die Ausbildung
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die Ausbildung
1 l Rheinbahn AG l Personal- und Sozialbericht 2014 l RHE I N B AHN Abwechslungsreich und zukunftsorientiert: die Ausbildung inhalt schön, dass sie sich für uns interessieren! 04 Ausgezeichnete Konditionen 05 Ausbildung: wird bei uns großgeschrieben 06 Wir setzen uns ein – für Sie 08 Christian Ochotny: Die wissen, wie wir drauf sind! 10 Davina Cavallaro: Die Ausbilder sind cool: gute Kollegen, die mehr draufhaben als wir 12 Daniel Pohl: Wenn einer mal einen Hänger hat, dann ziehen wir ihn mit 14 Daniel Föhr: Die Rheinbahn ist die reinste Spielwiese für einen wie mich 16 Christina Schmitz: Ich fahre gern die sichere Schiene 18 Lina Lorenz: Etwas mit eigenen Händen verändern, was alle sehen 20 Ufuk Sahin: Ohne die Rheinbahn liefe nichts 22 Marc Heintz: Jetzt habe ich meinen Platz gefunden 24 Marcel Tetzlaff: Ich mag’s, wenn es richtig Action gibt 26 Moritz Scheer: Ich schraube einfach gern an irgendwas herum 28 Leon Regener: Auf Außenposten, aber nicht außen vor 30 Kleiner Überblick: die Rheinbahn in Zahlen Denn wir haben viel zu erzählen und viel zu bieten: eine erstklassige Ausbildung in elf Berufen. Und nach dem Abschluss kann es natürlich auch noch weitergehen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, bei uns Karriere zu machen. Wir fördern und unterstützen auf vielerlei Art Fortbildung und Qualifizierung, ganz individuell. Ich weiß, wovon ich spreche: 1976 trat ich bei der Rheinbahn meine Lehre zum Kraftfahrzeugschlosser an – und nach verschiedenen Stationen wurde ich 2010 in den Vorstand berufen. Sehr wichtig auf diesem Weg waren die Menschen im Unternehmen, die mich stets unterstützt haben. Sie haben mich ermutigt, neue Dinge auszuprobieren, und mir Türen geöffnet. Diese Art der Förderung hat bei uns Tradition – und sie ist unsere Zukunft. Eine gute Ausbildung und motivierte Talente sichern unseren Erfolg. Deshalb setzen wir uns für die Azubis ein: weil es einerseits „vernünftig“ ist und weil andererseits viele Rheinbahner hier selbst erlebt haben, was gute Ausbildung bedeutet. Mehr als die Hälfte der Mit arbeiter aus Verwaltung und Technik sind ehemalige Azubis. In welchen Berufen wir ausbilden, was wir alles zusätzlich zu der rein fachlichen Wissensvermittlung anbieten und wie die Azubis ihre Ausbildung hier beurteilen, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Bei uns können Sie was werden! Probieren Sie’s einfach aus. Bis bald, Ihr Klaus Klar 4 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l Ausbildung: wird bei uns großgeschrieben Ausgezeichnete konditionen Nicht nur die Unternehmenskultur stimmt, auch die finanziellen und sonstigen Bedingungen sind attraktiv: • Ausbildungsvergütung: Sie liegt bei den meisten Ausbildungsberufen über dem Branchendurchschnitt. 833,26 Euro im 1. Ausbildungsjahr, 883,20 Euro im 2. Ausbildungsjahr, 929,02 Euro im 3. Ausbildungsjahr, 992,59 Euro im 4. Ausbildungsjahr. • Kostenloses FirmenTicket: Es gilt nicht nur für Düsseldorf, sondern für das gesamte VRR-Gebiet. Das ist eine Menge Geld wert und schont enorm das eigene Konto. • Arbeitgeberzuschuss: Monatlich 13,29 Euro zahlen wir zusätzlich zur Ausbildungsvergütung für vermögenswirksame Leistungen. So lässt sich bereits früh der Grundstock für ein ordentliches Kapital legen. • Betriebsrente: Alle Rheinbahner, auch die Azubis, werden von Beginn an bei einer Zusatzversorgungskasse versichert. Die Beiträge für diese zusätzliche Rentenversicherung zahlt das Unternehmen. • Jahresurlaub: 28 Tage Urlaub erhält jeder Azubi. 4 Im Schnitt sind 110 Azubis bei uns – eine ganze Menge, wenn man jedem einzelnen gerecht werden will. Und das wollen wir unbedingt. Entsprechend aufwendig gestalten wir die Betreuung. Für die kaufmännischen Auszubildenden stehen 42 Ansprechpartner zur Verfügung, bei den gewerblichen Azubis sind es 41 Meister und 7 Ausbilder. Wir bilden derzeit in elf Berufen aus, von der Kauffrau bis zum Gleisbauer, ein sehr interessantes Spektrum! Hier ein Überblick über das, was Ausbildung bei uns bedeutet: • Vermittlung von fachwissen: Sehr wichtig ist natürlich die inhaltliche Ausbildung, das heißt die Vermittlung des nötigen Fachwissens und die Qualifizierung für einen erfolgreichen Abschluss. Die insgesamt rund 100 Meister, Ansprechpartner und Ausbilder sorgen dafür, dass keine Fragen offen bleiben. • Prüfungsvorbereitung: Der hauseigene Werksunterricht findet während der gesamten Ausbildung statt. Vor den Prüfungen wird besonders intensiv geübt, und wer trotzdem Lücken hat, weiß immer, an wen er sich wenden kann. Dass wir mit unserem Konzept richtig liegen, zeigen uns die überwiegend sehr guten Abschlüsse und die Auszeichnungen der IHK, die wir in vielen Jahren erhalten haben. • sozialpädagogische tage: Sie finden zu Beginn der Ausbildung statt, und zwar gemeinsam für kaufmännische und gewerbliche Azubis. So lernen sie einander kennen – und sie erfahren, welche Werte wir im Unternehmen leben wollen. • zusammengehörigkeitsgefühl stärken: Im weiteren Verlauf der Ausbildung veranstalten wir gemeinsame Ausflüge oder Ähnliches. Sie stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und tragen dazu bei, dass auch weit voneinander entfernt arbeitende Azubis miteinander in Kontakt bleiben. Wir schaffen damit die Grundlage, dass sich später die Mitarbeiter der unterschiedlichsten Abteilungen kennen – und Verständnis für die Aufgaben der jeweils anderen entwickeln. So tragen unsere Azubis von Anfang dazu bei, das in großen Unternehmen häufig anzutreffende Schubladendenken zu vermeiden. • Übernahmegarantie: Alle Azubis werden nach ihrem Abschluss garantiert für ein Jahr übernommen. So erlangen sie direkt im Anschluss an ihre Ausbildung Berufserfahrung. Auch die Übernahmequote in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis danach erreicht einen sehr guten Wert: nämlich 70 bis 80 Prozent. 