Norwich School - Norfolk Museums Service
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Norwich School - Norfolk Museums Service
Informationsbroschüre des Norfolk Museums & Archaeology Service The Norwich School of Painters Die Schule von Norwich John Sell Cotman Greta Bridge, Yorkshire Aquarell, 29,8 x 50,2 cm Am Anfang des 19. Jahrhunderts befand sich in Norwich die einzige regionale Schule für Malerei in ganz England (Norwich School) – eine Gruppe von einheimischen Künstlern, die enge Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern sowie zwischen den einzelnen Familien pflegten und gemeinsame Ziele verfolgten. 1803 ging aus dieser eher freien Künstlervereinigung die Norwich Society of Artists hervor, der auch die zwei Hauptrepräsentanten der Norwich School John Crome und John Sell Cotman angehörten. Dies war die erste von vielen Künstlervereinigungen, die im 19. Jahrhundert in ganz Großbritannien gegründet wurden. Von 1805 bis 1833 organisierte die Society alljährlich Ausstellungen in Norwich, ausgenommen die Jahre 1826-27, als die Galerie, die sich im Sir Benjamin Wrenche´s Court in Norwich befand, abgerissen wurde und sich die neue Galerie noch im Bau befand. 1816 verließen Robert Ladbrooke, James Sillet und John Thirtle, drei ihrer bedeutendsten Maler, die Society und gründeten eine neue Vereinigung, die sich jedoch bereits 1818 wieder auflöste. Ihre Werke stellten sie im Theatre Plain in Norwich aus. Erstaunlicherweise wurden einige der bekanntesten Künstler der Norwich School, insbesondere die Brüder Stannard, keine offiziellen Mitglieder der Society, obwohl deren Ansehen nach dem Beitritt herausragender Londoner Künstler wie John Burnet und Sir Martin Archer Shee beträchtlich wuchs. Wie die bedeutenden Maler Joseph Turner und John Constable, die durch ihre Genialität und immense Schaffenskraft die damalige Kunstszene Englands beherrschten, widmeten 1 sich auch die Künstler der Norwich School dem Stil des Realismus, der auf der detailgetreuen Abbildung von Objekten aufgrund genauer Beobachtung basiert. Dies stellt eine Abwendung von der Lieblichkeit der „Rokoko-Bilder“ Gainsboroughs und der idyllischen klassischen Landschaftsmalerei von Claude und Poussin dar. John Crome New Mills, Men Wading Tafelbild in Öl, 29,8 x 35,6 cm John Crome (1768-1821) John Crome, Sohn eines Webergesellen, machte 1783 eine Ausbildung zum Schildermaler und traf später den Webermeister, Mäzen und anspruchsvollen Sammler Thomas Harvey aus Catton. Crome fertigte Kopien von Werken früherer niederländischer und englischer Maler aus Harveys Sammlung an. 1792 heiratete Crome und war als Zeichenlehrer bei der Familie Gurney in Earlham bei Norwich tätig, die er auch 1802 zum Lake District begleitete. Im Jahre 1803 gründete er die Norwich Society of Artists, deren Präsident er 1808 und wiederum 1821, in seinem Todesjahr, war. Wie auch viele andere britische Künstler ging er 1814 – kurz vor der Schlacht bei Waterloo – nach Paris, um sich die von Napoleon erbeuteten Bilder anzusehen. Zu seinen zahlreichen Schülern zählten unter anderem die Familie von Dawson Turner aus Yarmouth und auch Richard Noverre Bacon, der Crome als einen lebensfrohen und enthusiastischen Lehrer in Erinnerung behielt.1 John Crome starb am 22. April 1821. Seiner Beerdigung wohnte eine riesige Menschenmenge2 bei. Cromes Gemälde Carrow Abbey, das von der Norwich Society im Jahre 1805 ausgestellt wurde, war wahrscheinlich Anlass für die Kritik, dass die Art des Malens schlicht wie Gekritzel wirke und mehr Ähnlichkeit mit der Verwendung von Mauerkelle und Mörtel habe, und dass dies doch sehr an Feinheit zu wünschen übrig lasse.3 Cromes Bilder 1 “my mirth-loving kind and earnest teacher“, gerichtet an John Wodderspoon, Vorwort in