Für sicheres Reisen in Japan - Japan National Tourism Organization

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Für sicheres Reisen in Japan - Japan National Tourism Organization
Für sicheres Reisen
in Japan
Prüfen Sie die folgenden Links auf die neusten Informationen.
◆Internationale Atomenergieagentur, IAEA (Englisch)
http://www.iaea.org/
http://www.iaea.org/newscenter/news/tsunamiupdate01.html (Neues über Fukushima)
◆Wissenschaftlicher Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der
Auswirkungen atomarer Strahlung, UNSCEAR (Englisch)
http://www.unscear.org/unscear/index.html
◆Weltgesundheitsorganisation, WHO (Englisch, Französisch, Chinesisch)
http://www.who.int/en/
◆Atomkraftregulierungsausschuss
"Radioaktivitätsüberwachung betreffende Informationen" (Englisch)
http://radioactivity.nsr.go.jp/en/
Über Smartphone zugängliche Radioaktivitätsüberwachungskarten und
Luftradioaktivitätsdaten für ganz Japan (Japanisch)
http://radioactivity.mext.go.jp/maps/ja/
◆Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt
dss "Große Ostjapan Erdbeben betreffende Informationen" (Englisch)
http://www.mhlw.go.jp/english/topics/2011eq/index_food.html (Lebensmittel)
http://www.mhlw.go.jp/english/topics/2011eq/index_water_supply.html (Leitungswasser)
Veröffentlicht im Oktober 2012, erste Ausgabe
Für Menschen, die eine Reise nach Japan planen
Diese Broschüre wurde unter Aufsicht der Arbeitsgruppe für die
Untersuchung der Auswirkungen von Radioaktivität auf den Besuch von
Sehenswürdigkeiten erstellt, um etwaige Besorgnisse von Menschen
anzusprechen, die nach Japan reisen wollen aber Bedenken bezüglich
Strahlungsthemen haben.
Diese Broschüre enthält leicht verständliche Informationen, wie etwa
Erklärungen zu Strahlung und Radioaktivität, deren sich Japanreisende
bewusst sein sollten.
Wir hoffen, dass sie Ihnen helfen werden, sich einen Überblick über die
gegenwärtige Situation in Japan zu verschaffen.
Sapporo
(630 km)
Flughafen
Neu-Chitose
Hokkaido (Hakodate)
Hakodate
Niigata
(185 km)
Tokio (Asakusa)
Sendai
Flughafen
Sendai
Kernkraftwerk
Fukushima Daiichi
Japanisches Meer
Hyogo (Burg von Himeji)
Flughafen Komatsu
Insel Okinawa
Naha
Kyoto
(1790 km)
(540 km)
(840 km)
(450 km)
Centrair
Fuji
zentraljapanischer
internationaler Flughafen
Osaka
Dosisrate (μSv/h)
0,12
0,094
0,06
0,03 0,029
0km
1
100km
200km
(230 km)
Entfernung vom Kernkraftwerk
Fukushima Daiichi
Shinkansen-Schienennetz
0,00
0,054
0,048
0,04
Tokio
0,090
0,062 0,063
0,06
0,055
0,05
0,01
1,10
0,076
0,07
0,02
0,109
0,099 μSv/h (weltweite Durchschnittsdosis)
0,10
0,08
Pazifischer Ozean
Kagoshima
0,110
0,11
0,09
(580 km)
1,61
Bild 1-2
0,035
Nichtkosmische Hintergrundstrahlung (natürlich und künstlich)
Matsuyama
Flughafen
Matsuyama
▲
Flughafen
Tokio-Narita
Flughafen
Tokio-Haneda ■ Bild 1-1: Luftradioaktivitätswerte in internationalen Großstädten
Inlandsflug, Tokio nach Osaka (Flughöhe: 5000 m)
Flughafen
Fukuoka
Die durchschnittlichen Luftradioaktivitätswerte in Japan sind
seit jeher niedrig und bleiben im Vergleich mit weltweiten
Großstädten auch nach dem Unfall relativ niedrig.
Internationale Flugreise (Flughöhe: 11000 m)
Internationaler
Flughafen
Kansai
(1050 km)
Nagoya
Internationaler Flughafen
Osaka (Flughafen Itami)
Flughafen
Himeji
Hiroshima
Fukuoka
Tokio
(230 km)
■
Kosmische Strahlung Hiroshima
Nagano
■
Flughafen
Naha
Was sind Luftradioaktivitätswerte?
