kreuzfahrer - Tour Magazin

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kreuzfahrer - Tour Magazin
RUBRIK DEL AZAHAR
COSTA
Hinter der Küste der Orangenblüten,
der Costa del Azahar, erheben sich
zwei Mittelgebirge, die unterschiedlicher nicht sein können: die grüne
Sierra de Espadán und das karge
Maestrazgo. Was beide eint: stille
Straßen durch das alte, vom Tourismus
unbefleckte Land der Kreuzritter
KREUZFAHRER
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TOUR 3/ 2006
Klein und fein: Passstraßen im
Naturpark Sierra de Espadán
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COSTA DEL AZAHAR
Weithin sichtbar dominiert die alte, über tausend Meter hoch gelegene Kreuzritterburg Morella das Maestrazgo-Gebirge
TEXT UND FOTOS: JÖRG WENZEL
M
it den ersten Sonnenstrahlen zieht ein Adler seine Kreise über den bewaldeten Bergen der Sierra
de Espadán. Die Schwingen ausgebreitet, lässt er
sich von morgendlichen Aufwinden tragen, die sich als
unsichtbare Blasen von den Hängen lösen. Nur ab und an
dreht er den Kopf, doch seinen Augen entgeht nichts. Auch
nicht die Radler in ihren bunten Trikots, die an diesem
Samstagmorgen zwischen den Stämmen der Kiefern,
Korkeichen und Eukalyptusbäumen nahe des Dorfes
Chóvar bergwärts streben, auf der kleinen Passstraße, die
sich in moderat steigenden Serpentinen zur Anhöhe Port
d’Eslida auf 610 Meter windet. Zuerst erklimmen sie nur
vereinzelt die neu asphaltierte Straße, auf der in weißen
Lettern die Namen lokaler Rad-Matadore aufgepinselt
sind: Guti, Peña, Carrion und Uxeta.
Je höher die Sonne steigt, umso mehr Radler erklettern
den Pass. Bald fahren kleine Grüppchen zur Anhöhe, während die ersten ihnen schon wieder entgegenkommen – sie
wollen den fünf Kilometer langen Anstieg mehrmals bezwingen. „Bergtraining“, sagt German vom Radklub Union
Ciclista Alto Palancia, aus der nahen Kleinstadt Segorbe.
„Die Straße ist eine unserer schönsten und zudem fast ohne
Autoverkehr.“ Der drahtige Mittdreißiger kennt sich aus, er
trainiert jährlich fast 15.000 Kilometer auf den Straßen
rund um Segorbe in der spanischen Provinz Castellón.
Germans Trainingsrunden führen ihn immer wieder in
die Sierra de Espadán, die 1998 zum Naturpark geadelt
wurde und deren höchste Gipfel knapp die 1.100-MeterMarke knacken. An ihren Hängen staut sich vor allem im
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TOUR 3/ 2006
Herbst feuchte Meeresluft, regnet ab und lässt auf dem
roten Sandstein üppige Wälder gedeihen – Unterschlupf
für Adler, Dachs, Fuchs und Bisamkatze. Zwischen dem
Grün leuchtet hier und da das Weiß der Häuser eines
kleinen, aus maurischer Zeit stammenden Bergdorfes wie
Almedijar, Alcudia oder Torralba.
Auch Erik Zabel kennt die Region nördlich von Valencia
gut. Bei der alljährlich im Februar stattfindenden ValenciaRundfahrt gewann er schon mehrere Etappen. Und mit dem
Peloton der Spanien-Rundfahrt streifte der Sprinter die
Ausläufer der Sierra de Espadán. Zuletzt 2004, als er in
Valencia als Zweiter hinter Alessandro Petacchi über den
Zielstrich fuhr – zum vierten Mal bei dieser Vuelta. Auch am
langen Anstieg hinauf zum 950 Meter hohen Montmayor,
dem höchsten Punkt dieser Etappe, konnte er Petacchi
nicht abschütteln. Dort oben, auf der Hochfläche des Alto
Palancia, wo im September während der Vuelta Tomaten in
der Herbstsonne reifen und Olivenbäume schwer an ihren
Früchten tragen. Im Winter aber bedeckt Schnee das Hochplateau und schneidet einsam gelegene Weiler wie Sacañet
vom geschäftigen Leben an Valencias Küste ab.
