vergleich mit den en masse ge- Das Gemüse der Zukunft kommt aus den eigenen Beeten jährlich im Mai von über 12 000 Interessierten besucht. In den Städten pflanzen junge Hobbygärtner alte Gemüsesorten auf Garagendächern und in Hinterhofbeeten. Und innovative Spitzenköche in aller Welt haben Bohnen, Rüben und Tomaten zum neuen Fleisch erhoben. Was sie in der Küche virtuos zubereiten, wird im eigenen Garten gezogen. Die Vorstellungen und Ansprüche der Konsumenten seien radikaler geworden, bestätigen die Autoren des aktuellen «European Food Trends Report», herausgegeben vom Gottlieb-Duttweiler-Institut in Rüschlikon bei Zürich. Ihr Fazit: Die Menschen wollen «gesundes, frisches, nachhaltig produziertes Essen, das gut und echt schmeckt». Schon bei der letzten Studie 2010 haben sie den «Beginn eines neuen Essbewusstseins» ausgemacht – die «zunehmende Sehnsucht, mehr über die Nahrung zu erfahren und den undurchschaubaren Produktionsmechanismen der Nahrungsmittelindustrie Eigeninitiative und ein kritisches Bewusstsein entgegenzusetzen». Deshalb kommt auch das Gemüse in Zukunft nicht mehr von irgendwoher, sondern wird saisonal im eigenen Garten geerntet oder zumindest beim Biobauern auf dem Wochenmarkt bezogen. Auch wenn die Zeit immer hektischer wird und den Leuten während der Woche kaum mehr Zeit zum Kochen bleibt – am Wochenende, im Kreise der Familie, am Tisch mit Freunden gehört Essen und darüber reden zum neuen Statussymbol. Und nur Essen, das Geschmack hat, lohnt das Gespräch. Denn «Geschmack», sagt Paradeiser-Kaiser Erich Stekovics, «erzählt auf die schönste Weise vom Himmel.» genuss 2013 g ute kunde aus der Heimat der Grande Cuisine: «Der Grünkohl erreicht Frankreich», schreibt das Magazin «Le nouvel Observateur» und bemüht sich, den Immigranten zu beschreiben: «Gekocht erinnert er an Spinat. Roh ähnelt er dem Wirz», und doch sei er weder das eine noch das andere. Grünkohl ist eben Grünkohl beziehungsweise Federkohl, wie die Deutschschweizer sagen – ein altes Gemüse, das in Europa wie in den USA wieder an Boden gewinnt. Alte Gemüsesorten feiern ein Comeback. Sorten, deren Namen in unseren Ohren wie Exoten klingen – grüne Zebra und blauer Schwede, Portulak und Pastinak, Schwarzkohl und Palmkohl –, stehen bei Biobauern und Gourmets hoch im Kurs. Viele haben den Einheitsgeschmack der globalisierten Lebensmittel satt, sind die uniformierten Gurken, die auf Schön getrimmten Tomaten und fadenamputierten Bohnen leid. Sie wollen zurück zu den Wurzeln – zu Pfälzerrüben und Topinambur, Schwarzwurzeln und Petersilienwurzeln, die als Erste den Weg aus der Versenkung in die junge kreative Küche fanden. Spitzenköche verhalfen ihnen zu neuer Popularität. Inzwischen bieten selbst Grossverteiler wie Coop alte Gemüsesorten an. Doch die Palette ist klein – sie umfasst nur ein Minimum dessen, was auf den Feldern einst gedieh. «Seit dem 19. Jahrhundert haben wir rund 80 Prozent unserer Kulturpflanzenvielfalt verloren», schreibt die Stiftung Pro Specie Rara, die sich für die Rettung der Vielfalt und der alten, noch vorhandenen Sorten starkmacht. Ein Lexikon wider das Vergessen mit über 1200 Gemüse-Raritäten ist in Arbeit und soll im Frühjahr 2014 erscheinen. 23 design Bereits ein Klassiker: Die moderne, minimalistische Küche «Kora» von Cesar. in diesen Küchen lässt es sich leicht leben heute kocht man nicht mehr hinter geschlossenen türen. dank modernem, labor artigem küchendesign steht dem offenen experiment am herd nichts mehr im weg encORe! | GenuSS 2013 d 24 as zarte blau der Berberitze oder das leuchtende Ocker von Kurkuma:Inder herbst lichen Gewürzsaison dominieren auch die ses Jahr wieder satte Farben und schwere Aromen. Passend zur sinnlichen Küche mit vielen internationalen Einflüssen gab auch die Kücheneinrichtung jahrelang ihr Statement ab, und in praktisch jedem Designprogramm dominierten die se Kochinselmonolithen – oft in mattem Schwarz. So gebaut, als wollten die Bewoh ner nie mehr woanders kochen. Die archai sche Feuerstellenoptik in der Küche, dem ste tig an Bedeutung gewinnenden Wohnraum, wird dieses Jahr von einem Gegentrend flan kiert: der neuen Leichtigkeit. Es ist die Koketterie mit dem