kreuzfahrer - Tour Magazin
Transcrição
kreuzfahrer - Tour Magazin
RUBRIK DEL AZAHAR COSTA Hinter der Küste der Orangenblüten, der Costa del Azahar, erheben sich zwei Mittelgebirge, die unterschiedlicher nicht sein können: die grüne Sierra de Espadán und das karge Maestrazgo. Was beide eint: stille Straßen durch das alte, vom Tourismus unbefleckte Land der Kreuzritter KREUZFAHRER 160 TOUR 3/ 2006 Klein und fein: Passstraßen im Naturpark Sierra de Espadán 161 COSTA DEL AZAHAR Weithin sichtbar dominiert die alte, über tausend Meter hoch gelegene Kreuzritterburg Morella das Maestrazgo-Gebirge TEXT UND FOTOS: JÖRG WENZEL M it den ersten Sonnenstrahlen zieht ein Adler seine Kreise über den bewaldeten Bergen der Sierra de Espadán. Die Schwingen ausgebreitet, lässt er sich von morgendlichen Aufwinden tragen, die sich als unsichtbare Blasen von den Hängen lösen. Nur ab und an dreht er den Kopf, doch seinen Augen entgeht nichts. Auch nicht die Radler in ihren bunten Trikots, die an diesem Samstagmorgen zwischen den Stämmen der Kiefern, Korkeichen und Eukalyptusbäumen nahe des Dorfes Chóvar bergwärts streben, auf der kleinen Passstraße, die sich in moderat steigenden Serpentinen zur Anhöhe Port d’Eslida auf 610 Meter windet. Zuerst erklimmen sie nur vereinzelt die neu asphaltierte Straße, auf der in weißen Lettern die Namen lokaler Rad-Matadore aufgepinselt sind: Guti, Peña, Carrion und Uxeta. Je höher die Sonne steigt, umso mehr Radler erklettern den Pass. Bald fahren kleine Grüppchen zur Anhöhe, während die ersten ihnen schon wieder entgegenkommen – sie wollen den fünf Kilometer langen Anstieg mehrmals bezwingen. „Bergtraining“, sagt German vom Radklub Union Ciclista Alto Palancia, aus der nahen Kleinstadt Segorbe. „Die Straße ist eine unserer schönsten und zudem fast ohne Autoverkehr.“ Der drahtige Mittdreißiger kennt sich aus, er trainiert jährlich fast 15.000 Kilometer auf den Straßen rund um Segorbe in der spanischen Provinz Castellón. Germans Trainingsrunden führen ihn immer wieder in die Sierra de Espadán, die 1998 zum Naturpark geadelt wurde und deren höchste Gipfel knapp die 1.100-MeterMarke knacken. An ihren Hängen staut sich vor allem im 162 TOUR 3/ 2006 Herbst feuchte Meeresluft, regnet ab und lässt auf dem roten Sandstein üppige Wälder gedeihen – Unterschlupf für Adler, Dachs, Fuchs und Bisamkatze. Zwischen dem Grün leuchtet hier und da das Weiß der Häuser eines kleinen, aus maurischer Zeit stammenden Bergdorfes wie Almedijar, Alcudia oder Torralba. Auch Erik Zabel kennt die Region nördlich von Valencia gut. Bei der alljährlich im Februar stattfindenden ValenciaRundfahrt gewann er schon mehrere Etappen. Und mit dem Peloton der Spanien-Rundfahrt streifte der Sprinter die Ausläufer der Sierra de Espadán. Zuletzt 2004, als er in Valencia als Zweiter hinter Alessandro Petacchi über den Zielstrich fuhr – zum vierten Mal bei dieser Vuelta. Auch am langen Anstieg hinauf zum 950 Meter hohen Montmayor, dem höchsten Punkt dieser Etappe, konnte er Petacchi nicht abschütteln. Dort oben, auf der Hochfläche des Alto Palancia, wo im September während der Vuelta Tomaten in der Herbstsonne reifen und Olivenbäume schwer an ihren Früchten tragen. Im Winter aber bedeckt Schnee das Hochplateau und schneidet einsam gelegene Weiler wie Sacañet vom geschäftigen Leben an Valencias Küste ab. Wenn dann im Frühling an