John Crome, September 1876 “an immense concourse of people”, Richard Mackenzie Bacon im Norwich Mercury, 28. April 1821 3 “it is the scribbling of painting – so much of the trowel – so mortary, surely a little more finishing might be 2 2 waren eindeutig als modern zu bezeichnen, obwohl sie ihre Wurzeln in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts und in der englischen Malerei des 18. Jahrhunderts hatten. Niederländische Einflüsse werden deutlich sichtbar in Grove Scene (Meindert Hobbema) und Yare at Thorpe (Jan van Goyen); beeinflussende englische Künstler waren Richard Wilson und Thomas Gainsborough mit seinen frühen Werken. In seinem Bild New Mills, Men Wading (vermutlich 1812) gelang Crome eine Innovation in der Ausdrucksweise seiner Visionen und eine Frische der Farben, die mit der revolutionären Malerei John Constables der darauf folgenden zwanzig Jahre vergleichbar ist. Cromes wenige Aquarellgemälde weisen dieselbe klare Komposition und dasselbe Zeichentalent auf, das auch seinen Ölgemälden zugrunde liegt. In ihnen kommt er den Gemälden von John Cotman bemerkenswert nahe. Cromes Radierungen, die erst posthum 1834 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, übertreffen in der Genauigkeit der Darstellung natürlicher Formen ihre Vorgänger aus dem 18. Jahrhundert – z. B. Werke der Brüder Runciman, von Thomas Gainsborough und Alexander Cozens. James Stark Cromer Tafelbild in Öl, 60,9 x 85,7 cm Cromes Schüler Vier von Cromes Kindern wurden ebenfalls Maler, jedoch nur sein Sohn John Berney Crome (1794-1842) erbte etwas von dem außergewöhnlichen Talent seines Vaters. Dies wird wahrscheinlich am deutlichsten in seinem großen Gemälde Yarmouth Water Frolic, das im Kenwood House (The Iveagh Bequest) in London ausgestellt ist. Neben Landschaften malte er auch Mondscheinszenen im Stil des niederländischen Malers Aert van der Neer. Er hatte ein Amt bei der Norwich Society inne und obwohl er im Jahre 1824 als Landschaftsmaler an den Hof des Herzogs von Sussex – einem Mäzen der Society von 1820 bis 1833 – berufen wurde, verringerte sich sein Vermögen zusehends, bis er 1834 schließlich bankrott war. borne“, James Boaden zitiert in Farington’s Diary, 5. Mai 1806 3 Die wohl begabtesten Schüler Cromes waren James Stark und George Vincent. James Stark (1794-1859), Sohn eines Chemikers und Textilfärbers, ging 1811 bei John Crome in die Lehre. 1813 wurde er Mitglied der Norwich Society, und 1817 ging er auf die Royal Academy School in London. 1821 kehrte er nach Norwich zurück und hatte später ein Amt bei der Norwich Society inne. Nach 1830 lebte er jedoch wieder in London. Die frühen Werke Starks lassen eine starke Orientierung an Crome erkennen. Seine Art, das Laubwerk an den Bäumen reichlich und dicht darzustellen, und die Verwendung einer gelblichen Farbpalette veranlassten seinen Lehrer zu der Äußerung, dass ein Künstler jedem einzelnen Objekt so viel Platz wie möglich einräumen sollte, auch wenn es sich nur um einen Muskel handelt.4 Nach 1830 wurde Starks Pinselstrich feiner und seine Werke wie Cromer, Whitlingham und Marlborough Forest strahlen die gleiche sprühende Helligkeit und Frische wie seine Aquarelle aus. Starks Gemälde waren regelmäßig in verschiedensten Ausstellungen zu sehen. Die Themen seiner Bilder weisen auf ausgedehnte Reisen durch ganz Großbritannien hin. Unter seinen Förderern befanden sich der Bildhauer Francis Chantrey, der Porträtmaler Thomas Phillips und die Kunstsammler Josiah French und Sir George Beaumont. Zu seinen Künstlerfreunden zählten William Collins, die Cookes und William Roberts. Innerhalb dieses Kreises war er einer der erfolgreichsten Künstler der Norwich School. Sein Sohn Arthur James Stark (1831-1902) wurde ebenfalls Maler, und sein Schüler