Kinderfernsehen

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Kinderfernsehen
Kinderfernsehen
Kinderfernsehen
Blockveranstaltung: Montag 25.9. – Donnerstag 28.9.
von 9 Uhr 45 – 15 Uhr 30, R 112
Langzeitveranstaltung: montags 14 – 15 Uhr 30, Raum 112
Literatur:
• Jan-Uwe Rogge: Kinder können fernsehen. Vom Umgang mit der
Flimmerkiste. Rowohlt Taschenbuch Verlag. Hamburg 2001
(Preis ca. 8,50 Euro) > Pflichtlektüre
• Wolfgang Buresch (Hg.): Kinderfernsehen. Vom Hasen Cäsar bis
zu Tinky Winky, Dipsy und Co. Edition Suhrkamp. Frankfurt 2003
(Preis ca. 11 Euro)
Dipl.-Soz.Päd. Tanja Witting
Raum 17; Sprechstunde mittwochs 14 – 15 Uhr
Email: [email protected]; Telefon 0221-8275-3475
Kinderfernsehen
Wie kommen Sie an Ihre creditpoints?
• regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme
• schriftliche Hausarbeit, abzugeben am Ende der
Langzeitveranstaltungen
• Abschlussgespräch in den Prüfungswochen
Dipl.-Soz.Päd. Tanja Witting
Raum 17; Sprechstunde mittwochs 14 – 15 Uhr
Email: [email protected]; Telefon 0221-8275-3475
Kinderfernsehen
Gert K. Müntefering
(langjähriger Programmleiter des WDR-Kinderfernsehen und „Maus“-Entwickler):
„Kinderfernsehen ist, wenn Kinder fernsehen!“
Kinderfernsehen unterscheidet sich von
Erwachsenenfernsehen durch...
Kinderfernsehen
Jugendmedienschutzstaatsvertrag (JMStV);
Prüfungsordnung der freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (§31 PrO-FSF):
ƒ Programmangebote des Tagesprogramms zwischen 6.00 und 20.00 Uhr
müssen die Voraussetzungen für die Wahrnehmung und Verarbeitung der
Fernsehinhalte von Zuschauern unter 12 Jahren berücksichtigen
ƒ „Möglichkeit der Entwicklungsbeeinträchtigung“
Kinderfernsehen
Themen der Blockveranstaltung
• Überblick über die historische Entwicklung des Kinderfernsehens in
Deutschland
• Entstehung des Vorschulprogramms
• Überblick über das aktuelle Programmangebot und die
Senderlandschaft
Kinderfernsehen
Themen der Langzeitveranstaltung
• Motive kindlicher Fernsehnutzung
• Wie Kinder Fernsehen wahrnehmen und verarbeiten
• Kinder und Fernsehgewalt
• Analyse quantitativer Daten zur Fernsehnutzung von Kindern
• Fernsehen für „Fernsehanfänger“
• Edutainment für (Grund-)Schulkinder
• Nachrichtensendungen für (Grund-)Schulkinder
• Rate- und Gameshows für (Grund-)schulkinder
• Anime für (Grund-)Schulkinder
Geschichte des Kinderfernsehens
ƒ erste Fernsehangebote für Kinder gab es bereits Ende der 30er
Jahre des letzten Jahrhunderts
ƒ nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ab 1951 wieder in
„Versuchsprogrammen“ Kindersendungen ausgestrahlt
ƒ in den 50er und den 60er Jahren herrschten
bewahrpädagogische Einstellungen bei der
Gestaltung des Kinderprogramms vor
Dr. Ilse Obrig
(Bild aus dem Jahr 1961)
Geschichte des Kinderfernsehens
ƒ Ende der 50er Jahre erste Ausstrahlung amerikanischer
Fernsehserien (z.B. „Fury“, „Texas Ranchers“), die starke
kulturkritische Proteste hervorrief
ƒ 1957/58 im Zuge der Novellierung des Jugendschutzgesetzes
Beschluss der ARD kein Programm für Kinder unter 6 Jahren zu
produzieren
Geschichte des Kinderfernsehens
ƒ Mitte der 60er Jahre forderte Müntefering das
„Recht der Kinder auf Unterhaltung“
ƒ Mit dem kulturellen Umbruch Ende der 60er Jahre wurde die Zeit des
Vorschulfernsehens eingeläutet:
„Fernsehen wandelt sich vom Sündenbock zum Nothelfer“
Sesamstraße
Sesamstraße
Lernziele USA (kognitiv):
Lernziele BRD (sozial):
ƒ Vermittlung des Alphabets
ƒ Ich-Stärke
ƒ Vermittlung von Zahlen
ƒ Handlungs- und
Entschlussfähigkeit
ƒ Wortschatz
ƒ Symbolverständnis
ƒ Wahrnehmung
ƒ Ordnen
ƒ logisches Denken
ƒ soziale Kreativität und
Phantasie
ƒ exploratives Verhalten
ƒ Urteils-und Konfliktfähigkeit
ƒ Wissen über die Umwelt
ƒ Interaktions- und
Kommunikationsfähigkeit
(überwiegender Inhalt der
amerikanischen Produktionsteile)
(orientiert an Grundsätzen
emanzipatorischer Erziehung)
Sesamstraße
Kann die Sesamstraße kompensatorische Erziehung leisten?
