abgedreht – Wie Filme bewegen

Transcrição

abgedreht – Wie Filme bewegen
Magazin
„Kino ist ein Vorwand, sein eigenes
ein paar Stunden lang zu verlassen.“
Leben
Steven Spielberg, Regisseur
Foto: Johanniter-Jugend Baden-Württemberg
Abgedreht - das ist durchgedreht, cool, außergewöhnlich? So vielseitig wie
das Wort sind auch Filme. Sie können uns komplett aus unserer Welt reißen
und faszinieren. Und sie können ein Anliegen transportieren - wie hier zum
Beispiel das Thema „Kinderrechte“, das die Johanniter-Jugend Baden-­Württem­
berg auf ganz ritterliche Art verfilmt hat.
Seite 5
Seite 2
BuPfiLa:
Der Johnny
kommt!
Foto:Johanniter-Jugend
Dominik Meixner
Foto:
Gute Filme:
Wir haben ­
gefragt, was
Euch ­gefällt.
Dabei dürfen wir eins nicht vergessen: Richtig gute Filme haben enorm viel Power. Ihre Helden werden
vielleicht unsere Helden. Und die Mutprobe einer Filmfigur kann uns für das eigene Leben Kraft geben.
In dieser Ausgabe der untitled gehen wir dem Geheimnis dieser Power auf die Spur: Was macht einen
richtig guten Film aus? Und wie kann ich selber einen super Film drehen?
Foto: Deborah Coleman / Pixar
mit Gesangseinlage
Wie macht man einen guten Film?
Bundesjugendleitung: Niklas im Porträt
Landeswettkämpfe: Neue Wettkampfrichtlinien
BJV: Filmreife Berichte
Seite 3
Seite 5
Seite 6
Seite 7
Seite 8
rein-­
Seite 7
Kathrin:
geklickt
„Vernetzung ist
wichtig“
Foto: Franziska Holze
Foto: © Andrey Kuzmin – Fotolia.com
Johanniter-Jugend
der
Abgedreht – Wie Filme bewegen
Das
untitled
1|2014 Seite
2|3
Stars und Sternchen aufgepasst!
Grafik:
Berno H
ellmann
Willkommen auf dem „Walk of Fame” i­n Neufrankenroda
Foto: © ecco - Fotolia.com
untitled
BuPfiLa
Fotos: Johanniter-Jugend
Vorhang auf! Vier Tage Zeltlager warten auf Euch
mit jeder Menge Spaß und Workshops rund ums Thema Film.
Das Programm hat es in sich: Neben der Verleihung des Johnny-Movie-Awards für ­
die Sieger des Kurzfilmfestivals am Samstagabend gibt es jede Menge Aktionen und
Programmpunkte rund um das Thema Film.
Ein weiterer Höhepunkt wird der Workshop-Tag sein, an dem die Zeltlagerbesucher
alles rund um das Thema Film erleben können. Es wird Masken-Workshops geben und
Stunt-Lehrgänge. Wir werden Kulissen gestalten, Kostüme basteln, Geschichten in
Szene setzen, Experimente wagen, Filmmusik machen, uns mit Technik beschäftigen,
Spiele spielen, Plakate gestalten, einen roten Teppich verlegen, Stars und Sternchen
erblicken, Sketche probieren und so viel Spaß miteinander haben, dass jede Premierenfeier verblasst.
Bekochen wird uns – wie schon das letzte Mal – die bewährte Küchencrew aus dem RV
Kurhessen. Und selbstverständlich gibt es auch in diesem Jahr wieder unser Zelt­lager­
bistro – natürlich, dem Motto entsprechend, auch mit Popcorn!
Die Vorbereitungstruppe ist auf jeden Fall schon Feuer und Flamme. Es werden Requi­siten gesucht, Kulissen gebaut, und überall wird gebastelt und gewerkelt. Auch die
ersten Promis haben sich angekündigt. Und man munkelt, es soll auf dem Zeltplatz
auch einen „Walk of Fame“ geben . . .
Die Vorfreude wächst mit jedem Tag und wir freuen uns darauf, mit Euch allen
gemeinsam das große Spiel zu wagen: Klappe und Action! |­ Marcus Blanck
Aktuelle Informationen findet Ihr unter
www.johanniter-jugend.de/BuPfiLa
www.johanniter-jugend.de/
BuPfiLa
gedruckt
natureOffice.com | DE-190-621011
Und Filmliebhaber aufgepasst: Das Ganze gibt es in verschiedenen Filmwelten, die auf
dem Lager lebendig werden: Wir entführen euch in die Welt der Abenteuer-, Fantasyund Disney-Filme. Es gibt eine Bollywood-Welt und eine, in der die Sendung mit der
Maus erlebt werden kann. Für jeden wird etwas dabei sein.
klimaneutral
Impressum:
Herausgeber: Johanniter-Jugend, Lützowstraße 94, 10785 Berlin Redaktion: Ylvi Hanke (verantwortlich), Marcus Blanck, Katrin Arnholz, Frank Markowski Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Peter Altmann Alle Texte, Bilder, Infos und Anfragen bitte an: [email protected] oder per Post: Johanniter-Jugend, Redaktion untitled, Lützowstraße 94, 10785 Berlin
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 25. Juli 2014 Gesamtherstellung: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Lützowstraße 94, 10785 Berlin Gestaltung & Satz: COXORANGE Kreative Gesellschaft
Druck: Hofmann infocom GmbH, Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg Förderung: Die Johanniter-Jugend wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
(BMFSFJ) gefördert.
Bundesjugendleitung und AG Zeltlager proudly present: das 11. Bundespfingstzeltlager der Johanniter-Jugend! Es hat sich herumgesprochen: Dieses Mal ist
großes Kino angesagt, wenn sich die Johanniter-Jugend vom 6. bis 9. Juni 2014 ­
zu ihrem größten Event in Thüringen trifft.
Liebe
Johanniter-Jugend,
das Bundespfingstzeltlager steht kurz bevor
und uns erwarten tolle Aktionen auf dem Zeltplatz in
Siloah. Vor allem erwarten wir gespannt Eure Einsendungen
zu unserem Video-Wettbewerb, der in einer glamourösen Preis­verleihung münden wird.
In dieser Ausgabe der untitled dreht sich alles um das Thema Film. Welche
Gefühle können Filme erzeugen? Wie steht es mit einer Altersfreigabe für
Kinder und Jugendliche? Wie drehe ich eigentlich einen guten Film?
Auf den Seiten 4 – 5 lest Ihr, wie Leute aus unserem Verband zum
Thema Lieblingsfilm oder Altersfreigabe stehen.