Samuel David Colkett (ca. 18081863) orientierte sich an James Starks frühem Stil, der an Crome angelehnt war. Von allen Schülern Cromes war George Vincent (1796-1832), Sohn eines Tuchmachers, wohl der begabteste. Er kam um 1811 zu Crome in die Lehre. Nach einem kurzen Aufenthalt in London ging er 1815 wieder zurück nach Norwich und wurde Mitglied der Norwich Society, in der er bis 1831 blieb. Zusammen mit Cromes Sohn John Berney und Benjamin Steel, einem Schwiegersohn Cromes, besuchte er 1816 Paris. Es heißt, sie hatten eine bezaubernde Überfahrt – Vincent rülpste genauso laut wie der Dampfkessel...5 Ab 1818 lebte Vincent wieder in London, Tür an Tür mit James Stark und Joseph Clover. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits verschuldet. Im folgenden Jahr bereiste er Schottland; aber trotz des Erfolges seiner Ausstellungen in London und seiner Heirat im Jahre 1822 verschlechterte sich Vincents Lage immer mehr. Von Dezember 1824 bis Februar 1827 war er im Fleet-Gefängnis in London inhaftiert, wo er nur kleinere Bilder malen konnte.6 Wenige Jahre später, 1832, starb er in Bath. Obwohl seine Karriere nur kurz war, weisen seine Werke der Jahre 1823 bis 1828 eine Qualität auf, die seine Zeitgenossen der Norwich School weit hinter sich lässt, und die sich durchaus mit den Werken vieler anderer Künstler, darunter Callcott und Stanfield, messen kann. Seine Begabung entging auch den bedeutenden Kunstsammlern James Wadmore und Lord de Tabley (auch Mäzen von Turner) nicht. Beide kauften sie Vincents Bilder und stellten sie 1820 in London aus. Die beinahe impressionistische Darstellung der Figuren in seinem Gemälde Dutch Fair at Yarmouth Beach, welches 1821 in der British Institution in London ausgestellt wurde und jetzt im Elizabethan House Museum in Great Yarmouth zu sehen ist, macht seine Verbundenheit zu Crome deutlich. Vincents Werke umfassen sowohl Bilder im Kabinettformat als auch Bilder bis zu 1,8m Höhe. Viele seiner Bilder sind mit einem verknüpften Monogramm signiert. 4 “… breadth must be attended to, if you paint but a muscle give it breadth“, John Crome zu James Stark, Norwich im Januar 1816 5 “They had a charming voyage over, Vincent belching as loud as the steam-packet...”, John Crome zu James Stark, Norwich im Januar 1816 6 “I can paint small pictures here but not any of size”, George Vincent zu William Davey, 27. Dezember 1824 in Dickes, S. 504 4 Joseph Stannard A Cottage with Figures um 1828. Radierung, 13,5 x 21,4 cm Cromes Zeitgenossen und deren Söhne Cromes frühe Laufbahn war eng mit Robert Ladbrooke und Charles Hodgson verbunden. Robert Ladbrooke (1769-1842) war zunächst Lehrling in einer Druckerei, wurde jedoch nach seiner Heirat mit Cromes Schwägerin 1793 Zeichenlehrer. Es wird angenommen, dass er 1804 mit Crome ins Wye Valley und nach Wales gereist ist. Später hatte er ein Amt bei der Norwich Society inne, aus der er allerdings 1816 gemeinsam mit einigen Gleichgesinnten austrat, um eine separate Gruppe zu gründen. Obwohl Ladbrooke die Ausstellungen der Society mit mehr als zweihundert Bildern bestückte, können ihm heute nur wenige davon zugeschrieben werden. Er malte vorwiegend Landschaftsbilder, gelegentlich aber auch Porträts, Genrebilder oder Stillleben; zwei besonders schöne Strandszenen sind im Elizabethan House Museum in Great Yarmouth ausgestellt. Zu Ladbrookes Schülern gehörten Thirtle und Joseph Stannard. Drei seiner Söhne wurden ebenfalls Maler. Der bekannteste ist John Berney Ladbrooke (1803-1879), welcher mit seinen präzisen Pinselstrichen, kräftigen Farben und den schönen CottageKompositionen, die Landschaftsbilder der Norwich School in die Viktorianische Ära überführte. Er entwarf auch sein eigenes Haus, bekannt als Kett’s Castle Villa, welches