Gewachsene Verbindungen

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Gewachsene Verbindungen
DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION TEGERNSEE
Ausgabe 44 — Frühjahr 2016 — 3,50 €
ewachsene
G
Verbindungen
Wenn sich hiesige Produzenten zusammentun,
entwickeln sich fruchtbare Beziehungen
Hochzeits-Spezial
Vom Ringeschmieden bis zur
perfekt organisierten Heirat
Die neue Lust am Trachtenjanker
Immer und für alle Lebenslagen
Faszinosum Olaf Gulbransson
Auf Spurensuche nach dem
Jahrhundertkünstler
Zwischen Himmel und
Erde gibt es einen Ort.
für mich.
Herzlich willkommen im Hotel DAS TEGERNSEE.
Genießen Sie den Luxus des Innehaltens – auch
als Tagesgast.
Atemberaubende Blicke und Erlebnisse, exklusive
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zwischen Himmel und Erde.
Wir freuen uns auf Sie!
DAS TEGERNSEE
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[email protected] · www.dastegernsee.de
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Liebe Leserin, lieber Leser,
glückliche Verbindungen in ihrer ganzen Tegernseer Vielfalt sind es, die wir
Ihnen mit dieser Frühjahrsausgabe der Seeseiten vorstellen wollen. Unser
Hochzeits-Spezial etwa liefert konkrete Tipps, wie man im Tegernseer Tal den
Bund fürs Leben perfekt eingehen kann, und verrät, warum es einem hier besonders leichtfällt, das Gefühl des schönsten Tages im Leben zu bewahren.
Geradezu fruchtbar sind die Verbindungen einiger Produzenten: Weil ihnen
ähnliche Werte wichtig sind, haben sie sich verbandelt, um gemeinsam einzigartige Regionalschmankerl zu kreieren. Dass solche ideellen Brücken Bestand
haben, beweisen unsere Bierbrauer, die sich leidenschaftlich dem Reinheitsgebot verpflichtet fühlen. Gemeinsam feiern sie deshalb in diesem Jahr dessen
500-jähriges Bestehen.
SVEN LEIMER
WERKSTÄTTE FÜR SCHMUCK
Ein Lebens-Bündnis der besonderen Art ist Hans Weindl eingegangen: Der Landwirt hat gelobt, die vom Aussterben bedrohte alte Nutztierrasse der MurnauWerdenfelser-Rinder zu erhalten, sollte er selbst eine tödliche Erkrankung überstehen. Nun: Heute stehen 35 Murnau-Werdenfelser auf seinem Bio-Hof.
Der Rottacher Künstler Klaus Altmann hat sich dem Fortbestand des prächtigen
wildwachsenden Frauenschuhs sowie der Pflege des echten alpenländischen
Jodlers verschrieben. Eine Verbindung, die erst bei der Recherche für diese
Ausgabe augenfällig wurde. Weil er passend für alle Wetter- und Lebenslagen ist,
vereint die neue Lust am gestrickten Janker Jung und Alt, Modebewusste, Berg­
sportler und Trachtler, Einheimische und Gäste. Einig ist man sich auch, was
den Karikaturisten und Zeichner Olaf Gulbransson angeht: Seine Kunst und sein
Lebensstil werden allseits und bis heute so hoch geschätzt, dass es der „ParadeZuagroaste“ Gulbransson zum Ehrentitel „bayerischer Wikinger“ gebracht hat.
Eine Spurensuche anlässlich des 50. Jubiläums des Olaf Gulbransson Museums
in Tegernsee, das den Seeseiten für diese Ausgabe einige bisher noch unver­
öffentlichte Fotos des Jahrhundertkünstlers zur Verfügung stellte.
„Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben
seinen Wert geben“: Wir halten es gern mit dem Philosophen Friedrich Wilhelm von Humboldt und laden Sie herzlich ein, den glücklichen, fruchtbaren,
aktiven, kulturellen und kulinarischen, seeseitigen Verbindungen mit unseren
Geschichten nachzuspüren!
Herzliche Grüße,
Foto: Mick Zollenkopf
Ihr Team von der Tegernseer Tal Tourismus GmbH
PS: Bei allen Fragen rund um den Tegernsee oder auch zu einzelnen Veranstaltungen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tegernseer
Tal Tourismus GmbH sehr gern zur Verfügung. Sie erreichen uns unter der
Telefonnummer 08022/92 73 80. Weitere Informationen und Kontakte unter
www.tegernsee.com.
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 3
In dieser Ausgabe
6
16
AKTIV
6
9
Fit in den Frühling
Wie und wo man am Tegernsee wieder richtig in Schwung
kommt
Abenteuer Wandertag (und -nacht)
Die 24-Stunden-Wandertrophy und ihr Start am Tegernsee
35
42
Vom wahren Kern des Jodlers
Über die Faszination des Jodlers und warum er in der freien
Natur so ganz besonders klingt
KULTUR
48
Faszinosum Olaf Gulbransson
Sein einzigartiges Charisma zieht Kunst- und Kultursinnige
seit über einhundert Jahren in seinen Bann. Eine
Spurensuche zum 50. Jubiläum des Olaf Gulbransson
Museums Tegernsee
Ein Tegernsee-Maler par excellence
Ludwig Gschosmann konnte das Tal auf einzigartige,
energiegeladene Weise auf Leinwand bannen. Das machte
ihn international berühmt
NATUR
10
12
14
Wo Polster und Enzian leuchten
Frühlingsspaziergang zu außergewöhnlichen Gärten
Der mit dem Frauenschuh flüstert
Von der Liebe zur heimischen Orchideenart
Von Vogelvilla bis Insektenhotel
Sinnvolle Tipps vom Naturschutz-Experten
53
LEBENSART
16
20
22
25
Heiraten am Tegernsee: Ja! Ja!! Ja!!!
Wie man im Tal die perfekte Hochzeit organisiert
Des eigenen (Ehe-)Glückes Schmied
Ein Erfahrungsbericht aus der Goldschmiedewerkstatt
Glückliche Verbindungen
Wenn sich zwei oder mehr Produzenten zusammentun,
entwickeln sich daraus fruchtbare Verbindungen
Auf die Plätze, fertig, los: Frühjahrsputz im Tal
Fleißiges Werkeln rund um den See
SHOPPING
30
Frisch, frischer, Frühjahr
Die Tegernsee-Trends in Mode, Kosmetik, Kulinarik und
Wohnen
ESSEN UND TRINKEN
56
Ein halbes Jahrtausend verordnete Reinheit
Was die Bierbrauer rund um den Tegernsee vom
Bayerischen Reinheitsgebot halten. Das Seeseiten-Interview
zum 500. Geburtstag der Bierverordnung
61 Zauberstab für Weinliebhaber
Michael Haackes hölzerne Erfindung zur schnellen
Veredelung von Wein
62 Den Kräutern so nah
Erdverbunden, regional verortet, natürlich, gesund und
deshalb angesagt: ein Ausflug zu den Kräuterpädagoginnen
im Ostiner Revier
64 Von echten Wurzeln und anderem Gemüse
Mit guter, echter, überlieferter bayerischer Küche hat
der gebürtige Pfälzer Schorsch Weber sein Gasthaus
„Jennerwein“ deutschlandweit berühmt gemacht
66GenießerNews
TRADITION
32
35
38
Kunstvolles Holz vor der Hütte
Besondere Zimmererarbeiten machen einen Balkon erst zu
einem typisch bayerischen
Gemeinsam überleben
Landwirt Hans Weindl kämpfte ums Überleben: um sein
eigenes und das der Murnau-Werdenfelser-Rinder
Immer und für alle Lebenslagen
Sie sind hipp, angesagt und vor allem alltagstauglich:
gestrickte Trachtenjanker. Wir verraten, wie man zu seinem
persönlichen Exemplar kommt
4 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
53
SEESTARS
67
Promis, Events & mehr
Die „Seh-Seiten“ der Seeseiten
RUBRIKEN
46 Neues aus der Region
68 Terminkalender & Vorschau
70Impressum
Seestraße 59 · 83700 Rottach-Egern · p 08022 859 7780
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Aktiv
Fit in den Frühling
Der Hosenbund zwickt. An den ersten Besuch im Freibad mag man gar
nicht denken. Höchste Zeit, aus dem Winterschlaf zu erwachen und wieder
richtig in Schwung zu kommen. Ganz entspannt für sich allein, angespornt
durch Hightech oder mit moralischer Unterstützung vom Fachmann.
TEXT: HEIDI SIEFERT / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Wie wär’s mal mit Springen von Stein zu Stein, auf Baumstämmen balancieren oder Kleingeräte wie etwa eine Motorik-Leiter
in der Wiese auslegen und von Feld zu Feld hüpfen? Nein, das ist
kein Kinderkram. Der „Outdoor Gym“ ist der große Fitnesstrend,
bei dem es nicht nur um die Übungen geht. Im Freien nimmt man
sich gleichzeitig als Teil der Natur wahr. Man spürt die Wärme
der ersten Sonnenstrahlen oder die Regentropfen auf der Haut.
Man erlebt die Jahreszeiten unmittelbar, was gerade im Frühling
besonders schön ist. Dabei macht es nicht nur Spaß, sondern
stärkt auch das Immunsystem. Und rund um den Tegernsee gibt
es an unzähligen Orten das Hochgefühl beim Anblick von See
und Bergen gratis dazu. Also rein in den Trainingsanzug, Sportschuhe geschnürt und los geht’s.
Etwa im Gmunder Bewegungsparcours. Sieben Stationen sind an
der Promenade in Seeglas aufgebaut, an denen man en passant
seine Balance schulen, die Muskeln kräftigen und die Beweglichkeit verbessern kann. Ausgelegt sind die Geräte von „Armrotation“ über „Double Airwalker“ bis zu „schwebender Plattform“
für alle Altersklassen. Jedes ist versehen mit drei Übungsvorschlägen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Auch der
6 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Kurpark in Tegernsee und der Kreuther Fitnesspfad nahe dem
Waldfest-Platz warten mit einer Reihe von Gerätschaften auf,
an denen man in frischer Luft seine Kräftigungsübungen absolvieren kann. Allein oder in der Gruppe. Spontan oder nach Plan.
Viele setzen dabei neuerdings auf den Trainer am Handgelenk.
Mobile Computing begeistert Statistikfans und Leistungsoptimierer. Mit Fitness-Tracker-Uhren und -Armbändern werden Puls
und Herzfrequenz gemessen, Schritte gezählt und via Smartphone-App analysiert und daraus Trainingspläne erstellt. Wer
mag, schließt sich einer Community an, um sich durch virtuelle
Konkurrenz zu pushen oder gemeinsam mit anderen den inneren
Schweinehund zu besiegen.
Der Frühling ist auch die Zeit, in der die Trampoline wieder in
die Gärten kommen. Und auch die sind längst nicht nur ein Riesenspaß für den Nachwuchs. Die Hopserei auf federndem Untergrund steht selbst bei Profis hoch im Kurs. Weil das Hüpfen mit
Musik noch schöner ist, hat die Tegernseer Tanz- und Gymnastiklehrerin Manuela Kister beides zu „TrimiDance“ verknüpft. „Ihre
Kinder wissen, was gut tut“, sagt sie und rät auch den Großen,
sich mal aufs Trampolin zu wagen und dabei einen „höchst ver-
Patchworkerzeugnisse wie Kissen, Decken
u. Accessoires sowie Stoffe u. Nähzubehör
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und Sa 10–14 Uhr
gnüglichen“ Sport kennenzulernen, bei dem Knochen,
Venen und Bindegewebe stark, Bauch, Beine und Po geformt und Lymph- und Immunsystem aktiviert werden.
Wer nicht das Spielgerät des Nachwuchses nutzen möchte (bei dem wegen seiner Größe die Schwingungen deutlich langsamer ausfallen), besorgt sich ein kleines, medizinisches Minitrampolin und kann sich darauf ganz den
Bewegungen zu seiner Lieblingsmusik hingeben. Wenn’s
sein muss, auch drinnen. Ohne neugierige Blicke der
Nachbarn.
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Über die Volkshochschule Tegernsee/Rottach-Egern/
Kreuth (www.vhs-trk.de) bietet Manuela Kister im „Parkhotel Egerner Höfe“ Kurse für Einsteiger bis Fortgeschrittene an. Beratung unter 08022/70 56 99. Als Anregung für
daheim gibt’s „TrimiDance“ auf DVD (17,80 €) als 40-minütiges Powertraining.
TRAINING NACH MASS
Personal Trainer. Das klingt nach Spitzensportlern, Stars
und Hollywood. Aber längst ist das Prinzip eines persönlichen Fitness-Coachs auch in der Welt der Normalsportler angekommen. Man hat seinen Ansprechpartner, um
gemeinsam auszuloten, was man will und braucht und
wie man seine Ziele erreicht. Nicht nur sportlich. Auch
mit vielen Tipps für den Alltag. So schneidert einem
der Personal Trainer ein individuelles Programm aus
Ernährung und Bewegung und hilft auch, „die inneren
Schweinehunde der Kunden zu zügeln und sie bei der
Stange zu halten“, erzählt Konrad Kalisch.
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 7
www.susiesmasche.de
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Der 25-jährige Kreuther ist Personal Trainer und Gesundheitscoach und als solcher gleichermaßen Fachmann für
professionelle Sportfragen und gesundheitsbewusste
Lebensweise wie starker Motivator. Den längst fälligen
Besuch im Fitnessstudio aufschieben oder sich statt fürs
Joggen doch wieder fürs Kaffeetrinken entscheiden, gibt
es nicht, wenn da jemand ist, der auf der Matte steht,
weil es Zeit ist, mit den guten Vorsätzen ernst zu machen. Freilich nicht als personifiziertes schlechtes Gewissen, sondern als einer, der einen aufmuntert, sich auch
genug Zeit für sich zu nehmen. Und der einem zeigt, wie
facettenreich sportliche Aktivität sein kann.
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„Der größte Vorteil liegt darin, dass wir ins Haus kommen oder in der Umgebung des Kunden an der frischen
Luft trainieren“, beschreibt es Konrad Kalisch, der alles
im Gepäck hat, was für eine kurzweilige und effektive
Trainingseinheit notwendig ist. Auch das motiviert.
Doch bevor es ans Anspornen geht, wird sorgfältig analysiert, was der Kunde will oder sein Körper braucht.
Soll das Bauchfett weg, komme das Elektromyostimulationstraining EMS zum Einsatz. Schmerzt der Rücken,
wird er mit geeigneten Übungen stabilisiert. Gerade
im Frühling, wenn der Wunsch nach Figurtraining laut
wird, ergänzen das klassische Kombitraining aus Muskelaufbau rund um Bauch, Beine, Po und Ausdauer auch
mal Vorschläge für ein, zwei Gesundheitstage. Da wird
dann auch geschaut, was auf den Teller kommt.
Mit Prehab (Prehabiliatives Training) beginnt jede
Einheit des begeisterten Kletterers und Splitboarders.
Ein Programm, das den Körper stärkt, mobil und stabil macht. Oft geht es hinaus in den Wald, an See oder
Weißach und in die Kreuther Berge. Mal mit Laufschuhen, mal mit dem Mountainbike. Im Gepäck Kleingeräte
für Functional Training, die moderne Übungsform, bei
der mehrere Gelenke und Muskelgruppen gleichzeitig
beansprucht werden. Immer unter den Argusaugen des
Trainers, der sofort korrigieren kann, wenn etwas nicht
ganz passt. Schritt für Schritt.
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Klassische Kunden eines Personal Trainers? „Gibt es
nicht“, sagt Konrad Kalisch. Leidenschaftliche Sportler
wie Neulinge sind darunter. Einheimische, mit denen
man kontinuierlich arbeitet, gehören ebenso dazu wie
Gäste, die im Urlaub gern ein paar effektive Impulse nutzen. Promis? Darüber schweigt der Gentleman.
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8 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Abenteuer Wandertag
(und -nacht)
Einmal 24 Stunden am Stück zu wandern ist eine Herausforderung,
die immer mehr Menschen lockt. Was die Faszination solcher
Marathons ausmacht, kann man am Wochenende vom 27. auf den
29. Mai bei der 24-Stunden-Trophy am Tegernsee herausfinden.
TEXT: DAGMAR STEIGENBERGER / FOTO: E. BALDUIN
Die schönsten Wanderziele rund um den
Tegernsee zu Fuß zu entdecken, das füllt
für gewöhnlich eine ganze Urlaubswoche
aus. Es gibt aber Menschen, die schaffen das
auch in 24 Stunden. Zu ihnen gehört Toni
Grassl, Bergführer aus Berchtesgaden und
Begründer des Events „24-Stunden-Trophy“. Vor einigen Jahren führte er diese
neue Wander-Marathondisziplin in Berchtesgaden ein – mit großem Erfolg, weshalb
die Trophy in diesem Jahr fünfmal an fünf
verschiedenen Orten – und zwar deutschlandweit – stattfindet.
Für die Auftaktveranstaltung am Wochenende vom 27. bis 29. Mai hat dieses Jahr
die Alpenregion Tegernsee–Schliersee den
Zuschlag bekommen. Beginnend im Kurpark der Stadt Tegernsee, führt die Strecke
über die Aussichtsgipfel Riederstein und
Baumgartenschneid zum Spitzingsee und
zum Bauernhofmuseum von Olympiasieger Markus Wasmeier. Von dort geht es
über Schliersee, Gindelalm und Neureuth
zurück nach Tegernsee. Insgesamt 56,3
Kilometer und 2557 Höhenmeter auf- und
wieder abwärts haben die Teilnehmer innerhalb 24 Stunden zurückzulegen – zwar
mit insgesamt rund zehn Pausen und jeweils mittags und abends einer Einkehr in
einem der Berggasthöfe, aber eben ohne
Übernachtung. Und ja, es wird (mit Hilfe
einer Stirnlampe) auch nachts gewandert!
Toni Grassl selbst hat sich bisher erst einmal
der Herausforderung einer 24-stündigen
Wanderung gestellt. „Es war knackig, aber
ich wusste genau, was an Länge und Höhenmetern auf mich zukommt. Und ich musste
mich um nichts kümmern, konnte einfach
losmarschieren. Seit ich die Events organisiere, habe ich selbst leider nicht mehr die
Zeit mitzuwandern.“ Aber die Leistung ist
nicht das Einzige, was den Bergführer und
ziemlich viele Bergfexe an diesem Format
reizt: „Man lernt einige Leute kennen. Beim
Wandern kommen die Menschen einfach
zusammen.“ Weil Grassl das wichtig ist, gibt
es bei seiner Trophy auch keine feste Einteilung in Leistungsgruppen: „Jeder geht sein
individuelles Tempo – einige laufen lieber
allein, andere schließen sich spontan zu
Grüppchen zusammen.“
Damit es nicht allzu viele werden, ist die
Teilnehmerzahl bei jeder der fünf Trophys
auf 200 begrenzt. Wem 24 Stunden zu anstrengend sind, der kann die Runde auf 29
Kilometer und 1600 Höhenmeter verkürzen
und erreicht das Ziel schon nach zwölf Stunden beim Freilichtmuseum am Schliersee.
Und wen nach dieser ersten Tour das Fieber
gepackt hat, der hat gute Chancen auf den
Trophy-König: Dazu muss er bei zwei der
vier weiteren Trophys in Baiersbronn (10.–
12. Juni), im Berchtesgadener Land (1.–3.
Juli), Oberstaufen (22.–24. Juli) und Wernigerode im Harz (5.–7. August) mitmachen.
Die Teilnahme an der 24-Stunden-Trophy
kostet 119 Euro (für die zwölfstündige Tour
79 Euro, im Trophy-König-Paket 209 Euro)
und beinhaltet ein Teilnehmergeschenk, Verpflegung und Begleitung, Info- und Kartenmaterial zur Tour sowie einen Shuttleservice
vom Zielort zurück. Tipp: Frühentschlossene
sparen bei einer Buchung bis 27. März bis zu
20 Euro pro Ticket. www.24h-trophy.de
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 9
Natur
Wo Polster und Enzian leuchten
Was wäre das Tegernseer Tal ohne Blumen und Gärten? Unser Frühjahrsspaziergang
führt zu öffentlich zugänglichen Augenweiden, diesmal nach Kreuth. Im Blick sind das
leuchtende Polsterstauden-Wunder am Lärmschutzwall von Maria Lewanskowski in
Weißach und das Alpinum von Franz Schnitzenbaumer am Fuße des Hirschbergs.
TEXT: ANITA WESTPHAL-DEMMELHUBER / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Vor 15 Jahren begannen die Lewanskowskis, gegen den stetigen
Verkehrslärm der Wiesseer Straße einen Wall aus Natursteinen
zu errichten. 30 Meter lang, rund zweieinhalb Meter hoch, plus
eine Reihe Fichten. „Es hat mich richtig gereizt, daraus etwas
Schönes zu machen“, sagt die engagierte Gartlerin Maria Lewanskowski (Jahrgang 1944).
Die Pflanzen mussten also unempfindlich sein gegen Streusalz
und Fahrtwind, Frost im Winter und Trockenheit im Sommer.
„Außerdem sollte immer etwas blühen. Und es durfte nicht viel
kosten.“ So entstand aus Ablegern von Polsterstauden, mediter-
ranen Kräutern, geschenkten Rosenstöcken und Gelegenheitskäufen ein kleines Vorzeigeprojekt, das schon im zeitigen Frühjahr farblich loslegt. Die Südmauer und der diesjährige milde
Winter lassen grüßen.
Maria Lewanskowski sieht hinter dem Wall erst einmal nichts
vom Blütenwunder und muss sich zudem oft ärgern. Denn einige
Passanten verwechseln die blühende Mauer mit öffentlichem
Grün. „Es wird immer wieder geklaut“, sagt die Weißacherin.
Teilweise rücken die Leute sogar mit Gartenscheren an. Andererseits gibt es einfach nur begeisterte Rückmeldungen, „grad von
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10 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Blütenpracht in zwei
außergewöhnlichen
Frühlingsgärten auf
Kreuther Gemeindeflur:
Maria Lewanskowski
hegt und pflegt die
Polsterstauden an
ihrem Lärmschutzwall
in Weißach und Franz
Schnitzenbaumer sein
Alpinum am Fuße des
Hirschbergs.
Mannsbildern“. Der Mix aus leuchtenden Blaukissen, rosa Polsterphlox, gelbem Steinkraut und weißen Schleifenblumen direkt
neben der Straße ist ein Hingucker. Er taugt zum Vorbild. Der
Lärmschutzwall zieht sich zwar mittlerweile durch, doch nicht
alle Anlieger begreifen ihn als Chance. „Aber weiter vorne pflanzt
noch jemand zur Straße hin“, freut sich die Gartenexpertin.
sie im Frühjahr aus. Dann ist insbesondere sein Enzian eine blaue
Pracht. In dicken Polstern wuchert er über Steinen oder auch in
Kübeln. Schneerosen und Küchenschelle, wilde Primeln und
Alpenveilchen, Steinröschen und Heidekraut sind dann oft schon
verblüht. In zahlreichen Spalten und Löchern gedeihen rund
70 Arten, die Schnitzenbaumer handschriftlich listet.
Franz Schnitzenbaumer (Jahrgang 1939) lebt für sein Alpinum.
Als leidenschaftlicher Hobbyjäger, Bergwachtler und Wanderer
schleppte er nach und nach Felsbrocken, Pflanzenableger und
deren Bodensubstrat für seinen Steingarten vom Berg. Um aktuellen Freveln an zahlreichen geschützten Arten vorzubeugen,
betont er: „Früher war das noch erlaubt.“ Seit den 70er-Jahren
gibt es ein Artenschutz-Strafrecht.
Weil der Weg auf den Berg fast unmittelbar am Gartenzaun am
Hirschbergweg 17 vorbei führt, bleiben Wanderer auf einen
Ratsch stehen: „Viele, die sich auskennen“, einige, die nicht
mehr so gut zu Fuß sind – dank Alpinum kommt die Bergflora
zu ihnen ins Tal.
Überdies hat er vorgesorgt, dass kein Pflänzchen eingeht. Jahrzehntelang beschäftigte er sich mit deren Bedürfnissen an Standort, Boden und Lichtverhältnissen. Immer noch holt er im Herbst
die Erde für Frauenschuh und Almrausch vom Berg, bewahrt sie
über den Winter in säuberlich beschrifteten Kübeln auf und bringt
Franz Schnitzenbaumer ist regelmäßig zweimal täglich im Garten zugange. „Unkraut zupfen, schauen, dass alles passt.“ Manche Pflanzen kriegen einen extra Schluck Wasser. Schädlinge
werden abgeklaubt. Weil die Augen nachlassen, steht ihm Ehefrau Maria „Mirzl“ auch beim Garteln zur Seite. Sie verrät, wie
weit die Pflanzenliebe ihres Mannes geht. „Er möchte einmal eine
Urnenbestattung, damit der Enzian auf dem Grab nicht leidet.“
Wildspezialitäten
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 11
Natur
Der mit dem Frauenschuh flüstert
Ein Mann mit einer Leidenschaft für Frauenschuhe? Um klarzustellen, worum es
nicht geht, weist Klaus Altmann verschmitzt auf die Füße der Besucherin. Denn
Objekt seiner naturkundlichen und fotografischen Begierde sind weder Stiefel
noch Stöckelschuh – vielmehr die prächtigsten heimischen Orchideen.
TEXT: ANITA WESTPHAL-DEMMELHUBER / FOTOS: KLAUS ALTMANN
Der Gattungsname Cypripedium calceolus bezieht sich auf
Kýpris, den Beinamen der Aphrodite. Calceolus heißt im Lateinischen „kleiner Schuh“, wird aber oft als Hinweis auf den Standort
gedeutet. Denn der Frauenschuh wächst gern auf kalkhaltigem
Grund. Wo genau, da hält sich der Experte bedeckt. Immerhin
lässt er sich darauf festlegen, dass die Orchidee auch im Suttengebiet vorkommt. Schließlich taucht sie in einer Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, Führungen und Workshops auf. Unter
anderem geht es auch um Orchideen (siehe Kasten rechts). Die
besondere Art ist nicht umsonst europaweit streng geschützt.
Eine Bedrohung waren in der Vergangenheit intensive Forstwirtschaft, aber auch vermeintliche Blumenfreunde, die Pflanzen für
den Garten ausgruben. Heute sind es die vielen Fototouristen, die
aus Unachtsamkeit oder Übereifer Schäden anrichten.
„Ohne die Mithilfe von ortskundigen Orchideen-Liebhabern,
Holzknechten, Jägern, Förstern oder den Isar-Rangern wäre
das nicht möglich gewesen“, sagt er. Einer von ihnen hat ihn
scherzhaft „Orchideen-Flüsterer“ getauft. Zwischen 40 000 und
50 000 Exemplare hat Altmann im öffentlichen Auftrag gezählt.
Seit seiner Pensionierung 2011 ist er in der Blütezeit – Mitte Mai
bis Mitte Juni – „aus persönlichem Interesse“ unterwegs.
Klaus Altmann (Jahrgang 1951) ist der Faszination für den Frauenschuh bereits in der Kindheit erlegen. Sein Vater zeigte ihm
schon früh die geheimsten Plätze im Wald. In den 60er-Jahren
waren das nur relativ wenige. „Derzeit ist der Frauenschuh immerhin nicht mehr auf der Roten Liste“, weiß der Künstler und
gelernte Forstwirt.
Der spezielle Blick auf die Details, auf Formen oder Farbverläufe
der Blüten macht den mystischen und sinnlichen Charakter der
Frauenschuhe sichtbar. Nicht umsonst werden sie in Erzählungen
wahlweise der Aphrodite oder der Jungfrau Maria zugeordnet,
auch nach der Blütenform „Kriemhilds Helm“ benannt. Wer in
diese Welt eintauchen möchte, sollte sich in Altmanns neuestes
Fotobuch versenken (siehe Kasten).
Altmann hatte schon an einigen Waldkartierungen und -inventuren mitgewirkt, bevor er zum Projekt Natura 2000 stieß. Im
Rahmen der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH)
erfasste er seit 2006 neben der Gelbbauch-Unke eben seine geliebten Frauenschuhe „von Scharnitz bis zum Sechziger-Stadion“. Eine Fügung.
12 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Schon früh begann der Künstler Altmann, Orchideen zu fotografieren: „Beim Malen bekommen sie nicht den Zauber, den
sie verdient haben.“ Doch erst mit der Digitalkamera und einem
speziellen „Trick“ – bewusst ohne Nachbearbeitung am Computer – entstanden aus herkömmlichen Naturbildern abstrahierte
Kunstwerke.