Versteckten, die den modernen, fast schon hybrid wir kenden Küchen eine neue Dimension von Designaspekt vermittelt: Die Armaturen, die Schubladen und andere Gerätschaften sind nicht mehr auf den ersten Blick als solche erkennbar. Der Designer Philippe Starck war einer der Ersten, der verstand, dass eine Küche der Generation 2.0 nicht mehr zwingend wie eine Küche aussehen muss, sondern dass beim Design das Verwischen der Räume wichtig ist. Er machte sich stark dafür, wegzukommen vom herkömmlichen Raster und der klassischen WandzuWand Planung. Für den Hersteller Warendorf lancierte er 2010 mit der Linie «Starck by Warendorf» eine Art Baukastensystem für einen fliessenden Übergang zwischen Wohnen, Kochen und Essen. Damit setz te der Franzose einen wichtigen Trend im Küchendesign, der auch farblich von erfri schender Leichtigkeit geprägt ist. Fast als wollten diese einladenden, hellen Küchen bei seinem Besitzer Berührungsängste ab bauen, sich darin unbeschwert zu bewegen, frei drauflos zu experimentieren – und dabei muss das zubereitete Mahl nicht einmal den «Gault Millau»Kriterien gerecht werden. Das «Küchige» fällt weg In Eis oder Gletscherweiss oder nudefar ben wirken die Küchen der Saison nicht mehr dominant, sondern smart und mini malistisch gestaltet. Fast verströmen sie ein wenig futuristisches Laborambiente: Die Sideboards schweben über dem Boden. Die Anrichte steht auf einer versteckten Sockel leiste, und auch die Wandgestelle haben an Breite gelassen und sehen mit ihren maxi malen acht Millimetern federleicht aus. Das wirkt in der Gesamtkomposition zwar flüchtig, aber keineswegs unverbind lich. «Die Tendenz ist schon seit einer Weile spürbar», bestätigt Katharina Bütler, Innen architektin HGKZ, die in Zürich für Boffi arbeitet. Mit BoffiKlassikern wie «K2» oder «K14», aber insbesondere mit dem Modell «On/Off» des Designers Alberto Colonello ist der italienische Überflieger der Zeit be reits einen Schritt voraus. Das «modulare System» wird einfach an die Wand mon tiert, die Höhe bestimmt der Bauherr. Beim neuen Modell «K20», sagt Katharina Bütler, falle «das ‹Küchige› sogar noch mehr weg», denn die Arbeitsplatten liegen unter den Türen. Das wirkt schlank und elegant, wie auch bei der 2010 bei Cesar Küchen aus Italien eingeführten Serie «Kora». Das von G. V. Plazzogna gestaltete System ist schon drei Jahre nach Markteinführung ein Klassiker geworden und sieht in der schi cken Mailänder Altbauwohnung genauso gut aus wie im schwedischen Landhaus. Dies vor allem, weil eine Küche wie «Kora» dem Rest des Raumes oder des Hauses Platz gibt. FOTOS: LeichT Küchen AG, pd TEXT martina Bortolani Die Küchen mutieren heute mitunter zum Wohnraum. In den meisten offen gebauten Wohnhäusern ist die Kochstelle der wichtigste Teil des Alltagsgeschehens. Und so muss die Küche auch Seite an Seite mit moderner Kunst, Retroleuchten oder Kinderspielsachen optisch standhalten. Da kommt es den Bewohnern entgegen, wenn Material und Gestaltung per se nicht zu stark auffallen. Persönliche Interiorakzente setzt man viel mehrmitbunterKeramikodermiteinerLEDInstallation,diesimplesKüchenlichtzueinem Spiel mit dem ganzen Pantonefächer macht. Interior-Spezialistin Ruth Arber, die exklusiv das Pariser Label Caravane vertreibt, weiss, wie wichtig eine optisch zurückhaltende Küche ist. Das «Akzentesetzen mit Textilien und Farben» sei für den Konsumenten genauso wichtig wie der Designaspekt. Bescheidenheit ist wohl auch ein Stichwort, ohne das diese Leichtigkeit nicht auskommt. Zudem passt es gut dazu, dass auch die neuen Küchen technisch zwar Alleskönner sind, aber nicht mehr auf den ersten Blick als solche erkannt werden möchten. So sind die Arbeitsflächen eben versenkt, der Stauraum versteckt und Armaturen nur noch auf Funktionalität reduziert. Boheme-Purismus ist das Schlagwort der Stunde. Da ist viel geschehen in den letzten Jahrzehnten. Die Hausfrau aus den 1960er- und 1970er-Jahren war noch stolz darauf, alle ihre sperrigen Küchengeräte wie Trophäen in der Küche auszustellen. Doch heute unterliegen Statussymbole anderen Gesetzen, und die DNA des Luxus ist anders strukturiert. Es gilt gerade als chic, nicht mehr zu