Guter Start ins Leben
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Guter Start ins Leben
Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Ausgabe Januar 2013 Guter Start ins Leben Geburtshilfe am UKSH Wissen schafft Gesundheit Editorial (v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein zeigt Mut und geht neue Wege, um seine Zukunft zu planen und zu sichern: Wir starten mit der „Strategie 2015“ in das Jahr 2013. Gemeinsam haben rund 160 Vertreter aller Berufsgruppen des Klinikums anspruchsvolle Ziele für das Universitätsklinikum der Zukunft entwickelt. Sie sollen künftig die Leitlinien des Handelns und der Entscheidungen aller Mitarbeiter sein. Zurzeit wird in Projektgruppen daran gearbeitet, für die einzelnen Themenfelder konkrete Schritte zu formulieren. weiterhin bestmöglich erfüllen. Wir tragen als einziges Klinikum der höchsten Versorgungsstufe die Verantwortung für die Gesundheit der Menschen im Land. Und wir fühlen uns ihnen und den Ressourcen in diesem Land als größter Arbeitgeber, innovative Forschungsstätte und Ausbildungsort für hervorragende Mediziner, Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe verpflichtet. Deshalb wollen wir unsere Qualität und Leistungsfähigkeit überprüfen, festschreiben und entwickeln. Nur so können wir den Wert unseres Handelns nachvollziehbar machen und die Situation für jeden Einzelnen verbessern. Mit dem neuen Strategieplan wollen wir den großen gesellschaftlichen Auftrag, den das UKSH für Schleswig-Holstein hat, auch Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind herzlich eingeladen, sich mit Ideen und Anregungen für die gemeinsame Zukunft einzusetzen. Liebe Leserinnen und Leser, für uns, Ihnen die Geburtshilfe in unserem Klinikum hier näher vorzustellen. Liebe Leserinnen, liebe Leser, rund 3000 Kinder erblicken jedes Jahr in den beiden Frauenkliniken des UKSH in Kiel und Lübeck das Licht der Welt. Grund genug Bei den meisten Geburten in unserem Hause gibt es keine Komplikationen. Sollte es dennoch einmal dazu kommen, besitzen unsere Gynäkologen und Neonatologen eine besondere Expertise. Falls ein Kaiserschnitt notwendig wird, eine Frühgeburt droht oder Probleme bereits während der Schwangerschaft auftreten, sind werdende Mütter bei uns in den Anfang des Jahres bezieht die Verwaltung des UKSH ihr neues Gebäude am Campus Lübeck. Erstmals wird dann ein Großteil der Dezernate und Stabsstellen, die bisher über den gesamten Campus verstreut waren, unter einem Dach arbeiten. Die neuen Büros befinden sich in einem Doppelneubau, den Multifunktionscentern (MFC) V und VI, an der Maria-GoeppertStraße und am Carlebach-Park in unmittelbarer Nähe zur Fachhochschule. Durch die neuen Räumlichkeiten, die das UKSH vom Technikzentrum Lübeck mietet, ergeben sich erhebliche Kosteneinsparungen für die Verwaltung. Kurze Wege werden die Kommunikation, die Effizienz der Arbeitsabläufe und die Arbeitszufriedenheit fördern. Ihr Vorstand besten Händen. Um Frühgeborene kümmern sich auf unseren modernen Neugeborenen-Intensivstationen hochspezialisierte Ärzte und Pflegemitarbeiter. Mutter und Kind profitieren von der Interdisziplinarität und der Kompetenz, die wir als Universitätsklinikum zu bieten haben. Mehr zu diesen und vielen anderen interessanten Themen finden Sie auf den folgenden Seiten. Ihr Oliver Grieve, Pressesprecher 3 Inhalt Kinderorthopädie Seite 14 Editorial 3 Engagierter Einsatz in Afrika UKSH-Strategie 2015 Seite 31 Seite 34 Blickpunkt Im Prozess: UKSH-Strategie 2015 Titelthema: Guter Start ins Leben 34 Gesundheitsministerin wirbt im UKSH für Organspende37 Geburtserlebnis auch bei Kaiserschnitt 6 Gute Chancen für Frühgeborene 9 Neue Strukturen im Dezernat Personal 39 Nachrichten Medizin und Wissenschaft Zwei Kliniken am Campus Lübeck unter neuer Leitung 22 Lübeck setzt Zeichen gegen Diabetes 41 Wenn der Schlaf gestört ist 11 Leben retten kann jeder 13 Durch Früherkennung zu besseren Ergebnissen 14 Diabetestagesklinik für Kinder und Jugendliche eröffnet 41 Essstörungen: Hunger löscht Gefühle aus 17 Kurse für pflegende Angehörige 42 Neues Diagnoseverfahren für Morbus Fabry 19 Neue Ausbildung 42 Gewinner der Fotoaktion 2012 44 Schonende OP-Verfahren bei Nierentransplantationen 21 Massenspektrometer des höchsten Standards 23 Großzügige Spende für die UKSH-Kitas 45 Epigenetische Spurensuche: Wie Krankheiten entstehen 25 Ministerpräsident Torsten Albig lobt KitaSpenden-Projekt 45 Neue Matratzensysteme sollen Wundliegen verhindern 27 Radiosynoviorthese: Schonende Alternative zum Gelenkersatz 28 Porträt Engagierter Einsatz in Afrika Bi uns to Huus Mensch und Meer: Opulente Gemälde im NordseeMuseum 48 Personalien/Auszeichnungen 43 Jubilare 47 Rätsel 50 31 Pflege Pflegevisite auf der Intensivstation 33 Impressum: Herausgeber: UKSH | Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Oliver Grieve Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Anette Cornils, Marlis Müller-Frommeyer, Maximilian Hermsen, Guido L. Weinberger Grafik: Guido L. Weinberger | Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de) 5 Hebamme Emely Reese freut sich mit Elvira Marten über die Geburt der kleinen Lotta Lucia. 6 Titelthema Geburtserlebnis auch bei Kaiserschnitt Als einziges Klinikum der höchsten Versorgungsstufe in Schleswig-Holstein bietet das UKSH eine moderne und sichere Begleitung während der Schwangerschaft, der Geburt und der Zeit danach. Mit vielfältigen Angeboten unterstützen die Experten die Schwangeren und ihre Familien auf dem Weg zum „Erlebnis Geburt“ – und reagieren schnell, wenn außerplanmäßige Hilfe nötig wird. „Wir freuen uns mit den Familien auf die Geburt ihres Babys, und trotz jährlich etwa 1400 Geburten in unserer Klinik ist jede einzelne etwas Einzigartiges“, sagt Prof. Dr. Dr. Walter Jonat, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Campus Kiel. Das geburtshilfliche Team der Klinik steht den Frauen und ihren Partnern während der aufregenden Monate vor und nach der Geburt mit zahlreichen Angeboten zur Seite. „Zusammen mit unserem Hebammenteam bieten wir werdenden Eltern die Möglichkeit, nach den eigenen Vorstellungen ihr Kind auf die Welt zu bringen“, sagt Prof. Dr. Alexander Strauss, stellvertretender Direktor der Klinik. „Zur Geburt bieten wir von Entspannungstechniken über Akupunktur und Wassergeburten bis hin zur schmerzarmen Entbindung mit Hilfe einer Periduralanästhesie das gesamte Spektrum an.“ Auf der Wöchnerinnenstation kann der Partner während des Klinikaufenthaltes auch nach der Entbindung auf Wunsch in ein gemeinsames Familienzimmer mit einziehen. Das sogenannte Rooming-In lässt den jungen Eltern die Wahl, wann sie ihr Kind selber betreuen möchten oder wann ihnen etwas Ruhe gut tut. „Gerade weil jede Geburt einzigartig ist, muss in jedem einzelnen Fall der passende Weg nicht nur für ein individuelles, sondern auch möglichst sicheres Geburtserlebnis gefunden werden“, sagt Prof. Strauss. Dies beginnt am UKSH bereits mit der Früherkennung bzw. dem Ausschluss von Schwangerschaftsrisiken in der Schwangerenambulanz durch erfahrene und speziell geschulte Fachärzte und modernste Technik. Sollten tatsächlich Risiken bestehen, findet eine gemeinsame Betreuung in enger Zusammenarbeit mit Kinderärzten der Klinik für Allgemeine Pädiatrie statt. Bei Bedarf werden Experten weiterer Fachdisziplinen einbezogen. Die hochmoderne NeugeborenenIntensivstation schließt direkt an den Kreißsaal an. „In bestimmten Fällen kann dann ein geplanter Kaiserschnitt, eine sogenannte primäre Sectio angeraten sein“, sagt Prof. Strauss. Für diese Entscheidung, die die werdenden Eltern nach intensiver Beratung gemeinsam mit den Experten am UKSH treffen, können unterschiedliche medizinische Gründe vorliegen. „Dazu gehören beispielsweise eine ungünstige Größenrelation zwischen Mutter und Kind oder eine risikobehaftete Lage des Kindes im Mutterleib“, erklärt der Mediziner. „Anfragen nach sogenannten Wunsch-Kaiserschnitten, wie sie in den Medien oft diskutiert werden, nehmen dagegen in der Praxis einen verschwindend geringen Anteil ein“, sagt Prof. Strauss. Grundsätzlich müsse ein medizinischer Grund vorliegen, um gemeinsam mit der Patientin eine verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen, bevor eine Sectio veranlasst werde. „In den allermeisten Fällen ist allerdings die vaginale Geburt der optimale Weg für Mutter und Kind“, sagt der Mediziner. Doch auch wenn eine Sectio notwendig ist, tut das Klinikteam alles dafür, dass die Eltern die Geburt positiv erleben können. Durch intensive Gespräche bereitet das Klinikteam die Eltern auf die Geburt vor. Wie bei einer 7 Titelthema vaginalen Geburt auch werden sie im freundlich gestalteten OP von einer Hebamme betreut. „In über 95 Prozent der Fälle ist die werdende Mutter während der Entbindung wach“, sagt Prof. Strauss. „Zu ihrer Unterstützung kann der Partner im OP anwesend sein und die Eltern können das Neugeborene fast unmittelbar nach der Entbindung in den Arm nehmen.“ So können sie auch den ersten Schrei ihres Kindes hören – ein oft sehr emotionaler Moment für die jungen Eltern. Neben den primären, also geplanten Kaiserschnitten unterscheiden die Mediziner zwischen sekundären, d.h. im Laufe des Geburtsvorganges erforderlich werdenden Kaiserschnitten und Notfall-Kaiserschnitten, auf die in lebensbedrohlichen Situationen für das Kind oder seltener die Mutter zurückgegriffen werden muss. Zu sekundären Kaiserschnitten kann es kommen, wenn sich während des Geburtsverlaufs eine Symptomatik bei Kind oder Mutter ergibt, die eine Änderung der bis dahin verfolgten vagina- 8 len Entbindungsintention nötig macht. Dies kann beispielsweise ein Geburtsstillstand oder eine bedrohliche Herztonveränderung des Kindes sein. Die Möglichkeit eines NotfallKaiserschnittes muss jede Geburtsklinik für echte, sehr seltene Notfälle vorhalten, bei denen es zu lebensbedrohlichen Situationen für Mutter oder Kind kommt. Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe sieht vor, dass die Zeitspanne vom Entschluss zum Notfall-Kaiserschnitt bis zur Geburt des Kindes nicht mehr als 20 Minuten betragen darf. „Untersuchungen haben gezeigt, dass eine kurze sogenannte E-E-Zeit (Entschluss-Entbindungs-Zeit) die Gefährdung von Kind und Mutter verringert. Durch die routinierte Zusammenarbeit der beteiligten Fachkräfte am UKSH liegt die E-E-Zeit in unserer Klinik im Mittel bei acht Minuten“, sagt Prof. Strauss. „Bei allen Risiken, für die wir gewappnet sind, ist es das oberste Ziel unseres Geburtshilfe-Teams, eine möglichst natürliche und familienorientierte Geburt zu gewährleisten und eine hohe Patientenzufriedenheit zu erreichen“, sagt Prof. Strauss. Ein Schlüssel dazu – so belegen Untersuchungen – ist neben den praktischen Angeboten der Klinik eine gute Information und Vorbereitung werdender Eltern auf die Geburt. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine vaginale oder eine Schnittentbindung handelt. Grundsätzlich versuchen Mediziner und Hebammen daher, mit Professionalität, Kommunikation und intensiver Zuwendung, offene Fragen und Verunsicherung bei den werdenden Eltern auch in unvorhergesehenen Situationen so gering wie möglich zu halten und das „Erlebnis Geburt“ individuell zu begleiten. Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Campus Kiel 0431 597 -20 92 Titelthema Gute Chancen für Frühgeborene Risikoschwangerschaften und Frühgeburten sind für Gynäkologen eine große Herausforderung. Im Kreißsaal der Frauenklinik am Campus Lübeck kommen jedes Jahr rund 1400 Kinder zur Welt, 20 Prozent von ihnen zu früh. Rund 16 Prozent der Frühchen wiegen weniger als 2500 Gramm, 3 Prozent unter 1000 und 0,3 Prozent unter 500 Gramm. Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Campus Lübeck ist ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe. Erfahrene Pränatalmediziner, Geburtshelfer und Neugeborenen-Notärzte (Neonatologen) stehen rund um die Uhr in räumlicher Nachbarschaft zur Verfügung und arbeiten eng mit anderen Fachgebieten wie z.B. Kinderchirurgie, Neurochirurgie, Augenheilkunde oder Humangenetik zusammen. „Wir sind für die Betreuung von Risiko- und Frühgeburten exzellent aufgestellt“, betont Dr. David Hartge, Oberarzt im Kreißsaal. „Viele Risiko-Patientinnen kommen zu uns, weil sie sich genau die Sicherheit und Kompetenz wünschen, die wir ihnen bieten können.