Gibt es ein Leben nach den Klitschkos?

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Gibt es ein Leben nach den Klitschkos?
Gibt es ein Leben nach den
Klitschkos?
Es scheint, als neigte sich eine Ära ihrem Ende entgegen.
Gestern Abend wurde in Düsseldorf der Mythos Klitschko
endgültig demontiert. Ähnlich den Lenin-Statuen nach dem
Zerfall der Sowjetunion. Vorbei ist der einstige Ruhm und
Glanz einer ehemaligen Dynastie. Spätestens seit gestern ist
der Name Klitschko auf der großen Bühne nurmehr Geschichte.
Wir hätten uns schon noch ganz andere Überschriften einfallen
lassen können. „Batman watscht den Steelhammer ab“, zum
Beispiel oder „Klitschko findet in Fledermaus seinen Meister“.
Nichts von alldem schien uns angemessen, für diesen
unerwarteten, ja gar tragischen Augenblick der Demontage eines
Denkmals. Elf Jahre war es Wladimir Klitschko gewohnt, seine
Titel als Gürtel um den Bauch zu tragen. Davon die letzten
neun am Stück. Es hatte
langweiligen Charakter.
mitunter
schon
einen
etwas
Samstag Abend zur besten Sendezeit, wir erinnern uns, ein
Schwergewichts-Boxkampf stand an, der Sieger stand schon fest.
Klitschko, wer sonst? So ging das Jahr für Jahr. Für einen
Journalisten sind solche Stereotypen unbezahlbar. Der Text
stand, bevor der Kampf zu ende war. Und jetzt ist auf einmal
alles ganz anders. Man muss sich das einmal auf der Zunge
zergehen lassen: Der Klitschko, abgewatscht, verprügelt,
gedemütigt – auweia…
Ein Idol ist dahin und die heile Welt im Eimer
Abgesehen
von
einer
handvoll
Engländer
waren
40.000
vermeintlich Schöne, mehr oder weniger Reiche und deren
Fußvolk auf den billigen Plätzen, schockiert. Fassungslos
vernahmen sie das Ergebnis der Ringrichter, dass der Brite
Tyson Fury tatsächlich eine heile Welt in ihnen zerstört hat.
Ein Idol, eine Identifikation hat ihnen dieser dahergelaufene
Rotzlöffel genommen. Zugegeben, man war soweit darauf
konditioniert, dass Klitschko spätestens um die fünfte Runde
herum seinen Gegner aus den Latschen haut. Gestern jedoch kam
alles ganz anders.
Selbst die englische Presse zweifelte zunächst an ihrem
Landsmann, so ließen es die hiesigen Medien verlauten. Wobei
ein „Lucky Punch“ jedoch immer möglich sei. Gestern Abend war
es jedoch mehr als nur der glückliche Schlag, der den
Weltmeister entthronte. Während Rod Stewart noch den Ring
bespielt und sich die britische Fachwelt einig ist, dass der
Titel endlich wieder nach Großbritannien müsse, weiß die
physische Untersuchung auch, dass Fury acht Zentimeter größer
ist als Klitschko ist und seine Arme gleich zehn Zentimeter
länger sind.
Das dürfte dem bisherigen Abonnements-Weltmeister letztlich
auch zum Verhängnis geworden sein. Eigentlich war Klitschko
immer derjenige, der seine Herausforderer durch seine Größe
bis zum endgültigen Knockout auf Distanz gehalten hatte.
Gestern hingegen kam er ziemlich ins straucheln. Schon in der
zweiten Runde bekam der Ukrainer eine vor den Latz. Dabei
hampelte Fury ziemlich respektlos vor dem Box-Monument herum.
Er gab seinem Gegner von Anfang an keine Chance, ihn
einzuordnen.
Unkonventionell, frech, aber effektiv
Unkonventionell, so möchte man den Boxstil des Engländers
bezeichnen. In der fünften Runde rann bereits Blut über
Klitschkos Gesicht. Therapieren wollte der Champ den
durchgeknallten Briten, der gerade mit ihm macht was er will.
Er demütigt ihn gar, nimmt mitten im Kampf seine Hände auf den
Rücken. Fury kontrollierte den Kampf! In der neunten Runde
hagelte es es nochmal eine kräftige Watsch’n für Klitschko.
Das traditionelle sonntägliche Kirchweih-Boxen ist lahm
dagegen.
