Sommer 2014 in Farsund Eigentlich war es nicht Farsund, sondern
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Sommer 2014 in Farsund Eigentlich war es nicht Farsund, sondern
Sommer 2014 in Farsund Eigentlich war es nicht Farsund, sondern die vorgelagerte Insel Skjolnes, auf der wir unseren diesjährigen Sommerurlaub mit der Familie verbrachten. Meine Familie, das ist meine Frau Manuela sowie mein Sohn Marius und unser Hund „Joschi“. Südnorwegen sollte es wieder sein, auch mit der Hoffnung, dass der bisherige tolle Sommer sich hier fortsetzt … Jedoch konnte ich das bei der Buchung des Hauses, SÖR 206 über die Ferienhausvermittlung Frühling ( www.suednorwegen.de ), nicht wissen. Das Haus war stark nachgefragt, somit erfolgte die Reservierung bereits 1 ½ Jahre im Vorhinein. Das erste Mal auch mit Hund nach Norwegen, eine neue Erfahrung. Nicht nur der erforderliche Tierarztbesuch in Deutschland, einschließlich Wurmkur, sondern auch die Vorüberlegung, wie reise ich am besten auf der Fähre mit Hund. Kurz bei Colorline nachgefragt und mich dann für die Variante entschieden, wegen der eventuellen hohen sommerlichen Temperaturen die Nachtfähre zu buchen. So geschehen und wir haben Joschi mit auf das Außendeck genommen und alles hat tadellos geklappt. Wie auch sowieso bei Colorline alles super geklappt hat. Trotz voller Fähre alles professionell und pünktlich in der Abwicklung. Die Einreise über die „rote Spur“ verlief einfach und schnell. Registrierung übernommen und weiter ging es. Sommerurlaub in Norwegen mit der Familie – nicht das Angeln und die Fischkiste standen im Vordergrund, sondern die Entspannung und der Genuss von Natur und Umgebung sowie der Ruhe und Gelassenheit der Norweger. Unser Vermieter Alf nahm dankbar zur Kenntnis, dass wir ihm versicherten, dass abseits gelegene Ferienhaus selbst zu finden. Schließlich war es zwei Uhr am Morgen, als wir eintrafen. Schlüssel hinterlegt und Außenlicht an – wie ein Leuchtturm im Dunkeln war das Haus leicht zu finden. Platz war genügend vorhanden. Auch jetzt zahlte sich die Gewohnheit aus, immer größer zu wählen als die Angabe im Katalog mitteilt. Die Doppelbetten waren, na ja, gewöhnungsbedürftig. Die Matratze schaukelte wie in Boot im Wind, aber nach einigen Tagen haben sich der Rücken sowie meine Frau und ich daran gewöhnt. Nicht gewohnt waren wir die Schafe, die am Morgen um 06:00 Uhr vor unserem Fenster standen und uns laut willkommen hießen. Die Schafe stammten, so Alf, von einem Mitbewohner der Insel ca. 300 Meter entfernt, den er selbst als „Messi“ bezeichnete. Als wir bei Tage dieses Grundstück sahen, wussten wir, was er meinte. Es lagen ca. 15 Boote an Land oder im Wasser. Vom Fischtrawler bis zum Kleinboot. Dazu ca. 5-6 Wohnwagen, Autowracks, Bauwagen, usw. Ein desolater Anblick, mitten in der Natur. Dazu gehörten ca. 20-30 Schafe, die frei auf der Insel umherliefen und gerne den Garten von Alf und den dortigen Rasen kurz hielten. Sollten sie machen, aber nicht um 06:00 Uhr morgens. Ein klarer Fall für unseren Hund. Der wuchs über sich hinaus und sorgte dafür, dass nach einigen Versuchen der Schafe, uns zu vertreiben, der Spieß umgedreht wurde. Zum Ende unseres Urlaubes machten die Schafe einen großen Bogen um unser Grundstück – wir haben gewonnen. Das Ferienhaus war toll! Zwei Terrassen und beide ausreichend möbliert. Eine riesengroße Küche mit einem langen Esstisch, wo wirklich bequem acht Personen Platz hatte. Die Küche war top ausgestattet. Selten