zeigen, was man sich alles leisten kann. Reduktion ist Understatement, übersetzt in den Küchenraum heisst das: Der Betrachter soll den Gedankenreflex haben, in dieser Küche sei alles wie «selbstverständlich» vorhanden. Oder wie es, anhand einer Interiorliebesgeschichte, nicht schöner erklärt werden könnte: Wenn die PR-Unternehmerin Barbara Hickl, die mit dem Architekten und Designer Piero Lissoni, Kreativchef bei Boffi, in ihrer Berliner Bohemian-Highendwohnung lebt. Hickl bemalte eines Tages die reduzierte weissgraue Edelstahlküche spontan mit Pink – und die Küche sah immer noch cool aus. Dann hat das einerseits mit der langjährigen Liebe des Glamourpaars zu tun, aber eben auch mit einem Küchendesign, das in seiner Einfachheit für die Ewigkeit gebaut wurde. Sogar in Pink. DISKRETE KÜCHEN Dank den frei schwebend Wandschränken und einer auf Kufen ruhenden Insel wirkt die Küche «Classic-FS Topos» von Leicht im offenen Wohnbereich keineswegs störend. Mit dem Monoblock-Küchensystem von Boffi kann die Arbeitsplatte der Küche «On/Off» dank einer nach oben schwenkbaren Falttüre verdeckt werden. WERBUNG FOTOS: LEICHT KÜCHEN AG, PD mehr erleben Yerebatan - İstanbul Kultur- und Tourismusbüro Türkei Stockerstrasse 55, CH-8002 Zürich Tel: 044 221 08 10-12, Fax: 044 212 17 49 [email protected], www.facebook.com/tuerkei.tourismus unterwegs schweizer weingüter mit stil schweizer winzer sind auf der höhe der zeit. ihre kellereien sehen gut aus und sind technologisch spitze text Pierre Thomas fotos Denis emery unD Patricia Von ah / swisswine Promotion 10 Beim Weingut Gantenbein sorgt die innovative Fassade für Lichspiele im Inneren der Kellerei. RUBRIQUE fOtOs: DENis EmERy uND PatRiCia VON ah / swisswiNE PROmOtiON 4 Cully, Waadt neues werkzeug für den Baron Weinkellerei Louis-Philippe Bovard ist als Avantgardist des Waadtländer Weinbaus bekannt, musste aber bis zu seinem 75. Geburtstag im Jahr 2010 warten, um seine neue Weinkellerei einzuweihen. Dieser ist mit den modernsten Weinbaugeräten ausgestattet und ergänzt das Labyrinth der Räume der Vinothek Maison Rose. In dieser sind Trauben von etwa 20 Hektaren Anbaufläche eingelagert. Bovard ist der Gründer des Conservatoire du Chasselas in Rivaz, der Baronnie du Dézaley sowie der Arte Vitis, deren Ziel das Beste für das Lavaux ist. Er ist ein leidenschaflicher Verfechter des Chasselas und empfiehlt mehrjährige Lagerungen und Reifungen im Fass. Ausserdem verzichtet Bovard teilweise auf die bei der Weinproduktion gängige malolaktische Gärung. Sein Dézaley La Médinette ist Teil der Schatzkammer des Schweizer Weins. Caspar Eugster, sein neuer Önologe, arbeitete früher für die Hess-Gruppe in Argentinien und wacht nun über die Lavaux-Exoiten wie die Weissen Sauvignon und Chenin und die Roten Syrah und Merlot. Weingut Domaine Louis Bovard, place d’Armes 2, 1096 Cully, Telefon 021 799 21 25, www.domainebovard.com Caves de Chambleau, 2013 Colombier, Telefon 032 731 16 66, www.chambleau.ch 5 Lugano, Tessin «krönung der Verrücktheit» Weinkellerei Bis 2009 hatte der heute 70-jährige Tessiner Mario Botta in seinem Heimatkanton keinen Weinkeller gebaut. Für die Weinkellereigentümerin Lisetta Lucchini war diese Baustelle «die Krönung der Verrücktheit»: Die Weinkellerei wurde in den Fels gehauen, der im Barriquekeller immer noch zu sehen ist. Der Bau besteht aus einem Metallgerüst, das mit Granitsteinen aus dem Maggiatal bedeckt ist. Seit 2009 wird Lucchini von der jungen Tessiner Önologin Cristina Monico unterstützt. Für gewöhnlich waren die in luxuriösen Barriquefässern gereifen Merlot-Jahrgänge jeweils die Stars beim Grand Prix des Schweizer Weins. Im Jahr 2011 jedoch gewann der «normale» Moncucchetto-Jahrgang 2009 dieses kleinen, 2,5 Hektaren grossen Weinguts diesen Preis. Nach dem 18 Monate im Eichenfass (50 Prozent neu) gereifen Riserva ist dieser «normale» Moncucchetto der zweite Wein, der ein Jahr lang in Eichenfässern gereif ist. Ein Schaumwein und einige weitere Spezialitäten werden hier ebenfalls hergestellt. Fattoria Moncucchetto, via Crivelli Torricelli 27, 6900 Lugano, Telefon 091 967 70 60, www.moncucchetto.ch Weinkellerei Diese Weinbaugenossenschaf stellt