Dokumentation aller Projekte - Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur
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Dokumentation aller Projekte - Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur
LAO Meran Schloss Trauttmansdorff Projekt Landschaftsarchitektur I, SS 2009 TUM | Fakultät für Architektur | Institut Entwerfen Stadt und Landschaft Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum, Prof. R. Keller Meran | Schloss Trauttmansdorff Projekt Landschaftsarchitektur I, SS 2009 TUM | Fakultät für Architektur | Institut Entwerfen Stadt und Landschaft Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum, Prof. R. Keller Inhalt Vorwort Mattias Roser 6 Entwürfe 01 Die Schlossallee 02 03 04 05 06 07 08 09 10 Kreis-Plätze 8 Anna Fritz, Helena Logodska, Isabel Meier-Harth 16 Johann-Christian Hannemann, Benedikt Kraus, Felix Ziegler Meran | mit allen Sinnen erleben 24 Georg Auersperg, Laura Kuhn, Nico Lang Allee und Baumdach 28 Natalie Hirschler, Elisabeth-Jane Walker, Stefan Wallerius Obstbaumkulturen 32 Franz Hilger, Teresa Wanner, Jan-Philipp Wassermann Stadt der Gärten 40 Felix Erlbeck, Marina Gabler, Sebastian Sowa, Olga Ulanovskaya StrukturERLEbnis 46 Christopher Braun, Katharina Christenn, Silvia von Grafenstein Palmenwald 54 Jasmin Biedron, Ruth Reich, Lilian Terme Landschaften Südtirols 64 Susanne Frank, Vanessa Höfler, Anna Rosenberger Flussstrukturen 72 Sebastian Ahr, Franziska Kügler, Klaus Kuttner Impressum 85 Vorwort Mattias Roser „Die Ferienregion Meraner Land bildet den kontrastreichsten Raum Südtirols. Die mediterrane Kurstadt Meran ist umgeben von Dörfern in unterschiedlichen Höhenlagen und alpinen Tälern, die in Hochgebirge übergehen. Das Ineinandergreifen unterschiedlichster Landschaftsformen ist Grundlage für ein ganzjähriges mildes Klima im Meraner Becken und ein frisches Klima in den umliegenden Tälern. Dieses ist die Grundlage für eine einzigartige Vegetation, in der mediterrane und einheimische Pflanzenwelten aufeinander treffen. Die Region ist Ausdruck unterschiedlicher Lebensstile: bürgerlich im kulturellen Zentrum Meran, bäuerlich in den umliegenden Tälern. Diese Kontraste finden auch in der Baukunst ihren Ausdruck. Zeitgenössische Architektur und Jugendstilbauten prägen das Bild der Stadt, Schlösser und Bauernhöfe jenes der Umgebung.“ Diese kurze Charakterisierung durch eine Marketinggesellschaft gibt das Selbstverständnis der Stadt Meran wieder, in der Tourismus in zunehmendem Maße eine wirtschaftliche Bedeutung besitzt. Aus diesem Grund erfährt das Erscheinungsbild der Stadt, insbesondere des öffentlichen Raumes, eine besondere Aufmerksamkeit, da der bei Touristen entstehende Eindruck von besonderer Bedeutung ist und das Image der Stadt formt. Neben den landschaftlichen Angeboten der Umgebung ist dieses vor allem durch die malerische, durch zahlreiche Gärten und kleine Parks mit mediterraner Vegetation geprägt. In diesem Sinne wurden in den Jahren 1994 bis 2001 die „Gärten von Schloss Trauttmansdorff“ angelegt, die eine der wichtigsten touristischen Ziele geworden sind. Das namensgebende 700 Jahre alte Schloss wurde saniert und in ein Museum umgebaut, die Gärten unter Einbeziehung der angrenzenden Landschaft komplett neu erstellt. Durch zahlreiche verschiedene Themengärten wird die angestrebte Wissensvermittlung eines botanischen Gartens mit den Bedüftnissen eines breiten Publikums kombiniert. Mit diesem Konzept konnten die „Gärten von Schloss Trauttmandorff“ stetig wachsende Besucherzahlen erreichen, so dass heute teilweise über 2000 Besucher am Tag gezählt werden. 6 Die Besucher der „Gärten von Schloss Trauttmansdorff“ kommen meist im Privatfahrzeug oder in Reisebussen aus Richtung Bozen. Sie fahren hierbei von der Abfahrt der Schnellstraße kommend durch ein Industriegebiet und eine Vorortsiedlung, wodurch bei der Ankunft ein Eindruck der Stadt Meran entsteht, der nicht dem beabsichtigten Zielbild entspricht. Sowohl die Gestaltung der direkten und angrenzenden Straßenräume als auch die Orientierung der Besucher werden allgemein als nicht zufrieden stellend angesehen. Die Aufgabe der Studierenden war es an dieser Stelle, Strategien und Gestaltungskonzepte zu entwickeln, die den Besucher auf dem Weg zu den Gärten von Schloss Trauttmansdorff führen und ein positiveres Bild der Stadt Meran vermitteln. Dies ist eine Aufgabenstellung von besonderer Schwierigkeit, da einerseits kaum bekannte Lösungsansätze vorliegen, und andererseits, da die Orte und der Umfang der Interventionen erst gefunden werden mussten und natürlich je nach Konzept stark variieren. Es stellt sich zudem die grundsätzliche Frage, ob der „unschöne“ Bestand ausgeblendet werden soll, oder in ein differenziertes städtebauliches Gesamtbild integriert werden soll. Über eine intensive Analyse des Ortes und Recherchen zu Grundsätzen der Orientierung und Wahrnehmung, insbesondere bezogen auf die die Fortbewegung mit dem Kraftfahrzeug, näherten sich die Studierenden dem Thema und entwickelten unterschiedliche Strategien und Gestaltungsansätze. Die Arbeiten der zehn Arbeitsgruppen sind nachfolgend mit den Erläuterungen der Verfasser dokumentiert. 7 01 Die Schlossallee Anna Fritz, Helena Logodska, Isabel Meier-Harth Die Anfahrt zum Schloss Trauttmansdorff Merans ist durchzogen von unterschiedlichsten Strukturen: Gewerbegebiet, Wohngebiete, Weinanbaugebiete, Obstwiesen, Baumgruppen und weitere Freiflächen. Wir bringen mithilfe einer Allee Ruhe in dieses durchmischte Gefüge. ??? 8 Kevin Lynch betont in seinem Buch „Das Bild der Stadt“ die Einprägsamkeit, Lesbarkeit und Vorstellbarkeit von Strukturen in der Stadt. Alles soll mit einer Leichtigkeit erkennbar sein. Wir zitieren in unserem Entwurf Lynchs Beschreibung der Wege. Es gibt klare Anfangs- und Endpunkte: Die Autobahnabfahrt Sinigo und das Schloss Trauttmansdorff. Eine klare Hierarchie der Straßen wird vorausgesetzt, die Hauptlinien haben besondere Eigenschaften und grenzen sich ab. Dies schaffen wir eindeutig mit der Pflanzung der Allee auf dem Hauptanfahrtsweg zum Schloss Trauttmansdorff. Die Allee liefert zudem ein klares Image durch ihren ausgeprägten Charakter. Stationen teilen den Weg in Abschnitte: Was ursprünglich höchstens durch die unterschiedlich bebauten Flächen und die minimal gestalteten Kreisverkehr erkennbar war, ist nun durch die verschiedenen Baumarten gegeben. Die Allee stellt aber auch per se ein Merkzeichen dar: Sie ist ein Bezugspunkt und besticht innerhalb von Meran mit ihrer Einmaligkeit in ihrer Gestaltung und Länge. Sie bildet einen starken Kontrast zum Hintergrund und ist bereits über längere Zeit und einen großen Entfernungsbereich sichtbar. Damit hat sie eine starke Wirkung, die Lynch ebenfalls als Merkzeichen für wichtig hält. Die Allee klärt entschieden die Blickrichtung des Betrachters, und stößt sie an einen Knotenpunkt, wie zum Beispiel an einen Kreisverkehr, so weist sie die Richtung zum Schloss, ohne aufdringlich zu wirken. Wie ein roter Faden zieht sich die Allee durch die Landschaft und führt so den Besucher zum Ziel. 9 Übersichtsplan 10 Als Aufhänger des Aufbaus der Allee dient ein Wärmegradient: Von der Abfahrt der Autobahn in Sinigo bis hin zum Schloss Trauttmansdorff wird es wärmer, da dort der mediterrane und botanische Höhepunkt erreicht wird. Je weiter man sich wiederum vom Schloss entfernt, desto kälter wird es. Zeiger dieses Wärmegradienten sind sechs verschiedene Baumarten: Im Gewerbegebiet die Lärche, im Übergang zum Wohngebiet die Weiß-Birke, im Wohngebiet der Ginkgo, im Übergang zum Weinanbaugebiet der Judasbaum, im Weinanbaugebiet die Tulpen-Magnolie und im letzten Abschnitt vor dem Schloss die für Meran so typische Hanfpalme. Alleen sind richtungsweisend, haben auf einer Straße den Charakter einer Hauptstraße und dienen als Schlossalleen der In-Szene-Setzung des Schlosses. Die Baumarten der Alleen werden durch drei bis fünf Meter hohe Plakate unterstützt, die am Anfang oder im Mittelteil der einzelnen Baumgruppen platziert sind. Sie stellen ein botanisches Charakteristikum der jeweiligen Baumart dar. Dadurch soll der botanische Grundgedanke gestärkt