wir sind bergschuster aus leidenschaft

Transcrição

wir sind bergschuster aus leidenschaft
AUSGABE 04 | 2015
TRAILRUNNING –
EINFACH LOSLAUFEN
TIPPS VON PROFIS UND
DAS RICHTIGE SCHUHWERK
OUTDOOR AGAINST
CANCER
GEMEINSAM SIND WIR STARK!
STARKE INTERVIEWS
AUS DER COMMUNITY
CLAUDIA ZIEGLER, MATTIAS MAYR,
MATTHIAS HAUNHOLDER,
ONE INCH DREAMS
SOMMER-WOCHENENDE
IN BAYERN
SCHÖNER GEHT‘S NICHT –
BERGSTEIGEN, BIKEN, BADEN
INHALT 04 / 2015
START
EDITORIAL
Outdoor in the City …
CONTENT
Community, Equipment,
On Tour, Know-How
CONTRIBUTORS
So funktioniert die Mountains4U
Überblick: Unsere Anzeigenkunden und
Partner dieser Ausgabe
COMMUNITY
ONE INCH DREAMS
2,54 Zentimeter – Traummaße für Alexander
Schulz und Clemens Augustin
THE LOST ISLAND
Im Gespräch: Matthias Mayr und Matthias
Haunholder über ein Abenteuer der Extraklasse
LEIDENSCHAFT BERGSCHUSTER
… von Vierkirchen nach Chamonix
AUSZIEHEN, BITTE!
Freikörper-Kultur-Kampf (FKK)
EINFACH LOSLAUFEN
Julia Böttger und Marcel Martens und die
Faszination Trailrunning
BLICK HINTER DIE FASSADE
Claudia Ziegler über Fotografie und neues Buch
The Young Savages
IM WEB UND ALS APP
Das Tourenportal enziano geht neue Wege
EQUIPMENT
NEUHEITEN VON DER OUTDOOR-MESSE
IN FRIEDRICHSHAFEN
14 HIGHLIGHTS: HARDWARE
16 TOP-NEUHEITEN: OUTDOORBEKLEIDUNG
TRAILRUNNING
Schuhwerk zum Durchstarten
ON TOUR
ALTA BADIA: GLEITSCHIRMFLIEGEN
Und wenn ich für dich fliegen muss …
TIROLER ZUGSPITZARENA
Die andere Seite des Wettersteins
EIN PERFEKTES WOCHENENDE
IM CHIEMGAU
Traum in weiß-blau
BEST OF THE ALPS
Eine mondäne Alpenreise
KNOW-HOW
SICHERHEIT
Hochsommer, Hochdruck, Hochgefühle –
Hochtour!
METEOROLOGIE
Blitz und Donner
VORSCHAU
IMPRESSUM
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OUTDOOR IN THE CITY...
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
über Jahrzehnte gab es neue Rekorde am Bergsport- und
Outdoor-Himmel. Alle 14 Achttausender wurden bestiegen, mit
und ohne Sauerstoff. Die Seven Summits und sogar die Second
Seven Summits erobert, Geheimnisse der Natur, der Kontinenteund Pole gelüftet, Wüsten durchquert – und jetzt?
Diese Frage wurde mir im Rahmen der Internationalen Eröffnungskonferenz der OutDoor-Messe in Friedrichshafen gestellt.
„Nun, zum einen gibt es ja nicht nur diese ‚herausstechenden’
Outdoor- und Bergabenteuer, sondern auch noch unzählige
Abenteuer, an die bis dato noch niemand gedacht hat.
Nehmen wir zum Beispiel das aktuelle Projekt von Matthias Mayr
und Matthias Haunholder. Die beiden äußerst sympathischen
Profisportler haben gerade dieses Jahr im April mit THE LOST
ISLAND, ein unfassbar spannendes Abenteuer in Kamtschatka
erlebt, auf einer Insel 500 Kilometer nordwestlich von Petropavlovsk. Zu sehen gibt es den dazugehörigen Film im Herbst dieses
Jahr. Für mich sind diese beiden ‚Jungs’ –Abenteurer der Neuzeit.
Eine Äußerung von Matthias Mayr zu THE LOST ISLAND besagt
eigentlich alles. Die ‚Entdeckung’ solcher Naturräume hat für Mayr
jene Faszination, welche die Brillanten auf Ladies ausüben. Mit dem
Team Mayr und Haunholder werden wir noch viel entdecken, das
uns ansonsten verborgen geblieben wäre. Mehr zu THE LOST
ISLAND gibt es übrigens in der vorliegenden Ausgabe nachzulesen.
Und was bleibt für uns ‚Normalmenschen’?
Jede Menge. Denn es ist ohnehin fatal, den Outdoor-Raum lediglich auf die riesigen Naturlandschaften und Gebirgszüge der
Erde zu reduzieren. Outdoor ist das, was eben vor der Türe stattfindet. Denn schon der Schritt vor die eigene Haustüre führt uns
hinaus in den Naturraum. Auch den der Großstädte. Und hier gibt
es noch viel zu erleben. Viel zu entdecken.
Es ist unsere Aufgabe Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen
und nicht zuletzt uns selbst, die Schönheit des Outdoor-Raums vor
der eigenen Haustüre näher zu bringen. Hier hat erstens die
Industrie ein unermessliches Feld, in welchem sie Neuheiten, vor
allem für ihre heranwachsenden Kunden, entwickeln kann. Als
Stichworte sind hier z. B. ‚Sicherheit durch Sichtbarkeit’, ‚Stabilität
und Robustheit’, aber auch ‚Design und Qualität’ der Produkte
zu nennen.
Ja, und nicht zuletzt werden wir Menschen selbst gefordert:
Statt Fernsehen in den Park oder auf den Sportplatz, statt Play
Station spielen auf die Slackline, auf’s SUP oder zum Bouldern. Es
ist an uns, aktiv zu werden – Kinder und Jugendliche in eine Art
Outdoor-und Bewegungsbann zu ziehen. Auch hier ist die Bergsport- und Outdoor-Industrie gefragt. Lust auf Outdoor hat auch
gerade die European Outdoor Group mit ihrem Projekt:
#itsgreatoutthere im Fokus. Community-Building, ein ‚Gemeinsam
sind wir stark-Gefühl’ für Draußen entwickeln – auch das ist eine
unserer zukünftigen Aufgaben. Wir, damit meine ich uns Medien,
aber auch Hersteller, Städte, Kommunen.
Genießen Sie Ihren Sommer und kommen Sie wieder
gesund nach Hause.
Ihre Petra Thaller
Chefredakteurin und Herausgeberin
So viel ist sicher, Outdoor- und Bergsport werden nie langweilig.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der vorliegenden Ausgabe der
Mountains4U, zwei spannende Outdoor- und Bergsport-Jahre liegen nun bereits hinter uns und das Abenteuer Mountains4U geht
weiter, bleiben Sie dran.
Foto Petra Thaller: André Tappe
Coverfoto: Lowa
Covervideo: Lowa
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SALEWA will Menschen zu Aktivitäten in
der Vertikalen inspirieren. Das Bergsteigen eröffnet viele Facetten und grundsätzlich kann jeder seinen „eigenen Kilimandscharo“ erreichen. In den Bergen
wirken aber auch besondere Kräfte. Bei
SALEWA ist dieses Wissen durch langjährige Erfahrung im alpinen Terrain unverzichtbarer Teil der Produktentwicklung und somit ein wichtiger Beitrag
zur Sicherheit. Wer auf ausgedehnten
Klettertouren unterwegs ist, kann sich
auf Produkte wie das Ergo Belay verlassen. Wer sich richtig vorbereitet,
wie die beiden SALEWA Bergprofis
Michi Wärthl und Markus Bock ist
nicht nur sicher unterwegs, sondern
findet in den Bergen vor allem Kraft
und Inspiration.
ZUM ERGO BELAY
CONTRIBUTORS:
Die Mountains4U gibt es ab sofort im Querformat – kein lästiges Drehen und Wenden mehr, sondern
bequemer Lesegenuss und -fluss in allen gemütlichen Lebenslagen.
Hier eine kurze Anleitung, wann Sie wischen oder tippen müssen, wo es auf Webseiten geht, wie Sie Texte
für mehr Bildgenuss verschwinden lassen können und wo man einkaufen oder Videos ansehen kann.
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Bei Hervorgehobenen Texten
handelt es sich um Web-Links!
Tippen Sie jene an um den
dahinterliegenden Link
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EIN INCH VOLLER
TRÄUME
Die Slackliner von One Inch Dreams stellen
einen Weltrekord nach dem anderen auf.
Longline, Highline, Waterline. Zwischen
Gondeln, Kühltürmen und unzähligen Felsen
sind sie schon gelaufen. Allen voran Alexander Schulz, der im Moment zwei aktuelle
Weltrekorde auf seinem Konto verbucht.
Zu einem Gespräch abseits der Rekordjagd
trafen wir uns mit Alexander Schulz und
Clemens Augustin, um über Teamgeist, Free
Solo Highlining und das Besondere der 2 ½
cm der Slackline zu sprechen.
Text: Lisa Amenda
Fotos: One Inch Dreams / Olszewski
Mitten in Innsbruck haben wir die Jungs von One Inch Dreams getroffen. In der Wohnung von Alexander Schulz, dem
Slackline-Wunderkind und dem Halter von zwei aktuellen Weltrekorden. Heute ist Teammeeting und wir dürfen dabei sein.
Skizzen für neuen Slacklinezubehör liegen auf dem Esstisch, im Internet wird nach neuen Locations gesucht und Sponsoren werden über neue Projekte informiert. Fotos werden gesichtet und Planungen begonnen. Zeit um ein bisschen raus
zu kommen und uns an einem ruhigen Ort über die nächsten Projekte zu unterhalten und ein Einblick in das Leben des
Slackline-Teams zu bekommen.
SLACKLINEN IST SCHON SEIT EIN
PAAR JAHREN EIN RIESIGER HYPE.
WARUM SEID IHR AUF DEN TREND
AUFGESPRUNGEN?
CLEMENS AUGUSTIN Für 5 - 6 Jahren
hat bei mir alles angefangen. Als ein
Freund, der in München Sport studiert
hat, ein Fach namens „Neue Sportarten“
hatte. Dort ist er mit der Slackline in
Berührung gekommen und weil es ihm
so gut gefallen hat, hat er die Line mit in
den Englischen Garten gebracht und wir
haben sie dort am Eisbach aufgespannt.
Es hat gleich zu Beginn riesig Spaß
gemacht und so bin ich darauf hängen
geblieben.
ALEXANDER SCHULZ Ich habe 2008
damit angefangen. Ein Freund hat
meiner Familie eine Slackline geschenkt
und meine Mutter hat mich zum Glück
motiviert, dass ich sie aufspanne
und es versuche. Von alleine wäre
ich wahrscheinlich nicht auf die Idee
gekommen. Und als ich es dann probiert
habe, hat es mich gepackt und von da an
habe ich drei Wochen am Stück trainiert
bis ich sie einmal laufen kann und dann
war das Fieber bei mir richtig ausgelöst.
DOCH BEIM SLACKLINEN ALLEIN
HABT IHR ES DANN NICHT
BELASSEN. IHR HABT EIN TEAM
AUFGEBAUT, EIN UNTERNEHMEN
GEGRÜNDET. IHR HABT EINEN
EIGENEN ONLINESHOP, TRETET
AUF EVENTS AUF UND BEREIST DIE
GANZE WELT. WIE SEID IHR DAZU
GEKOMMEN?
ALEXANDER SCHULZ Zu Beginn waren
wir eigentlich typische Parkslackliner
und haben uns so auch kennengelernt.
Wir waren zusammen in Stadtparks
unterwegs und haben die Slackline
gespannt. Später, als wir Johannes (Anm.
d. Red. Johannes Olszewski, Mitglied
bei One Inch Dreams) kennenlernten
sind wir zum ersten Mal mit Highlinen
in Berührung gekommen. So waren
wir dann immer öfter als lose Gruppe
unterwegs und da kam Clemens die
Idee, dass wir uns als Gruppe One Inch
Dreams nennen sollten. Somit waren wir
nicht nur noch ein Haufen Slackliner, die
umher gezogen sind, sondern konnten
auch unsere gemeinsame Homepage
machen, wo wir Bilder und Berichte von
unseren Ausflügen auf für andere posten
konnten.
CLEMENS AUGUSTIN One Inch
Dreams steht für mich bzw. für uns für
unsere Slackline-Träume, die wir uns
erfüllen wollen. Und mit dem Namen
war es auch einfacher geschlossen als
Team aufzutreten. Mit der Zeit traten
dann an uns die ersten Magazine heran
und als Team, war es einfach einfacher,
solche Anfragen abzuwickeln. Außerdem
ist es einfach inspirierender im Team zu
arbeiten und Ideen zu finden. Außerdem
lassen sich Highlineprojekte nur
schwer alleine planen und durchführen.
Es macht auch einfach mehr Spaß
Alexander Schulz
mit anderen am Berg unterwegs zu
sein. Beim Highlinen, wie bei vielen
Bergsportarten, wäre es auch viel zu
gefährlich alleine loszuziehen. Hatten
wir zu dieser Zeit eigentlich auch schon
einen Sponsor?
ALEXANDER SCHULZ Ja klar, Elephant
war recht früh dabei. Für mich ging es
von dem Moment steil bergauf, wo ich
die anderen kennengelernt habe und
mich intensiver mit dem Slacklinen
beschäftigt habe. Step by Step kamen
die Sponsoren. Allerdings muss man
auch sagen, dass zu dem Zeitpunkt die
Szene noch relativ überschaubar war
und man kannte sich einfach. Heute ist
das anders. Sie wächst stetig weiter und
hat vor zwei Jahren noch einmal einen
richtigen Boom erlebt.
WIE KOMMT IHR AUF EURE
AUSSERGEWÖHNLICHEN
LOCATIONS?
CLEMENS AUGUSTIN Eigentlich
ziemlich unterschiedlich, aber sehr viele
Basejumper getroffen, die meinten,
dass sie sich nie über eine Highline
trauen würden. Aber so gesehen ist das
Basejumpen auch nicht so schlimm. Es
gibt diesen einen Moment, in dem du
abspringst und dich überwinden musst,
aber bei der Highline bist du diesem
Druck, dieser Gefahr ständig ausgesetzt.
Man muss die Unsicherheit zulassen, um
sie letztendlich überwinden zu können.
ALEX, DU LÄUFST EINEN
WELTREKORD NACH DEM
ANDEREN. AKTUELL HÄLTST DU
DEN WELTREKORD AUF DER
LÄNGSTEN LONGLINE MIT 610 M,
DER LÄNGSTEN HIGHLINE MIT 327
M UND DER LÄNGSTEN WATERLINE
MIT 327 M. WO SOLL ES FÜR DICH
NOCH HINGEHEN?
ALEXANDER SCHULZ Ich möchte
gerne noch mehr aufstellen und vor
WIE HOCH IST FÜR EUCH DAS
RISIKO BEIM HIGHLINEN?
CLEMENS AUGUSTIN Das Highlinen
an sich ist sehr sicher. Beim Aufbau ist
man am absturzgefährdetsten, weil man
sich da in unstetem Gelände bewegt und
sich teilweise gar nicht sichern kann.
Zum Glück gab es bisher auch wirklich
nur einen Highline-Toten und der war
leider mit dem Karabiner gesichert. Das
darf man allerdings niemals machen, weil
sich der Karabiner durch die Bewegung
der Line immer aufdrehen kann und dann
irgendwann aufspringt und genau so war
es dort auch.
UND WAS HALTET IHR VON FREE
SOLO HIGHLINING WIE ES ANDY
LEWIS MACHT?
ALEXANDER SCHULZ Aus meinen
Augen muss das jeder für sich selbst
entscheiden. Ich bin selbst schon eine
Highline Free Solo gelaufen, aber aus
heutiger Sicht kann ich sagen, dass das
damals viel zu früh war. Das war auch
erst meine zehnte Highline. Meine
Catch-Technik bestand damals auch
darin, dass ich hingesprungen bin
und mich mit den Händen gefangen
habe und danach hatte ich auch nicht
mehr das Bedürfnis. Obwohl ich das
heute viel sicherer machen könnte
und das Risiko für mich so gering wie
möglich halten könnte. Ich würde
mich Free Solo auch nur auf Highlines
begeben, die ich sicher laufen könnte
und zum anderen habe ich jetzt so
eine hohe Fangwahrscheinlichkeit
von der Slackline, sodass das Risiko
eines Absturzes ziemlich gering
wäre. Das ist auch der Grund, warum
ALEX, AUF WAS KOMMT ES Z. B. BEI
DEINEN WELTREKORDEN AN? WIE
BEREITEST DU DICH DARAUF VOR?
ALEXANDER SCHULZ Zunächst
trainiere ich auf unterschiedlichen
Slacklines mit variierenden Bedingungen.
Für Highlinerekorde kann man sich zum
Beispiel wirklich gut mit Waterlines
vorbereiten, da die Oberfläche des
Wassers mit den Reflektionen ähnlich
unruhig ist, wie die Umgebung in der
Höhe. Die Orientierung fällt bei beiden
schwer. Allgemein trainiere ich sonst
auf schwierigen Slacklines, die wenig
vorgespannt sind. Und ansonsten
mache ich viel Yoga, das hilft mir
auf der Slackline zu entspannen und
Einseitigkeiten vorzubeugen.
FÜR EURE HIGHLINES SEID IHR
OFT IN DEN BERGEN UNTERWEGS.
MÜSST IHR DANN AUCH ENORM
KLETTERAFFIN SEIN?
ALEXANDER SCHULZ Ja, für
viele Highlines muss man auf jeden
Fall kletteraffin sein und sich im
absturzgefährdeten Gelände sicher
bewegen können. Es ist auch eine
schöne Kombination von beidem, den
Zustieg mit Klettern und Bergsteigen
an schöne Orte und die Ruhe auf der
Highline.
Clemens Augustin
Locations finden wir über das Internet.
Wir suchen nach Lost Space, verfallene
Bauwerke und Industrieanlagen, die
Magie ausstrahlen und vielleicht
auch unheimlich wirken. Aber mit
der Zeit haben wir selbst ein gutes
Auge entwickelt und jede Felslücke,
die wir sehen wird zum potenziellen
Highlinespot.
ALEXANDER SCHULZ Ja man ist immer
auf der Suche oder man sieht sich
einfach James Bond an. Das MeteoraHighline Projekt in Griechenland basiert
zum Beispiel auf dem James Bond Film
„In tödlicher Mission“. Dort fliegen
allem meine eigenen und die Grenzen
des Slacklinens weiter pushen. Der
Kilometer auf der Slackline war vor fünf
Jahren noch utopisch und seit letztem
Jahr ist es in den Bereich des möglichen
gerückt. Es hätte auch niemand gedacht,
dass sich die Grenzen so schnell
verschieben lassen.
HIGHLINING IST EIN SPORT DER
EXTREME. WÜRDET IHR EUCH
SELBST ALS EXTREMSPORTLER
BEZEICHNEN?
CLEMENS AUGUSTIN Nein, aber ich
hoffe, dass sich kein Extremsportler auch
wirklich als Extremsportler bezeichnet.
Da würde sich mir dann eher die Frage
stellen, ob er wirklich weiß, was er da tut.
Man fühlt sich ja in dem Sport, in seinem
Metier so wohl, dass man das Gefühl
hat, dass man die Sache sicher meistern
kann. Highlinen sieht spektakulär aus
bisher noch niemand beim Free Solo
Highlinen abgestürzt ist. Man geht
nicht an seine Grenzen, sondern geht
auf Nummer sicher und geht nur eine
Highline, die man zu 99% fangen kann.
Natürlich besteht auch leider immer
noch ein kleines Restrisiko durch
Materialversagen, dass sich z. B. der
Anker der Slackline verschiebt und
dass sich dadurch die Line verschiebt.
Das kann man dann leider nicht selbst
kontrollieren und deshalb würde ich
mich auch wirklich unwohl fühlen
ungesichert zu laufen. Das normale
Highlinen gibt mir auch so noch immer
genügend zurück und man kann auf der
Line auch immer noch Sachen machen,
die sich noch intensiver anfühlen. Man
kann sich z. B. seitlich von der Line
wegdrehen und hinaus schauen oder
die Sicherung reduzieren, sodass es sich
noch freier anfühlt, wie z. B. mit dem
Bauchgurt Swami.
WARUM GLAUBT IHR, DASS
SLACKLINEN IM MOMENT GERADE
SO GEHYPED WIRD? WAS IST DAS
BESONDERE DARAN?
CLEMENS AUGUSTIN Ich glaube,
weil es ein einfacher und simpler Sport
ist, schließlich balanciert schon jedes
Kind. Man kann es nebenbei betreiben,
GERADE EBEN WART IHR IN
CHINA UND ALEX, DU HAST DEN
WELTREKORD FÜR DIE LÄNGSTE
LONGLINE AUFGESTELLT. WIE KAM
ES DAZU UND WIE WAREN DIE
BEDINGUNGEN VOR ORT?
CLEMENS AUGUSTIN Es begann
eigentlich so, dass Alex und Johannes
letzten Herbst den Weltrekord für die
längste Highline mit 375 m in China
aufgestellt haben. Daraufhin wurde in
den Medien relativ viel berichtet und
das hat die deutsche Botschaft in Peking
mitbekommen und uns daraufhin für
ihren Tag der Offenen Tür als Showact
eingeladen. Bei der Anreise hatten wir
zwar noch keine fixe Idee, wo und wie
wir einen Weltrekord aufstellen sollen,
aber das Longlineband hatten wir auf
jeden Fall schon im Gepäck und die
Idee für den Weltrekord der längsten
Longline im Hinterkopf. Der Ort, in der
Wüste der inneren Mongolei, hat sich
dann erst vor Ort und zwei Wochen vor
dem Weltrekord ergeben. So sind wir
zum Ende unserer Reise in die Wüste
gereist, um den Weltrekord von einer
610 m langen Longline aufzustellen.
Es war auch schön, dass wir nach dem
turbulenten Peking dort noch einmal
abschalten konnten, um allein die Natur
Chinas zu genießen.
Helikopter durch die Felsblöcke von
Meteora und da dachten wir, dass man
da genauso gut eine Highline spannen
kann.
ABER DIE NORMALE SLACKLINE
HAT EUCH DANN AUCH NICHT
MEHR GEREICHT, ES MUSSTE DIE
HIGHLINE SEIN. WAS IST FÜR EUCH
DAS BESONDERE AN DER HÖHE?
CLEMENS AUGUSTIN Für mich ist das
faszinierende an der Highline der Kampf
gegen einen selbst. Schafft man es seine
Ängste zu überwinden? Ist man in genau
diesem Moment mit sich im Reinen
oder lenken zu viele Gedanken ab? In
diesem Moment auf der Highline ist man
extrem fokussiert. Es gibt sehr wenige
Sportarten, wo der mentale Faktor eine
so große Rolle spielt. Zwar muss man
seine Balance halten, aber die Angst
ist bei der Highline ein unglaublicher
Störfaktor, der sich sofort selbst auf die
Line auswirkt. Nicht umsonst sagt man
„Die Line ist der Zustand deines Geistes“.
