Newsletter 2/2015

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Newsletter 2/2015
Newsletter Emmi/ZMP 2/2015
Rückvergütung Emmi Erfolg
Editorial
Liebe Bäuerinnen und Bauern
Pirmin Furrer
Geschäftsführer ZMP
Impressum
Redaktion Newsletter –
Rückvergütung
Emmi Erfolg
Genossenschaft
Zentralschweizer
Milchproduzenten ZMP
Friedentalstrasse 43
CH-6002 Luzern
Tel. 041 429 39 00
Fax 041 429 39 01
E-Mail [email protected]
www.zmp.ch
Gestaltung und Druck
Brunner AG,
Druck und Medien, Kriens
geschäft zurückzuführen. Dies zeigt, dass Emmi
mit ihrer gewählten Strategie (Umsatz 50 Prozent
Inland / 50 Prozent Ausland) auf dem richtigen Weg
und dadurch auch breiter abgestützt und weniger
«verletzlich» ist.
Die Auswirkungen der Frankenstärke haben einige
Schweizer Firmen, welche auf den Export angewiesen Für die Zentralschweizer Milchproduzenten ist es sehr
sind, zum Handeln gezwungen. Arbeitszeiten wurden wichtig, dass Emmi im Heimmarkt Schweiz, aber auch
erhöht, Kurzarbeit eingeführt oder Stellen abgebaut auf den internationalen Milchmärkten gut wirtschaftet.
Eine erfolgreiche Emmi gibt nicht nur
beziehungsweise Produktionsverlagerungen ins Ausland vorgenom- Emmi ist mit gewählter Strategie Sicherheit bezüglich Milchprodukmen. Der Schweizer Detailhandel hat
tion und Absatz, sondern die Mitglieauf dem richtigen Weg!
der ZMP profitieren direkt mit der
im 1. Halbjahr 2015 zwei Prozent verloren. Aufgrund des Einkauftourismus schätzt die Rückvergütung Emmi Erfolg. Neu erfolgte anfangs Juni
Schweizer Lebensmittelbranche für 2015 einen Umsatz- 2015 die Rückvergütung auf der gesamten Milchmenabfluss von CHF 2,8 Mrd. Der Schweizer Milchpreis ge. Damit erhielt ein durchschnittlicher ZMP-Betrieb
hängt von der internationalen Entwicklung ab. Die CHF 1210.–. Insgesamt wurde eine Summe von CHF
Lage auf den internationalen Milchmärkten hat sich 3,668 Mio. an die Mitglieder ausbezahlt. Zusätzlich
noch nicht beruhigt. In Europa ist die Marktsituation haben unsere Mitglieder im April 2015 einen Warensehr schwierig.
korb erhalten und für das Milchproduzentenfest wird
von der Emmi Dividende jährlich pro Mitglied ein kleiAuch Emmi hat diesen rauen Wind im 1. Halbjahr 2015 ner Betrag in einen «Topf» einbezahlt. Im Herbst 2015
zu spüren bekommen, vor allem auf dem Schweizer finden zum ersten Mal die Milchproduzentenfeste in
Absatzmarkt und im Käseexport nach Europa. Trotz- den Regionen statt. Diese Veranstaltungen sind ein
dem ist der Umsatz von Emmi im 1. Halbjahr 2015 weni- guter Ort für den Austausch und Gespräche unter
ger stark zurückgegangen als wegen der Frankenstärke Berufskolleginnen und -kollegen – in schwierigen Zeiund der schwierigen internationalen Marktlage ten eine besonders wertvolle Plattform.
befürchtet. Hinter diesem Ergebnis
steckt ein sehr hohes Engagement
der Führungscrew und der Mitarbeitenden von Emmi im In- und Ausland.
Ob eine Strategie die richtige ist, zeigt
sich erst, wenn der Wind am Markt
rauer bläst. Der Verkauf von ausländischen Firmen mit unbefriedigender
Profitabilität in den vergangenen
zwei Jahren, die wegen der Frankenstärke eingeleiteten Effizienz- und
Kostensparprogramme von Emmi
zahlen sich aus. Die Ertragsverbesserungen sind primär auf das Ausland-
Die Eintrittstickets für das Milchproduzentenfest erhalten die angemeldeten
Mitglieder ZMP anfangs September 2015.
Ein beachtliches Resultat
dank harter Arbeit
r
b
r
s
-
Urs Riedener, Ihr Kommentar zum Ergebnis?
Wir hielten die Umsatzeinbussen in Grenzen, das ist
erfreulich. Wenn man die Akquisitionseffekte und die
Währungsdifferenzen ausblendet, weisen wir einen relativ bescheidenen Rückgang von 1,7 Prozent aus. Beim
Gewinn haben uns die ausländischen Gesellschaften
geholfen. Sie verbesserten ihre Erträge, besonders bei
den lokal hergestellten Produkten, deutlich.
r
e
n
.
l
Wie entwickelte sich das Schweizer Geschäft?