Außerdem gibt es wieder jede Menge Informationen aus
dem Verband: Die Wettkampfrichtlinien für die Landesund Bundeswettkämpfe in Erster Hilfe haben sich ver­­ändert (Seite 7), Niklas Gutknecht ist neu in der
Bundesjugendleitung (Seite 6) ­und
der ehe­malige Präsident der JUH
ist nun Ehrenmitglied in der
Johanniter-­Jugend (Seite 3).
Sehen wir uns auf dem Zelt­platz zum BuPfiLa auf dem
roten Teppich?
Eure Ylvi
Foto: Stefan Trappe
Z ei t p
l a n:
,
bu c h
Dre h tatio n
t
de
i
a
m
i
n
p
k
e
a gA
olym ih r Stüc e h / Pr äs
Fil m
F rei t
t
Dr
d
n
oSSe ppe pl a n
u
r
at
ta gG e de G ru Fil m pl a k
ppe n
J
,
S a ms
er
n G ru
n
e
e
d
m
tl a g
n
en i
os t ü
t-Zel
n
h
o
c
i
t
a
Ak
-N
Gu t e
KZeit fü r
u n g /
r
e
n st
de n
d
wa n
esdie Fil m in
t
t
o
a c ht
a
g
r
m
e
e
h
g
tl a
as T
N
um d en
r Ze l
it
oSSe ps ru n d
lt
r
e
r ds m
i l mw
a gG orks h o
- Awa
F
t
e
n
i
n
v
e
n
en
So
Mo
n n yty
c hi e d
d
vers
s Jo h SSer Par
W
e
ei u n
d
g
o
n
r
u
vorb n.
g
h
s
i
r
e
e
e
l
l
d
e
l
r
n
g
a
e
Se
un
er
h l i eS
ric ht
wie d
Va nsc
m e ls
hon
c
m
s
i
H
r
le
ide
in a l
n n le
s t da h re n h e i m
i
ag
fa
wi r
Mont
se
n rei
Grafik: © Colorlife – Fotolia.com
Neuer Präsident
Johanniter-Jugend beim Präsidentenwechsel
Hans-Peter von Kirchbach ist jetzt offiziell Ehrenmitglied
Großer Bahnhof in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin:
Mit einem feierlichen Gottesdienst und einem Empfang ist am 21.
Februar der Wechsel im Amt des JUH-Präsidenten begangen worden.
Hans-Peter von Kirchbach wurde verabschiedet, Dr. Arnold von
Rümker als Nachfolger eingeführt. Auch Vertreter der Johanniter-­
Jugend waren beim Festakt dabei.
Kathrin Gaebel und Armin Pullen waren es, die als stellvertretende
Bundesjugendleiter die Johanniter-­Jugend bei dem Event vertraten.
Sie überreichten von Kirchbach als Dank für seine Verdienste um die
Jugendorganisation die offizielle Urkunde zu dessen Ehrenmitgliedschaft in der Johanniter-Jugend. „Eine Herzensangelegenheit“, wie
die beiden verkündeten. Sie dankten von Kirchbach für dessen
kontinuierliche Unterstützung, die maßgeblich dazu beigetragen
habe, dass die Johanniter-Jugend heute einen Platz in der Mitte der
Johanniter-Familie hat. „Ein Präsident, der anfassbar war, den man
einfach mal ansprechen konnte, wenn der Schuh irgendwo drückte“
– mit diesen Worten beschrieben sie von Kirchbachs Verhältnis zur
Johanniter-Jugend.
Jo­­han­niter-Jugend verbunden. Ihre Entwicklung ist ungemein wichtig
für die JUH. Und Ich freue mich schon darauf, die vielen persönlichen
Kontakte, die sich ergeben haben, weiter zu pflegen.“
Und Kathrin und Armin hatten noch mehr im Gepäck für den schei­
denden JUH-Präsidenten: eine leuchtend rote Jacke der Johanniter-­
Jugend mit aufgesticktem Namen. Klar, dass von Kirchbach sie
gleich anzog. Ein Ehren-Johanniter-Jugendlicher lässt sich schließlich
nicht lange bitten. „Die wird bei meiner nächsten Pilgertour dabei
sein“, bedankte er sich. Im September geht‘s auf den fränkischen
Pilgerweg. Die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft werde er dabei im
Herzen mitnehmen, so von Kirchbach. „Denn natürlich bleibe ich der
Auch zum neuen JUH-Präsidenten, Dr. Arnold von Rümker, möchte
die Johanniter-Jugend einen guten Draht haben. Kathrin und Armin
luden ihn zu vielen Besuchen ein – „damit wir gemeinsam die
Johanniter-Jugend weiter gestalten können“. | Frank Markowski
Foto: Frank Markowski
Fotos: Andreas Schoelzel
Kaum übergeben, wird sie auch schon angezogen: die rote Johanniter-Jacke, die Armin und Kathrin für von Kirchbach mitgebracht
hatten.
Kathrin nutzte den Event, um gleich die ersten Kontakte zum
neuen JUH-Präsidenten Dr. Arnold von Rümker zu knüpfen.
Leipziger Lerchen und filmreife Berichte
Die Bundesjugendversammlung hat im LV Sachsen getagt
Wenn sich die Spitzen der Landesverbände zweimal im Jahr zur
Bundesjugendversammlung treffen, ist die Tagesordnung prall
gefüllt: Alle wichtigen Themen werden besprochen, man tauscht
sich aus, berichtet, was im eigenen Verband gerade los ist. Und
manchmal, da singt man sogar.
Rund 50 Vertreter der Landesverbände haben sich vom 14. bis 16.
März zur ersten Bundesjugendversammlung dieses Jahres in Naunhof
bei Leipzig getroffen. Einstimmig beschlossen sie das Ausbildungssystem der Johanniter-Jugend. Die künftigen Jugendgruppenleiter
und Ausbilder der Johanniter-Jugend können damit nun gut durchstarten.
In einem bewegenden Grußwort betonte das ehrenamtliche Landesvorstandsmitglied von Sachsen, Dr. Bernd von Bieler, wie stolz sein
LV auf „unsere Jugend“ sei und wünschte „genügend frische Ideen
für Wachstum“. Bundesvorstandsmitglied Wolfram Rohleder infor­
mierte über Entwicklungen bei der JUH und deren Strategie. Die
Berichte aus den Landesverbänden wurden diesmal angelehnt an
Achtung!