im Oberwallis aus der Weinlese der 45 Hektaren ihrer 550 Teilhaber etwas ganz Besonderes her. Hier steht die Rebsorte Savagnin an erster Stelle, und die wächst auf 1150 Meter über Meer in den höchstgelegenen Weinbergen Europas. Savagnin wird im deutschsprachigen Wallis Heida und im französischsprachigen Wallis Paien genannt. Der Önologe Alain Helmrich bietet seit drei Jahren einen einzigartigen Wein an. Dieser wächst auf wurzelechten Rebstöcken und nicht auf amerikanischem Holz, wie es weltweit verwendet wird, um die Verbreitung der Reblaus zu verhindern. Der seltene Tropfen, der Teil der Schatzkammer des Schweizer Weins (Mémoire des Vins Suisses) ist, reif seit dem Jahrgang 2012 in einem eierförmigen Betonfass. Für die Verkostung hat der Visper Architekt Franz Studer einen Raum mit lokalen Materialien wie Lärchenholz und Trockenmauerwerk konstruiert, eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne. St. Jodern Kellerei, Unterstalden, 3932 Visperterminen, Telefon 027 948 43 48, www.jodernkellerei.ch 6 Flanthey, Wallis ein ehrgeiziger weinberg Weinkellerei Zwischen Sitten und Siders befindet sich die Weinkellerei von Joël Briguet. Während der letzten 20 Jahre wurde das Weingut etappenweise ausgebaut. Durch den diesjährigen Umbau konnte die Produktionskapazität verdoppelt werden. Der neu gewonnene Raum wird für ein neues, ehrgeiziges Weinbauprojekt benötigt: den Weinberg Clos de Tsampéhro. Mit der Unterstützung eines Genfer Investors wurden auf 2,5 Hektaren Anbaufläche Weine allerhöchster Qualität angebaut: ein Original Mousseux brut auf Basis der Walliser Rebsorten Rèze, Heida und Petite Arvine, ein Weisswein auf Basis der Rebsorten Rèze und Heida, eine Cuvée aus Merlot, Cabernet Franc und Sauvignon sowie ein Cornalin. An diesem Projekt ist auch der Önologe Emmanuel Charpin beteiligt. Unter dem traditionellen Label La Romaine haben Briguet und sein Önologe Vincent Tenud ebenfalls eine raffinierte Auswahl an Weinen zusammengestellt, so der Humagne Rouge Cuvée des Empereurs, der zur Schatzkammer des Schweizer Weins gehört. Cave La Romaine, route de Granges 124, 3978 Flanthey, Tel. 027 458 46 22, www.cavelaromaine.ch, tsampehro.com gENuss 2013 Gantenbein Wein, Martha & Daniel Gantenbein, Ausserdorf 38, 7306 Fläsch, Telefon 081 302 47 88, www.gantenbeinwein.com Weinkellerei Nachdem Louis-Philippe Burgat das von seinen Vorfahren gegründete Weingut Prieuré in Cormondrèche verlassen hatte, realisierte er 2005 einen Neubau in den Hügeln von Colombier inmitten eines 5,5 Hektaren grossen Weinbergs. Hinter einem Herrenhaus sind die Räumlichkeiten mit einer ebenerdigen Kellerei funktionell gehalten. Der Barriquekeller liegt unterirdisch, wobei ein aufwendig gestalteter Treppengang hinabführt. In diesem Keller entsteht in einigen wenigen seltenen Fässern die renommierteste aller Abfüllungen dieses Weinguts, der Pinot noir Pur Sang (Teil der Schatzkammer des Schweizer Weins). Das Weingut produziert wie alle in Neuenburg Chasselas. Der Blanche Loye, der auf Hefesatz gelagert in Eichenfässern reif, wurde bei der letzten ChasselasWeltmeisterschaf in Aigle im Kanton Waadt mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Der Pinot noir wird nicht nur in im Fass gereifen Versionen wie dem Pur Sang, sondern auch als Œil de Perdrix (Roséwein) angeboten. 3 Visperterminen, Wallis heida in haute couture | Weinkellerei Seit 30 Jahren produzieren Martha und Daniel Gantenbein in der Nähe des Dorfes Fläsch den berühmtesten Pinot noir Graubündens, einen der wenigen weltweit bekannten Schweizer Weine. Von aussen betrachtet sieht der 2008 vergrösserte, über zwei Stockwerke reichende Weinkeller spektakulär aus. Auf einer Art «intelligenten Wand» wird bei Sonnenuntergang eine riesige goldfarbene Weintraube sichtbar. Einer der Architekten, Andrea Deplazes, Professor an der ETH Zürich, hat zusammen mit zwei Informatikexperten eine Fassade aus 28 000 Ziegelsteinen per Computer entworfen. Diese liessen sie danach von Robotern bauen. Das Mauerwerk ist so konstruiert, dass in der Kellerei konstante Temperaturen und Sonnenlichtströme gewährleistet sind, was für die Qualität des Weins wichtig ist. Die Architekten wurden für dieses innovative Objekt international mit mehreren Preisen ausgezeichnet. 