Jetzt wird studiert? Jetzt wird GEGRUSCHELT! - e

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Jetzt wird studiert? Jetzt wird GEGRUSCHELT! - e
Sonnabend/Sonntag, 17./18. März 2007
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Sonnabend/Sonntag, 17./18. März 2007
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LADERAMPE
Jetzt wird studiert?
Jetzt wird GEGRUSCHELT!
Das STUDIVZ ist mehr als ein Internet-Netzwerk.
Was als Infodienst, Chat-Room, Kontaktbörse und
Spaß-Ecke für Studenten begann, ist ein begehrtes
Unternehmen geworden − und ein umstrittenes.
Erst unter dem Druck der Internetgemeinde
lernte das StudiVZ, gegen Unfug und Missbrauch
vorzugehen. Aber es hat die Studentenszene geprägt −
auch mit neuen Wortkreationen.
Die Gründer von StudiVZ (von links): Ehssan Dariani (26), Dennis Bremmann (28) und Michael
Brehm (26) riefen im Oktober 2005 die Internet-Plattform für Studenten ins Leben. Heute hat das
Unternehmen mit Sitz in Berlin ca. 70 Mitarbeiter. Zum 2. Januar 2007 übernahm die HoltzbrinckGruppe sämtliche Anteile − die Kaufsumme wird auf 85 Millionen Euro geschätzt. Und das, obwohl StudiVZ zahlreiche Kinderkrankheiten durchlitt: Sicherheitslücken, dubiose Gruppen, Systemausfälle.
FOTO: ACTIONPRESS
oder
Kommilitonen
suchen,
Nachrichten an sie verschicken
oder an der virtuellen Pinnwand
hinterlassen. Man kann ein eigenes „Profil“, eine Art persönliche
ir wollten die riesige
Seite, mit oder ohne Foto gestalAnonymität, diese Unten. Man kann Themengruppen
persönlichkeit an den Universitäbeitreten, selbst neue Gruppen
ten aufbrechen", sagt Julian Argründen, Fotoalben anlegen.
topé (22). Der Student war dabei,
Was StudiVZ von anderen
als drei Kommilitonen Ende OkNetzwerken wie der Geschäftstober 2005 eine echte Innovation
leute-Plattform Xing (ehemals
in Deutschland einführten: das
openBC) unterscheidet, ist vor alStudiVZ als unabhängige Interlem die bunte, verrückte Vielfalt
net-Plattform für Studenten.
der Gruppen, typisch für die ExMittlerweile hat sie über 1,8 Milliperimentierlust von Studenten.
onen registrierte Mitglieder. Und
Das seriöse Xing will ein Netztäglich melden sich neue Mitgliewerk für Geschäftskontakte sein.
der an, werden neue StudiVZIm StudiVZ dagegen herrscht
Gruppen gegründet, in denen
Partystimmung. Da gibt es neben
man sich über alles austauschen
Gruppen wie „Atomkraft? Ja bitkann − von den neuen Studiengete“ auch „Saufen statt studieren“,
bühren über die TV-Serie „GZSZ“
„Eva Herman soll mein Zimmer
bis zum letzten HSV-Spiel.
putzen“, „Institut für GrobmotoDas StudiVZ (Studi-Verzeichrik“, „Rosa Polo-Hemden-Tränis, Studi für Studenten) ist eine
ger-Auslacher“,
kostenlose Freunde„Lakritzabhängige
Suchmaschine, Lernsprechen über ihre
hilfegruppe und Kon- Im StudiVZ
Sucht“ und viele antaktbörse in einem,
dere.
gegründet von Ehssan herrscht PartyIm StudiVZ wurde
Dariani (26), Dennis stimmung. Da
auch das Kultwort
Bremmann (28) und gibt es Gruppen
„Gruscheln“ erfunden
Michael Brehm (26).
(Mix aus Grüßen und
Dariani habe festge- von „Atomkraft?
Kuscheln), eine Art
stellt, „dass man an Ja bitte“ bis
virtuelles
Begrüseiner
Universität
ßungsrubbeln: Man
meist überhaupt kei- „Anti-Sex-inklickt auf der Stune Möglichkeit hat, The-City“.
diVZ-Seite
„Gruaußerhalb der Vorlescheln“
an
und
sungen Kontakt zu
schickt damit jemanden anderen Studendem einen Gruß. Der sieht dann
ten aufzunehmen. Das wollten
auf seiner Seite die Nachricht:
wir ändern“, sagt Artopé.