Vormerken:
16. – 18. Mai 23. – 25. Mai 23. – 25. Mai 05. – 09. Juni 04. – 06. Juli Fotos: Ylvi Hanke
Filmmotive gehalten – in Anspielung auf das Motto des bevorstehenden Zeltlagers: „Johnnywood – 4 Tage großes Kino“. Von
einer untergehenden Titanic bis zu ausschweifenden Ausflügen ­
in ferne Galaxien reichte das Spektrum.
Die Bundesjugendleitung informierte über die Arbeit der Fach­
ausschüsse
, SSD und Bildung. Anschließend wurden ­
in Work­shops und Gruppendiskussionen strategische Themen
behandelt, die bei einem Führungskräfte-­Treffen im Mai weiter­
bearbeitet werden sollen.
Ausgesprochen launig fielen dieses Mal die Berichte der Landesverbände aus – hier die Bayern am Werk.
Als besonderen Leckerbissen gab es eine örtliche Spezialität für ­
den Gaumen: „Leipziger Lerchen“. Solch ein Name ist bei der
Johanniter-­Jugend natürlich Programm. Und so absolvierten alle
Teilnehmer gemeinsam auch eine Chorprobe – kurzweilig, lustig
und laut. | Ylvi Hanke
Gedrückte Stimmung bei der Johanniter-Jugend? Auf keinen Fall:
nur eine Lockerungsübung für die gemeinsame Chorprobe.
LV SAT – Trainingscamp in Lützensommern
Weitere Infos: [email protected]
LV Bayern – Erste-Hilfe-Wochenende in Babenhausen
Weitere Infos: [email protected]
BaWü - Landeswettkampf in Leutkirch
Weitere Infos: [email protected]
BG – Bundespfingstzeltlager in Neufrankenroda
Weitere Infos: [email protected]
LV B / B – Kanu-Wochenende in Polen
Weitere Infos: [email protected]
02. – 16. August 08. – 16. August 19. – 25. August 12. – 14. September 19. – 21. September LV NRW – „Simply Summer“ ans Meer
Weitere Infos: [email protected]
LV Bayern – Intern. Jugendaustausch in Polen
Weitere Infos: [email protected]
LV Sachsen – Bildungscamp in Hertha
Weitere Infos: [email protected]
LV Nord – Landeswettkampf in Schwerin
Weitere Infos: [email protected]
BG – „4 gewinnt“ in Heiligenstadt
Weitere Infos: [email protected]
Magazin
der
Johanniter-Jugend
4|5
Schwerpunktthema
Mitnehmen und berühren
Gute Filme und die Johanniter-Jugend
Ein Kino in Berlin: Der Abspann läuft und ich hänge noch den letzten Bildern
nach. Ein wirklich toller Film, der es geschafft hat, mich mitzunehmen und zu
berühren. Das erinnert mich an viele Erlebnisse mit der Johanniter-Jugend.
Was haben ein toller Film und das Bundespfingstzeltlager gemeinsam?
Während ich mich vom Filmgeschehen mitreißen lasse, kann ich nur teilweise erahnen,
wie viel Kraft, Zeit und Power es brauchte, den Film zu produzieren. Vor diesem Moment
liegen Monate oder Jahre der Vorbereitung. Damit es sich lohnt, braucht es ein perfektes
Zusammenspiel von Drehbuch, Kamera, Crew, Schnitt – die für den Zuschauer eine
eigene Filmwelt erschaffen.
Besonders ein junges Publikum ist kritisch: Ein Film muss spannend sein, interessante
Hauptdarsteller und schöne Musik haben. Und es geht vor allem darum, Zusammenhänge zum eigenen Leben herzustellen.
Ganz wichtig: die Hauptfigur. Ist sie freundlich, ein guter Kumpel und korrekter Kerl,
dann mögen wir sie und vergleichen uns mit ihr. Genau wie im richtigen Leben: Auch
hier gibt es Vorbilder. Den Gruppenleiter zum Beispiel, der immer ein offenes Ohr hat,
oder eine Schülerin aus der SSD-AG, die sogar dem Lehrer Gegenwind gibt, wenn sie
findet, dass er im Unrecht ist.
Aber auch das Bundespfingstzeltlager ist vergleichbar mit einer Filmproduktion: Die
Vorbereitungen beginnen bereits ein Jahr im Voraus. Die zuständigen Leiter und Leiter­
innen suchen sich wiederum ihre Helfer zusammen, bis am Ende 80 bis 100 Leute auf
dem Zeltlagerplatz zur Crew gehören und für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Und das Ergebnis? Eine eigene kleine Welt, in die wir eintauchen können. Wir erleben
Neues, probieren uns aus, lernen neue Freunde kennen. So gesehen sind unser anstehendes Zeltlager und ein guter Film tatsächlich gut vergleichbar: Sie begleiten uns lange
und wirken nach. | Ylvi Hanke
So können Filme Werte vermitteln und sogar eine Möglichkeit zum Umgang mit
Gefühlen bieten. Filme machen es möglich, über den Tellerrand des eigenen
Lebens hinaus zu schauen.
Das
untitled
Seite
Fotos: Lois Klenner,
Fotos: Sandra Pieper, Benjamin Kobelt, Martin Hartma
Rolf Schuler
Eine guter Film kann lange nach­wirken – ganz besonders wenn
man ihn selbst dreht, w
­ ie hier
die Kinder und Jugendlichen
der Johanniter-Jugend Baden-­
Württemberg.
nn
Mit hunderten Johanniter-Jugendlichen gemeinsam das BuPfiLa
erleben – auch das sind Erinnerungen, die lange bleiben.
­
Alles nur Zensur?
Foto: privat
Was an der Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK) dran ist
FSK – das heißt vor allem für junge Filmbegeisterte Verbot. Doch die Freiwillige Selbstkontrolle
will seit ihrer Gründung 1949 eher etwas An­deres: Schutz. Die Filmwirtschaft verpflichtet
sich damit, freiwillig zu kontrollieren, welche
Filme die Entwicklung von Kindern und Jugend­­lichen beeinträchtigen können. Damals war
das revolutionär: Nie wieder wollte man nach
den Erfahrungen im Nationalsozialismus den
Staat entscheiden lassen, wer welche Filme
sehen darf. Heute sieht die Situation anders
aus: Auf DVDs und online kann jeder alle
Filme an­schauen. Wie relevant ist die FSK
noch? Pia Treiber (15) und Katharina Ruetz
(25) haben sich darüber ausgetauscht.
Foto: privat
Findet, FSK allein reicht nicht aus:
Katharina Ruetz.
Katharina, wie wichtig war Dir die FSK-­
Empfehlung?