und der Besucher darauf hingewiesen werden, dass er sich auf dem Weg zum botanischen Garten befindet. Naifdammweg, Cercis siliquastrum Zudem sind die Abstände der Bäume der Umgebung angepasst: Im Gewerbe- und Wohngebiet stehen sie enger als in der landwirtschaftlichen Nutzfläche, da der Blick in die Ferne freigegeben und die Aussicht auf die bestehende Kulturlandschaft dem Besucher nicht versperrt werden soll. Reichstraße, Larix decidua, Betula pendula Ansicht Magnolienallee - Weinberge 11 Larix decidua Die europäische Lärche ist der erste Baum der Allee. Ihr bis dreißig Meter hoher, kegelförmiger Wuchs macht dem Autofahrer bewusst, dass er sich auf einem besonderen Weg befindet und lenkt vom unansehnlichen Gewerbegebiet ab. Die Lärche hat, obwohl sie ein Nadelbaum ist, die Eigenschaften eines Laubbaumes, da sie nach der goldgelben Herbstfärbung ihre weichen Nadeln abwirft und somit dem mediterranen Bild entspricht. Betula pendula Die Weiß-Birke ist ein fester Bestandteil von Stadtplanungen, da sie von ihren Ansprüchen her leicht zu handhaben ist. Durch ihren aufrechten Wuchs eignet sie sich hervorragend als Alleebaum und ihr lockerer Habitus bringt Leichtigkeit ins Gewerbegebiet. Im Herbst punktet sie durch ihre goldgelbe Färbung. 12 Ginkgo biloba Der Ginkgo ist in den botanischen Gärten von Meran vertreten, da er als lebendes Fossil ein sehr außergewöhnlicher Baum ist. Als Teil der Allee wird ein Bezug zu Trauttmansdorff hergestellt. Im Wohngebiet trägt er durch seinen prächtigen Wuchs bis dreißig Meter Höhe zur Verschönerung bei. Auffälligkeit bringt auch sein lederartiges, fächerförmiges Blatt, welches im Herbst eine goldgelbe Färbung erzielt. Cercis siliquastrum Der Judasbaum besticht mit seiner auffälligen rosa-violetten Blüte, die bereits vor dem Laubaustrieb dem Baum ein reizvolles Erscheinungsbild verleiht. Da er in Meran und im Botanischen Garten oft vorkommt, wird er in die Planung integriert. Er wird nur vier bis sechs Meter hoch und ist daher optimal für den Übergang vom Wohn- ins Weinanbaugebiet, da sich hier der Blick öffnen soll. 13 Magnolia soulangeana Die Tulpen-Magnolie erzielt aufgrund ihrer rosaweißen, tulpenförmigen Blüte, die bis 25cm groß wird, eine besondere Wirkung. Sie erscheint schon vor dem Laubaustrieb und wirkt nicht nur aufgrund ihrer Blütengröße imponierend, sondern auch wegen ihrer Blütenfülle. Trachycarpus fortunei Die chinesische Hanfpalme, die in der Planung eine Verwendung als Alleebaum findet, führt unmittelbar zu Schloss Trauttmansdorff. Sie stellt den Höhepunkt des Vegetationsgradienten dar und steht zudem zusammen mit den Bergen als Symbol für Meran. Nicht nur ihr (halb-)runder, immergrüner Blattfächer wirkt eindrucksvoll, auch die orangefarbenen Blütenstände ziehen die Blicke auf sich. 14 15 02 Kreis-Plätze Johann-Christian Hannemann, Benedikt Kraus, Felix Ziegler Erste Schritte Die Aufgabenstellung bezieht sich auf die Gestaltung des Umfeldes der Gärten, insbesondere des Weges der Besucher bei der Ankunft. Es sollen ein Leitsystem und ein Gestaltungskonzept für die ca. 3,6 km lange Wegstrecke sowie angrenzende Bereiche von der Ausfahrt der Schnellstraße bis zu den Gärten erarbeitet werden. Die Verkehrsverbindung verläuft durch eine typische Randlage der Stadt mit Industrieund Gewerbegebieten, landwirtschaftlichem Grün und Vorstadt-Wohnsiedlungen und ist somit als Auftakt für Besucher zu verbessern. Die Ideen und Profile des Meraner Stadtmarketings sollen in dieses Gestaltungskonzept einfließen und Meran als Gartenstadt darstellt. Beschilderungssytem Unser Entwurf versucht, die bestehenden Probleme zu lösen. Diese sind in unseren Augen vor allem ein unzureichendes Beschilderungssytem, welches die Orientierung an Kontenpunkten wie der Autobahnausfahrt und den Kreisverkehren erschwert. Des weiteren dominieren lineare Strukturen den Ort Sinich und die umgebende Kulturlandschaft. Vor allem parallel zur Straße verlaufende Weinfelder und Gebäude engen den Blick des Anreisenden ein und verstecken die Landschaft. Zu dem Marketingkonzept der Stadt Meran gehört ebenfalls das Image als Gartenstadt. Allerdings ist in Sinich keinerlei Bezug zu Gärten erkennbar. Zuletzt fehlt ein einheitliches Gesamtbild der Strecke und des Ortes Sinich. Die Strukturen und Ortsteile sind sehr heterogen. Heterogenes Gesamtbild 16 Zielsetzung Unser Ziel ist es, ein klares Ortsbild zu schaffen. Die einzelnen Gebiete sollten leicht erkannt und zu einem Muster zusammengefügt werden können. Identität wollen wir über individuelle Elemente stiften, die sich zu einer ganzheitlichen Gestaltung verbinden. Erreichen wollen wir unsere Ziele mit zwei Mitteln. Zum einen schaffen wir Räume die den Besucher zum Schloss leiten. Sie sollen ein geschlossenes Ortsbild herstellen. Zudem repräsentieren die Plätze das Image der Stadt Meran als Stadt der Gärten. Desweiteren planen wir, dass die Räume unterschiedlichste Nutzungen durch die Bevölkerung von Sinich ermöglichen. Dazu gehört neben Veranstaltungen wie Märkte auch Erhohlung oder Spiel und Sport. Zum anderen werden, um diese Räumen zu betonen, bereits vorhandene Baumreihen aufgefüllt, sowie Neupflanzungen von Baumreihen entlang der wichtigen Ortsstraße in Sinich vorgenommen. So soll ein verdichteter Straßenraum entstehen. Dadurch werden die an der Straße liegenden Räume durch die plötzliche Öffnung betont. In den Übergangsräumen laufen die Baumreihen aus. Einzelne einseitig neben der Straße verlaufende Baumreihen sollen den Blick führen und besondere Merkmale der Umgebung Merans hervorheben. Bei der Auswahl der Bäume haben Wert auf unterschiedlich Laubfarbe, Größe und Struktur gelegt. Zudem setzen wir Highlights in den Alleen durch im Frühjahr blühende Prunus sargentii und die immergrünen Pinus sylvestris. Die anderen Bäume sind Tilia tomentosa, Tilia cordata, Cercis occidentalis und Quercus pubescens. Perspektive Baumreihe Perspektive Baumreihe 17 Formanalyse Um den spezifischen Anforderungen an die Räume gerecht zu werden, haben wir verschiedene runde Formen untersucht. Wichtig war uns dabei die Wirkung auf den Betrachter. Zudem haben wir analysiert, wie die Blicke geleitet werden und welchen Effekt die Form auf den Autofahrer hat. Inspiriert wurden wir unter anderem von den großen Plätzen Roms, wie dem Kolosseum, der Platz vor dem Petersdom und dem Circus Maximus. Diese schaffen durch ihre ungewöhnliche runde beziehungsweise ovale Form eine ganz eigene, starke Atmosphäre. Die runde Form haben wir vor allem daher gewählt, um die bestehenden linearen Strukturen in und um Sinich zu brechen und einen Kontrast zu setzen. Betont werden die Formen durch weitgehend freie Innenräume, welche jeweils einen einheitlichen Bodenbelag besitzen. In den Beispielen haben wir festgestellt, dass der Betrachter ovale Räume (1,2) sehr viel runder wahrnimmt als kreisförmige (3,4). Die ovalen Räume sind intimer und tiefer. Daher sind die Räume entlang der Strecke, welche von den Autofahrern durchfahren werden, nicht kreisrund sondern oval. Eine besondere Wirkung hat auch der Raum in Form eines Lindenblattes (5). Dort fährt man in einer Richtung wie auf eine Art Wand zu. Dies hat eine bremsende Wirkung auf den Autofahrer. Um die Orientierung zu erleichtern gibt es auch einen Raum mit versetzten Wänden(6). Hier wird der Blick durch die sich nacheinander öffenenden Räume geleitet. Dies weckt Neugier auf den nächsten Ausblick. Diese Form haben wir an dem zweiten Kreisverkehr verwendet, um die Besucher zu Schloss Trauttmansdorff zu leiten. 