Perfect Eagle 3-2015 Jesolo

Transcrição

Perfect Eagle 3-2015 Jesolo
– places to be –
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man noch von südländischer Serenita empfangen, die uns in Österreich so fehlt. „Buongiorno Bella“, hör ich dort und da, in den kleinen
Caffetterias zischen die Espressomaschinen und
die Geschäftsleute halten ein Schwätzchen bei
Macchiato und Cornetto, bevor das Treiben beginnt und es laut und geschäftig wird. Markt-Tag
in Alt-Jesolo ist übrigens Freitag. Dann findet
sich dort so ziemlich alles – von qualiätsvollem
Käse bis zu kitschigen Plastikhandtaschen.
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1 / Jede Wohneinheit – wie hier
der Comfort Double Room – wurde
aufwändig entworfen, unter Berücksichtigung der öffentlichen Bereiche, des Strands und des Lichts.
2 / Funktional und dekorativ – auch
die öffentlichen Räume tragen
durchgehend die Handschrift der
beiden berühmten Architekten
3 / Jesolo City Beach – superchice
Bürogebäude, exklusive Hotels
und Wohnprojekte weltberühmter
Architekten machen das „neue
Jesolo“ aus
4 / Spiaggia di Jesolo – die Metamorphose vom Hausmeisterstrand
zur Nobel-Riviera ist definitiv
gelungen.
Großer Auftritt: Das brandneue Falkensteiner
Hotel & Spa Jesolo bietet mit strahlendem Weiß und
scharfkantiger Orthogonalität Überraschungen der
angenehmen Art und stets mehr als erwartet.
in letztes Sonnenlicht durchflutet den Strand
und auf leisen Sohlen schleicht sich eine kühle
Abendbrise auf die Terrasse. Der Aperol Spritz
leuchtet im Glas und die Müdigkeit unserer langen Anreise lässt uns genüsslich in die schicken
cremeweißen Loungechairs fallen: Feierabend
im neuen Hotel Falkensteiner Jesolo. Die Silhouette der Voralpen, die Adria und die Uferpromenade mit dem stimmigen Namen Lungomare Lollobrigida sind die Kulisse für das neue
Haus, und unsere Bleibe für einen Golf- und
Badezwischenstopp. Aber alles der Reihe nach.
Jesolo ist bekannt für Sonne, Strand und
Meer – aber auch für bunte Liegestuhlreihen, Rummelplätze und mittelmäßige Hotels mit dem verstaubt-nostalgischen Charme der 1960iger Jahre. Nun
wurde das Image der Sommermetropole mit ehrgeizigen Stadtbauprojekten
aufpoliert. Maßgeblich beteiligt an dieser Metamorphose ist das Design-Hotel
Falkensteiner Jesolo vom amerikanischen Top-Architekten Richard Meyer. Von Tschesolo zu Jesoloooooh
Jesolo entwickelte sich schon früh mit PferdeVon sylvia M. Sedlnitzky zucht, Schifffahrt und Salzgewinnung und war
einst sogar Bischofssitz. Doch schon in der Mo-
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narchie, als viele Meeresregionen der Adria noch
zu Österreich gehörten, wussten wir das mediterrane Klima und die angenehme Brise des
Vento dort zu schätzen. Lungenkranke Kleinkinder und Wohlhabende erhofften sich durch
die Meeresluft und das Salzwasser eine Verbesserung ihres Gesundheitszustands – weit genug
entfernt vom schwülen, drückenden Dunst
Venedigs. Und seit etwa 1880 wurde die obere Adriaküste rund um Jesolo touristisch unter
dem Label „Österreichische Riviera“ vermarktet. In den aufstrebenden 60er-Jahren verband
man dann den Urlaub mit einem Hauch Gina
Lollobrigida und Sophia Loren und der Lido
von Jesolo roch nach Piz Buin-Sonnenöl, Salzwasser, Vanillekrapfen und Gelati und in den
Straßenlokalen wurde „Tschianti“-Rotwein in
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Fotos: Mirco Toffolo, PH. Comune JESOLO, BEIGESTELLT
E
vom Hausmeisterstrand zur Nobel-Riviera Bastflaschen verkauft und anstatt Prosecco picksüßer Spumante getrunken. Damals waren Fernreisen unerschwinglich und wer es sich irgendwie leisten konnte, fuhr für das Dolce Vita Flair
an die obere Adria. Oh, Bella Italia! Diese Liebe
zu Jesolo & Co wurde in uns Kinder geradezu
implantiert. Doch als die ersten Chartermaschinen sonnenhungrige Urlauber nach Mallorca,
Griechenland und in die Türkei brachten, mutierte die Küste unweit der Lagune von Venedig zum Hausmeisterstrand. Aus Jesolo wurde
„Tschesolo“ und die Algenplage der 1990iger gab
der ehemaligen Familienbadewanne deutscher
und österreichischer Sonnenanbeter den Rest.
