Lebensmittelzeitung 29/2015 - bureau

Transcrição

Lebensmittelzeitung 29/2015 - bureau
LZ 29 17. Juli 2015
MARKETING
Fleischer spießen
Lidl-Werbung auf
Verzahnung von Online- und Offline
Lebensmittel Zeitung 39
Kreative Umsetzung: Die
Qualitätskampagne verärgert
die Fleischerinnungen.
Dresden. Der Sächsische FleischerInnungsverband schießt sich auf die
aktuell laufende, in der Werbeszene
nicht unumstrittene, viel diskutierte
Imageoffensive „Was ist eigentlich
gut?“ des Discounters Lidl ein, in
der sich die Neckarsulmer seit April
des Themas Qualität annehmen.
Und die Metzgerbetriebe tun das auf
witzige Weise: Auf Plakaten der Fleischerorganisation ist ein junger Fleischer in Superman-Pose abgebildet.
Offensichtlich erkennen Verbraucher wirklich gutes Fleisch nicht an
den in der Lidl-Werbung herausgestellten Merkmalen, sondern am
„Am Fleischer“ selbst, wie auf den
Plakaten zu lesen ist. Und dann folgt
der komplette Wertekanon des
Handwerks: „Fachausbildung + Beratung + Regionalität + Qualität +
Erfahrung + Kreativität + Leidenschaft + Handwerk“.
cl/lz 29-15
Tesco lanciert eine
vegane Produktreihe
Cheshunt. Der britische Supermarktbetreiber Tesco erweitert sein Sortiment um diverse Gemüsealternativen zu Nudeln, Kartoffelbrei, Reis,
Couscous, Pizzaböden und Brot. Angeboten werden u.a. Möhren-Spaghetti, Zucchinistreifen und Blumenkohl-Couscous. Die Produktreihe
richtet sich an Kunden, die weniger
Kohlehydrate essen oder sich glutenfrei ernähren möchten. Die Produkte
kosten jeweils 1 GBP.
lz 29-15
Payback holt Burger
King ins Boot
München. Das Bonussystem Payback
mit dm-Drogeriemarkt, Rewe, Real,
Kaufhof, Fressnapf, Thalia, Aral und
weiteren teilnehmenden Unternehmen, baut erneut sein Partnerportfolio aus. Mehr als 26 Millionen Payback-Kunden können künftig in über
500 Burger-King-Restaurants hierzulande Punkte sammeln.
lz 29-15
Noch zu wenig
Erlebnis im Shop
Köln. Knapp 40 Prozent der deutschen Händler sehen noch deutlichen Handlungsbedarf bei der Umsetzung eines Erlebniseinkaufs in ihrem Shop. Für die bereits umgesetzten Maßnahmen zur Erlebnisvermittlung geben sich die befragten
Händler insgesamt die Schulnote
2,4. Rund 81 Prozent der Befragten
glauben, dass die Bedeutung der Erlebnisvermittlung in Online-Shops
noch zunehmen wird. Rund 48 Prozent gehen sogar von einer starken
Relevanzzunahme aus. Das sagt eine
Studie, die das ECC Köln mit Coremedia, IBM und T-Systems Multimedia Solutions durchgeführt hat.
Online befragt wurden 105 Marketing-, Vertriebs- und E-CommerceVerantwortliche mittlerer und großer
Handelsunternehmen sowie Hersteller mit einem Web-Shop. lz 29-15
Frankfurt. Sinkende Zeitungsreichweiten, steigende Schalt- und Verteilkosten
sowie
boomende
Smartphone-Nutzung werfen die
herkömmlichen Strategien in der
Haushaltswerbung über den Haufen. Um weiterhin einen Push zu erzeugen, muss der Handel neue
Konzepte entwickeln.
