Praktikumsbericht – Florian Schmitt - Kreis Siegen

Transcrição

Praktikumsbericht – Florian Schmitt - Kreis Siegen
Praktikumsbericht – Florian Schmitt
Praktikumsbericht Berlin-Charlottenburg
01. Juni – 21. Juni 2014
„Berlin ist eine tolle Stadt. Wir hatten schon einige Praktikanten in
Spandau und neuerdings auch in Charlottenburg-Wilmersdorf. Ein Praktikum wird in
unserer Kreisverwaltung gerne gesehen und es bietet sich auch einfach an, mal aus
Siegen heraus zu kommen und eine andere Verwaltung kennen zu lernen.“ Mit diesen Worten hatte Herr Axel Ontrup uns in unserer ersten Ausbildungswoche versucht, Berlin schmackhaft zu machen.
Von diesen Worten angetrieben, ergriffen Jule Drey und ich, Florian Schmitt, die Initiative und fragten Herrn Ontrup nach einem möglichen Zeitraum in unserem ersten
Praxisabschnitt. Schnell wurden wir uns über den Zeitraum und auch über den Bezirk
einig, sodass wir bei der Bezirksverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf nach einem
Praktikumsplatz fragten. Als weiterer Bezirk kam noch unser Partnerbezirk BerlinSpandau in Betracht. Jedoch präferierten Jule und ich den Bezirk CharlottenburgWilmersdorf, da dieser uns in einem Vortrag von Pia Rosenthal vorgestellt und nahegelegt worden war. Pia war als erste Auszubildende des Kreises Siegen-Wittgenstein
bei der Bezirksverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf für ein sechswöchiges Praktikum im Standesamt beschäftigt.
Auf unsere Bewerbung folgte eine positive Antwort aus Berlin, in der uns bestätigt
wurde, dass wir das Praktikum im vorgegebenen Zeitraum absolvieren könnten. Unsere Freude über die Zusage währte jedoch nicht lange, da der Zeitraum mit dem
von uns absolvierenden Pflichtkurs „Training sozialer Kompetenzen“ an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Hagen nicht vereinbar war. Somit waren wir
gezwungen, das Praktikum zu verschieben. Glücklicherweise konnten wir mit Herrn
Schwerdtfeger und Herrn Oliver Lüning, den Ausbildungsleitern in CharlottenburgWilmersdorf, einen neuen Zeitraum ausmachen, sodass unser Praktikum vom
01.06.2014 bis zum 20.06.2014 stattfand.
-1-
Stand: 10/2014
Praktikumsbericht – Florian Schmitt
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals für die Flexibilität bedanken, da man dies
nicht in jeder Verwaltung voraussetzen kann.
Nach diesem etwas komplizierten Beginn folgte die private Wohnungssuche im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Die angespannte Wohnsituation im Berliner Raum
wurde mit hohen Mietpreisen untermauert. Letztendlich entschlossen wir uns für eine
Wohnung im Stadtteil Wilmersdorf, die rückblickend sehr weiter zu empfehlen ist.
Nun waren die Grundlagen für ein erfolgreiches Praktikum geschaffen, sodass wir
uns während des Theorieabschnittes schon auf unseren Aufenthalt freuen konnten.
Nachdem am 30. Mai 2014 die letzten Prüfungen geschrieben waren, machten wir
uns mit dem ICE ab Hagen auf den Weg in die Metropole Berlin. Leider jedoch getrennt, da der Tag der Anreise auch gleichzeitig das Saisonfinale bei meiner Sportart
Fußball mit sich brachte. Somit verbrachte Jule den gesamten Tag bereits in Berlin,
während ich gegen 23:30 Uhr nach einem erfolgreichen Saisonfinale in Berlin eintraf.
Vor Ort waren wir beide fasziniert von der Größe Berlins und unsere Begeisterung
sollte am nächsten Tag noch größer werden.
Das Praktikum
Gegen 9:00 Uhr waren wir im Rathaus von Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf mit
den beiden Ausbildungsleitern Herrn Lüning und Herrn Schwerdtfeger verabredet.