heute noch auf dem Gas Hill in Norwich steht. Charles Hodgson (1769-1856) war ein Bankangestellter, bevor er die Young Gentlemen’s Academy in der Hungate Street in Norwich gründete. Er stellte mit der Norwich Society ab 1805 aus, hatte ein Amt bei ihr inne und wurde schließlich, im Jahre 1824, zum architektonischen Zeichner des Herzogs von Sussex ernannt. Fast keines seiner Werke, von denen die meisten architektonische Themen behandelten, ist erhalten geblieben; unter seinen ersten Ausstellungsstücken befanden sich jedoch vier mit Deckfarbe gemalte Landschaftsbilder, von denen sich eines, 1797 erstellt, in unserem Besitz befindet. Viel bekannter ist sein Sohn David Hodgson (1798-1864), der auch Sekretär, Vizepräsident und Präsident der Norwich Society war. Als produktiver, jedoch kaum außergewöhnlicher Maler von Straßen, Märkten und Kirchen in Norwich, fand er für seine Werke The Fishmarket, St. Peter Mancroft – wovon eines von Louis Haghe lithographiert wurde – besondere Anerkennung. Nach Zeichnungen des Architekten Francis Stone, dessen 5 Tochter er 1823 heiratete, erstellte er auch Radierungen von Gebäuden in Norfolk und Norwich sowie Lithographien von Brücken in Norfolk. Weitere Zeitgenossen Cromes sind John Ninham, James Sillett und Robert Dixon. John Ninham (1753-1817) war bekannt für seine theatralischen Effekte wie in Paris in an uproar or an Assault on the Bastille, entstanden im Juni 1790 in den Quantrell’s Gardens in Norwich. Sein Wappenmalergewerbe vererbte er seinem Sohn Henry Ninham (17961874), einem Zeichenlehrer. Henry Ninhams kleine, schlichte Porträts, gemalt in Öl- und Aquarellfarbe, stellen Innenhöfe, Cottages und Wasserwege in Norwich dar und weisen deutlich den Einfluss John Cromes auf. James Sillett (ca.1764-1840) malte vorwiegend Stillleben, gelegentlich Seestücke und einige feine, mit grauer Wasserfarbe gemalte Skizzen von Gebäuden in Norwich. Robert Dixon (1780-1815) begann seine Karriere als Bühnenmaler für das Norwich Theatre. Mit Ausnahme von einigen eher schlichten rustikalen Szenen im Stile von Prout, malte er viele kleine Aquarelle von der Küste Norfolks, welche zu den avantgardistischsten Werken der Maler der Norwich School zählen. John Thirtle View on the River near Cow`s Tower, Norwich, ca. 1810 Aquarell, 40,5 x 54,8 cm Die Familie Stannard Das führende Mitglied dieser begabten Künstlerfamilie war Joseph Stannard (1797-1830). Als ein Schüler Robert Ladbrookes, dem er 1816 bei seiner Abspaltung von der Norwich Society gefolgt war, reiste er 1821 nach Holland und heiratete 1826 Emily Coppin, die Tochter von Daniel Coppin, einem Sammler aus Norwich. Trotz seines sehr kurzen Lebens gelang es ihm oft mit seinen Landschaftsbildern, und nach 1822 vor allem mit seinen Seestücken, berühmtere Londoner Zeitgenossen wie William Collins zu übertreffen. Dank seines tiefen Verständnisses für die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts wurden seine Werke, wie beispielsweise A Fresh Breeze, nicht nur aufgrund der malerischen Leistung, sondern auch wegen der technischen Präzision gewürdigt – „jedes Tau ist perfekt“7. Sein ehrgeizigstes Werk ist Thorpe Water Frolic, in dem am 7 ‘every rope is right’, Zitat in Norfolk Chronicle, 6.Oktober 1827 6 äußersten rechten Rand der Künstler selbst, die Szene beobachtend, in seinem Boot abgebildet ist. Josephs Bruder, Alfred Stannard (1806-1889), wurde von seiner Arbeit als Zeichenlehrer so sehr eingenommen, dass die Zahl der von ihm angefertigten Werke nur gering war. Seine frühen Ölbilder von 1832 und 1833, in der Größe einer Staffelei, weisen einen flämischen Einfluss mit klaren Details auf, welcher später, als er den Stil seines Bruders nachahmte, verloren ging. Seine Werke aus den Jahren 1870 bis 1880 haben wenig