Katharina: Ich habe mich immer daran gehal­ten, vor allem, weil ich Angst hatte, sonst
erwischt zu werden. Gleichzeitig ist es aber
auch die einzige Richtlinie, die es darüber
gibt, ab wie vielen Jahren ein Film empfohlen wird. Zur Orientierung habe ich die
FSK-­Kennzeichnung schon genutzt.
Und wie ist das bei Dir, Pia? Wie entscheidest Du,
welchen Film Du sehen willst?
Pia: Ich schaue den Trailer an, und wenn mich die Story
interessiert, dann gehe ich ins Kino. Wenn’s passt natürlich, denn in einen Film ab 16 komme ich gar nicht rein.
Katharina: Nutzt Du die FSK-Kennzeichnung als
Orientierung für Dich persönlich?
Pia: Ja. Wenn ich zum Beispiel sehe, dass ein Film ab 18
ist, schaue ich ihn mir nicht an – die Kennzeichnung
deutet darauf hin, dass es sehr viel Gewalt und Blut zu
sehen gibt, und das will ich gar nicht anschauen.
Heute kann man alle Filme auch online und auf DVD
sehen. Welche Rolle spielt die FSK da noch?
Katharina: Ich finde, gerade weil man heute so vieles
online sehen kann, ist es wichtig, dass es überhaupt
einen Maßstab zur Orientierung gibt. Nur: Jeder tickt
anders. Manche Jugendliche sind schon weiter als
andere. Und dann kommt es auch noch auf den Film an.
Ich finde zum Beispiel, der Film „Borat“ – der ab zwölf
freigegeben ist – spielt mit einer Art Ironie, die man mit
zwölf kaum versteht. Das heißt: Das FSK-Kennzeichen
warnt mich zwar vor expliziter Gewalt und so weiter, ist
aber meiner Meinung nach keine Aussage darüber, ob
der Film auch wirklich für Zwölfjährige geeignet ist.
Nutzt die FSK-Bewertung zur
Orientierung: Pia Treiber.
Pia: So eine Art inhaltliche Bewertung fände ich auch
gut. Bisher habe ich aber keine Filme gesehen, die ich
nicht verstanden habe. Als Kind habe ich Harry Potter
mit meinen Eltern im Fernsehen angeschaut – da war
ich dafür eigentlich noch zu jung. Es macht aber einen
großen Unterschied, ob die ganze Familie dabei ist, dann
gruselt man sich weniger.
Wie ist es damit, Filme für Ältere gemeinsam mit
Erwachsenen zu sehen?
Katharina: Es macht schon einen Unterschied, ob
jemand dabei ist, der mich auf den Film vorbereitet und
danach nochmal mit mir darüber spricht. Das ist
unglaublich wichtig, denn wenn ich etwas sehe, was ich
noch gar nicht einordnen kann, dann setzt sich bei mir
vielleicht ein falsches Bild von Gewalt, Sexualität oder
Beziehung fest. Ein spannender Film zieht mich schnell
in die Handlung hinein. Wenn ich dann Vorstellungen
aus dem Film eins zu eins übernehme – weil ich einfach
zu jung bin und mir die Lebenserfahrung fehlt – dann
kann das auch gefährlich werden. Untersuchungen
haben ergeben, dass sich besonders starke Bilder von
Gewalt oder Sexualität so ins Gedächtnis einbrennen,
dass man sie nie wieder vergisst.
| Das Gespräch moderierte Katrin Arnholz.
Film ab!
Wie ein guter Film entsteht
Die Idee hast du – jetzt geht es an die Umsetzung. Aber wie macht man einen richtig guten Film? Michael Rapaic ist Medienpädagoge der Johanniter in
Berlin. Gemeinsam mit Schüler­innen und Schülern hat der 43-Jährige schon jede Menge Filme gedreht – vom Musikvideo über Krimis, Actionstreifen
bis hin zu Dokumentationen und Kurzfilmen – alles war dabei. Für die untitled fasst er zusammen, worauf es bei einem guten Film wirklich ankommt.
untitled: Was ist das Wichtigste, wenn man
einen guten Film drehen will?
Rapaic: Die Story! Erstmal brauche ich eine richtig
gute Geschichte. Und dann: Vorstellungskraft.
Wenn ich die Idee für einen Film entwickle, denke
ich bereits in Bildern. Ich stelle mir einzelne Kamera­
­­einstellungen vor wie ein Gemälde: Was ist darauf
zu sehen? Welche Figuren? Was befindet sich im
Hintergrund? Für den Anfang empfiehlt es sich,
einen Stoff zu wählen, der sich gut in Bildern
denken lässt.
untitled: Bei einer guten Story zählt auch die
Dramaturgie. Was ist da zu beachten?
Rapaic: Da kann man sich sehr gut bei den großen
Hollywood-Produktionen Anregungen holen. Die
meisten sind nach demselben Schema gestrickt:
Es gibt drei Akte. Akt eins führt in die Geschichte
ein: Bei Star Wars sieht man zum Beispiel die
Galaxie. Am Ende des ersten Akts kommt es bereits
zum „Plotpoint“, der ungewöhnlichen Wende: Luke
Skywalker muss seinen Planeten verlassen, um
Prinzessin Leia zu retten. Im zweiten Akt geht es
dann richtig zur Sache: Hier kommen Reise,
Schlacht, Flucht – die ganze Action. Am Ende gibt
es eine erneute Wende: ein neuer Aspekt taucht
auf, der wichtig ist für die Auflösung der Geschichte.
Bei Star Wars wird der Schwachpunkt des Todes­
sterns gefunden – der finale Kampf kann beginnen!
Das ist dann Akt drei. So eine Struktur kann man
nutzen, um seine Geschichte aufzubauen.
untitled: Worauf sollte man bei der Kamera­
führung achten?
Rapaic: Mit verschiedenen Kameraeinstellungen
kann man unterschiedliche Effekte transportieren.
Eine Totale verschafft einen Überblick über den
Handlungsort des Films. Fast jeder große Holly­
Intensivkurs Filmemachen
Foto: Katrin Arnholz
Dramaturgie, Kamera, Musik – und vor allem eine
super Idee: M
­ ichael Rapaic weiß, wie gute Filme
gelingen.
wood-­Film beginnt mit einer Totalen, da gibt es
zum Beispiel einen Schwenk über New York und
man weiß: Aha, der Film spielt in der Großstadt.