Wenn dann im Frühling an der Costa del Azahar schon
die Orangen blühen, halten sich in schattigen Winkeln der
Hochlagen noch immer letzte Schneeflecken. Das machte
man sich in früheren Zeiten zunutze. Schon die Mauren
konservierten mit dem Schnee und Eis der Berge Fleisch
und Fisch an der Küste und kühlten Getränke damit. Mitte
des 16. Jahrhunderts, Europa entdeckte gerade das Speiseeis, verbreitete sich der frostige Handel. In der gesamten
Region wurden Eisspeicher, so genannte Neveras oder
Cavas de Hielo, angelegt, von denen einige noch heute
stehen. Türme aus Stein, vereinzelt bis zu achtzehn Meter
im Durchmesser und dreißig Meter hoch. Der Schnee wurde gestampft und zu Eis gepresst, einzelne Schichten mit
Lagen aus Stroh oder Zuckerrohr getrennt. Die Tradition
des Eishandels hielt sich bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Radler können sich mit einem Getränk aus der
Eis-Zeit erfrischen: Horchata, gekühlte Erdmandelmilch,
erfanden Araber, als sie die ersten Schneespeicher bauten.
KLETTERN WIE DIE PROFIS
Multi-Kulti: Palmen, maurisches Mitbringsel vor der Kirche in Villanueva
Am kilometerlangen Stand von Peñiscola ist es nur früh morgens noch einsam
Nicht nur die Vuelta schickt ihre Teilnehmer auf die
Hochflächen der Region Alto Palancia, auch der Radklub
aus Segorbe organisiert dort jeden Juni ein Jedermannrennen über 110 Kilometer, gespickt mit 1.800 Höhenmetern. „Wir haben aber auch Flachstrecken, auf denen
man locker kurbeln kann“, sagt German. „Unten im Tal des
Palancia. Vergangenes Jahr habe ich dort Roberto Heras
und Lance Armstrong beim Training getroffen. Auf der
alten Nationalstraße zwischen Segorbe und Sagunt.“ Wenig
Verkehr, guter Asphalt, kaum Steigungen: Ideal, um sich
warmzufahren für die Anstiege in der Sierra de Espadán.
Das finden auch Germans Klubfreunde. Jeden Sonntag
treffen sich bis zu 30 Radler morgens um acht an einem
kleinen Park am Rand von Segorbe. Fast alle tragen das
gelbe Vereinstrikot, vollgedruckt mit Werbebannern wie
bei den Profis. Die Beine professionell rasiert, die definierten Waden von Jesú Maria – „unsere Abteilung Attacke“,
spöttelt German – sogar mit einer Blume und einem Einhorn tätowiert. Wie bei den Vorbildern begleitet ein Auto
die Radler, mit Dachgepäckträger für zehn Renner. „Für
den Fall, dass unterwegs jemand schlapp macht oder einen
größeren Defekt hat“, sagt der spindeldürre Pepe, der
heuten den Wagen fährt – in voller Radmontur und weißen
Socken, die in karierten Wollpantoffeln stecken, weil er
kurzfristig für einen erkrankten Kollegen eingesprungen
ist, der sonst sonntags hinterm Steuer sitzt.
Nach nur 35 Kilometern stoppt die Gruppe schon wieder vor einem kleinen Restaurant und lehnt die Renner an
die Hauswand. Pepe schließt immer fünf bis sechs Rahmen
mit langen Stahlkabeln zusammen. Drinnen wartet das
Frühstück: Tapas und Sandwiches, belegt mit Schinken
oder Käse. Die Männer trinken Cola, Wasser und „Tinto
de Verano“, eine erfrischende Mischung aus Rotwein und
Limonade. „Unser Doping“, sagt Vereinschef José Luis und
lächelt verschmitzt, während er dabei zwei Zigaretten aus
seinem Geldbeutel fingert. Jedenfalls scheint das Mixgetränk zu wirken, denn nach der Pause zieht die Gruppe
das Tempo deutlich an.