Ergebnisse der Begleitforschung in den USA (1973)
ƒ Jüngere Kinder profitieren mehr als ältere
ƒ Vielseher profitieren mehr als Wenigseher
ƒ Buchstaben und Zahlen werden am besten „gelernt“
ƒ Begleitet zusehende Kinder profitieren mehr als Alleinseher
Sesamstraße
Entwicklung der deutschen Sesamstraße
Sesamstraße
Merkmale der Sesamstraße
ƒ Zielgruppe 3- 6jährige Vorschulkinder
ƒ Welt der Sesamstraße stellt magische Realität dar
ƒ Magazin, dass sich aus Rahmen- bzw. Studiogeschichte und kurzen
Filmbeiträgen unterschiedlicher Genres zusammensetzt
ƒ die Rahmengeschichte setzt schwerpunktmäßig auf soziales Lernen
ƒ Lernen soll erleichtert werden durch Dekonstruktion, Wiederholung,
Comedy
ƒ 3 Typen von Protagonisten
Sesamstraße
Sesamstraße
Die Muppet-Monster sind Markenzeichen und Identifikationsobjekte mit
archetypischen Charaktermerkmalen.
Durch ihren Einsatz sollen u.a. folgende Aspekte umgesetzt werden:
ƒ Ich-Identität
ƒ gleichwertige männliche und weibliche Rollendarstellung
ƒ kulturelles Verständnis
ƒ Schwächen und Behinderungen akzeptieren
ƒ Konflikte lösungsorientiert erzählen
ƒ positiv erzählen
ƒ Atmosphäre von Sicherheit und Vertrauen
ƒ positives Körpergefühl
ƒ Gesundheitsbewusstsein
ƒ Umweltbewusstsein
ƒ Autorität hinterfragen
Sesamstraße
Aktueller Trend der Sesamstraße
ƒ Education im Comedy-Stil
ƒ Muppets-Comedy-Figuren „Wolle und Pferd“
Maus
Die Sendung mit der Maus
ƒ dem damaligen Zeitgeist zum Trotz nicht auf pädagogischen Nutzwert
ausgerichtet, sondern auf Unterhaltung
ƒMagazinsendung für Vorschulkinder mit drei wesentlichen Elementen:
ƒ Lachgeschichten
ƒ Sachgeschichten
ƒ Maus-Spots
... und dann ist da natürlich noch der
„doppelte“ Vorspann!
Geschichte des Kinderfernsehens
ƒ Ende der 70er Jahre Abflauen des Vorschulbooms, da Begrenztheit
der Fördermöglichkeiten durch Fernsehen erkannt wurden;
insgesamt jedoch Ausweitung des Programmangebots für Kinder
ƒ in den 80er Jahren Entstehung des dualen Fernsehsystems und in
Folge dessen stärkere Ausrichtung des Kinderfernsehens in Richtung
Unterhaltung
ƒ die 90er Jahre waren geprägt von Tendenzen der Kommerzialisierung
und Emotionalisierung des Kinderfernsehens
ƒ1992 Verbot der Unterbrecherwerbung im Kinderprogramm