der Costa del Azahar schon die Orangen blühen, halten sich in schattigen Winkeln der Hochlagen noch immer letzte Schneeflecken. Das machte man sich in früheren Zeiten zunutze. Schon die Mauren konservierten mit dem Schnee und Eis der Berge Fleisch und Fisch an der Küste und kühlten Getränke damit. Mitte des 16. Jahrhunderts, Europa entdeckte gerade das Speiseeis, verbreitete sich der frostige Handel. In der gesamten Region wurden Eisspeicher, so genannte Neveras oder Cavas de Hielo, angelegt, von denen einige noch heute stehen. Türme aus Stein, vereinzelt bis zu achtzehn Meter im Durchmesser und dreißig Meter hoch. Der Schnee wurde gestampft und zu Eis gepresst, einzelne Schichten mit Lagen aus Stroh oder Zuckerrohr getrennt. Die Tradition des Eishandels hielt sich bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Radler können sich mit einem Getränk aus der Eis-Zeit erfrischen: Horchata, gekühlte Erdmandelmilch, erfanden Araber, als sie die ersten Schneespeicher bauten. KLETTERN WIE DIE PROFIS Multi-Kulti: Palmen, maurisches Mitbringsel vor der Kirche in Villanueva Am kilometerlangen Stand von Peñiscola ist es nur früh morgens noch einsam Nicht nur die Vuelta schickt ihre Teilnehmer auf die Hochflächen der Region Alto Palancia, auch der Radklub aus Segorbe organisiert dort jeden Juni ein Jedermannrennen über 110 Kilometer, gespickt mit 1.800 Höhenmetern. „Wir haben aber auch Flachstrecken, auf denen man locker kurbeln kann“, sagt German. „Unten im Tal des Palancia. Vergangenes Jahr habe ich dort Roberto Heras und Lance Armstrong beim Training getroffen. Auf der alten Nationalstraße zwischen Segorbe und Sagunt.“ Wenig Verkehr, guter Asphalt, kaum Steigungen: Ideal, um sich warmzufahren für die Anstiege in der Sierra de Espadán. Das finden auch Germans Klubfreunde. Jeden Sonntag treffen sich bis zu 30 Radler morgens um acht an einem kleinen Park am Rand von Segorbe. Fast alle tragen das gelbe Vereinstrikot, vollgedruckt mit Werbebannern wie bei den Profis. Die Beine professionell rasiert, die definierten Waden von Jesú Maria – „unsere Abteilung Attacke“, spöttelt German – sogar mit einer Blume und einem Einhorn tätowiert. Wie bei den Vorbildern begleitet ein Auto die Radler, mit Dachgepäckträger für zehn Renner. „Für den Fall, dass unterwegs jemand schlapp macht oder einen größeren Defekt hat“, sagt der spindeldürre Pepe, der heuten den Wagen fährt – in voller Radmontur und weißen Socken, die in karierten Wollpantoffeln stecken, weil er kurzfristig für einen erkrankten Kollegen eingesprungen ist, der sonst sonntags hinterm Steuer sitzt. Nach nur 35 Kilometern stoppt die Gruppe schon wieder vor einem kleinen Restaurant und lehnt die Renner an die Hauswand. Pepe schließt immer fünf bis sechs Rahmen mit langen Stahlkabeln zusammen. Drinnen wartet das Frühstück: Tapas und Sandwiches, belegt mit Schinken oder Käse. Die Männer trinken Cola, Wasser und „Tinto de Verano“, eine erfrischende Mischung aus Rotwein und Limonade. „Unser Doping“, sagt Vereinschef José Luis und lächelt verschmitzt, während er dabei zwei Zigaretten aus seinem Geldbeutel fingert. Jedenfalls scheint das Mixgetränk zu wirken, denn nach der Pause zieht die Gruppe das Tempo deutlich an. In San Mateo, einem verschlafenen Städtchen im Maestrazgo, vertreiben sich die Männer die Zeit beim Kartenspiel TOUR 3/ 2006 163 COSTA DEL AZAHAR