ABZV aktuell Ausgabe 21 / März 2006 Der Newsletter der Akademie

ABZV aktuell
Ausgabe 21 / März 2006
Der Newsletter der Akademie Berufliche Bildung der deutschen Zeitungsverlage e.V.
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Die Welt zu Gast bei Freunden!
Knipsen fürs Album. Nur fünf Fotos je Spiel und zwei weitere bei Verlängerung erlauben
die Medien-Richtlinien des Weltfußballverbandes Fifa den Online-Seiten der Zeitungen
während der WM. Kein Bild darf vor dem Abpfiff veröffentlicht werden. Bei Verstoß droht
Entzug der Akkreditierung der Reporter. Die Verleger verlangen freie Berichterstattung.
Die Online-Berichte seien wichtig, weil 28 der 64 Spiele erst um 21 Uhr angepfiffen
werden. Vielen Zeitungen sei aus Zeitgründen eine ausführliche Information der Leser in
der gedruckten Ausgabe gar nicht möglich. Online-Seiten seien die Ergänzung zum
Printprodukt. Die Fifa sieht das Internet als eigenes Medium, für das sie Lizenzgebühren
kassieren kann. Der Weltverband der Zeitungen (vertritt 18.000 Titel) sowie die Agenturen
AP, AFP, dpa und epa protestieren gegen die „Beeinträchtigung der Pressefreiheit und
Unabhängigkeit“ und einen „klaren Bruch des Rechts auf Informationsfreiheit“.
Die Etikette. Mercedes-Busse, mit denen die Teams transportiert werden, werden auf
Zeitungsfotos und im TV als solche nicht zu erkennen sein. Die Logos werden von
Hyundai-Aufklebern verdeckt. Hyundai stellt zwar Busse her, exportiert diese aber nicht
nach Europa. Die Koreaner sind Groß-Sponsor und offizieller Autoausrüster der WM.
Strenge Tante Fifa. Wenigstens das ist seit Mitte Februar vom Tisch, dass
Zeitungsredakteure die von der Fifa geschützten sperrigen Wort-Marken wie „FIFA
Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™“ exakt so und in dieser falschen
Schreibweise hätten übernehmen sollen. Nach Medien-Protesten lenkten die Funktionäre
ein. Bei TV-Sendern bleibt die Fifa streng. In Einblendungen soll „Fußball“ offiziell mit „ss“
geschrieben werden. Sitz der Fifa ist Zürich. Die Schweizer kennen aber kein „ß“.
Die Gästeliste. Auf Herz und Nieren: Alle in- und ausländischen Journalisten werden
polizeilich durchleuchtet. Beim Antrag auf Akkreditierung mussten sie sich nach einer FifaRichtlinie damit einverstanden erklären, dass ihre Daten „dem Bundeskriminalamt
elektronisch zur Verfügung gestellt werden“. Auch der Verfassungsschutz prüft.
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gesucht & gefunden
Aus dem Satire-Magazin pardon zu Selbstmordattentätern: „Die Ausbildung dauert lang,
dafür ist die Arbeitszeit kurz.“
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ABZV aktuell – der Inhalt im März, bitte klicken Sie auf einen der Pfeile
 ABZV News, u.a.: Auskunftspflicht, Waldi und Harry, Preisfrage  Leser-Echo
 das besondere Seminar: Schreiben für Jugendmedien
 Seminare für Schnellbucher: nur noch wenige Plätze frei!