Mit einer Naheinstellung oder einer Halbtotalen
kann ich wiederum andere Dinge ausdrücken. Ich
empfehle daher, sich vorher über die Möglichkeiten
zu informieren, zum Beispiel auf w
­ ww.youtube.com/­
dasmobilefilmprojekt (Film: Kameraeinstellungen).
wichtig. Dieselbe Sequenz – die Kamera fährt durch
den Wald und ein Hase springt aus dem Gebüsch
– kann mit der einen Musik lustig sein und mit einer
anderen Angst einjagen.
untitled: Ein guter Film ist ohne Filmmusik gar
nicht zu denken. Welche Tipps haben Sie dafür?
Rapaic: Hier muss man wissen: Für private Zwecke
kann ich jede Musik verwenden, die mir gefällt.
Aber sobald ich meinen Film öffentlich mache, zum
Beispiel im Internet, muss ich Gebühren an die
GEMA zahlen – sie vertritt die Rechte der Musiker.
Es gibt aber auch lizenz­freie Musik im Internet, zum
Beispiel auf www.medienpaedagogik-­praxis.de/
kostenlose-medien/freie-musik. Musik ist sehr
untitled: Kann man denn auch mit wenig Geld
einen guten Film machen?
Rapaic: Absolut. Heute kann ich sogar mit meiner
Handykamera Filme drehen, wenn ich die Effekte
gut zu nutzen weiß. Außerdem gibt es auch kosten-­
lose Schnittprogramme, zum Beispiel „Windows
Movie­maker“ oder „iMovie“ oder auch „lightworks“,
ein sehr professionelles Open-Source-Schnittprogramm, dass man sich aus dem Internet herunterladen kann. | Die Fragen stellte Katrin Arnholz.
h
c
Bu ipp
t
Wenn es einen Buchklassiker übers Filmemachen gibt, dann ist
es der „Monaco“. Hier lernt man das Wichtigste über Geschichte,
Kunst und Sprache des Films – kann sich aber auch auf die Kapitel
über Kamera­arbeit, Tongestaltung, Dreh­buch­schreiben oder Setdesign
konzentrieren. „Film verstehen“ von James Monaco bietet den großen
Überblick und bleibt doch praktisch: Immer wieder zeigt der Autor anhand
bekannter Filme, wie etwas richtig gemacht wird. In der aktuellen Fassung des
erst­mals 1977 erschienenen Buches wird auch das Thema „Neue Medien“
behandelt. | Peter Altmann
untitled hat Jugendliche gefragt: Welcher Film hat
Dir in letzter Zeit besonders gut gefallen?
Und welcher Film überhaupt nicht?
Christian K.,
16 Jahre
Foto: privat
„Battleship“ (FSK 12): Ein Science-Fiction-Film mit extrem gut
gemachten Effekten. Die Aliens sehen sehr cool aus, die Story ist super spannend.
Der Kampf zwischen Menschen und Außerirdischen ist mit vielen technischen
Einfällen gespickt, die mich wirklich fasziniert haben.
James Monaco: „Film verstehen“
Rowohlt 2009, 816 Seiten
Taschenbuch 19,99 Euro, ISBN 978-3-499-62538-1
Die Neuverfilmung von „Tron“ (FSK 12). Auch ein Science-Fiction-Film. Die Story
hat mich überhaupt nicht gepackt, weil die Wendungen in der Geschichte viel zu
abgefahren sind. Sie sind so unrealistisch, dass ich das Interesse verloren habe. Foto:
Katrin Arnholz
Élise F.,
13 Jahre
„Stolz und Vorurteil“ (FSK 0) ist romantisch ohne kitschig zu sein. Ich habe ihn
schon sechs Mal gesehen, am liebsten im englischen Original. Ich spreche meine Lieblingsstellen laut mit und bin total im Geschehen drin.
FSK im Überblick
Wie funktioniert die Bewertung? 250 ehrenamtliche Pädagogen, Medienprofis und Juristen
prüfen die Filme ­­nach bestimmten Kriterien laut Jugendschutzgesetz.
„Der goldene Kompass“ (FSK 12) spielt in einer totalen Fantasie-Welt. Das ist mir zu
unecht. In diese Geschichte kann ich mich überhaupt nicht hineinversetzen.
Die Siegel:
Ohne Altersbeschränkung:
Kinder bis zum Alter von sechs Jahren tauchen voll in die Filmhandlung ein und erleben
Ängste unmittelbar. Daher sind dunkle Szenen oder laute, bedrohliche Geräusche
tabu. Ein überzeugendes Happy End ist Pflicht.
FSK ab 6:
Ab sechs Jahren lernen Kinder, sich von der Handlung im Film zu distanzieren. FSK
6-Filme dürfen deshalb schon Spannung und Bedrohung beinhalten, allerdings nur
kurz und immer positiv aufgelöst.
FSK ab 12:
Zwölf- bis 15-Jährige suchen Identifikationsfiguren. Filme mit Hauptfiguren,
die antisozial, destruktiv oder gewalttätig handeln, sind ungeeignet. Außerdem tabu: Action-Filme mit vielen Gewaltszenen.
FSK ab 16:
16- bis 18-Jährige besitzen Medienkompetenz. Dennoch nicht freigegeben:
Filme, ­in denen Gewalt oder Drogen verherrlicht, einzelne Gruppen diskriminiert oder Sexualität auf reine Triebbefriedigung reduziert wird.
FSK ab 18:
Keine Jugendfreigabe.
Nur für Erwachsene.
| Peter Altmann
Leon W.,
12 Jahre
Foto: Katrin Arnholz
„Fack ju Göthe“ (FSK 12). Eine super Komödie mit total witzigen Einfällen. Der Lehrer
ist einfach cool drauf und behandelt die Schüler so, wie sie ihn behandeln. Ich habe mich kaputtgelacht.
„Ein Tick anders“ (FSK 6). Es geht um ein Mädchen mit Tourette-­Syndrom. Sie will ihr Leben normal
leben und trifft dabei auf viele Hindernisse. Der Film ist sehr langweilig und schlecht gedreht.
Liva-Marie R.,
18 Jahre
Foto:
Christian Gatniejetwski
„Der Butler.“ Seit ich ein Buch über die Anti-­Apartheid-Bewegung in Südafrika gelesen habe,
haben mich Geschichte und Befreiungskampf der farbigen Bevölkerung weltweit gepackt. „Der Butler“ ist
sehr gut erzählt, super gespielt und spannend. Und man lernt viel über die amerikanische Geschichte.
„The Congress.“ – Eine Science-Fiction-Geschichte über eine alternde Schauspielerin, die sich als Anima­
tionsfigur zeitlos machen lässt. Ich fand den Film schlecht gespielt, die Story war unschlüssig, und man konnte
ihr kaum folgen.