18 Lage der Räume Die Lage der Kreise haben wir individuell an den Ort angepasst. Von unserem ursprünglichen Konzept einer starren Ausrichtung nach der Trame sind wir abgerückt. Der Besucher fährt bei der Abfahrt von der Autobahn SS 38 in den ersten großen Raum ein. Dieser ist der Beginn der Strecke und markiert die Ortseinfahrt nach Sinich. Reisende mit Ziel Meran fahren ebenfalls durch diesen Kreis, obwohl sie nicht die Ausfahrt nehmen. Dadurch wollen wir Neugier wecken und zugleich bei einem eventuellen späteren Besuch einen Wiedererkennungseffekt schaffen. In dem Gewerbegebiet am Ortsanfang liegen zwei weitere mittelgroße Räume. Diese brechen die dominierenden linearen Strukturen im Gewerbegebiet und leiten den Besucher durch dieses. Die Ausfahrt aus dem Gewerbegebiet betont ein großer Raum. Dieser verknüpft zugleich das Gewerbegebiet mit dem Wohngebiet. Es folgt ein weiterer großer Raum, der die beiden Wohngebiet verbindet. Ein kleiner Raum an der Strecke soll als Gartenraum dienen und die Besucher auf den Botanischen Garten von Schloss Trauttmansdorff einstimmen. Den Abschluss des Ortes Sinich am Kreisverkehr betont wieder ein großer Raum. Dieser besteht aus zwei sich konsekutiv öffnenden Teilräumen. Diese leiten an dem Kreisverkehr in Richtung Schloss. Zudem verdeutlicht der Raum den Übergang aus dem Ort Sinich in die Kulturlandschaft. Den Abschluss bildet ein letzter großer Raum der direkt vor dem Schloss Trauttmansdorff liegt. Durch den Raum in Form eines Lindenblattes wollen wir die Besucher bremsen. Diese können direkt im Anschluss auf den Parkplatz fahren und den Botanischen Garten besuchen. 19 Detail Die größten Räume mit Durchmessern von bis zu 90 Metern haben folgende Funktionen. Sie betonen den Übergang von der Kulturlandschaft in den Ort Sinich. Des weiteren gliedern die großen Formen den Ort in einzelne Bereiche wie das Gewerbegebiet und die Wohngebiete. Zugleich verknüpfen sie aber auch diese Gebiete und schaffen so ein geschlossenes Ortsbild. Wichtig ist auch die leitende Funktion der Räume. Sie helfen den Besuchern sich in der unbekannten Umgebung zu orientieren. Die Räume überlagern bestehende Strukturen ohne sie zu behindern. So werden zum Beispiel Weinreben und Parkplätze ungehindert im Kreisinneren weiter genutzt. Den Bodenbelag soll ein heller Kiesschotter bilden. Dieser zieht die Grundfläche zusammen und gibt der dem ganzen Raum ein einheitlicheres Gesamtbild. Verknüpfender Raum Die 45m großen Räume dienen vor allem dazu, die bestehenden linearen Strukturen zu brechen und einen Kontrast zu setzen. Daher sind ihre Innenräume Freiflächen. Der Bodenbelag ist eine wassergebundene Wegedecke. Die Innenräume können temporär für Veranstaltungen wie Wochenmärkte oder als Ausstellungsraum des botanischen Gartens genutzt werden. Wenn keine Veranstaltungen sind, dienen die Räume als Treffpunkt der Bewohner von Sinich und als neues Zentrum der einzelnen Ortsteile. Die Bäume, welche den Platz einfassen und aus der Fläche einen Raum schaffen sind hier Platanus acerifolia. Gerade im städtischen Raum schien uns die Platane als geeignet. Auf der nächsten Seite sehen sie Perspektiven der verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten, die wir uns vorgestellt haben. Platz Sinich Nord 20 Nutzungsmöglichkeiten Erhohlung Spiel & Sport Gartenraum Wochenmarkt 21 Detail und Zusammenfassung Die kleinsten Kreise sollen als Erholungsraum dienen. Gleichzeitig repräsentieren sie als Gartenräume das Image der Gartenstadt Meran. Im dargestellten Beispiel laufen, wie bei den großen Räumen die Weinreben, Staudenbänder in den Platz. Das Zentrum ist freigehalten mit Sitzgelegenheiten zur Erholung. Die kleinen Räume liegen meist nicht an der Strecke und richten sich somit nicht direkt an die Anreisenden. Sie sollten mehr von den Einheimischen genutzt werden. Vor allem im Gewerbegebiet fehlt bisher ein qualitativ hochwertiger Freiraum, in dem sich die Menschen in den Pausen bzw. nach der Arbeit treffen und erhohlen können. Die Bäume die hier den Platz einfassen sind Gleditsia triacanthos sunburst. Diese verwenden wir vor allem wegen ihrer schönen Färbung und aufgrund der geringeren Größe. Erhohlungsraum Zusammengefasst denken wir, mit unserem städtebaulichen Konzept die bestehenden Probleme lösen zu können. Zudem schaffen wir Raum für Events des Botanischen Gartens von Schloss Trauttmansdorff und zeigen das Bild Merans als Gartenstadt auch in Sinich. Dieses ist uns sehr wichtig, da Sinich das südliche Tor zu Meran ist. Zugleich schaffen wir Raum für zukünftige Entwicklungen in Sinich. Stauden 22 Perspektiven Perspektive Erhohlungsraum Perspektive Platz Sinich Nord 23 03 Meran | mit allen Sinnen erleben Georg Auersperg, Laura Kuhn, Nico Lang Meran Schloss Trauttmansdorff & Botanischer Garten Station „Sehsinn“ Station „Tastsinn“ Station Kutschenweg Station „Hörsinn“ Station „Geschmackssinn“ Landwirtschaft Weingärten Signio Gewerbegebiet Gewässer Stadtgebiet Cinque Sensi Weg Station „Riechsinn“ neuer Parkplatz Kutschenweg 24 Lageplan Beschilderung auf der Autobahn Täglich besuchen rund 1.600 Urlauber den Botanischen Garten des Schloss Trauttmansdorff, um die Vielfalt der Meraner Vegetation zu bestaunen und Urlaub in der schönen Kulturlandschaft Merans zu machen. Allerdings kannn er diese erst bestaunen, wenn er direkt am Schloss Trauttmansdorff angelangt ist. Davor muss er sich durch eine unaufgeräumte Landschaft, die vor allem durch graue Gewerbebauten gekennzeichnet ist, quälen. Wir wollen mit unserem Entwurf erreichen, dass der Besucher sofort nachdem er die Autobahn verlassen hat die Kulturlandschaft nicht nur wahrnimmt, sondern dass er sie auch aktiv erleben kann. Dies erreichen wir dadurch, dass der Besucher sein Auto direkt nach der Autobahnabfahrt kostenfrei abstellen kann und sich von da an langsam Richtung Botanischen Garten bewegt. Wir bieten zwei alternative Routen an. 25 Kreisverkehr Fahrradverleih Parkplätze Station „Geruchssinn“ Touristeninformation Parkplätze Busparkplätze Autobahnausfahrt Meran Süd Grundriss Parkplatz Auf dem Weg der „Cinque Sensi“ kann man sich entweder mittels eines gratis ausgeliehenen Fahrrads oder zu Fuß sowie mit der Pferdekutsche fortbewegen. Auf dem Weg werden 5 Stationen angeboten, die jeweils einem Sinn zugeorgnet sind. Perspektive neuer Parkplatz und Station „Riechsinn“ 26 Station Kutschenweg Station „Geschmackssinn“ Station „Hörsinn“ Station „Sehsinn“ Station „Tastsinn“ Station „Geschmackssinn“: Als kleine Zwischenstärkung kann sich der aktive Besucher hier mit typischen Meraner Obst stärken. Es gibt zum Beispiel Äpfel-, Pflaumen-, und Kirschbäume. Station „Geruchssinn“: Diese Station befindet sich im Anhang an den Parkplatz, dadurch wird das Interesse des Besuchers geweckt. Hier arbeiten wir vor allem mit Lavendel, Rosen und Jasmin. Station „Hörsinn“: Auf halben Weg zum Schloss gelangt man zur Station „Hörsinn“. Diese zeichnet sich durch verschiedene Klang- und Wasserspiele aus. Zum Beispiel sind Kuhglocken aufgehängt, die an die Almen rund um Meran erinnern sollen. Station „Sehsinn“: Auf der letzten Station vor dem Botanischen Garten wollen wir erreichen, dass sich der Besucher nocheinmal der Kulturlandschaft bewußt wird, in dem wir ihm eine Aussichtsturm anbieten, von wo aus er die gewaltigen Berge, die groß angelegetn Weingärten und auch schon das Schloss Trauttmansdorff sehen kann. Station „Tastsinn“: Auf der zweiten Station wird der Besucher dazu eingelden verschiedene Materialitäten aus der Landschaft um Meran zu erfühlen, so sind im Boden vier Flächen, die entweder mit Gras bewachsen oder mit Porphyr, Sand oder Kies aufgeschüttet sind. 27 04 Allee und Baumdach Natalie Hirschler, Elisabeth-Jane Walker, Stefan Wallerius Meran wie auch Schloss Trauttmansdorff stehen für eine große Vielfalt, nicht nur kulturell, auch botanisch. Durch das milde Klima begünstigt erwartet den Besucher eine ungewöhnliche, mediterrane Pflanzenwelt die von der beeindruckenden Meraner Bergwelt umrahmt wird. Das Aushängeschild der Grünen Stadt Merans sind zurecht „Schneekuppen und Hanfpalmen“. Wie gestaltet man in solch einer Umgebung eine unauffällige, schlecht ausgeschilderte Strecke zur „Oase des Südens“, dem wichtigsten Ausflugsziel Südtirols? Es war uns wichtig, nicht eine weitere Attraktion zu schaffen, denn davon hat das Meraner Land genug. Es sollte ein einfaches, klares und flexibles Konzept werden. Ein Konzept, das sowohl im Vorort als auch auf dem Land funktioniert und sie somit auch verbindet. Es sollte das grüne Image der Stadt unterstreichen, den Besucher sicher zum Schloss führen und dabei auf das umliegende Meraner Land einstimmen. Aus dem Besuch des botanischen Gartens waren uns besonders zwei Bäume in Erinnerung geblieben, auffallend durch ihren imposanten Wuchs und deren Kontrast zum Bergpanorama: Die Hanfpalme und die Säulenzypresse. Da Bäume eines der Merkmale der Grünen Stadt sind und groß und genug sind, um einem Autofahrer den Weg zu weisen, entschlossen wir uns, diese zu unseren Gestaltungsmitteln zu machen. Da früher Schlossauffahrten immer von Alleen gesäumt waren und die Allee zu den ältesten gärtnerischen Elementen zählt, schien uns die Arbeit mit Alleen angebracht und wurde das Grundelement unserer Gestaltung. Um ein gutes Orientierungssystem für Autofahrer zu erstellen, machten wir uns durch Wahrnehmungsstudien während Auto- und Zugfahrten damit vertraut, was sich einem während der Fahrt warum einprägt. Diese Studien bestätigten die Wahl unserer Bäume und ergaben einen Baumabstand von zehn Metern. 