Rassebeschreibung ZWERGENTEN

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Rassebeschreibung ZWERGENTEN
Rassebeschreibung ZWERGENTEN
Die Anfänge der Züchtung der Zwergente sind unbekannt, doch weiß man dass sie zunächst
besonders in den Niederlanden als Lockente benutzt. Zuerst rassig durchgezüchtet wurde sie in
England.
Im Gesamteindruck ist sie sehr zwergenhaft mit einem gedrungenem Rumpf und einem runden,
dickbackigen Kopf mit kurzem Schnabel. Insgesamt ist sie eine sehr lebhafte Ente.
Der Rumpf ist verhältnismäßig kurz, gut gerundet und nicht zu klein mit einer fast waagerechten
Haltung. Der kurze und breite Rücken ist leicht gewölbt. Eine volle und gut gerundete Brust ist
gefordert. Der Bauch ist gut gewölbt, aber ohne Wammenbildung. Im Verhältnis zum Rumpf ist
der Kopf groß. Er ist gut gerundet mit einer ziemlich hochgewölbten Stirn. Die Backen sind gut
entwickelt. Der Schnabel ist kurz und breit, zudem nicht senkend. Die Firstlinie ist deutlich
eingebogen. Dunkel sind die Augen, die fast in der Mitte des Kopfes sind. Der Hals ist kurz und
leicht gebogen mit einer vollen Kehle. Verhältnismäßig lang sind die Flügel deren Handschwingen
sich über dem Bürzel leicht kreuzen. Der Schwanz sollte möglichst kurz und geschlossen sein. Er
soll waagerecht getragen werden. Nicht hervortretend sind die Schenkel. Die Läufe sind kurz und
sind unter der Mitte des Körpers. Das Gefieder ist straff anliegend.
Ein zu großer, massiger oder zu kleiner, spitzer Körper ist ebenso ein grober Fehler wie eine
abfallende Haltung und zu hoher Stand. Ebenfalls nicht gestattet sind ein zu langer Hals, ein zu
schmaler, langer oder flacher Kopf und eine flache Stirn. Auch ein langer, kielförmiger oder
Senkschnabel wird hart bestrafft.
Zwergenten legen etwa 40 Eier im Jahr deren Farbe weiß bis grünlich ist. Beide Geschlechter
haben die Ringgröße 9 und wiegen ca. 0,9 kg (Erpel) bzw. ca. 0,8 kg (Ente).
Farbenschläge
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12 verschiedene Farbenschläge sind bei Zwergenten anerkannt.
Wildfarbig: Beim Erpel ist der Kopf und Hals blaugrün schillernd, am unteren Drittel mit einem
scharf umrissenen, gut abgesetzten schmalen Halsring von weißer Farbe, vorn beginnend und den
Hals zu etwa drei Viertel umschließend, die Rückseite also offen lassend. Die Brust ist
schokoladen- oder rotbraun, mit möglichst wenigen Ausläufern in die gleichmäßig silbergraue
Perlfarbe der Seiten und des Bauches. Der Rücken ist dunkel und allmählich ins schwarzgrün
übergehend. Bürzel, Unterschwanz und Locken sind schwarzgrün. Die Schwanzfedern sind grau
und seitlich sehr aufgehellt. Die Flügeldecken sind silbergrau, ins Bräunliche übergehend.
Flügelrand und -spitzen sind dunkel. Der Spiegel ist von blaugrüner Farbe, vorn und hinten mit
zuerst schwarzer, dann schmaler, weißer Einfassung. Olivgrün mit schwarzer Bohne ist die
Schnabelfarbe. Kleine Dunkeleinlagerungen im Nasenbereich sind gestattet.
Der Kopf der Ente ist mittelbraun mit dunkler Zeichnung, mit etwas hellerem Hals. Die Grundfarbe
des Rückens, der Brust, der Seiten und Bauchgegend wird in saftigem Goldbraun angestrebt,
meist etwas heller, mit klarer, braunschwarzer hufeisenförmiger Zeichnung, an der Brust
beginnend, den Höhepunkt auf dem Rücken und an den Flanken erreichend, gegen das Hinterteil
nachlassend. Den äußeren Federabschluss bildet ein braunes hufeisenförmiges Band. Wie beim
Erpel ist der Spiegel beiderseits mit schwarzer und weißer Einfassung. Die Schnabelfarbe ist
braungelb mit dunkelbraunem Sattelfleck und dunkler Bohne. Genau wie beim Erpel ist die
Lauffarbe orange.