Der Rückgang von 3,0 Prozent ist die Folge der höheren
Käseimporte und des Preiskampfs im Industriegeschäft.
Auch im Detailhandel waren die Preise unter Druck. So
blieben beim Mozzarella die Mengen zwar stabil, die Preise gingen jedoch zurück. Ein Erfolg waren Jogurtpur,
Caffè Latte und YoQua, das proteinreiche neue Jogurt.
Urs Riedener,
CEO Emmi
fähigkeit zu erhalten, das schätzen wir sehr. Hauptgründe
waren jedoch die verbesserte Profitabilität in unseren
ausländischen Betrieben – auch dank der international
ausgeweiteten Effizienzprogramme. Zudem setzten wir
die Preiserhöhungen im Ausland um. Der dritte wichtige
Grund war das strikte Sparprogramm, zu dem wir uns in
allen Emmi Betrieben verpflichteten. Alle Mitarbeitenden
haben angepackt und erneut bewiesen, dass wir intern
jeden Franken zweimal drehen und sparen können.
Ich bin sehr zufrieden, dass uns dies gelang, ohne dass wir
in grossem Stil Schweizer Lieferanten durch ausländische
ausgetauscht und systematisch Arbeitsplätze ins Ausland
verlagert haben. Darin unterscheiden wir uns von diversen Industriefirmen in unserem Land.
Weshalb sinkt der Milchpreis trotz der guten Erträge?
Und die Umsätze im Ausland?
Der weltweite Milchmarkt ist leider in einer schlechten
Im Geschäftsbereich Americas, zu dem die USA, Kanada, Verfassung. Der aktuelle durchschnittliche Milchpreis
Tunesien, Chile, Spanien und Frankbeläuft sich in Deutschland auf etwa 30
reich gehören, machen wir wenig Emmi hat jeden Franken zweimal Rappen. Die Verarbeiter und der HanUmsatz in Euro. Deshalb konnten wir
del sind sich der Herausforderungen
gedreht, bevor er ausgegeben
wachsen, besonders in den USA (Exporder Milchproduzenten sehr bewusst.
wurde!
te aus der Schweiz und lokal hergestellDeshalb haben sie die Auswirkungen
te Käse) und in Tunesien (Milch und Desserts). In Spanien des schlechten Marktes zu einem Teil selbst getragen. Ein
hat das laktosefreie Segment von Kaiku und Caffè Latte, zu grosser Abstand führt jedoch zu steigenden Importen,
produziert in Ostermundigen, zugelegt. Im Geschäftsbe- höherem Einkaufstourismus und mehr C-Milch. So sind
reich Europa verzeichneten wir einen deutlichen die Exportumsätze im Vergleich mit dem Vorjahr bei
Umsatzrückgang in Italien durch den Verkauf von Emmi um gut 10 Prozent zurückgegangen. Ein höherer
Trentinalatte und Einbussen beim Emmentaler AOP. Milchpreis kann sich nur über bessere MarktbedingunDavon abgesehen blieb der Umsatzrückgang erträg- gen realisieren, wie dies 2014 lange der Fall war.
lich. Geholfen hat uns dabei Grossbritannien mit dem
Ihre Prognose für das Gesamtjahr 2015?
starken Britischen Pfund.
Die Umsätze waren in einzelnen Monaten des ersten
Trotz tieferen Umsätzen konnte Emmi das Gewinnniveau
Halbjahres stark schwankend. Die kommenden Monate
steigern. Auf Kosten der Milchbauern?
werden zeigen, wie gut die Schweizer Wirtschaft, Emmi
Die Milchbauern leisteten einen Beitrag, um die Export- eingeschlossen, den Euroschock tatsächlich verkraftet.
Kennzahlen Emmi
CHF Millionen
1.Halbjahr
2014
1.Halbjahr
2015
Differenz
2014/2015
Akquisitions- und
Währungseffekte
Differenz
organisch*
Nettoumsatz
Schweiz
900,9
874,2
–3,0 %
–
–3,0 %
Americas
408,2
387,3
–5,8 %
–8,1 %
3,0 %
Europa
233,9
230,8
–1,3 %
–0,6 %
–0,7 %
81,9
70,6
–13,8 %
–0,5 %
–13,3 %
45,2
46,6
3,1 %
2,8
3,0
Global Trade
Reingewinn*
in % vom Nettoumsatz
*) Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte (Akquisitionseffekte: Beteiligungserhöhung Gläserne Molkerei, Zukauf
Käsegeschäft JL Freeman, Verkauf Trentinalatte, Verkauf Emmi Penn Yan)