Der Verbraucherwerbung des Handels
steht ein großer Umbruch bevor. Bislang basierte sie vorwiegend auf gedruckten Anzeigen, Beilagen oder
Prospekten. Doch diese Form von
Schweinebauchwerbung hat ihre beste
Zeit gesehen und steht vor einer ungewissen Zukunft, weil immer mehr
Menschen vorwiegend digital unterwegs sind und klassische Werbeträger
seltener nutzen. Viele planen ihren
Alltag vorzugsweise mit ihrem Im Umbruch: Die klassische Handzettelwerbung verliert mittelfristig an Gewicht, weil
Smartphone, sie nutzen auch Medien- immer mehr Menschen vorwiegend digital unterwegs sind. Der Handel muss künftig
inhalte immer stärker mobil und be- mehr Kanäle bespielen und diese vernetzen, um die Kunden in die Läden zu locken.
stellen ihre Zeitung ab. Selbst kostenlose Wochentitel, jahrelang eine will- nehmen eine größere Rolle: „Filialan- rendsten ist“, betont Ingo Wienand,
kommene Alternative zur Tageszei- gebote werden ergänzt um Artikel aus Geschäftsführer von Media Central.
tung, finden immer weniger Leser. dem Onlineshop, Reisen werden in Das Unternehmen aus MönchengladZudem wächst die Zahl der Werbever- Länderthemen integriert und unser bach steuert die Zustellung von Hausweigerer, was Direktverteilern und Fotoservice im passenden Reisethema haltswerbung für Unternehmen wie
„Einkauf aktuell“ der Deutschen Post beworben“, erläutert Lehmann.
Rossmann, Edeka oder Kaufland und
das Leben schwer macht, denn sie
Beim Fuldaer Handelsunterneh- vergibt Verteilaufträge an Verlage und
dürfen nicht an Verweigerer-Haushal- men Tegut vertraut man stärker auf Direktzusteller. Das erklärt wohl auch,
te zugestellt werden. Und schließlich Bewährtes: „Wenngleich die Leistung weshalb Wienand die gedruckte Hausist da noch der Mindestlohn, der die sinkt, ist der Push selbst über die klas- haltswerbung weiterhin bevorzugt
Beilagen- und Anzeigenwerbung deut- sischen Kanäle wirksam“, betont Rai- und Rest nur als Ergänzung sieht. Unlich verteuert hat (lz 25-15).
ner Rausch, Leiter Marketing-Service. ter einer Kosten-Nutzen-Betrachtung
All diese Entwicklungen werfen die Gleichzeitig registriert er, dass immer weist „der herkömmliche Prospekt
Frage auf, wie der Handel künftig mehr Nutzer die Händler-Website auf- nach wie vor die größte Werbewirknoch einen Push für seine Angebots- rufen und den Tegut-Newsletter abon- samkeit in der Breite auf“, behauptet
werbung realisieren will. Eine einfa- nieren. Auch Prospektportale wie er. „Er bietet die beste Plattform, um
che Antwort darauf gibt es nicht, doch Kaufda oder Marktjagd sowie Banner- Produkte attraktiv abzubilden und deeins ist klar: Die Branche muss mehr schaltungen hält Rausch für geeignet, tailliert zu beschreiben. Ein zusätzliKanäle bespielen und vernetzen, um um im Zusammenspiel mit den klassi- cher und entscheidender Vorteil liegt
die Verbraucher in die Läden zu lo- schen Medien den werblichen Druck darin, dass er kostenlos zugestellt
cken. Gleichzeitig wird sie ihre Aktivi- für die Angebotswerbung zu halten.
wird, ohne dass man dafür etwas tun
täten stärker von der analogen in die
Ähnlich klingt das bei der Unter- muss.“
Wie aber soll der Handel einen
digitale Welt verlagern. Doch die Un- nehmensgruppe Bünting mit den Versicherheit darüber ist groß, was die al- triebslinien Famila, Markant Nord- Push erzeugen, wenn – wie in Tübinten (gedruckten) und die neuen (digi- west und Minipreis. Sascha Janowitz, gen, München, Ulm oder Stuttgart –
talen) Werbeträger für das Push-Mar- Bereichsleiter Marketing/Werbung, die Mehrheit der Haushalte diese Werketing künftig zu leisten vermögen. stuft Prospekt, Handzettel und ergän- beform schon jetzt verweigert? WienAuch deshalb löst
zend geschaltete Ra- and rät Kunden, auf Anzeigenblätter
sich der Handel nur
diospots als uner- auszuweichen. Als journalistisches
lässliche Bestandtei- Produkt dürfen sie Beilagen führen
zaghaft aus den tra- Der Handel muss neue
dierten Werbestruk- Wege der Kundenbindung le der Handelskom- und gelangen in deutlich mehr Hausturen.
