Stadt Pforzheim

Transcrição

Stadt Pforzheim
Stadt Pforzheim
Jahresbericht
2012
2
Inhalt
Vorwort
Amt für öffentliche Ordnung
Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten
Amt für Stadtplanung, Liegenschaften und Vermessung
Amt für Umweltschutz Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim
Eigenbetrieb Wirtschaft und
Stadtmarketing Pforzheim
Feuerwehr
Goldstadtbäder
Grünflächen- und Tiefbauamt
Jobcenter
Jugend- und Sozialamt
Kulturamt
Ortsverwaltung Büchenbronn
Ortsverwaltung Eutingen
Ortsverwaltung Huchenfeld
Ortsverwaltung Würm
Personal- und Organisationsamt
Rechnungsprüfungsamt
Rechtsamt
Stadtkämmerei
Standesamt
Theater Pforzheim
Impressum
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Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
die städtischen Ämter und Eigenbetriebe haben im abgelaufenen Jahr
2012 vieles geleistet! Ihre Hauptaktivitäten und Schwerpunkte sind im
vorliegenden Jahresrückblick kompakt und übersichtlich dargestellt.
Ein Thema hat dabei ämter- und dezernatübergreifend eine bedeutende
Rolle gespielt: der Masterplan-Prozess. 2012 haben Bürgerschaft und
Gemeinderat all das, was sie zuvor in monatelanger intensiver Arbeit
an Ideen entwickelt hatten, zu einem Gesamtplan zusammengeführt.
Ich möchte den Mitarbeitern aus der Verwaltung an dieser Stelle für
Ihren Beitrag daran herzlich danken! Ohne Ihr Fachwissen und Ihre
inhaltlichen Impulse wäre dieser Prozess so nicht möglich gewesen.
Wir haben mit dem Masterplan nun ein beachtliches Werk vorliegen,
das die Prioritäten und Leitlinien der Stadtpolitik für die nächsten 15 bis
20 Jahre festlegt und damit auch die Arbeit der Dezernate und Ämter in
den nächsten Jahren entscheidend mitbestimmen wird. Der Masterplan
wird uns dabei helfen, unsere knappen finanziellen Ressourcen in
den verschiedenen Bereichen des großstädtischen Zusammenlebens
zielgerichtet einzusetzen.
Die Ämter haben ihren Beitrag zum Masterplan zusätzlich zu ihrer
normalen Arbeit erbracht. Wie umfassend diese auch 2012 gewesen
ist, zeigt das vorliegende Nachschlagewerk. Es wurde wieder vom
Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten
zusammengestellt, gestaltet und redaktionell bearbeitet, die einzelne
Fachämter haben Text- und Bildmaterial geliefert. Beim Stöbern und
Lesen darin wünsche ich Ihnen viel Vergnügen!
Ihr
Gert Hager
Oberbürgermeister
4
Amt für öffentliche Ordnung
Wahlen
Im Jahr 2012 waren keine Wahlen
oder Abstimmungen durchzuführen. Das Bürgercentrum war jedoch
maßgeblich an der Vorbereitung
und Umsetzung der Bürgerbefragung im Ortsteil Büchenbronn
zur Errichtung von Windkraftanlagen beteiligt. So wurde der Druck
der Stimmzettel und Rückumschläge organisiert sowie im Zusammenwirken mit dem WSP - Kommunale Statistik – die Erstellung und
der Versand der Anschreiben an die
Stimmberechtigten in die Wege geleitet.
Ordnungswesen
Allgemeine Sicherheit und
Ordnung
den im Vorfeld ein Sicherheitskonzept erarbeitet wurde. Die FreudenCorsos in der Innenstadt und die
Public Viewings verliefen friedlich
und ohne größere Zwischenfälle.
Im Vorfeld des Jahrestages der Zerstörung Pforzheims am 23.02.1945
entwickelte sich neben der „Initiative gegen Rechts“ (Vertreter
von Gewerkschaften, SPD, Linke,
Grüne, WiP, Linksjugend u. a.) das
„Aktionsbündnis Pforzheim Nazifrei“ aus Vertretern der Stadt, des
Gemeinderats, der Kirchen, Pforzheimer Abgeordneten u. a. Dieses
Bündnis zeigte erstmals unter Federführung von Oberbürgermeister
Hager eine Kundgebung auf dem
Marktplatz an, an der ca. 1.200
Personen teilnahmen. Beim Aufzug der „Initiative gegen Rechts“
durch die Nordstadt wurden ca. 350
Teilnehmer gezählt. Das von der
Versammlungsbehörde
verfügte
Fackelverbot für die Mahnwache
des „Freundeskreises Ein Herz für
Deutschland“ wurde von den Verwaltungsgerichten leider für rechtswidrig erklärt.
Waffen-, Jagd- und
Fischereiwesen
Mit der Verschärfung des Waffenrechts kamen auf die Waffenbehörde zusätzliche Aufgaben zu.
Die Aufbewahrungskontrollen
wurden konsequent fortgeführt.
So wurden an 40 Kontrolltagen
insgesamt 328 Kontrollversuche
durchgeführt. Dabei konnten 240
Waffenbesitzer angetroffen werden, von denen 4 den Zutritt verweigerten. Aus den festgestellten
Beanstandungen resultierten 11
Ordnungswidrigkeitenverfahren, 6
Verfahren zum Widerruf der waf-
Seit Mai 2012 werden Testkäufe
zum Thema Jugendschutz in Pforzheim durchgeführt. Jugendliche
Auszubildende der Stadt versuchen
in Begleitung je eines Vertreters
von AföO und Haus des Jugendrechts Alkohol oder Tabakwaren zu
erwerben. Die Ergebnisse waren erschreckend: Beim Verkauf von Alkohol lag die Beanstandungsquote
bei 48 %, bei Tabakwaren bei 63 %.
Die Testkäufe werden 2013 weitergeführt, die Jugendschutzkontrollen auf Spielhallen ausgedehnt.
Im Zusammenhang mit der Fußball-EM in Polen und der Ukraine
fanden mehrere Public ViewingVeranstaltungen statt. Größter Anziehungspunkt mit bis zu 8.000 Zuschauern war der Enzauenpark, für
Alkoholtestkäufe
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fenrechtlichen Erlaubnisse sowie 6
Strafverfahren. Sofern die Vor-OrtKontrollen im Rhythmus wie bisher
fortgeführt werden können, werden
der einzelnen Parameter gewonnen,
was jedoch den Zeitfaktor bei den
Kontrollen erhöht.
Mit der Änderung der Zuständigkeitsverordnung zum Sprengstoffgesetz wurde der Waffenbehörde
zusätzlich die Kontrolle der Aufbewahrung von explosionsgefährlichen Stoffen im nichtgewerblichen
Bereich (z. B. Vorderladerschützen) übertragen; erste Nachschauen
wurden bereits durchgeführt.
Aufbewahrungskontrolle
Im Zusammenhang mit der 2012 in
Pforzheim ausgerichteten Weltmeisterschaft der Vorderladerschützen auf dem Gelände der Schützengesellschaft waren umfangreiche
rechtliche Prüfungen zur Lösung
waffen- und sprengstoffrechtlicher
Fragestellungen erforderlich.
sämtliche Waffenbesitzer voraussichtlich bis Ende 2014 mindestens
einmal kontrolliert sein.
Eine große Herausforderung stellte die Einführung des Nationalen
Waffenregisters zur Optimierung
der Recherche bei Strafverfolgungen dar. Nicht nur, dass umfangreiche Datenbereinigungen erforderlich waren, auch die EDV-technischen und datensicherheitsrechtlichen Voraussetzungen mussten termingerecht geschaffen werden. Die
Erstbefüllung im November 2012
konnte erfolgreich abgeschlossen
werden. Dennoch sind noch weitere Bereinigungen im laufenden
Betrieb erforderlich, für die der Gesetzgeber eine Übergangsfrist bis
2017 eingeräumt hat. Die zur Bereinigung bzw. Ergänzung erforderlichen Daten werden größtenteils
im Rahmen der Aufbewahrungskontrollen durch präzise Erfassung
für Jugend und Familie zugeordnet.
Damit soll erreicht werden, dass
über die rein polizeirechtliche, eigentlich kurzfristige Unterbringung
hinaus die Rückführung in reguläre Wohnungen nahtloser erfolgen
kann. Vermeidung von Obdachlosigkeit, bevor sie entsteht, wird immer wichtiger.
Bußgeldstelle
Im Jahr 2012 waren erstmalig ganzjährig drei Messfahrzeuge der Stadt
Pforzheim im Einsatz.
Die Einsatzplanung mobiler Geschwindigkeitsüberwachung orientiert sich entgegen dem häufigen
Vorurteil der „reinen Abzocke“
an einer Vielzahl von konkreten
Anforderungen wie z. B. Bürgerbeschwerden, öffentlichen Einrichtungen mit erhöhtem Fußgängeraufkommen (Kitas, Schulen,
Krankenhäuser, Altenheime), Unfallstellen oder verkehrsberuhigte
Bereiche.
Obdachlosenwesen
Das Sachgebiet Obdachlosenwesen
wurde zum 01.04.2012 dem Amt
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Gewerberecht
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Die Bußgeldstelle in Zahlen (unten)
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Gewerberecht
Eindämmung der Spielsucht
Mit dem am 29.11.2012 in Kraft getretenen Landesglücksspielgesetz
wurden die zur Ausführung des Ersten Glücksspieländerungs-staatsvertrages in Baden-Württemberg
erforderlichen
landesrechtlichen
Regelungen getroffen. Diese werden die städtische Gewerbebehörde, die bislang schon im Rahmen
ihrer Möglichkeiten sehr restriktiv
gegen die Aufstellung von Geldspielautomaten vorging, vor große
Aufgaben stellen. Die Zulassungsvoraussetzungen sehen jetzt unter
anderem vor, dass Spielhallenbetreiber ein Sozialkonzept vorlegen
und ihre Mitarbeiter schulen las-
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zu versetzen, zur Verhinderung
der Entstehung von Spielsucht auf
Spielgäste einzuwirken. Der Mindestabstand zwischen Spielhallen
wurde verbindlich auf 500 m, gemessen von Tür zu Tür, festgesetzt;
Abweichungsmöglichkeiten
im
Einzelfall sind bewusst nicht vorgesehen. Für neue Spielhallen wird
ferner ein Mindestabstand von 500
m zu bestehenden Einrichtungen,
die dem Aufenthalt von Kindern
oder Jugendlichen dienen, vorgesehen. Zudem werden Anforderungen
an die Werbung (z.B. weniger aufdringlich) und die Ausgestaltung
von Spielhallen festgeschrieben.
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Heimaufsicht
Im Rahmen der durchgeführten
Heimkontrollen zeigten sich Auswirkungen des Fachkräftemangels im Pflegebereich. In 4 Altenpflegeheimen mussten aufgrund
fehlender Fachkräfte Anordnungen
erlassen werden. Es galten für Zeiträume zwischen 2 und 12 Wochen
jeweils Aufnahmeverbote für neue
Bewohner. Turnusgemäß wurden
alle 22 Einrichtungen im Sinne des
Landesheimgesetzes 2012 einmal
begangen, hinzu kamen 6 anlassbezogene Begehungen aufgrund von
Beschwerden, 3 Nachkontrollen
und 1 Erstbegehung eines neu errichteten Anbaus. Ein Schwerpunkt
der planmäßigen Begehungen lag
8
statt, mit dem Ziel, die baustellenbedingten
Verkehrsbeeinträchtigungen für die Bevölkerung so weit
als überhaupt möglich zu minimieren. In der Summe dürfte dies auch
gelungen sein. Im Vorfeld abgegebene negative Prognosen, es sei ein
„Verkehrskollaps“ zu befürchten,
haben sich bisher nicht bestätigt.
in diesem Jahr in Zusammenarbeit
mit dem Gesundheitsamt auf der
Überprüfung des Hygienebereichs.
Im kommenden Jahr sollen besondere pflegerische Themen aufgegriffen werden, auch die Personalsituation wird weiter im Blickpunkt
bleiben. Die Anforderungen an den
Personaleinsatz und an die Steuerung von Pflegeprozessen steigen
mit zunehmend anspruchsvolleren
pflegerischen Versorgungen z. B.
bei Beatmungs- oder Dialysepatienten. Auf Initiative des Amtsgerichts Pforzheim werden das
Amtsgericht, die Heimaufsichtsund Betreuungsbehörden des Enzkreises und der Stadt Pforzheim
sowie der Medizinische Dienst der
Krankenversicherung ein gemeinsames Projekt zur Vermeidung von
freiheitsentziehenden Maßnahmen
in Pflegeheimen starten. Auch mit
den Altenpflegeschulen soll im
Hinblick auf die Ausbildungsbedingungen der Nachwuchskräfte in
den Heimen eine verstärkte Zusammenarbeit etabliert werden.
Verkehrswesen
Verkehrsbehörde
Durch die Anordnung der entsprechenden Beschilderung wurde der
östliche Teil der Fußgängerzone Innenstadt in eine verkehrsberuhigte
Zone umgewandelt, verbunden mit
der Einrichtung von 23 Kurzzeitparkplätzen. Diese sind das Ergebnis einer Stadtteilbegehung des
vergangenen Jahres, als auf Initiative der Industrie und Handelskammer diese Forderung gestellt worden war. Die Verwaltung hat diesen
Vorschlag sofort aufgegriffen. Von
der Bevölkerung wird diese Parkmöglichkeit gerne angenommen.
Kurzzeitparkplätze in der neuen
verkehrsberuhigten Zone
Einige Großbaustellen, die sich
massiv auf die Verkehrsabläufe
ausgewirkt und somit die Mitwirkung der Verkehrsbehörde erforderlich gemacht haben, konnten im Jahr 2012 zum Abschluss
gebracht werden. So ging z.B.
die umgebaute Autobahnanschlussstelle Pforzheim West
im Frühjahr in Betrieb. Die Firma
Amazon nahm die Versandtätigkeit im neuen Logistikzentrum
im September auf. Nicht zuletzt
die von den Verantwortlichen von
Amazon als sehr professionell
bezeichnete Arbeit der Arbeitsgruppe TaskForce Buchbusch,
der auch die Verkehrsbehörde
angehört hatte, ermöglichte die
schnelle Erschließung des Gebietes.
Der Umbau an den Knotenpunkten des künftigen Innenstadtringes wurde im Jahr 2012 fortgesetzt. Zahlreiche Koordinierungsbesprechungen fanden unter
Beteiligung der Verkehrsbehörde
Die diesjährigen Veranstaltungshöhepunkte, bei deren Vorbereitungen die Verkehrsbehörde teilweise entscheidend mitgewirkt
hat, waren „Mobil ohne Auto“ (im
Jahr 2012 wieder im Würmtal),
das Pforzheimer Festival „Standup“, der AbiMove, das Musikund Theaterfestival und auch die
verkehrsordnenden
Maßnahmen
im Zusammenhang mit der UEFA
Euro 2012. Das Mountain-Bike
Etappenrennen Trans Schwarzwald
führte dieses Jahr mit der letzten
Etappe quer durch die Pforzheimer
Innenstadt zum Enzauenpark, um
dort den Gesamtsieger der Veranstaltung zu empfangen. Diese Veranstaltungen erforderten auf Grund
ihrer Besonderheiten und auch
wegen der großen Zuschauer- und
Teilnehmerzahlen im Sicherheitsbereich eine enge Zusammenarbeit
mit Veranstalter, Polizei, Feuerwehr
und Sanitätsdiensten. Die hierbei
getroffenen Entscheidungen haben
sich bewährt, so dass die Veranstaltungen verkehrs- und sicherheitstechnisch den erwünschten Verlauf
nahmen. Beim Landestag der Verkehrssicherheit, der am 05.10.2012
in Pforzheim in der Fußgängerzone
stattfand, wirkte die Verkehrsabteilung bei der Vorplanung mit und
unterstützte den örtlichen Veranstalter, die Polizeidirektion Pforzheim. Diese Veranstaltung war ein
voller Erfolg. Insgesamt sind es
tausende Kinder und Jugendliche
gewesen, die das informative und
9
appellieren als präventive Maßnahme an die Einhaltung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit.
Gemeindevollzugsdienst
Der AbiMove in Pforzheim
Rauschbrillen-Strecke
attraktive Angebotspaket der Kooperationspartner „Gib acht im Verkehr“ nutzten.
Im Jahr 2012 wurden zwei Geschwindigkeitsanzeigegeräte beschafft. Diese beiden Geräte sind
Teil des vom Gemeinderat verabschiedeten Sicherheitskonzepts der
Stadt Pforzheim. An wechselnden
Einsatzstellen zeigen die TempoMesser den Autofahrern die gefahrenen Geschwindigkeiten an und
Das Thema Stadtsauberkeit war
auch im Jahr 2012 eine wichtige
Aufgabe, derer sich der Gemeindevollzugsdienst (GVD) angenommen hat. Eine saubere Stadt ist
nicht zuletzt auch für die Außendarstellung von besonderer Bedeutung. In berechtigte Kritik gerieten
hierbei Anfang des Jahres die Warenauslagen einiger ortsansässiger
Einzelhandelsgeschäfte,
insbesondere von Gemüsehändlern. Es
war festzustellen, dass es im Umfeld solcher Warenauslagen häufig
zu Müllablagerungen kam, die es
abzustellen galt. In einer Schwerpunktaktion hat der GVD diese Warenauslagen geprüft und die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet.
Die Missstände konnten hierdurch
abgestellt werden, was auch die Zustimmung des gemeinderätlichen
Ausschusses für öffentliche Einrichtungen fand.
Müllablagerungen eines
Gemüsehändlers
Um die Abfallwirtschaft der Technischen Dienste im Kampf gegen
die Müllsünder besser unterstützen zu können, wurden auf Anregung des AföO im September 2012
die Befugnisse des GVD in diesem
Aufgabenbereich erweitert.
Fahrerlaubnisbehörde
Über zwei Jahre ist es nun her, dass
die Gelbe Karte, die als gemeinsame Aktion der Polizeidirektion
Pforzheim und der beiden Führerscheinstellen beim Enzkreis und der
Stadt Pforzheim läuft, ins Leben gerufen wurde. Hierbei wird versucht,
Jungendlichen, die durch Aggressionsdelikte wie Körperverletzungen
bzw. Alkoholexzesse aufgefallen
sind, klarzumachen, dass durch
solches Verhalten ihr Führerschein
in Gefahr ist bzw. ihre Eignung für
den Straßenverkehr überprüft wird.
Slogans wie „Wer randaliert, verliert“ oder „Wer säuft, läuft!“ sollen
die Zielgruppe sensibilisieren und
Signalwirkung entfalten. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen
deutlich, dass es einen Zusammenhang zwischen aggressivem Verhalten innerhalb und außerhalb des
Straßenverkehrs gibt. Bei erheblichen charakterlichen Defiziten,
die befürchten lassen, dass sie auch
im Straßenverkehr ausgelebt werden, legt die Polizei deshalb eine
Meldung an die Führerscheinstelle
vor. Diese prüft und versendet erforderlichenfalls eine Warnung in
Form der “Gelben Karte“. Wer diese ignoriert und erneut negativ auffällt, läuft Gefahr, dass die Eignung
zum Führen von Kraftfahrzeugen
mittels eines medizinisch-psychologischen Gutachtens geprüft wird.
Dies kann neben den Testkosten
von 400 Euro schnell den Verlust
der Fahrerlaubnis bedeuten. Die Aktion stieß auf reges Interesse
nicht nur bei der Bevölkerung sondern auch bei anderen Polizeidienststellen, Städten und Landkreisen. Aufgrund der positiven Bilanz
wird sie künftig weitergeführt.
10
Gemeindlicher Vollzugsdienst
Verwarnungen für Verkehrsordnungswidrigkeiten *
Baustellenkontrollen
Abschleppvorgänge
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
91.800 96.600 91.500 97.500 89.000 91.227 82.781 84.523
3.852
2.370
2.052
2.433 2.664
2.353
2.763
2.406
408
290
275
312
519
320
253
224
Fahrerlaubnisbehörde (Auswahl)
Wiedererteilung/Neuerteilung von Fahrerlaubnissen
Verwarnungen/Anordnung Seminare
Entziehung der Fahrerlaubnis, Aberkennungen
Versagung der Fahrerlaubnis
MPI-Auflagen/ärztl. Gutachten
Auswertung BTM-Mitteilungen o. Maßnahmen
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
303
224
226
259
n.e.
n.e.
n.e.
n.e.
770
838
862
766
748
649
754
709
78
106
124
106
118
85
93
108
46
44
36
50
32
28
39
33
43
50
43
24
18
221
218
203
98
106
106
99
125
n.e.
n.e.
n.e.
Verkehrsbehörde (Auswahl)
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Ausnahmegenehmigungen und Erlaubnisse nach der
3.971
2.692
Straßenverkehrsordnung
Warenauslagen, Werbung, Bewirtschaftung im Freien
304
316
386
399
427
440
424
407
Schwertransporte**, Befreiung vom Sonntagsfahrverbot
491
473
670
707
872
914
804
1142
Schwertransporte (eigene Genehmigungsverfahren)
s.o.
s.o.
s.o.
s.o.
s.o.
52
234
202
Baustelleneinrichtungen, Gerüste, Schuttmulden,
594
654
619
633
644
675
608
664
Aufgrabungen im öffentlichen Verkehrsraum
Straßenverkehrsrechtliche Anordnungen/Prüfungen
278
319
302
331
328
282
296
358
* Fallzahlen Verwarnungen ruhender Verkehrs aus dem HC-OWIG- Programm
** bis 2009 Anhörungen und eigene Genehmigungsverfahren, wegen Zunahme eigener Verfahren ab 2010 Trennung
Einwohnerwesen
sen, wenn eine Einwilligung hierzu
vorliegt.
Bürgercentrum
Im Bürgercentrum gingen Informationen von Verfassungsschutzorganen ein, dass ein in Pforzheim
wohnhafter deutscher Staatsangehöriger zunehmend von militanten salafistischen Protagonisten beeinflusst ist und versucht
auszureisen, um sich im Ausland
an bürgerkriegsmäßigen Auseinandersetzungen zu beteiligen. Es
waren ausreichend Anhaltspunkte gegeben, die die Annahme begründen, dass der Passbewerber
„die innere oder äußere Sicherheit
oder sonstige erhebliche Belange der Bundesrepublik Deutschland gefährdet“. Somit waren sein
Reisepass zu entziehen und der
Personalausweis dahingehend zu
beschränken, dass er nicht zum
Verlassen Deutschlands berechtigt.
Diese Verfügung ist rechtskräftig.
Das im Bundestag in Rekord-Tempo beschlossene Bundesmeldegesetz führte zu einer Vielzahl von
Rückfragen verunsicherter Bürger.
Auslöser war der Passus, dass eine
Übermittlung von Daten aus dem
Melderegister für Zwecke der Werbung und des Adresshandels zulässig sein sollte, soweit die betreffenden Personen dem nicht ausdrücklich widersprochen haben. Viele
Bürger erklärten – obwohl aufgrund
der folgenden Reaktionen noch
nicht absehbar war, mit welchem
Inhalt das Bundesmeldegesetz in
Kraft treten wird – vorab ihren Widerspruch. Es bedurfte einiger Erklärungen zur tatsächlich gültigen
Rechtslage, um anfragende Bürger
zu beruhigen. Am 26.02.2013 hat
der Vermittlungsausschuss schließlich die Beschlussempfehlung abgegeben, die Datenübermittlung für
gewerbliche Zwecke nur zuzulas-
Ab Herbst 2012 war die Umsetzung
der Änderung des Fahrerlaubnisrechts zum 19.01.2013
vorzubereiten. Im Vorfeld dieser
Gesetzesnovelle mussten sich die
Kollegen/innen des Bürgercentrums sowie der Ortsverwaltungen
vielfältige Änderungen aneignen:
so haben sich u. a. die Klasseneinteilungen verändert, im Motorradbereich gibt es die Möglichkeit,
durch Ablegung der praktischen
Prüfung stufenweise die nächst
höhere Klasse zu erwerben und
die Führerscheine werden zukünftig befristet für eine Gültigkeitsdauer von 15 Jahren ausgestellt.
Insbesondere die neuen Klasseneinteilungen bedingen umfangreiche Besitzstandsregelungen, die
zu vielen Nachfragen von Fahrerlaubnisinhabern geführt haben.
Dank der sorgfältigen Vorbereitung konnten diese trotz kurzfristiger Nachbesserungen durch den
Gesetzgeber weitestgehend beantwortet werden.
Die Erstwohnsitzkampagne für
Studenten der Hochschule Pforzheim wurde im Jahr 2012 fortgeführt und durch Auszahlung des
11
Begrüßungsgeldes im Bürgercentrum unterstützt.
Erfreulicherweise konnte durch
Stellen-Wiederbesetzungen im Jahr
2012 wieder der Personalbestand
erreicht werden, der dem Niveau
vor Einführung des neuen Personalausweises entspricht. Um den
Zusatzaufwand seit Einführung des
neuen Personalausweises abzudecken, ist Anfang 2013 eine weitere
personelle Ergänzung vorgesehen,
so dass davon auszugehen ist, dass
sich die Warte- und Bearbeitungszeiten für den Bürger spürbar normalisieren.
Ausländerwesen
Asylwesen
Während die Zugangszahlen der
Asylantragsteller bis vor wenigen
Jahren stetig rückläufig waren,
so stiegen diese seit 2008 wieder
deutlich an (2012: + 41 %). Dem
bundesweiten Trend entsprechend,
schlugen sich die erhöhten Zugangszahlen auch auf das Land
Baden-Württemberg und die Stadt
Pforzheim nieder. Im Jahr 2012
wurden der Stadt Pforzheim 65
Asylsuchende zugewiesen. Den
größten Anteil bildeten mit 59 %
Staatsangehörige aus dem Irak.
Weiterhin wurden noch 29 Asylerstanträge für im Bundesgebiet
geborene Kinder von bereits anerkannten, in Pforzheim lebenden
Flüchtlingen gestellt. Eine Anrechnung auf die Zuweisungsquote erfolgt in diesen Fällen nicht.
Ferner wurden im Jahr 2012 68
Anträge auf Änderung der Wohnsitzauflage durch Asylantragsteller,
abgelehnte Asylbewerber und Inhaber bestimmter humanitärer Aufenthaltstitel gestellt, um den Zuzug
nach Pforzheim zu erreichen. Diesen wird allerdings nur bei Vorlage
eines Härtefalles (bei Familienzusammenführungen von Ehegatten
bzw. minderjährigen Kindern zu
Ihren Eltern bzw. ihrem Vormund
oder sonstigen humanitären Gründen von vergleichbarem Gewicht)
zugestimmt. 41 Anträge wurden
positiv entschieden.
Neben dem Personenkreis, welcher
sich in einem laufenden Asylverfahren befindet, und abgelehnten
Asylbewerbern, betreut das Sachgebiet Asylwesen außerdem sehr
arbeitsintensiv die Inhaber von humanitären Aufenthaltserlaubnissen.
Es wurden 149 Asylgestattungen,
73 vorläufige Reiseausweise, 304
Duldungen, 155 Fiktionsbescheinigungen und 23 Aufenthaltstitel in
alter Form erteilt.
Die Einführung des elektronischen Aufenthaltstitels (eAT) seit
01.09.2011 war auch im Fachbereich Asylwesen ein zeit- und arbeitsintensives Projekt, welches
auch weiterhin durch die Ausländerbehörden zu bewältigen ist.
Für das Jahr 2013 wird mit stark
ansteigenden Zahlen bei den Asylantragstellern zu rechnen sein.
Ausländerwesen
Die Anzahl der in Pforzheim lebenden Ausländer ist im vergangenen
Jahr weiter stark angestiegen. Die
Ausländerbestandszahl
erhöhte
sich um 806 Personen (Vorjahr 920)
auf die Gesamtzahl von 23.217. Es
ergibt sich somit ein aktueller Ausländeranteil von ca. 19,2 %.
Insgesamt befinden sich in Pforzheim 132 verschiedene Nationalitäten. Zu den drei größten Migrantengruppen gehören die Türken
(5.429), Italiener (3.686) und Iraker
(1.818). Die Zuwächse verteilen
sich hauptsächlich auf folgende
Nationalitäten: Ungarn (+ 202),
Rumänen (+ 191), Iraker (+ 131),
Bulgaren (+ 102) und Polen (+ 75).
Rückgänge sind hauptsächlich bei
den Türken (- 81), zu verzeichnen.
Die Zuwächse bei den „Neu-EUOstländern“ begründen sich hauptsächlich aus Arbeitsverhältnissen
mit der Firma Müller-Fleisch in
Birkenfeld, einer Zeitarbeitsfirma
für die Futtermittelfabrik Deurer
in Bretten sowie den Selbständigen
im Baugewerbe. Bei den Rumänen
und Bulgaren besteht im Moment
noch eine Arbeitserlaubnispflicht,
die voraussichtlich Ende 2013 wegfällt. Bei den Irakern resultiert der
Bestandszahl Iraker Entwicklung 2003-2012
2000
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
Bestand
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
429
472
475
558
637
888
1230
1493
1687
1818
12
starke Zuwachs hauptsächlich aus
dem Zuzug innerhalb des Bundesgebietes sowie Geburten.
Die Anzahl der Visumsverfahren
ist im Vergleich zum Vorjahr um 47
% auf 272 Fälle zurückgegangen.
Dieser Fallzahlrückgang begründet
sich hauptsächlich durch Änderungen im Verfahrensrecht für Touristen. Ebenso ist die Zahl der Familiennachzüge zurückgegangen, da
nicht mehr so viele irakische Familien kommen. Dafür hat sich der
Bereich Arbeitsaufnahme verdoppelt. Durch die Ausländerbehörde
wurden insgesamt 87 % der Fälle
positiv entschieden.
Zum 1.09.2011 war bundesweit
der elektronische Aufenthaltstitel
eingeführt worden. Entsprechend
dem Stellenantrag für den Haushalt 2012 wurde 1 weitere Stelle im
Herbst besetzt. Die massiven Abstürze der EDV aufgrund der neuen notwendigen Module konnten
im Laufe des Jahres weitestgehend
bereinigt werden. Trotzdem kam
es durch die Mehrarbeit weiterhin
zu einer massiven Mitarbeiterbelastung. Arbeitsrückstände bildeten
sich und zahlreiche Überstunden
wurden abgeleistet.
Die Verpflichtungen zur Teilnahme
am Integrationskurs durch die Ausländerbehörde sind im Vergleich
zum Vorjahr um 20 % auf 107 Fälle
zurückgegangen. Dies resultiert aus
dem Rückgang der Visumverfahren. Die Überwachung der Personen, welche zum Integrationskurs
verpflichtet wurden, ist aber weiterhin sehr arbeitsaufwändig.
Das Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge hat bei einer Vielzahl
von Asylberechtigten und Personen
mit „kleinem Asyl“ Regelüberprü-
fungen durchgeführt. Es wurden
wenige Widerrufsverfahren eingeleitet. In den Fällen des rechtskräftigen Widerrufs des Asylrechts
konnte bislang kein aufenthaltsrechtlicher Widerruf durchgeführt
werden.
Staatsangehörigkeitswesen
Die Zahl der durchgeführten Einbürgerungen (331) stieg wieder im
Vergleich zum Vorjahr um 23 % an.
In 2012 wurde zum dritten Mal eine
Einbürgerungsfeier in Pforzheim
durchgeführt. In einem feierlichen
Rahmen wurden durch Oberbürgermeister Gerd Hager diese Neubürger willkommen geheißen.
Einbürgerungsfeier
In 23 Fällen fand eine Ablehnung
oder Rücknahme des Einbürgerungsantrags statt. Hintergrund
hierfür war hauptsächlich die fehlende wirtschaftliche Voraussetzung des Antragstellers. Dies resultierte aus der aktuellen Rechtssprechung des Verwaltungsgerichtshofs
Mannheim.
Verbraucherschutz,
Lebensmittelüberwachung,
Veterinärwesen und Ernährung
Über das Jahr hin liefen die Verhandlungen von Seiten des Städte- und Landkreistages mit dem
Land Baden-Württemberg, was die
Zuweisung neuer Lebensmittelkontrolleur- und Amtstierarztstellen anging. Nach intensiven Bemühungen
beim Städtetag gelang es schließlich, zusätzliche Finanzmittel für
eine Lebensmittelkontrolleurstelle
und eine halbe Tierarztstelle für die
Stadt Pforzheim ab dem 1. Januar
2013 zu erhalten.
Lebensmittelüberwachung
Krisen wie Dioxinskandal, BSE
Krise und EHEC-Krise haben über
die Jahre dazu geführt, dass die Politik im Lebensmittelbereich mehr
Transparenz für den Verbraucher
forderte. So trat am 01. September 2012 der § 40 1a des Lebensmittel-Futtermittelgesetzbuches in
Kraft. Ziel war es unter anderem,
„Schmuddelbetriebe“
deutschlandweit auf einer Internetseite zu
veröffentlichen (die Grenze liegt
z.B. bei einem für Hygienemängel
zu erwartenden Bußgeld ab 350
€). Sehr früh stand ein Betrieb aus
Pforzheim zur Veröffentlichung an.
Dies führte zu-nächst in Pforzheim
und später landesweit zu einer Klagewelle. Mehr und mehr zweifelten jedoch die Verwaltungsgerichte
daran, dass der „Internetpranger“
mit EU-Recht und deutschem Verfassungsrecht vereinbar ist und untersagten die Veröffentlichungen.
Hier gilt es nun, die Entscheidung
im Hauptsacheverfahren abzuwarten.
Im Jahr 2012 erhoben die Kontrolleure insgesamt 541 Proben von
Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und Kosmetika. Hieraus resultierten in 15 % der Fälle Beanstandungen. Bei 4 Fällen mit Gesundheitsgefährdung erfolgten Schellwarnungen nach dem europäischen
Schnellwarnsystem. Dies hatte eu-
13
ropaweite Rückrufe zur Folge. Im
Gegenzug erreichten uns um die 50
Rückrufe anderer Behörden, die 27
gezielte Kontrollen im Rahmen der
Rückrufüberwachung auslösten.
Im Jahr 2012 wurden in Pforzheim
831 Kontrollen durchgeführt und
dabei 636 Betriebe überprüft. Hierbei wurden neben Hygienemängeln
u.a. Rückstände von Reinigungsmittel in Bier, giftige Substanzen
in Polstermöbeln und gesundheitsschädliche Keime in Brühwurststreifen festgestellt.
Verdorbene Lebensmittel aus
einem Betriebskühlschrank
Über das Jahr wurden 67 Verbraucherbeschwerden bearbeitet. Aufgrund von Verstößen, die bei den
Kontrollen festgestellt wurden oder
die durch Probenahmen aufgedeckt
wurden, kam es zu folgenden Maßnahmen:
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In einem Fall wurde infolge mehrfacher schwerer Verstöße ein Gewerbeuntersagungsverfahren eingeleitet.
Im Jahr 2012 erhielten 2 weitere
Betriebe eine Zulassung nach EU
Recht. Das Baurechtsamt bat bei 31
Bauvorhaben im Lebensmittelbereich um gutachterliche Stellungnahme.
Die Kontrollen gastierender Zirkusse und Tierbörsen verliefen bis
auf einen Fall ohne Beanstandung.
Wieder hatten die Veterinäre der
Stadt mit dem stetig wachsenden
illegalen Hundehandel zu kämpfen.
So wurden unzählige Hunde rechtswidrig aus osteuropäischen Ländern nach Deutschland verbracht
und u.a. ohne jeden Impfschutz
weiterverkauft.
Tierschutz
Im laufenden Jahr stieg die Zahl
der Tierschutzkontrollen auf 251.
Die überwiegende Zahl der Überprüfungen erfolgte im Nachgang
zu Beschwerden aus der Bevölkerung. Häufig konnten die Missstände durch intensive Belehrung und
mündliche Auflagen beseitigt werden. Die schweren Fälle reichten
von fehlender Pflege, völliger Unterversorgung, über fehlende tierärztliche Behandlung bis hin zum
Aussetzen und zu Misshandlungen
der Tiere. In zahlreichen Fällen
wurden Gutachten erstellt, Verfügungen erlassen und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
In einem Fall erfolgte sogar eine
Strafanzeige. Mehrfach mussten
Tiere beschlagnahmt und im Tierheim untergebracht werden. In zwei
Fällen musste je ein Hund aufgrund
des schlechten Allgemeinzustandes euthanasiert werden, in einem
Fall auf Grund des schlechten Zustandes direkt vor Ort. Bei zwei
Strafverfahren waren die Veterinäre vor Gericht geladen. In einem
Fall musste ein Bürger, der infolge
mehrfachen Verstoßes gegen das
Tierschutzgesetz schon eine Haftstrafe erhalten hatte, erneut für 12
Monate ins Gefängnis. Im anderen
Fall wurde eine längere Bewährungsstrafe ausgesprochen.
Tierschutzwidrige Hühnerhaltung
Gefährliche Hunde
Die Veterinäre führten gemeinsam
mit fachkundigen Polizeihundeführern zwei Kampfhundeprüfungen
durch. Alle 7 zu den Prüfungen geladenen Hunde bestanden den Wesenstest.
Die Amtstierärzte führten fünf Rassebestimmungen bei vermeintlichen Kampfhunden durch, wobei
sich der Verdacht in zwei Fällen bestätigte. Auch in diesem Jahr wurden von Bürgern wieder vermehrt
Junghunde mit zweifelhafter Abstammung angeschafft.
Tierseuchen
Mehrfach mussten illegal eingeführte Hunde unter Quarantäne gestellt werden. Mehrere Hunde mussten nach einem Beißvorfall zum
Ausschluss einer Tollwuterkrankung unter amtliche Beobachtung.
14
Fahrzeugdesinfektion im Rahmen der Tierseuchenbekämpfung
Die landesweite IBR-Sanierung
(Infektiöse Bovine Rhinotracheitis)
der Rinderbestände wurde konsequent fortgeführt, das Stadtgebiet
galt zum Jahresende als frei von der
ansteckenden und verlustreichen
Atemwegserkrankung. Dasselbe
gilt für die BVD (Bovine Virus
Diarrhö), einer viralen Darminfektion. Im Rahmen des landesweiten
Wildmonitorings wurde beim Rehwild auf Blauzungenkrankheit und
beim Wildschwein auf Schweinepest untersucht. Die Untersuchungen verliefen im Stadtgebiet durchweg negativ.
Erneut wurden Nutztierhalter (u.a.
von Rindern, Pferden, Schafen,
Ziegen, Hühnern, Enten, Gänsen,
Bienen) festgestellt, die ihrer Registrierpflicht und teilweise auch der
Tierkennzeichnungspflicht
nicht
nachgekommen waren. Je nach
Schwere des Verstoßes wurden Verwarn- oder Bußgelder erhoben.
Infolge der ständigen weltweiten Seuchengefahr ist gemäß EU
Vorgaben für das Jahr 2013 eine
großangelegte landesweite Tierseuchenübung zum Thema Maul- und
Klauenseuche geplant.
Fleischhygiene
In unserem akkreditierten Trichinenlabor wurden im laufenden Jahr
201 Wildschweinproben auf den
humanpathogenen Parasit unter-
sucht. Alle Proben waren negativ.
In einem Fall hatte ein Labor aus
dem Raum Rastatt bei einem auf
Pforzheimer Gemarkung geschossenen Wildschwein Trichinen festgestellt. Dies zeigt, dass diese Untersuchungen unverzichtbar sind.
Unser Labor hatte auch dieses Jahr
an einem vergleichenden Ringversuch teilgenommen und mit sehr
gutem Ergebnis, Platz 3 von 84
Teilnehmern, abgeschlossen.
Wie schon in den Vorjahren wurden Stichproben von Wildschweinfleisch auf Radioaktivität untersucht. Bei allen Proben lag der
Strahlungswert deutlich unter dem
Grenzwert.
15
Marktwesen
Pforzemer Mess´
Im Juni war der Messplatz wieder
Anziehungspunkt für alle Generationen. Höhepunkte waren wieder
einmal die Fahrgeschäfte wie das
spektakuläre Karussell „The King“
mit seinem freien Fall aus 27 Metern. Südsee-Flair brachte „Big
Bamboo“ in die Goldstadt, eine
Erlebniswelt mit Live-Shows und
Animationen für die ganze Familie. Gegruselt werden durfte auch:
Die größte mobile Geisterbahn der
Welt, das „Daemonium“, war erstmals auf dem Messplatz zu Gast
– modernste Technik und Akteure
aus Fleisch und Blut sorgten für
Gruselvergnügen. Auf anderthalb
Kilometern wurden Nostalgie und
Hightech, süße Leckereien und regionale Spezialitäten, romantische
Bier- und Kaffeegärten und vieles mehr geboten. Über 300.000
Besucher lockte diese attraktive
Veranstaltung an; Schausteller
und Besucher wussten wieder den
„Jahrmarktsstandort Pforzheim“
zu schätzen.
Riesenrad auf der Mess‘
Anziehungspunkte rund um
Weihnachten
In der Zeit vom 26. November
bis 22. Dezember wurde der „41.
Goldene Pforzheimer Weihnachtsmarkt“ mit golden geschmückten
und hochwertig dekorierten Ständen durchgeführt. Dazu fand in die-
Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt
sem Jahr erstmals auch ein mittelalterlicher Weihnachtsmarkt statt.
Der Blumenhof wurde zurück ins
Mittelalter versetzt. Historische
Stände, unter anderem ein Badehaus und ein handbetriebenes Kinderkarussell, erinnerten die zahlreichen Besucher an eine längst vergangene Zeit. Gaukler und Hexen,
Feuershows und Bühnenprogramme mit historischer Musik sorgten
für ein mittelalterliches Spektakel.
Von der Pforzheimer Bevölkerung
und auswärtigen Besuchern wurde
dieses gelungene Zusatzangebot
sehr positiv bewertet, so dass einer Weiterführung nichts im Wege
steht.
Ebenfalls gelungen war das Gastspiel des Zirkus-Unternehmens
Fantasia vom 21. Dezember bis 6.
Januar. Der „Pforzheimer Weihnachtscircus“ bot ein glanzvolles
Programm voller Poesie und Emotionen mit leistungsstarker Artistik,
witziger Clownerie und interessanten Tierdressuren.
16
Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rats- und
Europaangelegenheiten
Geschäftsstelle Gemeinderat
Im Jahr 2012 wurden im Rahmen
von 10 Gemeinderatssitzungen 389
Tagesordnungspunkte behandelt.
An insgesamt 13 Sitzungstagen
kam der Finanzausschuss zusammen und hatte dabei 247 Punkte auf
der Agenda. Insgesamt belief sich
die Anzahl aller Sitzungen des Gemeinderats und aller gemeinderätlichen Ausschüsse auf 136. Zusammen mit den Sitzungen der weiteren Gremien, wie z.B. Aufsichtsräte
oder Ortschaftsräte, brachten es die
ehrenamtlichen Kommunalpolitiker der Stadt Pforzheim auf insgesamt 206 Sitzungen im Jahr 2012.
Hinzu kamen wie immer zahlreiche
Vorortbesichtigungen, Klausurtagungen, Informationsfahrten, Einweihungen und weitere Termine für
die Stadträtinnen und Stadträte.
462 Beschluss- oder Mitteilungsvorlagen wurden den Mitgliedern
des Gemeinderats und der Ausschüsse von Januar bis Dezember
zugestellt. Einen Überblick über
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die Gesamtzahl der gemeinderätlichen Sitzungen und die Summe der
erstellten Vorlagen während der zurückliegenden zwei Jahrzehnte vermittelt die unten stehende Grafik.
Ein Wechsel im Gemeinderat war
im Zeitraum der Berichterstattung
nicht zu verzeichnen. Im Alter von
92 Jahren verstarb im Jahr 2012
Altstadtrat Heinz Reuß. 88-jährig
verstarb Altstadtrat Werner Hafner.
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17
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Erneut bekleidete die Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 2012
einen herausragenden Stellenwert.
Um die 250 Pressegespräche haben
wir organisiert, über 1.500 Pressemitteilungen geschrieben oder redigiert und zahlreiche Anfragen von
Medien-Kolleginnen und Kollegen
beantwortet. Wie bereits in den vergangenen Jahren setzt sich dabei
ein Trend klar fort: Das Spektrum
der Pressearbeit verbreitert sich.
Immer stärker begleitet die Pressestelle städtische Großprojekte wie
Masterplan, Innenstadtring oder
den neuen Zentralen Omnibusbahnhof nicht nur im engeren Sinne der
Pressearbeit, sondern auch durch
Marketingmaßnahmen. Dabei bewährt sich eine enge Zusammen-
arbeit mit dem Eigenbetrieb Wirtschaft- und Stadtmarketing Pforzheim, die nicht nur die Auswahl der
Marketing-Agenturen, sondern zusätzlich die Festlegung der eigentlichen Marketing-Strategie betrifft.
Auch in anderen Bereichen entwickelt sich die Pressearbeit deutlich
zu einer Informations- und Kommunikationsarbeit, die nach neuen
Kanälen sucht, um mit unterschiedlichen Zielgruppen direkt zu kommunizieren. Wie können wir jüngere Menschen erreichen? Menschen
mit Migrationshintergrund? Menschen aus unterschiedlichen sozialen Umfeldern? Das sind Themen,
die uns beschäftigen und für die wir
noch keine endgültigen Lösungen
gefunden haben. Ebenso treibt uns
die Frage um, wie wir über soziale
Medien verstärkt in einen Dialog
Zukunftskonferenz Masterplan
mit Bürgerinnen und Bürger eintreten können. Dabei stellen Social
Media die gesamte Verwaltung vor
Herausforderungen, weil sich auf
diesen Plattformen Diskussionen
entwickeln können, auf die die
einzelnen Fachbereiche neben der
normalen Alltagsarbeit schnell und
tagesaktuell reagieren müssen.
Seit 2010 sind wir in Facebook
aktiv. Twitter, Youtube und Google+ sind im Laufe der Zeit dazugekommen und Bestandteile einer
ausdifferenzierten Social-MediaStrategie, die gemeinsam von
Pressestelle und Webkoordination
verfolgt wird. Für diese Plattformen bereiten wir u.a. unsere Nachrichten auf. Ziel ist es dabei locker
und peppig zu formulieren, unsere
Leserinnen und Leser duzen wir
z.B. grundsätzlich. Für den städtischen Newsletter produzieren wir
18
Land Baden Württemberg“.
2012 konnten die Bürgerinnen und Bürger über die ersten MasterplanSofortprojekte abstimmen: EBM Roger Heidt (l.) und BM Alexander
Uhlig stellen das Projekt vor.
alle vier Wochen einen OB-Podcast
(im zweiwöchigen Wechsel mit der
OB-Kolumne), der über den städtischen Youtube-Kanal eingestellt
wird.
Masterplan-Prozess
Rund 50.000 Euro werbliche und
kommunikative Mittel hat der Gemeinderat für den mehr als zweijährigen Masterplan-Prozess zur
Verfügung gestellt. Im zweiten Jahr
des Prozesses ging es inhaltlich vor
allem darum, all das zu einem Gesamtplan zusammenzuführen, was
Bürger und Experten in monatelanger intensiver Arbeit in Zukunftswerkstätten, Expertenrunden und
Arbeitsgruppengesprächen erarbeitet hatten. Dabei bewährte sich auch
2012 wieder ein enges Zusammenspiel von Gemeinderat und Bürgerschaft. Auf einer zweitägigen
Gemeinderatsklausur in Durbach
griffen die Stadträte die Ergebnisse
des Beteiligungsverfahrens auf und
stellten sie über alle Handlungsfelder hinweg in einen Gesamtkontext.
11 Leitsätze beschrieben dabei, wie
Pforzheim im Jahr 2025 aussieht;
eine Vielzahl von Zielen wurde de-
finiert. Bevor der Gemeinderat im
Dezember 2012 diesen Gesamtplan
verabschiedete, wurde er den Bürgerinnen und Bürgern im Oktober
auf einer Zukunftskonferenz vorgelegt. 300 Menschen nutzten dabei
die Chance, über die Leitsätze und
Ziele des Masterplans ins Gespräch
zu kommen. Staatsministerin Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung
in Baden-Württemberg, nannte den
Masterplan-Prozess bei dieser Veranstaltung „einen Leuchtturm im
Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit stand wiederum vor der Herausforderung, die Veranstaltungen des Masterplan-Prozesses mit
werblichen Mitteln zu begleiten
und griff dabei auf einen crossmedialen Ansatz zurück: Insbesondere die Zukunftskonferenz musste
beworben werden. Dafür wurde ein
zehnseitiger Flyer entwickelt, auf
dem die Leitsätze sowie alle A-, Bund C-Ziele des Masterplans übersichtlich dargestellt wurden. Mit
Hörfunk-Spots, großflächiger Werbung auf Pforzheimer Stadtbussen,
sogenannten „Split-Ads“ auf den
Internetseiten der Pforzheimer Tageszeitungen, Internet-Bannern auf
der städtischern Homepage und unter Einsatz von Social Media wurde
zusätzlich auf die Zukunfts-Konferenz aufmerksam gemacht. Grundsätzlich galt auch im Jahr 2012 der
Grundsatz, noch am selben Abend
einer jeden Masterplan-Veranstaltung, Pressemitteilungen, BilderLeisten und Nachrichtenfilme auf
die städtische Homepage und in
Facebook einzustellen und alle Masterplan-Beteiligten mittels eines
Newsletters mit den notwendigen
EBM Roger Heidt, OB Gert Hager, BM Alexander Uhlig und Tim Dennig
(GTA) beim Pressetermin vor Baustellenbeginn
19
Erste Bürgerinformationsfahrt entlang des Innenstadtrings im Sommer
2012
Informationen zu versorgen. Für
letzteren sowie die laufende Pflege
und Gestaltung der Masterplan-Seiten auf Pforzheim.de zeichnet sich
die Webkoordination des ORE verantwortlich.