Seite
Mehr als Papierkram
Wozu das Einsatzprotokoll des SSD gut ist
Magazin
der
Johanniter-Jugend
6|7
Das
untitled
Schulsanitätsdienst
Die Erste Hilfe dokumentieren:
Mit dem Einsatzprotokoll geben
Schulsanitäter wichtige Informationen an Ärzte weiter.
Fotos: Tobias Grosser
Ein Mädchen klagt in der Schule mehrfach über Schwindelgefühle, bei einer
Klassenarbeit bricht sie bewusstlos zusammen. Ein Schulsanitäter der Johanniter-­
Jugend eilt herbei, prüft Atmung und Puls, sorgt für stabile Seitenlage und ruft
den Notarzt. Trifft dieser dann ein und leitet die weiteren medizinischen Maß­
nahmen ein, kommt ein wichtiges Papier zur Anwendung: das Einsatzprotokoll.
„Unsere Schulsanitäter sind die Ersthelfer – sie sehen die Patienten, wenn meist noch
kein Arzt in der Nähe ist“, erklärt Moritz Röver, Landesjugendleiter im Landesverband
Nord, selbst ehemaliger SSDler und inzwischen Rettungsassistent im Praktikum. Wie
lange war das Mädchen bewusstlos, hatte sie
Stress, gab es einen Sturz? Die Antworten
bestimmen die spätere Behandlung durch Notund Krankenhausärzte. Damit diese wichtigen
Informationen nicht verloren gehen, sollen
Schul­sanitäter das Einsatzprotokoll ausfüllen. ­
Hier werden der Unfallhergang, die fest­ge­stellten
Symptome und der Zustand des Patienten
beschrieben. Wichtig ist auch der Erstbefund von
Foto: privat
Puls, Blutdruck und Schmerzempfinden. „Mit diesen Informationen übergeben die
Schulsanitäter dem Rettungsdienst und den Ärzten Wissen aus erster Hand“, so Moritz.
Auch die durch die Schulsanitäter ergriffenen Maßnahmen spielen eine Rolle und
werden deshalb in einem gesonderten Abschnitt notiert.
Das Protokoll hat noch einen anderen Zweck: Für Schulunfälle und die damit entstandenen Kosten sind die Unfallversicherungen zuständig. Die benötigen ebenfalls eine
Dokumentation des Geschehens und der Maßnahmen. „Auch wenn Schulsanitäter bei
ihren Einsätzen an den Fähigkeiten eines Laien gemessen werden, weil sie keine
medizinische Ausbildung durchlaufen haben – ihre Maßnahmen sollten richtig und
­angemessen sein“, erklärt Moritz. Auch darüber gibt das Protokoll Aufschluss. Und so
lässt sich auch die Qualität der durch den SSD geleisteten Ersten Hilfe nach­vollziehen
und verbessern: „In den Fortbildungen kann man anhand des Einsatz­protokolls sehr
gut analysieren, wie der Schulsanitäter reagiert hat.“ | Peter Altmann
Das bundesweit einheitliche Einsatzprotokoll findet Ihr auf der
Material-CD ­des Handbuchs „Schulsanitätsdienst“.
Moritz Röver war lange im SSD aktiv und ­
ist heute Rettungs­assistent im Praktikum.
Er erklärt, warum das Einsatzprotokoll im
Schulsanitätsdienst wichtig ist.
Sozial und international
Niklas Gutknecht aus dem RV Ostwürttemberg
ist Mitglied der Bundesjugendleitung
Niklas Gutknecht zieht es in die weite Welt.
Vor allem Europa reizt den 22-Jährigen, der die
Johanniter-Jugend gern stärker international
vernetzen würde. Seine Wurzeln liegen im Schul­­sanitätsdienst – der für ihn die „wichtigste
Säule“ der Jugendorganisation ist.
Zivilcourage, für andere einstehen, im Team arbeiten – neben dem medizinischen Wissen waren es
vor allem diese Punkte, die Niklas Gutknecht für
den Schulsanitätsdienst begeistert haben. In der
9. Klasse ging es los für den Baden-­Württemberger,
der aus der Umgebung von Stuttgart stammt: „Ich
dachte: Hier lerne ich was fürs Leben“, erinnert sich
der 22-Jährige. Und seine Erwartungen wurden
sogar übertroffen. „Wir haben in der Johanniter-­
Jugend eine starke demokratische Kultur“, erklärt
er. „Und da lernt man halt auch, konstruktiv zu
diskutieren und im Team zu agieren – alles so genannte ‚Soft Skills‘, die ich überall anwenden
kann.“
Anwenden kann er diese Fähigkeiten zum Beispiel
im Studium – seit drei Semestern studiert Niklas
Gutknecht Medizintechnik an der Universität Stuttgart. Oder bei einem seiner Auslandsaufenthalte.
Nach dem Abitur war der Baden-Württemberger
für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in Südfrankreich. „Marseille – das war einfach traumhaft schön“,
erinnert er sich. Als Umweltpädagoge machte er
Kinder zu Themen fit wie Energie- und Wassersparen oder Mülltrennung. „Dabei habe ich sehr
viel gelernt, von der Organisation von Projekten
bis hin zur Dokumentation“, sagt er. „Nachhaltigkeit ist seither eines meiner großen Themen.“ Für
die Johanniter-Jugend hat er sich zum Beispiel zum
Ziel gesetzt, eher Mehrweggeschirr als Pappteller
zu nutzen.
Seit Oktober 2013 gehört der Medizintechnik-­
Student zur Bundesjugendleitung. „Ich habe so viel
mitgenommen bei der Johanniter-Jugend“, sagt
der 22-Jährige, der vorher in der Regionalleitung
Foto: Dominik Meixner
Niklas Gutknecht ist seit Oktober 2013 in der Bundesjugendleitung: „Ich möchte etwas zurückgeben.“
in Ost-Württemberg aktiv war. „Jetzt möchte ich
gern etwas zurückgeben.“ Das heißt: neben dem
Studium an etwa zehn Wochenenden bundesweit
unterwegs sein sowie im Team mit den anderen
Mitgliedern der Bundesjugendleitung Aktionen organisieren. Viel Zeit für seine Hobbies Tanzen und
Schachspielen oder Auftritte mit seiner kleinen
Band bleibt da nicht.