munikation
ein. halte als die Abo-Zeitungen. Doch
beschreiten
Neben
Edeka
„Aufgrund unserer auch die kostenlosen Wochenblätter
und Rewe zählt der
Vertriebsregionen,
verlieren immer mehr Leser. Laut
Discounter Lidl zu den mutigeren Ak- die häufig sehr ländlich geprägt sind, AWA ist ihre Reichweite zwischen
teuren. Die Neckarsulmer haben ihren sowie der Präferenzen unserer Kun- 2012 und 2015 um 8,1 Prozent auf
Mediamix in den vergangenen Jahren den werden wir auch weiterhin an die- 37,4 Millionen Leser geschrumpft, die
verbreitert und wollen so den verän- sen Werbeträgern festhalten.“ Parallel Abo-Zeitungen stehen mit einem Miderten Rahmenbedingungen gerecht dazu setzt die Gruppe die eigenen nus von 8,8 Prozent auf 28,9 Milliwerden: „Vor dem Hintergrund sin- Websites, Online-Prospektportale und onen noch schlechter da.
kender Auflagen in Print, geändertem Social Media ein und will ihren MeAngesichts der angespannten Lage
Mediennutzungsverhalten und der dia-Mix anpassen, sobald sich Neue- bei der gedruckten Haushaltswerbung
immer höheren Themenvielfalt bei rungen in der digitalen Welt durchset- ist der Handel gut beraten, stärker als
Lidl, die gleichzeitig verbunden ist mit zen. Mittelfristig will Janowitz an die- bisher auf Radio und TV auszuweiheterogenen Zielgruppen, ist es uner- ser Strategie festhalten. Doch auf lan- chen, meint der Hamburger Medienlässlich, neben Print auch weitere Me- ge Sicht hält er es für denkbar, dass berater Norbert Schmidt: „Das sind
dien in die Mediastrategie einzubezie- die Online-Kommunikation die klassi- die letzten klassischen Werbeträger,
hen“, erklärt Unternehmensspreche- schen Kanäle überflügeln wird. Die- die noch schnell Reichweiten aufbaurin Isabel Lehmann. Laut der Nielsen- sen Prozess will Bünting aber nicht ak- en können.“ Die herkömmlichen
Werbestatistik hat Lidl sein Werbeen- tiv vorantreiben, jedenfalls plant die Schweinebauch-Anzeigen
hält
gagement im laufenden Jahr vor allem Gruppe keine größeren Investitionen Schmidt dagegen für tot. „Es gibt
in TV, Radio, Online und Out-of- Ho- in neue Kanäle.
Städte und Stadtteile, da sollten besser
me verstärkt, die Investitionen in ZeiAuch mancher Dienstleister tut die Haushalte gekennzeichnet wertungswerbung gingen zwar leicht zu- sich schwer mit der richtigen Balance den, die noch Haushaltswerbung und
rück, dennoch spielt Print weiterhin zwischen Vertrautem und Neuem. Anzeigenblätter im Briefkasten akzepeine wichtige Rolle für den Handels- „Wir gehen davon aus, dass ein regio- tieren.“ Schmidt sagt auch der klassiriesen, wie Lehmann betont. Da Lidl nal ausgesteuerter Mediamix aus Pro- schen Planung von Haushaltswerbung
inzwischen auch im Internet verkauft, spekt, digitalen Kanälen und weiterer das baldige Aus voraus, weil sie nur
spielt die Verzahnung von Online- Werbeformen wie TV, Radio, Out of darauf aus war, hohe Rabatte herausund Offline-Angeboten für das Unter- Home und Social Media am zielfüh- zuholen: „Es wird immer schwerer, zu
S C H L E I C H E N D E R A BW Ä R T S T R E N D B E I Z E I T U N G E N
Reichweiten von Anzeigenblättern, Abo-Zeitungen und Einkauf aktuell – 2012 bis 2015 – Leser pro Ausgabe in Mio.