28 Durch ausführliche Alleestudien erstellten wir folgendes „Regelwerk“ für Alleepflanzungen: - 3-5 Bäume im Sichtfeld suggerieren eine Idee der Allee. - Regelmäßiger Abstand: es muss Ordnung er kennbar sein. - Freier Stammbereich (kein Unterwuchs-Kro nenschluss). - Standort muss entlang eines Weges sein. - Abständeder Bäume anhängig von Wegever lauf und Baumart. Alleen erfüllten die Aufgabe der Wegweisung, verbinden den Vorort Sinich mit der Landschaft, stimmten den Betrachter jedoch nicht auf das Meraner Land ein. Wodurch konnten die Blicke der Besucher in die umliegende Landschaft gezogen werden? Indem die Allee „aufgeklappt“ und zu einem Raster erweitertet wurde, durch das Blickachsen in die Landschaft gelegt werden. Nach allgemeinen und Standortbezogenen Rasterstudien entstand ein zehn- auf- zehnMeter- Raster, das im 45° Winkel zur Straße verläuft .Nach Analyse der Bebauung sowie der an der Strecke entlang verlaufenden Flächen, ließen wir die ein-und beidseitig verlaufenden Alleen an uns geeignet erscheinenden Stellen in ein Raster übergehen. 29 Die drei verwendeten Bäume haben durch ihre unterschiedlichen Habtita individuelle Wirkungsweisen: Die Hanfpalme, Symbol Merans, vermittelt typischen Urlaubsflair. Die Säulenzypresse dient dem Wiedererkennungseffekt, da sie bereits in Trauttmansdorff steht. Durch ihren architektonisch- aufrechten Wuchs bildet sie zum einen einen guten Kontrast zur Hanfpalme. Zum anderen zieht sie die Blicke im Raster verwendet nach oben, zu den Bergen. Da die Blicke aber auch „ runter“ in die Kulturlandschaft gezogen werden sollten, kam die Kiefer mit ihrer Dachbildenden Krone hinzu. In der beidseitigen Allee bildet sie einen „Tunnel“ der einen schönen Kontrast zur weiten Kulturlandschaft bietet. Raster und Alleen ziehen sich wie ein „grüner Faden“ von der Autobahnausfahrt bis zum Schloss Trauttmansdorff durch, einfach, klar und dennoch abwechslungsreich. 30 31 05 Obstbaumkulturen Franz Hilger, Teresa Wanner, Jan-Phlipp Wassermann Ausgangssituation Der Kurort Meran liegt in einem sich nach Süden hin öffnenden Alpental, welches Teil des größten geschlossenen Obstanbaugebiets Europas ist. Die Grundlage hierfür und die herausragende Besonderheit des Etschtals stellt das Klima dar. Eigentlich würde in diesem Tal mitteleuropäisches Übergangsklima mit alpiner Beeinflussung herrschen, weil es jedoch vor Niederschlägen und Winden aus Norden, Osten und Westen geschützt ist und warme Luftmassen aus mediterranen Klimabereichen einfließen können, besitzt dieser Raum ein submediterranes Klima. Entsprechend der Höhenlage herrschen im Tal der Etsch also mediterrane (Zypressen, Korkeichen, Flaumeichen...) und auf den Gebirgszügen alpine Bedingungen mit der jeweiligen Vegetation (Edelweiß, räthischer Mohn,...). Aufgrund der Lage in den Alpen, auf einer Höhe von 325 m ü. d. M., liegt der durchschnittliche Jahresniederschlag zwischen 1000 und 2000 mm. Die Durchschnittstemperatur beträgt im Januar und Februar 5,5-12° C, im Juli und August 26-30° C und im November und Dezember 8-15° C. Der Frühlingsbeginn kann zwischen 20.4 und 10. 5 datiert werden. Darum trägt Meran den Beinamen „sunny city“. Südtirol ist außerdem das größte geschlossene Obstbaugebiet im Herzen Europas und umfasst 18000ha. Das entspricht 7,2% der landwirtschaftlichen Nutzfläche, wobei fast alles nur mit Apfelspalieren bepflanzt ist. Auf Grund der klimatischen Spanne wird der Anbau verschiedenster Apfelsorten ermöglicht (Golden Delicious, Gala, Fuji, Braeburn, Wintergold, Lederapfel, Jona Gold usw.) Im Bereich des Meraner Talkessels finden sich Gesteine aus dem Paläozoikum, aus der Trias, aus dem Jura, der Kreide und dem Tertiär, sowie diverse Flußablagerungen. Magmatische Gesteine wie Granit und Rhyolit sind ebenso vorhanden wie metamorphe Gesteine. Beispiele hierfür sind Gleis, Marmor und Porphyr. Das 1300 als Burg Neuberg gegründete Schloss Trauttmansdorff wird nach wechselnden Besitzern erst 1870 durch den 7-monatigen Kuraufenthalt der Kaiserin Elisabeth mit ihren Töchtern Gisela und Marie-Valerie bekannt. Dies verhilft Meran zu seinem Kurstatus und zieht seitdem zahlreiche Besucher an. Mit dem ersten Weltkrieg ist die Blütezeit des Schlosses beendet und es fällt schließlich 1977 an die Südtiroler Landesverwaltung, welche schließlich 1990 die Entscheidung für die Einrichtung eines Touriseums und eines botanischen Gartens trifft. Ausgehend von prähistorischen Siedlungsstrukturen entwickelt sich Meran vom Militärlager und Verkehrsknotenpunkt der Römer zu einer bedeutenden frühmittelalterlichen Handelsstadt. Im 13.Jahrhundert wird die Stadt Mittelpunkt der Grafschaft Tirol und fällt schließlich an die Habsburger. Im 19. Jahrhundert entwickelt sich die Stadt zum Luftkurort für den europäischen Adel. Nach Einbrechen der Besucherzahlen während des ersten Weltkriegs ermöglicht der Fund von Radon im Quellwasser des Vigiljochs Meran den Bau eines Kurbads und verhilft dem Tourismus zu neuer Blüte. Aufgrund geringer Zerstörungen im 2. Weltkrieg ist eine schnelle Wiederaufnahme des Tourismusbetriebs nach dem Krieg möglich. Das abwechslungsreiche Landschaftsbild in Verbindung mit dem Kurhaus, den Thermen und den sich daraus ergebenden Sport- und Freizeitmöglichkeiten macht die Region zu einem beliebten Erholungs- und Ferienziel im Sommer wie auch im Winter. Die genannten Meraner Thermen und das beliebteste Ausflugsziel Südtirols, der botanischen Garten „Schloss Trauttmansdorff“, sind die meistfrequentierten Touristenmagneten. 32 33 Typisches Merkmal der Meraner Kulturlandschaft ist der Spalierapfelbaum. Häufig angebaute Sorten sind Golden Delicious, Gala, Granny Smith, Jonagold, Braeburn und Morgenduft, wobei auch zunehmend seltenere Sorten wie etwa der Lederapfel für den Anbau gewählt werden. Die Blütezeit erstreckt sich über die Monate April und Mai. Die Spaliere bestehen aus massiven Holzpfosten, welche, wie die Bäume, im Abstand von 3-4 m gesetzt werden, sowie zwischen sie gespannten Metalldrähten bzw. Holz- oder Metallstäben. Diese besitzen einen Abstand von ca. 40 cm. Die maximale Höhe liegt bei 3,50 m, der Reihenabstand errechnet sich aus der Hälfte der Baumhöhe plus einem Meter. Das Biegen der Äste findet zwischen Mai und Juli an den noch unausgereiften Ästen 10-20 cm vor deren Spitze statt. Zudem wird ein Sommerschnitt durchgeführt, welcher zu einer vermehrten Ausbildung von Trieben führt, welche schließlich das Wachstum des Apfelbaumes hemmt. Unterscheiden lassen sich bei den bis zu 40 Jahre alten Spalieräpfeln horizontale und vertikale Anordnungen der Äste. Eine Besonderheit ist die Frostberegnung, welche die Blüten vor dem Abfrieren schützt. Der 2001 eröffnete, 12 ha große botanische Garten „Schloss Trauttmansdorff“ und das angegliederte Touriseum befinden sich im Besitz der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol. Die Gärten sind in 4 Themenbereiche untergliedert: Waldgarten, Sonnengarten, Wasser- bzw. Terrassengarten und Landschaften Südtirols. Diese sind wiederum in 80 Gartenlandschaften, 11 Künstlerpavillons und diverse Erlebnisstationen unterteilt. Der 2005 zum schönsten Garten Italiens gewählte botanische Garten liefert jahreszeitlich wechselnde Blütehöhepunkte und zeigt botanische Besonderheiten, wie einen 700 Jahre alten Olivenbaum oder die prähistorische Wollemia nobilis. 