Wie die meisten Orchideen sind Frauenschuhe rechte Diven.
Nicht einmal Botaniker wissen über die genauen Biotopfaktoren
Bescheid. Die Wurzeln bilden mit einem Pilz eine sogenannte
Mykorrhiza, welche die Pflanze jahrelang ernährt, bevor überhaupt das erste Blatt angelegt wird. Bis zur Blüte vergehen bis
16 Jahre. Passt ein Standort, können Frauenschuhe über
ihre unterirdischen Rhizome zu größeren Horsten heranwachsen. „Wenn sie abgebrockt werden, reagieren sie
beleidigt und blühen lange nicht mehr“, weiß Altmann.
In seiner ganzen Frauenschuh-Vita ist ihm ein einziger
derartig großer Frevel begegnet. Aber der kann ihn immer noch in Rage versetzen. Bei Geretsried hatte 2009
an einem großen Horst mit 285 Blüten „ein Psychopath“,
wie Altmann immer noch wütend schnaubt, 80 Prozent
der Köpfe abgerupft und die restlichen Pflanzen zerschnitten. 2015 zählte Altmann dort lediglich sieben
Blüten!
Mit seiner Passion ist der Künstler nicht allein. In der
Schweiz und in Österreich pilgern Menschenmassen zur
Frauenschuh-Blüte ins Berner Oberland oder ins Lechtal.
Teilweise müssen die Horste von Rangern bewacht werden. Doch der konzentrierte Naturtourismus hat für
Altmann auch etwas Positives: „Die anderen Standorte
haben ihre Ruhe.“ Die sollte man den Orchideen auch
lassen. Still am Wegrand freuen – das geht auch im Tegernseer Tal.
MEHR ZUM SCHUH
GEHEIMNIS FRAUENSCHUH
Die Verwandlung einer Orchidee
Fotokunst von Klaus Altmann
Klaus Altmann: „Geheimnis Frauenschuh. Die
Verwandlung einer Orchidee“, Eigenverlag 2016
27. Mai bis 11. Juni 2016: Veranstaltungsreihe
„Sutten – Tummelplatz Natur“. Vorträge, Ausstellung, naturkundliche Führungen, Workshops
unter anderem auch zu „heimischen Orchideen“
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 13
Natur
Von Vogelvilla bis Insektenhotel
Frühling ist, wenn es flattert und zwitschert, es in Blüten summt und brummt. Wer
Singvögel und Insekten gern aus der Nähe beobachten und etwas für ihren Bestand tun
möchte, steht vor der Frage nach deren Vorlieben: schicke Designer-Behausung oder
Holz, Ton und Pflanzenstängel? Ein Fall für die einheimischen Naturschutzexperten.
TEXT: ANITA WESTPHAL-DEMMELHUBER / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG, SHUTTERSTOCK
Stylisch bemalt, aus Holzbeton oder geschreinert aus Fichtenholz? „Das Design ist dem Vogel wurscht, innen am besten roh
wegen der Schadstoffe“, sagt Peter Haberzettl vom Landesbund für Vogelschutz in Miesbach. Nisthilfen müssen passen:
Halbhöhlen für Bachstelze, Rotkehlchen, Hausrotschwanz und
Zaunkönig; Höhlenbrüterkasten für Meisen, Spatzen oder Stare.
Wer selbst aktiv werden möchte, findet Bauanleitungen im Internet – sinnvollerweise ohne Sitzstangen: „Kein Baum hat vor
dem Loch ein Stangerl. Die sind nur eine Einladung für Marder oder Katzen“, sagt der Experte. Die perfekte Vogelvilla liegt
witterungsgeschützt und sicher vor Räubern zwei bis vier Meter
über dem Boden.
Professionelle Hersteller bedienen auch gefiederte Spezialisten
mit besonderen Anforderungen an Nester und Lebensraum. In
einem Rückgebäude an der Tegernseer Seestraße 11, nahe des
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14 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
„Bräustüberls“, wurden beispielsweise schon vor einiger Zeit
hoch unter der Dachtraufe Nisthilfen für Mauersegler installiert.
Angst vor Kothaufen braucht man nicht zu haben: Die schnellen
Flieger halten Nest und Umgebung sauber. Wer aber künstliche
Halbschalen für Mehlschwalben anbringen möchte, sollte dagegen besser über ein Kotbrett nachdenken.
Nistkästen für Vögel gibt es erst
seit Ende des 19. Jahrhunderts. Die
Menschen hatten erkannt, welche
Rolle Singvögel bei der biologischen
Schädlingsbekämpfung spielen.
„Heutzutage sind Wälder und Gärten noch viel aufgeräumter“, sagt
Haberzettl. Wo lässt man schon
Totholz als Wohnungen für Spechte, Meisen und Käuze stehen? Und
wo finden Schwalben genug feuchte
Erde zum Nestbau? Ironischerweise
spielt auch der Umweltschutz eine
negative Rolle. „Durch die energetische Sanierung unserer Häuser gibt
es immer weniger Nischen und Spalten zum Brüten“, weiß Haberzettl.
Bei dem Vogelfreund, der auch langjähriger Stiftungsvorstand der
Energiewende Oberland ist, schlagen da zwei Herzen in der Brust.
Auch deshalb setzt er sich für den ökologischen Ausgleich mit Hilfe künstlicher Nisthilfen ein. Als Jäger und Vogelschützer denkt
er ganz selbstverständlich über Gärten hinaus. „Wer Vogelkästen
jenseits des eigenen Gartens aufhängen möchte, fragt auf jeden
Fall den Waldbesitzer oder den Förster.“ Er empfiehlt Alunägel
zur Befestigung an Bäumen. Die rosten nicht und sind weich genug, dass sie bei der Holzverwertung keine Schäden an einer Säge
verursachen. In Parks und an Spazierwegen im Tal kümmern sich
meist die Bauhof-Mitarbeiter der Gemeinden um die Vogelheime
auf öffentlicher Flur. Denn nur mit dem Aufhängen allein ist es
nicht getan: Im Herbst oder Winter sollte altes Nistmaterial samt
Parasiten beseitigt werden. Haben sich Überraschungsgäste wie
Haselmaus oder Siebenschläfer eingefunden, kann man auch noch
bis März vor der Brutsaison warten.
Eine Nisthilfe der anderen Art sind sogenannte Insektenhotels,
jene mit Baumrinde, Strohhalmen, Heu, Schilfrohr, Reisig, Lehm
oder auch Ziegelsteinscherben bestückten Holzrahmen mit Dacherl. Manche sind jedoch mehr Deko als praktischer Natur-
schutz. Zweckmäßiger ist oft ein einfacher Holzklotz. Im Abstand
von zwei Zentimetern verschieden große Löcher bohren – Durchmesser von einem bis zehn Millimeter, Tiefe zehn bis zwölf Zentimeter: Fertig ist das Heim für den Blattlausvertilger Grabwespe
oder bestäubende Wildbienen. Christl Schönnagel vom Obst- und
Gartenbauverein Rottach-Egern–Kreuth gibt einen wichtigen
Tipp: „Immer mit Hartholz bauen, weil Weichholz splittert und
ausharzt.“ Die Tiere bleiben sonst
in den Löchern stecken.
Auch ein waagerecht ausgerichtetes Bündel hohler Stängel von
Schilf, Binsen oder Holunder können Unterschlupf oder Nistplatz
sein, ebenso hochkant gestellte
Ziegel, Hauptsache, die Rückseite
ist geschlossen. Insekten lieben es
überdies sonnig, wind- und wettergeschützt.
Tönerne Blumentöpfe, verkehrt
herum in den Boden eingegraben,
bieten der Erdhummel eine Bleibe.
Der Basteltipp für Kinder kommt
von Marianne Schories vom Gartenbauverein Gmund–Dürnbach.
Man nehme: Tontöpfe, die auch bunt bemalt werden können. Da
hinein füllt man locker Holzwolle oder Stroh, bindet ein leeres
Zwiebelsäckchen darüber und hängt sie kopfüber an einen Baum.
Fertig ist das Appartement für den „Ohrenwuzler“, einen nachtaktiven Blattlauskiller.
Doch die besten Nisthilfen sind vergeblich, wenn Vögel und
Insekten draußen weder Nahrung noch Verstecke finden. Der
Appell der Experten zum naturnahen Gärtnern kling relativ einfach: „Wildblumen pflanzen und nicht zu sehr aufräumen!“
Ein bebilderter Erfahrungsbericht zu einem Insektenhotel:
www.miesbach.bund-naturschutz.de/natur-vor-derhaustuer/bedrohte-bienen/insektenhotel.html
Alles rund um Nistkästen für Vögel:
www.lbv.de/ratgeber/vogelschutz/nistkasten.html
Ansprechpartner im Landkreis Miesbach: www.lbv-miesbach.de
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 15
Lebensart
Heiraten am Tegernsee: Ja! Ja!! Ja!!!
Zauberhafte Kulisse und traumhaftes Panorama – im Tegernseer Tal fühlt man
sich dem Himmel einfach ein Stückchen näher. Wo also sollte es schöner sein,
als hier einander Ja zu sagen und die gemeinsame Zukunft zu beginnen!
TEXT: SONJA STILL / FOTOS: HEIKE KRESTEL, MICK ZOLLENKOPF
DAS STANDESAMT
DIE KIRCHEN
Wer auf Wolke sieben in den Hafen der Ehe einschweben will,
braucht dafür ganz profan erst einmal Papiere. Das Standesamt
in Tegernsee ist für alle Orte rund um den Tegernsee zuständig,
egal ob man sich in der Stadt Tegernsee oder in den Gemeinden
Rottach-Egern, Gmund, Bad Wiessee, Kreuth oder Waakirchen
sein Ja-Wort geben will.
Kreuth und Waakirchen bieten zusätzlich zu ihren Trauzimmern
noch besondere Locations außerhalb des Rathauses an. Mitten
im Kreuther Kurpark wurde der Pavillon, der bislang vor allem
für die Blaskapelle als Konzertstandort diente, jüngst zum Trauungsraum umgewidmet. „Schönes Wetter brauchen’s schon“,
heißt es dazu im Rathaus. Die Kurpark-Rotunde ist nach allen
Seiten offen, da kann es recht luftig werden.
Kirchen gibt es im Tegernseer Tal grad genug. Die große prächtige Klosterkirche St. Quirinus in Tegernsee verlangt wohl nach
einer zahlreichen Hochzeitsgesellschaft. Die Egerner Pfarrkirche
St. Laurentius im spätgotischen Stil mit spitzem Turm ist nicht
nur Wahrzeichen von Rottach-Egern. Sie besticht durch wunderbare Fresken und leichtem Schmuckwerk, die dem Himmel
zugewandte Sehnsucht des bayerischen Barock zeigen. Auch
die Pfarrkirche St. Leonhard in Kreuth ist eines der Kleinode
bayerischer Kirchenbauten. Mariä Himmelfahrt auf dem Wiesseer Kirchenhügel wiederum ist eigentlich eine eher junge
Kirche, stammt sie doch aus den 1920er-Jahren, dennoch ist sie
zauberhaft romantisch. Architekt Rupert von Miller errichtete
sie in einem der Gotik nachempfundenen Stil, das Innere prägen
Jugendstilelemente.
Ein kuschelig-romantisches Ambiente hat sich Waakirchen für seinen außerrathäuslichen Trauungsraum geschaffen: das Mariensteiner Stüberl im Margarethenhof auf Gut Steinberg, das in absoluter Ruhelage auf dem Steinberg und mit einem wundervollen
Panoramablick ein Ort mit besonderer Energie ist. Sepp Hartl,
Bürgermeister der Gemeinde, nimmt jede Trauung dort persönlich vor und stellt klar: „Die Brautleut sollten wissen, dass ich mit
allen bairisch red.“
Ein außergewöhnlicher Ort, um sich das Ja-Wort zu geben, ist
die Kapelle Zum heiligen Kreuz in Wildbad Kreuth. Sie steht im
Privatbesitz des herzoglichen Hauses in Bayern. Bereits seit dem
Mittelalter wird das Wasser, das in Wildbad Kreuth am Fuß des
Hohlensteins entspringt, als Heilwasser genutzt, 1696 wurde
vom Abt des Klosters Tegernsee hier eine kleine Badkapelle errichtet. Nachdem das Kloster aufgelassen wurde, übernahmen
die Wittelsbacher die Fürsorge für die Kapelle. Sie wird vom her-
16 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Natürliche Schönheit
individuell gestalten
Plastische Chirurgie
am Tegernsee
Mehr als eine wunderschöne
Kulisse: Die Kirchen und die
Landschaft des Tegernseer Tals
bieten einen geradezu erhebenden Rahmen für erinnerungswürdige Hochzeitsfeste.
Und jeder spätere Besuch der
Locations lässt das hochzeitliche
Gefühl wieder aufleben.
zoglichen Haus weiterhin als ein bemerkenswertes Bauwerk gepflegt und für
familiäre Feste wie Taufen genutzt. Für besondere Anlässe wie Hochzeiten oder
Andachten darf man sich auch direkt an Helene Prinzessin in Bayern wenden,
um dort zu feiern.
Wer nach evangelischem Ritus getraut werden will, für den ist die Christuskirche in Tegernsee geeignet, sie ist die älteste der drei evangelisch-lutherischen
Kirchen im Tegernseer Tal. Der Kirchenbau mit romanischen und gotischen
Elementen wurde 1894 eingeweiht. Die Auferstehungskirche in Rottach-Egern
hat Olaf Andreas Gulbransson, Sohn des Malers Olaf Gulbransson, geplant. Das
tief heruntergezogene Dach beschirmt Bau und Gemeinde, der Innenraum steht
weitgehend im Licht farbmächtiger Glasfenster.
DER ZEITPUNKT
Der wohl wichtigste Tipp, den fachkundige Hochzeitsplaner allen künftigen
Brautpaaren geben, ist: frühzeitig planen. Anna Valentina Schober, Chefin von
feste feiern eventgestaltung, weiß, dass die schönsten und bekannten Locations
oft bereits ein bis eineinhalb Jahre im Voraus ausgebucht sind. „Vor allem, wenn
das Hochzeitsdatum in die Sommermonate fällt. Allerdings werden Herbst- und
gar Winterhochzeiten immer beliebter. Und da kann man das Ganze etwas entspannter angehen.“
DER PLAN
Professionelle Planungshilfe mag sich nicht jedes Brautpaar leisten, obwohl das
angesichts der Nerven, die so manche Tischordnung kostet, bestimmt eine gute
Option ist. „Vor allem wichtig ist ein detaillierter Zeitplan“, rät der Profi. Das
Erste ist der Termin: Den sollte man zwölf Monate im Voraus festlegen. Dann
das Budget und die Kosten kalkulieren, die Dokumente zusammentragen und
vielleicht einen Ehevertrag formulieren. Ein Ehevertrag ist nichts Schlechtes.
Er ist, beim heutigen Scheidungsrecht, die Liebeserklärung über die Trennung
hinaus. Ein halbes Jahr vor der Trauung ist dafür Zeit genug.
DIE ORGANISATION
„Angebracht ist es heute auch, Save-the-date-Karten zu versenden“, weiß Wedding-Planerin Anna Valentina Schober mit Blick auf die individuelle Hochzeits­
papeterie, die sich schon manch prominente Hochzeitswillige bei den Profis der
Faltenbehandlung
Lidstraffung
Facelift
Nasenkorrektur
Halsstraffung
Fettabsaugung
Brustaufbau-/straffung
Bauchstraffung
Arm-/Schenkelstraffung
Dr. med. Torsten Kantelhardt
Facharzt für Plastische
und Ästhetische Chirurgie
Praxisklinik
für Plastische Chirurgie
83700 Rottach-Egern
Nördliche Hauptstraße 17
Tel. 0 80 22 / 70 41 25
Fax 70 41 26
www.plastische-chirurgie-am-tegernsee.de
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 17
Herz an Herz: Die Dekoration wird zunehmend
wichtiger und gehört
zum Geamtkonzept.
Wedding-Planerin Anna
Valentina Schober (oben)
hat sowohl Details als auch
das große Ganze eines
Hochzeitsfests im Blick.
Gmunder Büttenpapierfabrik haben anfertigen lassen. Denn die
moderne Gesellschaft muss für’s Hochzeitfeiern Terminabstimmungen treffen. Und es wird immer wichtiger, frühzeitig Essgewohnheiten und eventuelle Lebensmittelunverträglichkeiten der
Gäste abzufragen. „Ich hatte zwar bisher noch kein rein veganes
Hochzeitsmenü zu ordern, aber glutenfrei und Allergenlisten
gibt es häufig.“
DIE DEKO
Jede Hochzeit soll einzigartig sein. Doch heute treffen Hochzeitsgesellschaften oft erst kurz vor dem Termin zusammen.
Dass Freunde sich gemeinsam etwas ausdenken, wird immer
seltener. Also gibt die Deko den gemeinsamen Rahmen. Vintage
ist da gerade das Stichwort. Spitzenbordüren (auch als weißes
Temporary-Tattoo passend zum Kleid auf der Haut der Braut),
Spitzendeckchen, Tischläufer aus Spitze – was Oma früher häkelte und dann Jahrzehnte im Schrank verschwand, findet sich auf
Karten, Platzhaltern und in der Raumdekoration. Abgestimmt
mit passenden „alten“ Blumen wie Lavendel, Rosen und Ranunkel. Alles aber bitte nicht bäuerlich, sondern nur recht landlustig!
DIE HOCHZEITS-GEFÄHRTE
Der Klassiker ist sicherlich die geschmückte Pferdekutsche. Da es
im Tal keine weiße Hochzeitskutsche gibt, sollte man sich an jene
Rosserer wenden, die historische Kutschen haben, wie etwa die
Bachmairs in Ellmau, die einen Nachbau des König-Ludwig-Landauers mit dunkelblauen Samt ihr Eigen nennen. Auch festlich
geschmückte (motorisierte) Oldtimer sind als Hochzeitsgefährt
beliebt. Wer keinen in der Familie oder Freundeskreis hat, wendet sich an professionelle Oldtimer-Verleiher in München. Dort
bekommt man auch die für Vintage-Hochzeiten angesagten
VW-Busse. „Sie sind vor allem dann beliebt, wenn man Gäste
standesgemäß abgeholt werden sollen und innerhalb der Feier die Location gewechselt wird“, sagt Anna Valentina Schober.
Immer beliebt am Tegernsee sind Bootsfahrten: von kleinen Ruderbooten über das Motorboot „Hecht“ bis hin zu den Schiffen
der Staatlichen Schifffahrt, die man ebenfalls mieten kann.
18 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
DAS FESTHALTEN
Wenn alles geplant ist, steht noch eine Entscheidung an: Wer ist
der passende Fotograf? Oder genügen einige gute Aufnahmen?
Und macht die restlichen Bilder der Cousin oder die Freundin?
Wie wird es in der Kirche geregelt? So mancher Brautvater hat
schon den Altar fast „umgerempelt“, weil er sich mit dem Rest der
Verwandten um den besten Knipserplatz rangelte. Profi-Hochzeitsfotografen aus dem Tegernseer Tal wie Susanna Schaffry,
Mick Zollenkopf und Rolf Kaul, die sämtliche offiziellen Hochzeits-Locations, aber auch die pittoresken, romantischen Platzerl
im Tal kennen, setzen das Brautpaar und die Hochzeitsgesellschaft perfekt in Szene.
Empfehlungen für Fotografen kann natürlich auch ein Hochzeitsplaner geben. „Was wir inzwischen ebenfalls anbieten, sind
sogenannte Oktokopter-Kamerateams, die Hochzeitsfilme um
eine Perspektive ergänzen“, erzählt Anna Valentina Schober vom
aktuellen Trend. Wie bei großen TV-Dokus machen die fliegenden Camcorders Flugbilder von der Gesellschaft und den Örtlichkeiten. „Das ist hier am Tegernsee freilich geeignet, wenn die
Kamera von der feierlichen Tafel über die Gäste auf die Berge
zufliegt.“ Man sollte dabei allerdings anfügen: Es ist auch laut.
Doch eben eine Möglichkeit, einmalige Erinnerungen zu erzeugen. „Früher entschied man sich für ein Feuerwerk“, weiß Anna
Valentina Schober. Aus ökologischen Gründen verzichten immer
mehr Paare darauf.
Die Erfahrung der Hochzeitsplanerin zeigt, dass so manchem
Paar vor lauter Perfektionismus und Anspruch, den Tag ihres
Lebens zum Highlight gleich mehrerer Generationen machen zu
wollen, die Vorfreude abhanden kam. „Es muss bei allem schon
möglich sein, das Verliebt-verlobt-bald-verheiratet-Gefühl zu
genießen! Kümmern Sie sich auch darum!“, rät die Expertin.
Dafür ist der Tegernsee ebenfalls bestens geeignet: Um den Hochzeitstermin herum ein paar Tage ausspannen und noch mal die
Berge erklimmen in unbekümmerter Leichtigkeit gibt bestimmt
genügend Energie für den Ehealltag. Das Beste daran: Das hochzeitliche Gefühl lässt sich hier regelmäßig auffrischen!
ADRESSEN UND INFOS
Standesamt Tegernsee
Rathausplatz 1, 83684 Tegernsee
Tel.: 08022/18 01–34/38/47
[email protected]
www.rathaus-tegernsee.de
feste feiern – eventgestaltung
Anna Valentina Schober
Münchner Str. 24, 83703 Gmund
Tel.: 08022/704 60 80
www.festefeiern.by
Das Gebiet um den Tegernsee liegt
in der Zuständigkeit der folgenden
drei katholischen Gemeinden: Pfarrverband Tegernsee–Egern–Kreuth,
Gemeinde Bad Wiessee und Gemeinde Gmund.
Pfarrverband Tegernsee–
Egern–Kreuth der
katholischen Kirche
Katholisches Pfarramt Tegernsee
Seestr. 23, 83684 Tegernsee
Tel.: 08022/46 40
Evangelische Gemeinden:
Katholisches Pfarramt Egern
Kißlingerstr. 45, 83700 Rottach-Egern
Tel.: 08022/92 76–0
www.pv-tegernsee-egern-kreuth.de
[email protected]
Pfarrverband Gmund – Bad Wiessee
der Katholischen Kirche
St. Ägidius – Gmund am Tegernsee
Kirchenweg 8, 83703 Gmund
am Tegernsee
Tel.: 08022/73 39
www.kath-kirchebadwiessee.de
www.kath-kirchegmund.de
oder
www.erzbistum-muenchen.de/Pfarrei/
Page034457.aspx
Evangelisch-Lutherische Pfarrgemeinde Tegernsee, Rottach-Egern
und Kreuth
Pfarrer Dr. Martin Weber
Hochfeldstr. 27, 83684 Tegernsee
Tel.: 08022/44 30
[email protected]
www.tegernsee-evangelisch.de
Evangelisch-Lutherische Pfarrgemeinde Bad Wiessee
Pfarrer Martin Voß
Kirchenweg 4, 83707 Bad Wiessee
Tel.: 08022/99 030
[email protected]
www.badwiessee-evangelisch.de
Evangelisch-Lutherische Pfarrgemeinde Gmund
Pfarrer Andreas Kopp-von Freymann
Kirchenweg 15, 83703 Gmund
Tel.: 08022/76 700
[email protected]
www.gmund-evangelisch.de
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 19
Lebensart
Des eigenen (Ehe-)Glückes Schmied
Bei Eheringen gilt neuerdings: Selbst ist das Brautpaar! Denn immer mehr junge Paare legen
selbst Hand an und formen, walzen, hämmern und schmieden ihre Trauringe selbst. Ilka und
Dominik trauten sich das in der Goldschmiedewerkstatt von Anna Maier in Rottach-Egern zu.
TEXT: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Seit drei Jahren sind die 25-jährige Ilka und der 26-jährige
Dominik aus der Pfalz ein Paar. Ziemlich bald stand für die
Studenten, die sich auf einer Seminarfahrt kennenlernten,
fest, dass sie heiraten wollten. Monatelang wurde geplant,
vorbereitet und organisiert, trotz ihrer anstehenden Examina. Stress pur für die beiden. Nach Abschluss ihrer Prüfungen wollte sich das Paar Zeit für sich nehmen und buchte
sich zur Belohnung ein verlängertes Wochenende am Tegern-
see. Die Idee, an diesen Tagen auch gleich die eigenen Trau­ringe zu schmieden, hatte allerdings Dominiks Mutter. Sie liebt
das Tal und ist seit vielen Jahren immer mal wieder zu Gast und
Kundin bei Anna Maier. Sie fragte die Goldschmiedin frei weg, ob
sie „ihre Kinder“ bei der Anfertigung der Trauringe unter ihre Fittiche nehmen würde. Und die Goldschmiedemeisterin, die nicht
selten Praktikanten hat, die in den Beruf hineinschnuppern wollen, sagte spontan zu. Eine Premiere war es trotzdem.
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m o – S a : 1 0 00 – 1 8 00
20 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Das eigenhändige Schmieden der Eheringe
ist ein Band, das zusammenschweißt, und
eine wertvolle Erfahrung, die einen mit Stolz
erfüllt. Ilka und Dominik aus der Pfalz
schürten in Anna Maiers Goldschmiede obendrein die Vorfreude auf den großen Tag.
Zwei Tage mit jeweils fünf Stunden beraumte Anna Maier für
Ilka und Dominik an: Zeit, in der die beiden jeweils den Ring
des anderen aus einem Platinband fertigten. Da wurde der
Fingerumfang gemessen und ein entsprechend langes Stück
abgesägt, gewalzt und zwischendurch geglüht, damit das
Material nicht überstrapaziert wurde, sondern weich und gut zu
bearbeiten war. So konnte das Walzprofil auf die richtige Größe
rund- und schließlich zugebogen werden, um es dann zu verlöten. „Ich finde es klasse, einen Ring von Anfang an herzustellen
und keinen vorgefertigten Rohling zu nehmen“, freute sich Ilka
mit Blick auf Ring-Schmiede-Offerten im Netz, die teils schon
über große Eventagenturen angeboten werden. Die Kreativarbeit fängt im Grunde erst an, wenn das Band geschlossen
ist. Dann heißt es, den Ring auf einem Ringriegel in Form zu
klopfen. Ebenmäßig sollten sie sein, egal ob der Ring etwas
runder im Profil werden sollte, wie sich Ilka den ihren wünschte, oder eben etwas eckiger und markanter, wie sich Dominik seinen vorstellte. Auf einem sogenannten Abziehstein
wurden die Ringe von den beiden seitlich abgezogen, damit
sie später auch plan liegen. „Außerdem wird noch gefeilt und
dann der ganze Ring innen und außen fein abgeschmirgelt, bis
alles schön glatt ist“, erklärt Anna Maier und lobte gleichzeitig
das beachtliche Geschick, das die beiden Studenten an den
Tag legten.
Natürlich sei es Geschmackssache, ob der Ring letztlich matt
oder glänzend ist. Das Eingravieren des Hochzeitsdatums übernahm ein Graveur, mit dem Anna Maier schon seit Jahren zusammenarbeitet. „Er muss aber Platz lassen für die Geburtsdaten
unserer Kinder. Die sollen da auch noch rein“, forderte Ilka. Sie
fand den Goldschmiede-Crashkurs spannend, freute sich, wie
viel sie dabei gelernt hat, und war überrascht von ihren Fähigkeiten. Dominik war froh über die Möglichkeit, eigene Vorstellungen verwirklichen zu können, und wenn diese letztlich doch
nicht so gefielen, einfach nachzubessern. Stolz sind die beiden
auf ihre Werke, die sie sich immer wieder zur Begutachtung an
den Finger stecken. „Seine Trauringe selbst zu machen ist eine
viel schönere Erinnerung, als wenn man die Ringe einfach kauft.
Und bei einer Goldschmiede mit Blick auf den Tegernsee sowieso“, ist sich das angehende Brautpaar einig.
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 21
Lebensart
Glückliche Verbindungen
Es gibt viel Köstliches von heimischen Produzenten rund um den See. Wenn sich dabei zwei
oder mehr zusammentun, entwickeln sich daraus mitunter höchst fruchtbare Allianzen.