2012
2013
2014
2015
Anzeigenblätter
40,63
39,68
38,56
37,35
Regionale Abo-Zeitungen
31,65
30,44
29,66
28,86
15,0
15,39
15,22
15,43
Einkauf aktuell
Veränderung in Prozent 2015 zu 2014
–3,1
Veränderung in Prozent 2015 zu 2012
–8,1
–2,7
–8,8
1,4
2,7
F O T O : J . KO N R A D
F O TO : C . L AT T M A N N
Kein „Weiter-so“ in der Haushaltswerbung – Schweinebauch-Prospekte verlieren an Gewicht – Handelsmix wird komplexer und kleinteiliger
wirtschaftlichen Bedingungen in die
Briefkästen zu kommen, da die Zahl
der Werbeverweigerer wächst und die
Zusteller durch die höheren Lohnkosten unproduktiv werden.“
Schmidts Plädoyer für den Hörfunk fällt bei Radio Marketing Service
(RMS) auf fruchtbaren Boden. Der
Vermarkter hat bei Handelsunternehmen einen nachhaltigen Strategiewechsel zugunsten seines Mediums
festgestellt. „Sie haben mit Radio als
aktivierendem Massenmedium sehr
gute Erfahrungen gemacht, daher haben die erste Pioniere sehr schnell
Nachahmer gefunden“, betont Geschäftsführer Alexander Sempf mit
Blick auf die Werbeaktivitäten von
Lidl u.a. am „Super-Samstag“, Netto,
Penny & Co. Für Radio spricht laut
Sempf, dass es mit seinen vielen
Mainstream-Sendern „alle relevanten
Zielgruppen jeden Alters“ erreicht.
Als weitere Stärke nennt er die so genannte Touchpoint-Planung. So ist es
im Radio möglich, Werbespots am
Vormittag auszuspielen, wenn Haushaltsführende ihren Einkauf planen.
Zudem lässt sich ein über UKW ausgestrahlter Spot inzwischen auch ins
Internet verlängern. So können Kunden eine solche Werbeeinblendung
mit einem vorgeschalteten Spot und
einer Display-Ad bei Webradios oder
Musikdiensten wie Spotify vernetzen.
Laut Sempf bietet das besonders hohe
Konversionsraten, weil Online-Audio
als ständiger Begleiter für mobile Zielgruppen dienen kann und damit wichtige Kontaktpunkte entlang der gesamten Customer-Journey liefert.
VIELE SAGEN NEIN ZUR WERBUNG
Werbeverweigerer nach Haushalten 2015
(Angaben in Prozent)
Bundesweit
24
Tübingen
71
München
55
Ulm
54
Stuttgart
51
Heidelberg
50
Regensburg
50
Dresden
49
Frankfurt/M.
Nürnberg
47
44
Hamburg
38
Berlin
38
Briefkästen mit Aufkleber „Bitte keine Werbung“
QUELLE: PROSPEK TSERVICE ONLINE, APRIL 2015, ZMG
Doch wenn der Handel an Online
denkt, kommen ihm ganz andere Kanäle in den Sinn. Suchmaschinenwerbung, zum Beispiel: Sie eignet sich,
um Menschen mit konkreten Bedürfnissen zu erreichen, eine Push-Wirkung entfaltet sie hingegen nicht.
Auch Social Media spielt in den Überlegungen der Branche eine wichtigere
Rolle, weil immer mehr Menschen
Facebook & Co. als Anlaufstelle für
Neuigkeiten aus ihrem Freundeskreis
und der Welt nutzen. Seit einigen Monaten versucht Facebook, sich als
Push-Kanal für Werbekunden mit regionalem Schwerpunkt zu etablieren.