 Seminar-Tipps
 richtig rechtschreiben, diesmal: Das Fugen-s in zusammengesetzten Substantiven
 der ABZV aktuell-Comic: Neulich in der Redaktion
 interessante Links
 zitiert, diesmal: zum neuen Medienkodex des Netzwerks Recherche
 Lese-Tipps: Überschrift, Vorspann, Bildunterschrift / Friendly Fire
 der besondere Service: Textanalyse
 Abo-Service + Archiv
 Impressum
ABZV News
Geheimniskrämer. Die Olympiapark München GmbH ist ein Unternehmen in privater
Rechtsform, aber ein Unternehmen der Stadt. Peter Kveton, Journalist beim Bayerischen
Rundfunk, hätte von dieser Firma gerne ein paar Auskünfte gehabt. Aber OlympiaparkChef Wilfrid Spronk will die Fragen nicht beantworten. Sein Unternehmen sei keine
Behörde, argumentiert er, die Dinge fielen außerdem unter das Betriebsgeheimnis. Der
Reporter klagt vor dem Amtsgericht auf sein Recht auf Auskunft, am 9. März wird das
Urteil verkündet. Unterliegt sie, will die Olympiapark GmbH in die nächste Instanz. Der
Bundesgerichtshof hatte schon vor einem Jahr entschieden: Auch Privatunternehmen, „auf
die die öffentliche Hand maßgeblichen Einfluss ausübt“, sind wie Behörden gegenüber der
Presse zur Auskunft verpflichtet. (AZ III ZR 294/04, ABZV aktuell März 2005)
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Und du bis raus! Durch einen Server-Fehler waren sensible Daten der Schweizer
Gratiszeitung 20 Minuten acht Stunden lang für jedermann sichtbar. Darunter eine ExcelDatei, die eine Mitarbeiter-Planung des Blattes enthielt – inklusive Varianten für mögliche
Personaleinsparungen. Blogger hatten die Panne entdeckt.
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Paar-Beratung. Das Olympia-Paar Waldi und Harry auch als ARD-Moderatoren während
der Fußball-WM? Der Tagesspiegel hat Ulrich Clement, Paartherapeut und Professor für
medizinische Psychologie an der Uni Heidelberg, um eine Diagnose gebeten: „Hartmann
hat Schmidt domestiziert. Schmidt macht das, was er am schlechtesten kann: Interviews
führen. Er lässt bleiben, was er am besten kann: aus dem Ärmel geschüttelte Frechheiten.
Es gibt im Englischen ein Sprichwort: Gravity wins. Schwerkraft gewinnt immer. Hartmann
ist die Schwerkraft und zieht Schmidt runter. Die beiden werden kein Paar mehr.“
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Für umsonst. Die Lausitzer Rundschau bringt ab dem 2. März eine kostenlose Zeitung
auf den Markt. Die neue LR-Woche erscheint jeden Donnerstag mit 175.000 Exemplaren
als Tabloid und auf 32 Seiten durchgängig farbig. Der Verlag sagt, LR Woche sei die erste
wöchentliche Gratiszeitung Deutschlands.
Anmerkung der Redaktion: Preisfrage! Was unterscheidet eine wöchentliche Gratiszeitung
von einem journalistisch anspruchsvoll gemachten Anzeigenblatt? Die originellste Antwort
oder die Antwort, die am meisten überzeugt, wird mit einem schönen Buch-Präsent
belohnt: TV-Skandale, Verlag UVK. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Zuschriften unter
Angabe der Postanschrift bitte an [email protected].
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Zusteller-Protest. Weil auch die Kleine Zeitung einen Teil der dänischen MohammedKarikaturen nachgedruckt hatte, haben in Graz 30 Zusteller muslimischen Glaubens keine
Zeitungen ausgetragen. Sie sammelten auch die Schlüssel zu Mehrparteienhäusern und
die so genannten Tourenbücher ein. Zwei Nächte dauerte die Protest-Aktion.
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Guten Morgen, Mörike! Der Deutschlandfunk, ein wortbetonter Sender, hat jetzt auch
Gedichte im Programm. Dreimal täglich wird auf ständig wechselnden Sendeplätzen Lyrik
gelesen, ob während der „Informationen am Morgen“, in der „Wirtschaft am
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ABZV News
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Mittag“ oder in „Umwelt und Verbraucher“. Länger als eine Minute oder 15
Zeilen soll der Vortrag nicht sein. Mal das „Glück“ von Günter Grass, mal ein „Gebet“ von
Eduard Mörike, oder auch Elisabeth Borchers’ „Vom Eindringen des Imperfekts in die
Grammatik des heutigen Tages“.