5 Mal schauen, worum es geht? In unserem Online-Portal sind alle Berufe, in denen wir ausbilden, ausführlich beschrieben. wir setzen uns ein – für sie Eine solch umfassende Betreuung und ein solches Angebot aufrechtzuhalten erfordert enorm viel Einsatz von uns – fachlich und menschlich. Wir sehen es so: In erster Linie haben wir es mit jungen Menschen zu tun, die in zweiter Linie Auszubildende sind. Und nur, wenn wir sie davon überzeugen können, dass in der Rheinbahn auch die menschlichen Qualitäten stimmen, werden sie sich für das Unternehmen ebenso einsetzen, wie wir es jetzt für sie tun. Dass unsere Bemühungen wahrgenommen werden und auf fruchtbaren Boden fallen, zeigen die Selbstporträts von elf Azubis, die stellvertretend für alle stehen. Sie berichten von ihrem Beruf, von den Begegnungen im Unternehmen und wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Außerdem gibt es bei Youtube informative Filme zu allen Berufen. Hier die gekürzte URL zum schnellen Finden aller Azubi-Filme: t1p.de/cyl1 lust bekommen? Dann bewerben! Online: www.rheinbahn.de/karriere/ausbildung Für die Bewerbung sind folgende Unterlagen nötig: • Bewerbungsschreiben, • tabellarischer Lebenslauf, • die letzten beiden Schulzeugnisse. fragen? hier gibt’s Antworten! Bei Fragen zum Auswahlverfahren: Michael Tonder Telefon: 0211.582-1362 [email protected] Bei Fragen zur technischen Ausbildung: Volkmar Fornfeist Telefon: 0211.582-1540 [email protected] Berthold Meier Telefon: 0211.582-1519 [email protected] Bei Fragen zur kaufmännischen Ausbildung Agathe Böhm Telefon: 0211.582-1362 [email protected] Weitere Bescheinigungen, etwa über ein Praktikum, können ebenfalls beigefügt werden. wir sind stolz auf sie – und freuen uns, dass sie hier sind! guter einstieg – gutes leben Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter in der Verwaltung und in der Technik sind ehemalige Azubis. Das heißt, sie bleiben wenn möglich über den Ausbildungsabschluss hinaus – wegen der vielen Vorteile und der guten Atmosphäre, die sie hier kennengelernt haben. Im Gesamtdurchschnitt gehören die Mitarbeiter rund 19 Jahre dem Unternehmen an. 6 7 8 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Christian Ochotny | 19 Jahre Ausbildung zum KIA-Mechatroniker (Duales Studium) 1. Ausbildungsjahr Abitur die wissen, wie wir drauf sind! b ei der Rheinbahn fahre ich zweigleisig. Ich mache eine kooperative Ingenieursausbildung. Zwei Tage in der Woche bin ich in der Uni statt im Betrieb – der Campus ist in Velbert-Heiligenhaus und gehört zur Hochschule Bochum. Diese Phase dauert zwei Jahre. Danach folgt das Vollzeitstudium. Ein Studium allein hätte ich zu trocken gefunden. Ich studiere Maschinenbau. Technik, das musste einfach sein, das hat mich schon immer interessiert. Genau, wie mich das Befördern Tausender von Menschen fasziniert. Etwas für die Menschen zu tun, das ist doch etwas Schönes. Das ist wichtig, wenn man sieht: Die Menschen brauchen diese Beförderungsmittel. Es macht Spaß, wenn man etwas für die Leute tut. Klar, die ärgern sich zwischendurch auch mal, wenn was nicht funktioniert. Das ist ja normal. Aber wenn es läuft, sagt keiner was, ein bisschen Lob wäre ab und zu doch auch ganz nett. Ich komme aus Wuppertal und lernte die Rheinbahn kennen, weil ich öfter mit ihr nach Düsseldorf fuhr. Ich mag die Stadt. Als ich nach der Schule eine duale Ausbildung suchte, habe ich gesehen, dass die Rheinbahn so etwas anbietet. 8 wer wagt, gewinnt Ich habe alles auf eine Karte gesetzt und nur die eine Bewerbung abgeschickt – und konnte tatsächlich am Einstellungstest teilnehmen. Ich wurde sogar zum Vorstellungsgespräch eingeladen! Da fragte mich eine Mitarbeiterin aus der Personalabteilung, ob es nicht ein bisschen naiv sei, nur eine Bewerbung zu schreiben. Die Frage hat mich kalt erwischt, also hab’ ich einfach nur gelächelt. Und dann kam eine Woche später der Anruf: „Wir haben uns für Sie entschieden.“ Ich konnte es kaum glauben! Und die Ausbilder hier: super! Nach zwei Wochen wussten die genau, wie wir ticken. Die haben hier so einen guten Draht zu uns, wie ich das bei keinem Lehrer an meiner Schule erlebt habe. Wir haben so viel Spaß! Und gleichzeitig stimmt bei ihnen die Balance zwischen Kumpel sein und Ausbilder. Wenn nötig, können sie auch streng sein. Sie sind vor allem immer da, wenn wir Hilfe brauchen. Rechtwinklig Feilen ist so eine Sache, bei der man richtig ins Schwitzen kommt und sie uns bei der Stange halten. Wenn man einmal mit der Feile danebenzieht, dann ist alles falsch. Wir Azubis denken dann: Wieso müssen wir diesen Kram eigentlich machen? Mein Vater hat das ja auch vor dreißig Jahren lernen müssen, der war Werkzeugmacher. Aber es ist schon so: Man muss als Mechaniker den Stoff kennenlernen, mit dem man umgeht. Die Ausbildung samt Studium dauert viereinhalb Jahre. Wenn ich nach zwei Jahren nur noch zur Uni gehe, habe ich bei der Rheinbahn einen Praktikumsvertrag. Ich arbeite dann in den Semesterferien als Praktikant, wenn ich nicht gerade Urlaub nehme. Dafür bekomme ich das ganze Jahr hindurch mein Ausbildungsgehalt. Das ist eine große Motivation. unterstützung in allen lebenslagen Klar ist diese Doppelbelastung zwischendurch gelegentlich stressig, aber sie ist zu bewältigen. Wir können hier im Betrieb auch sagen: Ich bräuchte jetzt mal ein Stündchen, um was für die Uni zu tun – zum Beispiel vor Klausuren. Dann wird uns das ermöglicht. Unsere Ausbilder sind ja auch daran interessiert, dass wir das schaffen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich später einmal als Ingenieur für die Planung der Schienennetze verantwortlich bin oder für das Rekonstruieren von bestimmten Maschinenteilen. Ich will was aus mir machen. Mal in eine Führungsposition reinkommen. Man kann sich hier recht gut hocharbeiten, wenn man Leistung bringt. Leiter einer Abteilung zu sein, das wäre mein Traum. 