Handbuch komplett neue Reihenfolge.cdr
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Handbuch komplett neue Reihenfolge.cdr
CAD CAD 4. Semester Objekte erstellen: Flächen Flächen Nach den Linien kommen die Flächen als nächste in der Objekthierarchie. Dies zeigt sich auch in der Anordnung in den Werkzeugleisten. Dort schließen sich die Werkzeugle für die Flächen direkt unterhalb an die der Linien an. Werkzeugkästen zum erstellen und bearbeiten von Flächen Unter dem Symbol für Fläche aus 3 oder 4 Punkten verbirgt sich der Werkzeugkasten für Flächen. Mit den darin erhaltenen Befehlen können Flächen erstellt werden. Für die meisten dieser Befehle braucht man allerdings Linien als Grundlage. Flächen erzeugen Fläche aus 3,4 oder... In der rechten Werkzeugleiste befindet sich unter dem Symbol für Flächen verrunden der Werkzeugkasten mit den Bearbeitungswerkzeugen für Flächen. Mit zwei Ausnahmen spielen diese beim erstellen von Flächen keine große Rolle und werden in einem Kapitel im Anschluss behandelt. Der Befehl Fläche aus planaren Kurven Dieser Befehl biete sich als Einstieg insofern an, da er auf Linien zurückgreifen muss. Das was als erstes geklärt werden muss ist der Begriff planare Kurve. Unter planaren Kurven versteht man alle Kurven, die sich plan auf einer Ebene befinden. Naturgemäß sind dies alle Linien die auf den Konstruktionsebenen gezeichnet werden, sie dehnen sich nur in 2 Dimensionen aus. Der zweite wichtige Punkt den man wissen muss ist, dass diese Linien geschlossen sein müssen, das heißt, dass die Endpunkteder Liniensegmente exakt aufeinander liegen müssen und es keine offenen Linienende gibt. Wenn zwei ineinanderliegende Kurven ausgewählt werden , so wir der Innenraum automatisch ausgespart (wie auch auf dem Befehlsikon abgebildet). Damit der Befehl klappt müssen sich beide Kurven auf der gleichen Ebene befinden und dürfen 18 sich nicht überschneiden. Der Befehl Fläche aus 2, 3 oder 4 Randkurven Im Gegensatz zu dem Befehl “Fläche aus planaren Kurven” müssen hier die Kurven nicht auf einer Ebene liegen, das heißt: sie können in allen 3 Dimensionen des Raumes gekrümmt sein. Jedoch ist die Anzahl der Randkurven auf 2 bis 4 beschränkt. Randkurven Genau wie bei den “Flächen aus planaren Kurven” müssen allerdings auch hier die Endpunkte der Linien exakt aufeinanderliegen. Der Befehl Extrudieren Während man bei einer Fläche aus planaren Kurven noch ein 2 dimensionales Objekt hat, wird beim extrudieren ein 3 dimensionales Objekt erstellt, indem man eine Linie in die 3Dimension “aufzieht”. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob es sich um eine planare Kurve oder ein”3 Dimensionale” Kurve handelt.Man kann die Höhe dieses Objekts entweder nummerisch oder per Mausklick nach Gefühl eingeben. Planare Kurven Gerade extrudieren Mit Deckflächen Unter dem eigentlichen Befehl verstecken sich noch einige wichtige Optionen. Diese werden erst dann in der Befehlszeile eingeblendet, wenn das zu extrudierende Objekt ausgewählt ist. Durch einen einfachen Mausklick auf die entsprechende Stelle in der Befehlszeile kann die jeweilige Option aktiviert werden. Optionen Bei einer dieser Optionen handelt es sich um Deckfläche. Dabei werden die offenen Enden des Extrusionskörpers automatisch mit Flächen verschlossen und alle Flächen zu einem geschlossenen Flächenverband (Volumenkörper) zusammengepuzzelt. Grundsätzlich müssen die Linien die man extrudieren will nicht planar, geschlossen oder zusammengepuzzelt sein. Aber wenn man die Optionen Deckfläche nutzen möchte, müssen genau diese Voraussetzungen erfüllt sein (bis auf das zusammengepuzzelt sein). Weitere Optionen sind die Möglichkeit nach beiden Seiten zu extrudieren, und mit einem Verjüngungswinkel, bzw. An einer Kurve entlang zu extrudieren. 