34 Die Anfahrtssituation zu besagtem Schloss Trauttmansdorff stellt das Objekt der folgenden Planungen dar. Um die Straße in Richtung Schloss Trauttmansdorff gruppieren sich ab der „Mebo“-Ausfahrt drei unterscheidbare Siedlungs- bzw. Landschaftsbereiche im Einzugsgebiet der Vorstadt Sinich: ein Industriegebiet, ein Wohngebiet mit vereinzelter Gewerbenutzung und ein überwiegend landwirtschaftlich genutzter Bereich. Auffallend ist die kontinuierliche Auflockerung der architektonischen Strukturen: Im Industriegebiet stehen die Gebäudekomplexe dicht gedrängt, was auf den Besucher wenig einladend wirkt und dem Ruf Merans als Stadt der Gärten nicht gerecht wird. Das Wohngebiet zeigt einen aufgelockerten Gebäudeverbund mit eingreifenden Feldstrukturen worauf schließlich der Außenraum folgt. Hier finden sich lediglich vereinzelte Bauernhöfe eigebettet in Apfelfelder. Hier werden immer wieder interessante Blicke auf das Stadtzentrum Merans und die Alpen frei. Auf dem gesamten 3,6km langen Streckenabschnitt fehlen Orientierungsmöglichkeiten, welche die Anfahrt nach Schloss Trauttmansdorff ausweisen, die derzeitige Beschilderung ist verwirrend. Die Aufgabe liegt also darin, die Straße und ihre begleitenden Strukturen von der Autobahnausfahrt zum Schloss repräsentativ zu gestalten und ein subtiles Leitsystem zu schaffen. 35 Konzept Die rund um Meran entstandene Kulturlandschaft mit straßenbegleitend angeordneten Apfelbaumspalieren als beherrschendes Element stellt das zentrale Gestaltungsmerkmal des Konzepts dar, auch weil eine Spalierstruktur durch gezielte Ausrichtung durchaus wegweisendend eingesetzt werden kann. Die zunehmende Verzahnung der Vorstadt Sinich mit der Umgebung wird betont, um über den Kontrast von Stadt zu Land unübersehbare Akzente zu setzen. Hierzu werden im Bereich des Industriegebiets Flächen mit entlang der Straße nach Trauttmansdorff angeordneten Apfelspalieren bepflanzt. Diese Flächen können als Parkplätze und Sitzflächen, beispielsweise für die Mittagspause, genutzt werden. Eine Besonderheit der Sitzflächen ist ihre Lage in neu geschaffenen Ausbuchtungen in bereits vorhandenen Betonmauerzügen, welche sich teils zur Einfassung von Grundstücken teils reliefbedingt durch das gesamte Industrie- und Teile des Wohngebiets ziehen. Die Bepflanzung zwei vorhandener Kreisverkehre folgt dem Konzept der straßenbegleitenden Apfelspaliere. Im Bereich des Wohngebiets werden die eingreifenden Feldflächen erhalten, falls nötig in ihrer Struktur der Straße angeglichen und an markanten Punkten mit Betonmauern an den bereits bestehenden ergänzt. Diese Ergänzung soll ein langsames Auslaufen der Mauerstruktur in Richtung Außenraum erzeugen und dadurch den zunehmenden Übergang in die umgebende Landschaft betonen. Im Außenraum schließlich wird der Bezug zwischen Stadt und Umland durch bewusst geöffnete Blicke auf die Meraner Kernstadt und/oder Landschaftseindrücke der Region herausgestellt. Hierzu werden mit der Straße verlaufende Gehölzstreifen entfernt und durch zwei Spalierreihen beiderseits der Fahrbahn ersetzt. Soll ein Blick freigegeben werden sinken die Spalierreihen einer Straßenseite bis unter das Straßenniveau ab, wobei die auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite angeordnete Spalierreihe auf Sraßenniveau verbleibt bis schließlich die abgesenkten Spaliere wieder ansteigen. Nun beginnen die gegenüberliegenden Spaliere abzusinken, um einen Blick zu ermöglichen. Mit Ausnahme der in ihrer Struktur neu geordneten Wirtschaftsfelder sind sämtliche neu geplante Gebiete mit Zierapfelbäumen der Sorte Malus hybrida „Professor Sprenger“ mit einer Höhe von 2,50 m bepflanzt. Somit wird der Autofahrer zunächst perlenschnurartig entlang der gestalteten Flächen durch die Stadt geleitet, um schließlich im Außenraum verschiedenste Eindrücke der Umgebung zu erlangen, die schon zuvor in der Stadt angedeutet werden. 36 37 38 Da im Wohngebiet Parkflächen in ausreichendem Maße vorhanden sind und die Bewohner auf privaten Flächen verweilen Können, konzentriert sich die Anlage von Parkplätzen und Sitzflächen auf den Industriebereich. In dieser Zone ist jedem der beiden Parkplätze eine Sitzfläche zugeordnet, ergänzt durch Aufenthaltsmöglichkeiten rund um den Kreisverkehr im Zentrum des Industriegebiets. Grundsätzlich sind die Sitzflächen von 40cm hohen Betonmauern umgeben und von Wegen, welche sich zu Aufenthaltsräumen ausweiten, durchschnitten. In diese Sitzelemente, die eine mit Spalieren bepflanzte Fläche umgeben, ist ein Leuchtstreifen integriert, welcher bei Dunkelheit den Weg erleuchtet. Eine Besonderheit stellen die Sitzgelegenheiten der Parkfläche an der „Mebo“-Ausfahrt dar, da sie keine eigene externe Fläche bilden, sondern in den Parkbereich integriert sind. Dies ermöglicht ein 40 cm hohes, zur Böschung der „Mebo“-Ausfahrt hin ausgerichtetes Plateau, welches im Inneren des Parkplatzgebiets als Sitzgelegenheit fungiert und zudem das leicht zum Fluss und zur Stadt hin abfallende Gelände einebnet. Je nach Nutzung beträgt der Abstand der Spalierreihen im landwirtschaftlich genutzten Bereich 3m, auf Parkflächen 2,50m sowie in den Sitzflächen und den Parkplatzeinfassungen 2m. Der Abstand der Bäume innerhalb des Spaliers beträgt zwischen 3 und 4m, die Höhe liegt bei ca. 2,50m, wobei der Abstand der Äste nach oben hin etwa 40cm beträgt. M9, eine Quittensorte, bildet die Unterlage für die Veredelung der Spalierapfelbäume, Stützen der Spaliere sind im Abstand von 4m eingeschlagene Robinienholzpfosten, die zu berankenden Verbindungen bestehen aus verzinktem Draht. Auf den wirtschaftlich nicht genutzten Flächen ist der Boden unter den Spalieren mit Asphaltgranulat bedeckt. 39 06 Stadt der Gärten Felix Erlbeck, Marina Gabler, Sebastian Sowa, Olga Ulanovskaya Stand der Dinge Auf den Betrachter wirken eine Vielzahl verschiedener Bilder - das Bild des Gartens fehlt. 40 Erläuterung Schlagen Sie das Bilderbuch auf! Lesen Sie Gärten! Der Botanische Garten Schloß Trauttmansdorff ist mit über 400.000 Besuchern pro Jahr ein bedeutendes touristisches Ziel Südtirols. An den Hängen des Meraner Tals gelegen, bietet der Garten den Besuchern eine überwältigende Fülle gärtnerischer Szenen. Die Stadt Meran selbst begreift sich als eine Stadt der Gärten. Das außergewöhnlich milde und mediterrane Klima sorgt für einen großen Pflanzenreichtum. Kleine Parkanlagen sowie großzügige Villengärten sind überall zu finden. Große Zedern dominieren das Bild – ein Bild, dem die Anfahrt zum botanischen Garten Trauttmansdorff nicht gerecht wird. Die Strecke ist geprägt von ihrer Heterogenität. Gewerbe, Einfamilienhäuser, Wohnblocks, Einzelhandel und Apfelplantagen, alles taucht immer wieder an der Strecke auf. Es entsteht kein Bild, das sich einprägt, kein Bild einer Stadt, die geprägt wird von ihrer Vegetation, ihren Gärten und Parks, nicht zuletzt vom botanischen Garten Schloß Trauttmansdorff. Entwurf Dem Vielen, dem Großen entgegnet der Entwurf mit einer subtilen, ruhigen Gestaltung. Der Besucher soll die Stadt Meran im Vorbeifahren als eine Stadt der Gärten lesen. Ebenso soll die Gemeinde entlang der Strecke nicht ausgegrenzt, sondern mit einbezogen werden. Große immergrüne Zedern (Cedrus libani) bilden zusammen mit der Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia) und –hecke auf der Anfahrtsstrecke zum Schloss ein einheitliches Bild aus. Der heimische Porphyr als Belagsmaterial und das blühende Gras Liriope muscari ergänzen die Gestaltung. Die erste gestaltete Fläche befindet sich direkt am Autobahnkreuz Merans. Bereits am Ortsanfang soll die Zeder als das bedeutende Zeichen erkennbar sein. Die zweite und dritte gestaltete Fläche sollen neben ihrer Orientierungsfunktion auch als Aufenthaltsräume dienen. Die vordere Fläche liegt kurz nach dem Autobahnkreuz mitten im Gewerbegebiet Merans. Sie ist vor allem als Aufenthaltsraum für die Mittagspause oder den Feierabend gedacht. Großzügige Rasenflächen, ein lineares Wegesystem mit Sitzmöglichkeiten, unterschiedliche Heckenformen in Ergänzung mit Zedern und blühendes Gras laden dazu ein. Die dritte Fläche ist eher für die Bewohner des Stadtraumes an der Strecke zum Schloss gedacht. Vier längliche Flächen und ein in der Mitte liegender kleiner Stadtviertelplatz bilden die Gesamtfläche. Pflasterungen aus Porphyrstein und eine mit Porphyr gefärbte wassergebundene Decke, zwei Wasserbecken, ein sich zum mittigen Platz aus beiden Seiten auflockerndes Baumraster aus Zedern und Hopfenbuchen und Heckenpolster verknüpfen die einzelnen Flächenteile. Die letzte gestaltete Fläche grenzt unmittelbar an die Fläche von Schloss Trauttmansdorff. Das sich dort befindende Überflutungsbecken eines Stadtbaches wird mit einem Hainbuchenraster gestaltet, da die Hopfenbuche eine kurzfristige Überstauung nicht verträgt, optisch der Hopfenbuche aber sehr nahe kommt. Des weiteren wird der sich auf beiden Seiten der Straße befindliche Ausweichparkplatz des Schlosses unterhalb des Fußballplatzes an die Parkplatzgestaltung des Schlosses angepasst. Die Mischung aus intensiv gestalteten Flächen und extensiven von der Bevölkerung nach Vorgaben gestaltbaren Flächen in Kombination mit dem botanischen Garten des Schlosses führt schluss-endlich zu dem gewünschten Bild der Stadt. Meran - die Stadt der Gärten. 