Der Weg dorthin war sehr amüsant, denn Berlin ist verkehrstechnisch ein wenig anders aufgestellt als das „kleine“ Siegen. Auf den Bus konnte man vergebens warten,
da diesen nur wenige nutzen. Viel mehr konnten wir das U- und S-Bahnnetz sowie
das Straßenbahnnetz bewundern, mit dem man, vorausgesetzt man kann den Plan
lesen, in wenigen Minuten am Ziel ankam. Wir mussten zwei Mal umsteigen, was am
Anfang für ein kleines Chaos sorgte. Unser regulärer Weg betrug 20 Minuten bis zum
Rathaus, welches unmittelbar neben der U-Bahnstation „Richard-Wagener Platz“
liegt.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei Jule bedanken, die mich die gesamte Zeit mit meiner Orientierungsschwäche durch Berlin führte.
-2-
Stand: 10/2014
Praktikumsbericht – Florian Schmitt
Im Rathaus angekommen, erkundigten wir uns nach Herrn Lünings Raum, den wir
kurz darauf in der zweiten Etage erreichten. Dort wurden wir herzlichst von diesem
empfangen und es folgte ein gemütliches Gespräch. Wenig später kam Herr
Schwerdtfeger herein und stellte sich ebenfalls kurz vor, bevor Herr Lüning vorschlug, uns Berlin näher zu zeigen. „Der Olli kennt sich hier richtig gut aus und zeigt
auch vielleicht auch mal Plätze, die ihr noch nicht kennt“, meinte Herr Schwerdtfeger
grinsend und damit sollte er Recht behalten.
Mit Herrn Lünings Auto ging die Rundführung durch den Großraum Berlins los. Zu
Beginn fragte Herr Lüning uns nach Wunschzielen für die Fahrt, welche wir mit
Kreuzberg und dem Flughafen Tegel beantworteten, da man – aufgrund des schlechten Rufes – beispielsweise als Tourist nicht ohne weiteres nach Kreuzberg gehen
würde. Die „Klassiker“ ließen wir dabei jedoch aus, da die Dienstreise des Kreises
Siegen-Wittgenstein vom 10.06.2014 bis zum 13.06.2014 unmittelbar bevorstand
und diese dort besichtigt werden sollten.
Somit lernten wir die verschiedensten Orte Berlins kennen und gleichzeitig auch die
Vielfalt, die sich uns bot. Wir hatten Glück die volle Bandbreite zu sehen, vom Kulturschock bis hin zur puren Faszination.
Zu Beginn ging es zum Olympiastadion, welches sehr prunkvoll wirkt und an dem
sonnigen Tag in seinem ganzen Glanz erstrahlte. Daher nutzten wir die Möglichkeit
ein Foto zu machen, was sich an sämtlichen weiteren Besichtigungspunkten wiederholen sollte.
Weiter ging es zum Teufelsberg. Jule und ich hatten zuvor noch nicht von diesem
Berg gehört, dabei stellte er sich als etwas ganz besonders heraus. Der Teufelsberg
ist ein Trümmerberg im Westen Berlins und die höchste Erhebung des Stadtgebiets
mit einer Höhe von 120 m ü. NN. (was weniger ist als der niedrigste Punkt des Kreises Siegen-Wittgenstein 216 m ü. NN.). Die Trümmer entstanden allesamt im zweiten Weltkrieg und wurden daraufhin zu einem Berg aufgeschüttet, der heute bei Ju-
-3-
Stand: 10/2014
Praktikumsbericht – Florian Schmitt
gendlichen ein beliebter Platz zum Sonne tanken oder zum Entspannen ist, da man
den Verkehrslärm dort nicht hört.
Zudem wird der Teufelsberg dank seiner Höhe auch als Aussichtsplattform genutzt.
Unter ihm befindet sich das Naturschutzgebiet des Forst Grunewald, welches 3000
Hektar groß ist. Dahinter liegend kann man die Skyline Berlins erkennen, wodurch
sich ein Aufstieg auf den Teufelsberg echt lohnt.