Dazu hat der Social-Media-Riese die
Local-Awareness-Ads an den Start gebracht, die er in Deutschland als Anzeigen für lokale Bekanntheit vermarktet. Laut Facebook-Sprecher Stefan Stojanow erfreuen sich die Werbeform reger Nachfrage und können gegenüber herkömmlicher Haushaltswerbung mit zahlreichen Vorteilen
aufwarten: „Mit Anzeigen für lokale
Bekanntheit können Unternehmen
sehr gut aktuelle Angebote bewerben.
Der Umkreis lässt sich von einem Kilometer auf beliebige Größe einstellen“, wirbt er. „So können regionale
Basis: Deutschsprachige 14+
QUELLE: AWA
LEBENSMITTEL ZEITUNG GRAFIK
Fortsetzung auf Seite 40
40 Lebensmittel Zeitung
MARKETING
K U R Z N OT I E RT
Fortsetzung von Seite 39
ter dem Motto „Tee. Sehr, sehr anders“ einen Relaunch seines Produkts Carpe Diem Kombucha.
Kernelement des Neuauftritts ist
das umgestaltete Etikett auf den typischen dunkelbraunen Flaschen.
Hier soll ein farbenfrohes MandalaMotiv auf der Flasche das fernöstliche Lifestyle-Produkt besonders
hervorheben. Die von der Kreativagentur Kolle Rebbe entwickelte
PR- und Medienkampagne startet
in diesen Tagen. Sie umfasst eine
neu gestaltete Homepage, Aktivitäten in sozialen Medien, Printanzeigen, OoH-Werbung, POS-Material
und Special-Events in ausgewählten Großstädten. Das aromatisierte
Gärgetränk ist in den Varianten
„Classic“, „Quitte“ und „Cranberry“ erhältlich.
Bewegung im Kühlregal: Die Molkerei Alois Müller launcht die neue
Froop-Range unter dem Namen
FOTO: ALOIS MÜLLER
„Froop goes wild“ und wirbt mit
den exotischen Früchten Marula,
Baobab, Kaktusfeige und Dattel im
TV. Der 17-sekündige Spot läuft auf
allen reichweitenstarken Sendern.
Charme-Offensive: Der Hollywood-Star James Franco verteilt im
Rahmen des aktuellen „Cokelight“-Spots wiederholt Komplimente an selbstbewusste Frauen.
Darüber hinaus gibt es eine Limited-Edition von Komplimente-Dosen in drei Designs.
In Berlin-Mitte: Der Naturkosmetikanbieter Weleda hat in Berlin sein
erstes Shop-Atelier eröffnet. Auf
170 Quadratmetern wird dort das
ganze Sortiment an Naturkosmetik
präsentiert. Die neue, ganztägig geöffnete Location in der Nähe des
Rosenthaler Platzes soll darüber hinaus auch ein „Ort der Begegnung,
des Ankommens, des Wohlfühlens
und des Wissens sein“. Das ShopKonzept biete Raum für Veranstaltungen, Ausstellungen und den
Austausch mit Kunden, so der Spezialist für anthroposophische Medizin, Diätetika und Naturkosmetik
mit Hauptsitz in Arlesheim,
Schweiz, und deutscher Niederlassung in Schwäbisch Gmünd.
F O TO : G A L E R I A K A U F H O F
Engagiert: Der Warenhausbetreiber Galeria Kaufhof lässt gemeinsam mit Playmobil, dem Technischen Hilfswerk (THW) und der
Stiftung THW eine bereits seit Jahren existierende Partnerschaft wiederaufleben. Es wurde eine Spiel-
zeug-Sonderserie im THW-Look
entwickelt, die seit Kurzem bundesweit exklusiv in allen GaleriaKaufhof-Filialen erhältlich ist.
Erstmals sind Frauen, Männer und
Kinder als Figuren im THW-Blau
gemeinsam in Aktion.