“ Nur wenige Schritte vom Kreißsaal entfernt – sozusagen Wand-anWand – befindet sich die Neugeborenen-Intensivstation 12n. Hier stehen sechs hochmoderne Inkubatoren, in denen die Frühchen von erfahrenen Schwestern und Ärzten optimal versorgt werden. „Die Nähe unserer Station zum Kreißsaal bietet für die Frühchen einen ganz entscheidenden Vorteil. Sie erleiden auf dem Transport keinen Wärmeverlust und können sofort intensivmedizinisch versorgt werden“, erklärt Privatdozent Dr. Christoph Härtel, Oberarzt in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und verantwortlich für die Station 12n. Weitere zehn Intensivbetten für Frühgeborene stehen in der Kinderklinik zu Verfügung. Viele Frühgeburten kündigen sich an, z.B. durch Krankheiten des Kindes oder der Mutter oder durch eine Unterversorgung des Ungeborenen im Mutterleib. Mehrlingsschwangerschaften gelten immer als Risikoschwangerschaften. Auch vaginale Infektionen, Harnwegentzündungen, Schwangerschaftsdiabetes oder das Alter der werdenden Mutter können Risikofaktoren für eine Frühgeburt sein. „Die enge Zusammenarbeit mit der Abteilung für Pränataldiagnostik im Hause sowie die Behandlung von solchen Schwangeren in speziellen Risikosprechstunden tragen zu einer optimalen Vorsorge bei“, unterstreicht Privatdozent Dr. Michael Bohlmann, Oberarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Betroffene Frauen stehen bereits Enger Kontakt zu den Eltern ist für Frühgeborene auf der Intensivstation besonders wichtig. während ihrer Schwangerschaft unter besonderer ärztlicher Beobachtung. Manchmal kommt es aber auch ohne erkennbaren Grund zu frühzeitigen Wehen oder einem plötzlichen Blasensprung. „Mit wehenhemmenden Mitteln können wir in vielen Fällen einer drohenden Frühgeburt erfolgreich entgegenwirken“, sagt Dr. Hartge. Jeder 9 Titelthema Dr. Christoph Härtel versorgt ein Frühgeborenes in einem der sechs hochmodernen Inkubatoren auf der Station 12 n. Tag, den die Geburt hinausgezögert werden kann, ist wertvoll. Dies erhöht die Überlebenschancen des Kindes und reduziert das Risiko für bleibende Schäden. Doch manchmal lässt sich trotz aller Vorsorge und vorgeburtlichen Maßnahmen eine Frühgeburt nicht verhindern. Zumeist werden extrem kleine Frühgeborene per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Dann ist ein erheblicher logistischer Aufwand nötig. Sowohl das OPTeam als auch die Neonatologen müssen vor Ort sein, um sofort zu entscheiden, welche Maßnahmen eingeleitet werden sollen. Laut Definition der WHO gelten alle vor der abgeschlossenen 37. Schwangerschaftswoche lebend geborenen Kinder als Frühgeborene. „Die 24. Woche markiert zurzeit offiziell die unterste Grenze der Lebensfähigkeit eines Kindes. Eine intensivmedizinische Versorgung von Frühchen ab der abgeschlosse- 10 nen 22. Schwangerschaftswoche ist in Einzelfällen möglich, wenn es die berechtigte Hoffnung gibt, dass das Kind eine Chance zum Leben hat“, schildert Dr. Härtel die schwierige Entscheidung über Maßnahmen zur Lebenserhaltung bei extrem früh geborenen Kindern in der 22. oder 23. Schwangerschaftswoche. Die Eltern werden in solchen Situationen umfassend aufgeklärt und beraten. Sie entscheiden gemeinsam mit dem Geburtshelfer und dem Neonatologen über das weitere Vorgehen. „Dabei müssen wir immer individuell abwägen, ob eine mögliche intensivmedizinische Versorgung ethisch vertretbar ist oder ob sie dem Kind unnötiges Leid zufügt“, gibt Dr. Härtel zu bedenken. Folgen. „Wir haben viele intensivmedizinische Möglichkeiten, um hier einzugreifen und die Kinder zu behandeln“, sagt der Kinderarzt. Bei Frühgeborenen an der Grenze der Lebensfähigkeit stoße aber auch die Medizin an ihre Grenzen. Die Überlebenschancen von Frühchen ab der 24. Schwangerschaftswoche sind dagegen mittlerweile gut. Sie liegen bei 60 Prozent, für Frühgeborene der 28. Schwangerschaftswoche sogar bei nahezu 100 Prozent. „Trotz ungeplant frühem Start ins Leben kann die überwiegende Mehrzahl kleiner Frühgeborener heutzutage ohne Langzeitprobleme die Klinik verlassen“, freuen sich die Mediziner. Marlis Müller-Frommeyer Zu den häufigsten gesundheitlichen Komplikationen bei Frühgeborenen zählen das Atemnot-Syndrom, Infektionen und Erkrankungen des Gehirns wie Hirnblutungen mit zum Teil schwerwiegenden Weitere Informationen: Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Campus Lübeck Tel.: 0451 500-21 34 © Gregor Buir - Fotolia.com Medizin und Wissenschaft Wenn der Schlaf gestört ist Rund ein Drittel der Bevölkerung wird regelmäßig von Schlafstörungen geplagt. Schlafprobleme haben viele Gesichter und zahlreiche Ursachen. Im Schlaflabor des Zentrums für Integrative Psychiatrie wird der menschliche Schlaf erforscht, werden Störungen untersucht und Therapien aufgezeigt. Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen kennt fast jeder. Doch ab wann wird aus einer gelegentlichen Schlafstörung ein behandlungsbedürftiges Leiden? „Grundsätzlich gelten Schlafstörungen dann als Krankheiten, wenn sie zu einer starken Beeinträchtigung des Lebens führen“, sagt PD Dr. Robert Göder. Der Schlafforscher ist stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie auf dem Kieler Campus des Zentrums für Integrative Psychiatrie (ZIP) des UKSH. Hier leitet er das Schlaflabor, in dem nicht nur Patienten mit Schlafstörungen untersucht und behandelt werden, sondern wo auch die Funktion des menschlichen Schlafs erforscht wird. „Für die Behandlung einer Schlafstörung ist es zunächst wichtig herauszufinden, um welche Art es sich handelt. Es gibt drei Gruppen von Schlafstörungen, unter denen etwa 80 verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst werden: Insomnien, Hypersomnien und Parasomnien“, erklärt Dr. Göder. Die erste Gruppe der sogenannten Insomnien ist am verbreitetsten und bezeichnet Störungen des Schlafs beim Ein- und Durchschlafen. Rund 30 Prozent der Bevölkerung leiden unter gelegentlichen Störungen dieser Art. Etwas weniger verbreitet sind die Hypersomnien wie beispielsweise die Narkolepsie. Betroffene Menschen leiden trotz vermeintlich geregeltem Nachtschlaf unter Müdigkeit am Tage, Sekundenschlaf und sogar Einschlafattacken. Sogenannte Parasomnien sind besonders bei Kindern zwischen dem 5. und 10. Lebensjahr verbreitet und äußern sich während des Schlafs durch Reden, unkontrollierte Bewegungen oder gar Schlafwandeln. kungen oder Schilddrüsendysfunktionen ausgelöst. Bestimmte Ursachen stehen im direkten Zusammenhang mit der Schlafstörung. So können beispielsweise beim sogenannten SchlafapnoeSyndrom Atempausen den Schlaf beeinträchtigen: Kommt es durch eine Erschlaffung der Muskulatur an den oberen Luftwegen zur Behinderung oder gar einem Stillstand der Atmung während des Schlafes, so führt das dazu, dass der Körper zeitweise mit zu wenig Sauerstoff versorgt wird. Ein unruhiger und wenig erholsamer Schlaf ist die Folge. „Die Gründe für Schlafstörungen sind äußerst vielfältig“, sagt Dr. Göder. „Deshalb ist eine genaue Diagnostik sehr wichtig.“ Zu den harmloseren Ursachen, die oft zu Ein- und Durchschlafproblemen führen, zählen äußere Faktoren wie Lärm- und Lichtbelästigung oder Stress. Doch auch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Suchterkrankungen können Schlafprobleme auslösen. Einige Störungen werden durch körperliche Ursachen wie Schmerzen, Parkinson- oder Demenzerkran- Wer unter regelmäßigen Schlafstörungen leidet, die er selbst nicht auf äußere Umstände wie Stress oder Lärm zurückführen und regulieren kann, sollte zunächst den Hausarzt oder einen niedergelassenen Facharzt aufsuchen, rät Dr. Göder. Gegebenenfalls wird der Patient dann zur weiteren Untersuchung und Behandlung an die Spezialisten des Zentrums für Integrative Psychiatrie überwiesen. Sie verfügen nicht nur über das Expertenwissen über sämtliche möglichen Erkrankungen, sondern auch über ein 11 Medizin und Wissenschaft PD Dr. Robert Göder analysiert mit seinen Kollegen die Messergebnisse, die im Schlaflabor aufgezeichnet wurden. Schlaflabor, in dem die Schlafgewohnheiten der Patienten mithilfe moderner Messtechnik überwacht und untersucht werden können. Basis der apparativen Untersuchungen im Schlaflabor ist die Polysomnographie, mit deren Hilfe Schlaftiefe und Störungen des Schlafes bestimmt werden können. Im Rahmen der Untersuchung werden fortlaufend beispielsweise die elektrischen Aktivitäten von Gehirn (EEG), Muskeln (EMG) und Herz (Langzeit-EKG), der Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt des Blutes, die Körpertemperatur sowie Atemfluss und Atmungsbewegung gemessen. Zudem werden Augenbewegungen zum Nachweis des Traumschlafes und Körperbewegungen aufgezeichnet. Je nach diagnostizierter Art der Störung wird dann eine individuelle Therapie empfohlen. Um die Therapiemöglichkeiten in Zukunft zu verbessern und mehr über die grundsätzlichen Funk- 12 tionen von Schlaf zu erfahren, gehen die Wissenschaftler des ZIP gemeinsam mit Kollegen anderer Fachrichtungen am UKSH der Frage nach, weshalb Menschen überhaupt schlafen. „Inzwischen wissen wir relativ sicher, dass der Schlaf wichtig für unser Gehirn ist. Es handelt sich um einen Zustand, in dem das Hirn von Umwelteinflüssen abgekoppelt ist“, sagt Dr. Göder. „So kann Erlebtes geordnet werden und verfestigt sich im Gedächtnis.“ Dies lege nahe, dass Lernprozesse durch den Schlaf unterstützt werden – eine Erkenntnis, die sich für Verhaltenstherapien und damit die Behandlung psychischer Störungen nutzen lasse. Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Schlaflabor ZIP, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Campus Kiel Tel.: 0431 9900-26 64 Tipps für einen erholsamen Schlaf • E rst ins Bett gehen, wenn Müdigkeit eintritt • A ufregung oder Anstrengung vor dem Schlafengehen vermeiden • A usreichend Bewegung und frische Luft wie kleine Spaziergänge sorgen für Entspannung • M öglichst regelmäßige, feste Bettgehzeiten • S chlaf bedarf ist individuell – der persönliche Bedarf lässt sich z.B. im Urlaub gut herausfinden • S chlaf lässt sich nicht erzwingen – nach 20 Minuten Schlaflosigkeit aufstehen, sich mit leichter Tätigkeit ablenken (Bügeln, Lesen) und nach ¾ Stunde erneut versuchen • B ei Einschlafproblemen möglichst gelassen bleiben, Schlaf lässt sich nachholen, Vorschlafen geht hingegen nicht Medizin und Wissenschaft Leben retten kann jeder! In nur einem von sechs Unglücksfällen beginnen medizinische Laien mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Um dies zu ändern, veranstaltete die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Campus Kiel, einen Aktionstag im Kieler Citti-Park. UKSH forum hat mit PD Dr. JanThorsten Gräsner, Ärztl. Leiter Notfallmedizin, Campus Kiel, über Laienreanimation gesprochen. UKSH forum: In welchen Fällen wird es notwendig, eine Wiederbelebung zu machen? Dr. Gräsner: Ein Notfall kann immer und überall eintreten. In 80 Prozent der Fälle, in denen eine Reanimation notwendig wird, liegen kardiale Ursachen vor. Das heißt, der Patient hat aufgrund einer Herzrhythmusstörung oder eines schweren Herzinfarktes plötzlich das Bewusstsein verloren. Andere Ursachen können Unfälle, Vergiftungen oder Sauerstoffmangel sein. Beim Weltanästhesietag im CittiPark haben Sie von Kindern zeigen lassen, wie man richtig reanimiert. Ist das wirklich so leicht? Unsere Botschaft ist: Jeder kann Leben retten. Auch wenn es körperlich anstrengend und für kleinere Kinder oder ältere Menschen eine große Kraftanstrengung ist, sollte jeder zumindest versuchen zu helfen. Denn nichts ist schlimmer als nichts zu tun! Wie funktioniert eine einfache Wiederbelebungsmaßnahme? Der erste Schritt ist immer ein Notruf über 112. Danach sollte man mit der Rettungsmaßnahme beginnen. Ist die Person nicht mehr ansprechbar, sollte man zunächst den Kopf des Betroffenen leicht nach hinten strecken und genau hinhören, ob er normal atmet. Ist die Atmung unregelmäßig oder fehlt ganz, beginnt man mit der Herz-Druckmassage. Dafür legt man die Handballen in die Mitte des Brustbeins des Betroffenen, drückt seine eigenen Arme durch und beginnt den Brustkorb schnell etwa fünf Zentimeter tief einzudrücken. Innerhalb einer Minute sollte man ungefähr 120 Mal drücken, also zweimal pro Sekunde. Wenn man sich dazu das Lied Stayin´alive von den BeeGees vorstellt, hat man in etwa den richtigen Takt. Die Herz-Druckmassage sollte so lange gemacht werden, bis die professionellen Retter da sind. Sollten Laien auch versuchen zu beatmen? Wer schon einmal beatmet hat und sich das zutraut, sollte auch Mundzu-Mund beatmen. Nach 30 Herzmassagen sind zwei Beatmungen sinnvoll. Viele Menschen haben Hemmungen, einen Fremden zu beatmen. Dabei sollten man wissen: 70 Prozent der Kreislaufzusammen- brüche ereignen sich zu Hause. Die Opfer sind also meist gar keine Fremden, sondern Familienmitglieder. Warum sollen medizinische Laien nicht auf die Profis warten? Es dauert durchschnittlich acht Minuten, bis die Profis eintreffen. Haben Sie schon einmal versucht, acht Minuten die Luft anzuhalten? Das Problem ist, dass bei einem Kreislaufstillstand das Hirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird. Nach acht Minuten können bereits schwere Hirnschäden eingetreten sein. Viele Menschen haben Angst, etwas falsch zu machen und beschränken sich auf den Anruf bei der 112. Genau diese Angst wollen wir mit Aktionen wie im Citti-Park abbauen. Beim Helfen kann man nichts falsch machen, denn nichts ist schlechter als nichts zu tun! Was könnte denn schlimmer sein, als dass der Betroffene wegen zu später Rettungsmaßnahmen stirbt? Statistiken belegen, dass sich durch Laienreanimation die Überlebenschance der Betroffenen verdoppelt bis verdreifacht. Maximilian Hermsen 13 Porträt Kinderorthopädin Dr. Barbara Behnke untersucht per Ultraschall die Hüfte der kleinen Patientin. 14 Medizin und Wissenschaft Durch Früherkennung zu besseren Ergebnissen Das UKSH ist das einzige Klinikum in Schleswig-Holstein mit einem eigenen Schwerpunkt für Kinderorthopädie. Am Campus Lübeck behandelt das Team der Kinderorthopädie in enger Zusammenarbeit mit Kinderärzten und Neuropädiatern pro Jahr rund 150 junge Patienten stationär und 700 ambulant. Und es werden immer mehr. „Seit die Kinderorthopädie bei uns zu einem eigenen Schwerpunkt geworden ist, steigen die Patientenzahlen stetig an“, stellt Dr. Barbara Behnke, Kinderorthopädin und Funktionsoberärztin in der Sektion für Orthopädie am Campus Lübeck fest. Unter Leitung von Prof. Dr. Martin Russlies und gemeinsam mit ihren Kollegen Dr. Hendrik Krieger und Dr. Hagen Mittelstädt (Leitender Oberarzt) betreut die Kinderorthopädin die jungen Patienten, für die es bisher nur wenige Anlaufstellen in Schleswig-Holstein gab. Durch die neue Struktur des Schwerpunktes Kinderorthopädie erfolgt dies in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, hier insbesondere mit Funktionsoberarzt Dr. Stefan Ortfeld, dem Sozialpädiatrischen Zentrum und der Neuropädiatrie. „Wir freuen uns, unseren Patienten durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit das gesamte Spektrum der Kinderorthopädie und auch komplexe Eingriffe bei mehrfach behinderten Kindern anbieten zu können“, sagt Dr. Behnke. Diagnostiziert und behandelt werden am Campus Lübeck alle angeborenen Fehlbildungen des Skeletts wie z.B. Hüftdysplasien und -luxationen, Fußdeformitäten wie Klump-, Spitz-, Hohl- und Knick-Senkfuß, Achsdeformitäten der Beine sowie Fehlstellungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparates, die sich während des Wachstums oder durch neurologische Begleiterkrankungen entwickeln. „Uns stehen alle Möglichkeiten zur Verfügung, um jeden unserer jungen Patienten individuell behandeln zu können. Durch die gute Zusammenarbeit mit unserer Kinderintensivstation können auch große operative Eingriffe z.B. am knöchernen Becken realisiert werden“, erklärt Dr. Barbara Behnke. Prophylaxe und Früherkennung spielen eine entscheidende Rolle für das gesunde Wachstum der Knochen. „Je früher eine Fehlbildung erkannt wird, desto einfacher und kürzer ist die Behandlung“, betont die Kinderorthopädin. So wird am Campus Lübeck bei allen Neugeborenen noch in der Frauenklinik von den Kinderorthopäden eine Hüftgelenkssonographie vorgenommen. Ziel ist es, bei auffälligen Befunden möglichst schnell eingreifen zu können. Die häufigste angeborene Fehlbildung in Europa ist die Hüftdysplasie (Fehl- stellung des Hüftgelenks beim Neugeborenen). Sie lässt sich meistens mit einer Spreizhose oder -schiene, die für einige Wochen getragen wird, erfolgreich behandeln. Auch hier gilt: Je früher die Therapie beginnt, desto besser sind die Ergebnisse. Eine besondere Expertise besitzt das UKSH bei der Behandlung des angeborenen Klumpfußes. Dr. Barbara Behnke ist auf die Therapie dieser Fehlstellung spezialisiert. „Bis vor einigen Jahren waren dafür mehrere Operationen und eine langwierige Gipsbehandlung nötig“, sagt sie. „Jetzt wenden wir eine neue ambulante und schmerzlose Behandlungsmethode an. Dabei richten wir den Fuß schrittweise in den ersten Lebenswochen einmal pro Woche und korrigieren so nach und nach die Fehlstellung“, erklärt die Kinderorthopädin das Verfahren (PonsetiTherapie). Danach wird jeweils ein Oberschenkelgips angelegt, der wöchentlich gewechselt wird. Bereits nach sechs bis acht Wochen ist die Fehlstellung meistens soweit korrigiert, dass nur noch die Achillessehne in einem kleinen operativen Eingriff verlängert werden muss. In 15 Medizin und Wissenschaft den ersten fünf Lebensjahren tragen die Kinder spezielle orthopädische Schienen. „Mit dieser Methode erzielen wir gute Ergebnisse ohne bleibende Behinderung“, freut sich Dr. Barbara Behnke. Wenn Fußdeformitäten früh behandelt werden, bleibt meist kein Schaden zurück. 