In San Mateo,
einem verschlafenen Städtchen
im Maestrazgo,
vertreiben
sich die Männer
die Zeit beim
Kartenspiel
TOUR 3/ 2006
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COSTA DEL AZAHAR
Bergfahrt: Frühestens ab Mai können Radler Morella einen Besuch in kurzen Hosen abstatten
In den vielen
entlegenen
Tälern des
Maestrazgo
erobern
Büsche die
Schafweiden
zurück
fernt von der Costa del Azahar, tiefer ins Hinterland will,
muss Kletterqualitäten besitzen: Das Maestrazgo erhebt
sich, nur 35 Kilometer entfernt, auf mehr als tausend Meter
Höhe. Doch für gut Trainierte ist der Weg in die Berge ein
Genuss: Er führt durch Olivenhaine, Eichen- und Kiefernwälder oder an Getreidefeldern entlang, mitten in felsige
Schluchten hinein. Hier und da steigt einem der Duft von
Thymian, Rosmarin und Lavendel in die Nase. Und die
trockene Landschaft verwandelt sich in wasserreiche Täler,
in denen Wein und Mandelbäume wachsen und wo vor den
Dörfern kleine Gemüsegärten angelegt sind.
Hin und wieder besuchen die Radsportler aus Segorbe
ein anderes bergiges Revier, das im Norden an die Sierra de KÖSTLICHER BALLAST
Espadán angrenzt: das schroffe Maestrazgo-Gebirge. Ein Für die Schönheit der Landschaft hatten die Profis von
sehr ursprünglicher, von Landflucht geplagter Landstrich, T-Mobile bei der Bergankunft der Spanien-Rundfahrt 2004
wo einst der Ritterorden von Montesa, „Maestres“ genannt, im Maestrazgo bestimmt keinen Sinn. Ihr Ziel am 8. SepVorposten gegen die Mauren errichtete und riesige Schaf- tember, die wunderschöne mittelalterliche Stadt Morella,
herden durch das karge, in weiten Teilen unbewaldete die weithin sichtbar auf einem 1.070 Meter hohen FelsBergland zogen. Heute passieren Radler verlassene Gehöf- kegel thront, gekrönt von den Ruinen einer Zitadelle, wird
te, von denen oft nur noch Mauerreste stehen. Und ohne den meisten des damaligen Teams in schlechter Erinnerung
weidende Schafe erobert vielerorts wieder Buschwerk und bleiben. Steffen Wesemann, Torsten Hiekmann und SantiDornengestrüpp das Land. San Mateo, der einstige Verwal- ago Botero mussten das Rennen nach etwa 85 Kilometern
tungssitz des Montesa-Ordens und Zentrum des Woll- aufgeben, weitere Magenta-Fahrer wie Stephan Schreck
handels, in dem vom 14. bis 16. Jahrhundert Päpste und und der Vuelta-Mitfavorit Alexandre Vinokourov quälten
Könige logierten, ist heute ein bescheidenes Landstädtchen. sich trotz Fiebers und akuter Magenprobleme mit großen
Nur ein paar Adelspaläste und die prachtvolle Erzpriester- Rückständen ins Ziel. Virus-Erkrankung oder verdorbene
kirche im gotischen Stil erinnern an die mittelalterliche Spaghetti-Sauce? Die Ursache für das Magengrummeln,
Blütezeit. Radler finden aber weit und
von dem nur Kapitän Erik Zabel verbreit keinen schöneren Rastplatz. Die
schont blieb, wurde nie geklärt. Nach
mit großen Steinplatten gepflasterte
den kulinarischen Spezialitäten, in
Plaza im Zentrum des Ortes ist gesäumt
der von den Mauren gegründeten
von Bars und Restaurants. Erst am Abend
und den Kreuzritten mit mächtigen
füllt sich der Platz vor den viergeschossiMauern und Toren befestigten Stadt,
gen, in hellen Ockerfarben gestrichenen
war ihnen aber im Ziel sicher nicht
Gebäuden. Mittags ist er fast menschenzumute. Gerichte mit Lamm, Ziege,
leer. Jalousien vor den Fenstern wehren
Kaninchen und Schinken, im Herbst
die Sonne ab, nur ein paar alte Männer
verfeinert mit Steinpilzen und Trüfsitzen im Schatten vor einer Bar und
feln aus der Umgebung, sollte man
spielen Karten zum Zeitvertreib.
sich in Morella aber dennoch nicht
Wer vom knapp über 300 Meter hoch Steinernes Zeugnis vergangener Macht: die
entgehen lassen. Nach Hause, Richgelegenen San Mateo, 30 Kilometer ent- gewaltige Erzpriesterkirche in San Mateo
tung Küste, geht es nur noch bergab.