„Du wurdest gegruschelt“.
Bei einem Praktikum in den
Mehr als die Hälfte der MitglieUSA hatte Dariani Social Netder sollen StudiVZ bereits täglich
works wie linkedin.com kennennutzen. Werbung habe man dabei
gelernt. So ist es kein Zufall, dass
fast keine gemacht, sagt PresseStudiVZ nach dem Vorbild der
sprecher Artopé. „Wir hatten ja
US-Studenten-Plattform „Facekein Geld. Am Anfang haben wir
book“ gestaltet wurde. Das Prinnoch in der kleinen Wohnung von
zip vom Studiverzeichnis ist dabei
Ehssan gearbeitet. Aber wir haherrlich unkompliziert: Man melben Flyer gemacht, die wir dann
det sich mit Vor- und Nachnamen
überall verteilten. Außerdem haan; und schon kann man im Netzben wir Asten (Allgemeine Stuwerk nach alten Schulfreunden
dentenausschüsse, d. Red.) angerufen und ihnen von unserem
Projekt erzählt.“ Gewachsen ist
StudiVZ vor allem durch Mundzu-Mund-Propaganda.
Und zwar so schnell, dass die
Betreiber schnell vor Problemen
standen, die sie überforderten.
„Wie Deutschland heißestes
Start-Up vor die Wand fährt“
titelte die „Welt“ Anfang Dezember 2006. Nicht nur die
Blog-Community,
sondern
auch die Medien erhoben gegen die StudiVZ-Gründer
herbe Vorwürfe: Es gab Sicherheitslücken, Systemausfälle, und auch Ehssan
Dariani selbst trat ins Fettnäpfchen. Aufmerksame
Blogger entdeckten im
US-Videoportal
„YouTube“ einen von Dariani
gedrehten Clip, wie er einer jungen angetrunkenen Frau bis auf die Toilette folgt. Dann reservierte sich Dariani die
Internet-Seite „Völkischer
Beobachter“,
um zu seiner Geburtstagsfeier einzuladen.
Er habe das gemacht,
damit „die Faschos
die Seite nicht bekommen“, vertei-
Anastasia Mattern
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SO SIEHT EINE
PERSÖNLICHE PROFILSEITE AUS
Als registriertes StudiVZ-Mitglied
kann man eine persönliche Profil-Seite anlegen und sich auch die Seiten
anderer ansehen. Oben: So sieht die
Profil-Seite von StudiVZ-Gründer
Ehssan Dariani aus. Unter „Verbindung“ wird angezeigt, über wie viele
Personen man ihn eventuell kennt: In
diesem Fall handelt es sich um eine
direkte Verbindung zwischen Michael
Brehm und seinem Freund Ehssan
Dariani.
Wie ausführlich man sein eigenes
Profil ausfüllt, entscheidet jeder
selbst. Die Betreiber von StudiVZ fragen lediglich nach dem Vor- und
Nachnamen, dem Geschlecht und der
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Nr. 65
Seite 4
2
Schwarz
E-Blau
E-Rot
Neue Songs für Ihren
MP3-Player gesucht?
Amir Shaheen hat ein
paar Empfehlungen
zum DOWNLOADEN.
FOTO: DIETER OECKL
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ie Haltbarkeit per Casting-Show
gefundener oder medial gehypter
„Superstars“ ist oft erschreckend
kurz, während altgediente Künstler
manchmal erfreulich zählebig und die
Qualitäten ihrer Werke beeindruckend zeitlos sind. Derzeit gibt es ein
Wiedersehen mit einigen Größen der
80er-Jahre, wenn auch in eher kleineren Hallen und Klubs. Etliche ihrer
Songs kann man getrost als Pop-Klassiker bezeichnen, auch und gerade
dann, wenn es nicht die naheliegendsten Hits sind.
Kim Wilde: Weit mehr als „Kids In
America“ und Schwarm pubertierender Jungs. Wiederhören: „The Second
Time“ (www.musicload.de/item.ml?
releaseid=452613_2)
Midge Ure: Den Mann im Hintergrund
− nicht nur bei Thin Lizzy oder Visage,
sondern auch als Mit-Organisator von
Sir Bobs Live Aid − kennt man am besten als Frontmann und Stimme von
Ultravox. Wiederhören: Ultravox,
„The Voice“
(http://musikdownloads.aol.de/
imcdms/album/view.do?id=244480)
digte er sich.