TEXT: ANNETTE LEHMEIER UND HEIDI SIEFERT / FOTOS: PRODUZENTEN
GLEICH UND GLEICH GESELLT SICH GERN
Gleiche Werte: Was zwischenmenschliche Beziehungen tragfähig
macht, ist auch ein gutes Fundament für die Zusammenarbeit von
Unternehmen. Erst recht, wenn es den Beteiligten um mehr geht
als um bloßes Geldverdienen. „Unsere Genossenschaften haben
eine sehr ähnliche Philosophie“, sagt Barbara Steiner-Hainz von
den Milchwerken Berchtesgadener Land Chiemgau eG darüber,
wie die „großen“ Pidinger auf die „kleine“ Kaserei in Kreuth-Pförn
aufmerksam wurden. Konkret: „Beide setzen wir uns ein für naturnahe extensive Landwirtschaft in der Bergregion; wir zahlen
unseren Genossenschaftsmitgliedern – den Landwirten der Umgebung – einen fairen, überdurchschnittlichen Milchpreis und unterstützen Landwirtschaft ohne Gentechnik.“ Nach einem Besuch
der Berchtesgadener im Tal war man sich nicht nur ausgesprochen
sympathisch, sondern stellte auch fest, dass sich die Sortimente
22 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
hervorragend ergänzen. Seit Herbst 2015 bietet die Naturkäserei
TegernseerLand in ihrem Laden am Reißenbichlweg ausgewählte Bioprodukte von Berchtesgadener Land an. Im Gegenzug hat
Berchtesgadener Land die Käsespezialitäten der Naturkäserei in
seinen Vertrieb aufgenommen, sowohl im eigenen „Milchladen“
in Piding als auch im Frischdienst für Kunden.
(al)
SCHWARZ-WEISSE FUSION
Schon länger besteht die Verbindung der Naturkäserei TegernseerLand zur Dinzler Kaffeerösterei am Irschenberg. Dabei
scheint die wechselseitige Begeisterung immer stärker zuzunehmen. Die Basis bildet auch hier die Idee, mit Qualitätsbewusstsein
und Weitsicht Premiumprodukte herzustellen und zu vermarkten,
um damit die Region zu stärken, in der man lebt und arbeitet.
So genießen Kaserei-Gäste in Kreuth Dinzler-Kaffeespezialitäten,
Andreas Eybel und Peter Hubert
sind sich einig: Schokolade und
Bier passen hervorragend zusammen. Der „Buzi-Lolli“ verbindet
geschmacklich das Süße mit dem
Herben. Typisch bayerisch!
während sich Reisende beim Einkehrschwung am Irschenberg an
Heumilchtopfen und -käse und natürlich an Cappuccino & Co.
mit Heumilch erfreuen können. Die wiederum, so hat man bei
Dinzler schnell bemerkt, ist in Sachen Geschmack, Inhaltsstoffen,
Natürlichkeit und Frische von derart außerordentlicher Qualität,
dass der Phantasie des Küchenchefs fast keine Grenzen gesetzt
sind: Je nach Saison zaubert er auch Kaffeejoghurt, Eis oder unwiderstehliche sahnegefüllte Windbeutel.
(al)
„Bräustüberl“-Maskottchens „Buzi“ aus weißer, Vollmilch- und
Zartbitterschokolade, Nougatbusserl oder die Buzi-Bierpraline,
in der das gehaltvolle Tegernseer Dunkel eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt.
(al)
VIELFACH UNWIDERSTEHLICH: EYBEL-SCHOKOLADE
GEGENSÄTZE ZIEHEN SICH AN
Bier und Schokolade – vor
ein paar Monaten hat endlich zusammengefunden,
was zusammen gehört.
Das finden zumindest
„Bräustüberl“-Wirt Peter Hubert und Andreas
Eybel, Chef der „Schokoladenquelle“ in Waakirchen. Dem Chocolatier macht das Spiel
mit ausgefallenen Geschmackskompositionen seit jeher Spaß:
„Da kam die Anfrage aus dem ,Bräustüberl‘ gerade recht.“ Wobei
sich die Wunschkomponenten Hopfen plus (Milch-)Schokolade
anfangs durchaus zierten. Dass am Ende ein ganz besonders
rundes Gaumenerlebnis daraus geworden ist, davon können
sich Genießer im „Bräulad’l“ gegenüber vom „Bräustüberl“
überzeugen. Dort gibt es die ungewöhnlichen Tafeln exklusiv
zu kaufen – ebenso wie die anderen süßen Sprösslinge der ungewöhnlichen Kooperation: Schokoladen-Lollis in Gestalt des
„Man spinnt halt zusammen“, beschreibt Andreas Eybel lachend,
wie schon so manche delikate Kreation entstanden ist. Mit Enzian zur Schokolade hat es angefangen, und der kultige Oberbayern-Whisky Slyrs Bavarian Single Malt aus der Schlierseer
Edelbrennerei Lantenhammer verschmilzt mit cremiger Buttertrüffel zu einem hochprozentigen Leckerbissen.
Dass Schokolade wunderbar auch mit Fleisch kann, wussten
schon die Maya. Eybel und der Schlierseer Metzgermeister Oliver Stadler rührten eine rauchige Barbecue-Sauce mit Chili,
Williamsliqueur von Lantenhammer und 83-prozentiger, tief
dunkler Schokolade. Natürlich nicht von dort, wo 87 Prozent der
Welt-Kakaoernte herkommt (Ghana, Elfenbeinküste), sondern
von dort, wo echte Leckerbissen wachsen, wie etwa in Vanuatu
oder Costa Rica. „Chili-Schoko-Sauce“ nennt sich die Schöpfung
schlicht und ist nicht nur zu Wild und Rippchen ein Genuss.
Neben einer fruchtig-milden „Mädchen-Sauce“ mit Mango, Chili
und Limonenliqueur und der scharfen „Buama Sauce“ mit Bierbrand steht auch sie in den Regalen der Tegernsee Arkaden.
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 23
Die sind eines der jüngsten Kinder von Andreas Eybel, dessen
Credo von jeher war, wo immer möglich mit Produkten aus
der Region zu arbeiten. Eine Einstellung, von der der geistige
Vater der Tegernseer Werteproduzenten in einer Welt der
fortschreitenden Monopolisierung immer mehr überzeugt
ist. Kulinarisch feilt er längst an neuen Ideen. Die passende
Hülle für bestehende und künftige Extravaganzen gibt es
dank einer Zusammenarbeit mit Werteproduzenten-Kollegen Florian Kohler von der Büttenpapierfabrik in Gmund:
„Eine neue, komplett kunststofffreie Verpackung.“
(sie)
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Es war der Zufall, der am Anfang einer wunderbaren Liaison
zwischen der Gmunder Büttenpapierfabrik und der unter anderem für ihre Schals und Capes aus feinster Merinowolle
bekannten Handdruckerei Gistl in Gmund stand: Martina
Gistls Vater war für einen verhinderten Freund als Spediteur eingesprungen und übernahm für die Büttenpapierfabrik Transporte. Gelegentlich brachte er von seinen Fahrten einen Papierbogen mit nach Hause. Papier, das seiner
Tochter nicht nur äußerst gut gefiel. Es animierte sie auch
auszuprobieren, ob es sich nicht genauso stilvoll bedrucken
ließ wie die Baumwoll-, Woll-, Leinen- und Lodenstoffe,
Tuch oder Filz. Man konnte. „Wir waren begeistert, dass
es so gut geklappt hat“, erinnert sich Martina Gistl an die
ersten Versuche mit dem für sie ungewöhnlichen Material
und wie sie unverbindlich einen von ihr bedruckten Musterbogen bei Gmund vorgelegt hätte. Auch dort war man
sofort angetan von ihren Experimenten, die Harmonie der
Blumenranken und die Haptik sagten zu. Das war vor etwa
Zarte Blütenranken druckt Martina Gistl per Hand auf
das feine Gmunder Büttenpapier, welches dann wertvolle
Notizbücherumfasst.
vier Jahren. Seitdem gehören die Notizblöcke „Fleur“ zu den
besonderen Hinguckern im Papeteriesortiment, aktuell in
drei Farbkombinationen (Bleu, Rouge und Rosé) und zwei
Größen. Ein paarmal musste Martina Gistl bereits nachdrucken. Dann werden Stellagen zum Trocknen in ihrer Werkstatt mit angeschlossenem Verkaufsraum aufgestellt, weil
die Farbe auf dem Papier nicht wie bei Stoff sofort einzieht.
Dafür wird die Geduld mit einer extrem schönen Oberfläche
belohnt. Erwerben kann man die Blöcke unter anderem in
der Handdruckerei Gistl und im Shop der Büttenpapierfabrik
in Gmund. Dort in den Regalen fallen nicht nur die filigranen Blumen sofort ins Auge. Ihren ersten Seitensprung mit
der heimischen Trachtenwelt hatten die Hersteller der edlen
Papiere mit Trachten Greif aus Rottach-Egern, als sie Dirndlstoffe auf Blöcke und Notizbücher spannten.
(sie)
24 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Auf die Plätze, fertig, los:
Frühjahrsputz im Tal
Die Tage werden wieder länger. Die Restaurants und Cafés stellen Tische und
Stühle ins Freie. Bäche glucksen, Vögel zwitschern. Es wird Frühling – und damit
höchste Zeit für den Frühjahrsputz. Nicht nur in den eigenen vier Wänden. Rund
um den See wird fleißig gewerkelt, um für die warme Jahreszeit parat zu sein.
TEXT: HEIDI SIEFERT / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
AM BERG
Einen Frühstart legt die Tegernseer Hütte zwischen den Gipfeln von Roß- und Buchstein hin, die wegen Christi Himmelfahrt heuer bereits am 5. Mai aufsperrt. Schon
im April schließt Hüttenwirt Michael Ludwig, der auch im Winter regelmäßig nach
dem Rechten schaut, das Wasser aus der Regenwasserzisterne an. Im Herbst haben
er, seine Frau Sylvia und die vierköpfige Belegschaft alles geputzt und die Wasserleitungen sorgfältig durchgeblasen, um keinen Rohrbruch zu riskieren. Nun werden
die frisch gewaschenen Betten herausgeräumt, die Zimmer gelüftet und die Lager
gefüllt. Zwei Kühlschränke und eine Kühlzelle fassen Nahrungsmittel und Getränke.
Ein erster Grundstock wird zu Saisonbeginn mit der Materialseilbahn hochgebracht.
Den Sommer über geht Michael Ludwig zweimal die Woche einkaufen.
Etwa vier Wochen dauert die (früh-)jährliche Revision am Wallberg. Sieben Leute sind
dann damit beschäftigt, nicht nur die 50 Gondeln genau unter die Lupe zu nehmen.
„Die komplette Strecke wird akribisch kontrolliert“, sagt Betriebsleiter Markus Maier.
„Die Tragseile werden abgehoben, überprüft und gefettet, jedes Lager und jeder Reifen
gecheckt.“ Poröse Gummis müssen ausgetauscht werden, verschlissene Teile ersetzt.
Einmal im Jahr unterzieht der TÜV die komplette Anlage einer Inspektion.
Den 1. Mai peilt Georg Reisberger heuer für den Saisonstart beim Ödbergflitzer an.
Um die Skipiste zur Sommerrodelbahn umzubauen, braucht es etwa eine Woche. Drei
Mann bringen dann die in Stellagen im Freien überwinterten Schienen an den Hang und
verbinden sie. Schlitten und sämtliches technisches Gerät werden aus den Scheunen
geholt und installiert. Auch hier geht’s los, sobald der TÜV Süd sein Okay gegeben hat.
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 25
IM TAL
Wenn das Straßenbauamt Hausham die Schneestangen entlang
der Bundesstraßen einsammelt (in den Talgemeinden obliegt
das den Bauhöfen), stehen die Zeichen endgültig auf Frühling.
Dass auf Verkehrsinseln und in Grünanlagen langsam alles blüht,
dafür haben die Gärtner rund um den See schon im Herbst gesorgt. Allein 17 000 Blumenzwiebel steckten Anian Hölzl und
seine vier Mitarbeiter in Tegernsee diesmal in die Erde. Überwiegend Tulpen und Narzissen, deren Farbe und Komposition
ein gut gehütetes Geheimnis des Stadtgärtners ist. Überraschung
muss sein. Die Arbeit im Frühling beginnt mit der Beseitigung
von Winterschäden. Sobald die Tulpen aus der Erde spitzen, sind
zwei Leute unterwegs, um die Zwiebelhütchen zu ziehen, damit
die Pflanzen sich schön entfalten. Wo Stauden, Gräser und Rosen
dauerhaft gepflanzt sind, wird Unkraut gejätet. Überall per Hand
der Boden gelockert, was eineinhalb bis zwei Wochen lang gut
zu tun gibt. Nicht zu vergessen das Rasenmähen in Parks, auf
Liegewiesen und am Fußballplatz an der Point. Fast 90 000 m²
kommen da zusammen. Bepflanzung von Verkehrsinseln und der
Blumenschmuck an öffentlichen Gebäuden tragen in jeder Talgemeinde deutlich die Handschrift ihres Gärtners. Anian Hölzl
entscheidet in enger Absprache mit Bürgermeister Johannes
Hagn, hat dabei aber „sehr freie Hand“. Die Pflanzen bezieht er
bei Gärtnereien am Ort.
AM SEE
Mit zunehmendem Leben auf und am See braucht es wieder
gezielten Schutz für dessen Bewohner. Sieben Schutzzonen auf
insgesamt 3,7 km Uferlinie sind vom 1. April bis 30. September
für Menschen tabu – Wasservögel sollen hier ihre Ruhe finden.
Und: Die seltenen Seemuscheln haben dort ihren Lebensraum.
Verantwortlich dafür ist die untere Naturschutzbehörde im Landkreis, die auch die Bojenmarkierung im Herbst entfernt und im
Frühling wieder setzt. 60 dieser gelben Seezeichen bringen Hans
Meder und seine Leute an ihren Platz. Dabei entfernen sie auch
über den Winter angeschwemmtes Treibgut aus den Schilfzonen.
Wenn die ersten Schifferl am Steg bei der Königslinde in Bad
Wiessee zu einer Fahrt über den See locken, haben Ferdinand
Grieblinger und seine Söhne Josef und Anton mit ihrem Bootsverleih arbeitsreiche Tage hinter sich. Jeden Winter werden die
Elektroboote komplett zerlegt, die Rümpfe von innen und außen
gewaschen und die Polster gereinigt. Die Elektromotoren werden
in der Werkstatt beim Yachtclub demontiert und überholt. Die
Holzboote werden geschliffen, lackiert und poliert, schadhafte
Fragen Sie sich auch manchmal, was man gegen Fältchen und Falten tun kann,
ohne gleich einen operativen Eingriff vorzunehmen?
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26 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Die hochsensible Schilfzone ist
die Kinderstube des Tegernseer
Fischnachwuchses und der Lebensraum vieler Wasservögel sowie
der seltenen Seemuschel. Jedes
Frühjahr werden 60 Bojen gesetzt,
die insgesamt sieben Schutzzonen
rund um den See ausweisen.
Teile ersetzt und die komplette Ausstattung entfernt. Mitte März
beginnt das Zusammenbauen. Auch Seilwinden, Ladegeräte und
Steganlagen überprüfen die Grieblingers, um bereit zu sein für
„einen möglichst hochwasserfreien Sommer mit idealem Bootsfahrerwetter“.
Mit größeren Schiffen hat es Lorenz Höß zu tun. Bis zum Beginn
des Sommerfahrplans am 1. Mai wieder die komplette Flotte auf
dem See unterwegs ist (vier Schiffe im Linienbetrieb, eines für
Sonderfahrten), haben der Betriebsleiter der Tegernsee Schifffahrt und sein elfköpfiges Winterdienstteam alle Schiffe gründlich überholt. „Frühlingsputz ist bei uns den ganzen Winter über“,
lacht Höß und erzählt, dass ein zwölf Jahre alter Antrieb gerade
mehrere Wochen zur Reparatur in einer großen Schiffswerft war.
Im eigenen Bootshaus sind die Handwerker unterschiedlichster
Sparten wie Schlosser, Maler oder Zimmerer mit technischen
und kosmetischen Aufgaben beschäftigt. Zuletzt wird zwei Tage
lang gründlich geschrubbt, bis auch die Optik stimmt. Zusätzlich
wird heuer der Steg in Kaltenbrunn erneuert. Sobald das Wetter
passt, geht’s los.
Dass es nicht nur auf, sondern vor allem im See lebhaft zugeht,
dafür haben Christoph von Preysing und seine See-Fischer in
ihren Bruthäusern für ordentlich Nachwuchs gesorgt. Im März
und April werden die kleinen Renken (zweieinhalb Millionen),
Forellen (300 000) und Saiblinge (100 000) in die Freiheit entlassen. Der Fischereiverein Tegernseer Tal kümmert sich indes
darum, dass der Alpbach als Zufluss von Ästen, Holzresten und
dem ein oder anderen Unrat befreit wird. 14 Tage vor dem traditionellen Karfreitagsfischen kommt der Besatz mit Bachforellen, so Vorstand Erwin Markreiter. Und dann kann’s auch überall
wieder losgehen.
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 27
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Welche Entwicklungen in Mode, Kosmetik, Kulinarik und Wohnen hält das Jahr 2016
bereit? Was hat Bestand, und was kommt Neues? Erste Trends zeichnen sich bereits ab
in den Stores rund um den Tegernsee. Wir haben uns für Sie auf die Spur gesetzt.
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Sie sind kaum wieder zu erkennen – die „Ostiner
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außen eröffnete Frank Mollenhauer im März 2014 sein
eigenes Restaurant als modernes europäisches Restaurant mit gehobenen und gemütlichen Landhausstil. Die
drei unterschiedlich großen Stub‘n wurden geschmackvoll renoviert und liebevoll mit hochwertigen Materialien eingerichtet. Eine Wohltat fürs Auge. Nun feiert
Frank Mollenhauer gemeinsam mit seiner Serviceleitung
Mihaela Gustin und Souschef Steve Rechenberger sein
zweijähriges Jubiläum. „Unsere Gäste sollen sich wohlfühlen und wiederkommen“, sagt Frank Mollenhauer
und setzt dies gezielt mit Alpenkulinarik sowie euroasiatischen Einflüssen um. Ebenfalls feiert Mollenhauer
sein 10-jähriges Bestehen im Tegernseer Tal. Während
dieser Zeit führte er als Küchendirektor und gastronomischer Leiter führende Häuser wie die Überfahrt oder
das Bachmair Weissach. Obwohl erst seit 2 Jahren in
der Selbstständigkeit, wurden seine Kochkünste von
mehreren Gastronomieführern gewürdigt. Hierbei setzt
er mit seiner Crew geziehlt auf regionale und saisonale
Produkte, die er direkt von den Erzeugern der Region
bezieht. Ein kulinarischen Jahreskalender sowie eine
bayrische Schmankerlkarte wird ebenfalls geboten. Die
verschiedenen Restaurantbereiche bieten Platzkapazitäten für ca. 80 Personen. Für Festivitäten aller Art sind
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28 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
O L I V E R P E O P L E S L O O K B O O K R E S O R T 2 016
|
8
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T
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 29
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30 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 31
Tradition
Kunstvolles Holz vor der Hütte
Wer nach Sylt fährt, erwartet Häuser mit Reetdächern und Wildrosenhecken. Wer an den Tegernsee kommt, malerische
Balkone. Dabei ist es nicht allein die bunte Blumenpracht, die einen Balkon zu einem typischen im bayerischen
Oberland macht. In erster Linie sind es besondere Zimmererarbeiten. Wir haben uns auf Spurensuche begeben.
TEXT: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Was zeichnet einen authentischen Balkon im bayerischen Voralpenland aus? Der Gmunder Bautechniker Franz Halmbacher, der
über die Jahre hinweg über sein berufliches Interesse hinaus auch
ein historisches entwickelt hat und heute gern bei kniffligen Sanierungsprojekten zu Rate gezogen wird, stellt vorab erst einmal
klar: „Der Balkon allein ist nicht ausschlaggebend, sondern die
gesamte Komposition mit Windfang, Pfetten und Pfettenkopfbrettern.“ Im Grunde gehöre die gesamte Fassade und ihre proportionale Aufteilung nach dem Goldenen Schnitt (Breite zu Höhe
entspricht 2/3 zu 1/3) dazu, aber das würde im wahrsten Sinne
des Wortes zu weit führen. Denn der hiesige Baustil habe sich über
tausend Jahre entwickelt – und zwar nicht erstrangig aus einem
ästhetischen Empfinden heraus, sondern den natürlichen Gegebenheiten folgend: Die Dachneigung sorgt dafür, dass Schnee
gut abrutscht, die langen Vordächer, dass die Fassade vor Regen
geschützt ist, und die Längsverschalung, dass das Wasser entlang
der Holzfaser ablaufen kann, ohne dass das Holz zu sehr leidet.
Das machte früher alles Sinn und tut es auch heute noch, selbst
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32 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016

„Wenn wir unsere Baukultur, die zu uns gehört
wie unsere Tracht und unsere Musik, aufgeben,
verlieren wir einen Teil unserer Kultur.“
FRANZ HALMBACHER
wenn sich die Baustoffe enorm verbessert haben. „Der
Zierrat“, wie Franz Halmbacher Balkone, Windfang, Pfetten und Pfettenkopfbretter zusammenfasst, „ist geprägt
von einzelnen Architekten und Zimmerern.“ Da gab es im
vorigen Jahrhundert den Architekten Alois Ruml (1903–
1970) aus Gmund, Baumeister Lenz Strohschneider
(1905–1982) aus Rottach und auch Alois Degano (1887–
1960), der später, nach seinem Wirken am Tegernsee, am
Obersalzberg mitbauen sollte. Weit davor beeinflusste
den Tegernseer Architekturstil der letzte Schloss- bzw.
Klosterbaumeister Sebastian Herrle, dessen Lebensdaten
nicht mehr bekannt sind. Aber auch Baumeister Lorenz
Hofmann (1866–1927), der den bis zur zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts nicht ortsüblichen Haustyp des
Wohn- und Geschäftshauses mit Stilmitteln wie hölzernen Balkenköpfen, Front- und Giebellauben, verbretterte
Giebelfelder, Standerker und Lüftlmalereien an den Typus oberbayerischer Bauernhäuser anglich, wie man es
noch heute in der Tegernseer Rosenstraße begutachten
kann. Der wohl bekannteste Architekt aber war Josef
Tölzer, dessen Vater Michel das ehemalige Landgericht,
heute Sitz der Tegernseer Tal Tourismus GmbH, als dreigeschossigen klassizistischen Walmdachbau errichtete.
„Die Tölzers waren eine regelrechte Dynastie“, erklärt
Halmbacher. Josef Tölzer war nicht zuletzt deshalb berühmt, weil er für seine Architekturstudenten akribisch,
fast detailverliebt Skizzen und schier verspielte Musterlösungen zusammenstellte und die auch 1862 auf der
Weltausstellung in London präsentierte. Er war es, der
das Tegernseer Seelaub, Vögelchen, stilisierte Kleeblätter, Weinlaub, Sterndl, Herzen oder Lilien geballt auf die
Tegernseer Balkone, Außentreppen und Katzenlauben
brachte. Die einzelnen Längsbretter wurden so mit der
Laubsäge bearbeitet, dass sich jeweils zwei benachbarte
Bretter zu einem Motiv zusammenfügten. Denen waren
keine Grenzen gesetzt – je nach Vorlieben des Bauherrn
und seiner Familie. So finden sich auf manchen historischen Balkonen Katzen oder Reichsäpfel. Manchmal
geben die Symbole auch Auskunft über den Beruf des
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 33
Die Musterlösungen für Balkone,
Katzenlauben, Wind- und Pfettenbretter von
Josef Tölzer beeindruckten schon auf der
Weltausstellung 1862 in London. Heute sind
sie immer noch Maßgabe und Anregung
für hiesige Architekten und Zimmerer.
Hausherren: Das Haus des Fischermeisters zierten etwa Fische.
Und nicht selten sind es Symbole wie Drachen, Runen, stilisierte
Kleeblätter oder auch Kreuze, die als Abwehrzauber beziehungsweise Glücksbringer dienen sollten.
Tölzers Aufzeichnungen findet man heute im Museum Tegernseer Tal, wo sie nicht nur seinen prägenden Einfluss auf die
hiesige Baukultur dokumentieren, sondern auch einen unerschöpflichen Fundus an Ideen bieten. Nicht zuletzt für junge,
engagierte Zimmerermeister, wie es Thomas Pötzinger aus Festenbach ist. Er verspürt aktuell bei den Bauherren einen Trend
hin zu einer wieder individuelleren Holzgestaltung am Haus.
Wobei diese seltener an den Balkonen als bei den Windfängen,
Brüstungsbrettern oder den Pfettenkopfbrettern gewünscht
werden. Bei den Balkonen sei es das Seelaub, das (auch als
einzelnes, mittig angebrachtes Emblem) wieder zieht. Bei den
Pfettenkopfbrettern die klassische Doppelherzform, wie sie
schon Tölzer variiert und vielfach verwendet hat. Und die langen Bretter bei Brüstung und Windfang versieht Pötzinger jetzt
wieder öfter mit floral wirkenden Schwüngen. Dabei greift der
Zimmerermeister auf etwa 50 Pfettenkopfbrett- und 20 Windfangschablonen zurück, die ihm von seinem alten Lehrherrn
und früheren Chef weitervererbt wurden. „Genau so wurde
der Baustil jahrhundertelang überliefert: vom Meister an seinen Nachfolger. Wobei ein jeder seine eigenen Muster hatte,
welche auch ein Erkennungsmerkmal des Betriebs waren“,
erklärt der Festenbacher. Schon seit jeher hat es aber auch
Moden gegeben, die letztlich zur Fortentwicklung der Baukultur beigetragen haben.
Seit Jahren schon dominiert schlichte Geradlinigkeit den hiesigen Baustil, was nicht nur mit den Zusatzkosten für eine individuelle Gestaltung zu tun hat. „Die sind nämlich durch die heutigen modernen Maschinen gar nicht viel höher, wie das manch
einer irrigerweise meint“, sagt Pötzinger. Selbst Baluster-Balkone
seien nicht mehr so teuer, weil auch die Holzsäulen gefräst und
nicht mehr, wie einst, mit der Bandsäge Seite für Seite ausgesägt
werden. Dass es weniger aufwendige Holzarbeiten gibt, liegt zum
Teil daran, dass die meisten Zimmerer gar keine Zeit haben, sich
jedes Mal mit passenden Entwürfen und deren Umsetzung zu
beschäftigen. Die außerordentlich gute Auftragslage gibt das
nicht her. Zum anderen bekomme man heute gar nicht mehr
die langsam gewachsene, vernünftig geschnittene und entsprechend gelagerte Holzqualität, die einem die Verwendung breiterer Balkonbretter und aufwendige Fräse-Arbeiten erlaube,
moniert Pötzinger. „Durch die Schnelllebigkeit geht viel Wissen
und das Gefühl für Stil verloren“, befürchtet auch Halmbacher.
„Dennoch sind wir am Tegernsee erpicht darauf, unseren Baustil
zu erhalten – aus Denkmalschutzgründen und wegen des Tourismus“, sagt er mit Blick auf die äußerst dezidierten Ortsgestaltungssatzungen der Talgemeinden. Halmbacher warnt: „Wenn
wir unsere Baukultur, die zu uns gehört wie unsere Tracht und
unsere Musik, aufgeben, verlieren wir einen Teil unserer Kultur.
Und dann zieht der Magnet Tegernseer Tal nicht mehr.“
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34 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Gemeinsam überleben
Hans Weindl war schwer krank, als er seine Liebe zu einer alten und seltenen
Nutztierrasse entdeckte. Der Landwirt aus Krottenthal begann zu kämpfen — für die
Murnau-Werdenfelser-Rinder und sich selbst. Am Ende haben beide gewonnen.
TEXT: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Hans Weindl aus Krottenthal ist das, was man gemeinhin in Bayern als „gestandenes Mannsbild“ bezeichnet: groß, kräftig, aktiv,
natur- und heimatverbunden, ein Familienvater und Macher, der
bei seiner Heimatgemeinde Waakirchen angestellt und obendrein
aus Überzeugung als Landwirt tätig ist wie schon sein Vater und
sein Großvater. Bis 2008 ist er Milchbauer – im Nebenerwerb,
weil von der Milchproduktion heute ein Familienbetrieb mit kleinem Stall und geringem Viehbestand ohne weiteres Standbein
nicht mehr überleben kann, aber immerhin. Dann passiert es.