19 Der Befehl Loft Bei diesem Befehl kann man eine Fläche zwischen mehreren Kurven aufziehen. Dabei spielt es keine Rolle wie die Kurven im Raum angeordnet sind und um wieviele Kurven es sich handelt. So ist es kein Problem eine Überblendung zwischen in ihrer Form komplett unterschiedlichen Profilkurven zu erzeugen Kurven Provilkurven Nach Auswahl der zu “loftenden” Kurven und Bestätigung durch die Eingabetaste begegnen wir zum ersten mal der Option”Kurvennähte anpassen”. Das Beispiel direkt unter diesem Absatz verdeutlicht die Möglichkeiten in dem man die Kurvennahtpunkte verschiebt. Das verschieben erfolgt durch einfaches anklicken mit der linken Maustaste und erneutes linksklicken am neuen Standort. Die O-Fang Funktion kann hierbei sehr hilfreich sein. Man beendet den Befehl mit der Eingabetaste. Kurvennaht Kurvennahtpunkte Nach der Option “Kurvennähte anpassen” erscheint das Dialogfeld zum Befehl “Loft”. Hier hat man noch einmal mehrere Optionen mit denen man das Erscheinungsbild der durch Loft erstellten Kurve beeinflussen kann. Wir gehen nur auf die gebräuchlichsten Optionen kurz ein. Option “Stil” Dialogfeld “Loft” Unter der Option “Stil” kann man das Erscheinungsbild durch entsprechende Auswahl des jeweiligen Loftstils beeinflussen. Die Optionen “Normal” und “Exakt” sind praktisch identisch, die Fläche orientiert sich exakt an den Profilkurven. Bei “Verringert” wird ein weicherer Übergang erzeugt. Bei “Gerade” werden die einzelnen Segmente gerade aufgezogen. 20 Der Befehl Aufziehen an einer Leitkurve Der Befehl aufziehen an einer Leitkurve ähneltein bisschen dem extrudieren entlang einer Kurve. Auch hier arbeiten wir mit einer Querschnittskurve die entlang einer Leitkurve zu einer Fläche aufgezogen wird. Leitkurve Querschnittskurve Aber es gibt ein paar gravierende Unterschiede. So wird zum Beispiel die Querschnittskurve immer “Lotrecht” zu der Leitkurve aufgezogen. Dies kann besonders bei engen Kurven zu Falten und Verwerfungen in der erzeugten Fläche führen. Abhilfe schaft meist nur ein größerer Kurvenradius oder ein kleineres Profil Falten Man hat die Möglichkeit entlang der Leitkurve eine beliebige Zahl von Querschnittskurven zu plazieren. Macht man dies, so erscheint die schon von dem Befehl “Loft” bekannte Option “Kurvennaht anpassen”. Kurvennaht Optionen Ebenso wie beim Loften erscheint ein Dialogfeld, in dem man Optionen hat, das Endergebnis der Flächenerzeugung zu beeinflussen. Dies ist z.B. besonders dann notwendig wenn man ein Gewinde mit einer gleichmäßigen Steigung herstellen möchte 21 Der Befehl Aufziehen an zwei Leitkurven Der Befehl aufziehen an zwei Leitkurven ist eine sinnvolle Ergänzung zum aufziehen an einer Leitkurve. Er ermöglicht gut das erstellen von nichtplanaren Deckflächen, besonders wenn diese zwischen zwei Flächen die ineinander gesteckt sind erzeugt werden muss. Die Querschnittskurve Muss dafür exakt an den Leitkurven anliegen. Querschnittskurve Zwei Leitkurven Auch für Situationen, wo es mit einer Leitkurve zu unerwünschten Verwerfungen und einer Faltenbildung kommen kann, ist die zweite Leitkurve sehr gut geeignet, eben diese zu vermeiden und die Vorgaben zur Flächenerzeugung zu präzisieren. Falte Eine Leitkurve Zwei Leitkurven Ebenso wie beim Loften kann ich eine beliebige Anzahl von Profilkurven definieren. Man sollte aber darauf achten, dass die Profilkurven an den Leitkurven anliegen. Ein Problem, das manchmal entstehen kann ist, dass die Kanten einer Fläche die man als Leitkurven benutzen möchte nicht geschlossen sind. Dann muss man diese Kante zu einer geschlossene Kurve duplizieren. Nicht geschlossene Leitkurve Werkzeug zum duplizieren von Begrenzungen Dazu benutzt man den Befehl “Begrenzung duplizieren” aus dem Werkzeugkasten “Kurve aus Objekt”. Dieser befindet sich in