Im täglichen Leben sind wir von Strahlung in der Luft umgeben.
Sie stammt von der kosmischen Strahlung sowie von anderer
Hintergrundstrahlung aus dem Boden, von Steingebäuden,
Beton und anderen Quellen her. Luftradioaktivitätswerte
(Intensitäten) sind ein Maß der in der Luft befindlichen Strahlung.
(95 km)
Kyoto (Ryoan-ji)
Sapporo Sendai Tokio Kyoto Fukuoka New London Paris Berlin Hong Beijing Taipei Seoul
Flugzeug
(630 km) (95 km) (230 km) (540 km) (1050 km) York
kong
* Bei den Entfernungsangaben in Klammern, ( ), handelt es sich um die Entfernung vom Kernkraftwerk Fukushima Daiichi in
Kilometern.
* Quelle, Bild 1-1: Erstellt und zusammengetragen aus öffentlichen Daten diverser Weltorganisationen zum Stand vom 9.
Juli 2012.
Messungsdatum für ausgewählte Städte: New York, 31. März 2011; Paris, 5. Juli 2012; Beijing, 8. Juli 2012
Bild 1-2: Daten von der Website des Radiation Science Center
2
Wir besuchten beliebte Sehenswürdigkeiten in Tokio und führten an
verschiedenen Orten Messungen der Luftradioaktivität durch
Messergebnisse:
Luftradioaktivitätswerte
■ Datum der Messungen: 9. Juli 2012 (Montag) ■ Uhrzeiten: 8:00 bis 20:00 Uhr
■ Verwendetes Dosimeter: RADCOUNTER DC-100 (hergestellt in Japan), Strahlungsart: γ (Gamma)
Zwei Personen besuchten in Tokio an einem Tag beliebte Sehenswürdigkeiten und maßen die Luftradioaktivitätswerte
an jedem Ort.
Die zu den drei Mahlzeiten an diesem Tag verzehrten Speisen und Getränke wurden ebenfalls auf ihre Strahlungswerte
gemessen. (Details auf S. 6)
8:00
Sushi zum Frühstück in Tsukiji
Lebensmitteltests auf S.6
Tsukiji
(Fischmarkt)
U-Bahn
(Tokio Metro)
Luftradioaktivitätswert: 0,05 μSv/h
Sehen Sie sich die vielen Meeresfrüchte an!
Kühl und erfrischend – Windspiel
Asakusa
Wie viel Strahlung wäre eine Person bei
einer Besichtigungstour in Tokio (an einem
Tag) ausgesetzt?
Die Messungen erfolgten von 8:00 bis 20:00 Uhr an Orten
entlang einer Besichtigungstour in Tokio von Tsukiji nach
Asakusa über Ueno und schließlich nach Roppongi. Die
Gesamtstrahlung über den gesamten Ausflug lag bei 0,75 μSv
bzw. einer durchschnittlichen Dosis von 0,06 μSv/h, also
unter dem weltweiten Durchschnitt von 0,099 Sv/h (Bild 1-1,
S. 2). Radioaktive Teilchen einer Dosis in der Größenordnung von 0,06 μSv/h würden von den internen Organen
des menschlichen Körpers metabolisiert und als Abfallstoffe
ausgeschieden. Sie könnten sich deshalb selbst bei einer
Belastung mit denselben Dosisraten über mehrere Jahre
hinweg nicht im Körper ansammeln und dauernde
schädliche Wirkungen verursachen. Bei den Messungen
zum Frühstück, Mittag- und Abendessen wurden keine
radioaktiven Teilchen festgestellt (Beträge lagen unter dem
Testlimit von 3 Bq/kg). (Details zu Lebensmitteltests auf S. 6)
(Tokio Metro)
Luftradioaktivitätswert: 0,08 μSv/h
An den vielen Souvenirläden herrscht
hier immer reges Treiben
Café Latte, Sandwich und Donut
Bentendo-Schrein
im Shinobazu-Teich
Ueno
(Ueno-Park)
U-Bahn
(Tokio Metro)
Starbucks zum Mittag
Lebensmitteltests auf S.6
Einkaufsbummel
Roppongi
Luftradioaktivitätswert: 0,05 μSv/h
Lebensmitteltests auf S.6
(Roppongi Hills)
Auf dem
Aussichtsdeck
gemessen (52. Stock)
20:00
3
◆ Sv (Sievert)… Einheit für die Angabe des
Maßes der Strahlungswirkung
auf den menschlichen Köper
Radioaktive … Radioaktive Substanz, die
Substanz
radioaktive Teilchen abstrahlt
Radioaktivität … Die Fähigkeit,
Strahlung
Strahlung abzugeben
◆ Bq (Becquerel)…Einheit für die Angabe der Aktivität eines radioaktiven Materials
Welche Werte werden als unsicher erachtet?