2 Colombier, Neuenburg pinot-hochburg ENCORE! 1 Fläsch, Graubünden riesige weintraube 27 unterweGs 7 Saint-Pierre-deClages, Wallis Gelungener Umzug Weinkellerei Das Team des Weinguts von Michel Boven, der nach der Weinlese 2010 starb, ist beson ders stolz auf seinen Ardévine. Der Rotwein ist aus den Traubensorten Syrah, Merlot, Humagne und Cabernet Sauvignon komponiert und reift ein Jahr im Barriquefass. Aus den engen Gassen des Dorfes Chamoson ist die Weinkellerei an den Rand von Saint PierredeClages umgezogen, wo Rachel Boven mit ihren Kindern und der Unterstüzung des Önologen Rodolphe Roux das Unternehmen weiterführt. Seit kürzlich ergänzen ein Verkaufsbereich und ein Raum zur Weinprobe die Kellerei. Boven, Absolventin der Genfer Hotelfachschule VieuxBois, hat dafür den Visper Architekten Franz Studer engagiert. Die Deko ration spielt mit den Farben Rot und Schwarz sowie mit Holz und anthrazitfarbenem Stein. Darin können rund 30 Weine des 15 Hektaren grossen Weinguts verkostet werden. Dieser neue Ort trägt den Namen «Espace Ardévine». Cave Ardévaz SA, rue de l’Eglise 29, St-Pierre-de-Clages, 1955 Chamoson, Telefon 027 306 38 50, www.boven.ch 8 Berneck, St. Gallen Verschmelzung Weinkellerei In 25 Jahren hat dieses Weingut mit seinen 18 Hektaren Anbaufläche drei Phasen durch lebt. Die letzte im Jahr 2010 hat dazu geführt, dass einer der modernsten Weinkeller der Schweiz ent stand. Der 56jährige Kaspar Wetli senior hat sich im italienischen Südtirol und in Österreich von der Wein bauelite inspirieren lassen. In einer Mischung aus Be ton und Holz verschmilzt das neue Gebäude mit der Architektur des Dorfes, das sich in der Nähe von St. Gallen befindet, und bricht dennoch mit der Tradi tion. Im Untergeschoss befindet sich ein Weinkeller mit 200 Barriquefässern. Die Familie verarbeiten vor allem rote Rebsorten. Dafür verwenden sie ein Drittel Trauben ihrer eigenen Weinstöcke, ein Drittel wird zugekauft und ein Drittel nach den Wünschen anderer Winzer. Neben den für die Ostschweiz typischen rein sortigen RieslingSylvaner und Blauburgunder keltern Wetlis auch Spezialitäten wie die Sélection, eine Cuvée aus Pinot noir und Blaufränkisch. Weingut Schmid Wetli AG, Tramstrasse 23, 9442 Berneck, Telefon 071 747 90 90, www.schmidwetli.ch 9 Aran-Villette, Waadt Der Newcomer Weinkellerei Wird die neue Sorte Ende Oktober aus gereift sein? Vincent Chollet, Sohn des 67jährigen Henri, freut sich über seine neuen Räumlichkeiten. Zum ersten Mal befindet sich alles mit Ausnahme eines Barriquekellers unter einem Dach. Hier werden aus 24 Rebsorten 33 Weine produziert – Waadtländer Rekord! Das im Herzen der Weinberge liegende savoy ische Haus aus dem 15. Jahrhundert wurde renoviert. Auf zwei Hektaren Anbaufläche baut die Familie Chollet insbesondere zwei neue Rebsorten an: eine Kreuzung aus Gamaret und Nebbiolo und eine aus Gamaret und Humagne. Die restaurierte Kellerei emp fängt die Kunden am Chemin du Graboz über den Hügeln von AranVillette. Die Fertigstellung des Wein kellers bedeutet gleichzeitig einen Generationen wechsel; der 33jährige Vincent lebt mit seiner Frau, ebenfalls Önologin, vor Ort. Das Weingut ist mit einem Mondeuse – eine autochthone savoyische Rebsorte – in der Schatzkammer des Schweizer Weins vertreten. Domaine Mermetus, Vincent Chollet, 1091 Aran-Villette, Telefon 021 799 24 85, www.mermetus.ch Schweizer Winzer wollen stets die Qualität ihrer Weine verbessern und arbeiten mit wegweisenden Architekten zusammen Die RiojaWeinkellerei Marqués de Riscal wurde vom Stararchitekten Frank O. Gehry entworfen. 10 28 Weinkellerei Das Weingut Cru de l’Hôpital in der Nähe von Murten ist ein 40jähriges Gebäude aus rohem Beton am Fusse des Mont Vully. «2008 wurde es renoviert und kundenfreundlich ausgestattet», sagt der Önologe des Weinguts Christian Vessaz. Fast die Hälfte der produzierten Weine der zehn Hektaren gros sen Weinberge wird vor Ort verkauft: Die Kunden kön nen den Wein verkosten und den Barriquekeller, früher eine Garage, besichtigen. 