Arrivederci Hausmeisterstrand!
Heute besteht Jesolo im Wesentlichen aus zwei
Teilen, der Stadt Jesolo ( Jesolo Paese), circa 3 km
von der Küste entfernt, und dem Lido di Jesolo,
mehrere parallel zur Küste verlaufende Straßen,
die fast ausschließlich im Sommer mit Leben erfüllt sind und abends, wenn Autos vom Centro
verbannt werden, zu einer einzigen Fußgängerzone werden. Dann verwandelt sich die Gegend
rund um die Piazza Drago und Via Bafile mit
13 km zur längsten Shoppingmeile Europas, nun
auch mit einigen flotteren Läden. Insgesamt so
viele an der Zahl, dass wir sie während unseres
Aufenthalts gar nicht allesamt bewältigen können. Wir flanieren ohnehin lieber durch AltJesolo. Dort lässt sich in den kleinen Kaffeebars
und Geschäften der Einheimischen noch das
echte Bella Italia finden. Am frühen Morgen,
wenn die ersten Rollläden raufgehen, wird
„The City Beach“ ist ein ehrgeiziges Architekturkonzept, das sich über die ganze
Stadt zieht, um dem renommierten Badeort an der Adriaküste dasselbe Image
zu geben wie in den 70er Jahren, als er
eine Pflichtetappe für den Jet Set war.
Auch die Inhaber der fast 400 Hotels bemühen
sich heute mit mehr Qualität, Leistungen und
freundlichem Service „Klasse statt Masse“ zu
vermarkten und die Metamorphose zur Edeldestination kommt langsam in die Gänge. Freilich will der rund 15 km lange Jesolo-Strand
von Cortalezzo, Pineta bis ins Centro und zum
Leuchtturm gefüllt sein. Schließlich ist die Saison kurz und die meisten Hotels nur von Mai
bis Oktober aperto. Neben den traditionellen
Familien-Urlaubern düsen aber auch immer
mehr wohlhabende Businessleute und sonstige
Stressgeplagte das Kanaltal hinunter, um für einige Tage hier Erholung zu tanken und auf einer Handvoll feiner Golfplätze die Schläger zu
schwingen. Die Alpe Adria Golf Card bietet da
ein attraktives Add-on. Mit dem Meer im Hintergrund, eingebettet in der mediterranen Natur,
sind die von internationalen Architekten konzipierten Greens der Adriaküste, die nahe aneinander liegen, auch herrliche Meisterschaftsstrecken.
Miami meets Jesolo
So weit, so gut. Doch was um Gottes Willen
soll nun einen verwöhnten Luxus-Globetrotter
dazu bringen, hierher zu fahren? Die Antwort
ist einfach: „The City Beach“, ein ehrgeiziges
Architekturkonzept, das sich über die ganze
Stadt zieht, um dem renommierten Badeort an
der Adriaküste dasselbe Image zu geben wie in
den 70er Jahren, als er eine Pflichtetappe für den
Jet Set war. Schon in den 1990er-Jahren wurde
deshalb einer der größten Städteplaner der Welt,
Kenzo Tange, beauftragt, sich gemeinsam mit internationalen Architekten wie Zaha Hadid, Jean
Nouvel oder Carlos Ferrater das Jesolo von morgen auszumalen: 24 Projekte wurden bis heute
umgesetzt und sind schon Stilikonen. Etwa die
Torri Drago Türme in Form eines Spaceshuttles,
der verglaste Torre Aquileia, fast 100 m hoch,
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der Wellnessbereich mit Bädern, Massagen und
kosmetischen Therapien auf 1.500m², die riesige
Lobby über zwei Etagen und eben die legere
Atmosphäre auf der Terrasse, die das neue Haus
mit seinem eleganten Strandclub sicherlich zu
„dem“ Treffpunkt der oberen Adria werden lässt.
Doch so einladend der feine goldgelbe Sandstrand (die Farbe wird übrigens den Dolomiten
zugeschrieben) vor den Toren des Hotels auch
ist, so herrlich es sich am Pool in der Sonne aalen
lässt, so verführerisch das Spa mit seinen meerseitigen Treatment-Räumen und den coolen
Living-Divani-Polstermöbeln auch ist, wir wollen mit dem Drahtesel nach Cavallino, von wo
aus man mit der Fähre nach Venedig übersetzen
kann, strampeln. 10 km geht’s durch malerische
Salzwiesen, vorbei an alten Bauernhöfen, Fischfarmen und Sandbänken, wo Reiher stoisch auf
ihre Beute warten. In der Ferne leuchtet die
Insel Burano. Das ist eines der Musts für bewegungshungrige Jesolo-Romantiker!