Bergfahrt: Frühestens ab Mai können Radler Morella einen Besuch in kurzen Hosen abstatten In den vielen entlegenen Tälern des Maestrazgo erobern Büsche die Schafweiden zurück fernt von der Costa del Azahar, tiefer ins Hinterland will, muss Kletterqualitäten besitzen: Das Maestrazgo erhebt sich, nur 35 Kilometer entfernt, auf mehr als tausend Meter Höhe. Doch für gut Trainierte ist der Weg in die Berge ein Genuss: Er führt durch Olivenhaine, Eichen- und Kiefernwälder oder an Getreidefeldern entlang, mitten in felsige Schluchten hinein. Hier und da steigt einem der Duft von Thymian, Rosmarin und Lavendel in die Nase. Und die trockene Landschaft verwandelt sich in wasserreiche Täler, in denen Wein und Mandelbäume wachsen und wo vor den Dörfern kleine Gemüsegärten angelegt sind. Hin und wieder besuchen die Radsportler aus Segorbe ein anderes bergiges Revier, das im Norden an die Sierra de KÖSTLICHER BALLAST Espadán angrenzt: das schroffe Maestrazgo-Gebirge. Ein Für die Schönheit der Landschaft hatten die Profis von sehr ursprünglicher, von Landflucht geplagter Landstrich, T-Mobile bei der Bergankunft der Spanien-Rundfahrt 2004 wo einst der Ritterorden von Montesa, „Maestres“ genannt, im Maestrazgo bestimmt keinen Sinn. Ihr Ziel am 8. SepVorposten gegen die Mauren errichtete und riesige Schaf- tember, die wunderschöne mittelalterliche Stadt Morella, herden durch das karge, in weiten Teilen unbewaldete die weithin sichtbar auf einem 1.070 Meter hohen FelsBergland zogen. Heute passieren Radler verlassene Gehöf- kegel thront, gekrönt von den Ruinen einer Zitadelle, wird te, von denen oft nur noch Mauerreste stehen. Und ohne den meisten des damaligen Teams in schlechter Erinnerung weidende Schafe erobert vielerorts wieder Buschwerk und bleiben. Steffen Wesemann, Torsten Hiekmann und SantiDornengestrüpp das Land. San Mateo, der einstige Verwal- ago Botero mussten das Rennen nach etwa 85 Kilometern tungssitz des Montesa-Ordens und Zentrum des Woll- aufgeben, weitere Magenta-Fahrer wie Stephan Schreck handels, in dem vom 14. bis 16. Jahrhundert Päpste und und der Vuelta-Mitfavorit Alexandre Vinokourov quälten Könige logierten, ist heute ein bescheidenes Landstädtchen. sich trotz Fiebers und akuter Magenprobleme mit großen Nur ein paar Adelspaläste und die prachtvolle Erzpriester- Rückständen ins Ziel. Virus-Erkrankung oder verdorbene kirche im gotischen Stil erinnern an die mittelalterliche Spaghetti-Sauce? Die Ursache für das Magengrummeln, Blütezeit. Radler finden aber weit und von dem nur Kapitän Erik Zabel verbreit keinen schöneren Rastplatz. Die schont blieb, wurde nie geklärt. Nach mit großen Steinplatten gepflasterte den kulinarischen Spezialitäten, in Plaza im Zentrum des Ortes ist gesäumt der von den Mauren gegründeten von Bars und Restaurants. Erst am Abend und den Kreuzritten mit mächtigen füllt sich der Platz vor den viergeschossiMauern und Toren befestigten Stadt, gen, in hellen Ockerfarben gestrichenen war ihnen aber im Ziel sicher nicht Gebäuden. Mittags ist er fast menschenzumute. Gerichte mit Lamm, Ziege, leer. Jalousien vor den Fenstern wehren Kaninchen und Schinken, im Herbst die Sonne ab, nur ein paar alte Männer verfeinert mit Steinpilzen und Trüfsitzen im Schatten vor einer Bar und feln aus der Umgebung, sollte man spielen Karten zum Zeitvertreib. sich in Morella aber dennoch nicht Wer vom knapp über 300 Meter hoch Steinernes Zeugnis vergangener Macht: die entgehen lassen. Nach Hause, Richgelegenen San Mateo, 30 Kilometer ent- gewaltige Erzpriesterkirche in San Mateo tung Küste, geht es nur noch bergab. 