Ausgabe April 2011 - Christian-Albrechts

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Ausgabe April 2011 - Christian-Albrechts
Rubrik
Ausgabe April 2011
Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
UNIVERSITÄTSKLINIKUM
Schleswig-Holstein
Blut spenden hilft Leben retten
Kiel
Lübeck
UKSH ▪ Blutspendezentrum im CITTI-Park
Mühlendamm 1 ▪ 24113 Kiel ▪  0431- 260 77 88
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Ratzeburger Allee 160 ▪ 23538 Lübeck ▪  0451 500- 28 47, - 28 48
Mo. 7 - 11 Uhr
Di. 10 - 16 Uhr
Mi. 10 - 18 Uhr
Mo.+ Fr. 7 - 13 Uhr (Neuspender bis 12 Uhr)
Di. + Mi. 13 - 19 Uhr (Neuspender bis 18 Uhr)
Do.
10 - 16 Uhr (Neuspender bis 15 Uhr)
Sa. 1x Monat 8 - 12 Uhr (Neuspender bis 11 Uhr)
Do. 13 - 19 Uhr
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Sa. 1x Monat 8 - 12 Uhr
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Editorial
Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
(v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Ihr Universitätsklinikum SchleswigHolstein setzt seinen Wachstumskurs auch in schwierigsten Zeiten
fort - dies ist dem hoch motivierten
Einsatz aller Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des einzigen Maximalversorgers im Land zu verdanken.
Unsere Patienten und Partner im
Gesundheitswesen haben diese
enorme Leistung belohnt, indem sie
uns deutlich mehr Zuspruch gegeben haben als im Vorjahr. Dafür
sind wir allen Menschen dankbar,
die sich in unsere Hände begeben
haben. Wir bedanken uns damit,
dass wir selbst bei denkbar ungünstigsten wirtschaftlichen Voraussetzungen unsere Qualität und unsere
Expertise in der Universitätsmedizin
für die Menschen im Land konti-
nuierlich steigern. Uns sagt dieser
Zuspruch aber auch, dass wir mehr
denn je gebraucht werden. Heute
werden die Menschen zum Glück
älter - aber im hohen Alter auch
anfälliger für vielfältige Krankheiten.
Diesen Herausforderungen des 21.
Jahrhunderts begegnet Ihre Universitätsmedizin in Kiel und Lübeck
- ganz in Ihrer Nähe.
Ihr Vorstand
Liebe Leserin, lieber Leser,
raising“ nicht nur die Gesundheit
sondern die Herzen der Menschen
erreichen möchten und dass wir
beispielsweise mit der neu gegründeten Gesellschaft „Dialog“
und dem „Traumazentrum Nord“
neue Netzwerke in der Versorgung
bilden.
selbstverständlich können Sie
von Ihrem Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein erwarten, dass
sich die Medizin auf internationalem Spitzenniveau befindet und
regelmäßig mit bahnbrechenden
Forschungsergebnissen und Therapien von sich Reden macht.
Es gibt allerdings auch einige
Entwicklungen, die die Aufbruchsstimmung auf ganz anderen
Feldern verdeutlichen. So lesen
Sie in dieser Ausgabe, dass wir
mit der neuen Abteilung „Fund-
Und auch unser Erscheinungsbild
geht erneuert in den Frühling:
Künftig steht unsere Abkürzung
UKSH ohne Leerstellen und negative
Vorzeichen.
Ihr Oliver Grieve
Pressesprecher
3
„Ein neues Auto? Eine neue Küche? Ein
Swimming-Pool im Garten? Jeder hat so
seine Träume – wir natürlich auch. Und
wenn wir uns einen Traum erfüllen möchten, verlassen wir uns, wie in allen Finanzfragen, auf unseren apoBank Berater.“
Weil es Dinge gibt, die nicht warten können.
Wir genießen unsere Wünsche jetzt.
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Inhalt
Neue OP-Methode bei
ausgerenkter Kniescheibe
Warum macht
Schichtarbeit krank?
Seite 16
Seite 27
Editorial
3
Medizin und Wissenschaft
Humangenetische Beratung
Eine sensible Angelegenheit
6
Kreuzband – Doppelt hält besser
9
Über kurz oder lang
Wachstumsstörungen bei Kindern
10
UKSH Gesundheitsforum 12
Den Bakterien auf der Spur 13
Beim Schlaganfall kostet Zeit Gehirn 14
Neue OP-Methode bei ausgerenkter
Kniescheibe 16
Nasen nach Maß: Nasenrekonstruktion
bei Krebs oder Unfall 17
Ärzteschwund / Ärztemangel
Wo liegen die Probleme?
Seite 37
Blickpunkt
UKSH übernimmt Laboruntersuchungen
für die Damp Gruppe
35
Ärzteschwund / Ärztemangel
Wo liegen die Probleme?
37
Von der Theorie in die Praxis
39
Optimale Versorgung für alle Unfallpatienten
41
Professionelles Fundraising für das UKSH
43
Buchvorstellungen
47
Nachrichten
Erstmals Mitraclips am UKSH in Kiel implantiert 33
Wissenschaftler plädieren für Zulassung der PID 34
Pflegeschülerinnen der UKSH Akademie
leiteten eine Station
34
Bei Verdacht auf Demenz unbedingt
zum Neurologen
19
Sozialwahl: Gelebte Demokratie
44
Narben mit Geschichte
21
BIZ umbenannt
44
Chlamydien: Die unbekannte Gefahr
23
Internationaler Austausch
44
Spende für Kinder
44
Kunst erinnert an Anfänge und Vorgänger
der Frauenklinik
45
Qualifizierte Beratung beim Wiedereinstieg
45
Tag der offenen Tür
45
Strengste Hygiene bei schweren
Verbrennungen
25
Warum macht Schichtarbeit krank?
27
Läuse-Präparate haben ihre Wirkung
nicht verloren
28
Aus Freude am Forschen
29
Personalien / Auszeichnungen 48
Pflege
Große Verantwortung, große Faszination
31
Porträt
Anästhesiepfleger: Ein anspruchsvoller Beruf
Jubilare
49
Rätsel
50
32
Impressum:
■ Herausgeber: UKSH ■ Redaktionelle Gesamtleitung Vi.S.d.P.: Oliver Grieve (og)
■ Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Anette Cornils (ac), Marlis Müller-Frommeyer (mmf), Bettina Krohn (bk), Guido Weinberger (gw)
■ Grafik und Titelbild: Martin Bergmann (www.dreiviertel11.de), Guido Weinberger ■ Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de)
■ Foto: Titel: © Artur Gabrysiak - Fotolia.com
5
Medizin und Wissenschaft
Humangenetische Beratung
Eine sensible Angelegenheit
Spätestens seit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms kommt dem Fach
Humangenetik innerhalb der Medizin immer größere Bedeutung zu. Die Funktionen
einzelner Gene bei der Entstehung von Krankheiten gewinnen zunehmend Einfluss
auf Diagnostik und Therapie.
Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach leitet die Humangenetik am Campus Lübeck.
In Schleswig-Holstein liegt die
gesamte humangenetische Versorgung der Bevölkerung in den Händen der beiden Institute für Humangenetik des UKSH – in Kooperation
mit wenigen, assoziierten niedergelassenen Kollegen und demnächst
mit einer neuen „Außenstelle“ des
Kieler Instituts im Westküstenklinikum Heide.
„Insgesamt gibt es im ganzen Land
lediglich acht Fachärzte für Human-
6
genetik“, berichtet Prof. Dr. Reiner
Siebert, Direktor des Instituts am
Campus Kiel.
Gemeinsam mit seiner Kollegin,
Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, der Leiterin des Lübecker
Instituts für Humangenetik, den
Mitarbeitern an beiden Standorten
des UKSH und den kooperierenden niedergelassenen Kollegen
deckt der engagierte Mediziner ein
breites Spektrum humangenetischer
Aufgaben ab. „Die Humangenetik
ist eines der umfassendsten Fächer
in der Medizin“, meint Prof. Siebert.
„Wir beschäftigen uns mit sämtlichen Formen von erblich (mit)bedingten Krankheiten – und das für
alle Organsysteme und in jedem Lebensalter. Oft beginnt unsere Arbeit
bereits vor der Geburt mit Fragen
zu Fertilitätsstörungen oder auch
mit genetischer Diagnostik während
der Schwangerschaft. Im Kindesalter befassen wir uns u.a. mit
angeborenen Stoffwechselerkrankungen, komplexen Fehlbildungen,
Entwicklungsstörungen und geistigen Behinderungen. Jugendliche
und junge Erwachsene sehen wir,
wenn die Geschlechtsentwicklung
nicht normal verläuft. Einen großen
Raum in unserer Tätigkeit nehmen
Krankheiten ein, die sich erst später
im Leben manifestieren, wie familiäre Krebserkrankungen oder erbliche
Veranlagungen für neurologische
Erkrankungen.“
Die Hauptaufgabe der Fachärzte
für Humangenetik besteht in der
genetischen Beratung sowie in der
Diagnostik genetisch oder epigenetisch (mit)bedingter Erkrankungen.
Beraten wird jeder, der wissen
Medizin und Wissenschaft
möchte, ob er selbst, seine Kinder
oder andere Angehörige erblich
bedingte Erkrankungen haben oder
bekommen können.
„Im genetischen Beratungsgespräch
informieren wir über den Erbgang,
ein mögliches Wiederholungsrisiko
innerhalb der Familie, den zu erwartenden klinischen Verlauf der Erkrankung sowie mögliche Therapieoptionen“, erläutert Prof. Dr. Gabriele
Gillessen-Kaesbach das Vorgehen.
Typische Fragestellungen bei
einer genetischen Beratung sind
z.B. gehäufte Fehlgeburten, die
Geburt eines Kindes mit angeborenen Fehlbildungen oder geistiger
Behinderung oder der Verdacht auf
eine erblich bedingte Krankheit in
der Familie. Ob im Rahmen eines
solchen Gesprächs dann auch eine
genetische Diagnostik in die Wege
geleitet wird, bleibt ausschließlich
dem Ratsuchenden selbst überlassen und bedarf einer entsprechenden Einverständniserklärung.
Koch Institut, der auch Prof. Dr.
Gillessen-Kaesbach angehört.
Entscheiden sich die Betroffenen
schließlich für eine genetische
Untersuchung, wird zumeist eine
Blutprobe entnommen und eine
spezifische Analyse des Erbmaterials vorgenommen. Das Ergebnis
der Laboruntersuchung wird wiederum in einem humangenetischen
Beratungsgespräch erklärt.
Generell unterscheidet man
zwischen diagnostischen und
vorhersagenden genetischen Untersuchungen. „Ein diagnostischer
Test wird bei betroffenen Personen
angewandt, um die Diagnose zu
sichern und gegebenenfalls das
Wiederholungsrisiko für Verwandte
bestimmen zu können“, erklärt
Prof. Siebert. „Das Ergebnis einer
prädiktiven genetischen Untersuchung kann helfen, bei einem gesunden Ratsuchenden zu ermitteln,
mit welcher Wahrscheinlichkeit
eine bestimmte erbliche Erkran-
kung auch bei ihm auftreten wird.“
Neben der Beratung ist die klinischgenetische Diagnostik ein wichtiger
Aspekt der Humangenetik. Sie dient
der Einordnung von Symptomen
hinsichtlich einer möglichen erblichen Ursache. Beide Institute bieten
Spezialsprechstunden zu ungeklärten Entwicklungsverzögerungen (geistig und /oder motorisch),
Wachstumsstörungen, Epilepsien,
Skeletterkrankungen und Fehlbildungen an – Gebiete, auf denen besonders Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach sich als anerkannte
Spezialistin weltweit hohes Ansehen
erworben hat.
Die klinische-genetische Diagnostik
wird ergänzt durch moderne labordiagnostische Verfahren, wie die
molekulare Karyotypisierung mittels
Array-CGH am Kieler Institut, das
für diese spezialisierten Untersuchungen Zuweisungen aus dem gesamten norddeutschen Raum erhält.
Die vorgeburtliche genetische Diag­
nostik erfolgt in Zusammenarbeit
„Zu wissen, dass man ein erhöhtes
Risiko für eine schwere Erkrankung
in sich trägt, kann das weitere Leben
ganz erheblich beeinflussen“, gibt
Prof. Siebert zu bedenken. „Eine
genetische Beratung und eine
daraus eventuell resultierende
Empfehlung für den Ratsuchenden
erfordern daher äußerste Sensibilität“, betonen die beiden Mediziner.
Sie informieren neutral über Möglichkeiten und Grenzen von genetischen Untersuchungen und gehen
grundsätzlich nicht aktiv auf die
Patienten zu. „Jeder Ratsuchende
hat das Recht auf Nicht-Wissen“,
lautet die Devise.
Wie eine Beratung abzulaufen hat,
regelt im Übrigen seit Anfang 2010
das Gendiagnostikgesetz und die
durch dieses Gesetz geschaffene
Gendiagnostikkomission am Robert
Prof. Dr. Reiner Siebert ist Leiter des Instituts für Humangenetik am Campus Kiel.
7
Medizin und Wissenschaft
mit den betreuenden Frauenärzten
sowohl in Lübeck wie in Kiel. In der
11. / 12. Schwangerschaftswoche
kann eine genetische Untersuchung
einer Chorionzottenbiopsie und ab
der 15. Woche die genetische und
auch biochemische Analyse einer
Fruchtwasserprobe Aufschluss
über bestimmte genetisch bedingte
Erkrankungen oder Fehlbildungen
des Ungeborenen geben. Im Institut
für Humangenetik in Lübeck werden
zudem aktuell die Voraussetzungen
geschaffen, eine Präimplantations­
diagnostik anzubieten.
Reiner Siebert und sein Team internationales Renommee. Sein Institut
ist Mitglied des „Krebszentrums
Nord“ und betreibt Referenzlabore
für zytogenetische und molekularzytogenetische Diagnostik von Tumoren. Darüber hinaus koordiniert
Prof. Siebert einen der drei deutschen Beiträge zum Internationalen
Krebsgenomprojekt. Beide Institute
für Humangenetik sind nach DIN
EN ISO 15189 (2007) akkreditiert
und nehmen regelmäßig an qualitätssichernden Maßnahmen teil.
Marlis Müller-Frommeyer
Geringe Mengen von Erbsubstanz (DNA)
reichen für eine genetische Untersuchung aus.
Dazu wird die DNA zumeist aus einer Blutprobe isoliert und dann gezielt einzelne Gene
mittels molekularer Verfahren vervielfacht.
Einer der Schwerpunkte des Kieler
Instituts liegt darüber hinaus in der
tumorgenetischen Diagnostik und
epigenetischen Analyse von Leukämien, Lymphomen und soliden
Tumoren. Für Forschungen auf
diesem Gebiet genießen Prof. Dr.
Weitere Informationen:
Institut für Humangenetik
Campus Kiel
Tel.: 0431 597 - 17 76
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500 - 26 20
Die Sicherheit des Patienten,
insbesondere der Schutz vor Infektionen,
ist seit jeher eines unserer obersten Ziele.
Die Möglichkeiten, die sich nicht nur durch
Kombination einer enormen Vielfalt von
medizinischen Produkten und Instrumenten
sondern auch namhafter Marken wie z.B.
rüsch und arrow ergeben, machen uns
zu dem was wir sind: Teleflex, einer der
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8
Medizin und Wissenschaft
Kreuzband
Doppelt hält besser
Meistens passiert es beim Sport. Abruptes Abbremsen, eine schnelle Drehung
oder die unsanfte Landung nach einem Sprung können zu einem schmerzhaften
Kreuzbandriss im Knie führen. Die Unfallchirurgen am Campus Lübeck behandeln
ihn mit einer innovativen Methode.
Bei einem Handballspiel verletzte
sich Antoine Heber. „Mein Knie
hat sich verdreht, als ich während
eines Spielzugs die Laufrichtung
ändern wollte. Ich bin dann umgeknickt und konnte nicht mehr
weiterspielen“, erzählt der 26jährige Grafiker aus Schwarzenbek.
„Vorderer Kreuzbandriss“ lautete
die Diagnose, mit der der Sportler
in die Unfallchirurgie des UKSH,
Campus Lübeck, kam. Schnell
PD Dr. Justus Gille erklärt seinem Patienten
Antoine Heber, wie die Faserbündel in seinem
Knie operativ rekonstruiert wurden.
stand fest: Das Knie muss operiert werden. „Wir haben uns in
diesem Fall für die sogenannte
Doppelbündel-Rekonstruktion
des Kreuzbandes entschieden“,
erläutert PD Dr. Justus Gille,
Oberarzt in der Klinik für Chirurgie
des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Unfallchirurgie,
die innovative Methode, die bei
Antoine Heber angewandt wurde.
Das vordere Kreuzband besteht
anatomisch aus zwei verschiedenen Faserbündeln – eins schützt
das Kniegelenk und sorgt dafür,
dass es sich nicht nach vorn
verschiebt, das andere dient zur
Rotationssicherung.
In der Regel wird nur ein Bündel
operativ rekonstruiert, um das
Knie zu stabilisieren. „Wenn das
Kniegelenk stark beansprucht wird
wie z. B. bei Sportlern, haben wir
die Möglichkeit, beide Bündel zu
ersetzen und damit für noch mehr
Stabilität zu sorgen“, sagt der Unfallchirurg. Das gerissene Kreuzband wird durch ein körpereigenes
Implantat ersetzt, das kniegelenk­
nah am inneren Oberschenkel
aus den Kniebeugesehnen (sog.
Hamstrings) entnommen wird.
Die neue OP-Methode ist gewebeschonend und komplikationslos.
Der Eingriff dauert etwa eine gute
Stunde, der Klinikaufenthalt nur ein
bis zwei Tage. Nach zwei Wochen
mit Gehhilfen darf das Knie wieder voll belastet werden. „Unsere
Patienten sind mit der OP-Methode
sehr zufrieden“, freut sich Prof. Dr.
Andreas Paech, Chefarzt der Sektion
für Unfallchirurgie.
Antoine Heber kann das bestätigen.
Bis er allerdings wieder mit leichtem
Lauftraining beginnen kann, werden
noch knapp drei Monate ins Land
gehen. Und seine Mannschaftskameraden beim TSV Schwarzenbek
werden insgesamt sechs Monate
auf ihn verzichten müssen. „In der
nächsten Saison bin ich dann aber
wieder voll dabei“, verspricht Heber.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Sektion für Unfallchirurgie
Campus Lübeck
Prof. Dr. Andreas Paech
Sekretariat 0451 500 - 26 42
Termine Gelenksprechstunde
PD. Dr. Justus Gille
Tel.: 0451 500 - 20 03
9
Medizin und Wissenschaft
© pegbes - Fotolia.com
Über kurz oder lang
Wachstumsstörungen bei Kindern
Wenn Kinder zu schnell oder zu langsam wachsen, haben Eltern oft die Sorge, dass
ihr Nachwuchs hoch- bzw. kleinwüchsig werden kann. Im Hormonzentrum der Klinik
für Allgemeine Pädiatrie Kiel werden die Ursachen für Wachstumsstörungen untersucht und, wenn erforderlich, eine individuelle Hormontherapie angeboten.
Röntgenbild der linken Hand zur Bestimmung der Skelettreife. Hieraus lässt sich eine
individuelle Wachstumsprognose für das
Kind berechnen.
