Schnipp-schnapp, Haare ab! - Nils-Nager-Club

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Schnipp-schnapp, Haare ab! - Nils-Nager-Club
DIE RHEINPFALZ — NR. 18
K I N D E R Z I M M E R : D I E S E I TE M I T D E M B I B E R
SAMSTAG, 21. JANUAR 2012
01_KIND
NILS MEINT
Liebe Kinder!
Laila mag besonders gerne die modernen Zopffrisuren und lässt sich die Haare von Friseurmeisterin Iris Fast
FOTOS (4): SCHMALENBERG
zu einem hübschen Kranz flechten.
Pflaster schützen die Friseurhände vor Scheren-Schnitten und Pieksern.
Hier bekommt Laila die Haarspitzen geschnitten.
Schnipp-schnapp, Haare ab!
Liebe Grüße von eurem
Beim Friseur wird aber nicht nur geschnitten, sondern auch frisiert, rasiert und drangeklebt
VON BRIGITTE SCHMALENBERG
Was ist bloß mit Nessy los? Den ganzen Morgen steht sie schon vorm
Spiegel und bürstet sich ihr Biberfell. Jetzt will sie sich auch noch Farbe drauf sprühen! „Das habe ich bei
Laila gesehen“, gibt sie mir keck zu
verstehen, als ich ihr ein übertriebenes „Oh-la-la“ zurufe. „Die war
kürzlich beim Friseur und hat sich
dort einen tollen Zopf flechten lassen, der dann sogar noch mit Glitzergel verschönert wurde.
„Wenn dir das so gut gefällt“, lacht
Mama Naglinde, „dann geh doch
auch mal zum Friseur. Der kennt bestimmt auch ein paar Tricks, wie
man deinen dicken Biberpelz in
Form bringen kann.“ Gesagt, getan!
Und weil sich Nessy allein nicht so
recht traut, wird sie von ihrer Menschen-Freundin Laila und mir in den
Friseursalon von Iris Fast nach Bad
Bergzabern begleitet.
Die Friseurmeisterin muss über
den außergewöhnlich haarigen Besuch ziemlich lachen und schlägt
uns Biberkindern vor, dass wir uns
erst mal in die Kinderecke setzen,
um den Betrieb ein bisschen zu beobachten, während sich Laila wieder einen so schönen Zopf flechten lässt.
Schon hebt sie das sechsjährige Mädchen auf einen Friseurstuhl mit Kindersitz und bürstet Lailas langen
blonden Haare kräftig durch. „Am
besten wir schneiden auch gleich ein
bisschen die Spitzen“, meint sie mit
WEIT-BLICK
Feuer bei der Feuerwehr
Ausgerechnet bei der Feuerwehr hat
es am Mittwoch in der bayerischen
Stadt Regensburg gebrannt. Und das
kam so: Am Gerätehaus sollten die
Tore repariert werden. Dabei sind einige Funken entstanden, die irgendwie
ins Dach geraten sein müssen. Der
Dachstuhl, also das Holzgestell, auf
dem die Dachziegeln aufliegen, hat
sich entzündet und stand bald ganz in
Flammen, wie die Polizei mitteilte.
Auch wenn der Dachstuhl dabei komplett abgebrannt sei, habe es keine Verletzten gegeben. (dapd)
Gepard ausgebrochen
Im Nürnberger Tiergarten ist vergangene Woche ein Gepard ausgebrochen.
Die gefährliche Raubkatze kletterte
über eine etwa 2,70 Meter hohe Mauer ihres Geheges, das zudem mit einem Elektrodraht gesichert ist. Draußen stürzte sich der Gepard auf ein
vorbeilaufendes Pony, das gerade gemeinsam mit fünf weiteren Tieren ausgeführt wurde. Das Pony schüttelte
den Geparden ab und floh mit leichten
Verletzungen am Bein. Der Zoo wurde
für Besucher gesperrt, der Gepard
schließlich betäubt und in ein sichereres Gehege gebracht. Nun soll die Mauer des Geparden-Geheges erhöht werden. (dapd)
Mit dem elektrischen Haartrimmer werden vor allem Kurzhaarschnitte
in Form gebracht.