der linken Werkzeugleiste direkt unter den Volumenkörperbefehlen. Um die Fläche zu erzeugen muss man dann natürlich gezielt diese Kurven auswählen. Begrenzung duplizieren 22 Der Befehl Fläche aus 3 oder 4 Eckpunkten Der Befehl Fläche aus 3 oder 4 Eckpunkten ist eine einfache und schnelle Methode eine Fläche zu erzeugen. Er ist aber zugleich auch sehr eingeschränkt in seinen Anwendungsmöglichkeiten. Um eine Fläche aus 3 Eckpunkten zu erstellen, kann der Befehl nach der Auswahl des dritten Punktes mit der rechten Maustaste abgebrochen werden. .Alternativ kann der erste Punkt ein zweites mal angeklickt werden. 3 Eckpunkte Bei einer Fläche aus vier Eckpunkten wird der Befehl nach Auswahl des vierten Punktes vom Programm automatisch beendet. 4 Eckpunkte Nur als eine kleine Anmerkung am Rande: Flächen aus 3 Punkten sind immer Plan, während Flächen aus 4 Punkten auch gekrümmt sein können. Der Befehl rechteckige Fläche Dieser Befehl ist sehr einfach zu handhaben, aber zugleich sehr eingeschränkt. Er eignet sich besonders gut um schnell plane Schnitt- und Trimmflächen zu erstellen, bzw. Rechteckige Öffnungen zu verschließen. Dies geschieht über das aufziehen der zwei diagonal gegenüberliegenden Eckpunkte. Eckpunkte Unter dem eigentlichen Befehl befindet sich noch eine Werkzeugleiste mit weiteren Möglichkeiten rechteckige Flächen zu erstellen. Schnittebene Ein sehr praktischer Befehl ist Schnittebene. Mit diesem kann man eine Schnittebene erzeugen, die das zuvor ausgewählte Objekt garantiert komplett schneidet (dies ist zum trimmen notwendig) 23 Der Befehl Rotation Bei dem Befehl Rotation wird eine Fläche erzeugt indem eine Profilkurve um eine Achse rotiert wird. Ähnlich wie an einer Drehbank können nur rotationssymmetrische Körper erzeugt werden. Zuerst muss die Profilkurve ausgewählt werden. Danach muss die Rotationsachse durch einen Startund einen Endpunkt definiert werden. Achse Profilkurve Man kann je nach Profil und gewünschtem Körper die Achsendpunkte auch direkt an der Profilkurve definieren. Achsenendpunkte Das Ergebnis ist bei dem abgebildeten Beispiel ein geschlossener Flächenverband, sprich, ein Volumenkörper. In dem Optionsmenü, das nach der Eingabe der Achsendpunkte erscheint, kann man z.B. festlegen, ob das Profil um die komplette Achse rotiert werden soll oder nur um einen bestimmten Winkel. Standardmäßig sind dort 360° eingestellt. In dem unten abgebildeten Beispiel wurde dieser Wert einmal auf 180° und 220° abgeändert. Die dabei entstehenden Öffnungen sind planar und können relativ leicht geschlossen werden. Optionsmenü 180° 280° TIP! Etwas was beim rotieren unbedingt zu beachten ist, ist dass der OFANG mit aktivierten Endpunktfang bei den Konstruktionshilfen eingeschaltet sein solltet sein sollte, damit man die Rotationsachse genau definieren kann. Tip Tipps Tipp Tips 24 Der Befehl Rotation um eine Leitkurve Der Befehl “Rotation um eine Leitkurve” verbirgt sich unter der gleichen Schaltfläche wie der Befehl “Rotation”. Man muss mit der rechten Maustaste auf das entsprechende Ikon klicken um den Befehl zu aktivieren. Leitkurve Vom Ablauf gleicht die Rotation um eine Leitkurve weitestgehend der Rotation. Nach der Auswahl der Profilkurve hat man allerdings die Möglichkeit eine Leitkurve auszuwählen. Insofern ist der Befehl eine Mischung aus “Rotation und “aufziehen an einer Leitkurve”. Im Unterschied zum letztgenannten Befehl bleibt das Profil immer Lotrecht zur Rotationsachse und nicht zur leitkurve. Der Befehl Füllfläche Dieser Befehl besitzt eine gewisse Ähnlichkeit zu dem Befehl “Fläche aus 2,3 oder 4 Randkurven”. Er unterliegt zwar nicht dessen Einschränkungen, erzeugt aber etwas andere Ergebnisse. So kann man auch Füllflächen erzeugen wenn nur eine oder mehr als vier Randkurven vorhanden sind. Randkurven