Die zwei Personen, die bei den Messungen geholfen haben
U-Bahn
Bei der Messung von Strahlungsbelastungsdosen verwendete Maßeinheiten
Messwert um 20:00 Uhr
Gesamtbetrag von 8:00
bis 20:00 Uhr
(Senso-ji-Tempel,
Nakamise)
Strahlungsbelastung in unserem täglichen Leben
Die meisten Menschen haben wahrscheinlich wenig Erfahrung
mit Strahlung. Es sollte aber bekannt sein, dass wir alle im
täglichen Leben Strahlung ausgesetzt sind. Sonnen- und
andere kosmische Strahlen, die auf der Erde auftreffen, sind
eine Form von Strahlung. Auch einige essentielle, in
Lebensmitteln enthaltene Nährstoffe weisen eine geringe
natürlich vorkommende Radioaktivität auf. Wir absorbieren
deshalb im täglichen Leben ständig radioaktive Teilchen.
Mori-Garten und Hills Mori Tower
“Tonkatsu”-Schweinekotelett zum Abendessen
Luftradioaktivitätswert: 0,04 μSv/h
SVETLANA KORNYUKH
(aus Russland, seit 7 Jahren in Japan)
Ich war während des Erdbebens und
Tsunamis in Japan. Nach der
Katastrophe waren nur wenige
genaue Informationen verfügbar, und
viele meiner Freunde verließen Japan.
Nach einigen Monaten kehrten sie
dann aber nach Japan zurück, weil sie
sehen konnten, dass die KernkraftwerkKatastrophe eine geringe Wirkung zeigte. Es war etwas
merkwürdig, auf der Besichtigungstour Messungen
durchzuführen, aber ich war erleichtert, selbst sehen zu
können, wie niedrig die Werte waren.
Lu Ruoyi
(aus China, seit 1 Jahr in Japan)
Ich kam einige Zeit nach dem
Erdbeben nach Japan. Ich studiere
zur Zeit Japanisch an einer
Sprachenschule. Bevor ich nach
Japan kam, war ich wirklich sehr
besorgt, dass es nicht sicher wäre.
Nachdem ich aber erst einmal da war,
sah ich, dass es keinen Grund zur Besorgnis
gab. Ich habe mir in letzter Zeit auch gar keine Gedanken
um die Möglichkeit von Strahlung in meinem Essen
gemacht. Es war aber trotzdem eine Erleichterung, selbst
zu sehen, wie niedrig die Werte sind.
Eine einmalig absorbierte Strahlungsdosis von 1 Sievert (1 Sv)
reicht aus, um akute Wirkungen wie Übelkeit und andere
Symptome hervorzurufen. Ein Mikrosievert (μSv), die
Maßeinheit für die in dieser Broschüre aufgelisteten Luftwerte,
ist ein Millionstel Sievert.
Es wird als schwierig erachtet, einen Anstieg des Krebsrisikos
infolge einer unter 0,1 Sv abfallenden internen
Strahlenbelastung nachzuweisen. Der Grund dafür ist, dass
das durch andere Faktoren bewirkte Krebsrisiko hoch ist und
das Risiko einer internen Strahlungsbelastung deshalb zu
gering ist, um eine präzise Messung zuzulassen.
Externe und interne Strahlungsbelastung
Wir haben sowohl Tests zur Beurteilung der potentiellen
Auswirkungen einer Strahlungsaussetzung unter
Verwendung von Luftradioaktivitätsmesswerten durchgeführt,
um die externe Belastung zu prüfen (S. 3~S. 4), als auch
Lebensmitteltests, um die interne Belastung zu prüfen (S. 6).
