IfHS Interessengemeinschaft für

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Interessengemeinschaft für
Hilfesuchende und Suchtkranke
Thüringen e. V.
Geschäftsstelle:
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IfHS Thüringen e. V.
KoWo-Haus der Vereine
Johannesstr. 2, 2.OG
99084 Erfurt
Tel.: 0361 / 51 87 66-20 bis 22
Mobil: 0152 / 21 45 65 37
Email: [email protected]
Homepage: www.IfHS-online.de
Sucht-Selbsthilfegruppe “SAL“
Mobil: 0152 / 21 45 65 37
Email: [email protected]
Selbsthilfegruppen „Outgame“ (I,II)
Mobil: 0163 / 63 23 380
Email: [email protected]
VR 25 84, AG Erfurt
St.: 151/141/12744, FA Erfurt
Datum:
St.: 151/141/12744, FA Erfurt
September 2011
World of Warcraft & Co – Gefahren des Onlinerollenspiels
Auswertung und Feedback
zum Referat beim Jenaer Suchtpräventionstag am 25.08.2011
(gefunden auf www.IfHS-online.de)
I.
Danksagung und kleine Statistik
Seite 2
II.
Eure Fragen, unsere Antworten!
Seite 2
III.
Was fandet Ihr gut?
Seite 9
IV.
Was hat Euch nicht gefallen?
Seite 11
„ ein Zuhause schaffen durch Hilfe zur Selbsthilfe – der Mensch ist Mittelpunkt “
Pax-Bank, Erfurt
Kto: 50 01 83 40 12 Blz: 37 06 01 93
Suchtselbsthilfegruppe „SAL“ bei Pax-Bank, Erfurt
Kto: 50 01 83 40 39 Blz: 37 06 01 93
„Spendenkonto“ bei Pax-Bank, Erfurt
Kto: 50 01 83 40 20
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Selbsthilfegruppen „Outgame“ bei Pax-Bank, Erfurt
Kto: 50 01 83 40 47
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I. Danksagung und kleine Statistik
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmern für das uns entgegengebrachte Interesse am Referat und Eure Aufmerksamkeit. Wir wissen, dass das Thema nicht Jeden von
Euch gleichermaßen interessiert hat und finden es toll, dass Ihr Euch trotzdem ruhig verhalten und dadurch den Vortrag für uns sehr angenehm gemacht habt.
Teilgenommen haben insgesamt 96 Schüler in zwei Durchgängen. Hiervon haben 29 der
Teilnehmer Fragen an uns gehabt. 59 Teilnehmer haben uns eine Rückmeldung darüber
gegeben, was sie gut fanden und/oder was ihnen nicht gefallen hat. Hierfür habt vielen
Dank. Auch für die Hinweise und Verbesserungsvorschläge der Lehrkräfte bedanken wir
uns sehr.
Durch Eure Rückmeldungen können wir in Zukunft unsere Veranstaltungen so gestalten,
dass sie für Euch interessanter werden.
Nachfolgend bemühen wir uns die von Euch gestellten Fragen zu beantworten und geben
Euch die Rückmeldungen der anderen Teilnehmer weiter.
Vielleicht möchtet Ihr unsere Auswertung ja auch nutzen, um Euch mit Euren Eltern über
unseren Vortrag zu unterhalten und schaut sie mit Ihnen gemeinsam durch.
II. Eure Fragen, unsere Antworten!
Warum ist „Computersucht“ so gefährlich? / Kann man schnell abhängig werden?
„Computersucht“ wird öffentlich stark diskutiert, ist bisher aber noch nicht als Krankheit anerkannt. Es gibt aber immer mehr Menschen, für die Computerspiele und das Internet interessanter werden als ihr echtes Leben. Das führt dazu, dass sie sich selbst
und andere immer mehr vernachlässigen. Unserer Meinung nach braucht ein Mensch
z.B. ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und echte soziale Kontakte
wie Freunde und Familie um glücklich zu sein und gesund zu bleiben.
Nicht jeder, der Onlinerollen- oder Browserspiele spielt wird auch davon abhängig
oder entwickelt ein problematisches Spielverhalten. Ein gewisses Risiko besteht aber.