9 10 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Davina Cavallaro | 19 Jahre Ausbildung zur Mechatronikerin 1. Ausbildungsjahr Abitur die Ausbilder sind cool: gute kollegen, die mehr drauf haben als wir M ein Opa wollte immer, dass ich Schlosser werde. Der hat nämlich eine Schlosserei. Wenn es nach ihm ginge, dann würde ich sie mal übernehmen. Mein Opa weiß, dass ich immer so was in dieser Richtung machen wollte. Schon als ich neun Jahre alt war, habe ich am liebsten mit Werkzeug gespielt. Irgendwann fing ich an, mit meinem Vater an Autos rumzuschrauben. Das war für mich das Größte. Während der Schulzeit absolvierte ich ein Praktikum in einer Autowerkstatt. Das hat mir gezeigt: Ich mag zwar Autos, doch in einer Autowerkstatt zu arbeiten, das ist nicht das Passende für mich. Aber die Richtung stimmte halt schon. Durch meinen Vater bekam ich schließlich einen kleinen Einblick in den Beruf des Elektronikers. Das ist nämlich 10 seine Arbeit. Nun war ich in der Zwickmühle. Ich musste mich entscheiden, ob ich Mechanikerin oder Elektronikerin werden wollte – ich konnte es nicht. Also habe ich die Berufe einfach im Doppelpack gewählt: Ich werde Mechatronikerin. zeit für alle, vor allem für die schwächeren Diesen Ausbildungsberuf kann man nicht in jedem Betrieb erlernen. Zum Glück bietet die Rheinbahn das an. Die Ausbildung hier ist nämlich eine wirklich tolle Sache – besonders meine Ausbilder sind cool. Die kümmern sich um uns. Erst dachte ich: Die sind ja genau wie unsere Lehrer an der Schule. Aber keineswegs! Sie sind eher kumpelhafte Kollegen, die aber mehr drauf haben als wir und uns ihr Wissen einfach nur vermitteln. Wenn mal ein Azubi dabei ist, der etwas nicht so gut versteht, dann nehmen sich unsere Ausbilder echt Zeit für ihn. So lange, bis er es verstanden hat. Auch wenn die anderen dann schon längst Feierabend haben. Dieses gute Verhältnis zu den Ausbildern ist für mich persönlich sehr wichtig. So fällt es mir auch leichter, jeden Morgen um vier Uhr aufzustehen, damit ich pünktlich von Mönchengladbach hierher komme. Ich fahre mit der Bahn. Mein altes Schätzchen, einen Saab 900, lasse ich in der Woche lieber zu Hause stehen. Das ist billiger, ich bekomme nämlich von der Rheinbahn ein Ticket für die Bahn. interessante Perspektiven Dass es kaum Mädchen in meinem Beruf gibt, stört mich nicht. In meinem Ausbildungsjahr bin ich sogar der einzige weibliche Azubi. Ich denke gar nicht darüber nach. Ich überlege, ob ich nach meiner Ausbildung noch studieren werde. Bei der Rheinbahn wird das ja glücklicherweise unterstützt. Ich meine, hier bekommt man die Möglichkeit dafür. Wenn man so einen Arbeitgeber hat, warum sollte man die Chance nicht nutzen? 11 12 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Daniel Pohl | 19 Jahre Ausbildung zum Industriemechaniker Letztes Ausbildungsjahr Realschulabschluss wenn einer mal einen hänger hat, dann ziehen wir ihn mit d ie Rheinbahn war schon für meinen Urgroßvater die richtige Wahl. Und auch ich habe goldrichtig getippt – aus einer von acht Zusagen für einen Ausbildungsplatz. Ich werde über dreieinhalb Jahre zum Industriemechaniker ausgebildet. Da sind wir praktisch Mädchen für alles, was mit den Schienenfahrzeugen zu tun hat. Wir warten die Fahrzeuge, gucken, dass die problemlos laufen. Wir müssen die Sicherheit der Bahnen gewährleisten. Ob das jetzt die Bremse ist oder ein Fahrgestell, ob das die Karosserie ist oder der Stromabnehmer. Diese Arbeit ist sehr vielfältig. Und gerade das mag ich. Ich hatte schon nach dem Einstellungsgespräch ein gutes Gefühl. Ich wurde direkt am selben Abend noch angerufen. „Herr Pohl, herzlichen Glückwunsch, Sie können die Stelle haben.“ Dass ich so schnell Bescheid bekam, fand ich sehr korrekt. Das war bei den anderen Firmen, bei denen ich mich beworben hatte, nicht so. Die ließen 12 mich zum Teil zwei Monate im Ungewissen. Die Chance auf eine Übernahme nach der Ausbildung war für mich ein weiteres wichtiges Kriterium. Ich denke, die Rheinbahn, die geht nicht pleite. Die gehört der Stadt. Das ist schon beruhigend, wenn man sieht, was draußen auf dem Arbeitsmarkt los ist. auch gut. Die Prüfungsvorbereitung ist sehr intensiv. Vor der Theorieprüfung haben wir wirklich gebüffelt. Wir sind eine gute Truppe. Wenn einer nicht gut drauf ist, dann ziehen wir ihn mit. Dann machen wir halt mal weniger und am nächsten Tag geht’s wieder voll zur Sache. Was den Job selbst angeht, so war ich mir schon früh sicher. Während der Schulzeit absolvierte ich ein Praktikum in meiner Heimatstadt Grevenbroich. Es gab drei Bereiche – einer davon war Industriemechanik. Treffer. Ich glaube, ich bin der geborene Industriemechaniker. So wie mein Vater. kollegiales Verhalten – auch das wird geübt Jede Menge Abwechslung Hier wird es nicht langweilig. Wir durchlaufen ja verschiedene Abteilungen. Zum Beispiel die Unfallinstandhaltung. Da entstehen immer neue Aufgaben, schließlich ist kein Unfall wie der andere. Mal musst du nur ein Blech raustrennen, ein anderes Mal eine halbe Bahn zerlegen und neu zusammenbauen. In dieser Abteilung möchte ich auch gern