Kassandra Lütt war schon als Baby
groß. Als sie in der Grundschule die
Klassenkameraden um Kopfeslänge überragte, gerieten die Eltern in
Sorge. „Ich wollte meiner Tochter
ersparen, dass sie gehänselt wird
oder gesundheitliche Probleme bekommt, deswegen suchten wir die
Hormonsprechstunde auf“, erzählt
Mutter Ilse Lütt, die selbst 1,80
Meter groß ist.
„Wenn ein Kind auffällig von der
Normalgröße abweicht, kann das
verschiedene Ursachen haben“,
10
sagt Prof. Dr. Paul-Martin Holterhus,
Leiter des Hormonzentrums für Kinder und Jugendliche der Klinik für
Allgemeine Pädiatrie am Campus
Kiel. „In der Kinderendokrinologie
sind wir auf Erkrankungen des Hormonsystems und Hormonstörungen
spezialisiert und bieten Kindern und
Jugendlichen gemeinsam mit ihren
Eltern eine Hormonsprechstunde
an.“ Vor allem Wachstumsstörungen sind ein häufiger Grund für
den Besuch dieser Sprechstunde.
Bei der Diagnostik und weiteren
Behandlung arbeiten die Kinder­
endokrinologen mit den anderen
Teilgebieten der Kinderklinik des
UKSH und mit niedergelassenen
Kinder- und Hausärzten gut zusammen. Kindliche Hormonstörungen
werden zudem in regelmäßigen,
speziellen Fortbildungsveranstaltungen für Kinderendokrinologie
thematisiert. Zum Team der Hormonsprechstunde gehören neben
den spezialisierten Kinderärzten
auch Kinderkrankenschwestern,
Arzthelferinnen, eine Chemikerin im
Hormonlabor, Diabetes- und Ernährungsberaterinnen sowie technische
Laborassistentinnen. Die medizinische Diagnostik bei Wachstumsstörungen ist umfangreich. Es erfolgt
stets eine sehr genaue Messung
der Körperhöhe, die manchmal
durch die spezielle Methode der
Knemometrie ergänzt wird. Zusätzlich wird ein Röntgenbild der
linken Hand erstellt, um anhand der
Wachstumsfugen das Knochenalter
zu bestimmen und daraus genaue
Aussagen zum Längenwachstum
(Errechnung der Endlängenprognose) abzuleiten. Bei Auffälligkeiten
werden weitere Untersuchungen
durchgeführt, um ihre Ursachen zu
erkennen.
Es gibt zwar keine Menschen nach
Maß, doch für die Größe eines
Menschen existieren statistische
Normen. Demnach ist der nordeuropäische, erwachsene Mann
im Durchschnitt 1,80 Meter groß.
94 Prozent der Männer sind zwischen 1,68 und 1,93 Meter hoch, 3
Prozent sind größer als 1,93 Meter
und werden als hochwüchsig bezeichnet, 3 Prozent sind kleiner als
1,68 Meter und damit kleinwüchsig.
Entsprechend gelten für Frauen die
Maße von 1,58 bis 1,80 Meter im
statistischen Normbereich mit den
dreiprozentigen Abweichungen.
Maßgeblich für diese Statistiken ist
die ethnische Zugehörigkeit, nach
Medizin und Wissenschaft
der Norddeutsche beispielsweise
größer sind als Südeuropäer. Für
den einzelnen Menschen wird
der genetische Zielgrößenbereich
zudem nach der Größe der Eltern
berechnet, sodass große Eltern in
der Regel größere Kinder haben
und umgekehrt. Die Formel zur Berechung der Kindergröße, die bis zu
8,5 Zentimeter schwanken kann, ist,
die Größe der Mutter und des Vaters
zusammenzurechnen und die Summe durch zwei zu teilen. Bei Jungen müssen dann 6,5 Zentimeter
hinzugezählt werden, bei Mädchen
werden 6,5 Zentimeter abgezogen.
Für Hochwuchs gibt es sowohl
hormonelle als auch genetische
Ursachen, die mit dem gesteigerten
Längenwachstum einhergehen, wie
z.B. die nicht krankheitsrelevante
Veranlagung (z.B. der familiäre
Hochwuchs), Störung der Schilddrüsenfunktion oder beschleunigtes
Entwicklungstempo in der Pubertät
aufgrund einer gestörten Ausschüttung von Pubertätshormonen oder
Wachstumshormon. Die ggf. erforderlichen Hormonanalysen und im
Ausnahmefall genetische Untersuchungen werden im klinikeigenen
Kinderhormonlabor durchgeführt,
das in hohem Maße auf die Besonderheiten bei Kindern eingestellt ist.
Aus Angst vor psychischen und orthopädischen Problemen entscheiden sich Eltern und Kinder häufig
für eine wachstumsbegrenzende
Behandlung. Wichtig dabei: „Eltern
sollten rechtzeitig mit ihren Kindern
in die Sprechstunde kommen“, sagt
Prof. Dr. Paul-Martin Holterhus.
Denn: Mit Abschluss der Pubertät
ist die Wachstumsphase der Kinder
abgeschossen. Danach ist eine
erfolgreiche Behandlung nicht mehr
möglich. Die Hormonbehandlung
des Hochwuchses erfolgt durch die
Gabe hoch dosierter Geschlechtshormone. Sie stellt einen relevanten
Eingriff in das Hormonsystem dar
und dauert in der Regel zwischen
ein und zwei Jahre. Die Pubertät
wird durch die Behandlung stark
beschleunigt, es erfolgt eine schnellere Reifung der Wachstumsfugen
und damit ein vorzeitiger Stopp des
Längewachstums. „Bei Mädchen
kommt es durch die Behandlung
häufig erstmals zur Regelblutung
und es kann eine Gewichtszunahme
eintreten“, erklärt Prof. Dr. Holterhus
die Nebenwirkungen. Bei der Diagnostik vor Therapiebeginn muss
beim Mädchen unbedingt eine angeborene Neigung zu einer verstärkten Blutgerinnung ausgeschlossen
werden.
„In jedem Fall sind eine gründliche Diagnostik und vor allem eine
sorgfältige Beratung der Eltern und
der Jugendlichen bezüglich der
Therapieziele und möglicher Nebenwirkungen wichtig“, erklärt der Endokrinologe. In den meisten Fällen ist
keine Therapie erforderlich. Nur,
wenn die prognostizierte Endlänge
des Mädchens größer oder gleich
1,85 Meter oder die des Jungen
größer oder gleich 2,05 Meter ist,
sollte eine Behandlung in Erwägung
gezogen werden. In vielen Fällen
stellt sich heraus, dass die Kinder
lediglich während einer bestimmten
Entwicklungsphase für ihr Alter zu
groß erscheinen, da sie ein beschleunigtes Entwicklungstempo haben. Sie kommen etwas früher in die
Pubertät als der Altersdurchschnitt,
sind aber vollkommen gesund und
haben als Erwachsene eine durchschnittliche Körperhöhe.
Nicht Kassandra. Ihre prognostizierte Körperhöhe betrug vor der
Behandlung 1,88 Meter. Nach der
Therapie und am Ende der Pubertät
wird die 13-jährige Schülerin eine
Größe von höchstens 1,80 bis 1,81
Meter erreicht haben. „Das ist okay“,
sagt die leidenschaftliche Reiterin,
die die Behandlung sehr gut vertragen hat. „Ich bin dann immer noch
kleiner als mein Pferd und für die
Fernsehserie Germany's next Topmodel nicht zu groß.“
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Klinik für Allgemeine Pädiatrie
Campus Kiel
Tel.: 0431 597-1653
Hormonsprechstunde: Prof. Dr. Paul-Martin Holterhus bespricht mit Pia Stammerjohann und
ihrer Mutter die Wachstumskurve und weitere Therapie. Auf dem Monitor sieht man das Röntgenbild der linken Hand. Foto: bk
11
Bild: © Monkey Business #8477189 - Fotolia.com
K
iel: Gesundheitsforum
im Citti-Park, Kiel
Programm-Highlights April/Mai 2011
Datum Thema
Zeit Referent
L
übeck: Gesundheitsforum
auf dem Campus Lübeck des UKSH
Programm 2011
Datum Thema
Zeit Referent
Di. 5. Kinderaugen – Wann sie unsere Hilfe
April
brauchen
Do.14.
April
Mi. 6. Knieschmerz: Ursachen und
April
Behandlungsoptionen. Mit Fallbeispielen
Do.12.
Mai
Do. 7. Schwangerschaft und Geburt:
April
Möglichst sanft, möglichst sicher
Do.9.
Juni
Di. 12. Krankmachendes Übergewicht – Adipositas:
April
Das weltweit am schnellsten wachsende
Gesundheitsrisiko
Do.14.
Juli
18-20 Uhr
18-20 Uhr
18-20 Uhr
18-20 Uhr
UKSH, Klinik für Augenheilkunde, Dr. med. Kandzia
UKSH, Sektion für Onkol. u. Rheumatologische Orthopädie,
Prof. Dr. med. Gerdesmeyer
UKSH, Klinik für Gynäkologie u. Geburtshilfe, Prof. Dr. med.
Mundhenke
UKSH, Klinik für Allg. Chirurgie und Thoraxchirurgie,
Prof. Dr. med. Becker / Dr. med. Ahrens
Do. 14. Vorsorge und Prävention beim Dickdarmkrebs
April
– was ist sinnvoll?
18-20 Uhr
UKSH, Klinik für Innere Med. I, Gastro, PD Dr. med. Arlt
Di. 3. Der Gelenkverschleiß – Ursachen, Behandlung
Mai
und stammzellbasierte Therapieverfahren
18-20 Uhr
UKSH, Kinik für Orthop.+Unfallchirurgie, PD Dr. med. Varoga
Do. 5. Blasenschwäche und Senkungen Mai
Behandelbare Volkserkrankung
18-20 Uhr
UKSH, Klinik für Gynäkologie u. Geburtshilfe, Dr. med. Kümper
Mi. 11. Schiefes Köpfchen/Lippen-KieferMai
Gaumenspalte: optimale Therapie
18-20 Uhr
UKSH, Klinik für MKG-Chirurgie, Prof. Dr. Dr. Wiltfang / Dr. Dr.
Gaßling / Dr. Möller
Do. 12. Herzmuskelschwäche
Mai
18-20 Uhr
UKSH, Klinik für Innere Med. III -Kard., Dr. med. Rosenberg
Zusätzlich zu den obigen Programm-Beispielen bietet das
Gesundheitsforum Kiel fast täglich Veranstaltungen an, die Sie dem
Internet entnehmen können. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl
empfehlen wir eine Voranmeldung und freuen uns auf Ihren Besuch.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung
Tel. 0431 597- 32 12, E-Mail: [email protected].
Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und
Betreuung  was ist zu bedenken?
1830-20 Uhr UKSH, Patienteninformationszentrum PIZ, Beke Jacobs
Wenn die Hand kribbelt und schmerzt: Das
Karpaltunnelsyndrom und andere Ursachen
1830-20 Uhr UKSH, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für
Schwerbrandverletzte, Özge Senyaman
MRSA und andere Erreger  welches Problem
stellen sie dar?
1830-20 Uhr UKSH, Institut für Medizinische Mikrobiologie u. Hygiene, Prof.
Dr. Knobloch
Wenn der Schuh drückt  Fußchirurgie in
jedem Alter
1830-20 Uhr UKSH, Orthopädie, Prof. Dr. Russlies,
Do.11.
Aug.
Volkskrankheit Vorhofflimmern
 Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
1830-20 Uhr UKSH, Medizinische Klinik II, Dr. Bode,
Do.8.
Sep.
Das große Vergessen: Leben mit Demenz
1830-20 Uhr UKSH, Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Münte
Do.13.
Okt.
Internistische Krebstherapie im Wandel
der Zeit
1830-20 Uhr UKSH, Medizinische Klinik I, Dr. Biersack
Do.10.
Nov.
Moderne Ansätze bei weiblicher
Beckenbodenschwäche und Inkontinenz
1830-20 Uhr UKSH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Finas,
Do.8.
Dez.
Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und
Betreuung  was ist zu bedenken?
1830-20 Uhr UKSH, Patienteninformationszentrum PIZ, Beke Jacobs
Das UKSH Gesundheitsforum Lübeck bietet Ihnen ein vielfältiges
Programm rund um Ihre Gesundheit. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltungen
finden im Hörsaal des Turmgebäudes auf dem Campus Lübeck
statt. Wir freuen uns auf Sie.
Bei weiteren Fragen rufen Sie uns gern an.
Beke Jacobs Tel. 0451 500 - 59 74, E-Mail: [email protected]
Weitere Veranstaltungen und Informationen unter: www.uksh.de/gesundheitsforum
12
Medizin und Wissenschaft
Den
Bakterien
auf der Spur
Nahezu täglich werden neue Bakterien entdeckt. Um die Infektionen, die sie verursachen, wirksam bekämpfen zu können, müssen die Keime rasch identifiziert
werden. Das Institut für Medizinische Mikrobiologie am Campus Lübeck verfügt
jetzt über eine innovative Technik zur Schnelldiagnostik.
Prof. Dr. Johannes Knobloch: „Nach fünf
Minuten wissen wir, um welchen Erreger es
sich handelt.“
Bakterielle Infektionskrankheiten
sind weltweit eine der häufigsten Todesursachen. Viele dieser
Erkrankungen können sehr gut
medikamentös behandelt werden. Große Sorge bereitet den
Medizinern aber die zunehmende
Antibiotika-Resistenz der Keime.
Nur wenn es gelingt, schneller zu
sein als die resistenten Bakterien,
können Infektionen auch in Zukunft
erfolgreich behandelt werden. Von
entscheidender Bedeutung bei der
Therapie von bakteriellen Infektionen ist die schnelle Identifizierung
der Keime, die sie auslösen. Das
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Campus
Lübeck setzt dabei jetzt eine innovative Technik ein. „Mit dem neuen
System können wir bereits nach
vier bis fünf Minuten erkennen, um
welches Bakterium es sich handelt“, erläutert Prof. Dr. Johannes
Knobloch, Leitender Oberarzt. „Wo
früher Bakterien über Nacht zum
Wachsen gebracht werden mussten, um biochemische Reaktionen
zu analysieren, ist es nun möglich,
nach ein paar Augenblicken den
jeweiligen Erreger einwandfrei zu
benennen“, sagt der Mediziner. Die
MALDI-TOF-Methode (Matrixunterstützte Laser-Desorption/Ionisation
Flugzeitmassenspektrometrie), die
die Wissenschaftler für die rasche
Klassifizierung der Bakterienstämme einsetzen, ist bereits jetzt in der
Lage, etwa 2000 verschiedene Bakterien zu identifizieren. Und es werden immer mehr. „Das System ist
selbstlernend“, sagt Prof. Knobloch.
„Alle Daten werden gesammelt und
in einer Datenbank analysiert, abgeglichen und gespeichert.“ Von dem
ständig wachsenden Wissen des
Systems profitieren alle beteiligten
Einrichtungen.
Auch dem gefürchteten MRSA-Erreger kommen die Mediziner so schnell
auf die Spur. Er kann besonders
geschwächten Patienten in Kliniken
zum Verhängnis werden. „Umso
wichtiger ist es, dass wir mehr über
die verschiedenen Bakterienstämme
erfahren“, betont Prof. Dr. Werner
Solbach, Direktor des Instituts. Die
Zukunft der Diagnostik bakterieller
Infektionen sieht der Institutsleiter in
der Sequenzierung des Erbguts von
Krankheitserregern. „Wenn wir die
Gene, die für die Entwicklung der Resistenzen verantwortlich sind, identifizieren können, eröffnet das auch
neue Möglichkeiten der Behandlung“,
ist sich Prof. Solbach sicher.
Die innovative MALDI-TOF-Technik
wird bisher nur an wenigen Universitätskliniken in Deutschland
eingesetzt. Die Patienten des UKSH
profitieren ganz unmittelbar von der
Schnelldiagnostik, denn je eher eine
bakterielle Infektion diagnostiziert
und behandelt wird, desto größer
sind die Heilungschancen.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500-2822
13
Medizin und Wissenschaft
Beim Schlaganfall
kostet Zeit Gehirn
In Deutschland erleiden jährlich mehr als 200.000 Menschen einen Schlaganfall,
in Schleswig-Holstein sind es rund 5.500. Der Verschluss großer Hirngefäße kann
akut lebensbedrohlich sein. Bei großen Schlaganfällen wendet das Institut für
Neuroradiologie in Kiel seit einem Jahr ein neues Verfahren an: Die Thrombektomie.
Bei der Thrombektomie entfernt Prof. Dr. Olav Jansen (vorne) über einen Katheter ein Blutgerinnsel (Thrombus) aus einem Blutgefäß. Im Hintergrund ist der Anästhesist und die Schwester
zu sehen. Foto: bk
Bernd Krause* erwacht in den frühen
Morgenstunden mit Lähmungen,
Sprach- und Bewusstseinsstörungen.
Seine Ehefrau alarmiert sofort einen
Notarzt, der schnell eintrifft und einen
Schlaganfall diagnostiziert. Er leitet
erste Maßnahmen ein und mit dem
Rettungswagen wird der 66-jährige
Kieler in die Notfallambulanz des
UKSH, Campus Kiel, gebracht, wo
er um 5.30 Uhr eintrifft. Um 6.00 Uhr
wird anhand einer Computertomographie ein sogenannter ischämischer Schlaganfall festgestellt.
Diese Art von Schlaganfällen macht
rund 85 Prozent aller Schlaganfälle
aus. Im Gegensatz zum so genann-
14
ten hämorrhagischen Schlaganfall
kommt es dabei nicht zu Einblutungen ins Gehirn, sondern zu einem
Gefäßverschluss durch Gerinnsel.
Wenn kleinere Gefäße betroffen
sind, können die Thromben zumeist
durch Medikamente gelöst werden.
Bei Bernd Krause handelt es sich
jedoch um einen großen Schlaganfall, der rund 20 Prozent der ischämischen Schlaganfälle ausmacht. „In
solchen Fällen müssen die Patienten
schnellstmöglich endovaskulär – also
mit dem Katheter – behandelt werden, denn nur so kann ein Thrombus
in einem großen Gefäß entfernt
werden“, erklärt Prof. Dr. Olav Jan-
sen, Leiter des Instituts für Neuroradiologie. Mithilfe einer Angiografie,
der Röntgenkontrastdarstellung von
Arterien, wird bei dem Patienten
unter Vollnarkose ein Katheter durch
das Gefäßsystem zur Gerinnselstelle eingeführt und das Gerinnsel
mithilfe eines Stentsystems entfernt. Das innovative Verfahren, an
dessen Entwicklung das Institut für
Neuroradiologie in Kiel zusammen
mit einem amerikanischen Konzern
beteiligt war, wird als Thrombektomie
bezeichnet. Seit einem Jahr wird das
Verfahren in Kiel und Lübeck erfolgreich durchgeführt. In Kiel wurden
bisher 40 Patienten behandelt. „Der
Schlaganfall von Bernd Krause
war akut lebensbedrohlich. Ohne
die Behandlung hätte der Patient
nicht überlebt“, erklärt Prof. Dr. Olav
Jansen. Neben der Behandlungsmethode spielt beim Gehirninfarkt Zeit
eine entscheidende Rolle. „Zeit kostet
Gehirn“, sagt Prof. Dr. Olav Jansen.