Wie schnell sich Abhängigkeitssymptome entwickeln kommt auch sehr auf den Spieler
und sein Spielverhalten an.
„ ein Zuhause schaffen durch Hilfe zur Selbsthilfe – der Mensch ist Mittelpunkt “
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Kto: 50 01 83 40 12 Blz: 37 06 01 93
Suchtselbsthilfegruppe „SAL“ bei Pax-Bank, Erfurt
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„Spendenkonto“ bei Pax-Bank, Erfurt
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Kann jeder spielsüchtig werden? / Trifft das auch bei Rentnern zu? / Dürfen ehemalige
Zocker wieder spielen?
Ein gewisses Risiko besteht für jeden Spieler. Unserer Erfahrung nach ist das höher bei
Menschen, die keine festen Tagesstrukturen haben. Auch Unzufriedenheit mit sich und
seinem echten Leben wie z.B. häufig in der Pubertät oder durch Arbeitslosigkeit können
den Rückzug in eine virtuelle Welt fördern. Zwar schützt auch ein geregelter Arbeitsalltag nicht vor einem problematischen Spielverhalten, oft fängt das Spielen aber aus Langeweile heraus an.
Die meisten heutigen Rentner beschäftigen sich wahrscheinlich nicht mehr mit solchen
Spielen. Dies kann bei den jetzt mit den Spielen aufwachsenden Generationen aber anders sein.
Die Frage, ob ehemalige Zocker wieder spielen dürfen, möchten wir nicht mit ja beantworten. Ab einem gewissen Alter kann man es ihnen nicht mehr verbieten. Die Gefahr
in alte Spielmuster zurückzufallen ist bei jemandem, der ein problematisches Spielverhalten entwickelt hat aber sehr groß. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das sein ganzes Leben so sein und diesem Risiko sollte er sich bewusst sein.
Gilt das nur für Onlinerollenspiele (die Suchtprobleme) oder für jedes Spiel?/ Wie ist
das bei „Goalunited“ mit Sucht?
Das Risiko einer Abhängigkeitswirkung ist unserer Meinung nach für fast jedes Spiel
gegeben, fällt aber unterschiedlich hoch aus. Spieler, die sehr viel Freizeit mit dem
Computerspielen verbringen gibt es schon so lange wie Computerspiele selbst. Oftmals
lässt der Reiz des Spiels aber auch wieder nach, z.B. wenn man es ein bis zweimal
durchgespielt hat oder meint alles zu kennen. Für uns machen gerade ein endloser
Spielverlauf, ständige Weiterentwicklung und die Kommunikation mit echten anderen
Menschen (soziales Netzwerk) das Spiel dauerhaft interessant. Diese für Onlinerollenspiele typischen Elemente machen neben laufender Verfügbarkeit das Risiko einer Abhängigkeitswirkung bei solchen Spielen besonders hoch.
„Goalunited“ kenne ich aus eigener Spielerfahrung nicht. Es ist ein Browserspiel, bei
dem der Spieler in die Rolle eines Fußballmanagers schlüpft. Der Betreiber wirbt mit
einfacher Bedienbarkeit und hunderttausenden Spielern weltweit. Pokal- und Ligaspiele
finden regelmäßig, aber nicht immer und zu jeder Zeit statt. Ich könnte mir vorstellen,
dass das Spiel zwischendrin seinen Anreiz verliert, wenn man sein Training und seine
Transfers abgeschlossen hat. Das Spiel hat daher meiner Einschätzung nach ein geringeres „Suchtpotential“ als z.B. WoW. „Goalunited“ wird als kostenlos beworben, wird
neben Werbung aber durch kostenpflichtige Premiumaccounts und in der 2011er
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Version auch durch den Kauf von spielerischen Vorteilen finanziert. Wenn Ihr ein kostenloses Browserspiel spielen wollt, dann überlegt Euch den Kauf solcher Zusatzpakete
gut. Passt hier bitte auf, da das schnell teuer werden kann, wenn man die einzelnen
Kosten zusammenzählt.
Sind kostenlose Spiele wirklich kostenlos? / Gibt es weitere kostenlose Spiele?