Aber Niklas Gutknecht hat so einiges vor: Er will
den Jugendverband stärker international vernetzen,
zum Beispiel indem er Synergien mit dem Deutsch-­
Französischen Jugendwerk sucht. „Unsere Welt tickt
global; Kontakte ins Ausland zu knüpfen – davon
können wir nur profitieren“, erklärt der 22-Jährige,
der in sein Studium unbedingt noch zwei Auslandssemester einbauen will. Sein Hauptanliegen ist es
jedoch, den Schulsanitätsdienst weiter voranzubringen: „Der Schulsanitätsdienst ist für mich die
Wurzel der Johanniter-Jugend“, sagt er. Nächstenliebe, Demokratie und Inklusion – das ist unser
Fundament, auf dem wir aufbauen. Ich wünsche
mir, dass die Jugend überall ernst genommen wird
und dafür setze ich mich ein.“ | Katrin Arnholz
Landeswettkämpfe
Wettkampfrichtlinien
Was ist neu?
Bald ist es wieder soweit: Im Mai startet in Baden-Württemberg der erste Landeswettkampf dieses Jahres. Die anderen folgen.
Seit Januar gelten für alle Wettkämpfe neue Richtlinien. Wir stellen Euch die relevantesten Änderungen vor.
Thema: Diagnose-Test
Relevant für: A-, B-, S-Mannschaften
Was ist neu: Der Diagnose-Test wird in den Praxistest integriert. Jede Mannschaft bildet Zweier-­Teams
für die praktische Diagnose von Fallbeispielen in einer nachgestellten Notfallsituation.
Warum: Jeder Sanitäter muss sich in der Praxis bewähren. Die theoretische Diagnose sieht das leitende
Schiedsgericht daher nicht mehr als zeitgemäß an.
Thema: Tragetest
Relevant für: alle Mannschaften
Was ist neu: Die Abgrenzungskriterien bei der Bewertung in den einzelnen Mannschaftskategorien sind
klarer definiert.
Warum: Hier war in der Vergangenheit eine klare Trennung der einzelnen Mannschaftskategorien
schwer zu erkennen.
Thema: Handicap-Faktor
Relevant für: B-Mannschaften
Was ist neu: Nur die ältesten sechs Teilnehmer werden gewertet.
Warum: Damit haben auch jüngere SSD-Teams, die in der B-Kategorie kämpfen, gleiche Chancen.
Foto: Ylvi Hanke
Boris Mikloss, Mitglied im
Leitenden Schiedsgericht, gibt
Tipps für die kommenden
Landeswettkämpfe.
Bevor die Teams in den Ländern an den Start gehen, gibt Boris Mikloss, Bundesjugendleiter und Mitglied
im Leitenden Schiedsgericht, noch einige Tipps:
Konzentration und Geschicklichkeit: „Oft vergisst man in der Hektik und Sorge um den Schwerverletzten das Drumherum. Schnelligkeit wird zwar bewertet, aber lieber ein ganz klein wenig langsamer
und dafür sorgfältiger arbeiten – das gibt Punkte! Neben der schnellen Hilfe für den Schwerverletzten
bewerten die Schiedsrichter auch, wie sich ein Team um andere Betroffene kümmert, die vielleicht unter
Schock stehen.“
Fair Play: „Wir wollen die Besten im Rettungsdienst ermitteln – und dafür lohnt es sich, hart zu kämpfen.
Also gebt Euer Bestes, aber kämpft auch fair – denn am Ende geht es genauso darum, sich im Team zu
erproben und Spaß dabei zu haben.“
„Ich wünsche allen Mannschaften viel Spaß und freue mich, die Gewinner beim Bundeswettkampf
nächstes Jahr in Cottbus zu sehen.“ | Katrin Arnholz
Die vollständigen Wettkampfrichtlinien bekommst Du bei Deinem Trainer / Ausbilder und
den Organisatoren der Landeswettkämpfe.
Termine: Landeswettkämpfe 2014
LV Baden-Württemberg
23. – 25. Mai in Leutkirch
LV Nordrhein-Westfalen
20. – 22. Juni in Detmold
LV Hessen / Rheinland / Saar
27. – 29. Juni in Gießen
LV Sachsen und
LV Sachsen-Anhalt / Thüringen 27. – 29. Juni in Meißen
LV Niedersachsen / Bremen 27. – 29. Juni in Otterndorf
LV Bayern
LV Nord
LV Berlin / Brandenburg
18. – 20. Juli in München
12. – 14. September in Schwerin
19. – 21. September in Berlin
Foto: Jürgen Kuprat
Foto: Jürgen Kuprat
Fair Play bei Wettkämpfen: „Es geht darum,
sich fair zu messen und das Können im
Team zu erproben.“
Sorgfalt, Schnelligkeit und
­Geschicklichkeit – darauf kommt
es bei der Bewertung an.
Foto: Frank Markowski
Foto: Frank Markowski
Mehr Kraft gegenüber der Politik
Die sieben helfenden Jugendverbände verstärken ihre Zusammenarbeit
Im Februar haben die helfenden sieben Jugendverbände (H7)
gemeinsame Leitsätze verabschiedet. Ziel ist es, stärker ihre
Interessen vor der Politik zu vertreten. Was das genau bedeutet,
erklärt Kathrin Gaebel, stellvertretende Bundesjugendleiterin
der Johanniter-Jugend.
Wie wichtig ist es, sich mit anderen Jugendverbänden
zu vernetzen?
Kathrin Gaebel: Das ist sehr wichtig, denn auch wenn uns alle das
Helfen verbindet, hat jeder von uns andere Kernkompetenzen. Die
Johanniter-Jugend ist zum Beispiel stark aufgestellt im Bereich
Bil­dung; auch bei der Prävention von sexuellem Missbrauch von
Kindern und Jugendlichen sind wir ganz vorn dran. Andere Verbände
setzen andere Schwerpunkte: Sie sind stärker in politischen Gremien
vernetzt. Oder das Jugendrotkreuz bringt zum Beispiel das Thema
Inklusion voran. Das heißt: Wir können viel voneinander lernen.
Ein Ziel ist eine stärkere politische Interessensvertretung.
Warum?
Kathrin Gaebel: Durch die Veränderungen in Schule und Studium
– Stichworte Ganztagsschule und Bachelor / Master – haben junge
Menschen kaum noch Zeit für ehrenamtliches Engagement. Das ist
für uns, die wir Jugendliche bewegen wollen, ehrenamtlich anderen
zu helfen, eine Hürde. Daher müssen wir überlegen, was wir politisch
bewirken können, um vielleicht stärker mit Bildungseinrichtungen zu
kooperieren. Zum anderen kosten Jugendprojekte auch Geld – hier
brauchen wir ebenfalls eine starke Lobby gegenüber der Politik. Mit
einer gemeinsamen Stimme können wir als H7 mehr bewegen.
| Die Fragen stellte Katrin Arnholz.