Je früher Schlaganfallpatienten behandelt werden, desto größer ist die
Überlebensrate und die Vermeidung
von Folgeschäden. „Wir sprechen
dabei von einem Zeitfenster zwischen
maximal sechs und sieben Stunden
für den Befund und die Akutbehandlung“, ergänzt der Mediziner.
Medizin und Wissenschaft
In den westlichen Industrieländern
ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache und gleichzeitig
der führende Grund für langfristige
Behinderungen. Durch den GefäßVerschluss werden Teile des Gehirns
nicht mehr durchblutetet und es kann
zu einem Verlust der Hirnfunktion in
diesen Bereichen kommen. Mögliche Symptome eines Schlaganfalls
können Sehstörungen, Doppelbilder,
Sprach- und Sprachverständnisstörungen, Lähmung oder Taubheitsgefühl auf einer Körperseite, Schwindel
mit Gangunsicherheit auch in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen
und Bewusstseinsstörungen sein. Zu
den Risikofaktoren zählen Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen,
Diabetes mellitus, Vorhofflimmern,
Rauchen, Alkohol, Fehlernährung
bei Übergewicht und Bewegungsmangel. Von einem Schlaganfall
betroffen sind vorwiegend ältere
Menschen, aber auch jüngere und
sogar Säuglinge können einen
Schlaganfall erleiden. „Kurzfristige
neurologische Warnsymptome wie
Seh-, Fühl- oder Sprachstörungen
oder Lähmungserscheinungen
sollten sofort abgeklärt werden.“
Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Olav
Jansen setzt sich die Deutsche
Gesellschaft für Neuroradiologie für
eine noch bessere Schlaganfallversorgungskette ein. Hierzu gehört
die Installation hochspezialisierter
Neurovaskulärer Zentren in Kliniken
der Maximalversorgung, die sich mit
anderen Schlaganfalleinrichtungen,
sogenannter Stroke Units, vernetzen.
„Wir brauchen eine flächendeckende
Versorgung in Schleswig-Holstein
und eine adäquate Infrastruktur.
Deshalb planen wir die Etablierung
und Zertifizierung Neurovaskulärer
Zentren, bei denen der Schwerpunkt
in der Versorgung von Schlagan-
fallpatienten und in der interdisziplinären Behandlung komplexer
Hirngefäßerkrankungen liegt“, sagt
der Vorsitzende. Wie wichtig eine
schnelle und qualifizierte Behandlung
ist, zeigt der Fall von Bernd Krause.
Derzeit hat der Patient noch leichte
Schluck- und Sprechstörungen. Nach
der vier- bis sechswöchigen Reha
werden diese jedoch therapiert sein
und keine Folgeschäden bleiben, da
von der Alarmierung des Notarztes
bis zur Operation relativ wenig Zeit
vergangen ist. Bernd Krause hat den
Wettlauf mit der Zeit gewonnen.
*Name von der Redaktion geändert
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Neuroradiologe
Campus Kiel
Tel.: 0431 597- 48 06
Notfallambulanz
Tel.: 0431 597- 48 20
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15
Medizin und Wissenschaft
© Peter Atkins - Fotolia.com
Neue OP-Methode
bei ausgerenkter Kniescheibe
Das Knie ist unser größtes Gelenk und eines der am meisten beanspruchten. Etwa
1.500 Mal wird es pro Tag gebeugt und gestreckt. Die Kniescheibe sorgt in dem komplizierten Zusammenspiel von Bändern, Sehnen und Muskeln dafür, dass die Kraft
vom Ober- zum Unterschenkel übertragen wird und dient zum Schutz des Gelenks.
Dr. Jan Schagemann und Dr. Hagen Mittelstädt
Wenn die knöcherne Kniescheibe
(lat. „Patella“) instabil ist und im
schlimmsten Fall aus dem Gelenk
herausspringt, verursacht das
Schmerzen und Gelenkergüsse.
Langfristig kann es zu Folgeschäden wie Arthrose kommen. In der
Regel gelingt es, die Kniescheibe
wieder einzurenken und konservativ zu behandeln. „Springt sie aber
immer wieder aus ihrer Position, ist
meistens eine Operation notwendig“,
erklärt Dr. Jan Schagemann, Klinik
für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Orthopädie, am Campus Lübeck.
Die Verrenkung der Kniescheibe
kann durch Unfälle, z.B. beim Sport,
ausgelöst werden. In vielen Fällen
ist aber eine generelle Bindegewebs- oder Muskelschwäche oder
16
eine unphysiologische knöcherne
Formgebung die Ursache. Von
chronischer Instabilität spricht man,
wenn sich die Kniescheibe schon
bei Bagatellbewegungen aus ihrer
Position löst. Sie ist dann meist zur
Außenseite des Beins verschoben,
was durch eine Verformung auch
äußerlich sichtbar wird.
Die Patienten sind durch die ständige
Instabilität des Kniegelenks in ihrem
Alltag oder bei sportlicher Aktivität
stark eingeschränkt. Ihnen kann jetzt
im UKSH mit einer innovativen und
schonenden OP-Methode geholfen
werden.
Dabei stabilisieren die Orthopäden
die Kniescheibe mit Hilfe eines körpereigenen Sehnenimplantats, das
sie am Schienbeinkopf entnehmen.
„Der Eingriff wird minimal-invasiv
vorgenommen und ist für den Patienten sehr schonend und sicher.
Die Rückfall­quote ist gleich null“,
erläutert Dr. Hagen Mittelstädt,
Leitender Oberarzt. Wo früher eine
aufwändige Operation mit den
entsprechenden Belastungen für die
Patienten nötig war, reicht jetzt ein
kleiner Eingriff von etwa einer Stunde.
Nach einem stationären Aufenthalt
von nur drei Tagen sind die Patienten schnell wieder mobil und können bereits nach einer Woche ohne
Gehhilfen das Knie belasten.
Neben dieser neuen OP-Methode bei
der Patella-Instabilität, die sich auch
für Patienten mit einer Kniegelenkprothese eignet, bietet die Sektion für
Orthopädie am Campus Lübeck das
gesamte Spektrum der operativen
und konservativen Behandlung aller
Gelenkerkrankungen. Regenerative
Maßnahmen bei Knorpeldefekten,
Kreuzbandrissen oder Meniskusschäden stellen einen Schwerpunkt
dar und werden in der Klinik nach
neuesten medizinischen Erkenntnissen durchgeführt. So können chronisch degenerative Meniskusschäden mit einem Kunstmeniskus, und
akute oder chronische Knorpeldefekte mit anatomischen Implantaten
biologisch wiederhergestellt werden
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Sektion für Orthopädie
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500 - 23 01
Medizin und Wissenschaft
Nasen nach Maß:
Nasenrekonstruktion bei Krebs oder Unfall
Die Wiederherstellung einer defekten Nase gehört zu den besonders anspruchsvollen Operationen der rekonstruktiven plastischen Chirurgie. Mit dieser Chirurgie
hat sich die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
(HNO), Campus Kiel, einen internationalen Ruf erworben.
Nasenrekonstrukteur Dr. Joachim Quetz gehört zu den führenden Spezialisten Europas.
Foto: bk
In Deutschland gibt es mehr als
300 universitäre und nicht-universitäre Kliniken verschiedener
Fachrichtungen, die anspruchsvolle rekonstruktive Nasenchirurgie
betreiben. Nur eine kleine Minderheit kann Spitzenergebnisse
vorweisen. Die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und
Halschirurgie des UKSH, Campus
Kiel, unter der Leitung von Prof.
Dr. Petra Ambrosch, gehört dazu.
In Schleswig-Holstein erkranken
etwas 1000 Menschen pro Jahr an
äußerem und innerem Nasenkrebs.
Tumorerkrankungen aber auch
Unfälle und Folgen von Entzündungen sind Gründe, warum sich das
Aussehen stark verändern kann - so
sehr, dass manche Patienten sich
nicht mehr unter ihre Mitmenschen
trauen. Auch kann das Leben eingeschränkt sein, weil wichtige Funktionen gestört sind. In der HNO-Klinik
Kiel werden pro Jahr durchschnittlich 50 Teilrekonstruktionen und ein
bis drei Totalrekonstruktionen der
Nase durchgeführt, außerdem bis
zu 100 Korrekturen der knorpeligen
und knöchernen Anteile der äußeren Nase. Die sind nötig, um die
Nasenatmung zu optimieren und
Deformationen zu beheben. Besonders bei der Wiederherstellung der
inneren und äußeren Nase können
die Kieler HNO-Chirurgen Spitzenleistungen vorweisen.
Oberarzt Dr. Joachim Quetz und
sein Team sind im Besonderen auf
plastische Operationen von Nasen
spezialisiert. Man unterscheidet
die funktionell-ästhetische und die
rekonstruktive Chirurgie. Bei den
Rekonstruktionen geht es natürlich
vor allem um die Wiederherstellung
eines normalen, unauffälligen Aussehens. Die Nase ist ein zentraler
Blickpunkt im Gesicht. „Nasenrekonstruktionen gehören zu den besonders schwierigen Eingriffen der
plastisch-rekonstruktiven Chirurgie“,
erklärt Dr. Joachim Quetz, Facharzt
für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
mit der Zusatzqualifikation „Plastische Operationen“. Es geht oft um
die Beseitigung einer schwerwiegenden Entstellung, aber auch um
die Wiederherstellung der Funktion.
Der sichtbare Teil der Nase hilft
bei der Erwärmung, Vorreinigung
und Anfeuchtung der Atemluft. Er
gehört auch zum Resonanzraum
der Stimme.
Wegen der Dreidimensionalität der
Oberfläche, des feinen Gerüsts
aus Knochen und Knorpel, der
Innenauskleidung und der dünnen
äußeren Nasenhaut sind diese
Operationen sehr anspruchsvoll.
„Wir möchten Nasen schaffen, die
natürlich aussehen, jede Nase steht
sozusagen immer im Scheinwerferlicht, lässt sich nicht verhüllen,
und bereits kleine Störungen der
Symmetrie, der Kontur und Farbe
ziehen alle Blicke auf sich“, erklärt
17
Medizin und Wissenschaft
Dr. Quetz und ergänzt: „Das erfordert
eine besonders präzise und feinfühlige Arbeit.“ Jede Woche werden von
Dr. Joachim Quetz und seinem Team
Nasen-Teilrekonstruktionen vorgenommen. Solche Operationen sind
nach schweren Entzündungen, nach
Unfällen und z.B. Hundebissen nötig,
aber vor allem nach Nasenkrebs.
Diese Erkrankung, deren häufigste
Form der weiße Nasenkrebs mit sehr
guten Heilungschancen ist, nimmt
erheblich zu.
Müssen bei einer Tumoroperation
Teile der Nase entfernt werden, kann
der Chirurg die fehlenden Segmente
rekonstruieren. Eine Alternative ist
die Nachbildung aus Silikon, eine
sogenannte Epithese, die meist mit
verdeckten Magneten im Gesicht
fixiert wird. Dabei wird als Anker ein
Titanstück in oder auf den Gesichtsknochen geschraubt. Da eine solche
abnehmbare
Nase aber etwa alle
213576/3303_180x86_ASB_Layout
1 04.03.11
Arbeiter-Samariter-Bund
zwei Jahre erneuert werden muss
und z.B. beim Sport abfallen kann,
entscheiden sich viele der Betroffenen lieber für eine Rekonstruktion.
„Wenn die komplette Nase fehlt und
neu geschaffen werden soll, muss
eine solche Operation besonders
gut geplant werden“, sagt Quetz.
„Ich sitze vor meinem Computer und
analysiere zahlreiche Fotos, die das
ursprüngliche Gesicht des Patienten
zeigen und vergleiche sie mit Bildern
vom aktuellen Defektzustand. Dabei
mache ich Zeichnungen und computergestützte Berechnungen. So
plane ich das neue Nasengerüst und
lege Form und Dimensionierung des
Weichteilmantels fest.“ Bei der Operation entsteht die Nase in einzelnen
OP-Schritten, in den meisten Fällen
durch Einbringen von Rippenknorpel des Patienten, der durch einen
Hautlappen aus der Stirn abgedeckt
wird.
11:14 Diese
Seite 1anspruchsvolle Tech-
Wir helfen
hier und jetzt.
nik setzt jahrelange Erfahrung und
große Präzision voraus und von den
Patienten wird viel Geduld verlangt.
Zur vollständigen Wiederherstellung
der Nase sind im Laufe von drei
bis vier Monaten mindestens drei
Operationen erforderlich, die ersten
beiden dauern rund acht Stunden,
die dritte etwa vier Stunden. Dabei
ist das Infektionsrisiko höher als bei
vielen anderen Operationen, und das
Ergebnis lässt sich erst nach ein bis
zwei Jahren verbindlich beurteilen.
„Erst dann sind die Schwellungen
ganz zurückgegangen und die Narben völlig abgeheilt.“
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Campus Kiel
Tel.: 0431 597- 22 40
Landesverband Schleswig-Holstein
Telefon: 04 31 / 70 69 40
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18
Medizin und Wissenschaft
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Bei Verdacht auf Demenz
unbedingt zum Neurologen
Rund eine Million Deutsche leiden an Demenz. Darunter werden Erkrankungen zusammengefasst, die durch den Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit und Veränderungen
der Persönlichkeit gekennzeichnet sind. Prof. Dr. Thomas Münte, Direktor der Klinik für
Neurologie, Campus Lübeck, erläutert Diagnostik und Therapiemöglichkeiten.
Prof. Dr. Thomas Münte: „Die Diagnose Demenz ist kein Grund, sofort aufzugeben und
den Kopf in den Sand zu stecken.“
Wie definieren Sie als Neurologe
die Demenz?
Prof. Dr. Thomas Münte: Wir
sprechen von Demenz, wenn der
Patient Gedächtnisstörungen in
Kombination mit Aufmerksamkeitsstörungen, Hirnwerkzeugstörungen (= die der Fähigkeit, gezielte
Handlungen durchzuführen) oder
sprachlichen Veränderungen aufweist. Manche Demenzpatienten
vergessen auch das Konzept hinter
den Wörtern, sie wissen also nicht
mehr, welche Bedeutung zu einem
Wort gehört. Charakteristisch für
eine Demenz ist, dass sie sich über
einen längeren Zeitraum entwickelt
– in Abgrenzung zu einer akuten
Verwirrtheit, die z.B. durch Flüssigkeitsmangel, einen Infekt oder
schwere Hochdruckerkrankungen
ausgelöst werden kann.
beginnende Demenz handelt. Dazu
braucht man standardisierte neuropsychologische Testverfahren, bei
denen die Leistungen des Patienten mit den altersentsprechenden
Normwerten verglichen werden.
Sollte bei dem Patienten wirklich ein
Problem vorliegen, wäre der nächste Schritt eine genaue Diagnostik.
Bei welchen Anzeichen sollten
beim Betroffenen und bei den
Angehörigen die Alarmglocken
klingeln?
Wenn sich in den neuropsychologischen Tests der Verdacht auf eine
Demenz bestätigt hat, muss man
herausfinden, um welche Form es
sich handelt. Dafür erheben wir
zahlreiche Laborwerte, um z.B.
eine Schilddrüsenunterfunktion
oder einen Vitamin B12-Mangel
festzustellen, die zu Demenzen
führen können, aber behandelbar
sind. In der Regel wird auch eine
Kernspintomographie des Kopfes
gemacht. Es gibt eine ganze Reihe
von Demenzpatienten, bei denen
es aufgrund von Durchblutungsstörungen zu der Demenz kommt.
Diese Menschen haben viele kleine
Schlaganfälle erlitten, die wir dann
sehen und die in der Summe eine
Demenz auslösen können. Diese Form der Demenz muss ganz
Meistens beginnt es damit, dass
man sich an Telefonnummern,
Geheimzahlen von EC-Karten,
Gesichter oder Verabredungen nicht
mehr erinnern kann. Dann stellt sich
zunächst einmal die Frage, ob es
sich hierbei um eine altersbedingte
normale „Vergesslichkeit“ handelt
oder ob die Probleme über das
altersentsprechende Maß hinausgehen. In dieser Situation halte ich
es für sinnvoll, einen Neurologen
aufzusuchen. Nur eine sorgfältige
neurologische Untersuchung kann
abgrenzen, ob es sich um eine
harmlose Vergesslichkeit oder eine
Wie läuft die Diagnostik ab ?
19
Medizin und Wissenschaft
anders behandelt werden als z.B.
eine Alzheimer-Erkrankung, bei
der wir vor allem im Bereich der
Schläfenlappen eine Verschmächtigung des Gehirns sehen. Bei der
Pick-Erkrankung wiederum wird
ein Substanzverlust des Stirnhirns
sichtbar. Zur weiteren Diagnostik
gehört auch eine Untersuchung des
Nervenwassers, also eine Lumbalpunktion. Dort kann man anhand
bestimmter Proteine, die sich
nach dem Verfall von Zellen in das
Nervenwasser ergießen, die Art der
Demenz weiter eingrenzen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Für die verschiedenen Arten von
Demenz gibt es unterschiedliche
Behandlungsmethoden. Eine stoffwechselbedingte Demenz können
wir gut korrigieren. Liegt ein Normaldruckhydrocephalus vor, bei dem
es zu einem übermäßigen Anfall
von Nervenwasser mit Erweiterung
der Nervenwasserkammern, der so
genannten Ventrikel, kommt, gibt es
die Möglichkeit der Liquorableitung.
Wenn es sich um eine gefäßbedingte Demenz handelt, kann man
die entsprechenden Risikofaktoren
medikamentös behandeln. Bei der
Alzheimer-Erkrankung gibt es Therapieoptionen, die zwar noch verbesserungsbedürftig sind, aber dem
Patienten auch heute schon einiges
ermöglichen. Man hat festgestellt,
dass bei der Alzheimer-Erkrankung
der Botenstoff Acetylcholin fehlt, was
zu den Gedächtnisstörungen führt.
Wenn man ihn über Medikamente anhebt, lässt sich das Fortschreiten der
Krankheit um etwa ein Jahr verzögern. Wenn man bedenkt, dass sich
die Krankheit stetig verschlechtert,
ist das bereits ein Erfolg, denn man
kann so die Selbständigkeit der Patienten länger erhalten. Die Diagnose
ist also kein Grund, nichts zu tun und
den Kopf in den Sand zu stecken.
20
Universitäre Medizin hat auch
durch die Nähe zur Forschung
einen besonders hohen Standard. Wie wirkt sich das bei der
Demenztherapie aus?
Der Schlüssel zu einer effektiven
Behandlung liegt in der Frühdiagnose. Und genau darin steckt auch
die Herausforderung: bei Patienten,
die ganz am Anfang der Erkrankung stehen, möglichst frühzeitig
die Diagnose zu stellen und die einzelnen Demenzformen gegeneinander abzugrenzen, damit man eben
auch möglichst früh korrigierend
eingreifen kann. Auf diesem Gebiet
sind wir ganz intensiv tätig. Natürlich sehen wir als Universitätsklinik
auch viele seltenere Formen von
Demenz, die z.B. eingebettet sind
in komplexe Bewegungsstörungen.
Kann man einer Demenz z. B.
durch Gehirnjogging vorbeugen?
Können Sie sich vorstellen, dass
es irgendwann möglich sein wird,
Demenzen zu heilen?