Vertrauen ist in der Internetgemeinde das A und O, und das zu
StudiVZ hatte einen Knacks bekommen. Weitere Recherchen
von Mitgliedern und Bloggern
brachten neue Abgründe zu Tage: Eine StudiVZ-Diskussionsgruppe veranstaltete heimliche
Miss-Wahlen im Netzwerk. Sie
hatte einen Tauschring für die
Daten von Studentinnen gebildet
und die Frauen belästigt. Trotz
Hinweisen schritt StudiVZ lange
nicht ein.Solche Phänomene sind
typisch für Internet-Plattformen,
die schnell wachsen und von
Newcomern betrieben werden.
Inzwischen haben sich, auch typisch fürs Internet, Gegen-Plattformen entwickelt. Zum Beispiel
„StudiWatch“, eine Initiative von
David Liebling in Tel Aviv, die besonders auf antisemitische Äußerungen im StudiVZ achtet.
Mittlerweile haben sich die Gründer entschuldigt. Und trotz aller
Probleme ist die Zahl der StudiVZ-Nutzer noch gestiegen. Viele
Mitglieder
kennen
die
Schwachstellen, wollen aber auf
den Nutzen, den die Plattform
bringt, nicht verzichten.
StudiVZ ist inzwischen auch im
Ausland vertreten, in Italien (studiLN.it), Spanien (estudiLN.net),
Frankreich (studiGQ.fr) und Polen (studentIX.pl). „Unser Traum
ist es, ein gemeinsames europäisches Netzwerk zu schaffen“,
sagt Artopé. Zum 2. Januar 2007
hat die Verlagsgruppe Georg von
Holtzbrinck sämtliche Anteile an
StudiVZ übernommen − für geschätzte 85 Millionen Euro. Nicht
schlecht für ein Unternehmen,
das momentan noch gar kein
Geld einbringt. „Klar soll StudiVZ
irgendwann auch profitabel sein.
Auf gar keinen Fall sollen jedoch
unsere Nutzer Geld zahlen“, betont Artopé. Es sei daran gedacht,
„Werbung auf den Seiten zu
schalten, die die Interessen der
Mitglieder trifft“. Doch der Charakter des StudiVZ solle erhalten
bleiben.
DER VORTEIL: KONTAKTE UND INFORMATIONEŃ
Hochschule, an der man studiert.
Wer will, kann auch noch Geburtsdatum, Studiengang, Beziehungsstatus, politische Richtung sowie Interessen angeben und Fotos von
sich hochladen. Solche Hinweise
helfen zum Beispiel dabei, dass
man von ehemaligen Kindergartenfreunden wiederentdeckt wird, die
jetzt auch studieren und im StudiVZ
nach alten Kumpels forschen.Für
den Spaßfaktor beim Ausfüllen ist
auch gesorgt: Unter „Arbeit" kann
man unter verschiedenen Job-Typen wählen, u. a. „Sündenbock",
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„Bürokrat" oder „zukünftiger Star".
Viele legen mit Hingabe Fotoalben an. Aber auch der Nachrichtendienst wird gern genutzt. In der linken Leiste („Start", „Meine Seite",
„Meine Freunde" etc.) kann man
stets zur eigenen Seite wechseln,
auch wenn man sich gerade das
Profil von einem anderen StudiVZMitglied ansieht. Jeder User kann
dabei in den Privatsphäre-Einstellungen bestimmen, ob alle StudiVZMitglieder seine persönliche Seite
sehen können oder nur Freunde.
(Anastasia Mattern)
Krystyna Boychuk, 24,
studiert techn. Betriebswirtschaftslehre an der
Hochschule für Angew.
Wissenschaften, Hamburg; macht gerade ein
Praktikum in Malaysia:
Ich habe nach einem SurfCamp in Frankreich beschlossen, mich in der dazugehörigen Gruppe anzumelden. Auf diesem Weg waren uns
allen die Fotos aus dem Urlaub zugänglich.