Innenstadtring
Die Pressestelle und der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim wurden damit
beauftragt, das Großprojekt Innenstadtring bis zum Jahr 2014 marketing-technisch zu begleiten. Insgesamt 100.000 Euro wurden vom
Gemeinderat für diese Aufgabe
zur Verfügung gestellt. Bereits im
Jahr 2011 fand die Auswahl zweier
Agenturen statt – die eine zuständig
für das Gesamtmarketing, die andere für die einzelnen Bauabschnitte
und damit für das Direkt-Marketing.
Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des ORE zeichnete sich insbesondere für das Direktmarketing
verantwortlich und begleitete die
Bauabschnitte, die im Jahr 2012
anstanden: Für die größeren Baustellen (2012 waren das: Schloßberg/Bahnhofplatz/Lindenstraße,
Parkstraße zwischen Östlicher
Karl-Friedrich-Straße und Altstädter Kirchenweg sowie Kreuzstraße/
Gabelsberger Straße und St. Georgen-Steige) wurde jeweils ein eigener Flyer entwickelt, der an mehrere tausend Personen im größeren
Umfeld der Baustelle verteilt wurde. Zusammen mit einem OB-Begleitbrief wurde er zudem jeweils
an Einzelhändler, Unternehmer und
Bügervereine verschickt und in öffentlichen Einrichtungen ausgelegt.
Vor dem jeweiligen Baubeginn
galt es, ein größtmögliches Maß an
Öffentlichkeit herzustellen. Deswegen wurden Pressetermine vor
Ort organisiert – in der Regel in
der Nähe von bereits aufgestellten
Bauschildern. Pünktlich zum Baubeginn in der Kreuzstraße wurde
zudem für mehrere Wochen ein Online-Banner auf pz-news gebucht,
der auf die Micro-Seite www.Innenstadtring.de weiterleitete. Eine
informative Plakataustellung im
Erdgeschoß des Neuen Rathauses
wurde konzipiert und aufgebaut.
Außerdem fand erstmals eine Bürgerinformationsfahrt entlang des
Innenstadtrings statt, die ebenfalls
vom ORE organisiert und im Vorfeld beworben wurde, letzteres u.a.
durch Zeitungsanzeigen im Lokalteil von Pforzheimer Zeitung und
Pforzheimer Kurier. Auch kurze
Nachrichten-Filme zu den einzelnen Baustellen wurden erstellt und
auf der städtischen Homepage sowie auf Facebook eingestellt. Für
die laufende Pflege und Gestaltung der Innenstadtring-Seiten auf
Pforzheim.de gilt der Webkoordination des ORE besonderer Dank!
Der neue ZOB
Neben dem Innenstadtring wurde
2012 ein weiteres Großprojekt begonnen: der Bau des neuen Zentralen Omnibusbahnhofs. Auf diesem
sollen sich die bisher auf die drei
Teilbereiche Nord, Mitte und Süd
verteilten Busbahnhöfe am Haupt-
Erster Spatenstich für den neuen Zentralen Omnibusbahnhof
20
auf dem Kulturfestival „Mix Verstehn“ und der dritten Pforzheimer
Kulturnacht.
Koordination
Bürgerschaftliches
Engagement
Begehung der Westtangente mit OB Gert Hager und Claus Schmiedel
bahnhof konzentrieren. Das Projekt ist bis 2015 angelgt. Wiederum
wurden WSP und ORE damit beauftragt, den Beginn des Projekts
marketing-technisch zu begleiten.
Eine Agentur wurde ausgewählt,
die eine Wort-Bildmarke für den
neuen ZOB kreierte sowie einen
Flyer und ein Baustellenschild entwickelte. Der Flyer, der nach wie
vor in vielen öffentlichen Einrichtungen ausliegt, wurde an ca. 1000
Unternehmen und Bürgervereine
versandt. Das Baustellenschild
steht bis zum Bauende im Jahr 2015
direkt vor dem Bahnhofsgebäude.
Umfangreiche Berichterstattung in
der Presse fand in Zusammenhang
mit dem Ersten Spatenstich sowie
einem Pressegespräch vor Baubeginn statt.
Natürlich spielten noch weitere Projekte, Themen und Veranstaltungen
für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Pforzheim im Jahr
2012 eine Rolle. Beispielhaft seien
hier genannt: die erste Kundgebung
„Fackeln aus“ am 23. Februar auf
dem Pforzheimer Marktplatz, die
Neuansiedlung des Unternehmens
Amazon im Gewerbegebiet Buchbusch, die Bürgerinformationsveranstaltung zum Supermarkt im
Rodgebiet, das Kanalisationsprojekt Enzdüker und die Begehung
der Westtangente. Im Bereich Kultur lagen die Schwerpunkte der
Pressearbeit
Zum 50.
Geburtstag
von OB
Gert Hager
gratulieren
BM Monika
Müller
und BM
Alexander
Uhlig (r.)
Die Stadt Pforzheim verfügt seit
Anfang Januar 2011 mit der „Koordinationsstelle für Bürgerschaftliches Engagement“ offiziell über
eine Anlaufstelle für das Ehrenamt
im Rathaus.
Oberbürgermeister Gert Hager
setzte damit eines seiner Wahlversprechen aus dem Jahr 2009 um,
das Bürgerschaftliche Engagement
(BE) aktiv zu fördern und einen
Ansprechpartner für Vereine und
Ehrenamtliche im Rathaus anbieten
zu wollen.
Neben seinen Hauptaufgaben Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation nimmt Hansjürgen Remer Aufgaben der BE-Koordination wahr.
Nach der gründlichen Ist-Aufnahme und zahlreichen KontaktGesprächen mit allen Ämtern und
Dienststellen, welche mit Freiwilligen und Ehrenamtlichen zu tun
haben, wurde Netzwerkarbeit mit
städtischen und überörtlichen Freien Trägern, Dachverbänden, Vereinigungen und Organisationen sowie dem Forum 21 / Lokale Agenda
des Enzkreises sowie der Freiwilligenagentur Pforzheim-Enzkreis geleistet.
Auf Pforzheims Internetseite wurde
das Vereinverzeichnis unter www.
pforzheim.de/vereine als Angebot
für Pforzheimer Vereine, sich elektronisch zu präsentieren, eingerichtet.
21
Europa und
Städtepartnerschaften
Markt der Möglichkeiten 2012
Neben dem einmal jährlich gemeinsam mit dem Enzkreis veranstalteten „Tag des Ehrenamts“ wurden
als besondere Form der Anerkennungskultur die Veranstaltungsform „Blicke hinter die Kulissen“
geschaffen.
Zwischen September 2011 und August 2012 gab es für rund 500 ehrenamtlich Engagierte die Möglichkeit, bei Führungen und Infoveranstaltungen neue Eindrücke und
Informationen von Einrichtungen
der Stadt, des Enzkreises und freier
Träger zu sammeln.
Der Besichtigung der Feuerwehr
Pforzheim folgten das Rathaus,
das Kommunale Kino, das Theater
Pforzheim, die Alfons-Kernschule,
die Kunstsammlung im Landratsamt Enzkreis, die Polizeidirektion
Pforzheim, das Kulturhaus Osterfeld, der Wildpark Pforzheim, die
Evangelische Stadtkirche, eine
Ehrenamtswanderung mit den Naturfreunden und das Emma-JägerBad.
Nachdem bereits im Jahr 2010 der
„1. Markt der Möglichkeiten“ mit
über 40 beteiligten Gruppierungen,
Vereinigungen und Organisationen
durchgeführt worden war, nahmen
im Rahmen der „Woche des Bürgerschaftliches Engagements 2012“
am „2. Markt der Möglichkeiten“
auf dem Marktplatz vor dem Pforzheimer Rathaus und in der Fußgängerzone über 60 Organisationen
und Selbsthilfegruppen teil. Diese
Veranstaltung wurde gemeinsam
mit dem Verkehrsverein Pforzheim
„Heimatliebe“ durchgeführt.
Die Koordinationsstelle BE initiierte neben weiteren Maßnahmen der
Öffentlichkeitsarbeit unter anderem
die Zeitungsserie „Für Andere da
sein“, in der Engagement von und
für ausländische Mitbürger/innen
als wichtige Integrationsmaßnahme
portraitiert wurde.
Der bereits erwähnte Tag des Ehrenamts wurde inzwischen – erstmals im Dezember 2011 im Kulturhaus Osterfeld – durch der
Abendveranstaltung vorgeschaltete
Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche erfolgreich angereichert.
Dies erfolgte in Kooperation mit
der Volkshochschule PforzheimEnzkreis.
Die Abteilung „Europa und Städtepartnerschaften“ koordiniert die
Beziehungen zu den Institutionen
der Europäischen Union, zu Pforzheims Partnerstädten sowie zu weiteren europäischen und internationalen Akteuren – in Pforzheim und
der Welt. In einem zusammengewachsenen Europa sind mehr denn
je Kontakte in andere Länder gefragt und erforderlich. Sei es wenn
es darum geht, neue EU-Gesetze
kommunalfreundlich zu gestalten,
Begegnungen im Bereich Jugend,
Kultur oder Sport zu intensivieren,
EU-Projekte zu realisieren oder
sich fachlich zu innovativen Themen auszutauschen.
Europaarbeit
Die Europabeauftragte informiert
die Fachämter und Eigenbetriebe
regelmäßig über kommunalrelevante Entwicklungen auf europäischer
Ebene. Dies geschieht durch den
Newsletter, Materialien im Intranet, Gespräche mit den Fachämtern
oder Artikeln im Amtsschimmel.
Im Rahmen der internen Weiterbildung fand eine Veranstaltung für
die Teilnehmer des Bausteinprogramms statt: Was sind die kommunalrelevanten Politikbereiche der
EU? Welche Fördermittelprogramme gibt es? Wo finde ich weitere
Informationen zu meinem Fachbereich und welche Netzwerke und
Einflussmöglichkeiten gibt es? Zur
Abrundung des Seminars hatten die
Teilnehmer die Gelegenheit mit der
Europaabgeordneten Heide Rühle über Auswirkungen von aktuell
geplanten EU-Regelungen auf die
kommunale Ebene zu diskutieren.
Ebenso fand in bewährter Weise
wieder ein Azubitag zum Thema
22
Europa statt, um bei den Auszubildenden bereits zu Beginn der
Ausbildung eine Sensibilität und
Offenheit für europäische Themen
zu schaffen.
Auch der Gemeinderat setzt sich
verstärkt mit der wachsenden Bedeutung der EU für Kommunen
auseinander. So fand im Jahr 2012
eine Fahrt von Vertretern des Gemeinderats und des Bürgermeisteramts nach Brüssel statt. Auf dem
Programm standen insbesondere
Gespräche mit Abgeordneten des
Europäischen Parlaments und
Vertretern der Kommission zu aktuellen Entwicklungen in Bereichen wie der Daseinsvorsorge, dem
Beihilfe- und Vergaberecht, der Regionalpolitik und der Bankenregulierung. Darüber hinaus informierte
sich die Delegation über Vernetzungsmöglichkeiten und Wege zur
Einflussnahme für Kommunen auf
europäischer Ebene.
Im Aufgabenbereich „Fördermittel“ liegt der Fokus auf der allgemeinen Information der Ämter
über die Ziele und Hintergründe der
EU-Fördermittelpolitik sowie die
Beratung in Hinblick auf konkrete Projektideen und entsprechende
Fördermöglichkeiten.
Im Jahr 2012 stellte die Abteilung
„Europa und Städtepartnerschaf-
ten“ erneut einen erfolgreichen
Antrag im Programm „Lebenslanges Lernen“. Der GrundtvigWorkshop mit dem Titel „Heimat
Europa?!“ wird im Sommer 2013
stattfinden.
Die Zusammenarbeit mit den
Partnerstädten hat sich auch hinsichtlich der gemeinsamen Beantragung und Durchführung von
EU-Projekten intensiviert. Inzwischen laufen gemeinsame Projekte
zwischen den Partnerstädten und
Trägern, Unternehmen oder Vereinen.
Weiter war das Jahr 2012 aus fördermitteltechnischer Sicht geprägt
von der Neukonzeption der Fördermittelprogramme auf europäischer Ebene. Gemeinsam mit
anderen Kommunen in BadenWürttemberg und Europa hat die
Europabeauftragte daran mitgewirkt, aus Sicht der Kommunen
wichtige Fördertatbestände zu platzieren.
Zusätzlich zur Information der Politik und der Verwaltung richtet sich
das Europabüro mit der Öffentlichkeitsarbeit an die Bürgerinnen und
Bürger der Stadt Pforzheim.
Im Jahr 2012 fanden zahlreiche
Veranstaltungen statt, die ein breites Themenspektrum abdeckten
und Zielgruppen erreichten. Schü-
Pforzheimer Delegation in Brüssel
lerinnen und Schüler des Hebel
Gymnasiums und des Kepler Gymnasiums simulierten im Rahmen
eines Planspiels den EU-Beitritt
verschiedener
Balkanstaaten.
Dabei konnten sie nicht nur ihr
Wissen über die Europäische Union vertiefen, sondern auch erleben,
wie politische Prozesse ablaufen,
warum es schwierig ist, bestimmte Entscheidungen zu treffen und
warum es Zeit braucht, um einen
Kompromiss zu schließen.
Am EU-Schulprojekttag besuchten Oberbürgermeister Gert Hager
und der aus Pforzheim stammende
und zwischenzeitlich für die Europäische Kommission arbeitende
Dr. Joachim Ott die Bohrainschule
und die Heinrich-Wieland-Schule.
Beide Schulen sind auch in Comenius-Projekten aktiv sind.
Auch im Herbst ballten sich zahlreiche attraktive Veranstaltungen.
Den Auftakt machte eine Podiumsdiskussion in Kooperation mit
der Reinhold-Maier-Stiftung. Die
Europaabgeordneten Peter Simon
und Michael Theurer diskutierten
mit Prof. Dr. Dirk Wentzel und den
Zuhörern das Thema „Mehr Europa – weniger Krise? Wege aus der
Staatsverschuldung“.
Passend zum Europäischen Jahr
des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen ist
Peter Friedrich, Dan Mulhall, Magnus Schlecht und
Gert Hager im Gespräch
23
es dem Europabüro gelungen eine
Ausstellung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „Was heißt schon
alt?“ nach Pforzheim zu holen.
Ergänzt wurde diese Ausstellung
durch zahlreiche Best-Practice-Beispiele aus Pforzheim und Europa.
Unter dem Titel „Partner in Europa – Was bringt die Zukunft?“
diskutierten der irische Botschafter Dan Mulhall, der baden-
württembergische Europaminister
Peter Friedrich und Oberbürgermeister Gert Hager im Oktober
gemeinsam mit interessierten Bürgern im PZ-Forum.
Gleich vier diplomatische Vertreter kamen nach Pforzheim um
bei der Veranstaltung „Vielfalt im
Donauraum: Kultur und Politik“
ihre Länder zu präsentieren. Gemeinsam hatten mehrere deutsch-
Die Europaakteure mit Landrat Karl Röckinger, Vizepräsident des Europäischen Parlaments Rainer Wieland und Oberbürgermeister Gert Hager
europäische Gesellschaften sowie
die Stadt Pforzheim und das Landratsamt Enzkreis diesen Abend geplant und gestaltet.
Eine erfolgreiche kommunale Europaarbeit braucht eine gute Vernetzung und zahlreiche kompetente und für kommunale Interessen
offene Ansprechpartner auf den
verschiedenen Ebenen der Europäischen Union. Besonders wichtig ist
der Kontakt zu und der Austausch
mit den Abgeordneten des Europäischen Parlaments, die für Pforzheim bzw. für kommunale Belange
zuständig sind. Mit allen wichtigen
Ansprechpartnern findet inzwischen ein reger Austausch vor Ort
und in Brüssel statt. Auch mit anderen Akteuren der EU findet eine
enge Abstimmung statt sowie auch
mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für die Angelegenheiten
der Europäischen Union im Bundestag, MdB Gunther Krichbaum.
Im Jahr 2012 standen gemeinsam
mit den Partnern beim Städtetag
Baden-Württemberg, dem Deutsche Städtetag und dem Rat der
Gemeinden und Regionen Europas
zwei Themen vorrangig auf der Tagesordnung. So ging es darum, die
Ausgestaltung der europäischen
Förderpolitik aus kommunaler
Sicht zu begleiten und zu gestalten
sowie darum ein kritisches Auge
auf die neue Konzessionsrichtlinie
zu haben. Mit dieser Richtlinie wird
u.a. die kommunale Wasserversorgung vor neue Herausforderungen
gestellt.
In Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit sind der enge Kontakt und
die gute Abstimmung mit den lokalen Europaakteuren sehr wichtig. Der Runde Tisch „Europa in
Pforzheim“ ist inzwischen fester
Bestandteil und zweimal im Jahr
24
treffen sich die Akteure aus Gesellschaft und Wirtschaft, so z.B. zu
einem Vortrag von Prof. Dr. Höptner, Direktor des Steinbeis Europa
Zentrums oder von Gunther Krichbaum, MdB.
Als Dankeschön für ihr Engagement in Sachen Europa lud Oberbürgermeister Hager im Sommer
2012 verschiedene Europaakteure
zu einem gemeinsamen Abendessen mit dem Vizepräsident des
Europäischen Parlaments, Rainer Wieland, ein. In vertrauter
Atmosphäre berichtete der Europaabgeordnete über seine Arbeit und
seine Erfahrungen auf europäischer
Ebene und konnte allen Teilnehmern interessante Einblicke gewähren.
Städtepartnerschaften
Auch im Jahr 2012 hat Pforzheim
regen Kontakt mit seinen Partnerstädten gepflegt - sowohl auf schulischer, sportlicher und kultureller
als auch politischer und fachlicher
Ebene. Dies trug zur Weiterentwicklung der internationalen Vernetzung bei. Im Juni 2012 haben
zwei weitere Partnerstädte Pforzheims ihrerseits eine Städtepartnerschaft besiegelt: das polnische
Tschenstochau und das russische
Irkutsk.
Der folgende Bericht gibt einen
kleinen Überblick darüber, was sich
im Jahr 2012 zwischen Pforzheim
und seinen Partnerstädten ereignet
hat.
Austauschmaßnahmen und Begegnungen im Jahr 2012
Gernika
Die Schüler/innen des Instituto
Carlos Gangoiti und die der FritzErler-Schule besuchten sich gegenseitig, ebenso wie die Schüler/
innen des Instituto Barrutialde und
die der Heinrich-Wieland-Schule.
Auf dem Programm stand natürlich
der Schulbesuch, doch es wurden
auch viele andere gemeinsame Aktivitäten organisiert.
Zur Gedenkfeier des Luftangriffs
auf Pforzheim am 23.02. kamen
die beiden Stadträtinnen Frau Naiara Urberuaga und Frau Goizargi
Etxeandia aus Gernika zu Besuch.
Im Gegenzug reiste eine Pforzheimer Delegation bestehend aus OB
Hager und drei Stadträten im April
nach Gernika, um dort an der 75.
Gedenkveranstaltung zur Bombardierung Gernikas teilzunehmen.
Eine Pforzheimer Delegation besucht Gernika zum
Gedenktag des 23. April
Györ-Moson-Sopron
Im Januar war Dr. Imre Szakács,
Präsident der Komitatsverwaltung
Györ-Moson-Sopron, zu Besuch in
Pforzheim. Für ihre Bemühungen
auf dem Gebiet der deutsch-ungarischen Beziehung wurden OB Gert
Hager, Landrat Karl Röckinger und
der Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft Herr Joachim
Rösch mit Urkunden geehrt.
Im Mai fand zum 5. Jahrestag der
Partnerschaft im Landratsamt ein
Ungarischer Wirtschaftstag statt,
auf dem die Region Györ-MosonSopron vorgestellt wurde.
Bereits zum 16. Mal fand im Juli
in der VHS ein intensiver Deutschkurs statt. Unter den Teilnehmern
waren auch 8 Jugendliche aus dem
Komitat Györ-Moson-Sopron.
Irkutsk
Im Rahmen des Festivals „Mix
versteh’n“ zeigte die Deutsch-Russische Gesellschaft im Pavillon des
Neuen Rathauses die Ausstellung „
Nationalität hat keine Bedeutung?!
Russlanddeutsche erzählen“ mit 12
Porträts und Familiengeschichten
aus Irkutsk.
Anlässlich der Europäischen Sommerlounge war im Juli eine 5-köpfige russische Delegation unter
Leitung des stellvertretenden Bür-
14 Basken beteiligen sich an der Mosaikaktion zum
23. Februar
25
Schüler der FES besuchen das Lyzeum 3 in Irkutsk und bekommen dabei ein Einblick ins sibirische Leben
germeisters Dmitri Rasumov in der
Goldstadt zu Gast. Auf Wunsch der
Gäste standen auch zahlreiche Besuche von Einrichtungen der Stadt
Pforzheim und umfangreiche Fachgespräche auf dem Programm.
Im September besuchten Schüler/
innen der Fritz-Erler-Schule bereits zum 15. Mal das Lyzeum Nr.
3 und die Schule Nr. 63 in Irkutsk,
um einen Einblick in das sibirische
Leben zu bekommen. Einen Monat
später erhielten sie ihren Gegenbesuch.
Im Oktober nahmen Dr. Roswitha
Kull, die Leiterin des Gesundheitsamtes Pforzheim, und Angelika
Edwards, die Sachgebietsleiterin
des Bereichs Infektionsschutz und
Hygiene, am Gesundheitsforum in
Irkutsk teil.
Nevsehir
Im April besuchte auf Einladung
des türkischen Polizeipräsidenten
Ömer Guruklan eine 11-köpfige
Polizeidelegation unter Leitung
von Polizeioberrat Oliver Hiller die
Partnerstadt.
Ende Juni bekam das Hebel-Gym-
nasium zum 2. Mal Besuch von
Schüler/innen des Altinyildiz Koleji Nevsehir.
Ende Juni/ Anfang Juli stellte die
Autorin und Fotografin Özge Önderoglu Akkuyu auf dem Kulturfestival „Mix versteh’n“ ihr Buch
„The Flora of Kappadokia“ vor.
Einen Besuch der Europäischen
Sommerlounge musste OB Hasan
Ünver leider kurzfristig absagen.
Osijek
Im Kulturhaus Osterfeld fand die
Ausstellung „ Die kroatische Partnerstadt Osijek in Krieg und Frieden“ mit Fotos des Fotografen Marin Topić statt.
Im September trat der Chor Lipa
aus der Partnerstadt Osijek in der
Antoniuskirche auf. Der Chor, der
zu den 200 besten Chören der Welt
gehört, sang unter Leitung von
Valerija Fischbach Spirituals und
kroatische Lieder.
Saint-Maur
Im März stellte Patrick Ansom,
Leiter des Cinéma Le Lido in SaintMaur, die 10 Preisträgerfilme des
Festivals 2011 „Sur le pas de mon
oncle“ im Kommunalen Kino vor.
Ebenfalls im März nahmen 15 Kinder und Jugendliche der Spielvereinigung Dillweißenstein zusammen mit rund 650 französischen
Schülern an Wettkämpfen in SaintMaur teil (22. Challenge Jacques
Lesage). Francis Bahu, Inspecteur
d’Academie des Sports du Val de
Marne, überreichte zusammen mit
Paula Lesage den Sportlern einen
Freundschafts- und Treuepokal für
ununterbrochene Teilnahme seit
1990.
Beim traditionellen Pfingsttreffen
anlässlich des 50-jährigen Gründungsjubiläums im Mai kamen
rund 240 Teilnehmer, um sich mit
den Teilnehmern aus Pforzheim in
6 Sportdisziplinen zu messen. OB
Hager begrüßte die 18-köpfige Delegation, bestehend aus der stellvertretenden Bürgermeisterin Annie
Bigand und Mitgliedern der Stadtverwaltung, des Partnerschaftsko-
26
Bei seinem
Antrittsbesuch
führt OB Krzysztof
Matyjaszcyk
Arbeitsgespräche
mit OB Hager
mitees und der Sportpartnerschaft.
Anlässlich des Jubiläums fand in
der Jahnhalle ein großer Festabend
statt.
Im Oktober nahmen 2 Studenten
der Hochschule Pforzheim am „La
Saint-Maurienne“, einem 10-kmLauf, teil.
Im November wurden anlässlich
des 20-jährigen Jubiläums des
„Salon de l’artisanat d’art de Saint
Maur“, dem bekannten Kunsthandwerker-Markt in Saint-Maur, auch
Künstler aus Pforzheim eingeladen.
Ebenfalls im November lud SaintMaur 2 Schülerinnen zur Teilnahme am Dictée ein.
Der Pfadfinderbund Süd vertrat
Pforzheim mit einem Stand beim
Weihnachtsmarkt der Wohltätigkeitsvereine in Saint-Maur. Jedes
Jahr am 3. Adventswochenende besuchen einige Mitglieder des Stammes Wapiti vom Pfadfinderbund
Süd die Partnerstadt Saint-Maur
und verkauften dort selbstgebasteltes Holzspielzeug und Weihnachtsdekorationen.
Tschenstochau
Anlässlich seines Amtsantritts besuchte Oberbürgermeister Krzysztof Matyjaszczyk im März Pforzheim.
Im Mai reiste die Musik- und
Kunstschule westlicher Enzkreis
zu einer Jugendbegegnung nach
Tschenstochau.
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Telefonseelsorge Nordschwarzwald besuchte eine Delegation von Telefon Zaufania Czestochowa im Juni die Jubiläumsfeierlichkeiten in Pforzheim. Die
Deutsch-Polnische
Gesellschaft
half gerne bei Verständigungsproblemen.
In Tschenstochau fand ein Treffen
der Europapreisträgerstädte mit einer Konferenz zum Thema „aktives
Altern“ statt. Bei diesem Anlass
besiegelten das polnische Tschenstochau und das russische Irkutsk
ihre Städtepartnerschaft. Pforzheim
war bei diesem wichtigen Ereignis durch Bürgermeisterin Monika
Müller vertreten.
Ebenfalls im Juni waren 5 Schülerinnen der Goldschmiede- und
Uhrmacherschule Pforzheim zu
Gast bei ihrer Partnerschule Zespol
Szokol Plastyczynch in Polen.
Im Juli kamen die 3 Stipendiaten
des Rotary-Clubs Pforzheim von
Tschenstochau nach Pforzheim und
10 Kinder und Jugendliche im Alter
von 11 bis 14 Jahren aus 5 Pforzheimer Schulen nahmen mit ihren beiden Betreuerinnen an einer
deutsch-polnischen Kinderfreizeit
teil.
Im September nahm der Boxclub
„Blau-Weiß“ erstmals an einem
internationalen Jugendboxturnier
in Tschenstochau teil. Dabei wurden mit 2 Goldmedaillen und der
Auszeichnung von Kay Bressel
als bestem Trainer des Turniers die
Erwartungen der Pforzheimer weit
übertroffen.
Ende September begrüßte Bürger-
Eine Polizeidelegation besucht Nevsehir
27
Projekt „Artquake“ ab.
Vicenza
Das Projekt „Alondra“ bietet Erwerbslosen mit Handicap die Möglichkeit, ihre Beschäftigungschancen durch Auslandspraktika zu
verbessern. Im Jahr 2012 waren 4
Teilnehmer in Vicenza.
Zur europäischen Sommerlounge besucht uns eine Delegation aus Irkutsk
meisterin Monika Müller 17 polnische Schüler/innen und zwei Lehrer/innen, die im Zuge des Schüleraustauschs des Hebel-Gymnasiums
mit dem Liceum Zbigniewa und
Liceum Norwid zu Besuch nach
Pforzheim gekommen waren.
Im November hospitierten 2 Studentinnen der Jan-Długosz-Akademie
Tschenstochau am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Pforzheim. Darüber hinaus
besuchte eine Sozialdelegation aus
Tschenstochau die Stadt Pforzheim.
Besonders im Fokus des Besuches
standen die Integration älterer
Menschen und Behinderter sowie
das Angebot des Familienzentrums
und die Nutzung von EU-Fördermitteln. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft unterstützte den Fachbesuch mit Sprachmittlerdiensten.
Zum 3. Mal war eine Schülergruppe
zu Besuch am Hilda-Gymnasium.
Ebenfalls im November wurde
Wenzel Phillip, der Vorsitzende
der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, zu einer Konferenz der JanDługosz-Akademie eingeladen, um
dort über „Die Deutsch-Polnische
Gesellschaft als Förderer der Städtepartnerschaft Pforzheim - Tschenstochau“ zu sprechen.
Außerdem kamen im November im
Rahmen des Projekts „Artquake“
Stipendiaten des Stadtpräsidenten
Tschenstochau nach Pforzheim. 2
bildende Künstler, Justyna Rybak
und Tomasz Wojtysek stellten in
der Galerie „Brötzinger Art“ Grafik
und Malerei aus. Die 4 talentierten
Musikstudenten (Klavier, Violine
und Akkordeon) umrahmten die
Ausstellungseröffnung und die Matinée der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, bei der Dr. Roland Gehrke von der Uni Stuttgart einen
Vortrag über „Oberschlesien zwischen Nationalismus und Regionalismus“ hielt. Ein Konzert der musikalischen Talente im Studio des
Kulturhauses Osterfeld rundete das
Im April waren 23 Schüler/innen
des Kepler-Gymnasiums zu Gast
beim I.T.C. Piovene.
Im Mai besuchte eine Schülergruppe der Fritz-Erler-Schule das I.T.C.
Fusinieri. Mit diesem Besuch sollte
versucht werden, an die früheren
Austauschbeziehungen anzuknüpfen.
Im September verbrachten 12 Teilnehmer/innen eines Italienischkurses begeistert ihre Sprachferien in
der Partnerstadt Vicenza. Nicht nur
die italienischen Sprachkenntnisse
konnten verbessert werden, auch
der Spaß in der Gruppe und Kontakte zu Menschen aus Vicenza kamen nicht zu kurz.
Schüler/innen des Italienischzugs
des Kepler-Gymnasiums waren im
Internationales Schülerbandfestival
28
Oktober zum Gegenbesuch in Vicenza. Einer der Höhepunkte ihres
Besuchs war der Ausflug nach Venedig.
Veranstaltungen und Projekte im
Jahr 2012, an denen mehrere Partnerstädte beteiligt waren
Der Jugendkulturtreff Kupferdächle veranstaltete im März das 16.
Internationale Schülerbandfestival
mit Begegnungs- und Austauschcharakter. Je eine Schülerband aus
Tschenstochau und Györ nahm an
dem Festival teil. In internationalem Rahmen konnten Erfahrungen
ausgetauscht und neue Kontakte
geknüpft werden.
Eine 5-köpfige Delegation aus Irkutsk war in der Goldstadt zu Gast
Im Juli richteten die baskischen
Freunde aus Gernika die 7. Bergfahrt der Alpenvereine aus Pforzheim, Vicenza und Gernika aus.
Gernika organisierte eine Bergfahrt
in die Picos de Europa, einem Nationalpark in Nordspanien.
Anlässlich der Eröffnung einer
Fotoausstellung von Marin Topić
mit Bildern aus Osijek besuchten
offizielle Delegationen aus Osijek
und Vicenza die Stadt Pforzheim.
Nachdem die beiden Städte im letzten Jahr einen Freundschaftsvertrag geschlossen haben, fanden im
September erstmals gemeinsame
Gespräche mit OB Gert Hager statt,
bei denen eine engere Zusammenarbeit im Dreierbund besprochen
wurde.
Gäste aus Osijek besuchen das Stadtarchiv
50jähriges Jubiläum der Sportpartnerschaft Pforzheim-St. Maur
29
Amt für Stadtplanung, Liegenschaften
und Vermessung
Das Amt für Stadtplanung, Liegenschaften und
Vermessung vereint Grundlagen, Werkzeuge und
Kreativität für die Stadtentwicklung in einem Amt. Die
Synergieeffekte durch die Verbindung der Aufgabengebiete Stadtplanung, Liegenschaften und Vermessung /
Geoinformation zeigen sich vor allem im Zuge von konkreten Projekten, aber auch im Verwaltungsalltag profitiert die Stadt vom gegenseitigen Verständnis und der
gemeinsamen Zielrichtung der drei Aufgabengebiete.
Städtebauliche Planung
Innenstadtentwicklung und Innenstadtkonzept
Eine verwaltungsinterne Projektgruppe zum Innenstadtkonzept hat ämter- und dezernatsübergreifend Themenfelder mit Zielen für die Entwicklung der Innenstadt erarbeitet, die Grundlage für künftige Planungen zur Entwicklung der Innenstadt – insbesondere in den Bereichen Städtebau und Verkehr – sein werden:
1 Stadterlebnis | 2 Stadtbild | 3 Erreichbarkeit | 4 Quartiersleben | 5 bauliche Entwicklung
Zur planerische und baulichen Umsetzung wurde die Innenstadt zudem in 6 Projektgebiete unterteilt, für die integrierte Entwicklungskonzept erarbeitet werden:
1 Umfeld Hauptbahnhof | 2 Innenstadt-Ost | 3 Innenstadt-West mit Stadtboulevard Leopoldplatz und Fußgängerzone | 4 CampusInnenstadt [ehemalige AKS] | 5 Stadt am Fluss | 6 Übergangsbereiche wie Goldschmiedeschulplatz, Turnplatz, Benckiserpark
30
Schwerpunkte der städtebaulichen
Planung und Entwicklung waren
im Jahr 2012 planerische Konzeptionen zur Innenstadtentwicklung und der Innenentwicklung,
Arbeiten an der Konkretisierung
und Umsetzung der Ziele des Masterplans sowie die Betreuung und
Durchführung von Sanierungsvorhaben und Bauleitplanverfahren.
fand als Schritt der Ideenfindung in
Zusammenarbeit mit der Innenstadtentwicklungsgesellschaft ein
Planungsworkshop unter Beteiligung von 5 Planungsbüros aus
Deutschland und Holland statt.
Weitere planerische Schritte zum
Städtebau und zur Verkehrsentwicklung in der Innenstadt sowie
eine breit angelegte Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung werden folgen.
ganten Stelen“ wurde die zweite
Ausbaustufe sofort vorbereitet und
soll im Laufe des Sommers 2013
mit Mitteln des WSP realisiert werden. Insgesamt werden dann 56
Stelen und 27 Standorte mit Pfeilwegweisern die Orientierung in der
(erweiterten) Innenstadt erleichtern
und den vielfältigen Schilderwald
auslichten und ordnen.
links: vorher , rechts: nachher
Planung und Visualisierung: Internationales Stadtbauatelier, Stuttgart
Innenstadt-Ost: Einen Schlüsselbereich für die Innerstädtische Entwicklung stellt das Gebiet von der
Schloßkirche über die östliche Fußgängerzone und den Parkplatz hinter dem Rathaus bis zum Marktplatz dar. Dieses Planungsgebiet
strahlt bis zum Hauptbahnhof und
zu den Flussufern der Enz, weshalb
diese im Weiteren Umgriff ebenfalls in planerische Überlegungen
einbezogen wurden. Am Ende soll
ein Rahmenplan erarbeitet werden,
der Grundlage für die städtebauliche Entwicklung und Investitionen
der nächsten Jahre sein soll. Das
Gebiet soll durch eine Neustrukturierung der öffentlichen Räume, der
Bebauung und der Nutzungen wieder zu einem integrierten Bestandteil der Innenstadt mit Strahlkraft
entwickelt werden. Im Herbst 2012
Stadtgestalt und Stadterlebnis:
Zur Aufwertung und Belebung der
Innenstadt und des öffentlichen
Raums wurden verschiedene Planungen und Gutachten erarbeitet
bzw. angestoßen: Gestaltung des
Innenstadtrings, der Stadteingänge und der Innenstadtstraßen, Planungen zum Leopoldplatz und zum
Stadtboulevard
Zerrennerstraße,
Maßnahmen zur Aufwertung der
Innenstadt – von der Gestaltung der
Fassaden und Werbeanlagen über
die Möblierung, Begrünung und
Beleuchtung bis zur Belebung der
Fußgängerzone (Sofortprojekt des
Masterplans: Außengastronomie).
Fußgängerleitsystem: Die erste
Ausbaustufe des Fußgängerleitsystems wurde erfolgreich umgesetzt.
Nach der guten Presseresonanz und
einiger persönlicher Ansprachen
auf die „sehr gut gestalteten, ele-
„Innenstadtsatzungen“:
Unter
diesem Arbeitstitel wurden die
Stellplatzsatzung (2011) und das
Vergnügungsstättenkonzept (2012)
erarbeitet. In Umsetzung befinden
sich derzeit Satzungen zur Steuerung von Vergnügungsstätten und
werden im Zusammenhang mit den
bei „Stadtgestalt und Stadterlebnis“
genannten Maßnahmen zur Aufwertung der Innenstadt Konzepte,
Richtlinien und Satzungen z.B. zur
Steuerung von Werbeanlagen, Sondernutzungen und Gestaltungsregeln entworfen.
Stadt-, Stadtteil- und
Quartiersentwicklungen
Aufbauend auf der städtebaulichen
Rahmenplanung Weststadt (2011,
Planungsbüro agence Ter, Karlsruhe und Weeber + Partner, Stuttgart)
hat das PLV in Zusammenarbeit
31
mit anderen Fachbereichen 5 Projektbereiche und Strukturkonzepte auf den Weg gebracht, die im
Zuge des Sanierungsgebietes KF/
Weststadt weiterbearbeitet und zur
Umsetzung geführt werden sollen:
1 Umgestaltung und Aufwertung
des Enzufers zwischen Emiliensteg
und Fischersteg | 2 Umgestaltung
der Westlichen Karl-FriedrichStraße unter Berücksichtigung von
Radwegen | 3 bauliche Aufwertung
des Benckiserparks und bessere
Einbindung in das Quartier | 4 bauliche Entwicklung des Messplatzes mit Anregungen studentischer
Entwurfsarbeiten der Universitäten
Kaiserslautern und Karlsruhe | 5
Entwicklungskonzept Bahngelände
mit baulichen und freiräumlichen
Optionen.
ZOB-Süd und Nachnutzung des
ZOB-Nord (aufbauend auf dem
Strukturkonzept HBF und Umgebung) sowie Konzepte zum Thema
Stadt am Wasser und für verschiedene Quartiere in der Innenstadt
(Oststadt, Au etc.).
Gewerbeflächenentwicklung: Zur
Stärkung des Wirtschaftsstandortes
Pforzheim wurden Flächenpotentiale im Bestand (Nachverdichtung)
sowie Suchläufe zur Ausweisung
neuer Flächen durchgeführt. So
wurde z.B. durch den Teilrahmenplan Wilferdinger Höhe (Konzept
zur Inanspruchnahme der Gebietsränder – z.B. durch Stellplätze –
bei gleichzeitigem Erhalt der städtebaulichen Ziele und Grundzüge)
die Ausnutzbarkeit von Gewerbeflächen erhöht.
Sanierungsmaßnahmen
Zwischennutzung am alten
Standort der AKS
Strukturkonzept ehem. AKS |
PLV
Städtebauliche Strukturkonzepte: Areal der ehemaligen AlfonsKern-Schule (Entwicklung eines
Kreativquartiers mit hoher Aufenthaltsqualität an der Enz in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen
Kreativzentrum und der Fakultät
für Gestaltung), Entwicklung des
Im Jahr 2012 waren Sanierungsgebiete mit insgesamt ca. 145 Hektar Fläche in Arbeit: Das Sanierungsgebiet Innenstadt-Südost
(Programm Soziale Stadt) – Besonderheiten: Das Gebiet entstand
aus der Zusammenlegung der Sanierungsgebiete Stadtmitte-Au und
Stadtmitte-Au II im Jahr 2009. Bis
2012 wurden 38 Fördermaßnahmen im Bereich des ursprünglichen
Sanierungsgebiets „Stadtmitte-Au
II“ abgeschlossen. Bau- bzw. Investitionskosten: rund 14,6 Mio.
€; Summe der Zuschüsse: rund 2,1
Mio. €; Projekte: Strukturuntersuchungen zur ehemaligen AKS, Einrichtung des Kreativzentrums im
historischen Gebäudeteil des Emma-Jaeger-Bades, energetische Erneuerung des Emma-Jaeger-Bades,
Konzeption zum Entwicklungsgebiet Innenstadt-Ost, vorbereitende
Maßnahmen zur Umgestaltung der
Gymnasiumstraße und Pflügerstraße.
Das Sanierungsgebiet KaiserFriedrich-Straße/Weststadt (Programm Soziale Stadt) umfasst 99,4
Hektar mit 10.275 Bewohnern. Bisher wurden 37 Förderverträge für
private Modernisierung/Neubaumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 15,5 Mio. € abgeschlossen und Zuschüsse von rund
3,1 Mio. € gewährt. Darüber hinaus
wurden 13 Abbruchmaßnahmen
durchgeführt. Wichtigste öffentliche Maßnahmen: Begleitung der
Umgestaltung der Kaiser-FriedrichStraße im 1. Bauabschnitt, Weiterführung der Rahmenplanung Weststadt. Im ehemaligen Gasregel- und
Pumpwerk an der Kaiser-FriedrichStraße 48 erfolgte der Umbau zu
einem Künstleratelier. Die Stadt
Pforzheim wurde als Pilotkommune in das KfW-Förderprogramm
„Energetische Stadtsanierung“ aufgenommen.
Kaiser-Friedrich-Straße 77-81
32
Kaiser-Friedrich-Straße 48
Gestaltungsbeirat
Aufgabe des GBR ist es, Vorhaben
mit besonderer städtebaulicher Bedeutung zu begleiten und die Bauherren zu beraten. Der GBR ist
neutral und unabhängig. 2012 tagte
der Gestaltungsbeirat fünfmal, beriet 32 Bauherren und deren stadtbildprägende Bauvorhaben – im
Vergleich zu den Vorjahren erhöhte
sich damit die Beratungsleistung
um etwa das Zweieinhalbfache.
Die Akzeptanz des Gremiums und
des Vorgehens nimmt stetig zu – sowohl bei den Planern als auch in der
Bauherrenschaft. Die Rückmeldungen sind trotz mancher Kontroverse zum überwiegenden Teil positiv.
Weitere Informationen: www.pforzheim.de/leben-in-pforzheim/bauenwohnen/gestaltungsbeirat.html
Verfahren der Bauleitplanung
29 Bebauungsplanverfahren waren 2012 vorzubereiten und zu betreuen: Gewerbe- und Handelsentwicklung (12) – Gewerbegebiete
Östlich der Naglerstraße, AltgefällOst, Östlich der Anshelmstraße,
Schlachthof, Dennigstraße West,
Interkommunales
Gewerbegebiet Steinig, Buchbusch 1. Ände-
Neugestaltung Innenhof Steubenstraße 63-64
rung und Buchbusch 2. Änderung,
Heilbronner Straße, Einzelhandel
Wilferdinger Höhe sowie die Sondergebiete Am Mühlkanal, Wohnkaufhaus Kieselbronner Straße;
Wohn- und Mischgebietsentwicklung (7) – die Gebiete Binne/HU,
Reitzensteinstraße, Makartstraße,
Tiergartenstraße, Erbprinzenstraße
17, Weißenburgstraße/Vogelsangstraße, Postwiesenstraße; Sonstige
Gebiete (2) – Trainingsplatz Holzhofstadion, Mühlbergstraße, Pläne
zur Steuerung von Vergnügungsstätten (8) – Badstraße, Berliner
Straße, Brötzingen Kerngebiet,
Dietlinger/Höhenstraße, Durlacher
Straße, Östl. Karl-Friedrich-Straße,
Schwebelstraße, Südliche Bleichstraße.
Flächennutzungsplan (FNP)
Die in der Stadtplanung angesiedelte Geschäftsstelle des Nachbarschaftsverbandes (NBV) führte
2012 die FNP-Änderungsverfahren
„Wohnkaufhaus
Kieselbronner
Straße“ (Sonderbaufläche zur Verlagerung eines Wohnkaufhauses) und
„Heilbronner Straße“ (gewerbliche
Bauflächen zur Entwicklung eines
bestehenden
Gewerbebetriebes)
durch. Die Neubekanntmachung
des FNP mit allen bislang erfolgten Einzeländerungen und Anpassungen nach § 13a BauGB wurde
vorbereitet. Außerdem wurde der
sachliche Teil-FNP „Windenergie“
begonnen. Hierfür wurde ein Gutachten zur Konzeption der Kon-
FNP: geplante Konzentrationszonen
33
zentrationszonen beauftragt und de
frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden durchgeführt. Ziel ist die Ausweisung von
Konzentrationszonen für Windenergieanlagen auf geeigneten Flächen im Gebiet des NBV und damit
gleichzeitig auch die Vermeidung
von Windenergieanlagen auf den
sonstigen Flächen. Zudem wurden
einige Bebauungsplanverfahren der
Mitgliedsgemeinden und angrenzender Gemeinden begleitet.
Geoinformation und
Bodenordnung
Der Bereich Geoinformation und
Bodenordnung nimmt die Aufgaben eines „klassischen“ Vermessungsamtes wahr. Kernaufgaben
sind die Durchführung von Liegenschafts- und Bauvermessungen,
die Führung und Bereitstellung von
Geobasisdaten einschließlich des
Liegenschaftskatasters, der Aufbau und die Weiterentwicklung des
Geoinformationssystems der Stadt
Pforzheim und die Durchführung
von Baulandumlegungen.
Vermessung
Im Bereich Liegenschaftsvermessung wurde durch die Aufnahme neu errichteter Gebäude das
Liegenschaftskataster auf dem
Laufenden gehalten. Katastervermessungen zur Festlegung neuer
Flurstücksgrenzen wurden insbesondere im Zusammenhang mit der
Vermarktung und dem Erwerb städtischer Grundstücke durchgeführt.
Im Bereich Bauvermessung wurden
vor allem in den neuen Gewerbegebieten Buchbusch und Obere Hard
Ingenieurvermessungen im Zusammenhang mit den Erschließungsmaßnahmen durchgeführt. Für das
Vermessungsarbeiten für den Innenstadtring
innerstädtische Erschließungsprojekt Innenstadtring wurden die ingenieurvermessungstechnischen
Grundlagen geschaffen. Weitere
Aufgaben waren das Abstecken und
Einschneiden von Industriebauwerken und Bestandsaufnahmen zur
Sanierung von Schulgebäuden. Ein
größeres Projekt ist die vermessungstechnische Begleitung des
Neubaus des Hilda-Gymnasiums
und der Sporthalle.
Für das Grünflächen- und Tiefbauamt wurden turnusmäßige Kontrollmessungen der Brückenbauwerke
und Stützmauern durchgeführt.
Ferner wurden topographische
Bestandsaufnahmen von Straßen
und öffentlichen Grünflächen vorgenommen. Für den Eigenbetrieb
Stadtentwässerung wurden vor allem Kanäle vermessungstechnisch
aufgenommen.
Liegenschaftskataster
In der Katasterabteilung wurden im
vergangenen Jahr an 573 Flurstücken Veränderungen vorgenommen.
Hierbei handelte es sich zumeist
um Grundstücksteilungen, Vereinigungen sowie um Gebäudeaufnahmen.
Zahlreiche Auskünfte, Auszüge und
Daten aus dem Liegenschaftskataster und dem Baulastenverzeichnis
wurden an Grundstückseigentümer,
Bauherren, Banken und Ingenieurbüros abgegeben. Im Rahmen von
Baugesuchen oder auf Antrag von
Grundstückseigentümern wurden
190 Gebäudenummerierungen neu
vergeben oder geändert.
Kartographie und
Vervielfältigung
Das laufend fortgeführte digitale
Stadtplankartenwerk ist die Grundlage für das stadtinterne Auskunftsund Geoinformationssystem, das
Immobilienportal des WSP, die
großformatigen Info-Stadtpläne an
den Einfallstraßen von Pforzheim,
die kleinformatigen CityLight-Poster und neuen Informationsstelen
des Fußgängerleitsystems in der Innenstadt sowie den Internet-Stadtplan auf der Webseite der Stadt
Pforzheim. Ferner ist es Grundlage
für die Erstellung zahlreicher thematischer Karten (SVP und VPE
Busliniennetzkarten, Ortspläne für
die Ortsverwaltungen, Sozialraumkarten, Karten für Prospekte und
Broschüren des WSP-Tourismusmarketing etc.).
Im Jahr 2012 erschien außerdem
die 27. Druckauflage des Amtlichen
Stadtplans.
Im
Bereich Vervielfältigung
(Großflächenkopie) wurden neben
34
Vergrößerungen und Verkleinerungen großformatige Scannaufträge
durchgeführt und Kopien für die
verschiedenen Aufgabenstellungen
der Stadtverwaltung erstellt, z.B.
für den Masterplan.
Geodatenverarbeitung
Die Abteilung Geodatenverarbeitung ist zuständig für den Aufbau
und die Weiterentwicklung der Geodatenstruktur und des Geoinformationssystems der Stadt Pforzheim.
Die Geobasis- und Geofachdaten
werden EDV-technisch verwaltet
und im Auskunftssystem bzw. Geoinformationssystem für stadtinterne
Zwecke zur Verfügung gestellt. Je
nach Bedarf werden die Geodaten
auch in speziellen Datenformaten
bereitgestellt. Im Jahr 2012 wurden die Orthofotos (Senkrechtluftbilder) durch eine neue Befliegung
aktualisiert. Außerdem stehen jetzt
für den erweiterten Innenstadtbereich Schrägluftbilder aus allen vier
Himmelsrichtungen zur Verfügung.
Für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung wurden die Veränderungen
an versiegelten Flächen zur Berechnung der Niederschlagswassergebühr ermittelt.
geleitet und die Aufstellung des
Umlegungsplans vorbereitet. Ferner wurde das Bauflächenkataster
laufend fortgeführt. Wesentlicher
Zweck des Bauflächenkatasters ist
die Unterstützung des Kommunalen Flächenmanagements mit den
Schwerpunkten Innenentwicklung
und Gewerbeflächenentwicklung.
Im Zuge der Gewerbeflächenentwicklung wurden alle denkbaren
neuen Gewerbeflächen auf Pforzheimer Gemarkung systematisch
untersucht und bewertet. In Zusammenarbeit mit der Ortsverwaltung
Hohenwart wurde eine Eigentümerabfrage zur Mobilisierung privater
Bauplätze durchgeführt.