Es gibt natürlich Zukunftsmusik,
z.B. im Hinblick auf den Einsatz
der Tiefen Hirnstimulation. Sie
basiert darauf, dass man bestimmte Teile des Hirns stimuliert
und die Aktivität, die dort fehlt,
wieder „restauriert“. Es gibt in der
Literatur bereits einzelne Berichte über demente Patienten, bei
denen eine solche Behandlung
zu einer deutlichen Verbesserung der Situation geführt hat.
Da wollen wir in Zusammenarbeit
mit der neurochirurgischen Klinik
am Ball bleiben. Bisher wird die
Tiefe Hirnstimulation allerdings
nur im Rahmen von kontrollierten
Studien bei Demenz-Patienten
eingesetzt. Sicher werden in
Zukunft auch im medikamentösen
Bereich Neuigkeiten kommen. So
sind im Tierversuch Impfungen
bereits recht erfolgreich eingesetzt worden. Durch die Impfung
wird das Immunsystem trainiert,
die Ablagerungen, die sich bei der
Alzheimer-Erkrankung bilden, abzuräumen. Beim Menschen muss
dies jedoch erst durch klinische
Studien bestätigt werden.
Dazu haben wir bereits Studien
durchgeführt, in denen es darum
geht, ob man mit spezifischem
Training des Gehirns etwas erreichen kann. Wenn man mit Navigationsaufgaben den Schläfenlappen
des Gehirns besonders stimuliert,
lässt sich z.B. eine leichte Verlangsamung des Krankheitsverlaufs
beobachten. Auf jeden Fall zeigen
Interview: Marlis Müller-Frommeyer
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Narben mit
Geschichte
Emotionale Instabilität, Impulsivität, ein chronisches Gefühl von Leere und Selbstverletzungen: Die Borderline-Persönlichkeitsstörung hat viele Gesichter. In Deutschland
leiden nahezu zwei Prozent der Bevölkerung an dieser Krankheit. Im Zentrum für
Integrative Psychiatrie Kiel (ZIP) werden immer mehr Borderline-Patienten behandelt.
einer enormen inneren Anspannung“, sagt Dr. Katharina GerokFalke, Oberärztin im ZIP. Die Ärztin
arbeitet seit mehr als zehn Jahren
mit Borderline-Patienten und erlebt
regelmäßig, dass die Betroffenen
sich selbst verletzen, zum Beispiel
durch Ritz- oder Brandverletzungen,
um einen unerträglichen inneren
Druck abzubauen. Narben an
Armen und Beinen verraten den
Leidensweg.
Oberärztin Dr. Katharina Gerok-Falke. Fotos: bk
Das Leben eines Menschen mit
einer Borderline-Störung ist geprägt
von heftigen Gefühlsschwankungen, Stimmungswechseln und
Krisen mit Suizidgedanken und
Selbstverletzungsdrang. Nicht nur
in Krisenzuständen benötigen die
Betroffenen Hilfe von Betreuern,
Therapeuten und/oder Ärzten. Viele
Patienten haben zahlreiche Therapien, Klinikaufenthalte und auch
Suizidversuche hinter sich.
„Menschen mit einer BorderlinePersönlichkeitsstörung stehen unter
Aber es sind nicht nur äußerliche
Verletzungen, auch impulsives
Verhalten in selbstschädigenden
Bereichen z.B. Alkoholkonsum,
Drogenkonsum, Essanfälle oder extreme Selbstabwertungen gehören
zum Krankheitsbild.
„Bei der Klärung der Diagnose richten wir uns nach einer Klassifikation
mit neun Kriterien, von denen fünf
erfüllt sein müssen um die Diagnose stellen zu können“, erklärt Dr.
Katharina Gerok-Falke. Vereinfacht
sind das: 1. das verzweifelte Bemühen, Alleinsein oder Verlassenwerden zu vermeiden, 2. instabile, aber
intensive zwischenmenschliche
Beziehungen, 3. Identitätsstörungen, 4. Impulsivität in selbstschädi-
genden Bereichen, 5. Lebensmüdigkeit und/oder selbstverletzendes
Verhalten, 6. starke Stimmungsschwankungen, 7. chronisches Gefühl der Leere, 8. Schwierigkeiten
im Umgang mit Wut und Ärger, 9.
vorübergehende, stressabhängige
psychotische Symptome.
Doch wie kommt es zu einer
Borderline-Störung? Sie hat sowohl
genetisch bedingte als auch soziale
Ursachen, die gleichermaßen eine
Rolle spielen und in eine Wechselwirkung treten, sodass Denken,
Fühlen und Handeln in der Folge
erheblich beeinträchtigt sind. Die
Betroffenen wachsen früh in einem
Umfeld auf, in dem sie nicht lernen
können, sich auf eigene Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken zu
verlassen. Dieses Umfeld ist durch
emotionale Vernachlässigung,
Überforderung und/oder Gewalt,
häufig innerhalb der Familie, geprägt. Etwa 70 Prozent der Patienten haben einen frühen sexuellen
Missbrauch erlebt.
Der Beginn der Borderline-Persönlichkeitsstörung liegt im frühen Jugendalter, die Häufigkeit stationärer
Behandlungen zeigt ihren Höhe-
21
Medizin und Wissenschaft
punkt zwischen 15 und 25 Jahren.
Nach neueren Studien betrifft die
Borderline-Störung beide Geschlechter gleichermaßen und nicht,
wie lange angenommen, vornehmlich Frauen. „Fast immer bestehen
neben der Borderline-Störung auch
andere psychiatrische Diagnosen,
an erster Stelle Depressionen und
Angststörungen, die zusätzlich behandelt werden müssen“, erklärt die
Psychiaterin.
Die ZIPgGmbH bietet als Tochtergesellschaft des UKSH mit der Klinik
für Psychiatrie und Psychotherapie, der Klinik für Psychosomatik
und Psychotherapie, der Klinik für
Kinder- und Jugendpsychiatrie und
-psychotherapie und dem Medizinischen Versorgungszentrum ein
umfassendes psychiatrisch-psychotherapeutisches Versorgungsangebot für Borderline-Patienten.
„Das Mittel der Wahl ist die Psychotherapie“, weiß Dr. GerokFalke. Stationäre Aufnahmen von
Borderline-Patienten, die akut eine
stationäre Behandlung benötigen,
erfolgen auf die im letzten Jahr neu
renovierte Kriseninterventionsstation P6, die über einen geschlosse-
nen und einen offenen Stationsteil
mit insgesamt 18 Betten verfügt.
Eine geplante stationäre Therapie
nach Vorgespräch und Warteliste
wird in der Klinik für Psychosomatik angeboten und dauert in der
Regel zwei bis drei Monate. In der
neuen Tagesklinik, die im Frühjahr
2011 in Betrieb genommen werden
soll, kommen weitere 12-14 teilstationäre Behandlungsplätze für
Borderline-Patienten hinzu. Das
ambulante Behandlungsangebot in
der psychiatrischen und psychosomatischen Ambulanz sowie im MVZ
des ZIP wurde in den letzten Jahren
erheblich ausgebaut, eine Spezialambulanz für Borderline-Patienten
ist geplant.
Seit 1999 wird bei der Behandlung von Borderline-Patienten
am ZIP vorrangig mit Elementen
der Dialektisch-Behavioralen
Therapie (DBT) nach M. Linehan
gearbeitet. Die Patienten erlernen
hierbei Strategien und Methoden
zur Selbstregulation. Sie sollen
helfen, die Handlungsfähigkeit
zu erweitern, indem Fähigkeiten
zur Stressbewältigung, zur Beziehungsgestaltung, zum Umgang
mit Gefühlen und zur Achtsamkeit
verbessert werden.
Derzeit führt das ZIP eine Pilotstudie zur Traumatherapie bei Borderline-Patienten mit zusätzlicher
Posttraumatischer Belastungsstörung durch und wendet hierbei als
Verfahren die Narrative Expositionstherapie (NET) an, die ursprünglich
zur Behandlung von Opfern organisierter Gewalt und von Kriegsflüchtlingen entwickelt wurde. Die
Betroffenen werden ermutigt, ihre
Lebensgeschichte chronologisch
und detailliert entlang ihrer Lebenslinie aufzuarbeiten.
„Der Weg in ein erfülltes Leben ist
oftmals lang“, sagt die Fachärztin
für Psychiatrie und Psychotherapie.
„Doch die Borderline-Störung ist
behandelbar und oft auch heilbar.“
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Zentrum für Integrative Psychiatrie
Campus Kiel
Tel.: 0431 9900-2681
Notfallambulanz
Tel.: 0431 9900-2561
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Medizin und Wissenschaft
Chlamydien:
Die unbekannte Gefahr
Chlamydia trachomatis gilt als die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung in
Deutschland. Schätzungen gehen davon aus, dass rund zehn Prozent aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen infiziert sind. Das Problem: Die Krankheit wird oft
nicht erkannt, kann aber schwere Folgen haben.
dern daher seit langem mehr Aufklärung, Prävention und ein Screening
wie es in anderen Ländern bereits
erfolgreich praktiziert wird. Bisher
sind ihre Forderungen an finanziellen Aspekten gescheitert.
Prof. Dr. Jan Rupp erforscht, auf welchem Weg
Chlamydien den weiblichen Körper infizieren.
Während sich bei Männern die
Infektion mit Chlamydien häufig
irgendwann durch Schmerzen
bemerkbar macht, spüren Frauen in
den allermeisten Fällen nichts von
den krankmachenden Bakterien.
Doch für sie sind die Folgen besonders tragisch, denn die Infektion
kann unbehandelt zur Infertilität /
Kinder­losigkeit führen. Und das,
obwohl eine frühe Diagnose möglich
und eine Behandlung einfach und
kostengünstig wäre. Mediziner for-
Prof. Dr. Jan Rupp, Oberarzt im Institut für Medizinische Mikrobiologie
und Hygiene und Leiter der Infektionsambulanz am Campus Lübeck,
beschäftigt sich wissenschaftlich mit
Chlamydia trachomatis und geht vor
allem der Frage nach, auf welchem
Wege die Bakterien die Infektion
im weiblichen Körper hervorrufen.
Unter „life like“-Bedingungen untersucht der Mediziner (mit Kollegen
aus der Gynäkologie, Anatomie und
Physiologie), wie sich die Chlamydien im Körper verhalten und verwendet dafür humane Eileitermodelle.
„Während in der Petrischale ein
Sauerstoffgehalt von 21 Prozent
herrscht, sind es im menschlichen
Gewebe nur fünf Prozent“, erklärt
Prof. Rupp. „Es ist anzunehmen,
dass die Infektionserreger in diesem Milieu anders reagieren.“ Der
niedrigere Sauerstoffgehalt im
Inneren des Körpers könnte auch
dafür verantwortlich sein, dass die
Chlamydien bei fortgeschrittener
Infektion schlecht mit Antibiotika zu
behandeln sind. Langfristiges Ziel
der Forschung von Prof. Rupp ist
eine Verbesserung der Frühdiagnostik und Therapie von Chlamydia
trachomatis. Seine Arbeiten werden
vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung im Rahmen des
Projekts „Medizinische Infektionsgenomik“ gefördert.
Der Nachweis einer Infektion mit
Chlamydien ist kompliziert. Die
Bakterien gehören zu den kleinsten
Organsimen, die bekannt sind. Sie
leben ohne eigenen Stoffwechsel
nur innerhalb der Zellen ihres Wirtes
und wachsen nicht auf künstlichen
Nährböden. Zur Diagnostik werden
heute vorwiegend molekularbiologische Methoden eingesetzt. Wenn
eine Infektion mit Chlamydien früh
erkannt wird, kann sie erfolgreich mit
Standardantibiotika bekämpft werden. Zum Schutz gegen Chlamydien
sollten Kondome verwendet werden.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Campus Lübeck
Tel. 0451 500 - 44 09
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Medizin und Wissenschaft
Strengste Hygiene
bei schweren Verbrennungen
Mehr als 10.000 Menschen müssen jedes Jahr in Deutschland wegen Brand­
verletz­ungen behandelt werden – rund zehn Prozent davon in speziell dafür
ausgestatteten Kliniken. Die einzige Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte
in Schleswig-Holstein befindet sich am Campus Lübeck.
bedrohlichen Zustand und müssen
intensivmedizinisch versorgt und
überwacht werden.
Dr. Peter Stollwerck versorgt gemeinsam mit einem interdisziplinären Team die schwerbrandverletzten Patienten.
Vier Betten stehen hier für Erwachsene zur Verfügung, zwei Betten für
Kinder mit schweren Brandverletzungen werden in der Intensivstation der Kinderklinik bereit gehalten.
Ein eigener Operationssaal und ein
Spezialbad gehören ebenfalls zu
der Abteilung. Die Intensiveinheit
für Schwerbrandverletzte ist Teil der
Sektion für Plastische Chirurgie und
Handchirurgie des UKSH, Campus
Lübeck. Unter der Leitung von Prof.
Dr. Peter Mailänder betreut ein
hochqualifiziertes, interdisziplinäres
Team aus Plastischen Chirurgen,
Anästhesisten, Intensiv-Pflegekräften, Physiotherapeuten und
Psychologen die Patienten. „Von
Schwerbrandverletzungen sprechen
wir bei Verbrennungen 2. Grades,
bei denen mehr als 20 Prozent der
Körperoberfläche verbrannt sind
und bei Verbrennungen 3. Grades,
wenn mehr als zehn Prozent der
Haut betroffen sind“, erläutert Dr.
Peter Stollwerck, Arzt auf der Intensivstation für Schwerbrandverletzte.
Je nach Ausmaß der Brandverletzung befinden sich die Patienten bei
der Einlieferung in einem lebens-
„Eine schwere Verbrennung hat
Auswirkungen auf den gesamten
Organismus. Es kann zu einem
Kreislaufschock, zu entzündlichen
Reaktionen bis hin zu einer Sepsis
und zu Organversagen kommen“,
erklärt der Mediziner die sogenannte Verbrennungskrankheit, deren
Therapie sehr anspruchsvoll und
aufwändig ist. Teilweise arbeiten
drei bis vier Ärzte und Pflegekräfte
parallel an einem Patienten. Und
das unter erschwerten Bedingungen:
Weil Patienten mit schweren Ver­
brennungen leicht auskühlen,
herrschen auf der Intensivstation
konstant Raumtemperaturen von
35° bis 40° C.
Eine entscheidende Rolle bei der
erfolgreichen Versorgung von
Brandverletzungen spielen strengste Hygienemaßnahmen. „Da die
Haut aufgrund der Verbrennung
ihre Schutzfunktion verloren hat,
besteht die große Gefahr von bakteriellen Infektionen“, berichtet Dr.
Peter Stollwerck. Erste Maßnahme
nach der Aufnahme eines Schwer-
25
Medizin und Wissenschaft
nach 24 Stunden gewechselt,
innerhalb von 48 Stunden zeigt
sich, in welche Richtung die weitere
Therapie geht. Entweder kann bei
oberflächlichen Verbrennungen mit
einer speziellen Wundversorgung
fortgefahren werden oder es werden
Haut-Transplantationen nötig. „Abgestorbene Haut muss so schnell wie
möglich entfernt werden. Je länger
man wartet, desto größer ist das
Infektionsrisiko“, sagt Dr. Stollwerck.
Schwerbrandverletzte werden in der ersten
Phase der Behandlung in ein künstliches
Koma versetzt.
brandverletzten im Spezialbad ist
neben der Flüssigkeitszufuhr das
Entfernen von Brandblasen sowie
verbrannter und verschmutzter
Kleidung aus den Brandwunden
– wegen der großen Schmerzen
in der Regel unter Vollnarkose.
Danach wird der Patient mit desinfizierenden Lösungen gewaschen,
bevor die Brandwunden mit Fettgazeverbänden versorgt werden.
Die Verbände werden spätestens
Ist noch genügend gesunde Haut
vorhanden, verwendet man die eigene Haut des Patienten, andernfalls
wird das Gewebe vorübergehend mit
Kunsthaut bedeckt, während Eigenhaut gezüchtet wird oder sogar auf
Haut von Organspendern zurückgegriffen. Die Patienten werden
während dieser gesamten Phase
der Behandlung in ein künstliches
Koma versetzt und je nach Ausmaß
der Verletzung auch beatmet.
Mindestens sechs Wochen bleiben
die meisten von ihnen auf der Intensivstation, dann schließt sich in der
Regel ein Rehabilitationsaufenthalt
in einer speziellen Einrichtung für
Brandverletzte an. Viele Patienten
werden später mit rekonstruktiven
Methoden der Plastischen Chirurgie
weiter behandelt, wenn im Verlauf
z.B. bewegungseinschränkende Narbenstränge entstehen. Dank dieser
Behandlungsmöglichkeiten sowie der
langfristigen Betreuung in den Spezialsprechstunden der Plastischen
Chirurgie kann die Lebensqualität der
Brandverletzten erheblich verbessert
werden. Da es nur wenige Zentren
in Deutschland gibt, die sich auf die
Behandlung von Schwerbrandverletzten spezialisiert haben, werden
die Betten zentral vergeben. Diese
Aufgabe übernimmt die Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg. Sie
benennt auf telefonische Anfrage die
nächstgelegene Einrichtung mit freien Betten, in die der Brandverletzte
transportiert werden kann.
Die Lübecker Intensiveinheit für
Schwerbrandverletzte wird ihre
Patienten demnächst noch besser
versorgen können. Bereits in diesem
Jahr beginnen die Arbeiten für einen
Neubau, der mit modernster Medizintechnik ausgestattet wird. Die Investitionskosten für das Projekt, das
an das Zentralklinikum angegliedert
wird, betragen fünf Millionen Euro.
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Medizin und Wissenschaft
Warum macht
Schichtarbeit krank?
Wenn die innere Uhr aus dem Takt gerät und es zu Störungen im Schlaf-WachRhythmus kommt, entwickeln sich häufig anhaltende Müdigkeit, Übergewicht und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. An Zwillingen werden jetzt die gesundheitlichen
Folgen von Schichtarbeit untersucht.
Wie viele andere rund um die Uhr im Einsatz: Notärzte, Pflegekräfte und Feuerwehrleute
Wissenschaftler aus Kiel und dem
dänischen Odense erforschen gemeinsam den Einfluss von Schichtarbeit, Schlafqualität und Ernährung auf den Stoffwechsel und die
Aktivität der Gene. An dem neuen
Projekt „Schlaf, Arbeit und deren
Konsequenzen für menschliche
Stoffwechselkrankheiten“ (SAME)
sind die Abteilung für Humanbiologie des Zoologischen Instituts der
Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel, das Institut für Humangenetik
am UKSH, Campus Kiel, und die
Syddansk Universitet in Odense beteiligt. Die Forscher werden von der
EU mit 730.000 Euro unterstützt.
Langfristig wollen sie präventive
Maßnahmen entwickeln, um das
Risiko für Stoffwechselkrankheiten
und Schlafstörungen zu verringern.
Der Mensch ist mit all seinen Funktionen mental, körperlich, hormonell
und genetisch in wiederkehrenden
Rhythmen organisiert. So steuert
die Innere Uhr unter anderem den
Schlaf-Wach-Rhythmus, Herzfre-
quenz, Körpertemperatur und die
Aktivität innerer Organe. Sitz der
„Hauptuhr“ ist ein reiskorngroßes
Areal im Hypothalamus, das als
Nucleus suprachiasmaticus (SCN)
bezeichnet wird. Die Nervenzellen
der Inneren Uhr geben rhythmisch
Signale an andere Gehirnregionen.