Bei kostenlosen Onlinerollenspielen und Browsergames ist das Spiel selbst meist kostenlos. Für besondere und für die kostenlos Spielenden nicht erreichbare Inhalte muss
der Spieler aber häufig bezahlen. Meistens muss er, um alle Spielinhalte nutzen zu können einen Premiumaccount oder eine bestimmte Spielwährung wie z.B. Edelsteine kaufen. Hierfür bekommt er dann bessere Rüstungen zur Verfügung gestellt oder kann
mehr machen. Doch VORSICHT beim Kauf solcher Zusatzpakete! Im ersten Moment
erscheinen die Preise sehr gering. Zählt man diese aber am Ende des Monats zusammen, kann es schnell sehr teuer geworden sein…
Der Markt der „kostenlosen“ Spiele boomt. Viele von ihnen werden im Fernsehen tagtäglich beworben und es kommen ständig neue dazu. Oftmals beginnen die Spieler ein
als kostenlos beworbenes Spiel und sind recht schnell nicht mehr mit den kostenlosen
Inhalten zufrieden. Und so beginnen sie, Zusatzpakete zu kaufen…
Wie lang gibt es das? / Wer hat es erfunden?
Der älteste mir bekannte Vorläufer eines typischen Rollenspiels stammt aus dem Jahr
1934. Die ersten Rollenspiele wurden im Wohnzimmer mit Stift und Papier gespielt. Die
Spieler setzten sich zusammen und dachten sich eine Fantasiewelt aus. Jeder Spieler
schlüpfte in die Rolle einer Fantasiefigur, während einer von ihnen (Spielleiter) das
Spiel leitete. Seinen Durchbruch feierte das Rollenspiel mit „Dungeons & Dragons“ in
den USA Anfang der 70er Jahre. In Deutschland war das Rollenspiel „Das schwarze
Auge“ ab Mitte der 80er Jahre sehr beliebt.
Das erste Onlinerollenspiel mit dem Namen MUD (Multi User Dungeon) wurde von
zwei englischen Studenten im Oktober 1978 programmiert. Das erste Massenmehrspieleronlinerollenspiel (MMORPG) wurde Ende der 90er Jahre veröffentlicht. Der Spieldesigner Richard Garriott nannte es „Ultima Online“. Das bisher erfolgreichste
MMORPG ist „World of Warcraft“. Das Spiel stammt vom US-amerikanischen
Spielehersteller Blizzard Entertainment und wurde 2004 in den USA veröffentlicht. In
Deutschland ging WoW im Februar 2005 online.
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Warum gibt es solche Spiele?
Eine Antwort auf diese Frage ist schwer. Meinen Informationen nach spielte der Erfinder des ersten Massenmehrspieleronlinerollenspiels selbst das Rollenspiel „Dungeons
& Dragons“. Er wollte mithilfe der neuen Möglichkeiten von Computer und Internet
etwas Neues schaffen, das viele Menschen begeistert.
Durch die Verbesserung der Technik werden immer neue Sachen möglich. Schon immer
wollten Menschen bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gehen und weiter. Meiner
Meinung nach wird unsere Welt auch immer aufgeklärter, sodass kaum Raum für die
eigene Fantasie bleibt. Ein Kind wächst häufig mit Märchen und einer für es nicht immer erklärbaren Welt auf. Computerspiele geben dem Spieler ein Stück dieses kindlichen Glaubens zurück. Nicht alles muss dort wissenschaftlich erklärbar sein. Ich glaube, die ersten Spieledesigner wie z.B. Richard Garriott (Ultima) wollten sich ein Stück
der Märchen aus ihrer Kindheit zurückholen und etwas Fantastisches schaffen. Die
Überflutung heute mit solchen Spielen erklärt sich mir aber nur so, dass sich damit viel
Geld verdienen lässt.
Warum gibt es solche Chats in den Spielen?
Die Möglichkeit zum Chatten unterstützt den Charakter eines Massenmehrspieleronlinespiels und stellt einen wesentlichen Unterschied zu anderen Computerspielen dar.
Gerade die Unterhaltung mit echten Menschen über Chats unterstützt die Bindung des
Spielers an sein Spiel.