Externe Belastung
Einheit: Sv
Interne Belastung
Einheit: Bq
Durch
Atmen
Durch
Essen/
Trinken
Externe Belastung durch
radioaktive Teilchen
Interne Belastung durch in
den Körper aufgenommene
radioaktive Teilchen
4
In Japan werden nur Produkte für den Markt freigegeben, die strikte Teststandards erfüllt haben
Zulässige Höchstwerte von radioaktiven Substanzen in spezifischen Lebensmitteln
Die in Japan seit April 2012 zulässigen Höchstwerte von radioaktivem Cäsium (aufgelistet unter Hinweis 1
auf S.6) sind selbst im Vergleich mit anderen Ländern äußerst strikt.
 Strahlungshöchstwerte für maßgebliche Erzeugnisse gemäß Definition in ausgewählten Ländern (Bild 2)
Japan
Erzeugnis
U.S.A.
EU
(Bq/kg)
China
Südkorea
Wasser
10
200
−
370
Milch
50
200
330
370
Fleisch und Fleischerzeugnisse
100
500
800
370
500
1200
Fisch und Fischerzeugnisse
100
800
370
Gemüse
100
500
210
370
Babynahrung
50
−
−
−
Daten: Von diversen internationalen Regierungen freigegebene öffentliche Daten (zum Stand vom Juli 2012)
* Die EU verwendet für aus Japan importierte Erzeugnisse dieselben Höchstwerte wie Japan selbst.
Lebensmittel- und Wassertestsystem
Messergebnisse:
Lebensmittelradioaktivitätswerte
 Messungsdaten:
9. Juli 2012 (Montag) bis 10. Juli 2012 (Dienstag)
 Verwendeter Detektor:
Germaniumdetektor Canberra GC2020 (hergestellt in Frankreich)
Die von den beiden Teilnehmern während der eintägigen Modell-Besichtigungstour in Tokio verzehrten Speisen
und Getränke wurden auf vorhandene Radioaktivitätswerte getestet. Es ist erwähnenswert, dass in Japan
hergestellte Lebensmittel- und Getränkezutaten von Starbucks Coffee Japan als sicher erachtet werden.
 Getestete Lebensmittel:
Sushi (Fisch, Reis), Sandwich (Brot, Käse
und Gemüse), Café Latte (Milch, Wasser
und Kaffee), Tonkatsu-Menügericht
(Schweinefleisch, Reis)
 Zielsubstanzen:
Drei hauptsächliche Atomkerne (Hinweis 1):
Iod 1 (I-137), Cäsium 134 (Ce-134) und
Cäsium 137 (Ce-137)
 Unterer Testgrenzwert:
3 Bq/kg (niedrigster feststellbarer Wert)
1
2
3
4
Testmethode
Erzeugnisse
Die Erzeugnisse werden mit einem hochpräzisen Detektor, zum Beispiel einem Germaniumdetektor wie in
Foto ❷ auf S. 6, getestet und nur für den Markt freigegeben, wenn die Testergebnisse die zulässigen
Höchstwerte für Cäsium unterschreiten.
Wasser
Milch
Mindestens einmal
pro Woche von
örtlichen
Behörden getestet
Rohe,
unbehandelte
Milch direkt von
Milchproduzenten,
im Kühllagerhaus
getestet
Ergebnisse
Lieferbeschränkung
Lieferbeschränkung
Fleisch und
Fleischerzeugnisse
Für Rindfleisch
werden Tests pro
Einzeltier bzw.
Tierstall/Hof von
örtlichen
Behörden
durchgeführt
Lieferbeschränkung
Fisch und
Fischerzeugnisse
Mindestens einmal
pro Woche von
örtlichen
Behörden getestet
Lieferbeschränkung
Gemüse
Lieferbeschränkung
Es werden nur Produkte für den Markt freigegeben, die strikte Teststandards (Bild 2) erfüllt haben.
5
Unterschreitet die zulässigen Höchstwerte für Cäsium
❶Dieselben wie während der Besichtigungstour verzehrten
Lebensmittel und Getränke wurden in die Testeinrichtung
gebracht. (Details auf S. 3)
❷Sie wurden unter Verwendung eines Germaniumdetektors auf
Radioaktivität getestet.