2009 wurde die Anbauflächen auf biodynamischen Weinbau umgestellt. Er setzte nicht nur auf eine Einzellagenauslese des Chasselas, sondern auch auf Weisswein oder Rotweinspezialitä ten. Sein Traminer (Name des Gewürztraminers in Vully) steht auf der Liste der Schatzkammer des Schweizer Weins. Anfang dieses Jahres hat Vessaz eine Variante auf den Markt gebracht, die von den alten Weinbergen stammt und im Barriquefass gereift ist. Unter den Rotweinen bietet er auch einen zwei Jahre im Barriquefass gereiften GamaretMalbec an. Cru de l’Hôpital, Domaine de la Bourgeoisie de Morat, route du Lac 200, 1787 Môtier-Vully, Telefon 026 673 19 10, www.cru-hopital.ch Grosse Architekten für grosse Weine Von bekannten Architekten mass geschneiderte Bauten sind für gro sse Weingüter, die mitunter mehre re 100 Hektaren umfassen, eine in ternational beachtete Visitenkarte und verleihen ihnen auch ein archi tektonisches Renommee. So haben namhafte Architekten für Bordeaux Schlösser Bauten entworfen: Bernard Mazières hat einige der an gesehensten Kellereinen (Yquem, Petrus, Latour und MoutonRoth schild) entworfen, Jean Nouvel war für das Château La Dominique tätig, Alberto Pinto für das Château Pavie, Christian de Portzamparc für das Château ChevalBlanc, Norman Foster für das Château Margaux, Philippe Starck für das Château les Carmes HautBrion (für 2015 vor gesehen) und der Schweizer Mario Botta für das Château Faugères. Ausserhalb des Bordelais hat Mario Botta das Weingut Petra in der tos kanischen Maremma entworfen, während Herzog & de Meuron in Kalifornien (Weingut Dominus) ge baut haben. Spanien besitzt zahl reiche «ÖnoMonumente» wie die Bodegas Portia in der Ribera del Duero, die von dem im Château de Vincy im waadtländischen Gilly an sässigen Briten Norman Foster ent worfen wurde, oder die von San tiago Calatrava geschaffenen Wel lenformen von Ysios in der Rioja, unweit von Elciego, wo Frank O. Gehry mit der Weinkellerei Marquès de Riscal den musealen «Bilbao Effekt» verlängerte. Der portu giesische Architekt Alvaro Siza Vieira hat die Quinta do Portal im DouroTal sowie die Weinkellerei Adega Mayor im Alentejo entwor fen. Sowohl im Norden (Kalifornien) als auch im Süden (Argentinien, Chile) Amerikas besitzen grosse Marken imposante Weinkeller. In China hat Sako Architects die Weinkellerei Asterisk Winery in Form eines Sterns entworfen. fOtOs: DENis EmERy / swisswiNE pROmOtiON, pD ENCORE! | gENuss 2013 Môtier-Vully, Freiburg Ein Traminerschatz Anz_ «Da kann ich nur sagen: ‹Amore mio!›» fotos: Denis emery / swisswine promotion Denner Kunden-Rating von Linda E., Studentin: r e n n e D t J e t z e rt e n w e b e n i We itieren! f o r p d n u e n n e r- w i n e s h o p . c h Epicuro Primitivo Rosato Puglia IGT, 2012, Apulien, Italien, 75 cl, CHF 7.45 www.d Anz_Encore_Image1_300x460_d.indd 1 23.09.13 15:02 für sie Modische Jeans… denim ist aus keiner garderobe wegzudenken. mit leder und femininen accessoires setzt er starke akzente AuswAhl olivia goricanec & isabelle stüssi 1 2 3 4 5 7 gENuss 2013 7 30 DkNy ENCORE! | Classy & COOl 9 8 1. Nagellack «lost on lombard», OPI, 23.90 Fr. 2. Jacke, Rag & Bone, 850 Fr. 3. Ohrringe aus gold «No. 03», Saskia Diez, ca. 330 Fr. 4. Jeans, Dsquared², 298 Fr. 5. strickjacke, Acne, 398 Fr. 6. 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Inzwischen geniessen die unglaublich guten Abfüllungen der Winzer und Winzerinnen das Image verborgener Edelsteine mit Weltruf.“ Paolo Basso fotos: photos: Yves Bachmann / annaBelle, :www.net a porter.com, Imaxtree, pd Der beste Sommelier der Welt 2013 Bezugsquellen Mit gutem Gewissen verreisen. green style Kofferpacken VON Catharina Fingerhuth Ich packe meinen Koffer und nehme mit … … eine Zahnbürste … Ich packe meinen Koffer und nehme mit … … eine Zahnbürste und Zahnpasta … Ich packe meinen Koffer und nehme mit … … eine Zahnbürste, Zahnpasta und ein Buch … Beim Packen für die Wochenendreise ist es mir wieder eingefallen dieses simple Gedächtnisspiel mit dem ich als Kind die gähnende Langeweile auf Autofahrten vertreiben konnte. Diesmal sollte es einen anderen Zweck erfüllen und mich vor der sich anbahnenden Panik bewahren. Denn die stellt sich jeweils, trotz Reisevorfreude, zuverlässig ein sobald es ans Packen