Liegenschaften und
Verwaltung
Aufgrund des nach wie vor anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs sowie der weiterhin
niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt
war weiterhin eine große Nachfrage nach Gewerbeflächen. Im Gewerbegebiet „Hohenäcker“ und im
neu erschlossenen Gewerbegebiet
„Buchbusch“ konnten, neben der
Ansiedlung des Internetversandhändlers Amazon, weitere 3,4 ha
Gewerbeflächen verkauft werden;
zusätzlich wurden über ca. 8,5 ha
Optionen vorgemerkt. Im Sommer
2012 hat die Firma Amazon ihren
Neubau bezogen und ist seit September in Betrieb gegangen.
Nach wie vor besteht eine große
Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken. Hierbei erfreut sich das
Baugebiet „Wacholder“ großen Interesses, ebenso das Neubaugebiet
„Obere Maden“ in Hohenwart; dort
konnten zwischenzeitlich alle stadteigenen Grundstücke verkauft werden. Insgesamt hat die Stadt Pforzheim über 30 Wohnbaugrundstücke in den Bereichen „Wacholder“,
„Obere Maden“ sowie im restlichen
Stadtgebiet verkauft.
Im Jahre 2012 wurden ca. 120
Grundstücksverträge über den
Kauf, Verkauf und Tausch von
Grundstücken notariell beurkundet.
Für den Erwerb von Grundstücken
inkl. Umlegung musste im städtischen Haushalt ein Betrag von ca.
2,4 Mio. € zur Verfügung gestellt
werden. Diesen Ausgaben standen
Einnahmen, ebenfalls inkl. Umlegung, aus dem Verkauf von städtischen Grundstücken in Höhe von
ca. 15 Mio. € gegenüber. Hinzu
kamen die Einnahmen aus Mieten
und Pachten sowie Erbbauzinsen;
verwaltet werden in diesem Zusammenhang ca. 2.700 Miet- und
Pachtverträge sowie ca. 300 Erbbaurechtsverträge.
Bodenordnung
Die Baulandumlegung „Binne“ im
Stadtteil Huchenfeld wurde ein-
Standort des Internetversandhandels Amazon
35
Geschäftsstelle des
Gutachterausschusses
und Städtische
Bewertungsstelle
Der Gutachterausschuss für Grundstückswertermittlung sorgt für
Transparenz auf dem Immobilienmarkt in Pforzheim. Das unabhängige und an Weisungen nicht
gebundene Gremium besteht aus
achtzehn marktkundigen und sachverständigen Mitgliedern. Der Gutachterausschuss ermittelt Bodenrichtwerte und erstellt Einzelgutachten zum Verkehrswert (Marktwert) von Immobilien. Jährlich
wird ein Grundstücksmarktbericht
mit Umsatzzahlen, Preisentwicklungen und den zur Wertermittlung
erforderlichen Daten herausgegeben. Die vorbereitenden Arbeiten
führt die Geschäftsstelle durch.
Grundlage der Wertermittlungen
ist die Kaufpreissammlung, in der
jeder Vertrag (z.B. Kauf, Tausch,
Schenkung) erfasst wird, durch den
sich jemand verpflichtet, Eigentum
an einem Grundstück zu übertragen. Alle Verträge im Stadtkreis
Pforzheim werden von den beurkundenden Stellen dem Gutachterausschuss übersandt. Im Jahr 2012
wurden insgesamt 1.674 Kauffälle
von der Geschäftsstelle erfasst und
ausgewertet: 330 unbebaute Grundstücke, 349 bebaute Grundstücke,
995 Kaufälle von Wohnungs- und
Teileigentum.
Die Geschäftsstelle bereitete diese
Daten übersichtlich und nach Teilmärkten gegliedert auf und veröffentlichte Mitte des Jahres 2012
den Grundstücksmarktbericht für
Pforzheim (Download unter http://
www.pforzheim.de/leben-in-pforzheim/bauen-wohnen/gutachterausschuss.html). Im Jahr 2012 wurden
32 Verkehrswertgutachten erstellt,
die Summe der Verkehrswerte betrug 11,6 Mio. €. Verschiedene
Behörden wie Jugend- und Sozialämter, Jobcenter und Betreuungsgerichte erhielten insgesamt 35 einzelfallbezogene Wertermittlungen.
Die Geschäftsstelle erteilte ca.
2.100 mündliche/telefonische und
schriftliche Auskünfte zu Bodenrichtwerten, Wohnungspreisen und
anderen Daten an Teilnehmer am
Immobilienmarkt wie z.B. Grundstückseigentümer, Kaufinteressenten, Kreditinstitute, Sachverständige, Makler, Investoren, Notariate,
Grundbuchämter.
Die Städtische Bewertungsstelle
berät innerhalb der Stadtverwaltung, wenn es um Wertermittlungsfragen geht. Es wurden Boden- und
Gebäudewerte im Zusammenhang
mit städtischen Liegenschaften,
Erbbaurechtsverträgen, Gartenverpachtungen, Kaufüberlegungen und
für Bilanzierungszwecke ermittelt.
36
Amt für Umweltschutz
Technischer Umwelt- und
Arbeitsschutz
Grundwasseruntersuchungsprogramme im Enztal
Hochwasserrisikomanagement
im Stadtkreis
Altlast Fahrländer
Die Rückbesinnung auf die eigenen
Wasservorkommen und deren gezieltem Schutz fanden 2012 ihren
Widerhall in weiteren großangelegten Untersuchungsprogrammen
zum Grundwasserschutz, die das
Amt für Umweltschutz zusammen
mit den SWP durchgeführt haben.
Dies war notwendig geworden,
nachdem mehrere große Bauprojekte im Umfeld der Wassergewinnungsgebiete geplant sind. Dies
sind u.a. der Umbau der A8, der
Umbau oder die evtl. Verlegung
der Autobahnraststätte, der Neubau
der Nordschwarzwald-Gashochdruckleitung, der Umbau der B10
sowie das geplante Gewerbegebiet
Reisersweg in Niefern. Um bessere Fakten zum Grundwasserschutz
zu haben, wurden bislang zwei von
insgesamt drei Brunnenreihen intensiv untersucht. Hierzu wurde
jeder Brunnen mit automatischen
Messeinrichtungen für den Grundwasserstand ausgerüstet. Zusätzlich wurden Leistungspumpversuche gefahren und Wasseranalysen
gemacht. Mit diesen Daten war es
möglich, Grundwasserströmungen
zu modellieren und Auswirkungen
von Baumaßnahmen und/oder Unfällen zu simulieren. Die Ergebnisse dieser Auswertungen führen zu
konkreten Forderungen bzw. Ablehnungen von Vorhaben.
Nach EU Vorgaben ist die Erstellung und Veröffentlichung von
Hochwasserrisikomanagementplänen bis zum 22.12.2015 vorgeschrieben. Ziel der Hochwasserrisikomanagementplanung ist
die Verringerung der hochwasserbedingten nachteiligen Folgen für
die vier Schutzgüter „menschliche
Gesundheit“, „Umwelt“, „Kulturerbe“ und „wirtschaftliche Tätigkeit“
(„Weniger baulicher Schutz, mehr
Vorsorge“). In Zusammenarbeit mit
dem Land und den Vorbereitungen
in der Hochwasserpartnerschaft
Enz-Nagold-Würm wurde 2012 die
Plausibilisierung der Grundlagenkarten vom Amt für Umweltschutz
für die Stadt Pforzheim koordiniert
und auf Grundlage der Ortsinformationen
Änderungsvorschläge
erarbeitet. Die letztendliche Festsetzung wird auch auf Basis der
bereits im Entwurf vorliegenden
Hochwassergefahrenkarten (Darstellung von Überschwemmungsflächen) bis 2015 erfolgen.
Um die größte Altlast von Pforzheim hat sich urbanes Leben etabliert. Der unbelastete Bereich um
die Altlast ist inzwischen komplett
mit modernen Häusern bebaut.
Lediglich der noch schwach belastete Kernbereich wurde und wird
von der Bebauung ausgenommen.
Nach Abschluss aller noch notwendigen Arbeiten kann dort zukünftig
ein attraktiver Grünbereich entstehen. Dies wird jedoch noch einige
Jahre dauern.
Dritte Historische Erhebung von
Altlastverdachtsflächen (HISTE)
Bereits zum dritten Mal wurde eine
flächenhafte Erhebung von altlastverdächtigen Flächen im Stadtgebiet durchgeführt. Die Erfassung
dieser Flächen wurde zu 100% vom
Land bezuschusst. In jeder Untersuchungsrunde kommen immer
wieder neue Verdachtsflächen zum
Altlastenkataster hinzu. Dies liegt
daran, dass nur stillgelegte Betriebe
oder stillgelegte umweltrelevante
Betriebsteile erfasst werden dürfen.
Die Historische Untersuchung ist
die Grundlage für die monetäre Bewertung von Grundstücken. Banken, Gutachter, Käufer und Verkäufer greifen auf diese Datei zu, um
keine unangenehmen Überraschungen nach Grundstückskäufen bzw.
-verkäufen zu erleben. Die HISTE
ist zwischenzeitlich zu einer vielgenutzten Auskunftsdatei geworden,
die Investitionssicherheit für Private und Gewerbetreibende bietet.
Leitungsungebundene
Trinkwassernotversorgung in
Krisenzeiten
2012 konnte ein neuer Brunnen zur
Versorgung von Teilen der Innenstadt und des städtischen Krankenhauses in Betrieb genommen werden. Mit diesem Brunnen können in
Krisenzeiten bis zu 8000 Menschen
über Wassereimer etc. versorgt
werden. Hoffen wir alle, dass wir
diese wichtige Daseinsvorsorge nie
mehr brauchen.
37
liche Ansamung. Dies spart erhebliche Kosten für den Forstbetrieb
und sichert gleichzeitig eine große
genetische Vielfalt des Waldes, was
u.a. auch im Hinblick auf Veränderungen durch den Klimawandel
vorteilhaft ist.
Schneebruchschäden im Oktober
Inbetriebnahme des Notbrunnens im April 2012
Gewerbeaufsicht
Das Jahr 2012 stand im Zeichen
der der Gemeinsamen Deutschen
Arbeitsstrategie (GDA). Die GDA
ist eine auf Dauer angelegte konzertierte Aktion von Bund, Ländern
und Unfallversicherungsträgern zur
Stärkung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Themen
wie u.a. Zeitarbeit, Hautschutz,
Pflege und Psychosoziale Risiken
standen 2012 in der engeren Beobachtung. Hierzu wurden gezielt
einzelne Betriebe ausgesucht und
kontrolliert. Vor allem die Aufklärung und Beratung über die Risiken
am Arbeitsplatz stehen im Mittelpunkt der Betriebsrevisionen. In
schwierigen Fällen kann es aber
auch zur behördlichen Anordnung
kommen, um Verbesserungen beim
Arbeitnehmerschutz zu erzielen.
Neben den GDA-Themen wurden
2012 u.a. schwerpunktmäßig auch
Altölannahmestellen, Krematorien sowie Klima- und Kälteanlagen
überprüft.
Wald und Forst
Holz weiter rege gefragt
Auch im Jahr 2012 konnten im
Stadt- und Staatswald Pforzheim
wieder gute wirtschaftliche Ergeb-
nisse erzielt werden. Insgesamt
wurden Holzverkaufserlöse von
rund 1,5 Mio Euro erzielt. Besonders erfreulich ist, dass im städtischen Wald - trotz zahlreicher Sonderanforderungen wie z.B. Unterhaltung der Erholungseinrichtungen und der Wanderwege, Sauberhalten des Waldes von Abfall und
„wilden“ Müllablagerungen sowie
Verkehrssicherungsmaßnahmen
entlang von Straßen und Bebauung
- mittlerweile kostendeckend gearbeitet wird. Neben der günstigen
Holzmarktlage und dem Einsatz rationeller Holzerntetechnik ist dies
auch ein Erfolg der konsequenten
Umsetzung einer naturnahen Waldbewirtschaftung.
Holz zum Verkauf
Mittlerweile haben alle Wälder in
Pforzheim
Mischwaldcharakter.
Die Verjüngung des Waldes erfolgt
nahezu ausschließlich durch natür-
Am 27./28. Oktober 2012 fiel insbesondere in Höhenlagen von
300-600 m außergewöhnlich viel
Nassschnee. Infolge der milden
Witterung im Oktober waren die
Laubbäume in unseren Wäldern
noch fast vollständig belaubt. Dies
führte zu den stärksten Schneebruchschäden seit mehr als 30
Jahren. Betroffen waren fast ausschließlich Laubbäume. Schäden
gab es vor allem in jüngeren Waldbeständen, wo zahlreiche Bäume
gebrochen oder umgebogen worden sind. An älteren Laubbäumen
waren unzählige Astabbrüche zu
verzeichnen. Infolge der Schneebruchschäden waren fast alle Waldwege im Stadtgebiet beeinträchtigt.
Allein für die Öffnung aller Wege
waren die Einsatzkräfte der städtischen Forstverwaltung etwa drei
Wochen vollständig gebunden.
Schneebruch im Oktober
38
Rekordjagdstrecke bei
Wildschweinen
Die außerordentlich ergiebige Eicheln- und Bucheckernmast vom
Herbst 2011 hat erwartungsgemäß
zu einer sehr starken Vermehrungsquote bei Wildschweinen geführt.
Dank enormer Anstrengungen
der Jägerschaft und der Forstverwaltung konnte der überhöhte
Schwarzwildbestand im Jagdjahr
2012/2013 wieder eingedämmt
werden. Dabei wurde im Stadtgebiet eine Rekordjagdstrecke von
rund 700 Wildschweinen erzielt
(zum Vergleich: 300-400 Stück in
normalen Jahren). Nur so können
die Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen minimiert werden.
Klimaschutz –
Pforzheim, sonnenklar
Klimaschutzkonzept
Anfang des Jahres wurde das Klimaschutzkonzept für die Stadt
Pforzheim fertig gestellt und dem
Gemeinderat vorgelegt. Im Anschluss wurden zahlreiche Maßnahmen von verschiedenen Akteuren in Angriff genommen. Das Amt
für Umweltschutz war bei folgenden Themen besonders involviert:
Windkraft: Information der Bevölkerung, Organisation und Begleitung von Bürgerversammlungen zum Thema Windkraft in Büchenbronn
Solarberatung Büchenbronn: Informationsveranstaltung zum Thema Solarenergie mit Fachreferenten und Ausstellung
Schulprojekt fifty/fifty: Planung
des Projektablaufs und Koordination der Aktivitäten der verschiedenen Projektpartner
Informationsveranstaltung in Büchenbronn
Integriertes Quartierskonzept:
Antragstellung bei der KfW, Projektbegleitung
möglichkeiten rund um das Thema
Nachhaltigkeit, das vor dem technischen Rathaus Station machte.
Klimaschutzwoche
Mobil ohne Auto
Die zweite Pforzheimer Klimaschutzwoche bot mit dem Aktionstag in der Fußgängerzone und auf
dem Marktplatz, mit Exkursionen,
und Mitmachaktionen ein buntes,
gut wahrgenommenes Programm,
das von vielen Akteuren gestaltet wurde. Highlights waren der
Vortrag des Wetterexperten, Sven
Plöger, im PZ-Forum sowie die Expedition N - ein zweigeschossiges
Expeditionsmobil mit vielfältigen
Informations- und Experimentier-
Auch bei diesem umweltrelevanten
Thema hat das Amt für Umweltschutz mitgemacht und an seinem
Stand nicht nur zahlreiche Informationen zum Klimaschutz angeboten, sondern auch für schweißtreibende Muskeltätigkeit gesorgt.
Konnte man doch mit Pedalkraft
Baumstämme (nur kleine!) durchsägen oder Musik erklingen lassen.
Naturschutz
Nagold-Renaturierung
Im vergangenen Jahr wurde der
Nagoldabschnitt ab der Würmeinmündung bis zur Kallhardtbrücke renaturiert. Das stark verbaute Flussbett wurde aufgelöst und
durch ein reichstrukturiertes Ufer
und eine naturnahe Gewässersohle neu gestaltet. Dadurch entstanden Lebensräume für Tiere und
Pflanzen und gleichzeitig ist auch
39
Baggerarbeiten an der Nagold
dem Hochwasserschutz durch Vergrößerung des Flussquerschnittes
und Erweiterung der Retentionsbereiche Genüge getan. 20 Jahre
Obstbaumpflanzaktion
Im Jahr 1992 fand die erste Obstbaumpflanzaktion in Pforzheim
statt. Bis 2012 wurden in dieser Aktion, die das Amt für Umweltschutz
mit dem Grünflächen- und Tiefbauamt und mit den Obst- und Gartenbauvereinen durchführt, annähernd
6000 Obstbäume für die Pforzheimer Streuobstwiesen ausgegeben.
Ergänzt wird die Obstbaumpflanzaktion seit einigen Jahren durch
eine Nistkastenaktion für Vögel in
Streuobst- und Siedlungsgebieten,
die in 2012 ebenfalls rege nachgefragt wurde.
Nach der Maßnahme: Mehr Platz für den Fluss
Pforzheims Grünes Gold
Umweltkalender
„Draußen vor der Tür“ lautete das
Motto des Jahresprogramms aus
der Reihe „Pforzheims Grünes
Gold“. Die Exkursionen und Mitmachangebote zum Naturschutz in
Pforzheim gewinnen immer mehr
Begeisterte und wurden auch in
2012 von zahlreichen Bürgerinnen
und Bürgern wahrgenommen.
Stark nachgefragt war der diesjährige Kalender mit ausgesuchten
Fotos und Texten zu verschiedenen
Umwelt- und Naturschutzthemen
in Pforzheim.
40
Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim
Es gab zum Jubiläum eine ganze
Reihe von Veranstaltungen.
Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) sorgt seit
vielen Jahren für eine umweltgerechte Ableitung und Behandlung
der Abwässer aus Industrie und
Haushalten auf dem Stadtgebiet
Pforzheim und der behandelt auch
das Abwasser der Gemeinde Birkenfeld.
100 Jahre Kläranlage und 120
Jahre systematischer Ausbau der
Kanalisation
Im Jahr 2012 konnte der ESP ein
besonderes Jubiläum feiern.
oben l.: Begehung des Enzdükers in 15 m Tiefe
unten l.: Den Leuten vom Betrieb über die Schulter
schauen
a) Festakt im Reuchlinhaus
31.01.2012
b) Besichtigung des Besucherschachtes am 18.03.2012
c) Besichtigung der Baustelle
Buchbusch am 05.04.2012
(100 Besucher)
d) Wanderung entlang der Enz am
06.05.2012 (80 Besucher)
e) Besichtigung des Enzdükers am
30.06.2012 (700 Besucher)
f) Tag der offenen Tür am
15.07.2012 (1.000 Besucher)
oben r.: Einblick in die Prozesse der Pforzheimer
Kläranlage am Tag der offenen Tür
unten r.: In luftiger Höhe über der Kläranlage
41
Betriebsverwaltung
Abwassergebühren
In diesem Bereich lagen die
Schwerpunkte im Jahr 2012 auf der
Bearbeitung von:
- Gebührenveranlagungen für
Schmutzwasser und Niederschlagswasser
- Rückerstattungen von Schmutzwasserabsetzungen sowie Nachveranlagungen
- Widersprüchen wegen Zweifeln
an Rechts- und Berechnungsgrundlagen
- Veränderungen der gebührenrelevanten Grundstücksfläche
- Miteigentumsfällen an Wegen und
Garagengrundstücken
- Plausibilitätskontrollen zur Erstveranlagung
- Beschwerdemanagement
Entwicklung der
Abwassergebühren
Mit der Beilage P 1021 (Gebührenkalkulation Niederschlagswasser/Schmutzwasser für die Jahre
2012/2013) wurde vom Gemeinderat am 13.12.2011 eine Anpassung der Abwassergebühren
zum 01.01.2012 beschlossen. Die
Schmutzwassergebühr wurde von
2,10 €/m³ auf 2,17 €/m³ erhöht. Die
Niederschlagswassergebühr wurde
von 0,92 €/m² auf 0,97 €/m² erhöht.
Die Gebühren wurden kostendeckend für zwei Jahre (Zeitraum
2012/2013) kalkuliert.
Finanzwesen
Schwerpunkte in diesem Bereich
der Betriebsverwaltung waren:
- Begleitung des Jahresabschlusses; erstellt durch unsere Abrech-
nungsbeauftragte Stadtwerke
Pforzheim GmbH & Co. KG und
Begleitung der Jahresabschlussprüfung durch unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mittelrheinische Treuhand GmbH
- Gebührennachkalkulation der
getrennten Abwassergebühren des
Jahres 2011 sowie Fortschreibung
der Gebührenausgleichsrückstellung
- Vierteljährliche Ausgabenkontrolle im Rahmen der Quartalsberichte
- Fertigmeldung und Fortschreibung von Investitionsaufträgen,
Vorbereitung der Übernahme ins
Anlagevermögen
- Mittelanmeldung zur Erstellung
des Wirtschaftsplans 2013
- Fortschreibung der Prognose der
Abwassergebührenentwicklung
Vergabewesen
Von der Vergabestelle wurden für
Bau- und Dienstleistungen nach
VOB, VOL, VOF insgesamt 24
Maßnahmen mit einem Auftragswert von 6,10 Mio. € bearbeitet.
neues Auskunftssystem wurde das
„GIS Portal“ eingeführt.
Planung
Von der Planung der Stadtentwässerung wurde die vollständige
Projektsteuerung aller Erschließungsanlagen für das Gewerbegebiet Buchbusch durchgeführt. Im
gesamten Jahr 2012 waren zahlreiche Aufgaben zu koordinieren
und Probleme zu lösen, die weit
über ausschließlich entwässerungstechnische Aspekte hinausgingen.
Im Wesentlichen wurden erschließungstechnische Zusammenhänge
und Abhängigkeiten koordiniert sowie Maßnahmen ergriffen, um die
äußerst engen Terminvorgaben für
die Fertigstellung einzelner Bauabschnitte einhalten zu können. Das Investitionsvolumen für die
Herstellung der in 2011 und 2012
getätigten Investitionen von SWP,
GTA und ESP beläuft sich auf ca.
23 Mio. Euro.
Buchbusch am 05. April 2012...
Personalwesen
Im ESP waren 2012 neben dem
Werkleiter 85 Mitarbeiter beschäftigt. (2 Beamte, 40 Angestellte, 34
Arbeiter und 9 Auszubildende).
2011 waren es 83 Mitarbeiter.
Planung/
Datenverarbeitung
GeoIT / Kataster
Bei der grafischen Datenverarbeitung lagen die Schwerpunkte in der
Migration der Bestandsdaten von
KANDIS nach novaKANDIS und
die Umstellung des Grafiksystems
von SICAD nach ArcGIS. Als
... und an der gleichen Stelle
am 08. August 2012
42
Anfang des Jahres 2012 wurden die
Planungen für das Projekt Regenklärbecken 182 – Wohnlichstraße
abgeschlossen. Das Becken ist Teil
des genehmigten Bauprogramms
im Trennsystem, mit dem eine weitere Verbesserung der Wasserqualität unserer Flüsse erreicht wird.
Bis zum Herbst erforderte das Projekt Innenstadtring 2013, neben
den eigentlichen planerischen Leistungen, einen sehr hohen Koordinierungsaufwand, weil es während
der Bauzeit von Mai bis Dezember
2013 gravierende Auswirkungen
auf den innerstädtischen Verkehr
haben wird. Im Rahmen des Projekts wird der ESP in drei verschiedenen Baufeldern - entlang der
Achse Goethestraße/Jahnstraße Kanäle erneuern.
Die Planung hat damit begonnen,
eine hydrodynamische Kanalnetzberechnung für das gesamte städtische Kanalnetz durchzuführen.
Die letzte Kanalnetzberechnung,
die das gesamte Stadtgebiet betraf,
wurde im Rahmen des Generalentwässerungsplanes 1992 durchgeführt. Seit dem hat sich nicht nur
die Berechnungsmethodik stark
verbessert, sondern es haben auch
zahlreiche Erschließungen, Kanalumbaumaßnahmen und der Bau
von Regenwasserbehandlungsanlagen die Abflussmengen in den
Kanälen verändert. Das derzeit
bestehende Kanalnetz sowie bekannte zukünftige Veränderungen,
die abflussrelevanten Flächen und
aktuell gemessene Niederschlagsund Abflussaufzeichnungen, wurde
datentechnisch erfasst. Die bisher
durchgeführten hydrodynamischen
Berechnungen für Teilgebiete ergeben aktuelle Informationen zu den
hydraulischen Belastungen. Diese
Berechnungen sind zentrale Grund-
lage für künftige Investitionsentscheidungen.
Kanalsanierungen in grabenloser
Technik weiter vorangebracht
Sanierung des Hauptsammlers
Pflügerstraße, zwischen Wachtelsteg und Hermannstraße, in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro. Die Vergabesumme lag
bei 1.200.000,- €. Bis 31.12. 2012
konnten 900.000,- € abgewickelt
werden.
und Ausschreibung gebracht und
mit 390.000,- € vergeben. Bis
31.12.2012 waren ca. 180.000 €
verbaut. Die Sanierungsplanung
der Kanalinstandsetzung Mäurach,
in Zusammenarbeit mit dem Pforzheimer Ingenieurbüro Kirn, ist angelaufen. Es ist vorgesehen, die
notwendigen Arbeiten 2013 auszuschreiben und zu vergeben.
Bauleitung/
Grundstücksentwässerung
Grundstücksentwässerungsanlagen
Die Sonderprofile vor dem Einbau
Sanierter Kanal
Die Instandsetzung des Kanalnetzes wurde in Zusammenarbeit
- ebenfalls mit einem Ingenieurbüro - in die Ausführungsplanung
231 Entwässerungsgesuche wurden bearbeitet und 49 Stellungnahmen zu Bauanträgen verfasst. Bei
der Durchsetzung der Verfahren
mussten 10 Verfügungen erlassen
werden. Hierbei wurde ein Klageverfahren bearbeitet. Die Erschließungsmaßnahmen im Gewerbegebiet Buchbusch sowie Binne besaßen für die zeitnahe Ansiedlung
von Gewerbebetrieben eine hohe
Priorität.
Die Anzahl der Gruben reduzierte
sich auf 496. Von den insgesamt
385 Anwesen, deren Abwasser bis
Ende 2012 dezentral entsorgt werden musste, sind 269 bewohnt.
Bei 100 bewohnten Anwesen sind
Kleinkläranlagen oder Pflanzenkläranlagen in Betrieb.
Ein weiterer Schwerpunkt stellt
eine umfangreiche Plausibilitätsprüfung von Anwesen zur Befreiung zur Schmutzwassergebühr dar.
Die vollständige Überprüfung wird
bis Mitte 2013 andauern.
Bauausführung
Es wurden 40 Maßnahmen durchgeführt. Abgeschlossen wurden 28
Baumaßnahmen, begonnen bzw.
weitergeführt wurden 12 Baumaß-
43
nahmen, die erst 2013 fertig gestellt
werden.
Das gesamte Investitionsvolumen
für 2012 beträgt im Wirtschaftsplan
für 2012 ca. 26,98 Mio. EUR.
Kanalerneuerung:
Gymnasiumstraße
Zeitabständen auf seinen Zustand
hin untersucht werden. Pro Jahr
sind etwa 10 % der Kanalnetzlänge
zu untersuchen. Im Jahr 2012 wurden 47 km Kanal mit unserm Hochdruckspülfahrzeug gereinigt und
mit einer Kamera befahren.
Bei den Bauwerken Regenüberlaufbecken (RÜB) Abnobastraße, RÜB
Kanzlerstraße und RÜB Bahnstraße
sind umfangreiche Überholungsbzw. Erneuerungsmaßnahmen von
Pumpen, Schiebern und Antrieben
durchgeführt worden.
Erschließungsmaßnahmen:
Hegenach, Buchbusch, Obere Hard,
Binne
Sonderbauwerke:
- Fortführung des Um- und Neubaus Klärwerk sowie Sanierungsarbeiten
- Regenklärbecken Wohnlichstraße
- Äußere Erschließung Buchbusch
einschließlich Pumpwerk Buchbusch
- Neubau Enzdüker noch bis 2013
mit Innensanierung Pflügerstraße
oben: Mitarbeiter des Kanalbetriebs bei der Rohrreinigung
unten: Kanal-Inspektionssystem der Firma JT-Elektronik, Lindau
Betrieb
Kanalnetz und Bauwerke
Zum Aufgabenbereich gehört ein
Kanalnetz mit einer Gesamtlänge
von 510 km und den dazugehörigen
Schachtbauwerken (13.800 Stück)
sowie der Betriebsbereich Klärwerk und die 56 Sonderbauwerke
(Regenwasserbehandlungsanlagen,
Pumpstationen, Abwasserstollen,
Staukanäle, Versickerungsmulden,
Mess-Stationen).
Das Kanalnetz muss in bestimmten
Die Ausrüstung der Schachtbauwerke mit einer Barcode-Kennzeichnung ist im Jahr 2012 weitergeführt worden. 6.500 Schachtbauwerke waren Ende 2012 mit einem
Barcode gekennzeichnet. Die begonnene Ausrüstung werden wir in
den nächsten Jahren fortführen, bis
alle 13.800 Bauwerke einen Barcode haben.
Im Pumpwerk / Regenüberlaufbecken Enzstraße sind schwenkbare
Rührwerke zur Reinigung des Beckens nachgerüstet worden.
Neue Anlagen sind 2012 in Betrieb
genommen worden:
- Schmutz- und Regenwasserkanäle
im Gewerbegebiet „Buchbusch“
44
- Zulaufbauwerk, Staukanal und
Stollen „Buchbusch“
- Pumpwerk „Buchbusch“
- Enzdüker mit seinen Anlagenteilen
Bei amtlichen Überprüfungen im
Jahre 2012, die vom Amt für Umweltschutz vorgenommen wurden,
wurde keine Überschreitung der
Überwachungswerte festgestellt.
Klärwerk
Baumaßnahme
Bei der Kläranlage, die für 250.000
EW (Einwohnerwerte) ausgebaut
ist, ergaben sich folgende Werte:
Der Neubau des Denitrifikationsbeckens 3 wurde abgeschlossen.
Das nachgeschaltete Becken wurde in Betrieb genommen und auf
Stickstoffabbauleistung getestet.
(siehe Tabelle)
Neubau des
Denitrifikationsbeckens 3
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45
Eigenbetrieb Wirtschaft und
Stadtmarketing Pforzheim
Die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Stadt Pforzheim steht seit
2007 im Zentrum der Arbeit des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP). Als
Dienstleistungsunternehmen verantwortet der WSP in seinen sechs
Geschäftsbereichen Handlungsfelder, die die Stadt Pforzheim als attraktiven Wirtschaftsstandort positionieren und vermarkten.
Geschäftsleitung
Im Bereich der Geschäftsleitung
werden zentrale strategische
Themen für den Standort Pforzheim
und für den WSP entwickelt und
koordiniert. Das Geschäftsjahr
2012 stellte hier wesentliche Weichen für die Zukunft.
So entwickelte sich aus dem Masterplanprozess heraus das Forum
für Pforzheim als Netzwerk führender Unternehmen in Pforzheim.
Mit dem Wunsch, stärker in die
Entscheidungsprozesse eingebunden zu sein und wichtige Aspekte aus der Sicht der Wirtschaft zu
platzieren, fand bereits im Januar
das erste von der Unternehmerschaft initiierte Forumstreffen statt.
Hier und bei den weiteren Treffen
im Jahresverlauf kristallisierte sich
als zentrales Thema die dringende
Weiterentwicklung der Innenstadt
heraus. Der WSP übernimmt im
Rahmen dieses – mittlerweile etaMidora (Foto Kerstin Rudolph)
blierten Unternehmertreffens – die
koordinierende, vermittelnde und
impulsgebende Rolle.
Einen weiteren zentralen Baustein
der Standortentwicklung in Pforzheim stellt die Zusammenarbeit mit
der Hochschule dar. Die Erstwohnsitzkampagne hat der WSP im Jahr
2012 erfolgreich fortgeführt. Komplettiert wurde das Portfolio des
Kooperationsmanagements Stadt
und Hochschule Pforzheim durch
eine Sympathiekampagne zum studentischen Wohnen. Jeweils im Juli
und im September startete der WSP
eine breit angelegte Plakatkampagne, um potenzielle zukünftige Vermieter anzusprechen, freien Wohn-
46
raum an Studierend zu vermieten.
Im Herbst nahmen die Bemühungen der großen Umgestaltung des
östlichen Innenstadtbereiches konkrete Züge an. Ein groß angelegter
Workshop führte verschiedene beteiligte Akteure und
mehrere Planungsbüros zusammen,
um gemeinsame Ideen zu entwickeln.
Der WSP arbeitete eng mit dem Amt
für Stadtplanung, Liegenschaften
und Vermessung zusammen und hat
von Beginn an maßgeblich an den
Konzeptionen mitgewirkt.
Das zentrale Marketing für Pforzheim ist ein weiteres Aufgabengebiet des Eigenbetriebs. 2012 wurden die Umbaumaßnahmen zur
Einrichtung des Innenstadtrings,
die 2011 starteten, fortgeführt. Federführend übernahm der WSP hier
die Koordinierung des Baustellenmarketings. Informationsflyer,
Webseite sowie Baustellenschilder
sind nur einige Bausteine des gesamten Marketing- und Kommunikationskonzeptes.
Seine Erstaufführung feierte im
Herbst 2012 der neue Imagefilm
der Stadt Pforzheim. Unter Beteiligung ansässiger Unternehmen
fängt der zehnminütige Streifen die
schönsten Seiten Pforzheims ein.
Der WSP übernahm die Gesamtkoordination des Projekts und verfügt
damit nun auch über ein weiteres
Marketinginstrument zur Positionierung und Vermarktung des Wirtschaftsstandorts Pforzheim.
In der Geschäftsleitung war das Jahr
2012 zudem durch einen personellen Wechsel geprägt. Zum 30. Juni
2012 schied Dr. Christoph Dickmanns als Direktor und Betriebsleiter des WSP aus. Nach einer kom-
Stanztec im CCP
missarischen
Geschäftsführung
durch Reiner Müller (Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung) trat
Oliver Reitz zum 1. Oktober 2012
sein Amt als neuer WSP-Direktor
an.
Wirtschaftsförderung
Ein wichtiger Baustein der Aktivitäten der Wirtschaftsförderung
war auch im Jahr 2012 die Entwicklung des vorhandenen Unternehmensbestandes. Eine Vielzahl
an Unternehmen und Investoren
haben beim „Unternehmer Service
Pforzheim“ (USP) – der zentralen
Anlaufstelle für Unternehmen - mit
den unterschiedlichsten Anliegen
aktiv Unterstützung und Beratung
erfahren. Als ideale Plattform zum
Meinungsaustausch und Netzwerken dienten auch 2012 zahlreiche
persönliche Unternehmenskontakte
- bei Gesprächen auf Messen und
bei Besuchen in den Betriebsstätten vor Ort - sowie die gut besuchte
Veranstaltungsreihe „Unternehmerfrühstück“.
Im Innotec Pforzheim – Zentrum
für Software, Technik und Design
wurden 2012 innovative Start-Ups
und Jungunternehmen auf vielfältige Weise gefördert und unterstützt.
Als neues Veranstaltungsformat für
die im Gründerzentrum beheimateten Unternehmen etablierte das
Innotec-Team das Innotec-Frühstück, das als ungezwungene Netzwerkplattform auf erfreulichen Zuspruch stieß.
Bei der Ansiedlung neuer Unternehmen hat der Geschäftsbereich
Wirtschaftsförderung im vergangenen Jahr zahlreiche Firmen beraten
und in seiner Funktion als Verfahrenslotse bei Kontakten zu Fachämtern unterstützt. Als wichtiges
Instrument erwies sich das „WSPImmobilienportal“.
Mit der Gründung der FachkräfteAllianz Pforzheim Nordschwarzwald – einer der ersten Allianzen
dieser Art in Baden-Württemberg –
wurde im Juni 2012 die Basis für ein
gezieltes und effizientes Vorgehen
im Bereich der Fachkräftesicherung
geschaffen. In Kooperation mit der
47
regionalen Wirtschaftsförderung
hat der WSP EU- und Landesmittel
für die Einrichtung einer regionalen Koordinierungsstelle akquiriert.
Die Koordinierungsstelle initiiert,
steuert und begleitet fortan beim
WSP Projekte und Aktivitäten im
Bereich Fachkräftesicherung mit
dem Ziel, den ansässigen Unternehmen Möglichkeiten aufzuzeigen,
trotz der demografischen Entwicklung künftig qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ausreichendem Maße rekrutieren bzw.
beschäftigen zu können.
Im Rahmen der Cluster-Initiative
HOCHORM – einem Angebot
für die Pforzheimer Unternehmen
im Bereich der Präzisionstechnik
(Metallverarbeitung, Dental- und
Medizintechnik) – führte die Wirtschaftsförderung zusammen mit
der Hochschule Pforzheim erstmals die Fachtagung „Pforzheimer
Werkstofftag“ durch – mit einem
bundesweiten
Teilnehmerkreis.
Aufgrund der positiven Resonanz
der Unternehmen in den Vorjahren
realisierte die Wirtschaftsförderung 2012 zudem wieder zahlrei-
che HOCHFORM-Messeaktivitäten, bei der MEDTEC Europe in
Stuttgart, der Hannover Messe, der
Stanztec in Pforzheim, der Compamed in Düsseldorf und erstmals im
europäischen Ausland – bei der Micronora in Besançon, Frankreich.
Unter dem Motto „Gold. Stadt.
Pforzheim. – Unsere Unternehmen
sind Gold wert.“ feierte der WSP
mit einem Gemeinschaftsmessestand bei der Leipziger Schmuckund Uhrenmesse Midora Premiere
- gemeinsam mit neun mitausstellenden Unternehmen. Mit von der
Partie war zudem der WSP-Geschäftsbereich Tourismusmarketing, der den Auftritt mit Hinweis
auf die Pforzheimer Schmuckwelten und das Schmuckmuseum um
die touristische Darstellung der
Goldstadt ergänzte. Der Messeauftritt bei der Midora diente als Startschuss für weitere Messeaktivitäten
im Bereich Schmuck und Uhren.
Bei der 2012 bereits zum zweiten
Mal durchgeführten Schüleraktion
„Offen für morgen“ öffneten zwölf
Pforzheimer Unternehmen in den
ITB 2012 (Foto WSP)
Sommerferien ihre Tore.
Tourismusmarketing
2012 hat der WSP-Geschäftsbereich
Tourismusmarketing Pforzheim mit
unterschiedlichsten Aktivitäten im
In- und Ausland präsentiert sowie
zahlreiche Projekte umgesetzt.
Auf den Tourismusmessen CMT,
BIT, ITB und RDA hat der Geschäftsbereich
die
Highlights
Pforzheims ansprechend in Szene
gesetzt. So präsentierte sich die
„Goldstadt“ im März auf der ITB in
Berlin „glänzend kreativ“, u. a. mit
einer TapeArt-Live-Performance
von Pforzheimer Designerinnen.
Im April wurde, zusammen mit
der Region Pforzheim und dem
Kreis Calw, die offizielle Einweihung des „Teilabschnitts Süd“ der
internationalen Kulturwanderroute
„Hugenotten- und Waldenserpfad“
gefeiert.
Auf der Veranstaltung „Germany
Travel Mart“, der wichtigsten touristischen Incoming-Veranstaltung
für das Reiseland Deutschland, präsentierte sich Pforzheim Reiseeinkäufern und Journalisten.
Am 6. Mai veranstaltete der Geschäftsbereich in Zusammenarbeit
mit dem Schwarzwaldverein und
der Schwarzwald Tourismus GmbH
erstmals ein „WanderOpening“ ein Wanderevent, das im gesamten
Schwarzwald von verschiedenen
Wanderorten präsentiert wurde.
Der 3. Naturpark-Markt auf dem
Vicenzaplatz im Enzauenpark ließ
am 3. Juni wieder alle Zeichen auf
„grün“ stehen. Besonderer Schwerpunkt lag auf regionalen Schwarzwälder Spezialitäten.
Motorissimo
48
OechsleFest 2012 (Foto Tilo Keller)
Der Geschäftsbereich unterstützte zudem die Organisatoren der
Vorderladerschützen-Weltmeisterschaft in Pforzheim und stellte auf
dem Gelände einen Info-Stand bereit.
In Fortsetzung des Jubiläumsjahres
„Automobilsommer 2011“ hat das
Tourismusmarketing die „Bertha
Benz Challenge 2012“ am 15. und
16. September ausgerichtet.
Vom 1. bis zum 3. September organisierte das Tourismusmarketing zusammen mit dem WSPGeschäftsbereich Wirtschaftsförderung erstmalig einen Gemeinschaftsmessestand auf der „MIDORA“, der internationalen Uhren- und Schmuckmesse in Leipzig. Dabei wurde der „Gold.Stadt.
Pforzheim.“-Stand seinem Motto
vollends gerecht - mit neun mitausstellenden Unternehmen, dem
„Goldenen Porsche“ der Schmuckwelten Pforzheim und einem Holo-
gramm-Display des Schmuckmuseums Pforzheim.
Die Tourist-Information Pforzheim
ist seit August Betreiber eines öffentlichen Hotspots. Darüber hinaus bietet der Geschäftsbereich seit
September eine touristische „Pforzheim-App“ mit Informationen über
die Goldstadt.
Gemeinsam mit lokalen Leistungsträgern, wie dem Schmuckmuseum
Pforzheim, den Schmuckwelten
Pforzheim und dem Kulturamt, hat
das Tourismusmarketing diverse
Angebote entwickelt. Aktuelle Prospekte lieferten darüber hinaus zielgruppenspezifische Informationen
rund um die Stadt.
Citymarketing
Das Oberzentrum Pforzheim als
vitale Einkaufs- und Erlebnisstadt
stärker in das Bewusstsein von Bürgern und Besuchern zu rücken, die
Frequenz in der Pforzheimer City
zu steigern und deren Kaufkraft
zu stärken, waren die wesentlichen
Ziele des WSP-Geschäftsbereichs
Citymarketing im Jahr 2012. Hierzu wurden zahlreiche Projekte, Aktionen und Großveranstaltungen
durchgeführt.
Verkaufsfördernde
Maßnahmen
wie die Verkaufsoffenen Sonntage, „Goldstadtfieber“ und „10.
Pforzheimer Wirtschaftswunder“,
die Lange Einkaufsnacht im Dezember und die Weihnachtsaktion
„Schmucke Momente“ trugen zu
einer spürbaren Imageverbesserung
und Belebung der Pforzheimer City
bei. Als eindeutige Publikumsmagneten haben sich das „27. OechsleFest“ und die Eisbahn „City on
Ice“ etabliert. Sowohl beim „CityLauf“ als auch beim „38. Pforzheimer Gruschtelmarkt“ konnten
die Teilnehmerzahlen gesteigert
werden. Im Enzauenpark fanden
zudem der „Große Kindertag“ und
49
das „14. Große Lichterfest“ positiven Anklang. Das Musikfestival
„Nightgroove“ und die „VAUDE
TransSchwarzwald“ komplettierten
das vielfältige Veranstaltungsangebot des WSP-Geschäftsbereichs.
2012 hat das „Pforzheimer Wirtschaftswunder“ sein 10-jähriges
Jubiläum gefeiert. Grund genug, einen genaueren Blick auf das erfolgreiche Konzept zu werfen:
Mit dem „Pforzheimer Wirtschaftswunder“ wird die für Pforzheim
typische Architektur der Nachkriegszeit - geprägt durch den rationalen Wiederaufbau und die Funktionalbauten - in das Bewusstsein
der Besucher gerückt und so die
Identität zur eigenen Stadt gestärkt.
Mit der Veranstaltung soll an Lebensgefühl, Ereignisse und Errungenschaften der Wirtschaftswunderzeit erinnert werden. Denn mit
dem wirtschaftlichen Aufschwung
und der D-Mark freuten sich die
Bürger über das erste Telefon, den
ersten Fernseher oder das erste
Auto. Der Rock’n’Roll hatte nun
auch Deutschland „im Griff“ und
verbreitete hierzulande ein neues
Lebensgefühl. Diese Aufbruchstimmung fand im Gewinn der
Fußball-Weltmeisterschaft 1954 ihren Höhepunkt.
So spiegelte das letztjährige Rahmenprogramm zum „Pforzheimer
Wirtschaftswunder“ mit Live-Musik, Oldtimerausstellung und Pettycoat-Wettbewerb den positiven
Zeitgeist der 1950er- und 1960erJahre wider. Der eindeutige thematische Fokus auf die Wirtschaftswunderzeit hat zu einem kontinuierlichen Aufbau einer Markenveranstaltung geführt, eine Imageverbesserung Pforzheims als Erlebnis- und Einkaufsstadt bewirkt
und Pforzheim im Wettbewerb mit
Hochschule (Foto Hochschule Pforzheim, Ulrike Kumm)
den konkurrierenden Großstädten
Stuttgart und Karlsruhe sowie mit
den umliegenden Mittelzentren gestärkt.
Hallen und Messen
Als operatives Organ des WSP-Geschäftsbereichs Hallen und Messen
ist die Pforzheim Kongress- und
Marketing GmbH (PKM) die Betreibergesellschaft des CongressCentrum Pforzheim (CCP) und des
Eissportzentrums St. Maur-Halle.
Das CCP ist als Tagungs- und Kongressstätte gut am Markt eingeführt
und genießt bei den Kunden einen
ausgezeichneten Ruf, was nicht zuletzt die hohe Zahl an Stammkunden belegt. Das Eissportzentrum St.
Maur-Halle ist wichtiger Bestandteil des sportlichen Freizeitangebots der Stadt Pforzheim.
Das Veranstaltungsaufkommen im
CCP verringerte sich auf hohem
Niveau leicht um knapp 3 % auf
463 (Vorjahr 478) Veranstaltungen.
Davon entfielen 41 % aller Veranstaltungen auf den Bereich „Tagungen und Kongresse“. Im Vergleich
zum Vorjahr blieb die Anzahl der
Tagungen und Kongresse mit 190
konstant. Aufgrund des geringeren
Tourneeangebotes reduzierten sich
die kulturellen Veranstaltungen
um 11 % auf 58 (Vorjahr 65). Ein
Rückgang beim kulturellen Angebot wirkt sich daher auch bei den
Besucherzahlen aus: Im Vergleich
zum Vorjahr verringerte sich die
Anzahl der Besucher um rund 6 %
auf 128.186 (Vorjahr 136.880).
Auch im Geschäftsjahr 2012 wird
die Bedeutung des CCP als wichtiger Wirtschaftsfaktor deutlich.
Maßgeblich hierfür ist die hohe
Anzahl an Tagungen und Kongressen – der Kaufkraftzufluss allein
durch die Tagungs- und Kongressbesucher sowie die Aussteller und
Besucher der Messen bzw. Ausstellungen betrug etwa rund 10,0 Mio.
€. Die Anzahl der Raumbelegungen
erhöhte sich im Vergleich zu 2011
trotz eines leichten Rückgangs
beim
Veranstaltungsaufkommen
um über 7 % auf insgesamt 1.236.
Im März 2012 feierte die „MomenTour®“ im CCP ihre Premiere. Die
50
von der PKM GmbH konzipierte
Publikumsmesse für den Kurzund Tagestourismus besetzt eine
Nische, die von den großen Tourismusmessen nicht bedient wird.
Rund 45 Aussteller aus einem Umkreis von höchstens drei Fahrstunden äußerten sich höchst zufrieden
über den Messeverlauf, und auch
die 2.800 Besucher waren vom Angebot überzeugt.
Die Zahlenbasis für eine weitere,
von Pforzheimer Mietern und Vermietern gleichermaßen geschätzte Publikation – den Pforzheimer
Mietspiegel – wurde im Oktober
durch die Erhebung der hierfür notwendigen Daten gesetzt. Sonderschriften wie Wahlanalysen oder
Prognosen runden das Profil der
wissenschaftlichen Schriftenreihe
der Kommunalen Statistik ab.
Seit 2009 wird das Eissportzentrum
St. Maur-Halle von der Pforzheim
Kongress- und Marketing GmbH
ganzjährig betrieben. Im Jahr 2012
wurden an 189 (Vorjahr 205) Veranstaltungstagen insgesamt 416
(Vorjahr 455) Veranstaltungen
durchgeführt.
Auch im Jahr 2012 bildete der
Zensus 2011 einen gewichtigen
Schwerpunkt, der im zweiten Quartal vorerst erfolgreich und plangemäß abgeschlossen werden konnte.
Die hieraus zu gewinnenden zentralen Erkenntnisse wie die neue
amtliche Einwohnerzahl und Informationen über die Bildungs- und
Berufsstruktur der Pforzheimer Bevölkerung werden für die Mitte des
Jahres 2013 von zahlreichen Akteuren und Abteilungen der Stadtverwaltung erwartet.
Kommunale Statistik
Zusammenhänge sichtbar machen,
Veränderungen visualisieren, zentrale Indikatoren identifizieren,
Aktuelles beobachten und dabei
Zukünftiges nicht aus dem Blick
verlieren: Fundierte Entscheidungen und strategische Planungen
bedürfen einer soliden Basis. Das
Zurverfügungstellen abgesicherter
und nach wissenschaftlichen Methoden generierter und aufbereiteter Zahlen und Analysen für nahezu alle Bereiche der Verwaltung
und Politik stellt die Kernaufgabe
des Geschäftsbereichs Kommunale
Statistik dar.
Regelmäßige statistische Veröffentlichungen wie die Statistischen
Halbjahresberichte, das Bevölkerungsheft oder das Statistische
Jahrbuch versammeln Kennzahlen
sowie Statistiken von A wie Arbeitslose bis Z wie Zuwanderung;
sie bilden Arbeitsgrundlage und
Entscheidungshilfen für Kommunales Handeln in Pforzheim.