landen, wenn ich nach der Ausbildung übernommen werde. Die Ausbildung ist hier übrigens richtig gut. Prüfungsangst gibt es praktisch nicht. Dafür sorgen unsere Ausbilder. Wenn man hier ein bisschen Einsatz zeigt, dann schafft man das Pensum Die Ausbilder achten auch darauf, dass wir uns nicht hängen lassen. Und wenn, dann sehen sie zu, dass wir wieder in die Pötte kommen. Da helfen wir uns auch gegenseitig. Bei den sozialpädagogischen Tagen in Winterberg haben wir intensiv geübt, wie wir als Kollegen fair miteinander umgehen. Wie löse ich Konflikte? Wie bringe ich Kritik an, ohne jemanden zu beleidigen? Das macht sich bemerkbar, ein tolles Klima ist das hier. Wir Azubis treffen uns öfter auch nach der Arbeit. Oder wir machen was am Wochenende zusammen. Da haben sich schon echte Freundschaften entwickelt. Auf jeden Fall möchte ich hier noch weiter kommen – den Meister oder Techniker erwerben. Ich will diese Qualifikation nebenbei machen, damit ich im Beruf bleibe. Ich sage mir: Komm, jetzt ziehst du das einmal durch – dann hast du das. Und wenn alles klappt, dann leite ich in ein paar Jahren vielleicht ein Team. 13 14 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Daniel Föhr | 22 Jahre Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik 2. Ausbildungsjahr Fachabitur die rheinbahn ist die reinste spielwiese für einen wie mich war mir aber zu trocken und zu schwer. Ich habe abgebrochen. Und das war genau die richtige Entscheidung. Meine Ausbildung hier ist nämlich alles andere als trocken. Sie ist vielseitig und spannend. Ich durchlaufe viele Abteilungen, lerne vieles kennen und weiß am Ende, worauf ich mich spezialisieren will. für den Überblick in viele Abteilungen b ei der Rheinbahn ziehe ich Strippen. Mit meiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik ist für mich ein Kinderwunsch in Erfüllung gegangen. Mit Schaltern und Kabeln zu arbeiten und experimentieren, das hat mich schon als kleinen Jungen fasziniert. Ich habe in der neunten Klasse ein Praktikum bei einem Elektriker für Energie- und Gebäudetechnik gemacht. Danach war mir klar, wohin die Reise gehen soll. Für mein Fachabitur wählte ich natürlich den Schwerpunkt Elektrotechnik. Ich wusste: Das macht mir Spaß, das ist mein Weg. Zur Rheinbahn bin ich dann allerdings über einen Umweg gekommen. Bevor ich mich um diesen Ausbildungsplatz beworben habe, studierte ich an der Fachhochschule Köln vier Semester Ingenieurwissenschaften. Das Studium 14 Gerade am Anfang legt die Rheinbahn viel Wert darauf, dass man erst mal die Grundlagen versteht, damit man die weiteren Ausbildungsjahre problemlos schafft. Es macht einfach Spaß, viele verschiedene Abteilungen kennenzulernen. Man erhält einen Überblick. Welche Elektronikrichtungen gibt es eigentlich? Welche davon liegt mir am meisten? Meine erste Abteilung war die Betriebswerkstatt in Lierenfeld. Da half ich bei der Inspektion und Wartung von Bahnen. Anschließend war ich im Team Elektronik in Heerdt. Das kümmert sich um die Fahrzeugelektronik, etwa wenn Fehler auftreten und Bauteile ausgetauscht werden müssen. Zurzeit bin ich in der Abteilung Fahrgastbediengeräte. Wir prüfen die Ticketautomaten, warten und setzen sie instand. Die Rheinbahn ist also die reinste Spielwiese für einen wie mich. Elektronik gibt es in der Straßenbahn, in sämtlichen Steuerungsanlagen und auch in den kleinsten Bauteilen. Da muss vieles immer wieder instandgesetzt oder ausgetauscht werden. Es kommt also keine Langeweile auf. Großen Spaß macht mir die Straßenbahnelektronik. Die praktische Ausbildung ist super aufgebaut. Man beginnt mit einfachen Schaltungen, zum Beispiel einem Lampenstromkreis. Dann wird es immer komplexer, und am Ende baut man sogar anspruchsvolle Schützsteuerungen. Die können Anlagen ansteuern, einschalten, ausschalten. Mehr als nur eine rein fachliche Ausbildung Das Schöne bei der Rheinbahn ist, dass wir auch viele Sachen neben der Ausbildung machen. Es gibt eine Kennenlern- und eine Abschlussfahrt und zwischendurch Ausflüge. Vor Kurzem haben wir uns das Haus der Geschichte in Bonn angeschaut. Das war interessant. Solche Aktionen schaffen eine tolle Atmosphäre unter uns Azubis. Die Rheinbahn ist nicht umsonst schon mehrfach für ihre hochwertige Ausbildung ausgezeichnet worden. Ich fühle mich hier wunderbar aufgehoben. Klar, dass ich gern nach der Ausbildung bleiben würde. In einer Werkstatt arbeiten oder Einsätze im Notfallwagen fahren. Mal sehen, wohin es mich verschlägt. Auf jeden Fall will ich mich nach der Ausbildung noch weiterbilden. Zum Beispiel Techniker werden – das könnte ich mir sehr gut vorstellen. 15 16 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Christina Schmitz | 21 Jahre Ausbildung zur Industriekauffrau 3. Ausbildungsjahr Abitur e igentlich wollte ich ja nach dem Abitur studieren. Eventmanagement. Leider ist das ein Studiengang, der in der näheren Umgebung nur von Privatunis angeboten wird. Zu teuer also. Dann kam ich auf die kaufmännische Ausbildung. Ich denke, das ist eine solide Basis, die man gut ausbauen kann. Außerdem ist ein Studium noch keine Garantie für einen anschließenden Arbeitsplatz. Mal ganz abgesehen davon, dass man während einer Ausbildung schon sein eigenes Geld verdient. Bei der Rheinbahn setze ich eine Familientradition fort – außer meinem Vater, der hier im Fahrplanbüro sitzt, arbeiten noch vier weitere Verwandte hier. Von meiner Schwester beispiels- ich fahre gern die sichere schiene weise wusste ich, was für eine gute kaufmännische Ausbildung einem bei der Rheinbahn geboten wird. Sie arbeitet jetzt in der Kreditorenbuchhaltung. Viel üben bringt erfolg Wir sind