41 Haltung 1 Die Gestaltung reagiert auf die Heterogenität nicht mit dem Setzen eines Kontrapunktes, sondern.... mit einer so subtilen und zurückhaltenden Intervention, dass dem Besucher das Lesen der Stadt, als eine Stadt der Gärten selbstverständlich erscheint. Haltung 2 Die Menschen, die an der Strecke wohnen und arbeiten sollen nicht ausgegrenzt, sondern mit einbezogen werden. 42 Grundidee Entlang der Strecke verbinden sich die gestalteten Plätze und Parks mit den Gärten der Anwohner durch die Verwendung der gleichen Vegetationselemente. Es entsteht auf subtile Art das Bild einer „Stadt der Gärten“. Wo gestalten die Bürger, wo gestalten wir? Villenviertel Plantagen Siedlungsbereich Bürgerbeteiligung Gärten und Plätze Gewerbegebiet 43 Womit? Cedrus libani Ostrya carpinifolia Grundriss des Platzes im Gewerbegebiet Perspektive des Platzes im Gewerbegebiet 44 Liriope muscari Ostrya carpinifolia Porphyrbelag Arrangementbeispiele der Bürgerbeteiligung Der Entwurf besteht zum Einen aus 4 größeren gestalteten Flächen und zum Anderen aus der Idee, dass die Anwohner der Strecke beim Konzept eines einheitlichen Straßenbildes auf dem Weg zum Schloss Trauttmansdorff mitmachen können. Dies soll durch die Verwendung der von uns gewählten Elemente in frei wählbarer Anordnung in Ihren Gärten und Freibereichen erreicht werden. Abbildung 1 zeigt die Libanonzeder in einem Heckenkissen aus geschnittener Ostrya carpinifolia kombiniert mit einer wassergebundenen Wegedecke mit Porphyr als Deckschicht. Dieses Arrangement eignet sich für öffentliche Bereiche ebenso wie für Privatgärten. Abbildung 2 stellt einen kleinen Hopfenbuchen-Hain dar, der durch eine Hecke - ebenfalls aus Ostrya carpinifolia - eingegrenzt wird. Der Porphyr wird hier als Plattenbelag verwendet - ein Arrangement vorwiegend für Privatgärten. Abbildung 3 ist auch eine Variante, die eher für private Vorgärten geeignet ist. Verwendet werden großflächige Liriope muscari-Pflanzungen, die von einem Porphyrweg durchzogen werden und im Schatten einer Ostrya carpinifolia liegen. Perspektive von der Autobahnbrücke 45 07 StrukturERLEbnis Christopher Braun, Katharina Christenn, Silvia von Grafenstein 46 Skizze Analsye Skizze Blicköffnungen Bei dem Planungsgebiet handelt es sich um den Anfahrtsweg des Schlosses Trauttmansdorff in Meran, das mit seinen botanischen Gärten jährlich zahlreiche Besucher anlockt. Explizit zu bearbeiten ist die Strecke zwischen der Autobahnausfahrt Meran Süd und dem Botanischen Garten, auf der selbst unaufmerksamen Passanten deutliche Defizite auffallen: diffuse Leitsysteme, schlechte Beschilderung sowie form- und aussagelose Erscheinung erschweren die Orientierung. Auch die punktuellen aber zusammenhangslos gestalteten Verkehrsrestflächen erzielen keinen wahrnehmbaren Effekt und bleiben somit wirkungslos. Die Beschaffenheit der durchquerten Gebiete scheint widersprüchlich zum Ziel des Besuchers. Das abrupt auftauchende Industriegebiet lässt kaum auf das pompöse Schloss am Ende der Strecke schließen und auch die entlang der Zufahrt gelegenen Wohngebiete vermitteln den Eindruck, dem falschen Weg gefolgt zu sein. Um genau diese Defizite beheben zu können, orientieren wir uns an den Stadtraumanalysen Kevin Lynchs. Dieser untersuchte mithilfe empirischer Studien die Wahrnehmung von Stadtbewohnern bezüg47 Herleitung Bachlandschaft Herleitung Wohngebiet Herleitung Industriegebiet lich ihrer heimischen Umgebung. Als Kriterien dienten ihm bei seinen Analysen Einprägsamkeit, Les barkeit und Vorstellbarkeit. Aus seinen Forschungen geht hervor, dass durch gute Orientierung ein Gesamtüberblick geschaffen und Verknüpfungen zwischen den einzelnen räumlichen Teilen hergestellt werden können, was das Zurechtfinden meist erheblich erleichtert. Es bietet sich an, die von Lynch besonders hervorgehobenen Faktoren ‚Identität’, ‚Struktur’ und ‚Bedeutung’ innerhalb der einzelnen Gebiete der Strecke zu stärken um so deren Charakter zu verdeutlichen und dem Besucher somit die Orientierung zu erleichtern: Die Individualität der einzelnen Gebiete soll betont werden um diese wahrnehmbar zu machen. Die einzelnen Bereiche gliedern den Weg in Abschnitte, welche sich bereits durch verschiedene Bebauungsarten unterscheiden. Durch variierende Baumgruppierungen wird deren Individualität gestärkt und es entstehen in jedem Gebiet charakteristische Ortsbilder. Grenzen zwischen zwei Gebieten werden durch diese Kontraste deutlich verstärkt, eine spürbare Verbindung zwischen den einzelnen Teilbereichen sollte jedoch bestehen bleiben um die Gesamtwirkung der Strecke zu erhalten. Im Idealfall entsteht beim Überqueren der Grenzen ein Gefühl des Betretens bzw. Verlassens einer geschlossenen Einheit. 48 Dieses wird mit zunehmender Eigenart des Bereiches stärker und ist sehr orientierungsfördernd. Betonung benötigt auch der Hauptverkehrsweg des Planungsgebiets - in unserem Fall der Zufahrtsweg. Auch bei Abzweigungen und Nebenstraßen muss klar ersichtlich sein, welcher Weg der richtige ist. Hierfür ist einheitliche Gestaltung erforderlich, die von uns in Form von Baumpflanzungen vorgenommen wird und die Strecke auch an Kreuzungen und Kreisverkehren hervorhebt. Laut Lynch sind an (Verkehrs)Knotenpunkten Orientierungsobjekte besonders wirksam und nötig, da sie dort richtungweisende Funktionen erfüllen sowie Bezug zum gesamten Orientierungssystem geben. Die Strukturstärkungen, die alle an den jeweiligen Problemstellen direkt und maßgeschneidert stattfinden, sollten zwar individuell sein, jedoch zusätzlich einem übergeordneten System angehören. So wird die Orientierung noch mehr erleichtert, da die einzelnen Brennpunkte sich zu Gruppen und schließlich einem ganzen Muster zusammenfügen, was einen guten Überblick verschafft. Ausschnitt Wohngebbiet II Ausschnitt Bachlandschaft Ausschnitt Wohngebiet I Ausschnitt Industriegebiet 49 Alnus incana In verschiedensten Quellen sind Hinweise auf heute kaum mehr vorhandene Auenvegetation im Planungsgebiet zu finden. Es ist anzunehmen, dass deren Rückgang auf die Kanalisierung des Flusses zurückzuführen ist. Trockenere Bedingungen und intensive Obstwirtschaft drängten die Auwaldgebiete zurück und so ist diese für Südtirol typische Vegetationsform im Anfahrtsbereich des Schlosses Trauttmansdorff heute lediglich in schmalen Streifen entlang des Wasserlaufs ersichtlich. Als typischer Vertreter dieser Pflanzengemeinschaft ist die Grauerle, Alnus incana, zu nennen, weswegen wir ihr in unserem Pflanzkonzept eine neue Bedeutung beimessen. Zudem kann bei verschiedener Pflanzweise unterschiedlicher Wuchs erzielt werden, was sie zu einem flexiblen Gestaltungselement macht. Die besonderen Eigenschaften der gewählten Erle: trockenheitsverträglich und widerstandsfähig. Bei dichter Pflanzung erzielt sie einen hohen, aufrechten Wuchs, bei weiteren Pflanzabständen tendiert sie zu kompaktem Wuchs. Dieser Beschaffenheit bedienen wir uns in unserem Konzept. Man kann mit Wuchshöhen von bis zu zwanzig, sowie Durchmessern zwischen vier und acht Metern rechnen; die Krone des starkwüchsigen Baumes entwickelt sich luftig und kegelförmig. 