„Da Guido“ steht für ein exzellentes
Ristorante del Pesce und großartige Gerichte
mit Meeresfrüchten aus der Adria.
und als eine Art moderner Leuchtturm neues
Wahrzeichen der Stadt, und der Wohnkomplex
Merville Casa nel Parco, von dessen Glasturm
man einen Panoramablick auf das offene Meer
bis zur Lagune von Venedig und den Dolomiten hat. Nicht zu vergessen die edlen, strahlend
weißen Beach-Residenzen des amerikanischen
Architekten Richard Meier. Letzterer zeichnet
auch für die Architektur des neuen Falkensteiner Resorts Jesolo nebenan verantwortlich. Damit ist Jesolo nun endlich in Sachen Hotels im
21. Jahrhundert angekommen! Der „Meister
des Lichtspiels“, schon zu Lebzeiten preisgekrönt, wird auch hier seinem Beinamen gerecht:
Lichttrunken hebt sich der Hotelbau aus den
umgebenden Alltagsarchitekturen heraus. Sein
Strahlen gibt ihm den Anschein, als sei er nur
aus Licht gebaut. Meyers Stil hat einen hohen
Wiedererkennungswert, was nicht zuletzt aus
seiner Treue zu sich selbst rührt. Dies kann man
natürlich ebenso von Matteo Thun behaupten,
der im Falkensteiner Jesolo für das Interieur verantwortlich zeichnet, und hier eine Version des
„Simple Chic“ auf sechs Stockwerken zelebriert:
keine Selbstzitate, keine verkrampfte Steigerung
internationaler Zeitgeistikonen, stattdessen ein
luftiges Strandhotel auch im Inneren. Wenn
zwei Größen wie Matteo Thun und Richard
Meier sich der Architektur bzw. dem Interieur
Design eines Hotels widmen, kann nur Besonderes entstehen. Die Kombination beider Stile
ergibt im Fall des Falkensteiner Jesolo jedenfalls ein architektonisches Meisterwerk, eine
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charmante Hommage an die große Vergangenheit der italienischen Badeorte, in dem sich Gäste mit einer Vorliebe für Stil und Lifestyle garantiert wohl fühlen werden – so wie wir.
Stilvolles Design
Thun hat viele Gedanken auf das Wohlbefinden der Gäste verwendet – insbesondere, was
den Raum angeht. Banal gesagt: Hier bekommt
man erstklassigen Raum für sein Geld und es
wird mehr geboten als standardisiertes PseudoDesign. Wie im Rest des Hotels dominiert auch
auf den Zimmern die Helligkeit der Farben der
60er Jahre, sowie dekorative Zurückhaltung.
Herrlich ist der (oft seitliche) Blick auf das Meer
von den meisten der 126 Zimmer und Suiten
sowie 18 Apartments. Wir schweben förmlich
durch das sonnenverwöhnte Haus mit MiamiFlair, über polierte Stein- und unbehandelte
Eichenböden. Weiße Voile-Vorhänge fungieren als Raumteiler, cleane Interiors treffen auf
minimalistische Accessoires und golden- und
silberfarbene Design-Kugelleuchten von Tom
Dixon schaffen ein sehr individuelles, maritimes Ambiente. Es gibt eine riesige Terrasse mit
chicen Lounge-Möbeln, stimmungsvolle ZenMusik dringt aus den Lautsprechern und junges
Personal führt mittags die Gäste mit köstlicher
Focaccia Genovese oder Tramezzini con Scampi
im Restaurant in Versuchung. Das laute Leben
und Treiben der Spiagga bleibt draußen. Rekordverdächtig sind auch der 36 m lange In- und
Outdoor-Pool, der sich zum Meer hin erstreckt,
Adriatische Golffreuden
Aber auch Golffreunde dürfen sich freuen.
Denn das Hotel arbeitet eng mit dem nahen,
ganzjährig geöffneten Golf Club Jesolo zusammen und bietet tolle Packages und GratisGreenfee wochentags an. Der Platz mit seinem
6.397 m langen Parcour ist variantenreich wie
die italienische Küche und wurde auf sandigem
Boden angelegt, sodass das Wasser sofort aufgesaugt wird und er daher bei jedem Wetter und
zu jeder Jahreszeit problemlos bespielt werden
kann. Die breiten Fairways sind absolut flach
und der Kurs bezieht seine Schwierigkeit (auch
für Experten) mitunter aus dem Wind, der immer wieder ins Spiel kommt. Die zahlreichen
hantigen Wasserhindernisse und geschickt platzierten Sandbunker bereichern nicht nur die
Schönheit der maritimen Landschaft, sondern
befriedigen auch technische Ansprüche versierter Spieler. Trotzdem sind die 18-Loch, plus
zwei Executive Löcher mit den großen Greens
ideal für jedes Handicap, bald auch bis spät in
die Nacht – eine Flutlichtanlage ist geplant. Die
Abgeschiedenheit und Ruhe am Platz lässt uns
jedenfalls den Trubel und die Geschäftigkeit
von Jesolos Strand mit seinen sandburgenbauenden und bocciaspielenden Familien vergessen,
obwohl es dorthin nur ein paar Minuten sind.