Ebenfalls im Frühjahr 2012 führte
die Kommunale Statistik im Rahmen der Aktivitäten der „Fachkräfte-Allianz Region Pforzheim“
eine breit angelegte Befragung von
Arbeitnehmer/-innen in der Region
durch. Die auf diesem Wege gewonnenen Informationen reichten
von Kinderbetreuung über Mobilität und Gesundheitsförderung und
generierten zahlreiche Hinweise darüber, wie die Menschen in
Pforzheim aktuell und in Zukunft
arbeiten wollen.
Von der engen und kontinuierlichen Zusammenarbeit mit anderen
Dienststellen der Stadtverwaltung
zeugen auch Projekte wie die enge
Einbindung der Kommunalen Statistik in den 2012 gestarteten Prozess
der Strategischen Sozialplanung.
Im Herbst vergangenen Jahres
führte die Kommunale Statistik in
diesem Zusammenhang eine breit
angelegte Bürgerbefragung zu den
Themen Migration und Integration durch, die Lebenseinstellungen
und Erwartungen der Pforzheimer/innen mit Migrationshintergrund
untersuchte.
Kreativwirtschaft
Im Jahr 2012 standen für den Geschäftsbereich Kreativwirtschaft
der Umbau des ehemaligen EmmaJaeger-Bades zum Kreativzentrum
Pforzheim sowie die kontinuierliche und nachhaltige Weitentwicklung der Clusterinitiative CREATE!
PF zur Förderung der Kreativwirtschaft im Fokus. Da Kreativität
und Design einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel der Stadt
beitragen, verfolgt der seit 2010
bestehende Geschäftsbereich mit
Hilfe von Fördermitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes
Baden-Württemberg das Ziel, den
Kreativstandort Pforzheim in Kooperation mit regionalen Akteuren
nachhaltig zu stärken und überregional zu positionieren.
Das monatlich stattfindende Netzwerktreffen „Creative After Work“
wurde 2012 inhaltlich neu ausgerichtet. Jedes Treffen hat einen thematischen Schwerpunkt, zu dem
ein Gastreferent eingeladen wird.
Insgesamt fanden 2012 acht „Creative After Work“-Veranstaltungen
statt - mit großer Resonanz.
Ein neu eingeführtes Veranstaltungsformat ist der „Creative Business Roundtable“, der am 14. Juni
2012 in Kooperation mit BadenWürttemberg Connected e.V. (bwcon) und dem Netzwerk Kreativwirtschaft Baden-Württemberg seine Premiere hatte. Beim „Creative
Business Roundtable“ stellen Ex-
51
Creative afterwork (Foto Winfried Reinhardt)
perten Strategien und Perspektiven
im Bereich Finanzierung vor.
Darüber hinaus wurde für die Kreativschaffenden monatlich erneut
der Sprechtag Orientierungsberatung in Zusammenarbeit mit dem
Regionalbüro des Kompetenzzentrums des Bundes für die Kulturund Kreativwirtschaft angeboten.
Vom 12. bis 16. November fand in
Kooperation mit der Fakultät für
Gestaltung der Hochschule Pforzheim, dem Royal College of Art
London, dem Schmuckmuseum
Pforzheim sowie den Pforzheimer
Unternehmen G.Rau GmbH & Co.
KG und Wieland Dental + Technik
GmbH & Co. KG zum vierten Mal
der Young European Talents-Workshop statt. Unter dem Motto „No
Gold Please“ erarbeiteten 22 angehende Schmuckdesigner Ideen für
die Verwendung der in der Medizintechnik eingesetzten Materialien
Zirkoniumdioxid und Memory Me-
tall. Die Ergebnisse des Workshops
wurden vom 17. November bis 2.
Dezember 2012 in einer Sonderausstellung im Schmuckmuseum
Pforzheim ausgestellt.
Ein weiteres Kooperationsprojekt
konnte der Geschäftsbereich 2012
mit der Hochschule Pforzheim realisieren. Fünf Studierenden wurde
von Mai bis Oktober das Treppenhaus der ehemaligen Alfons-KernSchule zur Einrichtung eines temporären Cafés zur Verfügung gestellt: Das neu gegründete Café Roland leistet als zentraler Treffpunkt
und Veranstaltungs- bzw. Ausstellungsraum für Studierende und
Kreativschaffende einen wichtigen
Beitrag zur Belebung des Quartiers
an der Enz.
Um die Stadt als innovativen Designstandort überregional zu präsentieren, konnten 2012 zum ersten
Mal zwei Messeauftritte realisiert
werden: CREATE! PF war vom 4.
bis zum 6. Mai 2012 auf der EUNIQUE - Internationale Messe für
Angewandte Kunst und Design in
Karlsruhe sowie vom 23. bis 25.
November 2012 auf der blickfang Internationale Designmesse in Zürich vertreten.
Seit dem Sommer 2011 laufen die
Bauarbeiten im ehemaligen EmmaJaeger-Bad. In Zusammenarbeit
mit dem Gebäudemanagement der
Stadt Pforzheim wurden 2012 die
inhaltlichen Planungen für den
Umbau vertieft und die Inbetriebnahme des Kreativzentrums vorbereitet. Bei allen Überlegungen
standen insbesondere die spezifischen Anforderungen der zukünftigen Nutzer im Vordergrund. Die
Fertigstellung ist im Sommer 2014
vorgesehen.
52
Feuerwehr
Die Feuerwehr Pforzheim wickelte im vergangenen Jahr 1.920 Einsätze ab, die sich in 173 Brandbekämpfungen,
1.091 technische Hilfeleistungen und 656 Einsätze mit Kontrollfunktionen ohne weitere Tätigkeiten unterteilen.
Dabei wurden 30 Personen aus lebensgefährlichen Zwangslagen gerettet. Insgesamt mussten 113 Personen an
den Rettungsdienst übergeben werden. Für drei Menschen kam leider jede Hilfe zu spät.
Chronologie spektakulärer Einsätze 2012:
5. Januar:
Orkantief Andrea zieht durch die Region und hat zahlreiche Einsätze zu Folge, bei denen ein Feuerwehrmann verletzt wird.
19. Januar:
Blitzeis, Bus rutscht ab und muss gesichert werden.
28. Januar
Großbrand in der „Alten Post“ in Würm.
20. Februar:
Einsetzendes Tauwetter nach langem Dauerfrost führt
zu zahlreichen Wassereinsätzen.
22. Februar:
Gefahrguteinsatz in Scheideanstalt auf der Wilferdinger Höhe.
2. März:
Tiefgaragenbrand in der Nordstadt.
9. April:
Großbrand in Galvanikbetrieb im Brötzinger Tal
30. Mai:
Brand in Bio-Markt.
10. Juni:
Lkw-Brand auf der BAB.
14. August:
Kellerbrand in der Au.
27. August:
Lkw-Unfall auf der BAB
26. September:
Überlandhilfe beim Absturz eines Flugzeuges in
Mühlacker
18. Oktober:
Gefahrstoffaustritt, Batteriesäure aus Elektrostapler in
Versandlager.
25. Oktober:
Austritt von Silikonöl bei Lkw-Brand auf BAB.
27. Oktober:
Zahlreiche Einsätze in Folge von Schneebruch.
9. April:
Verkehrsunfall auf der BAB mit 15 beteiligten Fahrzeugen.
22. November:
Ammoniakaustritt im Eissportzentrum Pforzheim.
9. April:
Wohnungsbrand in der Südstadt.
15. Dezember:
Vollbrand einer an ein Wohngebäude angebauten Garage in Huchenfeld.
12. April:
Busbrand auf der Autobahn.
7. Mai:
Dackel aus Fuchsbau gerettet.
13. Mai:
Verletzte Person auf Güterwaggon.
16. Dezember:
Brand im Vereinsheim der Gartenfreunde Buckenberg.
18. Dezember:
Signal eines Rauchmelders verhindert
größeren Schaden beim Brand in der Elektroverteilung
in einem Mehrfamilienhaus.
53
Übungsteilnehmer „Enzhalde“
Neun Dienstunfälle waren bei der Abteilung Berufsfeuerwehr und drei Dienstunfälle bei der Freiwilligen
Feuerwehr zu verzeichnen.
Die Feuerwehrleitstelle für die Stadt Pforzheim und
den Enzkreis alarmierte die Feuerwehren im Stadtund Landkreis zu 3.606 Einsätzen. Insgesamt wurden
rund 270.000 Einzelvorgänge aus Notrufen, Störmeldungen, Unwetterwarnungen und Hintergrunddiensten in der Feuerwehrleitstelle abgewickelt.
Am 31.12.2012 gehörten 82 hauptamtliche Kräfte der
Abteilung Berufsfeuerwehr an, in den Abteilungen
der Freiwilligen Feuerwehr waren 347 Männer und
Frauen im Dienst für den Nächsten aktiv. 112 Jungen
und Mädchen umfasste die Jugendfeuerwehr, 82 Musikerinnen und Musiker gehörten dem Musikzug an
und 126 Angehörige der Alters- und Ehrenabteilung.
Im Fachamt Feuerwehr waren zehn zivile Kräfte beSporttreff
Waldbrandübung „Rheinflut“
schäftigt. Am 13. Februar verstarb im 93. Lebensjahr
Paul Hampel, der von 1960 an als hauptamtlicher Feuerwehrmann in der ständigen besetzten Wache und später
bei der Berufsfeuerwehr tätig war. Wegen Erreichens der
Altersgrenze ist im vergangenen Jahr der Hauptbrandmeister Reinhard Schnepf aus dem Dienst ausgeschieden. Am 5. November konnte Frau Margarete Giersberg,
ehemalige Chefsekretärin im Fachamt, die auch noch regelmäßig ihre frühere Wirkungsstätte besucht, ihren 90.
Geburtstag feiern.
Am 30. März fand in der Hochfeldhalle in Huchenfeld
die Hauptversammlung der Feuerwehr Pforzheim statt.
Für ihre über 60-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr
Pforzheim wurden Norbert Nonnenmann und Wolfgang
Grassler mit einer Dankurkunde des Oberbürgermeisters
ausgezeichnet.
Das Bevölkerungsschutzwarnsystem wurde im Oktober
Siegreiche Triathleten
54
Vorstellung der neuen Fahrzeuge
durch eine Sirenenprobe überprüft.
60 Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen aus Pforzheim und dem Enzkreis nehmen in einem gemeinsamen Einsatzverband an der Hochwasserübung
„Rheinflut“ des Regierungspräsidiums teil.
Public-Viewing-Veranstaltungen wurden von den
Einsatzkräften der im Katastrophenschutz tätigen Organisationen betreut.
Das 4. Bevölkerungsschutzgespräch wurde durchgeführt und in der landesweiten Projektgruppe
„Stromausfall“ wird mitgearbeitet.
Das Übungsgelände Hohberg konnte mit neuer Wasserver- und –entsorgung sowie einer neuen Stromversorgung aufgewertet werden.
Entsprechend der Weisheit „Viele Köche verderben
den Brei“ gestalten sich die weiteren Planungen zur
Schaffung einer Integrierten Leitstelle schwierig.
Im Berichtswesen konnte die Einsatznachbearbeitungssoftware der Fa. LIS in Betrieb genommen werden.
Die Feuerwehr war mit einem Stand auf der Immobilienmesse IMMO im CCP vertreten, an dem neben den
üblichen Themen wie Rauchmelder und Lagerung gefährlicher Stoffe im Haushalt auch über Brände in Photovoltaikanlagen informiert wurde.
Im Juli besuchte eine Delegation der Partnerstadt Irkutsk auch die Feuerwache und lud eine Jugendfeuerwehrgruppe aus Pforzheim zu einem Besuch der Feuerwehr Irkutsk ein.
Die Feuerwehr auf der IMMO
55
Mitgliedern des Gemeinderates und Vertretern der beteiligten Firmen die vollzogenen Fahrzeugbeschaffungen vorgestellt werden. Ein Kleineinsatzfahrzeug, ein
Gerätewagen Atemschutz/Strahlenschutz, ein geländegängiger Einsatzleitwagen sowie ein Kommandowagen
und ein Gerätewagen Transport ersetzen ihre in die Jahre gekommenen Vorgänger und sichern die Aufgabenerfüllung.
Die Erneuerung der Atemschutzübungsstrecke in der
Hauptfeuerwache konnte im Spätsommer abgeschlossen werden, sie optimiert und erleichtert das Leistungstraining von jährlich rund 500 Atemschutzgeräteträgern
aus Pforzheim und der Umgebung.
Ausbildung zum Sägeführer
Im Rahmen der Aus- und Fortbildung wurden 230
Lehrgänge mit 2.027 Teilnehmern durchgeführt, davon 953 aus den Reihen der Feuerwehr Pforzheim.
11 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr hatten
die Möglichkeit, in einem Brandübungscontainer das
richtige Verhalten bei Bränden in Gebäuden zu trainieren. 130 Einsatzkräfte beteiligten sich an der Waldbrandübung „Enzhalde 2012“.
Im Vorbeugenden Brandschutz erfolgten 65 Brandverhütungsschauen und sechs Brandschutzunterweisungen mit 94 Teilnehmern. In der Brandschutzerziehung gab es 44 Veranstaltungen, die entweder auf der
Hauptfeuerwache oder vor Ort durchgeführt wurden.
Wiederholt hatte ein Angehöriger der Abteilung Berufsfeuerwehr Gelegenheit, ein Rettungswachenpraktikum bei der Feuerwehr in Lüdenscheid zu absolvieren. Diese Mal war es Sven Gebhard, der beim dortigen auf hohem Niveau arbeitenden Rettungsdienst
Erfahrungen sammeln durfte und seine Erfahrungen
einbringen konnte.
Beim Führungskräfteseminar in Eutingen im Dezember standen die Themen „Ehrenamt und Migration“
sowie „Ausbildung“ auf dem Programm.
In der Einsatzvorbereitung lag ein Schwerpunkt bei
der Bearbeitung von Feuerwehreinsatzplänen. Zahlreiche Besprechungen zu Baumaßnahmen im Stadtgebiet fanden statt, die Ergebnisse hatten über 1.500
Änderungen oder Neuversorgungen im Einsatzleitrechner zur Folge.
Im Juli konnten der Öffentlichkeit im Beisein von
Alle Feuerwehrgerätehäuser wurden einer Sicherheitsbegehung unterzogen. Parallel dazu erfolgte die nach
Prioritäten geordnete Darstellung aller erforderlichen
Maßnahmen an den Feuerwehrgebäuden auf der Grundlage des Feuerwehrbedarfsplans für das Bürgermeisteramt.
Neben dem während der Arbeitszeit unter Anleitung einer ausgebildeten Übungsleiterin stattfindenden Dienstsport sind zahlreiche Beamte auch in ihrer Freizeit um
die körperliche Fitness bemüht und nehmen erfolgreich
an Wettbewerben teil. So war auch wieder ein Team aus
Pforzheim in seiner Wertungsklasse beim Skyrun in
Frankfurt siegreich. Ebenfalls eine großartige Leistung
zeigte ein Team beim Karlsruher Triathlon, das in der
Staffel den Sieg erringen und damit seinen Vorjahreserfolg wiederholen konnte. Im Oktober fand der traditionelle Sporttreff der Berufsfeuerwehr statt.
Mit der Herausgabe der Ausgaben 31 und 32 des Informationsheftes „kübelspritz“ setzte der Stadtfeuerwehrverband seine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit fort.
Gefahrstoffaustritt
56
Goldstadtbäder
Die Goldstadtbäder wurden im Jahr
2012 von 564.452 Gästen besucht.
Dies entspricht in etwa dem Vorjahresniveau (567.882 Besucher).
Besonders erfreulich ist der Anstieg
bei den beiden Freibädern auf einen
6 Jahre Höchstwert mit 108.482
Besuchern. Nachdem die Saison
eher mäßig gestartet war, hat der
Sommer im Ferienmonat August
noch für einen versöhnlichen Ausgang gesorgt. Der Besucheranstieg
bei den Freibädern (30,4 %) liegt
über dem Durchschnitt der Freibäder in Baden-Württemberg (23,0
%). Zu dieser positiven Entwicklung hat sicherlich auch das neue
Kinderplanschbecken im Wartbergbad beigetragen, das zur Saisoneröffnung mit einem großen Kinderfest am 11. Mai eingeweiht wurde.
Das Emma-Jaeger-Bad wurde von
218.382 Badegästen besucht. Durch
die Schließung der Alten Halle im
Juni 2011 kam es zu einem Rückgang von 21.400 Badegästen, der
aber aufgrund einer Besucherwanderung, durch die Wasserwelten
und durch Stadtteilbäder aufgefan-
gen werden konnte.
Die Stadtteilbäder Brötzingen, Buckenberg, Eutingen und Huchenfeld
wurden im Jahr 2012 von 237.588
Gästen besucht. Im Stadtteilbad
Huchenfeld konnte der Höchstwert
des Besucherzustroms aus dem Jahr
2011 nicht ganz erreicht werden, da
der Zeit- und Kostenaufwand für
einige Schulen zu hoch war.
Das Blockheizkraftwerk in Eutingen lief auch im 2. Betriebsjahr
über 6.600 Stunden und produzierte Strom und Wärme für das Hallenbad, die Karl-Friedrich-Schule
und das Mehrzweckgebäude. Für
das Bad bedeutet dies, dass sich die
Energiekosten, die 2009 vor Inbetriebnahme der Anlage noch 84.200
EUR betragen haben, auf 40.700
EUR im Jahr 2012 halbieren ließen.
Der Gemeinderat hat am 26.07.2012
das Bäderstrategiekonzept 201220 verabschiedet und damit den
Rahmen für künftige Maßnahmen
abgesteckt. Folgende Maßnahmen
wurden 2012 durchgeführt oder zumindest begonnen:
Reaktivierung des
Kinderplanschbeckens im
Wartbergbad mit eigenständiger
Technik
Durch die eigenständige Technik des Kinderplanschbeckens im
Wartbergbad konnte die Wassertemperatur des Planschbeckens auf
die für Kleinkinder erforderlichen
25 Grad Celsius eingestellt werden. Das Wasser wird in den kühlen
Nachtstunden im Schwallwasserbehälter unterirdisch auf Temperatur gehalten, so dass Energie eingespart wird.
Erneuerung der gesamten
Badewassertechnik im
Stadtteilbad Buckenberg
Kurz vor den Sommerferien ist einer der 40 Jahre alten Badewasserfilter im Stadtteilbad Buckenberg
durchgebrochen. Daraufhin musste
die gesamte Technik (Filter, Umwälzung, Dosierung, elektronische
Steuerung und Beckenheizung) erneuert und für geringeren Energieverbrauch umgerüstet werden. Das
Bad konnte schon eine Woche nach
57
Ende der Sommerferien wieder in
Betrieb gehen.
Beginn des 3.
Sanierungsabschnittes am
Betriebsgebäude im Nagoldbad
Nach den Sommerferien sollten die
Bauarbeiten für den 3. Sanierungsabschnitt im Nagoldbad beginnen. Da jedoch die Genehmigung
des städtischen Haushalts noch
ausstand, konnte erst spät mit der
Planung und Ausschreibung und
schließlich im Dezember 2012 mit
dem Abbruch der WC- und Duschenanlagen im Mittelteil des Betriebsgebäudes gestartet werden.
Erneuerung der Fassade auf der
Westseite der Wasserwelten im
EJB
An der Westfassade der Wasserwelten hatten sich Teile der gefliesten
Fassade gelöst, so dass kurzfristig
eine Absicherung und dann eine
energetisch sinnvolle neue Fassade
angebracht werden mussten. Auch
hier hat der lange kalte Winter eine
zeitliche Verzögerung verursacht.
Marketing
Seit Mitte des vergangenen Jahres
werden die Goldstadtbäder intensiver als zuvor vermarktet. Ein neu
er Mitarbeiter mit entsprechenden
Fachkenntnissen hat Grundlagendaten und Vermarktungs-Strategien
entwickelt.
befragt wurden. Erfreulich ist eine
Gesamtzufriedenheit (vollkommen
zufrieden oder zufrieden) über alle
Betriebsstätten von 84,6 %.
Die Vermarktung der Goldstadtbäder Pforzheim zielt darauf ab, alle
Bevölkerungsgruppen anzusprechen und einen Besuch der Pforzheimer Bäder für jeden Bürger attraktiv zu machen. Dies wird durch
den Slogan „Erholung, Spaß und
Sport“ wiedergegeben.
Auf Grundlage dieser Befragung
und einer Analyse der Besucherzahlen soll in Zusammenarbeit mit
der Hochschule Pforzheim eine
Vermarktungsstrategie in Form einer Seminararbeit durch die Studierenden entwickelt werden.
Die Grundlagen für eine erfolgreiche Vermarktung wurden gelegt.
Hierzu zählen die Festlegung eines
Corporate Designs (Farben, Welle,
modifizierter Kreis) und der Aufbau von Strukturen. Dies betrifft
die Themen Rechte, erforderliche
Computer-Programme,
Zusammenarbeit mit geeigneten Partnern
und das Nutzen von Einsparpotenzialen. Die neu eingerichtete Online-Buchung für die Kursangebote
hat zu einer steigenden Nachfrage
geführt.
Um Werbemaßnahmen möglichst
gezielt und effizient gestalten zu
können, führte die Firma Hagstotz
ITM GmbH im Auftrag der Goldstadtbäder eine repräsentative Telefonbefragung durch, bei der 500
Probanden zu den verschiedenen
Betriebsstätten der Goldstadtbäder
Im Jahr 2012 wurden auch viele erfolgreiche Veranstaltungen
durchgeführt. Neben der Einweihung des Kinderplanschbeckens im
Wartbergbad fand auch erstmals ein
12-Stunden-Schwimmen mit Unterstützung des Wartbergbad Fördervereins statt. Weitere Veranstaltungen wurden in Kooperation mit
dem Stadtjugendring, dem Theaterhaus Osterfeld und der Sparkasse Pforzheim Calw organisiert. In
der Sauna des Emma-Jaeger-Bades
finden nun regelmäßig Sauna-Themenabende statt, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen und immer
sehr gut besucht sind.
58
Grünflächen- und Tiefbauamt
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Pflügerstraße zw.
anlagen) ist auf der Gesamtachse
Planung:
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Hermannstraße u.
die Erneuerung von Ver- und Ent
Holzgartenstraße
sorgungsleitungen
(Kanal,
Gas,
Innenstadtring Achse Jahnstraße

Wasser, Strom, Telekommunikati/ Goethestraße
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onsleitungen) Gegenstand des Teil- Vorgesehen ist die Umgestaltung
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Neben
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technischen
Veränderungen (Um- Es ist vorgesehen, für alle Gewerke mannstraße und Holzgartenstraße
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eine gemeinsame Ausschreibung sowie die Hermannstraße zwischen
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Bordsteinlagen,
Anpassungen der der beteiligten Ämter und Eigenbe- Holzgartenstraße und Pflügerstra
triebe (GTA, ESP und SWP) unter ße entsprechend dem bereits fertig
Straßenentwässerungsanlagen,
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Federführung des Grünflächen- gestellten Abschnitt im östlichen
Gehwegerneuerungen,
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Straßenbelagssanierungen,
Her- und Tiefbauamtes zu erstellen. Die Bereich des Sanierungsgebietes
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stellung
von Straßenbegleitgrün / Maßnahme soll im Zeitraum April Stadtmitte Au - 1. Bauabschnitt
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bis November 2013 umgesetzt wer- Pflügerstraße zwischen KreuzstraBaumpflanzungen,

ße und Hermannstraße. Die StraStraßenbeleuchtung,
Lichtsignal- den.




59
ßen werden als verkehrsberuhigter
Bereich ausgewiesen. Im Zuge der
Umgestaltung der Straßen wird
auch die Mauerkrone entlang der
Enz zwischen Inselsteg und Altstädter Brücke saniert. Die Gehwege entlang der Ufermauer zwischen
Pflügerstraße und Altstädter Brücke
werden ebenfalls umgebaut. Diese
Maßnahme soll als außerordentliche Instandsetzung im Anschluss
an die Sanierung der Mauerkrone
durchgeführt werden.
Die genannten Baumaßnahmen
sind Bestandsteile der Umgestaltungsmaßnahmen innerhalb des Sanierungsgebietes Innenstadt Südost
und erhalten Zuschüsse aus dem
Landessanierungsprogramm.
Sanierung Kelterstraße
zw. Wilferdinger Straße u.
Baumannbrücke
Sämtliche Fahrbahnbeläge werden
ausgetauscht. Sie werden in einer
Tiefe von 4 – 8 cm abgefräst. Danach erfolgt der Einbau eines lärmoptimierten Fahrbahnbelages mit
8 cm Binder 0/16 HSF und 2,5 cm
Deckschicht LOA 5D. Soweit möglich erfolgt der Einbau der bituminösen Binder- und Deckschicht
auf der bestehenden Binderschicht
nach Abfräsen der vorhandenen
Deckschicht im Hocheinbau. Die
Bordsteine werden – wo notwendig – entweder in der Höhenlage
korrigiert oder durch HB 15 neu
ersetzt. Im Bereich der mangelhaften Entwässerungssituation werden
Entwässerungsbordsteine mit innen
liegendem Gerinne (ACO Kerb
Drain o.glw.) vorgesehen. Die vorzusehenden Sinkkästen sollen in
der Lage möglichst dort vorgesehen
werden, wo die alten Standorte waren, um den Anschluss zu vereinfachen. Alle anderen vorhandenen
Sinkkästen sollen durch neue mit
Abdeckungen im Format L-Kord
30x50 cm ersetzt werden. Punktuell wird auch der Gehwegbelag ausgetauscht, vorhandene Grünstreifen
werden erweitert um Baumneupflanzungen zu ermöglichen.
Lessingstraße – östlicher
Teilabschnitt
Der herzustellende Abschnitt der
Lessingstraße erstreckt sich über
eine Gesamtlänge von ca. 140 Meter. Die Straße ist als Stichstraße
mit einem ungegliederten Querschnitt und in der Regel mit einer
befestigten Straßenbreite von 4,75
Meter zwischen den seitlichen
Lessingstraße (Bestand 1)
Bordeinfassungen vorgesehen.
Die Herstellung der Straße bedingt
einen Eingriff in die angrenzenden Baugrundstücke. Dieser wird
entlang der Nordseite als Geländeeinschnitt und überwiegend als
Böschung ausgeführt. Am östlichen
Ende der Straße wird eine Wendeanlage mit einer Breite von 15,05
Meter gebaut. Die Abmessungen
der Wendeanlage ermöglichen,
dass übliche 3-achsige Müllfahrzeuge dort mit ein- oder zweimaligem Zurückstoßen wenden können.
Die Abstützung zu dem nördlich
angrenzenden Gelände erfolgt mit
einer bis zu 4,30 Meter hohen Mauer, die im unteren Abschnitt bis ca.
2,00 Meter Höhe aus Steinschichtungen, im darüberliegenden Abschnitt aus einem mit Stahlkörben
bewehrten Erdkörper besteht. Die
Wand wird nach Fertigstellung mit
begrünt.
Radweg Kieselbronner Straße
Der Radweg ist ca. 450m lang und
verläuft etwa auf gleicher Höhe wie
die Kreisstraße. Zwischen Fahrbahn Kreisstraße und Radweg ist in
der Regel ein ca. 2,0m breiter Grünstreifen, östlich des Radweges wird
Lessingstraße (Bestand 2)
60
das anfallende Oberflächenwasser
über eine Entwässerungsmulde zur
Versickerung oder bei größeren
Niederschlägen zur Querung an
das Muldensystem Buchbusch, das
in den Geisbach führt, angeschlossen. Im Norden an der Kreisgrenze wird der bestehende Durchlass
verlängert, so dass auch das in Kieselbronn anfallende Oberflächenwasser abgeführt werden kann.
Besonderheit: Im Bereich des Flst.
Nr. 6462 war der für den Bau des
Radweges erforderliche Grundstückserwerb nicht zu erreichen,
dort rückt der Radweg bis zu 1m an
die Fahrbahn der Kreisstraße heran, und wird auf einer Länge von
ca. 20m auf eine Breite von 1,50m
eingeengt. In diesem Abschnitt
wird anstelle der offenen Mulde
eine Verlängerung der Verrohrung
geplant.
Massnahmen im Bau:
Umbau der Kaiser-Friedrich-Straße
(KF) zw. Jugendverkehrsschule u.
Alexander-Wellendorff-Straße – 1.
Bauabschnitt
Zurzeit läuft der Umbau der KF im
Bereich zwischen Benckiserstraße
und Alexander-Wellendorff-Straße.
Bedingt durch die Aufrechterhaltung einer Richtungsfahrspur gen
Westen und Zwangspunkte bei der
Abwicklung des Werkverkehrs bei
Fa. Rau sind nur kleinere Bauabschnitte innerhalb des derzeitig
beauftragen 1.Bauabschnittes möglich.
Der anstehende Umbau, die Tieferlegung von ganzen Kabeltrassen und teilweise Erneuerung des
Leitungsnetzes machen jedoch zuvor die Fertigstellung der Baustraße (erste Asphalttragschicht, ohne
Binder und Deckschicht) erforderlich. Erst danach können die Kabel
entsprechend den Erfordernissen
in den Gehwegbereichen aufgenommen und neu verlegt werden.
Lediglich Querungen der Fahrbahn
werden derzeit Zug um Zug an den
durch die Versorgungsträger angegebenen Stellen mit eingebaut. Die
Kabelverlegungen, unter anderem
ein neues 20KV-Kabel im nördlichen Gehweg, sollen auf Wunsch
der Betreiber in möglichst großen
ZOB
muffenlosen Abschnitten realisiert
werden. Der Arbeiten am nördlichen Gehweg sind vorrangig auszuführen und herzustellen, weil erst
nach Umschaltung und Inbetriebnahme des neuen 20KV-Kabels das
im südlichen Gehweg liegende alte
Kabel außer Betrieb gehen kann.
Im letzten Abschnitt folgen die
Bauarbeiten am südlichen Gehweg
analog den Arbeiten wie zuvor beschrieben.
Die restlichen Arbeiten an der Fahrbahn, also Einbau der Binder- und
Deckschicht, folgen am Schluss,
um diese nicht durch die sonstigen
Tiefbauarbeiten vorzeitig bereits
wieder zu beschädigen.
Erschließung Buchbusch
Durch die Ansiedlung von Amazon
war die Durchführung der Straßenarbeiten im Jahre 2012 in einem
äußerst engen Zeitrahmen erforderlich gewesen. Zeitweise wurde
dabei in drei Bauabschnitten von
verschiedenen Straßenbaufirmen
gleichzeitig gebaut. Die Zeitvorgaben für die Ansiedlung des Investors konnten alle eingehalten
werden. Baulich fertig (bis auf
das Verkehrsgrün) sind heute über
2,6 km Straßen (zum größten Teil
beidseitig begleitet von Parkstreifen und Gehwegen) dazu gehören
zwei Kreisverkehre und der signalgesteuerte Verkehrsknotenpunkte
B294 sowie ca. 1,3 km asphaltierte
Feldwege. Damit sind bereits ca.
93% der Straßen und rund 50% der
asphaltierten Wege baulich fertig
hergestellt. Die restlichen Feldwege werden voraussichtlich Ende
April 13 fertig sein. Der einzige
noch fehlende Straßenabschnitt, die
Sackstraße „Im Buchbusch“ (ca.
190 m) im Südwesten des Baugebietes befindet sich derzeit in der
Ausschreibung.
61
ZOB
Der Verkehrsknotenpunkt B10/
B294/B294 befindet sich derzeit
im Bau. Um den Durchgangsverkehr weitgehend aufrecht erhalten
zu können wurde der Verkehrsknotenpunkt in zwei Bauphasen/ Abschnitte aufgeteilt. Die Hauptphase
I (nördlicher Abschnitt des Verkehrsknotens) wird voraussichtlich
bis Mitte April 13 abgeschlossen
sein. Die darauf folgende Hauptphase II (südlicher Abschnitt des
Verkehrsknotens)im Juni 13. Im
unmittelbaren Anschluss daran soll
mit dem Bau der Verkehrsflächen
(Busspuren und Bussteige) des
Zentralen Omnibusbahnhofes begonnen werden.
Abgeschlossene
Baumassnahmen:
Erneuerung Oberer Wingertweg
Der schlechte Straßenzustand, vor
allem zwischen Hetzenbergweg
und Kreuzsteinallee, bedingte eine
Sanierung des Belages und der
Gehwege. In großen Teilen waren
der Belag und die Bordsteine abgängig. Die Entwässerungseinrichtungen waren ebenfalls größtenteils
zusammengebrochen und funktionierten nur noch unbefriedigend.
Ziel der Maßnahme war das Herstellung eines hochwertigen, schadensfreien, verkehrssicheren und
tragfähigen Straßenbelags, sowie
die Gewährleistung der Entwässerung.
Die Fahrbahn mit einer Fläche von
ca. 2.500 m², sowie die Gehwege mit einer Gesamtfläche von ca.
1.200 m², wurden komplett ausgebaut. Zudem wurden zwei Baumpflanzquartiere mit insgesamt 4
Bäumen neu hergestellt.
Erneuerung Weiherbergstraße
Die Weiherbergstraße war in einem
Zustand, der baulich nicht mehr
den Ansprüchen an eine verkehrssichere Straße genügte. Der südliche
Gehweg wurde in der Regel weitgehend zugeparkt. Die Stützmauer
am nördlichen Fahrbahnrand sowie
das Geländer waren sanierungsbedürftig.
Der Straßenquerschnitt wurde
neu aufgeteilt: Auf den südlichen
Gehweg wurde zu Gunsten eines
durchgehenden Längsparkstreifens
verzichtet. Der nördliche Gehweg
„Hinteres Tal“ - vorher
(mit Blick auf die Stadt) wurde aufgewertet und die Stützmauer erhielt
eine neue Mauerkrone und ein neues Geländer.
Neu hergestellt wurden ca. 1.060
m² Fahrbahnen, ca. 560 m² Gehwe ge, ca. 140 m² Parkflächen.
Deckenerneuerung Tiefenbronner
Straße zw. Wildpark und Seehaus
Der Abschnitt der Tiefenbronner
Straße (Kreisstraße 9800) zwischen
Wildpark und Seehaus war vor allem im Fahrbahnrand- und mittelbereich durch Risse stark beschädigt. Weiterhin fehlte in mehreren
Bereichen die Griffigkeit der Fahrbahnoberfläche.
Beschädigte Teile der Oberfläche
wurden saniert, danach wurde eine
neue Decke auf die vorhandene
Fahrbahn aufgebracht, sowie Bankette, Angleichsflächen und Markierung hergestellt.
Neu hergestellt wurden ca. 13.250
m² Fahrbahndecke, ca. 4.400 m
Bankett
nachher
62
Erschließung „Hinteres Tal“
Nach einer Bauzeit von ca. 28 Monate fand im Oktober 2012 die Abnahme für der Ausbau der Straßen
Hoheneckstraße, Felsenstraße, Untere Felsenstraße, Brückenstraße
und Im Hinteren Tal statt.
Mit dem Ausbau der Straßen wurden Straßenentwässerung und –
beleuchtung, sowie Wasser- und
Stromversorgungsleitungen erneuert.
Wegen der Topografie war es notwendig, Stützmauern, Leitplanken
und weitere Verkehrssicherheitsmaßnahmen herzustellen, bzw. vorzunehmen.
Neu hergestellt wurden ca. 11.900
m² Fahrbahnen, ca. 1.050 m² Gehwege, ca. 500 m² Parkflächen, ca.
2.410 m² Grünflächen und Baumquartiere.
Erschließung Hegenach – 1.
Bauabschnitt – West
Die Straßenbauarbeiten im Erschließungsgebiet Hegenach (Bauabschnitt I) wurden im April 2012
abgeschlossen. Fertig sind die nun
die Straßen:
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
•
Großer Lückenweg
•
Lise-Meitner Weg
•
Kopernikusallee (westliche
Hälfte)
•
Max-Brod-Weg
•
Georg-Büchner-Weg
Erschließung Obere Hard
Im Erschließungsgebiet Obere
Hard konnten in der Zeit zwischen
März und Anfang August 450 m
Straßen in einer Breite von 6,50 m
neu erstellt. Auf der Süd- und der
Nordseite der Fahrbahn entstanden Längsparkplätze, unterbrochen
durch Bauminseln, und Gehwege.
Entlang der durch die Anlage der
Straßen geschaffenen Mittelinsel
gibt es einen Gehweg ohne Parkstreifen. Die Straße wurde an die
Mittlere Hard angebunden und bekam zwei Zufahrten über die Industriestraße.
Der nördliche Anschlußzweig der
Oberen Hard ist provisorisch nur
mit Asphalttragschicht und einem
Gehweg ausgeführt worden, um
später die entsprechenden Änderungen für den Anschluss an den
geplanten Kreisverkehrsplatz „Bin-
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ne“ ohne übergroßen Aufwand herstellen zu können.
In der Fahrbahn sind für die Versorgung der künftigen Betriebe
Gas und Wasserleitung verlegt
worden und in den Gehwegen, soweit erforderlich, Strom- und Telekommunikationsleitungen. Für die
Ausleuchtung der Straßen konnte
neueste LED-Technik auf den Beleuchtungsmasten montiert werden.
63
3. Verkehrstechnik
Der Fachbereich 66-26 des Grünflächen- und Tiefbauamtes betreut
die Lichtsignalanlagen (LSA) der
Stadt. Das umfasst den gesamten Komplex von der Planung der
Hard- und Software, über Umbauten, Wartungen und Bereitschaftsdienst. Sämtliche Programmierungen werden ebenfalls hier im Haus
erstellt oder an geänderte Bedingungen angepasst.
Das Jahr 2012 war für uns eines
der Um- und Neubauten. Allein
drei Steuergeräte kamen neu hinzu: die beiden Anlagen an der Autobahnausfahrt West und das am
neuen Kreuzungspunkt B 294/
Buchbusch. Letztere wurde komplett von uns projektiert. Auch die
Steuerung entstammt unserer Feder. Unser Gerätepark ist somit auf
119 Anlagen gewachsen.
und softwaretechnisch auf den
neuesten Stand hochgerüstet, die
in den Jahren 2000 bis 2011 angeschafft worden waren; also immerhin 38. Für zehn von ihnen war dieses Baugruppen-Update mit einer
Komplettüberarbeitung der gesamten Programmierung verbunden.
Die ursprünglich angesetzten Baumaßnahmen auf der Altstädter
Brücke wurden auf 2014 verschoben, so dass die fertige Planung zunächst in der Schublade verbleibt.
Allerdings muss sie aufgrund der
im Dezember 2012 beschlossenen
Ausweitung der blindengerechten
Ausstattung ebenso komplett überarbeitet werden wie sämtliche noch
ausstehenden Ampelumbauten auf
dem zukünftigen Innenstadtring.
Immerhin zwei Steuergeräte wurden aber erneuert. Für die LSA an
der Eutinger-/ Lindenstraße wurde
dazu die Baustelle auf der Östlichen
Um die Ersatzteilversorgung über- zum Umbauen genutzt. Das Gerät
sichtlicher und die Programmie- an der Kreuzung Anshelm-/ Blürung einheitlicher zu gestalten, cherstraße wurde während der Arwurden all die Steuergeräte hard- beiten durch eine Baustellenanlage
vertreten. Da
LSA B 294/Buchbusch
über die Blü-
cherstraße inzwischen ein Linienbus verkehrt, war der Gerätetausch
unabdingbar, um die Eingriffe des
ÖPNV in die Grünzeitverteilung zu
ermöglichen.
Die weitreichenden Änderungen
der Verkehrbetriebe durch die neue
Routenwahl der Linie 11 sowie zahlloser Umnummerierungen mussten
geplant und umgesetzt werden, damit wir unseren Verpflichtungen
aus dem Verkehrsvertrag nachkommen können. Komplett überplant
und umprogrammiert wurden die
Kreuzungsgeräte Wilhelm-BeckerStraße/ Hachelallee, Habermehl-/
Büchenbronner Straße, Brötzinger
Brücke, Karlsruher Straße/ Kurze
Steig und Wilhelm-Becker-Straße/
Untere Wilferdinger Straße. An den
beiden letztgenannten wurden zusätzlich Induktionsschleifen auf der
Karlsruher Straße ergänzt, um den
Verkehrsablauf besser erfassen zu
können.
Auf Wunsch der Verkehrsbetriebe
wurde darüber hinaus die Busbeeinflussung an der Kreuzung SanktGeorgen-Steige/ Hauffstraße überarbeitet sowie der neue Linienverlauf an der Dillsteiner-/ Jahnstraße
in die Steuerung eingearbeitet.
Um zu zeigen, dass wir nicht jede
Idee selbst ausbrüten, hier ein paar
Beispiele:
Auf den Hinweis einer Bürgerin
hin wurde die LSA Wurmberger-/
Tiefenbronner Straße umprogrammiert, um die Wartezeiten zu verkürzen. Eine frühere Einschaltung
aller drei Fußgängeranlagen Büchenbronns wurde auf Anregung
der dortigen Ortsverwaltung eingeführt. Der Wunsch der umbaugeplagten Nordstadtschule nach mehr
Grün an einer Fußgängerfurt wurde
ebenso entsprochen wie der Anregung eines Mitbürgers, die Warte-
64
zeit an der Fußgängerampel Ispringer-/ Hohenzollernstraße zu verringern. Da diese nun als sogenannte
„Dunkelanlage“ funktioniert, wird
zusätzlich noch Energie gespart.
Unsere Bemühungen, die Stromkosten im Griff zu behalten, waren von Erfolg gekrönt. Nicht nur
der Einsatz von Steuergeräten der
neuesten Generation auch der inzwischen hohe Anteil von LEDEinsätzen in den Signalgebern
(46%) trägt Früchte. Konventionelle Glühbirnen werden nur noch an
8% und die bereits stromsparende
Niedervolttechnik an den verbleibenden 46% von Rot-Gelb-Grün
verwendet. Somit konnte der Verbrauch trotz dreier Neuanlagen um
weitere 6% gesenkt werden.
Auch wenn unsere Ampeln aufgrund der turnusgemäßen Wartung
und regelmäßiger Kontrollabfragen über den Verkehrsrechner gut
gepflegt und sehr zuverlässig sind,
sind Defekte unvermeidlich. Von
den insgesamt 349 Störungen im
Jahr 2012 wurden 130 während der
Bereitschaftsdienstzeiten behoben.
Es ist zu erwarten, dass das kommende Jahr ähnlich arbeitsintensiv
ausfällt wie das vergangene. So
wird die Großbaustelle des Innenstadtrings entlang der Jahnstraße
uns ebenso massiv beschäftigen
wie die Inbetriebnahme der beiden
LSA am neuen Zentralen Omnibusbahnhof. Das betrifft nicht nur die
Programmierung und Gerätekonfiguration sondern auch die Kompletterneuerung unserer Infrastruktur (Kabel, Masten,…). Es stehen
weitere Überarbeitungen für die
Verkehrsbetriebe an; unter anderem der Tausch eines Steuergerätes zur Ermöglichung der Buseingriffe. Auch weiterhin werden wir
sinnvolle Anregungen und Wün-
sche von Bürgern in die Realität
umsetzen, um ihnen den Alltag zu
erleichtern oder die größte Wut zu
mildern. Dem üblichen Tagesgeschäft aus Wartungen, Besprechungen, Kontrollen, Dokumentationen
und Planungen werden wir ohnehin
nicht entkommen und das nicht einmal versuchen.
regten die Diskussion über die
Umsetzung unterschiedlicher Maßnahmen an. Neben der Erstellung
eines Radverkehrskonzeptes wird
durch ein externes Büro auch die
Realisierung der Sofortmaßnahme
„Schutzstreifen in der Östlichen
und Westlichen“ geplant.
4. Verkehrsplanung
Zur Unterstützung des gesamten
Grünflächen- und Tiefbauamtes
wurden im Sachgebiet Ingenieuraufträge mit einem Gesamtvolumen
von ca. 950.000 Euro unterschriftsreif ausgearbeitet.
Wie bereits im Jahr 2011 waren
auch 2012 planerische Arbeiten für
die Infrastruktur des Gewerbegebiets Buchbusch zu erbringen, welche im Herbst für den allgemeinen
Verkehr freigegeben werden konn- Ende September richtete das Sachgebiet die 83. Sitzung der Fachte.
kommission Verkehrsplanung im
Die Betreuung von Bebauungsplä- Deutschen Städtetag aus, zu der Hr.
nen und Grundstücksverkehren, bei Bgm. Uhlig städtische Verkehrspladenen die Belange des städtischen ner aus ganz Deutschland und dem
Verkehrs in Pforzheim fachlich benachbarten Ausland begrüßen
fundiert eingebracht werden konn- konnte.
ten, nahm auch in 2012 einen großen Stellenwert ein, zumal einzelne Die Kontaktpflege zum RegieProjekte einer intensiven Beglei- rungspräsidium Karlsruhe mit der
tung bedurften und z.T. auch noch städtischen Begleitung von externen Großprojekten gehörte weiterin 2013 bedürfen.
hin zu den Tätigkeiten des SachgeDiverse Anfragen zu aktuellen und biets. Zu den im Pforzheimer Raum
prognostizierten Verkehrsmengen, aktuell anstehenden Maßnahmen
zu Auswirkungen planerischer des Regierungspräsidiums im AufÜberlegungen und zu Lärmbela- trag des Bundes ergibt sich folgenstungen im Straßenraum konnten der Stand:
B 463, Westtangente Pforzim Sachgebiet beantwortet werden. -
heim:
Nachdem die Bedeutung des Rad- Die Vorstufe zur Westtangente
verkehrs auch in der Pforzheimer der B 463, der „Ausbau der AnGesellschaft mittlerweile erkannt schlussstelle A 8 Pforzheim-West
wurde, konnten im Sachgebiet die / B 10“, wurde mit der Bauabnahbereits 2011 entwickelten Ansätze me am 04.11.2012 offiziell fertig
hinsichtlich weiterführender Kon- gestellt. Eine Mittelzuweisung zur
zeptionen und kurzfristig umsetz- Realisierung der eigentlichen Westbarer Maßnahmen vertieft werden. tangente ist immer noch nicht abGespräche des Arbeitskreises und sehbar.
Ortstermine auf dem Fahrrad mit Im September wurden wir zu einer
verschiedenen Akteuren ergänz- Stellungnahme hinsichtlich der von
ten die Analyse des Bestands und uns vorgeschlagenen Verbesserun-
65
gen bei der Planung zum Fluchtstollen des Arlinger Tunnels der B
463 Westtangente Pforzheim aufgefordert. Der Änderungen konnte
von allen beteiligten Dienststellen
zugestimmt werden.
des Pforzheimer Tunnels“ im März
der Erörterungstermin statt, bei
dem auch die Thematik „Nutzung
des Tunnels als Fahrradtrasse“
(letztendlich ablehnend) diskutiert
wurde.
- Neubau der Tank- und Rastanlage
„Am Kämpfelbach“:
Der Ausbau der PWC-Anlage „Am
Waisenrain“ zur Tank- und Rastanlage „Am Kämpfelbach“ ist im
Laufe des Jahres 2012 weit fortgeschritten. Entwässerungsfragen und
vergaberechtliche Probleme behindern derzeit die Fertigstellung der
Maßnahme (Gebäude).
5. Brücken- und
Ingenieurbau
- Sechsstreifiger Ausbau der A 8
zwischen den Anschlussstellen
Pforzheim Süd und Nord:
Nach den im Januar abgegebenen
Stellungnahmen im Rahmen der 3.
Offenlage ist es verwaltungsseitig
wieder ruhig geworden. Weiterführende planungsrechtliche Schritte
wurden seitens des Regierungspräsidiums bislang nicht unternommen.
- Ausbau der B 10 zwischen Eutingen und Niefern:
Auch hier gab es keine weiteren
Schritte im planungsrechtlichen
Verfahren.
- Erweiterung der Tank- und Rastanlage „Enztal“ (bestehende T+R
Pforzheim):
Die Offenlage der Planfeststellungsunterlagen wurde im Januar
durchgeführt. Daraus resultierende
massive Einwendungen hinsichtlich des Trinkwasserschutzes führten letztendlich zu einer Prüfung
alternativer Standorte.
-
Vom Regierungspräsidium
durchgeführt, jedoch von der DB
beantragt, fand im Zuge des Planfeststellungsverfahrens „Neubau
Reparaturen & Kleinarbeiten
- Steinerne Brücke & Steg:
2.000 ,- €
- Stützmauer Pelikanstraße:
1.250 ,- €
- Stützmauer Im Hummelacker
2.145 ,- €
- Marktplatz Wasserspiele
2.350 ,- €
- Unterführung Bahnhof Eutingen
450 ,- €
- Steg am Wasserwerk
1.090 ,- €
- Teilabbruch Treppe Büchenbronner Straße: 3.800 ,- €
- Bahnunterführung Süd – Anstrich
Decke: 2.600 ,- €
- Rumpelstaffel: 5.100 ,- €
- Häldenwegstaffel: 7.400 ,- €
- Eutinger-Waag-Steg: 2.600 ,- €
- Entensteg – Beschichtung:
950 ,- €
- verschiedene Sinkkastenreinigungen: 10.000 ,- €
Weiherbergstraße – Stützmauer
Nordseite
Der Mauerkopf und das Geländer
der Stützmauer auf der Nordseite
wurden im Zusammenhang mit der
außerordentlichen Instandsetzung
der Straße geplant und vergeben.
Der Mauerabschluss wurde als Betonabdeckplatte in einem Stück betoniert. Das Geländer ist 1,20 m
hoch und mit einem Seil im Handlauf versehen, um den Sicherheits-
bestimmungen bei Absturzsicherungen gerecht zu werden.
In der gleichen Baumaßnahme wurde die Absturzsicherung entlang des
Fußweges zur Gustav-Rau-Straße
und teilweise entlang der Weiherbergstraße mit einem neuen Handlauf und Stabgeländer versehen.