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Multikulti. Metropoli ist die erste italienische Zeitung für Einwanderer. Das Editorial
verspricht, das Blatt wolle „dem Bedürfnis vieler Immigranten entsprechen, ihre Gefühle,
Ängste, Hoffnungen auszudrücken. Das heißt, es geht nicht nur um Rechte und Pflichten,
Wohnung, Arbeit, sondern auch um Paarprobleme, Liebe, Eifersucht, Verrat. Und natürlich
geht es um ihre Kinder, um deren Lebensbedingungen und Zukunft“. Metropoli wird jeden
Sonntag Italiens zweitgrößter Zeitung Republica beigelegt, ist für nur zehn Cent zusätzlich
zum normalen Preis von 90 Cent am Kiosk zu kaufen, wird aber auch kostenlos über
Ausländerzirkel verteilt. Für Republica ist das Projekt „eine Wette in die Zukunft“. Bisher
inserieren Fiat und Banken auf Russisch, Arabisch, Spanisch, Chinesisch.
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Auf Kriegsfuß. „Herr Piëch trägt gern Krawatten mit Jagdmotiven“. Die Wirtschaftswoche
berichtet froh, dass sie diesen Satz wieder schreiben darf. Im Rechtsstreit mit VW-Chef
Ferdinand Piëch habe das Landgericht Düsseldorf eine einstweilige Verfügung gegen
diese Aussage aufgehoben. Es ging um einen Binder mit einem Elefanten und einem
Mann mit Gewehr als Motiv. Kein Jagdmotiv, ein Kriegsmotiv, darauf pochte Piëch. In
anderen Punkten unterlag die WiWo und soll eine elfteilige Gegendarstellung drucken.
Das Magazin will Berufung vor dem Oberlandesgericht.
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Leser-Echo
Haben Sie als Leser von ABZV aktuell Anregungen, Wünsche? Möchten Sie andere
Leser von ABZV aktuell etwas wissen lassen? Schreiben Sie an [email protected].
Ihre Mail wird hier veröffentlicht. Kürzungen behalten wir uns vor.
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das besondere Seminar: Schreiben für Jugendmedien
Kinder und Jugendliche wollen als Leser ernst genommen werden. Szenejargon wird
sofort als plumpe Anbiederung entlarvt. Wie schafft man es, diese breit gefächerte
Zielgruppe mit interessanten Themen zu erreichen und richtig anzusprechen? Dazu gibt
das Praxis-Seminar Anregungen.
In vielen Übungen auf Grundlage der klassischen Darstellungsformen wird unter anderem
an folgenden Themen gearbeitet: Wie stelle ich komplexe Sachverhalte einfach und
dennoch ausführlich dar? Welche Ansprache kommt an? Und: Mit welchen Themen kann
man Kinder und Jugendliche als Leser gewinnen? Themen und Textbeispiele der
Teilnehmer werden gemeinsam besprochen.
Zielgruppe: Journalisten, die für Kinder- und Jugendmedien schreiben
Referentin: Cornelia Teigelkamp, Mediencoach, freie Journalistin,
Kinder- und Jugendbuch-Autorin, Köln
Termin + Ort: 02. und 03. Mai 2006, Bonn
Seminargebühr: 260 Euro inklusive Übernachtung und Verpflegung
Mehr Informationen unter www.abzv.de
Jetzt anmelden unter Tel. 0228-259000, Fax 0228-2590026
E-Mail [email protected]
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Seminare für Schnellbucher: nur noch wenige Plätze frei!
09. und 10. März 2006, Bonn: Reportage und Feature
14. bis 16. März 2006, Leipzig: Mitarbeiterführung in der Redaktion
05. und 06. April 2006, Stuttgart: Interviewtechnik
24. bis 26. April 2006, Bonn: Porträt im Printmedium
25. und 26. April 2006, Leipzig: Recherche und Auskunftsanspruch
Mehr Informationen unter www.abzv.de
Jetzt anmelden unter Tel. 0228-259000, Fax 0228-2590026
E-Mail [email protected]
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Seminar-Tipps für die nächsten Monate
Konfliktmanagement für Führungskräfte: 10. bis 12. Mai 2006, Würzburg
Auffrischung Presserecht: 15. Mai 2006, Stuttgart
Zeitmanagement in der Redaktion: 17. bis 19. Mai 2006, Hannover
Journalistische Darstellungsformen im Internet: 29. und 30. Mai 2006, Bonn
Fragetechniken für den journalistischen Alltag: 19. und 20. Juni 2006, Bonn
Workshop Digitale Fotografie: 21. bis 23. Juni 2006, Bonn
Mehr Informationen unter www.abzv.de
Jetzt anmelden unter Tel. 0228-259000, Fax 0228-2590026
E-Mail [email protected]
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richtig rechtschreiben
Das Fugen-s in zusammengesetzten Substantiven
Substantivkomposita sind Zusammensetzungen, die aus mindestens zwei selbstständigen
Hauptwörtern bestehen. Bei der Mehrzahl dieser Wortkombinationen werden die
Substantive unmittelbar aneinander gefügt: Regenschirm, Eisenbahnwagen.