habe ich eine derartig hochwertige Küchenausstattung vorgefunden. Teller und Gläser ohne Ende und nicht wie sonst, genau nach Personenzahl abgezählte Messer und Gabel … Auch das Wohnzimmer mit dem gemütlichen Kaminofen sowie einem Flachbildschirm bot wirklich echte acht Sitzplätze an. Dazu ein gemütlicher Kaminofen, auch für kalte Sommernächte durchaus angenehm! Das Bad war neuwertig und trotz eines kleinen Waschbeckens gut zu nutzen. Warmwasser war auch nach dem Duschen aller Familienmitglieder ausreichend vorhanden. Fußbodenheizung ist auch im Sommer was Schönes! Die Schlafzimmer waren geräumig und alles soweit in Ordnung. Auf einer kleinen Anhöhe stand dann der Badezuber. Ich habe ihn gar nicht so richtig wahrgenommen, bis auf den Umstand, dass Alf uns erzählte, dass unsere Vormieter ihn jeden Tag genutzt hätten. Dadurch neugierig geworden, habe ich mir kurz die Technik angeschaut. Einfach! Holz in den integrierten Brennraum rein, anzünden, fertig. Dachte ich! Um es kurz zu machen. Nach einigen Anläufen wissen wir jetzt, dass unter 30 Grad zu kühl und über 40 Grad zu „hot“ ist. 44 Grad tun definitiv weh. Hat ein paar Anläufe gebraucht, bis wir die richtige Temperatur getroffen haben. Insbesondere in der ersten Woche war es ein Genuss, nach dem Schwimmen im Sund in den warmen Badezuber zu steigen und den Abend ausklingen zu lassen. Geschwommen sind wir am Bootshaus, welches mit auf dem riesigen Gesamtgrundstück steht. Alles schick, überdachter Filitierplatz mit frischem Wasser, alles sauber und ordentlich. Dazu ein 14 ft Holzboot mit 5 PS Außenborder. Dieses Boot war im Haus inklusive und sollte dort auch bleiben. Nichts gegen ein Holzboot, aber dieses Boot ist nicht für die Vermietung geeignet. Es sollte mal getauscht werden! Ich übernahm dann das Charterboot, eine Askeladden 555 mit 18 PS Diesel-Innenborder von Yanmarin. Ein Traum! Groß, stabil, hoher Freibord und geringer Verbrauch! Nachteil: Man braucht Geduld bei einer Reisegeschwindigkeit von 4,5 Kn. Freude kommt dann an der Tankstelle auf. 15 l in zwei Wochen Verbrauch! Da weint die Norwegische Sparbank und meinen Geldbeutel freuts. Nun, da wir nicht auf der Flucht waren, war die Kuttergeschwindigkeit völlig egal. Obwohl wir auf Bitte von Alf den Motor immer haben laufen lassen, verbrauchte der Kahn in zwei Wochen nur ca. 15 Liter Diesel! Wir haben aber auch darauf verzichtet, weit vor die Küste zu fahren. Die Rückmeldungen der anderen Angler die wir trafen bestätigten uns in der Auffassung. Der Sund hatte bei unserer Ankunft 21 Grad Wassertemperatur. Auch nach diversen Stürmen blieb die Temperatur bei 17-18 Grad. Viel zu warm um vernünftige Fische zu Angeln. Somit beschränkten sich unsere Erfolge auf einige Pollacks in der 50iger Klasse sowie einzelne Dorsche, die überwiegend wieder schwimmen durften. Makrele ging eigentlich immer und auch in guten Größen. War es doch mein einziger Wunsch, für das Räuchern zu Hause ausreichend Makrelen mitnehmen zu können. Die Rückmeldungen von „Lundi“ aus dem Rosfjord und von „Lachsfan“ auf Furuholmen bestätigten mich mit meiner Einschätzung. Viel zu warm und der Fisch viel zu weit draußen. So ist das nun mal. Jedoch nicht weiter tragisch, meine Erwartungen waren genauso und eigentlich stand die Familie im Vordergrund. Farsund, ein kleiner Ort in der Provinz Vest-Adger mit ca. 10.000 Einwohnern. Ein netter Kernbereich, gute Anlegemöglichkeiten für das Boot und direkt am Platz eine leckere Eisdiele mit deutsch sprechendem „Iceman“! Farsund lebt von Tourismus und der allgegenwertigen Aluminiumfabrik. Letztgenannte ist groß, hässlich und laut. Es wird viel gebaut in Farsund sowie überhaupt in der Umgebung. In Lyngdal genauso wie in der Region um Spangereid, Vigeland und Furuholmen – überall entstehen Wohnparks oder „neudeutsch“ Ressorts. Von Einsamkeit und Idylle kann kaum die Rede sein. Dicht an dicht stehen Häuser und Wohnungen. Der Bedarf sowie die Nachfrage scheinen da zu sein! Die Preise sind heftig – für unsere Verhältnisse! Die Zukunft wird es zeigen, ob es der richtige Weg war und ist. Mein Ding ist es nicht; ich bevorzuge lieber das ruhige und alleine stehende Ferienhaus. „Lundi“ wurde 50 in Skarstein – ja, das war das erste Jubiläum, welches wir in dieser Zeit gefeiert haben. Bei besten Wetter hatte „Lundi“ geladen und alle sind gekommen. Wir wurden toll bewirtet, haben in einer super Location schöne Stunden verbracht. Wie man sieht, wurde durch Suse traditionell der Anlass angemessen gewürdigt. Der Kuchen wie auch alles andere waren vorzüglich. „Lachsfan“ wurde 60 auf Furuholmen – und der Georg hat nochmal nachgelegt. Gleicher Kreis, gleiche gute Stimmung und diesmal an einer bekannten Stelle, am „Haus Naversund“ auf Furuholmen. Erstaunlich, wie doch 15 Personen im Haus Platz fanden und von Georg sowie seinen Freunden und Lebensgefährten ebenfalls vorzüglich bewirtet wurden. Auch hier wartete Suse traditionell mit einer Fischsuppe auf, die einfach Klasse war – mein Sohn hat mir inzwischen mindestens drei Mal gesagt, ich möge meine Suppe genauso machen … Danke Suse“ Ausflüge zum „Skeli“, nach „Kvas“ zu den Lachstreppen sowie nach Loshavn aber auch zu den wunderschönen Südseestränden in Südnorwegen haben wir gemacht. Dank der guten Beschreibung von Hoddel haben wir alles gefunden. Angetan haben uns die langen Sandstrände! Smaragdgrün schimmerndes glasklares Wasser an menschenleeren Stränden. Der Hund konnte sich austoben und wir haben lange Spaziergänge am Strand gemacht. Gerade in der ersten Woche war es noch so warm, dass ein Bad im Meer eine schöne Abkühlung bedeutet. Wenn ich da an die vollen und teilweise unsauberen Strände in Deutschland denke! Dazu Parkplatzsuchen, 100m Hundestrand finden und diesen mit ca. 30 anderen Hunden teilen – nein, das hier ist eine Perle im Süden von Norwegen die man gesehen und den feinen Sand durch die Hände hat rieseln müssen. Die Rückreise haben wir wegen des Hundes mit der Spätfähre gebucht. Erst waren wir nicht so glücklich, mussten aber feststellen, dass diese Überfahrt nicht annähernd so voll war wie auf der Hintour und auch die Zeit wie im Fluge verging. Dadurch wurde der Freitag noch ein voller Reisetag, da der Samstag zum Packen und sauber machen völlig ausreichte. Noch ein Eis in Mandal und dann Richtung Kristiansand. Einfach entspannt und ausgeschlafen die Rückreise antreten. Insgesamt dürfen meine Familie und ich feststellen, dass wir einen tollen Urlaub in Norwegen verbracht haben. Das Ferienhaus war klasse, auch das Zusatzboot. Die Umgebung von Farsund bietet viel mehr als Angeln und Fisch. Dies ist zweifellos im Hochsommer anspruchsvoll und die Erwartungen auf Fisch sollten sich den Gegebenheiten anpassen, dann ist auch niemand enttäuscht. Alle die mal in diese Gegend fahren wollen, schaut auf die Seite von Hoddel (www.suednorwegen.org). Dort stehen eine Menge Möglichkeiten und Tipps für die gesamte Familie. Viel Spaß beim Lesen und Gruß aus Schönwalde-Glien, Euer Martin 1