Gesamtkosten:66.800,- €
Sanierung Oberseite Auerbrücke
Der Asphaltbelag der Auerbrücke
war durch die Witterungseinflüsse
in den letzten Jahren immer wieder
aufgebrochen und wurde notdürftig repariert. Deswegen wurde eine
grundlegende Sanierung dringend
nötig.
Im Zuge des Neubaus/Sanierung
der Enzdüker durch den ESP war
die Auerbrücke ohnehin nur einseitig befahrbar. Im „Schatten“ dieser
Maßnahme wurde die Oberseite der
Auerbrücke mit einem neuen Asphaltbelag versehen.
Um die bessere Entwässerung zu
gewährleisten und ein Eindringen
von Wasser in tiefere Schichten
zu verhindern, wurde die Brücke
an den Enden mit Gussasphalt belegt. Die restliche Brückenfläche
bekam einen Splittmastixasphalt
mit Aufhellungssplitt im Zuschlag.
Dadurch wird der Straßenbelag im
Sommer etwas weniger aufgeheizt
und das Risiko von Spurrillen etwas reduziert.
Gesamtkosten:237.000,- €
Sanierung der Tiefgarage Marktplatz – 3. Ebene
Es wurde die unterste Ebene der
Tiefgarage Marktplatz saniert. Für
die bessere Überwachung der Korrosion in den Betonbauteilen wurde
ein kathodischer Korrosionsschutz
66
die verkehrssichere Instandhaltung
von Wegen in Grünflächen und
Friedhöfen, der Sportplatzunterhalt, die Kontrolle und Instandsetzung der Spiel- und Ballspielplätze
sowie alle Arten von Grünpflege im
Innen- wie Außenbereich. Zu den
Kontroll- und Pflegefunktionen gehören auch die jeweiligen Reparatur- und Erneuerungsmaßnahmen.
Für viele Bau- und Lieferleistungen
im Rahmen dieses laufenden Geschäfts wurden im Jahr 2012 eine
neue Struktur und hierfür die neuen
Vertragsgrundlagen erarbeitet.
eingebaut. Die maroden Betonbauteile wurden instandgesetzt und mit
einem Beschichtungssystem geschützt. Die Entwässerung wurde
erneuert und für die angenehmere
Parksituation wurden breitere Parkplätze eingezeichnet. Ein Farbkonzept erleichtert die Orientierung in
der Garage.
Außerdem wurde die komplette
Beleuchtung erneuert und für den
Brandschutz wurden neue Brandschutztore und –türen eingebaut,
Brandabschnitte wurden verkleinert.
Gesamtkosten:1,7 Millionen €
Bauwerksuntersuchungen:
- Gernikabrücke: Sonderuntersuchung der Seilkonstruktion
49.000,- €
- Wilhelmshöhe Stützmauer
9.500,- €
- Untersuchung Kallhardtbrücke
7.800,- €
-Brückenprüfungen
allgemein
(mehrere Brücken) 22.500,- €
6. Grünflächenmanagement
Das Jahr 2012 war geprägt durch
eine Haushaltssatzung, die erst
deutlich nach der Jahresmitte
rechtskräftig wurde. Aus diesem
Grund konnten neue Maßnahmen
aus dem investiven Bereich in diesem Jahr nur begonnen, aber nicht
fertig gestellt werden. Im konsumtiven Bereich erfolgte über einen
ungewöhnlich langen Zeitraum nur
die „Zwölftelbewirtschaftung“. Zudem musste in diesem Jahr das erste Mal mit einem Haushalt in Form
der Doppik gearbeitet werden, weshalb viele Bearbeitungsvorgänge
neu gelernt werden mussten.
Für den Fachbereich Grünflächenmanagement ist zuerst das „laufende Geschäft“ zu nennen, das aus der
Betreuung der Pflege- und Unterhalt-Maßnahmen in allen öffentlichen Grünflächen und im Verkehrsgrün besteht. Hierunter fallen z.B.
Neben diesen wie jedes Jahr anstehenden Daueraufgaben wurden
durch den Fachbereich Grünflächenmanagement mehrere Neubauund Sanierungsvorhaben planerisch
vorbereitet. Fertig gestellt wurde
die bereits in den Vorjahren begonnene Außenanlage der sanierten
Weiherbergschule nach Abschluss
der Generalsanierung (Umgebung
Pavillon 3 sowie Ballspielflächen).
Pünktlich zur Fertigstellung des
neuen Hildagymnasiums (1. Bauabschnitt = Schulgebäude) wurden
auch die Umgebungsflächen übergeben. Nach Abschluss des (privaten) Neubauvorhabens der BWBank im Stadtzentrum erfolgten
in enger Abstimmung mit dem Investor die hochwertige Wiederherstellung der angrenzenden Platzund Straßenflächen sowie die Neupflanzung mehrerer Straßenbäume.
Aus dem Investivhaushalt wurden
mehrere Maßnahmen aufgrund
der späten Rechtskraft des Haushalts im Jahr 2102 begonnen, aber
nicht fertig gestellt. Hierbei handelt
es sich z.B. um den Neubau eines
Minispielfelds bei der Schanzschule, die Sanierung der südseitigen
Außenanlagen der Arlingerschule
sowie neue Zaun- und Toranlagen
beim Stadtmuseum in Brötzingen
67
und beim Feuerwehrgerätehaus
Dillweißenstein.
Im Tätigkeitsfeld ‚Wasserbau’ erfolgte die Renaturierung des Nagoldabschnitts oberhalb der Kallhardtbrücke bis zur Würmeinmündung sowie mehrere kleinere
Maßnahmen, z.B. im Bereich der
Mäuerachklinge südlich der Bruchrainbrücke.
Neupflanzungen von Feldhecken
und Obstgehölzen im Rahmen des
‚Ökokontos’ (Ausgleichsmaßnahmen im Rahmen der Bebauungsplanung) wurden auf den Gemarkungen von Eutingen und Büchenbronn ausgeführt.
In den verschiedenen Friedhöfen
des Stadtgebietes konnten einzelne
neue Grabfelder gestaltet werden,
so z.B. die Erweiterung der Urnenwand in Huchenfeld oder Urnenfelder in Hohenwart, in Eutingen
sowie im Hauptfriedhof.
Im Wildpark Pforzheim wurden im
Frühjahr mehrere Fütterungsstellen
saniert, das sind die Zaunabschnitte, wo die Wildparktiere von den
Besuchern mit dem im Wildpark
erhältlichen Futter gefüttert werden dürfen. Da in diesem Bereich
besonders hohe Trittfrequenz und
die Erfordernis zur Sauberhaltung
besteht, wurden feste Belagsstreifen eingebaut. Das zweite Projekt
im Wildpark war das „FledermausInfozentrum“, eine Neunutzung des
nach Aufgabe des Pferdekutschenbetriebs verwaisten Kutschenunterstands. Dieses Projekt entstand
in enger Zusammenarbeit mit dem
Amt für Umweltschutz und der
Förderverein Wildpark.
Auf insgesamt acht bestehenden
öffentlichen Spiel- und Ballspiel-
plätzen wurden Sanierungen oder
Teilerneuerungen
durchgeführt,
so z.B. am Lindemannweg, an der
Schwalben- und der Ritterstraße.
Auf drei Ballspielplätzen wurden
die Ausstattungen (Tore, Zaunanlagen) saniert bzw. erneuert, in Huchenfeld wurde ein neues Basketballfeld eingerichtet. In mehreren
Kindertageseinrichtungen
sowie
Schulhöfen wurden Spielgeräte erneuert, z.B. in den Kitas Haidach
und Maihälden sowie in Schulhöfen
der Schanzschule, der Grundschule
Würm und der Maihäldenschule.
Bei einigen der aufgezählten Baumaßnahmen im Bereich Wildpark
und Kinderspielplätze wurden die
Arbeiten durch die Ausbildungskolonne ausgeführt, welche ebenfalls
zum Fachbereich Grünflächenmanagement zählt. Diese Kolonne
führte auch die Arbeiten an der Rekonstruktion der historischen Grünanlage zwischen Nagoldufer und
Calwer Straße aus, bei der eine seit
langem stillgelegte Brunnenanlage
wieder reaktiviert werden konnte.
Im öffentlichen Grün – vor allem
entlang der Straßen – konnten mehr
als 360 Jungbäume gepflanzt werden. Etwa 230 Stück dieser Jungbäume ersetzen alte Bäume, welche alters- oder zustandsbedingt
aus Gründen der Verkehrssicherheit entfernt werden mussten bzw.
bei Unfällen zerstört wurden (23
Stück). Die anderen 130 Bäume
sind „echte“ Neuzugänge in neu
hergestellten Straßen (hauptsächlich im neuen Gewerbegebiet Buchbusch und im Gewerbegebiet Obere Hard in Huchenfeld) oder auch
neue Baumstandorte, welche im
Bestand zusätzlich gewonnen werden konnten (z.B. Redtenbacherstraße östlich der Yorckstraße, Linnestraße, Östliche Karl-Friedrich-
Straße). Am Leopoldplatz wurde
mit dem Austausch der Lindenreihe
begonnen, der die Sommerhitze
und die beengten Pflanzquartiere in
den vergangenen Jahren stark zugesetzt hatten. Insgesamt wird bei
der Baumarten-Auswahl die spürbar zunehmende Sommerhitze und
Trockenheit unter dem Schlagwort
„Klima-Bäume“ ein wesentlicher
Gesichtspunkt.
Anlässlich des Jubiläumsjahres (20
Jahre Landesgartenschau 1992 im
Enzauenpark) wurde auch erstmals
in größerem Umfang mit so genannten „Blumenwiesen-Mischungen“
gearbeitet, die in verschiedenen Zusammenstellungen und an verschiedenen Einsatzorten fast durchwegs
positive Resonanz auslösten.
Im Bereich der Planung wurden
Maßnahmen im Aufgabenfeld des
Fachbereichs bearbeitet, welche in
den kommenden Jahren zur Ausführung gelangen sollen. Insbesondere die Aufstellung des Doppelhaushaltes 2013/14 erforderte hier
die Vorbereitung diverser Projekte.
So wurde z.B. für den Bereich der
Sportflächenplanung in Abstimmung mit dem Amt für Bildung
und Sport eine Prioritätenliste für
die folgenden fünf Jahre aufgestellt und mit Vorplanungen und
Kostenschätzungen hinterlegt. Für
das Jahr 2013 ist hier mit der Sanierung der Leichtathletikanlage
Buckenberg ein großes Projekt vorgesehen, wofür in 2012 bereits Planungsleistungen erbracht wurden.
Auch die Umsetzung der sehr umfangreichen Begrünungsmaßnahmen im Gewerbegebiet Buchbusch
wurden die Planungen für das Jahr
2013 vorbereitet. Auch zu größeren
Straßenbauvorhaben wurde mit der
Grünplanung zugearbeitet: zu nennen sind hier Projekte im Rahmen
des Innenstadtrings (Goethestraße,
68
Turnplatz/Jahnstraße), die Neugestaltung der Kaiser-FriedrichStraße und die Vorüberlegungen zu
einem künftigen ‚Stadtboulevard
Zerrennerstraße’.
Der Fachbereich Grünflächenmanagement hat wie in den Vorjahren auch in 2012 seine Aufgaben
im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Alles im Grünen Bereich“ mit
mehreren öffentlichen Führungen
der Öffentlichkeit präsentiert. Nicht
zuletzt wurden auch im Jahr 2012
noch Zuarbeiten zum MasterplanProzess und zum Projekt „Doppik
2012“ geleistet.
des- und Landesstraßen infolge des
Verwaltungsreformgesetzes (seit
01.01.2005).
Insgesamt wurden ca. 5.400 Schadensmeldungen zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit (Abarbeitung durch Fremdfirmen und die
Technischen Dienste) beaufsichtigt.
7. Strassenmanagement
8. Beitragsstelle
Die Gemarkung der Stadt Pforzheim einschließlich der Ortsteile
ist in drei Unterhaltungsbezirke
– Ost, West und Mitte - eingeteilt.
Die Hauptaufgabe des Straßenmanagement ist die Überwachung der
Verkehrssicherheit der Straßen,
Wege und Plätze. Die Gesamtlänge des überwachten Verkehrsflächennetzes beträgt ca. 557 km.
Hinzu kommen ca. 46 km Bun
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Insgesamt wurden im Berichtszeitraum rd. 3,51 Mio. EURO für die
Unterhaltung und Instandsetzung
verwendet:
siehe Grafik unten links.
Im Berichtszeitraum wurden im
Sachgebiet Beiträge des Grünflächen- und Tiefbauamtes Projekte in
den Bereichen Erschließungs- und
Abwasserbeiträge sowie Kostenerstattungsbeträge verfolgt.
Es erfolgten diverse Stellungnahmen zu Bebauungsplanverfahren und Auskünfte an Bürger und
Dienststellen.
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An Erschließungsbeiträgen wurden 4.832.969,61 € angefordert, an
Abwasserbeiträgen 4.785.654,51 €
und an Kostenerstattungsbeträgen
wurden 347.656 € angefordert.
69
Jobcenter
Das Jobcenter Pforzheim ist seit
01.01.2012 ein neues Amt der
Stadtverwaltung und nimmt seitdem die Aufgaben des SGB II in
Alleinverantwortung wahr. Derzeit
arbeiten rund 140 MitarbeiterInnen
im Jobcenter.
Das Jobcenter wurde in drei Abteilungen organisiert - der Abteilung Allgemeine Verwaltung, der
Abteilung Leistungsgewährung und
der Abteilung Fallmanagement.
Die Leistungsgewährung stellt die
laufenden Zahlungen der sogenannten „passiven Leistungen“,
also des Regelsatzes und der
Kosten der Unterkunft sicher. Des
Weiteren werden hier im Bedarfsfall auch die notwendigen Kosten
einer Erstausstattung, Darlehen für
Mietkautionen oder bei einer Notlage Darlehen für Energiekosten
sowie Leistungen für Bildung und
Teilhabe gewährt.
Die Abteilung Fallmanagement
versucht die betreuten Kunden
entsprechend dem Grundsatz des
„Förderns und Forderns“ in eine
Ausbildung oder eine Arbeit zu
integrieren. Für ca. ein Drittel der
Kunden gelingt diese Integration
ohne weitere Hilfe bzw. mit minimaler Unterstützung. Bei ca. zwei
Dritteln der Kunden ist eine direkte Integration in den ersten Arbeitsmarkt nicht sofort möglich.
Oft sind zunächst Vermittlungshemmnisse wie etwa gesundheitliche Einschränkungen, fehlende
Qualifizierungen, Schulden- oder
Suchtprobleme anzugehen und
gemeinsam mit dem Kunden abzubauen. Hierfür stehen den Fallmanagern spezielle Maßnahmen
zur Unterstützung und Qualifizierung zur Verfügung.
Weiterhin setzt das Jobcenter einige Sonderprogramme wie etwa
das Landesarbeitsmarktprogramm,
Bürgerarbeit, Xenos und Perspektive 50plus um, welche die
Möglichkeit der Konzentration auf
bestimmte Personenkreise (bei Xenos sind dies Flüchtlinge, bei Perspektive 50 plus sind dies ältere
Langzeitarbeitslose über 50 Jahre)
oder bestimmte Personenmerkmale
(z.B. Langzeitarbeitslosigkeit oder
multiple Vermittlungshemmnisse)
bieten und somit eine gewisse Spezialisierung und Professionalisierung mit sich ziehen.
Unabdingbar für eine ganzheitliche Betreuung der Bedarfsgemeinschaften ist die (räumliche)
Verzahnung der Abteilungen Leistungsgewährung und Fallmanagement im Blumenhof, so dass die
Zusammenarbeit der beiden Abteilungen enger wird und somit
die Kunden noch effektiver betreut
werden können. Hieran arbeiten
wir zur Zeit.
Das Jobcenter betreute im Jahr
2012 durchschnittlich 3293 Arbeitslose - dies bedeutet über
70 % aller Arbeitslosen in Pforzheim wurden vom Jobcenter beraten, betreut und unterstützt und
nicht, wie häufig angenommen, von
der Agentur für Arbeit.
Insgesamt waren durchschnittlich
10.661 Personen auf SGB II-Leistungen angewiesen, davon waren
im Schnitt 7.236 erwerbsfähig. Die
Anzahl der betreuten Bedarfsgemeinschaften lag bei rund 5.000.
Eine Bedarfsgemeinschaft besteht
aus den erwerbsfähigen Leistungsbeziehern und den mit ihnen
in einem Haushalt lebenden Personen, sofern sie persönliche oder
verwandtschaftliche Beziehungen
zueinander haben ((Ehe)Partner
und unverheiratete Kinder unter 25
Jahre). Insgesamt betreut das Jobcenter 10.000 Menschen in Bedarfsgemeinschaften.
Das Jahr 2012 war vor allem ein Jahr
der Umstellung und des Aufbaus so musste nicht nur der Wechsel der
Software und damit verbunden die
Eingabe (und Überprüfung) aller
Fälle in das neue Programm sowie
das Erstellen neuer Formulare, Flyer und Bescheide bewältigt werden,
sondern auch die neu gegründete
Arbeitgeberberatung des Jobcenters bei den Unternehmen bekannt
gemacht und in der Region positioniert werden.
Die Arbeitgeberberatung des Jobcenters Pforzheim ist Ansprechpartner für die Betriebe in Pforzheim
und der Region, die Arbeits- oder
Ausbildungsstellen besetzen oder
sich grundsätzlich über Qualifizierungen, Förderleistungen und
Praxiserprobungen
informieren
möchten. Sie besteht aus fünf Mi-
70
Arbeitgeberberatung
tarbeitern, welche aufgrund ihrer
Vorerfahrungen in den Bereichen
Fallmanagement,
Arbeitgeberberatung und Akquise sowohl den
Arbeitsmarkt als auch die Kunden
kennen.
Das Jobcenter Pforzheim kann auf
einen großen Stamm an Bewerber/
innen mit unterschiedlichsten Erfahrungen, Fähigkeiten und Qualifikationen zugreifen.
Im Jahr 2012 konnten insgesamt
1.479 Personen vom Jobcenter in
Arbeit vermittelt werden. Dies ist
angesichts der zu bewältigenden
Umorganisation und des dadurch
geschuldeten „holprigen“ Jahresanfangs ein gutes Ergebnis.
Eine weitere große Herausforderung für das gesamte Jobcen-
ter stellte die Neuansiedlung von
Amazon dar. Den Personalbedarf,
den Amazon bis zur Eröffnung des
neuen Versandzentrums und nachfolgend für das Weihnachtsgeschäft
meldete, galt es schnell und bedarfsgerecht zu decken. Dies parallel
zu den erforderlichen Umstellungsarbeiten verlangte den Mitarbeitern des Jobcenters einiges ab. Es
mussten geeignete Personen ermittelt werden, Gruppenveranstaltungen, auf welchen die Kunden über
die Tätigkeiten und die Arbeitsanforderungen bei Amazon informiert wurden, und Probearbeiten organisiert werden. Weiterhin waren
eine ständige Kommunikation
mit Amazon und zahlreiche Kundengespräche zur Beantwortung
von Fragen und zur Abstimmung
der weiteren Abläufe notwendig.
Trotz des immensen Arbeitsaufwandes sind die Erfolge beachtlich.
Über 40 % der Vermittlungen zu
Amazon im Bereich Versandhelfer erfolgten durch das Jobcenter
Pforzheim. Die Arbeitsverträge
waren zwar häufig bis zum Ende
des Jahres befristet und konnten
teilweise auch nicht verlängert
werden, jedoch konnte in vielen
Fällen dadurch der Leistungsbezug
kurzfristig beendet oder verringert
werden. Für die Zukunft haben nun
einige zu Amazon vermittelte Personen die Aussicht auf einen langfristigen Vertrag.
Auch das 50plus-Team des Jobcenters konnte mit 197 Integrationen
seine Ziele sogar übererfüllen.
71
Grafik
Besonderer Höhepunkt im Jahr
2012 stellte die Arbeitgebermesse
50plus dar, welche im Oktober im
Lichthof des alten Rathauses veranstaltet wurde. Zwölf Unternehmen, darunter fünf Zeitarbeitsfirmen
präsentierten sich den Besuchern.
250 langzeitarbeitslose Menschen
über 50 Jahre nutzten ihre Chance
mit Arbeitgebern ins Gespräch zu
kommen und ihre Bewerbungsunterlagen persönlich abzugeben. Die
Besucher informierten sich zudem
über die verschiedenen Anforderungsprofile der Unternehmen – von
der Zeitarbeitsfirma über Call-Center, Amazon, Rowi bis hin zur Seniorenresidenz.
Mit der Messe wollte das „Silverstars-Team“ Arbeitgeber auf
das Projekt „Perspektive 50plus“
aufmerksam machen und so für den
demografischen Wandel und die
Potenziale von älteren Arbeitnehmern sensibilisieren.
Inzwischen gibt es in Pforzheim
gute Kontakte zu Arbeitgebern, die
offen für die Einstellung von älteren Arbeitnehmern sind.
Da das Feedback der teilnehmenden Kunden und Unternehmen
durchweg positiv war, ist für den
24. September 2013 eine weitere
Arbeitgebermesse geplant.
Die Abteilung Leistungsgewährung
schaffte es trotz der Umstellungsarbeiten unter Eingabe sämtlicher
laufenden Fälle in die neue Software, der anfänglich nur spärlichen
vorhandenen Anzahl von Vorlagen
für Bescheide, sowie Änderungen
im Auszahlungsverfahren, die Versorgung der betreuten Personen
sicherzustellen und das Wohl der
Kunden nie aus den Augen zu verlieren. Eine stolze Leistung, die
garantierte, dass alle Leistungsberechtigten ihren Lebensunterhalt
pünktlich auf dem Konto hatten.
Besonders positiv war im Jahr 2012
auch die Entwicklung bei den Leistungen für Bildung und Teilhabe.
Die Leistungen wurden von Seiten
der SGB II Leistungsberechtigten
in Pforzheim sehr gut angenommen.
Vom 1. Januar 12 bis 31. Dezember
12 wurden insgesamt 2566 Anträge
gestellt. Diese teilten sich wie folgt
auf:
Anträge auf Übernahme der Mittagsverpflegung nahmen mit 43,73
% den größten Anteil ein. Danach
folgten mit 20,3 % die Klassenfahrten, mit 17,38 % die Schülerbeförderung und mit 13,02 % der
Bereich Vereine / Kultur. Die Lernförderung wurde mit 5,57 % kaum
in Anspruch genommen.
Im Jahr 2012 haben insgesamt
2.929 Kinder das Bildungs- und
Teilhabepaket in Anspruch genommen. Dies entspricht einer Quote
von 55,95 %. Diese Quote stellt im
Vergleich zu anderen Jobcentern
ein gutes Ergebnis dar.
Eine besondere Herausforderung
für das gesamte Jobcenter, gerade
in seiner Umorganisations- und
Aufbauphase, stellten die schwierigen Arbeitsbedingungen, vor allem
die personelle und räumliche Situation dar. Das Jobcenter ist leider
auch nach der Neugründung als
städtisches Amt noch immer auf
72
drei Liegenschaften verteilt, was
zum einen die Zusammenarbeit der
einzelnen Abteilungen erschwert.
Zum anderen konnten Stellen, obwohl sie im vom Gemeinderat beschlossenen Stellenplan ausgewiesen sind, nicht ausgeschrieben
und besetzt werden, weil keine
ausreichenden Räumlichkeiten in
den Liegenschaften des Jobcenters
vorhanden waren. Das Jobcenter
hat zusätzlich mit einer hohen Personalfluktuation zu kämpfen. Dies
liegt einerseits an der hohen Arbeitsbelastung und an der anspruchsvollen Tätigkeit, durch die die Mitarbeiter häufig mit persönlichen
Schicksalen ihrer Kunden konfrontiert werden. Andererseits an den
Arbeitsbedingungen –
in der Vergangenheit mussten
zunächst die Löcher, welche sich
durch die Weggänge von Mitarbeitern auftaten, gestopft werden.
Hinzu kam die räumliche Enge,
die nicht nur verhinderte, dass die
verschiedenen Abteilungen des
Jobcenters in einem Gebäude untergebracht und damit im wahrsten
Sinne des Wortes „enger“ zusammenarbeiten konnten, sondern auch
weitere Unannehmlichkeiten mit
sich brachte. So fehlten beispielsweise ausreichende Archivräume
und die Büros waren teilweise zu
klein, um sowohl alle laufenden
Akten in passenden Aktenschränken als auch einen Tisch für Kunden unterzubringen. Natürlich sind
nicht nur die Mitarbeiter sondern
auch die Kunden aufgrund der
Raumsituation im Blumenhof
stets mit Widrigkeiten wie etwa zu
enge Gänge, keine vorhandenen
Wartebereiche und ein zu kleiner
Fahrstuhl konfrontiert. Zudem sitzen ihre Ansprechpartner aus den
Bereichen Leistung und Fallmanagement in unterschiedlichen Gebäuden, was ebenfalls Verwirrung
stiftet.
Die räumliche und personelle Situation gilt es daher in den Jahren
2013 und 2014 dringend zu verbessern, so dass sämtliche offenen
Stellen zeitnah besetzt werden können. Geplant ist, dass alle Abteilungen des Jobcenters im Jahr 2014 im
sanierten Blumenhof zusammengelegt werden und wir somit in der
Lage sind, eine qualitativ hochwertige Dienstleistung für die Kunden
des Jobcenters zu erbringen.
73
Jugend- und Sozialamt
Planung
Koordination und Planung
Alten-/ Behindertenhilfe
Pflegestützpunkt
Der Pflegestützpunkt Pforzheim ist
seit 1.9.2011 in Betrieb und wird als
in der Stadt zentral gelegene Beratungsstelle für alle Fragen rund um
die Pflege rege in Anspruch genommen.
Die beiden Mitarbeiterinnen, die
den Pflegestützpunkt aufgebaut
haben, sind leider beide ausgeschieden, weil sie Arbeitsplätze mit
einem höheren Stellenumfang als
jeweils 50 % gesucht und gefunden
haben. Seit 1.2.2013 sind zwei neue
Mitarbeiterinnen im Dienst, eine
Diplomsozialarbeiterin und eine
Diplompflegewirtin.
Personalgewinnung in der Altenpflege
In Pforzheim gibt es ausreichend
Pflegeheimplätze, dagegen fehlt es
an qualifiziertem Personal. Dies
hat bereits dazu geführt, dass für
zwei Heime ein vorübergehender
Aufnahmestopp verhängt werden
musste, da sie nicht mehr über ausreichend Personal verfügten, um
alle Pflegeplätze belegen zu dürfen.
Eine Arbeitsgruppe, organisiert von
Stadt und Enzkreis, beschäftigt sich
schon längere Zeit mit der Frage
der Personalgewinnung.
Derzeit wird die Möglichkeit zur
Teilzeitausbildung geschaffen, damit Wiedereinsteigerinnen, neben
ihren familiären Pflichten, eine
Altenpflegeausbildung absolvieren
können.
Seniorenratgeber 2012
Auch 2012 ist der Ratgeber für Senioren in der 13. Auflage erschienen, mit einer Stückzahl von 4.000
Exemplaren.
Gesundheitskonferenz
Am 10.10.2012 fand die vom Enzkreis und der Stadt organisierte
Gesundheitskonferenz mit dem Titel „Gesund altern – Perspektiven
für Pforzheim und den Enzkreis
statt. Eines der Ergebnisse war,
dass Hausärzte logischerweise Ansprechpartner Nr. 1 sind, wenn ein
älterer Mensch gesundheitliche
Probleme hat. Diese Probleme haben oft zur Folge, dass über eine
medizinische Behandlung hinausgehende Hilfen notwendig werden.
Damit die Ärzte und ihr Praxisteams über die hierzu notwendigen Informationen verfügen, wurde
allen Hausarztpraxen der aktuelle
Seniorenratgeber von Stadt und
Enzkreis zugesandt.
Projekt BESTE – berufliche und
soziale Teilhabe von Menschen
mit schwerer Mehrfachbehinderung
Ausgehend von einem jungen
Mann, der obwohl schwer mehrfach behindert, die Chance hatte stundenweise in einem Betrieb
„mitzuarbeiten“ wurde in einem
gemeinsamen Projekt von Stadt
und Enzkreis erprobt, inwieweit
sich dies auch für weitere behinderte Menschen ermöglichen lässt.
Insbesondere die Organisation und
Finanzierung von Assistenzleistung stand dabei im Vordergrund.
Ziel des Projektes ist aufzuzeigen,
welche Rahmenbedingungen erforderlich sind, um diesen Menschen
gemäß der UN-Konvention alternative Teilhabeangebote zu ermöglichen
Beschäftigung von geistig und
körperlich behinderten Menschen bei der Stadt
Im Jahr 2012 arbeiteten 5 junge erwachsene behinderte Menschen im
Rahmen von Arbeitnehmerüberlassung durch die Gesellschaft zur beruflichen Eingliederung (GBE) bei
der Stadtverwaltung (3 im Wildpark, einer in der Friedhofsgärtnerei und einer beim Jugend- und Sozialamt). Drei waren bereits in einer
Werkstatt für behinderte Menschen
beschäftigt, für zwei war geplant,
sie dort einzustellen. Durch die Beschäftigung bei der Stadt, werden
Kosten gespart, die Mitarbeiter sind
sozialversichert und können ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten, die Arbeitsleistung kommt der
Stadt zugute, durch die Zusammenarbeit mit nicht behinderten Menschen entwickeln die behinderten
Menschen mehr Selbständigkeit,
die Arbeit macht allen Spaß, dementsprechend hoch ist die Motivation.
Die Aufgabe für die Zukunft im
Sinne der Inklusion ist, diese Beschäftigung bei der Stadt für bis zu
10 behinderte Menschen langfristig
sicherzustellen.
Psychiatrische Versorgung
Für das Dauerthema ärztliche und
psychotherapeutische Versorgung
konnte auch im Jahr 2012 keine
Verbesserung erreicht werden. Lange Wartezeiten auf Behandlungstermine bei Psychiatern und Therapeuten, unbesetzte Facharztstellen
in den Kliniken bei gleichzeitiger
74
Zunahme der Erkrankungen haben
zu einer weiteren Verschlechterung
der Versorgung geführt. Positiv
war, dass das Land 2012 einmalig
zusätzliche Mittel für die Sozialpsychiatrischen Dienste (Aufgabe: aufsuchende Sozialarbeit mit
chronisch psychisch kranken Menschen) zu Verfügung gestellt hat,
was 2013 als Regelfinanzierung
fortgeführt wird.
Geschäftstelle des
Integrationsausschusses/
Integrationsbeauftragte
Auf den folgenden Seiten soll ein
Überblick über die wichtigsten
Bereiche der Integrationsarbeit im
Jahr 2012 dargestellt werden. Es ist
nur ein Ausschnitt aus der Vielfalt
der Aufgaben im Bereich Integration. Alles andere: Netzwerkpflege, Kontakte zu den ausländischen
Vereinen, ständige Mitwirkung und
fachlicher Austausch mit allen städtischen Akteuren der täglichen Integrationsarbeit, Einzelberatungen,
Öffentlichkeitsarbeit und vieles
mehr ist Alltagsgeschäft und bedarf
daher keiner besonderen Erwähnung im Jahresbericht.
1. Integrationsausschuss
Im Jahr 2012 hat der Integrationsausschuss wie bereits in den Jahren
zuvor 4 Mal getagt. Das Themenspektrum bezog sich auf den Bereich Integration der in Pforzheim
lebenden Zuwanderer. In allen Sitzungen des Integrationsausschusses
waren im letzten Jahr Pressevertreter anwesend. Diese Medienpräsenz
ist durchaus nicht selbstverständlich und kann als Zeichen für das
wachsende Interesse der Öffentlichkeit an dem Thema Integration
und an der Arbeit des Ausschusses
gedeutet werden.
2. Netzwerke und Kooperationen
Ein wesentlicher Bestandteil der
täglichen Arbeit der Integrationsbeauftragten ist die Arbeit in bestehenden Netzwerken und Kooperationen.
Das „Netzwerk
Integrationskurse“ unter der Leitung der Integrationsbeauftragten ist das einzige Gremium innerhalb der Stadt
Pforzheim, das sich mit der für die
Integration so wichtigen Thematik
„Erlernen der deutschen Sprache“
befasst und dazu alle relevanten
Akteure dieser Arbeit an einem
Tisch versammelt.
Im Jahr 2012 hat sich das Netzwerk
ausschließlich mit der Frage der
Einrichtung einer Zentralen Koordinierungsstelle zur Vermittlung in
Integrationskurse in Pforzheim beschäftigt.
Die öffentliche Ausschreibung des
Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge im Mai 2012 mit dem
Titel „Einsatz von Koordinationsund Unterstützungsstellen zur Sicherung des Integrationskursangebotes sowie zur Verbesserung des
Kurszugangs von Teilnehmerberechtigten“ deckte sich mit der vor
Ort festgestellten Notwendigkeit,
weshalb die Integrationsbeauftragte einen Projektantrag auf die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle in Pforzheim gestellt
hat.
Das Pforzheimer Projekt wurde genehmigt und es wird neben einer
weitestgehenden Finanzierung der
Koordinierungsstelle im Projektzeitraum (ca. 52.000 €) auch wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Kosten dieser Begleitung
werden ebenfalls vom BAMF getragen. Neben der Stadt Pforzheim
werden bundesweit nur noch zwei
Projekte vom BAMF gefördert. Kooperation mit der Handwerkskammer Karlsruhe
Im Frühjahr 2012 hat die Integrationsbeauftragte zusammen mit
den Vertretern der Handwerkskammer Karlsruhe das Projekt
„Azubi gesucht – Botschafter des
Handwerks“ unterstützt. In einer
gemeinsamen Informationsveranstaltung, zu der alle ausländischen
Mitglieder des Integrationsausschusses ebenso wie Vertreter der
Träger und Institutionen der Jugend-, Bildungs- und Migrationsarbeit und interessierte Jugendliche
mit Migrationshintergrund eingeladen waren, wurde aufgezeigt, welche Karrierechancen Jugendliche
– auch die mit Migrationshintergrund - in einem Handwerksberuf
haben und welche Erwartungen der
Ausbildungsbetriebe erfüllt werden
müssen und wie bestehende Defizite behoben werden können.
Kooperation mit dem Kulturamt
der Stadt Pforzheim bei der Organisation und Durchführung
des Interkulturellen Festivals
„MixVerstehen 2012“
Ein Veranstaltungsprogramm mit
etwa 100 Veranstaltungen, getragen
von 70 Veranstaltern und realisiert
von rund 700 Mitwirkenden: Das
Interkulturelle Kulturfestival MIX
VERSTEH’N ging Ende Juli nach
einer Fülle von Ausstellungen, Gesprächen und Aktionen zu Ende.
Initiator und Organisator waren das
Kulturamt und die Integrationsbeauftragte der Stadt Pforzheim.
Das Festival sollte Denkanstöße
zum Thema Interkultur und dem
Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft liefern. Es
sollte neue Kooperationen schaf-
75
fen und Netzwerke bilden, die auch
über die Festivalzeit hinaus belastbar sein können. Und schließlich
sollten über das übliche Kulturpublikum hinaus neue Zielgruppen erreicht werden, Menschen, die unter
anderem über die Kultur ihren Weg
in die Mitte der Gesellschaft finden.
Inwieweit diese Ziele erreicht werden konnten, ist zum Teil schwer
feststellbar.
Auf jeden Fall hat das Festival die
Kooperation zwischen dem Kulturamt und der städtischen Integrationsbeauftragten gefestigt. „Mix
verstehen“ war von Anfang an
auch als ein innovativer Versuch,
dem Thema „Integration“ mit ungewöhnlichen Mitteln zu begegnen
geplant. Dieser Plan ist aus Sicht
der Integrationsbeauftragten – aufgegangen - und, so hofft sie, das
Festival war auch ein gelungener
Vorbote der sich abzeichnenden interkulturellen Öffnung der gesamten Stadtverwaltung.
Integrationsworkshop mit der
Bertelsmann Stiftung am 04. und
05. Mai 2012 im Kupferdächle
Wie kann man Integration in Pforzheim so gestallten, das sowohl die
hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund, wie auch die Aufnahmegesellschaft sich auf diesen
Prozess einlässt und ihn gemeinsam
angeht? Dieser Frage wurde in einem zweitägigen Integrationsworkshop der Bertelsmann Stiftung, das
am 04. und 05. Mai 2012 im Jugend- und Kulturhaus Kupferdächle stattgefunden hat, nachgegangen.
Der Einladung der Bürgermeisterin
Frau Monika Müller folgten über 50
Vertreter verschiedener Pforzheimer Institutionen: aus Sport, Sozial
– und Jugendverbänden, Schulen,
Verwaltung, Integrationsausschuss
und Migrantenselbstorganisatio-
nen. Auch Herr Oberbürgermeister
Hager hat sich es nicht nehmen lassen, den Integrationsworkshop zeitweise zu besuchen.
Am Ende des Jahres 2012 waren
die ersten zwei Arbeitsphasen des
Prozesses – Bestandsaufnahme und
Zielbildung - abgeschlossen.
Am Ende des Workshops standen
dann Leitziele und Jahresziele für
die sechs gemeinsam festgesetzten
Handlungsfelder fest, die aus Sicht
aller Teilnehmenden auf jeden Fall
in das künftig zu entwickelnde Integrationskonzept einfließen sollen.
Kooperation mit dem Netzwerk
„Integration durch Qualifizierung (IQ)
Am 01. April 2012 trat das „Gesetz
zur Verbesserung der Feststellung
und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“ –
das so genannte Anerkennungsgesetz – in Kraft. Das Gesetz schafft
erstmals einen Rechtsanspruch auf
ein Verfahren zur Anerkennung
ausländischer Berufsqualifikationen. Jeder, unabhängig von seiner
Herkunft und seinem Aufenthaltsstatus, kann einen Antrag auf formelle Anerkennung seines im Ausland erworbenen Berufsabschlusses
stellen.
Weiterentwicklung eines Integrationskonzeptes im Rahmen der
strategischen Sozialplanung
Im Juli 2012 hat der Gemeinderat
den Beschluss gefasst, dass die Entwicklung des Sozialentwicklungsplans sowie des Integrationskonzepts in einem partizipativen Prozess mit allen Akteuren von Politik,
Verwaltung, soziale Dienstleister,
Expertinnen und Experten sowie
Bürgerinnen und Bürger – im Sinne
der integrativen Planung zu erfolgen hat. Der Integrationsbeauftragten obliegt in diesem Prozess die
Aufgabe, den Bereich Integration
in den Themenfeldern herauszuarbeiten und bei der Erarbeitung der
Zielvorgaben besonders zu beachten.
In der Zeit vom September bis Dezember 2012 wurde in 6 Arbeitsgruppen zu folgenden Themenfeldern getagt:
1. Altenhilfe/Pflege, Behindertenhilfe
2. Familie/Kinder/Jugend, Bildung,
Sport
3. Arbeit
4. Wohnen, Materielle Lebenslagen, Gesundheit
5. Gesellschaftliches Engagement
6. Integrationsspezifika (Sprache,
interkulturelle Öffnung)
Um auch in Pforzheim, zumindest eine rudimentäre Beratung in
diesem Bereich anzubieten, fand
bereits im Mai 2012 eine Informationsveranstaltung über das neue
Anerkennungsgesetz und seine
Umsetzung statt, die in Kooperation mit dem Netzwerk „Integration
durch Qualifizierung“ (IQ) durchgeführt wurde. An der Veranstaltung nahmen über 30 Personen
teil – Vertreter der lokalen Träger
der Integrationsarbeit, des Jobcenters, und Migrantenvereine. Ziel der
Veranstaltung war, grundlegende
Informationen zum Anerkennungsgesetz und zum Ablauf des Anerkennungsverfahrens zu vermitteln,
wie auch über die im IQ Netzwerk
eingerichteten Erstanlaufstellen für
Anerkennungsberatung zu informieren.
3. Projektarbeit
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Pforzheimer Institutionen führt
76
die Integrationsbeauftragte zahlreiche Projekte im Bereich Integration
durch. Im Jahr 2012 wurden folgende Projekte umgesetzt:
Netzwerk Bleiberecht Stuttgart –
Tübingen – Pforzheim
Ein Projekt zur Förderung der Integration von Flüchtlingen in Arbeit und Ausbildung; gefördert
durch das Xenos-Programm „Arbeitsmarktliche Unterstützung für
Bleibeberechtigte und Flüchtlinge“ des Europäischen Sozialfonds
(ESF) und Ministerium für Arbeit
und Soziales; Homepage unter:
www.bleibinbw.de; Förderphase:
01.02.2011 bis 31.10.2013.
Ankommen in Deutschland - Leben in Pforzheim
Niedrigschwellige Orientierungskurse an der Volkshochschule
Pforzheim-Enzkreis für Neuzugewanderte aus der arabischen Welt,
in arabischer und kurdischer Sprache; Erstellung des Konzeptes für
das Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium
des Innern; gefördert durch den
Europäischen
Integrationsfonds
(EIF); Förderphase: 01.02.2012 bis
31.01.2016.
Integration in besonderen Lebenslagen - Wegbereiter gesucht
Ein Projekt zur Förderung des bürgerschaftlichen Ehrenamts zur individuellen Unterstützung der Integration von Zuwanderinnen und
Zuwanderern; gefördert durch das
Ministerium für Integration BadenWürttemberg und die Landesstiftung Baden-Württemberg; Flyer
unter: www.pforzheim.de/leben-inpforzheim/gesellschaft-soziales/integration.html
Förderphase:
01.04.2011
bis
31.03.2014
Projekt „Sicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs durch
gezielte Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
bei der Ausbildung der Stadt
Pforzheim“
Ziel des Projektes ist es, den Anteil
von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Ausbildung bei der
Stadt Pforzheim zu erhöhen. Die
Erschließung dieser Gruppe als potentielle Beschäftigte stellt einen
Baustein der Maßnahmen gegen
die Auswirkungen des Fachkräftemangels bei der Stadt Pforzheim
dar. Gegenstand des Projektes ist
die Neugestaltung der Werbemittel
wie Flyer und Plakate sowie der
Homepage zu den Ausbildungsberufen in frischem, ansprechendem
Design:
www.pforzheim.de/rathaus/arbeitgeberin-stadt-pforzheim/ausbildung.html.
Ebenso soll über Besuche an den
Schulen und die gezielte Bereitstellung von zusätzlichen Praktikaplätzen für Jugendliche mit Migartionshintergrund für eine Ausbildung
bei der Stadt Pforzheim geworben
werden.
Finanzielle Hilfen
Abteilung 32 - Beistandschaften/
Amtsvormundschaften
Mit Verkündung des Gesetzes zur
Änderung des Vormundschaftsund Betreuungsrechts
vom 05.07.2011 traten folgende
Änderungen zum 06.07.2012 in
Kraft:
- die Begrenzung der Fallzahl auf
50 Mündel für einen Amtsvormund/eine Pflegerin auf eine Vollzeitstelle
- die künftig geforderte Anhörung
des Mündels vor der Auswahl des
Vormunds/der Pflegerin
- die Kontrolle der Einhaltung der
Kontaktpflichten für Vormund/Pfleger/innen durch das Familiengericht.
Es konnte eine zusätzliche Stelle
im Bereich Amtsvormundschaft
geschaffen werden.
Abteilung 34 - Pflege- und
Behindertenhilfe
Die Fallzahlen in der Eingliederungshilfe (Stand 31.12.2012=
678) haben sich gegenüber dem
Vorjahr (31.12.2011 = 681) nicht
wesentlich verändert
Deutlich anders als bei den Fallzahlen sieht es bei den Ausgaben für
die Eingliederungshilfe aus. Hier
setzt sich die Tendenz der Vorjahre - jährlicher Anstieg der Kostenweiterhin fort. Gründe dafür sind
einerseits die Vergütungserhöhungen bei den Einrichtungen, anderseits auch teuere Hilfen im Einzelfall (z. B. stationäre Leistungen für
ein schwerst mehrfach behindertes
Kind in Höhe von monatlich rund
10.700 €).
Im Jahr 2012 wurde für die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen rund 19,9 Mio. € ausgegeben.
Mit Blick auf die in den letzten Jahren immer wieder angesprochene
Personalunterbesetzung in vielen
Bereichen des Jugend- und Sozialamts wurde im Herbst 2012 eine
Organisationsuntersuchung
mit
Personalbemessung begonnen, in
die u. a. auch die Abteilung 34 mit
eingezogen wurde.
Der Fachdienst in der Eingliederungshilfe, mit der bisherigen Bezeichnung „Beratung und Hilfeplanung“, ist dem allgemeinen Sprachgebrauch gefolgt und trägt nun die
Bezeichnung „Fallmanagement“.
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Dem Fachdienst Fallmanagement
war es aus Kapazitätsgründen auch
in 2012 nicht möglich, in allen Fällen, in denen der gesetzliche Auftrag dazu besteht, eine Hilfeplanung
und die Erstellung eines Hilfeplans
(Gesamtplans) zu gewährleisten.
Im Berichtszeitraum wurde eine
weitere Halbtagsstelle geschaffen,
die jedoch nicht besetzt werden
konnte, sodass es auch nicht zu der
erhofften Verbesserung der Personalsituation im Jahr 2012 kam.
Verschärft wurde diese Situation,
durch den Stellenwechsel einer
langjährigen Mitarbeiterin zum
Jahresbeginn 2013.
Im Fallmanagement wurden in
2012, bei einer Personalkapazität von 2,4 Stellen, 477 laufende
Fälle bearbeitet. Auf eine Vollzeitstelle bezogen, bedeutete dies
rechnerisch eine Belastung von
199 Fällen. Hinzu kamen einzelfallübergreifende Tätigkeiten, wie
z.B. Teilnahme an Berufswegekonferenzen, Fachausschusssitzungen,
Kooperationssitzungen mit freien
Trägern, interne Tätigkeiten etc.
Sachgebiet Heimhilfe
Während Ende 2011 593 Pflegeheimbewohner Sozialhilfe erhielten, waren Ende 2012 614
Hilfeempfänger zu verzeichnen.
Hierdurch und durch den Anstieg
der Fallzahlen hat sich der Nettoaufwand 2012 (7.313 Mio. €)
gegenüber 2011 (6,653 Mio. €)
um 660.000 € erhöht. Die im obigen Gesamtaufwand enthaltenen
Grundsicherungsleistungen
für
Pflegeheimbewohner betrugen im
Jahr 2012 618.000 €. Im Vorjahr
wurde für die Pflegeheimbewohner Grundsicherung in Höhe von
585.000 € ausgezahlt.
Soziale Dienste
Das neue Bundeskinderschutzgesetz
Zum 1. Januar 2012 ist das sogenannte Bundeskinderschutzgesetz
in Kraft getreten. Das Gesetz verfolgt zwei wesentliche Zielrichtungen: Stärkung der Organisationsstrukturen im Kinderschutz durch
Bildung verbindlicher Netzwerke
(in Pforzheim wird hier an den bereits seit Dezember 2006 existierenden Runden Tisch „Guter Start
ins Kinderleben“ angeknüpft) und
Stärkung der Individualrechte von
Kindern und Jugendlichen, u. a.
durch verbindliche Regelung des
Vorgehens bei gewichtigen Anhaltspunkten einer Gefährdung (entspricht bereits der in einer Dienstanweisung verbindlich geregelten
Praxis des Sozialen Dienstes). Der
Ausbau Früher Hilfen soll als präventive Komponente wirken (zu
Pforzheim s. Vorlage P 0856).
Das Haus des Jugendrechts
Pforzheim-Enzkreis
Das Haus des Jugendrechts in der
Bahnhofstraße 26 hat im Februar
2012 seine Arbeit aufgenommen.
Alle Jugendsachbearbeiter der
Polizei sind dort untergebracht,
die Jugendstaatsanwälte sind im
wechselnden Wochenrhythmus anwesend und der Bezirksverein für
Soziale Rechtspflege unterhält im
Haus ein Büro. Aufgrund der Organisationsform des Sozialen Dienstes ohne den Sonderdienst einer
Jugendgerichtshilfe gibt es zwar
keine ständige Präsenz im Haus
des Jugendrechts, aber eine in allen
erforderlichen Fällen – gegebenenfalls auch adhoc innerhalb von Minuten – realisierbare Zusammenarbeit. Die Organisation des Sozialen
Dienstes hat sich in Fallkonferenzen als klarer Vorteil erwiesen, da
die psychosoziale Situation des
jungen Menschen und seiner Familie umfassend eingebracht werden
kann und alle notwendigen Leistungen der Jugendhilfe aus einer
Hand gewährt werden können.
Pflegekinder
Am 26.06.2012 entschied der Gemeinderat die Verbesserung der
finanziellen Leistungen für Pflegeeltern. In Pforzheim als bundesweit einziger Stadt wird ab 2013
die Altersvorsorge erhöht und ein
Budget zur Entlastung von Pflegefamilien eingeführt. Vorbeugung
von Altersarmut und Gewinnung
weiterer, dringend notwendiger
Pflegefamilien sind Ziele, die damit
erreicht werden sollen, um ausreichend Familien für die steigende
Unterbringung von Kindern und
Jugendlichen in Pflegefamilien zur
Verfügung zu haben.
Jugendsozialarbeit an Schulen
Das Team der Schulsozialarbeiter/
innen hat in diesem Jahr insbesondere in den Bereichen Elternarbeit,
Schulvermeidung,
Gewaltprävention, Kreativprojektarbeit und
Sozialcontrolling gearbeitet. So
wurden beispielsweise in der Elternarbeit 25 Schulsozialarbeiter und
Netzwerkpartner zu Elternberatern
geschult, um neue Wege in der
schulischen und außerschulischen
Elternarbeit zu gehen. Schülerinnen der Brötzinger Schule gewannen mit Unterstützung der Kreativprojektmitarbeiterin den Theaterwettbewerb der Stiftung „Mit Herz
und Hand“.