ALEXANDER SCHULZ Das trifft es
vollkommen. Auf der Highline kann
man alle Dinge ablegen, die einen
beschäftigen und durch den Kopf
gehen. Man ist mit sich im Reinen, im
Moment und total fokussiert. Ist man
innerlich angespannt, läuft es nicht.
Das Schwierigste an der Highline ist es
seine Urangst zu bekämpfen. Natürlich
kann man die Balance auf diesen 2 ½
cm halten, aber dein Innerstes sagt dir
einfach, dass es totaler Irrsinn ist hier zu
stehen. Subjektiv gesehen fühlt es sich
auch enorm unsicher an, obwohl man
objektiv gesehen sehr gut gesichert ist.
Und die Highline ist ja bis zu 100% sicher,
weil man sie schließlich auch selbst so
aufgebaut hat. Wir haben sogar einige
und fühlt sich auch ebenso an, aber es
hat einfach nicht diese ausgeprägte
tödliche Komponente dabei, wie es bei
Basejumpern zum Beispiel ist. Es ist
eigentlich ziemlich sicher.
ALEXANDER SCHULZ Die objektiv
tödliche Komponente kann wirklich
sehr gering gehalten werden und das
Extreme würde ich eher im subjektiven
Gefühl und in den mentalen Ansprüchen
ansiedeln. Natürlich kann man auch
jeden Sport extrem betreiben, in dem
man extreme Längen geht oder indem
man schwierige/anspruchsvolle Sachen
geht. Wir suchen aber immer besonders
schöne und anspruchsvolle Plätze und
besondere Projekte.
im Park, im Garten, man ist nicht
ausgeklinkt, sondern immer mittendrin.
Es ist überall zu sehen, weil man es
überall machen kann, im Park, über
dem Wasser, in der Höhe. Dadurch
promotet es sich auch so gut selbst.
Auch der Unterschied zwischen Frauen
und Männern ist nicht wirklich groß,
es ist kein Sport mit Körperkontakt
und auch nicht mit enorm hohen
Leistungsansprüchen. Frauen und
Männer sind auf einer Ebene. Außerdem
kann man mit Slacklinen zur Ruhe
kommen, die Konzentration steigern
und es als Kontrast und zum Abschalten
vom täglichen Leben sehen. Die
Eintrittsschwelle ist einfach sehr gering.
ALEXANDER SCHULZ Außerdem
kann es auch als Training für viele
andere Sportarten eingesetzt werden.
Es fördert vor allem die Konzentration
und den Gleichgewichtssinn und den
braucht man fast in jeder Sportart. Die
Reaktionszeit wird dadurch deutlich
gestärkt und auch die Koordination und
das Muskelgedächtnis. und es fördert
den Aufbau der Tiefenmuskulatur. Die
Spitzenskifahrer wie Felix Neureuther
und Marcel Hirscher haben das
Slacklinen auch unwiderruflich in ihren
Trainingsplan aufgenommen, weil es als
Grundlage für das Skifahren optimal ist.
HABT IHR SCHON PLÄNE, WAS ALS
NÄCHSTES KOMMEN SOLL?
CLEMENS AUGUSTIN Im Sommer
wollen wir vor der Küste Englands auf
alten Militärabwehrlagen zusammen
mit englischen Slacklinern mehrere
Slacklines spannen. Da geht es aber
weniger um die Rekordjagd, als um
schöne Bilder und die Kulisse an sich.
Irgendwann in weiter Ferne liegt dann
auch der Kilometer auf der Slackline.
Eines unserer höchsten Ziele wäre aber
auch noch eine Highline zwischen
zwei Windkrafträdern zu spannen.
Wahrscheinlich würde das auch in
Richtung Rekord gehen, weil die Räder
ja einen Mindestabstand von ca.
350 m haben müssen. Das würde auch
für uns ein schönes Bild abgeben und
die grüne Energie der Windkraft mit
dem Gleichgewicht und der Balance
auf der Slackline verbinden. Aber bis
dahin wird es wahrscheinlich noch viele
Zwischenschritte geben.
Weitere Infos gibt es unter:
www.oneinchdreams.com
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facebook.com/Hanwag
WIR SIND
BERGSCHUSTER
AUS LEIDENSCHAFT
ZUM VIDEO 


WIE
PASSFORMSPEZIALIST
THE LOST
ISLAND
ZUM VIDEO 
Irgendwo im Nirgendwo, zwischen Kamtschatka
und Japan ragt auf einer unbewohnten russischen
Insel ein imposanter Krater aus einem Bergsee.
Beim Anblick erster Bilder auf Google Earth stockt
ihnen der Atem. Was sie sehen ist, faszinierend
schön und beängstigend surreal zugleich.
Ende März 2015 brechen die österreichischen
Freerider Matthias Mayr und Matthias Haunholder
gemeinsam mit ihrem Schweizer Kollegen Phil
Meier zu einer außergewöhnlichen Ski-Expedition
nach Onekotan auf. Im September erscheint dazu
die 80-minütige Dokumentation The Lost Island.
Matthias
Hauni
noch nichtKriterium
allzu viel eines Bergschuhs!
DieObwohl
Passform
ist und und
bleibt
das wichtigste
verraten
wollen,
haben wir
die sich
beiden
Österreicher
In der
HANWAG
Kollektion
finden
diverse
Modelle, die wir über spezielle Leisten schustern:
Modelle
mit
einem extra
breiten Vorfußbereich, mit viel Platz für die Zehen, für besonders
um ein
Gespräch
gebeten.


schmale Füße oder Modelle für Menschen, die unter einem Hallux Valgus, einem Schiefstand
derInterview:
Großzehe,Johanna
leiden. Stöckl
Jonas Blum
DerFotos:
Trekkingstiefel
Tatra von HANWAG (Foto) wird beispielsweise mit vier verschiedenen
Leisten – Standard, Narrow, Wide und Bunion – angeboten.
Für weitere Informationen einfach
auf die Leistensymbole klicken!

WIE
HANDWERK
WAREN VOR EUCH SCHON
DER FILM „THE LOST ISLAND“
WIE ABENTEUERLICH MUSS MAN
FREERIDER, BERGSTEIGER,
DOKUMENTIERT EINE
SICH DIE ANREISE AUF ONEKOTAN
ÜBERHAUPT EXPEDITIONEN AN
ABENTEUERLICHE SKI-EXPEDITION
VORSTELLEN?
DIESEM AUSSERGEWÖHNLICHEN
NACH ONEKOTAN, EINER
MATTHIAS MAYR Von Anfang an wurde
ORT?
RUSSISCHEN INSEL, DIE ZU DEN
uns abgeraten, im Winter auf die Insel,
MATTHIAS MAYR Natürlich waren vor
NÖRDLICHEN KURILIEN GEHÖRT.
die 500 Kilometer von der nächsten
uns schon viele Menschen auf Onekotan.
IM SÜDEN DER INSEL ERHEBT SICH
nennenswerten Stadt entfernt liegt, zu
Allerdings haben wir kein einziges Bild
EINDRUCKSVOLL DER 1.325 METER
fahren. Das Wetter ist widerlich, das
gefunden, das im Winter auf der Insel
HOHE VULKAN KRENIZYN AUS
Meer größtenteils zugefroren, es hat
aufgenommen wurde. Insofern ist es gut
DEM KLOZEWOJE SEE. WIE HABT
heftige Stürme, was dazu führte, dass
möglich, dass wir die ersten Skifahrer auf
IHR DIESEN ATEMBERAUBENDEN
in der Vergangenheit schon etliche
dem Vulkan waren.
ORT ÜBERHAUPT ALS ZIEL
Schiffe bei der Anreise gesunken sind.
ENTDECKT?
Bei der Planung hat uns Roland Beeler
IM INTERNET LIEST MAN, DASS
MATTHIAS MAYR 2012 hielten mein
von www.alpintravel.ch unterstützt.
DER VULKAN 1952 LETZTMALIG
Kumpel Fabi und ich einmal wieder auf
Er kennt Kamtschatka sehr gut und hat
AUSGEBROCHEN WAR. HATTET
Google Earth Ausschau nach neuen,
viele Freunde in Petropavlovsk. Diese
IHR ANGST VOR ERNEUTEN
faszinierenden Orten. Als mir Fabi diese
wiederum haben uns geholfen, ein Schiff
ERUPTIONEN?
Insel zeigte, war mir klar: Irgendwann
zu finden, dass uns zur Insel bringt. Ein
MATTHIAS
HAUNHOLDER
Natürlich
muss
ich
da
hin!
Die
ersten
Bilder,
die
wir
Frachtschiff hat uns schlussendlich nach
Hanwag Bergler
haben
wir
uns
vorab
mit
allen
möglichen
im
Netz
gefunden
haben,
waren
bereits
einer 30-stündigen Überfahrt dort
Der Bergler ist ein vollwertiger, robuster Bergstiefel für ausgedehnte Wanderungen auf schmalen
Gefahren Machart
beschäftigt.
Die Angst vor Nubuk abgesetzt. An dieser Stelle möchten
überwältigend.
Ich wird
musste
dastraditioneller
einfach
Pfaden. Der Schaft
nach
zwiegenähter
aus hochwertigem
einem Vulkanausbruch
war jedoch
gefertigt,
ist Augen
somit besonders
Zur Robustheit gesellt
sich Komfort:
mit
eigenen
sehen. formstabil und langlebig.
wir uns auch gleich bei Walter Würtl,
Dafür verwenden wir weiches Leder im Beugebereich
und
am Schaftabschluss
sowie ein
weniger
präsent,
als die vor Zyklonen,
Peter Plattner und Paul Koller bedanken,
chromfrei gegerbtes und somit antiallergenes Futterleder.
Für festen
Halt auf wechselndem
Tsunamis
oder
Erdbeben. welche uns bei den Vorbereitungen mit
®
ZUM VIDEO 
Untergrund sorgt die Vibram Tessin Sohle.
WWW.HANWAG.DE
DAS „ABC“ DES BAYERISCHEN BERGSCHUSTERS
Matthias Mayr, 2. April 2015 via Facebook
„We leave harbour in 20 minutes. Thanks
god we stayed in yesterday. A ship with
150 sank!!! Good bye and hopefully see you
again.“
Matthias Mayr, 19. April 2015 via Facebook
„Returned from a different planet. Alive and in
one piece. Everything I experienced until that feels
now like a „Kindergeburtstag“. Beautiful but hard
to survive there.“
Matthias Mayr, 27. April 2015 via Facebook
„Finally back home. The biggest adventure in my life, the most
breathtaking moments I ever had and the most time close or even over
personal limits. My team members Matthias Haunholder, Jonas Blum,
Simon Thussbas, Phil Meier and our Russian friend Rinat built a group of
mates that did not need to talk to know what each has to do. I am pretty
sure that none of us will ever forget the past month.“
Rat und Tat zur Seite gestanden sind
und uns mit speziellem ExpeditionsEquipment ausgeholfen haben.
WIE WAR DIE SCHNEELAGE AUF
DER INSEL?
MATTHIAS HAUNHOLDER Im
Basislager war es vergleichsweise
gemütlich. Wir hatten es bewusst
in Küstennähe aufgeschlagen. Der
Neuschnee schmolz durch die
Sonneneinstrahlung auf dem schwarzen
Sand recht schnell weg. Im Camp I
hingegen, welches wir zwei Gehstunden
von der Caldera entfernt aufgebaut
hatten, lagen dann bereits mehrere
Meter Schnee. Die Schneestürme
waren die wahrscheinlich größte
Herausforderung für uns. Es verging kein
Tag, an dem uns der starke Wind nicht zu
schaffen gemacht hätte.
GAB ES BÄREN ODER ANDERE
WILDE TIERE, DIE EUCH NAHE
KAMEN?
MATTHIAS HAUNHOLDER Am
Festland waren die Braunbären, welche
wir aber nur aus der Ferne sehen
konnten, bereits eifrig unterwegs. Auf
Onekotan selbst statteten uns täglich
Rotfüchse einen Besuch ab. (Lacht)
Teilweise haben die uns sogar auf
unseren Skitouren begleitet.
DAS SCHIFF, DAS EUCH AUF
DIE INSEL GEBRACHT HAT,
LEGT WIEDER AB. IHR SEID
MUTTERSEELENALLEIN AM ENDE
DER WELT, 500 KILOMETER
TRENNEN EUCH VON DER
ZIVILISATION. WELCHE GEDANKEN
GEHEN EINEM DA DURCH DEN
KOPF?
MATTHIAS MAYR Unser sechsköpfiges
Team war darauf fokussiert, in
den nächsten Wochen das Ziel zu
erreichen. Wir hatten alle Hände voll
zu tun, da blieb keine Zeit für große
Gedankenspiele.
DER VULKAN KRENIZYN IST VON
EINEM 40 QUADRATKILOMETER
GROSSEN KRATERSEE
UMGEBEN. SEID IHR MIT EINEM
SCHLAUCHBOOT AN DEN
BERGSCHRUND GEKOMMEN?
MATTHIAS HAUNHOLDER Ein
Schlauchboot hatten wir dabei. Wie wir
den Vulkan final erreicht haben, sieht
man im Film. Ich möchte nur so viel
verraten: Für das komplette Team war es
eine sehr intensive Herausforderung.
GESETZT DEM FALL, ES HÄTTE
EINEM UNFALL GEGEBEN, EINER
AUS DEM TEAM WÄRE KRANK
GEWORDEN. HÄTTE MAN EUCH
HELFEN KÖNNEN? HATTET IHR EIN
SATELLITENTELEFON DABEI?
MATTHIAS HAUNHOLDER In dieser
Ausgesetztheit keinen Unfall zu
riskieren, bloß nicht krank zu werden,
war definitiv oberstes Gebot! Unsere
Reiseapotheke und unser Erste Hilfe
Equipment waren für den Ernstfall
sehr gut bestückt. Wir hatten zwei
Satellitentelefone dabei. Was sich
bewährt hat, denn eines davon fiel
ins Wasser. Mit rascher Hilfe konnten
wir jedenfalls nicht rechnen. Das
unbeständige Wetter und die Entfernung
vom Festland bedeuteten, dass man im
Extremfall mehrere Tage auf Hilfe hätte
warten müssen.
DIE INSEL IST UNBEWOHNT UND
OFFENSICHTLICH EIN EHER
UNWIRTLICHER LEBENSRAUM. WIE
HART WAREN DIE BEDINGUNGEN
VOR ORT?
MATTHIAS MAYR Auf Onekotan
herrscht subarktisches Klima. Es
wachsen dort keine Bäume, es gibt
mehr oder weniger täglich starken
Schneefall, es fegt meist ein starker
Wind bzw. ausgewachsener Sturm über
die Insel. Unser Lager haben wir daher
unmittelbar am Meer in einem tiefen
Graben aufgeschlagen. Wir waren 18
Tage dort. (Lacht) Das Eiland ist definitiv
keine Badedestination. Dicke Daunenund Gorejacke sind also Standard für den
täglichen Strandspaziergang.
ZUM FREERIDEN SELBST. WELCHE
GEFAHREN LAUERTEN BEIM
AUFSTIEG, BEI DER ABFAHRT?
MATTHIAS HAUNHOLDER Im
Aufstieg zum Kraterrand war eine
gute Orientierung zwischen den
Erosionsgräben vonnöten. Bei der
Abfahrt über das steile felsdurchsetzte
Gelände Richtung Kratersee, mussten
wir die Gefahren von Lawinen, Absturz
und Wechtenbruch bestmöglich
kalkulieren. Der Aufstieg zum Vulkan
hielt in Gipfelnähe vereiste Passagen für
uns bereit, wo in einem 45 Grad steilen
Gelände das Ausrutschen fatale Folgen
hat. Die Bedingungen reichten von
Powder in den eingewehten Rinnen bis
hin zu Blankeis.
WAS WAREN – IM
RÜCKBLICK – DIE GRÖSSTEN
HERAUSFORDERUNGEN? BZW. GAB
ES EINE SCHWIERIGE SITUATION,
DIE IHR NICHT EINKALKULIERT
HATTET?
MATTHIAS HAUNHOLDER Die
30-stündige Schifffahrt auf einem der
stürmischsten Meere der Welt war nur
der Anfang eines 18-tägigen Abenteuers,
das uns täglich neue Überraschungen
und somit Herausforderungen
bescherte. Es war ein ständiger Kampf.
EIN, ZWEI BEISPIEL-SITUATIONEN?
MATTHIAS HAUNHOLDER Beim
Anlanden mit dem Beiboot kenterten
wir beinahe. In der ersten Nacht hat
ein Schneesturm unser Hauptzelt
zerstört. Die Orientierung auf der mit
Gräben übersäten Insel brachte uns bei
Schlechtwetter oder in der Dunkelheit
schier zur Verzweiflung, der permanente
Schneesturm an unsere Leistungsgrenze.
Die hohe Luftfeuchtigkeit machte uns
zu schaffen. Schuhe und Bekleidung
waren eigentlich immer nass … der
wetterbedingte Zeitdruck … mehr will
ich hier eigentlich nicht verraten. Aber
eines kann ich noch sagen: All diese
unberechenbaren Situationen schaffst
du nur mit einem Team, das perfekt
funktioniert.
WAS MACHT MAN ALS ERSTES?
MATTHIAS HAUNHOLDER Schokolade
kaufen, Bier trinken und schnell duschen.
MATTHIAS MAYR Bier trinken,
Schokolade essen, Freundin anrufen,
dann duschen. (Lacht) In exakt dieser
Reihenfolge.
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MIT FREUNDEN
Unerbittliche Hitze, gestresste Großstädter,
überfüllte Freibäder und Stadtparks. Was gibt
es da besseres als einen Ausflug aufs Land.
Der Hitze zu entfliehen und das Leben
außerhalb der Stadt zu genießen.
Text: Lisa Amenda
Bilder: Lisa Amenda, Katharina Schröer,
Tobias Huber, Steffen Schmid, Moritz Zimmermann
Die flirrende Hitze bringt die Straßen zum glänzen. Die Luft steht zwischen den Häuserblocks. Flackert, dampft. Es weht kein Lüftchen. Das Gepäck wird schwerer und schwerer.
Schweiß bildet sich unter den Trägern des Rucksacks. Noch die letzte Tasche verstaut. Die
Mountainbikes gut abgedeckt und gesichert. Einsteigen. Los. Das weiche Leder der Sitze
wirkt kühl im Vergleich zur Außentemperatur. Die Klimaanlage schafft eine unwirkliche
Welt und kühlt den Innenraum des Wagens herunter. Nur das Panoramadach und die Temperaturanzeige bilden die Verbindung zur Außenwelt. 37° Celsius. Donnerstagabend. Wolken ziehen vorbei und der Himmel färbt sich langsam rötlich als wir uns auf den Weg nach
Bad Wiessee an den Tegernsee machen. Auf zu einem Wochenende mit Freunden. Der
Hitze entfliehen. In die Berge, an den See. Der neue BMW 220d xDrive Gran Tourer
als Testfahrzeug dabei. Eine moderne Sommerfrische.
Bereits seit dem 16. Jahrhundert gibt es die Münchner Sommerfrische in dieser Form. Damals verbrachten Adelige und
Patrizier die Sommermonate auf Herrensitzen im malerischen
Umland. Doch nicht die Münchner haben es erfunden, sondern
bereits die alten Römer. In Rom war es im Sommer stickig,
stinkend und heiß und so flüchteten die wohlhabenden Städter
auf ihre Landsitze, um die Einsamkeit zu mehreren im ausgewählten Freundeskreis zu genießen. Bereits Ansonius sagte,
dass es auf dem Land lediglich darum ging die angenehme
Muße eines abgelegenen Ortes wieder zu gewinnen, dazu das
Vergnügen mit köstlichen Kleinigkeiten, ein Ort, wo man über
seine Zeit verfügen kann, wo man Herr über das Nichtstun
ist, oder eben tun kann, was man tun will. Das Land stellte
einen Ort der Kontemplation dar und die Stadt als Gegenpol
einen Ort mit gesellschaftlichem Leben unter Menschen. Mit
der Industrialisierung nahm die Sehnsucht nach der Natur
und dem einfachen Leben der Städter immer mehr zu und so
belebten die Maler, Musiker und Literaten die Sommerfrische
von neuem. Auf dem Land suchten sie nach Inspiration, neuen
Ideen und einer billigen Bleibe. Sie wollten zurück zu sich selbst
in der freien Natur finden, ohne den Zwängen der Großstadt
ausgesetzt zu sein. So ist es wohl auch heute wieder. Städter
flüchten am Wochenende und über die Sommermonate aufs
Land, geben sich mit einem einfacheren Leben zufrieden und
genießen Aktivitäten in der Natur. So ähnlich war es wohl auch
bei uns. Ein Wochenende mit Freunden am Tegernsee. Nur
50 Kilometer außerhalb von München. Ein perfekter Ort zum
Mountainbiken und die Seele baumeln lassen.
Kurz vor der Dämmerung erreichen wir unser Haus in Bad Wiessee. Ein typisch bayerisches Haus
mit Malereien und hölzernen Balkonen. Geranien säumen die Geländer des Balkons und kleine eingravierte Herzen verleihen dem Geländer einen traditionellen Charme. Lautlos rollt der BMW in
die Einfahrt. Der 7-Sitzer wirkt äußerlich wie ein Familienmodell, innen wie eine Limousine. Nicht
unbedingt typisch für einen BMW. Die Mountainbikes haben wir im Wagen verstaut, so ist der Innenraum mit 1905 Liter Fassungsvermögen mit unserem Gepäck bereits ausgefüllt, da durch die
dritte Sitzreihe der Laderaum etwas kleiner wird. Positiv fällt allerdings auf, dass durch das Umklappen der Sitze eine ebene Ladefläche entsteht und ungestört eingeladen werden kann. Mit einem
Fahrradträger könnte man neben dem Gepäck allerdings auch noch weitere Personen mitnehmen
und der Gran Tourer könnte seine ganze Klasse ausspielen. Wir laden aus und genießen noch den
Sonnenuntergang am See, bevor wir uns mit den anderen auf den Balkon setzen und den morgigen
Tag besprechen.
Nach dem Frühstück am See geht es los. Einkaufen und anschließend das Auto beladen. Hier fallen
uns die vielen versteckten Ablageflächen des Gran Tourer auf. Insgesamt 40 Liter fassen sie und
nehmen von groß bis klein alles auf, was man in ihnen unterbringen will. Wir machen uns auf zu einer Biketour auf den Hirschberg. Souverän bringt uns der Gran Tourer dank Allrad an den Ausgangspunkt. Die Bikes werden ausgeladen, zusammen gebaut und wir treten los. Die Hitze liegt auch hier
schon wieder im Wald. Versteckt sich hinter jedem Baum und taucht nach einem kühlen Lüftchen,
dass vom Fluss aufsteigt immer wieder erbarmungslos auf. Langsam schlängelt sich der Weg immer
höher. Teilweise steil, teilweise nicht so steil. Im Schatten, in der Sonne. Bis wir an eine Alm kommen. Kurz unterhalb des Hirschbergs.