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Hans Weindl fühlt sich nicht mehr so leistungsfähig, geht dann
doch mal zum Arzt und bekommt die Diagnose, die ihm und seiner Familie im Februar 2008 erst einmal den Boden unter den Füßen wegzieht: Leukämie. Und zwar eine besonders seltene Form,
bei der keine Chemo, keine Bestrahlung hilft, sondern sofort eine
Knochenmarkstransplantation angezeigt ist. Unter Hochdruck
sucht man einen passenden Spender. Hans Weindl hat Glück. Am
4. Juni kommt er ins Krankenhaus, am 18. Juni findet die Knochenmarkstransplantation in der José Carreras Transplantati-
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 35
INFOS
Wer sich für Murnau-Werdenfelser-Rinder interessiert, kann am
Sonntag, den 24. April beim „Tag
der historischen Nutztierrassen
Schaf / Murnau-Werdenfelser-Rinder“ im Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern in
82439 Großweil mehr über die alte
Nutztierrasse erfahren. Dort findet
eine große Tierschau statt.
onsstation im Klinikum München Großhadern statt. Weil das Immunsystem der Patienten dafür quasi auf null heruntergefahren
wird, herrschen dort keimfreie Bedingungen: kein Buch, keine
Zeitung, nichts, was man nicht desinfizieren kann, findet seinen
Weg hinein. „Ich hatte nur einen Laptop und jede Menge Zeit –
plötzlich so viel Zeit“, erinnert sich Hans Weindl an die insgesamt
27 Wochen, die er auf der Station zubrachte. Bei einer Visite
erzählte ihm sein Arzt von einer Kollegin, die an der Uniklinik mit
einer wissenschaftlichen Arbeit über die Murnau-Werdenfelser
dissertierte, einer vom Aussterben bedrohten Rinderrasse. Und
davon, dass sich einige Landwirte für das Überleben der urtypischen bayerischen Rasse einsetzen. „Das war therapeutisch und
kalkuliert, um meinen Kampfgeist zu wecken“, glaubt Weindl
heute. Jedenfalls ist er damals wie elektrisiert. Er, der früher
so gut wie nie ein Buch gelesen hat, arbeitet sich per Laptop in
die Materie ein, erst in besagte Dissertation, dann in alles, was
er sonst noch zum Thema Murnau-Werdenfelser-Rind findet. In
der Isolierung und den Tod vor Augen fokussiert er sich aufs
Überleben und fasst einen Beschluss: „Wenn ich das überlebe,
dann soll es diese alte Rasse auch schaffen.“
Das nahm sich der Landwirt vor, während zu Hause Ehefrau
Christine alle 22 Milchkühe und das Jungvieh verkaufte. Das
Melken war zusätzlich zu ihrem Job in einer Steuerkanzlei und
zu den Besuchsfahrten nach München einfach nicht zu schaffen
– auch wenn der damals 14-jährige Sohn Florian kräftig mithalf.
Obendrein rauschte 2009 der Milchpreis in den Keller. Das Überleben der Weindls als Landwirte schien aussichtslos. Zudem sollte das Haus nach der Rückkunft von Hans Weindl möglichst steril
und keimfrei gehalten werden – Tiere oder Sporen und Bakterien
aus dem Tierfutter wären einem Todesurteil gleichgekommen.
Ein Stall war für Hans Weindl tabu.
Dennoch hielt die Familie am Entschluss des Familienvaters,
der sich mittlerweile zu einem Experten für Murnau-Werdenfelser-Rinder entwickelt hatte, fest. Die Weindls kauften Ende
Dezember 2009 beim Zuchtverband Weilheim ihre ersten vier
Kälber. „Das war schließlich sein Ziel, das ihm die Kraft gegeben hat, diese Krankheit zu bekämpfen und zu überleben“, sagt
Christine, die sich um den Zuwachs in der ersten Zeit ohne ihren
Mann kümmern musste. Der durfte die hell- bis tiefdunkelbraunen Tiere (der Fachmann spricht von „semmelgelb“, „rot“ und
„schwarz“) mit ihrem hell eingerahmten, schwarzen Flotzmaul,
der brillenähnlichen Zeichnung inklusive der schwarz umrandeten (ähnlich eines Lidstrichs) seelenvollen Augen und der weißen Hörner mit den schwarzen Spitzeln zunächst nur aus der
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36 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
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„Mich auf die bedrohten Murnau-WerdenfelserRinder anzusetzen war therapeutisch kalkuliert,
um meinen Kampfgeist zu wecken. Wenn ich
das überlebe, dann diese alte Rasse auch.“
HANS WEINDL
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Ferne bestaunen. „So schöne Tiere, kompakter als das Fleckvieh
und mit festeren Klauen, also bestens geeignet für Moorböden
und für die Almen. Richtige Urbayern“, schwärmt Hans Weindl.
Sie werden heute zur „Heimat-Pflege“ bei Weideprojekten in den
Isarauen eingesetzt, und ihr Fleisch wird wegen seines „Ur-Geschmacks“ als Delikatesse gehandelt.
Vom Aussterben bedroht waren sie wegen ihrer geringeren
Milchleistung. 3500 bis 4000 Liter gibt eine Murnau-Werdenfelser-Kuh im Jahr, etwa die Hälfte eines Fleckviehs (durchschnittlich 7000 Liter). Dem Motto „Wachsen oder weichen“,
das jahrelang eine industrialisierte, auf Masse produzierende
Landwirtschaft propagierte, wären auch fast die Murnau-Werdenfelser zum Opfer gefallen. Wenn sich nicht ein paar Landwirte zwischen Garmisch und Murnau und der Münchner PschorrWirt Jürgen Lochbihler für den Erhalt „ihrer“ alten Nutztierrasse
eingesetzt und 2007 den Förderverein zur Erhaltung des Murnau-Werdenfelser-Rinds gegründet hätten. Dem gehören Hans
und Christine Weindl, die ihren Hof 2010 auf Biobetrieb umgestellt haben, selbstredend mittlerweile auch an. 2008 habe es
insgesamt nur noch 115 Kühe und 74 Färsen gegeben, berichten
die Weindls. 2014 waren es bereits 520 Kühe und 211 Färsen.
Die Krottenthaler Familie hat sich für die Mutterkuhhaltung entschieden. Heißt: Ihr Ziel ist es, generell den Bestand zu erhöhen.
Die Weindls freuen sich über jedes neue Kälbchen: Hans mehr
über die weiblichen und Christine, die für die Fleischvermarktung zuständig ist, mehr über die kleinen Stiere. Denn Kühe
und Färsen behalten die Weindls oder verkaufen sie höchstens
an andere, befreundete Züchter weiter. Die Ochsen werden im
nahegelegenen Wall bei einem Metzger geschlachtet und das
Fleisch in Selbstvermarktung ab Hof in Krottenthal verkauft. „Die
Leute reißen sich förmlich um das feinfasrige Fleisch, das durch
seine gute Marmorierung einfach mehr nach Rind schmeckt“,
freut sich Christine Weindl, die eine Warteliste von Fleischinteressenten führt. Eine Zeitlang hätten sie das „Gut Kaltenbrunn“
beliefert, wovon sie sich aber seit Januar distanzierten, weil dort
auf der Karte nicht richtig erkennbar deklariert wurde, welche
Gerichte aus Murnau-Werdenfelser-Rind zubereitet wurden und
welches aus anderem Rindfleisch. Das sei rufschädigend gewesen, sagen die Weindls, die stolz Fleisch und Geschmack in einer
einzigartigen und unverwechselbaren Qualität produzieren.
„Neun Kühe, elf Färsen, zehn Ochsen und fünf Kälber stehen heute bei uns in Krottenthal“, sagt Hans Weindl selbstbewusst – und
mit Blick auf die Kälbchen Adele, Manni und Ignatz, die rund
um Silvester das Licht der Welt erblickt haben. Der „Zuchterfolg“
tobt durch den Stall, legt hin und wieder eine Kraulpause bei den
Weindls ein und leckt ihnen die Hände – alles strengstens überwacht von „Chefin“ Flora, die unter den Vierbeinern im Stall und
auf der Weide das Sagen hat und sich angesichts des unbekannten
Stallbesuchs selbstbewusst neben Hans positioniert. „Die haben
Charakter, beobachten genau, was du tust, und bauen mit einem
einen Bezug auf“, erklärt der Züchter. Die Kühe seien spürbar
dankbar, dass sie ihre Kälber behalten und ihre Natur leben dürfen.
Christine Weindl nickt lachend: „Ja, und wenn sie merken, dir pressiert’s, dann machen sie grad zum Fleiß nicht das, was sie sollen.“
Vieh und Züchterfamilie in Krottenthal machen einen höchst zufriedenen Eindruck: „Uns dieser alten Rasse zuzuwenden war
in jeder Hinsicht die richtige Entscheidung“, ist Hans Weindl
überzeugt. Ihm persönlich hat die Idee geholfen zu überleben.
Die Weindls können als Landwirte jenseits der Milchwirtschaft
überdauern. Und die Nutztierrasse Murnau-Werdenfelser-Rind
scheint nicht mehr so stark vom Aussterben bedroht zu sein wie
noch vor ein paar Jahren. Ein Gewinn für alle.
Weitere Informationen: www.murnauwerdenfelser.de; bei Interesse am Murnau-Werdenfelser-Qualitätsfleisch aus Krottenthal:
[email protected]
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 37
Tradition
Immer und für alle Lebenslagen
Schon lange sind gestrickte Trachtenjanker keine Kleidungsstücke mehr,
die nur von Trachtenvereinsmitgliedern oder älteren Menschen getragen
werden. Im Gegenteil! Sie sind hipp, sie sind angesagt und stylisch. Vor
allem aber sind sie salonfähig in allen täglichen Lebenslagen.
TEXT: KATHRIN SUDA / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG, ANBIETER
Das ist neu, denn noch bis vor ein paar Jahren wurden die guten
gestrickten Joppen meist nur zu besonderen Anlässen aus dem
Schrank gekramt und dann wieder bis zur nächsten festlichen
Veranstaltung oder zu einem Kirchenbesuch in den Schrank verbannt. In dieser Hinsicht hat sich viel getan. Heute sieht man Tätowierte und Gepiercte, Bärtige, Kahlrasierte, Models, Hausfrauen und Geschäftsleute in den trendigen Strickjankern – auf dem
Land ebenso wie in der Stadt. Sie sind ein Statement für hohe
Qualität, Individualität und für ein Heimatgefühl. Dass gestrickte Trachtenjanker auch beim Jungvolk gut ankommen, liegt an
den neuen Schnitten und Farbkombinationen. Die Frage, die sich
allerdings vielen stellt, ist: Wie komme ich an das gute Stück?
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Der naheliegende und traditionelle Weg ist der Griff zu Wolle
und Stricknadeln. Wer das nicht mehr im Handarbeitsunterricht gelernt hat, kann sich an Anneliese Sailer aus Dürnbach
wenden. Bei ihr erhält man Anleitung und Hilfe. Die 59-Jähri38 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
ge strickte bereits in ihrer Jugend, damals, als vor allem noch
Zopfmuster in waren. Als die gestrickten Janker als altbacken
galten, verbannte auch Anneliese Sailer ihre Stricknadeln in den
Keller und widmete sich ihrem Job als Verwaltungsangestellte.
„Vor ein paar Jahren wehte auf einmal ein ganz frischer Wind
in Sachen Strickjanker. Plötzlich wurden sie salonfähig und alltagstauglich“, erinnert sie sich. Und so griff auch sie wieder zu
Schafwolle und Stricknadeln. Das war vor vier Jahren, seither
lässt sie die Handarbeit gar nicht mehr los. Vor allem die traditionellen Tegernseer Schnitte und Muster haben es ihr angetan.
„Ich orientiere mich sogar an alten Fotos, auf denen mein Opa
Strickjanker trägt.“
Anneliese Sailer freut sich immer über Frauen, die das „Projekt
Janker“ angehen. „Das sind tolle Frauen, die das Besondere lieben. Und mit der Handarbeit haben sie einen ganz intensiven
Bezug zum fertigen Produkt“, schwärmt sie. Das Stricken, erklärt
sie, sei eine meditative Beschäftigung, die in allen Lebenslagen
und sogar in Lebenskrisen gut tue. Wer sich von der Expertin
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Gestrickte Janker sind salonfähig
und alltagstauglich. Egal ob auf einer
Bergtour, in der Kirche oder beim
Shoppen in der Stadt, mit einem
Strickjanker ist man immer richtig
angezogen.
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anleiten lässt, erhält vom ersten Maschenaufschlag bis
hin zur Knopfauswahl wertvolle Tipps. „Sollte es mal
nicht so gut laufen oder eine Durststrecke kommen,
motiviere ich zum Weiterstricken. Zur Not muss man
halt alles noch mal auftrennen und von vorne beginnen.
Aber das ist ja keine Schande!“, tröstet Sailer. Und falls
es so gar nicht klappen mag, greift Sailer persönlich ein:
„Dann stricke ich halt etwas weiter oder das Stück auch
mal zu Ende; das ist genauso in Ordnung. Jeder soll seinen eigenen Janker bekommen“, findet die passionierte
Strickliesl.
Sie selbst benötigt rund 60 Stunden, um einen kompletten Janker zu fertigen; für eine Auftragsarbeit nimmt sie
ab 250 Euro (und zählt damit zu jenen Adressen, die im
Tal unter „besondere Einheimischen-Connection“ laufen). „Mein Stundenlohn liegt bei drei Euro pro Stunde.
Aber es ist eben ein Hobby“, schmunzelt die Handarbeiterin, deren Stücke einfach perfekt und professionell aussehen. „Stricken“, sagt sie voller Leidenschaft,
„ist ein Lebensgefühl, eine sinnvolle Tätigkeit und ein
Mittel, die Psyche zu heilen, Meditation eben.“ Die ruhige und kreative Arbeit mit Händen und Augen werde
nicht umsonst auch in der Psychotherapie eingesetzt.
Zumal das Erfolgserlebnis, wenn man den eigenen Janker erstmals am Leib trägt, riesengroß ist. Aber auch
rein faktisch haben die handgestrickten Janker Vorteile
gegenüber den maschinell gefertigten: Beim Stricken
entstehen Luftpolster. Sie sorgen dafür, dass die Handarbeiten besonders kälteabweisend sind. Und wenn sie
Feuchtigkeit aufnehmen, geben sie diese wieder nach
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 39
außen ab.“ Das sind 100 Prozent Natur und perfekt für
die persönliche Ökobilanz.
Wer Lust bekommen hat, selbst zur Stricknadel zu greifen, kann sich über www.tegernseecreative.de an Anneliese
Sailer wenden. Die Materialkosten für einen selbstgestrickten Janker liegen bei rund 80 Euro (Wolle 50 Euro, Knöpfe
20 Euro, Stricknadel 8 Euro).
Die geeignete Schafwolle bekommt man in „Sophie’s
Wollstüberl“ in Reichersbeuern (Schongerring 1, 83677
Reichersbeuern). Ihre erstklassige Merinowolle mit einem
hohen Lanolin-Fettgehalt ist bei Strickerinnen in ganz
Bayern bekannt. Sie bezieht sie aus Litzlsdorf nahe Bad
Feilnbach von der Schafwollspinnerei Höfer. Ein echter
Insidertipp!
SELBSTGESTRICKT – ABER VOM PROFI
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40 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Wer seine persönliche Energie- und Durchhaltebilanz
von vornherein so einschätzt, dass der Strickjanker
bis zum Sankt Nimmerleinstag nicht fertig wird, kann
freilich nach eigenen Vorstellungen „fremdstricken“
lassen. Im Traditions-Trachtengeschäft Greif in Rottach-Egern hat man dafür gleich zwei Möglichkeiten.
Entweder bringt man ein Muster mit in den Laden, das
dann der Strickerin des Hauses übergeben und nach
den Wünschen des Kunden nachgestrickt wird. Die
Strickerin geht dabei auf Sonderwünsche ein und ist
in der Lage, sämtliche Modelle zu fertigen. Die zweite
Variante wäre, sich aus den vorliegenden Mustern eines
auszusuchen, das dann auf Körpergröße und Umfang
des Kunden angepasst maßgenau gestrickt wird. Im
Laden liegen mehrere Modelle und auch Farb-, Wollund Knopfmuster vor. Der Kunde stellt sich seine Jacke
ganz individuell zusammen, sogar Motive sind möglich. Anschließend nehmen die Strickerinnen der Firma Theo Huber in Miesbach die Stricknadeln zur Hand
und legen los. Greif-Geschäftsführerin Alexandra Keil
freut sich über den steigenden Absatz der Strickjanker.
„Der Janker ist ein Allrounder. Es gibt ja so unendlich
viele Kleidungsstücke, bei denen man sich gelegentlich
nach der Funktionalität fragt, das ist bei Strickjacken
ganz anders“, begeistert sich Keil. Wolle hält bei kühlen Temperaturen schön warm und gleicht bei wärmeren Graden aus. Egal ob auf einer Bergtour oder beim
Shoppen in München, mit einem Strickjanker ist man
immer richtig angezogen. Die Trachtenexpertin freut
sich besonders über das Interesse ihrer Kunden an hoher
Qualität. „Viele legen Wert darauf zu wissen, woher die
Materialien kommen. Mit der Wolle, die wir aus Bayern
beziehen, können wir ein gutes Gefühl vermitteln, weil
sie von höchster Qualität und sehr hoher Lebensdauer
ist“, erklärt Alexandra Keil.
Egal für welche Variante man sich entscheidet, die selbstgestrickten Janker kosten zwischen 450 Euro und 1000 Euro,
je nach Qualität der Wolle und Arbeitsaufwand. In beiden
Fällen muss der Kunde ein wenig Geduld mitbringen: Rund
drei Monate können vergehen, bis man das begehrte Stück
erstmals anziehen kann.
AUSGEFALLEN, ABER NICHT INDIVIDUELL
Unverwüstlich sind auch die echten „Liebling“-Janker,
die schon lange kein Geheimtipp diesseits der Landkreisgrenze mehr sind. Zu viele, vor allem junge Tegernseer laufen mit ihren „Lieblingen“ herum. Das sind
jene Strickjanker, die den Trend vor allem durch ihre
frischen Farben überhaupt erst befeuert haben. Der
kleine Betrieb in Arzbach ist deshalb mittlerweile zu
einem hippen Label herangewachsen. Gründer und Geschäftsführer Tom Bacher vertreibt seine Strickjanker inzwischen in großen Stückzahlen. Vom Chiemsee bis ins
Allgäu, von Stuttgart bis Düsseldorf und von Lenggries
bis Innsbruck: Die Nachfrage steigt. Eine Massenproduktion lehnt der 39-jährige Geschäftsmann jedoch kategorisch ab, selbst wenn das bedeutet, dass auch hiesige
Kunden ein bisschen mehr Geld und ein wenig Geduld
mitbringen müssen. Vormerkungen sind möglich, wenn
das gewünschte Modell oder die richtige Größe gerade nicht vorrätig ist. Man wird informiert, sobald sein
„Liebling“-Stück wieder verfügbar ist. „Made in China
kommt für uns aber gar nicht in Frage. Wir werden in
Kürze eine neue Produktionsstätte in Deutschland eröffnen, das verschafft uns ein wenig Luft“, stellt Bacher
in Aussicht. Mit seinen Strickjankern vereint er Tradition und Moderne. Allerdings haben seine Produkte mit
einem klassischen Janker nicht mehr viel gemein. Und
das nicht nur, weil sie aus importierter irischer Lammwolle (First Cut und daher extrem weich) maschinell in
Bosnien gefertigt werden. „Unsere Jacken sind hinten
viel länger, sie reichen bis über die Nieren; vorne sind
sie ein bisserl kürzer, damit man auch etwa eine coole
Gürtelschnalle sehen kann. Außerdem haben fast alle
unsere Janker eine Kapuze. Die ist das Markenzeichen
von ‚Liebling‘“, erklärt Bacher. Wichtig ist dem Gründer des jungen Labels, dass seine Kleidungsstücke alltagstauglich sind. „Früher wurden Janker vor allem zu
besonderen Anlässen getragen, unsere Janker sehen wir
in allen Lebenslagen unserer Kunden, sie werden täglich
neu kombiniert“, freut sich Tom Bacher auch mit Blick
auf die ausgefallenen Farben seiner Modelle.
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Die Kosten für einen „Liebling“-Janker liegen bei rund
330 Euro. Erhältlich sind die Strickjanker unter anderem
im Netz unter www.liebling.cc oder im Liebling-Store in
83646 Arzbach, Längentalstraße 19.
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 41
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Vom wahren Kern
des Jodlers
Es kann durchaus passieren: Man nähert sich auf einer Wanderung
in den Tegernseer Bergen einer Alm und wird bereits in einiger
Entfernung musikalisch empfangen — von den Klängen eines
Jodlers, der nirgends so sehr beheimatet ist wie in der freien Natur.
TEXT: BIRGIT HALMBACHER / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG / ARCHIVBILDER: KLAUS ALTMANN
Ganz an der Grenze zu Tirol, von der
Schwaiger Alm über die Langenau, erreicht
man die Bayer Alm – oder das Boareibl, wie
es umgangssprachlich heißt. Dorthin begab
sich im Sommer 1928 der legendäre Volksliedsänger und -sammler, der Kiem Pauli,
in Begleitung des Musikwissenschaftlers
Prof. Kurt Huber, um ihre erste gemeinsame Arbeit in Angriff zu nehmen. Beide
hatten sich der Sammlung und Erhaltung
des alpenländischen Volkslieds verschrieben. Der Kiem Pauli im Auftrag des Hauses
Wittelsbach, Kurt Huber für die Bayerische
Akademie der Wissenschaften in München.
Dort erhofften sie von den beiden Tiroler
Pflanzensetzerinnen Leni Marksteiner und
Maria Haaser Neues für ihre Sammlung zu
ergattern. Ihr Fleiß und ihre Anstrengung
wurden belohnt.
Zum Abschied sangen ihnen die Weiberleut
auch noch den bis heute bekannten und dem
Tegernseer Tal zugeordneten „Boareibl-Jodler“, den Kurt Huber aus dem Gehör in Noten fasste. Dieser Moment drang ihm so sehr
ans Herz, dass er den Jodler auch in seinem
Abschiedsbrief – als Mitglied der Weißen
Rose wurde er 1943 zum Tode verurteilt –
an den Kiem Pauli noch erwähnt.
Worin liegt die Faszination des Jodlers?
Vielerlei Theorien beschäftigen sich mit
der Entstehung und Kategorisierung dieses „Liedes ohne Worte“. Aber auch die
hochtrabendste musikwissenschaftliche
Abhandlung kann ihn nicht umfassend beschreiben, weil da immer noch mehr ist.
„Als das Charakteristische des Jodlers werden die teilweise großen Intervallsprünge, die den Wechsel von der Brust- in die
Kopfstimme voraussetzen, benannt. Wobei
jedoch diese Intervallsprünge nur bedingt
der exakten Abstimmung einer uns geläufigen Dur-Tonart zugewiesen werden
können“, erklärt Sepp Hornsteiner, emeritierter Professor der Hochschule für Musik
und Theater und selbst begeisterter Sänger
aus Gmund. „Damit ist der Jodler die Königsdisziplin des Volksgesangs.“ Und um
das klarzustellen: Grundsätzlich wird im
bayerischen Oberland ein Jodler gesungen
und nicht gejodelt.
Vielfach wird der Ursprung des Jodlers mit
einer Verständigungsmöglichkeit über weite Distanzen hinweg begründet. Sozusagen
ein Kommunikationsmittel von einer Alm
zur nächsten oder ein Lockruf für das ver-
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(S streute Almvieh. Zu diesem Zweck dienten jedoch vielmehr die von nur einer Person gerufenen „Almschroa“
und „Juchezer“. „Zum alpenländischen Jodler braucht
es zumindest den Zusammenklang von zwei Stimmen,
einer führenden Hauptstimme und der zweiten, welche
sich ergänzend anfügt oder dagegen singt“, sagt Sepp
Hornsteiner. Unzählige Füreinand und Verkehrte sind in
den alten Jodleraufzeichnungen zu entdecken.
Ebendort lassen sich Belege für die zweite Entstehungstheorie finden, die von der Nachahmung von Blasinstrumenten wie Alp- und Wurzhorn ausgeht, wie etwa
die „Wurzhorner“ aus dem Steirischen Kerngebiet des
Jodlers.
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„Für jeden begeisterten Sänger steht allerdings die These
im Vordergrund, in der der Jodler mit dem allgemeinen
Bedürfnis nach musikalischer Äußerung begründet
wird, die keine Worte benötigt, um sich auszudrücken“,
sagt wiederum der Rottacher Klaus Altmann, der im
Tegernseer Tal als der Jodler-Fachmann mit den weitreichendsten praktischen Erfahrungen gilt.
Wie eng die Beziehung von Sängern und Jodler sein
kann, schlägt sich zudem in den zahlreichen Namensgebungen nieder, dem „Spaun Friedl seiner“, „An Max
seiner“, „’n Jakobern eahner Besserner“ oder der „Leibjodler des alten Schrammel“.
Damit aber auch schon fast genug der Theorie. Sucht
man nach den Verbreitungsgebieten dieser Musikgattung, so findet sich der alpenländische Jodler, der sich
übrigens melodisch grundlegend vom alemannischen
Jodelgesang im Allgäu, in Schwaben und in der Schweiz
unterscheidet, im Kerngebiet des östlichen Alpenhauptkamms – sozusagen vom niederösterreichischen
Schneeberg/Raxgebiet über die nördliche Steiermark,
das benachbarte Salzkammergut, über weite Teile Oberösterreichs und Salzburgs bis nach Tirol. Abgesehen
von einigen wenigen Ausnahmen sind die heute in
Bayern verbreiteten Jodler aus diesen Gegenden übernommen.
Die Papierbrille aus Südtirol
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komfortabel, stabil, bruchsicher und leicht
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 43
„Innerhalb des geschlossenen bayerisch-österreichischen Sprachgebiets aber gab und gibt es keine ,politische‘ Grenze. Für bajuwarisches Singen haben die österreichisch-bayrischen Grenzpfähle nie gestanden!“ (Prof. Kurt Huber)
Hier schließt sich der Kreis zum eingangs erwähnten Kiem Pauli
und den Tiroler Pflanzensetzerinnen. Seiner Sammlungstätigkeit
vorausgehend, hatten sich in Österreich bereits einige Jahrzehnte vorher Persönlichkeiten wie Josef Pommer und Konrad Mautner dem Thema verschrieben. Ihre Veröffentlichungen waren
für Kiem Ansporn, im bayerischen Raum Lieder und Weisen zu
sammeln und somit vor dem Vergessen zu retten.
Zukunftsweisend für die Entwicklung von Volkslied und -musik
in Bayern, insbesondere aber auch des Jodlers, war dann jenes im
Gasthof „Überfahrt“ in Egern veranstaltete legendäre Preissingen
Ihr Immobilienmakler.
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1930, dessen Sieger-Duos „Sontheim-Burda“ und „Treichl-Vögele“ der Kiem Pauli zu seinem „Musterkofferl“ vereinte. Diese vier
jungen Sänger wurden Inbegriff des bayerischen Volksgesangs,
der über das damals neue Medium Rundfunk starke Verbreitung
fand. In heute noch erhaltenen Schellack-Aufzeichnungen aus
dieser Zeit hört man ihre gewaltigen Männerstimmen.
„Wer einmal erleben durfte, wenn Sänger und Sängerinnen aus
dem bayerisch-österreichischen Alpenraum zusammenkommen
und nach nicht allzu langer Zeit gemeinsam den ersten Jodler anstimmen, der wird ergriffen von der Kraft und dem vollen Klang
der Melodie“, schwärmen Hornsteiner und Altmann unisono.
Der musikalische Grenzverkehr war immer rege und so auch der
Austausch an überliefertem Musikgut. Damit wandern Melodien
und verändern sich mit ihren Interpreten.
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44 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Die Kraft der Natur auf den Almen beseelt.
Der Schall trägt frei und weit. Deshalb hören
sich Jodler hier besonders gut an. Erfahrene
Sänger und Sängerinnen wie der Altmann
Klaus, der Wieser Kaspar und die ehemaligen Pflanzensetzerinnen Leni Marksteiner
und Maria Haaser wissen das.
Beispielhaft dafür sei auf den heute wohl bekanntesten Jodler,
den „Andachtsjodler“ verwiesen, den Annette Thoma in ihrer
„Bauernmesse“ verankert hat. Entstanden ist er in Südtirol und
war dort als „Mettenjodler“ gesungen worden. Heute gehört er
zum Allgemeingut, wenn er am Ende vieler Adventssingen von
Sängern, Musikanten und Publikum gemeinsam angestimmt
wird. Kaum einer enthält sich, und die kleinen Unsicherheiten in
der Stimmführung verlieren sich im großen Gemeinschaftschor.
Echte Bayern rührt er bis ins Mark.
Der urtümliche Klang ist es wohl auch, warum man im gesamten
Alpenraum und bis hinauf an die Waterkant so viele Interessenten an Jodlerkursen findet. Man mag es glauben oder auch
nicht – Berlin hat seinen eigenen Jodler-Stammtisch. Wie es dort
wohl klingt? Mit Sicherheit anders als bei einer Einkehr auf unseren bayerischen Almen!
