AIDA LUNA°Atlantik

Transcrição

AIDA LUNA°Atlantik
AIDA LUNA° Atlantik
Kreuzfahrer sind auch
Se(h)fahrer: Gedränge
an Deck beim Auslaufen
der Aida Luna aus dem
„Big Apple“.
16 °azur.de 1/2013
Foto: Susanne Schaeffer
New York, New York
Die Aida Luna fuhr fast 6000 Kilometer entlang der Küste Nordamerikas und zu den Inselparadiesen Bahamas und Bermudas. Eine ganz
besondere Atlantik-Kreuzfahrt zu sieben Destinationen in zwei Wochen.
1/2013
azur.de 17 °
AIDA LUNA° Atlantik
Die Bermudas sind trotz britischer Traditionen
auch karibisch angehaucht und verzücken mit
ihren Zuckerbäcker-Villen, die sich aber nur
Reiche wie Hollywood-Star Michael Douglas
leisten können.
Willkommen auf den Bahamas, genauer in
Nassau auf New Providence. Der Leuchtturm
steht jedoch auf dem gegenüber liegenden
Paradise Island, weiter hinten das legendäre
Hotel Atlantis.
Fotos: Susanne Schaeffer (2), Aida Cruises (2)
Fröhlich farbenfroh angemalte
Badehäuschen
am bewachten
Strand von Miami
Beach (Florida).
Das berühmte
Art-déco-Viertel
mit dem Ocean
Drive (rechts) liegt
gleich hinter der
Promenade.
18 °azur.de 1/2013
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azur.de 19 °
AIDA LUNA° Atlantik
Saubere Südstaaten-Idylle an der
Promenade von Charleston (South
Carolina). Hier darf während der
Liegezeit auch keine laute Musik an
Deck gespielt werden – damit sich
die Bürger nicht gestört fühlen.
In endlosen Reihen stehen die weißen Holzkreuze auf dem Militärfriedhof von Arlington,
der sich gleich neben Washington D.C. auf der anderen Seite des Flusses Potomac befindet.
Fotos: Susanne Schaeffer (2),
Aida Cruises (1)
Auf dem Ausflug nach Cape Canaveral (Florida) kann man nicht nur die Startrampen
sehen, sondern im 4D-Kino auch den Astronauten über die Schulter blicken.
20 °azur.de 1/2013
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Tausende sind bis Mitternacht unterwegs: Am Times Square auf dem Broadway macht die Stadt, die niemals schläft, ihrem Mythos alle Ehre.
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nach Steuerbord, da nähert sich Miss
Liberty, die ihre Fackel heroisch
in ein kitschiges Abendrot streckt.
Und schon sind wir vorbei. Ein letzter Blick übers Heck zum hinter uns
liegenden, funkelnden Lichtermeer
New Yorks, der Stadt, die niemals
schläft. Bye-bye bis in 13 Tagen,
wenn die Aida Luna wieder hier ankommt.
Ein Bilderbuch-Auslauf war das,
einzigartig, der Traum jedes Kreuzfahrers. Es sollte ein erstes von vielen
Highlights einer außergewöhnlichen
Kreuzfahrt sein. Fast 6000 Kilometer entlang der amerikanischen Atlantikküste mit Stopps in Baltimore,
Charleston, Port Canaveral, Miami
sowie in den Inselparadiesen Bahamas und Bermudas liegen vor den
2226 Gästen, darunter über 200 Kinder und Jugendliche.
Doch vor diesem anspruchsvollen Programm haben die Gäste
bei einem ersten Seetag Gelegenheit, die anstrengende Anreise aus
Europa, das langwierige Einreiseprozedere in die USA, den Jetlag
und einen ersten Tag mit einer Übernachtung auf dem Schiff in New
York zu „verdauen“. Dieser Overnight war ein idealer Start: So
konnten die meisten bei Sonne und
angenehmen 20 Grad die wichtigs-
ten Sehenswürdigkeiten abhaken
oder das tun, was man in ganz USA
so gerne tut: shoppen.
Bei ruhiger See lässt sich das
Schiff entdecken: Die Aida Luna gehört zur neuen Sphinx-Klasse der
Aida-Flotte, die mit der Aida Diva
2007 ihre Premiere feierte. Das
Herzstück dieser Schiffe ist das bisher auf Kreuzfahrtschiffen einzigartige „Theatrium“, das sich mittschiffs über die drei Decks 9 bis 11
erstreckt. Das Besondere: Es ist kein
abgeschlossener und dunkler Saal,
sondern ein einem Atrium nachempfundener Raum mit Tageslicht
durch beidseitige Glasfronten zum
Meer. Die üblichen Stühle sind hier
Sitzbänke, wie wir sie von einem
Amphitheater her kennen. Das Theatrium ist deshalb auch viel mehr
als eine Showbühne. Es ist ein belebter Marktplatz, ein Szenetreff von
früh bis spät und für vielerlei mehr.