Von der Kritik an StudiVZ wusste
ich nicht von Anfang an. Aber ich habe auf unserer HAW-Community-Site
den Artikel in der „Welt" gelesen. Ich
entschied mich trotzdem bei StudiVZ
zu bleiben, da es 1. Hoffnung gibt,
dass die Unternehmung mit der Zeit
und unter Druck ihren Datenschutz
sowie andere Probleme in
den Griff bekommt; 2. Ich
sonst nicht die vielen Kontakte, Fotos etc. nutzen
könnte. 3. Ich könnte sowieso nicht den Gruppen
mit Namen wie „Besser
saufen als studieren" u. ä.
beitreten. Ich passe seitdem aber besonders auf,
welche Fotos bzw. persönlichen Daten ich selbst reinstelle. Es
ist mir schon bewusst, dass trotz aller Bemühungen Gefahren von Missbrauch bestehen. StudiVZ hat aber
auch Vorteile. In jedem Fall kann
man leichter Kontakte halten und Informationen austauschen, auch zu
Malaysia. Unter anderem hatte ich im
Forum Fragen zu Auslandskrankenversicherung und Impfungen gestellt
und auch Antworten bekommen.
GRUPPENBILDUNG HIER GEHT’s
UM SPRÜCHE
Auf dieser StudiVZ-Seite sammelt
sich eine Gruppe unter dem Thema
„Die besten Zitate des Studiums“.
Beispiel: „Und wenn Sie rauskriegen,
was Sie rauskriegen, dann haben Sie
es" (ein Professor). Als Erkennungszeichen wurde Homer Simpson gewählt, weil er das Maul so schön aufreißt. Die Gruppe hat inzwischen
schon 20 547 Mitglieder und ist eine
von insgesamt 300 000 Gruppen im
StudiVZ. Die heißen zum Beispiel
„Vegetarier essen meinem Essen das
Essen weg", „Sex ist nur schmutzig,
wenn er richtig gemacht wird" oder
„Hamburg . . .das ist meine Stadt".
Jedes StudiVZ-Mitglied kann eine
Gruppe gründen: Man gebe nur einen
Gruppen-Namen an und ordne die
Gruppe einer Kategorie zu, zum Beispiel „Campus Leben", „Sport & Freizeit" oder eben „Spaß & Unsinn". Es
gibt Abiturgruppen; Gruppen von Mitgliedern, die aus der gleichen Gegend kommen oder dasselbe Seminar
besuchen; politische Gruppen (z. B.
zu Studiengebühren), Interessengruppen (Filme, Schauspieler, Sportarten,
Tanzstile usw.) und viele, die einfach
nur alberne Titel haben. „Ich bin zum
Beispiel Mitglied der Gruppe ‚Scheiße, ich habe gerade gemerkt, ich
kann gar
nicht zaubern‘“,
schreibt „dieanke“ in einem Testbericht für „dooyoo“.
Nach wiederholten Protesten gegen rassistische oder antisemitische
Gruppen stellen die Betreiber von
StudiVZ inzwischen die Bedingung,
dass keine Gruppe eine bestimmte
Person oder eine Gruppe von Personen angreifen darf. Jedes Mitglied
kann eine verdächtige Gruppe im
Netzwerk melden. Längst haben sich
auch Nicht-Studenten im StudiVZ in
Gruppen wie "Psst ... Ich bin gar kein
Student" geoutet. (Anastasia Mattern)
BESSER ALS
INTERNET-FOREN
ICH HABE VIELE AUS MEINER KLASSE
UND´ ALTE FREUNDE WIEDERGEFUNDEN
ICH KANN GAR
NICHT MEHR OHNE!
Nikolaus Haufler, 22, Absolvent der Fachhochschule
Wedel (Wirtschafts-Informatik)
Ich habe mich bei StudiVZ angemeldet, weil dort mehr Bekannte zu finden waren als bei
der geschäftsorientierten Konkurrenz OpenBC (Xing). Am Anfang hat es Spaß gemacht, alte
Bekannte und auch viele Klassenkameraden dort zu finden
und seit langer
Zeit mal wieder
anzuschreiben.
Mittlerweile finde ich aber die
vielen Gruppen
am besten, in
denen man
sich über jedes
Thema unterhalten kann. Im
Gegensatz zu
Internet-Foren sind die Themen
nämlich viel enger begrenzt
(z. B. gibt es eine Gruppe, die
nur über den EU-Beitritt der
Türkei diskutiert).
Trotzdem findet man viele
Gesprächspartner mit ganz unterschiedlichen Meinungen. Da
ich in der Jungen Union bin,
schätze ich es auch sehr, dort
mit anderen konservativen Studenten reden zu können - an
der Uni sind sie ja noch in der
Minderheit. Deshalb habe ich
selbst auch die Gruppe „Junge
Union Hamburg" gegründet. Sie
wird von den Mitgliedern auch
genutzt, um ihre Zugehörigkeit
auch im StudiVZ-Profil nach außen zu zeigen. Solche Gruppen
sind weit verbreitet - jeder kann
durch eine Mitgliedschaft politische Aussagen in sein Profil
aufnehmen. Ich habe z. B.