Nach diesem aus historischer Sicht denkwürdigen, aus heutiger Sicht sehr entspannenden Ort fuhren wir weiter zum Wannsee. Dieser ist wohl der bekannteste See im
Großraum Berlin. Bei den Berlinern ist das Strandbad sehr populäre und bei gutem
Wetter stets überfüllt. Um den Wannsee führt eine Straße, die einer Allee ähnelt. Hier
wurde man wieder überrascht. Denn wer hätte in Berlin solch eine schöne Natur, wie
man sie nur aus dem schönen Siegerland kennt, erwartet?
Anschließend ging es weiter zum Flugplatz Tempelhof. Dieser stillgelegte, nur noch
von Hobbyfliegern zur Wartung genutzte Flughafen, ist heute ein beliebter Ort, um
sich sportlich zu betätigen. Da wir natürlich den Berlinern in nichts nachstehen wollten, entschlossen wir uns kurzerhand ein Kettcar für drei Personen zu mieten und die
Fläche zu erkunden. Bei der Hälfte erblickten wir einige quadratmetergroße Kästen,
in denen Pflanzen angepflanzt wurden. Herr Lüning erklärte uns den Hintergrund,
dass es in Berlin keine Möglichkeit gibt, einen Garten am Grundstück anzulegen.
Dies sei der hohen Bevölkerungsdichte von 3800 Personen pro Quadratkilometer
geschuldet. Aus diesem Grund sind auch immer mehr Schrebergärten in Berlin vorzufinden, da immer mehr Menschen aus dem Großstadtleben fliehen und dort ihre
zeitwillige Ruhe suchen.
Abschließend erreichten wir dann noch Berlin Kreuzberg. Gerade noch hatte man die
schöne Natur im Hinterkopf schon wurde man von einer anderen Berliner Seite überrumpelt. Jule und ich hatten natürlich zuvor noch nicht so eine zwiegespaltene Stadt
kennengelernt. In diesem Bezirk, oder auch Kiez wie der Berliner sagt, herrscht augenscheinlich eine größere Armut und eine hohe Arbeitslosenquote. Es gibt viele
-4-
Stand: 10/2014
Praktikumsbericht – Florian Schmitt
kleine Discounter oder Obsthändler, doch große Unternehmen sucht man vergebens.
Das gleiche Bild zeichnete sich auch im Kiez Neukölln ab. Jedoch nahm uns Herr
Lüning den Respekt vor dem Kulturschock, indem wir uns in einem Obstladen mit
verschiedensten Früchten und Gemüse für die vor uns liegenden Tage eindeckten.
Zu guter Letzt kam es zum Höhepunkt des Kulturschocks als wir zuerst in ein stillgelegtes Krankenhaus gingen und daraufhin noch einige der berühmten „Asia-Hallen“
besichtigten. Bei dem stillgelegten Krankenhaus konnte man erkennen, dass Menschen sich auf dem Grundstück aus marodem Holz Unterkünfte errichtet hatten. Man
hatte den Eindruck, als gäbe es für diese Menschen eine Art Parallelgesellschaft, in
der diese leben würden. Dieser Eindruck setzte sich auch in den „Asia-Hallen“ fort, in
denen man in eine ganz andere Welt eintauchen durfte. Auch hier kauften wir eine
Kleinigkeit ein, allein um die fremde Kultur kennen zu lernen.
Nach diesem ersten Tag hatten wir bereits so viel in Berlin erlebt, dass wir abends
gegen sieben Uhr ziemlich erschöpft bei unserer Wohnung ankamen. Herr Lüning
hatte es uns ermöglicht auf der Rückfahrt einkaufen zu gehen, sodass uns dies nun
erspart blieb. Auch diese Gastfreundlichkeit ist keineswegs selbstverständlich und ist
gesondert hervorzuheben, weil beide Ausbildungsleiter und so herzlich aufgenommen haben.