Hier ist rundum die Uhr was los:
Ausflugspräsentationen, Lektorate,
Auktionen, öffentliche Proben der
Künstler. Das Theatrium ist zudem
ein Knotenpunkt im Schiff, eine
Kreuzung, durch die jeder Gast unweigerlich durch muss. Ob ins Restaurant „Weite Welt“ auf Deck 10, an
die angrenzenden Buchungscounter für Ausflüge oder Sportaktivi-
B
Foto: Susanne Schaeffer
iese Skyline von
Manhattan badet
im warmen Gold
der untergehenden
Sonne. Hoch, höher, am höchsten!
5752 Wolkenkratzer, mehr hat nur das
brasilianische São Paulo, zeichnen
sich glitzernd vor der glasklaren
Silhouette eines wolkenfreien Blaus
ab – streichholzschmale, bullig breite, bleistiftspitze, dreieckige, treppenstufige, runde, halbkreisförmige. Aus Stahl, Backstein, Marmor,
Beton und immer wieder mit gigantischen Glasfassaden. Mittendrin in Midtown ragt New Yorks
Wahrzeichen für Aufbruch nach
der Depression vor knapp 90 Jahren
heraus: Das bis zur Plattform 381
Meter hohe Empire State Building
ist seinen Titel als höchstes Gebäude der Stadt wieder losgeworden.
Der Freedom Tower auf dem Ground
Zero hat bereits wieder 420 Meter
Höhe, bis Anfang 2014 werden es bei
104 Stockwerken 541 Meter sein.
Doch schon jetzt beherrscht der
Koloss die Kulisse von Downtown.
Die Aida Luna hat ihn frontal im
Visier, die letzten Sonnenstrahlen
spiegeln sich in der WolkenkratzerFront aus Glas. Die Gäste rennen
altimore, 300 Kilometer
vom offenen Meer entfernt
an der riesigen Chesapeake-Bucht gelegen. Nebel und Nieselregen zur Begrüßung.
Nicht weiter tragisch, denn fast alle
wollen gleich nach dem Frühstück
weg von hier. Die Stadt in Maryland ist das Tor nach Washington
D.C. 60 Minuten Fahrt sind es bis in
die Hauptstadt der USA. Wer noch
nie hier war, sollte eine organisierte Bustour mit deutschem Führer
mitmachen. Nur so lassen sich
die knappen Stunden sinnvoll mit
den wichtigsten Sehenswürdigkeiten füllen und das großzügig ausgelegte politische Zentrum der USA
überhaupt bewältigen. Denn allein
die National Mall, ein riesiger Park
mit Museumsmeile, hat eine Länge
von 3,2 Kilometern. Führerin Sigrid
Müller aus Bayern, seit 45 Jahren im
Land, kann die ihn flankierenden
Museen und Regierungsgebäude im
Westteil sowie die beeindruckenden
Denkmäler im Ostteil nur im Vorbeifahren zeigen. Doch für einen
ersten Überblick reicht die Busfahrt
aus. Erster Stopp ist Arlington Cemetery. Der Militärfriedhof, auf der
anderen Seite des Potomac River im
Staat Virginia gelegen, hat riesige
Dimensionen. Reihenweise schlichte weiße Holzkreuze säumen die
grünen Hügel. Fast 350.000 Soldaten haben hier ihre letzte Ruhestätte. Überraschend unprätentiös das
Grab von John F. Kennedy und Frau
Jacqueline Onassis: eine zwischen
mehrere in den Boden eingelassene
Steinplatten mit einer Ewigen Flamme. Dann folgt ein Fotostopp vor
dem schmiedeeisernen Zaun des eher
unscheinbaren Weißen Hauses. Die
Führerin: „Sie kennen es sicher nur
von der anderen Seite, der Rückseite. So wird es nämlich im Fernsehen
immer gefilmt.“ Seit mehr als 200
Jahren wohnt und arbeitet hier der
mächtigste Politiker der Welt. Der
derzeitige, Barack Obama, sei aber
gerade nicht da, so verrät Sigrid
Müller, sonst würde ein Wachmann
am Eingangsportal stehen. Offiziell heißt die Riesenvilla mit ihren
132 Räumen erst seit 1901 „White
House“, seitdem nämlich die strahlend weiße Farbe die Außenfassade
ziert. „Seit dem 11. September 2001
dürfen nur noch wenige Auserwählte nach monatelanger Anmeldung
und Wartezeit hinein“, so die Führerin weiter. Zu denen gehören wir
definitiv nicht. Die Mittagspause im
Besucherzentrum des Capitols, wo
es eine typische US-Cafeteria gibt,
sollte man unbedingt nutzen, um
durch einen unterirdischen Gang in
die Library of Congress zu gelangen.