Für kurze Zeit: Der Süßwarenhersteller Storck hat die Marke Knoppers um die Limited-Sommer-Edition Erdbeer-Joghurt ergänzt.
Händler sicherstellen, dass sie genau
die Personen erreichen, die sich im
Einzugsgebiet ihres Geschäfts aufhalten.“ Zudem lassen sich die lokalen
Anzeigen mit Aktivierungsfunktionen
wie „jetzt anrufen“ oder „Route pla-
Pushen mit der App
Die Engel AG aus Bad Orb will
dem Einzelhandel bei der digitalen Distribution seiner Prospekte
mit einer individuellen Lösung
namens „Smart-E“ unter die Arme
greifen. Statt die aktuellen Angebote bei Prospektplattformen
wie Kaufda einzustellen, wo sie
mit vielen anderen um Aufmerksamkeit konkurrieren, sollen die
Händler eine von Engel erstellte
App für IOS und Android nutzen.
Über sie können die Händler ihre
Angebote als Pdf hochladen und
Kunden haben die Möglichkeit, in
den digitalen Prospekten zu
blättern. Die Händler können die
App im eigenen Laden, auf Tüten
und Verpackungen oder über die
gedruckten Prospekte bekannt
machen und Downloads über
einen QR-Code ermöglichen.
Kernzielgruppe des Angebots sind
selbstständige Kaufleute, die die
App standortbezogen für individuelle Angebote an die Kunden in
ihrem Einzugsgebiet nutzen können.
„Der Händler ist in der Lage, in
der App alles hochzuladen, was er
will, also auch eigene Angebote
unter der Woche“, erklärt Markus
Engel, Chef der Engel AG. In
diesen Tagen beginnt seine Agentur mit dem bundesweiten Rollout und will als Erstes selbstständige Edeka-Händler für ihr
Angebot gewinnen.
nen“ versehen und können – ebenso
wie andere Werbeformen bei Facebook – an registrierte Nutzer innerhalb einer Stadt oder eines Postleitzahlengebiets ausgespielt werden.
Damit sind die lokalen FacebookAnzeigen zielgenauer als gedruckte
Haushaltswerbung oder Hörfunk. Ob
der Handel mit den Local-AwarenessAds einen ähnlichen Druck erzeugen
kann, bleibt vorerst offen. Doch Location-Based-Services wie Kaufda,
Marktjagd oder Gettings müssen den
Angriff von Facebook fürchten. Auch
für die Zeitungen besteht Gefahr,
denn Facebook ist längst ein Kanal für
die Masse und verzeichnet nach eigenen Angaben bereits 20 Millionen
Nutzer pro Tag in Deutschland. Zum
Vergleich: Die schwächelnden AboZeitungen erreichen laut AWA rund 29
Millionen Leser pro Ausgabe.
Dennoch gibt sich die Zeitungs
Marketing Gesellschaft (ZMG) mit
Sitz in Frankfurt gelassen ob der neuen digitalen Werbemöglichkeiten.
„Local-Awareness-Ads funktionieren
nur bei Mobile-Usern, die auch die
Ortung zulassen“, betont Tino Eidebenz, Direktor Key-Account-Management bei der ZMG. Auch für die Nutzung von Kaufda, Gettings oder Groupon müsse man sich aktiv entscheiden. „Das heißt, man erreicht über
diese digitalen Angebote nie die breite
Masse in der Region. Die Zeitung erreicht diese Teil-Zielgruppe, die immer auf Schnäppchenjagd ist, aber
auch.“ Zudem sei sie fest in der Region verankert und für 59 Prozent der
Bevölkerung unverzichtbar, wenn es
darum geht, über das Geschehen am
Ort informiert zu sein, so der Zeitungsmarketer.
Die Tatsache, dass die Leserzahlen
der Zeitungen unaufhörlich sinken,
wird für Eidebenz durch die multimediale Aufstellung der regionalen
Verlagshäuser relativiert: „Sie erreichen über ihre verschiedenen Kanäle
zuverlässig die gesamte Region.“ Königsdisziplin bleibt für ihn deshalb die
gedruckte Zeitung, weil sie die Men-
Ingo Wienand, Geschäftsführer
von Media Central, bevorzugt die
gedruckte Haushaltswerbung.