Mein Einsatz im Personalmanagement
Unser nächster Arbeitstag begann wieder um 9 Uhr und ab diesem Zeitpunkt wurden
wir getrennt. Jule saß von nun an in der Ausbildungsleitung und ich kam in das Personalmanagement. Frau Cynthia Schleuss, die für mich die nächsten drei Wochen
zuständig war, holte mich daher um 9 Uhr in Herrn Lünings Büro ab. Frau Schleuss
war selbst lange Zeit in der Ausbildungsleitung tätig gewesen und hatte sich dann
entschlossen in die Abteilung des Personalmanagements zu wechseln.
Als wir in der Abteilung eintrafen erklärte sie mir, dass das Personalmanagement
noch in der Findungsphase sei, da die Abteilung erst im Januar ins Leben gerufen
-5-
Stand: 10/2014
Praktikumsbericht – Florian Schmitt
worden war. Bei mir stellte sich zu diesem Zeitpunkt aber noch vielmehr die Frage,
was macht ein Personalmanagement überhaupt?
Aus diesem Grund setzte ich mich zuerst an den mir zur Verfügung gestellten Computer und suchte eine Definition:
„Unter dem Begriff Personalmanagement werden alle Aufgaben zusammengefasst, die im Zusammenhang mit der Personalplanung, -entwicklung, -führung
und -verwaltung stehen. Das Personalmanagement ist daher nicht Sache einer einzigen Person oder Abteilung, sondern wird von allen Führungspositionen gestaltet und ausgeführt, darunter fallen die Geschäftsführung ebenso wie
die Personalabteilung und leitende Angestellte.“
Quelle: http://www.softgarden.de/ressourcen/glossar/personalmanagement/;
Absatz 1
Aus dieser Definition ergeben sich folgende Ziele:
„Im Wesentlichen hat das Personalmanagement zum Ziel, die Mitarbeiterzufriedenheit zu stärken beziehungsweise auf hohem Niveau zu halten. Dies geschieht keineswegs aus reiner Philanthropie: Zahlreiche Studien belegen,
dass Zufriedenheit im Job und Produktivität sowie Kreativität der Mitarbeiter in
engem Zusammenhang stehen. Zudem sind zufriedene Mitarbeiter seltener
krank und bleiben dem Unternehmen länger treu. Alle diese Faktoren haben
direkte Auswirkungen auf den Erfolg eines Unternehmens, da sie zu geringeren Personalkosten und erhöhter Wettbewerbsfähigkeit führen.“
Quelle: http://www.softgarden.de/ressourcen/glossar/personalmanagement/;
Absatz 2
Nach dieser Recherche wusste ich nun, was die Grundziele und -aufgaben des neu
geschaffenen Personalmanagements waren und konnte mich daraufhin mit den erteilten Aufgaben beschäftigen.
-6-
Stand: 10/2014
Praktikumsbericht – Florian Schmitt
Daraufhin erklärte mir Frau Schleuss den Unterschied zwischen der Senatsverwaltung Berlin und der Bezirksverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf. Dieser Unterschied besteht nur, weil Berlin sowohl Stadt als auch Land ist und beiden Begriffen
Verwaltungen unterstehen.
Der Senat Berlin gilt als Hauptverwaltung und besteht aus acht Senatoren, denen
jeweils eine Senatsverwaltung untersteht. Die Senatsverwaltung ist die Landesregierung des Bundeslandes Berlin. Die darunter stehenden Bezirksverwaltungen bestehen aus dem jeweiligen Bezirk/Kiez. Sie sind demnach gleichzusetzen mit den Städten und Gemeinden in unserer Umgebung. Jedoch sind sie um das Vielfache größer
und dichter besiedelt.
Um einen Vergleich zwischen dem Kreis Siegen-Wittgenstein und der Metropole Berlin zu ziehen, kann man die Einwohnerzahl beider vergleichen. Während Berlin eine
Einwohnerzahl von rund 3.500.000 präsentieren kann, kommt der Kreis SiegenWittgenstein „nur“ auf 281.500 Einwohner. Um dies in ein Verhältnis zu bringen, kann
man den Kiez Charlottenburg-Wilmersdorf heranziehen. Dieser hat rund 300.000
Einwohner und spiegelt ungefähr die Größe vom gesamten Kreis SiegenWittgenstein wieder.