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TOUR 3/ 2006
INFOS
UNTERKUNFT
ZUR ORIENTIERUNG
Die spanische Provinz Castellón liegt an
der Mittelmeerküste und ist die nördlichste
der drei Provinzen der Communitat
Valencia. Castellón grenzt im Norden an die
Provinz Tarragona, im Westen an Teruel und
im Süden an Valencia. Größte Stadt ist mit
200.000 Einwohnern das 800 Jahre alte
Castellón de la Plana, unweit der Costa del
Azahar, der rund 200 Kilometer langen
„Orangenblütenküste“. Es gibt Steilküsten
ebenso wie Feuchtgebiete und Strände, an
denen leider vielfach ein Hotelklotz am
anderen klebt. Neben dem Tourismus ist
die Keramikindustrie wichtiger Arbeitgeber
der Region. Im gebirgigen Hinterland leben
viele Menschen aber nach wie vor von der
Landwirtschaft – ein Naturparadies, das
sich die Menschen noch mit Adler, Geier,
Dachs, Luchs und Bisamkatze teilen.
TOURENCHARAKTERISTIK
Als Ausgangspunkt wählten wir zwei Orte,
je rund 40 Kilometer abseits des Touristentrubels an der Küste: Das malerische San
Mateo (325 m) am Ostrand des MaestrazgoGebirges und – zirka 120 Kilometer weiter
südlich – Segorbe (394 m), eine Kleinstadt
westlich des Naturparks „Sierra de
Espadán“ in der Region Alto Palancia.
Beide lassen die Wahl zwischen leichten,
mit wenigen kurzen Anstiegen gespickten
Touren und Mittelgebirgs-Passfahrten mit
mehr als 2.000 Höhenmetern. Von San
Mateo führen Straßen auf über tausend
Meter Höhe, von Segorbe aus auf fast 900
Meter. Wer noch wenig Kilometer in den
Beinen hat, sollte deshalb eine bergtaugliche Übersetzung wählen, auch wenn die
Straßen zehn Prozent Steigung nur selten
übersteigen. Ihr Belag ist meist gut, in der
Sierra de Espadán auf den von uns gewählten Routen ausgezeichnet, nur selten für
wenige Kilometer ruppig und rau. Die
meisten Straßen hat man für sich alleine.
Einzige Ausnahme: Zur mittelalterlichen
Königsburg Morella kommt man an der
teils zweispurigen N232 nicht vorbei, kann
aber den sicheren Seitenstreifen befahren.
Abgelegene Bergdörfer wie Herbeset haben
sich seit dem Mittelalter wenig verändert
Temperaturen sind das ganze Jahr über angenehm und fallen selbst im Januar an der
Küste nicht unter 10 Grad; in den Bergen
kann es im Winter aber auch schneien. Ab
März sind Touren in kurzen Hosen an der
Küste möglich, in den Bergen etwa ab April.
ANREISE
Auto: Von Frankfurt rund 1.500 Kilometer
an die Costa del Azahar: Via Mühlhausen
(A36), Lyon (A7) und Montpellier (A9, alle
Autobahnen mautpflichtig) nach Spanien.
Über Barcelona (ebenfalls mautflichtig) die
E15 bis Vinarós, dann die N232 und CV10
bis San Mateo. Nach Segorbe der E15 folgen bis Sagunt und auf der A23 zum Ziel.
Flug: Nahe der Costa del Azahar liegen die
Flüghäfen von Valencia (südlich) und Reus
(nördlich). Bei Castellón de la Plana entsteht zur Zeit ein dritter internationaler
Flughafen. Air Berlin beispielsweise fliegt
täglich Valencia an; Preis ab 194 Euro,
Radtransport 40 Euro. Telefon-Info unter
0 18 05/73 78 00 (12 Cent/Minute) oder
www.airberlin.de
SPRACHE
In der Provinz Castellón wird Spanisch und
Katalanisch (Valencianisch) gesprochen. In
Küstenorten wie Peñíscola kommt man mit
Englisch ganz gut weiter, im Hinterland
sollte man allerdings besser über
Spanisch-Grundkenntnisse verfügen.
KLIMA UND REISEZEIT
Typisch mediterran: die Sommer heiß und
trocken, die Winter mild. Regen fällt vor
allem im Frühling und Herbst. Besonders
die erste Septemberwoche ist für starke
Regenfälle bekannt. Juni, Juli und August
sind nahezu niederschlagsfrei.