50 Um die Einheitlichkeit des Konzeptes zu verstärken, verwenden wir lediglich eine Baumart, die Grauerle Alnus incana. Während sie zu Beginn der Strecke in Reihenpflanzung eingesetzt wird, variiert die Pflanzdichte entlang der Strecke. Bereits bestehende Bäume werden in unser Konzept miteinbezogen. Sie dienen besonders zur Betonung und Einfassung von Blicköffnungen an Gebietsübergängen, welche essentiell zur Abgrenzung und Differenzierung der einzelnen Teilabschnitte der Strecke beitragen. Der von der Autobahn kommende Besucher wird bereits ab der Brücke von auf schrägen Ebenen gepflanzten Baumstreifen empfangen, die an dieser Stelle orthogonal passiert werden. Auf diese Weise findet eine Einführung in das erste Teilgebiet, das Industriegebiet, statt. Die heckenartigen Erlengruppen sind im ganzen Industriegebiet zu finden. Sie sind drei Meter breit und verlaufen parallel zur Hauptstrasse, was an vielen Stellen einem Allee-Effekt erzeugt. An den Gebäudekanten orientiert, betonen die Baumreihen die lineare Struktur des Gebietes sowie die Form der Gebäude selbst. Detail Parkplatz Industriegebiet Detail Wohngebiet I Grünanlage 51 Ausschnitt Besucherpark Schnitt Besucherpark Schnitt Industriegebiet Der erste Teil der Wohnsiedlung wird durch Grauerlenhaine gestärkt, die auf quadratischen Flächen in der Siedlung angebracht werden. Diese Haine bestehen entweder aus vier oder neun Hochstämmen; der Pflanzabstand der einzelnen Bäume beträgt sechs Meter. Die Fläche unter den Hainen bleibt somit für die Anwohner nutzbar. Bestandsbäume und Baumquadrate rahmen Blickfenster und Straße. Der zweite Teil des Wohngebietes ist durch einen an der Straße entlang aufgeschütteten und bewachsenen Wall abgeschottet. Aus diesem Grund verlagern wir unsere Gestaltung auf die gegenüberliegende Straßenseite. Dort verlaufen die Baumquadrate aus dem ersten Siedlungsteil westlich Richtung Bach und werden mit zunehmender Entfernung größer. Die so bepflanzte Fläche ist mit einem Aussichtsturm sowie Parkmöglichkeiten ausgestattet und ist für die Anwohner als Freizeitfläche nutzbar.Als hintere Begrenzung dieses Parks dient die Pflanzungsart, durch die der letzte Streckenteil gestaltet ist: um den in Mäander gelegten Bachlauf schlängelt sich eine mal schmalere, mal breitere Erlenreihe. Dies bietet dem Besucher Geleit, lässt östlich den Blick auf die Kulturlandschaft offen und bildet einen Kontrast zur Umgebung. 52 Gesamtlageplan Perspektiven 53 08 Palmenwald Jasmin Biedron, Ruth Reich, Lilian Terme Dichter Wald Lichter Wald Plantage 54 Der Palmenwald in Meran wirkt als starkes Bild identitätsstiftend und gibt, da er streckenbegleitend vorkommt, Orientierungspunkte für die Besucher Merans. Verwendet wird Trachycarpus fortunei, die Chinesische Hanfpalme, die in Meran bereits vorkommt und auch im touristischen Marketing eine Rolle spielt. Der Archetyp “Wald” ist im Unterbewusstsein der Menschen verankert und wird zum Beispiel mit Geborgenheit und Naturnähe verbunden. Im Konzept werden drei Typen von Wald unterschieden, die auf dem Weg nach Meran/Trauttmansdorff vorkommen: der dichte Wald, der lichte Wald, die Plantage. Für den schnell Vorüberfahrenden ergibt sich ein immer ähnlich starkes Bild, für den Fussgänger jedoch werden Unterschiede sichtbar. Die Streckenpunkte, an denen der Palmenwald vorkommt, sind Punkte der Orientierung und gleichzeitig Punkte, an denen der Palmenwald in seiner jeweiligen Form zu Geltung kommt. 55 Abb.1 Dichter Wald Abb.2 Abb.8 Abb.3 Abb.9 Abb.4 Abb.10 Abb.5 Abb.6 Abb.11 Abb.7 Abb.12 Lichter Wald Abb.13 Abb.14 Abb.19 Abb.20 Abb.15 Abb.16 Abb.17 Abb.18 Plantage Abb.21 Abb.22 Analysen zu Struktur und Dichte von Wäldern führen zu den drei Typen, die sich auch im Unterwuchs unterscheiden. Typische Vegetationen in der Krautschicht von Palmenwäldern lassen sich in iherer Struktur in Arten “übersetzten”, die in Meran vorkommen können. Nach der Dichte der Krautschicht und ihrer Artenvielfalt erfolgt eine Abstufung der Wälder mit dem intensivem Unterwuchs des Dichten Waldes bis hin zu einer extensiveren Krautschicht bei der Plantage. Den folgenden Streckenpunkten wurden, abhängig von der Fahrtgeschwindigkeit des jeweiligen Streckenabschnittes und dem unmgebenden landschaftlichen Kontext, passende Palmenwald Typen zugeordnet. 56 Streckenpunkt 1 Autobahnausfahrt und Einfahrt Sinnich 57 Streckenpunkt 1 Einfahrt Sinnich 58 Streckenpunkt 2 Kreisverkehre 59 Streckenpunkt 3/ 4/ 5 Kulturlandschaft Obstbau, Wald und Plantage 60 Streckenpunkt 6 / 7 Parkplatz und Retentionsfläche 61 Nutzung Phasenkonzept 62 63 09 Landschaften Südtirols Susanne Frank, Vanessa Höfler, Anna Rosenberger 64 Einer der Hauptanziehungspunkte für Touristen in der Kur- und Gartenstadt Meran ist das Schloss Trauttmansdorff mit seinem botanischen Garten. Die Anreiseroute zum Schloss führt durch ein Industie- und Wohngebiet, das aktuell einen unaufgeräumten und sehr heterogenen Eindruck macht und keineswegs angemessen für diesen touristisch bedeutsamen Ort ist. Zusätzlich erschwert ein nicht eindeutiges Leitsystem die Orientierung auf der Anreise zum Garten. Das Konzept ist es, den Anreisenden typische Vegetationen der Natur- und Kulturlandschaft Südtirols erlebbar zu machen und sie dadurch zum Schloss zu leiten. Der Autofahrer soll instinktiv den Weg nach Trauttmansdorff finden, indem er sich durch drei Vegetationstypen führen lässt: einen Flaumeichenwald, eine Obstbaulandschaft und einen Auwald. 65 Ausschnitt Lageplan im Bereich Sinich 66 Nach der Abfahrt von der Autobahn gelangt der Besucher an den Flaumeichenwald, der mit seinen knorrigen Bäumen und seiner artenreichen Krautschicht das Vegetationsthema einleitet. Das nachfolgende Industriegebiet mit seinen vielfältigen Raumnutzungen wird von diesem Landschaftsbild überlagert und erhält so eine angenehme Homogenität. 67 Es wird fließend übergeleitet in den Bereich des Obstbaus. Hier werden die bestehenden Spalierapfelbäume durch freiwachsende Apfelbäume zur Straße hin ergänzt. Apfelbäume, eine Kulturvegetation mit großer Bedeutung für die Stadt Meran, bieten zu verschiedenen Jahreszeiten Akzente. Die verwendete Obstsorte Idared empfängt mit ihrer frühen Blüte die ersten Gäste zu Beginn der Saison. Im Herbst ziehen die tiefroten Früchte die Blicke auf sich. 68 Die Schemata zeigen, wie die baumfreien Bereiche in der Aue angeordnet sind. Ihre Aufgabe besteht darin den Blick des Autofahrers in die Aue zu lenken. Mit Hilfe der durchgehenden Krautschicht erkennt der Besucher dennoch den inhaltlichen Zusammenhang. 69 Anschließend tritt der wegbegleitende Fluss in Form einer naturnahen Auenvegetation in den Vordergrund. Im schlossnahen Flutbecken wird dem Fluss Raum gelassen, eine Aue zu entwickeln. Diese soll die typische Abfolge von Pflanzengemeinschaften unterstützen: Die Hartholzaue mit Esche und Ahorn geht in eine Weichholzaue mit Weiden und Erlen über, gefolgt von Binsen- und Seggenrieden. Eine auentypische Krautvegetation zieht sich über die gesamte geplante Auwaldfläche. Dieser Naturraum wird auch Fußgängern durch einen neu angelegten Auenweg zugänglich gemacht. Der Weg verläuft von Schloss Trauttmansdorff bis zum Ende des Flutbeckens und schließt dort an den bestehenden Fußweg an. Der Besucher, der mit dem Auto zum Garten anreist, erlebt die Aue durch Einblicke in Bereiche, die von Bäumen freigelassen werden. 70 Gallium mollugo Alnus glutinosa Acer campestre Corylus avellana Dentaria pentaphyllos Molinia arundinacea Typha latifolia Phragmites australis Euonymus europaeus Brachypodium pinnatum Prunus spinosa Viburnum lantana Viburnum opulus Cornus sanguinea Als potentielle Krautschicht für die Flaumeichenwaldbereiche (links) und die Auwaldbereiche (rechts) sind genannte Pflanzen angedacht. Die Unterwuchsvegetation soll sich im Laufe der Jahre selbstständig ansiedeln. 