Meine erste Woche in der Bezirksverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf
Da das Team, bestehend aus Frau Schleuss, Frau Ehm-Kröger, Frau Mosa, Frau
Schwartzschulte, Herrn Lindenberg, Herrn Surmann und Herrn Klein noch in der Findungsphase war, gab es nur wenige klar zugeordnete Aufgaben. So war die Hauptaufgabe von Frau Schleuss die Organisation des zweiten Führungskräftetreffens,
jedoch hatte sie auch zahlreiche weitere „Nebenaufgaben“.
Zum Führungskräftetreffen ist zu sagen, dass sich die jeweiligen Abteilungsleiterinnen und -leiter treffen, um gemeinsam über Verbesserungsvorschläge für Probleme,
wie beispielsweise die alternde und unmoderne Verwaltung zu diskutieren. Aus diesem Grund beschäftigte ich mich ebenfalls viel mit dem Führungskräftetreffen und
mit dem Programm Microsoft Excel, da verschiedene Statistiken über die stetig al-
-7-
Stand: 10/2014
Praktikumsbericht – Florian Schmitt
ternde Verwaltung erstellt und ein Verlauf für die Zukunft prognostiziert werden sollte.
Diese erhobenen Daten sollten dann beim nächsten Führungskräftetreffen ausgewertet und für die entstandenen Probleme Lösungen erstellt werden.
Meine zweite Woche in Berlin
In der zweiten Woche meines Praktikums fand die Azubifahrt des Kreises SiegenWittgenstein nach Berlin statt. In dieser Zeit wohnten wir dann mit den anderen Auszubildenden in einem Hotel. Die folgenden Tage verbrachten wir dann gemeinsam
mit den anderen Azubis. Zu unserem Programm gehörte der Bundestag, eine Schifffahrt, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, der Tränenpalast und das KZ Sachsenhausen. Freitagvormittag reisten die anderen wieder ab und Jule und ich machten uns wieder auf den Weg zu unserer Wohnung, die wir die erste Woche auch
schon bewohnt hatten.
Meine dritte Woche in Berlin
In meiner zweiten und letzten Woche in der Bezirksverwaltung CharlottenburgWilmersdorf gab es ein großes Thema, das mir komplett übertragen wurde. „Organisieren Sie den Umzug der gesamten Abteilung in die vorgegebenen Räume“, hieß
es. Erst nach einer kurzen Denkpause merkte ich dann, dass ein Umzug gar nicht so
leicht ist, wie er erscheint. Es mussten sämtliche Gegenstände in einer Liste eingetragen werden, die mit umziehen sollten. Zudem musste man angeben, wie viele
Umzugskartons man benötigt und wo was am Ende des Umzuges stehen sollte.
Passten die gesamten Gegenstände überhaupt in die neuen Räumlichkeiten? Alles
musste geplant werden. So konnte ich mich die gesamte Woche an dem Projekt
„Umzug“ ausleben.
Rückblickend hat mir diese Aufgabe, auch wenn es am Anfang anders erscheint, viel
gebracht. Ich konnte zunächst einmal spüren, wie es ist, wenn man Verantwortung
trägt und zudem konnte ich durch einige Telefonate auch meinen anfänglichen Respekt vor dem Telefonieren ablegen und kann dies im jetzigen Berufsalltag gut nutzen.
-8-
Stand: 10/2014
Praktikumsbericht – Florian Schmitt
Natürlich hatte ich auch noch einige andere kleine Aufgaben, wie beispielsweise die
Optimierung eines Unterbringunsvorganges in der Theorie. Allerdings habe ich diese
meist nur begleitet oder aber bei den Sitzungen der Beteiligten beigesessen,
wodurch ich selbstverständlich einiges auffassen konnte, dies aber nicht so interessant zum Erzählen gewesen wäre. Aus diesem Grund habe ich mich auf die obigen
Beispiele für meinen Arbeitsalltag beschränkt.