Wir schieben die Bikes die letzten Meter. Hier oben blühen noch die Wildblumen. Rosa, blau, weiß und gelb. Die Kühe
grasen friedlich vor sich hin und lassen sich kaum beirren von der Hitze dieser Tage. Oben angekommen genießen wir den
Ausblick über die umliegenden Berge, den Tegernsee und die Wälder und Wiesen hier oben. Wir legen unsere Protektoren
an. Helm, Handschuhe und noch ein bisschen Luft aus den Reifen lassen.
Der Trail führt direkt durch einen Zauberwald. Riesige Bäume sind überzogen mit Moos und Flechten. Am Boden umrandet von Farnen. Die Wurzeln ragen auf den Trail und machen ihn ruppig und technisch. Licht und Schatten wechseln sich
durch die Bäume ab und wir genießen jeden Part des Trails. Der letzte Abschnitt ist ein ausgewaschener Wanderweg und
wir können bis ins Tal noch einmal richtig Gas geben. Am Bach entlang geht es über Rottach-Egern zurück nach Bad Wiessee.
Zurück im Haus sind wir durchgeschwitzt, aber unglaublich zufrieden. Noch eine
Dusche und zusammen geht es in den Gran Tourer der uns zu siebt direkt ans
Tegernseer Bräustüberl zu unserem verdienten Abendessen bringt. Zwar ist die
siebte Sitzreihe wirklich praktisch, um viele Personen zu transportieren, aber am
bequemsten wohl für Kinder im Grundschulalter. Nichtsdestotrotz sparen wir uns
dadurch das zweite Auto und nur einer muss auf das Tegernseer Spezial verzichten.
Nach einem Eis und dem köstlichen Essen im Biergarten, machen wir es uns noch
auf dem Balkon gemütlich. Hören Musik, beobachten die Sterne und besprechen
bei einem Glas Grappa noch einmal die heutige Tour. Sternschnuppen ziehen
vorbei und der Mond erhellt das Tegernseer Tal. Wir sind definitiv bereit um ins
Bett zu gehen.
Das Läuten der Kuhglocken weckt mich am nächsten Morgen. Die Sonne scheint
bereits wieder über dem See, aber große, dicke Wolken kündigen ein Gewitter an.
Okay, dann ist heute wohl das süße Nichtstun an der Reihe. Eine Fahrt um den
See, um auch die Fahreigenschaften des Gran Tourer zu probieren und die Kühle
des Wagens in der Hitze zu testen. Souverän liegt der er auf der Straße und sein
äußerliches Erscheinungsbild, das eher einem Familienvan gleicht, hat nichts mit
den 198 PS zu tun, die ihn zu einem sportlichen BMW machen. Ein Stopp am See,
einmal reinspringen und dann geben wir uns ganz der Muße des Tages hin.
Machen wonach uns der Sinn steht und leben eine moderne Art der Sommer
frische zwischen Bergsport und Genuss, zwischen Nichtstun und sportlicher
Herausforderung.
FAZIT: BMW 220D XDRIVE GRAN TOURER
Der Gran Tourer wirkt auf den ersten Blick keines Falls wie ein typischer BMW.
Vielmehr scheint er ein praktischer Familienvan zu sein. Doch kaum wirft man
einen Blick nach innen, merkt man sofort, dass hier BMW am Werk war. Eleganz
und Sportlichkeit überzeugen im Innenraum und bei den 198 PS mit Allrad dürfte
wohl auch niemand die Sportlichkeit des Gran Tourers auf der Straße anzweifeln.
Als Familienauto ist der Gran Tourer daher durch seinen großen Laderaum, die
vielen Möglichkeiten für Kindersitze und Ablageflächen perfekt geeignet. Allerdings ist der Laderaum mit seinen 1905 Liter Fassungsvermögen mit zwei Mountainbikes bereits gut gefüllt, so dass kaum noch eine dritte oder vierte Person
mitfahren können. Wird der Gran Tourer für solche Aktivitäten angeschafft sollte
auf jeden Fall ein Fahrradträger dazu geordert werden, da man so die Größe des
Gran Tourer komplett ausnutzen kann.
Den BMW 2er Gran Tourer gibt es ab 26.950 €.
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Es ist früher Freitagmorgen im hochalpinen
italienischen Grenzgebiet. 3.500 Meter über
dem Meeresspiegel, irgendwann zwischen
zwei und drei Uhr nachts. Der harte Wind vom
Vorabend ist fast vollständig zum Erliegen
gekommen. Bis auf den Schein meiner Stirnlampe kann ich fast nichts sehen. Irgendwo
über mir sind ganz schwach ein paar Sterne zu
erkennen, aber hierfür habe ich gerade keinen
Blick. Ich bin wahnsinnig müde. Der Blick ist
konzentriert auf den Boden gerichtet, wir sind
im Spaltengebiet des Miage-Gletschers. Es ist
furchtbar kalt und das ist gut so. Die Zacken
meiner Steigeisen bohren sich knackend in
den Harschdeckel der Schneeschicht. Der
Halt ist gut. Vor zwei Stunden haben wir das
Rifugio Francesco
GONELLA IN RICHTUNG MONT BLANC
VERLASSEN. WIR MACHEN STETIG
HÖHENMETER.
Langsam hebt sich links über uns der Gipfel
der Aiguille de Bionnassay dunkel gegen
den Himmel ab, der mit jeder Minute heller
wird. Zwischen dem Col und dem Dôme du
Goûter wartet ein stark überwechteter Grat
auf uns. Die Eispickel kommen erstmalig zum
Einsatz, die Verhältnisse sind gut. Weit oben
am Horizont erinnern die Stirnlampen der
unzähligen Bergsteiger, die den Mont Blanc
über die französische Normalroute besteigen,
an eine bizarre und unwirkliche Weihnachtsdekoration. In einer kurzen Teepause lasse
ich meinen Blick über eine Szenerie streifen,
die einfach nur unfassbar schön ist. Unter mir
geht es in einen schwarzen Abgrund, weiter
oben zeichnen sich die Gipfel der italienischen
4.000er feuerrot in der Morgensonne ab, die
Luft ist eiskalt und klar. Genau deswegen bin
ich hier, diese intensiven Momente gehen tief.
Bergsteigen ist pure Leidenschaft.
Genau wie das Schusterhandwerk.
Auch hier geht es um Know-how, absolute Präzision und Perfektion. Seit 1921 werden im oberbayerischen Vierkirchen Berg- und Trekkingstiefel
hergestellt. „Neben technischen Innovationen,
perfekter Passform und dem Anspruch auf höchstmögliche Qualität achten wir sehr auf unsere
Tradition. Wir wissen, wer wir sind und wo wir
herkommen. Die bayerischen Alpen sind unsere
Heimat und darauf sind wir stolz“. Jürgen Siegwarth
ist Brand Manager von Hanwag. „Einige meiner
Kollegen leben für die Berge, jeden Montagmorgen geht es vor unserer Kaffee-Maschine um
die Touren am letzten Wochenende. Wie waren die
Verhältnisse? Welche Route ist geknackt worden?
Wie hat das Material funktioniert? Wenn
Verbesserungsvorschläge für eins unserer Modelle
dabei sind, schicke ich die Kollegen gleich weiter in
die Entwicklung, der Input darf nicht verloren
gehen. Wir möchten uns immer weiter entwickeln“.
Nebenan in der Produktion zieht ein Mitarbeiter gerade einen hölzernen Leistenwagen zu seinem Arbeitsplatz. Zwanzig
Paar Stiefel für den hochalpinen Einsatz, noch ohne Sohlen,
werden für einen der letzten Arbeitsschritte fertig gemacht.
Die Besohlung erfordert Perfektion. Es darf nichts schief
gehen. Bevor die Sohle mit hohem Druck mit dem Schaft
verbunden wird, werden die Laufsohleneinheiten noch kurz
erhitzt, der Zweikomponenten-Kleber muss aktiviert werden.
„Die meisten Menschen wissen nicht, wie viel hier noch mit
Handarbeit erledigt wird“, erklärt Stefan Jerg, Technischer
Direktor von Hanwag, der täglich mehrere Rundgänge durch
die Produktionshalle macht. „Hanwag steht für allerhöchste
Qualität und Passform, wir wollen keine Fehler machen. Unsere Schuhe müssen in den Bergen oder beim Trekking funktionieren. Ganz egal, ob unser Kunde gerade eine Tagestour in
den Voralpen macht oder in der Eiger Nordwand unterwegs
ist.“ Auch Stefan Jerg ist aus Leidenschaft hier. „Ein Alpinstiefel besteht aus bis zu 180 verschiedenen Einzelteilen,
so ein Schuh ist ein beeindruckendes Stück Handwerk. Wir
produzieren in Bayern und Kroatien – falls es irgendein Prob-
lem gibt, möchte ich in spätestens sechs Stunden vor Ort
sein, um den Fehler zu beheben.“ In der Entwicklung, gleich über der Produktionshalle, sortiert Nathalie Grimm die
Stanzschablonen für einen neuen Trekking-Stiefel. Die 18-Jährige ist in den Endzügen ihrer Ausbildung als Schuhfertigerin.
„Vor allem mag ich es mit Leder zu arbeiten. Das ist ein wahnsinnig spannendes Naturmaterial. Ich darf hier total viel rum
experimentieren und selber ausprobieren. Nur so kann ich
später Ideen richtig umsetzen, sagt mein Chef.“ Wie alle ihrer
Kollegen ist auch Nathalie auf der Suche nach der perfekten
Passform. „Mittlerweile haben wir schon sechs verschiedene
Spezial-Leisten im Angebot. Wir können fast jeden Fuß bedienen und die können echt unterschiedlich sein! Wir bieten
sogar maßgefertigte Trekkingstiefel an. Ganz individuell.“
Viele neue Modelle und Ideen werden hier pro Jahr entwickelt, nicht alle davon schaffen es in die endgültige Kollektion.
Aber das gehört dazu. „Wir probieren viele Dinge auch einfach
mal aus. Das geht in einer großen Produktion nur schwer, hier
bei uns ist das aber möglich und hilft uns ungemein, denn nur
aus Fehlern wird man schlau.“
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Auch alte Traditionen werden in Vierkirchen hochgehalten. „Wir fertigen als einer der letzten Bergschuhhersteller überhaupt Schuhe in echt zwiegenähter Machart, nach dieser Weise haben wir
vor über 90 Jahren angefangen zu produzieren“,
erzählt Jürgen Siegwarth. „Ich bin mir sehr sicher,
dass Hans Wagner, der Namensgeber für unsere
Bergschuh-Manufaktur, selbst ein richtiger Bergfex
war. Er wusste damals schon, worauf es ankam. Und
wir dürfen heute weiter machen.“
Ich sehe meine Stiefel vor mir im Schnee,
zwischen den Gamaschen, den Schuhen und den
Steigeisen-Riemen hängt nasser Schnee, meine
Füße sind warm und müde. Nach über zwölf Stunden und 3.800 bewältigten Höhenmetern sitze
ich auf dem Dach Europas. Der Bosses-Grat mit
seinem ständigen Auf und Ab hat mich noch ein
paar Nerven und viel Energie gekostet, aber das
ist jetzt alles vergessen. Ich denke an die ganzen
Arbeitsschritte, die Menschen hinter dem Produkt.
Ohne sie wäre ich nicht hier hoch gekommen. Unzählige Alpinisten haben in Interviews gesagt, dass
die Ausrüstung beim Bergsteigen unendlich wichtig
ist, vor allem aber bei den Schuhen muss einfach
alles stimmen. Weil hier etwas nicht gepasst hat,
mussten schon viele umdrehen. Hier geht es
wirklich um Leidenschaft. Von der Idee, der Umsetzung bis zu den Tests.
Fast sieben Autostunden trennen Chamonix vom
oberbayerischen Vierkirchen. Die Fahrt wird mich
wahrscheinlich den Sonntag kosten. Zeit genug um
zu überlegen, was man noch besser machen kann.
Potenzial gibt es immer. Das wird dann gleich morgens an der Kaffee-Maschine geklärt und vielleicht
landet der ein oder andere Gedanke in der kommenden Kollektion.
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AUSZIEHEN, BITTE!
FREIKÖRPER-KULTUR-KAMPF (FKK)
Eine dampfende Sauna ist eine tolle Sache für
Muskeln und Seele nach einer anstrengenden
Berg- oder Bike-Tour. Doch die Frage, was man in
der Schwitzkammer anzieht – oder eben auch nicht
– löst in den Wellness-Bereichen mancher Hotels
eine hitzige Debatte aus. Die Front verläuft mitten
durch Südtirol und die Schweiz.
Text: Günter Kast,
Fotos: The Chedi Andermatt,
Therme Meran, The Alpina Gstaat
Der Herr aus Kassel kennt sich aus in der Welt des tropfenden
Schweißes: Seit 15 Minuten sitzt er auf der obersten Stufe
der Hotel-Sauna im Südtiroler Ferienort Gröden. Natürlich
nackt. Jetzt betritt ein italienisches Pärchen die Schwitzstube.
Natürlich in Badehose und Bikini. Der Deutsche runzelt die
Stirn: „Scusa, nudo!“, radebrecht er. Die Italiener tun so, als
ob sie ihn nicht verstehen. Die Luft knistert, und es liegt nicht
nur an den 90 Grad Innentemperatur. Der Nackedei aus Kassel probiert es jetzt auf Englisch „Textile-free zone!“, ruft er.
Der Italiener antwortet so kurz wie unmissverständlich: „No!“
Später sieht man das Trio aufgeregt mit der Hotel-Direktion
diskutieren.
Dass Männlein und Weiblein zusammen splitternackt schwitzen,
ist eine deutsche Spezialität, für die sich nur noch Urlauber aus
den Benelux-Staaten, aus Österreich und der Schweiz erwärmen können, vielleicht auch noch Osteuropäer. Slowenen tragen meist nicht einmal Badelatschen. Die Franzosen, angeblich
Weltmeister der Erotik, werden dagegen im hölzernen Séparée
plötzlich prüde. In den katholischen Ländern Südeuropas kommt es ohnehin nicht in Frage, sich öffentlich nackig zu machen.
Man geht brav getrennt und meist auch mit „costume“ in die
Heißzelle. Selbst in Finnland, dem Mutterland der Sauna, wird
das so gehandhabt, zumindest in öffentlichen Einrichtungen.
Im Hamam in islamischen Ländern trennen sich die Wege für
die Geschlechter spätestens am Eingang, und man nutzt ein
Pestemal genanntes Tuch zur Verhüllung der Scham. In den
angelsächsischen Ländern würde man vermutlich in Handschellen abgeführt, wollte man eine Sauna oder ein Dampfbad nackt
betreten. Und „mixed“, gemischt, ist hier allenfalls der Beilagen-Salat.
Polyglotte Urlauber kennen die ländertypischen Regeln.
Zu Missverständnissen kommt es jedoch dort, wo die Sauna-Kulturen des Südens und Nordens ungebremst aufeinanderprallen. Und das sind nun einmal das italienische, aber
deutschsprachige Südtirol und das angrenzende Trentino mit
dem nördlichen Gardasee. In Michil Costas Luxushotel „La Perla“ in Corvara und der Therme Meran wird nackt geschwitzt, im
Adler Dolomiti Spa & Sport Resort in Gröden in Badekleidung.
Sind die Deutschen in der Überzahl, fallen oft die Hüllen. Die
Schmerzgrenze der teutonischen Urlauber ist in der Regel erst
dann überschritten, wenn der Chef wider Erwarten im selben
Hotel eincheckt und das Intim-Piercing seiner Assistentin
vorgeführt bekommt. Locker geht es auch in Hotels wie dem
Du Lac et Du Parc Grand Resort in Riva del Garda zu, wo die
mehrheitlich sportlichen Gäste ihre Luxuskörper gern freizügig
präsentieren. Noch weiter südlich wird man in Italien jedoch
kaum FKK-Freunde finden.
In Südtirol und im Trentino überlegen einige Hotels
sogar getrennte Bereiche für Italiener und Deutsche einzurichten, um den Zusammenstoß der
Kulturen abzufedern. Die Touristiker von Südtirol
Marketing halten das zwar für keine gute Lösung.
Aber eine bessere Idee, wie das Problemchen
aus der Urlaubswelt zu schaffen wäre, haben
auch sie nicht. Genauso wenig wie die Schweizer
Luxushotellerie, die sich über die Bruchlinien der
Badekulturen ebenfalls den Kopf zerbrechen darf.
Grundsätzlich gilt dort: Je nobler und internationaler das Haus, desto sensibler das Thema.
So praktizieren etwa das The Dolder Grand in
Zürich und das The Alpina in Gstaad eine strikte
Geschlechtertrennung. Ökonomisch ist das zwar
nicht, weil sämtliche Einrichtungen dupliziert
werden müssen und eine Saunalandschaft dadurch
selten großzügiger wirkt. Aber die Hoteliers haben
dabei eben die lukrativen Zielgruppen etwa aus
Indien und dem Mittleren Osten im Blick. Im noch
neuen
The Chedi in Andermatt gibt es zwar eine gemischte Sauna. Wer diese jedoch „unten ohne“ betritt,
wird schnell einen etwas peinlich berührten Spa-Bediensteten in der Holztür stehen sehen, der einem
freundlich aber bestimmt ein Handtuch für die Lendengegend anbietet.
Im Kulm in St. Moritz und im Kronenhof in Pontresina wurde die Geschlechtertrennung in der
textilfreien Zone wieder aufgehoben, nachdem
deutschsprachige Gäste protestiert hatten. Deren
Argument: „Ich will mit meinem Schatz gemeinsam
schwitzen!“ Für Frauen gibt es jetzt in beiden FünfSterne-Häusern eine separate Sauna mit Ruheraum.
Für Männer übrigens nicht. Ihnen wird damit unterstellt, dass sie schon aufgrund ihres Geschlechts
nichts gegen nackte Tatsachen einzuwenden haben. Männer aus islamischen Ländern könnten da
anderer Meinung sein.
Eine nicht-repräsentative Umfrage zeigt: Alles ist möglich:
gemischt ohne Kleider, Frauen ohne Kleider, Männer ohne
Kleider, gemischt mit Kleidern, spezielle Zeiten nur für
Frauen. Vielleicht brauchen die anderen Nationen ja einfach
noch etwas Zeit, um sich locker zu machen. Emmi und Robert Falch, Senior-Chefs des Aparthotels St. Anton am Arlberg, ließen zum Beispiel bereits 1953 die erste öffentliche
Sauna Westösterreichs bauen. Das galt damals als anrüchig,
fast wurden die Falchs vom Kirchenbesuch verbannt. Doch
die Freunde des gesunden Schwitzens, angeführt von Kammersänger Rudolf Schock und Tiefseetaucher Hans Hass,
formten eine starke Lobby. Auch die Skiläufer genossen nach
den Weltcuprennen gerne die Falch’sche Schwitzkammer.
Heute sind textilfreie Saunen in ganz Österreich Standard.
Ebenso wie in Deutschland, wo sich selbst der ehemalige
G8-Gastgeber Grand Hotel Heiligendamm und der diesjährige G7-Gastgeber Schloss Elmau für die „gemischte Zone“
begeistern können. Vielleicht wäre es ja um die deutsch-russischen Beziehungen besser bestellt, wenn Angela und Vladimir … Aber lassen wir das.
PS: Ein Augsburger Gericht musste sich kürzlich mit dem
Streit zwischen einem Vier-Sterne-Hotel in Oberjoch und dessen Nachbarn befassen. Der störte sich nicht nur an der seiner
Meinung nach rechtswidrigen Baugenehmigung, sondern
auch an den vielen Nackten im Saunabereich des Hotels. Der
Unternehmer aus Nordrhein-Westfahlen, der eine Ferienwohnung in einem Haus neben dem Hotel besitzt, nennt es
eine „permanente Vergewaltigung“, ständig die Nackedeis
ansehen zu müssen. Das Gebot der Rücksichtnahme werde
hier eklatant verletzt.
Tipp der M4U-Redaktion: Eine dunkle Gletscherbrille der
Schutzstufe 5 leistet hier sozusagen als Erste-Hilfe-Maßnahme
gute Dienste – sie dunkelt fast vollständig ab.
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LOSLAUFEN
FASZINATION
TRAILRUNNING
Gesund ist es, man kann es jederzeit und überall ausüben,
man braucht dafür weder einen Partner noch eine bestimmte
Sportstätte und muss sich zudem keine teure Ausrüstung
anschaffen. Loslegen kann man jederzeit, vorausgesetzt man
bringt etwas Grundkondition und eine gewisse Leidenschaft
fürs Laufen mit.
Das Beste: Beim Trailrunning beginnt der Spaß quasi vor
der Haustür. Einzige Bedingung: Gelaufen wird überall,
bloß nicht auf Asphalt. Wo man den Sport ausübt? Reine
Geschmacksache: Im Wald, auf Wiesen, in den Bergen oder
am Wasser entlang. Während sich Einsteiger laufend über
abwechslungsreiche Kurzdistanzen freuen, gehen die Profis
bei sogenannten Ultratrails an ihre Grenze.
Auf den kommenden Seiten widmen wir uns der Faszination
Trailrunning. Zum Auftakt haben wir uns mit der ProfiTrailrunnerin Julia Böttger und dem überaus motivierten
Freizeitsportler Marcel Martens unterhalten.
Text: Johanna Stöckl
Fotos: Julia Böttger, Marcel Martens
JULIA BÖTTGER (38)
ALIAS „TRAILSCHNITTCHEN“
„TRAILRUNNING IST EIN FREESTYLE SPORT“
Für mich bedeutet Trailrunning ganz einfach Freiheit und Abenteuer. Als ich damit anfing, gab
es weder Regeln noch interessierten mich irgendwelche Meisterschaften. Ich fand einfach
großen Gefallen daran, die Berge hoch und runter zu laufen. Trailrunnig war und ist für mich
immer noch ein Freestyle Sport. Eine großartige Möglichkeit neue Berge, Regionen und Länder
zu entdecken. Und das im Laufschritt und aus eigener Kraft. Dabei fragt niemand nach deiner
Zeit oder einer Durchschnittsgeschwindigkeit. Beim Trailrunning gibt es für mich eigentlich
keinen schlechten Lauf, sondern ausschließlich Freude über viele neue Erfahrungen und
Eindrücke. Ich bin beim Trailrunning der Natur unglaublich nah und kann daraus sehr viel Kraft
ziehen. Außerdem: Trailrunning wird nie langweilig. Jeder Lauf ist anders. Sogar an meinen
sogenannten Hausbergen entdecke ich immer wieder neue Trails.
JULIAS TIPPS FÜR EINSTEIGER
EINFACH AUSPROBIEREN!
Die einzige Regel beim Trailrunning: Es gibt keine! Halte dich nicht an
Definitionen auf und lass dich nicht in irgendwelche Formate pressen.
Draußen in der Natur, abseits der Asphaltstraßen kann sich jeder austoben.