Die Bibliothek ist mit einem Bestand
von 113 Millionen die zweitgrößte
der Welt. Prunkstück ist das im italienischen Renaissance-Stil gehaltene Jefferson-Gebäude und hier der
Haupt-Lesesaal mit seiner 50 Meter
hohen Kuppel. Die einstündige Capitol-Tour beginnt mit einem Film über
die US-Geschichte. Dann führt uns
ein Guide durch restaurierte Räume
wie das frühere Repräsentantenhaus
und den früheren Saal des Obersten
Gerichts.
Z
weiter Seetag: Das Wetter
mal sonnig, mal wolkig,
sehr schwül-heiß. Die See
ruhig. Handtücher werden
gegen eine Kaution von 15 Euro pro
Stück auf dem Pool-Deck ausgegeben. Jeder findet ein Plätzchen auf
einer Liege. Jeder lebt seinen Rhythmus. Und so hat sich auch in den vier
Buffet-Restaurants der Andrang der
ersten beiden Tage ein wenig gelegt. Bis auf eine Stunde am Mittag
und Abend kann man sowieso immer seinen Hunger stillen. Die zum
Club-Konzept passenden Self-Service-Restaurants mit den vielen runden Achter-Tischen sind Kontaktbörse und Info-Station in einem.
Denn wer will, kommt hier leicht
ins Gespräch. Tausendfach bewährt
der Klischee-Einstieg: über frühere
Kreuzfahrten – mehr als die Hälfte
sind Aida-Repeater –, Aida-Schiffe,
Routen, Plus- und Minuspunkte. Eine Familie aus Karlsruhe outet sich
in der bunten Runde: „Wir haben
diese Tour vor genau einem Jahr
schon mal gemacht.“ Offensichtlich
mit positivem Fazit. Sie teilen bereitwillig ihre Tipps aus ihrem exklusiven Erfahrungsschatz mit den „Neulingen“. So wandert der Aida-Gast
von Mahlzeit zu Mahlzeit von Tisch
zu Tisch und legt sich neben Kilokalorien auch ein stetig zunehmendes Polster an Wissen, Gesichtern,
Namen zu. Weniger kommunikative Individualisten mit höherem
Service-Anspruch sollten in eines
der drei Spezialitäten-Restaurants
ausweichen. Übrigens fehlt auch eine Minibar auf den Kabinen. Der
▼
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täten wie Biking, Tauchen und Golf,
zur Kunstgalerie, ins Casino und
in Shops wie den Blumenladen „Blütenmeer“. Drumherum gruppieren
sich Bars, Spieltische und Loungeliegen mit TVs und Blick aufs Meer.
Im Theatrium hat der Club-Charakter
der Aida-Schiffe seine stärkste Ausprägung erhalten.
Das Konzept zeigt sich auch in
den Titeln der Führungscrew. So
stellt sich bei der Begrüßung am
ersten Abend auf dem Pool-Deck
der 33-jährige Sebastian Barbon als
Club-Direktor vor. Er ist nach Kapitän Hanjo Müller (51) der wichtigste Mann an Bord. Barbon: „Ich
bin verantwortlich für die Bereiche
Hotel, Entertainment und Landausflüge. Bei anderen Reedereien heißt
diese Position Hotel-Direktor.“ Vom
Club-Ambiente zeugen auch die vielseitigen Unterhaltungsangebote von
Tanzkurs bis Schreibwerkstatt, die
abendlichen Aida-Shows, Gastauftritte von Comedians, Sängern und
anderen Künstlern. Wer auf eine
Aida geht, will sich amüsieren und
tanzen – und das open end. Die
„Anytime Bar“ ist die beliebte Diskothek für Jung und Alt und spielt
sich an Motto-Nächten durch die
Hit-Jahrzehnte. Legendär sind auch
die Pool-Partys mit Tanz unterm
Sternenhimmel inklusive Lasershow.
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New York
Ausschnitt
Baltimore
USA
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Charleston
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Straße. Hier spaziert, posiert, fährt
jeder, der reich, berühmt, liebesdurstig, erlebnishungrig ist – oder
gewöhnlicher Kreuzfahrttourist und
einfach nur neugierig.
auch 6000 Alligatoren. Gefährlich
sind sie nicht wirklich, dafür die
ebenso hier lebenden Schlangen. Nur
ein kleiner Teil des 567 Kilometer
großen Geländes ist öffentlich zugänglich.“ Wir fahren zu den entfernten Abschussrampen und der
riesigen Montagehalle, in der die
Raumfähren zusammengebaut und
von dort aus auf einer Schienenstrecke zum Startplatz befördert werden.