VON WEGEN „JODELDIPLOM“!
Jodel-Seminare, sogar von Internet-Event-Anbietern, boomen derzeit geradezu – landauf, landab.
Wer sich im Tegernseer Tal (fach-)kundig machen
möchte, findet immer wieder fundierte Veranstaltungen und Singstunden im Museum Tegernseer Tal:
www.museumtegernseertal.de.
Wer darüber hinaus Jodler lernen oder noch mehr zum
Thema erfahren möchte, kann dies qualifiziert beim
Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern in Bruckmühl,
dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e. V.
oder über das Salzburger Volksliedwerk tun.
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 45
Neues aus der Region
Tegernseer Tal
Naturkundliche Wande
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Wolfgang Hiller (Hrsg.)
32 JAHRE MARC O’POLO
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NEUER WANDERFÜHRER
Naturkundlich unterwegs
Das, was Wolfgang Hiller, ehemaliger Erdkunde-, Biologie- und
Chemielehrer am Gymnasium Tegernsee, mit Hilfe ausgewiesener Tegernsee-Experten vorgelegt hat, ist eine naturkundliche
Schatzkarte. Tegernseer Tal – Naturkundliche Wanderungen beschreibt auf rund 200 Seiten und anhand von Wandertouren,
wo man im Tal geologische Schätze, solche der Pflanzen- und
Tierwelt, entlang der Gewässer, in den Wäldern und auf den Almen heben kann. Wer glaubt, das Tegernseer Tal zu kennen, wird
überrascht sein. Und wer Zusammenhänge begreifen möchte,
begeistert. Das Buch animiert zum Wandern, zum genauen Beobachten, zum Fragen und Forschen. Dem Verlangen, die Natur in
dieser herrlichen Landschaft schützen zu wollen, kann man nach
der Lektüre und Anwendung ohnehin nicht mehr widerstehen.
„Tegernseer Tal – Naturkundliche Wanderungen“, 177 x 249 mm,
212 Seiten in Farbe, 27,90 €
In guten Händen
1984 eröffnete Modeexpertin Susanne Böhnke am Tegernsee
einen der ersten Marc-O’Polo-Shops in Deutschland. Sie setzte damals auf das ganz junge Modelabel von Werner Böck,
einem Weggefährten und Freund aus Multilabel-Zeiten ihres
„Modeshops Böhnke“, den sie an gleicher Stelle 1969 gründete.
Von jeher war Susi Böhnke im Tegernseer Tal stilbildend, nicht
zuletzt auch für Marc O’Polo, dessen Entwicklung zum großen
Modelabel sie an der Basis mitgestaltete. Im Januar hat sie nun
ihr „Baby“ in die Hände ihres Sohnes Mathias Böhnke gelegt.
Der 48-Jährige will die Casual-Linie genauso weiterführen wie
gehabt: „Never chance a perfect running system“, sagt der neue
Geschäftsführer, dem die Mama noch beratend zur Seite stehen
wird. Dennoch gibt er dem Store ein neues Gesicht. Er hat ihn mit
einem Durchbruch in die ehemalige Galerie „Wunschkind“ seines
Bruders Michael, der mit seiner Kunst jetzt in Tegernsee ansässig ist, erweitert. Dort präsentiert Mathias Böhnke die preislich
etwas günstigere und jüngere Linie „Marc O’Polo Denim“. Mit
der Kollektion möchte er vor allem junge Modefans ansprechen.
Marc O’Polo, Mathias Böhnke, Schwaighofstr. 97, 83684 Tegernsee, Tel. 08022/262 07, Öffnungszeiten: montags bis freitags 10 bis
18.30 Uhr, samstags 10 bis 16 Uhr
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46 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
DB-NAVIGATOR
Entspannt
in Sachen
Verbindungen
AKTUELL BEI „DIE GRAF“
LauRie-Hosentag
„Die Graf“, wie die Modeboutique von
Marion Graf im Zentrum von Rottach-Egern heißt, ist inzwischen näher
an den Rottacher Stachus gerückt. Ein
Ladengeschäft weiter vorn als bisher befindet sich jetzt das Domizil fürs Wohlfühl-Shoppingerleben: Hier wird jede
Kundin aufmerksam und ermunternd
beraten. Marion Graf hat ihr Sortiment
liebevoll aus den Kollektionen z. B. von
Olsen, Backstage, Sandwich, LauRie und
Codello zusammengestellt und präsentiert es ihren Damen kenntnisreich und
mit dem individuellen modischen Pfiff.
Man bekommt gewiss Teile der aktuellen Saison sowie ganze Outfits mit dem
besonderen Extra, in hervorragender
Qualität und auch in größeren Größen
(bis Größe 48). Am 10. März ist überdies
der „LauRie-Hosentag“: Dann schickt der
dänische Hosenhersteller einen Tag lang
eine Hosen-Passformspezialistin, die jeder Kundin eine individuelle Hosen- und
Stilberatung angedeihen lässt. „Die Graf“
wird bis 20 Uhr geöffnet haben und hält
ein kleines Büfett bereit.
Die Graf – für Mode und mehr, Marion Graf,
Nördliche Hauptstr. 30, Tel. 08022/926 77
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Ohne großes Aufsehen hat die gebürtige Berlinerin und Wahl-Tegernseerin Dr.
Ursula Christina Fellberg in den vergangenen Jahrzehnten eine der vielfältigsten
Teddy-Sammlungen Deutschlands aufgebaut. Aktuell bilden ihre mehr als 1500
Plüschgesellen den Ausgangspunkt für
ein überaus lebendiges virtuelles Museum,
sie sind die Protagonisten in Büchern, Vorträgen und Ausstellungen. Im zweiten Teil
ihrer Buchreihe „Bärige Zeitreisen“ widmet sich Ursula Fellberg Kaisern, Königen
und anderen gekrönten Häuptern: Ob
Tutanchamun oder König David, Karl der
Große oder Sonnenkönig Ludwig XIV., ob
Alter Fritz oder „Kini“ – sie alle tauchen
in dem originellen Werk in Teddybärengestalt auf. Als wertvolle Sammlerstücke,
im passenden historischen Kontext mit unzähligen Details liebevoll positioniert und
fotografiert, erzählen sie aus ihrem Leben
und ihrer Zeit. – Geschichte mal anders.
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brauchen sich Ausflügler und Bergsteiger, die rund um den
Tegernsee mit dem
Oberbayernbus unterwegs sind, nicht mehr
den Kopf zu zerbrechen. Denn ein Blick
auf den DB-Navigator reicht aus und sie
wissen über die aktuellen Abfahrtszeiten – und zwar in Echtzeit – Bescheid.
Vorbei sind die Zeiten, in denen man zur
Bushaltestelle geeilt ist und dann doch
noch warten musste. Die DB-NavigatorApp zeigt die Abfahrtsdaten nicht nur für
Nutzer des Oberbayernbusses an, sondern
freilich für alle Zugverbindungen. Für
Pendler und Urlauber ist die App zudem
ein praktisches Helferlein im Reisealltag.
Neu und hilfreich ist die Zusatzfunktion
„Verspätungsalarm“: Sobald Abweichungen bei den vorher favorisierten Busverbindungen auftauchen, informiert eine
Push-Nachricht den Fahrgast. Um diesen
Alarm nutzen zu können, muss man sich
nur innerhalb der App registrieren und die
Funktion in den Optionen der gewünschten Verbindungen einstellen. Den DB-Navigator gibt es kostenlos für iOS, Android
und Windows Phone 7 – einfach mit dem
Smartphone folgenden Link aufrufen:
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 47
Kultur
Faszinosum Olaf Gulbransson
Olaf Gulbransson besaß ein einzigartiges Charisma: Künstlerisch, gesellschaftlich und persönlich
übte er eine derartige Anziehungskraft aus, dass er Zeichner, Maler und Bildhauer, Schauspieler,
Schriftsteller, Komponisten, Architekten, Politiker, Industrielle und Intellektuelle in seinen Bann
und Freundeskreis zog — über große Distanzen, Jahrzehnte und den eigenen Tod hinweg.
TEXT: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG, CHRISTIAN VOGEL, ARCHIVBILDER: OLAF GULBRANSSON MUSEUM TEGERNSEE
Der Maler, Grafiker und Karikaturist Olaf Leonhard Gulbransson
(1873–1958) war eine Urgewalt: fesselnd und mitreißend. Wie
sonst hätte der Norweger, den der Kunstmäzen und Verleger Albert Langen 1902 für sein Satiremagazin „Simplicissimus“ nach
München holte, in dessen Vorzimmer, sprich quasi im Vorbeigehen, der Dichterin Grete Jehly derart imponieren können, dass
sie seine Frau wurde? Nicht nur seine Physis war beeindruckend,
vor allem seine Karikaturen, die durch wenige wohlgesetzte Striche bestechen, und die mit spitzer Feder ausgeführten Titel und
Kommentare prägten Gulbranssons Stil. Striche, die auf den
Punkt gebracht sind, die das Wesen von Typen wie konkreter
Charaktere einfach lebendig auf ein Blatt Papier bannten. So
wurde Gulbransson schnell in Münchner Künstlerkreisen bekannt. „Durch seine einnehmende Art und das offene Haus, das
die Gulbranssons in der Münchner Keferstraße, ihrem sogenannten Nest, führten, entwickelten sich aus beruflichen Kontakten
48 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
schnell persönliche, aus Bekannten wie dem Bildhauer Bernhard
Bleeker, der zunächst nur in der Nachbarschaft wohnte, wurden Freunde“, erzählt Dr. Andrea Bambi, Oberkonservatorin der
Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Referentin für das Olaf
Gulbransson Museum Tegernsee und derart von der Künstlerpersönlichkeit begeistert, dass sie obendrein als Beiratsvorsitzende
der Olaf Gulbransson Gesellschaft fungiert.
Als Gulbransson in die Künstlervereinigung Berliner Secession
aufgenommen wurde und eine Zeitlang in Berlin lebte, freundete er sich mit Größen wie den Kollegen Max Liebermann
und Heinrich Zille an sowie mit dem Schauspieler und Regisseur Paul Wegener. „Es waren Verbindungen, die in alle Kunstsparten reichen und Jahrzehnte halten sollten“, erklärt Andrea
Bambi. Auch noch, als die Künstlerehe mit Grete zu Ende ging
und Olaf Gulbransson mit seiner zweiten Frau Dagny, der

„Lieber Olaf, Sie sind größenwahnsinnig: Was
mich nicht wundert, denn erstens sind Sie
Gulbransson, zweitens haben Sie die Frühgotik
zur Frau, drittens mich zum Freunde.“
MAX LIEBERMANN

Enkelin des norwegischen Dichters, Literaturnobelpreisträgers
und Politikers Bjørnstjerne Bjørnson, nach 1929 an den Tegernsee auf den Schererhof, einem historischen Bauernhof hoch oben
an der Neureuth, zog.
Dagny, 25 Jahre jünger als Olaf Gulbransson, hatte das Kommunikationstalent ihres Großvaters geerbt: Sie – so würde man
es zumindest heute ausdrücken – managte ihren Olaf. Sie baute
den Freundeskreis weiter aus und erhob den gesellschaftlichen
und intellektuellen Austausch regelrecht zur Kunst: „Sie war
eine kleine, zierliche Person, aber eine richtige Powerfrau“, sagt
Sandra Spiegler, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Olaf Gulbransson Museums Tegernsee. Während
Olaf Gulbransson viele seiner Freundschaften, wie zum Beispiel
die zu Hermann Hesse oder Max Liebermann, durch einen humorvollen Briefverkehr lebendig hielt, organisierte Dagny ihr
gesellschaftliches Leben.
Unter ihrer Ägide kamen jedenfalls Gäste wie die Schriftsteller
Gerhart Hauptmann, Peter Bamm oder Erich Kästner auf den
Schererhof. Der Komponist Hermann Zilcher war ebenso zu Gast
wie der Pilot Charles Lindbergh, Karl Valentin und Liesl Karlstadt, der Zeichner Alfred Kubin, der Bildhauer Bernhard Bleeker
und freilich immer wieder die Kollegen vom „Simplicissimus“,
etwa Eduard Thöny. Der Freundeskreis, den man vielleicht heute
hinsichtlich der Prominenz am ehesten mit dem Kreis um Verleger Hubert Burda und seiner Frau Maria Furtwängler vergleichen könnte, verbrachte gesellige Wochenenden auf dem
Schererhof. Oder man unternahm gemeinsame Reisen. Der Verleger Ernst Rowolth beschrieb die Atmosphäre am Tegernsee in
einem Brief:
„LIEBER OLAF,
[…] ich machte Ferien in Rottach und rief Dich kurzentschlossen
an. […] Deine Frau Dagny holte mich ab. […] Da sah ich Dich
in Deinem Bassin im Garten schwimmen. […] Und wie Du da
auf dem Rücken liegend, langsam mit den Händen-Flossen paddelnd, in aller Seelenruhe – nur Dein dunkelbraun gebrannter
Schädel guckte aus dem Wasser – herumschwammst, drängte
sich mir dieser Vergleich mit einer Robbe zwingend auf. […]
Dann, nachdem wohl Deine Schwimmzeit abgelaufen war,
tauchtest Du aus dem Wasser heraus, und dieser Anblick war
nun geradezu phantastisch. Dein Hinterteil war vollständig bloß.
Vor dem Leib hattest Du ein Riesenschurzfell und auf der Brust
ein sonderbares Amulett an einer Kette. Aber das Merkwürdige
ist, dass Du, wenn man Dich von hinten, also nackt sieht, genauso wenig unangezogen wirkst wie ein Seehund, der sich am
Strande sonnt.“
Gulbransson war ein naturverbundener Mensch und auch aus
diesem Grund Anhänger der Freikörperkultur. Die Wiesen um
den Schererhof mähte er beispielsweise eigenhändig mit der
Sense – und nackert. Er liebte das Schwimmen, Skifahren,
Langlaufen und Skispringen und soll sogar gemeinsam mit seinem Bruder Caspar in Schliersee die erste Skischanze Bayerns
Zwei Köpfe mit Charakter: Auch Erich Kästner,
Schriftsteller, Drehbuchautor und Verfasser von
Texten für das Kabarett, war zu Gast auf dem
Schererhof und wurde von Olaf Gulbransson
porträtiert. Das Ergebnis nannte der Künstler
eine „Licht- und Schattenstudie“.
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 49
gebaut haben. „Er war ziemlich stolz auf seine Fitness und seine
erarbeiteten Muskeln“, sagt Andrea Bambi mit Blick auf seine textilfreien Selbstbildnisse, die ihn mit Handtuch auf dem Kopf zeigen. Dieser Naturmensch beeindruckte freilich auch Nachbarn
und Einheimische, zu denen der Norweger, den das Tegernseer
Tal zumindest im Winter an die Fjorde seiner Heimat erinnerte,
ebenfalls einen offenen, verbindlichen und freundschaftlichen
Umgang pflegte. Das kam der Familie unter anderem zu Gute,
als der Schererhof nach dem Krieg wieder zu einem richtigen
Bauernhof wurde und Olaf Gulbransson für seine Familie eine
Kuh ergattern konnte. Einen Narren hatte er an seiner Enkelin
Jorun mit ihren strahlend blauen Augen gefressen. „Mit zwei
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50 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Gulbransson-Expertinnen aus
persönlicher Sympathie und
fachlicher Faszination für den
Jahrhundertkünstler:
Sandra Spiegler (rechts) und
Dr. Andrea Bambi (unten)
kümmern sich um das Werk
von Olaf Gulbransson und
sein Fortbestehen.
50 JAHRE OLAF GULBRANSSON
MUSEUM TEGERNSEE
Wochen kam sie auf den Schererhof und blieb, bis sie zwölf war“,
weiß Sandra Spiegler. Von dem besonderen Verhältnis zwischen
Großvater und Enkelin erzählen einige anrührende Gemälde,
Aquarelle und Zeichnungen. Werke wie die Tegernsee-Ansichten,
denen ebenfalls jener einzigartige Gulbransson’sche Duktus der
Reduzierung auf das Wesentliche zu Eigen ist und die ihn daneben als begnadeten Maler ausweisen.
Am 22. Mai, am Internationalen Museumstag, feiert die
Olaf Gulbransson Gesellschaft mit einem Tag der offenen
Tür und diversen Aktionen das 50. Museumsjubiläum
in und um das Olaf Gulbransson Museum (Kurgarten 5,
83684 Tegernsee; www.olaf-gulbransson-museum.de;
geöffnet Di. bis So. von 10 bis 17 Uhr).
Es war die respektvolle Liebe zur Natur, seine familiäre Haltung und der unkomplizierte Umgang, die Gulbransson für die
Tegernseer zum geschätzten „Parade-Zuagroasten“ machten.
Weltanschaulich stimmte man überein, davon berichten bis
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 51
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heute viele Anekdoten, die im Tal vom „bayerischen Wikinger“ kursieren. Aber auch das Buch „Olaf Gulbransson.
Sein Leben erzählt von Dagny Gulbransson-Björnson“,
das die rührige Dagny 1967 veröffentlichte, setzt dem
Menschen Olaf Gulbransson ein Denkmal. Damit er
auch künstlerisch nicht in Vergessenheit geraten sollte,
gründete Dagny den „Stifterverein zur Errichtung des
Olaf Gulbransson Museums“, dem viele seiner Freunde
beitraten und der die Vorgänger-Vereinigung der heutigen Olaf Gulbransson Gesellschaft ist. So hielt Dagny
auch nach Olaf Gulbranssons Tod 1958 sämtliche
Kontakte lebendig und aktivierte insbesondere jene zu
Noch-Bundeskanzler Ludwig Erhard, zum ehemaligen
Bundespräsidenten Theodor Heuss und zu Stararchitekt Sep Ruf, als es darum ging, das Museum für Olaf
Gulbransson zu errichten. Als der Stifterverein das Olaf
Gulbransson Museum, dessen 50-jähriges Jubiläum dieses Jahr im Mai gefeiert wird, an den Freistaat Bayern
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52 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
übertrug, der es seit 1974 als Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen betreibt, übereignete
ihm auch Dagny Gulbransson einen Teil des künstlerischen Nachlasses ihres Mannes. Mehr als 400 Arbeiten
auf Papier und rund 30 der seltenen und kostbaren
Arbeiten in Öl von Olaf Gulbransson sind in einer Hand
und werden zum Teil im Museum in der ständigen
Ausstellung oder im Rahmen von Sonderschauen
gezeigt. Hier herrscht unter der Federführung der Olaf
Gulbransson Gesellschaft, der die Familie Gulbransson
mit Informationen und Ideen beratend zur Seite steht,
nach wie vor der weltoffene, kritische und humorvolle Geist Gulbranssons. Die Nachfolger der Gulbransson-Freunde begeistern mit spannenden Ausstellungen,
mit monatlichen Vorträgen mit interdisziplinärem Anspruch und einer Gemeinschaft, die Freude an einem
intellektuellen Austausch hat.
Ein Tegernsee-Maler par excellence
Wenn am Tegernsee im Mai die Fronleichnamsprozessionen stattfinden und im
Tal die Verbindung zwischen Glaube, Menschen und Natur sicht- und spürbar
wird, erinnern sich die Talbewohner an Ludwig Gschosmann (1913–1988). Der
hochgeschätzte Künstler konnte diese auf einzigartige, energiegeladene Weise
auf Leinwand bannen. Auch das machte ihn international berühmt.
TEXT: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: LUDWIG GSCHOSMANN/THOMAS PLETTENBERG, PRIVAT
Tegernseer Kunstfreunde mit ihrer besonders liebevollen Affinität zu ihrem Tal sind verwundert, warum ihm die lichtdurchfluteten, farbleuchtenden, scheinbar irisierenden Ölgemälde, die Ludwig Gschosmann im Stil des Impressionismus von
seiner Heimat malte, nicht mehr Anerkennung einbrachten. Die
„Prozession in Tegernsee“, die „Schlosskirche Innenraum“, der
„Bahnhof Tegernsee“ oder „Waldfest in Rottach“ mit ihrer Ausdruckskraft und Lebendigkeit und vor allem ihrem hohen Anteil an Realismus sind meisterlich. Dennoch waren es vornehmlich seine naturalistischen Bilder im Stil der Münchner Schule
und später seine postimpressionistischen Arbeiten, die ihm auf
seinen Ausstellungen in München, Wien, Zürich, Amsterdam,
Stockholm und New York zu Ansehen verholfen haben. Warum?
„Nun“, klärt seine Tochter Gritli Erhardt-Gschosmann auf, „die
meisten Bilder mit Tegernseer Motiven, also die Arbeiten, die
seine Heimat zeigen, hat mein Vater für sich selbst gemalt. Sie
waren Unikate, und er hat sie nicht verkauft. Sie blieben im Haus
oder wurden höchstens an Freunde im Tal weitergegeben.“ Zu
diesen Freunden gehören die Familien Schultes-Jaskolla aus
Rottach-Egern sowie Gmeineder aus Gmund. Sie nennen einige der Gschosmann-Bilder ihr Eigen und haben 2013 anlässlich
des 100. Geburtstags von Ludwig Gschosmann zwei Einzelausstellung des Fördervereins Kunst- und Kultur Rottach-Egern
bestückt: die eine ausschließlich mit Tegernsee-Ansichten, die
andere mit seinen internationalen Motiven.
„Mein Vater war ständig am Arbeiten, immer hatte er einen Stift
in der Hand und hat Skizzen und Entwürfe für seine Gemälde
angefertigt. Er war sehr fleißig“, erinnert sich Tochter Gritli
Erhardt-Gschosmann mit Blick auf das zahlreiche, verschiedene
Stile umfassende Œuvre des Vaters. Für sie als junges Mädchen,
für die zusammen mit ihrer Schwester das Atelier ihres Vaters
stets offen stand, sei es besonders faszinierend gewesen, wie
auf der Leinwand aus vielen scheinbar zufällig zusammengefügten Farbflecken ein so aussagestarkes, lebendiges und die
tatsächliche Atmosphäre wiedergebendes Motiv entstand. Gritli
Erhardt-Gschosmann geht es dabei wie vielen Tegernseern. Sie
sprechen vor allem die impressionistischen Arbeiten mit ihren
„auflösenden Konturen“ an, in die „man immer etwas von sich
selbst hineinfantasieren“ kann. Am liebsten sind ihr aber die
seltener öffentlich gewordenen Aquarelle mit ihrer oft überrealistischen Licht- und Farbgebung.
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 53

Holzfäller am Wallberg: Das Motiv hat
Ludwig Gschosmann mehrmals gemalt.
Das leuchtkräftige Aquarell rechts
mit seiner überrealistischen Licht- und
Farbgebung beeindruckt besonders.

Dass seine Bilder auffallend bühnenmäßig inszeniert waren,
kommt nicht von ungefähr. Denn Ludwig Gschosmann, der
1913 in eine arme Münchner Arbeiterfamilie hineingeboren
wurde, mit 13 Jahren von zu Hause ausriss und nach Hamburg
zu seinem Halbbruder zog, um erfolgreich zuerst eine Maler- und
schließlich eine Dekorationsmalerlehre zu machen, absolvierte
anschließend die Bühnenbildnerklasse an der Akademie. Begabt
wie er war, bekam er als 20-Jähriger ein Stipendium in Lübeck im
Buddenbrookhaus, wo er das Kopieren lernte, wovon er schon in
jungen Jahren gut leben konnte. An der Ostsee ist Gschosmann,
der ein Faible für Landschaftsmalerei hatte, an die Münchner
Schule geraten. Angesichts der imposanten Berglandschaften,
die er wiedergab, verspürte der Theater- und Filmfreund Heimweh nach Bayern und bewarb sich an die Oper nach Augsburg.
Von dort aus unternahm er in den Theaterferien Mal- und Wanderreisen in die Alpen. Dabei entstanden romantische Gemälde, die von einem ungeheuren Formgefühl zeugen, außerdem
Aquarelle, die der junge Maler sogar über Münchner Galerien
verkaufen konnte. Eine seiner Malreisen führte Gschosmann an
den Tegernsee, wo er sich sowohl als Bühnenmaler als auch als
Schauspieler für die Ludwig-Thoma-Bühne betätigte. Um sich
zusätzlich Geld zu verdienen, arbeitete er für einen ortsansässigen Lüftlmaler (auch am Fresco an der Rottacher Post beispiels-
54 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
weise war er beteiligt). Der schickte ihn für einen Auftrag nach
Tegernsee zur Familie Töpfner, die in einem Haus unterhalb des
Sengerschlosses lebte. Hier lernte er Hannelie, die Tochter des
Hauses, kennen und lieben. Sie wurde seine Frau, und die Liebe
schloss auch das Tegernseer Tal mit ein, das Gschosmann zur
Heimat wurde.
Den Zweiten Weltkrieg verbrachte der Tegernseer als Gebirgsjäger dank eines vorausschauenden Kompanieführers aus Bad
Tölz in der Heimat, in Sicherheit. In dieser Zeit staffierte er viele
Kasernen (im Dachauer Land) mit Fassadengemälden deutscher
Arbeiterhelden aus. Dies ermöglichte es ihm, weiterhin Landschaften im altdeutschen Stil auf Leinwand zu bannen, die er
über die bekannte Münchner Galerie Hanfstaengl verkaufte. Um
seine Familie ernähren zu können, arbeitete Gschosmann unmittelbar nach dem Krieg als freier Mitarbeiter für den Landfunk des
Bayerischen Rundfunks und entwarf Möbel für die Bayerischen
Werkstätten.
Künstlerisch wandte er sich in den darauffolgenden Jahren dem
Postimpressionismus mit dem Fokus auf den Gesamteindruck
und besagten „auflösenden Konturen“ zu. „Der Stil passte in die
damalige Zeit, und mein Vater hatte etliche Ausstellungen und
wurde von Galerien, beispielsweise in Stockholm, vertreten“,
berichtet Gritli Erhardt-Gschosmann. Das Licht per se, aber vor
allem das im Tegernseer Tal habe ihn animiert. Gschosmanns Arbeiten wurden zunehmend lichtvoller und offener. In Stockholm
und Kopenhagen entstanden eindrucksvolle Städtebilder, in der
Schweiz, wo Gschosmann einen begeisterten Mäzen fand, vor
allem Gemälde Schweizer Berglandschaften. Er bekam Aufträge
für Kunst an Bauprojekten bei großen Versicherungsniederlassungen entlang der Leopoldstraße in München. Viele seiner
Gemälde wurden nach Amerika verkauft, und Gschosmann hatte
in seinem Atelier häufig Kunstsammler aus Norddeutschland zu
Gast. Interessierte sich jemand für ein Tegernsee-Bild, stellte er
allerdings öfter klar: „Das ist kein Verkaufsbild.“ Ab 1950 unternahm Gschosmann Malreisen nach Frankreich und Italien, und
sein Duktus wandelte sich. Er wandte sich von den auflösenden
Konturen ab hin zum Flächigen und Konturierten. Gemein sind
aber all seinen Arbeiten ein ausnehmend gekonnter Umgang
mit dem Licht, das Gschosmann, der Bühnenmaler, regelrecht
zu inszenieren wusste.
Ludwig Gschosmanns Schaffenskraft hielt bis 14 Tage vor seinem
Tod im August 1988 an. Den Tegernseern wird er immer als einer
der vornehmsten Tegernsee-Maler in Erinnerung bleiben.
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„Ganz besonders wollen wir, dass forthin allenthalben in unseren Städten und Märkten und
auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet
und gebraucht werden sollen.“ Am 23. April 1516 wurde das Bayerische Reinheitsgebot
erlassen. Zum 500. Geburtstag ist es in aller Munde. Aber was halten diejenigen davon, die
täglich damit zu tun haben? Die Seeseiten fragten die Brauer rund um den Tegernsee.
TEXT: HEIDI SIEFERT / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG, PRIVAT
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56 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Ich zeig dir meins, wenn du mir deins zeigst.
So unterschiedlich ihre Biere, so einig sind
sich die Bierbrauer und -experten
Helmut Erdmann, Max Manzenrieder,
Markus Hoppe und Christian Wagner,
Geschäftsführer des Herzoglichen Brauhauses
Tegernsee, in Sachen Reinheitsgebot:
Es dient der garantierten Qualität.
500 Jahre Reinheitsgebot. Was bedeutet das für Sie?
Ist ein 500 Jahre alter Kodex überhaupt noch zeitgemäß?
