MANAGEMENt - elektro.net
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www.pv-praxis.de pv-praxis. 3 / 2011 Photovoltaik im Elektrohandwerk PV-Installation Lichtbögen in Photovoltaik-Anlagen PV-Installation PV-Management PV-Marketing Lösungen für künftige Anforderungen Anlagen normgerecht in Betrieb nehmen Optimale Finanzierung von PV-Anlagen / Batterieladesysteme / Schweißtechnik / Solarelektronik / Detailinformation über unsere Produkte sowie unseren Service finden Sie unter www.fronius.com Editorial Vom Glanz des Goldes hin zum Sonnenlicht D ie Unsicherheit an den sogenannten Finanzmärkten nimmt von Monat zu Monat zu. Die Schuldenkrise der Industriestaaten ist ungelöst und viele Menschen haben Angst um ihr Geld. Eine Folge davon: der Goldpreis steigt und steigt und steigt. Wer heute sein Geldschiff in den vermeintlich sicheren Goldhafen bringen will, muss dafür immer mehr Finanzkraft aufbringen. Ob Gold aber wirklich so sicher ist und welche Rendite bei diesem Invest letztendlich erzielt wird, weiß natürlich auch niemand vorherzusagen. Hinzu kommt, dass sich Meldungen häufen, wonach Betrüger und Scharlatane die Angst der Menschen vor Inflation ausnutzen und in unseriöse Geschäfte verwickeln. Die Folge davon ist oft ein Totalausfall der eingesetzten Geldmittel. Anders dagegen sieht die Entwicklung im Photovoltaikmarkt aus. Hier kennen die Preise zur Zeit nur eine Richtung – nach unten. Gründe hierfür sind die Absenkung der Einspeisetarife und Überkapazitäten bei der Modulproduktion. Die Rendite von Photovoltaikanlagen ist jedoch im Gegensatz zum Goldgeschäft sehr genau zu berechnen. Einen ganz gravierenden Unterschied kann man gar nicht genug herausstellen. Im Gegensatz zu windigen Angeboten im Goldgeschäft kann der PV-Kunde auf seriöse Anbieter im Elektrohandwerk zählen. Oftmals besteht hier bereits eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung. Der Elektrohandwerker betreut seine Kunden ja schon in vielen Bereichen des täglichen Lebens: er hat vielleicht die Elektroinstallation eines Hauses realisiert, eine Alarmanlage eingebaut oder das Garagentor automatisiert. Und nun kommt er und rettet einen Teil des Vermögens vor der weltweiten Finanzkrise, in dem er zu einer Investition in die Photovoltaik rät. Dabei gehen immer mehr Elektrohandwerker dazu über, neben der reinen Anlagenerrichtung ein Gesamtpaket anzubieten. Hier liegt der Schlüssel zur Kaufentscheidung nicht darin, dass jemand die gewünschte PV-Anlage auf pv-praxis.de 3/2011 sein Dach bekommt. Vielmehr wird eine Möglichkeit angeboten, einen Teil des Vermögens vor der Inflation zu retten. Wer sich als Elektrohandwerker so beim Kunden positioniert, bietet natürlich mehr als die reine Handwerksleistung an. Hierfür muss man sich als Elektrohandwerker auch in den finanziellen und steuerlichen Aspekten der Photovoltaik auskennen. Auch Versicherungsfragen spielen bei der Kaufentscheidung eine Rolle. Bei der Kundenberatung ebenfalls von Vorteil sind Argumente, die auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abzielen. Nach dem Atomunfall in Fukushima hat die Photovoltaik einen weiteren Imagegewinn zu verzeichnen. Auch der Strompreis kann thematisiert werden. Nicht die Erneuerbaren Energien sind die Preistreiber, wie ja von der EVU-Lobby versucht wurde zu argumentieren, sondern Fehlentscheidungen im Management – z. B. auf dem Gasmarkt. Nun stehen Massenentlassungen und Preiserhöhungen ins Haus – ein weiteres Argument für die Investition in das eigene Solarkraftwerk. Hinzu kommt der Eigenverbrauch, der mittelfristig die größte Rendite bringen wird. All diese Argumente machen Ihren Kunden den Weg ins Sonnenlicht leichter. Sie müssen sich nicht nur vom Glanz des Goldes blenden lassen. Viele Fachkollegen gehen heute neue Wege, um das PV-Geschäft nach vorne zu bringen. Einer davon wurde nun zum »PVMeister 2011« gewählt. Wer sich den Titel geholt hat, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe von »pv-praxis«, wo wir über die Preisverleihung am 14.9.2011 berichten werden. Roland Lüders Redakteur Als Elektrohandwerker sollte man sich auch in den finanziellen und steuerlichen Aspekten der Photovoltaik auskennen. Roland Lüders [email protected] 3 Inhalt Editorial 3 Vom Glanz des Goldes hin zum Sonnenlicht Aktuell 5 Netzstabilität gewährleisten 6 Solarstrom selbst verbrauchen 6 Per Darlehen zur PV-Anlage 8 PV-Weiterbildungen 8 Auftakt für Partnerprogramm Installation 34 Der Entwurf für DIN VDE 0100712 fließt bereits bei Produkten ein, vor allem hinsichtlich der Regeln für netzgekoppelten und netzunabhängigen Betrieb. 10 Panorama 14 PV-Anlagen – Auswahl der Produkte (1) 19 Brandbekämpfung im Bereich von PV-Anlagen 20 Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz 24 Kapazitive Ableitströme in PV-Anlagen 28 Der Anschlusssafe 30 Lichtbögen in der Photovoltaik 34 PV-Lösungen für künftige Anforderungen Management 40 Ein neues Messverfahren ermöglicht es, mit nur einer Messung die I-U-Kennlinie sowie den Serieninnenwiderstand in PV-Anlagen zu bestimmen. 36 Panorama 40 PV-Anlagen normgerecht in Betrieb nehmen 49 Planungstool erleichtert PV-Geschäft 52 Wachschutz en gros und en détail 54 Tue Gutes und … zeige es allen 56 Smart, intelligent und vielseitig 58 Verräterische Wärme 62 Kontrollierte Sonnenernte Marketing 64 Panorama 65 Passgenaue Finanzierung von PV-Anlagen 66 Versicherung von Photovoltaik-Anlagen Grundlagen 68 65 Photovoltaikanlagen werden rentabel geplant, wenn alle Beteiligten umfassend über Förderungsmöglichkeiten informiert sind. Titelbild: Fronius Vom photoelektrischen Effekt zur Solarzelle Service 71 Neue Normen und Bestimmungen 73 Impressum / Inserentenverzeichnis 74 Nachgefragt pv-praxis.de 3/2011 Aktuell Neues Planungstool Die neuen kristallinen PVModule des chinesischen Herstellers Hanwha SolarOne haben das Zertifikat des TÜV Rheinland erhalten. Das Zertifikat betrifft besonders die Garantiebedingungen der Produkte. Der Hersteller haf- Mit dem »LynxPlanner 1.1« stellt Danfoss Solar Inverters A / S eine überarbeitete Version ihrer Planungssoftware für PV-Anlagen bereit. Das Programm ermöglicht die Planung komplexer Anlagen unter Einbeziehung mehrerer Dächer mit unterschiedlichen Winkeln und Himmelsrichtungen. Es berücksichtigt die geografischen Daten des Standorts sowie Klima- und Wetterbedingungen. Die grafische Benutzeroberfläche des »LynxPlanner« bietet hohe Flexibilität bei der Anlagenauslegung. Quelle: Hanwha SolarOne TÜV-Zertifikat für Hanwha Blick in die Fertigung tet für Mängel und Ausfälle in den ersten fünf Jahren und bietet folgende Leistungsgarantien: 90 % für die ersten zehn Jahre und 80 % für die ersten 25 Jahre. Den europäischen Markt beliefert Hanwha SolarOne von Ismaning bei München aus. Im Programm hat das Unternehmen verschiedene mono- und polykristalline Modultypen. Im weltweiten Ranking der größten Modulhersteller steht Hanwha Solar One inzwischen auf Platz 9. www.hanwhasolarone.com/de Es lassen sich symmetrische und asymmetrische Konfigurationen planen. Verschiedenen MPP-Trackern können unterschiedliche DC-Leistungen zugewiesen werden. Das Planungstool bezieht die Bereitstellung von Blindleistungen gemäß der neuen Anwendungsregel Niederspannung ein. Die neue Version der Software ist für bestehende Kunden sowie neue Nutzer ab sofort online kostenlos nutzbar unter: www.danfoss.com/solar Zur Wahrung der Netzstabilität mussten sich Photovoltaikanlagen bisher bei erhöhter Netzfrequenz abschalten. Die neue Übergangsregelung des Forums Netztechnik / Netzbetrieb des VDE (FNN) setzt zum Erhalt der Netzqualität auf PV-Wechselrichter mit angepasster Überfrequenzabschaltung. Vor diesem Hintergrund haben über zehn führende Hersteller von PV-Wechselrichtern – unter ihnen SMA – Ab jetzt mit mit angepasster Überfrequenzabschaltung: Der Wechselrichter »Sunny-Boy-5000TL« erklärt, ihre Produkte mit angepasster Überfrequenzabschaltung auszuliefern. SMA war maßgeblich an der Initiative beteiligt und setzt die FNN-Übergangsregelung für Lieferungen ab Werk seit dem 12.5.2011 um. Das heißt, die SMA-Wechselrichter reduzieren bei Überfrequenz stufenlos die Leistung der PV-Anlagen und erfüllen damit die Forderung der freiwilligen Selbstverpflichtung zur frequenzabhängigen Wirkleistungssteuerung von PV-Anlagen am Niederspannungsnetz. Ausführliche Informationen im Internet einschließlich einer Handlungsanweisung sowie der notwendigen Software-Updates unterstützen Installateure dabei, neue Photovoltaikanlagen gemäß der FNN-Regelung in Betrieb nehmen. www.sma.de Quelle: Danfoss Netzstabilität gewährleisten Vielseitige Seminarthemen Krannich Solar bietet seinen Partnern und allen PV-Interessierten regelmäßig Veranstaltungen und Seminare. Durch die Zusammenarbeit mit der TÜV Rheinland Akademie konnte das Seminarangebot jetzt noch weiter ausgebaut werden. Fachreferenten des Herstellers und externe Spezialisten informieren über technische Aspekte beim Anlagenbau, über Entwicklungstendenzen, Produkte und Ge- räte. Außerdem werden Themen wie Vermarktung und Werbung für Installationsbetriebe angeboten. Auch juristisches Wissen steht auf dem Programm. Die Schulungen finden an in Koblenz, Leipzig, bei Stuttgart und bei München statt. Weitere Informationen und Gelegenheit zur Anmeldung gibt es online: http://de.krannich-solar.com/ veranstaltungen/seminare. html Großhändler an seine Kunden weitergeben. Zunächst umfasst das Angebot monokristalline Module wie das »Bosch c-Si M60« aus der Leistungsklasse von 235 Wp bis 245 Wp oder das »M240 BO 17«, das Donauer seinen Kunden bereits auf der Messe Intersolar im Juni 2011 vorgestellt hat. www.donauer.eu Vertriebsportfolio erweitert Die Donauer Solartechnik Vertriebs GmbH hat ab sofort Solarmodule des Herstellers Bosch Solar Energy im Programm. Der Fachgroßhändler möchte von der Propv-praxis.de 3/2011 duktqualität, der Langzeitstabilität und den Gewährleistungsrechten des Solarherstellers profitieren. Die langfristigen Liefer- und Servicesicherheiten möchte der 5 Aktuell cher der Wärmepumpe wird bei solarem Ertrag über die Neue Fertigunglinie gestartet Erweiterte Garantien Bosch Solar Energy hat die Garantieregelungen für Solarmodule erweitert und speziell die Leistungen bei auftretenden Produktmängeln verbessert. Kunden haben demnach einen festgeschriebenen Anspruch auf Ersatz und Austausch fehlerhafter Geräte. Der Passus, nach dem die Transport- und Montagekosten vom Kunden getragen werden, entfällt. Das Unternehmen ersetzt zudem entgangene Erträge, um die entstandene Differenz zwischen Kalkulation und Finanzierung des Solarprojekts zu schließen. Ein Messprotokoll zum Nachweis der Verluste ist nicht mehr notwendig. Die neue Garantieregelung gilt weltweit und auch für Module, die vor Juli 2011 ausgeliefert worden sind. Bosch Solar Energy gewährt seinen Kunden weiterhin fünf beziehungsweise zehn Jahre Produkt- und 25 Jahre Leistungsgarantie. www.bosch-solarenergy.de Härtetests für Wechselrichter 6 kungsgrad bis hin zum Zustand der Mechanik nach Transportbelastung. Zudem wird das Verhalten der Wechselrichter in rauer Umgebung getestet. In Langzeituntersuchungen unter erschwerten Bedingungen stellt man fest, über welchen Zeitraum die Wechselrichter den geforderten Ansprüchen standhalten. www.fronius.com Quelle: Fronius Um eigenen Qualitätsansprüchen zu genügen und um internationale Vorschriften zu erfüllen, durchlaufen Wechselrichter bei Fronius International ein permanentes Testverfahren. Dazu untersucht Fronius sämtliche Wechselrichtertypen im Entwicklungsstadium, in der Vorserie und aus der laufenden Produktion heraus. Zusätzlich führt das Unternehmen täglich so genannte Out-of-BoxAudits durch, bei denen Geräte nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und eingehend geprüft werden. Die Tests liefern Nachweise hinsichtlich elektrischer Eigenschaften, über das Verhalten am Netz, den Wir- eingestellte Komforttemperatur (z. B. 50 °C) hinaus er- hitzt und dient so als Energiespeicher für solarärmere Tage. Das PV-Komplettsystem »Cenpac 3.x« besteht aus 16 Modulen mit einer Gesamtleistung von über 3 kWpeak. Der Anlagenbetreiber erreicht auf diesem Weg leicht eine Eigenverbrauchsquote von über 30 % und profitiert somit von der höchstmöglichen Einspeisevergütung. www.dimplex.de www.centrosolar.de Die Q-Cells SE hat an ihrem Hauptstandort Solar Valley Thalheim eine eigene Modulfertigung für das Hochleistungsmodul »Q.Peak« in Betrieb genommen. Die neue Produktionslinie verfügt über eine Gesamtkapazität von etwa 130 MWp und wird in Deutschland hergestellte monokristalline Solarzellen verbauen. Bei voller Auslastung der Kapazität können in der Fertigungslinie 1 400 Solarmodule pro Tag und damit rund 511 000 Module jährlich gefertigt werden. Das »Q.Peak«-Modul wird in den Leistungsklassen von 245 Wpeak bis 260 Wpeak verfügbar sein. Bei seiner Herstellung setzt Q-Cells die so genannte »Anti-PID«-Technologie ein, dies verhindert Quelle: Q-Cells SE Seit 2009 hat der Gesetzgeber die Einspeisevergütung für selbst verbrauchten Solarstrom erhöht. Aus diesem Grund bietet Dimplex in Kooperation mit Centrosolar eine Kombination aus Photovoltaikanlage und Warmwasser-Wärmepumpe an. Seine Regeltechnik ist so aufeinander abgestimmt, dass die Wärmepumpe »BWP 30HS« bevorzugt in sonnenreichen Stunden betrieben wird. Der gut gedämmte 300-l-Spei- Quelle: Dimplex Solarstrom selbst verbrauchen Leistungsausfälle durch potentialinduzierte Degradation. Der Hersteller gibt auf die Module eine Leistungsgarantie von mindestens 83% der Nennleistung nach 25 Jahren. Auf der »European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition – PVSEC« in Hamburg im September wird Q-Cells ein homogen schwarz aussehendes »Q.Peak BLK« präsentieren. www.q-cells.com Per Darlehen zur PV-Anlage In Zusammenarbeit mit der DSL-Bank bietet Pairan Hauseigentümern ein Energiedarlehen zur Finanzierung der eigenen PV-Anlage an. Das Kreditlimit liegt bei 50 000 €, die Tilgung erfolgt in gleichbleibenden Raten zu einem festen Zins. Voraussetzung für den Erhalt der Finanzierung ist der Nachweis eines geregelten Einkommens und des Gebäudeeigentums. Als Sicherheit gilt die abzutretende Einspeisevergütung. Die Laufzeit der Finanzierung beträgt 18 Jahre und fällt somit in den Zeitraum der staatlich garantierten Einspeisevergütung, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für die nächsten 20 Jahre festlegt. www.pairan.com pv-praxis.de 3/2011 Aktuell PV Technology & Economy« zeigte sie, wie in Zukunft ein hoher Solarstromanteil am Gesamtstromverbrauch realisiert werden kann. Insgesamt besuchten rund 77 000 Menschen die Messe. Der neue Besucher- und Ausstellerrekord verdeutlicht die gestiegene Sensibilität für das Thema umweltfreundliche Energieversorgung. www.intersolar.de Quelle: Solar Promotion GmbH Die weltweit größte Fachmesse für die Solarwirtschaft »Intersolar Europe« ging am 10.7. zu Ende. Auf 168 000 m2 Ausstellungsfläche präsentierten sich 2 280 Aussteller aus 47 Nationen. Sie zeigten Technologien und Dienstleistungen aus den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie sowie PV-Produktionstechnik. Die diesjährige Ausgabe der Intersolar stand ganz unter dem Zeichen der Energiewende. Auch die Sonderschau »PV Energy World« präsentierte dieses Leitthema. In den vier Themenclustern »Smart Grid«, »Smart Building and E-Mobility«, »Smart Cities« sowie »Smart PV-Weiterbildungen Quelle: Gehrlicher Academy Intersolar mit Besucherrekord Die Gehrlicher Academy kooperiert mit dem TÜV Rheinland und erweitert ihr Angebot an Schulungsinhalten. Bisher stellte das TÜV-Schulungsteam sein Fachwissen ausschließlich Gehrlicher-Mitarbeitern zur Verfügung, nun wird das Angebot auch für unternehmensexterne Interessenten geöffnet. Beschäftigten der Solarbranche bietet die Gehrlicher Academy gemeinsam mit dem TÜV Rheinland Weiterbildungen zum Sachkundigen für photovoltaische Anlagen oder zum Sachverständigen/ Gutachter Photovoltaik. Nach bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat von PersCert TÜV. Darüber hinaus hat Gehrlicher ab Herbst 2011 praxisorientierte Schulungen zu verschiedenen Themenkomplexen der Photovoltaik im Programm. Sie vermitteln beispielsweise Expertenwissen zur Photovoltaik oder zu Blitz- und Überspannungsschutz. www.gehrlicher.com TÜV-Zertifikat für Produkte und Service Partner der Sonne Quelle: Inventux Die Inventux Technologies AG betreibt seit April 2001 ein Netzwerk, das Fachinstallateure, qualifizierte Installationsbetriebe und Photovoltaik-Interessierte zielgerichtet zusammenführt. Endkunden können sich im Online-Portal Das Inventux-Headquarter in Berlin über die Produkte informieren und sich für eine kostenlose Beratung anmelden. Über den Internetauftritt finden sie Fachbetriebe vor Ort. Zusätzlich steht ein 24-h-Serviceprogramm zur Nutzung bereit. Fachinstallateure und Betriebe profitieren von den Inventux-Vertriebs- und Marketinginstrumenten. Außerdem bietet das Programm den Installateuren Unterstützung in Form von Mailings und Aktionsflyern, professionelle Trainings und Schulungen sowie ein Bonussystem. www.partnerdersonne.de Der japanische Technologiekonzern Kyocera erhält das Siegel »TÜV Service tested«. Die Vergabe des Zertifikats basiert auf einer Umfrage unter etwa 1 600 Fachleuten aus der Solarbranche, also unter Elektroinstallateuren, Dachdeckern und Energieberatern. Bewertungskriterien für die Vergabe des Siegels »TÜV Service tested« sind neben der Qualität der Produkte und den Erträgen der Anlage auch die Anlagenzuverlässigkeit, die Garantiebedingungen sowie die Reaktionsgeschwindigkeit bei Problemen vor Ort. Die Gesamtzufriedenheit mit Kyocera bewerteten die Teilnehmer auf einer fünfstufigen Skala mit 2,07 (wobei 1 den besten Wert darstellt), während die Zufriedenheit mit dem Service des Unternehmens sogar mit 1,84 honoriert wurde. 94,9 % der Befragten würden Kyocera weiterempfehlen. www.kyocerasolar.de www.tuev-saar.net durch ausgewählte Installateure geboten werden. Im Rahmen des PartnerProgramms haben Installa- teure, Fachbetriebe und Vertriebspartner die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Fertigkeiten zu erweitern. Nach einem erfolgreich absolviertem Audit können sie sich als »Schott Solar Premium Partner« qualifizieren und profitieren von Schulungen, Beratungen und Marketingmaßnahmen. www.schottsolar.de Das Schott Solar Premium Partner Programm ist erfolgreich an den Start gegangen. Etwa 50 ausgewählte Installationsbetriebe und Vertriebspartner hatte Schott Solar im Juli für zwei Tage an seinen Hauptsitz in Mainz geladen, um den Auftakt für sein neues Kompetenznetzwerk zu feiern. Hinter der Initiative steht ein gemeinsames Ziel: 8 Quelle: Schott Solar Auftakt für Partnerprogramm Den Käufern von Solaranlagen soll bestmögliche Beratung, guter Service und kompetente Installationsleistung pv-praxis.de 3/2011 Installation • Panorama M o n Ta g E S y S T E M E • • • W E C h S E l r I C h T E r • • • K o M P l E T T S y S T E M E • • • C a r P o rT S AnlAgenintegrAtion Photovoltaiksystem für Leichtbaudächer dessen Tragfähigkeit. Das Modul benötigt keinen Rahmen oder zusätzliche Unterkonstruktionen, auch eine Dachdurchdringung ist nicht erforderlich. »SOLbond« eignet sich somit besonders für die Neueindeckung von Industriegebäuden, da die PVAnlage bereits bei der Planung des Gebäudes berücksichtigt wird und somit optimal integriert werden kann. Konventionelle PV-Systeme für Metalldächer benötigen zumeist Profile als Unterkonstruktion. Durch diese Aufdach-Systemlösung Quelle: Colexon Energy Mit »Colexon Flex« hat die Colexon Energy AG jetzt Komplettpakete für dachparallele Photovoltaikanlagen geschnürt. Colexon bietet fünf verschiedene Basis- Kits mit Generatorleistungen zwischen 10,08kWp und 17,92 kWp an. Die Kits werden mit den neuesten Solar-Dünnschichtmodulen der »Serie 3« von First Solar angeboten. Für den Halt der Module auf 10 dem Dach sorgen die Modulschienen und -klammern aus Würths Montagesystem »Zebra«. Die Umwandlung der erzeugten Energie in Netzstrom übernimmt ein »Sunny Tripower«-Wechselrichter der mehrfach ausgezeichneten Serie von SMA. Je nach den individuellen Anforderungen und Standortgegebenheiten sind die Kits flexibel kombinierbar. Dank der optimal aufeinander abgestimmten Komponenten, gestaltet sich die Montage äußerst einfach. Durch eine breite Auswahl der entsprechenden Dachanbindungselemente steht mit den »Colexon Flex«Kits eine Lösung für nahezu alle Schrägdächer bereit. www.colexon.de Art der Montage entstehen hohe Dachlasten und die Notwendigkeit der Dachdurchdringung. In der Folge wird oftmals die Garantiezusage des Dachherstellers ungültig. Zudem ist die Lebensdauer konventioneller Metalldächer häufig kürzer als der angestrebte Betriebszeitraum der PV-Anlage. Mit der neuen Kombilösung gehören diese Probleme der Vergangenheit an. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde eine 12-kWpAnlage auf dem Sustainable Building Envelope Centre (SBEC) am Standort von Tata Steel in Shotton (Großbritannien) installiert. Die Installateure der Firma Lester Fabrications & Cladding wurden von Solon umfassend zum neuen Installationsverfahren geschult. Das SBEC ist ein Kompetenzzentrum für nachhaltiges Bauen. Hier erforschen Tata Steel und weitere Partner, wie die Gebäudehülle für Energiegewinnung, -speicherung und -management genutzt werden kann. www.solon.com Noch mehr Leistung auf gleichem Raum Mit zwei neuen Leistungsklassen der »VIS« Serie ergänzt voltwerk electronics sein Angebot im Bereich der Systemlösungen für PVGroßanlagen mit Hochleistungsmodulen. Die Stationen enthalten die neuen Zentralwechselrichter »VC 350« (max. Wirkungsgrad 98,8%). Der integrierte Mittelspannungstransformator ist eine Spezialanfertigung. Er verringert die Standby-Verluste um bis zu 65 %, verglichen mit einem Standardtrafo gleicher Größe. Auf die Lebensdauer einer Anlage gesehen lassen sich so Energiekosten von mehreren zehntausend Euro einsparen. Für weitere Wirkungsgradsteigerungen, bereits auch bei geringen Eingangsleistungen, sorgt die elektronische Regelung. Zusätzliche Kostenersparnis wird dadurch erreicht, Quelle: voltwerk electronics Das neue Kombinationsprodukt besteht aus dem PVSystem »Solon SOLbond« und einem Trapez- oder Sandwichdachelement aus »Colorcoat Prisma«-Stahl von Tata Steel. Es ermöglicht die langlebige Verbindung von Dach und Photovoltaiksystem, gewährleistet durch ein umfassendes Garantiepaket. »SOLbond« wurde zielgerichtet für metallene Leichtbau-Industriedächer entwickelt. Das rahmenlose PVModul wird direkt mit dem Dach verklebt und nutzt so Quelle: Solon In enger Kooperation haben Solon, Tata Steel Europe und das Kompetenzzentrum Sustainable Building Envelope Centre eine Kombination von Photovoltaiksystem und Metalldachbedeckung entwickelt. dass in die Wechselrichter die DC-Sicherungsautomaten bereits integriert sind. Der Einsatz eines Generatorkoppelkastens ist damit überflüssig. Sämtliche Anschluss- und Belüftungsvorrichtungen sowie das Überwachungssystem »Voltwerk VM touch« sind werkseitig vorinstalliert. Optional kann auch eine Mittelspannungsschaltanlage oder ein Trockentransformator ab Werk integriert werden. www.voltwerk.de pv-praxis.de 3/2011 Installation • Panorama Montagesystem für Flachdächer Die Solarcarports »sunside« von Holzbau Gröber gibt es als Bausatz, fertig montiert oder auch schlüsselfertig mit allen PV-Komponenten. Dank ihrer modularen Konzeption eignen sie sich für nahezu jede Größe und Platzgeometrie und nutzen vorhandene Stellflächen optimal. Die Carports sind standardmäßig in den folgenden Ausführungen erhältlich: Typ Speziell für Dächer mit geringer Tragfähigkeit empfiehlt sich das »S-Level System 2.11« von K2 Systems. Das Unternehmen hat die ballastarme Alu-Aufständerung für Flachdächer jetzt noch einmal hinsichtlich Transport und Montagefreundlichkeit optimiert und im Windkanal getestet. Sie erlaubt einen problemlosen Aufbau in verschiedenen Windlastzonen. Die Windkanaltests beziehen sich jedoch ausschließlich auf Dächer mit Attika. Die vormontierten AluKomponenten des Systems erleichtern den Transport auf die Baustelle. Außerdem las- Quelle: Holzbau Gröber S (ein- und zweireihig) mit einer Durchfahrtshöhe von 2,20m, Typ M (zweireihig) mit einer Durchfahrtshöhe von 3,00 m und Typ L (für LKW und Busse) mit einer Durchfahrtshöhe von mindestens 4,20 m. Bei größeren Parkplatzanlagen sorgen Aufstellfundamente mit »MicroFit«Verankerung für einen noch zeitsparenderen Aufbau. www.sunside-carports.de Quelle: K2 Systems Wenn der Parkplatz Strom produziert sen sich die Montagezeiten durch die Verschraubung von oben drastisch reduzieren. Auf der bewährten »K2 Planschiene« oder optional der »K2 SpeedRail« erstreckt sich das »S-Level System 2.11« mit einem Aufständerungswinkel von 20 ° über den Dächern Richtung Süden. www.k2-systems.de BDEW zertifiziert Wechselrichter Als einer der ersten Hersteller von Zentralwechselrichtern hat die Sunways AG für ihre Geräte der »PT«-Serie das Einheitenzertifikat gemäß der Richtlinie »Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz« vom Bundesverband der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erhalten. Mit der Erfüllung aller Bedingungen für den Einspeisebetrieb in das öffentliche Netz können die Solarinverter »PT 30k« und »PT 33k« sowie ihre jeweiligen Outdoor-Varianten nun uneingeschränkt in Deutschland eingesetzt werden. Damit profitieren insbesondere große PV-Installation auf Stehfalzdächern Quelle: RoofTech können höhere Kräfte aufgenommen werden, als bei den sonst üblichen Backenklemmen. Diese hohe Lastaufnahme haben viele Prüfungen bei unabhängigen Prüfinstituten und auf Originaleindeckungen bewiesen. Außerdem wurden die Klemmen so konzipiert, dass sie die thermische bedingten Längenänderungen von Doppelstehfalzdächern nicht beeinträchtigen. Die Produktfamilie umfasst Klemmen für alle gängigen Falz- und Profildacharten. Vertrieben werden die »S-5!