Lasur und sind in trockenen, flüchtigen und matten Farben gemalt. Aus der Familie Stannard stammen auch die einzigen bedeutenden Malerinnen der Norwich School. Joseph Stannards Frau (1803-1885) wurde 1820, 1821 und 1828 von der Society of Arts für ihre Blumen-, Früchte- und Wildbretgemälde, die im Stile der niederländischen Schule gemalt sind, ausgezeichnet. Eloise Harriet Stannard (18291915), eines von Alfreds mehr als 13 Kindern, ist mit ihren gelungensten Darstellungen von Blumen, Früchten und Erdbeerkörben ihren Zeitgenossen ebenbürtig. Joseph Stannard war nicht nur einer der besten Maler und Zeichner der Norwich School – seine Figuren- und Bootentwürfe überragen die der meisten zeitgenössischen Künstler aus Norwich – sondern er fertigte auch einige der besten Radierungen an. Er unterrichtete den Pfarrer Edward Thomas Daniell (1804-1842), einen der frühesten und innovativsten Künstler, der die Kunst der Radierung im England des neunzehnten Jahrhunderts wieder belebte. Daniell, ein ebenso produktiver und begabter topographischer Aquarellmaler, bereiste zwischen 1829 und 1831 weite Teile Europas; 1840 reiste er in den Nahen Osten. Wie Wilkie sollte er von dort nie wieder zurückkehren. Er starb in Adalia an Malaria, „ein geliebter Freund, der seinem Eifer zum Opfer fiel“8. Daniell hatte nicht nur einen großen Freundeskreis in Norwich, er war auch Gastgeber und Mäzen für viele der hervorragendsten Künstler Londons seiner Zeit, darunter Blake, Turner und Linnell. 8 ‘a beloved friend who fell a victim to his zeal’, Zitat in Lieut. A.B. SPRATT und Prof. Edward Forbes (1835): Travels in Lycia, Bd.1, S.36 7 George Vincent Trowse Meadows, near Norwich, 1828 Ölgemälde, 73 x 109,5 cm John Sell Cotman (1782-1842) Laurence Binyon9 zu Folge die besten Beispiele reiner Aquarellmalerei in Europa. John Sell Cotman war der älteste Sohn eines Kurzwarenhändlers. Er verließ Norwich ca.1798, um – wenn auch nur für kurze Zeit – zu Rudolph Ackermann, einem Verleger, zu gehen, von dem er jedoch nicht so behandelt wurde, wie er es erhofft hatte.10 Er verbrachte den Sommer 1799 mit Dr. Monro, dem einstigen Arbeitgeber von J.M.W. Turner (1775-1851) und Thomas Girtin (1775-1802). Später arbeitete auch er für ihn in London. Es ist anzunehmen, dass Cotman Girtin zu einem späteren Zeitpunkt in Conway (Nordwales) traf, das zu jener Zeit als Mekka für englische Künstler bekannt war. 1801 wurde er zum Mitglied der Girtin’s Sketching Society gewählt, die im Jahre 1799 unter dem Namen School of Historic Landscape gegründet worden war. Die Mitglieder übernahmen Themen von Dichtern der Romantik, z. B. Robert Southey, und verwendeten epische Auszüge aus der Bibel sowie aus den Werken von Dante und Shakespeare. Nachdem Girtin 1802 verstorben war, wurde die Society unter dem Namen Cotman’s Drawing Society bekannt. Cotman reiste 1800 und dann nochmals 1802 mit seinem Künstlerkollegen Paul Sandby Munn nach Wales. Im darauf folgenden Jahr besuchte er Yorkshire, wo er bei den Cholmeleys, einer wohlhabenden Familie, wohnte. Weitere Reisen nach Yorkshire unternahm er in den Jahren 1804 und 1805. 1806 kehrte Cotman nach Norwich zurück 9 ‘the most perfect examples of pure watercolour ever made in Europe’, Binyon, Laurence. (1931). Landscape in English Art and Poetry. 132. zitiert nach Hardie, S. 78 10 „went to Ackerman’s but left him – not being treated as fancied he ought“ M.E. Coman an Dawson Turner, 25. August 1842. Mr Christopher Barker Collection. 8 und stellte im darauf folgenden Jahr erstmals Werke mit der Norwich Society aus. 1810 wurde er zum Vizepräsidenten und 1811 zum Präsidenten der Society ernannt. Bereits 1809 hatte er geheiratet und seitdem ein Archiv zum Ausleihen von Zeichnungskopien eingerichtet. 