Helmut Erdmann: Es ist das älteste unverändert gültige Lebensmittelgesetz, und es fasziniert mich, über welch langen Zeitraum
es sich gehalten hat. Es steht für Klarheit und Reinheit und bildet gerade in einer Zeit globalisierter Warenströme und immer
vielfältiger, oft künstlicher Inhaltsstoffe eine der seltenen Ausnahmen.
Norbert Stühmer: Es beinhaltet Transparenz, Natürlichkeit,
Klarheit und Reinheit. Für mich persönlich ist es ein unumgängliches Gesetz und der Leitfaden für die Herstellung unseres natürlichen Qualitätsprodukts.
Martin Schwind: Qualität unserer Bierkultur, wahre bayerische
Braukunst und traditionelles Brauverfahren ohne Farbstoffe oder
andere chemische Zusätze, wie es leider nicht mehr überall die
Regel ist.
Werner Drexler: Biere, die nach dem Reinheitsgebot gebraut
werden, sind ehrlich. Man darf stolz sein, dass es sich so lang
erhalten und durchgesetzt hat. Für die Verbraucher ist wichtig zu wissen, was wirklich in Nahrungsmitteln steckt.
Markus Hoppe: Ein Jubiläum des ältesten Lebensmittelgesetzes
der Welt. Absolut ein Grund zum Feiern!
Stühmer: Selbstverständlich werden Biere heute nicht mehr gebraut wie vor 500 Jahren, sondern unter höchsten hygienischen
Standards und mit moderner Anlagentechnik. Aber der Prozess
bleibt nach wie vor auf die Verwendung der vier natürlichen Rohstoffe Wasser, Malz, Hopfen und Hefe beschränkt.
Drexler: Auf alle Fälle. Hätte man so ein Gebot nicht, hätte
die Großindustrie die kleinen Brauer schon längst vom Markt
verdrängt.
Erdmann: Ja. Es schafft Transparenz und Klarheit und garantiert
hochwertige und überwachte Rohstoffe, die nicht genmanipuliert sind. Dazu ist das Reinheitsgebot weltweit bekannt und
geschätzt.
Schwind: Ja und nein. Ein bisschen könnte man es meiner
Meinung nach bei den Rohstoffen auffrischen. Natürlich nur
mit Naturprodukten.
Hoppe: Vom Grund her ist es absolut in Ordnung, aber es bedarf
einer kleinen Erneuerung. Der Name Reinheitsgebot sollte allerdings unbedingt bestehen bleiben.
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 57
Ist das Reinheitsgebot heute ein Wettbewerbsvorteil im Sinne
eines Qualitätssiegels oder eher ein Hemmschuh?
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Hoppe: Für mich ist es Qualitätssiegel und Kulturgut. Abschaffen wäre fatal, weil dadurch etwa technische Enzyme
oder vorisomerisierter Hopfen erlaubt wären. Das meiste ist
essentiell wichtig für Qualität. Allerdings habe ich Ideen,
die auch „rein“ sind, obwohl sie nicht ins Reinheitsgebot
passen. Ich würde mich aber nur für den Einsatz weiterer
natürlicher Rohstoffe starkmachen.
Erdmann: Meiner Ansicht nach ist es ganz klar ein
Wettbewerbsvorteil. 2014 ergab eine Forsa-Umfrage, dass 85 Prozent der Deutschen wollen, dass
das Reinheitsgebot für Bier weiterhin Bestand hat
und keine weiteren Zutaten erlaubt sind. So ein
Ergebnis bestärkt uns, daran festzuhalten.
Schwind: Auf jeden Fall ein Vorteil, da die Leute bereit sind,
für Qualität mehr auszugeben als für Chemie.
Drexler: Für traditionelle Biere ist es sicher ein Nutzen
im Sinne eines Qualitätssiegels. Schwieriger ist es für die
Craft-Beer-Szene, die sich dadurch etwas eingeschränkt
sieht. Rein rechtlich sind andere Wege erlaubt, die aber
genau deklariert werden müssen.
Stühmer: Nur für die gewinnorientierte Konzernbrauerei
wird es wohl ein Hemmschuh sein. Für uns ist es das beste
und sicherste Qualitätssiegel der Lebensmittelbranche.
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Würden Sie etwas anders machen, wenn es das Reinheitsgebot
nicht gäbe?
Stühmer: Nein. Um gutes Bier herzustellen, brauche ich nur
die vier zugelassenen Rohstoffe, ausgeprägtes Produktgefühl
und handwerkliches Geschick.
Schwind: Wenn, dann würde ich nur Naturrohstoffe
wie etwa Kaffeebohnen ausprobieren. Das macht neugierig. Aber ich würde nie Farbstoffe oder Chemie ins
Bier schütten.
Hoppe: Ich würde gern versuchen, mit Teilen eines anderen
Stärketrägers wie Kartoffeln oder Reis den Körper etwas zu
verändern. Oder ein Witbier mit Orangenschale und Koriandersamen brauen. Was ist an Kräutern und Gewürzen oder
einer biologisch angebauten Himbeere falsch? Da finde ich
eher PVPP (Polyvinylpolypyrrolidon) zur Eiweißstabilisierung oder die erlaubte Kurzzeiterhitzung bedenklich.
Wie groß ist der Spielraum innerhalb der Vorgaben?
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Hoppe: Der ist groß. Wie gesagt sind Stabilisierungsmittel
erlaubt, Sauergut um den pH-Wert von Maische oder Würze zu senken und die Enzymaktivität zu erhöhen. Das sollte
zwar nicht verboten werden. Der Verbraucher geht jedoch
davon aus, dass sein Bier nur aus Wasser, Hopfen, Malz und
Hefe erzeugt ist, obwohl viel mehr gemacht wird. Es muss
leicht erkennbar sein, was im Bier ist – für die Verbraucher
und für einen fairen Wettbewerb zwischen reinen Craft-BeerBrauern und klassischen Brauereien.
Drexler: Der Spielraum ist riesig, man hat das in den vergangenen 30 Jahren nur irgendwann verdrängt. Kleine
Brauereien haben sich der Großindustrie unterworfen,
um erfolgreich zu sein. Die Einkäufer kümmerten sich
um die Rohstoffe statt der Braumeister. Alles folgte kaufmännischen Gesichtspunkten, womit die Geschmacks-
vielfalt leider verloren ging. Dabei kann man unheimlich
viel ausschöpfen. Für mich ist auch in Zukunft das Reinheitsgebot wesentlich, wir müssen nur mehr Phantasie
entwickeln.
Erdmann: Es bestehen mehr als eine Million Möglichkeiten,
nach dem Reinheitsgebot zu brauen. Wer sein Handwerk
beherrscht, versteht es, unterschiedlichste Bierstile zu kreieren. Wichtig sind die Wasserbeschaffenheit, die Wahl von
Malz und Hopfen, der Hefestamm sowie Maischverfahren,
Kochen der Würze, Bedingungen im Gärtank und die Lagerzeiten.
Schwind: Sehr groß, was Hopfen- und Malzsorten angeht. Es gibt eine unwahrscheinliche Auswahl, aus der
die mittelständischen und kleinen Brauereien das Bier
brauen, das anders und interessant schmeckt.
Stühmer: Das Reinheitsgebot lässt bei den Zutaten keinen
Spielraum zu, und das ist gut so! Wenn die bayerische Brauwirtschaft bis jetzt von Lebensmittelskandalen verschont
blieb, liegt das auch daran, dass die verwendeten Rohstoffe
einer kontinuierlichen und umfassenden Rückstands- und
Schadstoffkontrolle unterliegen.
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NORBERT STÜHMER
Das Herzoglich Bayerische Brauhaus Tegernsee zählt zu
den ältesten im Freistaat, möglicherweise sogar weltweit.
Als das Bayerische Reinheitsgebot erlassen wurde, braute
man am Tegernsee nachweislich bereits seit 500 Jahren Bier.
Heutzutage erzeugen Braumeister Norbert Stühmer und
seine 72-köpfige Belegschaft aus dem besonders weichen
Quellwasser von der Neureuth, aus regionalem Malz und
Hallertauer Aromahopfen das klassische Sortiment einer
untergärigen Brauerei, dazu das 1806 Max I. Joseph und
zur Winterzeit die Bockbierspezialitäten Blauer Page und
Quirinus. Beim Lieblingsbier sind sich Stühmer und seinen
Kunden einig: Tegernseer Hell.
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Seit 2010 mischt der Waakirchner mit Hoppebräu in der
Craft-Beer-Szene mit. Mit tatkräftiger familiärer Unterstützung braute der Ein-Mann-Betrieb vergangenes Jahr etwa
500 hl „handgmachts Kraftbier“ in fünf Sorten vom Lager bis
zum Oak Aged Imperial Stout PX sowie als Gemeinschaftssud
mit Bierol aus Schwoich in Tirol ein Sommer-Ale. In diesem
Jahr hofft Hoppe, der vor allem die Vielfalt der Bierwelt
schätzt, den Traum von der eigenen Brauerei zu realisieren
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 59
und dann auch klassische Biersorten zu brauen. Seine Empfehlung: zum Grillen eine Wuide Hehna, zur Brotzeit einen Wuiden
Hund, zum scharfen Thaicurry ein Vogelwuid und zur Käseplatte
eine Wuidsau. Zum Jubiläum des Reinheitsgebots gibt es mit dem
Fuchsteufelswuid außerdem ein Double IPA mit 8,2 % Alkohol.
WERNER DREXLER
HELMUT ERDMANN
Der Braumeister aus Bad Wiessee ist seit 2006 Direktor der
an Lichtmess 1878 gegründeten Privatbrauerei Aying. Das familiengeführte Traditionshaus mit 65 Angestellten hat neun
Stammsorten im Sortiment sowie die saisonalen Spezialitäten
Frühlingsbier, Kirtabier, Winter- und Weizenbock, deren Qualität
unter anderem auf Tiefenwasser aus der Eiszeit und Malz und
Gerste aus regionalem Anbau basiert. Dass sein Lieblingsbier, die
bernsteinfarbene Ayinger Urweiße mit Orangen- und Bananenaromen, mehrfach Sieger beim renommierten European Beer
Star wurde, freut Erdmann besonders.
Der Braumeister der Hofmark Brauerei in Loifling im Bayerischen
Wald stellt die Egerner Gold-Blonde her, das exklusive Premium-Hausbier des „Parkhotels Egerner Höfe“, als dessen „geistiger“ Vater Hoteldirektor Maximilian Manzenrieder zeichnet. Die
Gold-Blonde ist etwas dunkler als typische Exportbiere und für
den Genuss daheim auch im Spezialitätenhandel erhältlich. Am
Herzen liegt Drexler, bei Brauereiführungen und Verkostungen
den Menschen wieder die Vielfalt der Geschmacksvarianten nahezubringen und das Vertrauen in die eigenen Sinne zu wecken.
NOCH MEHR BIER
Ein Blick über den lokalen Krugrand hinaus: etwa an
einem lauen Sommerabend im Biergarten von Kloster
Reutberg hoch über dem Kirchsee; in der Kreisstadt
Miesbach, wo man im Hopf schon Weißbier trank, als das
noch längst keine Mode war; oder im Markus Wasmeier
Freilichtmuseum in Schliersee, wo in der historischen
Schöpfbrauerei Bier wie vor 300 Jahren hergestellt wird.
So schmeckt das Reinheitsgebot: Beim Festival vom 22.
bis 24. Juli feiert München vom Odeons- bis zum Wittelsbacherplatz das Traditionsgetränk. Mit dabei sind auch
die drei See-Anrainer Herzoglich Bayerisches Brauhaus
Tegernsee, Hoppebräu und Mariensteiner Brauhaus.
MARTIN SCHWIND
Vor acht Jahren begannen die Brüder Martin und Sebastian
Schwind im eigenen Gartenhaus Bier zu brauen. Seit 2013 ist das
Mariensteiner Brauhaus offiziell eine Brauerei, deren Spezialität
ungefilterte, nicht pasteurisierte Biere sind. Mit einer Produktion
von 200 hl Urhell 1904 (als Reminiszenz an das 1904 gegründete
Bergwerk Marienstein), Hell Export und Weißbier dunkel stoßen
sie an ihre Kapazitätsgrenzen, weshalb das Weißbier hell aktuell
nicht verfügbar ist. Zum Reinheitsgebots-Jubiläum dürfen sich
Mariensteiner-Trinker überraschen lassen.
Nicht nur für Biertrinker spannend: An die Zeiten, als
Bad Tölz mit 22 Brauereien eine echte Bier-Hochburg
darstellte, erinnert das Tölzer Brau- und Volkskunsthaus.
Schon in den Gasträumen führen viele historische Exponate in die Vergangenheit. Das macht neugierig aufs
Museum im ersten Stock, in dem die Historie des Gerstensafts mit viel Liebe zum Detail dargestellt wird.
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60 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Zauberstab für Weinliebhaber
Wenn kulinarisches Interesse auf historisches trifft und dann noch kreativer
Geschäftssinn ins Spiel kommt, kann das zu einer einfachen wie genialen Erfindung
führen: Michael Haacke aus Bad Wiessee besticht Weinkenner mit seinem „Bâton
de Barrique“, einem Stab aus Eichenholz zur schnellen Veredelung von Wein.
TEXT: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Michael Haacke macht es einen Riesenspaß, seine Erfindung zu
präsentieren. „Eingehend getestet“, verrät er mit einem Augenzwinkern, seien die ersten Prototypen des auf den ersten Blick
etwas unscheinbar wirkenden Holzstabs – und zwar von Sterneköchen wie Karl Ederer, Michael Fell oder Dieter Maiwert sowie von weiteren versierten Weinkennern und -liebhabern. „Die
waren erstaunt, weil der ,Bâton de Barrique‘ Weine – egal ob
weiß oder rot – nach ein paar Minuten schon geschmacklich
runder, ausgewogener und edler macht“, erzählt der Wiesseer,
der hauptberuflich im Filmgeschäft tätig ist.
Wie das funktioniert? Dazu müsse man einen kurzen Blick in
die Wein-Geschichte werfen: Es war Anfang des 19. Jahrhunderts, als der Franzose Louis-Gaspard Estournel entdeckte, dass
das Aroma von Wein gewinnt, wenn er in Eichenfässern reift.
Knapp 200 Jahre später, in den 1980er-Jahren, kam weltweit der
Ausbau des Weins in Barrique-Eichenfässern in Mode. Dessen
Bouquet begeisterte auch Michael Haacke. Und weil er sich in
seiner Freizeit gern mit geschichtlichen Feinschmecker-Studien
beschäftigt, stieß er in einer Klosterbibliothek in der Nähe von

Hokuspokus! Im Nu werden Weiß- und Rotweine
durch den „Bâton de Barrique“ runder,
ausgewogener und damit edler. Weinveredelung
Glas für Glas und auf die Schnelle.

Bozen auf die Geschichte eines Grafen der „Liga von Cognac“
(1526–1530), die ihn faszinierte und inspirierte: Besagter Graf
verlor, weil ihm der Sold für seine Landsknechte vorenthalten
wurde, sein gesamtes Vermögen. Nicht einmal die Eichenfässer
für seine Weinlagerung konnte er sich mehr leisten. Der ideenreiche Graf gab jedoch nicht auf und fertigte aus seinen alten
Fässern grobe Späne, die er in seine Weingallonen gab – und tatsächlich verbesserte sich die Qualität des Weins von Tag zu Tag.
Nachdem Haacke zudem auf alten Kupferstichen in Weinhumpen steckende Stöckchen aus Eichenholz entdeckte, war
die Idee zu „Bâton de Barrique“ geboren beziehungsweise wiederbelebt. Er entwickelte seinen Holzstab, den er von Hand aus
getoasteter französischer Limousin-Eiche schneiden und formen
lässt. Damit der „Zauberstab“ auch optisch etwas hermacht,
wird jeder Bâton mit einem Clip versehen, etwa aus Silber, den
der Besitzer individuell gestalten und mit Initialen versehen
lassen kann. Dadurch wird nicht nur eine saubere Handhabung
ermöglicht, der „Bâton de Barrique“ bekommt so auch seine
sichtbare Individualität. Dazu gibt es eine Lederhülle, in der er
sauber gelagert und auch transportiert werden kann, wenn es in
eine Kneipe, ein Gasthaus, zu einer Party oder zu einem Picknick
geht, wo man sich vielleicht für einen nicht ganz so hochwertigen
Wein entscheidet.
In der Weinbranche ist man schon auf ihn aufmerksam geworden: Mit dem „Bâton de Barrique“, für den Michael Haacke einen
Geschmacksmusterschutz beantragt hat, war er bereits zweimal
zur Verleihung des Deutschen Rotweinpreises der Fachzeitschrift
„Vinum“ eingeladen. „Es ist ein Zauberstab zur schnellen Weinveredelung im Glas“, sagt sein Erfinder.
www.baton-de-barrique.com
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 61
Essen & Trinken
Den Kräutern so nah
Wildpflanzen erkennen, sammeln und verkosten – das ist erdverbunden, regional
verortet, natürlich und gesund. Die Kräuterpädagoginnen im Ostiner Revier liegen
damit voll im Trend – und das seit mittlerweile zehn Jahren. Ermüdungserscheinungen?
Fehlanzeige! Im Frühjahr geht’s wieder auf zu Bärlauch & Co.
TEXT: ANITA WESTPHAL-DEMMELHUBER / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG, ULLA MENKE
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62 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
26 Kräuterpädagogen im Landkreis erhielten 2006 nach eineinhalb Jahren Ausbildung ihr Zertifikat vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Miesbach.
Ulla Menke (im Bild rechts) und
Theresia Dennhöfer (li.) waren dabei.
Menke ist gelernte Theaterwissenschaftlerin, Vorsitzende des Arbeitskreises und
schwerpunktmäßig in der Erwachsenenbildung tätig. Angefangen damit habe sie
hauptsächlich wegen ihrer Kinder, jetzt
sind Kräuterpädagogik und Naturbegegnungen zu einem zweiten beruflichen
Standbein geworden. Ihr Motto: Natur
mit allen Sinnen erfahren.
Dennhöfer dagegen ist Fachlehrerin für
Ernährung und Hauswirtschaft. Die Kräuterpädagogik bezeichnet sie als Hobby. Sie
möchte ihre eigene Freude am Kontakt zu
Pflanzen und Umwelt, zu Witterung und
Jahreszeiten weitergeben: „Dabei treffe ich auch noch viele nette Menschen.“
Dazu nickt auch Ulla Menke.
Bei den Führungen mischen sich Gäste
und Einheimische aus der näheren und
weiteren Umgebung. „Die Leute sind neugierig, wollen Pflanzen besser kennenlernen und sind beim ersten Mal oft überrascht, dass Wildkräuter direkt etwas mit
Essen zu tun haben“, erläutert Menke. Ein
Wermutstropfen: „Bei den Gastgebern im
Tal ist das Angebot noch nicht richtig angekommen.“ Dabei wäre es eine Aktivität, die
auch bei grauem Himmel gut machbar ist.
Die Kräuterpädagoginnen schätzen ihr
Revier am Gmunder Ödberg: „Das ist
eine sehr ergiebige Ecke mit feuchter und
trockene Wiese, Hecken und Wald. Wir
sammeln dort, wo es frei von Hundekot ist
und nicht gedüngt.“ Die schweren Bergschuhe kann man getrost daheim lassen.
„Das wird eher eine Stehung als eine Wanderung“, schmunzelt Menke.
Die Expertinnen zeigen, pflücken und
erklären von einer Art zur nächsten. „Oft
nur sieben bis acht Pflanzen, damit die
Leute sich diese auch merken können.“
Dazu gibt es Geschichterl, Anekdoten und
Legenden. Was hat beispielsweise Skorbut
mit dem ähnlich klingenden Scharbockskraut zu tun? „Es ist eine der ersten Pflanzen, die aus dem Schnee hervorlugen, und
enthält viel Vitamin C“, verraten die Fachfrauen. Genau dieses Vitamin verhindert
die früher gefürchtete Mangelerkrankung.
Gerade im Frühling ist Detox oder Ent-
schlacken für viele ein Thema. Auch wenn
die Leber, Galle, Milz und Niere den Körper das ganze Jahr über entgiften, kann
Theresia Dennhöfer den Wunsch nach
konzentrierter Pflanzenkraft nachvollziehen. „Im Winter isst man oft ungesünder
und bewegt sich weniger.“ Da könne eine
Frühjahrskur den Stoffwechsel durchaus
ankurbeln.
WEITERE INFOS
Frühlings-WildkräuterSmoothie
Je eine Handvoll Brennnessel,
Löwenzahn und feine Blätter des
Spitzwegerichs, je 1/4 l Orangensaft und Buttermilch, 2 EL Honig
Alle Zutaten im Mixer fein und
cremig pürieren. Die Brennnessel
ist eine Faserpflanze, daher die
Faserteilchen abseihen.
Zarte Blätter von Bärlauch, Löwenzahn
oder Spitzwegerich enthalten viele bioaktive Stoffe. Die Brennnessel ist eine Vorzeigepflanze par excellence. Die Kräuterpädagoginnen demonstrieren gern, wie man
sie auch ohne Handschuhe anfassen kann,
ohne sich zu „brennen“. Aber warum sollte man den Kontakt überhaupt suchen?
Brennnessel ist gesund, entwässert, regt
die Gallensäfte an – und schmeckt auch
noch hervorragend. Darum findet sie sich
unter anderem in Theresia Dennhöfers
Frühlings-Wildkräuter-Smoothie (Rezept
siehe Kasten rechts).
Gerade bei der abschließenden Verkostung kommt es gern zu einem angeregten
Austausch und Aha-Erlebnissen. Denn
Kräuter machen sich nicht nur gut in
Quark, Erdäpfelkas oder in der Löwenzahnvinaigrette. Gänseblümchen auf
dem Butterbrot und Spitzwegerich auf der
Käseplatte sind überdies ein Genuss fürs
Auge. Nachmachen erwünscht!
Wer alleine losziehen möchte, sollte allerdings nur Pflanzen sammeln, die er sicher
bestimmen kann. Immer wieder gibt es
Verwechslungen von Bärlauch mit giftigen Herbstzeitlosen, Maiglöckchen oder
Aronstab. Und den Expertinnen liegt noch
mehr am Herzen: „Generell keine Wurzeln
verletzen und nur so viel mitnehmen, wie
man verwerten wird“, sagt Menke. „Ab
Mai nicht mehr in die Wiesen gehen“, rät
Dennhöfer. „Und am besten in ein Körbchen sammeln, weil die Pflanzen in einer
Plastiktüte schnell unansehnlich werden.“
Wer garantiert unbelastetes Grünzeug
nutzen will, erntet im eigenen Garten.
Giersch und Gundermann sind „Unkräuter“, die sogar regelmäßiges Ausrupfen
hervorragend vertragen.
Wildkräuterführungen mit Ulla
Menke und Theresia Dennhöfer
Termine: vom 19. April bis zum
20. September jeden ersten und
dritten Dienstag im Monat
Anmeldung: Touristinfo Gmund,
Tel. 08022/706 03 50 (Mindestteilnehmerzahl: 4)
Treffpunkt: 17 Uhr, Ödbergalm
(Nähe Sommerrodelbahn)
Dauer: zwei bis zweieinhalb Stunden
Kosten: 7,– Euro (inklusive Verzehr)
Die Miesbacher Kräuterpädagogen feiern ihr zehnjähriges Jubiläum im Rahmen der Veranstaltung „Sutten – Tummelplatz der
Natur“. Am 11. Juni findet dort
das „Fest der Naturvielfalt“ statt.
www.miesbacherkraeuterpaedagogen.de
www.ullamenke.de
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 63
Essen & Trinken
Von echten Wurzeln und
anderem Gemüse
Weil der gebürtige Pfälzer Schorsch Weber kulinarisch seine bayerischen Wurzeln
lebt, hat er Stammgäste bis aus Düsseldorf und Hamburg, die hier auf Reisen
in den Süden den Einkehrschwung zelebrieren. Das Gasthaus „Jennerwein“
in Dürnbach ist ein im wahrsten Sinne des Wortes „ausgezeichnetes“ Mekka
für Freunde der guten, echten, überlieferten bayerischen Küche.
TEXT: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Auf den ersten Blick scheint es schon ein bisschen paradox, dass
ein gebürtiger Pfälzer für seine echte bayerische Küche und sein
bayerisches Traditionslokal gerühmt wird und deutschlandweit
bekannt ist. Aber der Weber Schorsch, dessen Großeltern aus Ingolstadt stammen, ist der lebende Beweis dafür, dass die Wurzeln
ausschlaggebend sind, auch wenn man ein Pflänzchen versetzt
oder anderswo nachzieht. Jedenfalls wurde der jüngste Spross
einer eingesessenen Gastwirtsfamilie an der Deutschen Weinstraße schon von klein auf „Schorschl“ und nicht etwa Georg gerufen. Die Weber-Oma aus Ingolstadt mit ihren feinen Mehlspeisen wie Marillenknödeln und Kaiserschmarrn prägte zudem den
Geschmack des Enkels. Dem Vater Franz, selbst gelernter Koch,
schaute der Schorsch in der familiengeführten historischen Burg64 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
schänke über die Schulter und verdankt ihm seine Leidenschaft
fürs Kochen. Die sei schon auch gezielt traditionell bayerisch
gewesen, weil die Webers hin und wieder die alte Heimat schmecken wollten. So wurden die Rezepte für den karamellisierten
Kaiserschmarrn mit Mandeln, Rumrosinen und Apfelmus, für die
Marillenknödel mit Bröselbutter und Vanilleeis, aber auch für das
geschmorte Böfflamott mit gebratenen Semmelknödelscheiben
und glasiertem Wurzelgemüse familienintern weitergegeben.
Heute stehen diese Gerichte auf der Karte des Gasthauses und
zählen neben dem Tafelspitz und dem Wiener Schnitzel (selbstredend vom Kalb) zu den „Jennerwein“-Klassikern, während
Weber mit „Schorschs Alpen-Tapas“ aktionsweise die Gaumen
kitzelt und einfach Lust auf mehr macht.
„Mir geht es darum, einfache Produkte auf hohem Niveau
zuzubereiten“, sagt Schorsch Weber. Es sei das Kochen
als handwerkliches Können, das ihm Freude bereitet und
beseelt. Gelernt hat er das im legendären Hotel „Bareiss“
in der Gourmethochburg Baiersbronn im Schwarzwald.
Danach zog es Weber aber gleich nach Bayern, aufs Oktoberfest in die „Käfer Wies’n-Schänke“, weil es den Jungkoch damals brennend interessierte, wie es hinter den
Kulissen einer Wiesngastronomie zugeht. Nach den zwei
Wochen wechselte er spontan zu Fritz Schilling in die
„Käfer-Schänke“ im Bogenhausener Stammhaus. Es folgten Stationen in Lech am Arlberg, bei Alfons Schuhbeck,
der Weber zum Mentor werden sollte, in Witzigmanns
„Palazzo“ und im 1-Sterne-Restaurant „Dallmayr“. Das
sei alles spannend und lehrreich gewesen. Aber richtig
warm wurde er mit der Sterneküche, wo Gemüse bisweilen mit dem Lineal abgemessen und mit der Schere zugeschnitten werde, nicht. Schon gar nicht mit der
Molekularküche. „Das war nicht mein Ding. Ich wollte
kochen und nicht herumkünsteln“, betont Weber. Darum
ging es als Küchenchef in den Münchner „Marktwirt“.
Als aber vor knapp fünfeinhalb Jahren ein neuer Pächter für das „Jennerwein“ in Dürnbach gesucht wurde,
war die Stunde gekommen, sich den Lebenstraum vom
eigenen bayerischen Lokal, mitten in einer der schönsten und bayerischsten Regionen, zu erfüllen. „Ich wollte ein zeitloses Gasthaus, wo jeder hinkommt und sich
wohlfühlt“, erklärt der Wirt und betont, wie glücklich
er sich schätzt, hier im Tegernseer Tal, das sich in den
vergangenen Jahren kulinarisch enorm entwickelt habe,
ein Platzerl bekommen zu haben. „Und als genau das
gilt das ,Jennerwein‘ heute“, sagt Schorsch Weber stolz.
Entsprechend ist die Karte gestaltet: Darauf finden sich
neben der Krustentierschaumsuppe mit Riesengarnelen
die Pfannkuchensuppe, neben dem Bärlauchknödel mit
Almkas und brauner Butter der in Spanferkelschinken
und Semmelbröseln gebackene frische Stangenspargel
auf lauwarmem Kartoffelsalat. Da ist für jeden etwas
dabei. Dass Weber Produkte aus der Region wie etwa
den Käse aus der Naturkäserei in Kreuth, die Fische aus
Tegernsee oder Louisenthal oder auch Landhendl aus
dem benachbarten Tirol verwendet, versteht sich für den
überzeugten Wahl-Gmunder ehrenhalber.