geht. Meine lästige Angst vor dem leeren Koffer rührt daher, dass ich mehr als gut vorbereitet sein will. Ich nehme so ziemlich alles mit, was mich zu Hause durchs Jahr rettet. Selbst wenn ich mich innerhalb Europas bewege, wo alles, was vergessen ging, vermutlich nachzukaufen wäre. Aber eben nur vermutlich. Und wer will schon am Ende der Ferien alles doppelt zuhause haben? Die Macke hat auch ihr Gutes: Wer mit mir reist, schätzt es, sich um nichts als seine Siebensachen kümmern zu müssen. Schliesslich habe ich ja bereits für alle Fälle vorgesorgt. So findet sich nebst Pflastern, Taschentüchern und Sonnencreme stets auch ein Regenschirm in meinem Handgepäck. Sicher ist sicher. Mein grünes Herz schlägt für allerlei weitere sinnvolle Reisehelfer, die ich beim FairShop von Helvetas und Rrrevolve entdeckt habe: … ein Notizbuch aus handgeschöpftem Papier … eine Taschenlampe zum Kurbeln … ein Ladegerät mit Solarbetrieb … biologisch abbaubare Flipflops … eine Bambus-Sonnenbrille … Badetücher aus Biobaumwolle … einen Seidenschlafsack … hübsch verpackte Fairtrade-Kondome … Max Havelaar-geprüftes Trockenfutter … ein Taschenmesser aus heimischem Holz Auf der Einkaufsliste stehen ausserdem: eine Reise-Yogamatte aus Naturkautschuk von Manduca, auf der sich auch bei Regen die Sonne grüssen lässt. Dazu eine Tasche aus wiederverwerteten Saristoffen (bei Beyondyoga). Und für meine Freundin, die ihren Hund dabei hat, gibt es ein Öko-Reisebett, mit dem das gute Tier unterwegs wie auf Wolke sieben schläft (bei Torquato). Ich packe meinen Koffer und nehme mit … Das Spiel zeigte tatsächlich nachhaltig Wirkung: Dank der mantramässigen Aufzählung des Kofferinhalts konnte ich dieses Mal beim Packen kinderleicht Ruhe bewahren. co / SAINT-LOUIS www.saint-louis.com touzeau arts de la table rue du rhône 65, Genf www.touzeau.com SARTORIAL pierre berndt Grand-rue 34/36, Genf SASKIA DIEZ www.saskia-diez.com SCHILLIGER avenue krieg 1, Genf www.schilliger.com SCOTCH & SODA www.scotch-soda.com SELECTION CHOCOLATIERS www.selection-chocolatiers.ch SIEGER www.sieger.org THERESIENTHAL www.theresienthal.de VAL SAINT LAMBERT www.val-saint-lambert.com VELT www.velt.ch VERSACE www.versace.com VILLEROY & BOCH touzeau arts de la table rue du rhône 65, Genf www.touzeau.com YVES SAINT LAURENT www.ysl.com/ch ss o tip's Grand-rue 19, Genf www.tips-geneve.ch NIKE www.nike.com OLIVER PEOPLES www.oliverpeoples.com bei www.mrporter.com OPI www.opiswiss.ch PERLA bei Globus www.globus.ch PIERRE BERNDT Grand-rue 34, Genf www.pierreberndt.ch RAG & BONE bongénie Grieder, bahnhofstrasse 30, ZÜrich www.bongenie-grieder.ch RAYNAUD www.raynaud.fr aux arts du feu alpenquai 28, luZern www.auxartsdufeu.ch REPOSSI www.repossi.com RHODES schilliger, avenue krieg 1, Genf www.schilliger.com ROYAL COPENHAGEN www.royalcopenhagen.com s / co c è G informationen, adressen (arche-höfe) und setzlinge für alte Gemüsesorten: www.prospecierara.ch infos zu alten Gemüse: www.coop.ch/prospecierara bezugsquellen für alte kartoffelsorten: www.christandl.ch; www.kartoffeltaxi.ch bezugsquellen für alte Gemüsesorten sind auch die schweizer Wochenmärkte: daten und orte über: www.marktkalender.ch frische frucht im büro: www.sylvainandco.ch buchtipp: «blaue schweden, Grüne Zebra, roter feurio – alte sorten neu entdeckt» von Martin Weiss, albi von felten, at-verlag, 74 franken so bezugsquellen / fidelio Münzplatz 1, ZÜrich www.fideliokleider.ch ESTÉE LAUDER www.esteelauder.ch FERM LIVING www.fermliving.com FIDELIO Münzplatz 1, ZÜrich www.fideliokleider.ch FRANÇOISE PAVIOT www.francoise-paviot.com GLOBUS www.globus.ch HAMILTON www.hamiltonwatch.com HEREND www.herend.com aux arts du feu alpenquai 28, luZern www.auxartsdufeu.ch HAY www.hay.dk HERMÈS bahnhofstrasse 31, ZÜrich www.hermes.com ITTALA www.ittala.com tip's, Grand rue 19, Genf www.tips-geneve.ch JARS www.jarsceramistes.com bei allen Manor-filialen www.manor.ch KILIAN www.bykilian.com osswald parfumerie, bahnhofstrasse 17, ZÜrich www.oswaldparfum.ch LANCÔME www.lancome.ch LEICHT www.leicht.com LE PIGEON VOYAGEUR www.pigeon-voyageur.ch L’OBJET www.l-objet.com aux arts du feu alpenquai 28, luZern www.auxartsdufeu.ch