164 TOUR 3/ 2006 INFOS UNTERKUNFT ZUR ORIENTIERUNG Die spanische Provinz Castellón liegt an der Mittelmeerküste und ist die nördlichste der drei Provinzen der Communitat Valencia. Castellón grenzt im Norden an die Provinz Tarragona, im Westen an Teruel und im Süden an Valencia. Größte Stadt ist mit 200.000 Einwohnern das 800 Jahre alte Castellón de la Plana, unweit der Costa del Azahar, der rund 200 Kilometer langen „Orangenblütenküste“. Es gibt Steilküsten ebenso wie Feuchtgebiete und Strände, an denen leider vielfach ein Hotelklotz am anderen klebt. Neben dem Tourismus ist die Keramikindustrie wichtiger Arbeitgeber der Region. Im gebirgigen Hinterland leben viele Menschen aber nach wie vor von der Landwirtschaft – ein Naturparadies, das sich die Menschen noch mit Adler, Geier, Dachs, Luchs und Bisamkatze teilen. TOURENCHARAKTERISTIK Als Ausgangspunkt wählten wir zwei Orte, je rund 40 Kilometer abseits des Touristentrubels an der Küste: Das malerische San Mateo (325 m) am Ostrand des MaestrazgoGebirges und – zirka 120 Kilometer weiter südlich – Segorbe (394 m), eine Kleinstadt westlich des Naturparks „Sierra de Espadán“ in der Region Alto Palancia. Beide lassen die Wahl zwischen leichten, mit wenigen kurzen Anstiegen gespickten Touren und Mittelgebirgs-Passfahrten mit mehr als 2.000 Höhenmetern. Von San Mateo führen Straßen auf über tausend Meter Höhe, von Segorbe aus auf fast 900 Meter. Wer noch wenig Kilometer in den Beinen hat, sollte deshalb eine bergtaugliche Übersetzung wählen, auch wenn die Straßen zehn Prozent Steigung nur selten übersteigen. Ihr Belag ist meist gut, in der Sierra de Espadán auf den von uns gewählten Routen ausgezeichnet, nur selten für wenige Kilometer ruppig und rau. Die meisten Straßen hat man für sich alleine. Einzige Ausnahme: Zur mittelalterlichen Königsburg Morella kommt man an der teils zweispurigen N232 nicht vorbei, kann aber den sicheren Seitenstreifen befahren. Abgelegene Bergdörfer wie Herbeset haben sich seit dem Mittelalter wenig verändert Temperaturen sind das ganze Jahr über angenehm und fallen selbst im Januar an der Küste nicht unter 10 Grad; in den Bergen kann es im Winter aber auch schneien. Ab März sind Touren in kurzen Hosen an der Küste möglich, in den Bergen etwa ab April. ANREISE Auto: Von Frankfurt rund 1.500 Kilometer an die Costa del Azahar: Via Mühlhausen (A36), Lyon (A7) und Montpellier (A9, alle Autobahnen mautpflichtig) nach Spanien. Über Barcelona (ebenfalls mautflichtig) die E15 bis Vinarós, dann die N232 und CV10 bis San Mateo. Nach Segorbe der E15 folgen bis Sagunt und auf der A23 zum Ziel. Flug: Nahe der Costa del Azahar liegen die Flüghäfen von Valencia (südlich) und Reus (nördlich). Bei Castellón de la Plana entsteht zur Zeit ein dritter internationaler Flughafen. Air Berlin beispielsweise fliegt täglich Valencia an; Preis ab 194 Euro, Radtransport 40 Euro. Telefon-Info unter 0 18 05/73 78 00 (12 Cent/Minute) oder www.airberlin.de SPRACHE In der Provinz Castellón wird Spanisch und Katalanisch (Valencianisch) gesprochen. In Küstenorten wie Peñíscola kommt man mit Englisch ganz gut weiter, im Hinterland sollte