Warum läuft das Spiel weiter, wenn ich mich auslogge? / Was passiert mit meinem
Avatar?
Im Massenmehrspieleronlinerollenspiel spielen mehrere tausend Spieler gleichzeitig als
Teil einer virtuellen Spielwelt. Loggt sich ein Spieler aus, muss das Spiel weitergehen,
sonst würden alle Spieler nicht mehr weiterspielen können. Der Avatar verlässt beim
Ausloggen die Spielwelt und kehrt in sie zurück, wenn der Spieler wieder online geht,
das heißt sich wieder ins Spiel einloggt.
Gibt es eine Altersbeschränkung? / Warum sind Spiele manchmal nur für Erwachsene?
World of Warcraft ist, wie auch seine Erweiterungen ab 12 Jahren freigegeben. Spiele
mit der Altersfreigabe ab 12 Jahren sind meist schon kampfbetonter als ab 6 Jahren
freigegebene überwiegend familienfreundliche Spiele.
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Ab 16 Jahren freigegebene Spiele haben deutlich Gewalt zum Inhalt. Gewalthandlungen
sind nach dem Jugendschutzgesetz jugendgefährdende Inhalte. Eine Altersfreigabe soll
dafür sorgen, dass Jugendliche frei von solchen negativen Einflüssen aufwachsen können und später selbst entscheiden, was sie spielen oder anschauen wollen.
Haben Sie „World of Warcraft“ gespielt? / Haben Sie auch noch andere Spiele gespielt?
/ Wie lange haben Sie gespielt?
Ich habe World of Warcraft über knapp drei Jahre gespielt. Neben World of Warcraft
(meist während der Wartungsarbeiten) habe ich auch Runes of Magic gespielt und verschiedene kostenpflichtige und kostenlose Massenmehrspieleronlinerollenspiele ausprobiert. Dazu kamen verschiedene Browser- und Facebookspiele bis Ende 2009. Seitdem spiele ich nicht mehr.
Warum haben Sie „World of Warcraft“ gespielt? / Wie lange am Tag haben Sie gespielt?
Angefangen habe ich aus Langeweile. Das stimmt aber nur teilweise. Ich habe gerade
mein Studium begonnen und den Anfang gut gepackt. Aber ich habe mich schwer damit
getan Anschluss zu finden, meine Schulfreunde waren in ganz Deutschland verteilt und
ich kannte niemanden. Abends war ich häufig in Bars und Kneipen unterwegs und anstatt etwas Vernünftiges mit meiner Freizeit anzustellen, habe ich mir als Hobby World
of Warcraft ausgesucht. Die Grafik und das Mehrspielersystem haben mich fasziniert,
genau wie die vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Langeweile war vertrieben und die
Zeit ging sehr schnell um. Später als mein Studium schwerer wurde und die Probleme
in meinem echten Leben zunahmen, flüchtete ich mich ins WoW und alles schien während des Spiels wie weggeblasen.
Zu diesem Zeitpunkt spielte ich schon manche Tage und oft die Nächte durch und war
den überwiegenden Teil des Tages in Gedanken beim Spiel. Im Durchschnitt spielte ich
täglich zwischen 8-10 Stunden (in der Woche weniger, am Wochenende mehr).
Warum haben Sie aufgehört zu spielen? / Waren Sie süchtig? / Hatten Sie Entzugserscheinungen?
Ich spielte viel, schlief wenig und schlecht und hatte keine anderen Interessen mehr.
Außer World of Warcraft gab es für mich nicht mehr viel. Die Probleme in meinem echten Leben waren zwar während des Spiels für mich nicht da. War das Spiel mal aus,
kamen sie aber zurück. Zum Leben braucht man Zeit und die hatte ich während meiner
Zockerzeit nicht mehr. Versuche weniger zu spielen brachten keinen Erfolg, da ich auch
die übrige Zeit in Gedanken beim Spiel war und mich nicht konzentrieren konnte.
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Alle euch vorgestellten Hinweise auf problematisches Spielverhalten kenne ich auch
von mir selbst. Der Entzug äußerte sich bei mir in starken Einschlafproblemen und innerer Unruhe. Manchmal bin ich auch heute noch sehr aufgeregt, wenn eine
Spielewerbung im Fernsehen läuft.