«-Klemmen in Europa von RoofTech. www.rooftech.de Quelle: Sunways Mit den Stehfalzklemmen »E-Mini« und »E-Mini FL« von S-5! baut man PV-Anlagen sicher auf nahezu allen Arten von Stehfalzächern. Die Anbindung an die Schienen geschieht entweder mit der oberseitigen Gewindebohrung oder im Langloch des seitlichen Flansches. Mit der patentierten Madenschraube wird ein Formschluss realisiert. Dadurch PV-Anlagen mit Leistungen von mehreren 100 KWp von den hohen Wirkungsgraden der Wechselrichter. Mit der Zertifizierung durch den BDEW dokumentieren die Solarinverter der »PT«-Serie ihren Beitrag zum Netzsicherheitsmanagement: Die so genannte Fault Ride Through-Fähigkeit gewährleistet, dass sich die Anlage bei Auftreten von Netzfehlern nicht vom Netz trennt. Außerdem sorgen die Wechselrichter auch unter voller Auslastung für eine ausreichende Bereitstellung von Blindleistung. www.sunways.eu/de Der Stromsensor »789-621« eignet sich vor allem für Monitoring-Applikationen in PV-Anlagen. Wago bietet den Sensor seit Jahresbeginn mit einem erweiterten Messbereich von 0 … 140A an. Er ist für einen maximalen Leiterquerschnitt von 35 mm2 aus- 12 gelegt. Mit den Sensoren lassen sich bei laufendem Betrieb kontinuierliche Strommessungen an den einzelnen Strängen der Anlage durchführen. Genau wie der Stromsensor »789-620« – mit einem Messbereich von 0 … 80 A – Quelle: Wago Stromsensor mit erweitertem Messbereich liefert der »789-621« eine Messgenauigkeit von 0,5 % vom Endwert. Beide Produkte lassen sich mit dem Wago»I/O-System«, den »To-Pass«Fernwirkmodulen sowie den «Perspecto-HMI«-Panels verbinden. www.wago.de pv-praxis.de 3/2011 Installation Auf einen BlicK PV-Anlagen – Auswahl der Produkte (1) Normgerechte Produkte Die regelkonforme Installation von PVAnlagen setzt voraus, dass auch die verwendeten Komponenten den anerkannten Regeln der Technik entsprechen. So hat die Auswahl der Produkte nicht nur ausschließlich nach den örtlichen Gegebenheiten und dem Preis zu erfolgen. Welche Regeln von den Herstellern beachtet werden und woran der Installateur die Produkte erkennt, erklärt dieserer Beitrag. Grundsätzlich müssen die in einer elektrotechnischen Anlage verwendeten Produkte den Sicherheitsanforderungen der europäischen Gemeinschaft entsprechen. Die einhaltung dieser Anforderungen wird durch das ce-Kennzeichen dokumentiert (siehe Geräte- und Produktsicherheitsgesetz GPSG, Stand 7.7.2005). Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Prüfung auch auf der richtigen technischen Grundlage erfolgt. N achstehend sollen die relevanten Prüfgrundlagen genannt werden. Die Anforderung an die CE-Kennzeichnung gilt nicht nur für die Module, sondern auch für alle andern Produkte, die im Zusammenhang mit der Anlage stehen, insbesondere dann, wenn die Anlage in das öffentliche Netz einspeist. Hier gilt zusätzlich die NAV, nach der nur Materialien und Geräte verwendet werden dürfen, die entsprechend § 49 des EnWG (Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung/Energiewirtschaftsgesetz, 7.7.2005) unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik hergestellt sind. Die Einhaltung der Voraussetzungen wird vermutet, wenn das Zeichen einer akkreditierten Stelle, insbesondere das VDE-Zeichen, GS-Zeichen oder CE-Zeichen, vorhanden sind (siehe §13, Abs. 2, der NAV – Niederspannungsanschlussverordnung, 2008-10). Für die einzelnen Komponenten der PV-Anlagen existieren Prüfvorschriften, die von den Herstellern einzuhalten sind. normen für Module Die für die Herstellung der Module geltenden Normen sind: • EN / IEC 61215 Terrestrische kristalline Silizium-Photovoltaik-(PV-)-Module – Bauarteignung und Bauartzulassung (IEC 61215: 2005); Deutsche Fassung EN 61215: 2005 für kristalline Module • EN/IEC 61646 Terrestrische DünnschichtPhotovoltaik-(PV)-Module – Bauarteignung und Bauartzulassung (IEC 61646: 2008); Deutsche Fassung EN 61646: 2008 für Dünnschichtmodule. Diese beiden internationalen Normen legen die IEC-Anforderungen für die Bauarteignung und Bauartzulassung 14 Bild 1: Kennzeichnungen auf einem Modul terrestrischer, photovoltaischer Module fest. Sie müssen für den Langzeitbetrieb in gemäßigten Freiluftklimaten nach IEC 60721-21 geeignet sein. Diese Norm gilt nur für Bauarten mit kristallinem Silizium und für Dünnschichtmodule. Sie gilt nicht für PV-Module, die in Verbindung mit konzentrierenden Einrichtungen eingesetzt werden. Der Zweck der festgelegten Prüffolgen ist die Bestimmung der elektrischen und temperaturbezogenen Kenngrößen des PV-Moduls sowie der Nachweis, im Rahmen eines vertretbaren Kosten- und Zeitaufwands, dass das Modul geeignet ist, längere Zeit den im Anwendungsbereich beschriebenen Klimaten standzuhalten. Die tatsächliche Lebenserwar- tung der so als geeignet bezeichneten PV-Module wird von ihrer Konstruktion, der Umgebung und den Bedingungen abhängen, unter denen sie betrieben werden. Zur Abdeckung der sicherheitstechnischen Anforderungen sind folgende Normen einzuhalten: • EN/IEC 61730-1 Photovoltaik-(PV)-Module – Sicherheitsqualifikation – Teil 1: Anforderungen an den Aufbau (IEC 61730-1: 2004, modifiziert); Deutsche Fassung EN 61730-1: 2007 und • EN/IEC 61730-2 Photovoltaik-(PV)-Module – Sicherheitsqualifikation – Teil 2: Anforderungen an die Prüfung (IEC 61730-2: 2004, modifiziert); Deutsche Fassung EN 61730-2: 2007. Im Teil 2 von IEC 61730 werden die Prüfanforderungen an PV-Module beschrieben, um den sicheren elektrischen und mechanischen Betrieb während der erwarteten Lebensdauer zu sichern. Es werden spezifische Themen behandelt, nach denen man den Schutz gegen elektrischen Schlag, Brandgefährdungen sowie Verletzungen von Menschen infolge von mechanischen und umweltbezogenen Beanspruchungen bewerten kann. Die Norm IEC 61730-1 behandelt die besonderen Anforderungen an den Aufbau. In Teil von IEC 61730-2 werden die Prüfanforderungen beschrieben. Dazu existieren drei Anwendungsklassen: • Anwendungsklasse A: Allgemeine Anwendungen, Systemspannungen > 50 V DC – Schutzklasse II • Anwendungsklasse B: Eingeschränkte Zugänglichkeit, Systemspannungen > 50 V DC – Schutzklasse 0 • Anwendungsklasse C: Anwendungen im Kleinspannungsbereich (< 50 V DC und < 240 W) – Schutzklasse III. pv-praxis.de 3/2011 Installation Entsprechend der Anwendungsklasse werden sicherheitsrelevante Prüfungen durchgeführt. Dabei werden Tests sowohl an kompletten Solarmodulen (gerahmt und ungerahmt) als auch an einzelnen Modulkomponenten wie Anschlussdosen und Rückseitenfolien durchgeführt. Die genannten Normen sind gelistet mit Bezug zu den EU-Richtlinien und damit Voraussetzung für die Konformitätserklärung. Sie müssten in der Konformitätserklärung der Module aufgelistet sein. Eine Konformitätserklärung allein im Hinblick auf die Schutzklasse ist nicht ausreichend. Eine Konformitätserklärung für ein Modul könnte den im Kasten auf S. 15 dargestellten Inhalt haben. Kennzeichnung der module Die Anforderungen an die Kennzeichnung sind in den vorgenannten Normen beschrieben. Folgende Kennzeichnungen müssen unbedingt auf dem Modul vorhanden sein, um eine Anlage fachgerecht zu planen: Angabe des Herstellers, Typenangabe, CE-Kennzeichen, Kennzeichnung der Schutzklasse, maximale Systemspannung, Maximalleistung, Toleranz, ISC, UOC und Umpp. Bild 1 zeigt hierfür ein Beispiel. Weitere Angaben, wie die maximale, vorgeschaltete Sicherung oder der maximal durch das Modul fließende Strom sowie die Größe der Temperatureinflüsse für Spannung und Strom sowie für die Leistung, sind in den Datenblättern angegeben. KonformitätSerKlärung für PV-module Die Konformität mit folgenden Richtlinien wird bestätigt: • Richtlinie 2006 / 95 / EG (Niederspannungsrichtlinie) • Richtlinie 2004/108/EG (EMV Richtlinie) Die Übereinstimmung des bezeichneten Produktes mit den Bestimmungen der Richtlinie wird durch die vollständige Außerdem gilt DIN EN 50524 (VDE 0124-13): 2010-04, Datenblatt- und Typschildangaben von PV-Wechselrichtern; Deutsche Fassung EN 50524:2009. Diese europäische Norm beschreibt die Datenblatt- und Typschild-Angaben für PV-Wechselrichter zum Netzparallelbetrieb. Sie stellt ein Minimum an Informationen unter der Maßgabe bereit, ein sicheres und optimales System mit PV-Wechselrichtern zu ermöglichen. Dabei ist unter dem Datenblatt eine vom PV-Wechselrichter getrennte technische Beschreibung zu verstehen. Das Typschild darf sich innerhalb des PVWechselrichters befinden, sofern es sichtbar ist, wenn eine Tür im normalen Betrieb geöffnet wird. Eine Beurteilung der elektromagnetischen Verträglichkeit erfolgt nach • DIN EN 61000-6-1, Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 6-1: Fachgrundnormen – Störfestigkeit für Wohnbereich, Geschäfts- und Gewerbebereiche sowie Kleinbetriebe (IEC 61000-6-1: 2005); Deutsche Fassung EN 61000-6-1: 2007 normen für Wechselrichter Die Prüfung für Wechselrichter erfolgt nach DIN EN 50178:1998-04, Ausrüstung von Starkstromanlagen mit elektronischen Betriebsmitteln; Deutsche Fassung EN 50178:1997. Das Dokument gilt für das Ausrüsten von Starkstromanlagen mit elektrischen Betriebsmitteln (EB). Es behandelt insbesondere die Bemessung und Prüfung von EB sowie deren Einbau in eine Starkstromanlage. Es bezieht sich auf elektronische Betriebsmittel mit Steuereinwirkung auf Systeme und Prozesse, z.B. zur Erzeugung, Verteilung, Umwandlung, Steuerung und Regelung von Elektroenergie. Es stellt Mindestanforderungen an die Bemessung und Herstellung der EB, für den Schutz gegen gefährliche Körperströme sowie für Prüfung und Einbau in Starkstromanlagen. pv-praxis.de 3/2011 Bild 2: Bei einer Schaltgerätekombination sollen die Abstände zwischen den Schutzeinrichtungen einen Wärmestau an den Betriebsmitteln verhindern Einhaltung folgender Normen nachgewiesen: • DIN EN 61215 (VDE 0126-31):2006-02; EN 61215:2005-08 • DIN EN 61730-1 (VDE 0126 Teil 301):2007-10; EN 61730-1:2007-05 • DIN EN 61730-2 (VDE 0126 Teil 302):2007-10; EN 61730-2:2007-05 • DIN EN 61000-6-2:2006-03 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 6-2: Fachgrundnormen – Störfestigkeit; Industriebereich (IEC 61000-62: 1999); Deutsche Fassung EN 610006-2: 1999 • DIN EN 61000-6-3:2007-09 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 6-3: Fachgrundnormen – Störaussendung für Wohnbereich, Geschäftsund Gewerbebereiche sowie Kleinbetriebe (IEC 61000-6-3: 2006); Deutsche Fassung EN 61000-6-3: 2007 • DIN EN 61000-6-4:2007-09 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 6-4: Fachgrundnormen – Störaussendung für Industriebereiche (IEC 61000-6-4: 2006); Deutsche Fassung EN 61000-6-4: 2007. Eine Konformitätserklärung für einen Wechselrichter könnte damit aussehen, wie im Kasten auf S. 18 dargestellt. normen für niederspannungsschaltgerätekombinationen Niederspannungsschaltgerätekombinationen sind entsprechend der DIN VDE 0660-600-1 und als Energieverteiler nach DIN VDE 0660-600-1 herzustellen und zu prüfen. Die Schaltgeräte werden üblicherweise speziell für die konzipierte Anlage vom Installateur der Anlage hergestellt und geliefert. Für sie wie für alle anderen Geräte sind eine CE-Kennzeichnung und eine Konformitätserklärung erforderlich. Neben der Kennzeichnung gehört zur Lieferung eine umfangreiche, in den Normen beschriebene Dokumentation. Die Herstellung nach DIN VDE 0660500 ist bis 2014 aufgrund der Übergangsregelung noch erlaubt. Die Anwendung für neue Anlagen sollte jedoch vertraglich ausgeschlossen werden. Folgende Angaben müssen auf der Niederspannungsschaltgerätekombination, zum Beispiel auf einem Typenschild, mindestens enthalten sein: • Name des Herstellers der Schaltgerätekombination oder Warenzeichen 15 Installation Konformität für Wechselrichter Die Konformität mit folgenden Richtlinien wird bestätigt: • 2006 / 95 / EG »Richtlinie über elektrische Betriebmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen« • 2004 / 108 / EG »Richtlinie über elektromagnetische Verträglichkeit« Die Übereinstimmung des Produktes mit den Bestimmungen der Richtlinien wird durch die vollständige Einhaltung folgender Normen nachgewiesen: • Typenbezeichnung oder Kennnummer oder ein anderes Kennzeichen, aufgrund derer die notwendigen Informationen vom Hersteller der Schaltgerätekombination angefordert werden können • Kennzeichnung zur Feststellung des Herstellungsdatums • IEC 61439-X (der zutreffende Teil »X« ist anzugeben). Für Schaltgerätekombinationen, die nach einer besonderen Norm gefertigt werden – z. B. nach DIN VDE 0660-600-2 für die Energieverteilung – können zusätzliche Anforderung an die Kennzeichnung gestellt werden, die auf dem Bezeichnungsschild oder in einer zusätzlichen Dokumentation angegeben werden müssen. Dokumentation von schaltanlagen Der Schaltanlage ist eine Dokumentation beizufügen, welche (sofern zutreffend) die folgenden zusätzlichen Informationen zu denen auf dem Bezeichnungsschild enthalten muss: • Bemessungsspannung • Bemessungsbetriebsspannung • Bemessungsstoßspannungsfestigkeit • Bemessungsisolationsspannung • Bemessungsstrom der Schaltgerätekombination • Bemessungsstrom eines jeden Stromkreises • Bemessungsstoßstromfestigkeit • Bemessungskurzzeitstromfestigkeit • bedingter Bemessungskurzschlussstrom • Bemessungsfrequenz • Bemessungsbelastungsfaktoren (RDF). Ggf. sind folgende Angaben erforderlich (und können ebenfalls in der Dokumentation enthalten sein): • zusätzliche Anforderungen abhängig von den besonderen Betriebsbedingungen einer Funktionseinheit • der Verschmutzungsgrad 18 • Gerätesicherheit: EN 60950-1:2006, EN 50178:1997, in Bezug auf Luft- und Kriechstrecken • Störfestigkeit: EN 61000-6-1:2007, EN 61000-6-2:2005 • Störaussendung: EN 61000-6-3:2007, EN 61000-6-4:2007, in Bezug auf Funkstörfeldstärke • Netzrückwirkungen: EN 61000-312:2005, EN 61000-3-11:2000 • das System nach Art der Erdverbindung, für das die Schaltgerätekombination vorgesehen ist • die Innenraum- und / oder Freiluftaufstellung • ortsfest oder ortsveränderbar • die Schutzart • vorgesehen für die Verwendung durch Elektrofachkräfte oder Laien • die Einteilung nach elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV) • besondere Betriebsbedingungen • die äußere Bauform • Schutz gegen mechanische Einwirkung, sofern anwendbar • die Art des Aufbaus – Einsätze und herausnehmbare Teile • die Kurzschlussfestigkeit und Art der Kurzschlussschutzeinrichtung(en) • Maßnahmen zum Schutz gegen elektrischen Schlag • Gesamtmaße (einschließlich vorstehender Teile z. B. Griffe, Verkleidungen, Türen) • Masse, sofern sie 30 kg überschreitet. Zu einer Niederspannungsschaltgerätekombination gehören Handhabungs-, Aufstellungs-, Betriebs- und Wartungsanweisungen. Diese müssen, sofern für die Schaltanlage zutreffend, folgenden Inhalt haben: • Bedingungen für Handhabung, Aufstellung, Betrieb und Wartung der Schaltgerätekombination • enthaltene Betriebsmittel • Bedingungen, die für Transport, Handhabung, Aufstellung und Betrieb der Schaltgerätekombination wichtig sind. Wenn eine Schaltgerätekombination, die speziell für die Umgebung A vorgesehen ist, in Umgebung B verwendet wird, ist in der Dokumentation darauf hinzuweisen. Geeignete schaltungsunterlagen Geräte nicht klar erkennen lässt, müssen Schaltpläne oder Klemmenpläne mitgegeben werden. Die Betriebsmittel innerhalb der Schaltgerätekombination müssen gekennzeichnet sein. Die Kennzeichnung muss mit den Plänen übereinstimmen. Für Energieschaltgerätekombinationen gelten dabei einige Änderungen. Die Bezugsnorm ist IEC 6234-2. Dazu sind die Angaben über die Form der inneren Unterteilung und die Arten elektrischer Verbindung von Funktionseinheiten anzugeben. Damit könnte eine Konformitätserklärung für eine Energieschaltgerätekombination ohne elektronische Bauteile folgenden Inhalt haben: »Die Konformität mit folgenden Richtlinien wird bestätigt durch: 2006 / 95 / EG, Richtlinie über elektrische Betriebmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen«. Die Übereinstimmung des bezeichneten Produkts mit den Bestimmungen der Richtlinien wird durch die vollständige Einhaltung folgender Normen nachgewiesen: • EN 61439-1:2009 – NiederspannungsSchaltgerätekombinationen – Teil 1: Allgemeine Festlegungen (IEC 614391:2009, modifiziert); • EN 61439-2:2009 – NiederspannungsSchaltgerätekombinationen – Teil 2: Energie-Schaltgerätekombinationen. Bei der Dimensionierung der Niederspannungsschaltgerätekombination ist die Erwärmung im Innern zu berücksichtigen (Bild 2). Werden Leitungen und Betriebsmittel vom Strom durchflossen, wird über den Widerstand Wärme erzeugt und an das Innere der Verteilung abgegeben. Das geschieht im normalen Betrieb der PV-Anlage immer unter Volllast. Das bedeutet, im Gegensatz zu einem Verteiler für die allgemeine Energieversorgung in einer Wohnung oder in einem Büro ist für die Erwärmungsprüfung immer ein Gleichzeitigkeitsfaktor von 1 einzusetzen. Zusätzlich ist zu beachten, dass immer dann, wenn der maximale Strom im Verteiler fließ, auch die Umgebungstemperatur am höchsten ist, also in der Regel mindestens 30 °C. (fortsetzung folgt) Heinz-Dieter Fröse, ö. b. u. v. Sachverständiger für das Elektrotechnikerhandwerk, Münster Soweit sich die Schaltung aus der konstruktiven Anordnung der eingebauten pv-praxis.de 3/2011 Installation Auf einen BLick Die DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE gab in Abstimmung mit Experten von Berufsgenossenschaften, Feuerwehren, Forschungsinstituten, Netzbetreibern und der Industrie Empfehlungen zum richtigen Verhalten beim Brand von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) heraus. Brandbekämpfung im Bereich von PV-Anlagen Empfehlungen der VDE / DKE Brände an bzw. in der umgebung von PV-Anlagen können von feuerwehren bedenkenlos gelöscht werden, wenn die sicherheitsabstände zu unter spannung stehenden Teilen eingehalten werden. D ie Norm DIN VDE 0132 VDE 0132:2008-08 »Brandbekämpfung im Bereich elektrischer Anlagen« gibt Sicherheitsabstände für Personen vor, welche für die Brandbekämpfung und Rettungsmaßnahmen in elektrischen Anlagen und in deren Nähe zuständig sind. Das Einhalten dieser Abstände ist notwendig, um sich und andere Personen nicht in Gefahr zu bringen. Auf richtige Abstände achten Generell sind die Abstände zu offenen, beschädigten Leitungen einzuhalten. Im Niederspannungsnetz beträgt der Sicherheitsabstand zu unter Spannung stehenden Teilen 1 m. Beim Einsatz von Strahlrohren – also Löschwasser führenden Armaturen der Feuerwehr – für Sprühstrahl 1m und für Vollstrahl 5m. Bei Dunkelheit können PV-Anlagen im Mondlicht, auch bei Vollmond, und bei künstlichem Licht (z. B. Halogenscheinwerfer) für Einsatzkräfte weder gefährliche Spannungen noch gefährliche Ströme erzeugen. Somit gehen bei Dunkelheit keine elektrischen Gefahren von PV-Anlagen aus. Dies wurde durch unabhängige Prüfungen bestätigt. Die weit verbreitete Meinung, dass Einsatzkräfte zunächst den Gleichspannungs-(DC)-Lasttrennschalter von PVAnlagen betätigen müssen, bevor sie mit dem Löschen von Bränden beginnen dürfen, ist nicht zutreffend. Hier ist anzumerken, dass Einsatzkräfte bedenkenlos mit dem sofortigen Löschen beginnen können, wenn die Vorsichtsmaßnahmen und insbesondere die Sicherheitsabstände nach DIN VDE 0132 zu unter Spannung stehenden Teilen eingehalten werden. Bei dem DC-Schalter handelt es sich um einen an der Umrichtereinheit sitzenden Schalter, der für Wartungsmonteure vorgesehen ist, wenn diese Arbeiten am Umrichter durchführen müssen. Ausblick Ein Expertenkreis der DKE arbeitet momentan daran, weitergehende bauliche oder schaltungstechnische Maßnahmen bei der Errichtung des DCBereichs einer PV-Anlage festzulegen. Ein entsprechender Entwurf soll der Fachöffentlichkeit noch in 2011 vorgestellt werden. Michael Muschong, Redaktion »de«, nach Unterlagen der VDE / DKE mehr infos Links zum Thema • www.vde.com • www.dke.de Installation Auf EiNEN BLick Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz Das Forum Netztechnik / Netzbetrieb im VDE (FNN) veröffentlichte am 1. August 2011 die neue 80-seitige VDE-Anwendungsregel VDE-AR-N 4105. Sie enthält technische Anforderungen an den Anschluss und Betrieb von Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz. VDE-AR-N 4105 – Meilenstein bei Integration dezentraler Erzeugung ins Stromnetz Diese VDE-Anwendungsregel gilt für Planung, Errichtung, Betrieb und Änderung von Erzeugungsanlagen, die an das Niederspannungsnetz eines Netzbetreibers angeschlossen und parallel mit dem Netz betrieben werden (Netzanschlusspunkt im Niederspannungsnetz). hier sind insbesondere Änderungen an Erzeugungsanlagen zu beachten, die wesentliche Auswirkungen auf das elektrische Verhalten am Netzanschluss haben. D ie VDE-AR-N 4105 fasst die wesentlichen Gesichtspunkte zusammen, die beim Anschluss von Erzeugungsanlagen an das Niederspannungsnetz des Netzbetreibers zu beachten sind. Sie dient gleichermaßen dem Netzbetreiber wie dem Errichter als Planungsunterlage und Entscheidungshilfe. Außerdem erhält der Betreiber wichtige Informationen zum Betrieb solcher Anlagen. Die VDE-Anwendungsregel ersetzt die 4. Ausgabe der VDEW-Richtlinie »Eigenerzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz«. Sie wurde völlig neu gestaltet und im logischen Aufbau übersichtlicher gegliedert. Zu Erzeugungsanlagen aus Sicht dieser Anwendungsregel zählen z. B.: • Wasserkraftanlagen • Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen), • Generatoren, die von Wärmekraftmaschinen angetrieben werden, z. B. in Blockheizkraftwerken (BHKW), • Brennstoffzellenanlagen. Photovoltaik erzwingt Veränderungen Die vom VDE / FNN erstellte Netzanschlussregel VDE-AR-N 4105 umfasst zahlreiche inhaltliche Änderungen und Neuerungen mit dem Ziel, dezentrale Stromerzeugungsanlagen besser in das Stromnetz zu integrieren. Das betrifft insbesondere die sehr rasch ansteigende Erzeugung von Elektrizität mit Photovoltaik (PV). Die bundesweit installierte PV-Leistung hat mittlerweile etwa 18 GW erreicht, wovon rund 80 % direkt in das Niederspannungsnetz einspeisen. Dieser hohe Anteil an installierter Leistung weist mittlerweile er- 20 hebliche netz- und systemtechnische Relevanz auf. Laut Dipl.-Ing. Heike Kerber, Geschäftsführerin des Forum Netztechnik / Netzbetrieb im VDE (FNN) betrifft eine wesentliche Veränderung die Anforderung an Erzeugungsanlagen hinsichtlich der Beteiligung an der sogenannten statischen Spannungshal- mEhR iNfos Bezugsquelle der VDE-AR-N 4105 Diese Anwendungsregel erscheint in der EVU-Auswahl sowie den Gruppen 0 und 1 des VDE-Abonnements. Einzelverkauf und Abonnements durch VDE Verlag GmbH, Bismarckstraße 33, 10625 Berlin, www.vde-verlag.de Weitere Links zum Thema • www.vde.com • www.vde.com/fnn tung. Hierbei handelt es sich um das Einhalten der Netz- bzw. Spannungsqualität. Somit sollen mehr erneuerbare Energien in das Stromnetz integrierbar sein. Entsprechend der politischen Rahmenbedingungen wird die Einspeisung von erneuerbaren Energien weiter zunehmen. Laut Kerber nimmt das Netz dabei eine Schlüsselstellung ein. Die VDE-AR-N 4105 wurde gemeinschaftlich durch Experten von Netzbetreibern, Industrie, Elektrohandwerk, Prüf- und Zertifizierungsinstituten, Behörden und Forschungsinstituten erarbeitet. Sie soll Bestandteil der technischen Anschlussbedingungen (TAB) der Netzbetreiber werden. Sowohl Hersteller, Anlagenerrichter und Anlagenbetreiber als auch Netzbetreiber erhalten durch den neu geschaffenen Standard die nötige Planungs- und Handlungssicherheit. Mit der vorliegenden VDE-Anwendungsregel werpv-praxis.de 3/2011 Installation den die netztechnischen Anforderungen weiterentwickelt, die beim Anschluss von Erzeugungsanlagen an das Niederspannungsnetz des Netzbetreibers zu beachten sind. So werden aktuell bestehende technische Herausforderungen berücksichtigt und eine weiterhin hohe Versorgungsqualität in Deutschland sichergestellt. Mit den interdisziplinären Arbeitsgruppen analysiert der VDE/FNN derzeit den künftigen Handlungsbedarf und die technische Anpassungsnotwendigkeiten sowohl für die dezentralen Erzeuger als auch für die Netztechnik. Ludger Meier, Vorsitzender des Vorstands VDE / FNN, spricht in diesem Zusammenhang von gewaltigen Herausforderungen, um einen stabilen Netzbetrieb gewährleisten zu können. Kein anderer Staat stehe derzeit vor solch immensen Umwälzungen seines Stromversorgungssystems. Der VDE als unabhängiger technischwissenschaftlicher Verband sieht die Herausgabe der hier beschriebenen Anendungsregel als Teil des Beitrags, den er auch zukünftig bei der Erhaltung eines weiterhin sicheren und zuverlässigen Stromnetzbetriebs im Rahmen der Umsetzung des Energiekonzeptes der Bundesregierung leisten will. Für auch in der Zukunft stabile Niederspannungsnetze Wie in den höheren Spannungsebenen werden zukünftig auch die in Niederspannungsnetze einspeisenden Erzeu- 22 gungsanlagen an der statischen Spannungshaltung beteiligt. Sie haben daher während des normalen Netzbetriebs ihren Beitrag zur Spannungshaltung im Niederspannungsnetz zu leisten. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Auslegung der Anlagen. Die VDE-Anwendungsregel fasst die wesentlichen Gesichtspunkte zusammen, die beim Anschluss an das Niederspannungsnetz zu beachten sind, damit die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Netzbetriebs nach den Vorgaben des Energiewirtschaftgesetzes auch mit wachsendem Anteil an dezentralen Erzeugungsanlagen erhalten bleiben und die in der DIN EN 50160 formulierten Grenzwerte der Spannungsqualität eingehalten werden können. Um den Text der VDE-Anwendungsregel auf das Wesentliche zu beschränken, sind diese erläuternden Informationen in Anhang A abschnittsweise zusammengefasst. Anhand der in Anhang E aufgeführten Berechnungsbeispiele besteht die Möglichkeit, die Zulässigkeit des Anschlusses einer Erzeugungsanlage an das Niederspannungsnetz aufgrund der gegebenen Daten zu prüfen. Sollte hierbei festgestellt werden, dass ein Anschluss an das Niederspannungsnetz nicht möglich ist, kommt in der Regel ein Anschluss an die höhere Spannungsebene infrage – also an das Mittelspannungsnetz. Die hierfür vorzunehmende Anschlussbeurteilung erfolgt nach der BDEW-Richtlinie »Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz«. Der Anhang enthält Vordrucke für die Zusammenstellung der erforderlichen Daten einer Erzeugungsanlage von der Planung des Netzanschlusses bis zur Inbetriebsetzung der Erzeugungsanlage. Starttermin für Anwendung der VDE-AR-N 4105 Der Anwendungsbeginn dieser VDEAnwendungsregel ist der 1. August 2011. Es gilt das Inbetriebsetzungsdatum der Erzeugungsanlage – also der erstmalige Netzparallelbetrieb. Daneben darf die VDEW- / VDNRichtlinie »Eigenerzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz« (Ausgabe 2001 / 2006) für Photovoltaikanlagen noch bis zum 1.1.2012 und für alle anderen Erzeugungsanlagen noch bis zum 1.7.2012 angewendet werden. Die Entscheidung hierüber trifft der Anschlussnehmer. Zur Verbesserung der Netzstabilität ist es zulässig, einzelne oder alle der in Abschnitt 5.7 beschriebenen Anforderungen – auch unabhängig von der Umsetzung der restlichen Anforderungen dieser VDE-Anwendungsregel – vorab anzuwenden. Die Entscheidung hierüber trifft der Hersteller. Diese Abweichung ist vom Hersteller zu dokumentieren. Für bestehende Erzeugungseinheiten gilt Bestandsschutz. Michael Muschong, Redaktion »de«, nach Unterlagen des VDE / FNN pv-praxis.de 3/2011 Installation Auf einen Blick kapazitive Ableitströme in PV-Anlagen Ableitströme können unter bestimmten Bedingungen in Photovoltaikanlagen eine kritische Größe erreichen. Im Falle eines elektrischen Fehlerstroms kann der Summenstrom zu einer Abschaltung durch einen RCD führen. Um dies zu vermeiden, ist eine Analyse der spezifischen Installationsbedingungen angeraten und ggf. vom Einsatz trafolsoer Geräte abzusehen. Betriebsbedingte kapazitiven Ableitströme beim galvanisch nicht getrennten netzeinspeisebetrieb können zur Abschaltung der fehlerstromschutzeinrichtung führen. Die Datenblätter der PV-Module beinhalten keine Angaben zu deren parasitäre kapazität, so dass der zu erwartende Ableitstrom in der Planungsphase der PV-Anlage nicht abgeschätzt werden kann. Der Beitrag gibt hierzu eine praxisnahe empfehlung. A Ein Photovoltaik-Modul steltt u.a. auch eine elektrisch aufladbare Fläche dar, die einem geerdeten Gestell gegenüber steht. Solch eine Anordnung, die bei angelegter Spannung Ladung speichert, nennt man Kondensator, dessen Kapazität meist mit »C« bezeichnet wird. Da diese Kapazität hier als unerwünschter Nebeneffekt auftritt, spricht man auch von einer »parasitären Kapazität«.Die elektrische Kapazität errechnet sich anhand folgender Formel und hängt von vier Faktoren ab: 24 400 300 Quelle: SMA Solar Technology AG 200 100 0 – 100 – 200 – 300 – 400 – 500 20 ms Zeit trafolos mit Trafo Bild 1: Gefahrenpotenzial von Ableitströmen bei trafolosen bzw. Wechselrichtern mit Trafo Wechselrichter PV-Module Summenstrom ≈ Fehlerstrom = Quelle: SMA Solar Technology AG Berechnung der kapazität 500 Spannung gegen Erde [V] lle PV-Module haben gemäß eines grundlegenden physikalischen Zusammenhangs eine gewissee parasitäre Kapazität. Diese ist proportional zur Fläche und umgekehrt proportional zur Dicke. Außerdem hängt sie von Materialeigenschaften und Montageart ab. Bei PV-Modulen auf flexiblen Substraten aber auch bei einigen kristallinen Modulen mit integrierter metallischer Rückseite ist diese Kapazität besonders groß. In Kombination mit trafolosen Wechselrichtern (TL) können dann im Betrieb so große Verschiebungsströme auftreten, dass die Fehlerstromüberwachung des Wechselrichters ausgelöst wird. Das führt aber dazu, dass sich der Wechselrichter für kurze Zeit vom Netz trennt. SMA empfiehlt deshalb in einem solchen Fall den Einsatz eines Wechselrichters mit Trafo. Im Folgenden werden die technischen Zusammenhänge erläutert, die bei der Planung einer Anlage von Anfang an berücksichtigt werden sollten. Diese technische Information ist für Elektroinstallateure und Elektroplaner besonders wichtig. = Ableitstrom ≈ Bild 2: Zusammensetzung des Differenzstroms in PV-Anlagen C = e0 ⋅ er ⋅ A d • e0: Permittivität, Naturkonstante: 8,85 · 10-12 As/Vm • er: Permittivitätszahl, materialabhängig: erLuft = 1; erGlas ≈ 5 – 10 • A: ermittelte wirksame Fläche des Kondensators • d: Abstand zwischen den Kondensatorplatten Was ist nun als Fläche A und Dicke d anzusetzen? Das ist nicht immer ganz einfach, da neben den Moduldaten auch die Montageart berücksichtigt werden muss. Deshalb befindet sich hierzu i. d. R. auch keine Angabe im Datenblatt. Anhand von drei Beispielen pv-praxis.de 3/2011 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 0 50 100 150 200 250 300 350 400 Fläche des PV-Generators [m2] Bild 3: Entscheidungsmatrix zur Abschätzung der Gefahr von Ableitströmen soll im Folgenden aufgezeigt werden, wie trotzdem eine Abschätzung vorgenommen werden kann (für das verwendete Glas wird jeweils ein er = 6 angenommen). Beispiel 1: Glas-Glas-Modul mit Aluminumrahmen auf Montageständern Das Modul wurd im Freigelände installiert. Wir finden folgende Rahmenbedingungen vor: • Das Modul hat eine Fläche von 1 m2. • Das Modul ist 1 cm dick. • Die elektrisch aktive Schicht befindet sich genau mittig zwischen Front- und Rückglas. • Das Modul liegt auf der geerdeten metallischen Aufständerung mit nur zehn Prozent seiner Fläche direkt auf. • Zwischen Erdboden und Modul ist ein Abstand von 1 m. Die 10 % auf dem Gestell aufliegende Fläche stellt einen Kondensator mit 0,1 m2 Fläche und 0,005 m Plattenabstand dar. Daraus ergibt sich eine Kapazität von ca. 1 nF. Die restlichen 90 % der Fläche gegen den Erdboden tragen mit 0,9 m2 Fläche und 1 m Abstand bei. Dies sind nur 0,05 nF und kann vernachlässigt werden. Die Gesamtkapazität eines Moduls gegen Erde beträgt also ca. 1 nF. Beispiel 2: Glas-Glas Modul mit Aluminumrahmen Indach Folgende Randbedingungen liegen vor: • Das Modul hat eine Fläche von 1 m2. • Das Modul ist 2 cm dick. • Die elektrisch aktive Schicht befindet sich genau mittig zwischen Front- und Rückglas. • Das Modul liegt direkt auf der geerdeten Dachhaut. Die gesamte Fläche ist nur 1 cm von der Dachhaut entfernt. Falls diese geerdet ist, ergibt sich daraus ein Kondensator mit 1 m2 Fläche und 0,01m Plattenabstand. Die parasitäre Kapazität eines Moduls gegen Erde beträgt daher ca. 5 nF. Beispiel 3: Dünnschichtmodul auf flexiblem Trägermaterial Hier finden wir folgende spezifische Bedingungen vor: • Das Modul hat eine Fläche von 1 m2. • Das Modul ist 2 mm dick. • Die elektrisch aktive Schicht befindet sich mittig zwischen Front- und Rückfolie. • Das Modul wird als Laminat direkt auf ein Aluminiumdach verlegt. Jetzt ist die gesamte Fläche nur 1 mm von der Dachhaut entfernt. Daraus ergibt sich ein Kondensator mit 1 m2 Fläche und 0,001m Plattenabstand. Die parasitäre Kapazität eines Moduls gegen Erde beträgt daher ca. 50 nF. Entstehung kapazitiver Ableitströme Während des Betriebs ist das PV-Modul über den Wechselrichter mit dem Wechselstromnetz verbunden. Je nach Gerätetyp kommt dabei ein Teil der Wechselspannungsamplitude beim PVModul an. Hier müssen zwei Fälle unterschieden werden (Bild 1). 1. transformatorloser Wechselrichter Bei fast allen trafolosen Modellen wird betriebsbedingt die halbe Netzamplitude an das Modul weitergegeben. Die Anordnung schwingt mit 115 V / 50 Hz. Dies gilt z. B. für die SMA-Wechselrichpv-praxis.de 3/2011 Quelle: SMA Solar Technology AG Min. Modulabstand [mm] 16 Installation ter Sund Boys / Sunny Mini Centrals mit dem Zusatz »TL« im Produktnamen. 2. Wechselrichter mit Trafo Bei Photovoltaik-Wechselrichtern mit Transformator schwankt die am Solarmodul liegende Spannung nur mit einem sogenannten »ripple« von wenigen Volt. Diese schwankende Spannung ändert ständig den Ladungszustand des parasitären PV-Kondensators. Damit ist ein Verschiebungsstrom verbunden, der proportional zur Kapazität und der anliegenden Spannungsamplitude ist. Ableitstrom beeinflusst erkennung des fehlerstroms Der beschriebene kapazitive Ableitstrom ist ein Blindstrom (verlustlos). Kommt es hingegen aufgrund eines Fehlers, z. B. einer schadhaften Isolierung, zum Kontakt einer spannungsführenden Leitung mit einer geerdeten Person (Bild 2), so fließt zusätzlich ein Fehlerstrom. Die Summe aus beiden Strömen (Ableitstrom und Fehlerstrom) ergibt den Differenzstrom. Fehlerströme größer als 30 mA können für Menschen lebensbedrohlich sein. Um neben der Isolation einen zusätzlichen Personenschutz zu gewährleisten müssen elektrische Geräte daher spätestens bei einem Fehlerstrom von 30 mA vom Netz getrennt werden (DIN VDE 0126-1-1). Der Wechselrichter ist mit einer allstromsensitiven Fehlerstrom-Überwachungseinheit (RCMU) ausgestattet. Diese kann aber nur den Differenzstrom (Ableitstrom + Fehlerstrom) messen. Ein Herausrechnen des Fehlerstroms ist nur bedingt möglich und wird mit steigendem Ableitstrom schwieriger. Ab einer Größe von ca. 50 mA werden zufällige Schwankungen im Ableitstrom so groß, dass sie als plötzlich auftretender Fehlerstrom von über 30 mA interpretiert werden können. Der Wechselrichter trennt sich in einem solchen Fall als Vorsichtsmaßnahme selbständig vom Netz. nung eine entsprechende Grenzkapazität angeben, ab der mit einem störempfindlichen Betrieb zu rechnen ist. Für alle trafolosen Wechselrichter ergibt sich gemäß der o. g. Formel: I = C · 2π · f · U (mit I = 50 mA, f = 50 Hz und U = 115 V) eine Grenzkapazität von ca. 1 400 nF. Vorgehensweise für die Praxis Jede PV-Anlage sollte schon in der Planungsphase auf die o. g. Anforderungen überprüft werden. Es wird empfohlen in Zweifelsfällen den Modulhersteller in den Planungsprozess mit einzubeziehen. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein Modultyp zum ersten Mal mit einem trafolosen Wechselrichter betrieben werden soll. Zusätzlich empfehlen sich die folgenden Prüfschritte: 1. Weist das betrachtete Modul die beschriebenen Merkmale auf (Laminat, integrierte Metall-Rückseite)? Wenn ja: Versuchen Sie die parasitäre Kapazität abzuschätzen, indem Sie die folgenden Punkte beachten. 2. Bestimmen Sie den Abstand vom Modul zum Dach und die Modulfläche. Befinden Sie sich damit bereits im unteren roten Bereich von Bild 3? Wenn ja, empfiehlt sich der Einsatz eines Wechselrichters mit Trafo. 3. Falls dennoch ein einphasiges Gerätes installiert wird, empfiehlt sich die Rücksprache mit dem Modulhersteller. 4. Der sicherste Weg zur Identifizierung möglicher Probleme beim Aufbau und Betrieb einer PV-Anlage ist die Freigabe des Anlagendesigns durch den Modulhersteller. Wechselrichterhersteller wie SMA unterstützen die Modulhersteller bei dieser Aufgabe. Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders, Redaktion »de« (nach Unterlagen der SMA Technology AG) Grenzkapazität Wie zuvor beschrieben sollen zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit der Fehlerstromüberwachung Ableitströme größer als 50 mA vermieden werden. Da der Ableitstrom direkt von der Kapazität des Moduls gegen Erde abhängt, lässt sich für jede Netzspanpv-praxis.de 3/2011 mehr infos »de«-Dossier Photovoltaik: www.de-online.info → Fachthemen → Gebäudetechnik → Photovoltaik 27 Installation AuF EinEn BlicK Der Anschlusssafe Weniger Risiken, mehr Sicherheit und höhere Renditen durch Aluminiumanschlussdosen Der Bundesverband Solarwirtschaft erwartet in den kommenden Jahren eine deutliche Verlagerung des installationsgeschäfts hin zur Wartung. Dabei rücken auch Haftungsfragen stärker in den Mittelpunkt, wenn sich herausstellt, dass eine Anlage nach wenigen Jahren bereits Verschleißerscheinungen zeigt. Ein kritischer Punkt können die Anschlussdosen sein. In der Branche und bei Versicherungen ist die Feuergefahr stärker in den Blickpunkt geraten, nachdem im Sommer 2006 und 2009 die weltgrößte Aufdachphotovoltaikanlage im hessischen Bürstadt brannte. Kritische Bauteile dabei waren, so wurde festgestellt, Anschlussdosen aus Kunststoff, in denen 28 Für extreme Belastungen ausgelegt: Anschlussdosen aus Aluminium Elektroinstallateure, die das Risiko Feuer deutlich reduzieren wollen, achten zunehmend auf Anschlussdosen aus Aluminium, wie sie z.B. FPE Fischer aus Leutkirch vor rund vier Jahren in den Markt gebracht hat. Inzwischen setzen immer mehr deutsche und internationale Solarmodulhersteller auf diese Lösung. Durch die wärmeableitende Quelle: FPE Fischer Quelle: FPE Fischer Bild 1: Hotspot mit fatalen Folgen: das Modul wurde zerstört Bild 2: Auch dieses PV-Modul wurde durch einen Hotspot zerstört Bild 3: Durch einen Hotspot kann aufgrund der enormen Hitzeeinwirkung das Glas des PV-Moduls zerspringen Quelle: FPE Fischer Risiko Anschlussdose es aus unterschiedlichen Gründen zu einer Überhitzung mit der Gefahr eines Brandes kommen kann. Im Inneren von Anschlussdosen entstehen in den Dioden Temperaturen von bis zu 200 °C. Überhitzen die Dioden oder korrodieren die Kontakte durch eindringende Feuchtigkeit, kann sich in der Anschlussdose ein Brand entwickeln (Bilder 4 und 5). Im schlimmsten Fall greifen die Flammen auf das Gebäude über. Quelle: FPE Fischer E ine Photovoltaikanlage ist eine Investition, welche idealerweise die zwanzig geförderten Jahre oder länger ohne größere Reparaturen halten soll. Nur dann macht sie sich bezahlt. Zahlen des GDV (Gesamtverband der Versicherungswirtschaft) zeigen das Gegenteil. Immer mehr PV-Anlagen fallen aufgrund mangelhafter Qualität aus. Bereits vor dem Boom regulierten deutsche Versicherer im Jahr 2008 rund 4200 Solaranlagen, Tendenz weiter stark steigend. Mehr als die Hälfte aller Beschädigungen entfielen auf Feuer (26%) und Sturm (25%). »In den meisten Fällen ist der Installateur für den Schaden verantwortlich«, heißt es beim GDV. »Falsche Bauteile, Planungs- und Installationsfehler machen eine Solaranlage schnell zum Zuschussgeschäft«, so der GDV weiter (Bilder 1, 2 und 3). Der Handwerker kennt dies ebenfalls aus der Praxis. Probleme fallen in der Regel sofort direkt auf den zurück, der die Anlage installiert hat. Da viele Aufträge auf Empfehlungen beruhen, können sich Schäden rasch sehr negativ auf den Betrieb auswirken. Dabei kann der Elektrohandwerker gerade bei den Themen Sicherheit, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit durch einen Informationsvorsprung deutlich Pluspunkte bei potenziellen Auftraggebern sammeln. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von Aluminiumanschlussdosen. Anschlussdosen können zu einem bisher weitgehend unbekannten Risiko beim langfristigen Betrieb von Photovoltaikanlagen werden. Durch den Einsatz von Aluminiumanschlussdosen kann der Installateur seine Haftungs- und Betriebsrisiken deutlich reduzieren sowie die Nachhaltigkeit und Rendite von Anlagen erhöhen. Zugleich steigert er die Kundenzufriedenheit und Chancen fürs Neugeschäft. Bild 4: Totalschaden: Eine Kunststoffanschlussdose nach starker Hitzeeinwirkung in den Dioden pv-praxis.de 3/2011 und wasserdichte Konstruktion gemäß IP67, das widerstandsfähige Material und den gezielten Druckausgleich erreichen Aluminiumanschlussdosen eine Lebensdauer, die sogar die Einsatzzeit der Solarmodule selber übertrifft. Die Vorteile zeigen sich bei starken Witterungseinflüssen und Temperaturunterschieden besonders deutlich. So werden verschiedene Kunststoffe infolge praller Sonneneinstrahlung bei Tag, Minusgraden bei Nacht, Ammoniakbelastungen auf Tierställen, salzhaltiger Atmosphäre in Küstenregionen und anderen kritischen Umweltbedingungen mit der Zeit brüchig und porös. Dies kann zu korrodierenden Kontakten führen. Dadurch steigt die Gefahr eines Lichtbogens sowie eines Brandes im Inneren der Anschlussdose. Die wasserdichten Aluminiumanschlussdosen dagegen versiegeln die Solarmodule sogar gegen eindringende Feuchtigkeit über die Anschlussbändchen der Zellen und verhindern Delamination (d.h. das Ablösen einzelner Materialschichten eines Verbundwerkstoffs) an den Modulen. FPE Fischer hat kürzlich auf der Intersolar Europa die neu entwickelte Aluminiumanschlussdose FPEAL008 mit einer vereinfachten und trotzdem effektiven Kühlung vorgestellt (Bild 6). Die Anschlussdosen der neuen Produktreihe liegen erstmals im Preisbereich von Kunststoffanschlussdosen. Wirtschaftliche Effizienz steigern Neben der Sicherheit spielt wegen sinkender Renditen infolge geringerer Solarförderzulagen die wirtschaftliche pv-praxis.de 3/2011 Quelle: FPE Fischer Quelle: FPE Fischer Bild 5: Schaden an einem Markenmodul Bild 6: Die Anschlussdose der neuesten Generation FPEAL008 liegt erstmals im Preisbereich von Kunststoffanschlussdosen Effizienz von Anlagen eine immer wichtigere Rolle. Hier bieten Aluminiumanschlussdosen zusätzliche Vorteile. So führen korrodierende Kontakte durch undichte Dosen zu einem erhöhten Widerstand, der sich im Zeitablauf negativ auf die Leistung und die Energiebilanz von Solarmodulen auswirkt. Die wartungsfreien Aluminiumanschlussdosen hingegen bleiben über ihre gesamte Lebensdauer dicht. Durch die bessere Kühlung der Dioden erreichen diese eine bis zu achtfache Lebensdauer im Vergleich zu dem Einsatz in Anschlussdosen aus Kunststoff. Hinzu kommt die Servicefreundlichkeit. So lässt sich das Produkt selbst nach vielen Jahren im Einsatz, z. B. für den erforderlichen Austausch von Dioden nach einem Blitzschlag, leicht reparieren. Bei Kunststoff hingegen brechen beim Öffnen je nach Zustand und Alter leicht die Laschen. Der Elektroinstallateur sollte deshalb Bauherren von Solaranlagen vor der Investitionsentscheidung nicht nur über die aktuellen Kosten, sondern auch intensiv über mögliche Folgekosten und das Thema Sicherheit informieren. Der Werkstoff Aluminium bietet vor allem langfristige Vorteile, die sich positiv auf die Rentabilität und Langlebigkeit der Anlage auswirken. Thomas Hoffmeister, Geschäftsführer FPE Fischer GmbH, Leutkirch MEhr inFoS Weiterführende Links FPE Fischer: www.fpe-fischer.com Installation Auf einen BLick Lichtbögen in der Photovoltaik Lichtbögen stellen in Photovoltaikanlagen eine erhebliche Gefährdung dar. Serielle Lichtbögen können durch Installationsfehler oder Schäden in der Verkabelung auftreten. Mit der frühzeitigen Detektierung eines Lichtbogens lässt sich dieses Sicherheitsrisiko in den Griff bekommen. Dafür wurde ein Lichtbogendetektor entwickelt, der das Restrisiko bei seriellen Lichtbögen abfangen soll. Von Lichtbögen geht eine erhebliche Gefährdung für den Betrieb von Photovoltaikanlagen aus. Der Ausfall oder gar die Zerstörung der Anlage können die folge sein, wenn ein Lichtbögen nicht rechtzeitig gelöscht wird. Mit speziellen Sicherheitsmaßnahmen lässt sich das Problem in den Griff bekommen. D ie weltweit installierte Anzahl von Photovoltaik-Anlagen ist in den letzten Jahren rasant angestiegen. In diesem Zuge haben sich auch die Sicherheits- und Qualitätsstandards kontinuierlich weiterentwickelt und bieten heute ein hohes Maß an Sicherheit und Zuverlässigkeit. Dennoch gilt es diesen Standard immer weiter zu entwickeln und mögliche Schwachstellen im System aufzuspüren und diese zu beheben. Ein aktuelles Thema in diesem Zusammenhang ist die Lichtbogenentstehung und -löschung in PVSystemen, welche im Folgenden näher beschrieben wird. charakteristik des Lichtbogens Wie in jeder elektrotechnischen Anlage besteht auch in PV-Anlagen grundsätzlich das Risiko der Entstehung eines Lichtbogens. Dieser kann auftreten, wenn zwischen zwei Elektroden, die sich in einem gewissen Abstand zueinander befinden, eine ausreichend hohe Spannung auftritt. Durch die elektrische Spannung wird das Gas zwischen den Elektroden (in der Regel handelt es sich um Luft) ionisiert. Das heißt, dass Elektronen aus den Atomen und Molekülen des Gases »herausgeschlagen« werden. In Folge entsteht ein so genanntes Plasma aus positiv geladenen Ionen und Elektronen. Dieses Plasma kann mehrere 1 000 °C heiß werden, führt zu einem Stromfluss zwischen den Elektroden und leuchtet in Form des charakteristisch hellen Lichtbogens. Die hohen Temperaturen im Lichtbogen können im weiteren Verlauf zu einer schwerwiegenden Beschädigung der Anlage oder im Extremfall auch zu einem Brand führen. entstehung von Lichtbögen Wird in einem Stromkreis ein Leiter durchtrennt, so werden die beiden Enden des Leiters zu den bereits erwähnten Elektroden, zwischen denen sich das Gas Luft befindet. Abhängig von der Spannung und dem Abstand der beiden Leiter-Enden kann in der Folge ein Lichtbogen entstehen (Bild 1). Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass Lichtbögen bereits bei Spannungen von 20 V und Stromstärken von wenigen Ampere entstehen können. Die Entstehung des Lichtbogens ist dabei unabhängig davon, ob Quelle: Fronius International GmbH Kontakte geschlossen Lichtbogen tritt auf Wechselrichter speist weiterhin in das Netz ein Stromkreis unterbrochen Wechselrichter trennt sich vom Netz Bild 1: Auftreten eines seriellen Lichtbogens 30 sich in diesem Stromkreis eine Gleichoder Wechselspannungsquelle befindet, die für die erforderliche Spannung zwischen den Elektroden sorgt. Der Unterschied zwischen Gleich- und Wechselspannungssystemen zeigt sich im Wesentlichen dadurch, dass ein Lichtbogen im Wechselstromsystem leichter wieder verlöscht. Aufgrund der periodischen Spannungsänderung kann der Lichtbogen in jedem Spannungsnulldurchgang von selbst verlöschen. Zwar kann er in der darauf folgenden Periode auch wieder gezündet werden aber langfristig sind derartige Lichtbögen aufgrund des ständigen Löschens nicht so stabil wie sie in Gleichspannungssystemen sein können. Arten von Lichtbögen in Photovoltaik-Anlagen Abhängig von ihrer Position im PVSystem unterscheidet man zwei grundsätzliche Arten von Lichtbögen (Bild 2). Parallele Lichtbögen Als parallele Lichtbögen bezeichnet man jene, die entweder zwischen dem Plus- und Minuspol oder von einem der beiden aktiven Leiter gegen Erde in geerdeten Systemen auftreten können. Typische Fehlerquellen für parallele Lichtbögen in PV-Systemen sind: • Kurzschlüsse (zwischen + und -) in DCSammelkästen • defekte Isolierungen der DC-Hauptleitungen (+ gegen – , oder aktiver Leiter gegen Erde) Serielle Lichtbögen Ein solcher Lichtbogen entsteht typischerweise durch Öffnen von Kontaktstellen in Stromkreisen. Typische Fehlerquellen für serielle Lichtbögen in PV-Systemen sind: • schlecht gecrimpte/zusammengesteckte DC-Stecker pv-praxis.de 3/2011 Installation = ~ ~ Parallele Lichtbögen Serielle Lichtbögen • defekte Modulanschlussdosen • hochohmige Lötverbindungen zwischen den Zellen eines Moduls • schlecht geklemmte Kabel auf der DC-Seite • falsch dimensionierte bzw. für PVAnwendungen nicht zugelassene Strangsicherungen Vermeidung von Lichtbögen in Photovoltaik Anlagen Aufgrund der unterschiedlichen Fehlerursachen von seriellen und parallelen Lichtbögen sind auch die möglichen Gegenmaßnahmen differenziert zu betrachten. Generell lässt sich allerdings sagen, dass das Auftreten paralleler Lichtbögen unwahrscheinlicher ist. Parallele Lichtbögen Dank einer umfangreichen Kombination verschiedener Schutzkonzepte, die in den einschlägigen Normen beschrieben sind, hat sich die Entstehung solcher Lichtbögen als höchst unwahrscheinlich dargestellt. Die Ausführung des PV-Generators als Schutzklasse 2 Stromkreis (doppelte Isolierung der DCKabel, Erd- und kurzschlusssichere Installation der Leitungen) verhindert in hohem Maße die für einen Lichtbogen notwendigen Kurzschlüsse. Zusätzlich bieten die Wechselrichter durch Isolationsüberwachung und Fehlerstromüberwachung ergänzende Sicherheitsfunktionen. Diese sorgen dafür, dass das Auftreten des ersten Fehlers (z. B. defekte Isolierung eines aktiven Leiters), welcher noch zu keiner unmittelbaren Gefährdung führt, sicher erkannt wird. Durch entsprechende 32 Behebung dieses ersten Fehlers kann sicher verhindert werden, dass das Auftreten eines weiteren Defekts zu einem parallelen Lichtbogen führen kann. Serielle Lichtbögen Zur Verhinderung serieller Lichtbögen ist es wichtig, dauerhaft stabile Verbindungen zwischen den einzelnen Leitern im gesamten PV-System zu schaffen, um so eine ungewollte Unterbrechung zu verhindern. Um das zu erreichen sind im Wesentlichen zwei grundlegende Dinge zu berücksichtigen: Einerseits die Verwendung von qualitativ hochwertigen Komponenten und andererseits eine sorgfältige, sachgemäße Installation. So sind z. B. hochqualitative Fertigungsprozesse bzgl. der Lötverbindungen im Modul und der Modulanschlussdose ein wesentlicher Faktor, um langlebige stabile Verbindungen zu gewährleisten. Eine große Verantwortung trägt in diesem Zusammenhang jedoch auch die Elektrofachkraft bei der Installation der Anlage. Neben der Auswahl der richtigen Komponenten (z. B. der Verwendung von Strangsicherungen die für PV Anlagen geeignet sein müssen) ist die sachgemäße Installation besonders zu beachten. Dazu gehören u. a. mit korrektem Drehmoment angezogene Schraubklemmen oder auch genau nach Anleitung gecrimpte und zusammengesteckte DCStecker. Jedoch besteht auch bei sachgemäßer Ausführung der PV-Anlage, aufgrund der hohen thermischen Belastung im Tages- und Jahresverlauf und sonstiger Witterungseinflüsse wie Regen, Schnee und Eis, immer ein pv-praxis.de 3/2011 Quelle: Fronius International GmbH Bild 2: Serielle und parallele Lichtbögen in PV-Systemen 12 300 8 200 6 4 100 Strangstrom [A] Systemspannung [V] Quelle: Fronius International GmbH 10 2 t [s] 0 2 System im Leerlauf 4 6 8 10 12 normaler Betriebszustand 14 16 18 0 20 Lichtbogen tritt auf Bild 3: Strom- und Spannungskurve beim Auftreten des Lichtbogens gewisses Restrisiko für die Entstehung eines Lichtbogens. Um dieses letzte Restrisiko zu eliminieren wird aktuell der Einsatz so genannter Lichtbogendetektoren diskutiert. Lichtbogendetektor Die Idee des Lichtbogendetektors beruht darauf, dass durch das Auftreten eines Lichtbogens im PV-Generator signifikante Änderungen in den Strom / Spannungs-Signalen der PV-Anlage auftreten (Bild 3). Eine entsprechende Elektronik mit Auswertelogik kann diese Änderungen überwachen und dann den Befehl an geeignete Schalteinrichtungen geben, die Anlage abzuschalten und damit den Lichtbogen zu löschen. Diese Elektronik kann grundsätzlich sowohl im Wechselrichter integriert sein, als auch als eigenständige Einheit auf der Gleichstromseite der PV-Anlage installiert werden. neue herausforderungen Obwohl derartige Detektoren auch in anderen Industriebereichen zur Anwendung kommen, stellt die PV die Hersteller vor neue Herausforderungen. Die hohen Spannungen, lange Leitungen und unterschiedliche Modultechnologien mit deren unterschiedlicher elektrischer Charakteristik, macht die Detektion des Lichtbogens äußerst schwierig. Aus diesem Grund werden auch vielfach Forschungsanstrengungen unternommen, um diese Aufgaben zu bewältigen. Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren entsprechende Produkte am Markt verfügpv-praxis.de 3/2011 bar sein werden. Damit wäre ein weiterer Beitrag geleistet, der PV-Anlagen noch hochwertiger und sicherer macht. Zusammenfassung Wie in jedem elektrischen Stromkreis besteht auch in PV-Anlagen im Fehlerfall die Möglichkeit der Bildung von Lichtbögen. Bislang angewandte Installations- und Produktnormen sowie entsprechend gefertigte Komponenten bieten ein hohes Maß an Sicherheit, um diese auch zu verhindern. Wesentlich trägt dazu auch die fachgemäße, sorgfältige Installation der Anlage bei. Um auch ein letztes Restrisiko zu eliminieren wird aktuell an der Entwicklung von Lichtbogendetektoren gearbeitet, die für die spezielle Charakteristik der PV geeignet sind. Mit der Verfügbarkeit von Lichtbogendetektoren, welche PV-Anlagen noch sicherer und hochwertiger machen, kann in den nächsten Jahren gerechnet werden. Dipl.-Ing. Thomas Mühlberger, Fronius International GmbH, Wels (A) mehr infoS Beiträge zum Thema • Planungstipps für Photovoltaik-Anlagen, »de« 21 /2009, S. 47 • Mehr Ausbeute bei PV-Anlagen, »de« 21 / 2009, S. 49 • Markt für Photovoltaik bleibt spannend, »de« 5 / 2010, S. 34 »de«-Dossier Photovoltaik www.de-online.info → Fachthemen → Gebäudetechnik → Photovoltaik Installation Auf EINEN BLIck Bei der PV-Technik wurden in den letzten Jahren viele Erfahrungen gesammelt. Die bestehende Technik wurde weiter entwickelt und neue Einsatzgebiete erschlossen. All diese Faktoren sind in den aktuellen Entwurf der DIN VDE 0100-712 eingeflossen. Besonders hervorzuheben sind die Anforderungen zum Blitz- und Überspannungsschutz, zum Personenschutz sowie zum Brandschutz. PV-Lösungen für künftige Anforderungen Zum Normenentwurf DIN VDE 0100-712 Die dynamische Entwicklung der PV-Technik und die Erschließung weiterer Anwendungsbereiche machte es notwendig, die Regeln für die Installation der PV-Anlagen zu überarbeiten. Die bisherige DIN VDE 0100-712 wurde 2006 veröffentlicht. Seitdem hat sich viel getan. Der neue Entwurf kann heute schon bei aktuellen Produkten berücksichtigt werden, insbesondere hinsichtlich der klaren Regeln für netzgekoppelten und netzunabhängigen Betrieb. 34 Energiespeicher, die unabhängig vom öffentlichen Netz betrieben werden. Diese dezentralen PV-Systeme werden zum Beispiel dort eingesetzt, wo kein Anschluss ans öffentliche Netze möglich ist, zum Beispiel im Gebirge auf Almen, an Forschungsstationen, auf kleinen Inseln oder in Regionen und Ländern, wo die Elektrizitätsversorgungsstruktur noch nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. werden. Das On-Grid-System lässt den Einsatz von Energiespeichern zu. Somit kann die PV-Anlage alternativ zur Stromversorgung genutzt werden. Netzunabhängiger Betrieb Bei einem netzunabhängigen Betrieb von PV-Anlagen spricht man von sogenannten Off-Grid-Systemen. Hier handelt es sich um autarke Systeme mit Bild 2: PV-Generatoranschlusskästen sowohl für den netzgekoppelten als auch den netzunabhängigen Betrieb Quelle: Hensel Beim netzgekoppelten Betrieb unterscheidet man zwischen sogenannten Grid- und On-Grid-Systemen. Das GridSystem wird zur Netzstützung eingesetzt. Das PV-System arbeitet hier parallel zum öffentlichen Versorgungssystem. Der überwiegende Teil der erzeugten Energie wird in das öffentliche Netz eingespeist. Das On-Grid-System beschreibt PVAnlagen zur verbrauchsnahen Energieerzeugung. Es wird ebenfalls parallel zum öffentlichen Versorgungsnetz betrieben. Bei diesem System wird der überwiegende Teil der Energie für den Eigenbedarf erzeugt und der darüber hinausgehende Bedarf aus dem öffentlichen Netz bezogen. Wird mehr Energie erzeugt als verbraucht, kann diese auch ins öffentliche Netz eingespeist Bild 1: Hensel bietet mit »Enysun« sichere, korrekt dimensionierte PV-Lösungen, die bereits den zukünftigen Anforderungen der DIN VDE 0100-712 entsprechen Quelle: Hensel Netzgekoppelter Betrieb Quelle: Hensel D er Entwurf der DIN VDE 0100712 differenziert zwischen PVAnlagen, die ins öffentliche Netz einspeisen können (netzgekoppelter Betrieb), und dezentralen Anlagen, die unabhängig vom öffentlichen Netz arbeiten (netzunabhängiger Betrieb). Hier flossen insbesondere die Erfahrungen der letzten Jahre ein, die seit Herausgabe der Ausgabe der DIN VDE 0100-712 im Jahre 2006 gesammelt wurden. Anforderungen zum Blitz- und Überspannungsschutz, Personenschutz und Brandschutz sind hier besonders hervorzuheben. Neben der technischen Veränderung erschlossen sich auch weitere Anwendungsbereiche für PV-Anlagen, die sowohl in Deutschland als auch international immer häufiger zum Einsatz kommen. Bild 3: PV-Wechselrichter-Sammler für Grid-, On-Grid- und Off-Grid-Systeme pv-praxis.de 3/2011 Quelle: Hensel Bild 4: Batterieanschlussverteiler für on-Grid- und off-Grid-systeme gibt es mit Wechselrichter-Absicherung und freischaltstelle zur Trennung der Batterie von der Verteilung normgerechte Produkte Auch wenn sich die Norm noch im Entwurfsstadium befindet, setzt sie schon Zeichen für die Zukunft. Deshalb sollte bei Neuinstallationen darauf geachtet werden, dass die eingesetzten Produkte bereits den neuen Anforderungen entsprechen (Bilder 1 bis 4). Auf Basis der Enysun-Verteiler von Hensel, Lennestadt, bietet der Hersteller zusätzlich zu den bestehenden PV-Lösungen die vorkonfektionierten PVGenerator-Anschlusskästen, die je nach Bedarf mit Stringsicherungen, Generatorfreischalter und optional mit Überspannungsableiter lieferbar sind. Außerdem bietet Hensel jetzt PV-Generatoranschlusskästen mit Stringsicherungen, die zur Überwachung der Stringströme vorbereitet sind. Für On-Grid- und Off-Grid-Systeme mit Energiespeicher stehen dem Anwender entsprechende Batterieanschlussverteiler mit Wechselrichterabsicherung und Freischaltstelle zur Trennung der Batterie von der Verteilung zu Verfügung. Wechselrichtersammler mit optionaler AC-Überspannungsschutzeinrichtung sind als komplette Gehäusesets für alle PVInstallationsarten erhältlich. Sie lassen sich leicht an die individuelle Umgebung anpassen. Thomas Hanses, Leiter Marketing + Kommunikation, Gustav Hensel GmbH & Co. KG, Lennestadt mehr infos Buch zum Thema Fröse, H.-D.: Regelkonforme Installation von Photovoltaikanlagen, Erscheinungstermin: September / Oktober 2011, ca. 240 Seiten, ca. € 34,80, ISBN 978-38101-0318-5, Hüthig & Pflaum Verlag www.de-online.info/shop Links zum Thema www.hensel-electric.de pv-praxis.de 3/2011 Management • Panorama ENErgIEMANAgEMENt ••• PlANuNgStoolS ••• FIrMENScHrIFtEN EnErgiEmanagEmEnt Ein neues Monitoring- und Energiemanagementsystem von Solarwatt erlaubt die Überwachung von Photovoltaik-Anlagen und gleichzeitig das intelligente Energiemanagement von angeschlossenen Verbrauchern. Das System besteht aus zwei Hauptkomponenten: Energiemanager und Online-Monitoring-Portal. Der Energiemanager erlaubt dem Kunden die Überwachung seiner Anlage. Dazu erfasst das Gerät Erträge, Leistungsdaten und Anlagenereignisse. Diese Daten werden teilweise im Energiemanager selbst angezeigt, aber auch an das Monitoringportal weitergeleitet. Bei entsprechender Konfiguration informiert der Energiemanager den Anlagenbetreiber im Fall von Unregelmäßigkeiten. Der Energiemanager kann außerdem einzelne Verbraucher über Funkschnittstellen ansteuern, so dass sie ma- nuell oder automatisiert einund ausgeschaltet werden können. Ziel ist die SmartGrid-Lösung für das Haus – ein intelligentes System zur Optimierung des Eigenverbrauchs, das automatisch dafür sorgt, dass zum Beispiel die Klimaanlage startet, sobald genügend Solarstrom zur Verfügung steht. Das Solarwatt-Online-Monitoring-Portal zeigt die Daten aus den Bereichen Anlagen- und Energiemonitoring an und visualisiert sie übersichtlich und ansprechend. Der Kunde kann von hier aus Anlagenfunktionen online überprüfen und in das Energiemanagement eingreifen. Er entscheidet zudem, ob und Alles Wissenswerte über den Blitz- und Überspannungsschutz für PV-Anlagen hat Citel in einer illustrierten Broschüre zusammengestellt. Vom Einfamilienhaus über Industrie- und Freiflächenanlagen findet der Leser beispielhaft dargestellte Lösungen, anhand derer praxisnah die Einsatzgebiete für einen sicheren Überspannungsschutz dargestellt werden. Außerdem erläutert das Heft Neuerungen, wie die Bestimmungen über die maximale Leitungslänge. Komplettiert wird die Publikation mit einer 36 Quelle: Citel Electro nics PV-Prospekt für Blitz- und Überspannungsschutz Bestellübersicht und dem Hinweis auf die französischen Richtlinien. Bestellt werden kann die PV-Broschüre unter: www.citel.de Quelle: Solarwatt AG Anlagen überwachen, Verbraucher steuern Das Monitoring- und Energiemanagementsystem ermöglicht die effiziente Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms in Haushalten Das System ist Bestandteil des »PowerPackage Premium«. Es umfasst außerdem die PV-Module und alle notwendigen Montagekomponenten für das Indachsystem »Easy-In« sowie einen SMA-Wechselrichter in welchem Umfang er auch dem Installateur Einblick in die Daten seiner PV-Anlage geben möchte. »Für Anfang 2012 planen wir, auch eine Lösung für mobile Applikationen anzubieten«, erklärt Robert Patries, Produktmanager bei der Solarwatt AG. So ließe sich dann via Smartphone oder Laptop nicht nur der Ertrag der Solaranlage überwachen, sondern auch der Einsatz des erzeugten Solarstroms optimieren. Der Nutzer könnte von unterwegs aus zum Beispiel besonders stromintensive Anwendungen (wie Klimaanlage oder Trockner) genau dann starten, wenn die Sonne gerade intensiv scheint. www.solarwatt.de Tipps zum Kauf einer Infrarotkamera Der Kauf einer Infrarotkamera ist immer eine spannende Angelegenheit, aber für jeden Käufer sind andere Aspekte bei der Modellauswahl wichtig. Einige achten vor allem auf die Kosten, wohingegen für andere die Funktionalität wichtiger ist. Jedoch legt jeder Kunde Wert auf gute Qualität und einen hohen Nutzwert. Hilfreich und unumgänglich ist hier eine Schulung im Umgang mit den Kameras, die auch für die Prüfung von Photovoltaikanlagen eingesetzt werden. Eudisa industrial solution berät das Elektrohandwerk dazu ausführlich und empfiehlt den Besuch einer Schulungsein- richtung für Infrarottechnologie – dem Infrared Training Center (ITC) für Kameras aus dem Hause Flir. www.eudisa.com pv-praxis.de 3/2011 Management • Panorama portfolio ist in der Datenbank enthalten und kann unkompliziert über das Web aktualisiert werden. Die Eingabe der Dachparameter und Sperrobjekte erfolgt intuitiv. Neben einer automatischen Modulbelegung und einer Gestellanordnung mit der Lage der Maßzuschnitte liefert der »AS Profiplaner« auch eine zuverlässige Kostenkalkulation. Die Software schlägt einen passenden Wechselrichter vor, diese Auswahl kann der Nutzer aber manuell ändern. Auf Knopfdruck brechnet das Programm eine auf den Bedarf optimierte PV-Anlagenüberwachung. www.as-solar.com Sicherer Überspannungsschutz PV-Stromkreis, reduziert deutlich die Gefahr einer Brandentwicklung und versetzt einen überlasteten Ableiter in einen sicheren elektrischen Zustand, ohne das Betriebsverhalten der PV-Anlage zu beeinträchtigen. www.dehn.de Quelle: Dehn + Söhne »Dehnguard S PV SCI 600« und »150« sind zwei neue einpolige modulare Überspannungsschutzgeräte für DC-seitig geerdete PV-Anlagen. Die bewährte von Dehn + Söhne entwickelte Technik der kombinierten Abtrennund Kurzschließvorrichtung mit »Thermo-Dynamik-Control« wird durch eine zusätzliche Gleichstromsicherung ergänzt, um bei Überlast des Ableiters einen sicheren und lichtbogenfreien Wechsel der Schutzmodule zu ermöglichen. Das Zusammenspiel der Technologien vermindert das Risiko einer Schädigung der Schutzgeräte durch Installations- und Isolationsfehler im Durch die intelligente Steuerung und Speicherung des Solarstroms können Hausbesitzer mit dem neuen Eigenstromsystem »Azur Independa« dauerhaft Geld sparen. Mit dem System erreicht man einen Anteil von bis zu 80 % Eigenstromnutzung. Azur Solar hat dafür eine Komplettlösung konzipiert, die aus folgenden Komponenten besteht: • PV-Module »Azur 2P« mit spezieller Oberflächenbe- schichtung, die selbst reinigende Eigenschaften besitzt und die Zellen vor externen Extremeinflüssen schützt • Solarspeicher als Auf- und Entladeeinheit • Energiemanager zur Regelung des Energieflusses. Der Manager entscheidet, abhängig vom Verbrauch, welche Energiequelle verwendet wird und / oder welche Energiequellen miteinander kombiniert werden, um den aktuellen Energieverbrauch abzudecken. Den Vorrang hat dabei immer der selbst produzierte Solarstrom. • Monitoringeinheit zur Anlagenüberwachung und Visualisierung der Prozesse, ein Touchdisplay kommt als Bedienschnittstelle zum Einsatz. www.azur-solar.de PV-Monitoring mit dem Smartphone Refusol hat eine neue Version des Internetportals »Refulog« gelauncht. Diese Schnittstelle unterstützt Betreiber bei der Kontrolle und Analyse von PV-Anlagen. Grundlage dafür sind Betriebsparameter, die über den integrierten Datenlogger in jedem RefusolWechselrichter aufgezeichnet, über Standardschnittstellen an das Portal übermittelt und dann entsprechend, auch über lange Zeiträume, visualisiert, analysiert und ausgewertet werden. »Refulog« ist in einer Basic- und Pro-Vari- ante erhältlich. Die Pro-Variante bietet im Vergleich zur Basic-Version umfassendere Monitoring- und Überwachungsmöglichkeiten sowie mehr Optionen, um Anlagen- und Wechselrichterdaten entsprechend darzustellen. Teil der Pro-Variante sind auch eine iPhone- und eine AndroidApp, die das Portal auf mobile Endgeräte bringen. www.refusol.com Der »SOL-Energymanager« der Solutronic AG besteht aus einer Kombination von PV-Wechselrichter, Batteriewechselrichter, Energiemanagementsystem und Li-IonenBatterie. Er ermöglicht die Speicherung sowie den Eigenverbrauch des von einer 38 Photovoltaikanlage erzeugten Stroms. Der »SOL-Energymanager« ist ein kompaktes System in einer Einheit. Über einen im Schrank vorhandenen Zählerkasten erfolgt der Anschluss an das bestehende Hausnetz. Die Steuerung des Eigenver- brauchs wird vom System automatisch vorgenommen, der Endverbraucher muss nicht manuell nachsteuern. Über ein Touchdisplay sind alle Funktionen und Komponenten bedienerfreundlich ansteuerbar und alle Quelle: Solutronic Das Hauskraftwerk im Griff Anlagendaten ablesbar. Von unterwegs kann der Nutzer via Smartphone auf sämtliche Funktionen zugreifen. www.solutronic.de pv-praxis.de 3/2011 Quelle: Refusol Quelle: AS-Solar Mit dem »AS Profilplaner« von AS Solar können Installateure viel Zeit bei der Planung von PV-Anlagen sparen. Das Programm führt selbst erklärend durch den Planungsprozess, so dass der Anwender schnell und mit sehr wenig Einarbeitungszeit brauchbare, technisch saubere Ergebnisse und konkrete Angebote erzielt. Ein großes Modul- und Wechselrichter- Selbst erzeugen, selbst verbrauchen Quelle: Azur Solar Planungstool für PV-Anlagen Management Auf einen BlicK Der Beitrag fasst die zur Installation einer PV-Anlage relevanten Normen zusammen. Außerdem wird ein neues Messverfahren vorgestellt, mit dem man mit nur einer Messung die I-UKennlinie sowie den Serieninnenwiderstand bestimmen kann. PV-Anlagen normgerecht in Betrieb nehmen Messungen bestätigen die korrekte Installation PV-Anlagen zur Stromerzeugung liegen nach wie vor im Trend. Damit sie auch im Zuge sinkender einspeisevergütungen vernünftige Renditen abwerfen, kommt es mehr denn je auf eine fachgerechte installation der Anlage an. entsprechende Messtechnik gibt hier die notwendige Sicherheit, alles richtig gemacht zu haben. D Quelle: GMC-I Bild 1: Das Messgerät Profitest PV sind sowie Trennvorrichtungen und Schaltgeräte »offen« sein müssen. • Schutz- (Funktionserder) und Potentialausgleichsleiter auf Durchgängigkeit prüfen, inkl. Anschluss an der Haupterdungsklemme / Niederohmprüfung • Polaritätsprüfung aller Gleichstromleitungen und deren Anschluss sowie die korrekte Kennzeichnung • Prüfung / Messung der Leerlaufspannung jedes Stranges bei stabilen Bestrahlungsstärkebedingungen (Ände- Wechselstromsystem • Prüfung aller Wechselstromkreise nach den Anforderungen in IEC 60364-6 Gleichstromsystem Vor der Prüfung ist sicherzustellen, dass alle PV-Stränge gegeneinander isoliert 40 Prüfung und Protokollierung Der Errichter einer PV-Anlage muss bei jeder Inbetriebnahme ein Protokoll anfertigen. Wichtig dabei sind die elek- 3,0 Die erforderlichen Prüfungen Kennlinie ohne Abschattung 2,5 2,0 I [A] Die DIN EN 62446 (VDE 0126-23) definiert auch die durchzuführenden Prüfungen und Messungen zur Inbetriebnahme sowie der wiederkehrenden Prüfungen und Messungen. Folgende Prüfungen sind danach durchzuführen: rung < 5 %), Vergleich identischer Stränge • Prüfung/ Messung des Kurzschlussstromes jeden Stranges bei stabilen Bestrahlungsstärkebedingungen, Vergleich identischer Stränge • Funktionsprüfungen der ordnungsgemäßen Montage und deren korrekter Anschlüsse, Netzausfallprüfung • Isolationswiderstand der Gleichstromkreise – zwei Prüfverfahren nach VDE (Tabelle 1): Vor den Prüfungen sind Überspannungsableiter abzuklemmen · Prüfverfahren 1: Zwischen der negativen Elektrode des PV-Generators und Erde, gefolgt von einer Prüfung zwischen der positiven Elektrode des PV-Generators und Erde · Prüfverfahren 2: Zwischen Erde und den miteinander kurzgeschlossenen negativen und positiven Elektroden des PV-Generators Quelle: PVE as Errichten von PV-Anlagen hat nach den bestehenden IEC-/DINEN- / VDE-Bestimmungen zu erfolgen. Die sicherheitstechnischen Anforderungen, die Installation und die Systemdokumentation, Inbetriebnahmeprüfung und wiederkehrende Prüfung für netzgekoppelte PV-Anlagen sind nach folgenden Normen auszuführen: • IEC 60364-1 (VDE 0100-100, Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 1: Allgemeine Grundsätze) • IEC 60364-6 (VDE 0100-600, Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 6: Prüfungen) • DIN EN 50110-1 (VDE 0105-100, Betrieb von elektrischen Anlagen) • DIN EN 62305-3 (VDE 0185-3, Blitzschutz – Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen) • IEC 60364-7-712 (VDE 0100-712, Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Solar-Photovoltaik-(PV)-Stromversorgungssysteme) • DIN EN 62446 (VDE 126-23, Netzgekoppelte Photovoltaik-Systeme, Mindestanforderungen an Systemdokumentation, Inbetriebnahmeprüfung und wiederkehrende Prüfungen) 1,5 1,0 Kennlinie bei 2 abgeschatteten Bereichen 0,5 0,0 0 10 20 U [V] 30 40 50 Bild 2: Die zwei horizontalen Verläufe in der Kennlinie weisen auf zwei abgeschattete Bereiche hin (z.B. Baum / Äste) pv-praxis.de 3/2011 Management trischen Messwerte sowie die Anlagendaten. Folgende Messwerte sollte das Protokoll enthalten: • Isolationswiderstand der Gleichstrom (DC)-Seite • Erdungswiderstand der Anlage • Leerlaufspannung des Generators • Strang-Leerlaufspannung • Strang-Kurzschlussstrom • Spannungsfall über Diode und Sicherung, bei Anlagen mit Strangdioden/ -sicherungen (Generatoranschlusskasten – GAK) • Kennlinienmessung der einzelnen Stränge ist optional, mit dem Vorteil der ordnungsgemäßen Übergabe des Anlagenerrichter gegenüber dem Anlagenbetreiber • Thermogramme über PV-Generator sowie der Schalt- und Sicherungseinrichtung ist optional, auch hier mit dem entsprechenden Vorteil Im Anschluss an die Installation oder einer wiederkehrenden Prüfung eines netzgekoppelten PV-Systems muss eine Dokumentation mit den grundlegenden 2,0 I [A] Quelle: PVE 1,5 Gemessene Kennlinie 1,0 0,5 0,0 0,0 5,0 10,0 U [V] 15,0 20,0 25,0 Bild 3: Teilabschattung eines Moduls durch feste bauliche Elemente, z.B. durch einen Kamin Fehlersuche in PV-Anlagen 0,6 0,5 I [A] 0,4 Vergleichskennlinie Problemkennlinie 0,3 0,2 Quelle: PVE 0,1 0,0 0,0 5,0 10,0 U [V] 15,0 20,0 25,0 Bild 4: Teilabschattung eines Moduls durch Teilverschmutzungen (z.B. großes Laubblatt) 3,0 Vergleichskennlinie 2,5 Problemkennlinie I [A] 2,0 1,5 Quelle: PVE 1,0 0,5 0,0 0 10 20 U [V] 30 40 Bild 5: Abschattung (linker Pfeil) und Matchverluste (rechter Pfeil) 42 Systemdaten für Kunden, Prüfer oder Wartungsingenieure erstellt werden. Die Dokumentation sollte folgende grundlegende Systemangaben enthalten: • System-Bemessungsleistung (kW DC oder kVA AC) • PV-Module und Wechselrichter (Modell, Hersteller, Anzahl) • Datum der Installation und der Inbetriebnahme • Kundennamen • Anschrift vom Ort der Installation • Angaben über Systementwickler (Unternehmen, Ansprechpartner, Anschrift, Rufnummer, Mailadresse) • Angaben über Systeminstallateur (Unternehmen, Ansprechpartner, Anschrift, Rufnummer, Mailadresse) Um die hohe Qualität der Installation von Solaranlagen für den Kunden zu dokumentieren, steht dem Anlagenerrichter der Photovoltaik-Anlagenpass zur Dokumentation zur Verfügung. Er dokumentiert die eingesetzten Schlüsselkomponenten der Solarstromanlage sowie die Leistungen des Elektroinstallateurs (Prüfprotokolle der PV-Anlage). 50 Trotz sorgfältiger Installation können bei einer PV-Anlage im Betrieb Fehler auftreten – oder man wird von einem Kunden gerufen, dessen Anlage ein anderer Betrieb errichtet hat. Bei der anstehenden Fehlersuche sollte man mit einer gewissen Systematik an die Aufgabe herangehen, um den bzw. die Fehler möglichst genau eingrenzen und anschließend beseitigen zu können. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die eingesetzte Messtechnik. Für diese anspruchsvollen Kriterien hat Gossen Metrawatt das Messgerät »Profitest PV« neu ins Sortiment aufgenommen (Bild 1). Damit steht dem Techniker ein Messgerät zur Verfügung, mit dem man Messungen exakt und effektiv durchführen kann. Eine Messung reicht Der Profitest PV (Peakleistungs- und Kennlinien-Messgerät an kapazitiver Last von Generatorspannungen bis 1 000 V DC, Ströme bis 20 A DC, 20 kW) ermöglicht die Messung der I-U-Kennlinie sowohl von Einzelmodulen wie auch Strings. Durch ein patentiertes Verfahren kann das Gerät mit nur einer Messung und ohne Angabe der Moduldaten direkt am Aufstellungsort die Peakleistung, den Serieninnenwiderstand und den Parallelinnenwiderstand pv-praxis.de 3/2011 Management PrüfVerfahren Prüfverfahren Systemspannung (UOC STC x 1,25) [V] Quelle: DIN EN 62446 Prüfverfahren 1 Prüfspannung [V] Kleinster Isolationswiderstand [MΩ] < 120 250 0,5 120 … 500 500 1 > 500 1 000 1 <120 250 0,5 120 … 500 500 1 > 500 1 000 1 Prüfverfahren 2 Tabelle 1: Die beiden Prüfverfahren für Isolationswiderstand der Gleichstromkreise auf Ursachenforschung 1,4 Ideale Kennlinie 1,2 Hinweise auf mögliche Fehler in einer PV-Anlage geben v. a. Abweichungen in der Strom-Spannungs-Charakteristik (I-U-Kennlinie) sowie der Wert des Serieninnenwiderstandes RS. Gemessene Kennlinie 0,8 I [A] Quelle: PVE 1,0 0,6 0,4 0,2 0,0 0,0 100,0 200,0 U [V] 300,0 400,0 500,0 600,0 Bild 6: abschattung (rechter Pfeil) und Mismatching (linker Pfeil) 4,5 Verlustarmes Modul 4,0 3,5 Modul mit erhöhtem Rs I [A] 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 Quelle: PVE 0,5 0,0 0 10 20 U [V] 30 40 50 Bild 7: Verluste durch zu hohen Serieninnenwiderstand, z. B. schlechte Kontakte 4,5 Ideale Kennlinie 4,0 Gemessene Kennlinie 3,5 3,0 I [A] 2,5 2,0 1,5 Quelle: PVE 1,0 0,5 0,0 0 10 20 U [V] 30 40 Bild 8: Kleiner Parallelwiderstand, z. B. durch anpassungsverluste 44 ermitteln und mit den Angaben des Modulherstellers, umgerechnet auf STC (Standard Test Conditions) vergleichen. Zur Erläuterung: Um verschiedene PV-Module und Zellen miteinander vergleichen zu können, gibt es genormte Testbedingungen, bei denen die Solarzellenkennlinie ermittelt wird. Im Wesentlichen wird diese Kennlinie durch den MPP-Wert, den Kurzschlussstrom und die Leerlaufspannung charakterisiert. Die bei STC ermittelten Daten bezeichnen die Modulhersteller als Peakleistung bzw. Nennleistung. 50 Strom-Spannungs-Charakteristik (I-U-Kennlinie) Die Strom-Spannungs-Kennlinie eines PV-Generators zeigt verschiedene Eigenschaften und Probleme des Generators und bildet Grundlage einiger wesentlicher Kennwerte. Des Weiteren stellt diese das Verhalten des PV-Generators bei unterschiedlichen Belastungszuständen in einem Diagramm dar. Die Charakteristik hängt ab von der aktuellen Bestrahlungsstärke E sowie der Zelltemperatur. So zeigen sich einerseits z. B. Teilabschattung als Diffus- oder Schlagschatten ebenso in der Kennlinie wie ein hoher Serieninnenwiderstand oder möglicherweise auch z. B. fehlende oder falsch montierte Bypass-Dioden. Typische Fehler und deren Einfluss auf die I-U-Kennlinie zeigen die Bilder 2 bis 8. Mögliche Ursachen für Minderleistung und -ertrag von PV-Generatoren zeigt die Tabelle 2. Das Erkennen dieser Einzelheiten setzt zum Teil etwas Erfahrung in der Interpretation der Kennlinien und grundlegendes Wissen über die (Halbleiter-) Physik der PV-Zelle voraus. Neben dem Kurzschluss-Strom ISC, der LeerlaufSpannung UOC, Strom und Spannung im Punkt maximaler Leistung (MPP) Ipmax und Upmax ergibt sich aus diesen Daten auch der Füllfaktor als Verhältnis von ISC · UOC / (Ipmax · Upmax). Zudem bildet die Kennlinie die Grundlage für die Berechnung der effektiven Solarzellenkennlinie, anhand derer man die Peakleistung und den Serieninnenwiderstand berechnen kann. pv-praxis.de 3/2011 Management Bestimmung des Serieninnenwiderstandes RS Dieser Widerstand ergibt sich physikalisch aus dem für die Modulherstellung verwendeten Material und dem Aufbau des Moduls sowie seines Kabelanschlusses und hat im Normalfall einen konstanten Wert. Er beträgt bei kristallinen Modulen etwa 1 Ω und bei Dünnschichtmodulen mehr als 2 Ω. Zur Messung sind bei herkömmlichen Verfahren mindestens zwei Kennlinien unter definierten Bedingungen erforderlich. Die Messgeräte der Serie Profitest PV ermöglichen nun die Messung des Serieninnenwiderstands RS mit nur einer einzigen Messung. Dazu muss nur eine I-U-Kennlinie des Moduls oder Strings gemessen werden. Aus dieser Kennlinie berechnet das Gerät automatisch den RS sowie auch die Peakleistung PPK und den Parallelwiderstand RP. Zusätzlich lässt sich der FEhlErqUEllEn Fehler Erkennbar durch Mögliche Ursache/ Abhilfe Anlagenkonfiguration nicht optimal gewählt Messung von Matchverlusten Planungsfehler / Neukonfiguration Fehlerhafte Anpassung von Strings an Wechselrichter Eingespeiste Leistung für Standort und Leistung des Generators zu gering Planungsfehler/ Neukonfiguration, Austausch der Wechselrichter Abschattung mit Schlagschatten I-U-Kennlinie hat »Beulen«, Peakleistung zu gering, optische Kontrolle Hindernis in direkter Nähe zum Modul (z. B. Vogelkot) / Hindernis beseitigen Abschattung diffus (möglicherweise mit bloßem Auge nicht erkennbar!) I-U-Kennlinie ist »eingedrückt«, Peakleistung zu gering Hindernis in einiger Entfernung (diffuser Lichtanteil hoch) / Hindernis beseitigen Korrosion an Steckern / Klemmen Serieninnenwiderstand RS zu hoch Material-, Planungs-, Montagefehler / Reinigen, Austausch Ablösung der Zelleinbettung I-U-Kennlinie ist »eingedrückt«, Peakleistung zu gering Material-, Herstellungsfehler / Austausch Blasenbildung in Harz I-U-Kennlinie ist »eingedrückt«, Peakleistung zu gering Materialfehler / Austausch durch Lieferanten Blindwerden des transparenten Deckmaterials (Glas, Kunststoff, Harz) Optische Kontrolle, Peakleistung zu gering, I-U-Kennlinie ist »eingedrückt«, Materialfehler / Austausch durch Lieferanten Verfärbung des transparenten Deckmaterials (Kunststoff, Harz) Optische Kontrolle, Peakleistung zu gering, I-U-Kennlinie ist »eingedrückt«, Materialfehler / Austausch durch Lieferanten Eindringen von Feuchtigkeit zwischen das Laminat, führt zu anderen Schäden (Korrosion, Verfärbung) Optische Kontrolle Material-, Herstellungsfehler / Austausch durch Lieferanten Fehler in einzelnen Zellen durch MicroShunts (Hot-Spot-Effekt) I-U-Kennlinie ist »eingedrückt«, Peakleistung zu gering Herstellungsfehler/ Preisminderung, Austausch durch Lieferanten Verschmutzung des Moduls durch Staub Optische Kontrolle, I-U-Kennlinie ist »eingedrückt«, Peakleistung zu gering Hohe Staubbelastung (in Deutschland meist kein Problem), Module regelmäßig kontrollieren/ Reinigung Moos-/ Algenbewuchs des Moduls, Vogelkot I-U-Kennlinie hat »Beulen«, Peakleistung zu gering, optische Kontrolle Je nach Region und Lage normal / Reinigung Bruch des Deckglases, führt zu anderen Schäden (Korrosion, Verfärbung) Optische Kontrolle Hagelschlag, Montagefehler, Transportschaden/ Austausch d. Liefer. Bruch von Einzelzellen im Modul Peakleistung zu gering, eventuell Verformung der I-U-Kennlinie Materialfehler / Austausch durch Lieferanten Mangelhafte elektrische Verbindungen im Modul Peakleistung zu gering, Serieninnenwiderstand Rs höher als berechnet Fehler in Lötung, Materialfehler, Korrosion/ Austausch durch Lieferanten Bypassdiode defekt (Kurzschluss) Peakleistung des Strings um Modulleistung verringert Überlastung, Materialfehler / Reparatur Bypassdiode falsch herum montiert Peakleistung des Strings um Modulleistung verringert Montagefehler / Reparatur Keine Bypassdiode montiert oder Diode defekt (hochohmig) Abschattung eines Moduls kann Leistung des Strings dramatisch verringern Planungs-, Montagefehler/ Reparatur 46 pv-praxis.de 3/2011 Management Fehler Erkennbar durch Mögliche Ursache/ Abhilfe Verkabelung zu klein dimensioniert Serieninnenwiderstand RS zu hoch Planungsfehler/Austausch der Verkabelung Kabel defekt (z.B. Bruch, Korrosion) Serieninnenwiderstand RS zu hoch Montagefehler / Reparatur Mangelhafte Anschluss von Steckverbindern Serieninnenwiderstand RS zu hoch Montagefehler/ Reparatur Korrosion in Schraub- oder Steckverbindern Serieninnenwiderstand RS zu hoch Montagefehler/ Reinigung, Reparatur Mangelhafte Vorauswahl von Modulen nach Peakleistung (gute / schlechte Module jeweils in einen String) Peakleistung der Anlage zu gering Planungs-, Montagefehler (Matchverluste)/ Neuzusammenstellung der Module nach Peakleistungsmessung Mangelhafte Vorauswahl von Einzellen nach Leistung bei Modulherstellung Peakleistung des Modules zu gering Herstellungsfehler/ Preisminderung, Austausch durch Lieferanten Kurzschluss zwischen Einzelzellen im Modul Peakleistung der Anlage zu gering, Leerlaufspannung UOC zu klein, Kennlinienverlauf Herstellungsfehler / Austausch durch Lieferanten Herstellungstoleranzen in Zellproduktion Peakleistung zu gering, Kennlinienverlauf Herstellungsfehler / Preisminderung, Austausch durch Lieferanten Quelle: PVE FEhLErqUELLEn Tabelle 2: Mögliche Ursachen für Minder-Leistung und -Ertrag von PV-Generatoren (Bitte beachten: Fehler zeigen sich unter Umständen nur bei bestimmten Betriebszuständen, z. B. hohen Modultemperaturen) theoretisch zu erwartende Wert des Serieninnenwiderstandes berechnen. Dies erfolgt mit der Software »PV Analysator« – vorausgesetzt, die STC-Kennwerte UOC, ISC, UMPP und IMPP des Moduls sind bekannt. Der berechnete RS lässt sich nun mit dem gemessenen Wert vergleichen: Ist der gemessene Wert zu hoch, muss man die Verkabelung auf Bruch, Korrosion, Verbindungsfehler oder Minderdimensionierung prüfen. pv-praxis.de 3/2011 Messverfahren und referenz-Sensor Wichtig bei der Aufzeichnung/ Ermittlung der Kennlinie sind das Messverfahren und eine kalibrierte Referenzzelle. Entsprechend IEC 60904 muss die Einstrahlungs-Referenz dieselben spektralen Eigenschaften haben wie der Prüfling. Der Idealfall wäre ein identischer Aufbau. Es ist dabei durchaus möglich, ein zum Prüfling baugleiches Modul als Referenz zu benutzen (Dünnschicht-Technologie). Das Modul wird durch einen Präzisions-Shuntwiderstand belastet und die dabei am Shunt messbare Spannung als Maß für die aktuelle Einstrahlung benutzt. Bereits wenige Grad Abweichung in der Ausrichtung der Messzelle gegenüber dem zu untersuchenden PVModul haben Einfluss auf die Messgenauigkeit und können erhebliche Fehler in den Messergebnissen hervorrufen. 47 Management Quelle: GMC-I einerseits nicht zu schnell verlaufen. Die dann auftretenden großen Spannungs-Zeit-Schwankungen bei schneller Messung < 20 ms können durch kapazitive / induktive Eigenschaften des Generators bzw. des Messaufbaus die gemessene Kennlinie verändern – die Kennlinie entspricht dann nicht mehr alleine der Charakteristik des PV-Generators. Insbesondere Dünnschichtmodule und solche mit Rückseitenkontakten reagieren sehr sensibel auf zu große Spannungs-Zeit-Schwankungen. Andererseits darf die Messung nicht zu langsam verlaufen (>1s), da sonst die Gefahr von Schwankungen der Einstrahlung während der Messung deutlich zunimmt, welche die Messergebnisse beeinflussen würden. Auch die Modultemperatur ist davon betroffen, die zwar relativ träge reagiert, sich aber innerhalb von Sekunden doch ändern kann. Auswertung und Analyse für minderleistung und -ertrag Bild 9: Auswertung der messergebnisse mit der software »PV Analysator« messung von PV-Generatoren an kapazitiver Last Im Gegensatz zu herkömmlichen Messverfahren erfasst der Profitest PV mit hoher Genauigkeit die I-U-Kennlinie durch gleichmäßige Messung an kapazitiver Last. Bei den herkömmlichen Messverfahren ist die Dauer der Messung mit Werten zwischen 10 … 30 s relativ lang. Die Einstrahlung ändert sich aber typischerweise selbst im ms-Bereich um bis zu mehrere 100 W/m2. Die Kennlinienmessung an PV-Generatoren (Modulen, Strings, Arrays) darf 48 mehr infos Buch zum Thema • »de«-Jahrbuch Photovoltaik 2012, ca. 300 Seiten, Softcover, Taschenbuchformat, 21,80€ (Abopreis 18,80€), ISBN 978-3-8101-0317-8 www.de-online.info/shop (erscheint Anfang Oktober 2011) Beitrag zum Thema • Analyse, Diagnose und Optimierung von PV-Anlagen, »de« 15 – 16 / 2010, S. 40 Mit der Software »PV-Analysator« kann man Messwerte analysieren und protokollieren. Über eine Schnittstelle lassen sich Kundendaten, Moduldaten und Anlagendaten ein- bzw. auslesen. Die Messwerte werden in der Software zusätzlich graphisch mit den Moduldaten des Herstellers verglichen und analysiert (Bild 9). D. h. es erfolgt eine grafische Darstellung der I-U-Kennlinie mit errechnetem MPP im Vergleich zur Leistungskurve und / oder im Vergleich zur Effektiv-Kennlinie bzw. der STC-Kennlinie. Für Langzeitmessungen bietet sich der Überblick der I-U-Kennlinien einer Messreihe im Browser-Fenster an. Michael Roick, Produktmanager, GMC-I Messtechnik GmbH, Nürnberg pv-praxis.de 3/2011 AuF EinEn BliCk Die Anlagenplanung in der Photovoltaik ist eng verwoben mit der Ertragsprognose und den Rentabilitätserwartungen. Beides wird mit moderner Planungssoftware sozusagen unter einem Dach möglich. Der Online-Tool »Conergizer« bietet Fachpartnern von Conergy eine kostenlose Nutzung der Software im Internet und erleichtert damit ganz erheblich die tägliche Arbeit. Management Planungstool erleichtert PV-Geschäft kostenlose Planungsinstrumente der Modulhersteller helfen Handwerkern bei der Beratung von Solarkunden und unterstützen bei der Planung von Solaranlagen. Der umfang der Hilfestellung wurde nun beispielsweise von Conergy um einige nützliche Funktionen erweitert. pv-praxis.de 3/2011 Quelle: Conergy E Bild 1: Ein Planungsintrument wie der Conergizer bringt den Planer in wenigen Schritten zum Ziel: Zuerst die Eingabe der Gebäude- und Dachdaten – und schon ist das dreidimensionale Haus zu sehen. Es folgt das Platzieren von Fenstern, Schornstein oder anderen Objekten auf der Dachfläche, um dann – automatisch oder manuell – die Solarmodule hinzuzufügen Quelle: Conergy ine Photovoltaikanlage will gut geplant sein – schließlich soll sie für mindestens 20 Jahre Strom produzieren und dabei möglichst hohe Erträge erwirtschaften. Vor Montage und Inbetriebnahme sind Anlagenplanung, Ertragsprognosen und Rentabilitätsberechnungen zu erstellen. Wo Handwerker früher auf Zollstab und Millimeterpapier zurückgreifen sowie diverse Einzelberechnungen für Erträge und Finanzierung anstellen mussten, hilft heute Technik. Heutzutage planen Fachhandwerker mit Software und Finanzrechnern. So lässt sich viel Zeit sparen. Effizienz und Genauigkeit der Planung werden erhöht. Einige Modulhersteller stellen kostenlose Planungstools zur Verfügung und ergänzen diese um entsprechende Schulungen, in denen die Handwerker den richtigen Umgang sowie zeitsparende Tipps und Tricks lernen. Eine solche Planungssoftware stellt auch die Hamburger Conergy mit dem Conergizer zur Verfügung (Bild 1). Dieses kostenlose Planungstool bietet alle Funktionen in einem Paket. Es berechnet die Details einer PV-Anlage: von der grafischen Modulfeldplanung auf dem Dach (Bild 2) über die statische Berechnung des Gestellsystems (Bild 3) bis hin zur elektrischen Verschaltung und Kombination der Komponenten. Es besteht zudem die Möglichkeit, die gesamte Stückliste aus der Planung an den Conergy Fachpartnershop zu übertragen, sich die individuellen Preise anzeigen zu lassen und direkt online zu bestellen. Neu ist eine Verschattungssimulation (Bild 4), die alle Hindernisse auf dem Dach bei der Modulplatzierung berücksichtigt. Bei der Rentabilitätsberechnung werden alle Finanzierungsdetails wie aktuelle Vergütungssätze und Kreditkonditionen mit einberechnet. Zudem besteht die Möglichkeit, den Eigenverbrauchsanteil mit einzubeziehen. Bild 2: Modulfeldplanung: Das Maximale rausholen bei Ertrag und Rendite. Module kann der Fachhandwerker entweder manuell per Mausklick platzieren – oder er wählt die automatische Modulplatzierung. Diese kann er hinterher ebenfalls noch manuell modifizieren, um dann nach der Verschattungssimulation das Modulfeld optimaler auf dem Dach anhand der farbig markierten Bereiche auszurichten 49 Management Bild 3: Die Basis einer PV-Anlage bildet die Gestellplanung. Ein Klick man sieht, was darunter steckt: welche Gestellteile wo auf der Dachunterkonstruktion automatisch platziert worden sind – so ist die statische Gestellplanung einfach und das Gestellsystem kann anhand des ausdruckbaren Montageplans installiert werden Quelle: Conergy Mehr Sonne – ohne Schatten Mit einer Verschattungssimulation kann die Rentabilität der PV-Anlage erhöht werden. Der Nutzer kann sämtliche Hindernisse auf dem Dach in 3D bereits in der Planungsphase einfließen lassen. Per »Drag & Drop«-Funktion zieht er das zu platzierende Hindernis aufs Dach, verschiebt dies mit der Maus an die gewünschte Position und kann die Größe entsprechend anpassen. So stellen auch Gauben oder Schornsteine plötzlich kein Problem mehr dar: Durch einen einzigen Mausklick bekommt der Fachbetrieb mit der Simulation des jährlichen Sonnenverlaufs farbig ange- zeigt, in welchem Bereich er seine Module optimalerweise platziert, ohne Einbußen bei Ertrag oder Rendite durch verschattete Module zu riskieren. Die einzelnen Farb-Bereiche kann er dabei individuell definieren und so z. B. den »grünen Bereich« auf einen schattenbedingten Ertragsverlust im Jahr auf 1 % festlegen. Hier wird eine weitere Neuerung vorbereitet: Künftig soll dem Planer nicht nur bei der Renditeberechnung, sondern sofort bei der Verschattungssimulation angezeigt werden, ob und inwiefern sich die Rendite mit der Platzierung in teilverschatteten Bereichen verändert. So wird es leichter, ein Maximum aus jedem Dach heraus zu holen. Damit das »Maximale« auf dem Dach auch in den Wechselrichter gelangt, wurde die Planung der elektrischen Verschaltung der Wechselrichter optimiert. Hier stellt die Software detaillierte Informationen zur Verfügung: vom Datenblatt mit allen technischen Details bis hin zum Blockschaltbild zur berechneten Wechselrichterverschaltung. Auch Ober- und Untergrenzen der Modulanzahl und Gesamtleistung berücksichtigt das Planungstool. Damit die kalkulierte Rentabilität und die Anlagenerträge abgesichert sind, kann der Fachhandwerker auf Kundenwunsch auch einen Antrag auf Vollkaskoversicherung aufrufen – mit dieser sind über eine feste Laufzeit von bis zu fünf Jahren die Anlagenerträge bis zu 90 % abgesichert. Auch die Dokumente für die Anmeldung beim regionalen Stromversorger sowie bei der Bundesnetzagentur sind in der neuen Version des Conergizers integriert. Die Schwierigkeit besteht jetzt nur noch darin, die genauen Objektdaten vor Ort aufzunehmen und auszumessen – den Rest erledigt das Programm von selbst. Trotzdem besuchen Solarhandwerker eine Schulung für die Software, um noch mehr Funktionen nutzen zu können, alle Tricks zu kennen – und um noch schneller und exakter arbeiten zu können. Die effektive Zeiteinteilung und -optimierung ist schließlich das A und O jedes Installationsbetriebs »Mit einer entsprechenden Schulung für den Conergizer wird die Anlagenplanung auch für Haustechniker oder Dachdecker kinderleicht, da das Programm die elektrische Verschaltung automatisch ausgibt«, äußerte ein zufriedener Partnerinstallateur. Antje Stephan, Conergy AG, Hamburg pv-praxis.de 3/2011 Quelle: Conergy Bild 4: Keine schattigen Überraschungen im Geldbeutel: Anhand des Sonnenverlaufs im Jahr berechnet der Conergizer die Nahverschattung durch die eingegebenen Hindernisse und Objekte auf der Dachfläche – und offenbart so die verschatteten Bereiche auf der Dachfläche und den prozentualen Verschattungsgrad der gesamten Anlage Management Auf EinEn BlicK Wachschutz en gros und en détail Stringstromüberwachung von PV-Anlagen Photovoltaikanlagen werden immer häufiger auf ausgedehnten Gebäudedächern und im freiland installiert. Zur Überwachung von funktion und Wirtschaftlichkeit bietet es sich an, Anlagenteile separat zu überwachen, z. B. durch Messung der einzelnen Stringströme. Photovoltaikanlagen auf ausgedehnten Gebäudedächern und im Freiland werden oft nicht so kontinuierlich überwacht, wie Anlagen auf Einfamilienhäusern. Außerdem erfordern die weitläufigen Installationen Überwachungsmethoden, mit denen sich Schäden oder Fehlfunktionen eingrenzen lassen. Hierfür bietet sich ein System an, das einzelne Stringströme kontaktfrei erfasst und Messdaten an einen übergeordneten Rechner überträgt. Quelle: Phoenix Contact Quelle: Phoenix Contact B ei PV-Installationen kommen Systeme mit verschiedenen Aufbauarten, Ausbaustufen und Leistungen zum Einsatz. Unterschieden wird zwischen mittleren PV-Anlagen mit einer Leistung von mehr als 100kWp (Kilowatt Peak), welche sich für Hallendächer eignen, sowie großen, im Freiland montierten Installationen, die maximal 1MWp (Megawatt Peak) erzeugen. In Europa finden sich auch Anwendungen mit einer Leistung größer 1GWp (Gigawatt Peak). Im Gegensatz zu den auf den Dächern von Privathäusern angebrachten PV-Anlagen werden diese nicht kontinuierlich durch den Betreiber überwacht. Somit bleiben Schäden oftmals einige Zeit unentdeckt. Defekte oder eine Verschmutzung der Anlage oder Abschattungen führen jedoch häufig zu einer Beeinträchtigung des möglichen Stromertrags. Bild 1: Das Solarchecksystem besteht aus einem Mess- und einem Kommunikationsmodul Bild 2: Der Aufbau des Generatoranschlusskastens zeigt den platzsparenden Einsatz einer Stringüberwachung Modbus RTU (RS485) + 24 V DC max. 31 Slaves + 24 V DC PLC Überwachung zeigt Optimierungspotenziale auf 52 Bild 3: Struktur des Systemaufbaus der oder mit einer Referenz verglichen. Auf diese Weise erhält der Betreiber einen Überblick, in welchem Bereich der Anlage es Möglichkeiten zur Verbesserung gibt und wo eine Vor-Ort-Kontrolle notwendig ist. Über eine Spannungsmessung kann zudem die Leistung einzelner Strings ermittelt und so ein genaues Leistungsprofil der verschiedenen Anlagenteile erzeugt werden. Eine solche Überwachung ist nicht nur für Neuinstallationen interessant, sondern in Zeiten sinkender Einspeisevergütungen auch für bestehende PV-Anlagen. pv-praxis.de 3/2011 Quelle: Phoenix Contact 8 Strings max. 8 Strings max. 8 Strings max. 8 Strings max. 8 Strings max. 8 max. 8 Strings max. 8 Strings max. 8 Strings max. 8 Strings max. 8 max. 8 Strings max. Die Messung der einzelnen Stringströme ist eine wirkungsvolle Möglichkeit, um die wirtschaftliche Arbeitsweise der PV-Anlage zu kontrollieren. Speziell in ausgedehnten Installationen werden die Strings in sogenannten Generatoranschlusskästen (GAK) zusammengefasst. Neben einer reinen Brückung der Strings auf die Potentiale Plus und Minus und der Weiterleitung über ein Sammelkabel können die GAK auch ein Überspannungsschutzmodul, Sicherungstrennklemmen für die einzelnen Strings sowie einen gemeinsamen DC-Freischalter enthalten. Außerdem lassen sich die Stringströme lokal in den Generatoranschlusskästen messen und die ermittelten Werte beispielsweise über eine serielle Kommunikation an einen übergeordneten Rechner weiterleiten. Dort werden die Stromwerte dann miteinan- Management messung mit dem hallsensor Zur Messung des Stroms stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Zum einen werden die Werte über einen Shunt aufgenommen, also einen hochgenauen Widerstand, an dem die dort abfallende Spannung gemessen wird. Mit diesen Daten lässt sich der jeweilige Stromfluss durch den Shunt ermitteln. Ein wesentlicher Nachteil der Messmethode ist, dass die Strom führende Leitung hierbei unterbrochen werden muss. Für die Strangstrommessung bieten sich aber auch Hallsensoren an. Hier wird der Leiter durch einen Ferritring geführt. Dieser bündelt das Magnetfeld, das durch den Stromfluss hervorgerufen wird. Die Stärke des Magnetfelds ist dabei proportional zur Stromstärke. Mit einem Hallsensor lässt sich die Stärke dieses Magnetfelds messen und daraus die Höhe des elektrischen Stroms errechnen. Das Hallsensorprinzip hat den Vorteil, dass die Stromleitung nicht aufgetrennt werden muss. Ein direkter Eingriff in den Stringstromkreis wird vermieden, sodass die Weiterleitung des Stroms in jedem Fall sichergestellt ist. In Photovoltaikanlagen hat sich zur Datenübertragung das RS485- / Modbus-RTU-Protokoll etabliert, da es einfach handhabbar ist sowie eine Integration in verschiedene Rechnersysteme und einen kostengünstigen Aufbau der Kommunikationsstruktur erlaubt. Außerdem lässt sich die RS485-Kommunikation bei Bedarf problemlos auf andere Medien wie Lichtwellenleiter oder Funk umsetzen. onsmodul weitergeleitet. Außerdem versorgt der Bus die angeschlossenen Messmodule mit der Versorgungsspannung, weshalb in die Generatoranschlusskästen keine zusätzliche Spannungsquelle eingebaut werden muss. Das Kommunikationsmodul kann die Daten von bis zu acht Messgeräten aufnehmen und als Modbus-Slave über die integrierte Modbus-RTU-Schnittstelle an einen übergeordneten Rechner übermitteln. Bei acht Strings pro Messgerät sind also bis zu 64 String-Strommessungen an einem Modbus-Slave möglich (Bild 3). Kleinsteuerung informiert via sms über störungen Das Solarcheck-Konzept lässt verschiedene anwenderspezifische Messaufbauten zu. Während sich einige Betreiber für die direkte Installation von zwei Messgeräten sowie der Kommunikationsmodule als Modbus-Slave im Generatoranschlusskasten entscheiden, verteilen andere Anwender die Messgeräte im Feld und wählen einen zentralen Aufbau der Modbus-Anbindung über die Kommunikationsmodule. Die Modbus-RTU-Kommunikation erlaubt die Ankopplung an jeden konformen Modbus-Master. Als zentraler Rechner bietet sich beispielsweise ein kompakter Inline Controller ILC 1xx aus der 100er-Steuerungsklasse von Phoenix Contact an. Der ILC 1xx erfasst die Daten aus der PV-Anlage fortlaufend über eine modular erweiterbare Modbus-RTU-Anschaltung und wertet sie aus. Tritt eine Fehlfunktion in der Anlage auf, wird automatisch ein Alarm generiert und zum Beispiel über eine GSM-Verbindung als SMS an den Anlagenbetreiber verschickt. Zudem können alle aufgenommenen und berechneten Messwerte per Funk an ein Webportal weitergeleitet werden. Dipl.