Wie lange, wie schnell, ob mit oder ohne Pause, mit Höhenmetern oder in
eher flachem Terrain, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Trailrunning ist
in der Regel ungefährlich, man wird dabei höchstens etwas dreckig J. Eine
gewisse Grundkondition und Körperspannung sind förderlich, um wirklich
Spaß auf dem Trail zu haben. Aber der Motivationsanteil auf dem Trail ist
viel höher und das Training kurzweiliger als auf eintönigen Straßen. Als
Einsteiger würde ich nicht gleich mit den technischen Wegen und brutalen
Anstiegen anfangen. Lieber Schritt für Schritt in leichterem Gelände, dafür
stetig Umfang und Intensität steigern. Viel Spaß dabei!
Wer mehr über Julia, ihre Erfolge bei diversen Trailrunning-Events erfahren,
vielleicht sogar einen Einsteiger-Kurs, ein Personal Training bei ihr buchen
möchte, findet alles Infos auf folgender Webseite: www.trailschnittchen.de
MARCEL MARTENS (36)
ALIAS„MAAZEL“
„TRAILRUNNING IST UNGEZWUNGEN“
Trailrunning ist in erster Linie viel ungezwungener als
herkömmliche Straßen- oder gar Marathon-Läufe. Man ist selbst
nicht so zwanghaft auf Zeithatz, um persönliche Bestzeiten
zu jagen. Im Ultra-Bereich sind vor allem die Strecken viel
interessanter, weil abwechslungsreicher, als „schnöder“ Asphalt!
Außerdem war ich schon immer ein Fan von Höhenmetern.
Früher habe ich diese Passion vor allem als Mountainbiker
ausgelebt. Der Übergang zum „Trailrunning“ war mir quasi
vorgegeben. Ich bin gerne und oft beim Trailrunning. Kurz und
knackig oder richtig lang? Ich brauch wohl beides!
MARCELS TIPPS FÜR EINSTEIGER
NICHT GRÜBELN, EINFACH MACHEN! Als Einsteiger braucht man noch keinen profilierten Schuh oder irgendein
großes Know-how. Laufen – z. B. für den Anfang im Wald – kann wirklich
jeder. Ich bin mir sicher, dass 99,9 Prozent aller Einsteiger nach der ersten
Runde feststellen werden, eine Riesen-Gaudi dabei gehabt zu haben. Also
lauf’ einfach raus! Wähle nicht die gewohnte flache Strecke vor der Tür,
sondern wage dich ins Hügelige, ins Gras, durch ein Feld, den Bach entlang,
über Baumwurzeln oder Zick-Zack durch die Bäume. Steile Anstiege
soll man als Anfänger besser gehen, dafür kann man bergab auch mal
gedankenfrei die Beine fliegen lassen.
In seiner Freizeit frisst Marcel viele Höhenmeter, quält sich gelegentlich
durch Schlamm oder – schlimmer noch – Eis und Schnee. Am liebsten aber
genießt er aktive Auszeiten mit seiner kleinen Familie. Wer Marcel virtuell
folgen möchte, kann dies auf seinem Blog oder diversen Social Media
Kanälen tun.
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ICH MÖCHTE
HINTER DIE
FASSADE
SCHAUEN
Claudia Ziegler hat sich als OutdoorFotografin einen Namen gemacht.
Die Bilder der 35-jährigen Wienerin
sieht man in großen Kampagnen
und diversen Sportmagazinen. Im
September 2015 erscheint ihr erstes
Buch „The Young Savages“. Auf
192 Seiten präsentiert Claudia die
jungen Wilden der internationalen
Kletterszene in einem sehr privaten
Umfeld. Das besondere Buch haben wir
zum Anlass genommen, mit Claudia,
die in Kuchl bei Salzburg lebt, ein
Interview zu führen. Ein Gespräch über
Druck und meditative Zustände im Job,
Instagram, Urlaubsfotos und die Nähe
zu den jungen Stars der Szene.
Text: Johanna Stöckl
Fotos: Claudia Ziegler
CLAUDIA, DU BIST EINE GEFRAGTE
FOTOGRAFIN. WIE SCHWER
WAR ES, SICH ALS FRAU IN DER
MÄNNERDOMÄNE OUTDOORFOTOGRAFIE DURCHZUSETZEN
UND ZU ETABLIEREN?
CLAUDIA ZIEGLER Leicht war es
nicht. Ob es an meinem Geschlecht
lag, kann ich aber nicht sagen, da
ich ja keinen Vergleich zu meinen
männlichen Kollegen habe. Ich fürchte,
dass sich Frauen im Job grundsätzlich
mehr beweisen müssen als männliche
Kollegen. Man traut uns – zum Teil auch
wir uns selbst – unterbewusst einfach
ein bissal weniger zu. Das ist auch in der
Outdoor-Fotografie der Fall.
HAT DICH DIESER DRUCK
MOTIVIERT BZW. BESSER
GEMACHT?
Ich denke, ja. In erster Linie wollte ich es
mir selbst beweisen.
WANN HAT EIN FOTO DAS
GEWISSE ETWAS? WELCHE ROLLE
SPIELEN DABEI GLÜCK, TECHNIK,
KÖNNEN UND AUSDAUER?
Ich glaube 90 Prozent sind Glück.
Gerade in der Outdoor-Fotografie
ist man ja sehr stark wetterabhängig.
Da helfen dir die beste Planung und
technisches Können nix, wenn das
Wetter nicht mitspielt. Gerade bei
Produktionen für Firmen kann man
Termine ja nicht ewig verschieben
oder auf bessere Verhältnisse warten.
Aber genau das macht ja den Reiz aus:
Auch bei schlechten Verhältnissen das
Optimum herauszuholen.
GIBT ES FOTOS VON DIR, AUF DIE
DU RICHTIG STOLZ BIST?
Ich war immer sehr kritisch mit mir
selber, aber mittlerweile bin ich durchaus
stolz auf meine Arbeit.
SIND DIR MIT DEINER IPHONE
KAMERA SCHON RICHTIG GUTE
FOTOS GELUNGEN?
FINDET SICH IN DEINEN FOTOS EIN
WEIBLICHER TOUCH?
Ich glaube schon, dass meine Bilder eine
eigene Handschrift haben. Aber das ist
für mich geschlechtsneutral.
WAS REIZT DICH AM
FOTOGRAFIEREN?
Ich versuche mit meinen Bildern etwas
sichtbar zu machen, was man auf
den ersten Blick vielleicht gar nicht
wahrnimmt. Fotografie zeigt ja immer
nur einen Ausschnitt, nie das Ganze.
Es reizt mich sehr, dem Betrachter in
diesem Ausschnitt etwas zu vermitteln,
was er vielleicht in diesem Moment nicht
im Fokus gehabt hätte. Außerdem taugt
mir am Fotografieren, dass ich mich
dabei voll auf den Moment konzentriere
und dabei richtig abschalte. So fokussiert
zu sein ist ein wirklich schönes Gefühl.
Dieser Zustand ist beinahe meditativ. So
gesehen ist das Fotografieren eine Art
Allheilmittel für mich. Alltagsprobleme
etc. sind dann wie weggeblasen. Es zählt
nur der Moment.
GIBT ES TAGE, BEISPIELSWEISE IM
URLAUB, AN DENEN DU MAL KEIN
FOTO MACHST?
Ich kann mittlerweile im wahrsten
Wortsinn sehr gut abschalten. Wenn
ich mich bewusst für einen Urlaub
entscheide, nehme ich daher – ganz
im Gegensatz zu früher – die Kamera
nicht mehr mit. Ohne sie bin ich
aufnahmefähiger und kann Momente
intensiver und ungestörter erleben.
War ich mit Freunden im Urlaub,
haben sich diese immer auf mich
verlassen und selbst keine Kamera mehr
mitgenommen. Das Ende vom Lied
war: Ich hab’ permanent fotografiert,
aber von mir selbst gab es kein einziges
Bild. Außerdem habe ich ja immer mein
iPhone dabei. Für Urlaubserinnerungen
reicht mir das.
Darauf habe ich nie abgezielt. Aber
man kann damit durchaus interessante
Sachen machen. Ich beschränke mich
aber auf schnelle Schnappschüsse, denn
grundsätzlich habe ich schon einen
anderen Anspruch beim Fotografieren.
WIE WICHTIG SIND SOCIAL MEDIA
PLATTFORMEN FÜR DICH ALS
FOTOGRAFIN?
Social Media ist für mich wichtig, um
präsent zu bleiben. Nicht mehr, aber
auch nicht weniger.
SEIT ES SMARTPHONES GIBT,
WIRD DIE WELT MIT FOTOS
ÜBERSCHÜTTET. STIMMT ES
DICH NACHDENKLICH, WENN
SELBSTERNANNTE INSTAGRAMER
MIT IHREN FOTOS ERFOLG HABEN?
Jede Form der Fotografie hat ihre
Berechtigung. Wenn ein Instagramer
Erfolg mit seinen Bildern hat, ist
das doch wunderbar. Ich fühle mich
jedenfalls in meiner Arbeit nicht von
Instagramern bedroht. Jeder macht sein
Ding und für jeden ist Platz. Was mich
viel mehr ärgert, ist, wenn sich gute
Fotografen unter Wert verkaufen und
ihre Bilder der reinen Veröffentlichung
wegen für wenig Geld verscherbeln. Das
macht den Markt kaputt.
IN KÜRZE ERSCHEINT DEIN BUCH
„THE YOUNG SAVAGES“ (DT.: DIE
JUNGEN WILDEN).
WIE LANGE HAST DU AN DEM
BUCH GEARBEITET?
Die reine Produktion hat mich etwa
ein Jahr beschäftigt. Natürlich nicht
durchgehend, ich musste ja dazwischen
immer wieder Geld verdienen und war
für Auftragsarbeiten unterwegs. Rechne
ich die Organisation und Logistik für
das Buch dazu, dann waren es etwa drei
Jahre. Wenn man Sportler, die ja selbst
auch dicht gefüllte Terminkalender
haben, zu Hause besuchen will, ist auch
die Koordination eine zeitraubende
Herausforderung.
FÜR DEIN BUCH HAST DU
DREIZEHN JUNGE „KLETTERSTARS“
AUF DER GANZEN WELT BESUCHT,
SIE IN EINEM PRIVATEN UMFELD
ABGELICHTET. WARUM WAR DIR
DAS WICHTIG?
So sehr ich die Sport- oder
Outdoorfotografie liebe, ist sie mir
manchmal doch zu oberflächlich.
Einen Kletterer nur auf seine
Leistung zu reduzieren, erscheint mir
eindimensional. Auf den meisten Bildern
sieht man den Sportler ausschließlich in
Aktion. Mir war es wichtig, einmal hinter
diese durchaus spektakuläre Fassade zu
schauen. Ich freue mich sehr, dass mir
die Sportler so viel Vertrauen geschenkt
und Nähe zugelassen haben.
WIE NATÜRLICH PRÄSENTIERTEN
SICH DIE STARS DER
KLETTERSZENE IM PRIVATEN
UMFELD?
Die bloße Anwesenheit eines Fotografen
verändert ja oftmals das Verhalten der
Protagonisten. Ich hatte den Eindruck,
dass sich die Sportler mir gegenüber
nach zwei Tagen richtig öffneten und
mich nicht mehr als Störung empfunden
haben. Ich versuchte, mich also
weitgehend in den Alltag der Sportler
einzugliedern. Das gemeinsame Erleben
stand im Vordergrund. Wobei das schon
eine Herausforderung war: Wie weit
darf ich mit meiner Kamera gehen? Was
will man zeigen? Welche Momente sind
zu intim? Das ist ein schmaler Grat. Ich
muss zugeben: Die schönsten Momente
entstanden meist, wenn die Kamera
aus war.
HATTEST DU VORHER SCHON
EINE GRUNDIDEE, EINE ART
„DREHBUCH“ IM KOPF ODER HAST
DU DICH VOR ORT ÜBERRASCHEN
LASSEN?
Ich hab mich von den Menschen
überraschen lassen und ganz alltägliche
Situationen mit den Protagonisten
erlebt: Ein Abendessen im Kreis der
Familie, ein Treffen mit Freunden etc.
Letztendlich habe ich lediglich versucht,
im richtigen Moment abzudrücken.
WER HAT DIE TEXTE IM BUCH
VERFASST?
Die Texte stammen von Annika Müller.
Sie hat mit jedem Protagonisten im Buch
ein langes Interview geführt. Annika
kannte einen Großteil der Athleten
bereits, denn sie lebt in Spanien in der
Nähe eines bekannten Klettergebietes.
Darüber hinaus hat Annika auch mit mir
tagelang gesprochen.
GIBT ES EIN PERSÖNLICHES
LIEBLINGSFOTO IM BUCH?
Es gibt auf jeden Fall einen
Lieblingsmoment im Buch. Das Foto
zeigt Alex Megos und seine Schwester
um 5 Uhr morgens in einer innigen
Umarmung am Bahnhof. Dieses Bild
berührt mich sehr.
Das Buch The Young Savages erscheint Anfang September
bei Panico Verlag
Claudia Ziegler zeigt darin Johanna Ernst (AUT), Adam
Ondra (CZE), Matilda Söderlund (SWE), Brooke & Shawn
Raboutou (USA), Mihou Nonaka (JPN), Alexander Megos
(GER), Ashima Shiraishi (USA), Shauna Coxsey (GBR),
Jonathan and Cameron Hörst (USA), Mélissa Le Nevé
(FRA) und Domen Šcofic (SLO).
CLAUDIA ZIEGLER:
THE YOUNG SAVAGES
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Claudia Ziegler
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ENZIANO
im Web und als App
Innovativ, mutig und zeitgemäß präsentiert sich enziano, das Tourenportal für Bergsteiger, Wanderer und in naher Zukunft auch
noch für Skitourengeher im Web und auch als App. Klares Design,
leichte Bedienbarkeit und allzeit bereit. Mountains4U wollte wissen, wie die beiden Geschäftspartner, Patric Schmid und Stephanie Zankl auf die Idee kamen diese multimediale Onlinekombination zu entwickeln.
Text: Petra Thaller
Fotos: enziano
Mountains4U Wie kamen Sie auf die
Idee zu „enziano“?
ENZIANO Die Idee hatten ich und mein
Gründungspartner Patric Schmid während
der Vorbereitung für eine Bergtour. Wir wollten mal wieder spontan am Wochenende los
und wussten noch nicht wo es hingehen soll.
Wir wollten nicht so weit fahren, einen Tag
Klettern im mittleren Schwierigkeitsgrad in
einem sonnigen Gebiet und den zweiten Tag
noch eine Wanderung machen. Soweit die
groben Anforderungen. Die Suche im Internet
war mal wieder mühsam, es gab entweder
gar nichts oder schon so viel, dass man ewig
bräuchte, um wirklich gute Infos herauszufiltern. Auch von den Freunden wusste niemand
einen guten Tipp und in den Buchladen wollten wir eigentlich nicht extra, mussten wir
dann aber am Ende doch, um uns dort gute
Infos zusammenzusuchen. Wir dachten wir uns
„Mensch, das muss es doch einfach geben,
dass man digital, sofort und möglichst einfach
an hochwertig recherchierte Infos rankommt“.
Stephanie zu Wettbewerbern:
Wer sich in der Branche auskennt weiß, dass es einige Konkurrenzplattformen im Netz gibt, die ihre Inhalte meist von den eigenen Nutzern
eintragen lassen. Diese sind zum großen Teil finanziert über Banner
oder haben andere indirekte Geschäftsmodelle. Als digitaler Marktplatz ist unser primärer USP gegenüber diesen Plattformen und Apps,
dass wir durch unsere Kooperationen mit professionellen Bergverlagen
hochwertige und redaktionell ausgewählte Tourenbeschreibungen anbieten können. Die Nutzer kennen bereits die Bücher und können sich
bei uns auf bekannte Verlagsnamen und deren hohe Qualität verlassen.
Verlage haben mit enziano die Möglichkeit ohne eigene Investitionskosten ins digitale Publishing einzusteigen oder ihr eigenes digitales
Portfolio zu erweitern. Vielen Verlagen ist bewusst, dass interaktive
Outdoorführer der nächste logische Schritt ins Digitale sind.
Enziano erinnert mich sofort an Enzian
und lässt mich an Urlaub in den Bergen
denken – ist das die Absicht, die hinter
dem Namen steckt?
Ja absolut. Der Name enziano stammt vom
Enzian ab, eine blauen Blume, die im Gebirge
wächst. Der Name soll eine Assoziation mit
Outdoor-Erlebnissen draußen in der Natur
wecken.
Der Name ist das Ergebnis von unzähligen
Brainstorming-Sessions. Ziel war es immer
einen simplen, klangvollen Namen mit Outdoor-Bezug zu finden, für den die wichtigsten
Internetdomains noch frei sind. Ich denke das
ist uns gelungen!
Was ist euer Geschäftsmodell?
Die Webseite und die App selbst und damit
die wichtigen Basisinformationen zu einer
Wandertour oder einem Kletterspot sind für
unsere User kostenlos. Sobald er dann hochwertige Detailinformationen von Verlagen
und Autoren freischalten möchte, gilt „Pay
per Use“, bezahlt wird also pro Tour, die zum
Profil hinzugefügt wird. Möchte ein User
Touren für ein ganzes Gebiet nutzen, so hat er
auch die Möglichkeit ein ganzes Paket zu erhalten. Mit den Verlagen und Autoren arbeiten
wir auf Basis des Profit-Sharing pro Verkauf.
Zusätzlich haben wir einen B2B Bereich mit
Kunden wie z.B. Sportläden oder
Unterkünften, die Werbepakete buchen kön-
nen, um dann mit Detailinformationen auf
den Tourenseiten in ihrer Nähe angezeigt zu
werden. Diese Empfehlungspakete ermöglichen unseren Kunden eine sehr zielgerichtete
Werbung für Outdoorsportler und sind gleichzeitig ein Mehrwert für unsere User, die
informiert werden.
Wie funktioniert enziano? Welche Informationen findet man auf enziano?
Also erstmal ist enziano ein Marktplatz, das
heißt, dass die Tourenbeschreibungen von
Verlagen und Autoren kommen, die diese bei
uns zum Kauf anbieten und so den Outdoorfans auch auf digitale Art und Weise verfügbar
machen können. Der Nutzer wird dadurch
nicht überschwemmt von verschiedensten
Touren, die unterschiedlich gut beschrieben
sind, sondern erhält eine Auswahl, an lohnenswerten Touren.
Der Kletterer und Wanderer findet auf enziano sowohl einzelne Touren, als auch komplette
Guides zur Nutzung auf dem Computer oder
Smartphone. Die geeignete Tour kann individuell mithilfe von Filtern zum Beispiel nach
Schwierigkeitsgrad oder Region ausgewählt
werden. Dabei ist die Funktionsweise von
enziano interaktiv. Um zu entscheiden, ob die
Tour die richtige ist, steht dem Nutzer schon
einiges an kostenlosen Informationen bereit.
Entscheidet er sich dann zum Kauf von einer
Tour oder einem ganzen Outdoorführer, so
erhält er eine ausführliche Wegbeschreibung
den genauen GPS-Track auf der Karte oder
die Topo. Außerdem sind eine Navigationsfunktion mit Offline-Mode auf der Karte, ein
interaktives Höhenprofil, sowie eine
ausführliche Routenbeschreibung enthalten.
Welche Wege gehet ihr, um euerStartup Unternehmen am
Markt zu etablieren?
Wir sind Ende April 2014 mit dem Webportal und der Android App
für die erste Sportart Klettern gestartet. Im Frühjahr 2015 folgte
dann der Launch für die Sportart Wandern. Es freut mich sehr, dass
enziano von den Outdoor-Fans angenommen wird, das Geschäftsmodell funktioniert und das Wichtigste: die Leute glücklich macht!
Aktuell arbeiten wir daran unser Konzept auf verschiedene Sportarten zu erweitern und weitere Verlage von unserem Konzept zu
begeistern, damit jeder der sein Wunschgebiet sucht, bei uns fündig
wird. Außerdem entwickeln wir ständig neue Features und auch die
iPhone App ist fast fertig.
Wer ist die Zielgruppe von enziano?
Die Zielgruppe sind Wanderer und Kletterer,
die vorab und während einer Tour informiert
sein wollen, sich dabei gute Informationen
von Verlagen und Autoren wünschen und
diese über eine App oder ein Webportal mit
Druckfunktion nutzen möchten.
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APPETIZER FÜR DEN NÄCHSTEN
BERG- UND OUTDOOR-SOMMER
Text: Beate Hitzler,
Fotos: Hersteller
Es ist Messezeit und in Friedrichshafen am Bodensee trifft sich die Outdoor-Branche
mit prallgefülltem Gepäck. Welche der mitgebrachten Neuheiten in der Saison
Frühling / Sommer 2016 zu den Highlights zählen, die Bergmenschen glücklich und
ihr Leben draußen deutlich angenehmer machen, zeigen wir in unserem Messeüberblick. Manko nur: Zu kaufen gibt es die meisten Stücke erst im kommenden Jahr.
DIE NEUEN OUTFITS FÜR
FRÜHJAHR/SOMMER 2016
DIE NEUE HARDWARE FÜR
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DIE NEUE HARDWARE FÜR
FRÜHJAHR/SOMMER 2016
IM ÜBERBLICK
Text: Beate Hitzler
Fotos: Hersteller
BLACK
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DEUTER
EDELRID
HANWAG
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LEKI
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CAMELOT ULTRALIGHT
Mit seinen 25 Prozent weniger Gewicht als die traditionelle Version eines Klemmgerätes und demselben Segmentwinkel eines C4, bietet der Camelot Ultralight Sicherheit bei minimalem Gewicht
und ist ideal für schnelle Aktionen geeignet. Das Black Diamond Forschungs- und Design-Team
hat endlose Stunden getüftelt, um eine durchgehende Schlaufe aus 14 mm Dyneema-Schlingen zu
integrieren. Sie wiegen nur halb so viel wie traditionelle Schlingen. Diese zum Patent angemeldete
Konstruktion reduziert das Gewicht der Cams beträchtlich, wobei das Hauptaugenmerk weiterhin
auf Festigkeit und Langlebigkeit liegt.
INFOS: Gibt es in den Größen 0.4 bis #4, wiegt ab 61 bis 225 g.
www.BlackDiamondEquipment.com
COLEMAN
ABGEDUNKELTE SCHLAFKAMMERN
Langschläfer, Eltern mit Kindern und licht-empfindliche
Camper freuen sich über das erholsame Schlaferlebnis
dank neuer, abgedunkelter Schlafkammern. Zur absoluten
Dunkelheit auch bei voller Sonneneinstrahlung, verhindert
die lichtundurchlässige Innenbeschichtung der Zeltwand
auch ungewollte „Schattenspiele“. Willkommener
Nebeneffekt: Die „Nachtschwarz Schlafbereiche“
reduzieren die Temperatur in den Schlafkammern im
Vergleich zu unbeschichteten Zelten um drei bis vier Grad
Celsius. Ausgestattet sind damit alle Modelle der neuen
Reihe ‚FastPitch Air Valdes‘, die zusätzlich aufblasbares
Gestänge und mit Fiberglasbogen stabilisierte D-Türen
besitzen. Auch das großzügige, wetterfeste Familienzelt
Cabral hat abgedunkelte Schlafbereiche.