Der Rest ist „Ergänzung“.
Marcus Engel, Engel AG, räumt
standortbezogenen App-Services
und der digitalen Prospektdistribution gute Chancen ein.
Norbert Schmidt, Medienberater: „Der Handel ist gut
beraten, stärker als bisher auf
Radio und TV auszuweichen.“
Tino Eidebenz, ZMG: „Zeitungen
erreichen Menschen in einer ganz
besonderen Nutzungssituation –
gedruckt, online oder mobil.“
schen in einer ganz besonderen Nutzungssituation erreicht. Je nach Kundenanforderung kann eine Anzeige
dort auch durch Mobile-Angebote,
Website-Werbung, das verlagseigene
Anzeigenblatt oder Direktverteilung
ergänzt werden, so Eidebenz. Die Verlage halten also einige Fäden in der
Hand, um dem Handel auch künftig
die passenden Angebote zu unterbreiten. Doch im Ringen um die Budgets
müssen sie immer mehr Konkurrenten
abwimmeln. Guido Schneider/lz 29-15
Die ersten beiden Beiträge der LZ-Serie „Zukunft
der Handelswerbung“ sind in lz 22-15 und lz
25-15 erschienen.
Alexander Sempf, RMS, sieht in
der Zielgruppenrelevanz und in
der Touchpoint-Planung die
Stärken von Radiowerbung.
Ferrero ruft zum Sammeln auf
Mobile Coupons
locken Kunden an
Share-Economy
liegt im Trend
Frankfurt/London. Der Süßwarenspezialist Ferrero Deutschland und
Guinness World Records kombinieren Schokolade, Weltrekorde und
die Sammelleidenschaft.
Düsseldorf/München. Coupons, die
per Beacon-Technik auf Smartphones
von Konsumenten gespielt werden,
erhöhen deren Ladenbesuche um 23
Prozent. Zu diesem Ergebnis kommen
das Institut für Electronic Commerce
der Münchner Ludwig-MaximiliansUniversität und der Couponing-Anbieter Gettings in einer Studie. Dafür
wurden 1034 Beacon-Kontakte aus einem 2014 in Düsseldorf durchgeführten Pilotprojekt ausgewertet. Die Analyse zeigt auch, dass Shopper sich um
31 Prozent länger am POS aufhalten,
wenn sie eine Beacon-Nachricht inklusive Coupon erhalten. Je interessanter der Inhalt, desto höher die
Klickrate: Mobile Coupons steigern
diese um mehr als das Dreifache, reine
Willkommensnachrichten um mehr
als das Doppelte.
liw/lz 29-15
Frankfurt. Jeder zweite Deutsche teilt
und tauscht gerne. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung unter 1000 deutschen Verbrauchern im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Price Waterhouse Coopers (PwC). Danach haben 46 Prozent in den vergangenen beiden Jahren mindestens ein
Share-Economy-Angebot
genutzt.
Musik, Konsumgüter und Fahrzeuge
teilen die Deutschen besonders gerne.
Ein Drittel hat Erfahrung mit dem
Teilen von Büchern und Musik. An
zweiter Stelle rangieren Angebote aus
dem Konsumgüterumfeld: Drei von
zehn Verbrauchern leihen sich zumindest ab und an Kleidung oder Spielzeug aus. 28 Prozent haben Erfahrung
mit der gemeinschaftlichen Nutzung
von Fahrzeugen.
lz 29-15
Guinness World Records ist Partner für „Animal Champions“
Gemeinsam starten der Süßwarenhersteller Ferrero Deutschland und Guinness World Records, eine Institution
zur Überprüfung und Beglaubigung
von Weltrekorden, die Sammelaktion
„Animal Champions“. Seit Kurzem
enthalten die Packungen der FerreroMarken Kinder-Riegel, Duplo, Hanuta und Kinder Country auffällige Sticker und Sammelkarten mit Tierrekorden von Guinness World Records.