-Ing. Andreas Senger, Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont mehr infos Weiterführende Links • Phoenix Contact: www.phoenixcontact.de integrierte spannungsmessung liefert fehlenden Parameter Auf der Hannover Messe 2011 hat Phoenix Contact mit Solarcheck ein System vorgestellt, das mit der beschriebenen kontaktfreien Messung der Stringströme arbeitet (Bild 1). Der Strom wird mittels Hallsensoren erfasst, wobei die Leiter von bis zu acht einzelnen Strings durch das Messgerät geführt werden können (Bild 2). Ferner beinhaltet die Lösung eine Spannungsmessung, über die sich Gleichspannungen bis 1 200 V im IT-Netz ermitteln lassen. Sie liefert den fehlenden Parameter, um die Leistung in den einzelnen Strings zu berechnen. Die gewonnenen Informationen werden über einen systemspezifischen Bus an das sogenannte Kommunikatipv-praxis.de 3/2011 53 Management Auf einen Blick Tue Gutes und … zeige es allen Fördermöglichkeiten für Photovoltaikanzeigen Dass PV-Anlagen gefördert werden, ist nichts Neues. Weniger bekannt dürfte sein, dass auch gut sichtbar angebrachte Displays, die über Leistung, Ertrag oder CO2-Einsparung informieren, gefördert werden können. Speziell für PV-Anlagen in öffentlicher Hand ist dies eine kostengünstige und nachhaltige Marketing-Maßnahme – und Zusatzumsatz für den installierenden Betrieb. Viele institutionen der öffentlichen Hand nutzen verfügbare Dachflächen, um Solaranlagen zu installieren. Wenn sie ihren ernteertrag an Sonnenenergie dann noch öffentlich machen, werden sie dreifach belohnt: Durch nachhaltig und ökologisch gewonnene energie, ein positives image und Zuschüsse für die Visualisierung. T rotz der Diskussion um die Finanzierung von Fördergeldern und bereits beschlossenen Kürzungen in der Solarstromförderung darf man davon ausgehen, dass die Akzeptanz und die Attraktivität der Photovoltaik auch in den kommenden Jahren erhalten bleibt. Der Staat zieht sich letztlich auch nicht ganz zurück, sondern unterstützt auch weiterhin privates und öffentliches Engagement in die klimafreundliche Energiegewinnung. Unter diesem Aspekt ist auch die vergleichsweise unbekannte Sondermaßnahme des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zu sehen. Unter dem Arbeitstitel »Visualisierung – Wärme aus erneuerbaren Energien in der Schule und in der Kirche« werden Maßnahmen gefördert, die z. B. Leistungswerte oder CO2-Ein- sparungen in Verbindung mit Solarstromanlagen publikumswirksam sichtbar machen. Im Wortlaut gibt das BAFA auf der eigenen Internetseite folgende Informationen bekannt (Auszug): »Maßnahmen an Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (z.B. Solarkollektoranlagen, Biomasseanlagen, Photovoltaikanlagen usw.), die insbesondere in Berufsschulen, Technikerschulen, Berufsbildungszentren, überbetrieblichen Ausbildungsstätten bei den Kammern, allgemeinbildenden Schulen, Fachhochschulen und Universitäten oder Kirchen erfolgen und darauf abzielen, eine Visualisierung des Ertrags und/ oder eine Veranschaulichung dieser Technologie zu erreichen, z. B. elektronische Anzeigetafeln in allgemein zugänglichen Räumen, werden ergänzend gefördert. Der Zuschuss beträgt höchstens 2 400 Euro.« Auch die notwendigen Antragsformulare und Kontaktmöglichkeiten finden sich auf der Internetseite www.bafa.de. Die beschriebene Förderung bezieht sich also vornehmlich auf die bei Bildungseinrichtungen (z.B. auch Kindergärten) installierten Solarstromdisplays, die dem Publikumsverkehr entweder im Innen- oder Außenbereich zugänglich sind. Wichtig ist dabei die Feststellung, dass die Förderung zwar auf die jeweilige Bildungsstätte, nicht aber auf den Schulträger insgesamt beschränkt ist. So kann ein Schulträger mit mehreren Schulen (z.B. eine Kommune) die beschriebene Förderung auch mehrfach beantragen und in Anspruch nehmen. Des Weiteren ist die Förderung nicht an Quelle: Bürk Mobatime Gutes sichtbar gemacht: eine öffentliche Photovoltaikanzeige das ursprüngliche Inbetriebnahmedatum der PV-Anlage gekoppelt. Gefördert werden auch Solarstromanzeigen, die erst nachträglich installiert werden (Bild). Im Jahr 2011 stehen ausreichend gefüllte Fördertöpfe für diese Maßnahme zur Verfügung. Chancen für den elektrobetrieb Gerade für den eher regional tätigen Elektrobetrieb ergeben sich hieraus interessante Perspektiven. In Kenntnis der lokalen Gegebenheiten und in Zusammenarbeit mit kommunalen oder sonstigen Trägern von Bildungseinrichtungen dürfte es gelingen, Möglichkeiten zur Installation von geförderten Photovoltaikanzeigen herauszufinden. Als Mittler zwischen dem Hersteller entsprechender Displays und den Bedarfsträgern vor Ort nimmt der Fachbetrieb dabei ein ganz wichtige Beratungsfunktion wahr, die sich nicht nur auf rein technische Belange, sondern in diesem Fall auch auf die BAFA-Förderung und die Unterstützung bei deren Abwicklung bezieht. Zur Visualisierung von Photovoltaikanzeigen in gut besuchten Publikumsbereichen eignen sich großflächige Außenanzeigen mit leuchtstarken, langlebigen LED-Zifferanzeigen in besonderer Weise. Diese können als Standarddisplays mit LED-Ziffernhöhen für Ableseentfernungen von 25 m bis 70 m und in verschiedenen Anzeigefarben (rot, gelb, grün, weiß oder blau) geliefert werden. Die LED-Anzeigen verfüpv-praxis.de 3/2011 gen dabei – gekoppelt mit einem Lichtsensor – über eine automatische Helligkeitsregulierung, um sowohl bei Sonneneinstrahlung eine ausreichende Leuchtkraft aufzuweisen als auch ein Überstrahlen im Nachtbetrieb zu vermeiden. Typischerweise wird für diese Solardisplays ein robustes Aluminiumprofilgehäuse verwendet, welches für den Außeneinsatz generell in Schutzart IP65 ausgeführt ist und bei Bedarf auch in kundenspezifischer Farbe pulverbeschichtet werden kann. Die Ansteuerung der PV-Anzeigen erfolgt je nach Anwendungsfall entweder durch eine S0-Schnittstelle, seriell durch RS 232 bzw. RS 485 oder mittels LAN / EthernetAnbindung, wobei die Speisung stets durch einen 230-V-Anschluss sichergestellt wird. Durch eine individuelle Gestaltung, z. B. durch Hintergrundbilder, ist es dem Bedarfsträger über die BAFA-Förderung hinaus ggf. möglich, lokale oder überregionale Sponsoren zur Mitfinanzierung der Solarstromanzeige zu gewinnen. Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Stephan Herrmann mehr infos Weiterführende Links • Bürk Mobatime GmbH: www.buerk-mobatime.de • Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: www.bafa.de Management Auf einen BliCk Smart, intelligent und vielseitig Modulüberwachung in PV-Anlagen Die Modulüberwachungstechnologie SunSniffer entwickelt sich weiter zum komfortablen Betriebssystem für Solaranlagen. Die Weiterentwicklung beschränkt sich aber nicht nur auf die Software, auch die Hardware wird kleiner und noch robuster. Das hier vorgestellte System stellt u. U. die neue Plattform einer PV-Anlagenüberwachung dar, um die Effizienz einer Anlage um einige Prozent zu steigern. Solaranlagen von morgen werden nicht mehr ohne Modulüberwachung auskommen. ein einfacher, kleiner Sensor (Bild 1) eröffnet der Solarbranche eine Plattform, auf deren Basis sich neue, intelligente PV-Systeme und -Anwendungen entwickeln lassen. H Ohne Überwachung werden Leistungsverluste oft erst nach Monaten entdeckt, was die Rentabilität einer Anlage sehr schnell und in hohem Maße negativ beeinflusst. Zudem sind für Anlagenbesitzer und -betreiber oft nur die Anschaffungs- und Betriebskosten überschaubar, die Instandhaltungskosten hingegen sind bislang alles andere als transparent. Sind Instandhaltungsoder Wartungsleistungen nicht für den Endkunden erfassbar, resultiert daraus eine gewisse Skepsis gegenüber PVAnlagen und Serviceleistungen. Gegebenenfalls fällt dies vor allem auf den Installateur zurück, der letztlich verantwortlich für die Installation und den einwandfreien Betrieb der Anlage ist. Das SunSniffer-OS, ein Betriebssystem für Solaranlagen (Bild 2), bringt hier Transparenz in den Betrieb von PVAnlagen, indem es nicht nur die gesamte Anlage, sondern auch jedes ein- 56 Punktgenaue Analyse Bild 1: Modulvergleich: die Größe hat sich verringert, der Chip passt in jede Anschlussbox zelne Modul überwacht. Die ganzheitliche Überwachung erstreckt sich auf System-, String- und Modulebene und ermöglicht eine permanente und transparente Leistungsdarstellung. Probleme werden sofort detektiert und die Betreiber unmittelbar darüber in Kenntnis gesetzt. Schlecht funktionierende Module bleiben nicht mehr unentdeckt und es kann direkt reagiert werden. Aber das System kann noch mehr: neben der Fehlermeldung zeigt es auch an, wo genau das Problem aufgetreten ist. So Mit der Entwicklung der SunSnifferTechnologie brachte das Unternehmen Storm Energy aus Nürnberg eine simple, von der Technik her jedoch robuste und modulgenaue Leistungsüberwachung auf den Markt. Das System soll der ganzen Branche als Referenzplattform dienen und sich somit als Betriebssystem für Solaranlagen etablieren. Dabei zielt das System nicht nur auf die Hersteller von Solarmodulen, Anschlussdosen oder Wechselrichtern ab, sondern lädt auch den Dienstleistungssektor ein, sich an der Weiterentwicklung des Systems zu beteiligen. Der Vorteil liegt dabei auf der Hand: etabliert sich die SunSniffer-Technologie in der Branche, kann sie als Standardplattform für Weiterentwicklun- Quelle: Storm Energy Überwachung schließt Verluste aus können Instandhaltungsarbeiten ohne große Suche nach dem defekten Modul durchgeführt werden. Auch das minimiert die Wartungskosten, da anstehende Dachbegehungen und Überprüfungen der Module sehr zeit- und kostenintensiv sind und ebenfalls auf wenig Verständnis beim Endkunden stoßen. Quelle: Storm Energy ersteller von Solarmodulen weltweit scheuen keine Kosten und Mühen, die Effizienz ihrer Module zu steigern. Was aber, wenn diese zusätzlichen Anstrengungen im wahrsten Sinne verpuffen, weil die installierten Module beispielsweise aufgrund von Verschmutzungen weniger Leistung bringen und dies unbemerkt bleibt? Mangelnde (Leistungs-) Überwachung verursacht hohe Effizienzverluste und somit Einnahmenschmälerung. Denn auch eine Photovoltaikanlage bleibt von Fehlern und Problemen nicht verschont: so kann unter anderem der Ruß aus Abgasen oder Blütenpollen die Module verschmutzen und so ihren Wirkungsgrad empfindlich stören. Zu hohe Schneelasten oder Hagel können zu Glasbruch führen oder Marder beißen die Kabelleitungen durch. Bild 2: Diese Software ermöglicht eine Überwachung der Solaranlage pv-praxis.de 3/2011 Management gen im Hard- und Software-Bereich dienen. Für Installateure ergibt sich die Möglichkeit, eine zukunftsweisende Technologie zu verkaufen und zu installieren, die das Vertrauen zwischen Endkunden und Installateur stärkt. Durch den Installations-Check lassen sich neu installierte Anlagen schnell – noch während das Gerüst steht – auf Fehler hin kontrollieren. Dank der Benachrichtigungsfunktion werden Standard-Funktionskontrollen überflüssig und eventuell durch jährliche Inspektionen, wie man sie beim Auto kennt, verdrängt. Installateuren bietet sich somit ein neues, breites und zukunftssicheres Geschäftsfeld in Zeiten, in denen die Rekordzahlen von Neuinstallationen bald der Vergangenheit angehören dürften, aber etliche bestehende Anlagen dann ein attraktives Feld für Wartungsdienstleistungen darstellen. Fazit Die Konsolidierung des Marktes macht es für die Marktteilnehmer unumgänglich, sich weiter zu differenzieren und vom immer stärker werdenden Wettbewerb abzugrenzen. Die Einigung auf eine Plattform, an der alle mitwirken können, scheint hier ein wichtiger Schritt für das Überleben zu sein, da die modulgenaue Überwachung viel (Innovations-) Potenzial birgt. Für Hersteller von Solarmodulen, Anschlussdosen und Wechselrichtern ist es beispielsweise nicht nur die Differenzierungsmöglichkeit, sondern auch die genaue Aufklärung von Gewährleistungs- und Garantiefällen. Die gewonnenen Daten können Aufschluss über Qualitätsprobleme oder Verbesserungspotenziale geben. Jede mit dem SunSniffer-OS ausgestattete Anlage wird so zur »Qualitäts-Testanlage«. Letztlich birgt ein solches System das Potenzial, den Markt zu revolutionieren, die Qualität von Hard- und Software sowie Dienstleistungen in der Branche stets weiter zu verbessern und stellt eine Entwicklungsbasis für weitere neue intelligentere Systeme dar. Das eröffnet Herstellern wie auch Dienstleistern sich deutlich vom Wettbewerb abzuheben. Installateuren verschafft diese Technologie rosige Aussichten, auch und gerade für die Zeit nach dem Neuinstallationen-Peak. Sigurd Schobert, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Storm Energy mehr iNFos Weiterführende Artikel Immer unter Beobachtung, pv-praxis.de 2/2011, S. 54 Links www.stormenergy.de Noch Fragen? Sigurd Schobert Telefon: (0 89) 1 26 07 - 2 44 [email protected] pv-praxis.de 3/2011 57 Management AuF EInEn BlIck Verräterische Wärme Thermografie in der Photovoltaik Die Thermografie hat sich als universelle Methode zum Überprüfen von PV-Anlagen etabliert. Hochauflösende Kameras können selbst geringe Temperaturunterschiede sichtbar machen. Ein Fachmann kann anhand des Wärmebildes Fehler nicht nur genau lokalisieren, sondern meist auch die Ursache benennen. Das Prüfen von Solarzellen via Infrarotthermografie ist seit mehr als einem Jahrzehnt Standard, sowohl in der Fertigung als auch zur Überprüfung installierter Anlagen. Ein geschulter Anwender kann bereits vor Ort Fehler erkennen und analysieren. E Quelle: ebs ATuS GmbH ine IR-Thermokamera ist im Grunde ein »IR«-Videoaufnahmegerät, welches jedes Einzelbild oder gespeicherte Sequenz – radiometrisch betrachtet – in einer verschobenen Wellenlänge thermisch skaliert und für die Temperaturbewertung bereithält. Die radiometrischen Rohdaten lassen sich einschließlich der Temperaturdaten an geänderte Strahlungsverhältnisse und atmosphärische Einwirkungen, auch im Nachhinein, anpassen. Vertrauen ist gut, kontrolle ist besser Für die einwandfreie Funktion einer PV-Anlage müssen Feuchte-Wärme-Prüfung (Damp Heat), Temperaturwechselprüfung (Thermal Cycling), FeuchteFrost-Prüfung (Humidity Freeze), UVPrüfung (UV Exposure), Isolationsprüfung (Insulation), Kriechstromprüfung unter Benässung (Wet Leackage Current) und mechanische Belastungsprüfung (Mechanical Load) vorangegangen sein; in der Regel geschieht dies bereits beim Hersteller. Im verbauten Zustand, während und nach der Montage, kann die Defektsuche nach Anomalien beginnen. Thermografische Abbildungen von Photovoltaikzellen offenbaren schnell und zielgerichtet fehlerhafte Module, Shunteffekte (Auffälligkeiten durch Verunreinigungen), Asymmetrien, Kurzschlüsse, 58 Bild 1: Thermografieaufnahmen einer vertikal verbauten PV-Anlage mit inhomogener Auslastung fehlerhafte Kontaktierung und Kriechstromeffekte. Isolationsfehler, Kontaktüberhitzung und Diffusionsschäden lassen sich mittels der Wärmebildtechnik lokalisieren, Stringfehler und Auslastungsdifferenzen dagegen unter Last. Die Empfindlichkeit und thermische Auflösung von Thermografiekameras wird durch die Detektorempfindlichkeit bzw. dem Signal-Rausch-Verhältnis (die kleinste zu messende Temperaturdifferenz, sprich NETD) begrenzt. Das NETD für Thermokameras mit moderner ungekühlter Mikrobolometertechnik liegt zwischen ca. 200 mK bis zu Spitzenwerten von 20 mK. Wärmebildkameras mit niedrigem NETD und hoher geometrischer Auflösung können selbst die oben genannten Shunteffekte bzw. Nebenschlusswiderstände sichtbar machen, die aufgrund der thermischen Diffusion (d. h. der Ausbreitung von thermischer Energie im Laufe der Zeit) sowie der schwachen Wärmestrahlung des Mangels nur schwierig einzugrenzen sind. Mit Tageslichtfotografie und Videotechnik kann man die beschriebenen Fehler nicht detektieren, geschweige denn analysieren. Die Fotografie gibt jedoch brauchbare Informationen über die Größe und Örtlichkeit von Fehlern. Deshalb ist heute eine leistungsfähige Infrarotwärmebildkamera mit beiden Alternativen ausgestattet. Gute Systeme können sogar Infrarotthermobilder und Fotografie mischen, meist noch mit der Möglichkeit, die Transparenz in Prozent bestimmen zu können (Bild 1). Methoden zur Prüfung Eine Variation in der konventionellen Thermografie, den thermischen Übergang kontrastreicher darzustellen und etwaige Anomalien temperaturseitig abzugrenzen, ist eine Wärmelampe in Verbindung mit der Wärmebildkamera. Mit so einem zusätzlichen Wärmeeintrag kann unter Umständen die thermische Abgrenzung von Cracks oder Verunreipv-praxis.de 3/2011 Quelle: ebs ATuS GmbH Management Bild 2: Mögliche Fehlermuster an einer PV-Anlage in der Sichtweise einer IR-Wärmebildkamera. Das Bild entstand unter Last bei sommerlichen Normalbedingungen und atmosphärischen Standardkonditionen nigungen etc. durch die unterschiedliche und unterbrochene Wärmeleitfähigkeit sichtbar gemacht werden. Eine weitere, jedoch komplexere Stufe in der quantitativen Wärmebildtechnik sind die Lock-inThermografie-Systeme. Ziel ist die Minimierung von thermischer Diffusion, durch die Verwendung gepulster oder sinusförmiger modulierter Laser- bzw. Mikrowellen-basierender Anregungsquellen. Alternativ arbeitet diese Aktivthermografie auch mit Xenon- oder Halogenblitzlampe. Lock-in-Thermografie (LIT) ist in der portablen Nachprüfung keine kommerzielle Lösung und unflexibel. Im gleichen Maße verhält sich dies leider auch mit dem Ansteigen der Interpretationsmöglichkeiten. Störungen auf den Grund gegangen Die Ursachen von Störungen sind vielfältig und meist nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Im Wärmebild sind sie jedoch leicht auszumachen und zu analysieren (Bild 2). Ein Problem sind Leistungsdifferenzen an Strings mit identischer Generatorenanzahl. Die unverschattete Beaufschlagung einzelner Strings sollte bei symmetrischer Auslastung wenig Auffälligkeiten zeigen, weder in der Energieausbeute noch was thermische Anomalien betrifft. Kontaktierungs- und Anschlussfehler einzelner Module sind ein häufiges Fehlerbild, welches mittels Infrarotthermografie schnell festgestellt werden kann. MehR INFoS Weiterführende Links • Wärmebilder: www.nec-avio.com/de Noch Fragen? Sigurd Schobert Telefon: (0 89) 1 26 07 - 2 44 [email protected] pv-praxis.de 3/2011 59 Management Auch Leistungsverluste über die Betriebszeit schmälern die Rendite einer Anlage. Die Degradation von Modulen in Form des schwindenden Wirkungsgrades im Laufe der Lebensdauer ist ein normales Phänomen und wird nach Art der Generatoren von den Herstellern unterschiedlich lang garantiert. Unterschiede zu unverbrauchten Neumodulen und verunreinigten Generatoren werden mit Wärmebildtechnik sichtbar. Eine weitere Fehlerquelle sind Brüche, meist am Schutzglas von Modulen. Ursachen können Unwetter oder Vandalismus sein; sie können aber auch durch Montagefehler entstehen. Verspannen sich die Generatoren der Photovoltaikanlage durch unzureichend bemessene Dehnungsräume oder Fixierungsfehler, kann es zum Bruch kommen. Auch Rahmen oder Unterkonstruktion von Generatoren sollten sich unter thermischem Einfluss dehnen können. Kommt es durch einen Bruch zum Eintritt von Feuchtigkeit, zu Kurzschluss oder sonstigem Versagen einzelner Zellen, ist dies in einer thermografischen Aufnahme zu erkennen. Überhitzte Stellen auf einem Modul werden oft als sogenannte Hotspots sichtbar. Bypässe verringern diese Effekte zwar, heben sie jedoch nicht gänzlich auf. Hotspots können derart überhitzen, dass etwaige Schädigungen als Materialverfärbung mit bloßem Auge sichtbar werden können. schlussbetrachtung All diese Fehler zeigen sich zunächst in Form von Temperaturunterschieden, die im thermografischen Bild sichtbar werden. Mit dem nötigen Fachwissen lassen sich diese wie Spuren lesen. So kann der Fachmann oft sogar die Fehlerursache benennen (Tabelle). Bernd Schindel (CEO) Sachverständigengutachter Bau- & Elektrothermografie (Stufe II), TÜV-geprüfter Photovoltaikspezialist FEhlErdIAgnosEn An PV-ModulEn Fehlercharakteristik PV-Modul Erscheinungsbild Auswirkungen Fehlerursache Maßnahmen PV-Modul(e) generell thermisch auffällig, Übertemperatur auf der gesamten Fläche Nachweisbare Leistungsverluste, Reduktion der Leerlaufspannung PV-Modul(e) nicht angeschlossen PV-Modul(e) meist in Ordnung PV-Modul(e) mit spalten- Nachweisbare Leistungsbzw. zeilenweiser Über- verluste, Reduktion der temperatur innerhalb Leerlaufspannung eines Strings, oftmals begleitet mit etwaigen Brandstellen (braune Schmorflecken) Zellenstrang kurzgeschlossen, schadhafte Bypassdiode PV-Modul(e) erneuen, Kulanz je nach Vertragslage Übertemperatur an einzelnen Zellen des PV-Moduls Nachweisbare Leistungsverluste, max. Reduktion der Leerlaufspannung Zellenstrang kurzgeschlossen, schadhafte Bypassdiode, Verdrahtungsfehler PV-Modul(e) erneuen, Kulanz je nach Vertragslage Übertemperatur an einzelner Zelle des PV-Moduls unmerklicher Leistungsverluste, min. Reduktion der Leerlaufspannung Beschädigte Zelle, Abschattungseffekt Sichtprüfung unter Einhaltung der Sicherheitshinweise Übertemperatur an einem Zellsegment eines PV-Moduls Merkliche Leistungsverluste, max. Reduktion Kurzschlussstrom und Füllfaktor Bruch einer Zelle in einem PV-Modul(e) erneuen, PV-Modul durch mechaKulanz je nach nische Beanspruchung Vertragslage Partielle Erwärmung (Spot) Etwaige Leistungsverluste Abschattung durch Verschmutzung, Beschädigung einer Zelle Sichtprüfung unter Einhaltung der Sicherheitshinweise Erwärmter Anschlussbereich Nachweisbare Leistungsverluste, Widerstandsänderung Schadhafte Steckverbindung bzw. Kontaktfehler Kontakt durch korrekte Verbindung erneut herstellen (als Füllfaktor bezeichnet man den Quotienten aus der maximalen Leistung einer Solarzelle am MaximumPower-Point und dem Produkt aus Leerlaufspannung und Kurzschlussstrom) Interpretation der Wärmebilder und Vorschläge zu Maßnahmen der Fehlerbehebung 60 pv-praxis.de 3/2011 Management Auf einen BLick kontrollierte Sonnenernte Mit Monitoring Ertragsverluste verhindern Solaranlagen speisen ihren Strom unbemerkt in das öffentliche Netz ein. Ohne Anlagenmonitoring ist die einzige Kontrolle der Stromzähler. Leistungsabfälle oder komplette Anlagenausfälle werden aber kaum oder gar nicht bemerkt. Mit einer Anlagenüberwachung lässt sich dies verhindern. um maximale erträge für eine PV-Anlage dauerhaft zu sichern, führt kein Weg an einer Anlagenüberwachung vorbei. Dem kunden stehen dabei unterschiedliche Methoden und Modelle zur Verfügung. A nfangs liest der Betreiber einer Solaranlage mit großer Begeisterung fast täglich seinen Stromzähler ab. Diese »Kontrolle« wird jedoch im Laufe der Zeit immer weniger oder ist gar nicht mehr möglich, wenn er kurz- oder längerfristig nicht zu Hause ist. Informationen über mögliche Ausfälle und detaillierte Angaben zur Produktion der Anlage finden nicht statt. Bekannt ist häufig nach Installation der PV-Anlage lediglich ein erwarteter Durchschnittswert der Produktion, aus dem sich die zu erwartende Rendite berechnet. Nur mit einem Stromzähler ohne Anlagenmonitoring lässt sich schwer der Unterschied zwischen dem tatsächlichen und dem potenziellen Ertrag feststellen. Hat die Anlage einige Jahre Laufzeit hinter sich, wird ein möglicher Fehler erst spät, manchmal sogar erst bei der EVU-Abrechnung nach Monaten aufgedeckt. In diesem Fall entstehen schnell höhere Verluste für den Kunden. Die Gründe für Ausfälle sind vielfältig: Marderbiss an Kabeln, Korrosionsschäden an Steckverbindungen, Ausfälle einzelner Module oder Probleme beim Wechselrichter sind keine ungewöhnlichen Ursachen. Moderne Anlageüberwachung durch sogenanntes Monitoring erkennt mittels detaillierter Analyse der Ertragsdaten Probleme schnell und warnt den Betreiber umgehend per SMS oder EMail. Das Monitoringsystem vergleicht Erträge