Hart zu bestrafen ist eine sehr mangelhafte Spiegeleinfassung bei beiden Geschlechtern, sowie
bleifarbige oder gelbe Schnabelfarbe, viel Ruß oder Rost auf den Flügeldecken oder in der Bauchund Seitenpartie, viel Afterweiß und ein weißer Kehlfleck beim Erpel. Bei der Ente ist zu helle
Grundfarbe, verwaschene Zeichnung auf den Decken und am Bauch, ein zeichnungsloser
Unterschwanzkeil, eine helle Kehle und grüne Schnabelfarbe nicht gestattet. Aufgehellte
Grundfarbe des Unterkeiles ist vorerst nicht als grober Fehler zu werten.
Blau-wildfarbig: Wie Wildfarbig, jedoch Blau anstelle von Brau-schwarz und Schwarz. Die
Kopffarbe des Erpels ist schwarz-blau mit einem kleinen Stich ins Bräunliche. Bei beiden
Geschlechtern sind eine helle Schnabelbohne und starke Farb- und Zeichnungsfehler grobe Fehler.
Silber-wildfarbig: Die Grundfarbe des Erpels ist silberrahmweiß. Brust, Halsansatz und Schultern
sind rotbraun mit silberweißer Säumung. Der Bauch ist silber-rahmweiß. Die Flanken werden
rahmweiß mit wenig Rotbraun durchsetzt angestrebt, jede Feder ist weißgesäumt. Bürzel,
Unterschwanz und Locken sind schwarz. Der Schwanz ist gelbgrau mit hellerem Außensaum. Die
Flügel sind weiß, leicht grau gemischt, Hand- und Armschwingen sind silbergrau. Der Spiegel ist
grünglänzend mit klarer Einfassung. Klar abgegrenzter Spiegel heißt hintere Spiegeleinfassung mit
zuerst schwarzer, dann schmaler, weißer Einfassung. Vordere Spiegeleinfassung mit schwarzen
Federn, von denen jede hellgesäumt ist. Der Kopf ist schwarz grünschillernd, mit einem nicht zu
schmalen, an der Rückseite geschlossenen Halsring. Die Schnabelfarbe ist weiden- bis graugrün,
wobei kleine Dunkeleinlagerungen im Nasenbereich gestattet sind. Läufe sind orangefarbig.
Die Grundfarbe der Ente ist gelblich-weiß, sie muss stark vorherrschend sein. Obere Brust,
Halsansatz, Rücken und Flanken sind leicht braungestrichelt. Der Unterrücken ist gelbgrau mit
dunklen Tupfen und weißem Federsaum. Untere Brust und Bauch sind rahmweiß. Der Bürzel ist
kräftig braungefleckt. Auf den Flügeln ist wie beim Erpel ein blauer, klar abgegrenzter Spiegel. Die
Schwanzfedern sind hellbraun gewünscht. Kopf und Oberhals bis etwa Halsmitte zeigen sich in
einem kräftigen, gleichmäßigen Braungelb, bei älteren Tieren etwas heller. Im Kopf mit dunkler
Strichelung. Die Schnabelfarbe ist dunkelgrün, die Lauffarbe schmutzigbraun.
Bei beiden Geschlechtern sind eine gelbe Schnabelfarbe und eine zu dunkle Grundfarbe nicht
gestattet. Zudem ist beim Erpel ein brauner Kopf, ein zu breiter, kaum ausgeprägter oder offener
Halsring, mangelhafte Spiegeleinfassung und fehlen der Säumung nicht gewünscht. Bei der Ente
wird vollständiges Fehlen der Strichelung, ein weißer Kopf und Hals, sowie ein brauner Spiegel und
mangelhafte Spiegeleinfassung hart bestraft.