Wenige Kilometer hinter der hektischen Küste liegt ein ruhiges, liebenswürdiges Spanien
Drei einfache Hotels in San Mateo:
La Perdi, Historiador Betí 9, Telefon
00 34/964/41 60 82; El Cubano, Historiador
Betí 26, Telefon 00 34/964/41 63 95;
Montesa, Avenida Constitución 21, Telefon
00 34/964/41 60 00. Doppelzimmer ab 35
Euro, Frühstück wird extra berechnet.
Segorbe: Hospedería El Palen, Franco
Ricart 9, Telefon 00 34/964/71 07 40; E-Mail
hostalpalen@ hotmail.com
Kleines Hotel in alten Mauern, stilvoll eingerichtet, kleiner Garten, im Stadtzentrum.
Doppelzimmer mit Frühstück ab 47 Euro.
Im Restaurant im Kellergewölbe essen am
Wochenende viele Einheimische.
ESSEN UND TRINKEN
Reis, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte
sind die Grundelemente der Küche
Castellóns; ihre bekannteste Speise die
Paella. Auch kleine Gasthäuser in abgelegenen Bergdörfern servieren gutes Essen –
mit Getränk, Nachspeise und
Kaffee oft für weniger als zehn
Euro. Einheimische Produkte
verarbeitet man zu wohlschmeckenden Suppen und Eintöpfen
oder Fleischgerichten mit Wild,
Rind, Lamm und Schwein –
garniert mit Olivenöl, Pilzen
und Trüffeln. Ein anderes
Produkt der Berge: Käse aus
Schafs- oder Ziegenmilch aus
Benassal, Catí oder San Mateo.
Im Kontrast dazu stehen die
Selbst die kleinste
süßen Backwaren, viele davon
Dorfkneipe serviert das
arabischen Ursprungs:
Nationaldessert Flan
Marzipan, Mandelplätzchen,
Quarktaschen, Kürbis- oder
Süßkartoffelplätzchen. Zum
Essen trinkt man Wein aus der Region,
hauptsächlich Roten der Sorte „Garnatxa“.
Einige von ihnen stehen auf den Speisekarten der besten spanischen Restaurants.
San Mateo: „Can Joan“,
Plaza Mayor 9, Telefon 00 34/964/41 62 88.
Eines von mehreren Restaurants am Dorfplatz, hier serviert man schmackhafte
traditionelle Küche. Ein Zwei-Gänge-Menü
mit Nachspeise, Getränk und Kaffee kostet
werktags 9 Euro, samstags 12 Euro und
sonntags 15 Euro.
Segorbe: „Ambigu“, Andernós 7,
Telefon 00 34/964/71 17 44,
E-Mail [email protected]
Modern und stilvoll eingerichtetes
Restaurant, mit anspruchvoller regionaler
und internationaler Küche und guten
Weinen. Nicht ganz billig.
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COSTA DEL AZAHAR
FAHRRADSERVICE
Benicarló: „Deportes Balaguer“,
Dr. Fléming 12, Telefon 00 34/964/47 35 14.
Kleiner Radladen mit Werkstatt. Juan
Antonio und José Julian geben gerne Tipps
zu Radtouren, sprechen aber nur Spanisch.
Segorbe: „Bici-Sport“, San Isidro 1,
Telefon 00 34/964/71 14 57. In Juan Escrich
Peñas Laden stehen neben vielen
Mountainbikes auch einige Renner.
TRAININGSCAMPS
Nur wenige Kilometer nördlich der Costa
del Azahar, im Ort Cambrils an der Costa
Daurada, findet vom 25. März bis 8. April
das TOUR-Trainingscamp statt.
Info: Talin’s Touristik, Hauptstraße 100,
69207 Sandhausen, Telefon 0 62 24/
92 67 92, www.talins.de
Morella und seine gewaltige Stadtmauer waren zuletzt 2004 Etappenziel der Vuelta a España
ROUTEN
1
Karges MaestrazgoGebirge
82 Kilometer, 1.060 Höhenmeter,
maximal zwölf Prozent Steigung
Spanier feiern oft und gerne: Mit etwas
Glück kann man an einer Fiesta teilnehmen
Direkt an der Costa del Azahar (Peniscola)
organisiert „Team H. wie H.“ Radwochen
vom 3. März bis 6. Mai. Info: Team H. wie
H. Sporturlaub & Trainingscamps, Drosselweg 10 a, 23683 Scharbeutz, Telefon
0 45 03/7 30 95, www.team-HwieH.de
INFORMATIONEN
Spanisches Fremdenverkehrsamt, Postfach 15 19 40, 80051 München, Telefon
0 89/5 30 74 60, www.spain.info; Prospekte
unter der Servicenummer 0 61 23/9 91 34.