Örtliche Behörden
führten zuerst Tests
von im Freien
gezüchteten
Erzeugnissen früh
im Lieferzyklus nach
ihrer Priorität durch
Informationsfreigabe auf der Website
* Beispielsweise werden ab April 2012 wöchentlich ca. zwanzig bis dreißig unterschiedliche Lebensmittel aus Supermärkten
in Tokio getestet. Im Juli 2012 wurden insgesamt 400 unterschiedliche Lebensmittelproben getestet. Bisher wurden in
keinem dieser 400 Erzeugnisse Werte festgestellt, die die zulässigen Höchstwerte für Cäsium überschreiten.
Überschreitet die zulässigen Höchstwerte für Cäsium
5
❸Die bei der schrittweisen Analyse ermittelten Daten werden zur
Auswertung an den Computer übertragen.
❹Die Tests wurden bis zu einem Mindestwert von 3 Bq durchgeführt,
der ein strengerer Maßstab als der strikteste Grenzwert von 10 Bq für
Lebensmittel und Getränke ist.
(Hinweis 1)
Aufgrund des Vorfalls im Kernkraftwerk
Fukushima Daiichi kam es zur
Freisetzung von radioaktiven Isotopen
wie I-131, Ce-134 und Ce-137 in die
Luft. Die wesentlichen verbleibenden
Isotope, die Auswirkungen auf die
Menschen in der Umgebung haben
könnten, sind Ce-134 und Ce-137.
Cäsium wird deshalb als Standard
verwendet, im Vergleich zu dem
akzeptable Radioaktivitätswerte für
Tests an Lebensmitteln festgelegt
werden.
❺Die Analyseergebnisse werden ausgedruckt.
Messergebnisse
Erzeugnis
Frühstück
Sushi (Fisch, Reis)
Sandwich (Brot, Käse und Gemüse)
Mittagessen Donut
Testergebnis
Unterer
Testgrenzwert
Nichts festgestellt
Nichts festgestellt
3Bq/kg
Café Latte (Milch, Wasser und Kaffee) Nichts festgestellt
Abendessen Tonkatsu-Menügericht (Schweinefleisch, Reis) Nichts festgestellt
6
Genießen Sie die vier Jahreszeiten in Japan
春
Frühling
Entspannen Sie sich
Der Frühling in Japan ist die Zeit der Kirschenblüte. Es
liegen keine Berichte über in Kirschblütenblättern selbst
und erfreuen Sie sich
festgestellte hohe Radioaktivitätswerte vor. Unter der
an der Kirschblüte
Annahme, dass eine Person Pollen mit dem höchsten
Cäsiumgehalt unter Rekordbedingungen im Hinblick auf
die in der Luft schwebenden Pollen einatmete, würden
秋
Herbst
Fühlen Sie den Farbwechsel
des Herbstlaubs
die von der Forstagentur in Japan im Dezember 2011
veröffentlichten Daten eine Belastungsrate von ca.
0,000192 µSv/h ergeben. Die Menge eingeatmeter oder
zusammen mit Pollen aufgenommener radioaktiver
Teilchen ist demnach minimal. Viele Besucher Japans
fragen sich vielleicht, weshalb so viele Menschen zum
Frühlingsanfang Masken tragen. Sie tragen Masken, um
sich vor den Pollen zu schützen.
夏
Sommer
7
Kühlen Sie sich beim
Schwimmen und beim
Sport im Meer ab
In Japan gelten verbotene Indikatorwerte für die Wasserqualität in
Bezug auf radioaktive Substanzen beim Schwimmen im Meer
(Cäsium: 50 Bq/R). Der Grenzwert von 50 Bq/R, wie in Bild 2 auf
der vorigen Seite dargestellt, ist mit dem in Japan zulässigen
Höchstwert für Milch identisch. Dieser zulässige Höchstwert für
Cäsium berücksichtigt die Möglichkeit einer Belastung durch das
unbeabsichtigte Verschlucken von Meerwasser beim Schwimmen im
Meer. Es ist ersichtlich, dass es sich hierbei selbst im Vergleich mit
akzeptablen Radioaktivitätswerten für Trinkwasser in anderen
Ländern um einen ziemlich strikten Standard handelt. Gemäß den
Daten für Strände und Gebiete in Ibaraki (zusammengetragen im Juni
2012), einer der mit Fukushima benachbarten Präfekturen, wurden
an keinem der Badestrände in Ibaraki radioaktive Substanzen im
Wasser festgestellt.