Der noch amtierende Weltmeister triefte nun auch über dem
anderen Auge vor Blut. In der zwölften, der letzten, Runde
hätte es Tyson Fury sogar fast noch geschafft, den endgültigen
K.O. zu setzen, aber das Ergebnis war klar. Die britischen
Journalisten sangen und grölten schon während der
Urteilsverkündung auf ihren Presseplätzen. „Du bist ein großer
Champion. Vielen Dank, dass ich gegen dich kämpfen durfte. Ich
wollte dir zeigen, was ich kann“, bedankte sich der neue
Weltmeister noch höflich beim alten, ganz Gentleman eben.
Der entthronte Klitschko hofft nun auf sein Management, eine
Revanche durchzusetzen. Sein Bruder Witali sagte dazu trotzig:
„Er wird nach der Niederlage stärker zurückkommen, wie nach
jeder Pleite zuvor auch“. Das hört sich aus dem Mund eines
umstrittenen Bürgermeisters nicht sehr vielsagend an. In der
Politik ist der ältere Bruder eh nur so etwas wie eine Kerze
im Wind. Der Boxsport wird sich jedoch, genauso wie die
Politik in der Ukraine, neu sortieren müssen.
[mb/russland.RU]
Batman bescheinigt Klitschko
Charisma einer Unterhose
London – Boxen ist ein hässlicher Sport, sind wir ehrlich. Da
stehen sich vor einer grölenden Menschenmasse zwei halbnackte
Männer gegenüber, deren einziges Ansinnen darauf hinausläuft
sich gegenseitig fürchterlich weh zu tun. Und dennoch haben
wir unser Herz daran verloren. Nein, nicht wegen dem Wehtun,
sondern wegen des Unterhaltungswerts im Vor- und Umfeld eines
solchen Boxkampfes.
Erst jüngst sahen wir uns wieder eindrucksvoll bestätigt bei
der Pressekonferenz zu einer ebensolchen Schlacht der Fäuste
am 24. Oktober dieses Jahres in Düsseldorf. Da will einer, der
Wladimir Klitschko, seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht
verteidigen. Ein anderer, der heißt Tyson Fury, will ihm den
Titel allerdings wegnehmen. Um das Ganze zu unterstreichen,
hat sich der britische Lokalmatador etwas ganz besonderes
einfallen lassen. Die Aufmerksamkeit der anwesenden
Pressevertreter war ihm gewiss.
Klitschko, als 64-maliger Sieger
schon einiges gewohnt. Er, stets
bemüht, wurde schon von seinem
privat gestalkt und musste bei so
in 67 Profikämpfen, ist ja
um ein gepflegtes Auftreten
Boxkollegen Shannon Briggs
manchem Ballyhoo im Vorfeld
eines Kampfes markige bis sinnfreie Sprüche seiner Gegner über
sich ergehen lassen. Aber so einen Auftritt eines
Herausforderers dürfte er auch noch nicht erlebt haben. Denn
plötzlich stand da ein zwei Meter großer Batman vor dem
Ukrainer. Ja, Sie haben richtig gelesen, es war tatsächlich
Batman, der plötzlich über den 39-Jährigen vom Leder ließ was
das Zeug hielt.
„Wladimir, du hast das Charisma einer Unterhose“, wetterte
Batman zum Erguss aller Journalisten im Raum. Und dann meinte
der Held aus Gotham City: „Es ist meine persönliche Mission,
das Boxen von so einer langweiligen Person, wie du es bist, zu
befreien. Wenn ich dir zuhöre, schlafe ich ein“. Und Batman,
alias Fury, war noch nicht fertig: „Du bist langweilig“, tobte
der Engländer durch den Saal, „Und ganz Europa wartet nur
darauf, dass du verlierst!“.
Und dann zog Tyson Fury seinen letzten Trumpf aus dem Ärmel.
„Ich bin nicht interessiert an deinen Titeln“, und wischte des
Weltmeisters Gürtel seiner Titel vom Tisch, „Ich will dich nur
besiegen“. Kurze Zeit später saß dann plötzlich ein adretter
Gentleman von der Insel in kariertem Anzug hinter seinem
Mikrofon und beantwortete höflich seine Presseanfragen. So
etwas habe er noch nie erlebt, räumte Wladimir Klitschko ein,
aber es habe ihn amüsiert. Zwar gilt Klitschko als
unbezweifelter Favorit beim Kampf in Düsseldorf, jedoch dürfte
nach 11 Jahren auch einmal seine Zeit gekommen zu sein,
abzudanken. Vielleicht kann es ja Batman richten.