An der Costa del Azahar: Patronato
Provincial de Turismo, Penyeta Roja, E12004 Castellón, Tel. 00 34/964/35 98 83,
www.castellon-costaazahar.com
LITERATUR UND KARTEN
Reiseführer: Marco Polo „Costa Blanca,
Costa del Azahar, Costa Cálida“. MairDumont, ISBN3-8297-0118-7; 7,95 Euro.
Karte: Shell-Urlaubskarte „Costa del
Azahar, Costa de Valencia“, 1:200.000,
CartoTravel Verlag, ISBN 3-8264-6305-6,
7,50 Euro. Ausreichend genau, aber zu
groß für die Trikottasche. Tipp: DIN-A4Farbkopien der Tourengebiete machen.
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TOUR 3/ 2006
Zur Burg der Könige
132 Kilometer, 1.950 Höhenmeter,
maximal zehn Prozent Steigung
2
San Mateo – Tírig – Albocáser – Sarratella –
Torre de Endomenech – Tírig – San Mateo
San Mateo – Chert – Canet lo Roig –
Rosell – la Sénia – Bojar – Castell de
Cabres – Morella – San Mateo
Auf einsamen Hinterlandstraßen durch die
Ausläufer des Maestrazgo-Gebirges. San
Mateo in westlicher Richtung verlassen, am
Ortsausgang der Beschilderung „Tírig“
folgen. Das gut asphaltierte Sträßchen
entlang der Ausläufer des MaestrazgoGebirges führt durch Olivenhaine, quert
trockengefallene Flussläufe, in die man
meist kurz hinab muss, um am Gegenhang
mit Schwung wieder hinauf zu klettern.
Einen Kilometer hinter Tírig rechts nach
Albocáser (km 22) abbiegen. Dort erst links
dem Wegweiser „les Coves“ folgen, kurz
hinterm Ort rechts Richtung Sarratella. Die
Straße überwindet 250 Höhenmeter, erst
mit zwölf Prozent steilen Rampen, dann
flacher auf einen 830 Meter hohen Höhenrücken, von dem der Blick bis zum Meer
reicht. Hinab und über Sarratella geradeaus
bis Torre de Endomenech (km 45). Weiter
zur Hauptstraße 10, über eine Brücke und
rechts auf die Nummer 10 nach San Mateo
einbiegen. Nach zwölf Kilometern links der
Beschilderung „Tírig“ folgen. Die einsame
Straße steigt zwischen zwei und fünf Prozent, überwindet auf acht Kilometern rund
300 Höhenmeter, bevor man durch einen
duftenden Pinienwald hinabrauscht nach
Tírig. Zurück nach San Mateo.
Anstrengende Runde durch grüne Täler und
karge Berge zur beeindruckenden Königsburg Morella. Den Kreisel am Ostrand von
San Mateo Richtung Morella verlassen.
Nach 5,5 Kilometern folgen zwei weitere
Kreisel: immer Richtung Chert. Dort, wo die
Hauptstraße nach links knickt, rechts abbiegen, an der nächsten Gabelung rechts
den Ort verlassen. In Canet lo Roig (km 16,6)
den Wegweisern „la Sénia“ folgen. Achtung: 200 Meter nach einem Kreisel nicht
geradeaus, sondern links fahren. Hinab
zum Rio Cerbol und kurz nach dem Gegenhang an der Kreuzung links auf ruppigem
Asphalt nach Rosell (km 30). Dort an der
Hauptstraße kurz links, dann rechts der
Beschilderung „la Sénia“ folgen. Dort
(km 36) an einer T-Kreuzung links und der
Straße durch den Ort folgen. Durch ein Tal
mit Zedern- und Pinienwäldern hinauf zu
einem Stausee (km 44). Nach kurzer Abfahrt steigt die Straße mit bis zu sieben
Prozent – vorbei am hübschen Ort Puebla
de Benifasar – hinauf auf 1.050 Meter. Vor
Bojar (km 59) links zum 1.130 Meter hoch
gelegenen Castell de Cabres km 68), wo
man im Restaurant Mesón La Vila ein gutes
Menü für 8,50 Euro bekommt. Weiter auf
dem bis 1.250 Meter reichenden Höhen-
kamm bis zu einer T-Kreuzung: rechts zur
N 232 und auf ihr hinab zur alten Königsburg Morella. Um Ort und Festung zu besichtigen, bei Kilometer 88 die N 232 rechts
verlassen. Bis Kilometer 102 führt die gut
ausgebaute Straße mal auf, mal ab, dann
nur noch bergab bis man bei Kilometer 127
rechts abbiegt nach San Mateo.