Allerdings auch, dass bei ihm Weine aus der Pfalz ausgeschenkt werden – und zwar vom Familienweingut, wo
seine Cousins eine eigene „Schorsch“-Linie mit Grauburgunder, Weißburgunder und Riesling für ihn entwickelt haben. Und weil das lateinische „Textor“ übersetzt
„Weber“ bedeutet, gehört auch noch der kultige TextorRotwein, ein Cuvée aus Cabernet-Sauvignon, Merlot,
Portugieser und Mitos des befreundeten und renommierten Winzers Markus Schneider, zu den Hausmarken, die sich „Jennerwein“-Gäste gern auch mit nach
Hause nehmen. Zwischen Pfälzer Wein und bayerischer
Küche jedenfalls fühlt sich Schorsch Weber in Dürnbach
zu Hause angekommen, und das würdigten die Gourmetmagazine „Der Feinschmecker“ und der „Falstaff“ sowie die FAZ mit ihren Empfehlungen des „Jennerweins“
als eines der besten Traditionslokale Deutschlands.
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 65
Essen & Trinken
GenießerNews
TEXT & PRODUKTION: ALEXANDRA KORIMORTH
CAFÉ GÄUWAGERL
KUNST TRIFFT KULINARIK
FRANK MOLLENHAUER
Kulinarik und
Kultur
Carpe Diem!
Dreimal hoch!
Neben den herrschaftlichen Kutschen,
den prächtigen Chaisen und Landauern,
die alljährlich im August beim Rottacher
Rosstag zu bewundern sind, nimmt es sich
vergleichsweise bescheiden aus. Dabei ist
das liebenswerte kleine Gäuwagerl das
wahrhaft einheimische unter den Fuhrwerken. Einspännig an der Deichsel gefahren, reichte es den Bauern im Alpenraum
zur Erledigung ihrer Besorgungen.
Vieles davon schwingt mit, wenn das
„Café Gäuwagerl“ im Kutschen-Museum
im Rottacher Ortsteil Hagrain seine Pforten öffnet (voraussichtlich Ende April).
In den ehemaligen Stuben des „Gsotthaber Hofs“ und auf der sonnigen Terrasse
mit Blick in den (vom örtlichen Obst- und
Gartenbauverein angelegten) Garten
können sich Einheimische, Urlauber und
Ausflügler schmecken lassen, was es für
eine gemütliche Kaffee-Einkehr braucht:
hausgemachte Kuchen und Torten, Strudel und Striezel, alternativ Schmankerl
aus der kalt-warmen Theke oder aus dem
Steinbackofen. Wer Kulinarik und Kultur
verbinden will, kommt durchs Drehkreuz
direkt ins Kutschenmuseum.
Café Gäuwagerl, Feldstr. 16, 83700 Rottach-Egern (Infos bis zur Eröffnung über
„Zum Zotzn“, Tel. 08022/29 99)
(al)
66 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
„Als ich es gefunden hatte, wusste ich,
wonach ich suchen werde.“ Unter diesem
Titel präsentierte der Dürnbacher Holzbildhauer Fabian Diem im Februar seine
Diplomarbeit, mit der er sein Studium an
der Akademie der Bildenden Künste München erfolgreich abschloss. Sehnsuchtsorte, Sehnsuchtspersonen, Leidenschaft,
Mythos, Narration, Geheimnis, Alchemie
und Zeit sind die Kernthemen, mit denen
sich der Künstler auseinandersetzt. In
dem Zusammenhang kam Diem die Idee,
im Rahmen seiner Abschlussarbeit Whisky
anzusetzen und um ihn herum kunstvoll
ein Design zu entwerfen, das sich zu einer
Marke entwickeln soll. Und so reifen 225
Liter selbst hergestelltes Dürnbacher Gerstenmalzdestillat mit 63,4 % Vol. in einem
wunderschönen Eichenfass. In acht Jahren wird Diem seine Spirituose dann verkosten, genauer am 4.2.2024 um 20 Uhr
in der Akademie der Bildenden Künste
München, Raum A.EG_19. Save the date,
wenn Whisky offiziell zum Kunstobjekt
erhoben wird.
Drei Jubiläen kann Spitzenkoch Frank
Mollenhauer im März feiern: einmal das
„Zweijährige“ seiner „Ostiner Stub’n“, mit
deren vielfältiger Cross-over-Küche er sich
nicht nur seinen Lebens-, sondern auch
so manch kulinarischen Traum erfüllte.
Das Restaurant wird von namhaften Testern („Schlemmer Atlas“, „Varta-Führer“,
„Guide Michelin“) hoch gelobt, wovon
man sich zum Beispiel beim frühlingshaften Jubiläumsmenü am 4. März selbst
überzeugen kann. Außerdem gilt es das
„Einjährige“ in der „Oedbergalm“ zu begehen. Die hat der Gastronom mit einer
modernisierten Küche und einer neuen
Innengestaltung sowie Terrasse auf Vordermann gebracht. Ein zehnköpfiges
Team bietet dort rustikale Alpenküche
mit Kaiserschmarrn und Käsespätzle, mit
Germknödel und Schnitzel an – freilich aus
frischen Zutaten und mit dem besonderen
„Mollenhauer-Extra“ an Geschmack. Jung
und Alt jedenfalls sind angetan, wie der
46-Jährige am Oedberg Almküche auf ein
neues Niveau gehoben hat. Dass der gebürtige Rheinländer zu einem Fachmann
in Sachen Alpen-Kulinarik geworden ist,
liegt am dritten, ganz persönlichen Jubiläum: 10 Jahre „Zuagroaster“ im Tegernseer Tal. Wir gratulieren!
Ostiner Stub’n, Schlierseer Str. 60, 83703
Gmund-Ostin, www.ostiner-stubn.de
Seestars
CHARITY-STELLDICHEIN
Fotos: Terence Tremper, Linda Krammer, Sonja Stockinger, ECT
Zum Neujahrsempfang des
Eagles Charity Golf Club im
Herzoglichen „Bräustüberl“
in Tegernsee von Peter Hubert und Gattin Caterina Fainello fanden im Januar u. a.
Sängerin Katja Ebstein und
Musikproduzent Ralph Siegel,
Moderatorin Gundis Zámbó,
das Traumpaar der Volksmusik Marianne & Michael Hartl,
der dreifacher Sieger des Eurovision Song Contests Johnny
Logan, Schauspielerin Viktoria
Brams und Staatsministerin
Dr. Beate Merk.
EISZEIT
BE A STAR!
In Kooperation mit der Deutschen Schlaganfall-Hilfe für Kinder konnten sich im Februar
sieben kranke Kinder bei Nicki’s Kindermode in Rottach-Egern wie Stars fühlen. Unter
dem Motto „Be a star for a day“ durften sich die Kids ihr eigenes Outfit zusammenstellen, in dem sie anschließend geshootet wurden.
Bewegung an der frischen Luft hält jung.
Das beweisen Heidi Spiel (75) und Florian Widmann (85) – im Bild mit dem
ECT-Vorsitzenden Andreas Gerold –, die
in den Wintermonaten wieder nahezu
täglich ihre Runden in der Kunsteisarena
Tegernsee drehten. Sie waren auch die
Ersten, die Saisonkarten erwarben, die
der EC Tegernsee heuer erstmals angeboten hatte.
(sie)
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 67
Terminkalender
DONNERSTAG, 3. MÄRZ
17 Uhr, Kreuth
DYNAFIT Nachtspektakel
am Hirschberg
Skitourenabend für Neueinsteiger
und erfahrene Tourengeher
Infos: Tel. 08022/23 45 oder 0175/
204 23 45, www.skischuletegernsee.de; Hirschberglifte,
Bachlerweg, Kreuth-Point
SAMSTAG, 5. MÄRZ
11 Uhr, Tegernsee
Samstags um elf – Wie
die Tegernseer den Ersten
Weltkrieg erlebten
Aus den Aufzeichnungen des
Tegernseer Grundschulrektors und
des Saliterer-Sohns Johann Evangelist
Stadler; Vortrag von Franz Negele und
Klaus Reiner; Museum Tegernseer
Tal – Kultur und Geschichte, Seestr. 17
16.30 Uhr, Rottach-Egern
Romantischer Hüttenabend
mit Pferdeschlittenfahrt
zum Café Angermaier oder zum
Gasthof Almhof – Rückmarsch im
Fackelschein; Anmeldung bei TI
Rottach-Egern: Tel. 08022/67 31 00;
am Kutschenmuseum, Feldstr. 16
19 Uhr, Bad Wiessee
Italia Paradiso
Konzert des Akademischen
Blasorchesters München; Hotel
Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
19.30 Uhr, Tegernsee
Podium für junge Solisten
2016 – Quatuor Van Kuijk*
Klassikkonzert mit ausgezeichnetem
Violinisten; Barocksaal im
Gymnasium, Schlossplatz 3
SONNTAG, 6. MÄRZ
20 Uhr, Rottach-Egern
Roland Hefter – „I dad’s macha“**
Einlass ab 19.30 Uhr; Seeforum,
Nördliche Hauptstr. 35
68 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
MONTAG, 7. MÄRZ
19 Uhr, Bad Wiessee
Luftgewehrschießen für Gäste
Schützenhaus am
Sportplatz, Hagngasse
DIENSTAG, 8. MÄRZ
13.30 Uhr, Bad Wiessee
Winterwanderung
mit Landschafts- und Kulturführerin
Marianne Saller; Anmeldung:
Tourist-Information Bad
Wiessee, Lindenplatz 6
14.30 Uhr, Rottach-Egern
Kulturelle Ortsführung
Tourist-Information RottachEgern, Nördliche Hauptstr. 9
MITTWOCH, 9. MÄRZ
19.30 Uhr, Tegernsee
SPEED – Auf der Suche nach
der verlorenen Zeit
Dokumentarfilm; Referent:
Christof Langer; Katholisches
Pfarrzentrum Quirinal, Seestr. 23
DONNERSTAG, 10. MÄRZ
17 Uhr, Kreuth
DYNAFIT Nachtspektakel
am Hirschberg
Skitourenabend für Neueinsteiger
und erfahrene Tourengeher
Infos: Tel. 08022/23 45
oder 0175/204 23 45,
www.skischule-tegernsee.de
Hirschberglifte, Bachlerweg,
Kreuth-Point
FREITAG, 11. MÄRZ
18 Uhr, Gmund
Starkbierfest
mit Fastenpredigt von Florian
„Flickä“ Oberlechner; Gasthof
am Gasteig, Münchner Str. 14
SAMSTAG, 12. MÄRZ
18 Uhr, Gmund
Starkbierfest
mit Fastenpredigt von Florian
„Flickä“ Oberlechner; Gasthof
am Gasteig, Münchner Str. 14
Führungen
& Besichtigungen
Jeden Montag 14 Uhr /
Donnerstag 10 Uhr /
Freitag 10 Uhr /
Samstag 14 Uhr
Führungen in der Naturkäserei
TegernseerLand, Kreuth
Mehr Infos: Naturkäserei,
Tel. 08022/188 35 20
Jeden 1. und 3. Donnerstag
(außer feiertags) / 15.30 Uhr
Führung durch die
Büttenpapierfabrik Gmund
Info & Anmeldung bei der TI
Gmund, Tel. 08022/70 60 35-0
Ab 1. April: jeden Montag
(außer feiertags) 14 Uhr
Führung durch das
Jod-Schwefelbad
Adrian-Stoop-Str. 37, keine
Anmeldung erforderlich
Mittwoch, 4. Mai / 18.00 Uhr
Schaubrennen mit
Führung und Verkostung
durch die Edelbrand
Destillerie Liedschreiber
Info & Anmeldung unter
www.liedschreiber.com
SONNTAG, 13. MÄRZ
9 Uhr, Kreuth
Saisonfinale – Kreuther Gams
„Infernorennen“ um die Kreuther
Gams. Ski alpin, Snowboard,
Telemark, Skilanglauf und
Skitour; Hirschberglifte,
Bachlerweg, Kreuth-Point
11 Uhr, Gmund
Starkbierfest-Frühschoppen
mit Fastenpredigt von Florian
„Flickä“ Oberlechner; Gasthof
am Gasteig, Münchner Str. 14
12.45 Uhr, Bad Wiessee
Langlaufkurs klassisch
Auskunft und Anmeldung bei
Familie Ostler; Hotel Pension
Ostler, Sanktjohanserstr. 47
DIENSTAG, 15. MÄRZ
13.30 Uhr, Bad Wiessee
Winterwanderung
mit Landschafts- und Kulturführerin
Marianne Saller. Anmeldung:
Tourist-Information Bad
Wiessee, Lindenplatz 6
14.30 Uhr, Rottach-Egern
Kulturelle Ortsführung
Tourist-Information RottachEgern, Nördliche Hauptstr. 9
MITTWOCH, 16. MÄRZ
20 Uhr, Bad Wiessee
Ludwig-Thoma-Bühne: Comeback*
Einlass ab 18.45 Uhr, mit Bewirtung;
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
DONNERSTAG, 17. MÄRZ
20 Uhr, Tegernsee
Starkbierfest im Bräustüberl
Einlass ab 18 Uhr; Bräustüberl,
Schloßplatz 1
20 Uhr, Bad Wiessee
Michael Fitz – „Liedermaching“*
Winner’s Lounge/Spielbank, Winner 1
SAMSTAG, 19. MÄRZ
9 Uhr, Bad Wiessee
Parallelslalom, Finale Hexal-Cup
Audi Skizentrum am
Sonnenbichl, Sonnenbichl 2
10.30 Uhr, Tegernsee
Samstag im Museum – Führung
durch die Sonderausstellung
Olaf Gulbransson Museum
Tegernsee, Kurgarten
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Tanzparty
der Tanzschule Kroll; Hotel
Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
DIENSTAG, 22. MÄRZ
14.30 Uhr, Rottach-Egern
Kulturelle Ortsführung
Tourist-Information RottachEgern, Nördliche Hauptstr. 9
*Karten für die Veranstaltungen sind in allen TIs, online im Webshop unter www.tegernsee.com sowie über München Ticket erhältlich
**Karten für die Veranstaltungen über www.kartenengl.de oder Karten-Telefon 08171/385 21 21
MÄRZ
Fotos: Anja Wechsle, Agentur Reisinger, Agentur Reinecke, Nick Woodland, Bernhard Lang, Olaf Gulbransson
Museum, Hagen Schnauss, TTT GmbH, Bittenbinder/Braun, Sternschnuppe Verlag, Agentur Showtime
Unsere Empfehlungen
3. und 10. März
Letzte Versuche
Nach diesem schneearmen Winter wollen es
die Skitouren-Geher noch einmal wissen. Und
vielleicht hilft die DYNAFIT-Abendskitour am
Hirschberg ja als Bittgang für nächstes Jahr?
Zum Saisonausklang bieten Fachhändler und
Hüttenwirte zusammen mit dem DYNAFITTestcenter, das auch Testmaterial zur Verfügung
stellt, noch einmal Skitouren-Abende für
Tourengeher an. Nach Bewältigung des Aufstiegs
und der Abfahrt können Teilnehmer noch
den Einkehrschwung in „Andis HirschbergStüberl“ üben. Weitere Infos unter Tel.
08022/23 45 oder 0175/204 23 45 sowie
online unter www.skischule-tegernsee.de.
Ab 17 Uhr, Skischulhütte der Skischule
Tegernsee an den Hirschbergliften,
Bachlerweg 15, Kreuth-Point
5. März
Italienische Klangvielfalt
Insider der Klassikszene schätzen die Konzerte,
die das Akademische Blasorchester München
traditionell am ersten Samstag im März im
Wiesseer Postsaal zum Besten gibt. Ist es doch
jedes Mal der Höhepunkt eines mehrtägigen
Probenworkshops, zu dem sich die rund 65
ambitionierten Amateurmusiker aus ganz
Bayern treffen. Außerdem ist die Atmosphäre
heimeliger als beim gleichen Konzert einen
Tag später im Münchner Gasteig. Seit Jahren
überzeugt Orchesterleiter Michael Kummer
mit seiner kompetenten und launigen
Moderation. Dieses Jahr widmet er sich mit
seinen Musikern unter dem Motto „Italia
Paradiso“ italienischen Klängen. Die enorme
Klangvielfalt des Akademischen Blasorchesters
beeindruckt. Kartenvorverkauf im Hotel zu
Post: [email protected];
19 Uhr, Hotel Gasthof Zur Post,
Lindenplatz 7, Bad Wiessee
17. März
Männliche Befindlichkeiten
Noch ein „Tatort“-Kommissar in der Winner’s
Lounge! Nach Miroslav Nemec ist es jetzt
Micheal Fitz, der sich die Ehre gibt – und zwar
mit seinem Programm „Liedermaching“. Seit
Jahren begeistert der „bayerische Bob Dylan“ mit
seiner eigenwilligen Kombination aus Liedern,
Geschichten, hintersinnigem Humor und seinem
beeindruckenden Spiel auf mindestens fünf
verschiedenen Gitarren. Der Songschreiber
krempelt das Innen nach außen, bürstet gegen
den Strich. Es sind die kleinen und großen
menschlichen und vor allem männlichen Gefühle
und Befindlichkeiten, die er mit „Liedermaching“
ausleuchtet. Fitz, der Liedermacher, lässt sich
dabei nicht verbiegen und wechselt souverän
zwischen bayerischen und hochdeutschen Texten.
20 Uhr, Winner’s Lounge/Spielbank,
Winner 1, Bad Wiessee
6. April
Weibliche Befindlichkeiten
Fast auf den Tag genau vor einem Jahr war Luise
Kinseher, die „Mama Bavaria“ vom Nockerberg,
mit ihrem Programm „Ruhe bewahren“ in
Tegernsee zu Gast. Die Karten waren 2015
schneller ausverkauft, als man „bayerisches
Prachtweib des Kabaretts“ sagen konnte. Jetzt
gibt es die zweite Chance, die Kinseher in die
verschiedensten Rollen schlüpfen zu sehen: als
erotische, toughe Luise, die sich ihren Helden
imaginiert, als bebademantelte, „HopfenSmoothies“ zusprechende Witwe Mary from
Bavary und als norddeutsche Helga Frese, die
ihren dementen Mann „Haainz“ (Heinz) pflegt.
Facetten des Frau-Seins von heute. Unvergesslich
ist ihr „Herabschauender Hund“, zu dem sie
sich in Yogamanier auf der Bühne verknotet.
Allein das ein Grund, sich das Programm auch
noch einmal anzusehen. 20 Uhr, Seeforum,
Nördliche Hauptstr. 35, Rottach-Egern
27. März bis 2. April
2. Waakirchner Kulturwoche
Zum zweiten Mal rufen Waakirchner Ortsvereine
zusammen mit der Kleinkunstbühne Waakirchen
ins Tegernseer Outback. Den Beweis dafür,
dass hier kulturell der Bär steppt, brauchen sie
schon lange nicht mehr erbringen, pilgern doch
seit Jahren die Großen der Kleinkunst- und
Musikszene nach Waakirchen. Für die zweite
Fusion aus einheimischen Kulturschaffenden,
die mit Theater und Frühjahrskonzert antreten,
konnten Alfred Mittermaier (mit seinem
„europäischen Extrawurstkessel“) und das
„bayerische Grundnahrungsmittel“ Bairisch
Diatonischer Jodelwahnsinn gewonnen werden.
Ein Kabarettabend der Extraklasse. Außerdem
für den Blick über die heimischen Kulturgefilde
hinaus: Gitanes Blondes mit Balkan- und
Klezmermusik sowie Gitarrenlegende Nick
Woodland & Band mit Blues und Rock.
Siehe auch Terminkalender, Sportzentrum
Waakirchen, Glückaufstr. 14, Waakirchen
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 69
9 Uhr, Bad Wiessee
Parallelslalom, Finale um
Utzinger- und Sparkassen-Cup
Audi Skizentrum am
Sonnenbichl, Sonnenbichl 2
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Objektverantwortlich
Stefan Hampel (Anzeigenleiter)
16.30 Uhr, Bad Wiessee
Osterkonzert des Salonorchesters
Jod-Schwefelbad, AdrianStoop-Str. 37
Anzeigenverkauf
Evelyn Geyer
Tel. 08151/97 30 15
20 Uhr, Tegernsee
Tegernseer Volkstheater –
„Trauung mit Hindernissen“*
Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstr. 5
MONTAG, 28. MÄRZ
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von PrimaDonna.
Herausgeber
Zeitungsverlag Oberbayern
GmbH & Co. KG
Tegernseer Tal Tourismus GmbH
SONNTAG, 27. MÄRZ
20 Uhr, Waakirchen
Theater der Trachtenvereine:
„Schiff ahoi!“
Im Rahmen der 2. Waakirchner
Kulturwoche; Einlass
18.30 Uhr; Sportzentrum
Waakirchen, Glückaufstr. 14
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Impressum
15 Uhr, Bad Wiessee
Osterkonzert der Blaskapelle und
des Spielmannszugs Bad Wiessee
Seepromenade Ortsmitte am
Pavillon (bei Regen Standkonzert
im Jod-Schwefelbad)
17 Uhr, Rottach-Egern
Führung „Heiliges Grab“
in der Egerner Kirche
mit Kirchenpfleger Kajetan
Liedschreiber auf Einladung des
Fördervereins Kunst & Kultur
Rottach-Egern; Katholische
Pfarrkirche St. Laurentius, Seestr. 57
20 Uhr, Waakirchen
Theater der Trachtenvereine:
„Schiff ahoi!
Im Rahmen der 2. Waakirchner
Kulturwoche; Einlass
18.30 Uhr; Sportzentrum
Waakirchen, Glückaufstr. 14
20 Uhr, Bad Wiessee
Tegernseer Volkstheater –
„Trauung mit Hindernissen“*
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
DIENSTAG, 29. MÄRZ
14.30 Uhr, Rottach-Egern
Kulturelle Ortsführung
Tourist-Information RottachEgern, Nördliche Hauptstr. 9
Redaktion
PRak, Alexandra Korimorth
(verantwortlich)
Tel. 08021/50 63 98
Gestaltung
Manufaktur Design München
Titelbild
Mick Zollenkopf,
www.mick.fotograf.de
Verlag
Zeitungsverlag Oberbayern
GmbH & Co. KG
Pfaffenrieder Str. 9,
82515 Wolfratshausen
Aus demselben Verlag
E-Mail
[email protected]
Geschäftsführer
Andreas Heinkel,
Daniel Schöningh
Druck
Amper Druck GmbH,
Fürstenfeldbruck
Erfüllungsort und
Gerichtsstand für das
Mahnverfahren ist München.
Anzeigen politischen
Aussageinhalts stellen
allein die Meinung der dort
erkennbaren Auftrag­geber dar.
Die Seeseiten erscheinen
vierteljährlich zu Beginn
der Monate März, Juni,
September und Dezember.
Redaktionsschluss für
die nächste Ausgabe ist
der 10. April 2016.
MITTWOCH, 30. MÄRZ
20.30 Uhr, Waakirchen
Kabarett und Musikkabarett
mit Alfred Mittermeier und
dem Bairisch Diatonischen
Jodelwahnsinn im Rahmen der
2. Waakirchner Kulturwoche;
Einlass 18.30 Uhr; Sportzentrum
Waakirchen, Glückaufstr. 14
20.30 Uhr, Waakirchen
Zweiteiliger Musikevent
mit Gitanes Blondes (Balkan- und
Klezmermusik) und Nick Woodland
& Band (Blues und Rock) im Rahmen
der 2. Waakirchner Kulturwoche;
Einlass 18.30 Uhr; Sportzentrum
Waakirchen, Glückaufstr. 14
SAMSTAG, 2. APRIL
APRIL
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70 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
20 Uhr, Kreuth
Theaterabend der Leonhardstoana*
Einlass ab 18.30 Uhr, mit Bewirtung;
Leonhardstoana Hof, Raineralmweg
20 Uhr, Tegernsee
Tegernseer Volkstheater –
„Trauung mit Hindernissen“*
Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstr. 5
11 Uhr, Tegernsee
Samstag um Elf – Stieler-Matinée
mit Frau Dr. Ulrike von HaseSchmundt; Museum Tegernseer Tal
– Kultur und Geschichte, Seestr. 17
19.30 Uhr, Tegernsee
Podium für Junge Solisten
2016 – Klavierabend mit dem
Pianisten Yojo Christen*
Barocksaal , Schlossplatz 3
*Karten für die Veranstaltungen sind in allen TIs, online im Webshop unter www.tegernsee.com sowie über München Ticket erhältlich
**Karten für die Veranstaltungen über www.kartenengl.de oder Karten-Telefon 08171/385 21 21
SAMSTAG, 26. MÄRZ
Ausstellungen & Museen
13. März bis 5. Juni 2016
Ernst Maria Lang. Zum 100. Geburtstag
Während seiner über 50 Jahre dauernden Tätigkeit für die „Süddeutsche Zeitung“ hat Ernst Maria Lang (geb. 1916 in Oberammergau) mehr als 4000 Karikaturen geschaffen. In diesen hielt er
sowohl die Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als auch alle
wichtigen politischen Ereignisse fest. 2014 ist der „Übervater der
Karikatur“ verstorben. Zu seinem 100. Geburtstag widmet ihm
das Olaf Gulbransson Museum eine Gedächtnisausstellung mit
Exponaten aus dem Bestand der Neuen Sammlung, München.
Olaf Gulbransson Museum (im Kurgarten Tegernsee, täglich außer Montag
10–17 Uhr); Info: Tel. 08022/33 38 und www.olaf-gulbransson-museum.de
Heimatmuseum im Jagerhaus
Gmundart, die 13te
Seit 13 Jahren ist die gmundart (und insbesondere der Abend der
Vernissage) im Frühling so eine Art Kick-off für die Künstler und die
Kunstszene im Tegernseer Tal: Man trifft sich, bespricht die aktuellen
Arbeiten, die Richtung, in die es die Künstler mit ihrem Feingespür zieht.
Man tauscht sich aus und inspiriert sich. Die Ausstellung zeigt in fünf
Räumen des Gmunder Heimatmuseums im Jagerhaus stets aktuelle
Arbeiten der hiesigen Künstlergemeinschaft, darunter Öl- und Acrylgemälde, Grafiken, Aquarelle, Skulpturen und Fotoarbeiten. Rund 700 bis
800 wurden bisher schon präsentiert, spannende Künstlerentwicklungen
konnten beobachtet werden. Dieses Jahr ergänzen die hiesigen Arbeiten die
der Künstlerfreunde von K.I.D., „Kunst im Dorf“ Achenkirch, mit denen
die Tegernseer jetzt schon mehrfach kooperierten. Man darf sich freuen auf
die Zusammenschau von besonderen, hochwertigen Kunstwerken, die dort
auch erstanden werden können.
Dauer der Sonderausstellung gmundart: 30. April bis 16. Mai 2016, täglich
von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Vernissage: 29. April 2016, 18.30 Uhr
Seestr. 2, Gmund, geöffnet: montags (14–17 Uhr), freitags (15–18 Uhr)
und sonntags (14–17 Uhr), Museumsferien: 1. November bis
31. Dezember; Info: www.jagerhaus-gmund.de.
NGE
Kutschen-, Wagen- und Schlittenmuseum
Feldstraße 16, Rottach-Egern; wegen Umbauarbeiten ist das
Kutschenmuseum voraussichtlich bis Mitte/Ende April geschlossen.