Füllfläche Je nachdem ob man die Füllfläche auf Randkurven oder die Kanten von Flächen anwendet, kann man ganz unterschiedliche Ergebnisse erzielen. Dies hängt von den Einstellungen im Optionsmenü des Befehls Füllfläche ab. Dieses erscheint automatisch nachdem man die Kurven / Kanten ausgewählt hat und dies mit der Eingabetaste bestätigt hat. In diesem Menü gibt es den Punkt “tangential anpassen”. Dieser ist Standardmäßig beim ersten aufrufen des Befehls aktiviert. Tangential anpassen Füllfläche tangential angepasst Füllfläche tangential nicht angepasst Wenn die Option “tangential anpassen” aktiviert ist, dann erzeugt der Befehl Füllfläche eine Fläche, die sich aus der Ursprungsfläche der ausgewählten Kante tangential heraus entwickelt. 25 CAD CAD 4. Semester Rendern Was versteht man unter Rendern? Der Begriff Rendern kommt aus dem Englischen und bedeutet ursprünglich “Verputzen”. Ein Renderer ist im englischen Sprachraum jemand der einem Gegenstand den letzten Anstrich bzw. das rechte Aussehen verleiht. Der Begriff wurde auch für Architekturzeichner verwendet. Deren Aufgabe war es nicht Baupläne zu zeichnen, sondern durch räumliche, perspektivische und colorierte Zeichnungen den Kunden einen Eindruck zu vermitteln wie die Gebäude später aussehen. Da diese Aufgabe in den letzten Jahren zunehmend von CAD Software übernommen worden ist, wurde dieser Begirff für die entsprechende Funktion in den entsprechenden Programmen weiterverwendet. Beim rendern mit Rhino wird quasi ein Bild von dem ausgewählten Ansichtsfenster gemacht. Wie bei einer Digitalkamera wird dieses Bild als Bitmap abgespeichert, wobei man das Dateiformat wählen kann. Wo versteckt sich die Funktion Rendern? Am einfachsten kann man kann die Funktion Rendern durch die entsprechende Schaltfläche in der Hauptmenüleiste aktivieren. Wenn man zum ersten mal diese Funktion aktiviert wird man enttäuscht sein. Um ein wirklich interessantes Renderergebnis zu bekommen muss man den Objekten von denen man ein Bild machen möchte ein Material zuweisen und diese ausleuchten. Objekten Material zuweisen Die Schaltfläche zum zuweisen von Materialeigenschaften befindet sich in der Hauptmenüleiste. Um es direkt vorauszuschicken: Die Farbe der Layer hat nichts mit dem Material zu tun. In der Ebenensteuerung gibt es aber ein Feld mit dem das Material zugewiesen werden kann. Aber um Verwirrungen zu vermeiden beschränken wir uns nur auf die Schaltfläche in der Hauptmenüleiste. Im dem nun folgenden Menü müssen bestimmte Grundeinstellungen vorgenommen werden. Xx Als erstes muss der Menüpunkt Material ausgewählt werden. In einem zweiten Schritt muss die Funktion Grundlegend aktiviert werden. 1. Material 2. Grundlegend Nun können in dem erschienen Menü grundlegende Einstellungen vorgenommen werden. Zu Diesen gehört die Farbe, die Relexion und die Transparenz. Bei dem Punkt Farbe öffnet sich ein weiteres Menü in dem wir die Farbe über eine Palette oder einen Farbkreis definieren können. Dieses Menü ist in seinem Aufbau identisch mit dem Farbmenü aus der Ebenensteuerung. Auch hier wieder der Hinweis: trotz aller Ähnlichkeit haben sie nichts miteinander zu tun. Wenn man nun noch einmal ein Rendering macht, stellt man sofort den Unterschied fest. Aber wirklich überzeugend ist das nun vorliegende Ergebnis noch nicht. Man muss sich klar machen, dass sich unser Objekt immer noch in einer Art digitalem Niemandsland befindet. Was nützt die höchste Reflextion eines Objektes, wenn sich nichts darin spiegeln kann. Die nächste Augabe besteht darin dieses digitale “Nirvana” zu füllen. Als nächster Schritt um dieses Vakuum zu füllen werden Lichtquellen setzen. Damit diese einen Schlagschatten werfen können brauchen wir aber eine Fläche, auf der der Ring steht. Eine einfache rechteckige