Luftradioaktivitätswerte in Strandbereichen wurden, auf Basis der
Überwachungsergebnisse für Meeresbadestrände im Küstenbereich,
als ungefähr gleich oder niedriger als in Großstädten gemessen.
冬
Spaß auf der Piste
beim Skifahren und
Snowboarding
Es gibt zwei potentielle Quellen für radioaktive
Kontamination in gefallenem Laub: an der Oberfläche der
Blätter haftende radioaktive Teilchen und durch die Wurzeln
und dann die Blätter aufgenommene radioaktive Teilchen.
Selbst geringe Strahlungsmengen an einzelnen Blättern
können sich aufaddieren, wenn das Laub aufgehäuft wird.
Das Aufkommen radioaktiver Teilchen an oder in
gefallenem Laub wird jedoch von den
Luftradioaktivitätswerten reflektiert. Bei niedrigen
Luftradioaktivitätswerten sollten die Werte an oder in
gefallenem Laub ebenfalls niedrig und deshalb
unbedenklich sein. Bislang liegen keine Berichte über
durch Strahlung verursachte gesundheitsschädliche
Wirkungen an irgendeinem Ausflugsort in Japan vor. Das
heißt, man kann auf gefallenem Laub gehen und es direkt
berühren, ohne irgendwelchen strahlungsbedingten
Problemen zu begegnen.
Wenn radioaktive Teilchen im Regen oder Schnee vorhanden
wären, würden die Luftradioaktivitätswerte aufgrund des
kontaminierten Regens oder Schnees ansteigen. Gegenwärtig
liegen jedoch keine Daten vor, die auf erhöhte Werte
hinweisen. Da keine radioaktiven Teilchen vorhanden sind,
ergäben sich selbst beim direkten Hautkontakt mit Regen oder
Schnee keine nachteiligen Wirkungen. Beispielsweise können
Sie am Skihang ausrutschen und fallen, im Schnee versinken
oder ihn mit bloßen Händen berühren und Schneebälle
machen.
Die aktuell festgestellten Luftradioaktivitätswerte in den
Skigebieten um die Städte Sapporo (Hokkaido) und Nagano
(Nagano) – beliebte Skiorte, an denen die beiden letzten
Winterolympiaden in Japan ausgetragen wurden – liegen bei
jeweils 0,029 µSv/h und 0,039 µSv/h, das heißt, im normalen
Bereich. (Stand vom 9. Juli 2012)
* Der weltweite Durchschnitt ist 0,099 µSv. (S. 2)
8
Fragen und Antworten zum Thema Strahlung und Radioaktivität
F1
A
F2
A
F3
A
F4
A
F5
A
F6
A
9
Könnten Flug- oder Bahnreisen mögliche Auswirkungen haben?
Nein. Betrachten Sie die Grafik (Bild 1-2) auf S.2. Menschen sind auf Flugreisen immer Strahlung ausgesetzt. Der
weitaus größte Teil dieser Strahlung stammt von kosmischer Strahlung außerhalb der Erdatmosphäre und nur sehr
wenig vom Boden, Gebäuden oder dem Umfall im Kernkraftwerk. Menschen können Luftradioaktivität auch entlang
des Reiseweges wie zum Beispiel bei der Anreise im Auto, Bus oder einem anderen Transportmittel ausgesetzt
sein. Die Luftradioaktivitätswerte in Japan sind gegenwärtig ausreichend gering, keine gesundheitsschädlichen
Wirkungen für Reisende hervorzurufen, die Sehenswürdigkeiten überall in Japan besuchen.
Sind radioaktive Teilchen im Regen vorhanden?
Nein. Wenn man bedenkt, dass sich die meisten nach dem Umfall in die Luft freigesetzten radioaktiven Teilchen bereits
auf dem Boden oder anderen Flächen abgelagert haben, besteht kein Grund zur Besorgnis um Radioaktivität im Regen.
Selbst wenn eine Person im Regen, der radioaktive Teilchen enthält, nass würde, könnten im Zusammenhang mit diesem
Unfall keine durch die Haut adsorbierbaren radioaktiven Teilchen festgestellt werden (zum Beispiel Tritium). Deshalb
besteht keine Möglichkeit nachteiliger Auswirkungen auf den Körper in Folge einer Kontaminierung durch Regen.
Gibt es radioaktive Teilchen, die an den Produkten haften, die in Souvenirläden
und anderen Geschäften in Japan verkauft werden?