Neben einem Album gibt es auch weitere Extras wie eine App mit Spielen
und einem Tierquiz.
lz 29-15
F O TO : F E R R E R O
Neuer Markenauftritt: Der österreichische AfG-Hersteller RauchFruchtsäfte, Rankweil, startet un-
LZ 29 17. Juli 2015
Spaßig und lehrreich: Auf FerreroPackungen gibt es Sticker und Sammelkarten mit Tierrekorden.
Adobe kooperiert
mit Microsoft
Veggie-Schnitzel auf Facebook
Smartphone-Einsatz
nicht beim Essen
München. Die US- Softwareunternehmen Adobe und Microsoft kooperieren rund um die Felder Marketing,
Vertrieb und Kundenservice. Dazu
verknüpfen sie die Adobe Marketing
Cloud mit Microsoft Dynamics CRM.
Durch das Zusammenspiel soll eine
umfassende Lösung für eine einheitliche Kundenerfahrung an allen Touchpoints ermöglicht werden. Unter anderem geht es um die zielgenaue Ausrichtung von Vertriebs- und Marketingaktivitäten durch die enge Verzahnung der Zielgruppen und ihrem Verhalten und die Möglichkeit von Echtzeit-Angeboten sowie die Kombination von Daten, um zu identifizieren,
auf welcher Stufe des Vertriebsprozesses sich der Kunde befindet. lz 29-15
Bad Zwischenahn. Rügenwalder hat
für seine neuen „Vegetarischen
Schnitzel“ und „Nuggets“ neben
klassischen auch Social-MediaWerbemaßnahmen im Gepäck.
London. 41 Prozent der Menschen
fühlen sich weniger einsam, wenn sie
ihr Smartphone nutzen, während sie
alleine essen. Zu diesem Ergebnis
kam der aktuelle „Life at Home Report“ von Ikea, für den 8 500 Personen befragt wurden. Der Studie zufolge nutzen die Teilnehmer die sozialen
Medien am liebsten zum Chatten (41
Prozent) und Fotografieren der Teller
(21 Prozent). Mehr als ein Drittel äußerte den Wunsch, öfter mit Freunden und Familie speisen zu wollen,
was wegen der verschiedenen Dienstpläne jedoch schwierig sei. 35 Prozent
der Londoner sprachen sich für ein
Verbot von Handys beim gemeinsamen Essen aus, da diese für zu viel
Ablenkung sorgen.
liw/lz 29-15
Rügenwalder spielt die gesamte digitale Klaviatur
Im Rahmen der Einführung der neuen vegetarischen Schnitzel-Produkte
von Rügenwalder gibt es auch OnlineAktivitäten wie #Veggieschnitzel, bei
der die Social-Media-Maßnahmen der
Rügenwalder Mühle und die Inhalte
des Content-Hubs Veggieschnitzel.de
ineinandergreifen. In den Fokus rückt
dabei die digitale Kampagne, die auf
sämtlichen Kanälen wie Facebook,
Youtube, Twitter, Instagram und im
Blog läuft. Dreh- und Angelpunkt ist
das vegetarische Schnitzel, dem sich
auch die Kampagnen-Seite widmet.
In diesem „Schnitzel-Hub“ laufen alle
Inhalte zusammen. Auf Veggieschnitzel.de findet der Fan etwa Rezepte,
ein Game zum Produkt, Fan-Merchandise, Blogger-Meinungen zu den
Artikeln. Im Zuge dessen wird der
Schnitzel-Hub mit weiterem Content
angereichert. Um die User dorthin zu
leiten, gibt es ein Video, das die Inhalte anteasert und die Werbetrommel für #Veggieschnitzel rührt: Youtube.com/watch?v=luBKjmLpAgw.
Der Clip kommt unter anderem auch
auf Facebook und in anderen OnlineUmfeldern zum Einsatz. Mit entwickelt hat das Konzept die Agentur
Elbkind.
lz 29-15