INFOS: www.coleman.eu
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ÜBERSICHT
DEUTER
AIRCONTACT
Die ‚Großen Trekker‘ von Deuter präsentieren sich ab
2016 besonders zugänglich und anpassungsfähig. Das
liegt u. a. an ihrer großen Rundum-Frontöffnung, an den
beweglichen Schulterträgern, die sich automatisch auf
Winkel und Breite der Schultern einstellen. Ihr vorgeformter 3D-Hüftgurt umschließt den Träger rundum perfekt.
Getüftelt wurde am Rückensystem: Das Rückenpanel
wurde neu in Position gebracht, die Polsterung auf das
Trägerherz verlegt und dadurch eine große, durchgehende
Kontaktfläche geschaffen. So sitzen die Aircontacts noch
kompakter ohne an Belüftung einzubüßen. Diese erfolgt
wie immer über den Pumpeffekt, der in den offenporigen
Aircontact-Polstern bei jeder Bewegung für Luftaustausch
sorgt. Infos: Gibt es als 40+10 Liter Damen SL-, als 45+10
Herren-Version. Die größten Trekker haben ein Volumen
von 70+10 (SL) bzw. 75-10 Liter.
www.deuter.com
EDELRID
CANYONING KOLLEKTION
Gemeinsam mit professionellen Canyoning Guides vervollständigen
die Allgäuer ihre Canyoning Kollektion. Neu fürs nasse Element sind
Gurt Iguazu II, der extremen Wasser- und Fels-Beanspruchungen
gewachsen ist. Sein Abriebschutz ist quasi unkaputtbar und kann
einfach ausgetauscht werden. Weitere Features sind ein zentraler
D-Ring, gepolsterte Bein- und verschiebbare Materialschlaufen.
Neu entwickelt sind u.a. das Canyoning Knife, zwei neue Seile in
Signalfarben, um auch in trüben Gewässern leicht zu erkennbar
zu sein, ein einfach zu bedienender Einsteiger-Gurt, zwei neue
Rucksäcke, ein schwimmfähiges Throw Bag mit 8 Meter langem
Rettungsseil, ein Abseilachter, der durch seine Hörner mehrere
Bremsstufen bietet und der Karabiner HMS Magnum Screw FG.
Der lässt sich dank großem, griffigem Schnapper auch bei nassen
Bedingungen gut bedienen.
INFOS: www.edelrid.de
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ÜBERSICHT
HANWAG
ROCK ACCESS GTX
Hanwag setzt beim neuen Zustiegsschuh auf PU-Injektionstechnologie. Spaltleder und Cordura dienen als Trägermaterial,
auf dieses wird flüssiges Polyurethan (PU) aufgespritzt. Das macht den Halbschuh sehr leicht, strapazierfähig und dank
Wabenstruktur zugleich stabil. Damit das Klima im Schuh nicht leidet, verwendet Hanwag an den Seiten AirMesh und
Gore-Tex. Auch der Aufbau der neuen Vibram Pepe Sohle spart Gewicht durch einen ebenfalls wabenförmigen Aufbau.
Dank gezwickter Machart ist der Schuh wiederbesohlbar.
INFOS: 420 g (UK 7), www.hanwag.de
JULBO
AERO
Die selbsttönende Monoscheibenbrille ist speziell für Extremläufe wie den Kilomètre Vertical entwickelt, um Spitzenleistung mit
höchstem Tragekomfort zu unterstützen. Im Einsatz dafür ist etwa das extrem breite Panorama-Sichtfeld bei allen Lichtverhältnissen.
Die rahmenlose Konstruktion mit kleiner Öffnung oben seitlich, zwischen Glas und Fassung, lässt die Luft leicht unter der Brille zirkulieren. Durch ihr Air Link Konzept und den stoßdämpfenden Einsatz am Bügelende bietet sie bei noch geringerem Gewicht einen noch
sichereren Sitz.
INFOS: Gläser: Zebra und Zebra Light (selbsttönend), Spectron 3 und 3 CF, www.julbo-eyewear.com
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ÜBERSICHT
KOMPERDELL
STILETTO TOUR
Das Längenverstellsystem dieses Stocks für alle Jahreszeiten und
Aktivitäten ist mit nur einer Hand bedienbar. Es ist in den Stock integriert
und gilt als schnellstes, komfortabelstes und stärkstes Verstellsystem auf
dem Markt. Damit sind die neuen Stiletto Modelle in Sekundenschnelle
an die Gegebenheiten des Geländes anpassbar. Dies bringt deutlich mehr
Vorteile im Gehkomfort und Bewegungsablauf im Gelände. Pausieren und
aufwendiges Verstellen gehören somit der Vergangenheit an.
Infos: Inkl. 3-Jahres-Garantieservice
www.komperdell.com
LEKI
MICRO VARIO CARBON AS
Die kompakte Trekkingstockvariante ist der erste
voll ausgestattete Faltstock mit Dämpfungssystem
aus reinem Carbon, der auch noch 20 cm höhenverstellbar ist. Der Einsatz ist vielfältig: Egal ob für
den Zustieg zum Klettersteig, zum Trailrunning, für
eine kleinere Tour oder als Reisestock. Top-Komfort
bietet das oberhalb des Tellers integrierte Dynamic
Suspension System, das durch die ausgetüftelte
Elastomerfunktion die Schwingungen direkt dort
absorbiert wo sie entstehen. Der kantenfreie
Aergongriff liegt dabei perfekt in der Hand und
die griffige Mid-Verlängerung garantiert ein komfortables Umgreifen. Auf- und abgebaut sind die
Faltstockmodelle ruckzuck durch den Push Button
Release Mechanismus.
INFOS: Verstellbereich 110 - 130 cm, Packmaß 38
cm, Gewicht 222 g, www.leki.com.de
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ÜBERSICHT
Ab 2016 macht Lowa seine Tradition und Schuhmacherkunst mit stylischen Berg- und LifestyleSchuhen sichtbar – gefertigt in Jetzendorf. Beim edlen Berg- und Freizeitschuh Wendelstein mid
(Frauen, Männer), orientiert sich das Design stark an einer klassischen bergsportlichen Optik mit
klarem Retro-Auftritt. Schaft und chromfrei gegerbtes Lederfutter stammen aus der deutschen
Gerberei Heinen. Modernste Technik steckt in der leistungsstarken Vibram Mulaz Sohle, die 1:1 aus
der aktuellen Bergsport-Alpinkollektion übernommen wird. Eine deutlich weichere Brandsohle
bringt den Gehkomfort auch für Casual-Ansprüche. Die auffälligen roten Bauteile an der Ferse sind
original Steigeisenaufnahmen aus der Alpinkollektion.
LOWA
HERITAGE-LINIE
INFOS: www.lowa.de
LOWE ALPINE
AIRZONE PRO
2016 zeigt sich die AirZone Rückentechnologie völlig überarbeitet und
ist jetzt noch leichter, bequemer,
atmungsaktiver und kommt jetzt mit
einem Maximum an Atmungsaktivität
und Luftzirkulation. Die Mesh-Kontaktflächen sind auf ein absolutes
Minimum reduziert und garantieren
gleichzeitig hohen Tragekomfort.
Neu entwickelt ist für den Pro und
Trek+ i das System AirZone Centro
mit verstellbarer Rückenlänge. Große
Öffnungen in der Mitte verbessern
die Rückenbelüftung und das anatomisch geformte Spannnetz sorgt für
besseren Tragekomfort und optimale
Atmungsaktivität.
INFOS: www.lowealpine.com
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ÜBERSICHT
MEINDL
LITEPEAK GTX
Zur neuen Litepeak GTX-Reihe aus hochfunktionellen Light-Trekkern,
gehört ein weit nach vorne gezogener Gummigürtel. Sie sind einteilig
und nahtfrei im Vorfuß gearbeitet, tragen sich damit rundum komfortabel. Im Einsatz ist das weiterentwickelte Variofix-Schnürsystem,
das im Fersenbereich mit seinem bis in die Ferse verlaufenden System
eine gute Fersenfixierung vermittelt. Wie? Indem der frei laufende
„Speedwire“ sich beim Einschnüren gleichmäßig eng an die Ferse zieht. Im Fersenbereich der Manschette ist eine Strechzone integriert.
Dank dieses Heelcuff-Freeflex-Systems ist die gesamte Manschette
elastischer. Sie liegt eng an, ist aber dennoch absolut druckfrei.
INFOS: www.meindl.de
SALEWA
LITE TRAIN
Für ambitionierte Bergsportler hat Salewa mit
Michelin Technical Soles einen technischen Alpine
Speed-Schuh geschaffen, der besonders leicht,
griffig und vielseitig ist. Der neue Lite Train ist
damit der perfekte Trainingspartner für Speed
Hiker, sportliche Wanderer und Bergläufer. Seine
exklusiv entwickelte Laufsohle bietet mit ihrer
speziellen Gummimischung und dem aggressiven
Sohlendesign hervorragende Traktion, tollen Grip
und gute Langlebigkeit. Zudem gewährleistet das
neue 3F Total-System eine optimale Passform
im Mittelfußbereich, viel Bewegungsfreiheit und
optimale Unterstützung auf unterschiedlichstem
Untergrund.
INFOS: Gewicht 185 g (WS), 245 g (MS),
www.salewa.de
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ÜBERSICHT
SCARPA
PROTON
Der PROTON eignet sich sowohl für schwere Läufer, als auch im
Training auf langer Distanz. Dank der Fersendämpfung bleiben Rücken und Gelenke geschont. Optimalen Schutz gegen unbeabsichtigtes
Anstossen bieten die Zehenkappe und die an der Ferse angebrachte
Schalenkonstruktion mit reflektierenden Einsätzen. Die Genesis
Vibram Sohle verspricht perfekten Halt in jedem Gelände.
INFOS: wiegt 300 g (Gr. 38), www.scarpa-schuhe.de
VIKING
APEX II GTX
Die komplett neue Version des High-Performance
Trailrunning-Schuhs kommt im coolen Look mit
vielen neuen Features. Gefertigt aus hochwertigem
Mesh bringt er 297 g (Gr. 42) auf die Waage. Sein
Material ist höchst atmungsaktiv, extrem schnelltrocknend und wurde speziell so konzipiert, dass die
Maschen an bestimmten Stellen des Fußes enger
gewebt wurden, um bestmögliche Unterstützung
zu bieten. Sein fester und dabei enorm bequemer
Sitz verleiht den Füßen optimalen Halt im Schuh.
Mit dem neuen Boa 2-way-System lässt sich der
Schuhsitz beim Laufen jederzeit schnell und einfach
anpassen – bei Wettkämpfen ein großer Vorteil.
Ist auch ohne Gore-Tex und mit konventioneller
Schnürung als Modell Medvind erhältlich.
INFOS: www.vikingfootwear.com
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ÜBERSICHT
DIE NEUEN OUTFITS FÜR FRÜHJAHR/SOMMER
2016 IM ÜBERBLICK. VORGESTELLT AUF DER OUTDOOR-MESSE IN FRIEDRICHSHAFEN.
Text: Beate Hitzler,
Fotos: Hersteller
ADIDAS
BERG
DYNAFIT
HAGLÖFS
ICEBREAKER
MAIER
SPORTS
MALOJA
MILLET
MONTANE
NORRØNA
ORTOVOX
PARAMO
PATAGONIA
POLARTEC
THE NORTH
FACE
RAB
ADIDAS
TERREX AGRAVIC HYBRID SOFTSHELL JACKET
Die leichte Softshelljacke für die Saison Frühling/Sommer
2016 ist ein Newcomer innerhalb der terrex Kollektion. Sie
lässt sich bequem in der ‚Pack-it‘ Brusttasche verstauen und
bietet dank Gore-Tex Windstopper Active Shell Material guten
Schutz bei Wind (100% winddicht) und leichtem Regen. Ihre
Hybridkonstruktion mit Pertex Equilibrium Material an den
Körperstellen, die schnell am meisten Wärme produzieren,
garantiert gute Atmungsaktivität und verbessert das
Feuchtigkeitsmanagement.
Praktisch: verstellbare Kapuze und Saum, elastische
Ärmelbündchen und ein moderner, sportlicher Schnitt für den
Einsatz im Alltag.
INFOS: Wiegt 210 g (bei Größe 50) www.adidas.de
BERG OUTDOOR
MADHAV JACKET
Die Primaloft-Jacke zum Wenden des portugiesischen
Labels Berg Outdoor, das jetzt mitsamt gutem Preis-Leistungsverhältnis zum Herbst 2015 neu auf den deutschen
Markt kommt und bereits 2002 gegründet wurde, ist mit
60g /m2 Wattierung der ideale Begleiter für kühlere Temperaturen. Egal ob in den Bergen, beim Waldspaziergang
oder unterwegs in der Stadt: Sie hält warm, ist wind- und
wasserabweisend, kommt im coolen Design, sitzt klasse
und ist rundum vielseitig. Zum Portfolio von Berg Outdoor
alles, was ein echter Outdoor-Mensch benötigt.
INFOS: www.bergoutdoor.com
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DYNAFIT
REACT ULTRA SERIES
Speziell für lange Distanzen entwickelt ist die ultraleichte
React Series aus langärmligen und kurzärmligen Shirts und
Hosen für Ladys und Männer: Nur 212 Gramm bringt etwa
die Wetterschutz-Kombi aus React Ultra Jacket und langer
Überhose auf die Waage. Die 78 g leichte Kapuzenjacke
aus atmungsaktivem Microdenier Nylon lässt sich kleiner
als ein Riegel in ihrem Ärmel verpacken und während dem
Laufen in der kurzen Hose verstauen. Zum unkomplizierten
Wetterschutz auf Berg- und Biketouren gehört die134 g
leichte, winddichte und wasserabweisende Überhose aus
demselben Material, sie passt in ihre eigene Tasche.
INFOS: www.dynafit.com
HAGLÖFS
MOUNTAIN ULTIMATE KONZEPT
Der schwedische Outdoor-Ausrüster bringt mit dem neuen
Konzept schnörkellose Produkte für Speed-Begehungen – die extreme Form des Bergsports. Nach den Kriterien höher, schneller,
leichter, stärker wurde etwa die Hardshell-Jacke Herakles entwickelt. Das minimalistische Topmodel aus Materialien, die möglichst
geringes Gewicht mit hoher Strapazierfähigkeit und einer Passform
für Kletterer verbinden, hält allen Herausforderungen einer Kletter-Expedition stand. Sie ist aus dreilagigem Gore-Tex-Material mit
der C-Knit Backer Technology. Passend dazu spielt auch der Ultraleicht-Rucksack Roc Helios 25 sein technisches Know-how aus: Mit
nur wenigen, gezielt gewählten Ausstattungsmerkmalen ist er der
Traum jedes Minimalisten und erfüllt alle Anforderungen von Alpinisten, die größten Wert auf Geschwindigkeit legen.
INFOS: www.haglofs.com
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ICEBREAKER
ELLIPSE LS HALF ZIP HOOD
Erstmals sind die MerinoLoft Isolations-Hybridjacken auch Teil
der Sommerkollektion. Dabei eignet sich dieses Hood bestens
zum Wandern, Klettern, Laufen, Fahrradfahren und für urbane
Aktivitäten während der Übergangsmonate oder auch an lauen
Sommertagen. Die Jacken für Frauen und Männer sind mit Loft
Zones ausgestattet, um an entscheidenden Stellen des
Körpers für Wärme und Komfort zu sorgen. Das an diesen
Stellen verwendete Merino Loft ist ein leichter Isolationsstoff,
hergestellt aus Premium-Merinowolle, Wolle und einem
geringen Polyesteranteil. Der übrige Teil der Jacken besteht aus
230 g / m2 Jersey (75% Merinowolle und 25% recyceltes
Polyester) in Waffelstruktur.
INFOS: eu.icebreaker.com
MAIER SPORTS
RADWANDER-KOLLEKTION
Da viele Outdoorer Multisportler sind, hat das schwäbische
Unternehmen speziell für diese Zielgruppe seine Radwander-Kollektion für Wanderer und Biker entwickelt. Dazu
gehören Hosen, Shorts, Cycle-Pantys, Regenhosen, Midlayer
und Jacken mit voller Funktion und modisch-legerem Stil, der
auch im urbanen Umfeld überzeugt. Zudem unterstützt das
„zivile” Freizeit-Outfit ihre Träger auch bei allen sportlichen
Anforderungen, dank über 75-jährigem Textil-Know-how,
sinnvoll-eingesetzter Funktion samt Wetterschutz und vielen
nützlichen Details, die der Passform-Spezialist und schwäbische
Tüftlergeist mitbringt.
INFOS: www.maier-sports.com
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MALOJA
TRIKOT MICKEY/SHORT NICK
Mit einem frischen Mountain Hawaii Muster, das von der Flora
der Berge inspiriert ist und Alpenrosen, Edelweiß und Enzian
zeigt, fällt Malojas neue Bike-Kollektion für Herren ordentlich
auf. Zu den Blumen bieten Trikot und Short aus je 100 %
Polyester einen UV-Schutzfaktor von 40 und mehr. Damit
passiert nur 1/40 der schädlichen UV-A und UV-B-Strahlung das
Gewebe, 97,5 Prozent der Strahlung wird gefiltert. Ausgerüstet
ist die Kombi mit Polygene gegen Geruchsbildung und QuickDry, der Zipper ist so geschnitten, dass er nicht gesehen wird.
INFOS: www.maloja.de
MONTANE
MINIMUS 777 JACKET
Über die extrem leichte (140 g, Männer Gr. M),
wasserdichte und atmungsaktive 3-Lagen Shelljacke des britischen, bereits 18 Jahre alten Labels,
dürften sich schnelle Ausdauersportler freuen. Vor
allem dann, wenn es auf jedes Gramm ankommt.
Material dieser Alpinshell ist 46 gr. Pertex Shield+,
das eine 7 Denier 100% Nylon Oberfläche, eine
atmungsaktive 7 Micron Membran und eine super
leichte 7 Denier Innenschicht kombiniert. Features
wie microgetapte Nähte, vorgeformte Arme und
die elastische Unter-Helm-Kapuze, die jede Kopfbewegung mitmacht, dazu eine 20.000 mm Wassersäule, sorgen für jede Menge Support wenn es
draußen zur Sache geht.
INFOS: www.montane.co.uk
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MILLET
DUAL LANGTANG HOODY
Be bold rise up!, lautet das Motto der Marke mit
Ursprung in den französischen Alpen. Die Mountaineering Linie bekommt mit dem Hoody einen
leistungsfähigen Wärmeschutz, der an Rücken
und Brust mit Kdry Down Blend – einem Gemisch aus je 50% Daune und synthetischer Sorona
Faser von Dupont gefüttert ist. Kdry Down Blend
wärmt, ist leicht, mini komprimierbar und selbst
im nassen Zustand dauerhaft atmungsaktiv.
Das Material trocknet 4x schneller als andere
Daunen-Isolationen. Rücken und Brust sind mit
federleichtem Pertex Quantum Ultra Light mit
PFOA-freier DWR-Behandlung versehen.
INFOS: www.millet.fr
NORRØNA
SVALBARD DENIM ANORAK
Nicht nur für Spitzensportler: Der windabweisende Anorak-Bestseller mit Kapuze
eignet sich gleichermaßen für Berg und
Tal. 2016 gibt es die betont modische Denim-Version in limitierter Auflage von nur
250 Stück in schlankerer Silhouette und
mit geräumigerer Känguru-Tasche. Seine
Material-Mischung aus Bio-Baumwolle und
recyceltem Polyester macht ihn robust und
sorgt für schnelle Trocknungszeiten. Der
Jeansstoff wurde nachhaltig produziert, der
Wasserverbrauch so gering wie möglich
gehalten.
INFOS: www.norrona.com
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ORTOVOX
MERINO SHIELD SHELL LINIE
Die neue Softshell-Linie für Hochtourengeher zeichnet sich
durch Robustheit, Komfort durch Bewegungsfreiheit und
Atmungsaktivität aus. Der hohe Cordura-Anteil im Materialmix sorgt für Abriebfestigkeit, hohe Langlebigkeit und
optimalen Schutz im Gelände. Viel Bewegungsfreiheit gibt es
dank hochelastischer Lycra-Fasern – damit ist das Material der
Hosen (und Jacken) um 20 Prozent dehnbar. Gegen Wasser
von außen sind die Oberflächen DWR-behandelt. Merinowolle
auf der Innenseite sorgt zudem für Tragekomfort und ein
angenehmes Klima. Zu den Hosen gehören Trittschutz, drei
Taschen, weitenregulierbarer Bund und Saum samt Haken zur
Befestigung am Schuh.
INFOS: www.ortovox.de
PÁRAMO ACTIVE
TRAVEL-LINIE
Völlig ohne chemische Zusätze kommen die neuen
Hemden, Blusen und Hosen der Travel-Linie aus.
Gefertigt sind sie aus Nikwax Parameta A, ein Material das den kühlenden Effekt bereits beim ersten
Schweißtropfen optimiert und bei heißen Temperaturen kühl und trocken hält. Die dichte Webart des
Materials lässt keine UV-Strahlen durch (entsprechend SPF 50+) und hält lästige Insekten fern.
Hierfür kommen keinerlei chemische Wirkstoffe
zum Einsatz die sich mit der Zeit abtragen bzw. auswaschen würden und zudem Hautirritationen hervorrufen könnten. Die praktischen Teile aus Nikwax
Parameta A lassen sich einfach über Nacht waschen
und trocknen und nehmen im Koffer oder Rucksack
erstaunlich wenig Platz ein. Die neue Maui Hose für
Herren bietet in ihren großen Cargotaschen zusätzlichen Stauraum, während Hemden & Blusen in
frischen Karomustern versteckte Reisepasstaschen
haben.
INFOS: www.paramo.co.uk
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PATAGONIA
HOUDINI JACKET
Sie gilt jetzt schon als die perfekte Jacke für die Outdoor-Enthusiasten, die von Tag zu Tag oder sogar von
Stunde zu Stunde zwischen Fels, Trail und Bike wechseln
und unterschiedlichste Anforderungen an ihre Ausrüstung stellen. Denn das minimalistische, auf das wesentliche reduzierte Design der neuen Jacke bietet mit
ihrem Material (100% Nylon Ripstop mit DwrBeschichtung) idealen Schutz vor Wind und Wasser bei
unterschiedlichsten Outdoor-Acts. Außerdem überzeugt sie durch ihr Gewicht (109 g) und Packmaß, die beide
absolut minimal sind.
INFOS: www.patagonia.com
POLARTEC
ALPHA
Polartec Alpha sorgt unter anderem im terrex Skyclimb Alpha
Jacket (adidas) für Leichtigkeit, vielseitigen Einsatz und Schutz vor
jedem Wetter. Neben dem dynamischen Schnitt der Jacket punktet
vor allem das atmungsaktive und wärmende Polartec Alpha, das
zudem für einen besonders individuellen Look so bedruckt wurde,
dass der Print durch das leicht transparente Außenmaterial scheint.
Ein hydrophiles Mesh-Lining auf der Innenseite sorgt dabei für einen angenehmen Tragekomfort und eine schnelle Trocknungszeit.