[mb/russland.RU]
Europaspiele: Skandal durch
Ukrainer
bei
BoxenSiegerehrung
[Video
aus
YouTube]
Eigentlich sind Siegerehrungen bei großen Sportereignissen wie
den aktuellen Europaspielen in Aserbaidschan Routine und
selten Grund für Aufreger.
Manchmal aber auch doch, wie für viele Russen bei der
Siegerehrung der Klasse bis 49 Kilogramm im Boxen, die ein
russischer Sportler gewann. Dritter wurde ein Ukrainer und als
die russische Hymne erklang und die Fahnen hoch gezogen
wurden, zeigte dieser, Dimitry Samotajew mit Namen, recht
deutlich seine Abneigung gegen Russland und seine Symbole.
Unabhängig davon, ob man dafür angesichts der angespannten
Lage zwischen den Staaten Verständnis haben will – sportlich
ist das sicher nicht und bei umgekehrten Nationalitäten wäre
es wohl schon in der Tagesschau gewesen.
https://www.youtube.com/watch?v=hgUdnsMeuXo
Achtjährige
Speed-Boxerin
[Video aus YouTube]
Auch zu Kampfsportarten zieht es manches russisches Mädel.
Wie die Achtjährige, die mit ihrem Box-Elan über dieses
YouTube-Video zu einer Berühmtheit wurde und in wenigen Tagen
an die 700.000 Zuschauer hatte. Also Ring frei für einen neuen
YouTube-Hit aus Russland bei russland.TV
https://www.youtube.com/watch?v=7084E2xzSIk
Klitschko watscht die Kobra
ab
Hamburg – Ein wenig sehr gespannt waren wir ja doch auf diesen
66. Kampf des amtierenden Schwergewichts-Weltmeisters im
Boxen, Wladimir Klitschko. Sein letzter Auftritt im April
dieses Jahres verkam ja eher zu einer Politveranstaltung
seines Bruders Vitali, dem Bürgermeister von Kiew, der damals
nicht ablassen konnte für den Euro-Maidan in der ukrainischen
Hauptstadt zu werben. Was waren wir diesmal enttäuscht. Nichts
dergleichen – einfach nur Boxen, wie langweilig.
„Dr. Eisenfaust vs. Die Kobra“, im richtigen Leben heißen sie
Wladimir Klitschko und Kobrat Pulew. Was sich so geschmeidig
liest wie ein guter alter Marvell-Comic war heute Abend in der
Hamburger „O2 World“ Wirklichkeit. Leider hatten die
Kontrahenten keine trashigen Phantasiekostüme an wie in den
Heftchen, obwohl es gut zum Thema gepasst hätte. Lediglich
zwei halbnackte Muskelmänner in viel zu großen Turnhosen
standen sich im Ring gegenüber. Dafür kriegen die dann 1,4
Millionen US Dollar.
Ein Strohhalm, Pulew fühlt sich zu Großem berufen: „Ich bin
viel schneller und ich bin schlau“, sieht er die Gunst auf
seiner Seite. Kubrat Pulew (32) trainiert hinter einem Vorhang
und will nicht gestört werden. „Das ist sehr wichtig für mein
Training.“ Der „bulgarische Hengst“, wie er auch genannt wird,
sieht sich als den perfekten Herausforderer, Zweifel kennt er
nicht. Aber noch schaut er ja frisch aus der Wäsche. „Ich kann
24 Stunden boxen“, sagte der Bulgare noch vor dem Fight. Die
Wetten sprechen für den Mann aus Sofia allerdings bei 7:1
gegen ihn.
Shannon Briggs wollte im Vorfeld auch mal wieder auf sich
aufmerksam machen. Er will ja nach seinem verlorenen Kampf,
damals noch gegen Vitali, die Revanche an den Brüdern. Jedoch,
sie lassen ihn nicht. Von dem Bulgaren indes hält er wenig:
„Letztes Jahr hatte er einen Kampf und insgesamt 23-mal
verloren. Wie kann er da um den Titel kämpfen. Das wollen doch
die Leute gar nicht sehen. Viel lieber würden sie Shannon the
Cannon sehen, wenn er Klitschko besiegt.“ Die Kanone kämpfte
dummerweise heute aber gar nicht.