"Atomkraft!? Ja, bitte." und
"Liebeserklärung an die deutsche Sprache" im Profil.
Michaela Schümann,
22, studiert Geschichte an der Uni
Hamburg:
Das Besondere ist für
mich, dass man im
StudiVZ so viele Leute findet, mit denen
man etwas zu tun
hatte. Man findet
ganz plötzlich einen
Haufen netter Menschen.
Ich habe meine halbe Klasse,
die über ganz Deutschland verteilt ist, hier wiedergefunden.
Darunter auch Leute, die schon
in der fünften Klasse abgegangen sind. Das sind jetzt auch
meine Freunde im StudiVZ. Erfreulich ist auch, dass man mit
einer Erfahrung oder einer Meinung nicht alleine steht, wenn
man sich mal die Gruppen anschaut. Da kann man Erlebnisse
oder Eindrücke teilen und Menschen kennenlernen, die genau-
Sascha Strunck, 24, Deutsche
Sporthochschule, Köln
so denken, dasselbe
erlebt haben oder
auch "nur" dasselbe
Auto fahren . . . Das
ist echt toll!
Von den Datenschutzproblemen und den
Systemausfällen habe
ich gehört, aber
macht das nicht jedes
System durch? Dinge
wie Rassismus, Sexismus und
ähnliches sollte man natürlich
vermeiden, aber das sollte einem schon der gesunde Menschenverstand eingeben. Ansonsten kann man ja alles
schreiben was man will, und
wenn das den Usern dann nicht
gefällt, kann man denjenigen ja
auch immer noch melden. Ich
werde trotzdem Mitglied bleiben,
weil es mir viel zu viel Spaß
macht in den Gruppen und Profilen zu stöbern und alte und
neue Freunde zu finden.
KONTAKT HALTEN, FOTOS REINSTELLEN:
MAN WIRD GANZ SCHNELL SÜCHTIG!
Julia Szikszay, 22,
studiert Germanistik
und Sportwiss. in
Göttingen, macht gerade ein Praktikum
in Budapest.
Das hat sich verbreitet wie eine Epidemie.
Irgendwann sprachen
plötzlich alle von StudiVZ, auch Leute, die
gar nicht studieren. Sie fingen
an, sich gegenseitig zu gruscheln und ihre Fotos zu kommentieren. Da wird man natürlich neugierig. Ich habe mich
angemeldet. Und dann wird man
ganz schnell süchtig, sucht alte
Bekannte und stellt selber Bilder
rein. Man trifft Leute wieder, die
man schon fast vergessen hatte,
und es ist viel leichter, mit ihnen
in Kontakt zu bleiben. Das habe
ich besonders während meines
Auslandssemesters gemerkt.
Man kann schnell mal eine
Nachricht schicken,
Fotos reinstellen und
ist immer informiert.
Ich habe selbst eine
Gruppe gegründet,
aber das war mehr so
eine Schnapsidee. Ich
saß mit ein paar
Freunden auf meinem
Bett, und wir haben
die Gruppe „In Julias
Bett" gegründet. Nichts Besonderes. Meine Favoriten sind:
„Schorsche kannste mir morsche
den oronschene porsche borsche?“ und „mein zimmer ist so
klein, dass ich die Pfannkuchen
senkrecht braten muss“.
Von der Kritik habe ich gehört, bisher aber keinerlei negative Erfahrungen gemacht. Ich
habe mich auch in einem ähnlichen ungarischen Verzeichnis
angemeldet (IWIW). Ich kenne
sogar viele Ungarn, die schon
im StudiVZ registriert sind.
Man guckt jeden Tag gerne ins
StudiVZ und freut sich über die
meist doch recht witzigen und
netten Nachrichten! Außerdem
bin ich nicht der Mail-Schreiber
und schreibe dann mal schnell
drei, vier kurze Zeilen, um mich
bei manchen Leuten zu melden,
um den Kontakt zu halten.