Die Dwr-Imprägnierung (Durable Water Repellent) auf der Außenseite lässt Regen abperlen, elastische Bündchen bieten angenehmen Wärmerückhalt.
INFOS: www.polartec.com
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RAB
FLASHPOINT JACKET
Sie ist optimaler Wetterschutz wenn jedes Gramm zählt: Die
aus superdünnem 3-L Pertex Shield+ mit minimalistischer
Nahtführung und Microtapes hergestellte wasserdichte, besonders hoch atmungsaktive Jacke, wiegt 185 g (Herren L), 160
g (Damen UK12). Ausgestattet ist sie mit nützlichen Details:
Helmkompatible Kapuze mit dünnem, flexiblem PolymerSchirm, schmaler Front-Reißverschluss mit überlappenden Abdeckleisten innen, eine Napoleon-Brusttasche mit wasserfestem
Zipper und ein Minisack fürs kleinste Packmaß. Zusammen mit
der Continuum Pull-On VR-Flex Jacket, dem Interval LS Tee und
der Torque Pant bildet sie ein ultraleichtes Komplettoutfit mit
einem Gesamtgewicht von nur 1.125 Gramm
INFOS: www.rab.equipment/ww/
THE NORTH FACE
MEN’S KANAGATA L/S
Das Wort Kanagata bedeutet im Japanischen so viel wie „aus
einem Guss“, und beschreibt diesen langärmligen Baselayer
optimal: Schließlich kommt er komplett ohne Nähte aus. Dank
spezieller Webtechnik können verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Funktionen hergestellt werden: Am Rücken und
unter den Achseln wird etwa eine offene Webstruktur verwendet, um die Feuchtigkeit optimal abtransportieren zu können.
Im oberen Bereich sind abriebfeste und Wärme-speichernde
Strukturen gewählt. Die einzige Naht? Sie wurde zum Befestigen des Labels verwendet!
INFOS: www.thenorthface.com
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NUR FLIEGEN IST SCHÖNER!
SCHUH-NEUHEITEN AUS DEM
TRAILRUNNING-SEGMENT
Soviel ist sicher: Wildschweine, Steinböcke und Stadtmenschen werden Augen machen. Das bunte Schuhwerk wuchert nicht nur mit Farbe, sondern vor allem
mit durchdachten Technologien und deutlich flacheren
Formen. Enger Kontakt mit dem Untergrund ist hier in
jedem Falle angesagt.
Entwickelt für Schotter-, Wald- und Wiesenwege bis hin
zu Stein- und Geröllpfaden in steilerem Gelände. Alle
diese Untergründe beanspruchen übrigens größere
Muskelgruppen und geben deutlich abwechslungsreichere Trainingsreize als der Asphalt. Also, genau hinschauen und vor allem draußen damit laufen! Denn das
lohnt sich mit unserer Auswahl allemal!
Text: Beate Hitzler
Fotos: Hersteller
ADIDAS
MERELL
LA SPORTIVA
ON
NIKE
MIZUNO
SALOMON
VIKING
UNDER ARMOR
ADIDAS
TERREX BOOST GTX
GENIALE DÄMPFUNG
Die Boost-Dämpfungstechnologie sorgt für extrem hohe
Energierückführung. Damit ist dieser leichte Berglaufschuh mit
Schnellschnürung und guter Bodenanpassung auch auf felsigem
Gelände ideal für Langstreckenläufe. Seine Außensohle aus Continental-Gummi bleibt sogar auf nassem Untergrund richtig griffig.
Nässe und Schnee dringen, dank Gore-Tex-Membran, nicht in das
Schuhinnere. Ab Mitte Juli im Handel.
Wiegt pro Schuh beim Herrenmodell durchschnittlich 355 g und
beim Damenmodell 315 g
PREIS: 180,– Euro
LA SPORTIVA
MUTANT
MULTITALENT
Läufe auf weichen und rutschigen Untergründen sind seine
Leidenschaft. Schließlich arbeitet der Mutant mit griffiger
Frixion-XF-Sohle und Impact-Brake-System. Durch einen
„Stabilizer“-Einsatz in der Mittelsohle wird das Laufen auf
unebenen Trails und am Berg deutlich angenehmer. Zu seinen
Extras gehören eine verstärkte Zehenpartie, die Schuhzunge mit
integrierter Kleingamasche gegen das Eindringen von Schlamm
oder Steinen sowie die sogenannte Fusion Gate-Technologie,
eine Verschmelzung des Schnürsystems mit dem Schaft des
Schuhs. Damit kann man Volumen und Fußhaftung im Schuh
einfach regulieren.
Die Männer-Variante wiegt pro Schuh durchschnittlich 320 g, die
Damen-Variante 300 g.
PREIS: ab 129,– Euro
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Herren:
MERELL
Damen:
BARE ACCESS TRAIL
EXTREM LEICHT UND FLACH
Zu seinem bewährten Natural Motion-Konzept in Leichtbauweise
gehören die so gut wie nicht vorhandene Sprengung (0 mm
Höhendifferenz vom Fußballen zur Ferse), 8 mm Dämpfung und 4
mm Profiltiefe der Vibram-Sohle. Die M Bound-Mittelsohle liefert
eine schnelle Rückmeldung, dazu Beweglichkeit und Stabilität. In
Kombination mit seinem Obermaterial aus luftigem Mesh,
schützender Zehenkappe und atmungsaktivem Innenfutter, bietet
dieses Modell richtig guten Tragekomfort und erfüllt alle
Ansprüche an natürliches Laufen. Reflektierende Details machen
ihn sichtbar und im Schonwaschgang kann man den Schuh mit
kaltem Wasser prima reinigen.
Das Herren-Modell wiegt pro Paar durchschnittlich 235 g, die
Damenversion 194 g.
PREIS: 110,– Euro
MIZUNO
WAVE KAZAN 2
NEUER UNTERGRUND, NA UND!
Grund für die Geländegängigkeit dieses Trailrunning-Modells sind die Technologien Concave-Wave
und Xta-Ride, die Unterstützung aber auch Dynamik
auf Straße und im Gelände bieten. Die spezielle
Mittelsohle erlaubt dem Fuß, sich natürlich zu
bewegen und perfekten Halt zu finden. Wie? Indem
sich der moderat gedämpfte Schuh optimal an viele
verschiedene Untergründe anpasst und mit seiner
9/21 mm-Sprengung direkten Kontakt zum Boden
bietet. Außerdem sorgt die abriebfeste Außensohle
für ordentlichen Grip in alle Richtungen. Wiegt pro
Schuh durchschnittlich 295 g.
PREIS Matte: ab 125,– Euro
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NIKE
WILDHORSE 2
SCHÖN REAKTIONSFREUDIG
Traktion auf den unterschiedlichsten Oberflächen, hohe
Strapazierfähigkeit, klasse Halt – die gibt es auch beim
Bergauf- und Bergablaufen mit griffigem Waffelmuster und
konischen Stollen an der Außensohle. In der Ferse sorgt die Nike
Zoom Air-Dämpfung für ein flaches Profil und ein reaktionsfreudiges Laufgefühl mit der aktualisierten Mittelsohle und ihrem
festeren, kompressionsgeformten Schaumstoff. Oben lässt ultraleichtes, einlagiges Mesh richtig viel Luft an den Fuß. Der
bekommt seinen guten, teils nahtlosen Halt übrigens dank
Dynamic Fit-Technologie, die im Schnürsystem integriert ist.
Wiegt pro Schuh durchschnittlich 269 Gramm.
PREIS: 99,95 Euro
ON
CLOUDCRUISER
LAUFEN WIE AUF WOLKEN
Mit dem Cloudcruiser kommt eine Überarbeitung des Ausdauer- und Stabilitätsmodells Cloudrunners. Allerdings ist
dieses luftige Allroundmodell viel leichter und weicher geworden und spielt die Vorteile der patentierten Cloud TecSohle mit 15 profilierten, hohlförmigen Cloud-Elementen
voll aus: weich landen und trotzdem hart abstoßen. Die innovative und progressive Schnürung fasst gleichmäßig über
den Fußrücken und verhindert so Druckstellen. Das leichte,
dreidimensionale Netzgewebe sorgt für Ventilation und viel
Bewegungsfreiheit im Vorfuß. Ausgestattet mit einem flexiblen Speedboard unterstützt der Cloudcruiser
jeden persönlichen Laufstil, verzeiht auch mal Fehltritte –
egal ob auf der Straße oder im Gelände.
Das Herrenmodell wiegt durchschnittlich 305 g, das Damenmodell 260 g.
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PREIS: 159,95 Euro
SALOMON
WINGS PRO
LIEBT BERGE & TRAILS
Der robuste Trail-, Mountain- und Wettkampfrunner mit
Pronationsstütze liebt anspruchsvolles Gelände. Auch
gewichtige Läufer versorgt er dank schützendem Mesh vor
Schlamm und Geröll, mit Gummikappen für die Zehen und einer
angenehmen, verstärkten Fuß-Polsterung an besonders
beanspruchten Stellen. Seine gut gedämpfte Zwischensohle, dazu
die Contragrip-Außensohle sorgen für richtig viel Stabilität und
wirklich guten Halt. Praktisch ist die Schnellschnürung – speziell
bei Duathlonwettkämpfen. Wiegt pro Schuh
durchschnittlich 345 g.
PREIS: 139,95 Euro
UNDER ARMOR
SPEEDFORM XC
ANATOMISCH AUSGEREIFT
Der Schuh, der in einer Bekleidungsfabrik hergestellt
wird, läuft mit anatomisch- gestützter Passform:
Dieses 4D Foam-Fußbett passt sich genau der Form
des Fußes an und vermeidet damit ein Verrutschen.
Wie übrigens auch die nahtlose Fersenschale mit
Silikonbesatz und die TPU-Fersenkappe, die
größere Stabilität garantieren. Zusätzlich erlauben
ultraschallgeschweißte Nähte mit Bemis-Klebeband
hautengen Stütz. Das perforierte Obermaterial
mit ultraschallgeschweißter Versiegelung läßt den
leichten Kerl dauerhaft atmungsaktiv sein. Als
Zwischensohle fungiert ein über die gesamte
Fußlänge verlaufender Micro-Schaumstoff, der
sanfte Landungen in explosive Starts umwandelt.
PREIS: 110,– Euro
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VIKING
MARKA UND NORDMARKA
MULTI- TRAILER IN FARBE
Schlicht, stylisch, sportlich! Die superleichten Multi Trail Hybrid-Schuhe Nordmarka für Männer und Marka für Ladys
punkten mit luftig-leichten und verstärkten Mesh-Materialien.
Egal ob bei Trail-Einheiten, Stadtläufen und Spaziergängen, ihre
EVA-Zwischensohlen absorbieren Stöße, polstern und garantieren geringes Gewicht. Verarbeitet wurde der nordische Leisten
von Viking, der nahezu allen Füßen perfekt passt. Er ist etwas
weiter, sitzt eng an der Ferse und bietet den Zehen reichlich
Raum. Die Damenmodelle haben einen etwas schmaleren und
speziell für Damenfüße entwickelten Leisten. Für eine gute
Bodenhaftung wurde das Viking-spezielle Stollenmuster entworfen, das zusammen mit dem weichen, flexiblen Naturkautschuk
eine hohe Reibung bietet – egal ob der Untergrund nass oder
trocken ist.
Wiegt pro Schuh 205 g
PREIS: 109,95 Euro
UND WENN ICH
FÜR DICH
FLIEGEN MUSS …
Mit dem Tandem-Gleitschirm zu Tale schweben
– das muss man unbedingt einmal ausprobieren.
Am besten mit den Dolomiten, dem schönsten
Gebirge der Welt, als Kulisse. Und am allerbesten in Alta Badia, wo auch im Sommer jede
Menge spannende Outdoor-Aktivitäten auf
Bergsportler warten.
Text: Günter Kast,
Fotos: TVB Alta Badia
Gestern war die Welt noch in Ordnung. Mit Enrico,
einem Bergführer der Alta Badia Guides, sind wir die
Ferrata Tridentina zum Rifugio Pisciadù hochgestiegen: ein eher leichter Eisenweg im Sella-Massiv mit
fantastischen Aussichten auf legendäre Kletterrouten. Genuss pur und sehr informativ obendrein.
Denn Enrico kennt hier im Winter jede Rinne und
jede Steilabfahrt persönlich, weshalb wir ihn ohne
Pause mit Fragen bombardierten. Doch für den Klettersteig hätten wir ihn nicht unbedingt gebraucht. Im
Fels fühlen wir uns ziemlich wohl, das ist unser Metier.
Die Luft hingegen ist nicht so mein Ding. Das wird
mir so richtig bewusst, als ich mit der Kabinenbahn
von Corvara zur Bergstation Boè hinaufschwebe.
Nicht dass mir die Gondelfahrt Angst machen würde.
Es ist eher die Aussicht auf das, was da kommt, wenn
ich die Seilbahn gleich verlassen werde. Denn auf
dem Programm steht Paragleiten. Zwar nur als Anhängsel bei einem Tandem-Flug mit einem Profi. Aber
so richtig wohl ist mir bei dem Gedanken an diese
freischwebende „Mitfahrzentrale“ dennoch nicht.
Den Boden unter den Füßen verlieren – diese Wendung bekommt plötzlich eine ganz andere Bedeutung.
Bislang dachte ich, das passiert nur im übertragenen
Sinn. Zum Beispiel dann, wenn einem die Tanzkurspartnerin wider Erwarten plötzlich doch die Zunge
in den Mund steckt. Zur Beruhigung habe ich mir
Matthias Schweighöfers Song auf das Smartphone
geladen: „Und wenn ich für dich fliegen muss, krieg
ich das irgendwie hin, kriegen wir das irgendwie hin.“
Na, hoffentlich hat er Recht, der Schweighöfer. Eigentlich find‘ ich den ja ziemlich doof …
Oben empfängt mich Alex Schrott von
Tandem Flights Alta Badia. Im Ernst, der heißt wirklich so, und
ich finde nicht, dass das ein Name ist, der bei einem Gleitschirmlehrer als Vertriebsunterstützung durchgeht und steuerlich
geltend gemacht werden kann. Aber der 50-Jährige empfängt
mich mit einem fröhlichen Lachen und einem festen Händedruck. Und er hat einen Plan für den Weg nach unten: Er lenkt,
während ich entspannt die Aussicht genieße. Ich nicke, sichtlich
unentspannt. Alex bekommt das natürlich mit und erzählt ganz
beiläufig, dass er bereits seit Mitte der 80er Jahre mit dem
Gleitschirm unterwegs sei und fast genauso lang Gäste mit-
nehme.
Gemeinsam wechseln wir zum Startplatz hinüber: ein steiler
Hang, der nahtlos in einen Abgrund übergeht. Alex legt mir die
Ausrüstung an und schnallt mich an den Schirm. Ich würde das
jetzt gern hinter mich bringen, denn mit vollem Karacho auf
einen Abgrund zuzulaufen – das macht man ja nicht alle Tage.
Aber der Windsack hängt schlapp herab. Eine Viertelstunde
vergeht. Dann noch eine. Ohne Wind ist ans Fliegen nicht zu
denken. „Fliegen ist ein Geschenk“, erklärt Herr Schrott. Es
scheint, als bliebe uns dieses Geschenk heute verwehrt. Der
Gleitschirm liegt derweil ausgebreitet auf dem Boden. Unzählige
dünne Seile in verschiedenen Farben verbinden mich und meinen
Fluglehrer mit dem Schirm.
Endlich steht der Windsack einigermaßen waagerecht in der
Luft. Die Brise kommt aus Nordosten. Gute Bedingungen.
Vielleicht nur ein paar Sekunden lang. „Lauf, lauf“, ruft Alex,
und ich lege mich mit vollem Körpergewicht in die Riemen,
zerre den Schirm nach vorne und renne, renne, renne. Und
plötzlich bin ich in der Luft. Ich schwebe. Ich fliege. Meine
Beine baumeln in die Tiefe, der Gurt schneidet ein wenig in
die Oberschenkel. „Sitzt du bequem?“, fragt Alex und ruckelt
ein wenig an der Halterung. Ich nicke. Den Komfort eines
Fernsehsessels hatte ich ohnehin nicht erwartet.
Es dauert ein paar Sekunden, bis ich mich traue, nach unten
zu blicken. Meine Füße baumeln über den Latschenfeldern
und Almweiden, die sich am Fuß des Sella-Stocks erstrecken.
Endlich sehe ich diese mir so vertraute Landschaft einmal
von oben: das enge Mittagstal mit seiner im Winter beliebten
Freeride-Abfahrt, die Passstraßen zu Grödner- und Pordoi-Joch, die jetzt grünen Pisten der Sella Ronda, die Ferrate,
die wir allesamt schon durchstiegen haben, die berühmten
Kletterrouten an den Wänden der Sella, der Blick zu Langkofel und Plattkofel, zur Seiseralm, zur Marmolata und sogar
bis zu den Tofane bei Cortina. Ein echter „360“ ist das! „The
sky is the limit!“ – Hier oben ist das mehr als nur ein cooler
Spruch.
Runde für Runde drehen wir am Himmel, steigen dank der
guten Thermik immer weiter nach oben, wie ein Adler, der
seine Schwingen ausbreitet. Alex steuert uns jetzt eng an
die Felswände. Dort ist die Luft wärmer, das gibt Aufwind,
der uns mit einem sanften Ruck abermals zehn Meter nach
oben befördert. Trotzdem: Mein Adrenalinspiegel hat sich
inzwischen normalisiert, ich beginne den Tanz in der Luft
zu genießen. Und ich habe Zeit, mir Alta Badia in Ruhe von
oben anzusehen, dieses Hochtal im Herzen der Dolomiten,
das Cortina und dem Grödnertal längst den Rang abgelaufen hat und dank vieler guter Ideen zu einer touristischen
Top-Destination geworden ist. Im Winter tummelt sich hier
viel italienische und inzwischen auch ausländische Prominenz.
Italiens Minister machen hier Urlaub, man trifft Zucchero, die
Benettons und Ferraris, aber auch die Münchner Schickeria,
der Kitzbühel und St. Moritz zu langweilig geworden sind – sie
alle kommen nach Alta Badia. Natürlich wegen der atemberaubenden Kulisse der „Bleichen Berge“, wie die Dolomiten
genannt werden. Aber sie kommen auch wegen Typen wie
Michil Costa, Norbert Niederkofler, oder Moritz Craffonara.
Die sind zwar immer noch Hoteliers, Sterne-Köche und Gastronomen. Aber in Alta Badia sind sie längst zu Entertainern,
Trendsettern, bunten Hunden und Philosophen geworden.
Hier oben ist der Luxus und Trubel von Alta
Badia jedoch unendlich weit weg. Friedlich
und lautlos schweben wir durch die Lüfte, weit
weg vom Alltagslärm, dem akustischen Umweltschmutz, eins mit der Natur, ohne Motor,
ohne störende Fensterscheibe. Ich beginne
zu verstehen, was er meint, wenn Alex sagt:
„Fliegen ist mein Leben.“ Dabei ist es eigentlich
ein sehr rationaler Sport. „Paragleiten besteht
zu 98 Prozent aus theoretischem Wissen wie
Strömungslehre und Meteorologie und zu zwei
Prozent aus Gerätebeherrschung“, ruft mir
Alex zu.
Um mir das zu beweisen, zieht er jetzt am
rechten Bremsgriff und fängt an, eine Kurve zu
fliegen. Dann zieht er am linken Bremsgriff –
und lässt ihn nicht mehr los. Während wir uns
immer schneller dem Tal entgegenschrauben,
wird mir allmählich doch flau im Magen. Vor
meinen Augen beginnt das Tal zu kreisen – erst
langsam, dann immer schneller. Doch bevor aus
dem mulmigen Gefühl Übelkeit wird, lässt Alex
den Bremsgriff dann doch los und wir schweben wieder gemächlich dem Tal entgegen.
Diesem sind wir dank der Abwärtsspirale schon
merklich näher gekommen.
Bevor wir landen, erzählt mir der in Calfosch geborene Alex
noch, dass Alta Badia eine echte Hochburg des Fliegens sei.
Zum Beispiel stamme der dreifache Drachenflug-Weltmeister
Alex Ploner aus St. Kassian, das wir gerade von oben sehen.
Ich frage ihn, ob die Wände der Sellagruppe auch B.A.S.E
Jumper anlocken. Alex nickt, sogar eine Frau sei hier ganz
vorne mit dabei. Supermodel Roberta Mancino liebe es, sich
von den Türmen der Dolomiten in die Tiefe zu stürzen, oder
mit dem Wing-Suit ins Tal zu fliegen. Für ihn sei das aber nichts
mehr auf seine alten Tage. Ich nicke, während meine Zehenspitzen schon fast die Baumwipfel berühren. Die Kuhweide
unter uns kommt jetzt rasend schnell näher. Jetzt erst merke
ich, dass wir doch mit beträchtlicher Geschwindigkeit sinken.
Noch eine letzte Runde, ich strecke die Beine aus. Sekunden
später berühren wir fast geräuschlos den Boden und laufen
noch ein paar Meter, um nicht zu stürzen. Der Gleitschirm
raschelt dem Boden entgegen. So leicht hätte ich mir die
Landung nicht vorgestellt.
Alex schaut auf seine Höhenmesser-Uhr. Mehr als 1.500
Höhenmeter haben wir in der vergangenen Viertelstunde zurückgelegt. Zumindest sagt mir das mein Pilot. Ich selbst habe
jedes Zeitgefühl verloren. Als ich nach oben blicke, sehe ich
noch andere Gleitschirmflieger in der Luft. Von hier unten sieht es aus, als hätte der Himmel bunte Punkte. Alex schüttelt
mir zum Abschied die Hand und sagt mit einem Lachen: „Du
musst wiederkommen. Das zweite Mal kannst Du es noch
intensiver genießen. Und übrigens danke dafür, dass Du mir
nicht auf den Schirm gekotzt hast.“
INFO – ALTA BADIA
ALLGEMEINE AUSKÜNFTE
www.altabadia.org
WOHNEN
Stilvoll checkt man im Viersterne-Superior-Hotel La Majun in La
Villa ein: www.lamajun.it, tolle Atmosphäre, tolle Küche – und ein
schöner Wellness-Bereich zum Entspannen nach dem Paragleiten.
ESSEN
Auf moderne Interpretationen der ladinischen Küche hat sich der
Koch des Hotels Gran Ander in Badia spezialisiert. Feine Gerichte
– das hat bereits seit vielen Jahren Tradition – gibt es auch auf allen
Berghütten rund um Alta Badia („Aufstieg mit Genuss“). Man kann
dort Gerichte kosten, für die jeweils ein Sterne-Koch Pate steht.
Auf der Hütte Piz Arlara ist das zum Beispiel Matteo Metullio vom
Restaurant La Siriola in Armentarola, mit 26 Jahren der jüngste
Sterne-Koch Italiens. Sein Rezept für die Gnocchi mit geräucherter
Forelle und Graukäse ist zum Niederknien gut.