Beim Deutschen Jugendhilfetag vom 3. – 5. Juni in Berlin präsentieren sich die H7 gemeinsam mit einem top-aktuellen Thema:
Prävention von sexuellem Missbrauch in Jugendverbänden.
www.jugendhilfetag.de
www.jugendhilfetag.de
Foto: Johanniter-Jugend
Die H7: Die Johanniter-Jugend, die Arbeiter-Samariter-­Jugend,
Deutsche Jugendfeuerwehr, DLRG-Jugend, Malteser-Jugend,
­THW-Jugend und das Jugendrotkreuz.
|8
Johanniter-Jugend
Tintenfisch
Material: Schaumgummiball, Band zum Kennzeichnen der Ziellinien
Spielalter: beliebig
Mitspieler: mindestens drei
Spielort: draußen
die gegenüberliegende Ziellinie schwimmen (rennend, gehend, hüpfend oder
wie sonst vereinbart). Wird ein Fisch dabei abgeschlagen oder vom Ball
erwischt, erstarrt er. Beim nächsten Mal werden alle erstarrten Fische zu
Fangarmen des Tintenfisches, dürfen sich aber nicht von der Stelle rühren.
Wenn die freien Fische nun den Ozean durchqueren, müssen sie sich vor dem
Tintenfisch und den neuen Fangarmen in Acht nehmen. Am Ende wabert
dann nur noch ein riesiger Tintenfisch auf dem Grunde des Ozeans.
Ablauf: Der Ozean besteht aus einem Spielfeld mit einer Ziellinie an beiden
Enden. Ein Spieler ist der Tintenfisch und darf frei darin herumschwimmen.
Er isst gern Fische, die er mit seinen Fangarmen abschlägt oder mit dem
Schaumgummiball trifft. Die anderen Spieler sind zunächst Fische, die
hinter einer Ziellinie schwimmen. Wenn der Tintenfisch ruft „Fischlein,
Fischlein klein, schwimmt in meinen Ozean rein!“, müssen alle Fische hinter
Unbedingt
Tipp: Das Leben der Fische wird verlängert, wenn die Fangarme ihre Augen
schließen müssen.
nach Kolpingjugend Augsburg, 2001
rein- anschauen!
geklickt
Was Filme „wertvoll“ macht
„Die Bücherdiebin“:
tur
© 2013 Twentieth Cen
Cool, spannend, witzig – solche Adjektive fallen uns schnell ein,
wenn wir einen Film beschreiben wollen. Aber „besonders
wert­voll“? Tatsächlich gibt es ein Qualitätssiegel für Filme, das
Prädikat der Deutschen Film- und Medienbewertung (DFM). Ob
ein Film als „wertvoll“ oder „besonders wertvoll“ ausgezeichnet
wird, prüfen unparteiische Gutachter. Entscheidend ist, ob der
Film innerhalb seiner Gattung und des Genres herausragt (wert­voll) oder besonders herausragt (besonders wertvoll). Geprüft
werden: die Geschichte auf Originalität und Bedeutung, Aufbau
und Stil des Drehbuchs, Regie- und Kamera­arbeit, schauspielerische Leistung, Schnitt, Szenenbild und Trick­technik. Für das Kinojahr 2014 wurden unter
den Kinderfilmen der Animationsfilm „Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman“,
der schwedisch-finnische Film „Bekas“ und „Pettersson & Findus - Kleiner Quälgeist,
große Freundschaft“ als besonders wertvoll ausgezeichnet. Über diese Filme und alle
weiteren Empfehlungen informiert die Internetseite der DFM. | Peter Altmann
y Fox
„Saving Mr. Banks“ © Disney
Enterprises, Inc.
„Die
Bücherdiebin“ und „Saving Mr. Banks“
­– zwei Filme, die die DFM-Jury als „besonders wertvoll“ erachtet.
(Zur Begründung: www.fbw-filmbewertung.com/filme_neu_im_kino)
www.fbw-filmbewertung.com/filme_neu_im_kino
Und speziell für Kinder: www.fbw-filmbewertung.com/kinderfilme
www.fbw-filmbewertung.com/filme_neu_im_kino
www.fbw-filmbewertung.com/kinderfilme
„Kindern erzählt
man Geschichten
zum Einschlafen ­
Grafik: © simonemascetti – Fotolia.com
– Erwachsenen,
damit sie
aufwachen.“
Jorge Bucay, argentinischer Schriftsteller
und Psychiater
Zu gewinnen gibt es fünf Mal eine Johanniter-Jugend-Tasche
Einsendeschluss ist der 15. Juli 2014
Antwort per Post an: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Johanniter-Jugend,
Lützowstraße 94, 10785 Berlin
oder per E-Mail an: [email protected]
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Untereinheit
von Euro
u. Dollar
am Meer
gibt es heftiger
... und Fall
Flut
die ...
reitet
auf dem
Besen
aus der
Puste:
außer ...
Teil des
Essbestecks
11
3
Kleidungsstück für
Frauen
unGelöst
anGedacht
vor dem
Erkanntwerden
schützen
Überstürzung,
Eile
nicht
hoch,
sondern
...
9
4
6
5
eng bemessen
Vogel
mit
langen
Beinen
8
Dichtung,
Dichtkunst
Griff an
einem
Topf oder
Eimer
die
Anzahl
feststellen
Abstellraum
für Fahrzeuge
Abschnitt
eines
Weges
Sammlung
von Schriftstücken
im Büro
nicht
alle;
kurz,
sondern jeglicher
...
Rand
eines
Flusses
oder Sees
Geldstück
7
knielanger
Anorak
2
Fürsorge,
Obhut
ein
Laubbaum
wenn zwei
heiraten,
führen sie
eine ...
Erdteil
südlich
von
Europa
tapferer,
mutiger
Mann
12
nicht
dick,
sondern
...
1
hinterer,
gewölbter
Teil des
Fußes
Acker,
Nutzland
ich, ...,
er, sie,
es
Endpunkt
der Erdachse
(Nord...)
anderes
Wort für
Körper
10
dort
wäscht
man sich
Boot
oder
Schiff
höflich
zu einem
Besuch
bitten
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
1
2
3
4
Grafik: © ufotopixl10 – Fotolia.com
Da tut sich was, auf dem Grunde des Ozeans
der
Magazin
Das
untitled
Spiele-Tipp
Seite
5
6
7
8
9
10
11
Lösungswort der letzten Ausgabe: Internet
Gewonnen haben: Jakob T., Christoph H., Maren H., Christine B., Vanessa P.
12

Documentos relacionados