man allerdings besser über Spanisch-Grundkenntnisse verfügen. KLIMA UND REISEZEIT Typisch mediterran: die Sommer heiß und trocken, die Winter mild. Regen fällt vor allem im Frühling und Herbst. Besonders die erste Septemberwoche ist für starke Regenfälle bekannt. Juni, Juli und August sind nahezu niederschlagsfrei. Wenige Kilometer hinter der hektischen Küste liegt ein ruhiges, liebenswürdiges Spanien Drei einfache Hotels in San Mateo: La Perdi, Historiador Betí 9, Telefon 00 34/964/41 60 82; El Cubano, Historiador Betí 26, Telefon 00 34/964/41 63 95; Montesa, Avenida Constitución 21, Telefon 00 34/964/41 60 00. Doppelzimmer ab 35 Euro, Frühstück wird extra berechnet. Segorbe: Hospedería El Palen, Franco Ricart 9, Telefon 00 34/964/71 07 40; E-Mail hostalpalen@ hotmail.com Kleines Hotel in alten Mauern, stilvoll eingerichtet, kleiner Garten, im Stadtzentrum. Doppelzimmer mit Frühstück ab 47 Euro. Im Restaurant im Kellergewölbe essen am Wochenende viele Einheimische. ESSEN UND TRINKEN Reis, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte sind die Grundelemente der Küche Castellóns; ihre bekannteste Speise die Paella. Auch kleine Gasthäuser in abgelegenen Bergdörfern servieren gutes Essen – mit Getränk, Nachspeise und Kaffee oft für weniger als zehn Euro. Einheimische Produkte verarbeitet man zu wohlschmeckenden Suppen und Eintöpfen oder Fleischgerichten mit Wild, Rind, Lamm und Schwein – garniert mit Olivenöl, Pilzen und Trüffeln. Ein anderes Produkt der Berge: Käse aus Schafs- oder Ziegenmilch aus Benassal, Catí oder San Mateo. Im Kontrast dazu stehen die Selbst die kleinste süßen Backwaren, viele davon Dorfkneipe serviert das arabischen Ursprungs: Nationaldessert Flan Marzipan, Mandelplätzchen, Quarktaschen, Kürbis- oder Süßkartoffelplätzchen. Zum Essen trinkt man Wein aus der Region, hauptsächlich Roten der Sorte „Garnatxa“. Einige von ihnen stehen auf den Speisekarten der besten spanischen Restaurants. San Mateo: „Can Joan“, Plaza Mayor 9, Telefon 00 34/964/41 62 88. Eines von mehreren Restaurants am Dorfplatz, hier serviert man schmackhafte traditionelle Küche. Ein Zwei-Gänge-Menü mit Nachspeise, Getränk und Kaffee kostet werktags 9 Euro, samstags 12 Euro und sonntags 15 Euro. Segorbe: „Ambigu“, Andernós 7, Telefon 00 34/964/71 17 44, E-Mail [email protected] Modern und stilvoll eingerichtetes Restaurant, mit anspruchvoller regionaler und internationaler Küche und guten Weinen. Nicht ganz billig. TOUR 3/ 2006 165 COSTA DEL AZAHAR FAHRRADSERVICE Benicarló: „Deportes Balaguer“, Dr. Fléming 12, Telefon 00 34/964/47 35 14. Kleiner Radladen mit Werkstatt. Juan Antonio und José Julian geben gerne Tipps zu Radtouren, sprechen aber nur Spanisch. Segorbe: „Bici-Sport“, San Isidro 1, Telefon 00 34/964/71 14 57. In Juan Escrich Peñas Laden stehen neben vielen Mountainbikes auch einige Renner. TRAININGSCAMPS Nur wenige Kilometer nördlich der Costa del Azahar, im Ort Cambrils an der Costa Daurada, findet vom 25. März bis 8. April das TOUR-Trainingscamp statt. Info: Talin’s Touristik, Hauptstraße 100, 69207 Sandhausen, Telefon 0 62 24/ 92 67 92, www.talins.de Morella und seine gewaltige Stadtmauer waren zuletzt 2004 Etappenziel der Vuelta a España ROUTEN 1 Karges MaestrazgoGebirge 82 Kilometer, 1.060 Höhenmeter, maximal zwölf Prozent Steigung Spanier feiern oft und gerne: Mit etwas Glück kann man an einer Fiesta teilnehmen Direkt an der Costa del Azahar (Peniscola) organisiert „Team H. wie H.