zurzeit 18 kaufmännische Azubis, und die Rheinbahn kümmert sich wirklich sehr um uns. Die Ausbilder üben beispielsweise mit uns frühere Beispiele von Fragestellungen der IHK, um uns fit für unsere eigene Prüfung zu machen. Und es wirkt: In der Zwischenprüfung hat mir nur ein einziger Punkt für die Eins gefehlt. Es gibt mir Sicherheit, dass die Rheinbahn ein Unternehmen der Stadt ist. Busse und Bahnen werden immer gebraucht. Uns allen wird die Übernahme für ein Jahr nach der Ausbildung garantiert. Damit ist mir schon ein Jahr Berufserfahrung nach meiner Ausbildung gewiss. Ich dachte mir, ich fahr‘ die sichere Schiene. Für mich war schnell klar: Ich möchte in den Personalbereich. Dort analysiere ich für meine Facharbeit gerade den Bewerbungsverlauf von Praktikanten – von der Bewerbung bis zum ersten Praktikumstag. neue orientierung An die Uni möchte ich übrigens immer noch. Aber: Mein Wunschfach hat sich geändert. Jetzt, da ich einen Einblick in die kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Abläufe bekommen habe, würde ich gern Betriebswirtschaft studieren. 16 17 18 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Lina Lorenz | 18 Jahre Ausbildung zur Fahrzeuglackiererin 2. Ausbildungsjahr Realschulabschluss etwas mit eigenen händen verändern, was alle sehen d ie Farbe bringe ich in die Rheinbahn. Ich lerne hier nämlich, wie man Bussen und Bahnen ein neues Make-up verpasst. Meine Ausbildung zur Lackiererin hat sich als wahrer Glücksgriff erwiesen. Es ist toll, wenn man mit seinen Händen Veränderungen schaffen kann, an denen andere Freude haben. Dabei war es ein reiner Zufallstreffer, dass ich hier gelandet bin, obwohl mein Vater, mein Onkel und mein Cousin hier arbeiten. Aber als ich mit der Schule fertig war und ein Praktikum hinter mir hatte, war ich ratlos. Mein Vater brachte mich auf die Rheinbahn. Ich habe im Internet gesehen, dass sie auch Fahrzeuglackierer ausbilden. Da griff ich zu. Ich arbeite nämlich gern mit Farben und habe schon immer mit großem Vergnügen gezeichnet. weibliche lackierer: eher selten Mit meinem Vater habe ich schon früher an Autos herumgeschraubt. Jetzt bessere ich die Lacke von Bussen aus oder verpasse silbernen Bahnen einen roten Kopf. Vielleicht ist es ein ungewöhnlicher Beruf für ein Mädchen – ich bin der einzige weibliche Azubi in meiner Berufsschulklasse. Aber ich stehe auf bunte Lacke und auf Veränderung. Und ich möchte hinterher sehen, was ich verändert habe. Hier bei der Rheinbahn bekomme ich das nötige Wissen: Wie funktioniert eine Untergrundvorbehandlung, wie entfernt man Rost oder verhindert, dass sich 18 welcher bildet? Ich erlerne verschiedene Lackiertechniken – vom Auftrag mit der Spritzpistole bis zu Folienschnitten. Dafür braucht man eine besonders ruhige Hand. Man lackiert eine Platte, trägt eine Folie auf und zieht dann mit einem Kreisschneider oder mit einem Skalpell Schnitte hinein. Anschließend wird das ausgehoben, was lackiert werden soll. So entsteht beispielsweise ein pinkfarbenes Muster auf silbernem Grund. Das bedarf schon einiger Übung. Und es ist sportlich: Der große Lackbecher wiegt ganz schön und die Pistole kommt noch dazu. Da muss man körperlich fit sein. chemie in der Praxis: viel einfacher als in der schule Für die Prüfungen lernen unsere Ausbilder viel mit uns. Über die Lacke selbst erfahren wir viel im Fach Technologie. Etwa, welche Verdünnung zu einem Lack passt, damit er nicht reißt oder klumpig wird. Dadurch, dass wir praxisbezogen lernen, ist die Chemie einfacher als in der Schule. Und es bereitet mir wirklich Freude. Wenn ich im nächsten Sommer fertig werde, bin ich Fahrzeuglackiererin der Industrie. Dann möchte ich gern meinen Meister machen. Nicht das Entscheidende, aber was mir abgesehen von allem anderen auch gut gefällt: dass ich in den Pausen einfach mal so meinen Vater oder meinen Cousin besuchen kann. 19 20 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Ufuk Sahin | 24 Jahre Ausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker 3. Ausbildungsjahr Realschulabschluss ohne die rheinbahn liefe nichts werden will, freuten sie sich sehr. Die Rheinbahn bietet einen sicheren Arbeitsplatz, das allein fanden meine Eltern schon richtig gut. Egal welchen Beruf ich hier ausübe. große klasse: die unterstützung o hne die Rheinbahn gäbe es hier in Düsseldorf Chaos. Der Verkehr würde zusammenbrechen. Mit der Rheinbahn läuft es. Das imponiert mir. Busse und Bahnen gehören zum täglichen Leben. Ich dachte mir: Da bewirbst du dich für eine Ausbildung. Ich wollte schon immer ins Handwerk, Büroarbeiten liegen mir nicht sonderlich. Ich finde es langweilig, Papierkram zu machen oder vor dem PC zu sitzen. Ich bin als Türke in Ratingen geboren. Doch ich habe mich für einen deutschen Pass entschieden, weil ich hier aufgewachsen bin. Ich lebe noch zu Hause. Meine beiden Brüder arbeiten in kaufmännischen Berufen. Meine Eltern wollten gern einen Handwerker in der Familie haben. Als ich dann erzählte, dass ich Karosseriebauer bei der Rheinbahn 20 Als ich früher einmal in einer anderen Firma jobbte, erzählte mir einer der Kollegen vom Beruf des Karosseriebauers. Ich informierte mich auf der Arbeitsamtseite im Internet und fand die Beschreibung gut. Dann entdeckte ich, dass die Rheinbahn Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker ausbildet, und dachte mir sofort: Das ist meine Chance! Ich habe sie ergriffen und bin jetzt hier. Ich weiß nicht, wie es in anderen Werkstätten zugeht, aber hier bei der Rheinbahn wird einem in der Ausbildung sehr geholfen. Ich absolviere viele Lehrgänge. Die Prüfungsvorbereitungen sind perfekt. In der