Wie sind Sie von der Sucht weggekommen? / Sind Sie bisher rückfällig geworden?/
Wie haben Ihre Eltern darauf reagiert, als sie es (das Spielproblem) mitbekamen?
Ich habe mir eingestanden, dass ich ein Spielproblem hab. Das war sehr schwer für
mich zuzugeben, weil ich Angst hatte, nie wieder spielen zu dürfen. Danach ging ich regelmäßig in die SiT-Beratungsstelle, wo man sich Zeit für mich nahm. Gemeinsam mit
meiner Beraterin stellte ich meinen Tagesablauf um, suchte mir Alternativen zum Spielen und bearbeitete die Probleme in meinem echten Leben.
Probleme gehören, so glaube ich, zum Leben dazu. Ich kenne zumindest keinen Menschen, der keine Probleme hat. Früher habe ich mich ins WoW geflüchtet. Heute bin ich
darum bemüht, mich meinen Problemen zu stellen und Lösungen dafür zu finden. Das
ist fast nie einfach und ich habe auch Rückschläge gehabt. Noch immer kommt mir in
besonders schwierigen Situationen der Gedanke „Ich könnt ja einfach spielen und den
ganzen Mist vergessen…“. Auch das habe ich schon getan. Zwar bin ich nicht mit
WoW, rückfällig geworden, habe aber dann 16 Stunden vor einem anderen Browserspiel gehockt. An den Problemen änderte das jedoch gar nichts. Das Wegschieben
macht es nicht besser, eher wird es schlimmer.
Meine Eltern haben mein Spielverhalten nicht direkt mitbekommen. Ich habe schon immer sehr gern und sehr viel Computer gespielt. Aber mit World of Warcraft habe ich
erst während meines Studiums angefangen. Ich wohne nicht mehr Zuhause. Meine Eltern merkten zwar, dass ich mich irgendwie verändert habe (z.B. kam ich seltener nach
Hause zu Besuch, war genervt am Telefon oder manchmal nicht erreichbar). Erklären
konnten sie sich das aber nicht und dachten, es hinge mit dem Stress im Studium zusammen. Als ich mir das Problem selbst eingestanden hatte, bin ich auch zu meinen Eltern gegangen. Sie unterstützen mich seitdem sehr und sind froh, dass es mir wieder
besser geht.
Seit wann machen Sie solche Vorträge?
Aufklärungsarbeit leistet der IfHS Thüringen e.V. schon seit seiner Gründung 2010.
Auch ich habe schon mehrere Gespräche zu verschiedenen Themen mit Jugendlichen
geführt. Einen Vortrag vor 50 Teilnehmern und zu diesem Thema haben wir mit Euch
das erste Mal machen dürfen.
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Warum sind solche Spiele so teuer? / Warum sind Extras so teuer?
Die Spiele werden ständig weiterentwickelt, der Betrieb der Spielserver kostet das Unternehmen Geld und es werden viele Leute bezahlt, die sich um die Bereitstellung der
Spielwelten kümmern. Diese Kosten bezahlt der Betreiber des Spiels durch einen Teil
der monatlich vom Spieler bezahlten Gebühren.
In kostenlosen Onlinerollen- und Browserspielen wird der Betrieb durch die von einigen Spielern gekauften Extras bezahlt. Jedes Unternehmen möchte außer der Bezahlung
seiner Kosten auch Gewinne machen und legt nach diesen Maßstäben seine Preise fest.
Wieso wurde uns das Spiel erklärt? / Was hat das (diese Spielvorstellung) mit Suchtproblemen zu tun?
Wir möchten keine Werbung für Spiele machen. Unserer Meinung nach gibt es auch
genug Werbung dafür, sodass viele von Euch irgendwann auf die Spiele stoßen werden.