Gigantische Ausmaße, die imponieren. Aussteigen können wir dann am
Besucherzentrum, was sich als Mix
aus Freizeitpark, Museum und Forschungszentrum erweist. Schon von
Weitem sichtbar ist der Raketengarten mit seinen historischen Raketenmodellen. Im IMAX-Theater schaut
man in einer 3D-Brille den Astronauten im Weltall über die Schulter
– sehr real! Enttäuschend dagegen
ist die 4D-Simulation eines Space
Shuttle-Starts. Mehr als eine Schüttelmassage mit mächtig viel Krach
ist es nämlich nicht. Dafür lohnt der
Blick ins Apollo/Saturn 5-Center, wo
Originalnachbauten einer Saturn 5Rakete, einer Apollo-Kommandokapsel und einer Mondfähre warten.
A
lle sind froh, wieder an
Bord zu sein, denn ein heftiger tropischer Regenguss
hat die Ausflügler bei der
Rückkehr zum Schiff überrascht und
in Sekunden durchnässt. Ein Besuch des Spas und/oder der Saunalandschaft bietet sich an. Neben dem
Schwerpunkt Ayurveda-Behandlungen gibt es aber auch Innovatives
wie das Spa-Paket „Frauenpower“,
eine anregende Massage mit warmen Muscheln.
343 Kilometer bis Miami. Am mit
2,5 Millionen Passagieren zählenden
und damit größten Kreuzfahrthafen
der Welt macht die Aida Luna an
diesem Sonntag neben nur zwei weiteren Megalinern fest. South Beach
lässt sich für 20 Dollar per Taxi oder
mit dem Hop on and off-Bus erreichen. Ziel ist der Ocean Drive, die
Flaniermeile zwischen der 5. und 15.
D
as bekannteste Straßencafé ist das News Cafe, in
dem sich neben dem Lesen
von internationalen Zeitungen und Zeitschriften das bunte
Treiben aus erster Reihe beobachten
lässt. Natürlich sollte man auch die
rund 800 restaurierten Art-décoHäuser bewundern. Während der
„Exposition Internationale des Arts
Décoratifs“ 1925 in Paris präsentiert,
eroberte dieser ursprünglich als Einrichtungstrend gedachte Stil schnell
halb Europa und setzte auch Akzente im Baustil. Die in South Beach
bevorzugte Form bezeichnet man
als „Tropical Art Déco“. Wer sich an
den Fassaden in fröhlichen Pastellfarben mit Ornamenten, steinernen
Augenbrauen verzierten Fenstern,
mal rund, mal eckig, und Neonröhren satt gesehen hat, sollte aufs Rad
steigen: Die Rent a Bike-Stationen
befinden sich zwischen Ocean Drive
und dem herrlich breiten Strand –
einfach Kreditkarte durchziehen,
Fahrrad nehmen. Für fünf Dollar
die Stunde radelt man anschließend
die parallel zum Strand verlaufende
Promenade hoch und runter. Auch
die Bike-Ausflügler sind – allerdings
ab Schiff – unterwegs. Alternativ
brettern die Aida-Gäste mit flachen,
so genannten Airboats mit überdimensionierten Propellern durch die
Sumpflandschaft der Everglades. Sie
werden während der Tour leider von
einem Regenguss überrascht und
triefnass.
Die Städtetour wird zur Inseltour: In ruhigem Fahrwasser geht
es nun weiter 359 Kilometer auf die
Bahamas, genauer nach Nassau.
Bacardi-Feeling – von 1961 bis
2008 wurde hier der beliebte Rum
in der Bacardi Distillery hergestellt.
Bei 30 Grad und Sonne heißt das
Tagesprogramm aber nicht trin-
▼
N
ach 859 Kilometern erreicht die Aida Luna
pünktlich um neun Uhr
bei 28 Grad Außentemperatur und angenehmer Brise
Charleston in South Carolina. Wahrlich ein Kontrastprogramm zu der
kühlen Polit-Atmosphäre des mondänen Washington. „La Belle of the
South“ wird ihrem schönen Beinamen voll gerecht. Durch die pittoreske Postkarten-Idylle der historischen Altstadt, vorbei an insgesamt
1500 bestens restaurierten, pastellbemalten Antebellum-Villen mit
ihren gepflegten Gärten, flaniert
man entweder gemütlich zu Fuß
oder per Pferdekutsche. Wer genau
hinschaut, wundert sich über die
unübliche Bauweise der Häuser: Die
zumeist Stadtresidenzen früherer
reicher Plantagenbesitzer stehen mit
der schmalen Seite zur Straßenfront,
die imposanten Eingänge wenden
sich zum seitlichen Garten hin. Eine
Veranda, wie man sie aus der Karibik
kennt und die hier Piazza genannt
wird, öffnet sich mit einer Seitenpforte zur Straße. Grund hierfür
war die koloniale Abgabenordnung
der Engländer, die die Grundsteuern nach der Breite der Straßenfront
festlegte. In das prächtigste Haus
am Platz, das Calhoun Mansion mit
seinen 35 Zimmern und Originalvertäfelungen aus dem Jahre 1876,
sollte man auch einen Blick werfen.