16 Achsdeformitäten der Beine – XBeine oder O-Beine – lassen sich ebenfalls im Kindesalter durch einen kleinen Eingriff korrigieren, während später komplizierte knöcherne Umstellungsoperationen notwendig wären. Sie werden durch eine minimal-invasive Wachstumslenkung behoben. „X- oder O-Beine entwickeln sich meist im Bereich des Kniegelenks. Sie sollten behandelt werden, um Folgeschäden im Erwachsenenalter, wie z.B. Arthrose im Kniegelenk, zu vermeiden “, erläutert Dr. Behnke. Bei dem Eingriff blockieren die Ärzte die Wachstumsfuge entweder innen (bei X-Beinen) oder außen (bei OBeinen). Über einen kleinen Hautschnitt wird dazu eine kleine Platte am Knochen angebracht, die nach Abschluss der Therapie wieder entfernt werden kann. Das Wachstum auf der anderen Seite der Fuge gleicht die Fehlstellung dann langsam aus. Meistens braucht es nur ein Jahr, bis die Beine wieder „gerade“ sind. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsaparates, Sektion für Orthopädie, Campus Lübeck Tel.: 0451 500-23 01 Essstörungen: Hunger löscht Gefühle aus © Filipebvarela - Fotolia.com Medizin und Wissenschaft Essstörungen entstehen in den meisten Fällen nicht durch übertriebenen Schlankheitswahn. Meistens stecken gravierende Defizite im Umgang mit psychischen Problemen dahinter. In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Lübeck wird jetzt eine neue Therapiemethode angewandt. Risikofaktoren, die zur Entwicklung einer Essstörung führen können, sind negative Erfahrungen in der Kindheit wie fehlende Freundschaften, Verhaltensprobleme, schwere körperliche oder psychische Erkrankungen der Eltern, Erfahrungen von körperlicher und sexueller Gewalt, auffälliges Essverhalten in der Familie, Übergewicht der Eltern oder eigenes Übergewicht, negative Selbstbewertung, Hang zu Perfektionismus. Prof. Dr. Ulrich Schweiger Wenn Psychologen von einer Essstörung sprechen, müssen zwei Kriterien zusammenkommen: Zum einen verändertes Essverhalten wie intensives Fasten, Essanfälle, Erbrechen von Mahlzeiten, zum anderen eine körperliche Gefährdung, die aus dem Essverhalten resultiert, z.B. Untergewicht, Störung im Mineralstoffwechsel oder eine psychische Funktionsbeeinträchtigung wie eine Depression. Betroffen sind meistens Frauen, doch auch Männer können an Essstörungen leiden. Obwohl es gute Therapiemöglichkeiten für Patienten mit Essstörungen gibt, ist der Krankheitsverlauf oft langwierig. Nicht immer führt die Behandlung zu einer Remission (dauerhaftes Nachlassen der Krankheitssymptome). Erschwerend kommt hinzu, dass Essstörungen oft in Begleitung mit anderen Erkrankungen auftreten. Viele Patientinnen leiden gleichzeitig an Depressionen, Angsterkrankungen, Panikattacken, sozialen Phobien oder posttraumatischen Belastungsstörungen. In der Regel werden Essstörungen mit komplexen verhaltenstherapeutischen Programmen behandelt. Dabei steht das mangelnde Selbstwertgefühl der Patientinnen im Mittel- punkt. Die neue Therapiemethode – entwickelt und erprobt von Prof. Dr. Ulrich Schweiger, Stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, und Dr. Valerija Sipos, Leitende Psychologin der Klinik – setzt auf Emotionsregulation. Sie geht davon aus, dass es vielen essgestörten Patientinnen an Fertigkeiten im Umgang mit Emotionen mangelt. „Durch extreme Kontrolle des persönlichen Essverhaltens versuchen die Betroffenen, unangenehme Emotionen abzuschwächen. Der Hunger löscht dann alle anderen Gefühle aus“, erklärt Prof. Schweiger. Restriktives Essverhalten und die intensive Beschäftigung mit dem Thema Essen stärken das Gefühl von Selbstkontrolle und steigern gleichzeitig das Selbstwertgefühl. „Niemand möchte ständig negative Gefühle wie Angst oder Scham erleben. Durch die Konzentration auf das Essen versuchen unsere Patientinnen, Gefühle komplett zu vermeiden und sich dadurch zu schützen“, fügt Dr. Valerija Sipos hinzu. Bei der Therapie durch Emotionsregulation lernen die Patientinnen zunächst, Gefühle zu erkennen, zu benennen und abzugrenzen gegen 17 Medizin und Wissenschaft Vergangenheit soll nicht länger als handlungsleitend für die Gegenwart begriffen und empfunden werden. Alle Aspekte der Therapie helfen dabei, Spannungen besser abzubauen. Dr. Valerija Sipos Gedanken und Tatsachen. Beispiel: „Ich fühle mich zu dick“ heißt nicht automatisch „Ich bin zu dick“. Die Emotionen werden nicht bewertet, sondern einfach wahrgenommen. In einem zweiten Schritt geht es um den Umgang mit Gefühlen. Ist es sinnvoll, dem Gefühl entsprechend zu handeln, gegen das Gefühl oder trotz des Gefühls? „Die Patientinnen sollen erfahren, dass es nicht schädlich ist, Emotionen zuzulassen und dass man sie sogar verändern kann“, erklärt Prof. Schweiger. „Da sich Ängste häufig auf traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit beziehen, ist es auch wichtig zu vermitteln, dass das Hier und Jetzt nicht kontinuierlich mit der Vergangenheit verbunden ist“, sagt Dr. Sipos. Die 18 Neben dem theoretischen Wissen über Emotionen, das in praktischen Übungen verfestigt und umgesetzt wird, spielt auch der Auf bau eines strukturierten Essverhaltens eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Essstörungen. Die Patientinnen führen ein Tagebuch, in dem sie täglich notieren, was und wie viel sie zu welchen Zeiten gegessen haben. Auch die mit dem Essen verbundenen Gefühle werden festgehalten. In der Klinik gibt es drei Mahlzeiten zu festen Zeitpunkten, die alle gemeinsam einnehmen. Zum Angebot gehören auch ein Mittagessen in therapeutischer Begleitung sowie eine Kochgruppe und ein Einkaufstraining zur Vorbereitung einer gemeinsamen Mahlzeit. Ausgewogene Ernährung und ausreichende Kalorienzufuhr stehen im Vordergrund. Da bei einer Essstörung viele Nahrungsmittel mit Ekelvorstellun- gen belegt sind, kann das Spektrum dessen, was gegessen wird, langsam erweitert werden. „Ein wichtiges Signal für die Angemessenheit von Ernährungsmengen ist es, wenn erst kurz vor der nächsten Mahlzeit wieder eine mentale Beschäftigung mit dem Thema Essen einsetzt“, erläutert Valerija Sipos. „Ob die Kalorienzufuhr angemessen ist, entscheiden wir nach dem Gewichtsverlauf.“ Der stationäre Aufenthalt ist bei der Therapie von Essstörungen auf zwölf Wochen begrenzt. Danach werden die Patientinnen in die häusliche Situation entlassen. Gut die Hälfte von ihnen kommt danach allein oder mit ambulanter Unterstützung klar. „Manche Patientinnen sehen wir mehrmals auf unserer Station“, sagen Prof. Ulrich Schweiger und Dr. Valerija Sipos. „Für schwerstkranke Patientinnen ist eine Intervallbehandlung über mehrere Jahre ein möglicher Weg zum Behandlungserfolg.“ Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: ZIP, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Campus Lübeck Tel.: 0451 500-24 50 Medizin und Wissenschaft Neues Diagnoseverfahren für Morbus Fabry Die Fabry-Krankheit ist selten, weitgehend unbekannt und äußert sich auf sehr unterschiedliche Weise. Daher ist die Diagnose schwierig und es dauert oft viele Jahre, bis die Krankheit erkannt wird, die ohne Behandlung tödlich verläuft. Nun haben Neurologen des UKSH mit dem „FabryScan“ ein Verfahren entwickelt, dass die Diagnose erheblich vereinfacht. Prof. Dr. Ralf Baron Dr. Dennis Naleschinski Morbus Fabry, Fabry-Syndrom oder Fabry-Anderson-Krankheit – die Fabry-Krankheit hat nicht nur viele Namen, sondern kann sich auch durch sehr viele unterschiedliche Symptome zeigen. Durch eine Mutation auf dem X-Chromosom ist bei Betroffenen die Aktivität eines Enzyms (α-Galactosidase A) so stark reduziert, dass das Stoffwechselprodukt Gb3 nicht mehr ausreichend abgebaut werden kann. Die folgende Anreicherung, die unter Umständen Jahrzehnte dauern kann, führt im Laufe der Zeit zu lebensbedrohlichen Organschäden. Abhängig von den betroffenen Organen können sehr unterschiedliche Symptome auftreten. Bei den überwiegend männlichen Patienten können die Nerven, das Herz, die Nieren oder das Hirn betroffen sein. Mit einer Enzymersatztherapie ist die Krankheit seit dem Jahr 2001 zwar gut behandelbar. Die Patienten erhalten dabei ihr Leben lang gentechnisch produziertes α-Galactosidase A, welches wöchentlich gespritzt wird. Wird die Fabry-Krankheit jedoch nicht erkannt, sterben die Betroffenen häufig im Alter von rund 50 Jahren. Die Hauptursachen für die frühe Sterblichkeit sind chronisches Nierenversagen, Schädigung des Herzens und eine Beeinträchtigung der Blutversorgung des Gehirns. Wie viele Menschen erkrankt sind, ist weitgehend unklar. Derzeit geht man davon aus, dass einer von 40.000 Menschen betroffen ist. Neugeborenenscreenings deuten jedoch auf eine wesentlich höhere Häufigkeit hin. „Sicher ist, dass die Erkrankung deutlich unterdiagnostiziert ist und viele Betroffene bis zu 20 Jahre auf eine richtige Diagnose warten müssen“, sagt Prof. Dr. Ralf Baron, Leiter der Sektion für Neurologische Schmerzforschung und -therapie am Campus Kiel. Im Rahmen eines Forschungsprojektes hatten sich der Mediziner und seine Mitarbeiter intensiv mit der Erkrankung beschäftigt und dabei erkannt, dass alle männlichen Patienten von Schmerzen in den Händen und Füßen während ihrer Jugend berichteten. Demnach traten die Schmerzen besonders bei Wärme 19 Medizin und Wissenschaft und körperlicher Anstrengung wie beispielsweise im Sportunterricht auf. „Die Kombination aus Unterdiagnostik, guter Therapierbarkeit und dem identifizierten Frühsymptom der Hand- und Fußschmerzen lange bevor es zu Organschädigungen kommt brachte uns auf die Idee, ein Diagnoseverfahren zu entwickeln, mit dem wir die Krankheit möglichst frühzeitig und einfach erkennen können“, sagt Prof. Baron. Bisher war eine Diagnose nur durch aufwändige Laboruntersuchungen möglich. Um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, befragten die Mediziner 140 Betroffene nach ihren Jugend-Symptomen und führten Messungen durch. Dabei erkannten sie, dass nicht nur die schmerzenden Hände und Füße, sondern auch ein abnormales Kälteempfinden bei den Betroffenen festzustellen ist. „Statt Kälte wahrzunehmen, beschrieben die Patienten einen brennenden Schmerz auf ihrer Haut“, berichtet Mitarbeiter Dr. Dennis Naleschinski. Martina Freyer, MTA an der Sektion Neurologische Schmerzforschung und -therapie, demonstriert, mit welch einfachen Mitteln der FabryScan durchgeführt werden kann. schluss testet der Arzt mit einfachen Mitteln die Wärme-Kälte-Empfindung und die Druckempfindlichkeit der Haut des Patienten“, erklärt Dr. Naleschinski. Die Ergebnisse können sofort mithilfe eines Punktesystems ausgewertet werden und geben einen Hinweis, ob ein Morbus Farby vorliegt oder nicht. Ist das Ergebnis positiv, können weitergehende Untersuchungen vorgenommen und ein Therapieverfahren festgelegt werden. Auf dieser Basis entwickelten die Wissenschaftler den sogenannten FabryScan, einen einfachen Test, der in jeder Arztpraxis ohne weiteren Aufwand anwendbar ist. „Aufgrund unserer Daten haben wir 15 einfache Fragen entwickelt, die der Patient auf einem DIN A4-Bogen durch An411729/3320_1/8_Medizintechnik_Deventer_. 23.07.12 14:05 Seite 1 kreuzen beantworten kann. Im An„Das Entscheidende ist, dass unser Diagnoseverfahren ohne großen Aufwand in jeder Arztpraxis verwendet werden kann“, so Prof. Dr. Baron. Medizintechnik „Zudem sind Deventer wir mit dem Maria-Goeppert-Straße 1 FabryScan in 23562 Lübeck der Lage, schon !.DOLEULHUVWHOOHI¾U0HGL]LQWHFKQLN Telefon 04 51-8819265 lange bevor es !67.07.DQPHGL]LQLVFKHQ*HU¦WHQ !%*9$0HVVXQJHQ(81RUP Fax 04 51-8819257 zu ernsthaften Organschäden Mit freundlicher Unterstützung von 20 kommt, die richtige Diagnose zu stellen“, ergänzt Dr. Naleschinski. Damit werde ein wichtiger Schritt getan, den Patienten möglichst frühzeitig eine geeignete Behandlung zukommen zu lassen und sie vor einer langwierigen Ursachensuche zu bewahren. „Durch eine frühzeitige Behandlung kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessert werden und die Organschädigungen zumindest reduziert oder verzögert werden.“ Nun beschäftigen sich die Wissenschaftler mit der Frage, wie ihre neue Untersuchungsmethode in den Praxisalltag der niedergelassenen Ärzte eingebunden werden kann, um möglichst vielen Patienten frühzeitig zu helfen. Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Sektion für Neurologische Schmerzforschung und -therapie, Campus Kiel Tel.: 0431 597-85 05 www.uksh.de/schmerztherapie-kiel Medizin und Wissenschaft Schonende OP-Verfahren bei Nierentransplantationen Seit mehr als 30 Jahren werden im Interdisziplinären Transplantationszentrum am Campus Lübeck Nieren transplantiert, insgesamt sind es mehr als 1.800. Immer weiter erhöht hat sich im Laufe der Jahre die Anzahl der Lebendspenden. Pro Jahr werden in Lübeck ca. 20 bis 22 Nierenlebendspenden vorgenommen. Das Interdisziplinäre Lübecker Transplantationszentrum, eine gemeinsame Einrichtung der Klinik für Allgemeine Chirurgie und der Medizinischen Klinik I, gehört mit rund 80 Eingriffen pro Jahr zu den größten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Eine besondere Expertise hat das Zentrum bei der Transplantation der Nieren von lebenden Spendern. Ungefähr ein Drittel aller Nierenspenden in Lübeck sind Lebendspenden. Damit liegt Lübeck über dem Bundesdurchschnitt. „Wir haben bisher 262 Nierenlebendspenden durchgeführt. Seit 2001 entnehmen wir die Organe ausschließlich minimal-invasiv“, berichtet Privatdozent Dr. Conny Bürk, Chirurgischer Leiter des Transplantationszentrums. Die Schlüsselloch-Technik bei der Organentnahme konnten die Lübecker Transplanteure inzwischen soweit perfektionieren, dass die OP-Zeiten sogar kürzer sind als bei dem konventionellen Eingriff über einen Bauchschnitt. Die laparoskopische Entnahme einer Niere dauert rund zwei Stun- den. Der Eingriff wird mit einem Pfannenstielschnitt durchgeführt ohne auch nur einen einzigen Muskel zu durchtrennen – für den Patienten eine besonders schonende Methode. Auch für die Transplantation selbst haben die Ärzte im Transplantationszentrum eine spezielle Operationstechnik entwickelt. Sie ermöglicht es, mit sehr kleinen Schnitten von nur sieben bis zehn Zentimetern zu arbeiten und so das OP-Trauma zu minimieren. Sowohl Organspender als auch Organempfänger profitieren also von modernster medizinischer Technik. „Seit 2008 werden bei uns auch Organspenden bei inkompatiblen Blutgruppen durchgeführt. In solchen Fällen passt die Blutgruppe des Spenders nicht zu der des Empfängers“, erläutert Oberarzt Dr. Martin Nitschke, Nephrologe in der Med. Klinik I. Die Transplantation erfordert dann eine besondere Vorbereitung. Aufgrund der Spezialisierung des Zentrums auf die Nieren- und Pankreas transplantation werden hier überdurchschnittlich viele Patienten betreut, die schon die zweite, dritte oder gar vierte Nierentransplantation benötigen. Auch die Anzahl von Organempfängern, die älter als 65 Jahre alt sind, ist überdurchschnittlich hoch. Daneben bieten die minimalinvasiven OP-Techniken besondere Vorteile für adipöse Patienten. Das Interdisziplinäre Transplantationszentrum verfügt über eine Station mit 14 Betten. Die fachliche Versorgung der Patienten erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Nephrologen (Dialyseärzte, Nierenspezialisten) und Chirurgen. Vorteil für die Patienten: Sprechstunde, Transplantation und Nachsorge finden unter einem Dach und aus einer Hand statt. 60 Prozent der Patienten kommen aus dem Hamburger Raum, viele aber auch aus dem gesamten Bundesgebiet. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: Transplantationszentrum Campus Lübeck Tel.: 0451 500-32 97 21 Nachrichten Zwei Kliniken am Campus Lübeck unter neuer Leitung „Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Dr. Achim Rody einen ausgezeichneten Gynäkologen für die Leitung unserer Frauenklinik am Campus Lübeck gewinnen konnten“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, zur Begrüßung des neuen Klinikchefs. Prof. Rodys Schwerpunkt liegt auf der gynäkologischen Onkologie und hier besonders auf dem Mammakarzinom. Spezialisiert ist er auf minimal-invasive Operationsverfahren bei gynäkologisch-onkologischen Eingriffen. Über große Erfahrung verfügt Prof. Rody auch bei Operationen zur Rekonstruktion der Brust. Langfristig möchte der neue Klinikdirektor das „Next Generation Sequencing“ in der onkologischen und geburtshilflichen Forschung an der Frauenklinik etablieren. „Diese nächste Generation der DNA-Sequenzierung wird uns einen großen Schritt bei der Diagnostik genetisch bedingter Erkrankungen voranbringen“, ist sich Prof. Rody sicher. Gestärkt werden soll unter seiner Leitung auch die translationale Forschung an der Schnittstelle zwischen präklinischer Forschung und medizinischer Entwicklung. Prof. Rody ist Initiator des Combating Breast Cancer Meetings, das jährlich an verschiedenen Orten stattfindet. Das Treffen ist eine im deutschsprachigen Raum einzigartige Konferenz für Kliniker und Forscher. Regelmäßig werden dabei Ergebnisse der kliniknahen Forschung dargestellt. versitätsklinik Freiburg tätig. Sein Studium absolvierte der 40-Jährige in Erlangen, Stanford und San Diego. „Mit Prof. Dr. Tobias Keck übernimmt ein renommierter Chirurg die Leitung der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm“, sagte Prof. Scholz, UKSHVorstandsvorsitzender, anlässlich der Berufung Prof. Kecks. Besondere Erfahrung besitzt der Chirurg im Bereich der konventionellen und laparoskopischen Leber- und Pankreaschirurgie. Er ist einer der wenigen Chirurgen weltweit, die in der Lage sind, die technisch sehr anspruchsvolle Entfernung des Pankreaskopfes minimal invasiv durchzuführen. Als Wissenschaftler war Prof. Keck für einige Jahre an der renommierten Harvard Medical School tätig. Er und seine Forschungsgruppe beschäftigen sich mit der Forschung zum Pankreaskarzinom. Studien dazu und zur Pankreaschirurgie, die Prof. Keck und sein Team mit nach Lübeck bringen, sollen die Forschungsschwerpunkte der Molekularen Onkologie und Medizintechnik der Klinik für Allgemeine Chirurgie ergänzen. Prof. Keck möchte die bestehenden Schwerpunkte der Klinik vor allem im Bereich der Krebschirurgie weiter ausbauen. Durch die Etablierung der Metabolischen und der Chirurgie der krankhaften Fettsucht möchte Prof. Keck neue klinische Schwerpunkte und Forschungsschwerpunkte setzen. Zusätzliche Professuren, die in der Klinik für Allgemeine Chirurgie in den Bereichen Thoraxchirurgie und Metabolische Chirurgie in den nächsten Monaten entstehen, sollen diese Entwicklungen unterstützen. „Die schonenden Operationsverfahren der minimal-invasiven Schüssellochchirurgie, die in Lübeck traditionell in hoher Expertise durchgeführt werden, sollen auch für die Leberund Pankreaschirurgie weiter ausgebaut werden“, so Prof. Keck. Rody (43). Der Arzt und Wissenschaftler war zuvor am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg als Stellvertretender Direktor der Frauenklinik tätig. Weitere Stationen seiner medizinischen Lauf bahn waren Mainz, Trier, Münster und Frankfurt. Prof. Dr. Achim Rody, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Neuer Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des UKSH, Campus Lübeck, ist seit 1. Oktober 2012 Prof. Dr. Achim Prof. Dr. Tobias Keck Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie Neuer Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck ist seit dem 1. Dezember 2012 Professor Dr. Tobias Keck. Er war zuletzt als Stellv. Direktor und Leitender Oberarzt an der Chirurgischen Uni- 22 Medizin und Wissenschaft Massenspektrometer des höchsten Standards Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein im Rahmen der Initiative „Bildgebende Massenspektrometrie in den Lebenswissenschaften“ mit innovativer Hochtechnologie ausgestattet. Die bildgebende Massenspektrometrie ist eine neue und vielversprechende Methode zur Analyse von Gewebeproben. Das neue Gerät, das Ende 2012 in Betrieb genommen werden konnte, sieht auf den ersten Blick recht unspektakulär aus. Doch mit der Förderung der DFG im Wert von rund einer dreiviertel Million Euro hat das UKSH innovative Spitzentechnologie erhalten, mit der die Experten komplexe Gewebeproben im Zusammenhang mit Krebserkrankungen, Eiweißspeicherkrankheiten (Amyloidosen) und Krankheitsprozessen auf der Haut molekular erforschen können. „Die bildgebende Massenspektrometrie bedeutet für uns eine neue Dimension der Forschung“, sagt Prof. Dr. Christoph Röcken, Direktor des Instituts für Pathologie am Campus Kiel. „Mit dieser Innovation können wir in Zukunft Proteine im Gewebe ohne vorherige Kenntnis des Zielproteins zweidimensional sichtbar machen. So ist der Nachweis und die Analyse von tausenden Zellund Gewebekomponenten gleichzeitig möglich.“ Eine Bewilligung zur Anschaffung eines entsprechenden Großgerätes hatte die Arbeitsgruppe unter der Federführung von Prof. Röcken erhalten, unter Beteiligung von Prof. Dr. Andreas Tholey, Leiter der Abteilung Systematische Proteomforschung des Instituts für Experimentelle Medizin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Prof. Dr. Jens-M. Schröder, Leiter der Klinischen Forschergruppe „Mechanismen Kutaner Entzündungsreaktionen“ der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Campus Kiel, sowie Prof. Dr. Holger Kalthoff, Leiter des Instituts für Experimentelle Tumorforschung, Campus Kiel. Die neue Technologie verspricht wichtige Fortschritte beispielsweise bei der Erkennung von sogenannten Biomarkern in der molekularen Pathologie. Dabei handelt es sich um charakteristische biologische Merkmale, die gemessen werden können und auf einen normalen biologischen oder krankhaften Prozess im Körper hinweisen können. Einer Reihe von Erkrankungen wie zum Beispiel bestimmten Krebserkrankungen, der Alzheimer-Erkrankung oder der rheumatoiden Arthritis geht häufig ein frühes, symptomloses Krankheitsstadium voraus. In dieser Phase helfen Biomarker, symptomfreie Risikopersonen rechtzei- tig und zuverlässig zu identifizieren. Die Massenspektrometrie kann bei der Suche nach diagnostischen und prognostischen Markermolekülen in der personalisierten Medizin der Zukunft helfen. In der Krebstherapie können beispielsweise die Bestimmung verschiedener Krebsarten verfeinert, genauere Voraussagen zum Krankheitsverlauf gemacht und personalisierte Therapien besser gelenkt werden. Bei der Erforschung der Eiweißspeicherkrankheiten bedeutet das neue Großgerät zudem einen Technologiesprung für das Amyloid Register Kiel unter der Leitung von Prof. Röcken. Das größte derartige Register Deutschlands sammelt und dokumentiert Fälle von Amyloidose für Forschungszwecke, um neue Diagnose- und Klassifikationsmethoden zu entwickeln und die Therapie der Eiweißspeicherkrankheiten damit zu verbessern. Die Arbeitsgruppe um Prof. Röcken überzeugte die zehn Experten der internationalen Prüfungsgruppe der DFG unter anderem durch die Qualität der Vorarbeiten und durch ihr schlüssiges Konzept zur Durchführung der wissenschaftlichen 23 Medizin und Wissenschaft Projekte. Insbesondere durch die Ausgewogenheit von Anwendung und methodischer Entwicklung konnten die UKSH-Forscher überzeugen. Neben dem UKSH erhalten deutschlandweit acht Universitäten nun Massenspektrometer des höchsten Standards, um den Wissensvorsprung Deutschlands in diesem Bereich zu erhalten und weiter auszubauen. Das neue Massenspektrometer am UKSH wird innerhalb der Arbeitsgruppen um Prof. Röcken auch von Wissenschaftlern des Forschungsverbundes „Exzellenzcluster Entzündungsforschung“ genutzt werden. Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Institut für Pathologie, Campus Kiel Prof. Dr. Christoph Röcken 213570/3324_1/2_SovD_180x131_SoVd_180x Tel.: 0431 597-34 00 24 Prof. Dr. Andreas Tholey (li.) und Prof. Dr. Christoph Röcken mit dem neuen, hochmodernen Massenspektrometer 03.12.12 09:31 Seite 1 Medizin und Wissenschaft Epigenetische Spurensuche Wie Krankheiten entstehen Im September 2012 hat eine neue Ära der Genomforschung begonnen. 21 Forschergruppen aus ganz Deutschland, darunter auch Forscher des UKSH, haben sich im deutschen EpigenomProgramm (DEEP) zusammengefunden, um 70 Epigenome menschlicher Zelltypen zu entschlüsseln. So wollen sie den Ursachen von Erkrankungen auf die Spur kommen. Dass unsere Gene Erbinformationen und damit die Anlage für bestimmte Krankheiten enthalten, ist schon länger bekannt. Doch warum erkrankt jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten Krankheit? Dieser Frage gehen Forscher des UKSH im Rahmen des deutschen Epigenom-Programms DEEP nach. „Erstmals können wir verstehen, wie Gene mit der Umwelt in Wechselwirkung treten und langfristig an- und ausgeschaltet werden. Dies führt zu den Veränderungen, die wir als Krankheit wahrnehmen. In diese Programmierung gezielt einzugreifen, könnte den Verlauf von Krankheiten zurückdrehen oder die Entstehung verhindern“, sagt Prof. Dr. Philip Rosenstiel, Direktor des Instituts für Klinische Molekularbiologie (IKMB), Campus Kiel. Die Epigenetik erforscht, wie Gene in den Zellen programmiert werden und welchen Einfluss die Umwelt auf sie hat. Denn nicht nur die Gene allein regulieren die Funktionen des Körpers. Eiweiße, die wie eine Hülle um die Gene herum liegen, spielen für die Funktion der Gene ebenfalls eine wichtige Rolle. Zudem gibt es chemische Veränderungen der Gen- Prof. Dr. Philip Rosenstiel und MTA Dorina Oelsner untersuchen epigenetische Muster auf dem Micro array, einem mikrobiologischen Untersuchungssystem zur Analyse geringer Mengen biologischen Probenmaterials. bausteine, die diese mit zusätzlichen „epigenetischen“ Informationen versehen, die sogenannte Methylierung. Gemeinsam bestimmen diese epigenetischen Modifikationen, welche Gene wann und wo an- und abgeschaltet werden. Die Kenntnis dieser epigenetischen Markierungen wird Auskunft darüber geben, wie etwa die Lebensführung bestimmte Genfunktionen ändert.Das IKMB und die Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel, leiten in dem Projekt die Untersuchungen zu chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen und haben bereits wichtige Erkenntnisse zu den Ursachen dieser Erkrankungen gewonnen. So haben die Forscher zeigen können, wie erworbene Veränderungen der Erbsubstanz zu chronischen Entzündungen des Darmes führen – ein erstmaliger Hinweis, dass Einflüsse der Umwelt auf das Erbgut des Darmes wirken und langfristig an Krankheitsentstehungen beteiligt sein könnten. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen stellen eine Gruppe un- 25 Medizin und Wissenschaft heilbarer Erkrankungen des Darmes dar, deren Auftreten in westlichen Industrienationen in den letzten 50 Jahren sprunghaft angestiegen ist. Obwohl viele Krankheitsgene in den letzten Jahren entdeckt wurden, ist weiter völlig unklar, warum die Krankheit zu einem bestimmten Zeitpunkt ausbricht. Es ist lediglich bekannt, dass Umweltfaktoren wie Ernährung und Lebensstil den Ausbruch der Erkrankung beeinflussen. Die UKSH-Forscher, die auch Teil des Exzellenzclusters Entzündungsforschung sind, haben erstmals einen epigenetischen Fingerabdruck im Erbgut von Personen mit chronischentzündlichen Darmerkrankungen identifiziert, der eine Erklärung für den Ausbruch der Krankheit liefern könnte. Dazu haben die Wissenschaftler das Methylierungsmuster 26 der Erbsubstanz im Darm von eineiigen Zwillingspaaren untersucht, von denen lediglich ein Zwilling erkrankt war. Durch den Vergleich dieser chemischen Veränderung der sonst identischen DNA konnte erstmals ein komplexes Programm von epigenetischen Veränderungen beschrieben werden. Da epigenetische Modifikationen Gene an- oder abschalten können, wurde gleichzeitig die Genaktivität untersucht, um die funktionellen Konsequenzen dieser molekularen Fingerabdrücke für die Darmschleimhaut zu ermitteln. „Die Studie zeigt erstmals an einer entzündlichen Krankheit die Erbsubstanz des befallenen Organs als eine Art Tagebuch unserer Lebensgeschichte und gibt Aufschluss, welche Gene beim Ausbruch der Erkrankung langfristig an- und ausgeschaltet werden. Ziel ist es jetzt, in diese Programmierung gezielt einzugreifen, um den Verlauf der Erkrankung zu verändern“ sagt Prof. Philip Rosenstiel. „Der hier entschlüsselte funktionelle Code der Erkrankung gibt erstmals einen Hinweis, warum jemand zu einer bestimmten Zeit krank wird und welche Programme in der Schleimhaut dann nicht mehr funktionieren“, so Prof. Dr. Stefan Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin I und des IKMB. „Es muss jetzt geklärt werden, in wieweit sich solche Muster eignen, auch vor dem eigentlichen Ausbruch Krankheiten vorherzusagen und zu beeinflussen.“ Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Institut für Klinische Molekularbiologie Campus Kiel Tel.: 0431 597-13 33 Medizin und Wissenschaft Neue Matratzensysteme sollen Wundliegen verhindern Die Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitus) ist eine große Herausforderung für die Krankenpflege. Am UKSH wird jetzt die Versorgung der Patienten mit Anti-Dekubitus-Systemen neu organisiert. Die Patienten profitieren von den neuesten Erkenntnissen der Pflegeforschung, gleichzeitig werden die Pflegekräfte entlastet. Druckgeschwüre können bei bettlägerigen Patienten am ganzen Körper auftreten. Besonders gefährdet sind alle Stellen, die nur durch eine dünne Gewebe- und Hautschicht geschützt sind und die im Liegen oder Sitzen vermehrt Druck- und Schwerkräften ausgesetzt sind, z.B. Gesäß, Fersen und Hinterkopf. Wenn es zu einem Dekubitus gekommen ist, erfordert er eine aufwändige Therapie und heilt nur langsam. Umso wichtiger ist eine effektive Dekubitus-Prophylaxe. Um die bestmögliche Versorgung für die Patienten sicherzustellen, den Pflegenden eine Entlastung zu verschaffen und dabei möglichst wirtschaftlich zu arbeiten, ist am UKSH ein Anti-Dekubitus-Projekt initiiert worden. Mit Robert Green, Pflegerischer Direktor am Campus Kiel, Michaela Berlich, stellvertretende Leiterin des Dezernats Wirtschaft und Versorgung, Renate Schrader, Strategische Einkäuferin, Katrin Balzer, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, und Sandra Cordts, Pflegerische Teamleitung, ist das Kernteam bereichsübergreifend besetzt. Entscheidend für die Dekubitus-Prophylaxe sind spezielle Betten- und Matratzensysteme, die für eine bessere Druckverteilung sorgen und den Patienten so vor dem Wundliegen schützen. Sie wirken durch die Vergrößerung der Auflagefläche (Weichlagerung) oder durch Wechseldruck. Darüber hinaus sind die neuen Matratzen so konstruiert, dass sie z.B. bei Rückenschmerzen auch schmerzlindernd wirken. Miettage pro Jahr abschließen. Die Entscheidung basiert auf den Kriterien Klinische Bewertung, Servicekonzepte und Kosten. Das UKSH mietet die Geräte tageweise, die Firma übernimmt den Service hinsichtlich der Lieferung, Bereitstellung und Abholung sowie die Auf bereitung der Systeme nach einem festgelegtem ServiceLevel, z.B. der Verfügbarkeit einer Standardmatratze innerhalb von sechs Stunden. In Vorbereitung auf die europaweite Ausschreibung wurde die Ist- Situation u.a. dahingehend analysiert, welche Systeme wann zum Einsatz kommen. In Gesprächen mit den Anwendern und anlässlich zweier „Marktplätze“, bei denen Pflegende und Ärzte die Möglichkeit hatten, Systeme verschiedener Hersteller zu testen und zu bewerten, wurden die Anforderungen definiert. Zwischenzeitlich sind die Systeme auf Stationen in Kiel und Lübeck einem Praxis-Test unterzogen worden. Die Ausschreibung umfasst auch bariatrische Bett- und Hilfssysteme, d.h. Hilfsmittel extra für die Behandlung stark übergewichtiger Patienten. Von April 2013 an soll mit den neuen Systemen gearbeitet werden. Im März beginnt die Schulung für die Pflegekräfte. Jede Pflegende bekommt die Gelegenheit, sich während der Arbeitszeit mit der neuen Technik vertraut zu machen. Marlis Müller-Frommeyer Das UKSH wird einen Vollversorgungsvertrag für etwa 51.000 27 Dr. Ulf Lützen prüft am SPECT/CT die Verteilung des radioaktiven Strahlers im behandelten Gelenk. 28 Medizin und Wissenschaft Radiosynoviorthese Schonende Alternative zum Gelenkersatz 20 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Gelenkschmerzen. Ist die Gelenkinnenhaut dauerhaft entzündet, können im Laufe der Zeit auch andere Gelenkstrukturen wie Knorpel oder Knochen geschädigt werden. Die sogenannte Radiosynoviorthese kann dann eine bewährte Alternative zum Gelenkersatz sein. Schmerzen in den Gelenken machen vielen Menschen das Leben schwer. Nicht nur ältere, sondern zunehmend auch junge Menschen sind betroffen. Sie leiden nicht nur unter Schmerzen, sondern sind auch in ihrer Bewegung eingeschränkt. Bleiben die Schmerzen aufgrund einer Gelenksentzündung trotz Therapien dauerhaft, wird als letzte Konsequenz häufig nur der Gelenkersatz in Erwägung gezogen. Was viele Patienten nicht wissen: Es gibt eine Alternative zur Operation und einem künstlichen Gelenk. Als eines der wenigen Krankenhäuser in Norddeutschland bietet der Bereich Nuklearmedizin der Klinik für Radiologie am Campus Kiel die sogenannte Radiosynoviorthese (RSO) für nahezu alle Gelenke des menschlichen Körpers an. Die seit über 50 Jahren bewährte Therapie wird hier seit Jahren erfolgreich angewandt. „Bei der Radiosynoviorthese wird die entzündete Gelenkschleimhaut mittels radioaktiver Strahlung wiederhergestellt. Die Behandlung gleicht einer Gelenkpunktion und ist relativ schnell durchführbar“, sagt Dr. Ulf Lützen, komm. Direktor der Klinik, Bereich Nuklearmedizin. Aus Gründen des Strahlenschutzes und da das behandelte Gelenk ruhigge- stellt werden muss, wird der Patient dafür zwei bis drei Tage stationär aufgenommen. Für eine Behandlung stehen drei unterschiedliche „Strahler“, sogenannte Radionuklide, je nach Größe des Gelenks und mit unterschiedlicher Reichweite zur Verfügung. „Die Strahlung wirkt nur im Millimeterbereich und nur innerhalb des Gelenks. Es besteht also keine Strahlungsgefahr für den Patienten und selbstverständlich geht auch keine relevante Strahlung von ihm aus“, erklärt Dr. Lützen. Aufgrund der kurzen Halbwertzeit der Radionuklide ist sichergestellt, dass bereits nach wenigen Tagen keine relevante Radioaktivität im Körper des Patienten nachgewiesen werden kann. Zunächst machen sich die Mediziner mittels einer sogenannten Mehrphasen-Skelettszintigraphie ein genaues Bild der entzündlichen Prozesse im Gelenk und eventueller Veränderungen im knöchernen Bereich. Dabei wird dem Patienten ambulant ein schwach radioaktives Arzneimittel in die Vene gespritzt, um mit einer speziellen Kamera Aufnahmen des betroffenen Gelenks anzufertigen. Ist die Diagnose gestellt, erfolgt die eigentliche Behandlung. Bei der Gelenkpunktion führt ein Nukle- armediziner kontrolliert eine Nadel in das betroffene Gelenk ein, durch welche die exakt für den Patienten vorbereitete radioaktive Substanz in die Gelenkhöhle gelangt. Ein entzündungshemmendes Kortisonpräparat beruhigt die Entzündung zusätzlich. Nach der Injektion, die unter Röntgenkontrolle durchgeführt wird, sorgt eine mindestens 48 Stunden dauernde Ruhigstellung des Gelenks für einen optimalen Wirkungsgrad. Einige Patienten spüren bereits nach wenigen Stunden bis Tagen eine Verbesserung ihrer Beschwerden. Bis die Entzündung der Schleimhaut dauerhaft abgeklungen ist, können je nach Gelenk circa zwei bis sechs Monate vergehen. Eine Nachuntersuchung erfolgt erneut ambulant nach drei bis vier Monaten in Form einer erneuten Mehrphasenskelettszintigraphie. In der Regel ist die RSO eine einmalige Therapie. Ihr Effekt hält meist mehrere Monate bis Jahre an. Die Therapie kann mehrfach wiederholt werden. Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Klinik für Radiologie / Bereich Nuklearmedizin, Campus Kiel Tel. 0431 597-30 59 29 UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein www.uksh.de/Blutspende Kiel Blutspende UKSH Blutspendezentrum im CITTI-Park Mühlendamm 1 | 24113 Kiel | 0431- 260 77 88 Lübeck UKSH Blutspende, Haus 31 Ratzeburger Allee 160 | 23538 Lübeck | 0451 500- 28 47 Blut spenden hilft Leben retten. Porträt Engagierter Einsatz in Afrika Heidi Anguria arbeitet als Krankenschwester in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Campus Lübeck. Manchmal ist sie aber auch monatelang nicht auf ihrer Station. Dann fährt sie nach Afrika und kümmert sich dort für „Ärzte ohne Grenzen“ um Menschen in Not. Die Arbeit für die Nothilfeorganisation ist ein wichtiger Teil ihres Lebens. Die Frage, ob sie lieber in Deutschland oder in Afrika lebt, kann Heidi Anguria nicht wirklich beantworten. „Die Arbeit in Afrika ist mir sehr, sehr wichtig. Aber ich hänge auch an meiner Familie und an meinen Freunden hier in Lübeck“, sagt die 54-Jährige. Mit großem Engagement setzt sich Heidi Anguria bei ihren Aufenthalten in Afrika für die Menschen ein, die dort unter schwierigsten Umständen und oft ohne medizinische Versorgung leben. Dass auch viel Herzblut und Empathie dabei sind, spürt man, wenn sie davon erzählt. Die Lübeckerin kümmert sich vor Ort um mangelernährte Kinder, um Schwangere, TuberkulosePatienten, Menschen mit den verschiedensten Erkrankungen. Da meist nur wenige Ärzte in den Krankenstationen sind, untersucht sie als Krankenschwester die Patienten und entscheidet, welche Behandlung sinnvoll ist. Unterstützt wird sie dabei von einheimischen Mitarbeitern, deren medizinischer Wissenstand in der Regel jedoch sehr niedrig ist. Ihnen so viel wie möglich beizubringen, gehört auch zu Heidi Angurias Aufgaben. Viele der Kinder, um die sich Heidi Anguria kümmert, sind mangelernährt und krank. Bereits 1986 ging sie erstmals nach Uganda, um dort für eine Hilfsorganisation zu arbeiten. Ihre Ausbildung als Krankenschwester hatte sie Ende der 70er Jahre am Campus Lübeck absolviert. 1989 folgte ebenfalls in Uganda ihr erster Einsatz für „Ärzte ohne Grenzen“. Die private Nothilfeorganisation – 1999 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – leistet medizinische Hilfe in Krisengebieten, nach Naturkata strophen oder bei Hungersnöten und hat Projekte in rund 60 Ländern der Welt. „Ärzte ohne Grenzen“ wurde 1971 gegründet und finanziert sich nahezu ausschließlich über private Spenden. Bei ihrem zweiten Aufenthalt in Uganda lernte Heidi Anguria ihren Mann kennen. Gemeinsam gingen die beiden nach Lübeck, wo auch ihr Sohn zur Welt kam. Nach dem Tod ihres Mannes 1997 war für Heidi Anguria viele Jahre an ein 31 Porträt erneutes Engagement für „Ärzte ohne Grenzen“ im Ausland nicht zu denken. „Mit einem Kind kann man diese oft gefährliche und anstrengende Arbeit gar nicht leisten“, sagt sie. Seit 1991 arbeitet sie im Pflegedienst am Campus Lübeck, lange Zeit in der Kinderchirurgie, jetzt auf der neuropädiatrischen Station der Kinderklinik. Erst als ihr Sohn erwachsen war, nahm Heidi Anguria ihre Auslandsarbeit für die Organisation wieder auf und wurde seitdem sowohl in Nigeria als auch im Süd-Sudan eingesetzt. Möglich sind die Auslandseinsätze, weil das UKSH seine engagierte Mitarbeiterin immer wieder beurlaubt und freistellt. „Dafür bin ich sehr dankbar“, betont Heidi Anguria. Erst vor ein paar Wochen ist die Lübeckerin aus dem Süd-Sudan zurückgekehrt. Mitte 2011 erlangte das Land nach einem jahrelangen Bürgerkrieg seine Selbstständigkeit. Die Bevölkerung leidet unter Hunger und Armut, Infrastruktur und medizinische Versorgung sind in einem miserablen Zustand. Mitten im Busch, nur per Flugzeug zu erreichen, lag die Krankenstation, in der Heidi Anguria mit einem internationalen Team von „Ärzte ohne Grenzen“ und vielen einheimischen Helfern arbeitete. Jeweils eine Ernährungs-, Entbindungsund eine TB-Station standen für die Patienten zur Verfügung. Eines der größten Probleme: die Mangelernährung und daraus resultierenden schweren Erkrankungen vieler Kinder. Um ihnen zu helfen, hat „Ärzte ohne Grenzen“ mehrere ambulante Ernährungsprogramme aufgelegt. „Kinder bis fünf Jahre werden regelmäßig gewogen und behandelt und bekommen von uns eine mit vielen lebenswichtigen Stoffen angereicherte Erdnusspaste“, berichtet Heidi Anguria. Die Paste ist in kleinen Portionen zu jeweils 500 Kalorien abgepackt, die die Mütter den Kindern zwei- bis fünfmal am Tag geben, ohne dass zur Zubereitung evtl. verschmutztes Wasser nötig ist. „Damit haben wir bereits sehr gute Erfolge erzielt“, freut sich Heidi Anguria. Dass sie selbst im Süd-Sudan unter sehr erschwerten Bedingungen gelebt hat, erwähnt sie nur auf Nachfrage. Aber Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit und die katastrophalen hygienischen Verhältnisse machten ihr schon zu schaffen. Beunruhigend für alle im Camp waren die nächtlichen, mit Waffen ausgetragenen Stammeskonflikte, in denen es um die Verteilung von Land und Vieh geht. „Wir haben oft nachts Schüsse in unmittelbarer Nähe unserer Hütten gehört“, erzählt Heidi Anguria. Zum Glück haben die Sicherheitsvorkehrungen von „Ärzte ohne Grenzen“ Schlimmes verhindert. „Die Sicherheit ist bei unseren Einsätzen aber immer ein großes Thema“, betont sie. Wenn Heidi Anguria aus einem Land wie dem Süd-Sudan zurückkommt nach Lübeck, braucht sie zunächst Ruhe und Zeit, um sich wieder in den Alltag hineinzufinden. „Man hat dann einen ganz anderen Blick auf die Dinge“, sagt sie nachdenklich. „Vieles, worüber wir uns hier in Deutschland Sorgen machen, ist im Vergleich zu den Problemen der Menschen z.B. im Süd-Sudan so banal.