Betreungsbehörde
Die Gesamtzahl der rechtlichen
Betreuungen erhöhte sich bis zum
31.12.2012 auf 1.417 Personen.
Das Betreuungsgericht verstärkte
im Jahr 2012 Anfragen an die Be-
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treuungsbehörde zu prüfen, ob laufende Betreuungen
der Berufsbetreuer aus Kostengründen von Ehrenamtlichen übernommen werden können. In Kooperation mit
dem Betreuungsverein beim Caritasverband konnten
die Zahl der Vermittlungen im Vergleich zu den Vorjahren erhöht werden und in diesem Jahr erfreulicherweise
35 Personen an familienfremde ehrenamtliche Betreuer
vermittelt werden.
Schuldnerberatung
Die hohe Nachfrage nach Schuldnerberatung mit
mehreren Monaten Wartezeit, setzte sich auch in
2012 fort. Um dieses aufzufangen, wurde im Oktober
eine zusätzliche halbe Stelle eingerichtet. Diese wurde von einer Mitarbeiterin besetzt, die bereits seit Jahren halbtags in dem Sachgebiet tätig ist, sodass eine
Einarbeitszeit entfiel.
Kulturamt
Kultur in ihren zahlreichen Facetten zu ermöglichen und zu fördern
ist ein zentrales Anliegen des Kulturamtes der Stadt Pforzheim.
Neben der Vergabe von Zuschüssen an Dritte sowie dem Betrieb der
städtischen Museen, des Stadtarchivs und des Reuchlinhauses, initiiert und organisiert das Kulturamt
Veranstaltungen, häufig auch in Zusammenarbeit mit verschiedenen
Kooperationspartnern.
Für die „Woche der Brüderlichkeit“ vom 11.03. bis zum 18.03.12
hatten Christen, Juden
und Muslime wieder ein hochkarätiges und abwechslungsreiches Programm gemeinsam mit
dem Kulturamt zusammengestellt.
Die Woche stand dieses Jahr unter
dem Motto:
„Verantwortung für den Anderen
aus biblischer Sicht“ - Erinnerungen an 60 Jahre Woche
der Brüderlichkeit“.
Sämtliche der zahlreichen Programmpunkte waren sehr gut besucht.
Eine Nacht lang Tanz, Theater, Musik, Kunst und Performances: Am
Samstag, 28. April 2012 veranstaltete die Stadt Pforzheim die dritte
stadtweite Kulturnacht. Es wur-
den rund 1.500 Tickets verkauft.
Ob in den Schmuckwelten, im
Schmuckmuseum, im Kulturhaus
Osterfeld, in der Pforzheim Galerie, im Stadttheater oder an vielen
anderen Orten der Stadt, – in dieser Nacht hielten die Pforzheimer
Kulturinstitutionen ihre Tore bis in
die frühen Morgenstunden geöffnet
und baten ein attraktives und überraschendes Programm.
Am Internationalen Museumstag, der am 20.05.2012 unter dem
Motto: „„Welt im Wandel – Museen im Wandel“ stattfand, präsentierte sich die große und vielseitige
Pforzheimer Museumslandschaft
mit Sonderprogrammen für die
ganze Familie.
Vom 11.05. – 28.07.2012 fand
das
Kulturfestival
„MIX
VERSTEH`N“ statt.
Ein Veranstaltungsprogramm mit
etwa 100 Veranstaltungen, getragen
von 70 Veranstaltern und realisiert
von rund 700 Mitwirkenden: Das
Interkulturelle Kulturfestival MIX
VERSTEH’N ging Ende Juli nach
einer Fülle von Ausstellungen, Gesprächen und Aktionen zu Ende.
Die lange Laufzeit und die Fülle
und Diversität der Veranstaltungen
wurden bewusst gewählt, um sehr
unterschiedliche Menschen ansprechen zu können, um das Thema
Interkultur aus verschiedenen Perspektiven betrachten und erleben
zu können, und schließlich um den
Sommer mit seinen open-air-Möglichkeiten zu nutzen.
Eingebunden waren neben den großen und kleinen Kulturträgern in
Pforzheim vor allem Migrantenvereine, deutsch-ausländische Gesellschaften, Kirchen, Schulen, soziale
Träger und andere Einrichtungen.
Initiator und Organisator waren das
Kulturamt und die Integrationsbeauftragte der Stadt Pforzheim.
Ein so breit getragenes Festival
ist etwas sehr seltenes. Es ist keine weitere Kommune bekannt, die
sich bisher so umfassend und vielseitig mit dem Thema Interkultur
befasst hätte. Dabei ist die kommunale Ebene von entscheidender
Bedeutung, denn, wie Integrationsministerin des Landes Bilkay Öney
in einem Grußwort für das Festival
schreibt: “Integration geschieht vor
Ort, in der Kommune.”
Um den Spannungsbogen über die
gesamte Laufzeit aufrecht zu erhalten, waren Höhepunkte zu Beginn,
in der Mitte und am Schluss des
Festivals platziert. So etwa wurde
es in der Ausstellung “Haus der
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Biografien” im denkmalgeschützten Pitzmann & Pfeiffer-Bau vor
großem und gemischtem Publikum
von Oberbürgermeister Gert Hager
eröffnet. Wie in dieser Ausstellung,
so stand insgesamt der einzelne
Mensch mit seiner Geschichte und
seinen Fähigkeiten im Mittelpunkt
der Veranstaltungen.
Weit über 1.000 Besucher kamen
ins “Haus der Biografien”, das sieben Lebensgeschichten von Pforzheimer Bürgerinnen und Bürgern
mit Migrationshintergrund gewidmet
war. . In Filmporträts, Interviews,
Fotosequenzen und Installationen
erzählten die Zeitzeugen von ihren
schicksalhaften Lebenswegen und
von der Migration ihrer Familien,
die als Vertriebene, Gastarbeiter,
Spätaussiedler und Flüchtlinge nach
Pforzheim kamen.
Viele Schulklassen, Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Integrationskurse, Familienzentren und andere, nicht unbedingt typische Museumsbesucher, fanden den Weg in
diese einzigartige Ausstellung.
Ebenso gut besucht war die Ausstellung im Stadtmuseum “Betracht-ungen” von
Eva Vogt, die wegen des anhaltenden Interesses nach Ausstellungsende im Kollmar & Jourdan-Gebäude verlagert wurde.
Sehr erfolgreich und für Mitwirkende wie Zuschauer gleichermaßen bewegend waren die drei Stage-enter-Aufführungen im Großen
Haus des Theaters “Eine Odyssee”:
Rund 1.200 Menschen sahen das
pfiffig und professionell inszenierte Stück, das von Jugendlichen mit
und ohne Migrationshintergrund
gespielt wurde, eine bleibende und
prägende Erfahrung für die jungen
Schauspieler.
In der Mitte des Festivalzeitraums
wurde ein ganz anderes Highlight
geboten, ein interkulturelles Buffet,
dazu Tanz und Musik auf der Bühne- und viel Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Erstmals präsentierten sich dabei Menschen aus Kuba, Indien und Eritrea.
Etwa 3.000 Menschen strömten an
diesem Samstag auf den Marktplatz.
Weitere Höhepunkte mit viel Publikum waren das Sommerfest der Fatih Moschee, zu dem diesmal viele
neue Besucher kamen, das “Fest
der Missionen”, die von mehreren Kirchen getragene Ausstellung
“Weltethos” und “kultura mixta” in
der Volkshochschule.
Die „ Begegnung im Stadtgarten“
am 08.07.12, wurde im Zuge des
Kulturfestivals zu einer Begegnung
der Kulturen.
Sehr positiv bewerteten die Veranstalter insgesamt die Beteiligung
der Schulen.
An einem Aktionstag präsentierten
einige von ihnen ihre Aktivitäten
zum Thema Interkultur. Darüber
hinaus waren Schüler und Schulklassen in eine ganze Reihe von
Projekten aktiv eingebunden.
Das Kulturamt hat sich hohe Ziele
gesteckt. Das Festival sollte Denkanstöße zum Thema Interkultur und
dem Zusammenleben in einer vielkulturellen Gesellschaft liefern. Es
sollte neue Kooperationen schaffen
und Netzwerke bilden, die auch
über die Festivalzeit hinaus belastbar sein können. Deshalb wurde
sehr viel Wert darauf gelegt, Vereine und nicht-professionelle Kulturveranstalter einzubinden und neue
Wege zu gehen. Und schließlich
sollten über das übliche Kulturpu-
blikum hinaus neue Zielgruppen erreicht werden, Menschen, die unter
anderem über die Kultur ihren Weg
in die Mitte der Gesellschaft finden.
Darauf folgtender „Tag des offenen
Denkmals“ am 09.09.12.
Mit dem traditionsreichen Brötzinger Samstag fand am 29.09.12 von
14 bis 19 Uhr wieder ein besonderes
Fest für die ganze Familie statt. Die
Veranstaltung zeichnete sich durch
ihr vielfältiges kulturelles Angebot aus. Die im idyllischen Stadtteil Brötzingen ansässigen Gruppen, Vereine, Kulturinstitutionen,
Musikkneipen und Einzelhändler
hatten wieder ein attraktives Programm mit Figurentheater, Musik,
Literatur, Tänzen, Ausstellungen,
Führungen sowie sportlichen und
handwerklichen Darbietungen zusammengestellt. Für Kinder gab
es spezielle Mitmachaktionen und
Kreativangebote.
Seit Jahren führt das Kulturamt die
Figurentheatertage durch. Diese sehr beliebte Veranstaltungsreihe fand in der Zeit vom 04.10
– 06.12.12 im Reuchlinhaus statt.
Die Aufführungen der aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten
Bühnen fanden jeweils donnerstags statt. Um der großen Nachfrage - insbesondere von Kindergartengruppen und Schulklassen
-nachkommen zu können, wurden
bei einigen Stücken Zusatzvorstellungen angeboten. Bei insgesamt
16 Aufführungen konnten rund
1.550 Kinder, im Alter von 3 bis
10 Jahren, für das Figurentheater
begeistert werden.
Am 17.11.2012 wurde das World
War II Memorial von Peter Jacobi
vor der Ev. Stadtkirche aufgestellt
und eingeweiht.
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Das Kulturamt hat nachfolgende
Ausstellungen im Jahr 2012 durchgeführt:
Stadtmuseum
17.03. – 15.04.2012 „Zwischen Kommen und Gehen…
und doch Bleiben“
26.04. – 03.06.2012 „Be-tracht-ungen“
17.06.2011 – 07.10.2012
„900 Jahre Baden“
21.10.2012 – 17.02.2013
„Spielräume- 25 Jahre Figurentheater Raphael Mürle“
Pforzheim Galerie
02.12.2011 – 01.04.2012 „Die Seele der Dinge – Der Designer
Günter Horntrich
11.12. 2011- 29.01.2012
Helmut Roller
20.04.12 – 01.05.2012
Blackport Design Kollektiv
20.05.12 – 08.09.2012 Raum ermessen
22.09.12 – 13.01.2013
„Die Inszenierung der Natur“
Schmuckmuseum Pforzheim
1) Sonderausstellungen und
Begleitprogramme: Serpentinadie Schlange im Schmuck der
Welt
Sonderausstellung anlässlich des
Jubiläums »50 Jahre Reuchlinhaus«
26. November 2011 bis 26. Februar
2012, Eröffnung Freitag, 25. November, 19 Uhr
Debut im Schmuckmuseum
Pforzheim – junge Schmuckdesignerinnen stellen aus
3. Februar bis 11. März 2012,
Eröffnung Donnerstag, 2. Februar,
19 Uhr.
Einmal im Jahr und 2012 bereits
zum fünften Mal hatten Absolventen des Studiengangs SOdA
(Schmuck und Objekte der Alltagskultur) an der Hochschule Pforzheim die Gelegenheit, in der modernen Sammlung des Schmuckmuseums auszustellen. Elena Belmann,
Isabel Mania, Yasukata Okamura
und Michaela Prange waren ausgewählt, ihre Abschlussarbeiten zu
präsentieren. Sie haben ihr Studium
im Wintersemester 2010/11 oder
im Sommersemester 2011 bei den
Professoren Christine Lüdeke und
Andreas Gut abgeschlossen.
Transit - Schmuck aus Israel
16. März bis 3. Juni 2012, Eröffnung Donnerstag, 15. März, 19 Uhr
Eröffnung im Rahmen der »Woche
der Brüderlichkeit«
Die Ausstellung gab einen Einblick
in den aktuellen Schmuck aus Israel: in die
Besonderheiten im israelischen
Schmuckschaffen und die Unterschiedlichkeit zur
mitteleuropäischen Schmuckszene.
Die politische Situation ist auch
im Schmuckschaffen Thema. Viele
Künstler beschäftigen sich jedoch
nur wenige Jahre mit Schmuck und
wechseln dann in andere Disziplinen. Die langjährige Tradition des
zeitgenössischen Schmucks dokumentierten drei Künstlerinnen
aus der Lehrergeneration. Zehn
Künstler aus der jungen Generation
zeigten mit ihrer Auffassung von
Schmuck die Vielfalt der Positionen. Kurator der Schau war Jürgen
Eickhoff. Dazu fand ein abwechslungsreiches
Veranstaltungsprogramm statt.
Weltsprache Ornament – streng
gezackt und schön verschnörkelt
23. Juni bis 30. September 2012,
Eröffnung Freitag, 22. Juni, 19 Uhr
(Im Rahmen des Festivals »Mix
versteh’n« des Kulturamtes der
Stadt Pforzheim)
Ornamentale Gestaltungsformen
gehören zu den frühesten Zeichen
menschlichen Kulturschaffens. Angefangen mit einfachen Ritzungen
auf Fundstücken, über in sich verschlungene Linien bis hin zu barockem Überschwang sind Ornamente
auch im Schmuck zu finden. Die
Ausstellung zeigte die Vielfalt der
ornamentalen Ausdrucksformen im
Schmuck aus dem abendländischeuropäischen Raum, den Formenreichtum im Orient oder die Pracht
des indischen Subkontinents. Es
wurden die verbindenden Elemente
der Ornamentik untersucht, die in
allen Kulturen und Epochen auftauchen und sich zu einer »Weltsprache Ornament« zusammenfügen.
Begleitend fand ein umfangreiches
Veranstaltungsprogramm statt.
100 Jahre Zunft Pforzheim
Schmuck + Gestaltung
21. September bis 11. November
2012, Eröffnung Donnerstag, 20.
September, 19 Uhr
1912 wurde die erste der beiden Traditionszünfte für Goldschmiede in
Pforzheim gegründet, die später unter dem Namen »Turm Pforzheim«
firmierte. Ihr Ziel war es, sich in
künstlerischer und handwerklicher
Beziehung gegenseitig zu unterstützen. Dies galt auch für die einige
Jahre jüngere »Zunft Jungkunst«.
Von beiden gingen wichtige Impulse für die künstlerische wie industrieorientierte Schmuckgestaltung
aus, Künstlerpersönlichkeiten wie
Theodor Wende oder Reinhold Reiling waren aktive Mitglieder. 2003
gingen die zwei Vereinigungen in
der »Zunft Pforzheim Schmuck
+ Gestaltung« auf. Neben einem
Rückblick widmete sich die Aus-
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stellung auch den heutigen Mitgliedern und ihren Werken.
Schaumgeboren und sagenumwoben – Schmuck aus Perlen
26. Oktober 2012 bis 27. Januar
2013, Eröffnung Donnerstag, 25.
Oktober, 19 Uhr
Hauptausstellung mit hochkarätigen Leihgaben der Qatar Museums Authority, der GulbenkianStiftung in Lissabon, Tiffany und
anderen
Äußerst selten und damit unendlich
kostbar waren Perlen stets Gegenstand von
Begehrlichkeiten. Bereits im Altertum wurde im persischen Golf
nach Muschelvorkommen mit bester Perlenqualität gefischt. Mit der
Eroberung Persiens durch Alexander den Großen gelangten sie nach
Europa. Mythen und Geschichten
ranken sich um sie, stand die Perle
doch einerseits für zügellose Luxussucht, andererseits für die Reinheit Mariens. Von der Antike bis
in die jüngste Zeit sind Perlen aus
dem Schmuck nicht wegzudenken.
Historische und aktuelle Beispiele
zeigten Vielfalt und Kunstfertigkeit der Verwendung von Perlen im
Schmuck.
In Kooperation mit dem WSPTourismusmarketing wurde eine
Übernachtungspauschale angeboten, und es fand ein umfangreiches
Begleitprogramm statt.
2) Veranstaltungen
Zur »dritten pforzheimer kulturnacht« am Samstag, 28. April
lautete das Programm »Snapshots
im Schmuckmuseum«. In diesem Zusammenhang wurden bewegte Lichtinszenierungen von
Kurt Laurenz Theinert im und am
Reuchlinhaus gezeigt, es gab eine
Licht-Klang-Performances
vom
Duo Hammerhaus mit »Visual Piano«, Schatzsuche mit Schmucki der
Perlsau und dem Figurentheater
Raphael Mürle, eine Führung durch
die Dauerausstellung: »Schmuck
für Momente«, eine Live-Print-Aktion »Souvenir Deiner Heimat(en)«
und Schaugoldschmieden mit Meistern der Zunft Pforzheim Schmuck
+ Gestaltung.
Der Internationalen Museumstag
am Sonntag 20. Mai stand unter
dem Motto »Welt im Wandel – Museen im Wandel«. Das Schmuckmuseum stellte dafür ein Programm
mit dem Titel »RingDinge – 5.000
Jahre Schmuckgeschichten rund
um den Fingerring« zusammen –
von SingleWheel-Artistik von Tom
Birringer über eine Schatzsuche mit
Schmucki der Perlsau oder einem
Ring-Workshop und Wettbewerb
für Kinder bis hin zu einer Führung
in Begleitung der Hula-Hoop-Tänzerin Andrea Engler.
Zum siebten Mal fand am Wochenende vom 30. Juni und 1. Juli die
Verkaufsausstellung »Lust auf
Schmuck« statt, initiiert und organisiert von den Schmuckdesignerinnen Irene Bruckmann, Traudel
Hennig und Christine Risch Ferreira.
Ebenfalls in Zusammenarbeit mit
Irene Bruckmann, Traudel Hennig und Christine Risch Ferreira
fand am 2. Adventswochende, dem
8. und 9. Dezember, zum fünften
Mal die »Schöne Bescherung«
statt, eine vorweihnachtliche Verkaufsausstellung für Schmuck,
Designobjekte und Delikatessen; erstmalig in Kooperation mit
CREATE!PF, einer Initiative der
WSP-Kreativwirtschaft.
Über das ganze Jahr verteilt und
noch bis zum 10. Januar 2013 fanden im PZ-Forum Vorträge von
Kunsthistorikerin Claudia Baumbusch statt, die einzelne Epochen
der Kunstgeschichte ausgehend
von Exponaten des Schmuckmuseums plastisch machten. Begleitend
dazu wurden im Schmuckmuseum
Sonntagsführungen angeboten, die
sich an den jeweiligen Vortragsschwerpunkt anlehnten.
Schmuck- und Technisches Museum haben sich beim SWR4Hörerfest in Karlsruhe am 16.
September mit jeweils einem Stand
beteiligt, mit Vorführung einer Kettenmaschine.
3) Museumspädagogik
Führungen und gebuchte
Workshops
Führungen für Erwachsene haben 369mal stattgefunden, darunter 50 öffentliche Führungen an
den Sonntagen. 20 davon waren
allgemeine Führungen durch die
ständige Sammlung, 30 mit Themenschwerpunkten (Jagdschmuck;
Horror vacui – mit Ornament und
Farbe auf der Flucht vor der Leere;
Götter, kaiserliche Hoheiten, gestrenge Bürger - Bildnisdarstellungen im Schmuck; Von Leben und
Tod - Symbole der Hoffnung und
Vergänglichkeit im Schmuck; Mythos Gold - 5000 Jahre Schmuckgeschichte im Schmuckmuseum
Pforzheim; Glücksbringer, Talisman und Amulett - Schmuck in
seiner Heilsbringenden Bedeutung; Serpentina – die Schlange
im Schmuck der Welt; Transit Schmuck aus Israel; Weltsprache
Ornament; Musikalische Sonntagsführung zur Sonderausstellung
Weltsprache Ornament; 100 Jahre
Zunft; Schaumgeboren und sagenumwoben - Schmuck aus Perlen)
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Führungen für Kinder, Schulklassen oder Studenten gab es 40, darunter drei kostenlose öffentliche
und zwölfmal die Schatzsuche mit
Schmucki der Perlsau in Kooperation mit dem Figurentheater Raphael
Mürle, jeweils unterstützt vom Museumsförderverein ISSP.
Goldstadtwalk mit rund 400 Erstsemestern
Fünfzehnmal wurden Workshops
im Rahmen eines Kindergeburtstags im Museum gebucht.
Offene Workshop-Angebote
Mit den Schmuckdesignerinnen
Monika Dengler und Traudel Hennig wurden 22 Schmuckworkshops
für Kinder und Jugendliche angeboten, elf davon im Rahmen der
ARGE Kinder & Jugendkunst in
Pforzheim sowie in Kooperation
mit dem Kulturhaus Osterfeld.
Angebote für Kitas und Schulklassen
»Schmuckfieber« – eine Kombination aus Führung und Workshop
für Schulklassen und Kindergartengruppen – haben Claudia Baumbusch und Regine Landauer 56mal
durchgeführt.
Das vom Kulturamt geförderte
»Menuk«-Projekt – für das Schulfach Mensch-Natur-Kultur – von
der Kunsthistorikerin Claudia
Baumbusch und der Designerin Regine Landauer wurde 2012 mit 42
Veranstaltungen fortgesetzt.
Siebenmal haben Pädagogenfortbildungen stattgefunden, in Kooperation mit dem Amt für Bildung
und Sport in Pforzheim, dem Seminar für Didaktik Pforzheim sowie
dem Regierungspräsidium Karlsruhe.
Zehn Schulklassen nahmen am Projekt »Von der Idee zum Produkt:
Was hat Schmuck mit Physik zu
tun?« teil. Im Zusammenhang damit fanden im Schmuckmuseum
und bei Kooperationspartnern rund
60 Exkursionen statt.
Im Rahmen von »Kitas auf Museumstour« waren 14mal Gruppen auch im Schmuckmuseum.
Die Ergebnisse des Projekts waren
vom 21. Mai bis zum 25. Juni im
Technischen Museum zu sehen. Initiiert wurde das Projekt von Renate Engler, damals Fachberaterin für
Kindertagesstätten beim Amt für
Bildung und Sport der Stadt Pforzheim. Gemeinsam konzeptioniert
hat sie es mit dem städtischen Museumspädagogen Horst Frisch und
den freien Museumspädagoginnen
Claudia Baumbusch und Regine
Landauer, die es auch umsetzen,
sowie mit dem Schmuckmuseum.
Finanziert wird »Kitas auf Museumstour« von Kulturamt, Amt für
Bildung und Sport und Schmuckmuseum.
»Kulturwerk – neue Wege zum
Job« ist ein Projekt für Arbeitslose von Q-Prints & Service im Auftrag von ARGE Jobcenter und dem
Kulturamt gemeinsam mit Claudia
Baumbusch und Regine Landauer,
das im Rahmen des Bundesprogramms »Perspektive 50Plus«
unterstützt wurde. Die Projektteilnehmer haben 13 Einheiten im
Schmuckmuseum absolviert und
die Ergebnisse dort anschließend in
einer Ausstellung präsentiert.
4) Mitgliedschaften,
Kooperationen, Auszeichnungen
und Besucherzahlen
Das Schmuckmuseum ist Mitglied
beim Oberrheinischen Museum-
spass und Akzeptanzstelle der
SchwarzwaldCard sowie Partner
von Kulturland Baden-Württemberg. Medien- bzw. Kulturpartner
sind die Pforzheimer Zeitung und
der SWR2. Durch das WSP-Tourismusmarketing war das Schmuckmuseum auf der Verbrauchermesse
CMT in Stuttgart sowie den Fachmessen ITB in Berlin und dem
RDA-Workshop in Köln sowie in
einem Gemeinschaftsstand von
Pforzheim auf der Midora in Leipzig präsent. Auf der CMT hatte das
Schmuckmuseum zum zweiten Mal
einen eigenen Stand auf der »KulturReisen«. Ebenfalls präsent war
das Haus gemeinsam mit Kulturamt
und WSP auf der Verbrauchermesse MomenTour in Pforzheim. In
Kooperation mit der TourismusMarketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) und der DZT war
das Schmuckmuseum in folgenden
Auslandsmärkten vertreten: Belgien, Frankreich, Großbritannien, Japan, Niederlande, Russland sowie
allgemein mit einem englischsprachigen Salesguide.
Vom 29. Juni bis zum 2. September
war im Goldmuseum in Taipeh
eine Ausstellung über zeitgenössischen Schmuck zu sehen, »Contemporary Metal Crafts«. Gezeigt
wurden rund 330 Exponate aus dem
Schmuckmuseum Pforzheim, etwa
80 des Studiengangs Schmuck und
Objekte der Alltagskultur an der
Hochschule Pforzheim und circa
90 aus den drei Ausbildungszweigen der Goldschmiedeschule mit
Uhrmacherschule Pforzheim. Es
war das erste Mal, dass heutige
Schmuckkunst aus Deutschland in
diesem Umfang in Taiwan gezeigt
wurde, noch dazu in einem mit 1,5
Millionen Besuchern pro Jahr so
frequentierten Museum. Entstanden ist das Projekt aufgrund der
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Initiative des Goldschmieds und
Unternehmers Weng Mong Ruan,
der die Ausstellung im Auftrag des
Goldmuseums kuratiert hat. Eine
Kooperation zwischen ihm und den
beiden Museen besteht bereits seit
2010. Der Goldschmiedemeister
hat lange Zeit in Nürnberg gelebt,
wo er unter anderem Innungsobermeister war. Ihm liegt am Herzen,
die gestalterische und handwerkliche Qualität zeitgenössischen
Schmucks aus Deutschland in Taiwan zu präsentieren.
November im Schmuckmuseum
gezeigt.
Der
Förderpreis
»Junge
Schmuckkunst im Museum« von
ISSP ging in diesem Jahr an die
Schmuckdesignerin Denise Julia
Reytan. Darüber hinaus hat der
Verein weiterhin die Museumspädagogik des Hauses unterstützt.
Das Schmuckmuseum erhielt 2012
insgesamt 36 Geschenke im Wert
von 57.779 €.
Die Initiative CREATE!PF von der
WSP hat in Kooperation mit der
Hochschule Pforzheim zum vierten
Mal den Young European Talents
Workshop durchgeführt. In diesem
Jahr war das Motto »No Gold Please«. In einem viertägigen Workshop haben angehende Schmuckdesigner des Royal College of Art
in London und des Studiengangs
Schmuck und Objekte der Alltagskultur der Fakultät für Gestaltung
an der Hochschule Pforzheim dafür
Ideen für die Verwendung innovativer Materialien im Schmuck erarbeitet. In Zusammenarbeit mit den
Pforzheimer Unternehmen Wieland
Dental und G.RAU untersuchen
die Studenten unter der Leitung
von Prof. Andreas Gut, auf welche
Weise in der Dental- und Medizintechnik eingesetzte Materialien,
wie zum Beispiel Zirkoniumdioxid
oder Memory Metall, zukünftig für
die Herstellung von Schmuck genutzt werden können. Die Ergebnisse wurden vom 17. bis zum 30.
Die Besucherzahlen haben sich
mit gut 33.000 leicht erhöht.
Das Team des Hauses besteht aus
vier Mitarbeitern in der Verwaltung, zweien in der Haustechnik
und rund 20 teils fest, teils geringfügig Beschäftigten im Aufsichtsbereich.
5) Schenkungen
6) Erwerbungen
Das Schmuckmuseum erwarb 2012
vier Schmuckstücke im Wert von
48.540,40 €.
7) Leihgaben
Insgesamt 344 Schmuckstücke wurden ausgeliehen und von
540.529 Besuchern gesehen.
27. September 2011 bis 15. Januar 2012: »Georg Dobler. Schmuck
1980-2010«, Museum Huelsmann,
Bielefeld
21. August 2011 bis 22. Januar
2012: »Glanz einer Epoche – Jugendstilschmuck aus Europa«, Institut Mathildenhöhe, Darmstadt
26. Februar bis 19. Juni: »Peter
Bauhuis – Simultanea«, Deutsches
Goldschmiedehaus, Hanau
7. bis 11. März: ITB Berlin
16. Juni bis 11. November: »Baden! 900 Jahre. Geschichten eines
Landes«, Badisches Landesmuse-
um Karlsruhe
28. Juni bis 7. September: »Annamaria Zanella/Michael Becker –
different stories/formal affinity«,
Deutsches Goldschmiedehaus Hanau
29. Juni bis 2. September: »2012
Exhibition of Contemporary German Metal Crafts«, Goldmuseum,
Taipeh/Taiwan
Technisches Museum der
Pforzheimer Schmuck- und
Uhrenindustrie
Im Jahr 2011 haben insgesamt rund
5.300 Gäste das Technische Museum besucht. Es haben 141 öffentliche Führungen stattgefunden, weitere 88 sind gebucht worden, davon
30 von Schulklassen. Außerdem
sind 36 Workshops gebucht, darunter vier Schulpraktika in Kooperation mit Q-Prints and Service. Dreimal haben Kinder ihren Geburtstag
im Technischen Museum verbracht
und unter Anleitung eines Goldschmiedemeisters mit ihren Geburtstagsgästen gesägt, gefeilt und
Ketten angefertigt.
Erstmals haben Kita-Erzieherinnen
in einem Workshop zusammen mit
dem Kitas-auf-Museumstour-Team
erarbeitet, wie ein Besuch mit
Fünf- bis Sechsjährigen im Technischen Museum gestaltet werden
kann. Die Ideen wurden bei drei
Besuchen von Kitakindern gleich
erfolgreich umgesetzt
Das Technische Museum ist in
das Lernwerkstatt-Projekt des
Schmuckmuseums „Von der Idee
zum Produkt: Was hat Schmuck
mit Physik zu tun?“ eingebunden.
Im Rahmen dieses Projekts und des
Faches NWT (Naturwissenschaft
84
und Technik) haben 2011 zehn
Schulklassen Einblick in die technischen Hintergründe der Schmuckund Uhrenproduktion erhalten, von
den Theodor-Heuss-Gymnasien in
Mühlacker und Pforzheim, vom
Kepler-Gymnasium Pforzheim und
vom Salzbach-Gymnasium Maulbronn. Für jede Klasse fanden eine
Führung und ein Workshop statt.
Im April verbrachte eine Klasse des
Köniz-Lebermatt-Gymnasiums in
der Schweiz eine Woche in Pforzheim, um die Schmuckstadt kennenzulernen. Nach einer Führung
im Schmuckmuseum und im Technischen Museum waren sie dort
täglich zu einem Workshop – und
davon so begeistert, dass sie sich
für 2013 gleich wieder angemeldet
haben. Als Dank spendeten sie dem
Haus von sich aus als Aufwandsentschädigung 350 Euro.
Das Programm der „dritten pforzheimer kulturnacht“ stand unter
dem Motto „Einfach genial – Sternstunden der Technikgeschichte“.
Dabei wurden kostenlose Führungen und herzhaftes Buffet angeboten.
Am Internationalen Museumstag
am 20. Mai wurde eine Ausstellung
zum Projekt „Kitas auf Museumstour“ eröffnet und die Ergebnisse
daraus vorgestellt. Im Dialog mit
Erwachsenen zeigten Kinder unter
dem Motto „Kitakinder im Technikfieber“ ihre technisch-künstlerischen Vorgehensweisen. Außerdem
gab es kostenlose Führungen.
Im März, Juli und November hat
jeweils ein Hobby-Schmuckkurs
vom
WSP-Tourismusmarketing
mit drei Goldschmiedemeistern aus
dem Technischen Museum stattgefunden.
Am 25. Mai war sogenannter Orchideentag, an dem Schulreferendare geschult wurden. Unter dem
Motto „Dem Designer auf der
Spur“ gab es jeweils eine Führung
im Schmuckmuseum und im Technischen Museum und dort anschließend einen Workshop zum Thema
„Vom Draht zur Kette“.
Gemeinsam mit dem Schmuckmuseum nahm das Technische Museum am 16. September am SWR4Hörerfest in Karlsruhe teil. Für die
Besucher wurde eine Kettenmaschine vorgeführt.
Reuchlinhaus
Ausstellungen siehe Kulturamt/
Kunstverein/Schmuckmuseum
Pforzheim (SMP)
Begegnung im Stadtgarten
08.07.2012
25.WM Vorderlader
12.08.2012
Verkaufsausstellung „Schöne Bescherung“
08. und 09.12.2012
(siehe auch SMP)
Ausstellungseröffnung für Loftauktion
16.11.2012
Loftauktion
02.12.2012
Insgesamt wurden 102 Veranstaltungen durchgeführt, an denen
11.954 Gäste teilnahmen:
Besondere Veranstaltungen im
Reuchlinhaus:
Goldstadtwalk
19.03.2012, 01.10.2012
12 Feier BM a.D. Fritz Wurster
12.02.2012
3. lange Kulturnacht Pforzheim
(siehe auch SMP)
28.04.2012
Internationaler Museumstag (siehe
auch SMP)
Veranstaltungen im Rahmen des
Masterplans
07.05, 23.05, 20.06.2012
Konzert „Musik aus dem FF“
21.07.2012
Verkaufsausstellung „Lust auf
Schmuck“
30.06., 01.07.2012 (siehe auch
SMP)
24
16
28
1
8
1
6
Vorträge und Ausstellungs-
eröffnungen
Empfänge und Feiern
Figurentheateraufführun-
gen
Tagungen, Seminare und Sitzungen
Konzert
Sonderführungen
Workshop
Events
Eine der beiden Skulpturen von
Peter Jacobi im Stadtgarten wurde
dort abgebaut und vor der Stadtkirche installiert.
Für Präsentationen und Besucherinformationen wurde im November
ein Bildschirm installiert. Es wurden 14 neue Stell-Präsentationswände angeschafft.
Auf dem Dach des Reuchlinhauses
wurden Solarzellen montiert.
85
Archäologischer
Schauplatz Kappelhof
Der Archäologische Schauplatz
Kappelhof in der Altstädter Straße
26 wird als Außenstelle des Stadtmuseums in Brötzingen geführt,
und entstand in Folge archäologischer Grabungen zwischen 1989
und 1991, welche durch den Bau
des „Haus am Kappelhof“ auf einem ehemaligen Parkplatz notwendig wurden.
Das im September 1995 an die Öffentlichkeit übergebene Museum
im Untergeschoss des Hauses liegt
abseits der Stadtmitte in der Nähe
der Altstädter Kirche, was für einen
Museumsstandort nicht ideal ist.
Dennoch ist das dortige Kulturgut
für die Stadtgeschichte sehr wichtig, führen doch Teile der konservierten Mauerreste bis in die Gründungszeit der Stadt etwa um 90 n.
Chr. zurück.
Die Anlage ist für Besucher jeweils
sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Besuche von Gruppen außerhalb dieser Öffnungszeit werden
aber jederzeit ermöglicht. Dies ist
nicht zuletzt für die zahlreichen
Schulklassen von Bedeutung, die
den Schauplatz das Jahr über besuchen. Die museumspädagogische
Betreuung reicht dabei von Gruppenführungen über Spielaktionen,
Kindergeburtstage und Vorträge bis
zu Aktionen mit Kindertagesstätten.
Aufgrund umfangreicher Tiefbauarbeiten auf dem Vorgelände des
Hauses, die schon im Jahre 2011
begannen und bis in das Jahr 2012
reichten, wurde die vor dem Museumseingang aufgestellte Jupitergigantensäule abgebaut. Obwohl die
Bauarbeiten seit längerem beendet
sind, konnte die Säule witterungsbedingt bis jetzt nicht wieder errichtet werden und so fehlt dem
Museum bis heute sein sonst weithin sichtbares Erkennungszeichen.
Im Berichtsjahr wurde die Zusammenarbeit mit dem Römermuseum in Remchingen intensiviert. Es
sind gemeinsame Ausstellungen
geplant, die auch weitere regionale
Museen wie z. B. das Keltenmuseum Hochdorf mit einschließt. Von
dieser Zusammenarbeit erwarten
wir einen gegenseitigen Austausch
von Besuchergruppen und damit
eine Steigerung der Besucherzahlen.
An den regulären Öffnungstagen
wurden 1466 Besucher gezählt.
Außerhalb dieser Zeiten besuchten
70 Schulklassen mit 1498 Schülern
und 22 Kitagruppen mit 267 Kindern den Schauplatz. Weiterhin waren 25 sonstige Besuchergruppen
mit zusammen 745 Interessierten
zu Führungen, Kindergeburtstagen
und Spielaktionen oder zur Kulturnacht am 28. April am Kappelhof,
insgesamt also 3976 Besucher.
Museum Johannes Reuchlin
Das Jahr 2012 war das vierte Betriebsjahr des Museums Johannes
Reuchlin.
Besucherzahlen:
Die Besucherzahlen waren in 2012
nochmals rückläufig, blieben aber
doch auf einem befriedigenden Niveau. Nach der Besucherstatistik
wurden vom Januar bis Jahresende
2012 1.908 Einzel­besucher gezählt.
Außerdem besuchten im Rahmen
von museumspädagogischen Führungen 10 Gruppen mit zusammen
238 Schülern und Lehrern sowie
im Rahmen der von der Tourist-
Information vermittelten Sonder­
führungen 379 Besucher das Museum. Insgesamt wurden somit im
Jahr 2012 2.525 Personen als Museumsbesucher gezählt (zum Vergleich 2011: 3.661 Besucher).
Der Rückgang ist vor allem auf
eine sinkende Nachfrage von Seiten regionaler Besucher­gruppen
nach dem anfänglichen Ansturm
zurückzuführen. Die Frequenz auswärtiger Gruppen blieb dagegen
stabil. Das im Museum ausliegende Gästebuch belegt, dass Besucher
weiterhin aus der Ferne kommen
und das Museum ein Besuchermagnet für den Qualitäts­tourismus ist.
Öffnungszeiten:
Die Öffnungszeiten (Montage und
Freitage 15-18 Uhr sowie Sonntage
12-17 Uhr) blieben unverändert.
Betrieb:
Für den Betrieb des Museums ist
weiterhin das Kulturamt der Stadt
Pforzheim verantwortlich; Ansprechpartner sind Frau Angelika
Müller-Tischer sowie Herr Dr. Christoph Timm. Der Verein Freunde
der Schloßkirche e. V. sowie die
Werner-Wild-Stiftung tragen die
laufenden Betriebskosten, die Stadt
übernimmt die Kosten der Aufsichtsführung entsprechend dem mit
der Firma Strube Museumsdienste
abgeschlossenen Vertrag.
Die Aufsicht im Museum wird durch
ein gemischtes Team von Hauptund Ehren­amtlichen gewähr­leistet:
Im Auftrag der Firma Strube waren
Frau Petra Pietsch, Frau Hilda Bonet, Frau Amal Danouche und als
„Springer“ Herr Frank Fischer und
Herr Dieter Pietsch tätig. Ehrenamtlich engagierten sich die Herren
Günter Beck, Gerhard Heinzmann,
Gerhard Lauff, Klaus Maischhofer
und Tomislav Rus (anstelle des 2011
ausgeschiedenen Franz Wagen-
86
blasst), die alle Mitglieder des Vereins Freunde der Schloßkirche e. V.
sind. Am 13. Dezember 2012 trafen
sich die haupt- und ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
auf Einladung des Kulturamts wie
in den Vorjahren zu einem Erfahrungs- und Informationsaustausch.
Öffentlichkeitsarbeit:
Im März 2012 kam das SWR„Landesschaumobil“ nach Pforzheim. Das Museum Johannes
Reuchlin wurde am 28. März im
SWR3-Abendprogramm
vorgestellt.
Seit dem 5. Juli 2012 weisen drei
Infostelen rund um die Schloßkirche auf das Museum hin, deren
Aufstellung im Rahmen eines neu
installierten innerstädtischen Fußgängerleitsystems erfolgte; der Verein Freunde der Schloßkirche e. V.
hat dankenswerterweise ie Finanzierung übernommen.
Am „Tag des offenen Denkmals“
am 9. September 2012 stellte das
Kulturamt anlässlich des Jubiläums
„900 Jahre Baden“ die Schloßkirche mit dem Museum Johannes
Reuchlin und den markgräflichen
Grüften in den Mittelpunkt.
Literarischer Radweg Nagold Calw – Pforzheim:
Überregional ist das Museum weiterhin in das Netzwerk „Literaturland Baden-Württemberg“ ein­
gebunden, das von der Arbeitsstelle für Literarische Museen betreut
wird und zugleich eine Informationsplattform bietet.
Am 15. Juli 2012 stellten die Partner des Netzwerks Literaturland
Baden-Württemberg den „Literarischen Radweg“ vor, der von Nagold über Calw nach Pforzheim
führt und am Museum Johannes
Reuchlin endet. Ein zugehöriger
Flyer ist im Museum und bei der
Tourist-Information erhältlich.
Denkmalschutz und
Denkmalpflege
Aufgabe und Nutzen der kommunalen Denkmalpflege
Der Bereich Untere Denkmalschutzbehörde gehört gemäß Denkmalschutzgesetz zu den kommunalen Pflichtaufgaben. Nach dem
Motto „Denk mal an die Zukunft“
trägt Denkmalpflege zur Stadt­
entwick­lung, Stadtqualität und Ressourcenschonung bei. Denkmalpflege kümmert sich um das Kulturerbe, um Ankerpunkte und Orte
kollektiver Erinnerung: Orte (in)
der Stadt, die Identität stiften, Flair
und Geschichtswert besitzen; Orte,
die dazu beitragen, dass wir uns zu
Hause fühlen; Orte, die Gäste und
Investoren willkommen heißen. Im
Zeitalter von Globa­lisierung und
Digitalisierung kommt dem Kulturerbe wachsende Bedeutung zu.
Aufgabe der Denkmalpflegerinnen
und Denkmalpfleger ist es, im Rahmen des gesetzlichen Auftrags als
sachkundige Anwälte des Kulturerbes zu fungieren und Ansprechpartner für die denkmal­pflegenden
Eigentümer zu sein.
Praktische Denkmalpflege/ Operatives Geschäft:
Der Schwerpunkt der Tätigkeit des
Städtischen Denkmalpflegers lag
wiederum eindeutig im Bereich
Bau­beratung, Koordination und
Genehmigungs­verfahren,
orientiert an den denkmalpflegerischen
Leitzielen
Substanzerhaltung,
denkmal­gerechte
Wert­erhaltung
und Nutzungsmodernisierung. Im
Berichtszeitraum (2012) sank die
Fallzahl gegenüber dem Allzeithoch von 2011 (137 Maßnahmen)
leicht auf nunmehr 115 Maßnahmen. Es gab dazu 11 Jour-fixe-Ter-
mine mit dem zuständigen Gebietsreferenten des Denkmalreferats im
Regierungs­präsidium Karlsruhe,
Herrn Dr. Rainer Laun. 25 Maßnahmen führten zur Ausstellung
einer Bescheinigung zur steuerlichen Sonder­abschreibung gemäß
§ 7 i Ein­kommens­steuergesetz
(EStG) durch die Untere Denkmalschutzbehörde; die be­scheinigten
abschreibungs­fähigen Baukosten
betrugen insgesamt 5.358.698
Euro. In dieser hohen Bescheinigungssumme spiegelt sich noch das
Allzeithoch des Vorjahres 2011, da
die Steuerbeschei­nigung oft mit einer abrechnungstechnisch bedingten Verzögerung ausgestellt wird.
Der Arbeits­umfang blieb damit
auch in diesem Jahr sehr hoch.
Insbesondere sind die folgenden
größeren
denkmalpflegerischen
Vorhaben hervorzuheben: Wandund Deckenrestaurierung der Aussegnungshalle auf dem Hauptfriedhof, Umbau der ehem. Villa H.
Kuppenheim (Wilferdinger Straße 6) zum Haus des Handwerks,
Fassadensanierung Goldner Adler
(Westliche 35), Fortsetzung der
Teilumnutzung zu Schulzwecken
und Fenstererneuerung Bleichstraße 81 (Kollmar & Jourdan-Gebäude), Dachsanierung der Wagenremise Huchenfelder Hauptstraße
165, Instandsetzung und Modernisierung u. a. der Wohnhäuser
Schwarzwaldstraße 25, Dammstraße 14, Friedenstraße 101, Kreuzsteinallee 39, Oberer Wingertweg
61, Gerwigstraße 57 und 73, Buckenbergweg 2, Fenstersanierung
Hohenstaufenstra0e 20. Weiterhin
denkmalpflegerisch begleitet wurden die Sanierung der Nordstadtschule, der Umbau des Emma-Jaeger-Bads zum Kreativzentrum und
die Restaurierung des historischen
Straßenbahn-Trieb­wagens Nr. 11.
87
Vorbereitet und begonnen wurde
die stadtarchäologische Grabung
auf dem ehem. Schulplatz („Rathaushof“), bei der im Spätherbst
ein ehemalige Stadtbegräbnisplatz
im Bereich des Dominikanerklosters aufgedeckt wurde; diese Grabung wird 2013 fortgeführt und
ausgedehnt.
Denkmalförderung:
Aus Mitteln des Notprogramms
Fachwerkhäuser gefördert wurde
die Instandsetzung und Moderni­
sierung des Fachwerkhäuser Felsenstraße 10 (zweite Rate) sowie
die Dachsanierung der Wagen­
remise Huchenfelder Hauptstraße
165.
Im Berichtszeitraum standen außerdem Haushaltsmittel zur Förderung privater denkmalpflegerischer
Maß­nahmen in Höhe von 18.450
Euro zur Verfügung; davon wurden
insgesamt 12 Maßnahmen gefördert und durchgeführt.
Denkmalverluste:
Das Schulgebäude des Hildagymnasiums wurde im Juli 2012 nach
fotografischer Dokumentation und
Bergung von fünf Wandmosaiken
abgebrochen.
Denkmalvermittlung, Öffentlichkeitsarbeit:
Der Tag des Offenen Denkmals am
9. September 2012 stand mit seiner
Akzentsetzung ganz im Zeichen
des Landesjubiläums „900 Jahre
Baden“. Die Schloßkirche mit der
markgräflichen Grablege im Stiftschor lockte Besucher in Scharen
an, ebenso der benachbarte Archivbau mit der historischen Landschaftsstube und der mittelalterliche Leitgastturm am Schloßberg.
Das Stadtmuseum zeigte parallel
dazu die Ausstellung „Auf den Spuren des badischen Fürstenhauses in
Pforzheim“.
Die traditionsreiche jährliche Informationsfahrt zum Thema „Denkmalpflege in Pforzheim“, eine Veranstaltung des Gemeinderats mit
interessierten Bürgern und Pressevertretern, fand am 4. Oktober
2012 zum 23. Mal statt und richtete die Aufmerksamkeit unter dem
Motto „die inneren Werte“ auf die
Mitwirkung von Restauratoren am
Beispiel von zwei aktuellen Vorhaben, der Modernisierung des „Hauses des Handwerks“ (Wilferdinger
Straße 6) und der Aussegnungshalle des Hauptfriedhofs.
Eine weitere Bronzetafel mit Informationen zur Baugeschichte kam an
der renovierten Fassade des „Wittelsbacher Hofs“ (Brettener Straße
11) hinzu.
Anlässlich des Landesjubiläums
von Baden-Württemberg erschienen 2012 zwei Bücher, in denen
Baudenkmale aus Pforzheim im
landesweiten Kontext gewürdigt
sind: das Buch „Architektur der
Fünfziger Jahre / Baudenkmale in
Baden-Württemberg“ präsentiert
die Matthäuskirche und die Jahnhalle, das Buch „Baden-württembergische Erinnerungsorte“ präsentiert den sog. Archivbau mit
der Landschaftsstube (Schloßberg
18), ein Fragment des abgebrochenen markgräflich-badischen Pforz­
heimer Residenzschlosses von
rechtshistorischer Bedeutung.
Ein Literarischer Radweg verbindet
seit Juli 2012 als umweltfreundliche
touristische Route verschiedene literarische Museen und Kulturdenkmale im Nagoldtal: den Zellerschen
Garten in Nagold, das HermannHesse-Museum in Calw, die St. Aureliuskirche mit Klostermuseum und
die Klosterruine St. Peter und Paul
in Calw-Hirsau sowie die Schloßkirche mit dem Museum Johannes
Reuchlin in Pforzheim.
Überregionale Mitwirkung:
Der Städtische Denkmalpfleger vertrat weiterhin die Stadt Pforzheim
in den Arbeitsgruppen „Kommunale Denkmalpflege“ des Deutschen
Städtetags und des Städtetags Baden-Württemberg sowie in der Arbeitsgruppe „Öffentlichkeitsarbeit“
beim Nationalkomitee für Denkmalschutz.
Bäuerliches Museum
Durch das Engagement der Mitglieder des Heimatvereins Eutingen,
die sonntags ehrenamtlich Aufsicht
machen, war das Bäuerliche Museum jeden Sonntag vom 1. April bis
28. Oktober 2012 von 14.00 Uhr
bis 17.00 Uhr geöffnet. Regelmäßig
wurden das ganze Jahr über zusätzlich Sonderführungen für Schulen/
Kindergärten, Besuchergruppen,
Geburtstage und interessierte Gäste
von Mitgliedern des Heimatvereins
Eutingen durchgeführt. Vor Beginn
der Museumssaison waren alle Aufsichtsführenden am 26. März 2012
im Bäuerlichen Museum zu einer
Schulungsführung mit Horst Frisch
vom Kulturamt der Stadt Pforzheim eingeladen. Es wurden auch
Informations-Karten
hergestellt,
die bei Fragen von Besuchern für
die Aufsichtsführenden hilfreich
sein können.
Mit der Sonderausstellung „Bäuerliche Kleidung – Alltagsgewand
und Sonntags-Staat“ sowie mit den
verschiedenen Aktionstagen war
das Bäuerliche Museum ein attraktives Ziel für Gäste aus nah und
fern.