Im Heyward-Washington-Haus von
1770 spürt man Geschichte: Thomas
Heyward, Sohn des Plantagenbesitzers und Erbauers Daniel Heyward,
gehörte zu den Mitunterzeichnern
der Unabhängigkeitserklärung. Sogar George Washington hat hier
eine Zeit lang gewohnt. In die Zeit
des „Weißen Goldes“ zurückversetzt
fühlt man sich auf der außerhalb
liegenden Boone Hall Plantation
aus dem 18. Jahrhundert, wohin ein
Aida-Ausflug führt. Baumwolle wird
hier heute aber nicht mehr geerntet, dafür Pecannüsse, Erdbeeren,
Tomaten und Pfirsiche. Die Eichenallee erkennen viele wieder. Woher?
Sie diente als Kulisse für den Klassiker „Vom Winde verweht“. Auch die
TV-Serie „Fackeln im Sturm“ wurde
auf der Plantage gedreht.
Vor dem Auslaufen lässt Kapitän
Hanjo Müller dreimal das Typhon
ertönen. Nicht ganz so lang, wie
sonst der Abschiedsgruß der Kreuzfahrtschiffe üblich ist. Hintergrund:
„Wir haben sehr strenge Auflagen in
den USA zu befolgen, die von Bundesstaat zu Bundesstaat außerdem
variieren können“, erklärt der Rostocker, der seit 1977 zur See fährt.
„In Charleston dürfen wir beispielsweise nur die laut SOLAS notwendigen Töne abgeben.“ Die drei langen
Abschiedstöne gehören nicht dazu.
Eigentlich hätte er also gar nicht hupen dürfen, hat aber ein wenig geschummelt. „Da wir beim Ablegen
rückwärts fahren mussten, habe ich
den Knopf für dieses auch nötige
Signal von drei kurzen Tönen einfach
ein bisschen länger gedrückt.“ Auch
von Durchsagen und lauter Musik
an Deck wollen die South Caroliner
nicht belästigt werden. Zum Leidwesen junger Erwachsener darf in den
USA auch bis 21 Jahre kein Alkohol
innerhalb der 12-Meilen-Grenze an
Bord ausgeschenkt werden.
Port Canaveral, 544 Kilometer
weiter gen Süden. Nur ein Katzensprung ist es vom Hafen zum
berühmten Weltraumbahnhof. 23
Busse warten am Terminal, denn
natürlich wollen die meisten Gäste
dorthin. Doch alles ist gut organisiert, so dass wir pünktlich zum 30
Minuten entfernten Merritt IslandGelände starten. Die englischsprachige Führerin Caroll unterwegs:
„Schauen Sie in die Kanäle am Wegrand, in diesem Naturreservat leben
Foto: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR
Kreuzfahrtgast soll sich in den öffentlichen Räumen aufhalten – und
konsumieren. Noch lieber säße man
übrigens auf den herrlichen Terrassen am Bug, wenn die ollen grauen
Kaffee-Kanister aus Plastik nicht ein
Schandfleck fürs Auge und der Inhalt
ein Ärgernis für den Gaumen wäre.
500 km
USA
Atlantischer
Hamilton
Bermudas
Ozean
G o lf
vo n M e x i ko
Port Canaveral
Miami
Nassau
Bahamas
Entlang der Ostküste der USA bis nach Miami
Die schönsten Ziele am und im Atlantik – mit den Bahamas und Bermudas.
New York
(New York State)
Acht Millionen Einwohner.
Früher das Eingangstor in
die Neue Welt. Auf Ellis
Island gegenüber Manhattan war die Einreisebehörde
für Immigranten. Von 1892
bis 1954 wurden hier ca.
12 Millionen abgefertigt.
auch als „Space Coast“
vermarktet. Alternativ:
Vergnügungspark Magic
Kingdom (9 Std./119 Euro)
oder Universal Studios
(9 Std./115 Euro).
Baltimore
(Maryland)
650.000 Einwohner. 1729
gegründet, einer der wichtigsten Seehäfen der USA.
Weltweit bekannt für seine
John Hopkins-Universität
(Medizin). Sehenswert:
World Trade Center, höchstes fünfeckiges Gebäude der
Welt, Baltimore Museum of
Modern Art mit der weltweit
größten Matisse-Sammlung.
Charleston
(South Carolina)
120.000 Einwohner.
Sehenswert: Boone Hall
Plantation, Magnolia-Plantage (jeweils 4 Std./65,50
Euro). Kulinarik: Südstaaten-Longdrink „Planters
Punch“ aus Rum, Zucker
und Zitronensaft.