Termin der Eröffnung wie die neuen Öffnungszeiten entnehmen Sie
bitte der Tagespresse. (GenießerNews: siehe Café Gäuwagerl)
20 Uhr, Kreuth
Theaterabend der Leonhardstoana*
Einlass ab 18.30 Uhr, mit Bewirtung;
Leonhardstoana Hof, Raineralmweg
20 Uhr, Waakirchen
Frühjahrskonzert der
Knappenkapelle
im Rahmen der 2. Waakirchner
Kulturwoche; Einlass ab
18.30 Uhr; Sportzentrum
Waakirchen, Glückaufstr. 14
SONNTAG, 3. APRIL
8 Uhr, Waakirchen
Hallenflohmarkt
für nicht gewerbliche Anbieter; Einlass ab 7 Uhr; Turnhalle
Waakirchen, Glückaufstr. 14, bis ca. 14 Uhr
MITTWOCH, 6. APRIL
18 Uhr, Kreuth
Table Ronde Tegernsee-Schliersee
Französisch-Lektion, anschließend
Konversationsabend;
Hotel Bachmair Weissach,
Wiesseer Str. 1, Kreuth-Weißach
FREITAG, 8. APRIL
20 Uhr, Kreuth
Theaterabend der Leonhardstoana*
Einlass ab 18.30 Uhr, mit Bewirtung;
Leonhardstoana Hof, Raineralmweg
SAMSTAG, 9. APRIL
10.30 Uhr, Tegernsee
Samstag im Museum – Führung
durch die Sonderausstellung
Olaf Gulbransson Museum
Tegernsee, Kurgarten
Bichlmairstr. 12 · 83703 Gmund
Tel. 0 80 22 / 7 55 69
SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 71
SONNTAG, 10. APRIL
20 Uhr, Kreuth
Theaterabend der Leonhardstoana*
Einlass ab 18.30 Uhr, mit Bewirtung;
Leonhardstoana Hof, Raineralmweg
DONNERSTAG, 14. APRIL
20 Uhr, Bad Wiessee
Andreas Giebel – „Das
Rauschen in den Bäumen“*
Winner’s Lounge/Spielbank, Winner 1
SAMSTAG, 16. APRIL
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Tanzparty
der Tanzschule Kroll; Hotel
Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
20 Uhr, Rottach-Egern
Luise Kinseher – „Ruhe bewahren“*
Seeforum, Nördliche Hauptstr. 35
SONNTAG, 17. APRIL
10 Uhr, Tegernsee
Frühjahrsmarkt
Rosenstraße
11.30 Uhr, Tegernsee
Matinée im Olaf Gulbransson
Museum – Hitlers Kunstraub
mit Dr. Birgit Schwarz,
Kunsthistorikerin und Autorin
mit Schwerpunkt Raubkunst;
Olaf Gulbransson Museum
Tegernsee, Kurgarten
DIENSTAG, 19. APRIL
17 Uhr, Gmund
Bärlauch & Co, alles rund um
heimische Wildkräuter
Kräuterwanderung; Anmeldung bei
der TI Gmund; Oedberg-Skilifte /
Parkplatz, Angerlweber 2 / Ostin
DONNERSTAG, 21. APRIL
Internationaler SchachSenioren-Cup 2016
Gasthof
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7; www.schach-senioren-cup.de
DIENSTAG, 3. MAI
14.30 Uhr, Tegernsee
Kaffeekranzl für Senioren
Café Lengmüller, Hauptstr. 26
19.30 Uhr, Rottach-Egern
Von da Liab, von de Leit, frühers
und heit … – Die Dorfschreiber
lesen und lassen lesen*
Die schönsten, lustigsten und
nachdenklichsten Geschichten
und Verserl aus dem Fundus der
unvergessenen Dorfschreiber.
Mit Barbara Haltmair, Christl
Gehrke, Hans Lautenbacher, Egon
Schäffner sowie Hanno Sollacher
und Toni Wackersberger. Einlass
ab 18.30 Uhr; Wallberglerhütte,
Valepper Str. 55, Enterrottach
17 Uhr, Gmund
Bärlauch & Co, alles rund um
heimische Wildkräuter
Kräuterwanderung, Anmeldung
bei TI Gmund; Oedberg-Skilifte /
Parkplatz, Angerlweber 2 / Ostin
MITTWOCH, 4. MAI
20 Uhr, Rottach-Egern
21. Kunst- und Kulturtage
Rottach-Egern – „Tannöd
– ein Live-Hörspiel“*
Johanna Bittenbinder und HeinzJosef Braun lesen den Krimi von
Andrea Maria Schenkel; Seeforum,
Nördliche Hauptstr. 35
SONNTAG, 24. APRIL
ab 10 Uhr, Kreuth
Georgifest in der Naturkäserei
Naturkäserei TegernseerLand e.G.,
Reißenbichlweg 1, Kreuth-Pförn
18 Uhr, Kreuth
Table Ronde Tegernsee-Schliersee
Französisch-Lektion, anschließend
Konversationsabend; Hotel
Bachmair Weissach, Wiesseer
Str. 1, Kreuth-Weißach’
20 Uhr, Tegernsee
Lizzy Aumeier – „Super Lizzy“*
Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstr. 5
FREITAG, 29. APRIL
18.30 Uhr, Gmund
gmundart: Vernissage
Heimatmuseum im
Jagerhaus, Seestr. 2
SAMSTAG, 30. APRIL
DONNERSTAG, 5. MAI
10.30 Uhr, Tegernsee
Samstag im Museum – Führung
durch die Sonderausstellung
Olaf Gulbransson Museum
Tegernsee, Kurgarten
20 Uhr, Tegernsee
Tegernseer Volkstheater –„Trauung
mit Hindernissen“*
Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstr. 5
MAI
SONNTAG, 1. MAI
ab 8 Uhr, Gmund
Maibaum aufstellen
Volkstracht-Erhaltungsverein
D’Neureuther Gmund;
Kaltenbrunnerstr. 1, Gmund-Finsterwald
ab 9 Uhr, Rottach-Egern
Maibaum aufstellen
Burschenverein Rottach-Egern; am
Rathaus, Nördliche Hauptstr. 9
zum
Rottach-Egern
21. Kunst- und Kulturtage
Rottach-Egern – Ein fein
geschnürtes Überraschungspaket
in Sachen Kunst und Kultur*
Seeforum, Nördliche Hauptstr. 35
FREITAG, 6. MAI
15 Uhr, Rottach-Egern
21. Kunst- und Kulturtage
Rottach-Egern – Ein
Kühlschrank ging spazieren*
Familienkonzert mit Sternschnuppe;
Seeforum, Nördliche Hauptstr. 35
9 Uhr, Bad Wiessee
Entdecken Sie die Tegernseer
Bergwelt (Holzeralm)
Fünf- bis sechsstündige Wandertour;
Anmeldung: Tourist-Information
Bad Wiessee, Lindenplatz 6
Hagn
Traditionell geführter Gasthof
Bayerische Spezialitäten und internationale Küche
Hochzeiten, Familien- und Geburtstagsfeiern
Komfortable Gästezimmer mit Traumblick
Öffnungszeiten dienstags bis sonntags 10 - 23 Uhr
Ruhetag montags außer feiertags
Christian Nocker · Tegernseer Straße 30 · 83708 Kreuth/Enterbach
Musica Culinaria:
Frtag, 20. Ma mt STeiriSch STreich
UND REGELMÄSSIG:
Jeden ersten Mittwoch im Monat
Live MuSik mit der riSSerkogeL MuSi
Jeden 2., 3. und 4. Mittwoch im Monat
Ztrms mt Spp Mr.
Tlfon +49 (0) 80 22 - 62 48 · www.gastofagn.d
72 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
Der direkte Draht
Tegernseer Tal Tourismus
GmbH
Tel. 08022/92 738-0
Tourist-Info Bad Wiessee
Tel. 08022/86 03-0
Tourist-Info Gmund
Tel. 08022/70 60 35-0
Tourist-Info Kreuth
Tel. 08029/99 79 08-0
Tourist-Info Rottach-Egern
Tel. 08022/673 10-0
Tourist-Info Tegernsee
Tel. 08022/92 73 86-0
Geführte Nordic
Walking-, Wander-,
Berg-, Fahrrad- und
E-Bike-Touren sowie
Orts- und Kulturführungen
finden regelmäßig in allen
Talorten statt. Infos hierzu bei
allen Tourist-Informationen;
Infos zu Ausflugsfahrten
mit Autobus Oberbayern:
www.ao-tegernsee.de und
Tel. 08022/81 338
SAMSTAG, 7. MAI
20 Uhr, Rottach-Egern
21. Kunst- und Kulturtage
Rottach-Egern – Sepp
Kandlinger „at his best“*
Konzert; Seeforum,
Nördliche Hauptstr. 35
DONNERSTAG, 12. MAI
19.15 Uhr, Gmund
Maiandacht
der Gebirgsschützenkompanie;
Gut Schwärzenbach
20 Uhr, Bad Wiessee
Bayerischer Abend*
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
Zum s
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Gastr chsten Mal
onom
in Folg
ie
„Baye
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rische preis
Küche
tradit
ionell“
*Karten für die Veranstaltungen sind in allen TIs, online im Webshop unter www.tegernsee.com sowie über München Ticket erhältlich
**Karten für die Veranstaltungen über www.kartenengl.de oder Karten-Telefon 08171/385 21 21
20 Uhr, Kreuth
Theaterabend der Leonhardstoana*
Einlass ab 18.30 Uhr, mit Bewirtung;
Leonhardstoana Hof, Raineralmweg
Unsere Empfehlungen
14. April
Herausforderung
„Leben“
„Der Plan, glücklich
zu sein, liegt jeden Tag
neu auf dem Tisch.
Aber ständig werden
wir unterbrochen,
bei irgendetwas,
manchmal von
anderen, meist von
uns selbst“, findet
der Münchner
Kabarettist und Schauspieler Andreas Giebel.
In seinem neuen Programm „Das Rauschen
in den Bäumen“ erzählt er über sich und
uns und andere, die versuchen, sich dieses
Kunstwerk Leben zurechtzuschnitzen: von der
Jagd nach falschen Versprechungen, hohen
Erwartungen und der Hoffnung auf die kleinen
Momente. Von Menschen, die scheitern, weil
alles gelingt, und von einem, der lächelnd auf
einer Parkbank sitzt – wissend, nichts mehr zu
versäumen, und nichts hört als das Rauschen
in den Bäumen! Hört sich melancholisch
an? Mitnichten. Giebel unternimmt eine
höchst vergnügliche Reise in die Welt der
Eigenheiten, die das Leben so mit sich bringt.
20 Uhr, Winner’s Lounge/Spielbank,
Winner 1, Bad Wiessee
21. April
Senioren am Zug
Dass das Tegernseer Tal deutschland-, wenn nicht
sogar europaweit zu den Schachhochburgen
für Kinder und Jugendliche gilt, ist bestens
bekannt. Aber nicht nur die kommen hier beim
königlichen Spiel auf ihre Kosten. Für ältere,
passionierte Schachspieler (Damen ab Jahrgang
1966, Herren ab 1961 und früher geboren) ist
Bad Wiessee vor allem wegen des Internationalen
Schach-Senioren-Cups bekannt und attraktiv.
Er findet 2016 zum fünften Mal statt. Erwartet
werden wieder rund hundert Teilnehmer,
darunter Titelträger und Landesligaspieler,
auch aus dem Ausland. Gespielt werden
neun Runden nach dem Schweizer System.
Voraussetzung zur Teilnahme ist eine gültige
FIDE ID. Das Startgeld liegt bei 55 Euro. Das
Preisgeld beträgt zwischen 100 Euro (Platz 4
bis 8) bis 350 Euro (1. Platz). Die Anmeldung
erfolgt am Turniertag bis spätestens 14 Uhr.
Weitere Infos: www.schach-senioren-cup.de.
Ab 15 Uhr, Hotel Gasthof Zur Post,
Lindenplatz 7, Bad Wiessee
24. April
Georgifest in der Naturkäserei
Der Namenstag des Heiligen Georg ist einer
jener altbayerischen Festtage, die gerade für
die Landwirtschaft eine große Bedeutung
haben. Und weil das wiederum sehr gut zur
Naturkäserei TegernseerLand passt, haben
sich die Kreuther Genossen entschlossen, ihr
alljährliches „Zeichnerfest“ auf das GeorgiWochenende vorzuverlegen. Willkommen sind
nicht nur die Mitglieder der Genossenschaft
(also jene, die Anteile „gezeichnet“ haben),
sondern alle Freunde der Käse- und HeumilchSchmankerl, die durchs Mitfeiern ein Zeichen
setzen dafür wollen, wie sehr sie der Naturkäserei
und der sorgfältigen und achtsamen Herstellung
von Lebensmitteln verbunden fühlen. Mit
zünftiger Musik und einen Abstecher wert.
Von 10 bis 18 Uhr, Naturkäserei TegernseerLand
e.G., Reißenbichlweg 1, Kreuth-Enterbach
1. Mai
Gleich zwei neue Maibäume fürs Tal
Wie man es auch immer sehen mag: Das
Maibaum-Aufstellen ist ein sichtbares Zeichen
von Frühlingsgefühlen und ein beliebter Brauch,
der gern zünftig gefeiert wird. Längstens
fünf Jahre darf so ein Maibaum – wenngleich
TÜV-geprüft – stehen. Dann muss er ersetzt
werden, und zwar mit reiner Willens- und
Muskelkraft der Mannerleit, die mit Hilfe der
sogenannten „Schwalben“ oder „Schwaiberl“
das Zunftstangerl zum Stehen bringen. Dieses
Jahr ist es wieder in Finsterwald und RottachEgern so weit. Vorausgesetzt, D’Neureuther
aus Gmund und der Rottacher Burschenverein
schaffen es, ihre Maibäume gegen möglichen
Diebstahl zu verteidigen bzw. gegen ein
„Lösegeld“ in Form von Bierlitern und Brotzeiten
zurückzuergattern. Dann kann’s aber losgehen!
Ab 8 Uhr, Gmund-Finsterwald, vis-a-vis vom
Gasthaus „Feichtner Hof“, und ab 9 Uhr
in Rottach-Egern direkt am Rathaus
4. bis 8. Mai
21. Kunst- und Kulturtage Rottach-Egern
Für die 21. Auflage der Rottacher Kunstund Kulturtage setzt der Förderverein Kunst
und Kultur Rottach-Egern auf die Vielfalt
des Genres, dem er sich verpflichtet fühlt:
Mit den Schauspielern Johanna Bittenbinder
(bekannt u. a. aus den Rosenmüller-Filmen) und
Heinz-Josef Braun („Tatort“ und „Polizeiruf“)
hat er zwei mitreißende Künstler gewonnen,
die „Tannöd“, die fesselnde Geschichte eines
authentischen Kriminalfalls, im szenischen Spiel
zum Leben erwecken. Die Musiker Margit Sarholz
und Werner Meier von Sternschnuppe lassen
mit dem Familienkonzert „Ein Kühlschrank ging
spazieren“ die Herzen junger Kulturfreunde, ihrer
Eltern und Großeltern höherschlagen, während
Lokalmatador Sepp Kandlinger und seine
Freunde so aufspielen werden, dass auch getanzt
werden darf. Und am Christi-HimmelfahrtsAbend gibt es fein und prall geschnürtes
Kunst- und Kultur-Überraschungspaket.
Vier Mal Kunst und Kultur satt!
Siehe Terminkalender, Seeforum, Nördliche
Hauptstr. 35, Rottach-Egern
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SEESEITEN FRÜHJAHR 2016 73
Unsere Empfehlungen
12. Mai
Endlich da!
Seit der Premiere von Stefan Leonhardsbergers erstem Soloprogramm „Da
Billi Jean is ned mei Bua“ im August 2013 überschlägt sich das Feuilleton
vor Begeisterung. Jetzt kommt der österreichische Schauspieler – man
kennt ihn vom Stadttheater Ingolstadt, z. B. als Country-Legende Johnny
Cash oder Bob Dylan, sowie aus dem Kinofilm „Halb so wild“ – mit seinen
Neuinterpretationen bekannter Klassiker der Popmusik nach Bad Wiessee.
Gesanglich und schauspielerisch mitreißend erweckt Leonhardsberger die
Helden seiner Songs zum Leben und entführt sein Publikum auf die Schauplätze
der kleinen und großen Dramen des Alltags. Seinen Songinterpretationen sagt
man dabei mehr Tiefgang nach als den Originalen. Jung und kultverdächtig!
20 Uhr, Winner’s Lounge/Spielbank, Winner 1, Bad Wiessee
21. Mai
Zeit zu erwachen
Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht:
So formulierte es einst Heinrich Heine. Heute stehen dem Betrachter
des politischen Deutschlands die Haare zu Berge – zumindest wenn
man Urban Priol heißt. Der Titan des politischen Kabaretts gibt sich
nach mehrjähriger Pause wieder die Ehre in Rottach-Egern. In seinem
Programm „Jetzt – schon wieder aktueller“ verwandelt der Unterfranke
mit diebischer Lust brandneue Nachrichten in aberwitzige Pointen,
verdichtet und führt zusammen, was auf den ersten Blick gar nicht
zusammengehört. Priol ist ein chronischer Chronist, stets am Puls der
Zeit, wissend, dass morgen heute schon gestern ist – und dass es nur eine
Zeit gibt, in der es wesentlich ist, aufzuwachen: Diese Zeit ist jetzt.
20 Uhr, Seeforum, Nördliche Hauptstr. 35, Rottach-Egern
16. Mai
Deutsche Barockmusik von Feinsten
Es wird ein festlicher Wohlklang der Extraklasse werden: der Konzertabend
„An deutschen Höfen“ mit der L’Accademia Giocosa. Nicht nur weil einige
Mitglieder des Barockensembles führende Instrumentalisten ihres Fachs (etwa
auch beim Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks) und Preisträger
diverser internationaler Wettbewerbe sind. Sondern weil sie die Alte Musik – in
diesem Fall von Johann Sebastian Bach (Suite Nr. 2 in h-moll und das Fünfte
Brandenburgische Konzert) und Georg Philipp Telemann (Oboenkonzert in d-moll) – auf historischen Originalinstrumenten zum Klingen bringen
werden: freudvoll, heiter, lebendig, „giocoso“ eben. Und obendrein – passend
zum Programm – im eindrucksvollen Tegernseer Barocksaal. Weil das Ensemble
mit großer Vitalität und Detailfreude in immer verschiedenen Besetzungen
musiziert, gehört es zu den Großen auf dem Gebiet der Alten Musik.
20 Uhr, Barocksaal im Gymnasium, Schlossplatz 1c, Tegernsee
20 Uhr, Bad Wiessee
Stefan Leonhardsberger – „Da
Billi Jean ist ned mei Bua“*
Winner’s Lounge/Spielbank, Winner 1
FREITAG, 13. MAI
9 Uhr, Bad Wiessee
Entdecken Sie die Tegernseer
Bergwelt (Neureuth)
Fünf- bis sechsstündige Wandertour;
Anmeldung: Tourist-Information
Bad Wiessee, Lindenplatz 6
20 Uhr, Bad Wiessee
Tegernseer Volkstheater –
„Trauung mit Hindernissen“*
Komödie in drei Akten, als
Uraufführung; Hotel Gasthof Zur
Post Bad Wiessee, Lindenplatz 7
SAMSTAG, 14. MAI
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Tanzparty
der Tanzschule Kroll; Hotel
Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
19.30 Uhr, Tegernsee
Podium für Junge Solisten 2016
– Festival der ARD-Preisträger*
Barocksaal im Gymnasium,
Schlossplatz 3; www.podium-fuerjunge-solisten.de
74 SEESEITEN FRÜHJAHR 2016
SONNTAG, 15. MAI BIS
SONNTAG, 22. MAI
28. Mai
Alter Bekannter in personam
Mittelbar war der bayerische Humorist Toni Lauerer (beziehungsweise
seine Geschichten) schon häufig zu Gast auf den Bühnen des Tegernseer
Tals: Die Geschichte von der Krippe mit dem verkohlten Jesuskind und dem
Brontosaurier („Der Apfent“) kennt jedes Kind, die vom „Betriebsfasching“
jeder Erwachsene. Jetzt kommt der Oberpfälzer, der mit 600 000 verkauften
Werken als Ostbayerns meistverkaufter Autor gilt, persönlich mit einer
Vielzahl seiner zum Brüllen komischen Alltagsgeschichten. Schon der
Titel des Programms „Eigentlich is wurscht!“ verweist auf seinen extrem
trockenen Humor. Beim Kartenkauf sollte man sich ranhalten – nicht
selten hat Toni Lauerer mehr als tausend Besucher bei seinen Auftritten.
20 Uhr, Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstr. 5, Tegernsee
FREITAG, 20. MAI
jeweils 15–18 Uhr, Rottach-Egern
Ausstellung „Berge, Bäume
und Seen aus der Region“
von Jutta Stumböck aus Bad Wiessee;
Seeforum, Nördliche Hauptstr. 35
9 Uhr, Bad Wiessee
Entdecken Sie die Tegernseer
Bergwelt (Aueralm)
Fünfstündige Wandertour;
Anmeldung: Tourist-Information
Bad Wiessee, Lindenplatz 6
MONTAG, 16. MAI
SAMSTAG, 21. MAI
20 Uhr, Tegernsee
Schlosskonzert der Stadt Tegernsee
2016 – „L’Accademia Giocosa“*
Barocksaal im Gymnasium,
Schlossplatz 3
10 Uhr, Tegernsee
Tegernseer Garten- und Blumentage
Kurgarten Tegernsee
DIENSTAG, 17.MAI
17 Uhr, Gmund
Bärlauch & Co, alles rund um
heimische Wildkräuter
Kräuterwanderung, Anmeldung
bei TI Gmund; Oedberg-Skilifte /
Parkplatz, Angerlweber 2 / Ostin
10.30 Uhr, Tegernsee
Samstag im Museum – Führung
durch die Sonderausstellung
Olaf Gulbransson Museum
Tegernsee, Kurgarten
20 Uhr, Rottach-Egern
Urban Priol – „Jetzt – schon
wieder aktueller“*
Seeforum, Nördliche Hauptstr. 35
DONNERSTAG, 19. MAI
SONNTAG, 22. MAI
19.30 Uhr, Kreuth
„A Musi, a Gsangl und a
Tanz“ – Volksmusikabend*
Einlass: 18 Uhr, mit Bewirtung;
Leonhardstoana Hof, Raineralmweg
10 Uhr, Tegernsee
Olaf Gulbransson Museum –
Tag der offenen Tür
zum 50-jährigen Jubiläum des
Olaf Gulbransson Museums.
Detailliertes Programm unter
www.olaf-gulbransson-museum.de;
Olaf Gulbransson Museum
Tegernsee, Kurgarten
10 Uhr, Tegernsee
Tegernseer Garten- und Blumentage
Kurgarten Tegernsee
DONNERSTAG, 26. MAI
8.30 Uhr, Gmund
Fronleichnamsprozession
Festgottesdienst und
anschließende Prozession;
Seepavillon, Gmund-Seeglas
8.45 Uhr, Rottach-Egern
Fronleichnamsprozession
Traditionelle Prozession durch
den Ort; Kath. Pfarrkirche
St. Laurentius, Seestr. 57
FREITAG, 27. MAI
9 Uhr, Bad Wiessee
Entdecken Sie die Tegernseer
Bergwelt (Almwanderung)
Vier- bis fünfstündige Wandertour;
Anmeldung: Tourist-Information
Bad Wiessee, Lindenplatz 6
18 Uhr, Gmund
Eröffnung des Volksfestes
Volksfestplatz, Max-Obermayer-Straße
*Karten für die Veranstaltungen sind in allen TIs, online im Webshop unter
www.tegernsee.com sowie über München Ticket erhältlich
**Karten für die Veranstaltungen über www.kartenengl.de oder Karten-Telefon 08171/385 21 21
21. Mai
Alles für die Blütenherrlichkeit
Wenn die Eisheiligen Mamertus, Pankratz, Servatz, Bonifatz
und die kalte Sophie (vom 11. bis 15. Mai) vorbei sind und nicht
mehr mit nächtlichem Bodenfrost zu rechnen ist, fällt im Tegernseer
Tal der Startschuss für die Gartler. Sie bringen Kübelpflanzen auf die
Terrassen und die Geranien auf die Balkone. Wenn dann – terminlich
perfekt getimt – im Kurgarten die Tegernseer Garten- und Blumentage
stattfinden, kann aufgestockt und aufgerüstet werden, was die Pflanzkübel
und Rankgitter hergeben: von Blühwundern über Biokräuter und
Heilpflanzen bis zu Staudenraritäten, von Hochbeeten über Tröge,
Insektenhotels, Pflanzstützen bis hin zur Gartendeko bekommt man
hier alles, was das Gärtnerherz begehrt. Mit Blick auf den See und der
Möglichkeit zum Fachsimpeln ist das viel stilvoller als im Gartencenter.
Ab 10 Uhr, Kurgarten, Tegernsee
K
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16.6.
Bernhard Hoëcker in
der Winner’s Lounge/
Spielbank, Bad Wiessee
in
bl
g
18.–19.6.
Trachten- und
Handwerkerdult, Tegernsee
10.7.
Tegernseer Tal Triathlon 2016
4./5. Juni
Biker-Szene im Zentrum
Nach fünf Jahren am Sportplatz
Birkenmoos zieht das Haibike
MTB Festival Tegernseer Tal
2016 wieder in den Ortskern
von Rottach-Egern zurück.
Mitten im Herzen von RottachEgern wird die 13. Auflage des
Tegernseer Bike Festivals am
4. und 5. Juni mit Bikespaß auf
fünf verschiedenen Strecken
stattfinden. Neben den Rennen
können sich alle Besucher vor
Ort auch wieder auf der „Bike
Expo“ über die aktuellen Trends
und Entwicklungen aus der BikeSzene informieren und sich mit
dem neuesten Material eindecken.
Und freilich steht auch wieder die
legendäre Pasta-Party an, bei der
man die Kohlenhydratspeicher
füllen kann. Bike-Einsteigern
wird ebenso viel geboten wie den
ambitionierten Breitensportlern,
die seit Jahren auf ihren
Mountainbikes unterwegs sind.
Selbstredend kommt auch
der Nachwuchs nicht zu kurz.
Teilnahmebedingungen und
Anmeldung: www.mtb-festival.de.
Samstag ab 10 Uhr/Sonntag ab
6 Uhr, Rottach-Egern, Ortskern
20 Uhr, Tegernsee
Tegernseer Volkstheater –
„Trauung mit Hindernissen“*
Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstr. 5
SAMSTAG, 28. MAI BIS
FREITAG, 3. JUNI
jeweils ab 11 Uhr, Gmund
Volksfest
Volksfestplatz, Max-Obermayer-Straße
SAMSTAG, 28. MAI
9.30 Uhr, Gmund
Schafkopfturnier auf dem
Volksfest in Gmund
Volksfestplatz, Max-ObermayerStraße; www.schafkopfen.com
20 Uhr, Bad Wiessee
Tegernseer Volkstheater –
„Trauung mit Hindernissen“*
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
20 Uhr, Tegernsee
Toni Lauerer – „Eigentlich
is wurscht!“*
Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstr. 5
DIENSTAG, 31. MAI
19 Uhr, Gmund
Heimatabend auf dem
Volksfest Gmund
Volksfestplatz, Max-Obermayer-Straße
13.–29.7.
Internationales
Musikfest Kreuth
SCHONT HERZ & RÜCKEN.
STÄRKT KÖRPER & SEELE.
DAS ZIRBENHERZ®ZIRBENBETT
20.7.
Willy Astor in der
Winner’s Lounge/
Spielbank, Bad Wiessee
18.8.
Heimatabend an der
Gmunder Uferpromenade
25.8.
Cuba Percussion &
Friends, Winner’s Lounge/
Spielbank, Bad Wiessee
28.8.
Rosstag in Rottach-Egern
DAS ZIRBENHERZ®REGENERATIONSSYSTEM
MITTWOCH, 1. JUNI
18 Uhr, Kreuth
Table Ronde Tegernsee-Schliersee
Französisch-Lektion, anschließend
Konversationsabend; Hotel
Bachmair Weissach, Wiesseer
Str. 1, Kreuth-Weißach
DONNERSTAG, 2. JUNI
20 Uhr, Rottach-Egern
Bayerischer Abend im Seeforum*
Seeforum, Nördliche Hauptstr. 35
SAMSTAG, 4. JUNI (AB 10 UHR)
UND SONNTAG, 5. JUNI (AB 8 UHR)
13. Haibike MTB Festival
Tegernseer Tal
Bikespaß auf fünf verschiedenen
Strecken plus Bike-Expo
am Festivalgelände,
Zentrum Rottach-Egern;
www.mtb-festival.de
Der Seeseiten-Terminkalender
zeigt nur einen Ausschnitt aus dem
umfangreichen und vielfältigen
saisonalen Veranstaltungsangebot.
Den kompletten und stets aktuellen
Veranstaltungskalender für das
Tegernseer Tal finden Sie im Internet
unter www.tegernsee.com
ZIRBENKRAFT®
3.500 Herzzschläge pro Tag wenigger.
Entsprichtt einer Stunde Herzarbeit.
www.zirbenherz-bett.com
Marienplatz 7 | 83043 Bad Aibling
T +49 (0) 8061 3898141
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Die nächsten „Seeseiten“
erscheinen am 2. Juni 2016.
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Tegernseer Trachtenwelt.
Ab 18. März 2016 wieder geöffnet
Tegernseer Straße 10 · 83703 Gmund am Tegernsee
Öffnungszeiten: montags bis samstags 10-18 Uhr
kostenlose Parkplätze hinter dem Haus

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