Diese reagieren auf die Impulse
und schicken ihrerseits Nervenreize
oder Hormone durch den Körper.
Doch auch jede Körperzelle verfügt
über einen eigenen Taktgeber, der
die circadianen Rhythmen festgelegt und antreibt. Laborversuche
haben gezeigt, dass Haut-, Lungenoder Leberzellen in der Petrischale
wochenlang einen bestimmten
Rhythmus beibehalten haben; ihre
Innere Uhr ist in den Genen verankert und wird von der Hauptuhr im
Gehirn synchronisiert.
Die biologischen Uhren sind Anpassungen an den steten Wechsel
zwischen Hell und Dunkel, ihr Taktgeber ist das Licht. Nachts lassen
sie das Schlafhormon Melatonin
ansteigen, Lungenfunktion und
Aktivität der Ausscheidungsorgane
reduzieren; kurz: sie ermöglichen
dem Organismus, sich zu erholen.
Mit den ersten Lichtstrahlen dagegen
27
Medizin und Wissenschaft
wird die körperliche Aktivität angeregt – Puls und Blutdruck steigen
ebenso wie der Spiegel des Stresshormons Cortisol deutlich an.
Etwa jeder fünfte Arbeitnehmer
leistet Nacht- oder Schichtarbeit –
und bringt damit seinen durch die
innere Uhr vorgegebenen SchlafWach-Rhythmus durcheinander.
Ähnliches passiert beim Sprung
über mehrere Zeitzonen nach
einem Transatlantikflug. Die Innere
Uhr stellt sich erst nach Tagen bis
Wochen auf die neuen Verhältnisse
ein. Noch bis vor einigen Generationen standen die Menschen
bei Tagesanbruch auf und legten
sich bei einsetzender Dunkelheit
wieder schlafen. „Als Anpassung
daran entwickelte der Körper in
Jahrtausenden der Evolution ein
ausgeklügeltes System aus Botenstoffen, die den Wach-SchlafRhythmus steuern und die nötige
Regeneration des Körpers ermöglichen“, erläutert Prof. Manuela
Dittmar von der Uni Kiel. In den
letzten Jahrzehnten hat jedoch ein
rasanter Wandel stattgefunden.
Die Arbeitszeiten richten sich bei
vielen Menschen nicht mehr nach
der Tageslänge, Schichtarbeit ist in
vielen Berufsgruppen (Medizin und
Pflege, Polizei, Feuerwehr) selbstverständlich. „Vermehrt auftretende
typische Zivilisationskrankheiten bis
hin zum Burn-Out-Syndrom und zur
Frühinvalidität sind die Folge“, so
Dittmar.
Um das Ausmaß der durch Schichtarbeit bedingten Veränderungen
auf den menschlichen Körper und
seine Zellen zu erforschen, werden
Zwillingspaare aus Dänemark mit
Hilfe molekularbiologischer Verfahren untersucht. Je einer der Zwillinge geht dabei einer Beschäftigung
in Schichtarbeit nach. „Der Vorteil
bei der Untersuchung von eineiigen
Zwillingen ist, dass sie beide genetisch praktisch identisch sind und
sich der Effekt der Lebensweise
besser identifizieren lässt“, so der
Kieler Humangenetiker Dr. Ole
Ammerpohl Intensiver Forschungsbedarf besteht, weil die Auswirkungen
der Schichtarbeit offensichtlich weit
fundamentaler sein können, als
bislang vermutet wurde: Sie könnten direkt unsere Erbsubstanz und
die darin erhaltenen Gene beeinflussen. „Die Aktivität der Gene wird
durch kleine Schalter an der DNA,
die DNA-Methylierung, gesteuert“,
erklärt Genetiker Ammerpohl. „Diese DNA-Methylierung wird veränderten Umweltbedingungen angepasst und kann anschließend sogar
an die nachfolgenden Generationen
weiter vererbt werden.“
Uwe Groenewold
Läuse-Präparate haben ihre Wirkung nicht verloren
Juckende und hartnäckige Parasiten: Die
Behandlung von Kopfläusen erfordert viel
Geduld. Foto: bk
Die klassischen Kopflauspräparate
wirken immer noch: Das ist das
Ergebnis der neuesten Studie der
Klinik für Dermatologie, Venerologie
28
und Allergologie, Campus Kiel und
dem Labor Dr. Krause & Kollegen
MVZ, Kiel. Die Studie wurde jetzt im
renommierten New England Journal
of Medicine veröffentlicht. Nach den
Erkältungskrankheiten ist Kopflausbefall die zweithäufigste Infektionskrankheit im Kindesalter. Die
größte Verbreitung finden Läuse bei
Kindern zwischen sieben und neun
Jahren. Mädchen sind öfter betroffen als Jungen. „Mit Körperhygiene
hat das nichts zu tun“, sagt Prof. Dr.
Regina Fölster-Holst. Sie und ihr
Team untersuchten knapp 2000 Kindergarten- und Schulkinder in Kiel.
Davon hatten 3,7 Prozent Läuse.
„Läuse wollen das Blut. Sie sitzen in
den Haaren und legen am Haaransatz ihre Eier ab.“ Den Läusen sei
es egal, ob der Kopf schmutzig ist
oder nicht. Da Mädchen öfter die
Köpfe zusammenstecken, können
die Läuse leicht hinüberklettern. Auf
den meisten Köpfen leben nur eine
bis fünf Läuse. Wichtig sei es, die
Laus mit einem Lauskamm heraus zu kämmen. Prof. Dr. Regina
Fölster-Holst, Prof. Dr. Ralf Bialek
und Dr. Ulrike E. Zelck untersuchten
im Rahmen der Studie auch 300
Kopfläuse molekularbiologisch auf
das Vorliegen von Resistenzgenen.
„Dabei stellten wir fest, dass neben
neuen Kopflauspräparaten auch die
herkömmlichen chemischen Mittel
noch wirken“, erklärt Prof. Regina
Fölster-Holst. Um die großmöglichste Wirkung bei der Behandlung von
Kopfläusen zu erzielen, müssen alle
Präparate jedoch vorschriftsmäßig
angewendet werden. Eine zweite
Behandlung sei außerdem nach
8 - 10 Tagen erforderlich.
Bettina Krohn
Medizin und Wissenschaft
Aus Freude
am Forschen Sowohl an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel als auch an der Universität
zu Lübeck werden jedes Jahr Stipendien für Medizin-Studierende vergeben, die
eine anspruchsvolle experimentelle Doktorarbeit anstreben. Das Potential an
interessanten Themen und Fragestellungen ist groß.
Nina Hedemann und Frithjof Lohmann
gehören zu den Stipendiaten, die mit einem
Forschungsthema promovieren.
So bietet die Integrated Research
Training Group (IRTG) des Sonderforschungsbereichs 877 in Kiel
jährlich zehn Promotionsstipendien
für Studierende der Medizin an. Der
SFB 877 beschäftigt sich mit der
irreversiblen Spaltung von Proteinen in Körperzellen und deren
Auswirkung auf die Entstehung von
Krankheiten. Neben Arbeitsgruppen
des Biochemischen Instituts, des
UKSH und weiteren Einrichtungen
der Universität Kiel sind daran auch
Gruppen des Universitätsklinikums
Hamburg-Eppendorf und des Forschungszentrums Borstel beteiligt.
Entsprechend breit ist das inhaltliche Spektrum und damit das
Potenzial an interessanten Themen.
Nina Hedemann hat bereits ein abgeschlossenes Studium der Zahnmedizin in der Tasche und befasst
sich in ihrer Doktorarbeit mit einem
Eiweiß spaltenden Enzym namens
ADAM-1. Sie untersucht u.a., welchen Einfluss diese Protease auf
verschiedene Krebsarten hat. Frithjof
Lohmann studiert im 9. Semester
Humanmedizin und hat sich das
Protein UCHL1 vorgenommen. In
der Niere ist dieses Protein normalerweise nicht zu finden, es tritt aber
bei bestimmten chronischen Erkrankungen dieses Organs auf.
So unterschiedlich die speziellen Vorgehensweisen der beiden
Doktoranden sind, so ähnlich ist
die generelle Fragestellung, an
der sie sich orientieren: Welche
Rolle nehmen einzelne Proteine
in der zellulären Maschinerie ein?
Was passiert genau, wenn das fein
regulierte Gleichgewicht innerhalb
der Zelle gestört wird? Welchen
Einfluss hat das auf die Entste-
hung von Krankheiten? Besteht die
Möglichkeit, durch besseres Verständnis der Biologie der Zelle neue
Therapiestrategien für Patienten zu
entwickeln?
„Die Arbeit ist unheimlich interessant, aber man muss auch Freude
am Forschen mitbringen“, sagt
Frithjof Lohmann, der von seinem
Projekt genauso begeistert ist wie
Nina Hedemann. Einig sind sich
die Doktoranden, dass dieses mit
monatlich etwa 750 Euro verbundene einjährige Stipendium ihnen
viel tiefere Einblicke ins Handwerk
des Forschens vermittelt als das im
normalen Studium möglich gewesen ist. Deshalb, und auch weil sie
in einem dem SFB 877 angegliederten Graduiertenkolleg Austausch mit
zahlreichen anderen Promovierenden pflegen können, möchten sie
diese Erfahrung nicht missen.
Auch die Universität zu Lübeck
vergibt unter dem Motto „Lübecker Exzellenzmedizin“ rund zehn
Promotionsstipendien für MedizinStudierende pro Jahr. Das Angebot
richtet sich an Interessenten ab
dem siebten Semester. Alma Osmanovic, Medizinstudentin im 10.
29
Medizin und Wissenschaft
Semester, ist eine der Stipendiatinnen. Sie beschäftigte sich in ihrer
molekulargenetischen Doktorarbeit
mit der Funktion des THAP1-Gens
und dessen Rolle bei Dystonien
(Bewegungsstörungen, die durch
unwillkürliche Muskelkontraktionen
gekennzeichnet sind). „Das Promotionsstipendium hat mir einerseits
finanzielle Sicherheit gegeben.
Andererseits hatte ich durch die
Bewerbung bereits zu Beginn meiner
Doktorarbeit ein Arbeitsprogramm,
mit festgelegten Zielen und einem
Zeitplan – und das alles abgesprochen mit den Betreuern meines
Projekts“, erzählt sie. „Das hat sich
als Riesen-Vorteil erwiesen.“
Außerdem habe sie durch das
Stipendium die Möglichkeit gehabt,
bereits während der Studienzeit an
internationalen Kongressen teilnehmen und ihre Arbeit dort vorstellen
zu können. „Ich bin sehr dankbar
für diese Erfahrungen, die ich ohne
die Unterstützung meiner Betreuer
im Institut für Humangenetik, in der
Neurogenetik sowie der Universität
zu Lübeck nie hätte machen können“,
betont Alma Osmanovic.
Tagungen. Mit den Stipendien sollen
viel versprechende Mediziner/innen
unterstützt und für die Forschung
begeistert werden. Die Stipendiaten
werden an der Universität zu Lübeck
persönlich betreut, um sie zu vernetzen und ihnen möglichst früh die
Orientierung im Wissenschaftssystem
zu erleichtern.
Die Vergabe läuft in Lübeck über die
Forschungskommission Medizin. Bewerbungen sind ganzjährig möglich.
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Große Verantwortung,
große Faszination
Wie vielen Kindern sie bisher auf die Welt geholfen haben, können Johanna Baran
und Elena Zweier nicht genau sagen – irgendwann haben sie aufgehört zu zählen.
Kein Wunder, denn die beiden Hebammen blicken auf viele Jahre Berufspraxis zurück.
Jetzt feierten die beiden UKSH-Mitarbeiterinnen ihr 20jähriges Dienstjubiläum in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Campus
Lübeck. Ihr Beruf habe in all den
Jahren nichts von seiner Faszination verloren, sagt Johanna Baran.
Sie ist Leitende Hebamme und Pflegerische Stationsleitung der Wöchnerinnenstation. „Jede Geburt ist
anders und es ist jedes Mal wieder
schön, mitzuerleben, wie ein kleiner
Mensch das Licht der Welt erblickt“,
fügt Elena Zweier hinzu. Beide
schätzen es, dass sie im Kreißsaal
sehr selbstständig arbeiten, sind
sich aber auch stets der großen
Doppelter Kindersegen: Hebamme Elena
Zweier mit neugeborenen Zwillingen.
Verantwortung bewusst, die sie bei
jeder Entbindung übernehmen. „Wir
kümmern uns ja immer um zwei
Menschen gleichzeitig – um die
Mutter und das Baby“. Die langjährige
Berufserfahrung hilft dabei, auch
schwierige Situationen professionell
zu meistern. In der Frauenklinik am
Campus Lübeck arbeiten die beiden
Hebammen auch deshalb so gerne,
weil sie hier Teil eines eingespielten
Teams sind. „Die meisten unserer
Kolleginnen sind ebenso wie wir
schon viele Jahre hier. Die Fluktuation ist sehr gering bei uns“, betont
Johanna Baran, die nebenbei
auch noch als freiberufliche Hebamme tätig ist. In dieser Funktion
begleitet sie die werdende Mutter
während der gesamten Schwangerschaft – Entbindung im UKSH
und Nachsorge zuhause inklusive.
Rund 1400 Kinder kommen pro
Jahr in der Frauenklinik am Campus
Lübeck zur Welt. Vier freundlich
gestaltete Entbindungsräume, zwei
Wehenzimmer und ein Entspannungsbad stehen zur Verfügung, um
die Entbindung für die werdenden
Mütter so angenehm wie möglich
zu gestalten. Falls nötig, können
sich die Schwangeren auf modernste Medizintechnik verlassen. Ein
eigener Operationsraum bietet die
Johann Baran bereitet das Wärmebettchen
für ein Neugeborenes vor.
Möglichkeit, geburtshilfliche Eingriffe
direkt vor Ort vorzunehmen. Eine
kleine Neugeborenen-Intensivstation
ist direkt an die Klinik angeschlossen.18 Hebammen und sieben erfahrene Ärzte kümmern sich um die
Patientinnen. Die Hebammen sind
ausgebildet in Aromatherapie, Homöopathie und Akupunktur. Ihr Ziel
ist es, alle geburtshilflichen Maßnahmen den individuellen Bedürfnissen
der werdenden Mutter anzupassen.
Jede Patientin wird während der Geburt von einer Hebamme persönlich
betreut.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe
Johanna Baran
Tel.: 0451 500 - 21 48
31
Porträt
Anästhesiepfleger
Ein anspruchsvoller Beruf
Daniel Neugebauer ist seit elf Jahren Anästhesiepfleger. Sein Arbeitsplatz ist der OP.
Vor und nach der Narkose betreut der 35-Jährige die Patienten. Während der Operation ist er stets in Reichweite für den Anästhesisten und das OP-Team. Über seinen
anspruchsvollen und abwechslungsreichen Beruf spricht Daniel Neugebauer.
Daniel Neugebauer prüft das Narkose-Beatmungsgerät. In der Hand hält er die Sauerstoffmaske.
Foto: bk
„Herr Schmidt, können Sie mich
hören?“ Eine Frage wie diese
kennt jeder, der schon einmal
operiert wurde.
Vor jeder OP ist der Anästhesist
zu einer Aufklärung verpflichtet,
der Patient hat Gelegenheit sich
mit dem Arzt über die Narkose oder die Betäubungsform zu
32
unterhalten. Doch wer betreut den
Patienten eigentlich vor und nach
der Narkose? Das Berufsbild des
Fachkrankenpflegers/der Fachkrankenschwester für Anästhesie
und Intensivmedizin ist verantwortungsvoll. „Ich checke die Narkosegeräte, bereite die Medikamente
vor, schließe den Patienten an die
Überwachungsgeräte an, gebe
Medikamente zur Narkose und
Infusionen, assistiere beim Legen
des Beatmungsschlauches“, nennt
Daniel Neugebauer einige seiner
Aufgaben. Vor der Narkose findet er beruhigende Worte für den
Patienten, nach der Narkose ist er
beim Aufwachen anwesend.
Der Anästhesie-Pfleger ist während
der gesamten Operation in ständiger Reichweite für den Anästhesisten und das OP-Team, egal
um was für eine Operation es sich
dabei handelt. So kann es gut sein,
dass Daniel Neugebauer während
eines Arbeitstags eine Blinddarmoperation betreut, vorbereitende
Arbeiten für eine diagnostische
Untersuchung in Vollnarkose ausführt oder eine Hirnoperation eines
Säuglings begleitet.
Bei letzterer muss Daniel Neugebauer besonders konzentriert
arbeiten, da Säuglinge sehr viel
empfindlicher auf Narkosemedikamente reagieren als Erwachsene.
Doch solche Einsätze fordern ihn
nicht nur fachlich. „Große Operationen bei kleinen Kindern können
einem schon nahe gehen“, gibt
Neugebauer offen zu. Genauso wie
neurochirurgische Operationen,
Porträt
bei denen die Patienten im Wachzustand operiert werden. Diese
Eingriffe sind sehr anstrengend für
alle Beteiligten. Der Patient wird
bei vollem Bewusstsein am offenen
Schädel operiert, hört alle Geräusche, erlebt die Angst, muss aber
voll konzentriert mit den Ärzten zusammen arbeiten, damit diese nicht
das gesunde Gewebe zerstören.
„Durch meinen Beruf habe ich
erfahren, dass Gesundheit nicht
selbstverständlich ist“, sagt Neugebauer. Deshalb lebt er bewusst,
versucht jeden Tag zu genießen
und treibt viel Sport. „Die Arbeit im
Krankenhaus ist nicht immer leicht,
aber sie gibt mir viel zurück“, fügt
Neugebauer hinzu. „Ich freue mich,
wenn ich mich um die Patienten
kümmere und ihnen geholfen
werden kann.“ Bedauerlich findet
er den Mangel an qualifizierten
Pflegekräften.
Die UKSH Akademie bietet auch
für die Tätigkeitsbereiche der Intensiv- und Anästhesiepflege modularisierte Fachweiterbildungen mit
den Weiterbildungsbezeichnungen
Fachpfleger/in für Intensivpflege
und Fachpfleger/in für Anästhesiepflege an.
Teile des theoretischen Unterrichts,
fünf Module, werden als so genannter integrierter Teil in beiden
Weiterbildungen gemeinsam
durchlaufen, drei weitere Module
widmen sich den jeweils speziali-
sierten Inhalten der Intensivpflege
bzw. der Anästhesiepflege. Beide
Fachrichtungen können auch
parallel besucht werden, so dass
nach erfolgreicher Absolvierung der
Abschlussprüfungen beide Weiterbildungsbezeichnungen erworben
werden können.
„Eine fundierte qualifizierte Ausbildung und die Bereitschaft, diese
auch verantwortungsvoll umzusetzen, sind die besten Voraussetzungen für die Arbeit und den
Erfolg am Patienten“, findet Daniel
Neugebauer.