Beste Unterhaltung
Über 150 Länder sind live vor dem Fernsehgerät dabei, wir
auch. Im Vorprogramm der „Planet der Affen“, danach die Show
der Muskelpakete – perfektes Entertainment! Sogar der übliche
Bühnenzauber um den Ring ist hübsch anzuschauen. Seit neuestem
digital! Eigentlich haben wir ja in der ersten Runde das
generelle Abtasten erwartet, das sei den Kämpen ja auch
zugestanden. Dass es aber gleich so wild zugeht, hätten wir
nun auch nicht gedacht. Plötzlich windet sich die Kobra schon
auf dem Boden. Und gleich noch mal. Es geht ganz schön
aggressiv zu hier.
Anfangs der Zweiten haut man sich noch in die Nieren und auf
den Buckel. Hier geht’s gleich wieder an den Kopf. Respekt an
den Bulgaren, mitunter ist er schneller am Mann als Klitschko
seinen langen Arme ausstrecken kann. In der Dritten hängt die
Kobra allerdings schon wieder im Seil. Die Linke war’s. Pulew
fängt sich jetzt ganz schön Prügel. Aber mutig ist er, das ist
unbestritten. Dafür darf er dem Ukrainer ab und zu mal auf die
Nase hauen. Es ist fast so was wie ein offener Schlagabtausch.
Die Runde Fünf hätte sich zum Klammern eigentlich hervorragend
geeignet – aber…
Plötzlich lag er flach auf dem Boden, der Pulew, die Kobra,
der Hengst. Wieder die Linke. Statt eines Gnadenschusses wurde
der Bulgare einfach ganz unspektakulär vom Ringrichter
ausgezählt. Der gestrauchelte Held hat jetzt ein
Riesenveilchen und Wladimir Klitschko einen Titel mehr. Alles
in allem: Der Mann aus Sofia war tapfer, er hatte Mut und fiel
in allen Ehren. Schließlich wird nicht jeder alle Tage von
einem echten Klitschko niedergestreckt. Eigentlich könne er ja
24 Stunden lang boxen, wenn nicht, ja wenn – ach lassen wir
das.
Und schließlich kamen wir ja doch noch in den Genuss von ein
wenig Pathos. „Slawa Ukraina“, das konnte sich der Gewinner
des Abends bei der Siegerehrung dann doch nicht mehr
verkneifen. Dafür lief zu unserer unverholenen Freude dem Mann
von RTL die Afterparty aus dem Ruder. Statt Stimmen zum Kampf
musste er Danksagungen auf Bulgarisch und Ukrainisch an das
ach wie tolle Publikum über sich ergehen lassen. Der arme Kerl
trug es mit Fassung…
[mb/russland.RU]
Powetkin schlägt Takam k.o.
[Video aus YouTube]
Der kleine YouTube-Channel Boxweek postete den entscheidenen
Schlag, mit dem der russische Box-Star Alexander Powetkin
vorgestern seinen Gegner Carlos Takam zu Boden beförderte.
Wir hoffen, der Channel hatte die Genehmigung des russischen
Sender Sport1 zur „Online-Aufbereitung“. Auf jeden Fall wurde
sie zu einem der meistgeschauten Videos des russischen
YouTube. Hier eingebettet bei uns direkt vom Boxweek-Channel:
https://www.youtube.com/watch?v=DNYfCq1YYLs
Sollte der Link irgendwann nicht mehr gehen, hatte „Boxweek“
die Genehmigung doch nicht
Foto: Ralf Berger, Creative Commons
Deutsch-Russische
2014
Festtage
Bald ist es wieder so weit. Die 8. Deutsch-Russischen Festtage
2014 laden am Pfingstwochenende, vom 06. bis 08. Juni, nach
Berlin-Kalrshorst ein. In diesem Jahr bilden die Festtage den
Auftakt zum Jahr der russischen Sprache und Literatur in
Deutschland, das am 6. Juni, dem 215. Geburtstag von Alexander
Puschkin, in Berlin offiziell eröffnet wird.
Unter der Schirmherrschaft des Botschafters der Russischen
Föderation Wladimir Grinin sowie des Vorsitzenden der DeutschRussischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Bernhard Kaster,
folgt das Kulturfest der Leitidee „Begegnung zweier Nationen“
und bietet ein vielfältiges, familienfreundliches Programm aus
Bereichen wie Kultur, Sport, Bildung, Jugend und Tourismus.