PARAGLEITEN
Flight Center Alta Badia, Helmut Stricker, Tandemflüge kosten
130 Euro. Es bedarf dafür keiner besonderen Voraussetzungen –
„any age, any weight“, wie die Amerikaner sagen. Man sollte jedoch
schwindelfrei sein und keine Höhenangst haben. Mit Hilfe einer
speziellen Kamera mit Fernauslösung werden während des Fluges
Videos und Fotos aufgenommen, die die Kunden auf einer SDKarte erhalten (im Preis inbegriffen). Alta Badia eignet sich sehr
gut als Ausgangspunkt für einen Flug, weil dank der vielen Seilbahnen in alle Himmelsrichtungen gestartet werden kann, je nach
Windrichtung und Wetterverhältnissen.
In der Flugschule kann man natürlich auch einen Kurs belegen und
das Paragleiten selbst erlernen. Infos unter www.cvl-altabadia.com
OUTDOOR-SPORT
Alta Badia hat das Angebot für Bergsportler aller Couleur unter
dem Motto „Explore your way!“ noch einmal erweitert: Man kann
mit edlen Pinarello-Rennrädern die Sella Ronda fahren, mit dem
MTB losziehen, oder mal faul sein und sich im Movimënt Outdoor
Park“ ein E-Bike ausleihen.
Neu in diesem Sommer ist, dass die Gäste aus verschiedenen
geführten Aktivitäten wählen können, die Teil der wöchentlichen
Programme von „Explore Your Way!“ sind. Die jeweiligen Aktivitäten können entweder bei den Tourismusbüros oder direkt bei den
„Explore your way!“-Betrieben gebucht werden.
Die verschiedenen Angebote teilen sich in vier Kategorien auf. Zur
Kategorie „Nature gym“ gehören zum Beispiel Trail-Running,
Geocaching und Speed-Hiking. Das Angebot „Rock your body“
umfasst unter anderem Klettern, Trekking und Ferrata-Touren. Die
Kategorie „Bike“ bietet Radsportlern geführte Rennrad-Touren,
Freeride, Downhill und Enduro. Die letzte Kategorie „Flying“ fasst
außergewöhnliche Erlebnisse zu den Themen Paragliding,
Hängegleiter, Base Jumping und Slackline zusammen.
Movimënt Parks befinden sich auf dem Piz La Ila, dem Piz Sorega,
am Pralongiá und dem Boé. Alle Parks können bequem mit Bahnen
und dem „Mountain Pass“ erreicht werden.
DIE BESSERE
SEITE DES
WETTERSTEINS
Die „Tiroler Zugspitzarena“ hat
Garmisch als Tourismus-Destination
längst den Rang abgelaufen. „Schuld“
daran sind auch ehrgeizige Hoteliers
wie Franz und Angelika Dengg
von der „Post“ in Lermoos.
Text: Günter Kast
Fotos: Hotel Post,
TVB Zugspitzarena
Die Zeiger wandern bereits gen neun Uhr, doch mein Wecker bleibt stumm wie ein Fisch im Wasser. Erst die Sonnenstrahlen, die langsam hinter der Ehrwalder Sonnenspitze
– nomen est omen – empor steigen und direkt auf mein Bett
fallen, wecken mich auf. Mit noch halb geschlossenen Augen
schaue ich auf das imposante Zugspitzmassiv. Keine Wolke
trübt den blauen Himmel. Augenblicklich überkommt mich
eine innere Unruhe. Man müsste jetzt doch längst draußen
sein, unterwegs sein, aktiv sein. In der kühlen Morgenluft
durch würzig duftende Latschengassen den Gipfeln der
Mieminger Kette entgegensteigen, auf dem Mountainbike
zur Ehrwalder Alm hochkurbeln, oder bereits am scharfen
Grat des Tajakopf-Klettersteiges herumturnen.
Halt. Stopp. Nichts von alledem wird heute stattfinden.
Meine rechte Hüfte ist kaputt, die Gelenkkapsel akut
entzündet. Absolutes Sportverbot. Der Arzt, der es
aussprach, kennt mich. Und ich kenne ihn. Ergo hätte er
nichts gesagt, würde er es nicht absolut ernst meinen. Um
ehrlich zu sein: So ernst hatte ich ihn noch nie erlebt.
Ich schlüpfe in den Morgenmantel mit dem Logo
des Alpine Luxury Hotel Post Lermoos und hinke
vorsichtig auf den großen Holzbalkon hinaus. Dort
gleite ich in einen Liegestuhl und kühle meine Hüfte
mit angeritzten Weißkohlblättern. Soll gut gegen
Entzündungen sein. Zum Glück sieht mich niemand.
Ich fühle mich wie der „Insasse“ eines Alpen-Sanatoriums, wie ein „Zauberberg-Darsteller“. Wahrscheinlich wird es gleich an der Zimmertür klopfen und ein
freundliches, aber bestimmt auftretendes Fräulein
wird mir einen bitter schmeckenden Morgentrunk
vor die Nase halten, den sie zur Tarnung „Smoothie“
getauft hat: „Austrinken. Aber bitte vollständig“.
Wie ich so daliege, warte ich auf eine neue Woge
Selbstmitleid, die gleich heranbranden wird. Doch
sie kommt nicht. Im Gegenteil: Ich beginne diesen
wunderbar ruhigen, von jeglicher Hektik befreiten
Morgen zu genießen. Der Blick auf den Wetterstein
ist überwältigend. Noch nie habe ich Deutschlands
höchste Zacken so bewusst wahrgenommen. Ich
habe die Zugspitze von allen Seiten bestiegen, bin
den Jubiläumsgrat entlang balanciert und mit dem
Bike zur Reintalangerhütte und um das ganze Massiv
herumgefahren. Gemütlich ging es dabei selten zu.
Man könnte ja noch eine halbe Stunde schneller sein.
Was mir auch auffällt: Ich habe bislang noch nie in
Lermoos übernachtet. Das hier ist eine echte Premiere. Entweder kamen wir für eine Tagestour hierher. Oder wir waren auf der Durchreise gen Süden.
Dann waren Fernpass und die Gemeinden der Tiroler
Zugspitzregion nur ein lästiges Verkehrshindernis.
Noch dazu eines, das von sehr vielen Niederländern
frequentiert wird, die ein mitunter zweifelhaftes
Verständnis von Tiroler Gemütlichkeit haben.
Während ich so in den Prospekten des
Tourismusverbandes blättere, merke ich
jedoch, wie aktiv und rührig die Tiroler
sind, wie groß das Angebot an „weichen“
und härteren Abenteuern ist, die man hier
erleben kann. Im Skigebiet Grubigstein zum
Beispiel gibt es im Sommer mittlerweile
mehrere XC- und Downhill-Strecken. Die
Lifte shutteln Biker ohne Murren des Personals nach oben. In Garmisch wäre das
undenkbar. „GAP“ ist vor allem dann ganz
vorne dabei, wenn es etwas zu verhindern
gilt: Olympia, Skitouren auf Pisten, die
Ansiedlung wirklich attraktiver, moderner
Hotels. Nicht ohne Grund befinden sich die
Flaggschiff-Hotels im Werdenfelser Land
(„Das Kranzbach“ und „Schloss Elmau“)
auf der Gemarkung der Gemeinde Krün. In
GAP: Fehlanzeige, was sonst?
Ganz anders dagegen die Tiroler Seite: Angelika und Franz
Dengg haben ihr 2006 komplett neu erbautes „Alpine
Luxury Hotel Post Lermoos“ zu einer Top-Adresse im Vier-Sterne-Superior-Bereich gemacht. Das Haus organisiert
von Juni bis Oktober individuelle Wander- und Walkingtouren und lässt Ausreden von Bewegungsmuffeln gar nicht
erst gelten: In jeder Suite stehen Wanderrucksäcke und
Teleskopstöcke kostenlos bereit. Wer lieber auf zwei Rädern
loszieht, kann Mountainbikes, Citybikes, Vespas und E-Bikes
ausleihen. Ich habe hier im Lauf der Jahre eine ganze Reihe
an Lieblingstouren für mich entdeckt: Mit dem MTB ist das
zum Beispiel der recht anspruchsvolle Singletrail, der vom
Skigebiet am Grubigstein hinab zum Blindsee führt; oder die
(gemütlichere) Auffahrt zur Ehrwalder Alm und weiter zum
Seebensee, der in der Sonne wie ein wertvoller Türkis aus
Ladakh glitzert. Vom „Bike-Parkplatz“ am See geht es dann
zu Fuß weiter: auf die Ehrwalder Sonnenspitze (II), auf den
Vorderen Tajakopf (über die anspruchsvolle Ferrata, 2 Stellen
D/E) oder (leichter) auf Vorderen Drachenkopf und Hinteren Tajakopf. Bei der Rückfahrt mit dem Bike sollte man im
Tiroler Haus auf der Ehrwalder Alm einkehren, das vom Sohn
der Denggs bewirtschaftet wird.
Weil das natürlich allesamt Touren sind, für die man eine
intakte Hüfte braucht, führt mein Weg direkt in den
Wellness-Bereich der „Post“. Eigentlich kann ich solche
„Feuchtgebiete“ nicht leiden. Sie bewirken genau das
Gegenteil von dem, was man erreichen will: Ich schalte
nicht etwa ab, sondern mein Gedanken-Karussell beginnt
sich dort erst richtig zu drehen. Auf die Frage „Warum
ist gerade meine Hüfte kaputt? Warum ich?“ antwortet
dann irgendein Fiesling in den Tiefen meines Denkorgans:
„Warum nicht Du?“ – Egal: Das Entspannen funktioniert
heute überraschend gut. Im Outdoor-Pool beginne ich
sogar eine Art Unterwasser-Gymnastik, als ich mir sicher
bin, dort allein zu sein. Macht sonst die Generation 70+,
aber wenn’s hilft, soll’s recht sein. Nur auf eine bunte,
geblümte Badekappe verzichte ich. Danach geht’s in die
Tiroler Schwitzstube und das Aromabad. Im Ruheraum mit
Zugspitz-Blick döse ich tatsächlich ein.
Als ich aufwache, blättere ich in einem Magazin des Tourismusverbandes und
bleibe am Begriff „Außerfern“ hängen, wie der Bezirk Reutte, zu dem Lermoos gehört, ja auch genannt wird. Tatsächlich habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wo dieser Name herkommt. Laut Wikipedia leitet sich
der Name von „Außer dem Fern“ (Fernpass) ab. „Außerfern“ bezeichnet also
wahrscheinlich das Tal bis zum historischen Anstieg zum Fernpass, über den
bereits die alten Römer auf der Via Claudia Augusta gezogen sind.
Inzwischen sind meine Freunde von ihrer Wanderung zurückgekehrt. Doch ich bin nicht etwa neidisch auf ihre Helden-Geschichten, sondern freue mich ehrlich auf den Höhepunkt des
Tages in der „Post“: Bereits am Vorabend war mir aufgefallen,
dass Sommelier und Restaurantchef Markus Saletz mehr als 600
Etiketten in seiner Weinkarte präsentiert. Da scheint einer Lust
auf gute Tropfen und eine gehörige Portion Ehrgeiz obendrein
zu haben. Saletz lädt heute zum Weinevent „Bordeaux meets
Zugspitze“. Weil die Veranstaltung auf der Terrasse der „Post“
stattfindet, beschließe ich spontan, sie im weiteren Sinne den
Outdoor-Aktivitäten zuzuordnen. Sie bringt gleich mehrere
Erkenntnisse: Erstens, es gibt noch erschwingliche Weine aus dem
Südwesten Frankreichs. Amerikaner, Russen und Chinesen haben
die Preise noch nicht vollständig versaut. Saletz hat Top-Winzer
eingeladen, die zeigen, dass es für zehn Euro einen trinkbaren
und für 15 Euro sogar einen ganz ausgezeichneten Bordeaux gibt.
Zweitens, die Aktion ist typisch für die Gastgeber-Familie Dengg.
Mit solchen Events lässt sich vielleicht nicht viel Geld verdienen
und sie bedürfen einer komplexen Vorbereitung. Aber sie sind
eine perfekte Info- und Kontaktbörse. Ich unterhalte mich mit
Winzern aus Südtirol, die eigens für die Weinprobe nach Nordtirol
gereist sind, lerne den Vize-Bürgermeister von Algund bei Meran
kennen, der schon mit Stararchitekt Matteo Thun zusammengearbeitet hat, stoße mit einheimischen Jägern, Bergbahnbetreibern
und Hoteliers aus der Region an, mit denen die Denggs befreundet sind.
Apropos Bergbahnen: Franz Dengg ist nicht nur Hotelier, sondern auch Geschäftsführer
der Tiroler Zugspitzbahn. Zusammen mit seinen Kollegen arbeitet er beständig daran, die
Tiroler Zugspitzregion zu einer touristischen Top-Destination zu machen. Diese Strategie
ist sehr erfolgreich. Der Glitzer-Klunker-Clan der Svarowskis investiert hier, ebenso die
Schultz-Gruppe aus dem Zillertal, die dort gezeigt hat, wie man mit Nobel-Hütten wie
„Kristallhütte“ und „Wedelhütte“ für Furore sorgt. Angeblich gibt es sogar Pläne, das Skigebiet auf dem Zugspitzblatt über das „Gatterl“ mit den Ehrwalder Pisten zu verbinden.
Ob es neue Liftanlagen tatsächlich braucht, sei dahingestellt. Aber die bayerische Seite
des Wettersteins wirkt angesichts einer so rührigen Konkurrenz auf Tiroler Gemarkung
wie ein graues Mauerblümlein.
Ich bin inzwischen bei einem 1991er 5eme Grand Cru Classé angekommen. Schwer und
braun liegt er im Glas. Für einen mittleren dreistelligen Euro-Betrag ist er eigentlich zu
teuer. Aber die Schmerzen in meiner rechten Hüfte – die sind schon seit Stunden wie
weggeblasen.
INFO
Hotel Post Lermoos,
A-6631 Lermoos/Tirol,
T. +43/(0)5673/2281-0,
www.post-lermoos.at
CHIEMGAU
TRAUM IN
WEISS-BLAU
Wildnis, Wasser und Wellbeing: Im Chiemgau
füllen alpine Erlebnisse, Rad- und Klettertouren vor geradezu exotisch anmutender
Traumkulisse drei Tage wie im Flug.
Text und Fotos: Beate Hitzler
Schlittschuhe, überall Schlittschuhe! Auf jedem Tisch
im Hotelrestaurant stehen diese schwarzledernen
Kufenflitzer, dienen als Halterung fürs Essbesteck.
Stecken an den Füßen bekannter Sportler, die als
Bilder an allen Wänden hängen. Selbst sündteure
Maßanfertigungen gibt es in der ans Hotel angeschlossenen Kia Speed Skating Academy. Kein
Wunder, ich bin für ein sportliches Chiemgau-Wochenende mit Freundin Jessica in Inzell gelandet,
im Mekka aller Eisschnellläufer. Konkret, im Kia Top
Sport Hotel. „Heute Nacht schlaft ihr auf 2,10 m langen Betten, hinter Lärmschutztüren und schallisolierten Wänden, auf allergenfreien Teppichen,“ sagt
der Niederländer Marnix Wieberdink, der mit seinem
Hotel zu den ‚Qualitätsgastgebern Langlauf‘ im
Chiemgau gehört. „Ihr dürft euch die Matratzen und
Kopfkissen vorher aussuchen – wir haben verschiedene Modelle zur Auswahl! Und zum Abendessen
gibt es Thai Curry – superlecker extra für Sportler
zubereitet!“
DIE VERTIKALE LOCKT
Ans Schlafen denken wir im Moment so wenig wie ans Schlemmen! Wir wollen den Chiemgau erleben – diese 784
Quadratkilometer große Alpenlandschaft rund um den Chiemsee. Immerhin: Durch seine Landkreisen Traunstein und
Rosenheim führen die größten und am besten ausgebauten Radwander- und Wandergebiete Deutschlands.
Doch Berg & Bike müssen noch warten: Zuerst ist in Reit im Winkl, 30 Kilometer südwestlich von Inzell, der noch recht
jungen Klettersteig Hausbachfall gleich hinter der Kirche an der Reihe, bevor das kleine, anspruchsvolle Schmankerl
am Abend von den Einheimischen zum Afterwork-Climb besucht wird. Guide Tom von ‚Sayaq Adventures‘ erklärt uns
auf dem 15 Minuten langen Fußmarsch von der Ortsmitte bis zum Einstieg, vorbei am Natur-Barfußpark, dass in der
Schlucht des Hausbach-Wasserfalls schon seit 100 Jahren ein Wanderweg existiert und seither wohl auch geklettert
wird. Über ihn lässt sich der über zwölf Kilometer lange Premium-Rundwanderweg ‚Alpin Chiemseeblick‘ mit fast 1.000
anspruchsvollen Höhenmetern erreichen. Der Klettersteig – übrigens der erste TÜV-geprüfte Deutschlands – fordert
uns zwar nur mit 170 Höhenmeter auf 400 Metern Länge heraus. Doch mit Schwierigkeitsgrad B und C,
einigen steilen, wassernassen Passagen, schmalen Holzbalken, Leiter und Seilbrücke, verlangt er jede Menge
Muskelarbeit Konzentration.
ZWISCHEN SONNENUNTER- UND MONDAUFGANG
Im stielechten Biergarten des Hotel Chiemgauhof in Übersee
am Südostufer des Chiemsees, füllen wir unsere Speicher mit
Obatzten und Brezen, Radi und Radler auf. Wir wollen schließlich
noch zum Sonnenuntergangs- und Vollmondaufgangs-Cruisen
hinaus aufs Bayerische Meer paddeln. Mit eigener Muskelkraft
auf einem SUP. ‚Stand Up Paddling‘ heißt der Wassersport auf
Deutsch, auf bayerisch ‚Stehpaddln‘. Gleich nebenan verleiht
Dominique Grabmann mit seinem ‚SUP Chiemsee‘ diese kippstabilen Boards. „Wenn Ihr euch gleich rechts haltet, am Strandbad
und Leuchtturm vorbeipaddelt“, rät er, „erreicht ihr die wilde,
naturgeschützte Mündung der Tiroler Aache, Europas größtes
Binnendelta. Dort erlebt ihr nur noch Wasserplätschern und Vogelgesang!“ Recht hat er, Zug um Zug gleiten wir über Bayerns
größten See, einem von über 50 im gesamten Chiemgau. Je
weiter wir Richtung Mündungsdelta kommen, desto intensiver
wird unser Urlaubsfeeling. Als wenig später auf dem spiegelglatten, dunklen Chiemseewasser die letzten Sonnenstrahlen
glitzern, vom Ufer die ersten Lichter herüber leuchten und
der Vollmond schließlich weiß wie die Scheibe des saftigen
Riesenrettichs unserer Brotzeit hinter den Chiemgauer Bergen
auftaucht, können wir unser Glück kaum fassen.
Spät erst und schon fast in der Dunkelheit landen wir wieder bei
Dominique am Ufer. Dort haben die Sundownerbar-Betreiber
ein Feuer entfacht. An der Bar im Airstream-Wohnwagen holen
wir uns einen Drink und beschließen auf einem der Holzdecks
am Ufer, so bald wie möglich die eineinhalb Stunden-Tour bis zur
Fraueninsel zu SUPen. Wir könnten dort einkehren und – falls
die Muskeln zu müde sind oder das Wetter nicht mehr mitspielt
– per Dampfer von dort wieder zur Anlegestelle am Hotel
Chiemgauhof zurückkehren. Die aufblasbaren Boards lassen sich
schließlich im Rucksack verstauen.
CHIEMGAUER HIGHLIGHT –
KONDITION GEFRAGT
Die holländischen Kuschelkojen-Betten funktionieren wirklich, sind herrlich bequem. Warum nur
muss der Wecker schon um sechs Uhr klingeln?
Chiemgaus höchster Alpengipfel wartet auf uns:
1.961 Meter ist das Sonntagshorn hoch, es fordert
uns mit seiner Rundtour von der Bayerischen Seite
aus auf satten acht Stunden heraus. Das Auto wird
am Wanderparkplatz Holzknechtmuseum bei Ruhpolding geparkt. Gut, dass wir für das lange Stück
Forststraße bis zur Schwarzachenalm unsere Mountainbikes dabei haben. Von dort nehmen wir den
alpinen Steig entlang des mittleren Kraxenbaches,
durch steile Wälder bis hinauf bis zur versteckten
Zolldiensthütte im Kraxenbachkar. Ab hier beginnt
der alpine Bereich mit kleinen Serpentinen über
den schuttreichen, rutschigen ‚Großen Sand’, bis
zur Scharte. Nach zehn Kletterminuten durch die
Felsstufe der Reifelbergscharte im zweiten Schwierigkeitsgrad genießen wir vom luftigen Grat den
Blick auf die Hochalmen weit unter uns. Jetzt gilt es
die restliche halbe Stunde bis zum Gipfel genau auf
die roten Markierungen zu achten, denn immer wieder verleiten falsche 08/15-Trampelpfade dazu, auf
den letzten Metern doch noch im brüchig-felsigen
Gelände der Nordflanke zu landen. Wir folgen den
Pfeilen nach oben, überwinden immer wieder kleine
Kletterpassagen direkt am Abbruch und sitzen wenig
später endlich unterm Gipfelkreuz, den Po in Bayern, die Füße in Österreich. „Die Bad Reichenhaller
haben es aufgestellt“, erklärt ein Senior in robusten
Wandersandalen, der die weitaus einfachere Sonntagshorn-Route aus Tirol gewählt hat. Schon zupft
er an den munteren, bunten Gebetsfahnen, die so
gar nicht in sein Bild von einem Kreuz passen und
grummelt „wos hod denn da Jäsus mim Buddha zum
doa?“
Über den Grat östlich des Gipfels und durch eine
weitere Scharte geht es auf dem Rückweg jetzt in
ein gewaltiges Schuttkar. Wir denken ans gestrige
Chiemsee-Cruisen, surfen immer wieder ein paar
Meter durchs Geröll und treffen im Hinteren Kraxenbachtal auf ein frisches Gebirgsbächlein. Schuhe
werden ausgeschüttelt, Füße gekühlt und ein paar
hundert Meter weiter talwärts unter einem fast 40
Meter hohen Wasserfall in mehreren Kaskaden und
bauchtiefem Felsenbecken der restliche Mensch
dazu. Costa Rica im Chiemgau! Wir baden in schönster Exotik, und das vor unserer Haustüre!
Knapp 17 Kilometer Strecke und fast 1.300 Höhenmeter
stecken in unseren Knochen, als wir im Freilichtmuseum am Parkplatz noch ein wenig über die Geschichte
rund um das Leben und Arbeiten der Holz-knechte
und die Salzgewinnung im Tal erfahren. „Ihr müsst
unbedingt noch das kurze Stück ins „Drei-Seen-Gebiet“ zum Schwimmen fahren“, rät uns zum Abschied
Museumsleiterin Monika. Keine zehn Minuten später,
vorbei an der stattlichen Chiemgau-Arena mit Biathlonzentrum, reihen sich Löden-, Mitter- und Weitensee
zwischen Hörndlwand und Wildalphorn wie Perlen an
einer
Kette auf. Einige Baderunden im klaren Bergwasser am
Mittersee und eine kurze Schlummereinheit auf seiner
sanften Almwiese mitten im Naturschutzgebiet
später, lässt uns endgültig der Magen keine Ruhe mehr.