Bettina Krohn
Nachrichten
Erstmals Mitraclips am UKSH in Kiel implantiert
Spezialisten der Klinik für Innere
Medizin III mit den Schwerpunkten
Kardiologie und Angiologie am
Universitätsklinikum SchleswigHolstein (UKSH), Campus Kiel,
haben in Kooperation mit der Klinik
für Herz- und Gefäßchirurgie und
der Klinik für Anästhesiologie erstmals Mitraclips implantiert. Dabei
wird über einen Katheter durch die
Leiste die undichte Mitralklappe
im Herzen rekonstruiert. Mit dem
innovativen Konzept wendet die
Klinik unter Leitung von Prof. Dr.
Norbert Frey die aktuellste Medizintechnik an, die die Kardiologie
zu bieten hat.
Die Mitralklappeninsuffizienz, also
die Undichtigkeit der Mitralklappe,
ist eine häufige Herzkrankheit.
Beim gesunden Menschen sorgt
die Mitralklappe für den Fluss des
sauerstoffangereicherten Blutes
über die linke Herzkammer zu den
Organen des Körpers. Wenn die
Herzklappe nicht richtig schließt,
fließt Blut zurück in den linken
Herzvorhof. Bei schwerwiegenden
Fällen kann beim Patienten eine
Operation notwendig werden.
Sollte der Patient aufgrund vieler
Begleiterkrankungen oder seines
hohen Alters einem zu hohem Risiko ausgesetzt sein, kann das neuartige Verfahren der so genannten
Mitraclipimplantation eingesetzt
werden. „Erstmals haben wir
Mitraclips in Kooperation mit der
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
und der Klinik für Anästhesiologie
in sechs Patienten implantiert. Mit
den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden“, sagt Dr. Mark Rosenberg,
Oberarzt der Klinik für Innere Medizin III, Campus Kiel. Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt. Dabei wird der Mitraclip
mithilfe von Ultraschall gesteuert
und über die Leiste durch die Vene
zum Herzen geführt. Im Herzen
„heftet“ der Mitraclip die beiden
Mitralsegel zusammen. „Unsere
sechs behandelten Patienten haben den Eingriff gut überstanden
und fühlen sich deutlich besser“,
sagt Dr. Mark Rosenberg.
Der Mitraclip erzielt ermutigende Ergebnisse, wenngleich die
Langzeitergebnisse nicht gänzlich denen einer konventionellen Operation entsprechen. Der
Eingriff ist jedoch sehr sicher und
weniger komplikationsträchtig als
die konventionellen Methoden.
„Wir versprechen uns von diesem
Verfahren sehr viel – gerade bei
schwerkranken Patienten, für die
es bislang keine ausreichende
Therapie gab“, erklärt Dr. Mark
Rosenberg.
33
Nachrichten
Wissenschaftler plädieren für Zulassung der PID
Für die gesetzliche Zulassung der
Präimplantationsdiagnostik (PID)
unter bestimmten Bedingungen
haben sich jetzt die Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften), die acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften)
und die Berlin-Brandenburgische
Akademie der Wissenschaften in
einer ad-hoc-Stellungnahme ausgesprochen. Mitglied der multidisziplinär und repräsentativ besetzten
Arbeitsgruppe, die die Empfehlung
der Wissenschaftsakademien erarbeitet hat, ist auch Prof. Dr. Klaus
Diedrich, Direktor der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
des UKSH, Campus Lübeck. „Die
PID sollte der Pränataldiagnostik
gleichgestellt werden“, fordert der
renommierte Gynäkologe und Reproduktionsmediziner gemeinsam mit
seinen Kollegen. „Dadurch lassen
sich Schwangerschaftsabbrüche
vermeiden, die wegen schwerer
erblicher Krankheiten vorgenommen werden“, ist sich Prof. Diedrich sicher.
„Die PID darf nicht für staatlich oder
gesellschaftliche definierte Ziele
verwendet werden, die außerhalb
des Wohls der betroffenen Paare
liegen“, heißt in der Empfehlung
der Wissenschaftsakademien. Das
Verbot sollte auch für eine Wunschzusammensetzung genetischer
Anlagen, für die Geschlechtsbestimmung, für die Nutzung von
Embryonen für Forschungszwecke
und für Untersuchungen auf neu
entstandene, also nicht erbliche
Chromosomenstörungen gelten.
„Wir sprechen uns dafür aus, dass
die PID nur bei Paaren vorgenommen werden darf, für deren Kinder
medizinisch-objektiv ein hohes Risiko für den Ausbruch einer schwerwiegenden Krankheit oder einer
Chromosomenstörung besteht“,
erklärt Prof. Diedrich.
Auch im Falle einer drohenden
Tot- oder Fehlgeburt sollte eine PID
möglich sein. Gleichzeitig fordern
die Wissenschaftler die Einrichtung
einer Sachverständigen-Stelle, die
Richtlinien für die Anwendung der
PID erlässt. Der Eingriff sollte an
wenigen von dieser Stelle zugelassenen und kontrollierten Kliniken
durchgeführt werden dürfen. „Unter
diesen Voraussetzungen schätzen
wir die Zahl der PIDs pro Jahr in
Deutschland auf nicht mehr als einige hundert“, sagt Prof. Diedrich.
Pflegeschülerinnen der UKSH Akademie leiteten eine Station
Die Schülerinnen besprechen den Pflegeplan
mit den examinierten Pflegekräften.
Verantwortung übernehmen und
selbständig pflegerische Entscheidungen treffen – das konnten
Auszubildende des 3. Lehrjahres
der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege jetzt üben. Für zwei
Wochen übernahmen 19 Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler der
UKSH Akademie die Leitung der
chirurgischen Station in der Kinderklinik am Campus Kiel. Damit
34
knüpfte die Akademie an ihr erstes
erfolgreiches Projekt „Schüler leiten
eine Station“ aus dem Jahr 2009
an. Die Auszubildenden übernahmen den gesamten Tätigkeitsbereich der examinierten Pflegekräfte
und erhielten auf diese Weise einen
sehr realistischen Einblick in ihren
künftigen Berufsalltag. Aufgaben
wie Patienten pflegen, Eltern beraten, Visiten begleiten, Medikamente
richten, Organisation des Stationsalltags und Vorbereitung einer OP
lagen in ihren Händen. Tatkräftig
unterstützt wurden die Schüler vom
gesamtem Team der Kinderchirurgie, ihren Lehrern der UKSH
Akademie und der DRK-HeinrichSchwesternschaft. Das examinierte
Gesundheits- und Krankenpflegeteam sowie die Ärzte waren während der Projektwochen weiterhin
tätig, so dass für die Patienten eine
optimale Versorgung gewährleistet
blieb. „Mit dem Projekt wollen wir
die pflegerische Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler
fördern“, sagt Mechthild Honkomp,
Projektleiterin und Lehrerin für Pflegeberufe an der UKSH Akademie.
Die Schüler selbst bewerteten die
Projektwochen in ihrer abschließenden Evaluation als wichtigste Phase
ihrer Ausbildung.
Zurzeit wird an der UKSH Akademie
ein neues Curriculum für die Ausbildung in den Gesundheits- und
Krankenpflegeberufen erarbeitet.
„Aufgrund der positiven Erfahrungen werden wir versuchen, dieses
Projekt – eventuell leicht modifiziert – darin aufzunehmen“, erklärt
Mechthild Honkomp.
Blickpunkt
UKSH übernimmt
Laboruntersuchungen
für die Damp Gruppe
Seit Jahresbeginn übernimmt das UKSH zusätzlich zu den
bisherigen Laborunter­suchungen die Labordiagnostik für acht
Kliniken der Damp Gruppe. Zu diesem Zweck ist die Diagnostiklabor GmbH DIALOG
als Tochtergesellschaft des UKSH gegründet worden.
wirtschaftlich erbracht werden.
Labordiagnostische Analysen sind
in der heutigen Gesundheitsversorgung unverzichtbar. An rund
65 Prozent aller Diagnosen sind
Untersuchungsbefunde von Laboratorien beteiligt. Sie sind wichtig für
die Therapie und die Überwachung
des Krankheitsverlaufs.
Das UKSH erhielt den Zuschlag: Mit der Versorgung der Damp Klinken werden in Kiel und Lübeck rund acht Millionen Laboruntersuchungen jährlich durchgeführt. Fotos bk
Die kaufmännische Geschäftsführung verbleibt mit Dr. Imke Stausberg bei der Damp Holding AG,
das UKSH stellt mit Prof. Dr. Jens
Scholz, Vorstandsvorsitzender des
UKSH, und Prof. Dr. Ralf Junker,
Direktor des Instituts für Klinische
Chemie und Ärztlicher Direktor
des Diagnostikzentrums des
UKSH, zwei Geschäftsführer.
Die Damp Gruppe will mit diesem
Schritt die Labordiagnostik zentral­
isieren und die Arbeitsabläufe
vereinheitlichen. „Mit dem UKSH
setzt sie auf einen starken Kooperationspartner, der über eine hohe
klinische Fach- und Beratungskompetenz und einen guten Ruf verfügt
und eine regionale Anbindung
gewährleistet“, erklärt Prof. Dr. Ralf
Junker. Damit können Laborleistungen auf qualitativ hohem Niveau
Patienten kennen das Vorgehen
bei der Bestimmung verschiedener
Krankheiten und der Erforschung
ihrer Ursachen: Ihnen wird Blut
oder eine Gewebeprobe entnommen und zur Untersuchung
ins Labor geschickt. Im campus­
übergreifenden Diagnostikzentrum
des UKSH werden bisher in den
Bereichen Klinische Chemie,
Mikrobiologie, Transfusionsmedizin, Rechtmedizin und Pathologie
jährlich rund 7,5 Millionen Laboruntersuchungen durchgeführt.
Hierzu gehören beispielsweise
grundlegende Untersuchungen
zum Blutbild, aber auch spezielle
Fragestellungen bei Autoimmunoder Infektionserkrankungen. Die
Ergebnisse werden ebenfalls analysiert und die behandelnden Ärzte
beraten. „Wir rechnen mit rund
500.000 zusätzlichen Laborproben
35
Blickpunkt
Prof. Dr. Ralf Junker: Direktor des Instituts
für Klinische Chemie und Ärztlicher Direktor
des Diagnostikzentrums.
Anz. Lu?beck Uni:Layout 1
im Jahr aus den Kliniken der Damp
Gruppe“, sagt Prof. Dr. Junker.
Den Zuschlag von der Damp Gruppe
erhielt das UKSH nach dem einjährigen Bieterwettbewerb nicht zuletzt
auch wegen des durchdachten Konzeptes zu den Standorten und der
Logistik. Das UKSH übernimmt die
komplette Labordiagnostik für drei
Reha-Kliniken (Lehmrade, Schönhagen, Damp) und eine psychiatrische Klinik. In den vier Akutkliniken
(Schleswig, Damp, Wismar, Endoklinik Hamburg) bleiben die klinikeigenen Labore bestehen, werden allerdings vom UKSH zentral betrieben.
Hier werden Routine-Laborleistungen
erbracht. Die Spezialanalysen für die
vier Akutkliniken werden in den Laboratorien des UKSH durchgeführt.
02.02.2011
10:16 Uhr
Die Laboruntersuchungen des
UKSH können direkt vom Stationscomputer der Kliniken der Damp
Gruppe aus angefordert werden.
Nach der Entnahme werden die
Laborproben aus den Kliniken per
Boten an das UKSH in Kiel oder
in Lübeck geschickt. Die Untersuchungsergebnisse stehen den behandelnden Ärzten über eine EDVSchnittstelle unmittelbar nach der
Messung im Labor zur Verfügung.
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
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Campus Kiel
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36
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Blickpunkt
Ärzteschwund / Ärztemangel
Wo liegen die Probleme?
Seit geraumer Zeit wird immer wieder vor einem künftigen dramatischen Ärzte­
mangel gewarnt. Doch gibt es den vielbeschworenen Schwund im Medizin-Studium
wirklich? Wodurch entstehen die Versorgungsprobleme von Landarzt- und Chirurgenstellen?
in nicht klinischen Gebieten der Medizin zu übernehmen. Die tarifliche
Schlechterstellung von Forschung
und Lehre gegenüber der kurativen
Medizin trifft die Medizinischen Fakultäten direkt.
Der Standortfaktor spielt für junge Mediziner eine entscheidende Rolle bei der Ausübung ihres
Berufs: Größere Städte sind am attraktivsten für den ärztlichen Nachwuchs.
Kaum ein Thema ist so emotional
besetzt wie der drohende Ärztemangel. Sind doch die Verhältnisse im ländlichen Raum, im Osten
der Republik und in einzelnen Fächern bereits heute verbesserungsbedürftig. Die Debatte zum Thema
„Ärzteschwund/Ärztemangel“ ist
besonders schwierig zu führen, da
sie von fragwürdigen Annahmen
geprägt ist. Fehler bei der Datenauswahl verhindern zielgerichtete
Verbesserungen. Postulieren zum
Beispiel berufsständische Ärzteorganisationen einen großen Nachwuchsverlust im Medizinstudium
und einen geringeren Schwund
approbierter Mediziner danach,
sind in der Realität die Verhältnisse
genau umgekehrt. Eher müsste
systemkritisch der Frage nachgegangen werden, wie es bei seit
Jahren steigenden Arztzahlen und
dynamischen Kostensteigerungen
zu Fehlentwicklungen in einzelnen
Fächern und Regionen kommt. Auch
für die Universitätsmedizin muss
konstatiert werden, dass es in den
vorklinischen und theoretischen Fächern einen Mangel an approbierten
Medizinern als Dozenten gibt. Durch
die gestiegenen Vergütungen für klinisch tätige Ärztinnen und Ärzte sind
sie immer weniger bereit, Aufgaben
Bisher werden die Debatten zum
Ärztemangel von den Argumentationslinien interessengeleiteter
Organisationen geprägt. Es fehlen
Datentransparenz und unabhängige
Analysen. Der Medizinische Fakultätentag (MFT) und der Verband
der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) haben als Beitrag zur
Verbesserung der Transparenz eine
Datenbank mit Kennzahlen der
Hochschulmedizin aus den Bereichen Lehre, Forschung und Krankenversorgung online gestellt:
www.landkarte-hochschul-medizin.de
Als weitere Grundlage zur Darstellung der realen Lage hat der
MFT im Sommer 2010 eine Sonderauswertung beim Statistischen
Bundesamt für die Studierenden
der Humanmedizin in Auftrag
gegeben. Nach Rücksprache
mit dem Bundesamt wurden das
Erst- und Zweitstudium mit dem
Ziel „Staatsexamen“ (Signaturen
37
Blickpunkt
108 und 208) ausgewählt, da in
der Rubrik „Humanmedizin (ohne
Zahnmedizin)“ unterschiedliche
angestrebte Abschlüsse zusammengefasst werden. Da jedoch nur
das Staatsexamen zur ärztlichen
Approbation führt, muss explizit
nach dem entsprechenden Studienziel/Abschluss gefragt werden. Das
Ergebnis der Sonderabfrage zeigt
deutliche Ausbildungssteigerungen
der Medizinischen Fakultäten. Die
Absolventenzahlen der Nachwuchsmediziner erreichen Höchststände.
Im Jahr 2009 verließen mehr als
10.000 erfolgreiche Absolventen die
Universitäten.
Die Nachfrage am Arbeitsmarkt
und steigende Einkommen klinisch
tätiger Ärztinnen und Ärzte tragen
zur Attraktivitätssteigerung bei. So
haben u.a. die abnehmende wöchentliche Arbeitszeit, der wachsende Anteil an Teilzeitstellen sowie
von Medizincontrollern und anderen
administrativen Tätigkeitsfeldern
die Situation mit verändert. Hinzu
kommt die Entwicklung eines immer
komplexer werden Gesundheitssystems. Die Motivation des ärztlichen Nachwuchses, kurativ tätig zu
werden, ist dennoch sehr hoch. Eine
bundesweite Absolventenbefragung
der Universität Kassel zeigt, dass 94
Prozent der Ärztinnen und Ärzte in
die kurative Medizin gehen wollen.
Die bundesweit größte Studierendenbefragung der Universität Trier
hat weitere aufschlussreiche Er-
38
gebnisse geliefert. Größere Städte
sind danach am attraktivsten für
den ärztlichen Nachwuchs. Orte
mit weniger als 5.000 Einwohnern
werden hingegen von der Masse der
Studierenden kategorisch abgelehnt.
Der Standortfaktor mit all seinen gesellschaftlichen Facetten spielt eine
immer wichtigere Rolle bei der Berufsausübung. Die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf hat mit 96 Prozent
den höchsten Stellenwert für den
Nachwuchs. Dieser Trend pflanzt
sich am Arbeitsmarkt fort. Und dieser
Nachwuchs ist mit schnell steigender
Tendenz weiblich. Der aktuelle Anteil
weiblicher Studienanfänger liegt bei
über 62 Prozent, grobe Richtung 70
Prozent. Es kommt zeitversetzt zu
einer Veränderung des Berufsstandes, der durch einen steigenden
Frauenanteil geprägt wird.
Die Kernbotschaft lautet: Schwierigkeiten bei der Besetzung von z.
B. Landarzt- und Chirurgenstellen
oder Positionen der theoretischen
Medizin können nicht durch eine
Erhöhung von Studierendenzahlen
gelöst werden. Versorgungsprobleme ergeben sich insbesondere aus
der Verteilung der Ärztinnen und
Ärzte. Die Befriedigung des zusätzlichen Bedarfs sollte sich daher
eher an einer neuen Ausrichtung
als an den tradierten Strukturen des
Gesundheitssystems orientieren.
Gefühlter Ärztemangel und Ärzteüberschuss treten in Deutschland
seit geraumer Zeit gleichzeitig auf.
Die für die Verteilung der ärztlichen
Honorare zuständige Selbstverwaltung hat die Aufgabe, den Ausgleich
zwischen über- und unterversorgten
Gebieten zu organisieren. Patienten, beitragsleistende Versicherte
und Steuerzahler – aber auch die
aus- und weiterbildenden hochschulmedizinischen Einrichtungen
– können nur hoffen, dass hier dringend notwendige Verbesserungen
nicht lange auf sich warten lassen.
Die bisherigen Erfahrungen machen allerdings auch deutlich, dass
Deutschland eine unabhängige Einrichtung zum Monitoring der Fachkräfteentwicklung zur sachgerechten Ressourcenallokation braucht.
Im Rahmen der Föderalismusreform
kam es zur Abschaffung nationaler
Gemeinschaftsaufgaben für die
Hochschulen. Die Folgen spiegeln
sich nun in einer Unterfinanzierung
der Hochschulmedizin mit einem
wachsenden Investitionsstau wieder. Wer weiterhin den Ausbau der
medizinischen Ausbildungskapazitäten fordert, sollte sich daher auch
für eine auskömmliche Finanzierung
der Universitäten und Universitätsklinika einsetzen.
*Text von der Redaktion gekürzt
Der Autor Prof. Dr. Dieter BitterSuermann ist Präsident des
Medizinischen Fakultätentages,
Vorsitzender der Deutschen Hochschulmedizin und Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover
Blickpunkt
Von der Theorie
in die Praxis
Das letzte Jahr ihres Studiums steht für angehende Ärzte ganz im Zeichen der
Vorbereitung auf den beruflichen Alltag. Das praktische Jahr (PJ) absolvieren die
Studierenden der medizinischen Fakultäten in Kiel und Lübeck in verschiedenen
Lehrkrankenhäusern. Hier werden die jungen Mediziner für ihre späteren Aufgaben
fit gemacht. „forum“ stellt die Lehrkrankenhäuser des UKSH in einer Serie vor.