zwischen Wechselrichtern oder einzelnen Strings. Mit separaten Einstrahlsensoren lassen sich ebenso Abweichungen zwischen dem potenziellen und dem tatsächlichen Ertrag ermitteln. Außerdem erhält das Monitoringsystem umfangreiche Informationen von den Wechselrichtern selbst, die von Statusbis hin zu Fehlermeldungen reichen (Bild 1). eine Anschaffung, die sich lohnt Der Einsatz eines modernen Monitoringsystems amortisiert sich schnell. Bereits bei mehrtägigen Ausfällen oder einer unentdeckten Leistungsreduzierung sind die Ertragsverluste über 20 Jahre bei weitem höher als die Kosten Bild 1: Tagesansicht einer PV-Anlage mit mehreren Wechselrichtern, Leistungsabfälle durch Wolkenverschattung 62 eines Monitoringsystems. Auch bei älteren Anlagen rechnet sich noch eine Nachrüstung. Denn durch die höhere Vergütung ist eine Überwachung schon bei einem Ausfall von kürzeren Zeiträumen refinanziert. Es lohnt sich an dieser Stelle noch einen Schritt weiterzugehen und das Anlagenüberwachungssystem zur gezielten Verbrauchssteuerung einzusetzen. Einige wenige Monitoringanbieter haben hierzu ihre Systeme, wie beispielsweise der Solar-Log aus dem Hause Solare Datensysteme GmbH, mit einem Tool zur automatischen Steuerung der Endgeräte ausgestattet. Dazu ergänzt man das System mit einem digitalen Stromzähler, der den Stromverbrauch an das Kernelement des PVMonitorings dem Datenlogger (Bild 2) übermittelt. Mit den gewonnen Daten aus Stromproduktion und -verbrauch wird das Ein- und Abschalten von diversen Verbrauchsgeräten, wie etwa Warmwasseraufbereiter und Klimageräte, punktgenau gesteuert. Die EEG-Förderleistungen berücksichtigen die Eigenstromnutzung zusätzlich. Mit der gezielten Verbrauchersteuerung werden die Förderungen maximal ausgeschöpft und der externe Strombezug auf ein Minimum reduziert. Grundsätzlich unterscheidet man bei Monitoringsystemen herstellerspezifische Geräte, die nur mit einem bestimmten Wechselrichter zusammenarbeiten, und wechselrichterunabhängige Typen. Ein wechselrichterunabhängiges System ist z.B. Solar-Log von der »Solare Datensysteme GmbH« aus Geislingen bei Balingen. Ein herstellerunabhängiger Datenlogger hat den großen Vorteil, dass ein Fachhandwerker den Umgang mit nur einem System erlernen muss. Zudem lassen mit einem Logger Anlagen mit unterschiedlichen Wechselrichtern überwachen. Die Anbindung an die Wechselrichter erfolgt über eine Datenschnittstelle, in der Regel ein RS485-Bus. Manche pv-praxis.de 3/2011 Management Gezielte Überwachung im Webportal Nur wenige Datenlogger können Anlagen komplett lokal überwachen. Die meisten gehen ausschließlich den Weg über ein Internetportal. Der Solar-Log besitzt beide Möglichkeiten. Lokal lassen sich Erträge grafisch über ein integriertes Webinterface vom lokalen PC aus darstellen und beim Solar-Log 1000 sogar über ein einen grafischen Touchscreen (Bild 2). Aber auch ein Internetportal steht zur Verfügung. Eine internetbasierte Auswertung lässt sich von jedem Ort aus problemlos aufrufen. Besonders attraktiv ist dies bei Anlagen in weiter entfernten Mietshäusern. Ein weiterer Vorteil: Der Anlageüberwacher hat die Möglichkeit, seine Daten mit anderen Anlagen im Portal zu vergleichen. Ein Installateur kann mit einem Webportal seinen Kunden eine FullService-Wartung gegen eine Jahresgebühr anbieten. Fehlermeldungen der Anlage lassen sich zentral auf seinem Portal erfassen und täglich auswerten, während der Anlagenbetreiber weiterhin seine Erträge im Web verfolgen kann. Der Kunde muss nicht Fehler erkennen und den Fachmann rufen, sondern der Fachhandwerker informiert seinen Kunden über den Ausfall. pv-praxis.de 3/2011 RS 485 Einstrahlsensor RS 485 Bus Wechselrichter benötigen auch einen CAN-Bus, RS422 oder Ethernet. Ein wechselrichterunabhängiger Datenlogger besitzt häufig mehrere dieser Schnittstellen. Kernelement eines Monitoringsystems ist der Datenlogger (Bild 2, links). Es gibt herstellerspezifische Geräte, die nur mit einem bestimmten Wechselrichter zusammenarbeiten und wechselrichterunabhängige Typen. Ein wechselrichterunabhängiges System ist beispielsweise Solar-Log™ von der »Solare Datensysteme GmbH« aus Geislingen bei Balingen. Ein solcher herstellerunabhängiger Datenlogger hat den großen Vorteil, dass ein Installateur den Umgang mit nur einem System erlernen muss. Außerdem lassen sich so mit einem Logger Anlagen mit unterschiedlichen Wechselrichtern überwachen. Die Anbindung an die Wechselrichter erfolgt über eine Datenschnittstelle, in der Regel ein RS485-Bus. Manche Wechselrichter benötigen auch einen CANBus, RS422 oder Ethernet. Ein wechselrichterunabhängiger Datenlogger besitzt häufig mehrere dieser Schnittstellen. Wechselrichter Wechselrichter Netzwerk / Internet Visualisierung Datenlogger Solar-Log™ Netzwerkanschluss Bild 2: Anbindung des Datenloggers über WLAn Das Anlagenlogbuch, in das er für einen späteren Report alle Aktivitäten bei einer Anlage dokumentiert, unterstützt ihn dabei, den Überblick zu behalten. Die installation des Datenloggers Auch Mitarbeiter ohne tiefere ITKenntnisse können den Solar-Log installieren. Mit der Funktion »Easy Installation« erfolgt zunächst die Verkabelung (RS485-Bus) vom Wechselrichter zum Datenlogger, danach die Anbindung an das Haus-IT-Netzwerk, in den meisten Fällen über einen vorhandenen Router. Alternativ kann auch eine Anbindung an das Internet über Mobilfunk erfolgen, was häufig bei Mietshäusern oder Freiflächenanlagen geschieht. Beim Anschluss an einen Router erhält der Solar-Log über DHCP automatisch eine IP-Adresse. WLAN stellt eine Alternative zur Verkabelung (Bild 2) dar. mehr infos Links www.solar-log.com.de Sind diese Basisschritte durchgeführt, läuft die weitere Konfiguration fast automatisch. Es werden alle vorhandenen Wechselrichter von selbst gesucht und registriert. Anschließend baut das Gerät eine Verbindung ins Internet auf und führt eine anonyme Vorregistrierung im Webportal durch. Eine LED zeigt beide Schritte als erfolgreich abgeschlossen an. Die weitere Konfiguration und Personalisierung erfolgt aus der Ferne. fazit Eine PV-Anlage ist eine Finanzinvestition, die reibungslos funktionieren soll. Eine manuelle Überwachung deckt häufig nur einen Teil der Fehler auf und ist sehr zeitintensiv. Ein modernes Anlagenmonitoring verursacht nur geringe Mehrkosten. Für den Fachhandwerker ist ein solches Monitoringsystem zusammen mit einem Webportal eine zusätzliche Einnahmequelle, wenn er seinen Kunden Full-Service-Wartungsverträge anbietet. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jochen Laun, Solar-Log, Geislingen-Binsdorf 63 Marketing • Panorama L E D - T E c h n I K • • • P V- V E r S I c h E r u n g • • • PA rT n E r P r o g r A M M • • • M A r K E T I n g EnErGiEEFFiziEnz Quelle: Rusol LED-Technik und Photovoltaik in Kombination Der effiziente Energieverbrauch von LED-Beleuchtungen lässt sich mit der umweltfreundlichen Energiegewinnung durch Photovoltaik perfekt ergänzen. Der Ansatz, beide Systeme zu kombinieren weckt im Markt großes Interesse. Das Motto »Energieeffizienz« nutzt Rusol für ganzheitliche Energiekonzepte – angefangen bei der Energieerzeugung, über den effizienten Verbrauch, die Energiespeicherung bis hin zur Energieüberwachung. »Umweltbewusstsein hört für gewöhnlich nicht bei der Gewinnung von Energie auf«, erläutert Daniel Pfitzenmeier, Business Development Manager bei Rusol, die Firmenphilosophie. »Beispielsweise ist es von der traditionellen Tätigkeit im PV-Bereich nur ein kleiner Schritt zu effizienten LED-Lichtlösungen.« Schnittstellen zwischen PV und LED gibt es gleich mehrere: Beide Bereiche sind umweltfreundlich und liefern höchstes Wachstumspotenzial. Während die PV eine der hochwertigsten Energieformen darstellt, punktet die LED-Technologie mit extrem effektivem Energieverbrauch bei hoher Lebensdauer. Zu den LED-Lösungen zählen u.a. LED-Glühbirnen. Hinzu kommen Produkte für das LED-Segment »Ambiente Lighting«. Sowohl bei LED als auch bei Photovoltaik handelt es sich um innovative und technisch komplexe Bereiche. Das erfordert Fachwissen von den Ansprechpartnern. »Die Aufgabenstellung ist bei jedem Projekt eine andere und muss individuell be- Die Kombination von LED-Technik und Photovoltaik eröffnet neue Angebot zu mehr Energieeffizienz trachtet und geplant werden«, so Pfitzenmeier. Deshalb stehen in seinem Unternehmen Solar- und Lichtexperten mit technischem Know-how, Produktkenntnissen und langjähriger Erfahrung bereit. Bei Photovoltaik-Projekten begleiten sie Kunden individuell bei der Umsetzung – von der Planung, über Dimensionierung und Auslegung bis hin zur Unterstützung bei Verordnungen und der Bauüberwachung. Bei LED-Lichtlösungen liefern Lichtplaner und Architekten diese Unterstützung . Individuell geschnürten Komplettpakete sparen gepaart mit technischer und kommerzieller Beratung wertvolle Zeit beim Handwerker. Dank eigener Lagerhaltung kann der Distributor seine Kunden kurzfristig bedarfsorientiert beliefern und übernimmt zugleich die komplette Vorfinanzierung des benötigten Lagers. Rusol setzt auf offizielle Distributionsverträge mit führenden Herstellern der Solarund LED-Branche. Dabei werden ausschließlich zertifizierte Produkte vertrieben. www.rusol.com Partnerprogramm fördert Handwerk Vermittlung von Solarversicherungen Das Partnerprogramm von green factory unterstützt Fachhandwerksbetriebe, die sich auf die Installation von Photovoltaikanalagen spezialisiert haben. Die Teilnahme am Partnerprogramm, welches sich nach quantitativen und qualitativen Kriterien in zwei verschiedene Stufen der Mitgliedschaft gliedert, ist kostenlos. Anstoß zur Einführung eines solchen Programms ist der regelmäßiger Austausch mit den Kunden: der Basis für eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Produkten und Service. »Unsere Firmenphilosophie legt großen Wert auf eine nachhaltige und langfristige Beziehung Für den Schutz von PV-Anlagen bietet alfasolar seinen Kunden den Abschluss einer Photovoltaikversicherung. Mit der Photovoltaikversicherung24 (Tarif: Exklusive) wurde hierfür eine Kooperation eingegangen. Der Vertragsabschluss erfolgt dabei direkt mit dem Versicherer. Gegenüber einer Erweiterung der Gebäudehaftpflicht bietet die Photovoltaikversicherung24 bei gleichen Kosten eine umfangreichere Leistung. Neben einem AllgefahrenSchutz umfasst letztere auch Schäden in Folge von Diebstahl, Überspannung, Kurzschluss, Feuer, Sturm, Hagel und Überschwemmung. 64 mit unseren Geschäftspartnern«, so Marc Gergeni, Geschäftsführer der green factory GmbH. Unterstützung in Vertriebs- und Marketingaktivitäten durch Dienstleistungen, Werkzeuge und Vorteilen tragen zur Steigerung der Produktivität der Partnerunternehmen bei. Eine Leistung ist die Listung der Partner als Ansprechpartner und Bezugsquelle für Photovoltaikanlagen für Endverbraucher auf der green factory Homepage. Hier bietet sich den Partnern die zusätzliche Möglichkeit einer Neukundenakquise. www.green-factory.eu Auch Konstruktions-, Material- und Ausführungsfehler sowie Schäden durch Sabotage, Vandalismus und Fahrlässigkeit sowie Fehlersuchkosten sind versichert. Darüber hinaus bietet die Photovoltaikversicherung 24 eine vergleichsweise hohe Ausfallentschädigung im Falle des Eintretens eines versicherten Schadens. Für den Fachhandwerker besteht darüber hinaus die Möglichkeit, eine Montageversicherung abzuschließen. Der Modulhersteller aus Hannover setzt mit dem Angebot einer PV-Versicherung neue Akzente bei seinen Kunden. www.alfasolar.de pv-praxis.de 3/2011 Marketing Auf eInen BlIck Mit dem Angebot einer passenden Finanzierung für Photovoltaikanlagen können Elektrohandwerker ihr Geschäft mit den Solaranlagen ausbauen. Durch die Partnerschaft mit erfahrenen Dienstleistern lassen zusätzliche Umsatzpotenziale in der Photovoltaik erschließen. Ein E-Book, das im Internet bestellt werden kann, hilft interessierten Elektrohandwerkern bei der Orientierung. Passgenaue finanzierung von PV-Anlagen Photovoltaikanlagen werden rentabel geplant, wenn alle Beteiligten umfassend über förderungsmöglichkeiten informiert sind. elektrofachbetriebe können ihr Wissen über finanzierung von PV-Anlagen als erweiterten kundenservice anbieten. S olarenergie stellt für Privatkunden einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und zur künftigen Energieversorgung dar. Zudem ermöglicht eine Photovoltaikanlage Unabhängigkeit von steigenden Stromkosten und ist überdies eine rentable Kapitalanlage. Eine adäquate Finanzierung legt den Grundstein für eine hohe Rendite. Deshalb ist bei Kunden ein Informationsbedarf festzustellen, den elektrotechnische Handwerksbetriebe wahrnehmen sollten. Sinnvoll ist ein erweitertes Serviceangebot zu den Themen Finanzierung und öffentliche Fördermaßnahmen. Fehlt es an Fachwissen, können Elektrofachbetriebe auch mit Finanzierungsexperten wie der Ever Energy Group zusammenarbeiten. Mit kundenorientierten Leistungen, von der Beratung bis zur Ausführung, profilieren sich Elektrohandwerksbetriebe als kompetenter Anbieter. förder- und kreditmittel erhöhen rendite Wer einen zinsgünstigen Kredit beansprucht, kann in eine leistungsstärkere PV-Anlage mit höherer Rendite investieren. Daher empfehlen Finanzierungsexperten im neu erschienenen E-Book »Solarunternehmer« die Nutzung von Kredit- und Fördermitteln. Die Europäische Union, der Bund, die Bundesländer, die Kommunen, die Banken und die Energieversorger bieten etwa 900 Programme, die u. a. Solarinvestitionen fördern. Die Beratungspraxis lehrt, dass darüber nur wenige Privatkunden umfassend informiert sind. Häufig planen sie ausschließlich mit Eigenkapital. In der Folge lassen sie unrentable PV-Anlagen mit regelmäßigen Einnahmeverlusten installieren. Denn die Stromerträge entscheiden über die Höhe der Rendite. Auf solche folgenschweren Entscheipv-praxis.de 3/2011 senken. Wer auf die Kleingewerberegelung verzichtet, kann diese Geldmittel direkt in die Rückzahlung des Kredites investieren. Damit verkürzt der Anlagenbesitzer die Laufzeit, senkt Zinsen und kann gegebenenfalls notwendige Bauvorhaben umsetzen. Bauvorhaben als sinnvolle Projekterweiterung Quelle: IBC Solar dungen können Elektrofachbetriebe im Beratungsgespräch Einfluss nehmen, indem sie andere Finanzierungswege erläutern. Denkbar ist beispielsweise ein zinsgünstiger Solarkredit, für den die Bank die Einspeisevergütung als Sicherheit verlangt. Bei der Kreditzusage wird dabei vorausgesetzt, dass die Photovoltaik-Anlage ausreichend Strom produziert, um die monatlichen Kreditraten zu tilgen. Im Allgemeinen erreichen finanzierte Anlagen eine Rendite, die höher ausfällt als die jeweiligen Kreditzinsen. Nach Expertenmeinung gibt es kaum eine andere Geldanlage, die eine vergleichbar sichere Rendite bietet. Eine aktuelle Studie des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU) bestätigt, dass Handwerksbetriebe künftig vom steigenden Bedarf an Gebäudesanierung und Flächennutzung zur Energieerzeugung profitieren. Diese Bauvorhaben können zeitgleich mit der Installation einer Photovoltaikanlage umgesetzt werden. Dafür stehen günstige Energiedarlehen zur Verfügung. Anspruch besteht, wenn es sich um eine notwendige Baumaßnahme handelt. fazit Elektrofachbetriebe können sich mit einem Komplettangebot – von Beratung bis Kundenservice – als kompetenter PV-Anbieter etablieren, rentable Photovoltaikanlagen planen und letztlich die Kundenzufriedenheit erhöhen. Dominik Modrach, Ever Energy Group Berlin Investitionskosten für eine PV-Anlage verringern Im Rahmen einer Finanzierungsberatung können Elektrofachbetriebe ihren Kunden weiteres Sparpotential aufzeigen. Privatpersonen, die in eine Photovoltaikanlage investieren, werden durch den Stromverkauf zum Gewerbetreibenden. Deshalb können sie die Kosten für eine Photovoltaikanlage mittels Mehrwertsteuerrückerstattung Mehr Infos Das E-Book »Solarunternehmer« informiert umfassend über Finanzen, Steuern und Konzepte von PV-Anlagen. Das Buch ist unter www.solarunternehmer.de erhältlich. 65 Marketing Auf einen Blick Versicherung von Photovoltaik-Anlagen Die investition in eine photovoltaische Anlage ist eine Geldanlage für die Zukunft, denn durch die einspeisung von Strom amortisiert sich die Anlage über eine jahrelange laufzeit. ein investment, das Besitzer abgesichert sehen wollen. Versicherungen können dabei helfen, Verluste zu minimieren. Doch welche Versicherungen gibt es, welche sind sinnvoll und was können Betreiber und Handwerker von Solarstrom-Anlagen noch tun, um Risiken auszuschließen? D ie Versicherungsbranche hat die Solarstromanlagen als Markt entdeckt. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft wurden 2008 rund 4 200 PV-Anlagen mit einer Schadenssumme von rund 14 Mio.€ reguliert. Hinzu kommt die Nachfrage an neu installierten Anlagen. So sind allein 2010 nach Schätzungen des Bundesverbands Solarwirtschaft circa 230 000 neue Solarstromanlagen ans Netz gegangen. unterschiedliche Versicherungsgründe und Policen Hochwertige komponenten erleichtern das Versichern Wenn die Komponenten einer PVAnlage fachgerecht installiert sind und entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen sind, reduzieren sich die Risiken beim Betrieb. Dazu gehört auch die Verwendung von qualitativ hochwertigen Produkten mit garantierter Lebensdauer. »Die Langlebigkeit der Komponenten sollte für alle Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen eine Photovoltaikanlage zu erwerben, eine wichtige Rolle spielen. Denn erst die lange Laufzeit garantiert den Rückfluss der Investitionskosten und potentielle Gewinne danach«, mahnt Uwe Fliedner, verantwortlich für die Modulentwicklung bei Schott Solar. Die Qualität der verwendeten Komponenten stellt bei den Versicherungen Quelle: Grundsätzlich muss unterschieden werden, ob man eine Solarstromanlage als Betreiber versichern möchte oder ob man für die Installation der Solarmodule und weiterer Komponenten einer PV-Anlage Vorsorge treffen will. Für beide Arten der Versicherung gibt es Policen mit verschiedenen Deckungsrahmen. Darüber hinaus ist relevant, ob Schäden an der Anlage selbst, oder Schäden, die durch die Anlage verursacht werden, abgesichert sind. Die übergeordneten Arten der Policen gliedern sich nochmals in verschiedene Untergruppen. Die wichtigsten Arten der Versicherung von Solarstromanlagen sind dabei die Betriebsunterbrechungsversicherung, die Montageversicherung und die Betreiberhaftpflichtversicherung. Der Begriff der Photovoltaikversicherung umfasst oftmals mehrere dieser Versicherungsarten in einer Police. Die einzelnen Leistungen und Prämien variieren von Anbieter zu Anbieter, weshalb man die Policen genau prüfen sollte. Am besten lässt man sich vorab von einem Versicherungsfachmann beraten. Für Photovoltaik-Anlagen gibt es ein breites Spektrum an Versicherungen. Lieferung und Installation sind ebenso abzusichern wie der Betrieb und die Wartung von Solarstromanlagen. Planer, Installateure und Betreiber finden das für ihre spezifischen Bedarf passende Angebot, wenn sie professionelle und seriöse Angebote nutzen. Fazit: Keine PV-Anlage kommt ohne Versicherung aus. 66 pv-praxis.de 3/2011 ein wichtiges Kriterium dar. Zwar gibt es meist keine Vorgaben, welche Komponenten-Hersteller sinnvoller sind und welche nicht. Aber bei Komponenten, bei denen die Hersteller von sich aus lange Garantien geben, geht das Versichern der Anlage meist zügiger und einfacher vonstatten. Policen für laufende Anlagen Die wohl wichtigste Versicherung für Besitzer einer Photovoltaikanlage ist die Haftpflichtversicherung. Für gewöhnlich ist jeder Betreiber einer netzgekoppelten Photovoltaikanlage ein Gewerbetreibender, weshalb die private Haftpflicht oder die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht nicht greifen, da gewerbliche Tätigkeiten vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind. Aus diesem Grund sollte jeder, der auf einem eigenem oder fremden Grundstück eine netzgekoppelte Photovoltaikanlage betreibt und damit entgeltlich Strom erzeugt, eine solche Versicherung besitzen. Die BetreiberHaftpflichtversicherung schützt den Betreiber vor den Haftungsansprüchen Dritter bei durch die Anlage verursachten Schäden. Manche Anbieter bieten Deckungserweiterungen der PrivatHaftpflicht an. Man sollte aber genau prüfen, ob das gewerbliche Einspeisen von Strom nicht aus der Police herausgenommen ist. Unvorhersehbare Elementarschäden sind der Hauptgrund für die Allgefahrenversicherung. Schäden können durch natürliche Einflüsse wie Sturm oder Hagel entstehen, aber auch durch Diebstahl oder fehlerhafte Installation. In der Regel basieren die Photovoltaikversicherungen auf der Allgefahrendeckung. In dieser Deckungsart sind alle Schadensfälle integriert, solange sie nicht explizit ausgeschlossen werden. In der Regel sind dies Ausschlüsse wie Schäden durch Vorsatz, Krieg, betriebsbedingte Alterung oder Verstrahlung. Sollte die Anlage tatsächlich einmal ausfallen, springt die Ausfallversicherung ein. Diese kommt zum Tragen, wenn ein versicherter Sachschaden zu einer kompletten oder teilweisen Betriebsunterbrechung führt. Sinn und Zweck dieser Ertragsausfallversicherung ist die Deckung der ausfallenden Einkünfte durch eine nicht funktionsfähige Anlage. Bei den meisten Versicherungen gibt es eine begrenzte Haftungszeit, in der eine Betriebsunterpv-praxis.de 3/2011 brechungsversicherung Leistungen auszahlt, normalerweise zwischen drei und 18 Monaten. Beim Ertragsausfall bekommen Betreiber für jeden ausgefallenen Tag der Anlage einen bestimmten Betrag je installiertes Kilowatt. Die Beträge unterscheiden sich dabei oft nach Sommer und Winter. Tipp: Mit der Vereinbarung einer Selbstbeteiligung und einer verzögerten Deckung, bei der die Versicherung etwa erst drei Tage nach der Schadensmeldung den Ausfall zu decken beginnt, kann die Versicherungsprämie zudem zusätzlich reduziert werden. Policen für die Inbetriebnahme Bereits während der Installation einer Photovoltaikanlage können Vorfälle auftreten, zum Beispiel durch Diebstahl, Vandalismus oder falsche Montage, die eine plangemäße Fertigstellung der Anlage verhindern. Um kostspielige Auswirkungen zu vermeiden, ist eine Montageversicherung speziell für die Installation von Photovoltaikanlagen angeraten. Unterschieden wird zwischen der Einzelversicherung und der umsatzbezogenen Deckung. Die Einzelbeantragung kommt dann zum Einsatz, wenn ein einzelnes Projekt gedeckt werden soll. Risikoabsicherung macht Sinn Die Versicherung von PV-Anlagen ist in den meisten Fällen nicht nur sinnvoll sondern notwendig. Denn neben offensichtlichen Faktoren wie der Haltbarkeit und Ertragssicherheit gibt es auch Betriebsrisiken. Für den Fall des Falles gibt es dann noch die unterschiedlichen Arten der Photovoltaikversicherung: Die Betreiberhaftpflicht schützt vor unkalkulierbaren Schadenersatzansprüchen durch Dritte. Diese Kosten können meist wesentlich höher sein als der Wert der Anlage selbst. Sachschäden an der Anlage verhindern den Ertragsrückfluss aus der Investition. Eine Allgefahrendeckung und die oftmals korrespondierende Ertragsausfallversicherung sichern diese Gefahr ab. Zuletzt sollte die Montageversicherung von Beginn eines Projekts an verfügbar sein. Besser eine Versicherung haben, die man nicht braucht, als eine zu brauchen, die man nicht hat. Alexandra Mainka, Fink & Fuchs Public Relations AG, Wiesbaden Grundlagen auf einen Blick vom photoelektrischen effekt zur solarzelle Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Umwandlung von Licht in Strom. Dabei geht es u.a. um Begriffe wie Valenzelektronen, Dotierung, n- und p-dotiertes-Silizium, p-n-Übergang, Fingerkontakt und Busbars. in dieser schnelllebigen Zeit mit vielen fortschrittlichen entwicklungen und neuen technologien geraten die ursprünge der Photovoltaik schnell in vergessenheit. dieser fachbeitrag beschäftigt sich mit der entwicklung und förderung von solarstromanlagen und widmet sich den entdeckern und den physikalischen Grundlagen der Photovoltaik. S olarzellen bestehen zum größten Teil aus Silizium. Das in riesigen Mengen in der Erdkruste vorhandene Silizium kommt in der Natur als Siliziumdioxid in Form von Quarz, Quarzsand oder in Mineralien vor. Das Halbleitermaterial Silizium hat nur eine geringe Anzahl an Elektronen, die für den Stromtransport zur Verfügung stehen. Die Ursache dafür liegt im kristallinen Aufbau der Silizium-Atome. Silizium hat 14 Elektronen, die auf drei Bahnen (Elektroschalen) angeordnet sind. Auf der äußeren Schale (Valenzband) befinden sich vier so genannte Valenzelektronen (Bild 1). Atome mit acht Elektronen auf der äußeren Schale gelten als elektrisch stabil. Dieser Zustand ergibt sich beim Silizium durch Atomkern acht Elektronen vier Valenzelektronen Bild 1: aufbau des silizium-atoms die so genannte Elektronenpaarbindung, wobei die einzelnen Atome im Kristall mit den Valenzelektronen der benachbarten Atome fest verbunden sind. Durch die Zufuhr von Wärme oder Licht entstehen mechanische Schwingungen im Gitterverbund der Silizium- Atome, und es entsteht der äußere photoelektrische Effekt (auch Photoeffekt, Hallwachs-Effekt, lichtelektrischer Effekt oder Photoemission genannt). Hierbei lösen sich durch die elektromagnetische Strahlung (Photonen) mit hinreichend kurzer Wellenlänge (etwa Licht oder Ultraviolettstrahlung) Elektronen aus dem Siliziumkristall, die sich dann frei bewegen können (Bild 2). Die gelösten Elektronen hinterlassen dabei eine Lücke, eine positive Ladung, die als »Loch« bezeichnet wird. Da Silizium gleich viele positive und negative Ladungsträger in geringer Menge und somit eine geringe Leitfähigkeit hat, wird das Silizium zur Leistungssteigerung mit Fremdatomen verunreinigt (Dotierung). Für diese Dotierung sind Geschichtliche entwicklunG der Photovoltaik Als Vater der Photovoltaik gilt der Franzose Alexandre Edmond Becquerel (1820 ... 