Statt Marnix‘ Sportlermenü lassen wir uns im uralten
Forsthaus Adlgaß, das erstmals 1308 erwähnt wurde
und inmitten von Wiesen und Wäldern steht, frische,
bayerische Forellen und Saiblinge schmecken. Fünf
Kilometer außerhalb von Inzell liegt dieses familienbetriebene Chiemgauer Gasthaus, das Mitglied von
Alpen-Kulinarik und Slowfood ist. Seine Traumlage
unterm Stauffenmassiv, unser Tisch unterm Apfelbaum,
die freundliche Bedienung und der feine „Griesauflauf
mit Erdbeer-Rhababerkompott“, runden diesen
herrlichen Tag im Chiemgau perfekt ab.
PANORAMA-RADELN MIT SEEANSCHLUSS
Statt für die geplante Röthelmoos Radrunde ab Ruhpolding,
die über 550 Höhenmeter und 34 km am Fuße von Hörndlund Gurnwand, dazu Bademöglichkeiten in Weitsee, Mittersee
und Lödensee und Förchensee bietet, entscheiden wir uns für
den doppelt so langen ‚Achental Radweg‘. Die relativ ebene,
das gesamte Achental vom Chiemsee bis zur Tiroler-Grenze
erschließende Runde abseits von Straßen, starten wir in Übersee. Nach Süden geht es, immer den gewaltigen Einschnitt vor
Augen, den das Achental in die Kette der Chiemgauer Alpen
kerbt. Wir erreichen Grassau und Marquartstein, wo sich die
Ache in einer eindrucksvollen Flussschleife aus dem Gebirge
herauswindet. Raiten mit seiner Wallfahrtskirche wird passiert,
danach Mettenham und Schleching. Kurz hinter Ettenhausen
beobachten wir schließlich buntes Kanu-, Kajak- und Raftingboot-Treiben auf der Tiroler Ache. Zurück biken wir über
Unterwössen und unter Marquartsteins Burg über ein langes
Stück direkt am Achenufer talauswärts. Erreichen schließlich
über Staudach-Egerndach die charakteristische Landschaft
der Chiemsee-Hochmoore und wieder unseren Ausgangspunkt bei Übersee.
Bevor es ans Packen und die Heimreise geht, wollen wir noch
schnell vom Inzeller Gasthaus Adlgaß das kurze Stück bis zum
Frillensee wandern, einen der kältesten Seen Bayerns. Immerhin war hier die Geburtsstunde des Eisschnelllaufes, in den
50er und 60er Jahren gab es dort bereits Wettkämpfe. „Im
Sommer ist er klasse zum Abkühlen. Und im Winter“, hat uns
unsere Bedienung am Abend zuvor im Adlgaß verraten, „ist er
genial schön zum Schlittschuhlaufen.“ Chiemgau in der kalten
Jahreszeit mit jeder Menge Schnee zum Freeriden und Langlaufen, Rodeln und Schlittschuhkufen-Cruisen? Klingt doch
auch – so richtig verlockend!
FAHRPLAN FÜR EIN PERFEKTES WOCHENENDE IM CHIEMGAU
Freitag
15 Uhr Inzell, Ankunft Hotel Kia Top Sport Hotel
16 Uhr Reit im Winkl, Klettersteig Hausbachfall
19 Uhr Übersee, Hotel Chiemgauhof, Biergarten
20 Uhr Übersee, SUPen auf dem Chiemsee
22 Uhr Übersee, Sundownerbar
Samstag
6 Uhr Inzell, Abfahrt Tour Sonntagshorn
7 Uhr Laubau, Wanderparkplatz, Start Tour Sonntagshorn
12 Uhr Gipfel Sonntagshorn
16 Uhr Laubau, Holzknechtmuseum
17 Uhr Baden im Mittersee
20 Uhr Inzell, Forsthaus Adlgaß
Sonntag
9 Uhr Übersee, Start Achental Radweg
15 Uhr Inzell, Auschecken Hotel
16 Uhr Wanderung zum Frillensee
19 Uhr Heimreise
CHIEMGAU-WOCHENENDE
ALLE INFOS ZUR REGION
Chiemgau Tourismus e.V., Gabelsbergerstr. 8, 83278 Traunstein, T. +49/(0)861/909590-0, E-Mail: info@
chiemgau-tourismus.de.
Film zum Wandern im Chiemgau www.chiemgau-tourismus.de
KARTENMATERIAL:
Wanderkarte: www.chiemgau-tourismus.de
Radkarte: www.chiemgau-tourismus.de
Chiemsee – Chiemgauer Alpen, GPS-genau, 1:50.000, www.kompass.de, 9,95 Euro.
Berchtesgadener Land – Chiemgauer Alpen: Wanderkarte mit Aktiv Guide, Radwegen und Skitouren.
GPS-genau. 1:50.000, www.kompass.de, 7,95 Euro.
ÜBERNACHTUNGSMÖGLICHKEITEN
Auf Wanderurlaub im Chiemgau spezialisiert sind die Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland. Diese Betriebe sind nach besonderen Kriterien vom Deutschen Wanderverband geprüft. Für Radfahrer / Mountainbiker
stehen radfreundliche Betriebe bereit, im Winter kümmern sich die Langlauf-Qualitätsgastgeber um Loipen,
Verstau- und Pflegemöglichkeiten fürs Equipment. www.chiemgau-tourismus.de
Modern & sportlich: Kia Top Sport Hotel
Pro Nacht ab 75 Euro mit Vollpension. Fritz-Gastagerstrasse 12,
83334 Inzell T.+49/(0)175/8781871, www.KiaTopSportHotel.com
Elegant & familiär: Hotel Chiemgauhof, direkt am Chiemsee, mit tollem Biergarten, Sundownerbar und SUPSchule! Julius-Exter-Promenade 2, 83236 Übersee, T. +49/(0)8642/8987-0, www.chiemgauhof.com
Rustikal & charmant: direkt am Ostufer des Chiemsees liegen die Ferienwohnungen des Fischereihofs Thomafischer, Markstatt 10, 83339 Chieming, T. +49/(0)8664/231, www.thomafischer.de
AKTIV- UND FREIZEIT-TIPPS
Klettersteig Hausbachfall – Reit im Winkl
Länge: 400 Meter
Dauer: ca. 1,45 Std. (15 Min. Anstieg, 1 Std. im Klettersteig, knapp 30 Min. Abstieg)
Begehbar im Frühjahr/Sommer/Herbst je nach Wetterlage
Nur mit Klettersteigausrüstung und Helm (auch Handschuhe sind empfehlenswert) www.reitimwinkl.de
Klettersteigtopo
SAYAQ Adventures GmbH
Loitshauser Str. 13, 83250 Marquartstein, T. +49/(0)8641/6997447
Geführte Klettersteig-Touren bis 5. November 2015, jeden Donnerstag ab 16.30 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz der Intersport-Skihütte, Tiroler Str. 2, Reit im Winkel. Kosten: 49 Euro inklusive Klettersteigausrüstung
www.sayaq-adventures.com
Premium-Rundwanderweg Alpin Chiemseeblick
Tourdaten: Reit im Winkl, Distanz: 12,40 km, Dauer: 6.45 Std, Höhenmeter: 918 m, Höchster Punkt: 1.273 m,
niedrigster Punkt: 681 m, Schwierigkeit: schwer
Link Wander-Karte
SUP Chiemsee
Julius-Exter-Promenade 21, 83236 Übersee, an der „SundownerBar“ beim Chiemgauhof, T. +49/
(0)176/84370385 (SUP-Touren, Kurse, Event, Yoga)
1 Std. Leihboard (Inflatable-/ Hardboard, Alu- od. Carbonpaddel) 15 Euro
2-Std.-Schnupperkurs ab 44 Euro mit Material und Neopren
Öffnungszeiten: Fr., Sa., So., Feiertage, 12 - 20 Uhr und auf Anfrage
www.sup-chiemsee.de
Sundownerbar
Julius-Exter-Promenade 21, 83236 Übersee, T. +49/(0)8642/89 87-0, www.sundownerbar.de
Tour Sonntagshorn
Schwere Rund-Bergtour ab Bayern/Laubau, z.T. mit Kletterstellen bis UIAA 2
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
Distanz: 16,70 km, Dauer: 8.30 Std, Höhenmeter: 1.789 m, höchster Punkt: 1961 m, niedrigster Punkt: 694 m,
Schwierigkeit: sehr schwer. Parkplatz Holzknechtmuseum in der Laubau.
Link Tour: www.chiemgau-tourismus.de
Holzknechtmuseum Ruhpolding
Laubau 12, 83324 Ruhpolding, T. +49/(0)8663/639, Öffnungszeiten: Mai - Oktober, Di. - So. von 10 bis 17 Uhr,
20.7. - 6.9. auch montags, 1.11. - 26.12. geschlossen, Weihnachts- und Osterferien täglich ab 13 offen,
www.holzknechtmuseum.com/
Forsthaus Adlgaß
Adlgaß 1, 83334 Inzell, T. +49/(0)/8665/483, www.forsthaus-adlgass.de
Bike-Touren
Achental Radweg – Übersee Rundtour:
Distanz: 72,90 km, Dauer: 4:50 Std, Höhenmeter: 235 m, höchster Punkt: 597 m, niedrigster Punkt: 518 m,
Schwierigkeit: mittel
Link Bikekarte: www.chiemgau-tourismus.de
Röthelmoos Radrunde, 2-Std.Rundtour z.B. ab Ruhpolding, Höhenmeter: 270 m, höchster Punkt: 995 m, niedrigster Punkt: 631 m. Schwierigkeit: schwer.
Link Bikekarte: www.chiemgau-tourismus.de
EINE MONDÄNE
Bergsport ist nicht immer gleich Bergsport.
Das habe ich definitiv auf der Best of the
Alps Classic Rallye gelernt. Mit Oldtimern
geht es über berühmte Pässe und in die wohl
bekanntesten Orte der Alpen.
ALPENREISE
Text und Bild: Lisa Amenda
Die Alpen sind mondän. Das fällt uns meist nicht
mehr auf. Sie sind Spielplatz für uns. Abenteuerplatz. Sie sind die Wildnis, die Natur. Ganz selbstverständlich reisen wir durch sie. Durchqueren
sie zu Fuß, mit dem Bike oder dem Auto. Meist ist
ein bestimmter Ort das Ziel, der Weg nur Mittel
zum Zweck.
Ganz anders bei der Best of the Alps Classic
Rallye. Der Weg ist das Ziel und vor allem das
Fortbewegungsmittel. Mit Oldtimern geht es
einmal quer durch die Alpen. Durch die schönsten Täler, die berühmtesten Pässe und in die
mondänsten Orte, eben ganz nach dem Motto –
Best of the Alps.
Vom Arlberg bis nach Chamonix führt diese
siebentägige Reise ihre Teilnehmer. Durch die
großen Orte der Best of the Alps. Best of the
Alps ist ein Zusammenschluss von zwölf klassischen Alpentourismusorten in Frankreich,
Italien, der Schweiz, Deutschland und Österreich.
Die Orte sind weltberühmt und beliebt wegen
ihrer klassischen gewachsenen Stadtstruktur,
ihrer Verbundenheit zur lokalen Kultur und wegen
ihrer harmonischen Mischung aus ursprünglicher
Tradition und sanftem Fortschritt. Sie garantieren
exklusiven Tourismus in einer der faszinierendsten
Landschaften der Bergwelt. Bis zu 40 Teilnehmer
hauptsächlich aus Frankreich, Belgien, England
und der Schweiz, ziehen mit ihren zeitlosen
Klassikern durch die Alpen. Die Voraussetzung
um teilnehmen zu dürfen? Ein eigener Oldtimer
muss vorhanden sein. Oder wie in meinem Fall,
ein Platz als Beifahrer im Best of the Alps BMW.
Zwei Tage darf ich diesen Tross durch die Alpen
begleiten und lerne dabei eine ganz andere Form
des Bergsports kennen.
Bergsport war für mich bis jetzt immer nur Skifahren, Wandern, Mountainbiken oder Klettern.
Vielleicht auch einmal tauchen. Eine Fahrt in
einem Oldtimer? Wohl eher nicht. Die Teilnehmer
an dieser Rallye sehen das allerdings ganz anders.
Die Rallye ist ein Sport. Mit Roadbook und allem
was dazu gehört. Allerdings stehen hier nicht die
Rennzeiten im Vordergrund, sondern einzig und
allein das Vergnügen ist den Teilnehmern wichtig.
Der Austausch mit anderen Oldtimersammlern
und der Genuss, denn schließlich wird die Rallye
von Franzosen organisiert und da darf der Genuss
bekanntlich nicht fehlen. So treffe ich die Gruppe
montags in Bad Kohlgrub zum Mittagessen und
tauche dann ein in eine Welt des Bergsports, die
mir so bisher noch nicht bekannt war. Über Kochel, den Walchensee, den Sylvensteinspeicher
und den Achensee geht es direkt in das Herz von
Kitzbühel. Die bayerischen Alpen zeigen sich von
ihrer eleganten Sonnenseite. Überraschen die
Teilnehmer mit tiefblauen Seen und satten Wiesen. Die flirrende Hitze der letzten Tage legt sich
über die Straße, als die Klassiker darüber ziehen.
Die ein oder andere Missachtung der Verkehrsregeln muss wohl auch dabei sein. Ein Empfang in
der Fußgängerzone in Kitzbühel ist garantiert und
die interessierten Blicke der Touristen ebenso.
Die Wagen wirken in dieser Kulisse mehr als passend und würde nicht das ein oder andere iPhone
gezückt, hätte man den Eindruck sich im eleganten Kitzbühel der 60er Jahre wieder zu finden. Der
international wohl bedeutendste Wintersportort
Tirols hat auch heute nichts von seinem Glanz
verloren und die herausgeputzte Fußgängerzone
strahlt mit den Oldtimern um die Wette. Im Ziel
wecken Tiroler-Häppchen und ein Glas hausgemachte Holunderschorle die müden Geister
und das vier Gänge Menü im Hotel beendet nun
wirklich einen langen Tag. Schließlich geht es am
nächsten Morgen gleich weiter.
Aber trotz alledem finden wir unseren Weg nach Cortina und
diesmal darf sogar ich ans Steuer und den BMW über die Pässe
bis nach Venetien jagen. Cortina d’Ampezzo. Wer hat wohl noch
nicht von diesem Ort gehört. Der Inbegriff des mondänen Skitourismus. Austragungsort der Olympischen Winterspiele und der
Alpinen Skiweltmeisterschaften. Eingebettet in die Ampezzaner
Dolomiten bildet er die Kulisse zahlreicher Filme, u. a. von James
Bond „In tödlicher Mission“. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gilt
Cortina als Wintersportort für gutbetuchte und berühmte Tour-
isten. Sogar der Ford Cortina wurde in den 60er Jahren nach ihm
benannt, da dieser pure Eleganz symbolisieren sollte. Was wäre
da für eine Classic Rallye nicht passender als direkt im Herzen
der „Königin der Dolomiten“, wie sich Cortina selbst bezeichnet,
abzusteigen. Der Aperitif auf der Terrasse mit Blick auf die umliegenden Dolomiten ist einzigartig und die Oldtimer machen
aufgereiht auf dem Parkplatz vor dem Hotel eine mehr als gute
Figur.
Strahlend glänzend und nach jeder Fahrt neu geputzt stehen sie da und warten
auf ihren nächsten Einsatz, um den Alpen ein klein bisschen Eleganz und die
Erinnerung an vergangene glorreiche Zeiten zurück zu geben, wo das Auto
noch mehr Prestigeobjekt war als heute und die Eleganz immer vor der Praktikabilität kam. Schließlich reiste man damals auch nicht mit Sack und Pack
und sämtlichen Sportgeräten durch die Alpen. Das Abendessen beendet einen
Tag voller Pässe und Sehenswürdigkeiten. Die Tiramisu gibt dem Menu den
krönenden Abschluss und lässt mich später mit Blick auf die Dolomiten selig
einschlummern.
Der letzte Tag für mich führt mitten durch die Dolomiten. Die wildromantischen Wiesen bilden einen starken Kontrast zu dem rauen Kalkstein und Dolomit. Die sanften Almwiesen umrahmen die steilen Riffe und geben dem UNESCO Weltkulturerbe sein berühmtes Aussehen. Die Passstraßen schlängeln
sich wohlig eingebettet über die Wiesen und geben in jeder Kurve einen neuen
Blick auf die Dolomiten frei. Rund um den Sellastock gibt der BMW Baujahr
1981 noch einmal alles, kann aber mit den Porsches und Corvettes aus den
60er und 70er Jahren kaum Stand halten. Da ist der BMW schon zu sehr Limousine als Rennwagen.
Ein Südtiroler Mittagessen mit Polenta, Salsiccia und eingelegten Pilzen stärkt
uns für die restliche Fahrt nach Bozen, wo wir nach Tagen in mondänen, abgelegenen Wintersportorten nun einmal wieder das Treiben und die Hitze der
Großstadt miterleben. Für mich heißt es in Bozen am Hauptbahnhof aussteigen. Die Rallye endet hier für mich und ich mache mich auf den Weg zurück
nach München. Die Welt der Oldtimer lasse ich hier zurück, tauche ein in die
Hektik des Alltags und begebe mich weit von Eleganz und Mondänität. Ein
Bergsporterlebnis der ganz anderen Art liegt hinter mir. Eine andere Welt.
Ganz ohne Muskelkater und körperlicher Anstrengung.
BLITZ UND DONNER
Im Hochgebirge wirken die Kräfte der Natur meist
stärker als in anderen Regionen. Das Einbeziehen
des Wetterberichtes zur Planung einer Hochtour
oder einer alpinen Klettertour ist daher einer der
wichtigsten Faktoren. Wetterumschwünge können
blitzartig eintreten, die Auswirkungen sind oft von
großer Heftigkeit.
Text: Albert Leichtfried
Für die Bergsteiger im Hochgebirge
stellen plötzliche Wetterwechsel mit
Gewittern, speziell wenn diese bereits
unerwartet am Vormittag eintreffen,
eine hohe potentielle Gefahr dar.
Gewitter sind faszinierende Schauspiele
gewaltiger Kräfte der Natur. Weltweit
treten ca. 1.600 Gewitter gleichzeitig
auf, also ein Phänomen mit dem der
Mensch ständig konfrontiert ist. Befindet
sich ein Alpinist zum falschen Zeitpunkt
am falschen Ort, können Gewitter
blitzartig Lebensgefahr bedeuten.
Wolkenbruchartige Regenschauer,
Hagelschauer, orkanartige Sturmböen
sowie Blitzschläge machen ein Gewitter
zum gefürchteten Zeitgenossen eines
jeden Bergsteigers. Für die Entstehung
von Gewittern müssen verschiedene
Voraussetzungen gegeben sein.
Grundlage ist eine labil geschichtete
Atmosphäre. Labile Schichtung
bedeutet, dass die Temperatur mit der
Höhe stärker abnimmt als im stabilen
Fall. Als zweite Voraussetzung für ein
Gewitter muss Feuchtigkeit in den
bodennahen Luftschichten vorhanden
sein und als dritter Punkt muss diese
feuchte Luft vom Boden in die Höhe
gehoben werden. Steigen warme
Luftmassen bei labiler Luftschichtung
auf, bleiben sie bei Kondensation immer
noch wärmer als die Umgebungsluft und
werden daher zum weiteren Aufstieg bis
zum Gleichgewichtsniveau gezwungen
– der Lebenszyklus einer Gewitterwolke
beginnt. Die Chancen im Gebirge auf ein
Gewitter zu treffen sind deutlich höher
als im Flachland. Der Grund dafür liegt
vor allem in den Voraussetzungen der
Gebirgslandschaft für die Hebung von
Luftmassen.
Gewitter können in verschiedenster
Weise klassifiziert werden. Grundlegend
wird zwischen Frontgewitter (Auftreten
bei Durchgang einer Kalt- oder
Warmfront) und Luftmassengewitter
unterschieden. Luftmassengewitter
entstehen in einer einheitlichen
Luftmasse, welche sich horizontal nicht
oder kaum verändert. Diese Gewitterart
wird im Sommer auch als Wärmegewitter
bezeichnet. Wärmegewitter sind die am
häufigsten auftretende Gewitterart in
den Sommermonaten.
Die Vorhersage ob und wo
Wärmegewitter am nächsten Tag
auftreten, ist ein noch nicht gelöstes
Problem in der Wettervorhersage.
Es ist so ähnlich als ob man den
Ort einer aufsteigenden Luftblase
in einem Kochtopf mit kochendem
Wasser vorhersagen möchte. Gewitter
können am besten über Radarbilder
vorhergesagt werden. Dies funktioniert
allerdings nur etliche Minuten vor
dem Eintreffen der Gewitterzelle. Für
Alpinisten, welche sich noch inmitten
eines langen Grates bzw. mehrere
Seillängen unter dem Ausstieg der
Route befinden, kommt diese Prognose
meist zu spät. Daher sind im Sommer
oft nur präventive Maßnahmen in der
Planung hilfreich. Eine Vorhersage der
Gewitterwahrscheinlichkeit ist für den
jeweils nächsten Tag gut durchführbar.
Gewitter entstehen meist im Laufe des
Nachmittages, eine frühe Rückkehr zum
Zielpunkt ist die effizienteste Methode
um von Gewittern Abstand halten zu
können.
Wer jedoch viel im Gelände unterwegs
ist, wird es höchst wahrscheinlich nicht
vermeiden können, auch einmal direkt
von einem Gewitter erwischt zu werden.
Ist dies der Fall, sollte die Situation
durchaus als ernst und lebensbedrohlich
eingestuft werden. Wenn möglich sollten
exponierte Stellen verlassen werden,
sämtliche Ausrüstungsgegenstände
aus Metall entfernt werden, Füße
zusammenstellen, in die Hocke
gehen, Arme am Körper halten, den
Kopf einziehen und auf eine gnädige
Gewitterzelle hoffen.
… DIE NÄCHSTE AUSGABE DER
MOUNTAINS4U ERSCHEINT
AM 24. SEPTEMBER 2015
IM FOKUS:
Der Berg- und Outdoor-Herbst 2015 mit
jeder Menge Community-Stories, Tipps für
Ihren nächsten Trip und Know-How das
echte Bergmenschen ausmacht.
Foto: Claudia
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Fotos dieser Ausgabe: Lisa Amenda, Jonas Blum, Julia Böttger, Hersteller, Beate Hitzler, Tobias Huber Günter Kast, Albert Leichtfried,
Lowa, Marcel Martens, One Inch Dreams / Olszewski, Steffen Schmid, Katharina Schröer, André Tappe, The Alpina Gstaat, The Chedi
Andermatt, Therme Meran, TVB Alta Badia, Christian Wittig, Claudia Ziegler, Moritz Zimmermann, Walter Zörer
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Lisa Amenda, Beate Hitzler, Albert Leichtfried, Günter Kast, Albert Leichtfried,
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