Teil 3 | Medizinische Klinik Borstel: Fachklinik mit besonderer universitärer Anbindung
Lungenerkrankungen, Infektionen
und Allergien – das sind die Fachgebiete der Medizinischen Klinik
Borstel. Das Haus bietet seinen
Patienten ein umfassendes und
hochspezialisiertes Leistungsspektrum mit modernsten Methoden in
Diagnostik und Therapie. Ausgewiesene Fachkompetenz und individuelle Betreuung gewährleisten eine
exzellente Behandlungsqualität.
Der Ärztliche Direktor der Klinik,
Prof. Dr. Peter Zabel, ist zugleich
Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin an der Universität zu Lübeck
und Direktor der Medizinischen
Klinik III am UKSH. Diese besonders enge universitäre Anbindung
sowie die Integration der Klinik in
das international renommierte Forschungszentrum Borstel garantieren höchste Qualität in der medizinischen Versorgung. Die Patienten
profitieren darüber hinaus von der
direkten Umsetzung neuester Forschungsergebnisse in die klinische
Praxis. Die Fachklinik ist Mitglied
des Universitären Lungenzentrums
Nord und zertifiziert für Klinische
Infektiologie.
Der Klinikdirektor und / oder seine
Oberärzte verfügen über Weiterbildungsermächtigungen der Landes­
ärztekammer auf den Gebieten
der Inneren Medizin, Pneumologie, Allergologie, Infektiologie,
Intensivmedizin, Schlafmedizin
und Umweltmedizin. 73 Betten
verteilen sich auf zwei Stationen
mit den Schwerpunkten allgemeine
Pneumologie, eine Station mit dem
Schwerpunkt Onkologie, eine Infektionsstation mit 14 Betten inklusive
drei Zimmern zur Isolationsbehandlung, eine Intensivstation mit vier
Beatmungseinheiten, eine Überwachungsstation (Intermediate-Care)
mit sechs Plätzen für nicht-invasiveBeatmung sowie ein Schlaflabor
mit neun Messplätzen. Ambulante
Patienten werden in einer Klinikpra-
So wird die Medizinische Klinik Borstel nach Fertigstellung des Anbaus, der zurzeit in Arbeit
ist, aussehen. Bild: Planungsring Mumm und Partner GbR
39
Blickpunkt
xis (MVZ) betreut. Eine Abteilung
für Radiologie (inklusive modernem
CT), ein klinisch-chemisches Labor,
eine Pathologie zur Gewebsdiagnostik und eine spezielle Erregerdiagnostik für Tuberkulosebakterien
(das Nationale Referenzzentrum für
Mykobakterien) gehören ebenfalls
zum Haus. Als akademisches Lehrkrankenhaus des UKSH ist die Medizinische Klinik Borstel besonders
engagiert in der Fort- und Weiter-
bildung von Ärzten. Für jeweils vier
PJ-Studenten wird ein strukturiertes
Fortbildungsprogramm angeboten.
Die Ausbildung umfasst ein weites
Spektrum der Inneren Medizin
(ausgenommen z.B. die Linksherzkatheter-Technik). Die Studierenden
werden wechselweise auf den drei
Stationen und in der Endoskopie/
Funktion eingesetzt. Auf dem Gelände der Klinik können für die Studierenden Zimmer zur Verfügung
gestellt werden, außerdem wird
eine Reisekostenpauschale von
monatlich 200 € gezahlt. Ansprechpartner bei Fragen zum praktischen
Jahr ist Prof. Dr. Christoph Lange,
Tel.: 04537 188 - 0.
Weitere Informationen:
www.fz-borstel.de
www.uksh.de/lungenzentrum
Teil 4 | FEK Neumünster: Langjährige Erfahrung in der Ausbildung
Das Friedrich-Ebert-Krankenhaus
Neumünster ist ein Akutkrankenhaus zur Schwerpunktversorgung
mit 645 Betten. Jährlich werden hier
mehr als 24.000 Patienten voll- und
teilstationär behandelt, hinzu kommen mehr als 36.000 Patienten, die
ambulant versorgt werden. Im Jahr
werden im FEK ca. 9.000 Operationen durchgeführt. Die Klinik ist
zertifiziertes Traumazentrum, Mitglied im Krebszentrum Nord (CCC)
und versorgt in ihrem Einzugsgebiet
rund 150.000 Einwohner.
Das Haus bietet seinen Patienten
eine umfassende medizinische und
pflegerische Versorgung, die durch
belegärztliche Leistungsangebote
und medizinische Kooperationsverträge ergänzt und abgerundet wird.
Rund 1.500 Mitarbeiter sorgen sich
um das Wohl der Patienten. Mit
117 Auszubildenden ist das FEK
einer der größten Ausbildungsbetriebe in der Region.
Pro Terzial werden 25 Studierende
im Praktischen Jahr aufgenommen,
die in folgenden Pflicht- und Wahlfächern ausgebildet werden: Innere
Medizin, Chirurgie, Unfall- und orthopädische Chirurgie, Neurologie und
Psychiatrie, Gynäkologie, Kinderund Jugendmedizin, Anästhesiologie
und Intensivmedizin sowie Radiolo-
gie und Nuklearmedizin. Alle Kliniken
besitzen langjährige Erfahrung in der
Ausbildung der PJ-Studenten, die
ständig den Bedürfnissen der Studentinnen und Studenten angepasst
und weiterentwickelt wird. PD Dr.
Jochen Hansen, Chefarzt der Klinik
für Anästhesiologie und operative
Intensivmedizin, ist PJ-Beauftragter
des FEK und steht gern für alle
Fragen rund um die Ausbildung zur
Verfügung. Darüber hinaus gibt es
in jeder ausbildenden Klinik einen
ärztlichen Ansprechpartner für die
Studenten im praktischen Jahr.
Die Studierenden im PJ erhalten
vom Friedrich-Ebert-Krankenhaus
eine Aufwandsentschädigung in
Höhe von 400 Euro pro Monat.
Eine Unterkunft im Schwesternwohnheim ist prinzipiell möglich,
muss jedoch im Einzelnen abgesprochen werden.
Weitere Informationen:
Friedrich-Ebert-Krankenhaus
Neumünster
Tel.: 4321 405 - 20 40
www.fek.de
Das Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster.
40
Blickpunkt
Optimale Versorgung
für alle Unfallpatienten
Mit dem Traumazentrum Nord, das jetzt an den Start gegangen ist, optimiert das
UKSH die interdisziplinäre Versorgung von Verletzungen aller Art. Durch den Zusammenschluss der Kliniken an beiden Standorten erhält jeder Patient jederzeit die
beste Behandlung.
Unfallchirurgie), Campus Lübeck,
die Kliniken für Neurochirurgie an
beiden Campi, die Klinik für Hand-,
Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Campus Lübeck, die
Klinik für Kinderchirurgie, Campus
Lübeck, sowie die Kliniken für Chirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichts­
chirurgie, Kliniken für Hals-, Nasen
und Ohrenheilkunde, Augenheilkunde, Urologie, Radiologie und die
Anästhesie an beiden Campi sowie
das Sportwissenschaftliche Institut
und das Institut für Medizinische
Psychologie und Soziologie am
Campus Kiel.
Wissenschaftsminister Jost de Jager, Dr. Renée Buck, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und
Soziales, und UKSH-Vorstandschef Prof. Dr. Jens Scholz bei der Auftaktveranstaltung im Alten
Kesselhaus.
„Mit dem Traumazentrum Nord
bündelt das UKSH seine Trauma
versorgenden Disziplinen in einem
überregionalen Kompetenzzentrum.
Wir wollen damit die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die gerade in
der traumatologischen Versorgung
von besonderer Bedeutung ist,
ausbauen und die Kooperation mit
unseren Partnern im Land weiter
verbessern“, sagte Prof. Dr. Jens
Scholz, Vorstandsvorsitzender des
UKSH, anlässlich der Auftaktver-
anstaltung im Alten Kesselhaus am
Campus Lübeck.
Das Traumazentrum Nord ist ein
Zusammenschluss der traumaversorgenden Kliniken an beiden Campi des UKSH. Es wurde gegründet
mit dem Ziel, die interdisziplinäre
Versorgung aller Verletzten weiter
zu optimieren. Beteiligt sind die Klinik für Unfallchirurgie, Campus Kiel,
die Klinik für Chirurgie des Stützund Bewegungsapparates (Sektion
Als weiteren Beleg für die gebündelte Leistungsfähigkeit des UKSH
wertete Wissenschaftsminister
Jost de Jager die Gründung des
neuen Zentrums. „Besonders
die Versorgung von Schwer- und
Mehrfachverletzten erfordert ein
großes Maß an Zusammenarbeit
und Vernetzung zwischen den
einzelnen Fachdisziplinen, wie sie
jetzt im Traumazentrum praktiziert
wird. Die Patienten können von der
engen Kooperation und den optimalen Behandlungsmöglichkeiten nur
profitieren“, sagte der Minister. „Die
exzellente medizinische Experti-
41
Blickpunkt
se, die jetzt unter dem Dach des
Traumazentrums Nord vereint ist,
wird dazu beitragen, die Attraktivität
des UKSH sowohl für die Patienten
als auch für niedergelassene Ärzte
im Land weiter zu steigern“, erklärte
Dr. Renée Buck, Leiterin der Abteilung Gesundheit im Ministerium für
Arbeit, Soziales und Gesundheit.
„Durch den Zusammenschluss
der Kliniken in das Traumazentrum erhält jeder Patient die für
ihn erforderliche vollumfängliche
Versorgung, unabhängig davon, in
welcher der einzelnen Kliniken und
unter welcher scheinbar führenden
Verletzung er im UKSH aufgenommen wurde“, sagte Prof. Dr. Andreas Seekamp, Direktor der Klinik für
Unfallchirurgie am Campus Kiel.
Sie decken mit ihren Mitarbeitern die gesamte Bandbreite der traumatologischen Versorgung
ab: (v.li.) Prof. Dr. Andreas Seekamp, Prof. Dr. Christian Jürgens, Prof. Dr. Andreas Paech
und Bewegungsapparates am Campus Lübeck, das neue Konzept.
„Unser Ziel ist es, mit vereinten
Kräften jederzeit die beste Behand„Für unsere Patienten ergeben sich
lung von Verletzungen zu gewährdurch die neuen Strukturen und die
leisten - von der Versorgung kleiner
einheitlichen Standards innerhalb
Wunden bis hin zur Behandlung
des Traumazentrums deutliche VorSchwerstverletzter. Wenn lebensteile: Sie profitieren von fachüberwichtige Organfunktionen unmitgreifender Expertise, haben aber
telbar bedroht sind, gehört dazu
einen konkreten Ansprechpartner
neben der operativen Therapie
und auch ihre Behandlung bleibt
häufig auch eine intensivmedizinikomplett in einer Hand“, erläuterte
sche Behandlung“, beschrieb Prof.
Prof. Dr. Christian Jürgens, Direktor
Dr. Andreas Paech, Chefarzt der
der
Klinik für Chirurgie des Stütz411673-3303_180x86_SoVd_180x 22.02.11 11:05 Seite 1
42
Sektion Unfallchirurgie am Campus
Lübeck, die gesamte Bandbreite der
traumatologischen Versorgung.
Das zertifizierte überregionale Traumazentrum Nord verfügt über zwei
modern ausgestattete Schockräume
zur Aufnahme von Schwerverletzten, entsprechend ausgerüstete
stationäre und ambulante Operationssäle für alle in Frage kommenden Eingriffe sowie auf höchstem
medizinischem Niveau arbeitende
Intensivstationen.
Blickpunkt
Bilder: © iStockphoto.com
Professionelles
Fundraising für das UKSH
Gutes tun! In Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen braucht auch das UKSH
Freunde und Förderer. Deshalb ist die neue Stabsstelle „Fundraising“ gegründet
worden, die ein nachhaltiges Spenden- und Sponsorenkonzept aufbaut mit dem
Ziel, für das UKSH langfristig zusätzliche Geld- und Sachmittel zu akquirieren.
Sponsorings ist ein UKSH übergreifendes Sponsorenkonzept entwickelt worden, das für Partner starke
UKSH-Marketingleistungen bündelt.
Leiter der Stabsstelle ist Pit Horst,
der als Diplom-Kaufmann bereits
Marketing- und Wirtschaftsprojekte
für die Landeshauptstadt betreut
hat, bei denen Fundraising/Sponsoring eine wichtige Rolle gespielt hat.
Alle Fundraising-Aktivitäten dienen
der Förderung von Projekten, die
der Medizin, den Patienten und den
Beschäftigten zu Gute kommen.
Diese Projekte wären aus dem
normalen Haushalt nicht zu finanzieren. So sollen z.B. in Zukunft
die Angebote und der Umfang der
Kindertagesplätze an den beiden
Campi verbessert werden.
Unter der Überschrift „Unser
Schleswig-Holstein – unser UKSH“
konzentrieren sich die Aktivitäten
des Fundraisings auf den Aufbau
und die Pflege von guten, langfristigen Beziehungen zu Spendern und
anderen Förderern. Im Bereich des
„Das Engagement für unser UKSH
kann aus ganz unterschiedlichen
Richtungen kommen“, weiß Pit
Horst. „Diese externen und internen Zielgruppen, wie z.B. Kunden,
Kooperationspartner, Stiftungen,
Patienten bis hin zu persönlichen
Spenden, werden nach und nach
zielgerichtet angesprochen. Wichtig
ist, dass jeder von den Spendenund Sponsoring-Möglichkeiten weiß
und diese Information positiv weiter
trägt.“ So konnten schon jetzt ein
halbes Dutzend an Unternehmen
aus Schleswig-Holstein und sogar Berlin gewonnen werden, die
„unser UKSH“ regelmäßig und gern
unterstützen. In den gemeinnützigen Verein „Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein Wissen schafft
Gesundheit e.V.“ kann sowohl zweck­
ungebunden als auch zielgerichtet,
z.B. für Kliniken, Institute oder
Projekte wie das Gesundheitsforum
und den Sozialfond, gespendet
werden. Die von der Steuer auch
absetzbare Mitgliedschaft liegt für
Organisationen bei einem MindestJahresbeitrag von 500 Euro und
für Privatpersonen bei 50 Euro. Die
ersten Spender und Mitglieder profitieren: Sie gehören zum besonderen Kreise der First Donator. Zudem
ist ein Pin dieser Sonderedition garantiert. Die gerade in der heutigen
Zeit so wichtigen Serviceleistungen
wie Dankesschreiben, Spenderbetreuung, Spendebescheinigung
u.v.m. übernimmt der Verein. Die
Stabsstelle Fundraising unterstützt
gern bei der Vorbereitung gemeinsamer Spenden- und SponsorAktivitäten.
In diesem Sinne, Gutes tun für unser
UKSH. Auf dass sich viele Menschen
und Organisationen finden, die gern
die Zukunft der exzellenten Medizin
stärken möchten.
Weitere Informationen:
www.uksh.de/gutestun
mit Spendenkonten, Spenden­
formular, Mitgliedsanträgen u.v.m.
43
Nachrichten
Sozialwahl: Gelebte Demokratie
2011 sind in Deutschland wieder 48
Millionen Krankenkassenmitglieder
und Rentenversicherte aufgerufen,
bei der Sozialwahl über die Parlamente – die Verwaltungsräte – ihrer
Versicherungen mitzubestimmen.
Sozialwahl – das heißt: gelebte
Demokratie. Der Gesetzgeber gibt
in vielen Bereichen den politischen
Rahmen vor. Die Betroffenen selbst
füllen diesen Rahmen aber über ihre
Selbstverwaltungen mit Leben. Die
Sozialwahl bietet den Mitgliedern der
Krankenkassen also die Chance,
direkten Einfluss auf Entscheidungen
zu nehmen, die ihr Leben und ihre
Gesundheit in elementarer Weise
betreffen. Sozialwahlen gibt es
bei allen Trägern der gesetzlichen
Kranken-, Renten- und Unfallversicherung. Bei der Techniker Krankenkasse, den meisten anderen
Ersatzkassen und der Deutschen
Rentenversicherung Bund entscheiden die Mitglieder in einer freien
Wahl selbst, wer ihre Interessen in
den Gremien der Selbstverwaltung
ehrenamtlich vertritt. Und das ganz
einfach per Post, denn die Sozialwahl ist eine reine Briefwahl – selbstverständlich portofrei für die Wähler.
Weitere Informationen:
www.tk.de
www.sozialwahl.de
Internationaler Austausch
Aimi Watanabe (li.) und Ashley Powers, hier im Gespräch mit Prof. Dr. Georg Sczakiel
Normalerweise studieren sie am renommierten Massachusetts Institute
of Technology (MIT), jetzt waren sie
für drei Wochen als Praktikantinnen
zu Gast im Institut für Molekulare
Medizin am Campus Lübeck: Aimi
Watanabe (li.) und Ashley Powers,
hier im Gespräch mit Prof. Dr. Georg
Sczakiel, Direktor des Instituts. Die
beiden Elitestudentinnen nahmen
an einem Austauschprogramm teil,
das der Wahl-Lübecker Mohamed
44
Chikaoui organisiert hat. Er ist Präsident des MIT Club of Germany, in
dem sich die deutschen Absolventen der berühmten amerikanischen
Hochschule zusammengefunden
haben. Prof. Sczakiel war sofort
einverstanden, als Chikaoui ihm von
der Idee zu dem Austausch erzählte.
„Nicht nur unsere Gäste profitieren
davon, sondern auch meine Mitarbeiter und wir als Universitätsstandort Lübeck“, meint der Institutsleiter.
BIZ umbenannt
Das Bildungszentrum für Gesund­
heitsfachberufe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, kurz Biz,
hat einen neuen Namen erhalten:
UKSH Akademie gemeinnützige
GmbH. Mit rund 650 Ausbildungsplätzen und circa 2.000 Fort- und
Weiterbildungsteilnehmern pro Jahr
ist die UKSH Akademie der größte
Anbieter für Aus-, Fort- und Weiterbildung dieser Art in SchleswigHolstein. Als Tochtergesellschaft
des UKSH ist die Akademie an
den Standorten Kiel und Lübeck
präsent. Ausgebildet werden
Menschen verschiedenen Alters
in den Berufen Gesundheits- und
Krankenpflege, Gesundheits- und
Kinderkrankenpflege, Hebammen
bzw. Entbindungspfleger, Diätassistenten sowie MTA Radiologie.
Spende für Kinder
Die Krebsinitiative Radioimmuntherapie e.V. hat jetzt die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKSH,
Campus Lübeck, mit einer Spende
von 4.000 Euro unterstützt. Von dem
Geld konnte ein Trainingsgerät für
die kleinen Patienten angeschafft
werden, mit dem Balance, Muskelleistung und Koordination verbessert
werden. „Es ermöglicht den Kindern
während der stationären Aufnahme
eine leichte körperliche Belastung
und beugt z.B. bei Patienten mit
Mukoviszidose einem Knochenschwund vor“, erläutert Prof. Dr. Egbert Herting, Direktor der Klinik. Die
Krebsinitiative RadioImmunTherapie
e.V. hat es sich zu Aufgabe gemacht,
die Entwicklung und Verfügbarkeit
von Radioimmuntherapien zu fördern
und Kliniken zu unterstützen, die
interne Radiotherapien anwenden.