Musikalisch sorgen die drei Tage bekannte Künstler und Bands
für ein Potpourri aus deutscher und russischer Musik, Artistik
und Tanz. Höhepunkt am Freitag sind die Konzerte der bekannten
Rockgruppe PANKOW und von Peter Schilling sowie das
anschließende Höhenfeuerwerk. Der Samstag steht im Zeichen der
Russischen Rocknacht. Die Bands „MIRMIX Orchesta“, „Prob-Ka“
und Pavel Gaida & „SONGA Band“ starten als Gewinner des
internationalen Online-Wettbewerbs „Russischer Bandcontest“,
gefolgt von „Orgija pravednikov“. Die bekannte russische
Rockband „Posle 11“ schließt den Abend mit ihren tiefgehenden,
lyrischen
Texten
und
Gesangsstafetten ab.
einzigartigen
mehrstimmigen
Doch die Festtage haben noch viel mehr zu bieten: Lesungen mit
deutschen und russischen Autoren und Theatervorführungen im
Literaturzelt, die „Bücher-Stadt Moskau“, das Eddie-Rosner
Jazzfestival, die Jugendfestivals „Neuer Wind“ und
„Kulturbrücke“ oder das Freilichtkino mit dem kurzweiligen
Episodenfilm „Die Erzählungen“ von Michail Segal, der von der
Russischen Filmwoche in Berlin am Samstag um 22:00 Uhr gezeigt
wird.
Auch für Sportbegeisterte präsentieren die Festtage ein
reiches Angebot, das von Boxen über Fußball bis hin zu Schach
reicht und unter dem Motto „eFAIR, beFIT – Integration durch
SPORT – SPORT für BERLIN“ steht. So können bei dem FußballIntegrationsturnier Mädchen und Jungs zwischen 6 und 13 Jahren
um GAZPROM-Pokale spielen. Ein weiteres sportliches Highlight
der Festtage ist der GAZPROM Energy Cube, ein multimedialer
Eventwürfel, der bereits an vielen Spielorten während der UEFA
Champions League Saison 2013/2014 Station gemacht und Fans in
ganz Europa begeistert hat. Auch Box Fans kommen auf ihre
Kosten, denn am Samstag und Sonntag zeigen junge Boxer aus
Moskau, Kaliningrad und Berlin ihr Können unter freiem Himmel.
Weiterhin laden der Berliner Schachverband und der SV Empor
Berlin zum Schach für Jedermann, vom Anfänger über
Fortgeschrittene bis zum echten Profi ein.
Weitere Informationen rund um die Festtage sowie das Programm
finden Sie hier.
Boxen
als
Polit-Show:
„KlitschK.O. – Die Mission“
Oberhausen – Es war die Gelegenheit für die Klitschko-Brüder,
wieder auf großer Bühne für ihre Ukraine zu werben. Was Vitali
auf dem Maidan in Kiew versuchte, wollte nun sein jüngerer
Bruder Wladimir im Boxring fortsetzen. Letztendlich hatten sie
in der Oberhausener Halle mehr Erfolg als in der Kiewer
Politik. Und Russland sah schon mal aus Trotz nicht zu.
Wir werden einen Kampf sehen, der „Äktschän“ hat, so die
Eigenwerbung. Die erste „Äktschän“ gab es vorab gleich schon
mal beim Wiegen und der Pressekonferenz in Düsseldorf von ExWeltmeister Shannon Briggs, der schon einmal das Vergnügen mit
dem älteren der beiden Brüder, Vitali Klitschko hatte. Das ist
– genau, der mit den politischen Ambitionen in der Ukraine.
Briggs stürmte halbnackt in den Raum und schimpfte wie ein
Rohrspatz über die zwei Ukrainer. Der Wladimir leistete
derweil Amtshilfe für seinen Bruder und sprach seinem Volk
ganz beiläufig Mut zu.
Mut – „Ich widme meinen Kampf all den tapferen Menschen auf
dem Maidan!“ – musste sein Gegner an diesem Abend im Ring, der
34-Jährige Samoaner Alex Leapai, erst noch beweisen. „Wir
kämpfen heute nicht nur für den Ring“, Der bullige Farbige aus
Downunder sollte quasi die ganze Wucht des ukrainischen Volkes
abkriegen. Die Scorpions trällerten derweil irgendwas von
„habt euch alle lieb“. Die Klitschkos indes lieben die
Menschen auf dem Maidan. Gut, dass sie es noch einmal
angesprochen haben, man hätte es fast nicht bemerkt.