Schule zum Beispiel, da war ich in Mathe nie so gut. Jetzt muss ich viel rechnen. Aber jetzt gebe ich mir mehr Mühe, als ich es vorher getan habe. Denn das, was ich hier tue, ist wichtig für meine Zukunft ... Das sehe ich nun ganz anders als früher. Hier bei der Rheinbahn will ich auch einen guten Abschluss machen. Leute stehen recht gut. Im Moment bin ich Single, aber ich möchte irgendwann gern eine Familie gründen. Und der möchte ich natürlich etwas bieten. Die Chance, die mir die Rheinbahn gibt, werde ich deshalb nutzen, so gut ich kann. Wir haben hier auch viel Spaß, machen viele Ausflüge zusammen. Einmal haben sich alle Kollegen zusammengesetzt, die einen Migrationshintergrund haben. Wir haben darüber gesprochen, wie es ist, aus einem anderen Land zu kommen. Ich war überrascht, aus wie vielen Ländern viele Mitarbeiter stammen. Die können auch alle sehr gut deutsch. Und ich finde, das gehört dazu, dass man die Sprache des Landes spricht, in dem man lebt. Ich glaube, das hilft einem auch, Freunde zu finden und hier klarzukommen. Viele chancen Wir haben hier ein garantiertes Übernahmejahr, wenn wir fertig sind. Und dann muss man gucken, ob man weiter bleiben kann. Die Chancen für junge 21 22 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Marc Heintz | 24 Jahre Ausbildung zum IT-Systemelektroniker 1. Ausbildungsjahr Realschulabschluss Jetzt habe ich meinen Platz gefunden war es überall dasselbe. Irgendwann habe ich mich dann von dem Gedanken verabschiedet, Schreiner zu werden. Dann zogen wir um, von Düsseldorf nach Mönchengladbach. Ein Nachbar war Filialleiter bei einem Getränkehändler. Dort habe ich dann gejobbt. Vier Jahre lang. Ich wohnte weiter zu Hause und genoss es einfach, eigenes Geld zu verdienen. Die freie Zeit verbrachte ich am Computer. So vergingen ein paar Jahre, viel zu viele. Irgendwann hat es mich dann gepackt und ich habe dachte: Jetzt muss ich den Absprung finden, sonst ist es zu spät. super bewerbungsverfahren d ie Rheinbahn kam spät. Das lag aber an mir. Ich habe ziemlich lange gebraucht. Bevor ich hier gelandet bin, habe ich nämlich eine berufliche Irrfahrt hinter mich gebracht. Eigentlich sollte ich Schreiner werden. Mein Vater wollte das so. Er ist gelernter Schreiner. Anfangs hatte ich auch gar nichts dagegen. Möbel machen, das fand ich eine gute Sache. Ich würde sagen, dass ich kreativ bin und handwerklich auch einiges drauf habe. In der Schulzeit habe ich also schon mit passenden Praktika angefangen. Aber nie fertigte ich Möbel. Ich bin immer nur auf Baustellen gewesen, habe Türen angepasst, Fußleisten angeklebt und so weiter. In den vier oder fünf Schreinereien, in denen ich Praktika absolvierte, 22 Ich würde sagen, dass ich von Natur aus Elektroniker bin. Schon als Kind schraubte ich oft die Lautsprecher vom PC auseinander und konfigurierte sie mit anderen. Überhaupt habe ich immer irgendwas am Rechner oder an elektronischen Teilen gefrickelt. So kam ich auf die Idee, IT-Systemelektroniker zu werden. PCs einrichten und gleichzeitig in der Lage sein, die Elektronik zu machen – das Ist doch toll. Planspiele für trainingszwecke Die Berufsschule erledige ich spielend. Die Praxis ist abwechslungsreich und macht Spaß. Bislang bin ich eigentlich mit nichts anderem beschäftigt als die Elektroniker und die Mechatroniker. Zunächst haben wir den Elektronikgrundlehrgang gemacht und jetzt arbeiten wir mit Metall. Richtig cool war ein Wirtschaftsplanspiel, an dem nur wir IT-Systemelektroniker teilgenommen haben. Wir mussten so tun, als ob wir eine Firma gründen – mit drei Millionen Euro Startkapital. Wir sollten Spülmaschinen virtuell verkaufen. Dazu gehören natürlich Einkauf, Standortbestimmung, Werbung und so weiter. Und am Ende kamen die Bilanzen. Ich sehne mich schon wieder danach, endlich mal wieder mit Leitungen zu arbeiten, das habe ich im ersten Ausbildungsjahr gar nicht gemacht, aber das kommt zum Glück bald. Auf jeden Fall habe ich endlich meinen Platz gefunden. Das ist wirklich gut, sehr gut. Die Rheinbahn hat mir von allen Unternehmen, über die ich mich erkundigt hatte, am besten gefallen, schon der Aufbau der Online-Bewerbung. Alles auf einer Seite, Formular einfach ausfüllen, Anhänge. Fertig. Auch der Einstellungstest war gut. Ich bin froh, dass ich damit Erfolg hatte. Dass ich beruflich endlich gelandet bin. 23 24 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Marcel Tetzlaff | 20 Jahre Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb 3. Ausbildungsjahr Realschulabschluss mit Qualifikation ich mag’s, wenn es richtig Action gibt Zum Schluss muss dann erneut ein Plan her, damit alles wieder normal läuft. Damit nicht ein Kollege den ganzen Tag mit 40 Minuten Verspätung rumfährt. Wenn ich solche Situationen erlebe, fühlt sich das gut an, geradezu genial. Man kommt sich vor wie ein Fluglotse – nur eben für Busse und Bahnen. zwei führerscheine in der Ausbildung d as gefällt mir, wenn es so richtig rund geht. Wenn ich nicht weiß, was in den nächsten fünf Minuten passiert. Wenn ich schnell reagieren muss, um Probleme zu lösen. Dann bin ich in meinem Element. Ein Beispiel aus meiner Zeit während der Ausbildung in der Leitstelle HeinrichHeine-Allee: Eben ist es noch ganz ruhig. Keine Störfälle im Streckennetz. Alles läuft nach Plan. Dann – von einer Sekunde auf die andere – passieren zwei Sachen gleichzeitig. Ein Verkehrsunfall behindert einen großen Teil des Streckennetzes, eine Demonstration einen anderen. Da muss man sofort loslegen. Lösungen suchen. Umleitungen erarbeiten. Die Pläne müssen wir schnellstmöglich an die Kollegen leiten, um sie zu informieren, wo es lang geht. 24 