88
Ein kurzer Überblick über das
Programm 2012
Zur Eröffnung am 1. April kam
Schäfer Paul Golderer mit seinen
Coburger Fuchs-Schafen und war
zusammen, mit dem Wäscheklämmerle-Schnitzen, besonders für die
jüngeren Gäste die Attraktion. Wer
wollte, konnte sich bei einer Führung die Ausstellungsstücke fachkundig und kurzweilig erläutern
lassen. Oder beim Spinnen zusehen
und gleich mal selbst probieren.
Selbst gebackener Kuchen und Getränke rundeten das vielfältige Angebot für die Museumsbesucher ab.
„Mit Feuer und Eisen“ - unter diesem Motto stand der diesjährige
Internationale Museumstag am 20.
Mai 2012. Im Park beim Museum
konnte man dem Schmied Klaus
Müller bei seiner schweißtreibenden Arbeit zusehen. An einem Amboss, geliehen aus der Werkstatt des
Kieselbronner „Raketenschmieds“
– im Bäuerlichen Museum gibt es
noch keinen – zeigte Schmiedemeister Klaus Müller, wie aus einem
Stück Metall mit sicherem Schlag
ein Gebrauchsgegenstand wird.
Auch für das leibliche Wohl war
gesorgt.
Höhepunkt beim Bienen-Tag am 1.
Juli 2012 war eindeutig das HonigSchleudern durch die Imker Gerhard Wackler und Bernhard Bräuner vom Pforzheimer Bienenzüchterverein.
Der frische Honig, angeboten auf
einem Stück Butterbrot, war heiß
begehrt. Bei Führungen wurde den
Besuchern beim Museums-Bienenstock das komplexe Leben der
geflügelten Helfer näher gebracht.
»Ohne Bienen keine Bestäubung,
keine Pflanzen, keine Tiere, keine
Menschen«, lautet ganz schlicht
die Einsteinsche Bienenformel. Die
Gefahr ist real. Denn derzeit beobachtet man ein Bienensterben.
Beim Aktionstag „Mosten von
Hand“, einer Kooperation des
Heimatvereins mit dem Obst- und
Gartenbau-Verein am Sonntag 30.
September 2012 wurde mit einer
Obstpresse die traditionelle Herstellungsweise leckeren Apfelsaftes
vorgeführt Als Lohn für die Mühe
konnte jeder sich dann frischen Saft
abfüllen und mit nach Hause nehmen.
werden.
Den Abschluss der Aktionstage
im Bäuerlichen Museum bildete
wieder das Sauerkraut-Machen.
Am Sonntag 28. Oktober 2012
wurde im Museum gehobelt und
gestampft was das Zeug hielt und
viele Gäste, die bereits im Vorjahr
das „Sauerkraut im Einmachglas“
kennen gelernt hatten, waren wieder da und machten mit. Bald zwei
Zentner Filderkraut wurden so verarbeitet und alle hatten viel Spaß.
Darüber hinaus präsentierte sich
erstmals die im September 2012
neu gegründete Klöppelgruppe des
Heimatvereins und führte diese alte
Handarbeitstechnik vor. Über den
Winter ist das Bäuerliche Museum geschlossen. Sonderführungen
können aber jederzeit über die Ortsverwaltung Eutingen oder den Heimatverein organisiert werden.
Es ist das Ziel des Heimatvereins
Eutingen, unser kulturelles Erbe zu
pflegen und für kommende Generationen zu bewahren. Die Aktionstage mit Vorführungen sind ebenso
wie die ehrenamtliche Aufsicht im
Museum ein wichtiger Bestandteil
dieser Arbeit. Daher gilt ein ganz
herzlicher Dank allen, die mitgemacht oder den Heimatverein unterstützt haben. Ebenso bei allen
Spenderinnen und Spendern von
Exponaten, die das Museum immer
weiter bereichern und attraktiver
machen.
Besucherzahlen 2012:
826 Personen
(Insgesamt mit
Sonderführungen und o.g. Sonderveranstaltungen)
7 Schulklassen mit insgesamt 150
Besuchern
Stadtarchiv/ Institut für
Stadtgeschichte
Im Berichtszeitraum war endlich
eine wirkliche Verbesserung der
Benutzungsbedingungen möglich:
Seit Januar 2012 ist der Lesesaal
donnerstags durchgehend von 9 bis
18 Uhr geöffnet, die Öffnungszeiten am Dienstag und Mittwoch (jeweils 9 bis 12 und 14 bis 16 Uhr)
blieben unverändert. Die Zahl der
Archivbenutzer ist 2012 abermals
um rund ein Viertel angestiegen,
während die Zahl der Archivbenutzungen leicht rückläufig war.
Das Aktenarchiv übernahm im
Berichtszeitraum insgesamt 125
Neuzugänge (126 laufende Meter).
Auch im Vorfeld der eigentlichen
Verzeichnungsarbeiten leisteten die
Mitarbeiter des Aktenarchivs einiges, etwa beim Erstellen von Abgabelisten, beispielsweise zu den Musterbüchern und sonstigen Unterlagen des Technischen Museums und
des Förderverein des Technischen
Museums, die insgesamt 26,5 Regalmeter füllen.
Im Bereich der Sammlungen bildeten die Zeitungsausschnittssammlungen (S 2/S 3) einschließlich der
Aktualisierung der korrespondierenden Excel-Tabellen, die Stadtgeschichtliche Sammlung (S 5) und
die Plakatsammlung (S 4) die Tätigkeitsschwerpunkte. Daneben gelangten vier Nachlässe ins Archiv,
darunter Unterlagen und Medaillen
des Pforzheimer Leistungsschwimmers und Olympiateilnehmers von
89
1936 Otto Claus.
Erstmalig und vollständig wurden in Augias eine umfangreiche
Sammlung von Feldpostbriefen
und Feldpostkarten aus dem Ersten
Weltkrieg (S 63) sowie eine Sammlung von Hofdrucksachen des badischen Fürstenhauses (S 23) verzeichnet.
Bedingt durch die vertretungsweise
Betreuung des Fotoarchivs kam im
Berichtszeitraum die Erforschung
spezifischer
stadtgeschichtlicher
Themen etwas zu kurz, immerhin
aber erschienen in den „Mitteilungen an die Mitglieder des Fördervereins des Stadtarchivs“ aus der
Feder von Harald Katz zwei kleinere illustrierte Artikel zu den Themen „Freilichtspiele Kräheneck
und „Feldpost im 1. Weltkrieg“.
Die vor wenigen Jahren endlich
„heimgekehrte“
Bissingersche
Münzsammlung fand 2012 eine adäquate Unterkunft in einem Münzschrank, der 11 000 Münzen Platz
bietet.
Die Bibliothek des Stadtarchivs
verzeichnete im Jahr 2012 einen
Zuwachs von 1483 Medieneinheiten. 83 Periodika werden von der
Bibliothek laufend gehalten.
Die Aufarbeitung der im Archiv zusammengeführten Bibliotheken des
Kunstvereins und der ehemaligen
Kunstgewerbeschule konnte 2012
zwar immer noch nicht beginnen
(die Schenkungsverträge mit dem
Kunstverein Pforzheim und der
Hochschule Pforzheim wurden erst
im März 2012 unterzeichnet), immerhin aber konnte im Berichtszeitraum die Finanzierung der Arbeiten
durch Drittmittel gesichert werden,
so daß die Inventarisierungs- und
Katalogisierungsarbeiten 2013 beginnen können.
Schneller als erwartet wurde der
lange gewünschte Online-Zugriff
auf den Katalog der Archivbibliothek Wirklichkeit: Seit Ende Februar 2012 arbeitet unsere Bibliothek
mit dem Bibliotheksprogramm
BIBDIA der BiBer GmbH, seitdem ist der Katalog der Archivbibliothek über die Homepage des
Archivs möglich – eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Archivbenutzer und
zugleich eine erhebliche Arbeitserleichterung.
Die Qualität der Bestände der Archivbibliothek bestätigte sich einmal mehr: Das Badische Landesmuseum Karlsruhe zeigte bei der
großen Landesausstellung „900
Jahre Baden“ eine Reihe von Leihgaben aus der Archivbibliothek, die
Ausstellung „Auf den Spuren des
badischen Fürstenhauses in Pforzheim“, die im Rahmen des Jubiläums 900 Jahre Baden im Stadtmuseum Pforzheim gezeigt wurde,
stützte sich ganz wesentlich auf Bestände des Stadtarchivs.
Für das Fotoarchiv war 2012 ein
Übergangsjahr: Im Mai schied Anne
Ohngemach, die bisherige Leiterin,
aus, erst im November wurde die
Stelle mit Sonja Anžič-Kemper neu
besetzt, wenn auch einstweilen nur
halbtags. Insgesamt waren 6886
Fotozugänge und 533 Reproduktionen im Benutzerauftrag zu registrieren. Der Gesamtbestand aller
digitalisierten Fotos erhöhte sich
im Jahre 2012 auf 28 304, auch die
Filmbestände verzeichneten Zuwächse.
Trotz stark eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten war die Öffentlichkeitsarbeit des Archivs im
Berichtszeitraum durchaus beachtlich. Nach etlichen Jahren Pause
rief das Archiv eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben, die durch
unterschiedliche „Veranstaltungsformate“ mehrere Zielgruppen
ansprechen soll. Nach wenig vielversprechendem Beginn nahm der
Publikumszuspruch deutlich zu;
mittlerweile zeichnet sich ab, daß
die Veranstaltungsreihe erfolgreich
ist und zur Dauereinrichtung wird.
Unverändert großer Beliebtheit erfreuen sich die Archivführungen;
zusätzlich zu den sozusagen „regulären“ Archivführungen im Frühjahr und Herbst führten Archivmitarbeiter/innen insgesamt 19 mal
Gruppen durch die Räume, darunter
12 Schulklassen; auch neun schulische Projekttage (Schülerarbeit unter Aufsicht im Pädagogikraum des
Archivs) zeigen, daß auch die Archivpädagogik nach wie vor einen
hohen Stellenwert besitzt.
Trotz finanzieller Nöte konnte das
Archiv immerhin drei Publikationen vorlegen, von denen allerdings
nur eine, die Studie über „Zwangsarbeiter aus den Vogesen in Pforzheim“ von Nadège Mougel, eine
klassische Eigenproduktion darstellt; hervorzuheben ist bei diesem Buch, daß es zweisprachig in
Deutsch und Französisch erschienen ist.
Die zweite Buchpublikation –
ebenso wie die dritte nicht vom Archiv finanziell unterstützt – stammt
von Günter Beck und Anne Ohngemach, ein überaus attraktiv aufgemachter Text-Bildband mit dem
Titel „Pforzheim – Alte Ansichten,
neue Perspektiven“: Günter Beck
hat historische Motive von Pforzheim noch einmal fotografiert, zusammen mit den Texten von Anne
Ohngemach ergibt das eine einzigartige Gegenüberstellung von „Damals“ und „Heute“.
90
Die dritte Publikation stammt aus der Feder von Thomas Frei („Pforzheim – auf dem Weg zur neuen Stadt. Von der Zerstörung am 23. Februar 1945 bis zur Währungsreform am 20. Juni 1948“, Heidelberg 2012).
Schließlich und endlich arbeiteten Dr. Christian Groh und Harald Katz
auch an der Buchpublikation des Städtetags Baden-Württemberg zu den
Angeboten, Aufgaben und Leistungen der Stadtarchive („Stadtgedächtnis
– Stadtgewissen – Stadtgewissen!“) mit.
Die spektakulärste Publikation des Archivs kam hingegen weitestgehend
ohne Papier aus: Im November erlebte der neue Dokumentarfilm zur
Pforzheimer Stadtgeschichte „In einer so alten Stadt… Pforzheims verborgene Geschichte“ im Kommunalen Kino bei zweimal vollbesetztem
Haus seine Premiere. Mehr als 1000 DVDs sind seitdem über die Ladentische gegangen.
Dokumentarfilm des Pforzheimer Stadtarchivs
Statistische Zahlen Stadtarchiv/ Institut für Stadtgeschichte 2012
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93
Ortsverwaltung Büchenbronn
Januar
Der Sängerkreis Pforzheim führte
seine Jahreshauptversammlung in
der Bergdorfhalle durch. Das Thema „Wie geht es mit der Büchenbronner Sauna weiter?“ war zu Beginn des Jahres schon eine brandheiße Angelegenheit.
Februar
Die
Informationsveranstaltung
zur Vereinsgründung des Vereins
BÜCHLE „Büchenbronn lebt“
fand statt. Am 27.02.2012 wurde
im Rahmen einer Feierstunde die
Verleihung der Ehrenplakette des
Stadtteils Büchenbronn an Herrn
Hubert Wollmer und der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg
an Herrn Jörg Hess vorgenommen.
März
Das Thema Windkraft rückt auch
im Stadtteil Büchenbronn in den
Mittelpunkt.
Am 02.03.2012 fand aus diesem
Grund eine Besichtigungsfahrt zur
Firma juwi in Wörrstadt, Rheinland-Pfalz statt. Das Südwestdeutsche Kammerorchester gastierte
mit dem Thema „musikalische Zeitreise“ in der Bergkirche in Büchenbronn. Herr Bürgermeister Alexander Uhlig nahm an der Ortschaftsratssitzung teil und gab u. a. die
Änderung der Abfallwirtschaftssatzung zum 01.01.2013, die Sanierungsarbeiten in der Waldschule,
die abgeschlossene Dachsanierung
des Schillergymnasiums sowie die
Grundsteinlegung für die neue Kindertageseinrichtung
„Fuchsbau“
Ehrung von Hubert Wollmer (links) und Jörg Hess (rechts) im Februar
bekannt. Der „Gesangverein Liederkranz“ feierte am 18.03.2012 einen Festgottesdienst anlässlich des
150-jährigen Jubiläums.
April
Herr Oberbürgermeister Gert Hager
war zu Gast im Ortschaftsrat. Vorab
wurde traditionell die Stadtteilbegehung durchgeführt. Der dringende Bedarf an weiteren Hortplätzen
war ebenso Thema wie der Zustand
des Freiluftstadions „Im Schlägle“.
Am 16.04.2012 wurde der Verein
„Bergdorf-Sauna Pforzheim-Büchenbronn“ gegründet, nachdem
kein neuer Pächter für die Stadtteilsauna gefunden wurde. In der Zeit
vom 10.04. – 13.04.2013 wurde die
Pforzheimer Straße zwischen Siedlungstraße und Im Jockenlehen aufgrund einer Fahrbahnbelagserneuerung gesperrt. Unter großer Beteiligung der Einwohner fand das
jährliche Aufstellen des Maibau-
mes statt. Unser Dank geht an den
Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Büchenbronn,
welcher erneut die Bewirtung
übernommen hat. Am 25.04.2012
erfolgte die Gründung des Vereins
BÜCHLE e. V.
Mai
In der Ortschaftsratssitzung, an der
in diesem Monat Herr Erster Bürgermeister Roger Heidt anwesend
war, erstattete Abteilungskommandant Thomas Kreutel einen Bericht
über die aufgewendeten Mittel im
Haushaltsjahr 2011. Der Antrag der
SPD-Ortsverein Pforzheim-Süd auf
öffentliche Busanbindung des neuen Wohngebietes Wacholder wurde
zur weiteren Beratung an den Werkausschuss weitergeleitet. Unser
neuer gemeindlicher Vollzugsbediensteter Herr Dieter Böhm nahm
seine Tätigkeit auf.
94
Durch den Verein „Bergdorf-Sauna
Pforzheim-Büchenbronn“ wurden
in der Stadtteilsauna Büchenbronn
Verschönerungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt.
September
Niederschwellige Ehrung (Rittmann, Hinderer und Kreutel) im Juli
Juni
Bezüglich des Themas Windkraft
fand eine weitere Informationsfahrt
nach Dürrwangen in Bayern statt.
Die Waldschule feierte ihr 40-jähriges Bestehen.
Juli
In der Bergdorfhalle fanden traditionsgemäß die Abschlussveranstaltungen der 9. Klasse Waldschule Büchenbronn und die der
10. Klasse Otterstein-Realschule
statt. 3 niederschwellige Ehrungen
wurden in der Ortschaftsratssitzung vorgenommen. Aufgrund des
außergewöhnlichen Engagements
wurden die Herren Alfred Rittmann
und Gerhard Hinderer für die Restaurierung der Schrift am Kriegerdenkmal und Herr Gerhard Kreutel
für die Herstellung von Nistkästen
und Insektenhotels für den Wald
des Stadtteils Büchenbronn geehrt.
Eine
Informationsveranstaltung
zum Thema „Windkraft“ wurde
in der Bergdorfhalle ausgerichtet.
Auch beim diesjährigen Rentenberatungstag nutzten wieder viele
Bürgerinnen und Bürger das Angebot.
August
Im August feierte das Kinder- und
Jugendhaus Büchenbronn das
10-jährige Jubiläum und erhielt
vom Verein BÜCHLE eine Spende.
Das Kinderferienprogramm war
auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Vom 03.09. – 06.09.2012 fanden sich täglich zwischen 14 und 20
Kinder ein. Die Tage wurden durch
die Ortsverwaltung Büchenbronn,
den Pfadfinderbund Süd, den DRKOrtsverein Büchenbronn und den
SV Büchenbronn Abt. Turnen und
Spielen und Abt. Jugendfußball
ausgerichtet. Die Einweihung des
neuen Rast- und Wetterunterstandes am Wildgehege wurde gefeiert.
Frau Bürgermeisterin Monika Müller berichtete in der Ortschaftsratssitzung aus dem Aufgabenbereich
des Dezernates III. Zuvor wurden
in der Seniorenresidenz Büchenbronn Haus Bergdorf die Pläne für
eine geplante Dementenstation vorgestellt. Auch eine Verkehrsschau
wurde in diesem Monat durchgeführt, bei der 17 Punkte behandelt
Infoveranstaltung Windkraft im Juli
95
Dezember
Kinderferienprogramm im September
und bei 8 entsprechende Maßnahmen angeordnet wurden. Dr. Jens
Adam wurde unter großer Anteilnahme offiziell als Pfarrer der Gemeinde Büchenbronn eingeführt.
Oktober
Die Spende vom Verein BÜCHLE
e. V. in Höhe von 7.000 Euro für
die Beschattung der Pergola wurde einstimmig im Ortschaftsrat
entgegen genommen. Die Befragung der Bürgerschaft zum Thema
Windkraft wurde durchgeführt und
ergab, dass 2505 Bürger (78,72 %)
für die Errichtung der Windkraftanlagen auf der Büchenbronner Höhe
sind und 650 Bürger (20,43 %) sich
gegen die Errichtung aussprechen.
Die Ev. Kindertageseinrichtung
„Fuchsbau“ lädt anlässlich ihres
gelungenen Neubaus zum „Tag der
offenen Tür“ ein.
November
Vom 02.11. – 04.11.2012 fand die
12. Freizeitkünstlerausstellung in
der Bergdorfhalle statt. 16 Aussteller präsentierten ihre Werke wie
Acryl, Aquarell und Spachteltechnik, sowie Filzarbeiten und aller-
lei Selbstgemachtes. Unser Dank
gilt den Ausstellern, sowie den
fleißigen Helfern. Ende November präsentierten Schülerinnen und
Schüler des Schillergymnasiums
ihre Projektarbeit über den Ortsteil Büchenbronn. Aufgabe war es
die Homepage der Ortsverwaltung
Büchenbronn zu optimieren. Die
Grünanlage um das Mahnmal im
ev. Kirchhof wurde generalüberholt. Das evangelische Gemeindehaus wurde abgerissen.
Auch bei der diesjährigen, traditionellen Seniorenweihnachtsfeier
wurde einiges für die Unterhaltung
geboten. In der festlich geschmückten Bergdorfhalle eröffneten die
Kinder der Ev. Kindertageseinrichtung die Veranstaltung. Herr Pfarrer
Georg Lichtenberger von der Katholischen „Heilig-Kreuz-Kirche“
war erstmals zu Gast um ein Grußwort zu sprechen. Im Anschluss
daran boten die Erzählerinnen vom
„Märchenturm Pforzheim“ traditionelle - und Märchen aus anderen
Ländern.
Allgemeines zu 2012
Der Ortschaftsrat traf sich im Jahr
2012 zu 10 öffentlichen und 10
nichtöffentlichen Sitzungen, in denen 113 Tagesordnungspunkte (79
öffentliche und 34 nichtöffentliche) beraten und falls erforderlich
die entsprechenden Beschlüsse
gefasst wurden. Außerdem wurden 46 Bausachen behandelt. Des
Weiteren wurden 22 Bauvorhaben
Tag der offenen Tür Neubau Ev. Kindertageseinrichtung im Oktober
96
Im Jahr 2012 gaben sich in Büchenbronn 25 Paare das Ja-Wort.
Außerdem feierten im Stadtteil
21 Ehepaare das Fest der goldenen Hochzeit, 5 Ehepaare das Fest
der diamantenen Hochzeit und 18
Bürgerinnen und Bürger ihren 90.
Geburtstag. Erfreulicherweise erhielten wir einige weitere nicht
unerhebliche Spenden. Folgende
Personen überreichten der Ortsverwaltung Büchenbronn eine zweckgebundene Spende für das Wildgehege:
600 €
Eheleute Ingrid und Eugen Müller
Freizeitkünstlerausstellung im November
fertig gestellt. Es wurden 81 Aufgrabungen bzw. Inanspruchnahmen
öffentlicher Verkehrsflächen vorgenommen. Die Mitarbeiter des örtlichen Bauhofes bewiesen wieder
einmal wie vielfältig ihre Zuständigkeit war und so wurden sämtliche Unterhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten an Spielplätzen, der
Freiluftsportanlage, den Stadtteilfriedhöfen, dem Wildgehege, den
Feldwegen und allen Grünflächen
durchgeführt. Auf dem Neuen und
dem Alten Friedhof wurden neue
Urnengräber angelegt.
Beim diesjährigen Jahresabschuss
im Wildgehege Büchenbronn wurden 5 Mufflon-Lämmer, 13 Stück
Damwild und 4 WildschweinFrischlinge geschossen.
Die Bergdorfhalle, sowie der Vereinsraum Büchenbronn waren auch
2012 beliebte Orte zum Feiern.
Neben der Jahresbelegung waren
weitere 40 Veranstaltungen für die
Bergdorfhalle und 27 Veranstaltungen für den Vereinsraum abzuwic-
keln. Beginnend von der Terminvereinbarung bis hin zur Abrechnung wurden diese Tätigkeiten von
der Ortsverwaltung durchgeführt.
Im Bereich Renten- und Sozialwesen blieben die Fallzahlen in
beiden Bereichen fast unverändert
gegenüber dem Vorjahr. Der Verkauf bzw. die Nutzungsverlängerung von Grabstätten auf beiden
Stadtteilfriedhöfen wurde durch die
Rathausmitarbeiterinnen wahrgenommen. Die Nachfrage an pflegeleichten Grabfeldern, welche
zwischenzeitlich auf beiden Stadtteilfriedhöfen angeboten werden,
wuchs stetig.
Der Bürgerservice im Bereich des
Meldeamtes in seiner gesamten
Breite wurde auch in diesem Jahr
wieder gerne durch die Stadtteilbewohner und auch durch Kernstadtbürger genutzt. Die Fallzahlen in
diesem Bereich blieben gegenüber
dem Vorjahr ebenfalls nahezu konstant.
50 €
Nussbaum Medien Weil der Stadt
1000 €
Eheleute Ute und Herbert Lattemann
3000 €
Firma Stepper GmbH & Co. KG
200 €
Dr. Claus-Dieter Bölle und Heike
Rethfeld
Außerdem wurde eine Spende
durch den Verein BÜCHLE e. V.,
zu je 250 € an den Chor der Waldschule und an das Kinder- und Jugendhaus überreicht. Bei einem
Großteil der Spenden konnte der
Betrag durch die Abschöpfung des
Ortsteilbudgets verdoppelt werden.
Personelle Veränderungen ergaben
sich im Sekretariat der Ortsverwaltung. Nachdem Frau Margit Stahr
zum 31.12.2011 in den Ruhestand
ging, übernahm Frau Sarah Fritsch
nach ihrer erfolgreichen Ausbildung bei der Stadt Pforzheim zum
29.02.2012 ihre Nachfolge.
97
Ortsverwaltung Eutingen
Im Oktober wurde das neue Baumgrabfeld fertig gestellt. Für die Pflege und Unterhaltung des Friedhofes
zeigt sich der örtliche Bauhof verantwortlich, wie auch ansonsten für
die gesamten öffentlichen Grün-,
Sport- und Erholungsanlagen unseres Ortsteils und den Verkauf und
die Verwaltung von Grabstellen. In
diesem Jahr fanden 53 Bestattungen (Urnen- wie Erdbestattungen)
statt.
Der Ortschaftsrat hat sich im Jahr
2012 zu elf öffentlichen, elf nichtöffentlichen Sitzungen und zwei
Sondersitzungen getroffen und beraten. Im Rahmen dieser Sitzungen
wurden insgesamt 110 Tagesordnungspunkte beraten und falls erforderlich entsprechende Beschlüsse gefasst.
Gern gesehene Gäste waren auch
2012 die Bürgermeister, die über
aktuelle Themen aus Ihren Fachbereichen berichteten: In der Sitzung vom 21. März konnte der
Ortschaftsrat den 1. Bürgermeister,
Roger Heidt, begrüßen, er berichtete aus dem Dezernat IV. Bürgermeister Alexander Uhlig berichtete am
20. Juni über den aktuellen Stand
im Gewerbegebiet Buchbusch. In
der Sitzung vom 18. Juli konnten
wir Sozialbürgermeisterin Monika
Müller begrüßen, die einen Überblick über die Bereiche Schulen,
Soziales und Sport gab.
Oberbürgermeister Gert Hager
besuchte unseren Stadtteil am
19.09.2012 zu einer Stadtteilbegehung und stellte sich anschließend
den Fragen des Ortschaftsrates und
der Bürger in der öffentlichen Sitzung.
Folgende Veranstaltungen fanden
2012 wieder in unserem Ortsteil
statt:
Flurputzete, Tag der offenen Tür im
Alten E-Werk (10-jähriges Jubiläum, Maibaumaufstellung, Maislabyrinth, Kinderferienwoche, Stadtteilkonzert des SWDKO Pforzheim, Blumenschmuckwettbewerb
mit Abschlussveranstaltung, Kunst
in Eutingen, Volkstrauertag, Weihnachtsmarkt,
Seniorennachmittag, Kranzniederlegung an Heilig
Abend.
Die Bewirtung am Eröffnungswochenende des Maislabyrinths bestritten die Mitarbeiter von Ortsverwaltung und Bauhof gemeinsam
mit dem Ortschaftsrat und dem Verein EULE – Eutingen lebt e.V.
In unseren Veranstaltungsräumlichkeiten im Alten E-Werk konnten wir
in diesem Jahr 60 Veranstaltungen
durchführen u.a. Privatveranstaltungen, Workshops des Gemeinderates, Seminare der Tagesklinik,
Blutspendeaktionen, 150-jähriges
Jubiläum der Siedlergemeinschaft
Igelsbach, Herbstschau des Obstund Gartenbauvereins, Konzerte
und die Ausstellung „Kunst in Eu-
98
Das neue Baumgrabfeld
tingen“. Die Räumlichkeiten sind
äußerst beliebt und bis weit ins
kommende Jahr hinein ausgebucht.
Unser Kleinod, das Bäuerliches
Museum, wurde auch in diesem
Jahr wieder vorbildlich von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Heimatvereines Eutingen
unterstützt welche auch die Aufsichtsdienste und Sonderführungen
gemeistert haben.
Veranstaltungen wie zum Beispiel:
Sauerkraut selbst gemacht etc.
lockten viele Besucher in unser
Museum.
Schautaufel zum Maislabyrinth
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Rentenversicherung bot die
Ortsverwaltung einen Rentenberatungstag an, der - wie immer - sehr
gefragt war und auch im kommenden Jahr wieder stattfinden wird.
In einer Sonderveröffentlichung
des Pforzheimer Kuriers im September 2012 konnte sich Eutingen
mit all seinen Vorzügen entsprechend präsentieren. Hier wurde
wieder einmal deutlich, wie vielfältig und abwechslungsreich das
Leben in unserem Ortsteil ist. Für
jeden ist etwas dabei.
Blumenschmuckwettbewerb
Der Veranstaltungskalender der
Vereine in diesem, aber auch im
kommenden Jahr zeigt, wie vielfältig sich die zahlreichen Vereine in
unserem Ortsteil engagieren.
Die Aktivitäten sämtlicher ehrenamtlicher Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Vereinen und den
sonstigen Organisationen in diesem
Jahr würden mehrere Seiten füllen,
daher gilt die Anerkennung des
Ortsvorstehers, Helge Hutmacher,
allen Bürgerinnen und Bürgern, die
im sozialen, karitativen, sportlichen
und kulturellen Bereich in Eutingen
tätig sind.
99
Ortsverwaltung Huchenfeld
Was ist im Einzelnen geschehen?
Im katholischen Kindergarten
„St. Ulrich“, Ulrichstr. 21, wurde
das Betreuungsangebot um eine
Krippengruppe mit zehn Plätzen
für Kinder unter 3 Jahren erweitert.
Zudem wurde der Rathausplatz
umgestaltet, indem auf der Fläche
hinter dem Backhaus ein Rosenplatz angelegt und neue Sitzgelegenheiten geschaffen wurden. Für
die Umgestaltung des Platzes hat
der Verein „Bürger für Huchenfeld“
über 3.000 Euro zur Verfügung gestellt. Der Restbetrag wurde über
das Ortsteilbudget finanziert.
Ein besonderes Highlight des Jahres
stellte die Enthüllung der Reuchlinbüste auf dem Rathausplatz Ende
September dar. Die Büste wurde
allein durch Spendengelder finanziert, wofür wir uns an dieser Stelle
nochmals bei allen Spendern recht
herzlich bedanken möchten. Dieses
Fest war gleichzeitig auch die Verabschiedung von Herrn OrtsvorsteRosenfest
Einweihung der Reuchlinbüste
her Heinrich Bayer durch die Vereine und die Bevölkerung.
Im Jahr 2012 wurde das neue Gewerbegebiet „Obere Hard“ erschlossen. Zudem begannen die
Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet „Binne“. Der Beginn der
Erschließungsarbeiten wurde mit
dem ersten Spatenstich durch Frau
Ortsvorsteherin Sabine Gebhart am
12. November 2012 gefeiert.
Was ist sonst noch passiert oder
war von der Ortsverwaltung zu
organisieren?
Anfang Januar gab es ein Konzert
mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester in der evangelischen
Kirche.
Im Februar durften die Nagelkreuzgruppe und die Ortsverwaltung Huchenfeld Cannon David Porter vom
Versöhnungszentrum der KathedraSpatenstich Binne
100
große Spendenfreudigkeit aus. Im
Jahr 2012 wurde für die alljährliche Seniorenweihnachtsfeier, die
Reuchlinbüste, die Weihnachtsbeleuchtung und für die Neugestaltung des Rathausplatzes gespendet.
Verabschiedungen und
Neuverpflichtungen
Herr Ortschaftsrat Karl-Heinz
Lechler ist am 12. April 2012 aus
dem Ortschaftsrat ausgeschieden.
Herr Karl-Heinz Lechler gehörte dem Ortschaftsrat Huchenfeld
seit dem 25.04.1996 an. Für Herrn
Lechler rückte Frau Sabine Karst
als gewählte Ersatzfrau in den Ortschaftsrat nach.
Ansprache von Sabine Gebhardt
le von Coventry und Jost Hasselhorn von der Frauenkirche Dresden
in Huchenfeld begrüßen.
Ende April folgte die alljährliche
Aufstellung des Maibaumes bei
der Hochfeldhalle. Der Maibaum
wird in Huchenfeld vom örtlichen
Handwerk nach traditioneller Art
mit Stangen und Seilen aufgestellt.
Anfang Mai feierte unsere GWRS
Huchenfeld ihr 40-jähriges Jubiläum mit einem großen Schulfest.
Im Sommer folgte eine Ferienwoche für Kinder, die von sechs
Huchenfelder Vereinen organisiert
wurde. Für dieses außergewöhnliche Engagement an dieser Stelle
nochmals herzlichen Dank.
Im November wurde in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen
der Veranstaltungskalender für
das Jahr 2013 aufgestellt und der
Volkstrauertag organisiert. Ebenfalls im November gab es mit dem
Sparkassen Cross Cup beim Lohwiesenhof ein absolut sportliches
Highlight. Eine Veranstaltung mit
Spitzenathleten, die immer stärke-
ren Zuspruch findet.
Anfang Dezember wurden die Bürgerinnen und Bürger über 65 Jahre
zu einer Seniorenweihnachtsfeier
in die Hochfeldhalle eingeladen.
Bürger spenden für ihren
Ortsteil
Die Huchenfelder Bürgerinnen und
Bürger zeichnet nach wie vor eine
Urlaubs- und krankheitsbedingt
übernahmen Herr Ortschaftsrat
Bernd Heintz für vier Monate und
Herr Ortschaftsrat Wolfgang Reiß
für einen Monat die Stellvertretung
für den Ortsvorsteher.
Seit Anfang Mai ist Frau Edith
Horn Gemeindevollzugsbedienstete in Huchenfeld.
Maibaumaufstellng
101
Für die im Juli ausgeschiedene
Ortschaftsrätin Margarete Hahn,
die seit dem 16.07.2009 dem Ortschaftsrat Huchenfeld angehörte,
rückte Herr Wolfgang Hohl in den
Ortschaftsrat nach. Mit dem Ausscheiden von Frau Margarete Hahn
war auch die Funktion des 1. Stellvertreters des Ortsvorstehers nicht
mehr besetzt. Für die Übernahme
dieser Funktion wurde Herr Ortschaftsrat Wolfgang Reiß einstimmig gewählt.
Am 01. Oktober fand die offizielle
Verabschiedung von Herrn Ortsvorsteher Heinrich Bayer und die
feierliche Einführung der neuen
Ortsvorsteherin Frau Sabine Gebhart im Bürgersaal des Rathauses
statt.
Zudem ist Frau Angela Zielske im
Sekretariat ausgeschieden, deren
Nachfolgerin Frau Stephanie Jüngling geworden ist. Frau Jüngling hat
ihren Dienst zusammen mit Frau
Gebhart am 1. September 2012 angetreten. Frau Stephanie Bittigkoffer ging Ende Dezember in Elternzeit, weshalb auch diese Stelle neu
ausgeschrieben wurde.
Ausblick auf das Jahr 2013
In der Weiterentwicklung unseres
Ortsteiles gibt es keinen Stillstand.
Die Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet „Binne“ werden fertig
gestellt. Zudem wird ein neuer
Kreisverkehr gestaltet, der das Gewerbegebiet „Obere Hard“ und das
Neubaugebiet „Binne“ miteinander
verbindet. In dem Neubaugebiet
„Binne“ sind zudem die Ansiedlung eines Penny-Marktes und der
Bau eines weiteren Spielplatzes geplant.
Zudem wurden im Rahmen der
Haushaltsplanung die Sanierung
verschiedener Straßen, Pflasterarbeiten an der Hochfeldhalle und der
Umbau des Tenneplatzes in einen
Rasenfußballplatz angemeldet.
Auch an der Umgestaltung des Rathausplatzes wird weiter gearbeitet
und in nächster Zeit eine tolle neue
Sitzgelegenheit in U-Form mit
Rückenlehne gefertigt.
Offizielle Amtseinführung von Sabine Gebhardt
102
Ortsverwaltung Würm
Der Ortschaftsrat hat sich im Berichtsjahr zu 11 öffentlichen und
12 nichtöffentlichen Sitzungen
getroffen. Im Rahmen dieser Sitzungen wurden insgesamt 118 Tagesordnungspunkte beraten und
falls erforderlich, entsprechende
Beschlüsse gefasst. Die Gesamtberatungszeit betrug 20 Stunden und
45 Minuten, also durchschnittlich
1 ¾ Stunden je Sitzung.
Im Blickpunkt der Ortschaftsratstätigkeit standen insbesondere:
- das Feuerwehrwesen
- betreutes Wohnen
- die Grundschule Würm
- Öffentlicher Personennahverkehr
sowie diverse Bauangelegenheiten, wozu jeweils kompetente
Gesprächspartner begrüßt werden
konnten.
So unterhielt man sich in der Ortschaftsratssitzung am 21. Juni mit
der neuen Geschäftführerin der
Stadtverkehr Pforzheim GmbH
& Co. KG, Frau Claudia Wiest
und dem Leiter des Eigenbetriebs
Pforzheimer Verkehrsbetrieb,
Herrn Bernd Mellenthin über den
öffentlichen Personennahverkehr in Pforzheim, wie auch mit
dem zuständigen Dezernenten,
Herrn Bürgermeister Roger Heidt.
Das Feuerwehrwesen stand gleich
mehrfach auf der Tagesordnung. So
gab Abteilungskommandant Ralf
Kreutel am 08. März im Würmer
Feuerwehrgerätehaus einen ausführlichen Abriss über das vergangene Einsatz- und Übungsjahr und
stellte seinen neuen Stellvertreter,
Herrn Carsten Sorg vor.
Feuerwehrkommandant Volker Velten machte auf Sicherheitsmängel
Frau Frisch zwischen Bürgermeisterin Monika Müller und Ortsvorsteher
Rüdiger M. Nestler lies in ihre seniorengerechte Wohnung blicken
im Würmer Feuerwehrgerätehaus aufmerksam und fordert
zusätzlichen Lagerraum um Fahrzeuge, Ausrüstung und erforderliche Lagerbestände sicher und einsatzfähig unterbringen zu können.
Mit einem entsprechenden Antrag
befasste sich der Ortschaftsrat in
der Sitzung am 19. April. Hierbei
lehnte er eine provisorische Containerlösung ab und forderte die Umsetzung der im Feuerwehrbedarfsplan genannten baulichen Erweiterungslösung ein.
Mit 11 seniorengerechten und betreuten Wohnungen konnte in
diesem Jahr das Betreuungsangebot für die Stadtteilseniorinnen
und Senioren komplettiert werden.
Durch die bezugsfertigen und überwiegend bereits bezogen Wohnungen am Alfred-Haberstroh-Weg 1
führte die Geschäftsführerin der
Firma TICO, Frau Dorothea Kuhlen
am 19. April und legte in einer öffentlichen Ortschaftsratssitzung im
dortigen Gemeinschaftsraum das
Wohn- und Betreuungskonzept dar
Auch die neue Sozialbürgermeisterin Monika Müller konnte hierzu erstmals in einer Ortschaftsratssitzung begrüßt werden.
Die Anwesenheit von Frau Bürgermeisterin Monika Müller
nutzten Schulleitung der Würmer
Grundschule und Elternbeiräte der
Würmer Kindergärten, um auf den
steigenden Bedarf an einer verlängerten Nachmittagsbetreuung an
der Grundschule aufmerksam zu
machen. Ein entsprechendes Umfrageergebnis wurde übergeben
und befasste den Ortschaftsrat in
den Sitzungen am 21. Juni und am
13. September. So konnte bereits
103
- für das Projekt „Kinderselbstbehauptung an der Grundschule“
Zu den beiden letzt genannten
Punkten konnte zur Sitzung am
13.09. der Schulleiter Richard Weik
und die Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Würm, Frau
Hacker-Kollmar begrüßt werden.
Im Rahmen der Stadtteilbegehung informiert sich OB Gert Hager bei
Schulleiter Richard Weik über die aktuelle Schulkindbetreuung
für das aktuelle Schuljahr die Betreuungszeit bis 15 Uhr verlängert
werden und laufen intensive Verhandlungen und Besprechungen
mit dem Ziel, ab dem kommenden
Schuljahr eine Essensversorgung
und gegebenenfalls weitere Betreuungszeiten anbieten zu können.
Herrn
Bürgermeister
Uhlig
konnte der Ortschaftsrat zur Sitzung am 19. Juli begrüßen. Mit
ihm wurde das ab dem Jahr 2013
geltende neue Müllsystem und
insbesondere die erforderlichen
planungsrechtlichen Schritte, um
dem öffentliche Bestreben nach
einem befestigten Reitplatz im
Gartenhausgebiet Herdleshecken
entsprechen zu können, diskutiert
Auch die Beanstandungen im Außenbereich wurden thematisiert
und das weitere Vorgehen in einer
nichtöffentlichen
Sondersitzung
am 9. August besprochen.
Herr Oberbürgermeister Hager
besuchte den Stadtteil am 13. September zu einer Ortsteilbegehung
und stellte sich anschließend den
Fragen des Ortschaftsrates und der
Bürger in öffentlicher Sitzung.
Ihm zeigte man vor Ort die Erforderlichkeit von Sanierungs- und
Neugestaltungsmaßnahmen
an
der Außenanlage der Würmtalhalle, die Notwendigkeit der im
Zuge einer Verkehrsschau getroffenen
Verkehrsbeschränkungen
und die Raum- und Platzverhältnisse in der Würmer Grundschule.
Weitere Themen im Ortschaftsrat
waren:
Das städt. Finanz- und Haushaltswesen, insbesondere die Haushaltsplanung 2012 und aktuell der Doppelhaushalt für die Jahre 2013 und
2014.
Das Ortsteilbudget und insbesondere Sachbeschlüsse zur Verwendung von Geldern aus Zuwendungen und Sondervermögen:
- zur Neugestaltung der Maibaumanlage
- zur Durchführung eines Theaterprojektes an der Grundschule und
Am 5. Juli 2012 wurde mit Polizei
und Verkehrsbehörde eine Verkehrsschau im Stadtteil durchgeführt und erforderliche Beschlüsse
in der Sitzung am 19.07. gefasst.
Hierzu gehörte auch eine PkwBeschränkung für die Parkplätze entlang der Ritterstraße, da die
zweckentfremdete Nutzung zum
Dauerparken von Anhänger und
Wohnwagen sowie zum Parken von
Lkws über Hand nahm.
Seit Mai kann dem Bürger ein erweiterter Service im Wertstoffhof
Huchenfeld angeboten werden. So
konnte in der Sitzung am 26. April
ausführlich davon unterrichtet werden, dass durch Schaffung sogenannter „Bürgerarbeitsplätze“ die
Öffnungszeiten und das Angebot
im Wertstoffhof erheblich ausgeweitet werden konnte.
Beteiligung erfolgte auch an 8 Bauvorhaben, wobei der Ortschaftsrat erstmals von der Möglichkeit
Gebrauch machte, den städtischen
„Gestaltungsbeirat“ anzurufen.
Der Gestaltungsbeirat befasste sich
schließlich in zwei Sitzungen mit
dem am Würmer Ortseingang an
prägnanter und ortsbildprägender
Lage befindlichen Bauvorhaben.
Mit regenerativer Energiegewinnung und alternativer Energieversorgung des Stadtteils befassten sich Ortsverwaltung und
Ortschaftsrat im Zuge mehrerer
104
Ortschaftsrat im Gespräch mit Bürgermeister Heidt,
Frau Wiest (SVP) und Herrn Mellenthin (EPV)
Sitzungen und Besprechungen.
Ernsthafte und vielversprechende Kontakte wurden geknüpft und
werden die Ortsverwaltung im
kommenden Jahr noch befassen.
Auch die Schaffung eines Parkplatzes für Elektrofahrzeuge war
Thema, nachdem dem Stadtteil ein
Spendenangebot für eine Ladestation unterbreitet wurde. Auch hier ist
die Ortsverwaltung weiter im Gesprächen.
Bereits zum 13. Mal durfte Ortsvorsteher Rüdiger M. Nestler
die Bürgerschaft zum
„Neujahrsempfang“ des Stadtteils
laden. Dieser fand am 22. Januar in der Würmtalhalle statt.
Musikalisch
umrahmt
durch
die
Jugendband
„Bandstand“
wurden
erfolgreiche
Sportlerinnen und Sportler sowie weitere
Vereinsvertreter
geehrt.
Von der Buchpräsentation der Ortsteil-Chronik „Auf dem Berg –
Eine Spurensuche in Würm“ beeindruckt, wurde der Autor, Herrn
Dr. Franz Littmann, kurzer Hand
als Gastredner eingeladen, um die
Publikation und die faszinierenden Geschichten um die Entste-
Das Team der Ortsverwaltung Würm
hung dieses Buches vorzustellen.
Höhepunkt der Veranstaltung war
jedoch die Verleihung der Ehrungsplakette des Stadtteils Würm
an Herrn Ernst Sever für sein
Jahrzehntelanges
Engagement
um den Fußballsport im Stadtteil.
Die traditionelle Maibaumaufstellung machte in diesem Jahr aufgrund verschärfter Sicherheitsbe-
stimmungen Kopfzerbrechen. Nach
Abwägung aller Vor- und Nachteile
hat man sich schweren Herzens entschlossen, von der liebgewonnen
Fachwerkromantik der Würmer
Hauptstraße an einen neuen Standort
bei der Würmtalhalle zu wechseln.
Die Bauhofmitarbeiter haben daher die Grünanlage am Zugang zur
Würmtalhalle entsprechend umgebaut, so dass am 27. April der
Verleihung der Ehrenplakette des Stadtteils Würm an Herrn Ernst Sever
105
Maibaum am neuen Standort an
der Ritterstraße aufgestellt werden
konnte und das Maibaumfest mit
entsprechendem Sicherheitsabstand
um die Würmtalhalle stattfand.
Die Resonanz war überwältigend, was dazu inspirierte, konzeptionelle Überlegungen für
weitere
Nutzungsmöglichkeiten
dieser Außenanlage anzustellen.
Auch hier fanden zwischenzeitlich
zahlreiche Besprechungen und Vororttermine statt, so dass dem Ortschaftsrat in einer der nächsten Sitzungen bereits entsprechende Planungen vorgestellt werden können.
In bewährte Weise stand die Ortsverwaltung auch im vergangenen
Jahr wieder seinen Stadtteilbürgern
mit Rat und Tat zur Seite. Gerade
im vielschichtigen Bereich des Bürgerservices ist die Ortsverwaltung
ein wichtiger Ansprechpartner.
Meldeangelegenheiten, Pass- und
Führerscheinwesen, sowie Sozialund Rentenangelegenheiten sind
hierbei die Haupttätigkeitsfelder.
Die Bauhofmitarbeiter zeigen sich
für die Pflege und Unterhaltung
des Stadtteils und seinen öffentlichen Einrichtungen verantwortlich, wie der Hausmeister für die
öffentlichen Gebäude im Stadtteil.
Einen Überblick unserer Serviceund Dienstleistungen hat die Ortsverwaltung zusammen mit einer
Gesamtdarstellung des Stadtteils in
einer Neuauflage der Bürgerinformationsbroschüre zusammengestellt und an alle Haushalte verteilt
Personell hatte die Ortsverwaltung
in diesem Jahr etwas zu kämpfen, nachdem sowohl Bauhofleiter
Friedrich Wisniewski als auch die
im Bürgerservice tätige Mitarbeiterin Ingrid Sickinger in die Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschieden werden mussten und fast
zeitgleich zwei weitere Stellen im
Arbeiterbereich vakant wurden.
Nach entsprechenden Stellenbesetzungsverfahren konnten die Lücken wieder geschlossen werden
und sich die Ortsverwaltung mit
einem neuen Team den zahlreichen
Aufgaben stellen.
In der Würmtalhalle wurden im
vergangenen Jahr neben dem allgemeinen Schul- und Sportbetrieb 13
Veranstaltungen durchgeführt. Die
gesamte Abwicklung mit Terminvereinbarung, Vertragsausgestaltung und Abrechnung erfolgt durch
Verwaltungsleiter Schulze. Die
Bertreuung der Halle, mit Schließdienst sowie bei Veranstaltungen
mit Übergabe und Rücknahme der
Halle samt Inventar erfolgt durch
den Hausmeister, Marat Galatchiev.
Auch für den Verkauf und die Verwaltung der Grabstellen auf dem
Stadtteilfriedhof zeigt sich die
Ortsverwaltung verantwortlich.
In diesem Jahr fanden auf dem
Stadtteilfriedhof 24 Bestattungen
statt. Hierbei hat es sich um 8 Beerdigungen und um 16 Urnenbeisetzung gehandelt, wofür entsprechend Grabstellen verkauft bzw.
Nutzungsrechte hieran verlängert
wurden.
Für die Pflege und Unterhaltung des Friedhofes und der
öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen zeigt sich der örtliche
Bauhof
verantwortlich.
Als besonders Ärgernis zeigt sich,
dass die Mitarbeiter immer mehr
Zeit und Arbeit in das Auflesen,
Sortieren und Entsorgen wilder
oder unsachgemäßer Müllablagerungen aufwenden müssen. Durch
engagierte Einsatz und Hinweise
aus der Bevölkerung ist es aber in
zwei Fällen gelungen, die Verur-
Maibaumaufstellung am neuen
Standort an der Ritterstraße
sacher zu stellen und entsprechend
zur Rechenschaft zu ziehen.
Nachdem die Gemeinde Würm erstmals im Jahr 1263 n. Chr. als „Villa Wirme“ in einer in lateinischer
Schrift verfassten Urkunde erwähnt
wurde, wird die Gemeinde Würm
im Jahre 2013 ihr 750. Jubiläum begehen, was mit zahlreichen Veranstaltungen gewürdigt werden soll.
Hierfür standen im zurückliegenden Jahr zahlreiche Besprechungen
mit den örtlichen Vereinen, Organisationen und Kirchen auf dem Programm und liefen weitreichende
Überlegungen, Planungen und Vorarbeiten, von denen dem Ortschaftsrat in der Sitzung am 18.10. einen
groben Überblick gegeben wurde.
Der Neujahrsempfang am 27. Januar 2013 wird der offizielle Start des
Jubiläumsjahres sein, wozu einen
umfangreichen Veranstaltungskalender herausgeben werden wird.