71 10 Flussstrukturen Sebastian Ahr, Franziska Kügler, Klaus Kuttner Einleitung Das bei Meran befindliche Schloss Trauttmansdorff und sein botanischer Garten werden jährlich von ca. 400.000 Touristen besucht. Weitgehend erfolgt die Anreise des Südtiroler Highlights durch das Auto. Ab der Autobahnausfahrt bietet die Strecke jedoch nur eine mangelhafte Beschilderung und auch sonst keinerlei Orientierungsmöglichkeiten, die den ahnungslosen Autofahrer zum Schloss leiten. Somit muss dieser seinen Weg weitgehend selbst finden und hat aufgrund der hohen Konzentration auf Wegweiser kaum Zeit, die Landschaft wahrzunehmen. Im ersten Teil der Strecke wird der Besucher durch ein Gewerbe- und Wohngebiet geführt, das über keine ansprechende Gestaltung verfügt und die Vorfreude oder Erwartung zunächst mindert. In der zweiten Hälfte der Strecke fehlt die Möglichkeit, die Landschaft intensiv wahrzunehmen, und der Ausblick auf Meran ist aufgrund einer dichten Vegetation am Fahrbahnrand nicht möglich. 72 Zielsetzung Das Ziel unserer Arbeit ist es, den von der Autobahn kommenden Besucher durch ein leicht verständliches System nach Schloss Trauttmansdorff zu leiten und eine gewisse Vorfreude auf das Schloss und die Gestaltungen seines Gartens entstehen zu lassen. Zudem sollte sich diese Struktur nicht an eine Verkehrsstruktur anpassen und durch entschleunigende Bauweisen dem Autofahrer die Möglichkeit bieten, einen Blick in die Landschaft und vor allem auf Meran zu ermöglichen. 73 Konzeptfindung Seit jeher haben Menschen eine besondere Beziehung zu Flüssen und siedelten sich bevorzugt in deren Nähe an. Sie gelten als Wegweiser und Grenzlinie und spiegeln durch ihre Fließkraft Dynamik und Lebensenergie wider. Dem Fluss wird ein leitender, führender Charakter zugeschrieben, was nicht zuletzt in unserem Sprachgebrauch zu erkennen ist: So sind Worte wie Verkehrsfluss, Stau usw. im allgemeinen Wortschatz häufig zu finden. Hier wird deutlich, dass die mit einem Fluss assoziierten Eigenschaften auf den Verkehr übertragbar sind und eine inhaltliche Beziehung besteht. Das Tal, in dem Meran eingebettet ist, war immer schon ein Gebiet, in dem Wasser eine wichtige Rolle gespielt hat. Während der Eiszeit vor 12.000 Jahren formten Gletscher das Tal; seit ihrem Rückzug prägten vor allem Flüsse wie die Etsch und die Passer die Topographie. In der Meraner Innenstadt trägt die Passer erheblich zur idyllischen Atmosphäre bei. 74 Als Autofahrer wird man bei der Autobahnabfahrt von der Etsch begleitet und folgt auch ab der Hälfte des Weges zum Schloss Meran einem weiteren Flusslauf. Dies ist für den Autofahrer allerdings kaum wahrnehmbar. Unser Konzept ist schließlich aus der Idee entsprungen, dem Besucher von Meran ein Leitsystem durch Flussstrukturen als Orientierungshilfe zu bieten. Heutzutage gibt es naturbelassene Strukturen aufgrund anthropogener Eingriffe nur noch sehr selten. Seit etwa 200 Jahren werden die Talböden intensiv genutzt. „Durch die Regulierung der Etsch im 19. Jahrhundert sind viele natürliche Lebensräume wie Sand- und Schotterbänke, Pionier- und Verlandungsflächen sowie Auwälder größtenteils unwiederbringlich zerstört worden. (…). Der Konflikt zwischen Mensch und Natur wird hier besonders deutlich“ (Quelle 2). Wir wollen die ursprüngliche Form ins Gedächtnis rufen. Um das Thema Wasser aufzugreifen, bedienten wir uns der Form eines natürlichen subalpinen Flusslaufs im oberen Bereich mit Auendynamik und breitem Flussbett. 75 Konzept Bei genauer Betrachtung ist erkennbar, dass ganz verschiedene Formen, immer wieder wechselnde Fließrichtungen und sich dadurch bildende Inseln in verschiedenen Stadien und differenziertem Vegetationsbewuchs entstehen. Aus diesen Strukturen wählten wir die durch Flussläufe geformten Inseln aus, um sie als leitendes Modul individuell entlang der Anfahrtsstrecke einzufügen. Im weiteren Vorgehen haben wir Recherche über den Aufbau solcher Inseln betrieben. Zur Veranschaulichung folgt nun die schematische Grafik über eine für diese Region typische Flussaue: 76 Die Inseln selbst bestehen innerhalb der Flussarme je nach Verlandungsgrad bis zur Ebene der Weichholzaue. Die typische Vegetation setzt sich aus robusten Pionierarten zusammen, die sowohl Feuchtigkeit als auch Trockenheit aushalten: Hosta fortunei - Funkie, Myricaria germanica - deutsche Tamariske, Alnus incana – Grauerle. Innerorts sind die Inseln durch Terrassierung als Sitzgelegenheit nutzbar und ca. 10 m lang, außerhalb der Siedlung steigen sie stetig an und erreichen eine Länge von ca.100 m. Durch wiederkehrende und leicht erkennbare, prägnante Formen und den später erläuterten typischen Aufbau solcher Inseln kann sich der Autofahrer problemlos bis zum Schloss oder nach Meran führen lassen. So wird die gesamte Stecke mit den Flussbewegungen überlagert, die immer in Richtung Etsch fließen. Zusätzlich sorgt das Einbetten von Teilen des Flussgerölls in den Asphalt für eine Entschleunigung, was zudem die Distanz des Autofahrers zu seiner Umgebung überbrückt und letztere spürbar macht 77 Lageplan 78 Perspektiven Straßenraum 79 Literatur 01 Lynch, Kevin: Das Bild der Stadt hg.v. Birkhäuser Verlag; Auflage: 2. A., Stuttgart 2004 02 Vitruv: De Architectura Libri Decem hg. v. Marixverlag, Wiesbaden 2004 Sitte, Camillo: Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen hg. v. Friedr.Vieweg&Sohn, Braunschweig 1983 J.Trowbridge, Peter; Bassuk, Nina L.: Trees in the urban landscape hg. v. John Wiley&Sons, New Jersey Städtebau-Raumplanung Lehrmittel Band 1 hg.v.Benedikt Huber, Zürich 1989 Prinz, Dieter: Städtebau Band 1 und 2: Städtebauliches Entwerfen & Gestalten hg.v. Verlag W.Kohlhammer, Stuttgart Berlin Köln 1993 Favole, Paolo: Plätze der Gegenwart hg.v. Campus Verlag, New York 1995 Lynch, Kevin: Das Bild der Stadt hg.v. Birkhäuser Verlag; Auflage: 2. A., Stuttgart 2004 03 Lynch, Kevin: Das Bild der Stadt Vieweg 1998, 2. Auflage Biedermann, Hans; Schwarz-Winkelhofer, Inge: Das Buch der Zeichen und Symbole Fourier 2004, 5. Auflage (Sonderausgabe) Blum, Daniela: Design Matters//Logos. An essential Primer for today‘s competitive market; Stiebner 2007, 1. Auflage Ambrose, Gavin; Harris, Paul: Layout Stiebner 2005, 1. Auflage Pressemappe des Botanischen Garten Schloss Trauttmansdorff 2008 05 Fischer, Manfred: Apfelanbau integriert und ökologisch, 2002 Himmelhuber, Peter: Obst- und Ziergehölze, Auswahl und Pflege, Schnitt und Schnitt Techniken, 1996 Dorling Kindersley Verlag: Pflanzen Schnitt und Formgebung, 2003 Westermann Schulbuchverlag GmbH: Schulatlas 4. aktualisierte Auflage, Braunschweig 1988 http://www.laurin.at/de-umgebung-kurstadt-meran.shtml http://www.aeiou.iiem.tugraz.at/aeiou.sncyclop.m/m541401.htm http://www.www.suedtirol-reisen.com/geschichte/suedtirols-geschichte.php http://de.wikipedia.org/wiki/Meran mhtml:file://L:\Sonstiges\kurstadt Meran- Meran-MeranerLand und Burggrafenamt... http://www.burggrafenamt.com/de/meran-wetter/das-Klima-in-meran.html 80 http://www.hotelkrone.com/deutsch/meran.html http://de.wikipedia.org/wiki/Zeichen http://de.wikipedia.org/wiki/Semiotik mhtml:file://L:\Meran Vegetation\Flaumeiche-Wikipedia.mht mhtml:file://L:\Meran Vegetation\Chinesische Hanfpalme-Wikipedia.mht 08 Stähler, Mario: Palmen in Mitteleuropa, 1. Aufl. The Europ. Palm Soc., München 2000 Kahn, Francis: Palms in forest ecosystems of Amazonia Springer Verlag, New York 1992 Bärtels, Andreas, Pflanzen des Mittelmeerraumes, 2. 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Prof. Regine Keller Dipl.-Ing. Mattias Roser (Projektleitung) Dipl.-Ing. Thomas Hauck Dipl.-Ing. Volker Kleinekort www.lao.ar.tum.de Gastkritiker: Dr. Platter Dipl.-Ing. Gabriele Pircher Dipl.-Ing. Messner Projektteilnehmer: Sebastian Ahr, Georg Auersperg, Jasmin Biedron, Christopher Braun, Katharina Christenn, Felix Erlbeck, Susanne Frank, Anna Fritz, Marina Gabler, Johann-Christian Hannemann, Franz Hilger, Natalie Hirschler, Vanessa Höfler, Benendikt Kraus, Franziska Kügler, Laura Kuhn, Klaus Kuttner, Nico Lang, Helena Logodska, Isabel Maier-Harth, Ruth Reich, Anna Rosenberger, Sebastian Sowa, Liliana Terme, Olga Ulanovskaya, Silvia v. Grafenstein, Lisa Walker, Stefan Wallerius, Teresa Wanner, JanPhilipp Wassermann, Felix Ziegler Projektbroschüre: Redaktion und Gestaltung: Mattias Roser ©2009 . Projektverfasser Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum 85