Fläche oder ein Block den man schnell auzieht genügen. Diesem Objekt sollten auch Materialeigenschaften zugewiesen werden. Xx CAD CAD 4. Semester Polygonnetz Was versteht man unter einem Polygonnetz? Ein Polygon (Abb.1) ist eine Fläche, die durch 3 bis 4 Punkte im Raum definiert ist und plan ist. Mehrere dieser Flächen ergeben ein Polygonnetz (Abb. 2), wenn sie an den Eckpunkten miteinander verknüpft sind. Polygon (Abb.1) Polygonnetz (Abb. 2) Ein Polygonnetz ist also eine Art Flächenverband, der nur aus planen Flächen besteht. Jedes Polygonnetz ist quasi eine facettiert Oberfläche. Bei diesen Flächen handelt es sich aber nicht um Flächen im herkömmlichen Sinne, so wie wir sie bisher in Rhino erstellt und bearbeitet haben. Es handelt sich vielmehr um einen eigenen Objekttyp. Wichtig: die Polygone und Polygonnetze über die wir gerade reden haben nichts (und zwar rein gar nichts) mit dem Befehl “Polygon” aus der Werkzeugleist “Linien erstellen”(siehe Seite...) zu tun Wo begegnen wir Polygonnetzen in Rhino? Die Frage ist nun wo begegnen wir Polygonnetzen und wofür brauchen wir sie überhaupt? Da wären drei Bereiche zu nennen. 1. Bei der schattierten Anzeige 2. Beim rendern 3. Beim Export in das STL Dateiformat Jeder dieser Bereiche wird in den folgenden Absätzen beschrieben und erörtert. Strenggenommen gibt es noch mehr Bereiche. So kann man ganze Objekte von Anfang an als Polygonobjekt erstellen. Aber für unseren Bereich brauchen wir das so gut wie gar nicht, es soll aber der Vollständigkeit halber hier erwähnt werden. Das Polygonnetze der schattierten Anzeige Bei der schattierten Anzeige begegnen wir dem Polygonnetz seit der ersten Stunde ohne dass wir es bewusst wahrgenommen haben. Das beste Beispiel um die Aufgabe des Polygonnetzes bei der schattierten Anzeige zu erklären ist das einer Kugel. Xx Als Volumenkörper ist eine Kugel in Rhino ein perfekter mathematischer Körper. Das heißt, seine Oberfläche besteht aus unendlich vielen Punkten mit unterschiedlichen Koordinaten im Raum. In der schattierten Anzeige müßte jeder dieser Punkte und das dazugehörige Reflexionsverhalten berechnet werden. Dies würde aber zu viel Rechenkapazität verbrauchen und ein Drehen und Zoomen in Echtzeit unmöglich machen. Rhino behilft sich insofern, dass es die Kugel für die schattierte Anzeige (Abb.2) in einen facettierten Körper umwandelt, der über eine begrenzte Anzahl von Polygonen (Flächen) verfügt und daher schnell und einfach zu berechnen ist. Das ist einer der Gründe, warum es auch die Gitternetzanzeige (Abb.1) gibt. Bei ihr werden noch mehr Rechnerressourcen geschont. Gitternetzanzeige (Abb.1) schattierte Anzeige (Abb.2) Polygonnetz (Abb.3 ) Normalerweise fällt diese Facettierung der Oberfläche so gut wie gar nicht auf. Aus diesem Grund wurde das Polygonnetz in der Abb.3 gelb hinterlegt. Man muss in der Regel schon recht nah an ein Objekt heranzoomen um zu erkennen, dass zwischen den Isolinien der Gitternetzanzeige und der schattierten Fläche oft ein Spalt ist. Dies ist in der Ausschnittvergrößerung von Abb.4 sehr gut zu erkennen. Ausschnittvergrößerung (Abb.4 ) Spalt Das Polygonnetz fällt uns normalerweise nur auf, wenn in der schattierten Anzeige Darstellungsfehler auftreten, die aus einer zu groben Auflösung des Netzes resultieren. Das Netz ist quasi zu grobmaschig. Wir können aber die Auflösung des Netzes beeinflussen und diese Fehler beheben. Bearbeiten des Polygonnetze der schattierten Anzeige Die Abb.5 zeigt einen typischen Darstellungsfehler. Nicht das Objekt ist fehlerhaft sondern nur das Poygonnetz ist zu grob. Abb.5 Abb.6 Man kann die Auflösung des Polygonnetzes in den Dokumenteigenschaften einstellen und verändern. Nach der Korrektur sollte das Objekt dann wie in Abb.6 aussehen. Xx Die Dokumenteigenschaften befinden