“ Natürlich genießt sie die Annehmlichkeiten ihres Lebens hier, vor allem die Hygiene. Aber meistens dauert es nur ein paar Monate, bis Heidi Anguria wieder „weggehen“ möchte, wie sie es nennt. „Ich habe ein großes Bedürfnis, Menschen zur Seite zu stehen, die nicht das Glück haben, so privilegiert zu leben wie wir hier in Deutschland“, sagt sie. „Und vielleicht kann ich damit wenigsten ein kleines Stück dazu beitragen, dass das Leben für sie etwas besser wird.“ Marlis Müller-Frommeyer 212947/3324_185x65_Bau_Layout 1 26.11.12 08:53 Seite 1 Neubau Hörsaalzentrum Lübeck Sanierung Bettenhaus Uniklinik Frankfurt Wir realisieren als unabhängige Projektmanagement-Gesellschaft für öffentliche und private Auftraggeber Bauvorhaben innerhalb definierter Qualitäts-, Kosten- und Terminziele. An der Umsetzung der Projekte arbeiten professionelle Teams aus Architekten und Ingenieuren mit hohem Fachwissen und Durchsetzungsvermögen. W i r s e t z e n I h r e P r o j e k t z i e l e u m. 32 Linearbeschleuniger UKSH Pflege Pflegevisite auf der Intensivstation Patienten auf der Intensivstation sind meist lebensbedrohlich erkrankt und benötigen eine spezielle Pflege. Auf der neurologischen Intensivstation NC 4 am Campus Kiel soll jetzt eine Pflegevisite dazu beitragen, dass die Patienten, die sich meist selbst nicht äußern können, individueller betreut und versorgt werden. Zusätzlich zur täglichen ärztlichen Visite, an der auch Pflegekräfte teilnehmen, ist im Januar 2012 auf der neurologischen Intensivstation eine Pflegevisite eingeführt worden. Die Initiative dazu kam von Burkhard Friese, Pflegedienstleitung der Station. „Die Pflegevisite dient der Qualitätssicherung und -steigerung. Sie unterstützt uns dabei, unseren Pflegestandard regelmäßig zu überprüfen und zu verbessern, wenn es Defizite gibt“, sagt Friese, Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege mit jahrelanger Erfahrung in verschiedenen Kliniken. Die Visite gibt Aufschluss über den bisherigen Pflegeverlauf sowie über die Effektivität der Pflegemaßnahmen und Arbeitsabläufe. Mit der Pflegevisite sollen ausdrücklich nicht die Mitarbeiter kontrolliert werden: „Sie ist eine reine Fachkontrolle“, betont Friese. Die Arbeit mit Intensivpatienten, bei denen es ständig zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen kann, unterscheidet sich von der Krankenpflege. Die Patienten sind in der Regel nicht ansprechbar und nicht in der Lage, sich selbst zu helfen. Ihre Vitalfunktionen werden mit Hilfe technischer Geräte unterstützt, die die Pflegemitarbeiter bedienen. Die Pflegenden müssen im Sinne des Patienten handeln, ohne von ihm Rückmeldungen zu bekommen. Intensivpflege ist physisch und psychisch anstrengend, auch weil trotz aller medizinischen Möglichkeiten das Sterben immer im Raum steht. Die Pflegevisite auf der Station NC 4 findet zurzeit einmal wöchentlich statt. „Wir wählen dafür Patienten aus, bei denen eine Risikoneigung besteht und die voraussichtlich länger auf der Station bleiben werden“, erläutert Friese den Ablauf. An der Visite nehmen die Stationsleitung bzw. Stellvertretung und zwei betreuende Pflegekräfte teil. Je nach Bedarf können auch Ärzte, Therapeuten, Angehörige oder ein Seelsorger dazu gebeten werden. Zunächst stellen die Pflegekräfte direkt am Krankenbett auch anhand der Pflegedokumente den Patienten und seinen aktuellen Pflegezustand vor. Thematisiert werden dabei u.a. die Aspekte Körperpflege, Ernährung, Behandlung, Mobilisation und Umgebung. Gemeinsam diskutieren die Beteiligten eventuell auftretende Fragen und Probleme und legen dann die weiteren Pflegemaßnahmen fest. Die Visite dauert etwa 30 Minuten und läuft nach einem standardisierten Schema ab. Schließlich wird das Ergebnis der Pflegevisite ausgewertet und in eine Tabelle überführt. Bereits jetzt kann Burkhard Friese daraus ablesen, dass sich die Pflegequalität auf seiner Station durch die regelmäßigen Pflegevisiten verbessert hat. „Die Pflegevisite hat sich als gutes Instrument zur Reflexion unserer eigenen Arbeit bewährt“, erklärt er. Sie stellt die pflegerische Leistung auf der Station dar und zeigt auf, wo z.B. Bedarf an Fortbildung besteht. Nicht zuletzt steigert sie das Selbstbewusstsein der Pflegenden, deren Verantwortung für den einzelnen Patienten jetzt deutlicher hervortritt. „Die Mitarbeiter bekommen bei der Pflegevisite ein Feedback von ihren Kollegen. Das gibt ihnen Bestätigung und Sicherheit“, stellt Friese fest. Die Einführung der Pflegevisite als eigenständige Leistung der Pflege ist in Schleswig-Holstein gewissermaßen ein Pilotprojekt. Auf keiner anderen Intensivstation des Landes wird nach Auskunft von Burkhard Friese bisher mit diesem Instrument gearbeitet. Marlis Müller-Frommeyer 33 Blickpunkt 34 Blickpunkt Im Prozess UKSH-Strategie 2015 Das UKSH mit seinen beiden Standorten in Kiel und Lübeck trägt die Verantwortung für die Gesundheit der Menschen in unserem Land. Um dieser Verantwortung auch zukünftig gerecht zu werden, macht sich das UKSH mit seiner „Strategie 2015“ auf den Weg zum Universitätsklinikum der Zukunft. „Unser UKSH hat einen großen gesellschaftlichen Auftrag“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Wir übernehmen Verantwortung gegenüber den Menschen und Ressourcen in unserem Land: als Universitätsklinikum und Maximalversorger, als größter Arbeitgeber, als innovative Forschungsstätte und als Ausbildungsort für hervorragende Mediziner, Pflegekräfte und vielfältige Gesundheitsberufe.“ Um dieser Verantwortung auch in Zukunft gerecht zu werden, hat sich das UKSH mit der „Strategie 2015“ auf den Weg gemacht – zum Universitätsklinikum der Zukunft. Gemeinsam mit vielen Teilnehmern aus allen Berufsgruppen des Unternehmens wurden anspruchsvolle Ziele entwickelt, die Leitlinie des Handelns aller Mitarbeiter sein sollen. Damit die guten Vorsätze zu klaren Ergebnissen führen, arbeitet für jedes Themenfeld jeweils eine Projektgruppe daran, den Stand, den Weg und das Ziel aufzuzeigen. „Weil niemand seinen Arbeitsplatz besser kennt als unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst, haben wir den Strategieprozess so angelegt, dass jede und jeder mit seinen Ideen und Anregungen mitwirken kann“, sagt Prof. Scholz. „Wir wollen zeigen: Das UKSH besitzt den Mut, neue Wege zu gehen.“ Der Zeitpunkt für die umfassende Weiterentwicklung des UKSH ist bewusst gewählt. „Unser UKSH besteht seit zehn politisch und wirtschaftlich unsicheren Jahren. Mit der parlamentarischen Entscheidung für die Verwirklichung des baulichen Masterplanes sind wir erstmalig in der Lage, unsere Geschicke selbst in die Hand zu nehmen und unsere Zukunft zu planen“, so Prof. Scholz. Mit dem Bekenntnis des Landes zu seinem UKSH übernimmt man aber auch die große Verantwortung für die Zukunftssicherung des UKSH, betont der Vorstandsvorsitzende. Genauso wichtig wie die nachhaltige Investition in die Krankenversorgung an beiden Standorten in Höhe von 380 Mio. Euro ist die Entwicklung, Überprüfung und Festschreibung der eigenen Qualität und Leistungsfähigkeit. „Nur so können wir den Wert unsers Handelns nachvollziehbar machen und die Situation für jeden Einzelnen verbessern“, sagt Prof. Scholz. Mit der „Strategie 2015“ werden alle Mitarbeiter eingeladen, sich mit ihren Ideen einzusetzen. Die Leitlinien für die Universitätsmedizin der Zukunft in unserem Land: •Wir sind der spitzenmedizinische Qualitätsführer – unsere Stärke sind unsere hervorragenden Mediziner und Pflegekräfte. •Unsere Prozesse sind einfach und effizient – denn Menschen brauchen Sicherheit. •Wir kommunizieren klar, ehrlich und verantwortlich – weil wir so das Wohl unserer Patienten sichern. • Bei uns arbeiten die Besten – deshalb vertrauen Patienten uns ihre Gesundheit an. •Wir expandieren gezielt – um Patienten innovative Therapien und medizinische Spitzenleistungen zu bieten. •Wir steuern unser Universitätsklinikum finanziell unabhängig und profitabel – für die medizinische Zukunft unseres Landes. •Wir treffen unternehmerische Entscheidungen – weil klare Führungsstrukturen Voraussetzung für die beste Behandlung sind. •Wir übernehmen gesellschaftliche Verantwortung – für unser Land gestalten wir medizinischen Fortschritt und Zukunft. 35 Starke Partner UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein Qualität, Sicherheit und Hygiene Textile Vollversorgung in Reinkultur – wenn es um Hygiene und Schutz am Arbeitsplatz geht, sind Sitex und Wulff verlässliche Partner, auf die man zählen kann. Das wissen auch die Kliniken in Lübeck und Kiel, denn unsere Mitarbeiter sind jeden Tag im Einsatz, um höchste Ansprüche zu erfüllen. www.uksh.de/piz Patienteninformationszentrum PatientenInformations-Zentrum Information, Schulung und Beratung Textile Dienstleistungen www.sitex-service.de 36 www.wulff-munster.de Blickpunkt Gesundheitsministerin wirbt im UKSH für Organspende Seit dem 1. November 2012 gilt bei Organspenden die „Entscheidungslösung“: Damit wird jeder Versicherte über 16 Jahre von den Krankenkassen aufgefordert, seinen Willen in einem Organspendeausweis zu dokumentieren. Um auf die Neuerungen aufmerksam zu machen, besuchte Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kristin Alheit den Campus Kiel. Ihren Besuch nutzte die Gesundheitsministerin, um sich ein Bild von der Transplantationsmedizin am UKSH zu machen. Zugleich rief Kirstin Alheit die Bürger zu mehr Spendenbereitschaft auf und appellierte dafür, den Angehörigen die Bürde einer Organspende-Entscheidung abzunehmen: „Wer sich zur Spende bereit erklärt, kann helfen, andere Leben zu retten. Nutzen Sie einen Organspendeausweis, um Ihre Entscheidung festzuhalten.“ Auf der Rückseite des Ausweises können Bürger ankreuzen, ob und welche Organe sie nach ihrem Tod spenden wollen. Sie können aber auch der Entnahme von Organen oder Geweben widersprechen oder eine Person benennen, die darüber entscheiden soll. Im UKSH fand die Ministerin mit ihrem Appell Zuspruch: „Wir Ärzte am UKSH müssen über die Organspende sprechen, weil unsere Sicht auf die Dinge von der täglichen Konfrontation mit Leid und Tod geprägt ist“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Wir haben auf unseren Wartelisten allein im Land 500 Menschen. Wir begrüßen jeden Schritt, der die Bevölkerung zum Nachdenken anregt.“ Prof. Dr. Thomas Becker, Direktor Gesundheitsministerin Kirstin Alheit und Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH der Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, sagte: „Pro Tag sterben bundesweit drei Patienten auf der Warteliste. Es ist skandalös, dass man sieben Jahre auf eine Niere wartet.“ „In Deutschland könnten wir wohl dreimal so viele Transplantationen durchführen, wenn mehr Organe zur Verfügung stehen würden“, ergänzte PD Dr. Felix Braun, der als Inhouse-Koordinator für den strukturellen Ablauf der Transplantationen im UKSH verantwortlich ist. Prof. Dr. Jochen Cremer, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, gewährte Kirstin Alheit einen Einblick in die Abläufe des OP-Zentrums, wo mithilfe hochmoderner Medizintechnik u.a. auch Organ transplantationen durchgeführt werden. Das Transplantationszentrum des UKSH an den Standorten Kiel und Lübeck ist eines der wenigen Zentren in Deutschland, das das gesamte Spektrum der Organ transplantation abdeckt und das einzige im Land Schleswig-Holstein, das Transplantationen durchführt. 37 UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein www.uksh.de Das neue Parkhaus des UKSH Parken, Information und Service unter einem Dach Eröffnung am Mittwoch, 16. Januar 2013 Unser neues Parkhaus bietet Ihnen rund 900 Stellplätze und erstmals auch einen zentralen Eingang zum Campus Kiel des UKSH. Im März/April eröffnet zudem das großzügige Foyer im Parkhaus mit Informations- und Serviceleistungen. Hier finden Sie die Information und die Kasse des UKSH, einen EC-Geldautomaten der Förde Sparkasse, die Bäckerei Günther und die „Apotheke im UKSH“. Wir freuen uns mit unseren Partnern auf das neue Gesicht des UKSH. UKSH, Arnold-Heller-Str. 3, 24105 Kiel Wissen schafft Gesundheit Neue Strukturen im Dezernat Personal contrastwerkstatt - Fotolia.com Rubrik Blickpunkt Das Dezernat Personal begleitet die 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKSH von der Einstellung bis zum Ende ihrer Beschäftigung im Unternehmen in allen Personalfragen. Auch die Aus-, Fort- und Weiterbildung gehört im Rahmen der Personalentwicklung und in enger Zusammenarbeit mit der UKSH Akademie zum Aufgabenbereich des Dezernats. tierung und -organisation, Personalentwicklung bis hin zur Entgeltabrechnung. Das Dezernat unterstützt die Führungskräfte bei der Bewältigung personalwirtschaftlicher Aufgaben. Den Personalverantwortlichen hilft es bei der Anwendung und Einhaltung von Dienstvereinbarungen. Sie werden in allen Fragen des Tarif- und Beamtenrechts, der Arbeitszeitgesetzgebung, der betrieblichen Altersversorgung sowie der Mitbestimmung umfassend betreut und über gesetzliche Änderungen informiert. Bernd Szczotkowski (Leiter des Dezernats Personal seit März 2011) und Bärbel Buck-Sailer bei ihrer morgendlichen Arbeitsbesprechung. Zurzeit stehen umfangreiche Veränderungen für die rund 70 Mitarbeiter des Dezernats in Kiel und Lübeck an. „Wir sind dabei, die Strukturen völlig neu zu organisieren, um für die personalwirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft gut aufgestellt zu sein“, berichtet Dezernatsleiter Bernd Szczotkowski. Die Umstrukturierung wird Anfang 2013 beginnen und Ende des Jahres umgesetzt sein. „Wenn dann alles rund läuft, werden wir am UKSH ein sehr modernes, marktkonformes und mitarbeiterorientiertes Per- sonalmanagement haben“, ist sich Szczotkowski sicher. Der Vorstand unterstützt die Neuausrichtung, die Mitarbeiter wurden eng in den Prozess eingebunden und konnten sich mit eigenen Ideen und individuellen Wünschen einbringen. Alle Personalvertretungen begleiten diesen Prozess konstruktiv und unterstützend. Die Aufgaben des Personaldezernats sind vielfältig: Sie reichen von der umfassenden Betreuung der Beschäftigten über Personalrekru- Ziele der Neustrukturierung des Dezernats sind die Verbesserung der Personaldienstleistungen für alle Beschäftigten und die intensivere Zusammenarbeit mit den Gremien, u.a. den sechs Personalräten. Das Dezernat wird künftig aus spezialisierteren Bereichen bestehen. Dazu zählen dann die Bereiche Arbeitsund Personalrecht, Recruiting Center, Soziales sowie Personalsysteme/Human Ressources Projekte und Strategische Personalentwicklung/Wissensmanagement. Neu wird auch die direkte gesamtheitliche Betreuung der Beschäftigten sein, ebenso wie der Bereich Zentra- 39 Blickpunkt ler Personalservice mit Servicebüro und Personalbetreuung. Zentraler Aspekt der neuen Ausrichtung ist die Spezialisierung. „Wo vorher jeder Mitarbeiter quasi für alles zuständig war, wird es jetzt spezielle Ansprechpartner geben“, erläutert Bernd Szczotkowski das Konzept. Wer z.B. für „Soziales“ zuständig ist, besitzt die Kompetenz auf genau diesem Gebiet. Wer im Recruiting Center arbeitet, ist spezialisiert auf diesen Bereich. Jeder UKSH-Beschäftigte wird darüber hinaus künftig einen konkreten Ansprechpartner für alle Fragen zur individuellen Betreuung haben. „Mit der neuen Organisationsstruktur bündeln wir unsere Aufgaben und harmonisieren die Arbeitsabläufe“, erklärt der Dezernatsleiter. „Die Personalarbeit am UKSH wird dadurch deutlich effektiver und für die Beschäftigten gibt es einen wesentlich besseren Service.“ Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen Dezernat Personal Campus Kiel Tel.: 0431 597-10 33 Campus Lübeck Tel.: 0451 500-36 33 213177/3318_180x30,5_Weigert_411699 22.05.12 14:57 Seite 1 Die IPV bedankt sich für die freundliche Unterstützung der Fa. Weigert GmbH & Co. KG Nachrichten Lübeck setzte ein Zeichen gegen Diabetes Die Medizinische Klinik I des UKSH, Campus Lübeck, hatte anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November 2012 verschiedene Aktionen initiiert, um auf Diabetes und die umfangreichen Konsequenzen dieser Erkrankung aufmerksam zu machen. Nur durch Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels ist Diabetes nicht beherrschbar. „Um die Erkrankung dauerhaft in den Griff zu bekommen, ist die Auseinandersetzung mit einer gesunden Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität unvermeidlich“, betonte Prof. Dr. Morten Schütt, Diabetologe und Ernährungsmediziner. „Wer alt werden möchte, muss aktiv etwas dafür tun.“ Im Zentrum der Lübecker Aktionen am Weltdiabetestag stand das Holstentor, das gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Gebäude weltweit blau illuminiert wurde. Diabetestagesklinik für Kinder und Jugendliche eröffnet Das zertifizierte Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche in der Klinik für Allgemeine Pädiatrie am Campus Kiel ist um eine Diabetestagesklinik erweitert worden. Damit sind für Kinder und Jugendliche mit Diabetes und ihre Familien deutlich verbesserte Schulungs- und Versorgungsbedingungen geschaffen worden. Typ 1 Diabetes ist mittlerweile die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Deutschlandweit sind rund 25.000 Kinder und Jugendliche erkrankt, in Schleswig-Holstein ist eines von 600 Kindern betroffen. Jährlich nimmt die Zahl der Kinder, die an Typ 1 Diabetes erkranken, um 7,4 Prozent zu, vor allem bei 3- bis 4-jährigen Kleinkindern. „Die Erkrankung stellt für die Betroffenen und ihre Familien immer eine außergewöhnlich starke psychosoziale Belastung dar“, sagt Prof. Dr. Paul-Martin Holterhus, Leiter des Bereichs Kinderendokrinologie und Diabetologie. „Die Kinder müssen ihr Leben lang mehrfach täglich Insulin spritzen, Blutzucker messen und den Zuckergehalt ihrer Mahlzeiten berechnen. Wenig bekannt sind zudem die Gesundheitsgefahren durch zu geringe oder zu hohe Blutzuckerwerte wie Nierenschädigung, Dialyse und Netzhautschädigung bis hin zur Erblindung.“ Um diesen Gefahren vorzubeugen, bietet die Klinik für Allgemeine Pädiatrie eine exzellente klinische Betreuung bei der Versorgung und Schulung betroffener Kinder, Jugendlicher und ihrer Familien. Als Teil des campusübergreifenden Hormonzentrums Nord des UKSH umfasst das Angebot der Klinik neben der stationären und ambulanten Behandlung alters- und familiengerechte Schulungen für den angemessenen Umgang mit der Erkrankung sowie psychologische und sozialpädagogische Unterstützung. Dafür sind in den neuen Räumen der Tagesklinik nun hervorragende Vorausset- zungen geschaffen worden. „Ziel der Einrichtung ist es, die Eltern sowie die Kinder und Jugendlichen zu Experten für Diabetes ausbilden, um ihnen einen souveränen Umgang mit den Belastungen zu ermöglichen und die kurz- und langfristigen Folgen zu minimieren“, so Prof. Holterhus. Ein erheblicher Teil der Umbaukosten in Höhe von fast 30.000 Euro wurde durch ehrenamtliches Engagement und Spenden ermöglicht. Anlässlich der Eröffnung bedankte sich Prof. Holterhus bei allen Beteiligten, darunter das Marinemusikkorps Ostsee und die Firma Novo Nordisk. Einen besonderen Dank richtete er an die Schülerinnen und Schüler der Grundschule in Dänischenhagen. Sie organisierten einen Spendenlauf, der eine Summe deutlich über 3.000 Euro einbrachte. Weitere Informationen: Klinik für Allgemeine Pädiatrie Campus Kiel Tel.: 0431 597-38 40 41 Nachrichten Kurse für pflegende Angehörige Campus Lübeck ie geht Pflege zu Hause – AnleiW tung, Tipps und Tricks 30.01. - 6.03.13 (6x mittwochs) it Altersverwirrtheit umgehen – M Ein Pflegekurs für Angehörige von Menschen mit Demenz 29.01. - 5.03.13 (6x dienstags) 1. Quartal 2013 Campus Kiel W ie geht Pflege zu Hause – Anleitung, Tipps und Tricks 30.01. - 6.03.13 (6x mittwochs) it Altersverwirrtheit umgehen – M Ein Pflegekurs für Angehörige von Menschen mit Demenz 17.01. - 21.02.13 (6x donnerstags) ns hat der Schlag getroffen – U Pflege bei Schlaganfall 4.02. - 11.03.13 (5x montags) Kursort: UKSH Akademie, Burgstraße 3 / Kieler Schloss, Raum 312. flegen ohne zu heben und zu traP gen: Anleitung zur Bewegung und Mobilisation (Kinaesthetics) 4.02. - 4.03.13 (5 x montags u. zum Abschluss Sonnabend 16.3.) Kursort: UKSH, Campus Lübeck, Haus 73, Seminarraum 2 Informationen und Anmeldung: PIZ, Beke Jacobs Campus Lübeck Tel.: 0451 500 - 59 74 Campus Kiel Tel.: 0431 597- 59 76 www.uksh.de/piz Neue Ausbildung Die UKSH Akademie hat am Campus Lübeck einen neuen Ausbildungsgang zur Anästhesietechnischen Assistenz (ATA) gestartet. Während einer 3-jährigen Ausbildung werden die Absolventen direkt für die Mitarbeit in den Anästhesieabteilungen und deren speziellen Disziplinen qualifiziert. Die UKSH Akademie bietet damit eine weitere Ausbildung an, die den Absolventen hervorragende berufliche Perspektiven eröffnet. Damit ist sie bisher die einzige Einrichtung im Land, an der der Ausbildungsberuf erlernt werden kann. Der Beruf erfordert fundiertes Fachwissen im medizinischen Bereich und verknüpft das Arbeiten mit Patienten und den Umgang mit komplexen technischen Geräten. Gutes tun! Den bereits mehr als 90 Mitgliedern in unserer Mitte des UKSH Freunde- und Förder-Vereins „Wissen schafft Gesundheit“ danken wir für ihr besonderes Engagement und die tollen Ideen für die gute Sache. Werden auch Sie Mitglied in unserem gemeinnützigen Verein. Wir wünschen Ihnen alles Gute für das neue Jahr. Ihre Hilfe stärkt exzellente Medizin für die Gesundheit in Schleswig-Holstein! Weitere Informationen: www.uksh.de/gutestun UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. · E-Mail: [email protected] · Tel: 0431 597-1144 · Tel: 0451 500-5454 Spendenkonto Förde Sparkasse: Kontonummer: 1400135222 | Bankleitzahl: 210 501 70 | zugunsten UKSH WsG e.V. 42 Personalien Dr. Sandra Bajorat (33), Assistenzärztin an der Klinik für Ophthalmologie, Campus Kiel, hat den Poster-Preis der DOG erhalten für das Thema „Oxyphiles Adenom (Onkozytom) vom zystischen Typ der Caruncula lacrimalis“. Es handelt sich dabei um einen seltenen Tumor am Auge, der oftmals in der täglichen Routine übersehen werden kann. Auf dem Kongress der DOG wurde außerdem Prof. Dr. Johann Roider (53), Direktor der Klinik für Ophthalmologie, Campus Kiel, zum Vizepräsidenten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft gewählt, was als Folge die Präsidentschaft der Gesellschaft im nächsten Jahr bedeutet. Prof. Dr. Günther Deuschl (62), Direktor der Klinik für Neurologie, Campus Kiel, hat die Max-NonneGedenkmünze der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) erhalten. Die Ehrenmedaille wird seit 1961 alle zwei Jahre an Kliniker vergeben, die mit ihren besonderen wissenschaftlichen Leistungen und als klinische Lehrer die gesamte Neurologie auf herausragende Weise vertreten und gefördert haben. Prof. Deuschl habe sich um die Einführung neuer Behandlungsmethoden in der Neurologie und um eine Professionalisierung der Fachgesellschaft verdient gemacht, hieß es in der Begründung. Prof. Dr. Klaus Diedrich (65), em. Direktor der Frauenklinik am Campus Lübeck, ist die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, die Carl-Kaufmann-Medaille, verliehen worden. Prof. Dr. Jost Hillenkamp (46), Dr. Felix Treumer (37) und PD Dr. Alexa Klettner (39) ist der Leonard-Klein-Preis verliehen worden. Die Preisträger sind an der Klinik für Ophthalmologie am Campus Kiel tägig und bekamen den Preis für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der chirurgischen Therapie der altersbedingten Makuladegeneration, einer der Hauptursachen für eine Erblindung bei Menschen im Alter von über 50 Jahren. Dr. Christian Kandzia (43), Oberarzt an der Klinik für Ophthalmologie, Campus Kiel, erhielt auf dem 110. Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) den 1. Preis für einen wissenschaftlichen Videobeitrag mit dem Titel „3D in Kino und Fernsehen – Können wir noch Schritt halten?“. In seinem Beitrag beschreibt der Wissenschaftler, in wie weit 3D-Darstellungen in Kino und Fernsehen das Auge beeinflussen und wie Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung auftreten können. Prof. Dr. Johannes Knobloch (42), Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Campus Lübeck, sowie Dr. Martin Nitschke und Dr. Friedhelm Sayk, Medizinische Klinik I, Campus Lübeck, sind mit dem Wolfgang-Stille-Preis (Wissenschaftspreis) der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG) ausgezeichnet worden. Sie erhielten den Preis für einen neuen Therapieansatz bei der HUS-Erkrankung (Hämolytisch-urämisches Syndrom) im Zusammenhang mit der EHEC-Epidemie 2011. Prof. Dr. Sascha Köpke (46), Leiter der Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Campus Lübeck, hat bei der Verleihung des Forschungspreises 2012 der Fürst DonnersmarckStiftung gemeinsam mit Prof. Dr. Christoph Heesen aus Hamburg eine Belobigung erhalten. Im Rahmen ihrer gemeinsamen Forschung über Multiple Sklerose haben die Profes- soren Techniken zum Erlernen eines Selbstmanagements durch die Patienten entwickelt, darunter auch eine Übung, die speziell den Umgang mit Krankheitsschüben zum Inhalt hat. PD Dr. Sebastian Lippross (35), Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Campus Kiel, hat den Hans-Liniger-Preis 2012 gewonnen. Er erhielt den höchstdotierten Preis der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) für eine wissenschaftliche Arbeit über im Blut enthaltene Faktoren, die vor allem nach ausgedehnten Weichteilschädigungen wie Brüchen oder Tumoren die Gewebeheilung unterstützen können. Prof. Dr. Dirk Rades (46), Leiter der Klinik für Strahlentherapie, Campus Lübeck, ist von der Rumänischen Gesellschaft für Strahlentherapie und Medizinische Onkologie (RSRMO) zum Ehrenmitglied ernannt worden. Die Auszeichnung wurde erstmals überhaupt verliehen. Prof. Rades wurde damit für seine Verdienste auf dem Gebiet der Strahlentherapie von Metastasen geehrt. Als einer der weltweit führenden Wissenschaftler in diesem Bereich hat er hierzu bereits mehr als 100 Arbeiten veröffentlicht. Anna-Maria Roth (25), Medizinstudentin am Campus Lübeck, hat auf dem „World Brachytherapy Congress“ den renommierten Preis „Best Junior Presentation Award“ erhalten. Prof. Dr. Werner Solbach (60) ist für seine Verdienste um die Immunologie in Deutschland ausgezeichnet worden. Der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Campus Lübeck und Sprecher des Zentrums für Infektions- und Entzündungsforschung erhielt die Ehrenmedaille der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. 43 Nachrichten Gewinner der Fotoaktion 2012 Zum zweiten Mal hat das UKSH eine Fotoaktion gestartet. Alle Mitarbeiter des UKSH waren aufgerufen, Fotos in folgenden Kategorien einzureichen: Menschen am UKSH, Forschung am UKSH und Schleswig-Holstein. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer für die eingereichten Bilder! Den 1. Preis erhielt Martin Kray, Kiel, für sein Foto, das einen Blick auf den Kieler Campus zeigt (s.re). Der 2. Preis (Kategorie Forschung am UKSH) ging an Beate Thode, Lübeck, und der 3. Preis (Kategorie Schleswig-Holstein) an Marius Duchrow, Lübeck. 213592/3324_180x65_SunaCare_Layout 1 06.12.12 13:09 Seite 1 die Alternative zum Pflegeheim individuell - kompetent - kostengünstig ... so lässt es sich leben! Unsere Vorteile ◆ 24h-Betreuung in Ihrem Zuhause ◆ Erfahrenes und liebevolles Personal ◆ Persönlicher Kundenservice für den gesamten Betreuungszeitraum ◆ Kurze Kündigungsfristen ◆ Kostengünstig 24 Stunden Altenpflege zu Hause · Vermittlung von EU-Betreuungspersonal www.sunacare.de/schleswig-holstein 44 Nachrichten Großzügige Spende für die UKSH-Kitas Mit einem Scheck über 10.000 Euro unterstützt die Förde Sparkasse das Kita-Projekt des UKSH. „Das UKSH braucht Freunde und Förderer zur Stärkung seiner Funktionen als größtes Universitätsklinikum im Norden. Die Stiftung der Förde Sparkasse ‚200 Jahre Sparkasse Kiel‘ fördert mit dieser Spende sehr gern den Ausbau familienfreundlicherer Strukturen, um den Standort langfristig zu sichern“, betonte Eckhard Mey, Vorstandsvertreter der Förde Sparkasse, bei der Scheckübergabe. „Bis jetzt sind mehr als eine Million Euro für die Erweiterung unserer Kindertagesstätten gespendet worden. Das ist ein toller Erfolg. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Zudem freuen wir uns, inzwischen mehr als 90 Mitglieder in der Mitte un- Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, freut sich über die großzügige Spende durch Eckhard Mey, Vorstandsvertreter der Förde Sparkasse. seres UKSH Freunde- und FörderVereins ‚Wissen schafft Gesundheit‘ begrüßen zu können, die mit hervorragenden Ideen bei der guten Sache sind.“ Pit Horst, Geschäftsführer des Freunde- und FörderVereins des UKSH und Leiter der Stabsstelle Fundraising ergänzte: „Dank solcher Engagements unserer Sponsoren und Freunde sind wir in der Lage, den Bau eines neuen Krippenhauses auf dem Campus Lübeck und den Erweiterungsbau des Krippenhauses auf dem Campus Kiel auf den Weg zu bringen.“ Ministerpräsident Torsten Albig lobt Kita-Spenden-Projekt „Der Ausbau der Krippenplätze am UKSH als einem der größten Arbeitgeber des Landes ist ein bedeutsames Signal“, erklärt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig. Für ihn ist die Erweiterung der Kitas am UKSH ein „wichtiger Beitrag zum Betreuungsangebot in SchleswigHolstein“, der das Land auch als Standort von Wissenschaft und Spitzenmedizin stärke. „Gemeinsam mit dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des UKSH freue ich mich über dieses wichtige Zukunftsprojekt“, sagt Ministerpräsident Albig. Die neue Spendenaktion der „Kita-Baustein-Patenschaft“ ist erfolgreich gestartet. Jeweils ein symbolischer Kita-Baustein für 500 Euro pro Jahr ist bereits von folgenden Firmen und Privatpersonen erworben worden: Förde Sparkasse, Gosch & Schlüter, sodexo, Autohaus Süverkrüp, BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten sowie Reimer Tewes. Bis Ende 2013 werden 1.000 Kita-Bau- stein-Patenschaften vergeben, um dann gemeinsam mit allen Paten und den Kita-Kids aus Kiel und Lübeck symbolisch ein Kita-Haus fertig zu stellen. Weitere Informationen: www.uksh.de/gutestun [email protected], Tel.: 0431 597-11 44 45 Jubilare Campus Kiel Regina Blöhs 01.11. | Angestellte im ärztlichen Schreibdienst, Klinik für Ophthalmologie 25 Jahre Claudia Bahr 01.10. | Ltd. MTRA, Institut für Neuroradiologie Cornelia Baron-Adam 01.10. | Patientenaufnahme HNO, Dez. Erlösmanagement Anja Gehrke 01.10. | Krankenschwester, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Jutta Henke 01.10. | Kodierassistentin in der Gynäkologie, Dez. Erlösmanagement Frauke Nederkorn 01.10. | Krankenschwester, Klinik für Neurologie Beate Schliewe 01.10. | Verwaltungsangestellte, Kliniken für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Anke Mielke-Salmassi 02.10. | med.-techn. Laboratoriumsassistentin, Institut für Transfusionsmedizin Suzanne Mansalis 05.10. | Hebamme, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Petra Anang 07.10. | Krankenschwester/Stationsleitung, ZIP gGmbH Holger Dauksta 01.10. | Mitarbeiter Empfang und Sicherheit Ursula Först 16.11. | Arzthelferin, Transplantationsambulanz, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie Carola Dierke 13.12. | Verwaltungsangestellte, Postzentrum Barbara Werner 27.12. | Orthoptistin, Klinik für Ophthalmologie Margarete Dietrich 31.12. | MTLA, Zentrale Einrichtung Medizinaluntersuchungsamt und Hygiene Helga Frahm 01.01. | Zahnarzthelferin, Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie Bianka Langer 01.01. | MTRA, Klinik für Radiologie Monika Wunsch 01.01. | Verwaltungsangestellte, Dez. Finanzen/Rechnungswesen Campus Lübeck Joachim Denker 01.10. | Dez. Facility Management Monika Krause 01.10. | Gesundheits- und Krankenpflegerin, Poliklinik, Sektion für Orthopädie Monica Vollmert 01.10. | MTA, Medizinische Klinik I Cornelia Friedrich 01.11. | Arzthelferin, Medizinische Klinik III Angelika Metzler 01.11. | Gesundheits- und Krankenpflegerin, Int. Notaufnahme, Medizinische Klinik II Jens Kraeft 08.12. | Verwaltungsangestellter, Dezernat Strategisches Controlling Jassemien Atici 01.01. | MTLA, Institut für Humangenetik Heike Kuhlen 01.01. | Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Dr. rer. nat. Uwe Melchert 06.01. | Physiker, Institut für Neuroradiologie 25 Jahre Martina Korbner 01.10. | Gesundheits- und Krankenpflegerin, Poliklinik, Klinik für Allgemeine Chirurgie Jörg Metzler 06.01. | Installateur, Dez. Facility Management 213591/3323_1/4_Vita_Layout 1 23.11.12 13:13 Seite 1 Sie wollen leben wie bisher? • in Ihrem vertrauten Zuhause? • in Ihrem eigenen Lebensrhytmus • mit liebgewonnenen Ritualen • selbstbestimmt • voller Lebensfreude Deshalb heißen wir Vita weil wir den Menschen ein schönes Leben in Ihren eigenen Wänden trotz Erkarnkung, Gebrechlichkeit oder Behinderung ermöglichen. ambulanter Pflegedienst Vita · Kücknitzer Hauptstr. 21 · 23569 Lübeck Telefon 04 51 / 30 80 185 · www.vita-pflege.de 47 Blickpunkt Nachrichten Bi uns to Huus Mensch und Meer Opulente Gemälde im NordseeMuseum Vom 25. November 2012 bis zum 7. April 2013 zeigt das NordseeMuseum Nissenhaus in Husum Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts aus der Düsseldorfer Malerschule, die das Meer in all seinen Facetten darstellen: in seiner ganzen Schönheit, als Naturgewalt und mit all seinen Gefahren für die damalige Seefahrt. Andreas Achenbach (1815 - 1910) Havarie am alten Pier, 1861 Bildquelle: Dr. Axe-Stiftung Bonn Es waren die jungen, aus SchleswigHolstein stammenden Maler Hinrich Wrage und Hans Peter Feddersen, die als Studenten der Düsseldorfer Kunstakademie die motivisch weithin noch unentdeckte Küste ihrer Heimat um 1870 bei ihren Lehrern und Kommilitonen populär machten. So reiste etwa der gerade zum Akademieprofessor ernannte Eugène Dücker seit 1873 mit seinen Schülern mehrfach auf die Nordseeinsel Sylt. Wenig später setzten sich Andreas Dirks, Heinrich Petersen-Angeln und Jacob Alberts in gleicher Weise 48 mit den Küstenmotiven ihrer Heimat auseinander. Auch sie hatten zuvor in Düsseldorf studiert. Der beginnende Tourismus erschloss im Übrigen neue, potentielle Käuferschichten. In den Jahren zuvor hatten u.a. die „Düsseldorfer“ Maler Andreas und Oswald Achenbach nicht nur in der Landschaftsmalerei neue Akzente gesetzt, indem sie u.a. die allseits geschätzten Küsten- und Marinebilder der Holländer des 17. und 18. Jahrhunderts studierten, und diese mit der neuen, naturalistischen Auffassung ihrer Zeit verbanden. Näherte man sich zunächst noch der Küste nach einem von außen angetragenen und populären Regelwerk an, so entstanden alsbald erstaunlich frei komponierte, auf höchster Malkultur begründete Bilder, die das Erlebnis sphärisch-freier Natur mit Ansichten von Schiffen oder raffinierte Genreszenen zu verbinden wussten. Das NordseeMuseum Nissenhaus präsentiert in dieser Ausstellung prächtige Gemälde aus der Dr. Axe-Stiftung in Bonn und ergänzt diese mit Werken aus eigenem Bestand. Auf diese Weise verleiht die Husumer Ausstellung dem Thema „Mensch und Meer“ einen ganz eigenen, regionalen Akzent. Dr. Uwe Haupenthal Lesen Sie weiterhin in der Ausgabe 1/2013 der Zeitschrift „SchleswigHolstein“ ausführliche Hintergrundberichte zum Umzug der Muthesius Kunsthochschule Kiel, zum Hebbeljahr 2013, zur deutschen Kirche in Nordschleswig und vieles mehr. Weitere Informationen Mensch und Meer NordseeMuseum Nissenhaus Hzg.-Adolf-Str. 25, 25813 Husum Öffnungszeiten: Di. - So. 11-17 Uhr UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein Bild: © Monkey Business - Fotolia.com Besuchen Sie unser Gesundheitsforum in Kiel und Lübeck. Informieren Sie sich über Neuigkeiten und Wissenswertes rund um Ihre Gesundheit. Wir bieten Ihnen ein faszinierendes, für Sie kostenfreies Vortragsprogramm und laden Sie ein, mit unseren Experten ins Gespräch zu kommen. Anmeldung Kiel Tel.: 0431 597- 52 12 Lübeck Tel.: 0451 500- 38 80 E-Mail: [email protected], [email protected] Weitere Infos: www.uksh.de Programm Januar Programm Januar Campus Kiel Referent Zeit Zeit Di. 8. Probleme mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe / Brustzentrum Dr. Lüdders 9. Mundkrebs – Vorbeugung und Therapie 18 - 20 Uhr Mo. 7. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht + Co. 18 -20 Uhr Was ist zu bedenken? UKSH,Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie PD Dr. Hertrampf, Dr. Dr. Möller Fr. 11. Geburtsvorbereitungskurs kostenpflichtig 16- 20 Uhr Sa. 12. UKSH, Patienteninformationszentrum (PIZ), Beke Jacobs Di. 8. Knackpunkt Kniegelenk – 18 - 20 Uhr Das schmerzhafte Knie UKSH, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Leonie Gerschewski Anmeldung unter: 0431 597-2171 Kerstin Stiens 10- 16 Uhr UKSH, Sektion für Unfallchirurgie, PD Dr. Gille Di. 15. Der Gelenkverschleiß – Welche Therapie hilft? 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Dr. Gerdesmeyer Mi. 16. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht + Co. Was ist zu bedenken? 18 -20 Uhr UKSH, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Dr. Franke UKSH, Patienteninformationszentrum (PIZ), Beke Jacobs UKSH, Zentrum für Integrative Psychiatrie, Prof. Dr. Hohagen UKSH,Klinik für Innere Medizin I , PD Dr. Ott Mo. 21. Gesund und erholsam schlafen – (K)ein Problem? UKSH, Zentrum für Integrative Psychiatrie, Dr. Baier Di. 22. Kunstgelenk an Knie und Hüfte – Neu oder bewährt? 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Liebs Mo. 14. Gefäßerkrankungen der Beine – 18 - 20 Uhr Operative Therapien Mo. 21. Burnout und Depression – 18 - 20 Uhr Erkennen und behandeln Do. 17. Krankenhauskeime – Eine unkontrollierbare Gefahr? 18 - 20 Uhr 18 - 20 Uhr Referent Do. 3. Krebsforschung aktuell – 18 -20 Uhr Neue Therapieoptionen UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Schröder Mi. Campus Lübeck Datum Thema Thema Datum Do. 24. Bewegungsstörungen – 18 - 20 Uhr Was kann es sein? UKSH, Klinik für Neurologie,PD Dr. Nitschke Do. 31. Neurodermitis – Tipps und Tricks bei der Behandlung 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie Dr. Anemüller Mi. 23. Prostatakrebs – Innovative Therapien 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Prof. Dr. Jünemann Do. 24. Akuter Herzinfarkt – 18 -20 Uhr Diagnostik und Behandlung UKSH, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Dr. Schöttler Fr. 25. Geburtsvorbereitungskurs kostenpflichtig 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Leonie Gerschewski Anmeldung unter: 0431 597-2171 Kerstin Stiens Mo. 28. Weg mit dem Weihnachtsspeck 18 -20 Uhr Die Teilnahme ist für Sie kostenfrei. Spenden zugunsten unseres gemeinnützigen Vereins UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. sind herzlich willkommen. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen bitten wir Sie um Ihre rechtzeitige Anmeldung. Sie haben die Möglichkeit, montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 15 Uhr eine Anmeldung unter den o.g. Telefonnummern oder per E-Mail vorzunehmen. UKSH, Diätassistentenschule, Martina Römer Di. 29. Schulterschmerzen – Krankengymnastik, 18 -20 Uhr Arthroskopie oder Kunstgelenk? UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Dr. Varoga Veranstaltungsorte: UKSH Gesundheitsforum Kiel: Citti-Park Mühlendamm 1, 24113 Kiel im Erdgeschoss (vom CB Modemarkt kommend, direkt gegenüber der Blutspende, oder über den Parkplatz durch den Außeneingang, 2. Tür links vom Haupteingang des CittiPark). UKSH Gesundheitsforum Lübeck: Altes Kesselhaus, Haus 34, Ratzeburger Allee 160,23538 Lübeck Wissen schafft Gesundheit 49 Rätsel SUDOKU Gabe, Spende Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3 Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält. kräftiges Rosa 4 5 8 1 9 6 3 9 2 7 8 6 5 7 Versehen, Fehler gefüllter empfehoder belegter lenswert Kuchen Gewinn, Ausbeute dickes, weiches Wollgewebe 1 3 5 nicht scharf oder spitz fast gar nicht Schutz, fürsorgliche Aufsicht fläm. Sitte, Maler Gewohn- (Peter heit Paul) angenehm, behaglich Schneidegerät für Früchte flüssiges Fett Einwohner der griech. Hauptst. Stadt an der Donau niederl. Fayencenstadt vom Arzt behandelte Person große Tür, Einfahrt unartig; schlecht Geschwindigkeitsmesser (Kurzwort) aufgebrühtes Heißgetränk sonnig, wolkenlos und hell harzreiches Kiefernholz auf etwas, jemanden zu dt. Komponist (Werner) getrocknetes Gras kleines hirschartiges Waldtier nordamerik. Gewässer Stadt in Mittelitalien abwertend: Feigling unzufriedener Mensch Schreitvogel, Sichler Ausbilder, Meister starke nervliche Belastung schwarzweißer Rabenvogel Pyrenäenbewohner Geist, Witz (französisch) enge Straße wirtschaftlicher Aufschwung Feuerkröte 8 3 4 8 altgriechischer Sänger Farbüberzug Stinktier Fluss durch Florenz Wandmalerei; Stoffart 7 5 1 6 7 2 3 9 4 ungesetzlich polnische Stadt a. d. Weichsel (dt. Name) exakt; pünktlich Sil-ben-rät-sel Aus den Silben be - e - e - et - fei - ge - ge - gel - glau - gnal - horn - in - irr - keit - las - le - len - lo - lul - me - na - na - ne - nig - o - on rup - sas - se - se - si - span - sund - the - ti - tik - un - vi - we - zeit sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten und dritten Buchstaben ergeben – jeweils von oben nach unten gelesen – einen Spruch. 50 1 bestimmte Dauer 4 falsche Auffassung 7 Fahrgast; Gefangener 10 etwas ganz Wertloses 2 schädlich für den Körper 5 dehnbares Gewebe 8 ventilloses Blechblasinstrument 11 Vulkanausbruch 3 Südostasiat 6 volkstümlich für eintönig singen 9 Religionswissenschaftler 12 Gerät zur Pflege der Hände Erfolgreiche Parkinson-Forschung ebnet den Weg zu mehr LEBENSQUALITÄT. Die Erforschung neuer Arzneimittel erfordert Wissen, Zeit und Geld: 10 Jahre intensive Arbeit sind notwendig, um aus 10.000 Wirkstoffen ein innovatives Präparat zu entwickeln. Die ORION Corporation investiert jährlich mehr als 60 Mio. Euro in die Forschung und verstärkt ihre neurologische Kernkompe- Haben Sie Fragen? ORION Pharma GmbH, Notkestraße 9, 22607 Hamburg, Tel. 040 - 89 96 89-85 www.wearingoff.de www.orionpharma.de tenz. 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