Kennerblick, versteckt Laila hinter einem großen Umhang und legt
Kamm und Schere bereit. Erst werden Lailas Haare hoch gesteckt, dann
bündelweise aufgedröselt und die
einzelnen Haarsträhnen glatt gezogen. Die Haarspitzen klemmt die Friseuse nun zwischen die Finger der
linken Hand, während sie mit der
rechten die Schere hält und schneidet. So geht das reihum, bis alle Haarbündel an der Reihe waren. „Kräftige
und lockige Haare schneide ich am
liebsten trocken“, erklärt uns Iris
Fast auf die Frage, warum sie die Haare nicht wäscht. „Dann kann man sehen, wie die Locken fallen.“
Jetzt will Laila aber noch eine Zopffrisur, denn geflochtene Haare sind
momentan ganz modern. Also muss
sie noch mal ruhig halten.
Währenddessen ist die zehnjährige Tabitha auf den Stuhl nebenan geklettert. Sie ist die Tochter der Salonbesitzerin. Sie freut sich immer,
wenn sie für die Friseur-Auszubildende Sabrina Neumann Modell sitzen
darf. Heute bekommt Tabitha eine
rote Strähne aus Kunsthaar eingesetzt. Zuerst werden ihre langen Haare gewaschen, dann geföhnt und mit
einem Glätteisen, das 170 Grad heiß
ist, besonders straff gezogen. Weil in
den Haaren ja keine Nerven sind,
Schau genau
Von wegen: Nachts kann man nichts sehen! Unser Fotograf hat sich diesmal im
Dunkeln auf den Weg gemacht, um ein Rätselbild zu knipsen. In Pirmasens hat
er die evangelische Lutherkirche vor die Linse bekommen und dieses stim-
Tabitha bekommt ihre Haare mit
einer roten Strähne aufgepeppt.
kann man die große Hitze nicht spüren. Jetzt kann die rote Strähne eingesetzt werden. Dafür wird ein kleines
Bündel Haare nach oben gehoben,
um daran beidseitig das Kunsthaarteil einzukleben. Das wächst jetzt
mit dem Naturhaar einfach mit und
sitzt so fest, dass man es ganz normal
waschen, bürsten und frisieren kann.
Die meisten Kunden, so erklärt
uns Iris Fast, machen das aus modischen Gründen nur so zum Spaß in
den knalligsten Farben. Andere, die
nur sehr wenig oder ganz dünne Haare haben, sind froh, dass sie mit diesem Trick ihre eigene Frisur „auffüllen“ oder verlängern können, und las-
–
sen sich viele wertvolle Strähnen aus
Echthaar einkleben. „Nein, nein, vielen Dank“, lache ich abwehrend,
„mein Biberpelz ist schon dick genug.“ Statt zusätzlicher Strähnen
würde ich da einen Kurzhaarschnitt
für das Frühjahr bevorzugen. „Kein
Problem“, meint die Friseuse, „für
dich wäre eine Rasur mit dem elektrischen Haartrimmer gewiss das Beste. Da kann man deinen Pelz quasi
über einen Kamm scheren und alle
Haare exakt gleich lang – besser gesagt: gleich kurz – abrasieren.“
Nessy rümpft die Nase. „So eine
Igelfrisur ist nichts für mich! Ob ich
mir meinen Pelz aber mal rot färben
lassen könnte?“ Doch Iris Fast hält
das für keine gute Idee. Manche Haarfarben, so gibt sie zu bedenken, seien
auch heute noch gesundheitsschädlich. Die künstlichen Farbteilchen,
Pigmente genannt, können giftig für
den Körper sein: „Wer seine Haare
immer rabenschwarz oder krebsrot
färbt, kann davon vielleicht sogar Blasenkrebs bekommen“, gibt sie zu bedenken. Um sich vor den vielen chemischen Stoffen zu schützen, mit denen sie in ihrem Beruf tagtäglich zu
tun haben, arbeiten Friseure immer
mit Handschuhen und Fingerschutz.