sich in der oberen Befehlzeile, direkt neben der Funktion des Abspeichern. Abb.1 Dokumenteigenschaften Man muss, um die Qualität und Auflösung des Polygonnetzes zu ändern den Menüpunkt “Polygonnetz” aktivieren. Standardmäßig ist als Vorgabe für die Auflösung des Polygonnetzes (welches auch als Rendernetz bezeichnet wird, weil es mit diesem identisch ist) die Einstellung gezackt und schneller aktiviert (Abb.2). Diese Einstellung führt zu einem grobmaschigen Polygonnetz, das Rechnerressourcen spart und in den meisten Fällen vollkommen ausreicht. Polygonnetz Gezackt und schneller Abb.2 Wenn die Qualität nicht ausreicht kann mann nun die Qualität verbessern entweder indem man den Menüpunkt glatt und langsamer aktiviert, oder indem man direkt benutzerdefinierte Werte in der sich unten anschließenden Tabelle eingibt. Die unten aufgeführten Werte (Abb.3) sind nur als Beispiel zu verstehen, führen aber zu einem deutlich feineren Polygonnetz. Wichtig sind dabei besonders die Werte “maximaler Winkel” und “maximales Seitenverhältnis”. Maximaler Winkel Benutzerdefiniert Maximales Seitenverhältnis Abb.3 Man kann natürlich auch in die andere Richtung gehen und ein Polygonnetz vergröbern. Besonders bei komplexen Objekten (zum Beispiel mit abgerundeten Kanten oder nach boolschen Operationen) kann es oft Minuten dauern bis ein neues Polygonnetz erstellt ist. Man kann diesen Vorgang durch drücken der ESC Taste abbrechen, aber dann hat man nur eine Gitternetzanzeige. Wichtig: Das Polygonnetz, das für die schattierte Anzeige erzeugt wird, wird von Rhino auch zum Rendern benutzt (daher auch die Bezeichnung Rendernetz). Daher sollte man spätestens wenn man mit dem Rendern anfängt das Polygonnetze über die Dokumenteigenschaften auf “glatt und langsamer” stellen. Man kann aber auch einen anderen Weg gehen, der nachfolgend beschrieben wird. Xx Das Polygonnetz zum Rendern Normalerweise benutzt Rhino beim Rendern das Polygonnetz der schattierten Anzeige. Wenn also unser Rendering gezackte Kanten aufweist, können wir das Rendernetz mit dem bisher gelernten verfeinern. Vor jedem Rendern berechnet Rhino dieses Polygonnetz neu. Je nachdem wie komplex ein Objekt ist (denken wir wieder an die abgerundeten Kanten) kann diese Prozedur viele Minuten dauern. Mann kann sich diese Zeit sparen wenn man sein fertiges Objekt in ein Polygonnetz umwandelt. Wichtig: Es empfiehlt sich dafür eine neue Datei anzulegen, da man das originale Rhinoobjekt (in der Regel wird das ein Volumenkörper sein) löschen sollte, denn es ist immer noch vorhanden. Es ist wichtig, das originale Rhinoobjekt in einer separaten Datei zu behalten, da wir weder die meisten Befehle die wir bisher gelernt haben auf unser Polygonnetz anwenden können, noch kann man ein Polygonnetz in einen Volumenkörper zurückverwandeln. Um einen Volumenkörper oder einen Flächenverband in ein Polygonnetz umzuwandeln brauchen wir nur auf den Befehl Polygonnetz aus Fläche/Flächenverbandsatz zu klicken (befindet sich unterhalb der boolschen Vereinigung) und den Aweisungen in der Befehlszeile folgen. Polygonnetz aus Fläche/Flächenverbandsatz Abb.1 Hat man ein Objekt zur Umwandlung ausgewählt, so kann die Feinheit des Polygonnetzes mit zwei Methoden steuern. Als erstes erscheint dein Fenster mit einem einfachen Schieberegler (Abb.2).Je nach Einstellung des selben kann man sich das Ergebniss mit der Option Vorschau anzeigen lassen. Vorschau Abb.2 Man kann aber auch auf die Option genauere Einstellungen gehen. Dann öffnet sich ein neues Fenster (Abb.3), das uns die gleichen Einstellmöglichkeiten bietet wie wir sie aus dem Menü Dokumenteigenschaften / Polygonnetz kennen. Genauere Einstellungen Abb.3 Was die Werte angeht, so sollte man sich an denen für den nachfolgend beschriebenen STL Export orientiere. Xx