Vorsitzende des Vereins ist PD Dr.
Inga Buchmann, Leiterin der Sektion
Nuklearmedizin am Campus Lübeck.
Nachrichten
Kunst erinnert an Anfänge und Vorgänger der Frauenklinik
Prof. Dr. Walter Jonat vor den Skizzen von
Max Liebermann
Radierungen und Gemälde können
Patienten und Interessierte in der
Frauenklinik, Campus Kiel, sehen.
Klinikdirektor und Kunstliebhaber
Prof. Walter Jonat schaffte die
Werke bekannter Künstler an und
erinnert damit an berühmte Vorgänger und an die Anfänge der Frauenklinik. Neun Skizzen des deutschen
Malers Max Liebermann schmücken
den Aufgang zum ersten Stock. Die
Kaltnadelradierungen zeigen Prof.
Walter Stoeckel (1871-1961), einer
der führenden deutschen Gynäkologen und ehemaliger Ordinarius der
Frauenklinik in Kiel. Es handelt sich
um Skizzen mit dem Titel „Älterer
Herr“. „Als ich die Skizzen das
erste Mal sah, wusste ich sofort,
wer der ältere Herr war und nahm
Kontakt zum Auktionshaus auf“,
erzählt Prof. Walter Jonat. Außerdem erstand der Kunstliebhaber
zwei historische Gemälde. Das eine
zeigt das erste Kieler „Gebärhaus“
(1805-1809), damals noch angesiedelt am Alten Markt. Das zweite
Gemälde ist ein Portrait von Gustav
Adolf Michaelis (1798-1848), damaliger Direktor des „Gebärhauses“.
Michaelis wuchs in Kiel bei der
Familie seines Onkels auf und hatte
in Göttingen studiert. 1820 kehrte
er als „Ausländer“ nach Kiel zurück
und war gezwungen seinen Göttinger Doktorgrad zu erneuern.
Bettina Krohn
Qualifizierte Beratung beim Wiedereinstieg
Tag der offenen Tür
Für Beschäftigte,
die nach der Elternzeit oder nach
einem Sonderurlaub wieder in den
Beruf einsteigen möchten, bietet das
UKSH im Rahmen des Audits berufundfamilie in Kooperation mit dem
Frauennetzwerk zur Arbeitssituation
e.V. eine unabhängige Beratung an.
„Unser Ziel ist es, den Wiedereinstieg so reibungslos wie möglich zu
gestalten“, sagt Hilke Oltmanns, die
das Projekt des Frauennetzwerks
leitet. Das Angebot umfasst u.a.
individuelle Einzelberatungen für die
persönliche Wiedereinstiegsplanung
und Unterstützung in Fragen der
Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
„Der Berufsalltag etwa in der Pflege
hat sich in den vergangenen Jahren
stark verändert“, erläutert Oltmanns.
„Gemeinsam mit den Beschäftigen
ermitteln wir den entsprechenden
Qualifizierungsbedarf und planen
dessen Umsetzung in Zusammenar-
Zu einem Tag der Offenen Tür lädt
das Ronald McDonald Haus Kiel,
Lornsenstraße 2, am Mittwoch,
11. Mai von 8 bis 20 Uhr ein. Alle
Mitarbeiter des UKSH und Interessierte sind herzlich eingeladen,
das „Zuhause auf Zeit“ für Familien
schwer kranker Kinder kennenzulernen. An diesem Tag kann man sich
ein Bild von der frisch renovierten
Einrichtung und der dort geleisteten
Arbeit für Familien mit schwer kranken Kindern machen. Es werden
Hausführungen und Informationen
zum Thema ehrenamtliche Mitarbeit
angeboten. Vor 21 Jahren wurde in
Kiel das deutschlandweit erste Ronald McDonald Haus eröffnet. Mehr
als 3.000 Familien haben hier bis
heute ein Zuhause auf Zeit gefunden, während ihre Kinder in der nahe
gelegenen Kinderklinik behandelt
wurden. Träger der Einrichtung ist
die McDonald's Kinderhilfe Stiftung.
beit mit der UKSH Akademie“, sagt
die Projektleiterin. Wenn eine Rückkehr an den alten Arbeitsplatz nicht
möglich ist oder nicht gewünscht
wird, helfen die Beraterinnen auch
bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen und bei der Vorbereitung
von Wiedereinstiegsgesprächen mit
Vorgesetzten. Interessenten können
sich telefonisch einen Termin für ein
erstes Beratungsgespräch geben
lassen. Das Gespräch findet auf
Wunsch entweder in Kiel oder Lübeck statt. Für jeden Wiedereinsteiger wird eine individuelle Planung
erstellt. Dazu kann auch der Besuch
von gezielten Workshops gehören,
die zweimal wöchentlich angeboten
werden.
Marlis Müller-Frommeyer
Terminvereinbarung unter
Tel.: 0431 300 347 26
Informationen zum audit finden
Sie auf der UKSH Website.
www.mcdonalds-kinderhilfe.org
45
Mit Ihrer Unterstützung können wir unseren schwerst- und chronisch kranken Kindern und ihren Familien auch
zukünftig unsere Hilfe anbieten. Bitte richten Sie Ihre Spende an folgende Stelle:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Deutsche Bank Lübeck | BLZ 230 707 10 | Konto 8 720 815
Bitte immer angeben: Finanzstelle F 270 690
Verwendungszweck: „Bunter Kreis Lübeck“
Gerne stellen wir Ihnen eine Spenden­bescheinigung aus. Hinterlassen Sie in
diesem Fall bitte eine ent­sprechende Nachricht und Ihre vollständige Anschrift.
46
Leitung Bunter Kreis Lübeck
Prof. Dr. Ute Thyen
Karin Groeger
Telefon 0451 500 - 26 35
E-Mail [email protected]
Blickpunkt
© Donald Joski - Fotolia.com
Buchvorstellungen
Angela von Petersdorf | Auseinandersetzung mit dem Innersten
Den nahen Tod
können viele
Patienten nicht
in Worte fassen.
In ihrem Buch
„Seelen-Bilder“ hat
Angela von Petersdorf Bilder zusammengestellt, die von Patienten auf
den Palliativstationen des UKSH,
Campus Kiel, gemalt wurden.
Angela von Petersdorf hat diese
sterbenden Patienten mit kunsttherapeutischer Arbeit begleitet. „In
besonderen Situationen treten bei
manchen Menschen ungeahnte Fä-
higkeiten zu Tage. Das Lebensende
ist so eine besondere Situation“,
weiß Angela von Petersdorf. Das
124 Seiten starke Buch umfasst 54
Bilder aus ihrer zehnjährigen therapeutischen Tätigkeit am UKSH.
Durch knappe Informationen zur
Erkrankung erhält der Leser eine
Vorstellung, in welcher Situation
sich der Betroffene befindet. Kurze
Erläuterungen, die die Reaktion der
begleiteten Menschen beim Malen
beschreiben, machen es dem Betrachter leichter, nachzuspüren was
das Innerste dieser Menschen bewegt. „Entstanden sind wunderbare,
großartige und auch traurige Bilder“,
beschreibt Angela von Petersdorf.
Das kunsttherapeutische Angebot
wird durch den Förderverein für Palliativmedizin Kiel e.V. finanziert.
Angela von Petersdorf:
Seelen-Bilder
ISBN: 978-3-00-032070-5, 24,95 €
(inkl. 5 € Spende für den Förderverein)
Das Buch ist über den Förderverein
oder die Autorin erhältlich:
Förderverein für Palliativmedizin Kiel e.V.
Arnold-Heller-Strasse 9, 24105 Kiel
Tel.: 0431 597- 30 75 / - 30 01
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Erich Kasten | Somatopsychologie
Dass psychische
Probleme körperliche Beschwerden
auslösen können,
ist hinlänglich
bekannt – die
Psychosomatik beschäftigt sich mit
diesen Krankheitsbildern. Es gibt
aber auch den umgekehrten Fall, in
dem bestimmte organische Erkrankungen psychische Störungen
hervorrufen. So kann z.B. ein erhöhter Kalziumspiegel zu schweren
Depressionen führen, Nebennierentumore können Panikattacken auslösen. Psychische Störungen sind
also nicht grundsätzlich psychisch
bedingt. Prof. Dr. Erich Kasten, Psy-
chologe am Institut für Medizinische
Psychologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus
Lübeck, ist diesem Phänomen
nachgegangen und hat sich intensiv mit den körperlichen Ursachen
psychischer Störungen beschäftigt.
In seinem Buch stellt er mehr als
400 körperliche Auslöser psychischer Störungen ausführlich vor und
erklärt sie. Im Gegensatz zur Psychosomatik ist die Somatopsychologie, die sich mit dem umgekehrten
Phänomen beschäftigt, eher ein
Randgebiet der medizinischen Psychologie. Um die richtige Diagnose
zu stellen, ist meistens eine Fülle
von Hintergrundwissen, manchmal
geradezu detektivisches Gespür
nötig. Kasten vermutet, dass regelmäßig Tausende Patienten auf der
Couch von Psychoanalytikern oder
im Sprechzimmer von Psychotherapeuten landen, obwohl sie dort gar
nicht hingehören. Das Buch bietet
in Form eines Nachschlagewerks
umfangreiche Informationen zum
Thema. Es wendet sich an Psychologen, Psychologische Psychotherapeuten und andere psychosoziale
Berufsgruppen.
Prof. Dr. Erich Kasten:
Somatopsychologie – Körperliche
Ursachen für psychische Störungen
von A bis Z, Ernst Reinhardt Verlag,
24,90 €
47
Personalien und Auszeichnungen
Prof. Dr. Jochen Cremer,
Direktor der Klinik für Herz- und
Gefäßchirurgie, Campus Kiel, ist auf
der Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie in Stuttgart zum ersten Vizepräsidenten der Fachgesellschaft gewählt worden. Prof. Cremer
wird damit für weitere sechs Jahre
im Vorstand tätig sein.
Prof. Dr. Wolfgang L. Gross, Direktor der Poliklinik für Rheumatologie,
Campus Lübeck, ist zum Vorsitzenden der Nordwestdeutschen Gesellschaft für Innere Medizin (NWGIM)
gewählt worden. Er tritt damit die
Nachfolge von Prof. Dr. Ulrich Fölsch
an, der zum Ehrenmitglied der
NWGIM ernannt wurde. Prof. Fölsch
war bis zu seiner Emeritierung 2009
Direktor der Klinik für Allgemeine
Innere Medizin am Campus Kiel.
Prof. Dr. Axel Hauschild,
Leiter des Schwerpunktbereichs
Dermato-Onkologie und Operative
Dermatologie an der Hautklinik,
Campus Kiel, und Professor an der
CAU zu Kiel, hat in Düsseldorf den
Deutschen Krebspreis (klinischer
Teil) der Deutschen Krebsgesell-
schaft (DKG) erhalten. Die DKG
ist die größte wissenschaftlichonkologische Fachgesellschaft in
Deutschland.
Dr. Sebastian Hinz,
Klinik für Allgemeine Chirurgie und
Thoraxchirurgie (Direktor Prof. Dr.
Th. Becker), Campus Kiel, ist in die
Exzellenzakademie der Deutschen
Gesellschaft für Allgemein- und
Viszeralchirurgie aufgenommen
worden.
Prof. Dr. Fritz Hohagen,
Direktor der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie, Campus Lübeck, ist für zwei Jahre zum Vorsitzenden des Senatsausschusses
Medizin der Universität zu Lübeck
gewählt worden. Der Senatsausschuss ist nach der Abschaffung der
Fakultäten und Fachbereiche an der
Lübecker Universität das Nachfolgegremium des Fakultätskonvents.
Prof. Hohagen vertritt als Vorsitzender die Interessen der Sektion
Medizin innerhalb des Präsidiums.
Prof. Dr. Dieter Kabelitz,
Direktor des Instituts für Immunologie am Campus Kiel, ist für zwei
Jahre amtierender Präsident der
Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI).
Prof. Dr. med. Werner Solbach,
Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene,
Campus Lübeck, ist erneut für zwei
Jahre in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
gewählt worden.
Justyna Sosna,
Doktorandin im Institut für Immunologie am Campus Kiel ist auf
Vorschlag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes zum
diesjährigen Nobelpreisträgertreffen
eingeladen worden. Das Treffen findet vom 26. Juni bis zum 1. Juli in
Lindau statt. Die Einladung bedeutet eine hohe Auszeichnung, da sie
auf die 550 weltweit besten Nachwuchsforscher/innen beschränkt ist.
PD Dr. med. Andreas Martin
Stark ist zum außerplanmäßigen
Professor der Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel ernannt worden.
Prof. Stark ist leitender Oberarzt
der Klinik für Neurochirurgie,
Campus Kiel
Gesundheitseinrichtungen optimal ausgestattet
Die K+P GmbH ist ein beratendes Ingenieurbüro für die
Medizin- und Labortechnikplanung. Unser Haupttätigkeitsfeld
ist die Einrichtungs- und Ausstattungsplanung im
Gesundheitswesen mit allen Aufgabenstellungen rund um die
funktionalen Zusammenhänge eines Krankenhauses, eines
Pflegeheims oder eines Ärztehauses.
Unsere Leistungen:
Gern unterstützen wir Sie bei allen Fragen rund um die
Medizintechnik, z.B. bei der Planung Ihrer neuen Räumlichkeiten oder bei der Beschaffung medizintechnischer
Einrichtungen und Geräte (auch bei Finanzierung über
Förder- und Drittmittel).
► Beschaffungsmanagement für medizintechnische Geräte
und Einrichtungen (inkl. Großgeräte)
► Beratung und Planung rund um die Medizintechnik
► Einrichtungs-und Ausstattungsplanung
► Bestandsaufnahmen und Einbeziehung in die Planung
► Kapazitätsberechnungen für Zentralsterilisationen,
digitale Bildarchive, digitale Patientenakten
K+P W. Bous + J.Thieme GmbH
Greifswalder Str. 5
10405 Berlin
Tel. (030) 21 90 91 -0
Fax (030) 21 47 34 40
Email: [email protected]
www.hospitalplanung.de
48
Jubilare
Campus Kiel
Britta Lüdemann,
16.3. | Angestellte in der
DV-Systemtechnik
Diana Hanke
1.4. | Krankenschwester,
Klinik für Neurochirurgie
Marita Schimkus,
26.3. | Mitarbeiterin im Bereich
Hauswirtschaft K 1
Kirstin Harders,
8.5. | Zahnarzthelferin, Klinik für
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Monika Martens,
31.3. | Hebamme, Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe
Campus Lübeck
Gisela Otto,
1.4. | MTLA, Klinik für Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie
Petra Kolodzi,
8.2. | Verwaltungsangestellte,
Klinik für Hals-Nasen-Ohren­
heilkunde
Cornelia Engel,
21.1. | Sekretariat,
Pflegedienstleistung Bereich 4
Tomke Räuschel,
1.4. | Krankenschwester, Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe
Monika Hartke,
1.2. | Mitarbeiterin in der
Speisenversorgung
Gabriele Riesen,
10.3. | MTA,
Institut für Humangenetik
Gisela Söth,
1.4. | Krankenschwester,
ZIP gGmbH, Klinik für Psychotherapie
Sven Seidensticker,
2.2. | Krankenpfleger, Station 15i,
Klinik für Anästhesiologie und
Intensivmedizin
25 Jahre
Joachim Gärtner,
26.1. | Handwerker im Dezernat
Facility Management
Hans-Joachim Breier,
1.2. | OP-Pfleger,
Klinik für Neurochirurgie
Carmen Bülk,
7.2. | Unterrichtsschwester,
UKSH Akademie
Gabriele Witt,
| Mitarbeiterin im Bereich
12.3.
411680/3303_88x131_Lumenis_Layout 1
Hauswirtschaft K 1
Maike Stöcks,
1.4. | Krankenschwester, ZIP
24.02.11 09:45 Seite 1
gGmbH, Klinik für Psychiatrie
25 Jahre
Dr. Alfred Michael Marx,
15.3. | wiss. Angestellter, Institut für
Klinische Chemie
Andrea Blessin,
16.3. | MTLA, Med. Klinik I
Peter Hümpel,
16.3. | Sicherheitsingenieur, Stabsstelle Arbeits- und Gesundheitschutz
Silvia Röthig,
17.3. | MTA, Institut für Med.
Mikrobiologie und Hygiene
Wulf, Sabine
1.4. | Teamleitung der Stat. 49f,
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Olaf Teckenburg,
29.5. | Belegungskoordinator, Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin /
Klinik für Kinderchirurgie
Campus Kiel
40 Jahre
Rüdiger Schreier,
1.3. | Verwaltungsangestellter im
Patientenmanagement
49
Rätsel
SUDOKU
Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie
die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3
Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält.
7 6 8
3
2
4
9
1
8
9 2
5
5 4
6 3
9
2 7
1
9
1
2
7
1
6 4 9
Drama
von
Goethe
Falten
herausstreichen
Inselstaat im
Mittelmeer
Fluss
zum
Weißen
Meer
Lichtverstärker
farb- und
geruchloses
Heizgas
dickes
Seil
student.
Organisation
(Abk.)
bei
Tisch
bedienen
spanische
Reisspeise
grobe
Feile
in der
gleichen eiförmig
Weise
Düsenflugzeug
(ugs.)
anheben
(süddt.)
englischer
Konservativer
gefüllte,
gerollte
Fleischscheibe
schwerer Vertrauensbruch
Stadt
am
oberen
Kocher
Vorgefühl,
Vermutung
Gebieterin
Name
Gottes
im
Islam
griechische
Göttin
Ansteckungskrankheit
landwirtschaftlicher
Betrieb
in
allen
Einzelheiten
Lehrgang
Selbstbesinnung
hager,
mager
italienisches
Wirtshaus
knappes
Oberteil
(engl.)
Wüste ab einem
in Inner- Zeitpunkt
asien
Schiffszubehör
jemandem
Angreifer
selbst
gehörend
Strickmaterial
Abk. für
Personenkraftwagen
einerlei;
gleichartig
Gott
anrufen
Lotterieanteilschein
Lebensbund
Edelgas
Norm,
Richtschnur
bergig
Geliebte
des
Leander
französisch: er
Aufgeld
große
kernlose
Rosine
absondern,
lösen
Sil-ben-rät-sel
Aus den Silben a - au - blie - bus - de - er - fe - fen - feu - flut - fre - gar - ge - ge - gen - haar - haft - ke - lauf - man - mö - nam - ne - ni om - rei - ren - span - sturm - tisch - tle - to - tor - vant - wol sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten und
dritten Buchstaben – jeweils von oben nach unten gelesen – ergeben einen Spruch.
50
1 Regenträger
4 mit einer Einrichtung versehen
7 Kopfschmuck
10 leidenschaftlich
2 die Vorkämpfer einer Idee
5 Kfz-Zubehör
8 Verkehrsmittel
11 Slalom
3 Hochwasser an der Küste
6 berühmt, angesehen
9 Läuterungsort (kath. Glaube)
12 Mann von Anstand und Takt
Textile Dienstleistungen
• Konzepte für Krankenhäuser, Rehakliniken und Altenheime
• Fachliche Beratung und regelmäßige Kundenbetreuung
• Erfüllung der europäischen Qualitätsnorm
ISO 9001: 2008 und ISO 13485 : 2003 für Medizinprodukte
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