Besonders in den Sommermonaten, wenn eine
leichte, stete Adria-Brise etwas Erfrischung in
die Hitze bringt, lädt die schöne Terrasse des
Clubhauses zum Verweilen ein. Die beiden Architekten Gian Paolo Mar und Marco Croze
haben hier 2004 auf 900.000 m² einen Ort geschaffen, an dem Golfen und Dolce Vita perfekt
harmonieren. Hier kann man freilich auch kulinarisch aus dem Vollen schöpfen, so wie etwa im
Ristorante Da Guido, dem vielgerühmten und
hochdekorierten Fischrestaurant in Alt-Jesolo.
Spaß und auch Herausforderung für jedes Handicap
am Foresteria Golf Club Jesolo –dafür sorgt schon der
adriatische Wind, der immer wieder ins Spiel kommt.
stay, play, eat & Meet Stay:
Falkensteiner Hotel & Spa Jesolo
Piazza Le Corbusier | falkensteiner.com
Das moderne, brandneue Hotel wurde von
dem berühmten Architekten Richard Meier
und Designer Matteo Thun entworfen, ideal
am privaten Strand gelegen, Restaurant
mit Indoor- und Outdoorterrasse, LoungeBereich mit Kamin, Outdoor-Lounge-Bereich,
Konferenzräume; 126 Zimmer & Suiten, 18
Apartments, Acquapura Spa (1.500 m²); Beach
Club mit direktem Zugang zum Meer.
Ein vielversprechender Auftakt bei Guido sind
fangfrische Crudi di Pesci, Meeresspinne und
Alici marinate, ganz fein abgestimmt und in Süße
und Säure abgewogen. Und auch bei den Hauptgerichten bleibt man der Tradition treu. Seezunge, Wolfsbarsch und Goldbrasse, hier Mormora
genannt, kommen nach klassischen Rezepten
und bevorzugt vom Grill auf den Tisch. Und damit basta! Und wenn der Patron dann dazu aus
dem gut bestückten Weinkeller noch das passende Fläschchen Friulano holt, ist die Welt von uns
Hedonisten nahezu vollkommen.
Play:
Foresteria Golf Club Jesolo
Jesolo | golfclubjesolo.it
Der 18-Loch Championship Platz (Par 72)
bietet weite Greens und offene Fairways für
mediterranes wie brieftaschenfreundliches
Golfvergnügen.
GC Prà delle Torri
Caorle | golfcaorle.it
Die feine 18-Loch-Sea-Course Anlage liegt
nur 7 km von Caorle und 15 km vom Lido di
Jesolo entfernt.
GC Grado
Grado | golfgrado.it
Der Platz erstreckt sich entlang der Lagune
von Grado und verfügt über einen 18-Lochund einen 9-Loch-Executive Kurs und ist
die größte Anlage an der nördlichen Adria.
Haubenküche im Clubhaus.
GC Ligano
Lignano Sabbiadoro | golflignano.it
Der Golfplatz liegt zwischen Venedig und
Triest und erstreckt sich zwischen dem Fluss
Tagliamento und dem Pinienwald Lignanos.
Eat:
Al Cason
Mestre loc. Zelarino | alcason.it
Seit Jahrzehnten eine Institution in Sachen
Fisch und Meeresfrüchten, vor den Toren
Mestres.
Trattoria Guaiane
Noventa di Piave | guaiane.com
Unweit von Venedig, im kleinen Noventa di
Piave, lockt die Traum-Trattoria. Zuvor wird im
nahen McAthurGlen Outlet geshoppt.
Ristorante Da Guido Jesolo
Jesolo | ristorantedaguido.com
Seit mehr als 30 Jahren kommt die Fischlieferung des traditionellen Deluxe-Familienbetriebs jeden Morgen aus Caorle und von der
kroatischen Küste, ein Besuch lohnt sich allemal und ist ein Must für alle Jesolo-Urlauber
Pasticceria Antonella
Jesolo | pasticceriaantonella.it
Torten, Cappuccino und herrliche Baisers nach
alter Tradition.
Lovat
Jesolo | gelaterialovat.it
Der beste Eissalon der Stadt in Alt-Jesolo!
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