Durch unsere Erklärung möchten wir Euch einen Eindruck vom Spiel vermitteln. Ihr
sollt Euch vorstellen können, wovon wir sprechen. Die virtuelle Welt mit Ihrer Grafik
und den Gestaltungsmöglichkeiten ist etwas, was das Spiel für den Spieler interessant
macht. Wer sich dazu entscheidet solche Spiele zu spielen, geht damit auch ein Risiko
ein. Wir hoffen, dass Ihr dadurch bewusster mit solchen Spielen umgeht und besser auf
Euch achtet.
Ich suche das Rollenspiel „Fable: The Lost Chapters“. Wo finde ich dieses und ähnliche
Spiele?
Habt bitte Verständnis dafür, dass wir hier keine Werbung machen, indem wir Euch
ähnliche Spieltitel nennen oder sagen, wo es diese zu kaufen gibt. Wir bemühen uns
Euch genug Inhalt zu vermitteln, damit Ihr Euch ein Bild machen und unseren Ausführungen zu den vorgestellten Gefahren folgen könnt. Es ist aber nicht unsere Absicht,
jemanden zum Spielen zu animieren oder den Zugang zu erleichtern.
Was ist eine „Quest“?
Quest nennt man in einem Computerspiel eine von einem computergesteuerten Auftraggeber erteilte Aufgabe, für deren Erfüllung der Spieler eine Belohnung bekommt.
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Mir machen andere Sachen als Computer, DS, Fernsehen keinen Spaß mehr, was kann
ich tun?
Du könntest mit deinen Eltern darüber sprechen, wie es Dir geht. Für den Anfang wäre
es gut, bewusst weniger Freizeit für Fernsehen, Computer und DS-Spielen zu nutzen.
Suche nach anderen Aktivitäten, für die Du Dich interessieren könntest und probiere Sie
aus. Gib Ihnen eine Chance, auch wenn Sie anfangs langweilig sein sollten. Dein Körper und dein Kopf müssen sich vielleicht erst daran gewöhnen, bevor es Dir wieder
richtig Spaß macht. Das kann aber recht schnell gehen, wenn du dich weniger durch
Computer, DS und Fernsehen beschäftigen lässt.
Scheu Dich nicht davor, deine Eltern darauf anzusprechen. Vielleicht findet Ihr ja auch
ein Hobby, was Ihr gemeinsam machen könnt, z.B. ein bis zweimal wöchentlich einen
Gesellschaftsspieleabend. Gerne stehen auch wir zu einem persönlichen Gespräch bereit.
Woher bekommt man einen solchen grünen Laserpointer? / Wie viel kostet er?
Den grünen Laserpointer habe ich mir für solche Präsentationen und als Souvenir aus
meinem Sommerurlaub im Ausland mitgebracht. Er hat knapp 20,-€ gekostet.
III.
Was fandet Ihr gut?
„Ich fande die Bilder gut...“
„ich finde gut: das ich auch bilder von den Spiel selbst gesehen habe“
„alles war gut am besten die Bilder von WOW“
„Mir hat alles gefallen. Besonderst gut - die veranschaulichung durch Bilder und Diagramme. Es war sehr interresant und der Mann hat sehr deutlich und verständlich gesprochen“
„Das gute war, dass man auch Bilder von dem Spiel zeigen konnte,...“
„Ich fand gut, wie man uns das alles erklärt hat, mit richtigen Bildern aus dem Spiel. Ich
fand gut, dass jemand seine eigenen Erfahrungen vorgetragen hat.“
„Sehr gut, wegen der Internetseiten für Hilfe wenn man Probleme hat.“
„ich fande es gut.“
„Das ich jetzt so viel weiß“
„Das ich so viel gelernt habe über onlinerollenspiele. Das ich jetzt über die gefahren bescheid weiß.“
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- Seite 10 „Mir hat gefallen das sie das schön erklärt haben und es war interessant!“
„Mir hat alles gefallen.“
„Ich fand den ganzen Vortrag sehr gut weil, ich mich für soetwas interressiere“
„Es war sehr interessant gestaltet“
„die Symtome über die Spielsüchte.“