Cape Canaveral
(FLORIDA)
10.000 Einwohner. 1670 zu
Ehren des englischen Königs
Charles II. (Charles Town)
gegründet. Attraktion: John
F. Kennedy Space Center
(Ausflug: 5 Std./67,95 Euro),
weshalb sich die Region
Das berühmte News Cafe
am Ocean Drive.
MIAMI (FLORIDA)
482.000 Einwohner. Touren
in die Everglades, z. B. inkl.
Fahrt mit dem Propellerboot (3,5 Std./55,50 Euro).
Biking-Tour 35 km (4,5 Std./
59,95 Euro), Hop on and
off-Bus: 35 Euro. Das Art
Déco Welcome Center bietet
Touren durchs Viertel an (90
Min./20 Dollar). Restaurant:
News Cafe am Ocean Drive.
NASSAu (Bahamas)
211.000 Einwohner auf
der Insel New Providence,
eine von rund 700 Inseln.
Nur 30 sind bewohnt sowie
mehr als 2400 so genannte
Cays, winzige Inseln aus
Sandbänken oder Korallenriffen. Geografisch zählt die
Inselgruppe zu Mittelamerika. Tipp: Schnorchel-Safaris.
Souvenirs: Handgeflochtenes aus Stroh vom Straw
Market direkt am Pier.
Hamilton (Bermudas)
1500 Einwohner. Hauptstadt der Bermudas (68.000
Einwohner), einer Gruppe
von 150 Koralleninseln im
Atlantik 1000 Kilometer vor
der US-Küste. Bermuda ist
die älteste Kolonie Englands
(seit 1684), Staatsoberhaupt
die englische Königin,
vertreten durch den Generalgouverneur. Sehenswert:
Royal Naval Dockyard,
Touristenattraktion mit
Shops, Glasbläserei und der
Bermuda Rum Cake Company. Souvenir: Rumkuchen
(15,95 Dollar).
Währung
US-Dollar. Bermudas:
Bermuda-Dollar (BMD).
1 BMD = 0,70 Euro.
US-Dollar wird akzeptiert.
REISEzeit
Frühjahr oder Spätherbst,
dann ist die Hurrikanzeit
vorüber. Schwül-heiß kann
es aber trotzdem noch sein,
subtropische Regenschauer
inklusive.
Lesetipp
Florida,
Marco Polo,
11,99 Euro.
Infos
www.discoveramerica.com
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azur.de
25 °
AIDA LUNA° Atlantik
26 °azur.de 1/2013
N
ach 1520 Kilometern erreicht die Aida Luna die
Bermudas. Wir liegen auf
Reede, vermutlich in der
Nähe eines der rund 400 Schiffswracks, die das berühmt-berüchtigte Bermuda-Dreieck in den letzten Jahrhunderten verschluckt hat.
Komisches Gefühl. Vielen Gästen
ist das unbequeme und zeitaufwändige Tendern lästig. Über 30 Minuten Fahrt sind es bis zum Hafen
in Hamilton, die Schlangen vor der
Gangway lang. Kapitän Müller:
„Wir müssen leider laut Vorschrift
exakt hier ankern.“ Zwei große USMegaliner besetzen nämlich schon
die Pier im Royal Naval Dockyard.
Doch der Aufwand lohnt: Pastellfarbene Häuser mit ihren stufigen
Kalksteindächern, die das kostbare
Regenwasser sammeln und über
Rohre in die Tanks im Keller laufen lassen, säumen die Hügel. Very
British sind die Bermudas. Very
special die Herren in ihren Bermudas mit Kniestrümpfen und Sakko.
Very expensive. Ein Apartment
kostet mindestens 400.000 Dollar.
Das Steuerparadies mit neun Golfplätzen ist auch ein Schnorchelparadies, und viele Aida-Gäste gehen auf Glasbodenboots-Tour oder
tauchen selbst ab, sind aber nur
mäßig begeistert von den Korallenriffen.
1311 Kilometer bis New York.
Ein windiger, aber sonnig-warmer
Tag auf See wartet auf die Urlauber. Um 19.30 Uhr vorm Abschiedscocktail trübt eine unverhoffte Verkündung des Kapitäns
im „Theatrium“ die sonnige Laune:
Die Aida Luna kann erst dreieinhalb Stunden später als geplant am
nächsten Tag in New York anlegen,
da die Carnival Glory dort wegen
eines medizinischen Notfalls deren
Liegeplatz blockiert. Alles wurde
von Seiten der Crew versucht, die
Situation zu retten, doch umsonst.