Und natülich
kannst du auch
Kontakte knüpfen, z. B. in
der Journalismus-Gruppe
wegen Praktika. Ich fand eine Menge Leute wieder, mit
denen ich sonst keinen Kontakt
hätte, vom Zivildienstlehrgang
bis zur Zeit als Teenie. Ich habe
die Gruppe „TMS Bad Oldesloe
(Jahrgang 2002/03)“ gegründet,
da ich dort zur Schule ging und
die beiden Jahrgänge mal zusammenführen wollte, um zu
wissen, wo jeder steckt!
Über die Kritik am StudiVZ
mache ich mir nicht so die Gedanken, weil ich wenig Informationen über mich preisgebe. Ich
werde Mitglied bleiben. Ich kann
gar nicht mehr ohne ;-)!
Und für seine Freunde sollte
man sich auch mal mehr als
zwei Minuten Zeit nehmen!!!
Steve Skaith: Ein Name, der nur Eingeweihten auf Anhieb etwas sagen
wird. Gemeinsam mit seiner Band Latin Quarter schrieb er 1985 eines der
engagiertesten und zugleich eingängigsten Alben britischer Popmusik:
„Modern Times“ war kritisch-politisch, poetisch und tanzbar. Und eine
Lektion, die man komplett noch mal
rekapitulieren sollte. Wiederhören:
„America For Beginners“ (Download:
http://www.musicload.de/item.ml?
releaseid=2103653_4)
Journey: Die amerikanischen Melodic
Rocker um Gitarrist Neal Schon müssen schon lange ohne Sänger Steve
Perry auskommen. Der sang allerdings einen ihrer größten Songs. Wiederhören: „Wheel In The Sky“ (http://
www.mp3.de/musik/genre/band/
010000/303170/1)
John Watts schuf mit Fischer-Z und
dem Album „Red Skies Over Paradise“
den perfekten musikalischen Kommentar zum Wettrüsten während des
Kalten Krieges. Heute wendet er sich
dem Leben in all seiner Vielgestaltigkeit zu. Auf Zugreisen durch Europa
hat er elf Menschen getroffen und ihre
(Lebens-)Geschichten in Singer-Songwriter-Manier vertont, etwa „Adrians
Song / Brothers“ (www.musicload.de/
item.ml?releaseid=2012236_2)
Auch die Fraktion Eisen und Stahl
kennt zahlreiche unbeugsame Repräsentanten. Neben großen Metal-Göttern wie Judas Priest und Iron Maiden
haben auch Saxon immer ihre Bodenständigkeit betont und behalten und
das seit annähernd 30 Jahren. Ihr
neues Album, das erste seit 1997 mit
dem heimgekehrten Drummer Nigel
Glockler, ist voller Songs, die in einer
Reihe mit den besten Saxon-Stücken
stehen. Kompromissloser, kraftvoller,
schneidiger Metal, der auf Melodie
nicht verzichtet und Tempolimits auch
gerne wieder überschreitet. „Ive Got
To Rock (To Stay Alive)“ (Download:
http://www.mp3.de/musik/genre/
band/080000/291551/32_150695)
Nette Jungs spielen keinen Rock’n’
Roll, Rose Tattoo spielen ihn wie keine zweite Band. Sie sind einzigartig,
galten früher eher als Gang denn als
Rockband und stecken ihre Landsleute AC/DC jederzeit locker in die Tasche. Das hat sich in Kultstatus niedergeschlagen. Während AC/DC auf
die große Massen-Glocke hauen, machen Angry Anderson und Kumpane
noch immer schmutzige Musik für
echte Männer und Frauen, die das
wahre Leben kennen. „Black Eyed
Bruiser“
(Download:
http://
www.mp3.de/musik/genre/band/
040000/297625/32_127680)
Und da wir gerade in Australien sind:
The Angels oder Angel City sind hierzulande noch kaum mehr als ein ganz
geheimer Geheimtipp, Down unda’
sind sie in Originalbesetzung wieder
aktiv und die Brewster-Brüder überdies auch als Duo Brewster Brothers.
Ihr wunderbarer Song „Blue Blood“
atmet die staubige Weite des Landes
und fasziniert mit einer packenden
Stimmung irgendwo zwischen Blues,
Prärie und Dylan. Den „ABC Radio
broadcast of ‚Blue Blood’“ in voller
Länge kostenlos anhören unter:
http://www.brewsterbrothers.com/
downloads.html
Alle Downloads vollständiger Songs sind
i. d. R. kostenpflichtig; es sei denn es, ist ausdrücklich anders vermerkt.