Das Beste ist: Ich weiß genau, in welcher Situation sich die Bus- und Bahnfahrer befinden. Denn zu meiner Ausbildung als Fachkraft im Fahrbetrieb gehören natürlich auch die Führerscheine. Ich kann Bus fahren. Und gerade bin ich dabei, die Fahrerlaubnis für die Bahn zu erwerben. Das Fahren macht mir großen Spaß – aber das allein wäre mir zu eintönig. Als ich die Ausbildung antrat, war ich 18 Jahre alt und besaß schon einen Autoführerschein. Ich hatte einen Realschulabschluss mit Qualifikation fürs Gymnasium, habe dann noch die elfte Klasse in der Oberstufe besucht, bin aber abgegangen. Damals hatte ich zwei Berufe im Blick: entweder Lokführer oder eben Fachkraft im Fahrbetrieb, kurz FiF, werden. Ich entschied mich für das Zweite, weil es einfach abwechslungsreicher ist. Allerdings gibt es in den Städten nicht sehr viele Arbeitgeber, die FiFs ausbilden. Ich komme aus Hagen, aber mein Vater wohnt in Düsseldorf. Dadurch habe ich die Rheinbahn kennengelernt und mich dort beworben. Glücklicher Zufall! Uns FiF-Azubis wird hier ein großes Wissensspektrum vermittelt – von technischen Dinge über die Konstruktion der Fahrzeuge bis hin zum Streckennetz. Aber auch kaufmännisch werden wir geschult. Die ersten anderthalb Jahre meiner Ausbildung habe ich komplett in der Verwaltung verbracht. Seitdem arbeite ich ausschließlich im betrieblichen Teil, sprich: Fahrdienst, Disposition, Diensteinteilung. Wer diesen Beruf ergreift, sollte flexibel sein, schon wegen der Arbeitszeiten. Technisches Grundverständnis ist natürlich von Vorteil. Pünktlichkeit ist ganz, ganz wichtig bei der Rheinbahn. Und: Teamfähigkeit. Man hat einfach immer mit Menschen zu tun. Mehr wissen als das, was abgefragt wird Die Ausbildung bei der Rheinbahn kann ich jedem empfehlen. Unsere Ausbilder sorgen dafür, dass wir alle gut durch die Prüfungen kommen. Wir üben dafür wochenlang gemeinsam. Für die Zwischenprüfung war es sogar so viel, dass wir nachher mehr wussten, als wir brauchten. Aber geschadet hat es nicht. Wissen schadet nie. In der Berufsschule gehören wir Rheinbahner zu den Besten. Ich bin froh, dass ich hier gelandet bin. Das Größte wäre für mich, wenn ich später mal in die Leitstelle käme. 25 26 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Moritz Scheer | 19 Jahre Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker 2. Ausbildungsjahr Abitur ich schraube einfach gern an irgendwas herum von der tollen Ausbildung gehört, vor allem was die Metallverarbeitung angeht. Und es stimmt. Am Ende des metallischen Grundlehrgangs bauten wir jeder ein elektrisches Trike – also ein Dreirad. Daran übt man eigentlich alles, was man vorher gelernt hat: Biegen, Bohren, Feilen, Drehen und Elektrik. Man feilt nicht nur an irgendeinem Stück Metall herum, sondern hat mit dem Trike dann auch etwas Schönes in der Hand. Ein Andenken. eigeninitiative ist gefragt g roße Fahrzeuge haben mich schon immer fasziniert. Seit ich denken kann, interessiert mich Technik. Schon als Junge habe ich immer irgendetwas gebastelt. Nach dem Abitur in meiner Heimatstadt Mönchengladbach sind die meisten meiner Mitschüler an die Uni gegangen. Mir war schon lange klar, dass das nichts für mich ist. Viel zu theoretisch. Ich bin lieber in der Werkstatt und schraube an irgendetwas herum. An meinem Auto zum Beispiel. Und als angehender Kfz-Mechatroniker bei der Rheinbahn schraube ich eben an Bussen. Das hat mich besonders gereizt. Was ich richtig gern mache, ist das Arbeiten an den Bussen – von Reifenwechseln über Achsenwechseln bis zur Instandsetzung der Motoren. Eigentlich alles, was an den Bussen anfällt. Ich habe schon die Betriebshöfe in Mettmann und in Lierenfeld kennengelernt. Und in Heerdt war ich auch schon. Da ist die Zentralwerkstatt für die Elektroaggregate. Dort reparieren wir Anlasser und Generatoren und so etwas. angefangen. Ich besuche einmal in der Woche die Abendschule, um den wirtschaftlichen Teil der Meisterausbildung parallel zu meiner Facharbeiterausbildung zu lernen. Dieser Teil ist für alle Berufsgruppen gleich. So schaffe ich die Meisterausbildung später schneller. Was ich dann damit genau anfangen werde, weiß ich noch nicht. Vielleicht werde ich mal Teamleiter, irgendwann. Im Moment bin ich einfach glücklich mit dem, was ich mache. Lieber schrauben als am Schreibtisch sitzen. Besonders in den ersten Wochen nehmen die Ausbilder einen hier sehr an die Hand. Danach erwarten sie aber durchaus, dass man selbst sieht, was zu tun ist. Das spielt sich irgendwann von allein ein. Man entwickelt einen Blick dafür. Auf dem weg zum Meisterbrief Ich hatte mehrere Vorstellungsgespräche geführt und hätte auch anderswo anfangen können. Aber ich entschied mich für die Rheinbahn, weil sie so ein großer Betrieb ist. Außerdem hatte ich 26 Ich würde sehr gern nach meiner Ausbildung bei der Rheinbahn bleiben. Und den Meister machen. Damit habe ich schon jetzt, während der Ausbildung, 27 28 l Rheinbahn aG l PeRsonal- und sozialbeRicht 2014 l AUSBILDUNG BEI DER RHEINBAHN Leon Regener | 23 Jahre Ausbildung zum Gleisbauer 1. Ausbildungsjahr Fachabitur Auf Außenposten, aber nicht außen vor b ei Wind und Wetter draußen. Da muss man schon ganz schön hart im Nehmen sein. Mein Kollege Ahmed Keles und ich sind es. Wenn mir vor ein paar Jahren jemand prophezeit hätte, dass ich mich bei der Rheinbahn zum Gleisbauer ausbilden lasse – ich hätte es ihm nicht geglaubt. Nach meinem Fachabitur studierte ich nämlich zunächst Maschinenbau in Dortmund. Aber ich war nicht zufrieden damit. Das war zu viel Mathematik, Mechanik, Statik – einfach zu theoretisch und zu schwer. Deshalb überlegte ich, dass es vielleicht günstig wäre, erst mal eine handwerkliche Ausbildung zu absolvieren und danach zu studieren. Jetzt mache ich doch beides gleichzeitig. 