Große Aufregung. Alle Ausflüge und
Pläne müssen neu terminiert werden, und die verbleibenden Stunden schwinden weiter: Die dortige
erneute Immigration in die USA –
da das Schiff auf den britischen
Bermudas, also im Ausland, war –
wird je nach Gast zwischen ein bis
vier Stunden „fressen“. Große Enttäuschung. Doch der nächste Tag
wird ein unerwartetes Geschenk:
Über dem Schiff schwebt glockengleich ein entspannter Frieden. Eine friedliche Stille. Eine stille Entspanntheit. Das erste Mal auf dieser Reise. Irgendwie sind nun alle
zur Ruhe gekommen. Die Gäste. Die
See. Gestochen scharf ist die Sicht,
der Freedom Tower in 90 Kilometer Entfernung bereits zu erkennen.
Zwei Stunden später steht jeder
am Bug und bestaunt andächtig
das Panorama von Manhattan. Die
Stadt ist bereits aufgewacht. Oder
gar nicht erst zu Bett gegangen?
Wie auch immer, die Kreuzfahrer haben eine weitere (schlaflose) Nacht in
der Metropole. Erst am nächsten Tag
fliegen sie zurück – mit Koffern voller neuer Eindrücke, Freunde, Fotos.
Text: Susanne Schaeffer
Nachtrag: Die Gäste dieser Reise
hatten Glück, denn nur zwei Wochen
später wirbelte Hurrikan „Sandy“ die
Ostküste und damit den Reiseplan
der Aida Luna tüchtig durcheinander: Kein Overnight in NY, sondern
Abreise schon am Sonntag wegen
Hafenschließung, kein Stopp in
Baltimore, zwei Drittel der Gäste
konnten erst in Miami an Bord.
Wer mit dem Segway
durch die US-Städte düsen
will, muss vorher an Bord
einen Kurs belegen und
den Führerschein machen.
Ein himmlisches Clubschiff für jedermann
Die Aida luna präsentiert das bewährte Rundum-Konzept, jedoch
ohne allzu viele All-inclusive-Leistungen.
schiff
Die Aida Luna ist ein gutes
Mittelklasse-Schiff mit ClubCharakter, vielseitigem Sportund Unterhaltungsangebot
sowie guter, gehobener Küche
für ein breiteres Publikum zu
bezahlbarem Preis. Allerdings:
Zwar kann man seine Lieblingsbeschäftigung auf See finden,
muss dann aber bei vielen
Angeboten auch zuzahlen. Bei
einem 3:1-Verhältnis von Gast
zu Crew ist der Service zwar gut,
aber es fehlt z. B. das Personal
für Kabinen-Service zweimal
pro Tag. Bordwährung: Euro.
ReedereI
Fotos: Susanne Schaeffer (2), Aida Cruises (2)
ken, sondern abtauchen und abkühlen. Entweder beim Schnorcheln und Baden per Ausflugsboot
auf die Privatinsel Blue Lagoon oder
an einem der überall öffentlichen
Strände. Oder einen „Scooter“ mieten und sich den Fahrtwind um die
Ohren wehen lassen. Das geht auf
diesem Karibik-Island sogar unbürokratisch ohne Führerschein. Direkt am Pier bekommt man sie für
80 Dollar pro Tag, kann so durch
die Inselhauptstadt fahren, beispielsweise das Fort Fincastle, eine
Festung von 1793, erreichen oder
den 38 Meter hohen Wasserturm,
von dem man einen tollen Blick
aufs Schiff, die Stadt und hinüber
nach Paradise Island hat. Dorthin
geht’s für einen Dollar Mautgebühr
über eine Brücke, und schon ist man
am Hotelkomplex Atlantis mit seiner Wasserlandschaft, den Stränden und dem Meeresaquarium. Wer
mag, kann noch einen original karibischen Strohhut, frisch geflochten sozusagen auf dem Straw Market direkt gegenüber vom Schiff am
Pier, erstehen. Oder in einem der
Hafenrestaurants ein paar Conch
Fritters probieren. Das Fleisch dieser Muscheln ist hier eine absolute
Spezialität. Keine karibische, sondern eine Latin Party steigt abends
auf dem Pool-Deck. Und die ist
nicht nur wegen der lauen Temperaturen richtig heiß: So bombig ist
die Stimmung, dass der DJ bis weit
nach Mitternacht Tanz-Hits spielt.
Zwei Tage über den Atlantik
mit 5000 Meter Wassertiefe unter
uns folgen diesen vier ereignisreichen Landtagen. Zeit zur Erholung. Das Wetter spielt nur bedingt
mit. Wolken und der ein oder andere Regentropfen verkürzen die Zeit
an Deck. Dafür schwitzt mancher
beim Spinning, Aerobic oder auf
dem Crosstrainer im Fitness-Studio, schmökert in der stillen AidaLounge am Bug. Abends bietet sich
ein entspanntes Dinner im Spezialitäten-Restaurant „Rossini“ oder im
„Buffalo Steak House“ an.