Freizeitaktivitäten
Natürlich bietet Berlin auch viele Freizeitangebote an, von denen wir einige nutzen
konnten. So haben wir versucht, die Wirtschaft von Berlin aus durch zahlreiche
Shoppingtouren anzutreiben. Auch hier gibt es wieder eine riesige Vielfalt an Angeboten, wovon wir einige gerne angenommen haben.
Während der Arbeitspausen gingen wir entweder einkaufen oder betätigten uns mit
Herrn Lüning und Frau Schleuss sportlich. Herr Lüning, der wirklich ein hervorragender Frisbee-Spieler ist, begeisterte uns für diese uns eher unbekannte Sportart, woran wir viel Spaß hatten. So verbrachten wir einige Pausen, was auch das schon bereits vorhandene, lockere und angenehme Arbeitsklima untermauerte.
Aber auch nachmittags durfte der Sport bei mir nicht ruhen, sodass ich öfters das
Fitnessstudio besuchte. Allerdings hatten auch wir drei Tage Sommer pur, wodurch
wir den Schlachtensee durch Zufall, nach dem Motto „immer der Menge hinterher“ für
uns entdeckten. Es war ein sehr einfacher und lang nicht so gut hergerichteter See,
wie der Wannsee. Allerdings tat er seinen Zweck, indem er uns angenehm abkühlte.
Abends konnte man sich gut in Bars setzen, wobei der Inder „Amrit“ mit Abstand das
beste Restaurant, die beste Bar aufwies. Diesen besuchten wir einige Male und wurden nie enttäuscht. Aber auch die Kette „Vapiano“ durfte bei unserem Essensplan
nicht fehlen und so gingen wir auch dort des Öfteren zum Speisen hin.
Mein oder auch unser Highlight beim Berlinaufenthalt war die Fan Meile. Dieses Gefühl, wenn wirklich so viele Menschen für das Gleiche stehen, ist überwältigend und
-9-
Stand: 10/2014
Praktikumsbericht – Florian Schmitt
auch das kann ich nur empfehlen, weil man es einfach mal erlebt haben muss. Natürlich muss man dort ein wenig früher sein aber das ist ja bei jedem Public Viewing zu
erwarten.
Leider verpassten wir den Karneval der Kulturen, da das Wetter es nicht ermöglichte,
aber wir hatten auch viele andere tolle Momente in Berlin.
Fazit zum Praktikum
Zusammenfassend kann ich mich nur bedanken, dass mir diese Chance ermöglicht
wurde, weil ich auf diesem Weg sehr viel über Berlin, über mich aber auch über die
Arbeit in einer anderen Verwaltung lernen konnte. Die immer wieder betonte Vielfältigkeit von Berlin, die ich durch Herrn Lüning kennenlernen durfte kann mir keiner
mehr nehmen und dies hat auch meine gesamte Sichtweise auf diese einzigartige
Großstadt im Positiven verändert. Auch die Menschen, Bilder und Emotionen mit denen ich dort bombardiert wurde, haben mich sehr geprägt. Außerdem hatte ich so die
Möglichkeit auch einmal auf mich ganz allein gestellt zu sein, was mit Sicherheit auch
eine gute Erfahrung wert war, gerade weil man langsam in ein solches Alter kommt.
Zudem war es rückblickend betrachtet ein guter Kontrast zu unserer modernen Verwaltung. Es fängt an bei den prunkvollen aber doch ganz unterschiedlichen Bauten
und endet in den modernen Büros der Mitarbeiter der Kreisverwaltung SiegenWittgenstein und bei den historischen Büros in der Bezirksverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf.
Ich kann jedem neuen Auszubildenden nur ans Herz legen, ein Praktikum bei der
Bezirksverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf zu machen, da man diese Chance
nicht entgehen lassen sollte.
Florian Schmitt
- Auszubildender zum Bachelor of laws-
- 10 -
Stand: 10/2014