Bei 25 bis 30 Prozent der Substantivkomposita steht zwischen dem Bestimmungswort und
dem Grundwort jedoch jeweils ein so genanntes Fugenelement. Dies sind:
-ez. B. Hundeleine; -(e)n- z. B. Hahnenkampf, Bananenplantage;
-er- z. B. Kleiderschrank; -esz. B. Grabesstille; -sz. B. Essensreste
Schwierigkeiten bereitet oft die Verwendung des Fugen-s. Eindeutige Regeln dafür,
welche Zusammensetzungen ein Fugen-s verlangen, lassen sich nur in wenigen Fällen
formulieren. Ein paar Grundregeln erweisen sich aber als hilfreich.
Die erste: Zusammensetzungen aus selbstständigen Substantiven verfügen gewöhnlich
über ein Fugen-s, wenn das Bestimmungswort eine der folgenden Endungen aufweist:
-heit
z. B. Freiheitsliebe;
-keit z. B. Tapferkeitsmedaille;
-igkeit
z. B. Schwierigkeitsgrad;
-ing z. B. Heringssalat;
-ling
z. B. Lieblingsessen;
-sal z. B. Schicksalsbegegnung;
-schaft
z. B. Landschaftsgärtner;
-ung z. B. Meinungsbildung;
-al
z. B. Schicksalsbegegnung;
-ion z. B. Aktionswoche;
-tät
z. B. Identitätskrise;
-um z. B. Museumsdirektor
Lisa Walgenbach, Sprachwissenschaftlerin, Worms
SERVICE !!! Weitere Grundregeln zum Fugen-s und frühere Kolumnen zur richtigen
Rechtschreibung stehen im Download-Center der ABZV unter www.abzv.de zum
Herunterladen bereit.
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interessante Links
Diese haben wir für Sie ausprobiert:
www.ftd.de/tm/me/50924.html Endlich eine Hose für Goleo! Die Financial Times
Deutschland hat Modedesigner gebeten, für das nackerte WM-Maskottchen Trendiges zu
entwerfen – für drüber und drunter. Verona Pooth hüllt den Löwen patriotisch in SchwarzRot-Gold und leiht ein Goldkettchen bei David Beckham aus. Das Wäschehaus Schiesser
empfiehlt Feinripp, was sonst? Und Ossi-Unterhosen-Designer Bruno Banani möchte mit
Goleo im giftgrünen String-Tanga die Damen reizen.
www.buxtevau.de Internet-TV, das augenzwinkernd aus dem Raum Buxtehude berichtet.
Rudi Carrell zeichnet als Intendant.
www.worldpressphoto.nl Immer wieder gerne: die weltweit besten Fotos des Jahres.
Diesmal wurden in zehn Kategorien 63 Fotografen ausgezeichnet.
www.output-magazin.de Online-Magazin aus dem Rheinland für Menschen zwischen 15
und 27. „Es hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Medienmachern die Chance zu bieten, erste
journalistische Erfahrungen zu sammeln“, heißt’s auf der Homepage.