1891). Er und sein Vater entdeckten 1839 zufällig den photoelektrischen Effekt, und zwar bei Experimenten mit zwei in Säure getauchten Metallplatten zur Untersuchung ihrer Stromleitfähigkeit. Der gemessene Strom der aufgebauten elektrolytischen Zelle mit Platin-Anode und -Kathode war bei Lichteinfall geringfügig größer als im Dunkeln. Damit entdeckte er die Grundlage der Photovoltaik: Die auf eine Metalloberfläche auftreffenden Photonen (Lichteinfall) können in elektrische Energie umgewandelt werden. Zur praktischen Anwendung kam es jedoch erst Generationen später. Nach vielen weiteren Versuchsreihen und Theorien lieferte Albert Einstein 1907 eine theoretische Erklärung des lichtelektrischen Effekts. Sie beruhte auf seiner Lichtquantenhypothese von 1905, wofür er 1921 den Nobelpreis für Physik erhielt. Robert Andrews Millikan (1868 ... 1953) konnte 1912 ... 1916 die Überlegungen Einsteins zum Photoeffekt experimentell 68 bestätigen und wurde u.a. dafür 1923 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Ein weiterer wichtiger Schritt für die Grundlagen der Halbleitertechnik und der Photovoltaik war das 1916 von Jan Czochralski (1885 ... 1953) entdeckte und nach ihm benannte Kristallziehverfahren. Es wurde erst in den 40er Jahren weiterentwickelt und kam in den 50er Jahren mit dem steigenden Bedarf nach Halbleiterbauteilen in größerem Maßstab zur praktischen Anwendung. Nach vielen weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen und einer immer weiter voranschreitenden Nutzung von Silizium in der Halbleitertechnik gelang es 1953 in den Bell Laboratories in New Jersey, die ersten Silizium-Zellen mit einem Wirkungsgrad von 4 ... 6 % herzustellen. Damit war der Grundstein für die industrielle Fertigung gelegt. Die ersten Solarzellen wurden 1955 in Telefonverstärkern zur Stromversorgung genutzt. 1958 fanden in der Raumfahrt die ersten Solarzellen ihren Anwendungsbereich. Die Energieversorgung von Satelliten und Raumsonden durch Solarzellen anstatt mit Batterien, erwies sich als sehr zuverlässig und erfolgversprechend. Die Raumfahrtindustrie leistete erhebliche Forschungsarbeit mit dem Ziel, die hohen Produktionskosten zu senken und die Wirkungsgrade der Zellen zu steigern. Durch Solarzellen war es möglich, in der Raumfahrt länger anhaltende Missionen zu planen. Die Nutzung der Solarstromerzeugung auf der Erde hingegen lief schleppend an. Die hohen Kosten der Solarzellen ließen keine wirtschaftliche Stromproduktion zu. Auch während der Ölkrise 1973 konnte sich die Photovoltaik nicht durchsetzen, man entschied sich für die Atomenergie. Die einzige Ausnahme bildeten zu dieser Zeit Inselanlagen in Gebieten, wo es keine Energieverbundnetze gab. Die Australische Regierung entschied sich beispielsweise 1973 dafür, das Telekommunikationsnetz im Outback mit batteriegestützten Solarstromanlagen zu betreiben. In den 80er Jahren erschloss man weitere Anwendungsbereiche, z. B. die Versorgung von unbemannten Ölbohrinseln oder Seezeichen. pv-praxis.de 3/2011 Grundlagen kurzwelliges Licht Reines Silizium-Kristall n-dotiertes Si-Kristall p-dotiertes Si-Kristall SI SI SI SI SI SI SI SI Bild 2: Schema des äußeren photoelektrischen effekts: Bei Bestrahlung mit kurzwelligem Licht werden elektronen herausgelöst Stoffe notwendig, die wie Bor oder Gallium über drei Valenzelektronen verfügen oder wie Phosphor oder Arsen über fünf. Ersetzt man im Silizium-Kristallgitter ein Silizium-Atom durch ein Phosphoroder Arsen-Atom, erhöht sich die Anzahl der freien Elektronen. Das gewonnene Material heißt n-dotiertesSilizium. Wird hingegen ein Bor- oder Gallium-Atom verwendet, entsteht pdotiertes-Silizium (Bild 3). Entscheidend für Funktion und Verhalten einer Siliziumzelle ist der beim Zusammenfügen beider Schichten entstehende p-n-Übergang. Zwischen den beiden Siliziumscheiben entsteht ein inneres elektrisches Feld (Raumladungszone), wodurch die durch das Sonnenlicht paarweise freigesetzten negativen und positiven Ladungsträger getrennt werden (Bild 4). Mehr InfoS Grundlagen-Seminare • 26.9.11: Basiswissen Photovoltaik (Teil 1), Berlin, HdT, Tel.: (02 01) 18 03-2 49, www.hdt-essen.de • 27.9.11: Basiswissen Photovoltaik (Teil 2), Berlin, HdT, Tel.: (02 01) 18 03-2 49, www.hdt-essen.de • 6.10.11: Photovoltaik-Basisseminar, Münster, EWS, Tel.: (0 46 08) 60 754 70, www.ews-handewitt.de • 19.10.11: PV-Grundlagen, GarmischPartenkirchen, jms, Tel.: (0 88 21) 73 06 30-25, www.jms-solar.de • 26.10.11: Grundlagen-Intensivseminar »Photovoltaik« (herstellerunabhängig), Dachau, Witte, Tel.: (08131) 27 17 18, www.solarstrom-witte.de Weitere Seminare in dieser Ausgabe auf S. 71 ff. und unter: www.pvpraxis.de → Service → Termine pv-praxis.de 3/2011 P SI SI SI B freies Elektron SI SI Defektelektron (Loch) Leitet wegen instabiler Verbingung Jedes Donator-Atom (z. B. Phosphor-Atom) schenkt dem Werkstoff ein freies Elektron Jedes Akzeptor-Atom (z. B. Bor) bringt dem Werkstoff ein Loch Bild 3: Dotierung von Silizium für die Verwendung als halbleiterwerkstoff Die Energie des Sonnenlichts bewirkt permanent eine Freisetzung von Elektronen-Loch-Paaren, die in der Raumladungszone getrennt werden. Die hierbei entstehende Spannung (bei Silizium 0,5 ... 0,7 V) hängt vom verwendeten Halbleitermaterial, von der Einstrahlungsintensität der Sonne und von der Zelltemperatur ab. Bei einer Einstrahlung von über 100 W/m2 ist diese relativ konstant. Bei Solarzellen besteht zudem eine Abhängigkeit zwischen Zelltemperatur und erzeugter Spannung: eine erwärmte Zelle liefert Licht 4 U 1 0,5 V 6 2 3 elektrische Energie 5 1 n-leitendes Silizium 4 Kontaktfinger 2 p-n-Übergang 5 Rückseiten-Kontakt 3 p-leitendes Silizium 6 Oberflächenvergütung Bild 4: funktionsprinzip der Solarzelle Bild 5: Silizium-Solarzelle Bild 6: Silizium-Solarzelle mit fingerkontakten und Busbars 69 Grundlagen eine geringere Spannung als eine kühlere Zelle. Die Sonnenstrahlung wird in Solarzellen in einen elektrischen Gleichstrom umgewandelt. Diese Umwandlung erfolgt meist in etwa 200 ... 300 µm (0,2 ... 0,3 mm) dicken Scheiben aus hochreinem Silizium (Bild 5). Mit steigender Sonneneinstrahlung erhöht sich der von der Solarzelle erzeugte Strom und somit auch die erzeugte Leistung. Damit sich der entstehende Strom abgreifen lässt, wird die Siliziumscheibe mit einem flächigen Kontaktwerkstoff auf der Rückseite überzogen. Damit das Sonnenlicht auf die Siliziumscheibe auftreffen kann, wird die Vorderseite nur mit Kontaktwerkstoffbahnen (Fingerkontakte) verse- hen. Damit eine Verschaltung einzelner Solarzellen möglich wird, werden Verbindungsbahnen (Busbars) aufgebracht (Bild 6). (Fortsetzung folgt) Sven Bonhagen, Dozent am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik in Oldenburg (bfe) 70 120 000 100 000 Wasserkraft Windenergie Biomasse* Photovoltaik EEG: Jan. 2009 Novelle BauBG: Nov. 1997 60 000 40 000 EEG: Aug. 2004 EEG: April 2000 80 000 [GWh] StromEinspG: Jan. 1991 – März 2000 * 2009 Feste und flüssige Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas, biogener Anteil des Abfalls; 1GWh = 1Mio. kWh; aufgrund geringer Strommengen ist die Tiefengeothermie nicht dargestellt; StromEinspG: Stromeinspeisungsgesetz; BauGB: Baugesetzbuch; EEG: Erneuerbare-Energien-Gesetz; Quelle: BMU-KI III 1 nach Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat); Bild: BMU / Christiph Edelhoff; Stand: März 2011; Angaben vorläufig 2010 2007 2008 2006 2004 2005 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1996 1997 1995 1994 1993 1991 0 1992 20 000 1990 Im September 1990, nach dem Mauerfall in Deutschland, riefen der Bund und die Länder auf Drängen von Umweltschutzorganisationen das 1000-Dächer-Photovoltaik-Programm ins Leben. Ziel war es, sowohl den derzeitigen Stand der Technik als auch weiteren Forschungsbedarf zu ermitteln. Eine Solarstromanlage kostete zu diesem Zeitpunkt ca. 12400€/kWp, wovon das Förderprogramm bis zu 70% deckte. Dieses Aufbauprogramm endete 1995 nach der Inbetriebnahme von 2000 netzgekoppelten Photovoltaikanlagen, ohne ein Nachfolgeprogramm aufzulegen. Das führte bei innovativen Handwerksbetrieben, Entwicklern und Herstellern zu finanziellen Engpässen. 1991 wurde das Stromeinspeisegesetz eingeführt, welches fast zehn Jahre Bestand hatte und u. a. eine Einspeisevergütung für Solarstrom von durchschnittlich 8,5 ct/kWh vorsah. Gemessen an den damaligen durchschnittlichen Stromgestehungskosten aus Photovoltaikanlagen, die etwa bei 90 ct/kWh lagen, stellte eine Einspeisevergütung in dieser geringen Höhe keinerlei finanziellen Anreiz dar, Photovoltaikanlagen zu betreiben. Anschließende politische Diskussionen zwischen Bundesregierung, Solarfördervereinen, Umweltschutzorganisationen, Handwerksverbänden und der Photovoltaikindustrie bewirkten, dass zum 1.1.1999 ein weiteres Förderprogramm gestartet wurde. Nach einer notwendigen Anpassung des Förderprogramms und des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) lief im Frühjahr 2000 das 100000Dächer-Programm an. Dieses zum 24.5.2000 beschlossene Programm beinhaltete einen Mix aus investiver Förderung und eigenanteilsdeckender Vergütung. Diese Anschubfinanzierung durch zinsverbilligte Kredite der KfW gekoppelt mit einer gesetzlichen Regelung für die Einspeisung und Vergütung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen brachte den endgültigen Durchbruch der Solarstromerzeugung für Deutschland. Dieses auf 300MWp begrenzte Förderprogramm endete nach Erreichen der Fördergrenze im Jahr 2003. Im April 2000 verabschiedete der Bundestag das gesetz für den vorrang Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Entwicklung unD FörDErung von SolarStromanlagEn Beitrag der erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung in Deutschland (1990 bis 2010) Erneuerbarer Energien, kurz Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zur Förderung regenerativer Energien. Es dient vorrangig dem Klimaschutz und gehört zu einer ganzen Reihe gesetzlicher Maßnahmen, mit denen sowohl die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern als auch von Energieimporten aus dem Raum außerhalb der EU verringert werden soll. Das Gesetz hat das Ziel, den Auf- und Ausbau von regenerativen Stromerzeugungsquellen sowie deren Weiterentwicklung zu fördern. Diese Förderung gilt für alle regenerativen Quellen (z. B. Windenergie, Biomasse und Sonnenenergie) und beinhaltet eine Abnahmeverpflichtung des erzeugten Stromes seitens des Verteilnetzbetreibers (VNB) und eine Subventionszahlung pro erzeugter kWh. Der Ausbau regenerativer Energien finanziert sich über eine EEG-Umlage, die mit dem Strompreis erhoben wird. Die stetig neu berechnete Höhe der Umlage stellen die Übertragungsnetz- und Verteilnetzbetreiber dem Letztverbraucher in Rechnung. Die Höhe der EEG-Umlage wird im Oktober für das Folgejahr beschlossen und eine Über- oder Unterdeckung in der Berechnung des nachfolgenden Jahres berücksichtigt. Die Vergü- tungssätze unterliegen zwar einer festgelegten Degression (Verringerung der Vergütungssätze), aber dadurch, dass die installierten Leistungen permanent steigen, wird eine immer höhere Umlage erforderlich. Dieses vorbildhafte Förderinstrument muss auf der einen Seite zwar finanziert werden, aber sichert uns im Gegenzug eine von fossilen Brennstoffen unabhängige Energieerzeugung der Zukunft. Die EEG-Umlage macht dennoch nur einen geringen Anteil am Haushalts- und Industriestrompreis aus. Die sich ändernde Marktsituation, Preisentwicklungen am Markt, Zunahme der Einspeiseleistung und politische Diskussionen erfordern immer wieder eine Novellierung des Gesetzes. Die letzte Novellierung von 2009 brachte insbesondere Veränderungen hinsichtlich der Höhe der Vergütungsund Degressionssätze, Festlegung von Gleitfaktoren zur Berücksichtigung des Marktwachstums, Einführung einer Meldepflicht für Eigenerzeugungsanlagen, Forderung von Einspeisemanagementsystemen in Abhängigkeit der Anlagengröße und Schaffung der Möglichkeit, den selbstproduzierten Strom selbst zu nutzen. pv-praxis.de 3/2011 Termine Fortbildung und Seminare Termin Thema/Bezeichnung des Seminars Ort Veranstalter InSTallaTIOn, ManageMenT, grundlagen und MarkeTIng 22.9. – 23.9.11 Photovoltaik-Anlagen, Sachkundenachweis Köln Tra – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 22.9.11 Strahlungsdaten für Solaranlagen Berlin HdT – Tel.: (02 01) 18 03 - 2 49 www.hdt-essen.de 23.9.11 Elektro- und Brandsicherheit bei Photovoltaikanlagen Berlin HdT – Tel.: (02 01) 18 03 - 2 49 www.hdt-essen.de 23.9.11 Photovoltaik für Nichttechniker Berlin HdT – Tel.: (02 01) 18 03 - 2 49 www.hdt-essen.de 23.9.11 SISO Montagesystem GarmischPartenkirchen jms – Tel.: (0 88 21) 73 06 30 - 25 www.jms-solar.de 27.9. – 28.9.11 Photovoltaik-Anlagen, Sachkundenachweis Hamburg Tra – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 29.9.11 Photovoltaik Seminar Paderborn CS – Tel.: (0 52 51) 5 00 50- 2 90 www.centrosolar.de 29.9. – 30.9.11 Photovoltaik-Anlagen, Sachkundenachweis Nürnberg Tra – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 4.10.11 Centrocheck – Planung, Dokumentation, Kalkulation Paderborn CS – Tel.: (0 52 51) 5 00 50- 2 90 www.centrosolar.de 4.10. – 6.10.11 Frequenzumrichter (Technik) Dresden eBZ – Tel.: (089) 24695634 www.ebz.com 4.10. – 5.10.11 Verkaufstraining (Teil 1) GarmischPartenkirchen jms – Tel.: (0 88 21) 73 06 30 - 25 www.jms-solar.de 4.10. – 8.10.11 Photovoltaische Anlagen Eggenfelden TÜV Süd – Tel.: (0 89) 57 91 - 11 80 www.tuev-sued.de 5.10.11 Safety first+ Montageseminar Münster eWS – Tel.: (0 46 08) 60 75 - 4 70 www.ews-handewitt.de 6.10. – 7.10.11 Photovoltaik-Anlagen – Sachkundenachweis München Tra – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 7.10.11 Strangwechselrichter-Seminar (Auswahl und Konfiguration) Münster eWS – Tel.: (0 46 08) 60 75 - 4 70 www.ews-handewitt.de 10.10. – 14.10.11 Photovoltaik-Systeme (WÜA-HPI) Dresden eBZ – Tel.: (089) 24695634 www.ebz.com 11.10.11 Powerstocc Wechselrichter-Seminar Paderborn CS – Tel.: (0 52 51) 5 00 50- 2 90 www.centrosolar.de 11.10.11 Sicherheit an Arbeitsplätzen mit Absturzgefahren Essen HdT – Tel.: (02 01) 18 03 - 2 49 www.hdt-essen.de 12.10. – 15.10.11 Sachverständigenwesen und Gutachten zu Solaranlagen Köln TÜV Süd – Tel.: (0 89) 57 91 - 11 80 www.tuev-sued.de 12.10.11 Solartechnik für Wohn- und Gewerbeimmobilien Nürnberg Tra – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 13.10. – 15.10.11 Erkennen und Bewerten von Fehlern bei Photovoltaik-Anlagen Köln Tra – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 13.10. – 14.10.11 Photovoltaik-Anlagen – Sachkundenachweis BerlinSpandau Tra – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 13.10. – 14.10.11 Photovoltaik-Anlagen – Sachkundenachweis Erfurt Tra – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 14.10.11 Planung, Bau und Informationen zum Bau einer Photovoltaikanlage Nürnberg Z.e.I.T. – Tel.: (09 11) 27 05 27 www.elektroinnung-nuernberg.de 19.10. – 21.10.11 Erkennen und Bewerten von Fehlern bei Photovoltaik-Anlagen Nürnberg Tra – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 20.10.11 Blitz- und Brandschutz für PV-Anlagen Paderborn CS – Tel.: (0 52 51) 5 00 50- 2 90 www.centrosolar.de 20.10. – 21.10.11 Blitzschutz für Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen nach VDE 0185-305-3 Beiblatt 5 Frankfurt am Main Vde – Tel.: (0 30) 38 68 68 - 61 www.vde.com/seminare Weitere Seminartermine finden Sie unter www.pv-praxis.de pv-praxis.de 3/2011 71 Termine Termin Thema/Bezeichnung des Seminars Ort Veranstalter 20.10. – 21.10.11 Partnertraining GarmischPartenkirchen jms – Tel.: (0 88 21) 73 06 30 - 25 www.jms-solar.de 21.10.11 Solartechnik für Wohn- und Gewerbeimmobilien München TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 26.10. – 28.10.11 Erkennen und Bewerten von Fehlern bei Photovoltaik-Anlagen München TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 26.10. – 29.10.11 Photovoltaische Anlagen Freiburg TÜV Süd – Tel.: (0 89) 57 91 - 11 80 www.tuev-sued.de 27.10. – 28.10.11 Photovoltaik Sachkunde GarmischPartenkirchen jms – Tel.: (0 88 21) 73 06 30 - 25 www.jms-solar.de 27.10. – 28.10.11 Photovoltaik-Anlagen – Sachkundenachweis Stuttgart TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 27.10.11 SMA-Intensivseminar mit Werksbesichtigung Niesetal EWS – Tel.: (0 46 08) 60 75 - 4 70 www.ews-handewitt.de 27.10.11 Vertiefungsseminar Solarzellen-Schaltungstechnik Dachau Witte – Tel.: (0 81 31) 27 17 18 www.solarstrom-witte.de 28.10.11 SMA-Anlagenkommunikation und Anlagenüberwachung Niesetal EWS – Tel.: (0 46 08) 60 75 - 4 70 www.ews-handewitt.de 2.11. – 4.11.11 Erkennen und Bewerten von Fehlern bei Photovoltaik-Anlagen BerlinSpandau TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 4.11.11 PV – Tech. / E-Tech. Handwerk Wartung-Service Nürnberg Z.E.I.T. – Tel.: (09 11) 27 05 27 www.elektroinnung-nuernberg.de 4.11.11 Solartechnik für Wohn- und Gewerbeimmobilien BerlinSpandau TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 8.11.11 Fronius IG Plus Serviceseminar Neuhof/ Fulda EWS – Tel.: (0 46 08) 60 75 - 4 70 www.ews-handewitt.de 8.11. – 11.11.11 Photovoltaische Anlagen Wels TÜV Süd – Tel.: (0 89) 57 91 - 11 80 www.tuev-sued.de 8.11. – 11.11.11 TÜV Rheinland, Sachverständigenwesen, Erstellen von Gutachten Paderborn CS – Tel.: (0 52 51) 5 00 50- 2 90 www.centrosolar.de 9.11. – 11.11.11 Erkennen und Bewerten von Fehlern bei Photovoltaik-Anlagen Erfurt TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 9.11.11 Fronius IG TL Serviceseminar Neuhof / Fulda EWS – Tel.: (0 46 08) 60 75 - 4 70 www.ews-handewitt.de 9.11. – 11.11.11 Sachverständigenwesen und Gutachten zu Solaranlagen Nürnberg TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 10.11. – 12.11.11 Erkennen und Bewerten von Fehlern bei Photovoltaik-Anlagen Hamburg TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 10.11.11 Fronius Datcom / Datalogger Seminar Neuhof / Fulda EWS – Tel.: (0 46 08) 60 75 - 4 70 www.ews-handewitt.de 10.11. – 11.11.11 Norm- und fachgerechte Planung, Bau und Installation von netzgekoppelten PV-Anlagen Berlin HdT – Tel.: (02 01) 18 03 - 2 49 www.hdt-essen.de 10.11. – 12.11.11 Sachverständigenwesen und Gutachten zu Solaranlagen Köln TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 11.11.11 Fronius CL Serviceseminar Neuhof / Fulda EWS – Tel.: (0 46 08) 60 75 - 4 70 www.ews-handewitt.de 15.11. – 26.11.11 Fachkraft für Solartechnik – TÜV Wels TÜV Süd – Tel.: (0 89) 57 91 - 11 80 www.tuev-sued.de 15.11.11 Photovoltaik-Intensivseminar Berlin EWS – Tel.: (0 46 08) 60 75 - 4 70 www.ews-handewitt.de 16.11. – 18.11.11 Erkennen und Bewerten von Fehlern bei Photovoltaik-Anlagen Stuttgart TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 16.11. – 18.11.11 Sachverständigenwesen und Gutachten zu Solaranlagen München TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie 16.11.11 Zentralwechselrichter-Seminar (Auswahl und Konfiguration) Berlin EWS – Tel.: (0 46 08) 60 75 - 4 70 www.ews-handewitt.de 17.11. – 18.11.11 Photovoltaik Seminar Paderborn CS – Tel.: (0 52 51) 5 00 50- 2 90 www.centrosolar.de 17.11. – 18.11.11 Photovoltaik-Anlagen – Sachkundenachweis Köln TRA – Tel.: (02 21) 8 06 - 30 72 www.tuv.com/akademie Weitere Seminartermine finden Sie unter www.pv-praxis.de 72 pv-praxis.de 3/2011 Impressum / Inserentenverzeichnis pv-praxis.. redAktIon Lazarettstraße 4, 80636 München, Tel. (089) 12607-240, Fax (089) 12607-111 Dipl.-Ing. Andreas stöcklhuber, Chefredakteur, (verantw.), Tel. (089) 12607-248, E-Mail: [email protected] Dipl.-Ing. (FH) christiane decker, Tel. (089) 12607-242, E-Mail: [email protected] Dipl.-Komm.-Wirt roland Lüders, Tel. (089) 12607-214, E-Mail: [email protected] Dipl.-Ing. (FH) michael muschong, Tel. (089) 12607-261, E-Mail: [email protected] Dipl.-Ing. (FH) sigurd schobert, Tel. (089) 12607-244, E-Mail: [email protected] Redaktionsassistenz: martina stickelbrucks, Tel. (089) 12607-240, E-Mail: [email protected] homepAge www.pv-praxis.de Internetbetreuung: Brigitte höfer-heyne, Tel. (089) 12607-246, E-Mail: [email protected] AnzeIgen Lazarettstraße 4, 80636 München, Fax (089) 12607-310 Anzeigenleitung: michael dietl (verantw.) Jutta Landes, Tel. (089) 12607-263, E-Mail: [email protected] Impressum Anzeigenverkauf: sylvia Luplow, Tel. 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Wie wichtig ist denn die Photovoltaik heute für das Elektrohandwerk? L. Hellmann: Viele meiner Fachkollegen haben in den letzten Jahren einen regelrechten PV-Boom erlebt. Laut einer Umfrage des Zentralverbandes hat etwa jeder dritte Elektrohandwerksbetrieb heute mit der Photovoltaik zu tun. Dabei gibt es zwar regionale Unterschiede, und bei den allermeisten Betrieben ist die Photovolatik nur eines von mehreren Standbeinen. Generell lässt sich jedoch sagen, dass wir im Elektrohandwerk froh sind über dieses neue Geschäftsfeld, das unsere Fachkompetenz auch bei erneuerbaren Energien unterstreicht. »de«: Sind Sie selbst mit Ihrem Unternehmen im PV-Markt tätig? L. Hellmann: Mein Unternehmen ist vielen Bereichen tätig – vom Einfamilienhaus über Krankenhäuser bis hin zur Industrie. Die Photovoltaik zählt auch dazu. Bereits seit zehn Jahren betreiben wir auf unserem Firmengebäude eine 10-kW-Photovoltaik-Anlage. Eine Visualisierung an unserem Firmengebäude zeigt die Erträge an, was schon zu zahlreichen Anfragen geführt hat. Da wir viele Aufträge im Bereich der Sicherheits-, Kommunikations- und Informationstechnik erhalten, haben wir natürlich auch eine Visualisierung der PV-Erträge im Internet 74 und für Smartphones realisiert. Bei uns in Nordrhein-Westfalen spielt sich Photovoltaik vor allem im ländlichen Raum ab. Hier kann man in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme des Photovoltaik-Installationen verzeichnen. Entsprechendes berichten mir meine Berufs- und Innungskollegen. »de«: Es gibt also ein Stadt-LandGefälle bei der Photovoltaik? L. Hellmann: Sicherlich gibt es auch in der Stadt große PV-Anlagen. So hat beispielsweise die Messe in Dortmund auf ihren Messehallen Solarmodule installieren lassen. Auch diese großen Projekte sind Sache des Elektrohandwerks. Der Privatkunde mit seinem Einfamilienhaus oder der Bauer mit seiner Scheune sind jedoch häufig schon Kunden des Elektrohandwerks. Wenn hier unsere Betriebe eine gute Beratung abliefern und PV-Anlagen in hervorragender Qualität installieren, spricht sich das rum auf dem Land und führt natürlich zu Folgeaufträgen. »de«: Wie sehen Sie die Entwicklung der Photovoltaik nach den Boomjahren 2009 und 2010? L. Hellmann: Das »Auf« und »Ab« im PV-Markt wird maßgeblich durch die Entwicklung bei den Einspeisetarifen bestimmt. Nach dem extremen Zubau im Jahre 2010 wollte die Politik gegensteuern. In diesem Jahr scheint alles im geplanten Korridor zu bleiben, und es ist zu einer gewissen Marktberuhigung gekommen. Das begrüßen wir. Denn unsere Mitgliedsbetriebe müssen ver- nünftiger Weise auch mit ihren Ressourcen und Preisen planen können. Das war vor allem im Jahr 2010 kaum möglich. »de«: Wo sehen Sie für das Elektrohandwerk die größten Herausforderungen im PV-Markt? L. Hellmann: Meines Erachtens macht es wenig Sinn, auf Teufel komm raus Photovoltaik-Anlagen in die Landschaft zu bauen. Erneuerbare Energien sind starken Schwankungen unterlegen. Nicht immer scheint die Sonne und nicht immer weht der Wind. Ein Industrieland wie Nordrhein-Westfalen hat aber einen konstant hohen Stromverbrauch. Deshalb sehe ich in der Kombination von erneuerbarer Energie und Energiemanagement die größten Potenziale für das Elektrohandwerk. Entsprechend haben wir uns in der Wettbewerbs-Jury »PV-Meister 2011« bemüht, genau solche Ansätze zu honorieren. Dort wo Eigenverbrauch von PV-Strom angestrebt wurde, lagen besondere Chancen auf den Titel. Wer ihn gewonnen hat, werden wir am 14. September 2011 im Rahmen des PV-Dialogs von »de« auf unserer Fachmesse Elektrotechnik in Dortmund bekannt geben. »de«: Vielen Dank für das Gespräch. Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders, Redaktion »de« pv-praxis.de 3/2011