TOUZEAU ARTS DE LA TABLE rue du rhône 65, Genf www.touzeau.com MANOR www.manor.ch MARC JACOBS www.marcjacobs.com MARIMEKKO www.marimekko.com MONO www.mono.de o os 34 ACNE www.acnestudios.com fidelio, Münzplatz 1, ZÜrich www.fideliokleider.ch ADIDAS www.adidas.ch AEGEAN aux arts du feu, alpenquai 28, luZern www.auxartsdufeu.ch ARAMIS osswald parfumerie, bahnhofstrasse 17, ZÜrich www.oswaldparfum.ch ARMANI www.armani.com AUGARTEN aux arts du feu, alpenquai 28, luZern www.auxartsdufeu.ch AQUA DI PARMA www.acquadiparma.com BACCARAT www.baccarat.com pierre berndt, Grand rue 34/36, Genf www.pierreberndt.ch BAND OF OUTSIDERS www.bandofoutsiders.com BERNARDAUD www.bernardaud.fr BLACK&BLAZE COFFEE ROASTING COMPANY www.blackandblaze.com BERNARDAUD www.bernardaud.fr touzeau, rue du rhône 65, Genf www.touzeau.com BOFFI www.boffi.com BORSALINO www.borsalino.com bongénie Grieder, bahnhofstrasse 30, ZÜrich www.bongenie-grieder.ch BOSS www.hugoboss.com BREITLING www.breitling.com BUCHERER www.bucherer.com BURBERRY ch.burberry.com CESAR www.cesar.it CHRISTOFLE www.christofle.com COMME DES GARÇONS www.comme-des-garcons-parfum.com DIOR www.dior.com DSQUARED2 www.dsquared2.com fotos: pd, aiMée hovinG stylinG: philippe palMa encore! | Genuss 2013 Adressen meine welt 4 5 1 3 2 6 lang Lang kindisch, aber ich mag Angry Birds (4). In SüdfrankreichlernteichzufälligdenEntwickler kennen, ein richtig sympathischer Typ. ote turnschuhe, zerzaustes Haar, freches Lächeln: Lang Lang sieht nicht aus wie ein klassischer Pianist, eher wie der der nette Typ von nebenan, mit dem man einen Abend verbringen möchte. Das 31-jährige Talent hat seine Person zur Marke gemacht und wirbt mit seinem Namen für etliche Unternehmen. Eines seiner Anliegen ist es, die klassische Musik unter Jugendlichen populärer zu machen, etwa als Vorsitzender der Montblanc Cultural Foundation. rückt zu und her: Ich durfte auswählen, was ich wollte. Zurück in New York erwarteten mich sieben riesige Kleiderkartons. Sie haben aber schöne Turnschuhe! Die Carnegie Hall in New York, die Londoner Royal Albert Hall und die Berliner Philharmonie. Ich mag grosse Säle, in denen der Ton zu schweben scheint. In Genf habt Ihr einen kleinen Saal, die Victoria Hall (3), mit einer ebenfalls unglaublichen Akustik. MeineMutter,diemirhilft,mitbeidenBeinen auf dem Boden zu bleiben. Mein Sony-Handy Xperia Z habe ich auch stets dabei, und bis vor kurzem auch meine Transformerfiguren (5). Sie haben die Musik für ein Videogame komponiert. Spielen Sie oft? Sie mögen vor allem Fussball, richtig? IchbinFanvon Barça, dem FC Barcelona (8) Die sind von Nike, ich habe sie in allen Farben. Ich sollte eigentlich Adidas-Sneakers (1) tragen–dasschwarz-goldeneModell mit meinem Namen. Ich finde, auch elegante Schuhe vertragen etwas Farbe, etwa Dunkelblau. Auf der Bühne tragen Sie einen Frack, was ziehen Sie privat an? Giorgio Armani (6) sponsert mich. Bei mei- nem letzten Besuch in Mailand ging es ver- Tragen Sie eine Uhr beim Spielen? Während der Übungsstunden ja, aber nicht bei Konzerten. Eine Uhr macht mein Handgelenk schwerer. Bei wichtigen Anlässen trage ich meine Montblanc Nicolas Rieussec Chronograph Open Date (2). Ein Geschenk, es gibt nur 50 Exemplare davon, darauf bin ich sehr stolz. Welches ist Ihre Lieblingskonzerthalle? Weniger als auch schon, ich habe meine PSP gegen mein Handy getauscht. Ist zwar etwas 8 Ihre nicht klassischen Lieblingsmusiker? Die provokante Lady Gaga (7), Adele, Justin Timberlake, Paul McCartney. gENuss 2013 R 7 Wo fühlen Sie sich zu Hause? Mein Zuhaus sind New York und Peking. Ich bin aber alle zwei Tage an einem anderen Ort. In London mag ich das Langham Hotel (9) – etwa weil es meinen Namen beinhaltet? Was nehmen Sie auf Reisen mit, um sich wie zu Hause zu fühlen? sowie von Bayern München und von Manchester United. | text isabelle mercier ENCORE! fOtOs: fRaNk MENtha/villE dE gENèvE, fabRiCE dall'aNEsE / CORbis OutliNE, alEssaNdRO luCiONi/iMaxtREE, pd fOtOs: pd, aiMéE hOviNg styliNg: philippE palMa das einstige wunderkind aus china ist einer der besten pianisten seiner zeit und wird in asien als superstar gefeiert. in london trug er das olympische feuer 9 35