“ Radwochen vom 3. März bis 6. Mai. Info: Team H. wie H. Sporturlaub & Trainingscamps, Drosselweg 10 a, 23683 Scharbeutz, Telefon 0 45 03/7 30 95, www.team-HwieH.de INFORMATIONEN Spanisches Fremdenverkehrsamt, Postfach 15 19 40, 80051 München, Telefon 0 89/5 30 74 60, www.spain.info; Prospekte unter der Servicenummer 0 61 23/9 91 34. An der Costa del Azahar: Patronato Provincial de Turismo, Penyeta Roja, E12004 Castellón, Tel. 00 34/964/35 98 83, www.castellon-costaazahar.com LITERATUR UND KARTEN Reiseführer: Marco Polo „Costa Blanca, Costa del Azahar, Costa Cálida“. MairDumont, ISBN3-8297-0118-7; 7,95 Euro. Karte: Shell-Urlaubskarte „Costa del Azahar, Costa de Valencia“, 1:200.000, CartoTravel Verlag, ISBN 3-8264-6305-6, 7,50 Euro. Ausreichend genau, aber zu groß für die Trikottasche. Tipp: DIN-A4Farbkopien der Tourengebiete machen. 166 TOUR 3/ 2006 Zur Burg der Könige 132 Kilometer, 1.950 Höhenmeter, maximal zehn Prozent Steigung 2 San Mateo – Tírig – Albocáser – Sarratella – Torre de Endomenech – Tírig – San Mateo San Mateo – Chert – Canet lo Roig – Rosell – la Sénia – Bojar – Castell de Cabres – Morella – San Mateo Auf einsamen Hinterlandstraßen durch die Ausläufer des Maestrazgo-Gebirges. San Mateo in westlicher Richtung verlassen, am Ortsausgang der Beschilderung „Tírig“ folgen. Das gut asphaltierte Sträßchen entlang der Ausläufer des MaestrazgoGebirges führt durch Olivenhaine, quert trockengefallene Flussläufe, in die man meist kurz hinab muss, um am Gegenhang mit Schwung wieder hinauf zu klettern. Einen Kilometer hinter Tírig rechts nach Albocáser (km 22) abbiegen. Dort erst links dem Wegweiser „les Coves“ folgen, kurz hinterm Ort rechts Richtung Sarratella. Die Straße überwindet 250 Höhenmeter, erst mit zwölf Prozent steilen Rampen, dann flacher auf einen 830 Meter hohen Höhenrücken, von dem der Blick bis zum Meer reicht. Hinab und über Sarratella geradeaus bis Torre de Endomenech (km 45). Weiter zur Hauptstraße 10, über eine Brücke und rechts auf die Nummer 10 nach San Mateo einbiegen. Nach zwölf Kilometern links der Beschilderung „Tírig“ folgen. Die einsame Straße steigt zwischen zwei und fünf Prozent, überwindet auf acht Kilometern rund 300 Höhenmeter, bevor man durch einen duftenden Pinienwald hinabrauscht nach Tírig. Zurück nach San Mateo. Anstrengende Runde durch grüne Täler und karge Berge zur beeindruckenden Königsburg Morella. Den Kreisel am Ostrand von San Mateo Richtung Morella verlassen. Nach 5,5 Kilometern folgen zwei weitere Kreisel: immer Richtung Chert. Dort, wo die Hauptstraße nach links knickt, rechts abbiegen, an der nächsten Gabelung rechts den Ort verlassen. In Canet lo Roig (km 16,6) den Wegweisern „la Sénia“ folgen. Achtung: 200 Meter nach einem Kreisel nicht geradeaus, sondern links fahren. Hinab zum Rio Cerbol und kurz nach dem Gegenhang an der Kreuzung links auf ruppigem Asphalt nach Rosell (km 30). Dort an der Hauptstraße kurz links, dann rechts der Beschilderung „la Sénia“ folgen. Dort (km 36) an einer T-Kreuzung links und der Straße durch den Ort folgen. Durch ein Tal mit Zedern- und Pinienwäldern hinauf zu einem Stausee (km 44). Nach kurzer Abfahrt steigt die Straße mit bis zu sieben Prozent – vorbei am hübschen Ort Puebla de Benifasar – hinauf auf 1.050 