Wildfarbig-gescheckt: Auf überwiegend wildfarbiger Grundfarbe kann Weißzeichnung in jeder
Gefiederpartie auftreten. Auf Ausstellungen sollen nur einigermaßen gleichmäßig gescheckte Tiere
gezeigt werden. Die Schnabelfarbe beim Erpel ist gelb-grünfleckig bis grün-gelbfleckig, bei der
Ente gelb-grünfleckig bis gelb-braunfleckig. Die Lauffarbe ist bei beiden Geschlechtern
orangefarbig.
Stark unregelmäßige und unsymmetrische Farbfelder und andersfarbige Federn als der Wildfarbe
oder Weiß ist nicht erlaubt.
Weiß: Die Zwergenten sind möglichst reinweiß, im Herbst ist einleichter gelber Anflug gestattet.
Die Schnabelfarbe ist hellgelb bis orangefarbig und frei von Flecken mit einer hellen
Schnabelbohne. Die Läufe sind dunkelgelb bis orangefarbig.
Grobe Fehler sind eine fleckige Schnabelfarbe, andersfarbige Federn und ein starker gelber Anflug.
Schwarz: Schwarz am ganzen Körper mit Grünglanz im Spiegel. Die Schnabelfarbe des Erpels ist
dunkelolivgrün mit einem dunklen Sattelfleck, welcher sich über den gesamten Schnabelfirst
erstreckt. Bei der Ente ist der Schnabel schwarz, zur Spitze dunkelgrün bis dunkelgrau. Beide
Geschlechter haben eine schwarze Bohne. Die Lauffarbe ist so dunkel wie möglich, fast schwarz,
bei Alttieren sind orangefarbige Stellen gestattet.
Blau- oder Purpureinlagerungen sowie Weiß im Gefieder sind ebenso nicht gestattet wie eine zu
stumpfe braune Farbe, eine helle Schnabelfarbe und aufgehellte Lauffarbe.
Blau: Bei beiden Geschlechter ein gleichmäßiges, intensives Blau über den gesamten Körper ohne
einen andersfarbigen Spiegel. Beim Erpel sind Kopf- und Halsfedern dunkler getönt. Einzelne
schwarze Federn und leichte dunkle Säumung im Mantelgefieder sind bei beiden Geschlechtern
gestattet. Die Schnabelfarbe beim Erpel ist blaugrau bis graugrün oder grauschwarz, bei der Ente
graugrün bis grauschwarz, mit einer schwarzen Bohne. Die Lauffarbe ist schwarz bis schwarzrot,
leicht aufgehellte Schwimmhäute sind gestattet.
Andersfarbige Einlagerungen, weiße Schwingen und eine helle Lauffarbe werden hart bestraft.
Gelb: Gleichmäßiges Ledergelb bzw. Braungelb beim Erpel am gesamten Körper. Kopf und
Oberhals sind schokoladenbraun. Der Unterrücken ist rotbraun und frei von Blau. Schwingen und
Schwung sind im Farbton etwas aufgehellter. Blaueinlagerungen in Bürzel und Schwanzlocken
gestattet. Der Schnabel ist orange, wobei eine leichte Grüntönung nicht stört, mit einer dunklen
Schnabelbohne.
Die Ente ist in einem gleichmäßigen Ledergelb bzw. Braungelb am gesamten Körper gefärbt. Die
Schnabelfarbe ist orangefarbig, wobei eine leichte Brauntönung nicht stört, mit einer dunklen
Schnabelbohne. Bei beiden Geschlechtern ist die Lauffarbe orangefarbig, leichte Abweichungen
sind zurzeit noch gestattet.
Grobe Fehler sind stark fleckiges Gefieder, jegliche Zeichnungsanlagen, weiße Schwingen, gelbe
Schnabel- und Lauffarbe.
Braun: Ein möglichst gleichmäßiges Braun am ganzen Körper ist angestrebt. Der Erpel ist
geschlechtsbedingt an Kopf, Hals, Spiegel und Bürzelgefieder farblich etwas dunkler. Die
Schnabelfarbe ist dunkelgraubraun, die Lauffarbe ist braun.