Ein Bummel durch
Charleston führt
vorbei an unzähligen
Kunstgalerien und
Antiquitätenläden.
Die Aida Cruises (Rostock) mit
derzeit neun Schiffen gehört
zur weltgrößten Carnival Group.
2013 kommt die Aida Stella, 2015
und 2016 ein neuer Schiffstyp.
Die Aida Luna ist nach Aida Diva
(2007) und Aida Bella (2008)
das dritte Schiff der neuen
Sphinx-Klasse, zu der auch die
Aida Blu (2010), Aida Sol (2011)
und Aida Mar (2012) zählen.
(17,5 bis 23 m2), 18 Suiten (24
bis 44 m2). Anteil Außenkabinen:
65 Prozent (666), davon mit
Balkonen 69 Prozent. Alle mit
Flatscreen mit TV, Bad mit
Dusche. Achtung: nur Hair- und
Bodyshampoo. Regulierbare
Klimaanlage. Safe, Bademantel.
Keine Minibar.
gastronomie
Sieben Restaurants. Vier BuffetRestaurants inklusive: „Markt
Restaurant“ (frische Küche,
zwei Essenszeiten, 18 und 19.30
Uhr), „Weite Welt“ (asiatisch/
international), „Bella Vista“
(italienisch), „Pizzeria Mare“
(bis 24 Uhr). Wasser, Softdrinks,
Bier/Wein, Kaffee/Tee hier zu
den Mahlzeiten inklusive. Gegen
Aufpreis: Gourmet-Restaurant
„Rossini“ (Menüs ab 29,50 Euro),
„Buffalo Steak House“ (à la carte),
„Sushi Bar“. Elf Bars, z. B. „Time
Out Bar“ mit Wellness-Drinks.
service
Aufmerksam, freundlich, meist
Filipinos im Service und in der
Kabine, die alle Englisch und
immer besser Deutsch sprechen.
Trinkgeld: inklusive.
sport & wellness
kabinen
1025 insgesamt, davon 359
innen (13,5, m2), 209 außen (14,5
bis 16,5 m2), 439 mit Balkon
Drei Swimmingpools, zwei
Whirlpools. Joggingparcours.
Fitness-Studio mit seitlichem
Meerblick. Kurse wie Spinning,
Aerobic. Gegen Gebühr: Yoga,
Pilates. Spa (2300 m2) mit
Ayurveda-Schwerpunkt
(z. B. Ganzkörper: 80 Min./119
Euro), Wellness-Oase (15 Euro/
Tag). Friseur, Beauty-Salon.
Outdoor-Sportfeld, Shuffleboard,
Tischtennis, Dart. SchnorchelVerleih (8 Euro/Tag).
bordprogramm
Exklusive Abend-Shows vom
Aida-Show-Ensemble, PoolPartys, Lasershows, LEDLeinwand auf dem Pool-Deck.
Kunstgalerie mit Auktionen,
Workshops (z. B. Tanzen,
Kochen), Billard/Airhockey (je
1 Euro/Spiel), 4D-Kino (ab 6,40
Euro). Bibliothek (Literatur/Spiele
kostenfrei zum Ausleihen).
Blumenshop „Blütenmeer“,
Fotoshop Urlaubs-DVD „Land
in Sicht“ (59 Euro), Fotos (ab
6 Euro). WiFi (z. B. 0,39 Euro/
Min., 17,95 Euro/Std.). Guter
Kinderclub mit Animation.
Teens-Ausflüge (teils mit
Kostenbeitrag).
shopping
Aida-Bordshop mit AidaKollektion, Designer-Kleidung,
Juwelier, Parfümerie, Kosmetik.
AusflugsangeboT
Sightseeing-Fahrten, Sportund Aktivtouren (Biking,
Schnorcheln). Segway-Touren
mit Führerschein (Kurs: 29,95
Euro). Transfers für individuelle Exkursionen zum Beach/
Stadtzentrum.
publikum
Deutschsprachig. Familien
mit Kindern, Paare, Singles.
Durchschnittsalter: ca. 43 bis
52 Jahre je nach Saison.
DRESSCODE
Sportlich-leger tagsüber, abends
zwanglos. Kein Kapitänsdinner.
Motto-Abende in der Disco.
Preisniveau
Ab 70 Euro pro Tag.
★★★
AIDA LUNA
Schiff13,6
Kabinen
8,5
Gastronomie
11,4
Service
8,6
Sport & Wellness
8,9
Bordprogramm
7,8
Ausflugsangebot
9,0
GESAMT Punkte
67,8
Bordsprache: Deutsch
Passagiere/Crew:
max. 2500/607
Baujahr: 2009
Flagge: Genua
BRZ: 69.203
Länge/Breite: 252 m/32,20 m
1/2013
1/2013 azur.de
azur.de
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