„Slawa Ukrajiny“ – Wenn Sport zur Politik wird
Die Firma Klitschko hatte in Oberhausen eine klare
Rollenbelegung. Wladimir kämpfte den Maidan im Boxring, der
Vitali inszenierte in Oberhausen seine Polit-Veranstaltung.
„Ein Armageddon“ sei es gerade in der Ukraine, schwadronierte
der Politiker. „Bei Boxen kriegst du blaues Auge, in Politik
Kugel in Kopf!“ Gar nicht richtig trainieren hätte er können,
der Bruder, der Wladimir, dessen Körper zwar in der Arena sei
aber der Kopf in der Ukraine weilt. „Wir kämpfen heute Abend
für eine unabhängige Ukraine“, haben wir das schon erwähnt?
Und mit einem Mal herrschte andächtige Stille im Hexenkessel.
„Schtsche ne wmerla Ukrajiny i slawa, i wolja – Noch sind der
Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben.“ Es hatte was von
schwerem Pathos, als Vitali Klitschkos Frau Natalja im blaugelben Kleid die blau-gelbe Bühne bestieg und zur blau-gelben
Nationalhymne ansetzte. Besser hätte sich der KlitschkoFamilienabend nicht inszenieren lassen können und so mancher
wird sich wohl verstohlen ein Tränchen aus dem Augenwinkel
gewischt haben. Ein Land und seine Hymne – ein Land und seine
Klitschkos. „Ich kämpfe für mein Land“, spulte der Boxer
danach wieder wie auf einer hängengebliebenen Schallplatte
herunter. „Slawa Ukrajiny“, für die Klitschkos ist es mehr als
nur eine Titelverteidigung.
Denn, und das hätten wir jetzt vor lauter Polit-Show fast
vergessen, es wurde ja auch noch geboxt. Wenn auch nicht
lange. „Die Ukraine kämpft für Freiheit, ich kämpfe für mein
Land“, aber das hatten wir schon. Nachdem der Wladimir
„Steelhammer“ dem „Pitbull“ aus Samoa fünf Runden lang die
Popel aus der Nase geprügelt hat, schlugen schließlich 700
Kilogramm Wucht hinter der der Eisenfaust direkt in Leapais
Gesicht ein. Zwischendrin hat sich der Herausforderer in etwa
so viel bewegt wie ein Sandsack. Abgewatscht und sichtlich
verbeult bedankte sich der Verlierer noch höflich mit einem
„Alles Gute Ukraine…“ beim Publikum, das gleich wieder nahtlos
ins Polit-Programm überging.
Die Bürde von 62 Titeln wiegen schwer nach dem Kampf und die
Last der ukrainischen Landesfahne trägt ihr Übriges dazu bei.
Gott sei Dank wurde Wladimir Klitschko schon bald erlöst, denn
im deutschen Fernsehen lief direkt im Anschluss ein Special
über seinen Bruder – Slawa Ukrajiny…
(mb/russland.RU)
Einfach lächerlich!!
Am 26. April wird der ukrainische Box-Weltmeister Wladimir
Klitschko, der Bruder des vom Westen unterstützten
Maidankämpfers Vitali Klitschko,
in Oberhausen seinen Titel gegen den Australier Alex Lepai
verteidigen – und kein russischer Fernsehsender will das
herausragende Sportereignis übertragen.
EINFACH LÄCHERLICH!!!
Hatte man sich nicht über die westliche Politisierung des
Sports in Sotschi zu Recht aufgeregt?
Wladimir Klitschko hatte im Oktober 2013 seinen WM-Titel in
Moskau gegen den russischen Herausforderer Alexander Powetkin
erfolgreich verteidigt und will nach seinen Aussagen nochmal
10 Jahre Box-Weltmeister bleiben. Klitschko ist seit April
2006 durchgehend Champion der Verbände IBF und IBO. Nur der
legendäre Joe Louis, der zwischen 1937 und 1949
Schwergewichts-Weltmeister war, hat dies übertroffen.
hmw
Russische
Ringbox-Buben
[Video-Classic]
In unserer Reihe „Russland für Kinder“ dieses mal ein Sport,
der aktuell bei den Jungs in russischen Metropolen im Trend
liegt.
Pankration, ein aus der Antike stammender Faust-Ringkampf
zieht seinen Reiz vor allem aus der Tatsache, dass fast alles
erlaubt ist. Das finden die Jungs natürlich cool. Ein
russland.TV-Classic von 2011.
http://www.youtube.com/watch?v=hChE93SVLr0