Außerdem werden sie in Fachzeitungen dazu ermahnt, Jugendlichen unter 16 Jahren überhaupt keine Haare
zu färben. „Oh, das habe ich nicht gewusst“, staunt Nessy und entscheidet sich dann für ein buntes Glitzergel, das man leicht wieder auswaschen kann.
Schau g nau
e
NILS UNTERWEGS:
Ein Biber mit rotem Pelz! Nessy hat ja
manchmal Ideen. Mal abgesehen davon, dass mir Leute mit ihrer echten
Haarfarbe viel besser gefallen, würde
Nessy mit rotem Fell bestimmt aussehen, wie ein kurzbeiniger Fuchs, dem
ein Bär den schönen Schwanz plattgetreten hat! Aber man muss sich beim
Friseur ja nicht gleich die Haarfarbe
verändern lassen, wie ich bei meinem
Besuch im Haarsalon gelernt habe...
mungsvolle Bild gemacht. Wenn ihr genau hinschaut, entdeckt ihr sicher die
sechs Fehler, die er ins rechte Foto eingebaut hat. Die Auflösung findet ihr wie
FOTOS: VIEW
immer im Anzeigenteil der heutigen RHEINFPALZ–Ausgabe.
Nils Nager
LACH DICH SCHLAPP!
Lina geht mit ihrer großen Schwester
Pia in den Zoo. Staunend steht sie im
Raubtierhaus und betrachtet eine
der großen Katzen. Plötzlich fragt
Lina ihre große Schwester: „Wenn
der Löwe sprechen könnte – was
würde der jetzt wohl sagen?“ Antwortet Pia: „Ganz einfach! Er würde zu
dir gucken und sagen: Ich bin ein
Tiger!“
NILS NAGERS
SC HMÖKE RT IPP
Verblüffende
Kunstwerke
Das ist ja so eine
Sache mit Kinderbüchern: Auf
der einen Seite
werden wirklich
ganz tolle Bücher speziell für
uns junge Leser
gemacht. Auf der anderen Seite finde
ich es immer wieder spannend, auch
mal ins Bücherregal meiner Eltern zu
schauen. Denn vor allem bei den Sachbüchern, den Bildbänden und Lexika
finde ich dort immer wieder sehr interessante Sachen. Natürlich verstehe
ich von den schwierigen Texten nicht
alle Einzelheiten, aber was es da alles
an Bildern zu entdecken gibt, ist
schon überwältigend! Gerade habe
ich aus Papa Nagberts Schrank ein
ganz neues Buch stibitzt – ein Pop-UpBuch mit Werken des Künstlers M.C.
Escher. Das ist der, der vor allem mit
verblüffenden Labyrinthen und Verwandlungsbildern berühmt geworden
ist. Zum Beispiel mit dem Bild eines
Gebäudes, in dem Wasserrinnen das
Wasser scheinbar nach oben zu einem Wasserfall führen. In diesem
Buch springen einem diese ohnehin
schon räumlich wirkenden Bilder tatsächlich regelrecht als Ausklapp-Elemente entgegen. Ich war natürlich
ganz vorsichtig beim Blättern, damit
die Papierkunstwerke in dem wertvollen Buch bloß nicht zerfleddern und
Papa mir am Ende verbietet, in seinen
Büchern zu stöbern! (tst)
EINFACH
TIERISCH!
LESEZEICHEN
Courtney Watson McCarthy:
„M.C. Escher Pop-Up“;
Knesebeck Verlag, München;
16 Seiten; 29,95 Euro.
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