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der ABZV aktuell-Comic
© Zeichnung: Philipp Schäfer / Plot: Jochen Reiss
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zitiert
„Journalisten machen keine PR.“
Regel sechs des neuen Medienkodex des Netzwerks Recherche. Alle zehn Regeln im
Überblick: www.netzwerkrecherche.de

„Fasst man die Regel so eng, kommt das einem Berufsverbot für freie Journalisten sehr
nahe.“
Ilka Desgranges, Sprecherin des Deutschen Presserates

„PR und Journalismus verhalten sich ungefähr so wie der Teufel und das Weihwasser.“
Thomas Leif, Vorsitzender des Netzwerks Recherche und Chefreporter des SWR

„Thomas Leif, der die PR-Fuzzis schmäht, führt in seiner dienstfreien Zeit gern durch
Veranstaltungen beispielsweise der Landesbausparkasse (LBS) Rheinland-Pfalz oder der
Sparkassen Service Gesellschaft (SSG). Dass Leif sich am Ende selbst aus seinem
Verein ausschließen lässt, ist nicht zu befürchten. Hauptberuflich ist er ja immer noch
Chefreporter des SWR in Mainz, und die Tätigkeit für die LBS war gewiss ‚überwiegend
durch Recherche geprägt’. Oder bleibt einfach alles in der Familie? Der Vorsitzende der
SSG heißt auch Leif, Vorname: Jürgen.“
Autor Jörg Jacoby in konkret
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Lese-Tipps
Die Überschrift hieß: „Raschel, knister, mampf, mampf“. Die Unterzeile dazu: „Die
Burgerkette McDonald’s feiert ihren 50. Geburtstag – Kein Wunder, dass uns schlecht ist“.
Dieses Beispiel aus der Stuttgarter Zeitung ist für Markus Reiter besonders gelungen. Der
Chefredakteur der Kommunikationsagentur WortFreunde und frühere Feuilletonredakteur
der FAZ sagt: „Überschriften in Tageszeitungen müssen in Zukunft den Leser direkt
ansprechen, ihn bildlich, aber eben auch wertend in das Geschehen hinein ziehen. Dabei
kommt es darauf an, die Perspektive des Lesers einzunehmen.“ Jeder soll sich beim
Formulieren der Überschrift fragen: Was interessiert meinen Leser? Was amüsiert ihn?
Was nützt ihm im Alltag? Markus Reiter stellt an guten und schlechten Beispielen Regeln
für Überschriften, Bildunterschriften und Vorspänne auf. Er hält Tipps und Checklisten für
den Redaktionsalltag parat. Das Buch hilft, dass gute Artikel nicht wegen schlechter
Kleintexte missachtet werden. Überschrift, Vorspann, Bildunterschrift, UVK, 19,90 Euro
Im Februar 2005 wird die italienische Zeit-Korrespondentin Giuliana Sgrena bei
Recherchen im Irak entführt und wochenlang als Geisel festgehalten. Bei ihrer Befreiung
wird der Agent Nicola Calipari getötet – durch Kugeln des US-Militärs. Die Journalistin
überlebt schwer verletzt. Giuliana Sgrena beschreibt die Ereignisse in einem von Krieg
und Besatzung gepeinigten Land, in dem Geiseln zu Waffen werden. Gerade hat sie den
Stuttgarter Friedenspreis bekommen. Als „unerschrockene Frau, die mit distanzierter
Analyse und mitfühlender Reportage über Krieg und Krisen berichtet und Kriegsparteien
niemals traut“. Friendly Fire, als Geisel zwischen den Fronten, Ullstein, 16 Euro zurück 
der besondere Service: Textanalyse
Stimmt das Casting für die Reportage? Fesselt der Feature-Einstieg den Leser? Hat das
Interview eine Dramaturgie? Schicken Sie Texte, die Ihnen besonders wichtig sind,
einfach an [email protected]. Bitte als Word-Dokument! Wir schauen drauf, geben
Tipps. Mit Anmerkungen bekommen Sie Ihren Text zurück. Allerdings: Ein paar Tage
Vorlauf brauchen wir schon.
Der Service [email protected] richtet sich an Redakteure und Volontäre. Nutzen
Sie dieses exklusive Angebot. Es kostet Sie keinen Cent!
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an [email protected].
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Redaktion + Konzeption:
Jochen Reiss
Sekretariat:
Agnes Wührmann
In der Wehrhecke 1, D-53125 Bonn
Tel. 0228-259000, Fax 0228-2590026
E-Mail
[email protected]
Internet
www.abzv.de
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