Meter. Vor Bojar (km 59) links zum 1.130 Meter hoch gelegenen Castell de Cabres km 68), wo man im Restaurant Mesón La Vila ein gutes Menü für 8,50 Euro bekommt. Weiter auf dem bis 1.250 Meter reichenden Höhen- kamm bis zu einer T-Kreuzung: rechts zur N 232 und auf ihr hinab zur alten Königsburg Morella. Um Ort und Festung zu besichtigen, bei Kilometer 88 die N 232 rechts verlassen. Bis Kilometer 102 führt die gut ausgebaute Straße mal auf, mal ab, dann nur noch bergab bis man bei Kilometer 127 rechts abbiegt nach San Mateo. Im Naturpark Sierra de Espadán 117 Kilometer, 2.200 Höhenmeter, maximal zehn Prozent Steigung Über kleine Pässe und besten Asphalt durch den dicht bewaldeten Naturpark der Sierra de Espadán. Segorbe Richtung Castellnovo verlassen. Die kleine Straße führt bergan nach Castellnovo, nach dem Ort bergab. Rechts abbiegen (km 7) nach Soneja, kurz vor dem Ort an der T-Kreuzung links nach Azuébar. Bei km 21 links ab auf die CV 219 nach Chóvar. Hier beginnt die Passstraße ihren Anstieg auf 610 Meter Höhe. Hinab durch dichte Eukalyptuswälder nach Eslida, dort links ab und über Ahín nach Alcudia de Veo (km 55). Leicht bergab bis Tales, wo man rechts der Beschilderung „Onda“ folgt. Bei Kilometer 67 links der Straße CV 201 Richtung Fuentes de Ayódar folgen, die zum Collado de Ayódar auf 500 Meter Höhe klettert, bevor sie hinab führt nach Ayódar (km 75). Nach zwei Kilometern links der Beschilderung „Caudiel“ folgen. Zwölf Kilometer steigt das Sträßchen bis acht Prozent steil, unterbrochen von kurzen Abfahrten, auf 890 Meter Höhe. Dann bergab, bei Kilometer 102 links ab auf die CV 195 und über CHRISTIAN ROLLE; HOLZKIRCHEN Segorbe – Castellnovo – Azuébar – Chóvar – Eslida – Ahín – Alcudia de Veo – Tales – Ayódar – Torralba de Pinar – Caudiel – Jérica – Novaliches – Segorbe Caudiel nach Jérica. Links nach Novaliches, wo man Richtung Gaibiel fährt. Kilometer 118: rechts ab und zurück nach Segorbe. Valencias Kühlhaus 85 Kilometer, 1.300 Höhenmeter, maximal 14 Prozent Steigung Segorbe – Peñalva – Algimia de Almonacid – Matet – Gaibiel – Jérica – Teresa – Sacañet – Altura – Segorbe Altes Kulturland: Zwischen Bergen und Küste wachsen Mandeln, Orangen und Oliven 4 Harmlose Klettertour auf verkehrsarmen Straßen mit schönen Ausblicken in die Sierra de Javalambre. Auf deren Hochebenen ist es im Winter so kalt, dass man in früheren Zeiten Eis in Türmen speicherte, um damit im Sommer Valencias Speisen und Getränke zu kühlen. Segorbe verlassen wie auf Tour 3, links ab und leicht berg an über Peñalva nach Algimia de Almonacid. Dort links der Beschilderung „Matet“ folgen; am Ortsende geradeaus und weiter mit bis zu elf Prozent Steigung zu einer Anhöhe (610 m) bei Kilometer 13,5. Bergab über Matet und Gaibiel und am Abzweig (km 23) rechts nach Jérica, wo man am Ortsausgang links dem Schild „Teresa“ folgt. Leicht bergan nach Teresa; am Abzweig nach Bejis beginnt der Anstieg nach Sacañet. Bei Kilometer 54 erreicht man eine fast tausend Meter hoch gelegene Ebene, auf der Wein, Oliven und Getreide angebaut werden; von dort reicht der Blick nach Osten zur Sierra de Espadán. An der T-Kreuzung (km 62) links auf die CV 245 nach Segorbe. Nach sieben Kilometern endet die Hochfläche: Unterbrochen von kurzen Gegenanstiegen führt die Abfahrt nach Altura ins Tal des Río Palancia, in dem auch Segorbe liegt. TOUR 3/ 2006 167