Im Naturpark Sierra
de Espadán
117 Kilometer, 2.200 Höhenmeter,
maximal zehn Prozent Steigung
Über kleine Pässe und besten Asphalt durch
den dicht bewaldeten Naturpark der Sierra
de Espadán. Segorbe Richtung Castellnovo
verlassen. Die kleine Straße führt bergan
nach Castellnovo, nach dem Ort bergab.
Rechts abbiegen (km 7) nach Soneja, kurz
vor dem Ort an der T-Kreuzung links nach
Azuébar. Bei km 21 links ab auf die CV 219
nach Chóvar. Hier beginnt die Passstraße
ihren Anstieg auf 610 Meter Höhe. Hinab
durch dichte Eukalyptuswälder nach Eslida,
dort links ab und über Ahín nach Alcudia de
Veo (km 55). Leicht bergab bis Tales, wo
man rechts der Beschilderung „Onda“ folgt.
Bei Kilometer 67 links der Straße CV 201
Richtung Fuentes de Ayódar folgen, die zum
Collado de Ayódar auf 500 Meter Höhe
klettert, bevor sie hinab führt nach Ayódar
(km 75). Nach zwei Kilometern links der Beschilderung „Caudiel“ folgen. Zwölf Kilometer steigt das Sträßchen bis acht Prozent
steil, unterbrochen von kurzen Abfahrten,
auf 890 Meter Höhe. Dann bergab, bei Kilometer 102 links ab auf die CV 195 und über
CHRISTIAN ROLLE; HOLZKIRCHEN
Segorbe – Castellnovo – Azuébar –
Chóvar – Eslida – Ahín – Alcudia de Veo –
Tales – Ayódar – Torralba de Pinar –
Caudiel – Jérica – Novaliches – Segorbe
Caudiel nach Jérica. Links nach Novaliches,
wo man Richtung Gaibiel fährt. Kilometer
118: rechts ab und zurück nach Segorbe.
Valencias Kühlhaus
85 Kilometer, 1.300 Höhenmeter,
maximal 14 Prozent Steigung
Segorbe – Peñalva – Algimia de
Almonacid – Matet – Gaibiel – Jérica –
Teresa – Sacañet – Altura – Segorbe
Altes Kulturland: Zwischen Bergen und Küste wachsen Mandeln, Orangen und Oliven
4
Harmlose Klettertour auf verkehrsarmen
Straßen mit schönen Ausblicken in die
Sierra de Javalambre. Auf deren Hochebenen ist es im Winter so kalt, dass man in
früheren Zeiten Eis in Türmen speicherte,
um damit im Sommer Valencias Speisen
und Getränke zu kühlen. Segorbe verlassen wie auf Tour 3, links ab und leicht
berg an über Peñalva nach Algimia de
Almonacid. Dort links der Beschilderung
„Matet“ folgen; am Ortsende geradeaus
und weiter mit bis zu elf Prozent Steigung
zu einer Anhöhe (610 m) bei Kilometer 13,5.
Bergab über Matet und Gaibiel und am
Abzweig (km 23) rechts nach Jérica, wo man
am Ortsausgang links dem Schild „Teresa“
folgt. Leicht bergan nach Teresa; am Abzweig nach Bejis beginnt der Anstieg nach
Sacañet. Bei Kilometer 54 erreicht man
eine fast tausend Meter hoch gelegene
Ebene, auf der Wein, Oliven und Getreide
angebaut werden; von dort reicht der Blick
nach Osten zur Sierra de Espadán. An der
T-Kreuzung (km 62) links auf die CV 245
nach Segorbe. Nach sieben Kilometern
endet die Hochfläche: Unterbrochen von
kurzen Gegenanstiegen führt die Abfahrt
nach Altura ins Tal des Río Palancia, in dem
auch Segorbe liegt.
TOUR 3/ 2006
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