Stark fleckiges Gefieder und jegliche Zeichnungsanlagen sind genauso wenig gewünscht wie weiße
Schwingen und gelbe Schnabel- und Lauffarbe.
Blau-gelb: Bei Erpel Kopf und Hals bis zum Halsring taubenblau. Der weiße Halsring kann hinten
offen oder geschlossen sein. Unterhals, Brust und Schultern sind rostbraun, jede Feder ist leicht
weiß gesäumt. Unterrücken, Bürzel, Locken und Unterschwanz sind ebenfalls taubenblau. Der
Schwanz und die Handschwingen sind mehlfarbig. Der Bauch ist bis zum Unterschwanz blass
blaugrau. Ebenfalls blass blaugrau sind die Flügel auf denen sich taubenblaue Spiegel zeigen. Die
Schnabelfarbe ist gelb mit blassgrüner Tönung, die Schnabelbohne wird hell angestrebt, vorläufig
sind dunkle allerdings noch gestattet.
Kopf, Hals und Brust sind bei der Ente erbsgelb. Ein Augenzügel wie bei der Sachsenente ist
anzustreben, nur angedeuteter oder fehlender Augenzügel gilt vorläufig nicht als Fehler. Der
Rücken zeigt sich, ebenso wie die Kehle, in einem helleren erbsgelb, welches mit der Farbe des
Augenstriches übereinstimmt. Der Bürzel und Schwanz sind erbsgelb mit einer leichten blauen
Tönung. Die Flügeldecken sind cremefarbig mit leichter blauer Tönung und einem taubenblauen
Spiegel. Die Schnabelfarbe ist gelb mit bräunlicher Tönung. Bei beiden Geschlechtern ist die
Lauffarbe dunkelgelb.
Ein fehlender Halsring beim Erpel und braune Spiegel, sowie rostige Spiegel beim Erpel und der
Ente und zu viel weiß in der Brust bei der Ente werden hart bestraft.
Schwarz mit Latz: Angestrebt wird ein Tiefschwarz mit grünem Glanz. Das Untergefieder ist
schwarzgrau. Am Vorderhals und Kopf zeigt sich ein weißer Latz in harmonischer Größe mit
regelmäßiger Abgrenzung. Ein weißer Kehlfleck ist weder Vorzug noch Fehler. Die Schnabelfarbe
des Erpels ist dunkelweidengrün mit größerem oder kleinerem dunklem Sattelfleck bedeckt. Bei
der Ente ist die Schnabelfarbe schwarzgrün. Die Schnabelbohne ist bei beiden Geschlechtern
schwarz. Die Lauffarbe ist sehr dunkel bis ganz schwarz, die Zehen und Schwimmhaut mit teils
etwas helleren Flecken.
Grobe Fehler sind ein bleifarbiger Schnabel, braun im Gefieder, weiße Federn im schwarzen oder
schwarze im weißen Gefieder und ein um den Hals herumgehender oder bis zur Kehle
hochgehender Latz.
Blau mit Latz: Farblich dem blauen Farbenschlag entsprechend, jedoch am Vorderhals und dem
Kropf einen weißen Latz in harmonischer Größe mit regelmäßiger Abgrenzung. Ein weißer
Kehlfleck ist gestattet. Die Lauffarbe bei beiden Geschlechtern ist schwarz bis schwarzrot,
aufgehellte Zehen und Schwimmhäute sind zulässig.
Weiße Federfelder im blauen und blaue im weißen Gefieder, ein von der Kehle bis zum Bauch oder
um den Hals herumgehender Latz, weiße Schwingen und eine helle Lauffarbe sind nicht zulässig.
Braun mit Latz: Farblich dem braunen Farbenschlag entsprechend, jedoch am Vorderhals und
dem Kropf einen weißen Latz in harmonischer Größe mit regelmäßiger Abgrenzung. Ein weißer
Kehlfleck ist gestattet. Schnabel- und Lauffarbe wie beim braunen Farbenschlag.
Grobe Fehler sind weiße Federfelder im braunen und braune im weißen Gefieder, sowie ein von
der Kehle bis zum Bauch oder um den Hals herumgehender Latz, weiße Schwingen und gelbe
Schnabel- und Lauffarbe.