„gut: was passiert wenn man das Spiel Spielt und dagegen tun kann. Es war ganz
interesant“
„gut und interresant“
„Interesant“
„Gut: Das es dafür hilfen gibt.“
„Der Vortrag war interesant.“
„Schön, interresant …“
„Ich fand gut das man möglichkeiten hat sich alles mal angucken zu dürfen.“
„ich fande es gut!“
„Die Vorträge waren sehr informativ. Ich habe das Gefühl etwas darüber Gelernt zu haben. Nicht nur darüber das Sucht schlecht sondern auch wo man hilfe bekommt.“
„Es war ein sehr interresantes Thema, deswegen war es schön zuzuhören.“
„schön…“
„Gut finde ich das man uns alles genau erklärt hat!“
„fand gut die vielen Informationen u. interessante Themen“
„gut: das ihr das macht und wir aufgeklärt werden“
„Gut: Das Hilfen gegen Sucht angezeigt wurden“
„es war alles sehr schön und lustig auch wen es ein wichtiges und ernstes Thema ist!“
„ich fands ganz gut wie er alles vorgestellt hat und es erklärte, zwar manchmal etwas
zögerlich aber OK.“
„einfach toll“
„der Redner hatte selbst Erfahrung mit dem Thema super gemacht!“
„Mir hat sehr gut gefallen, das man die Kosten erwähnt hat. Alles wurde gut erklärt!“
„Es war sehr informativ!“
„gut erklärt!“
Ich finde es gut, das sie aus eigener Erfahrung sprechen. … Die Skizze finde ich gut.“
„Er wusste viel zu den Spielen. Das war sehr gut“
„Sie haben das Spiel gut erklärt.“
„Der Vortrag war gut, sie haben alles gesagt was man wissen muss. Danke“
„Ich find es gut, dass alles mit einem Laserpointer noch gezeigt und erklärt wurde.“
„es war sehr interessant.“
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- Seite 11 „Die Atmosphäre des Spiels“
„Alles interesant, Sie haben das sehr sehr gut erklärt“
„JA!“
„…Ich fand die vielen Bilder gut so konnte ichs mir besser vorstellen. Ich fands gut das
uns das jemand vorgestellt hat der da eigene Erfahrung hat.“
„Gut: Vortrag: World of Warcraft und co. – Onlinerollenspiele und deren Gefahren.
Nicht gut: Medizinischer Vortrag“
„Ich finde gut wie das erklärt wird…“
„Die Aufklärung über Computerspiele“
IV.
Was hat Euch nicht gefallen?
„… Die Schrift nicht“
„n. Gut: Das man das meistens nicht mitkriegt“
„Sie klingen wie ein Verkeufer“
„nicht gefallen: zu viel über das Spiel gesagt als über die Gefahren. Er hat sehr viel über
das 1 Spiel geredet nicht noch über andere.“
„… aber das blöde war, dass es nur dieses 1 Spiel war. Man hätte auch andere Spiele
zeigen können. Die Gefahren wurden eben nicht so genau gesagt“
„Kritik: zu viele Fachbegriffe --> unverständlichkeit“
„… Nach einiger Zeit worde es aber Langweilig!!! Weil es immer lauter worde“
„Mir fällt nichts ein!“
„Es gab nichts was ich nicht schön fande.“
„Der Vortrag war gut, nur ein bisschen lang!“
„gut: medizinischer Vortrag. Langweilig: alles über die Computerspiele mit der erklärung.“
„schlecht: das es so lange dauert“
„Ich finde es nicht gut, das sie die meiste Zeit abgelesen haben.“
„ermutigung zum Spielen ist nicht gut!“
„zu viele Sätze, sehr unübersichtlich“
„nichts“
„Ich fand nicht gut das diese 1. Spielvorstellung wie Werbung war. …“
„… Ich finde nix schlecht“
Vielen Dank für Euer Interesse!
Euer IfHS-Team
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Kto: 50 01 83 40 12 Blz: 37 06 01 93
Suchtselbsthilfegruppe „SAL“ bei Pax-Bank, Erfurt
Kto: 50 01 83 40 39 Blz: 37 06 01 93
„Spendenkonto“ bei Pax-Bank, Erfurt
Kto: 50 01 83 40 20
Blz: 37 06 01 93
Selbsthilfegruppen „Outgame“ bei Pax-Bank, Erfurt
Kto: 50 01 83 40 47
Blz: 37 06 01 93