28 Internet auf die Ausbildung aufmerksam geworden. Ursprünglich hatte ich mich als Industriemechaniker beworben, bin aber nicht genommen worden. Doch kurz nach der Absage kam ein Anruf mit der Frage: „Mit dem Industriemechaniker ist es ja leider nichts geworden, aber hätten Sie eventuell Interesse, bei uns eine Ausbildung zum Gleisbauer zu machen?“ Ich wusste gar nicht genau, was man in diesem Beruf tut, aber dachte mir: Infomieren kann ich mich ja mal. Das habe ich auch gemacht, im Einstellungsgespräch klärte sich Weiteres und jetzt bin ich dabei. im zweiten Anlauf eine chance bekommen Ahmed Keles und ich sind nicht in Düsseldorf, sondern hier in Essen. Das ist ein bisschen schade, geht aber nicht anders. Denn die Rheinbahn bildet zwar Gleisbauer aus, kann den Beruf aber für die Prüfung vor der Handwerkskammer nicht in der genügenden Breite vermitteln. Das geht vielen anderen Unternehmen, die Gleisbauer ausbilden, genau so, deshalb gibt es diese überbetrieblichen Ausbildungsklassen. Unsere ist im Ausbildungszentrum in Essen, mit einem großen Freigelände und einer Übungshalle. Ab September studiere ich nämlich neben meiner Ausbildung zum Gleisbauer auch noch Logistik. Das passt wunderbar zusammen. Gleise haben schließlich auch mit Logistik zu tun. Sie bringen eine Bahn von A nach B. Ich begreife die Dinge also von Grund auf. Dass ich bei der Rheinbahn gelandet bin, war eher ein glücklicher Zufall. Ich bin durchs Wir sind also quasi auf Außenposten, fernab von den anderen RheinbahnAzubis – aber immer mit einem guten Draht zu unseren Betreuern. Wir telefonieren mindestens einmal in der Woche, sollte es Fragen oder Probleme geben, auch öfter. Einer unserer Betreuer kommt regelmäßig hier vorbei und versorgt uns beispielsweise mit Arbeitskleidung. Und bei den gemeinsamen Azubi-Ausflügen sind wir natürlich dabei. Also wir sind draußen – aber gehören doch dazu. Viele fähigkeiten für den gleisbau erforderlich Zunächst werden wir hier in Essen in zwei Jahren zum Tiefbaufacharbeiter ausgebildet. Erst dann kommt in einem weiteren Jahr die Gleisbauer-Ausbildung. Schnell habe ich erfahren, dass es beim Gleisbau nicht nur um die Metallschiene geht, an die jeder Laie sofort denkt. Zum Gleis gehört noch einiges mehr, das Gleisbett, das Ausgleichen von Unebenheiten im Untergrund etc. Gleisbauer müssen daher auch Arbeiten ausführen können wie Mauern, Pflastern, Kanalbau, Zimmern oder Schächte berechnen. Was viele nicht wissen: Als Gleisbauer muss man eine sehr genaue Arbeit leisten. Wenn das Gleis nur wenige Millimeter von dem abweicht, wie es sein soll, verursacht das schon Schwierigkeiten. Meine Ausbildung dauert drei Jahre, aber wenn meine Leistungen stimmen, kann ich die Zeit auch verkürzen. Mein paralleles Logistikstudium kann ich in vier Jahren schaffen. Mir war es einfach wichtig, mich gleich von Anfang an weiterzubilden. Klar könnte ich auch eins nach dem anderen machen, also erst die Ausbildung und dann das Studium beginnen. Ich gehöre mit meinen 24 Jahren aber nicht zu den jüngsten Azubis. Da hätte ich doch viel Zeit verloren. Also pack‘ ich es gleich an. 29 Personalbestand gesamt Auszubildende 2.832 110 Gewerblich-technische Auszubildende 87 Kaufmännische Auszubildende 18 KIA-Studium Auszubildende nach Ausbildungsberufen 5 19 Kfz-Mechatroniker 18 Industriekaufmann 18 Elektroniker 17 Mechatroniker 14 IT-Systemelektroniker 6 Fahrzeuglackierer 5 KIA-Mechatroniker 5 Fachkraft im Fahrbetrieb 4 Gleisbauer 2 Fachkraft für Metalltechnik 1 Karosserie- und Fahrzeugbauer 1 Teilezurichter 0 Lackierer 0 Übernahmequote (nach der Prüfung; in Prozent) Übernahmequote > 1 Jahr (in Prozent) Mitarbeiter mit ausländischer Staatsangehörigkeit Anteil der ausländischen Mitarbeiter (in Prozent) Mal schnuppern? Auch ein Praktikum bei uns ist möglich. Infos dazu www.rheinbahn.de/karriere/praktika 372 Industriemechaniker Prüfungsabsolventen Impressum 31.12. 2014 Herausgeber Rheinbahn AG Hansaallee 1 40549 Düsseldorf Ansprechpartner Dietmar Stoffels 0211. 582-1307 Text Dr. Doris Mendlewitsch, Düsseldorf www.mendlewitsch.de Gestaltung co/zwo.design, Düsseldorf Bildnachweis Rheinbahn Doris Mendlewitsch Andreas Wiese 34 100,00 79,41 372 13,18 Hansaallee 1 Hansaallee 1 30 Griechisch 34 Italienisch 34 Serbisch 29 Mazedonisch 24 Marokkanisch 21 Bosnisch-herzegowinisch 17 Kroatisch 11 Spanisch 6 Britisch 5 Niederländisch 4 Polnisch 4 Österreichisch 3 Slowenisch 3 Kosovarisch 3 Sonstige 21 40549 Düsseldorf 40549 Düsseldorf Telefon 0211.582-01 Telefon 0211.582-01 www.rheinbahn.de www.rheinbahn.de RHE I N B AHN BEI UNS SELBSTVERSTÄNDLICH: NATIONALE VIELFALT Rheinbahn Geschäftsbericht 2014 153 Druck Rheinbahn AG Rheinbahn AG Rheinbahn AG Türkisch Personal- und Sozialbericht 2014 Geschäftsbericht 2014 Rheinbahn Personal- und Sozialbericht 2014 kleiner Überblick: die rheinbahn in zahlen Mehr über die rheinbahn Weitere Informationen zur Rheinbahn und ihrer Unternehmenskultur finden Sie in diesen Broschüren. Schicken Sie uns eine Mail mit Ihren Wünschen oder rufen Sie uns an: Dietmar Stoffels 0211. 582-1307 Den Geschäfts- sowie den Personal- und Sozialbericht können Sie auch online lesen: www.rheinbahn.de/unternehmen www.rheinbahn.de/karriere hinweis Die Selbstporträts der Auszubildenden in dieser Broschüre sind im Frühjahr 2015 entstanden und im Personal- und Sozialbericht veröffentlicht worden. Diejenigen, die sich zu diesem Zeitpunkt in ihrem letzten Ausbildungsjahr befanden, haben inzwischen ihre Prüfungen abgelegt – mit Erfolg.