106
Personal- und Organisationsamt
Personalwirtschaft
Das Jahr 2012 war für die Personalwirtschaft der Stadt Pforzheim,
durch den bisher höchsten Zuwachs
an Personalstellen (163,25 Stellen,
darunter 112 Stellen für die Einrichtung des Jobcenters Pforzheim)
und die letztlich auch die höchste
absolute Zahl an Personalstellen
im Stellenplan 2012 sowie die entsprechend höchste Personalkostensteigerung auf einen Personalkostenetat von knapp 100 Mio Euro
allein für den Kämmereibereich,
„ein Jahr der Rekorde“. Da nicht
davon ausgegangen werden konnte, dass die städtischen Einnahmen
dieser progressiven Entwicklung
dauerhaft folgen, musste die Konsolidierungsarbeit im Bereich der
Personalwirtschaft auch im zurückliegenden Jahr konsequent und restriktiv weiterverfolgt werden.
Um die zusätzlich geschaffenen
Stellen zu besetzen, neue Projektbedarfe (zum Beispiel Pusch - Jugend Stärken -, Koordination von
Sprachkursen, BuT) und den durch
eine nach wie vor hohe Fluktuation
entstandenen regulären Personalbedarf zu decken, war auch das Jahr
2012 geprägt durch den weiteren
Anstieg der Stellenausschreibungen (einschließlich Eigenbetriebe
und SWP GmbH & Co. KG) um
mehr als 15 % gegenüber dem Vorjahr. Schwerpunkte bildeten dabei
die Bereiche Jobcenter (darunter
die Stelle der Amtsleitung), Kindertagesstätten, Sozialarbeit, IuK,
WSP (darunter die Stelle des Direktors) sowie die technischen Ämter.
Im Jahr 2012 hatte sich die bereits
im vorangegangenen Jahr aufgetretene Problematik, dass es immer
schwieriger wird, qualifiziertes
Personal im Bereich der Kindertagesstätten zu bekommen, weiter
verschärft. Durch Kündigungen
und altersbedingter Fluktuation
freigewordene Stellen mussten im
Rahmen von 33 Stellenausschreibungen wieder besetzt werden,
zum Teil jedoch ohne jegliche Bewerbungsresonanz. Dies zeigt, dass
der bundesweit erkannte Personalmangel im Erzieherbereich mittlerweile auch in Pforzheim voll
angekommen ist. Weitere Schwierigkeiten der Personalgewinnung
waren zunehmend auch im Bereich der Ganztagesschulbetreuung
festzustellen, für die ausgebildete
Sozialpädagogen/-arbeiter gesucht
werden. Aussagen, die auf die städtische Sozialarbeit insgesamt, aber
auch auf die technischen Bereiche,
die Informations- und Kommunikationsverarbeitung sowie für die
Feuerwehr vollinhaltlich übernommen werden können.
Verstärkt wurde das Problem des
Personalmangels außerdem durch
die deutliche Zunahme notwendiger Probezeitkündigungen im Jahr
2012. Diese hatten allesamt mangelnde Eignung der Neueingestellten zur Ursache. Auch dies ist wiederum ein Indiz für eine deutlich erkennbare Absenkung des Qualitätsniveaus des auf dem Arbeitsmarkt
verfügbaren Fachkräftepools.
Daneben waren auch im Arbeitsund Dienstrecht Personalengpässe
zu kompensieren; so befand sich
eine Sachbearbeiterin das ganze
Jahr 2012 über in Elternzeit, die
Stelle des Abteilungsleiters Personal ist seit 08.10.2012 vakant.
Erhebliche Ressourcen der Abteilung Personalwesen wurden außerdem für folgende Aufgaben gebunden:
- Neufassung Landespersonalvertretungsgesetz Ba-Wü
- Personalwirtschaftliche Begleitung der Neustrukturierung der Jugendmusik-Schule Pforzheim
- Übernahme der Aufgaben des
Pflegestützpunktes
- Überarbeitung des Konzepts
für Parkraumbewirtschaftung an
Schulen
- Weiterentwicklung ÖPNV
- Abwicklung Derivate.
Gesundheitsmanagement
Gemeinsam mit Vertretern der einzelnen Personalratsbereiche wurden
in der Arbeitsgruppe zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement die
grundsätzlichen zukünftigen Handlungsfelder Arbeitsschutz/-medizin
und Arbeitssicherheit, Betriebliche
Gesundheitsförderung sowie Strategisches Human Resources Management festgelegt. Der Abschluss
einer Dienstvereinbarung zum Betrieblichen
Gesundheitsmanagement ist auf dieser Basis im Jahr
2013 in greifbare Nähe gerückt.
Parallel dazu wurde das Angebot
zur Betrieblichen Gesundheitsförderung ausgebaut. Es wurden zwei
Führungsworkshops für Dezernenten, Amtsleitungen und stellvertre-
107
tende Amtsleitungen zum Thema
Betriebliches Gesundheitsmanagement durchgeführt.
Neue Seminarangebote
Großes Interesse löste das Seminar
„Schlagfertigkeit“ aus. Dies zeigt,
dass sich unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter fit machen möchten, um den unterschiedlichsten
Situationen im immer anspruchsvolleren Berufsleben souverän begegnen zu können.
Führungskompetenzen konnten in
den neu aufgenommenen Seminaren „Projektmanagement“, „Verhandlungsführung“ und „Führen im
Sandwich“ gestärkt werden.
Arbeitsschutz/Arbeitsmedizin
Im Jahre 2012 ist es gelungen, die
rechtliche Verpflichtung zur Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen in großem Umfang umzusetzen, so dass davon ausgegangen
werden kann, dass diese im Jahr
2013 für alle Ämter und Betriebe
der Stadt Pforzheim realisiert werden können.
Daneben konnte nach dem altersbedingten Ausscheiden von Frau Dr.
Weinzierl als Betriebsärztin Herr
Dr. Friesch ab dem 01.07.2012 für
diese Funktion gewonnen werden.
Ausbildung
Ein besonderes Highlight war die
Ausbildungsmesse der Agentur für
Arbeit Pforzheim „Chance 2012“
im CCP am 21.01.2012. Die Stadt
Pforzheim konnte einen repräsentativen Messestand unter Beteiligung
mehrer Dienststellen realisieren,
wobei die professionelle Standgestaltung durch die Fördermittel der
Robert-Bosch-Stiftung, im Rahmen
des Personalentwicklungsprojektes für Auszubildende mit Migrationshintergrund umgesetzt werden
konnte. Weiterhin wurden diese
Fördermittel eingesetzt zur Neugestaltung unserer Werbematerialien
(Broschüre, Stellenanzeige, Plakate, Homepage).
Neue Ausbildungsberufe im Jahr
2012 waren die Praxisintegrierte
Ausbildung zum/zur Erzieher/in
und der Bachelor of Arts – Soziale
Arbeit, Arbeit, Integration und soziale Sicherung.
Raumplanungen und Umzüge
Wie bereits in den Vorjahren waren
die Arbeiten im Rahmen der Raumdispositionen in den Verwaltungsgebäuden aufgrund der Brandschutzsanierung des Neuen Rathauses sowie die vorbereitenden
Aktivitäten für die Verlagerung des
Ratskellers in den am Marktplatz
orientierten Nordflügel des Erdgeschosses mit erheblichem Ressourceneinsatz verbunden.
Nach dem Start der Sanierungsarbeiten im 6.OG im Jahr 2011 waren
nunmehr im Jahr 2012 Rechtsamt
und POA von den Rochaden innerhalb des Hauses betroffen. Die
dabei im laufenden Betrieb auftretenden Lärm- und Geruchsbelästigungen führten zu zusätzlichen
kurzfristigen Umzügen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in andere Gebäude, was auch im Laufe
der weiteren Brandschutzsanierung
für die künftig betroffenen Bereiche zu erwarten ist und zusätzliche
logistische Vorbereitungsarbeiten
mit sich bringt.
Neben den wie auch in den anderen
Fachbereichen zu leistenden Einund Auszugsaufwänden mussten
im Personal- und Organisationsamt
zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs und Sicherstellung einer
ordnungsgemäßen Aufgabenerledigung über 6.000 Personalakten, die
in 24 Stahlschränken gelagert sind,
ausgeräumt und anschließend wieder in die sanierten Registraturräume zurückverbracht werden.
Sowohl für die beschriebenen als
auch für noch bevorstehenden
Umzüge sind auch seitens der IuK
erhebliche Aufwendungen zur Bereitstellung der Hard- und Softwareausstattung in den betroffenen
Bereichen unter Aufrechterhaltung
der Verfügbarkeits- und Sicherheitsanforderungen für den ITBetrieb zu leisten. Ergänzend zu
nennen ist hier die zugunsten der
Zusammenführung des Jobcenters
im Blumenhof erfolgte Verlagerung
des Gebäudemanagements in das
Gebäude Marktplatz 4.
Organisationsmaßnahmen
Neben zahlreichen Stellenbewertungen und deren abschließender
Festsetzung im Rahmen von vier
Bewertungskommissionen
und
sonstigen organisatorischen, fachamtsspezifischen
Festlegungen
wurde zur Optimierung der Aufbau- und Ablauforganisation sowie zur Personalbemessung eine
Organisationsuntersuchung in der
Hauptabteilung 3 des JSA auf der
Basis eines Vergabeverfahrens initiiert, deren Ergebnisse für Mitte
2013 zu erwarten ist. Ebenfalls in
2012 begonnen wurde die Vorbereitung der Einführung der SEPARegelungen im Zahlungsverkehr.
Desweiteren war für die gesamte Stadtverwaltung aufgrund der
Neufassung des Rundfunkstaatsvertrags die Umstellung der bisherigen GEZ-Gebühren auf die neugefasste Beitragsregelung zu koor-
108
dinieren. Eine Evaluation ist seitens
des Landes für 2013 zu erwarten.
Controlling
Mit Arbeitsbeginn der beiden Fachcontroller im Sozial- bzw. Baubereich konnte das Sachgebiet im
Laufe des 2. Quartals 2012 seine
Tätigkeit aufnehmen. Schwerpunkte stellten im Sozialcontrolling die
Systematisierung städt. Sozialleistungen, der Aufbau erster Zielund Berichtssysteme (Schulsozialarbeit, Familienzentren) sowie
die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe
Strategische Sozialplanung dar.
Bedingt durch den gesetzlich verankerten Ausbau der Kinderbetreuung (u3-Betreuung) und der damit
einhergehenden Zunahme an baulichen Projekten in diesem Bereich
wurde dies in den Fokus des Bauinvestitionscontrollings
gerückt.
Parallel hierzu wurden einzelne
Bauprojekte begleitet, um die Stärken und Schwächen des derzeitigen
Ablaufs festzuhalten mit dem Ziel,
im kommenden Jahr den Ablauf zu
optimieren.
DV-Anwendungen
Der Relaunch des mittlerweile fünf
Jahre alten Internetportals der Stadt
Pforzheim wurde im Rahmen eines
aufwendigen Vergabeverfahrens im
Jahr 2012 initiiert; der neue Internetauftritt der Stadt ist nach dem
im Sommer 2012 erfolgten Start
der Migrationsarbeiten mit neuen
Funktionen und neuem Design im
Herbst 2013 zur Produktivsetzung
vorgesehen.
Erfolgreich abgeschlossen werden
konnte die Anbindung an das Nationale Waffenregister und im Zuge
dessen die Umstellung auf das bei
der kivbf zentral zur Verfügung gestellte Fachverfahren.
Eines der größten und zeitintensivsten Projekte stellt der Aufbau des
neuen Sprachkommunikationssystems, das für den Hersteller, den
Lieferanten und für uns eine große
Herausforderung bedeutete, dar.
Das Sprachkommunikationssystem
wurde auch an die bestehende Alcatel-Telefonanlage angekoppelt,
um damit die Voraussetzungen für
die schrittweise Ablösung der alten
Telefonanlage zu schaffen.
Das LWL- und Kupferkabelnetz
wurde weiter ausgebaut, u.a. konnten weitere Schulen an das LWLNetz angebunden werden.
Das Jahr 2012 war wiederum geprägt durch mehrfachen Personalwechsel, u.a. musste ein komplett
neues Team für die Anwendungsbetreuung aufgebaut werden.
zwei Sachgebiete „Systeme 1“ und
„Systeme 2“.
DV-Systeme
- Integration von Pforzheimer Schulen in den laufenden Netzwerkbetrieb im Rahmen des Projektes
„Schulen ans LwL“, z.B. HildaGymnasium, Hebel-Gymnasium
Neben der Sicherstellung des laufenden IT-Betriebes bildeten die
Migration der über 2500 Postfächer
von Exchange 2003 nach Exchange
2010 sowie weitere Verbesserungen und Optimierungen der XenDesktop Infrastruktur ebenso wie
die Konzeptionierung der neuen
File- und Printumgebung hin zu
einem rollenbasierenden Serverkonzept auf Basis Windows Server
2008R2 Schwerpunktthemen des
Jahres 2012.
Begonnen wurde der Aufbau der
hierzu erforderlichen Infrastruktur,
während gleichzeitig trotz schwierigster Rahmenbedingungen die
zukünftige Ausrichtung und technologische Weiterentwicklung des
IT-Systembereichs
konsequent
fortgeführt werden konnte.
Als zentrale Herausforderungen
sind beispielhaft zu nennen:
- Organisatorische Neuausrichtung
des Bereichs „Systeme“ durch Verteilung der Aufgabenblöcke auf
- Neugewinnung von IT-Personal
für den System-Bereich mit intensiver Einweisungs- und Ausbildungstätigkeit parallel zur laufenden Sicherstellung des IT-Betriebs
- Integration aktuellster Speichertechnologien (ZFS) zur bedarfsgerechten Bereitstellung der exponentiell anwachsenden Speicherkapazitäten. (z.B. Stadtarchiv, Befliegungsdaten, Datenbanken)
- Planung und Integration der neuen
Telefonie-Infrastruktur in den laufenden Netzwerk- und DatacenterBetrieb, sowie Bereitstellung von
Labor- und Schulungsumgebungen
- Beherrschung verschiedenster
schwieriger Störungsszenarien im
Netzwerkbereich und an der zentralen IT-Infrastruktur (z.B. Ausfall
VSS-Module, Ausfall WAN-Verbindungen zu KVN/LVN, Serverausfälle, defekte DSL-Infrastrukturmodule)
- Planung und Beschaffung von
neuen Datacenter-Komponenten
mit Ausrichtung auf 10G/FCoETechnologie (Datacenter-Switche,
Serverkomponenten)
- Unterstützung des Projekts „Neuausrichtung Internet/Intranet“ hinsichtlich
Domain-Adressierung
DNS/IP
- Zentrale Vergabestelle / Zentraleinkauf
109
Auf Grund der vollständigen Novellierung des Vergaberechts und nach dem
Auslaufen der erhöhten Wertgrenzen
zum 31.12.2011 betreut die Zentrale Vergabestelle jetzt alle Verfahren nach der
VOL und der VOF im Bereich der Stadtverwaltung Pforzheim. Deshalb wurden
im Jahr 2012 deutlich mehr Vergabeverfahren durchgeführt.
Auffällig war, dass die Zahl der freihändigen Vergaben stark zurückging. Im
Bereich der Zentralen Vergabestelle des
POA wurden in Zusammenarbeit mit den
Dienststellen der Stadtverwaltung im
Jahr 2012 insgesamt 60 Ausschreibungsverfahren begonnen.
Diese teilten sich im VOL-Bereich wie
folgt auf:
- Ausschreibung von Winterdienstleistungen im Handstreubereich
- Ausschreibung von 1.900 PCs für die
Stadtverwaltung und verschiedene Schulen
- Vergabe von Ingenieurleistungen für die
Tragwerksplanung im Rahmen der Sanierung der Nordstadtschule
- Ausschreibung von Reinigungsleistungen für das Reuchlinhaus mit Schmuckmuseum
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Die restlichen Verfahren waren jeweils
4 Ausschreibungen für freiberufliche
Leistungen unterhalb bzw. oberhalb des
Schwellewertes nach der VOF.
Im Bereich des Zentraleinkaufes erfolgte
auch 2012 die Fortführung bzw. Verlängerung von Rahmenverträgen mit bisherigen
Stammlieferanten.
Besonders hoch war die Zahl der Verfahren für Beschaffungen im Zuständigkeitsbereich des POA - hauptsächlich
für den Bereich IUK. Zusätzlich zu den
bisher schon betreuten Ämtern kamen
Ausschreibungen aus den Bereichen
Amt für Bildung und Sport, Gebäudemanagement, Grünflächen- und Tiefbauamt
sowie dem Jobcenter.
Wie immer wurden die Fachbereiche,
Schulen und Kindertagesstätten bei speziellen Beschaffungsfragen intensiv beraten
und betreut.
Als besondere Verfahren konnten im
Laufe des Jahres 2012 folgende Ausschreibungen erfolgreich abgeschlossen
werden:
- Ausschreibung der Schulbuchlieferung
für alle Schulen der Stadt Pforzheim
110
Rechnungsprüfungsamt
Das Rechnungsprüfungsamt hat im
Berichtszeitraum die Jahresrechnung der Stadt Pforzheim für das
Jahr 2011 sowie die Jahresabschlüsse des Eigenbetriebs Goldstadtbäder Pforzheim, des Eigenbetriebs
Pforzheimer Verkehrsbetriebe, des
Eigenbetriebs Stadtentwässerung
Pforzheim und des Eigenbetriebs
Wirtschaft und Stadtmarketing
Pforzheim für das Geschäftsjahr
2011 geprüft. Die örtliche Prüfung
der Jahresrechnung 2011 wurde
schon während des Haushaltsjahres durch zeitnahe Prüfungen
vorbereitet. Die finanzwirksamen
Verwaltungs- und Kassenvorgänge
wurden teils durch gezielte Stichproben, in bestimmten Bereichen
auch lückenlos oder durch vertiefte
Sachprüfungen und Schwerpunktprüfungen kontrolliert. Über die
durchgeführten Schwerpunktprüfungen wurden Prüfungsberichte
gefertigt, die den geprüften Ämtern, Einrichtungen und Betrieben
über den Oberbürgermeister und
die zuständige Dezernentin/den zuständigen Dezernenten zugeleitet
wurden.
Im Jahr 2012 wurden die vorbereitenden Prüfungen zur Eröffnungsbilanz deutlich intensiviert,
wodurch die übrigen Prüfungen in
den einzelnen Fachbereichen stark
eingeschränkt werden mussten.
Verwaltungsprüfung
In der Kernverwaltung wurden
beim Amt für öffentliche Ordnung
– Gewerbeabteilung die Gebühreneinnahmen im Bereich der Heimaufsicht sowie bei der Feuerwehr
die Berechnung und Festsetzung
von Kostenersätzen geprüft.
Durch den Übergang der Arge Jobcenter in das Jobcenter Pforzheim
wurde im Berichtsjahr auf vertiefte
Schwerpunktprüfungen im Bereich
des Jugend- und Sozialamts zu
Gunsten der Begleitung des Umstellungsprozesses zum Jobcenter
Pforzheim verzichtet.
Das Rechnungsprüfungsamt hat
ferner verschiedene – zum Teil sehr
aufwändige – Prüfungen von Verwendungsnachweisen von ESF-,
Bundes- oder Landesförderprogrammen durchgeführt sowie die
Verpachtung der Gastronomie im
Enzauenpark überprüft.
Bei verschiedenen Dienststellen
wurden die dort geführten Bestandsverzeichnisse geprüft. Darüber hinaus prüften wir beim Grünflächen- und Tiefbauamt die Erschließungsbeiträge, Abwasserbeiträge und Erschließungsverträge.
Außerdem wurden bei der Stadtkämmerei die jährlich stattfindende Kassenprüfung durchgeführt
sowie die Verwendungsnachweise
für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen einer abschließenden
Prüfung unterzogen.
Wie im Vorjahr erfolgten einzelne
Beratungen bei VOL-Vergaben.
Baufachtechnische Prüfung
Die baufachtechnische Prüfung
des Rechnungsprüfungsamts hat
in den Fachbereichen Abfallwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau, Hoch-, Tief- und Ingenieurbau
Visaprüfungen sowie Vergabeprüfungen für Honorare und Nachträge vorgenommen. Ferner wurden
verschiedene Ausschreibungen vor
Ausgabe der Ausschreibungsunterlagen stichprobenartig geprüft.
Eigenbetriebe
Bei den Eigenbetrieben Goldstadtbäder Pforzheim, Pforzheimer
Verkehrsbetriebe, Stadtentwässerung Pforzheim und Wirtschaft
und Stadtmarketing Pforzheim
wurden neben den Jahresabschlüssen noch Verwendungsnachweise,
Risikomanagementberichte, Zahlstellen etc. geprüft.
Sonderrechnungen der Stadt
Pforzheim
Bei den Vereinigten Stiftungen der
Stadt Pforzheim erfolgte die Prüfung des Jahresabschlusses 2011.
Selbständige Einrichtungen
Im Berichtsjahr wurden außerdem
verschiedene Prüfungen bei rechtlich selbständigen Einrichtungen
und Gesellschaften wie dem Kommunales Kino, der Gesellschaft für
Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH, den Stadtwerke
Pforzheim GmbH & Co. KG sowie
dem Verkehrsverbund PforzheimEnzkreis GmbH durchgeführt.
Über die gesamte Prüfungstätigkeit des Rechnungsprüfungsamtes
wird dem Gemeinderat jährlich ein
Schlussbericht vorgelegt, der als
Grundlage für die Beratung und
Feststellung der Jahresrechnung
der Stadt Pforzheim dient. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am
13. November 2012 die Feststellung der Jahresrechnung 2011 einstimmig vorgenommen.
111
Rechtsamt
führt, deren Anteile zu 100 Prozent die Stadt Pforzheim hält. Der
Verein wurde in einen Förderverein umgewandelt. Auf diese Weise
wurden professionelle Strukturen
geschaffen, die die Zukunft der Jugendmusikschule sichern. Auch die
Zukunft des DDR-Museums wurde
–nach jahrelangen Bemühungen–
über eine von uns intensiv begleitete Stiftungslösung in sichere Bahnen gelenkt. Stark eingebunden
waren wir auch in die Vertragswerke, die dem CfR im Brötzinger Tal
künftig eine adäquate Spielstätte
sichern.
Die beachtliche „Schlagzahl“, mit
der die Stadtverwaltung im Jahr
2012 - bei dünner Personaldeckearbeitete und zahlreiche Projekte
vorantrieb, ging auch am Rechtsamt als interner Dienstleister des
Gemeindrats, der Bürgermeister,
Ämter, Eigenbetriebe und Gesellschaften nicht spurlos vorüber.
Angesichts einer zunehmenden
Ver-rechtlichung aller Lebenssachverhalte und immer komplexer
werdender Rechtsfragen ist es nicht
verwunderlich, dass der rechtliche
Beratungsbedarf
kontinuierlich
steigt. Zunehmend können Projekte der Stadt auch nur noch durch
eine intensive fächer- und ämterübergreifende Zusammenarbeit bewältigt werden.
Neben dem umfänglichen Beratungsalltag war daher auch das
Rechtsamt in zahlreiche Projekte
eingebunden. Federführend wurde
von uns die Umstrukturierung der
Jugendmusikschule betreut. Der
bisher von einem Verein getragene Musikschulbetrieb wurde zum
01.01.2013 in eine GmbH über-
Für den öffentlichen Nahverkehr in
Pforzheim sind bis spätestens Ende
2013 die Weichen zu stellen. Das
Rechtsamt ist seit Frühjahr 2012
daran beteiligt, diese strategische
Grundsatzentscheidung auf der
Basis komplizierter Vertrags- und
Gesetzeswerke vorzubereiten. Der
Ausbau des Telekommunikationsnetzes und der Windkraft standen
u. a. im Fokus der rechtlichen Beratung der SWP GmbH & Co KG.
Im Prozess gegen JPM wegen der
Derivate fand am 16.01.2013 eine
erste mündliche Verhandlung statt.
Der vom Gericht vorgeschlagene
Vergleich wurde vom Gemeinderat
abgelehnt; JPM selbst äußerte sich
gar nicht dazu. Im September wurde der Zivilprozess im Hinblick auf
das noch laufende strafrechtliche
Verfahren ruhend gestellt.
Zahlreiche Projekte galt es im Bereich des Planungs- und Baurechts
zu begleiten, namentlich die Entwicklung und vor allem planerische
Umsetzung des Vergnügungsstätten- und des Zentren- und Märk-
tekonzepts der Stadt Pforzheim.
Erheblicher Beratungsbedarf entstand im Zusammenhang mit den
Änderungsbebauungsplänen
für
das Gewerbegebiet „Buchbusch“,
dem Bebauungsplan „Postwiesenstraße“ und dem Neubau des Kauflands. Hohen Aufwand generiert
auch die rechtliche Betreuung der
Bauprojekte der Stadt Pforzheim,
vor allem die Neuerrichtung des
Hildagymnasiums. Die weitere
Entwicklung der Innenstadt, insbesondere in östlicher Richtung, wirft
bereits ihre rechtlichen Schatten
voraus. Darüber hinaus stellen sich
dabei auch umfangreiche beihilferechtliche Fragen. Insgesamt ist
ein starker Zuwachs an Fragen zum
und eine gewachsene Sensibilität
gegenüber europäischem Beihilferecht festzustellen.
Kommunalrechtlich galt es die
Neufassung der Hauptsatzung und
die Einrichtung eines Jugendgemeinderats rechtlich zu begleiten.
Im Sozialrecht hat uns vor allem
die Entwicklung eines Konzepts für
die Mietobergrenze beschäftigt.
Insgesamt steht die beratende Tätigkeit beim Rechtsamt mittlerweile stark im Vordergrund. Gleichwohl wurden im vergangenen Jahr
auch 170 Gerichtsverfahren abgeschlossen. Von diesen Verfahren
wurden lediglich 9 Prozesse verloren. 101 Verfahren wurden gewonnen, 21 Klagen zurückgenommen,
in 24 Fällen wurde ein Vergleich
geschlossen. Auffällig ist, dass insbesondere die Zahl der sozialrechtlichen Prozesse beim Rechtsamt
stark zurückgegangen ist (im vergangenen Jahr noch 68 abgeschlossene Verfahren). Auch die Klage-
112
eingänge (insgesamt 161) sind in
diesem Bereich rückläufig. Dies
hängt zum einen mit einer geänderten Praxis der Stadt im Bereich
der Mietobergrenzen, zum anderen
auch damit zusammen, dass Standardklagen mittlerweile vom Jobcenter selbst und nicht mehr vom
Rechtsamt betreut werden.
184 Strafanzeigen wurden im Jahr
2012 gestellt, zumeist wegen Sachbeschädigungen an städtischem
Eigentum oder wegen mehrfachen
Schwarzfahrens.
Insgesamt also ein (nicht nur wegen
des nebenher auch noch bewältigten Mehrfachumzugs…) bewegtes
Jahr 2012, in dem wir mit Gemeinderat, Bürgermeistern und den Kolleginnen und Kollegen aus anderen
Ämtern hoffentlich etwas für diese
Stadt bewirken konnten.
Leitstelle zur Gleichstellung
der Frau
Mit Ablauf des Monats Juli begann
für die langjährige Gleichstellungsbeauftragte Barbara Jeske die Ruhephase ihrer Altersteilzeit. Die
Wiederbesetzung der Stelle erfolgt
erst zum Februar 2013. Doch auch
in den letzten Monaten ihres Wirkens entfaltete Barbara Jeske zahlreiche Aktivitäten:
Am Internationalen Frauentag lud
sie alle frauenpolitisch interessierten Pforzheimer Bürgerinnen zum
14. Pforzheimer Frauenempfang
ein. Das Thema des diesjährigen
Empfanges lautete: „Unvergessene jüdische Schwestern“ und war
den zahlreichen jüdischen Frauen
gewidmet, die durch ihr Wirken
das Leben unseres Landes vielfältig mit gestaltet und unsere Kultur
nachhaltig bereichert haben.
Die kommunalpolitische Seminarreihe „Mitmischen - einmischen aufmischen“ wurde gemeinsam mit
dem Enzkreis und der vhs fortgeführt und beinhaltete Vorträge, Seminare und Exkursionen. Im Rahmen dieser Reihe fand im Februar
ein Politischer Salon statt. An diesem Abend berichtete die Gleichstellungsbeauftragte über das Leben und Wirken von Laura Perls.
Die gebürtige Pforzheimerin ist
Mitbegründerin der Gestaltherapie
und eine international anerkannte
Psychotherapeutin.
Am bundesweiten Girls’ und Boys’
Day konnten erneut zahlreiche
regionale Unternehmen und Einrichtungen gewonnen werden,
Mädchen Einblicke in zukunftsträchtige Berufsfelder wie Technik, IT, Handwerk, Ingenieur- und
Naturwissenschaften zu gewähren,
in denen sie immer noch selten vertreten sind. Jungs hingegen konnten
Berufsfelder im Bereich Dienstleistungen, Erziehung und Pflege kennenlernen.
Zum Schwerpunktthema Frau und
Beruf veröffentlichte die Gleichstellungsstelle die Broschü-re
„Wiedereinstieg - gut geplant ist
halb gewonnen“. Frauen wollen
und können heutzutage nicht mehr
lange aus dem Beruf aussteigen.
Sonst landen sie schnell in einer
Sackgasse, mit allen wirtschaftlichen Nachteilen jetzt und in der Zukunft. Daher sollten sie rechtzeitig
überlegen und planen, wie sie ihren
beruflichen Wiedereinstieg am besten organisieren. Die alltagstaugliche Broschüre enthält nicht nur
einen umfassenden Informationsund Adressenteil, sondern unterstützt darüber hinaus mit wichtigen
Fragestellungen und praktischen
Checklisten den persönlichen Klä-
rungsprozess. Aber auch die Väter
bleiben bei den Betrachtungen und
Tipps nicht außen vor, sind sie doch
ganz entscheidend für einen erfolgreichen Wiedereinstieg und ein gutes Familienklima.
Die gemeinsame Veranstaltung der
Integrations- und Gleichstellungsbeauftragten „Migrantinnen - ganz
anders als Sie denken!“ fand im
Rahmen des interkulturellen Festivals „Mix-Verstehen“ im Juni
statt. Prof. Dr. Jasmin Mahadevan,
Professorin für Internationales &
Interkulturelles Management an
der Hochschule Pforzheim hielt
einen Vortrag zum Thema „Selbstbild – Fremdbild – Identität“. In der
anschließenden regen Diskussion
ging es um Klischees und individuelle Lebenswege und welche Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten für beide Seiten in
einer aktiven Ein- und Zuwanderung stecken.
Barbara Jeske sei auch an dieser
Stelle noch mal für ihre jahrelange
kreative und professionelle Gleichstellungsarbeit gedankt!
113
Stadtkämmerei
Angelegenheiten der Stadt als
Steuerschuldnerin
Auch in 2012 setzte sich die allgemeine Tendenz fort, dass aufgrund
von Steuerrechtsänderungen und
Rechtsprechung immer mehr kommunale Leistungen unter einen
Steuertatbestand fallen. Auch wenn
dies nicht zwangsläufig mit einer
höheren Steuerbelastung verbunden sein muss (z.B. Einstufung von
Kindertagesstätten als Betrieb gewerblicher Art), ergibt sich daraus
jedoch zumindest erhöhter Verwaltungsaufwand. Es wird allgemein
davon ausgegangen, dass sich diese Tendenz auch künftig fortsetzen
wird.
Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Spielstätte des 1. CfR
Pforzheim 1896 e.V. im Brötzinger Tal waren von der Kämmerei
komplexe steuerrechtliche Fragestellungen zu prüfen. Zielsetzung
war die Anerkennung des Vorsteuerabzugs auf die Investitionskosten
und somit die Sicherstellung der
Gesamtfinanzierung der Maßnahme. Nach verschiedenen Gesprächen mit dem Finanzamt und eines
Antrags auf verbindliche Auskunft,
welcher allerdings im Laufe des
Verfahrens zurückgenommen wurde, wurde ein Ergebnis erzielt, auf
dessen Basis die Finanzierung der
Gesamtmaßnahme dargestellt werden konnte.
Nach Fertigstellung des Neubaus
des Hildagymnasiums mussten
in Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement für sie sog.
Feststellungserklärung Baukosten,
Größe und Raumaufteilung ermittelt werden. Die Feststellungser-
klärung dient dem Finanzamt dazu
den Einheitswert des Gebäudes zu
ermitteln welcher wiederum als
Messgröße zur Festsetzung des
Grundsteuerbetrages dient.
Zuschussbereich
Im Jahr 2012 wurden in der Hauptsache die bestehenden Zuschussbewilligungen abgearbeitet und
soweit möglich, nach Ende des Bewilligungszeitraumes abgerechnet.
Für die beiden aktiven Sanierungsgebiete Soziale Stadt „Innenstadt-Südost“ und Soziale Stadt
„Kaiser-Friedrich-Strasse/Weststadt“ wurden weitere Aufstockungsanträge gestellt. Die für 2012
bewilligten Mittel konnten zeitnah
nahezu vollständig abgerufen werden.
Nach Schlussabnahme der AlfonsKern-Schule durch die Kontrollkommission des Regierungspräsidiums Karlsruhe im September
2011 erfolgte zum 19.12.2012
die Schlusszahlung in Höhe von
1.657.000 €. Der Landeszuschuss
in Höhe von insgesamt 5.605.000 €
ist somit auf Ende 2012 vollständig
eingegangen.
In 2012 wurden Zuwendungen für
den Neubau einer Dreifeld-Sporthalle des Hildagymnasiums und
die Generalsanierung der Nordstadtschule bewilligt. Nach längeren Verhandlungen hat sich das
Ministerium für Kultus, Jugend und
Sport Baden-Württemberg Ende
2012 damit einverstanden erklärt,
dass der Südflügel des Schulgebäudes Hildagymnasium aus baulichen
Gründen für schulische Zwecke
aufgegeben werden kann. Dies hat
zur Folge, dass für den Neubau des
Hildagymnasiums an Stelle der
bisher förderungswürdig erachteten
Fläche von rd. 2.138 m² nunmehr
eine Programmfläche von 3.674 m²
zugrunde gelegt werden kann und
mit einem entsprechend höheren
Zuschuss gerechnet werden darf.
Umstellung auf das neue
Haushaltsrecht
Die Stadtkämmerei hat zum
01.01.2012 das Neue kommunale Haushaltsrecht eingeführt. Seit
diesem Stichtag wird doppisch gebucht. Die Umstellung auf das neue
Recht stellte für die gesamte Verwaltung eine enorme Herausforderung dar, welche nur mittels gemeinsamer Anstrengungen bewältigt werden konnte. Naturgemäß
ergaben sich mit der Umstellung
vielfältige neue Fragestellungen,
welche zum Teil im Vorfeld nicht
absehbar waren und die die Kämmerei in Zusammenarbeit mit den
betroffenen Dienststellen zu lösen
hatte.
Zum Ende des Jahres wurde der
zweite Produkthaushalt für die
Jahre 2013 / 2014 aufgestellt. Mit
dem Grundsatzbeschluss, künftig
Doppelhaushalte aufzustellen wurde die Voraussetzung geschaffen,
dass zwischen zwei Haushaltsplanungen zeitliche Ressourcen verbleiben, um künftig aufwendigere
Jahresabschlüsse zu erstellen sowie
das Rechnungswesen und die Haushaltsplanung weiterzuentwickeln.
Im Jahr 2012 konnten die Vorbereitungen zur Aufstellung der Eröffnungsbilanz
weitestgehend
abgeschlossen werden, so dass die
114
offizielle Vorlage an die Prüfungsinstanzen Anfang 2013 erfolgen
konnte.
Beteiligungsmanagement
Das Beteiligungsmanagement der
Stadtkämmerei unterstützt die
Entscheidungsträger der Stadt
Pforzheim bei der Steuerung und
Überwachung der städtischen Beteiligungsgesellschaften mit dem
Ziel der nachhaltigen Erfüllung
des öffentlichen Zwecks und der
wirtschaftlichen Führung der Unternehmen. Die Bedeutung der ausgelagerten Bereiche wird deutlich,
wenn man die gesamten Umsatzerlöse der wesentlichen Beteiligungen und der Eigenbetriebe von rd.
323 Mio. € (2011) dem Haushaltsvolumen von rd. 404 Mio. € (Ausgaben Verwaltungshaushalt 2011)
gegenüberstellt. Um eine noch bessere Steuerung der Beteiligungen
gewährleisten zu können, wurde in
2012 das Beteiligungsmanagement
entsprechend den Empfehlungen
der Gemeindeprüfungsanstalt personell verstärkt.
Inhaltlich war in 2012 der Beginn
des
Restrukturierungsprozesses der Stadtverkehr Pforzheim
GmbH & Co. KG hervorzuheben,
bei welchem die Stadtkämmerei in
der ämterübergreifenden Projektgruppe mitarbeitet.
Sonderfinanzierungen /
Wirtschaftlichkeitsprüfungen
Im Juli 2012 veröffentlichte der
Rechnungshof
Baden-Württemberg im Rahmen seiner Denkschrift
einen Beitrag zur „Wirtschaftlichkeit von ÖPP-Projekten im kommunalen Förderbereich“. Er vertrat
darin die Auffassung, dass die Landeszuwendungen zu Unrecht gewährt worden seien, da das Projekt
unwirtschaftlich sei. Die Kämmerei
als damals für das PPP-Projekt
Alfons-Kern-Schule federführendes Amt setzte sich intensiv mit den
Aussagen des Rechnungshofs auseinander. Die Verwaltung kam zu
dem Ergebnis, dass einem Großteil
der Kritikpunkte sachliche Argumente entgegenstehen und insbesondere die zentrale Aussage des
Rechnungshofs, dass das ÖPP-Projekt unwirtschaftlich wäre, so nicht
nachvollziehbar ist.
Haushalt, Vermögen und
Schulden
Für den Bereich Haushalt, Vermögen und Schulden war der Rechnungsabschluss für das Jahr 2011
eines der zentralen Themen. Hierbei wurden wesentliche Aussagen
zum Ergebnis der Jahresrechnung
2011 und entsprechende Erläuterungen zu den erheblichen Abweichungen der Jahresansätze von den
Haushaltsansätzen verfasst. Daneben wurde im Rechenschaftsbericht
die Entwicklung der Haushaltwirtschaft im abgelaufenen Jahr zusammengefasst.
Durch die Umstellung auf das Neue
Haushaltsrecht zum 01.01.2012
und den damit einhergehenden Änderungen im Aufbau und Inhalt des
Haushaltsplanes 2012 wurde der
Haushaltsplan erst im Juni verabschiedet und im August rechtskräftig. Dieser erste Planungsprozess
nach der Umstellung war für alle
Beteiligten eine große Herausforderung.
Nach der, im Gremium kontrovers
diskutierten, Festlegung auf einen
Doppelhaushalt 2013 / 2014 konnte der zweite Haushalt nach neuem
Recht im Dezember 2012 verabschiedet werden. Hierbei wurde
durch die Fachämter für die jeweiligen Produkte bzw. Produktgruppen
eine Vorstellung über die Inhalte,
Ziele und die finanziellen Auswirkungen vorangestellt.
Bereich Kasse und Steuern
Mit Umstellung auf das Neue
Kommunale Haushalts- und
Rechnungswesen zum 01.01.2012
wurden durch die Stadtkasse in
Zusammenarbeit mit den Fachbereichen sämtliche im Buchungssystem vorhandene Stammdaten auf
die neue Logik der Geschäftspartnerbuchhaltung umgestellt. Die
Kassenreste aus dem ehemaligen
Sachbuch für haushaltsfremde Vorgänge wurden manuell in das neue
Buchungssystem übernommen.
Im Bereich der Beitreibung wurde der Bestand an offenen Forderungen zur Übernahme in
die Eröffnungsbilanz nach deren
Werthaltigkeit unter kaufmännischen Gesichtspunkten bewertet
und nicht werthaltige Forderungen,
deren Verwirklichung unrealistisch
ist, niedergeschlagen. In der Eröffnungsbilanz zum NKHR sind nur
werthaltige Forderungen auszuweisen. Insgesamt bearbeitet die
Beitreibung jährlich 22.000 offene
Hauptforderungen mit einem Bestand von rd. 11 Millionen Euro.
Im Veranlagungsbereich der Gewerbe-, Grund-, Hunde- und Vergnügungssteuer ist das landeseinheitliche Veranlagungsverfahren
KAS-EVA eingeführt. Die Erhebung der Vergnügungssteuer für
Geldspielgeräte mit Gewinnmöglichkeit wird ausschließlich auf Basis der Einspielergebnisse durchgeführt. Aufgrund des Gemeinderatsbeschlusses vom 15.05.2012 wurde
der Hebesatz zur Erhebung der Gewerbesteuer auf 420 v. H. mit Wirkung vom 01.01.2012 erhöht.
115
Standesamt
Eheschließungen
Im Jahr 2012 haben sich beim Standesamt Pforzheim 385 Paare getraut
den Bund der Ehe zu schließen.
Einen großen Ansturm erlebten
wir auf das letzte „Schnapszahlen-Datum des Jahrhunderts“, den
12.12.2012. 19 Paare haben an diesem Tag beim Standesamt Pforzheim den „Hafen der Ehe“ angesteuert.
Als Neuerung wurde beim Standesamt die Trauung im Gewölbekeller
des Alten Rathauses eingeführt.
Um den Pforzheimer Brautpaaren
ein historisches Ambiente bieten
zu können, haben wir als Probelauf
von Mai bis September an einem
Freitag im Monat Trauungen im
Gewölbekeller des Alten Rathauses
durchgeführt. Dieses Angebot kam
bei den Paaren sehr gut an und wird
auch im nächsten Jahr fortgeführt.
Geburtsbeurkundungen
Der rückläufige Trend bei den Geburten hat sich glücklicherweise
nicht fortgesetzt, die Zahl der beurkundeten Geburten blieb nahezu
konstant bei 2.200 Geburten.
Die Geburten mit ausländischer
Beteiligung bewegen sich nach wie
vor auf sehr hohem Niveau. Insbesondere die Beurkundung von
Kindern irakischer Eltern hat stark
zugenommen. Wegen der hohen
Fälschungsrate dieser Urkunden
werden aufwendige Urkundenüberprüfungen durchgeführt und es sind
komplizierte Beratungen der Eltern
bezüglich der Namensführung notwendig.
Der Prozentsatz der nicht verheirateten Eltern ist leicht gestiegen. In
diesen Fällen müssen beim Standesamt oder Jugendamt vermehrt
Vaterschaftsanerkennungen und Erklärungen zur Namensführung des
Kindes aufgenommen werden.
2012 wurden beim Standesamt
Pforzheim 7 Hausgeburten angezeigt.
Sterbefälle
Die Anzahl der Sterbefälle blieb
auch im Jahr 2012 auf hohem Niveau. Der Tod von 1613 Menschen
musste im Sterberegister des Standesamts Pforzheim verzeichnet
werden.
Auch bei den Sterbefällen ist, wie
in den anderen Bereichen, ein Anstieg des Ausländeranteils feststellbar. Dies hatte zur Folge, dass auch
mehr Leichenpässe für die Überführung ins Ausland ausgestellt
wurden. Diese Aufgabe wurde im
Rahmen der Bürgerfreundlichkeit
vom Amt für öffentliche Ordnung
aufs Standesamt übertragen.
Gleichgeschlechtliche
Lebenspartnerschaften
2012 wurde beim Standesamt nur
eine Lebenspartnerschaft von 2
Frauen geschlossen.
Neues Personenstandsgesetz
Aufgrund der zunehmenden Globalisierung stieg auch die Anzahl der
Nachbeurkundungen. Deutsche, die
im Ausland heiraten oder ein Kind
bekommen, können beim Standesamt die Nachbeurkundung beantragen und erhalten dann eine deutsche Personenstandsurkunde, mit
der sie in Deutschland alles leichter
erledigen können.
Kirchenaustritte
2012 sind beim Standesamt Pforzheim 362 Personen aus der Kirche
ausgetreten. Die Evangelische Kirche verzeichnete 193, die Katholische Kirche 161 Austritte.
Der Gewölbekeller
116
Theater Pforzheim
Das Jahr 2012 war für das
Theater Pforzheim wiederum
abwechslungsreich,
interessant
und
in
allen
Bereichen
erfolgversprechend.
Die
weit
über die Stadtgrenzen hinaus
renommierte Aids-Gala unseres
Balletts,
die
anspruchsvolle
Tschechow-Tragikomödie
„Die
Möwe“, unser tolles Open Air
auf dem Waisenhausplatz, die
kontrovers gesehene Inszenierung
der Mozart-Oper „Don Giovanni“,
der Start des Erfolgsmusicals
„Dracula“ sowie die aufwendige
Sanierung der Obermaschinerie
unserer Bühne sind nur einige der
vielen Höhepunkte im TheaterJahr 2012. Produktionen wie
„Kohlhaas“, „Das Tagebuch der
Anne Frank“, „Die Physiker“,
„Draußen vor der Tür“ sowie das
Musik-Projekt „Side by Side“
brachten wieder viele Schüler
aus Pforzheim und der Region
in unser Haus, ebenso wie das
Patenschulprojekt zur Berg-Oper
„Wozzeck“ sowie das Stück „Eine
Odyssee“, das im Rahmen des
Projekts „Stage Enter“ sogar im
Großen Haus aufgeführt wurde.
Insgesamt 23 Neu-Produktionen,
vier Wiederaufnahmen sowie
eine lange Reihe von Konzerten,
Sonderveranstaltungen
und
diverse Gastspiele bescherten
der mit Abstand wichtigsten
Kultureinrichtung Pforzheims oft
ausverkaufte Reihen.
Für Pforzheim und Umgebung
ist das Dreispartenhaus am
Waisenhausplatz mit Musiktheater,
Schauspiel und Ballett der größte
Kulturanbieter. Weit über die
Grenzen der Goldstadt hinaus
zieht sich das Einzugsgebiet
des Theaters Pforzheim: Von
Brackenheim bis Rohrdorf, von
Enzklösterle
bis
BietigheimBissingen reicht das Gebiet, aus
dem viele unsere Abonnenten mit
insgesamt 32 Buslinien zu uns in
die Stadt kommen. In der Spielzeit
2011/2012 zählte das Theater
Pforzheim bei 451 Veranstaltungen
mehr als 130.000 Besucher; in den
beiden Spielstätten ‚Großes Haus’
und ‚Podium’ konnten dabei knapp
118.500 Besucher gegrüßt werden.
Bei unseren sechs Sinfoniekonzerten
im CongressCentrum Pforzheim
unter der Leitung von GMD
Markus Huber konnten insgesamt
5.820 Zuhörer begrüßt werden. Im
Oktober 2012 freute sich das Theater
über mehr als 4.500 Abonnenten in
19 verschiedenen Abos sowie über
weitere 570 Konzertabonnenten.
Wie in den letzten Jahren war unser
„Jugendabo acht+“ wieder unser
erfolgreichstes Abonnement – es
wuchs nochmals um 2% auf 454
Abonnenten an.
Das Theaterjahr 2012 bot seinen
Interessenten ein buntes und
abwechslungsreiches Programm auf
höchstem künstlerischem Niveau.
Angefangen vom aufrüttelnden
Tanzabend „Boléro – La danse
d’extase“ über die Neuinszenierung
der Bizet-Oper „Carmen“, von
Klassikern wie „Der blaue Engel“
bis zu Shakespeares „Der Sturm“,
von den musikalischen Revuen
„Elvis liebt Dich!“ und „So oder
so – Hildegard Knef“ bis zum
Publikumsrenner „Dracula“ – für
jeden Geschmack hatte das Haus
am Waisenhausplatz etwas zu
bieten. Mit dem Open Air im Juli
des Jahres und den umjubelten
Aufführungen der „Rocky Horror
Show“, Verdis „Aida“ (konzertant)
sowie einer stimmungsvollen
Operetten-Gala lockte das Theater
wiederum Besucher aus einem
großen Umkreis in die Stadt. Unter
dem Titel „Der Goldstadtzirkel
weltberühmter Pianisten“ war im
Oktober des Jahres wiederum der
ECHO-Preisträger Nikolai Tokarev
in Pforzheim zu Gast.
Gemäß seines Bildungsauftrags
baute das Theater Pforzheim sein
breites Kinder- und JugendtheaterAngebot mit verschiedensten Projekten weiter aus: Das Weihnachtsmärchen „Der Räuber Hotzenplotz“ nach Michael Ende brachte
insgesamt mehr als 23.650 große
und kleine Theaterfans zum Mitfiebern und -lachen. Im Rahmen des
Festivals „Triangel“ über interkulturelles Theater wurden Stücke im
Theater Pforzheim, dem Kulturhaus Osterfeld sowie dem Kupferdächle produziert und ausgetauscht.
Mit dem Kinderstück „Am Anfang
war die Kuh“ gab es zum ersten
Mal auf und hinter der Bühne eine
Kooperation mit dem Figurentheater Raphael Mürle. Zu Beginn der
Spielzeit 2012/2013 konnten in der
Abteilung Theaterpädagogik eine
der beiden Stellen neu besetzt werden; die neuen Theaterpädagogen
werden zudem von zwei Jugendlichen unterstützt, die am Theater ihr
Freiwilliges Soziales Jahr Kultur
(FSJ Kultur) absolvieren.
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„Boléro - Extase“
„Der Räuber Hotzenplotz“
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„Die Möwe“
„Die Physiker“
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„Don Giovanni“
„Dracula“
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„Eine Odyssee“
„Elvis liebt Dich!“
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Open Air 2012 - „Aida“
Hildegard Knef - „So oder so“
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„Wozzeck“
„Der Sturm“
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Impressum
Herausgeber: Stadt Pforzheim
Verantwortlich: Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten,
Michael Strohmayer
Redaktion und Layout: Kirsten Wünsche
Bilder: Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten
Mitarbeit: Dienststellen der Stadt Pforzheim
Inhalt: Die Beiträge wurden vom ORE zusammengestellt.
Für die sachliche Richtigkeit sind die städtischen Dienststellen
verantwortlich.
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