1812 zog er nach Great Yarmouth, wo er 12 Jahre lang als Zeichenlehrer und Zeichner für die Familie von Dawson Turner, einem Bankier, Büchersammler und Antiquar, tätig war. Die Sommer 1817, 1818 und 1820 verbrachte Cotman in der Normandie. Dort skizzierte er romanische Architekturdenkmäler für Dawson Turner. 1823 wurde er wieder in Norwich ansässig, wo er 1834 mit Hilfe von Dawson Turner und dem in Norwich geborenen Architekten William Wilkins zum Professor der Zeichenkünste am King’s College in London ernannt wurde. Abgesehen von einer Skizzierreise nach Norfolk mit seinem Freund, dem Pfarrer James Bulwer, im Herbst 1841, blieb Cotman in London, wo er am 24. Juli 1842 verstarb. Er wurde auf dem St. John’s Wood Friedhof im Stadtteil Marylebone beerdigt. Im Gegensatz zu Crome kann bei Cotman eine Entwicklung nachvollzogen werden. Besonders die frühen Arbeiten, in denen er kolorierende Tupfer in harmonischer Farbgebung verwendet, erinnern an Girtin. Seine späteren Werke sind weniger monochrom – er verwendet in seinen ersten Yorkshire-Zeichnungen (Yorkshire Drawings) Rot-, Grün- und Gelbtöne. Wässrige Farben, kaum Pinselstriche, und abstraktgeometrische Elemente kommen zur Vollkommenheit in der Greta-Reihe (Greta Drawings). Diese Zeichnungen entstanden um 1805 und gehören zu den herausragendsten europäischen Aquarellen. Ihre typischen Merkmale erscheinen auch wieder ab 1820 in den zart grauen und braunen Zeichnungen mit Motiven aus der Normandie. Nach 1808 verwendet Cotman sattere Farben, die weniger transparent sind und mehr Textur aufweisen – so beispielsweise in Greta Bridge, Yorkshire (1810). In The Marl Pit sind eher Farben als Farbtöne gegeneinander gesetzt. Andere Werke wie Whitby und das frühe Ölgemälde Waterfall stehen deutlich sichtbar unter dem Einfluss der klassischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts von Claude, Poussin und Bourdon. In den 20er und 30er Jahren des 19. Jahrhunderts verstärkte sich Cotmans Interesse an der Farbe des Lichts und an technischen Experimenten. Er benutzte Abstufungen von Weiß für die Windmühle in Acle Flats and Marshes, einen aufgeklebten (d. h. nicht gemalten) Lampenschirm in The Drawing Master und dicke Deckfarbe in The Hay Boat. Seine Interieurs lassen vermuten, dass er Turners Petworth-Skizzen kannte. Cotman hat nur wenige Ölgemälde angefertigt; jedoch zählen die Baumstudien Normandy River und Silver Birches aus der Zeit kurz vor 1830 zu den poetischsten Werken in der englischen Landschaftsmalerei. Die meisten von Cotmans architektonischen Radierungen sind alles andere als schwunglos – trotz ihrer mühsamen Arbeit. Seine Weichgrundradierungen (Vernis mou) aus der Reihe Liber Studiorum gehören zu den besten, die jemals angefertigt wurden. Cotmans Unglück bestand darin, sich als Zeichenlehrer und Muster-Designer für junge Damen durchschlagen zu müssen.11 Seine Vielseitigkeit und Flexibilität sowie seine Werke haben in der Kunstkritik noch keine volle Würdigung erfahren. Miles Edmund Cotman (1810-1858) folgte oft zu getreu seinem Vater, aber die Verbindung zu dem Londoner Künstler W. J. Muller verhalf ihm wahrscheinlich zu mehr Spontaneität in einigen seiner Aquarelle. John Sell Cotmans zweiter Sohn, John Joseph Cotman (18141878), war jedoch der einfallsreichere Künstler, dessen spätere Aquarelle sich hinsichtlich ihrer Spiritualität und Farbdichte mit dem frühen Samuel Palmer vergleichen lassen. Nach Crome und Cotman ist John Thirtle (1777-1839) der bedeutendste Aquarellmaler der jüngeren Generation der Schule von Norwich. Er war als Bildhauer, Vergolder, 11 „to skulk through life as a drawing master and pattern drawer to young ladies”, Hardie, S. 73 9 Graphikhändler und Zeichenlehrer in der Magdalen Street tätig. 1816 war er unter denen, die sich von der Norwich Society abspalteten. Er widmete sich den Flüssen und der Stadtlandschaft von Norwich, seinen Lagerhäusern, Brücken und Wasserfahrzeugen und hatte somit in Norwich die Rolle, die de Wint in Lincoln spielte. Seine frühesten Werke kommen denen von Girtin näher als denen seiner Zeitgenossen. Die im Zeitraum von 1814 bis 1819 entstandenen Arbeiten sind seine Meisterwerke. Thirtles Ansichten von Norwich sind einzigartig in der Norwich School und weisen ihm einen Platz unter den besten frühen englischen Aquarellmalern zu. John Middleton Landscape with Pollards Öl auf Leinwand, 49,5cm x 59,7cm Die jüngeren Künstler Die talentiertesten waren Robert Leman, Thomas Lound, Alfred Priest, Henry Bright und allen voran John Middleton. Leman (1799-1863), ein Versicherungsmakler, und sein Freund Lound (1802-1861), ein Skizzenzeichner und von Beruf Geschäftsführer der Thompson Brauerei in der King Street, waren beide Mitglied des Norwich Amateur Club. Während Lemans Stil den Einfluss Brights zeigt, spiegeln Lounds Werke die Bewunderung für Thirtle wider (er besaß mehr als 100 seiner Werke). Lound arbeitete mit Bright zusammen. Abgesehen von regionalen Landschaften skizzierte er während seiner Studienreisen durch Großbritannien eine Serie von großen Aquarellen, die englische Schlösser festhalten. Außerdem fertigte er einige kleinere lebendige Radierungen an, die er an Freunde weitergab. Alfred Priest (1810-1850) war einer von Starks Schülern und hatte das Radieren unter der Obhut von Henry Ninham gelernt. In erster Linie malte er mit Ölfarben und spezialisierte sich auf Seestücke mit dramatischen Lichteffekten. Seine Landschaften sind oftmals weit, ohne Details gemalt, aber in elegantem Stil. Henry Bright (1810-1873) wurde in Suffolk geboren und ging in Norwich bei Alfred Stannard in die Lehre. Von 1836 bis 1856 lebte er in London. Er bereiste nicht nur Großbritannien, sondern auch ausgiebig das Ausland, blieb jedoch immer in Kontakt mit Norwich. Vermutlich reiste er 1847 mit John Middleton (1827-1856) nach Kent. Die Aquarelle beider Künstler, die aus dieser Zeit datieren, lassen sich kaum in ihrer 10 Farbintensität und frischen grünen Farbe unterscheiden. Die Ölgemälde und Zeichnungen von Bright aus dieser Periode stellen den Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn dar. Middletons Entwicklung fand durch seinen frühen Tod ein Ende, doch seine hinterlassenen Aquarelle und das nahezu abstrakte Ölgemälde Landscape with Pollards setzen der Norwich School einen brillanten Schlusspunkt. Bibliographie Allgemein Allthorpe-Guyton, Marjorie. (1979). The Norwich School. Norfolk Museums Service Information Sheet. Binyon, Laurence. (1897). John Crome and John Sell Cotman. London: Seeley & Co Ltd. Brown, David Blayney, Andrew Hemingway & Anne Lyles. (2000). Romantic Landscape, The Norwich School of Painters. 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Folgende Informationsbroschüren zu Ausstellungen im Norwich Castle Museum sind unter der nachstehenden Adresse erhältlich: Edwin Cooper of Beccles (1785-1833) veröffentlicht 1985 Alfred Stannard (1806-1889) veröffentlicht 1989 Art Department Tel.: +44-(0)1603-493635 14 Norwich Castle Study Centre Shirehall Market Avenue Norwich NR1 3JQ Great Britain Fax: +44-(0)1603-493623 Originaltext: Marjorie Allthorpe-Guyton BA AMA ehemalige Kustodin Übersetzung: Petra Borovsak, Manuela Brumme, Johanna Kern, Pascale Mainzer, Ana Misevska, Adela Schulz © Norfolk Museums & Archaelogy Service 1979, Überarbeitung 1983 und 2003. Translation by students from the School of Language, Linguistics and Translation Studies, University of East Anglia, Norwich, U.K. (http://www.llt.uea.ac.uk/), produced in the context of a Translation Work Experience Unit. 15