Nein. Tests auf freiwilliger Basis werden in den Regionen, in denen radioaktive Teilchen in der Umwelt vorhanden sein
könnten, nicht nur an Lebensmitteln sondern auch an anderen Erzeugnissen wie Behältern und Industrieprodukten
durchgeführt. In Lebensmitteln oder traditionellen Handwerkserzeugnissen aus diesen Regionen wurde keine
Radioaktivität festgestellt. Gleiches gilt für das Verpackungspapier oder die Kartons, in denen Souvenirs und andere
Einkäufe verpackt werden.
Wird es als sicher erachtet, jetzt in den Thermalquellen in Japan zu baden?
Ja. Örtliche Behörden und Fremdenverkehrsämter haben die Ergebnisse unabhängiger Messungen der
Radioaktivitätswerte an Ausflugsorten mit Thermalquellen veröffentlicht. Bislang wurden keine problematischen
Werte festgestellt. In Japan gibt es Thermalquellen, die natürliches Radium und andere Substanzen enthalten,
die in keinem Bezug zu dem Unfall stehen. Die meisten Thermalquellen werden seit Langem zur Förderung der
Gesundheit genutzt, da jede eine Vielzahl von Substanzen enthält, die als heilsam für den Körper gelten.
Radioaktive Thermalquellen sind nur eine der vielen Arten von in Japan beliebten heißen Quellen.
F7
A
F8
A
Kommt es im Verlauf der Zeit zu einem Aufbau der Radioaktivität von in den Körper
aufgenommenen, eingeatmeten oder absorbierten radioaktiven Teilchen?
Nein. Jegliches in den Körper absorbiertes Cäsium, die radioaktive Substanz, auf der Standards für
Strahlungsgrenzwerte basieren, wird metabolisiert und in Form von Abfallstoffen ausgeschieden.
Demgemäß ist im Verlauf der Zeit kein Aufbau jeglicher radioaktiver Substanzen im Körper möglich.
Hat Strahlung stärkere Auswirkungen auf Kinder als auf Erwachsene?
Nein. Es heißt, dass Kinder bis zu einem Alter von fünfzehn Jahren zwei- bis dreimal empfindlicher auf
Strahlungswirkungen reagieren als Erwachsene. Es besteht jedoch kein Anlass zur Besorgnis im Hinblick auf die
Gesundheit von Kindern, da es gegenwärtig in Japan keine Ausflugsorte gibt, an denen irgendjemand
Luftradioaktivitätswerten ausgesetzt werden könnte, die sich nachträglich auf die Gesundheit von Menschen auswirken
könnten oder mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, die die zulässigen Höchstwerte für Cäsium überschreiten. Der
Aufenthalt in Japan sowie der Verzehr von Lebensmitteln und Getränken ohne Bedenken bezüglich der Ansammlung
von Radioaktivität im Körper wird deshalb sowohl für Erwachsene als auch Kinder als sicher erachtet. Da, wie unter F7
beschrieben, im Verlauf der Zeit kein Aufbau radioaktiver Substanzen erfolgt, gibt es darüber hinaus keinen Grund zur
Besorgnis hinsichtlich Auswirkungen einer langfristigen internen Strahlenbelastung auf den Körper.
Als eine auf Kernkraft spezialisierte Forscherin und
Mutter zweier kleiner Kinder
Habe ich gelegentlich die Möglichkeit, mich mit um Strahlungswirkungen auf den
menschlichen Körper und die Umwelt besorgten Menschen aus Sicht einer Mutter
zu unterhalten. Im direkten Gespräch über das Thema Strahlung kann ich oft
dazu beitragen, Bedenken bezüglich Radioaktivität und ihrer potentiellen
Auswirkungen zu beschwichtigen. Ich hoffe, dass diese Broschüre eine ähnlich
beruhigende Wirkung hinsichtlich der Befürchtungen besorgter Bürger und
Reisender in Japan zeitigen wird.
Japan ist ein mit reichhaltiger Naturschönheit im Überfluss und einer Fülle von
Facetten, vom Traditionellen bis zum Modernen, gesegnetes Land. Ich möchte
alle herzlich einladen, die an einem Besuch unseres Landes interessiert sind.
Kyoko Oba, Associate Professor, Global Nuclear Human Resource Development for Safety,
Security and Safeguard, Tokyo Institute of Technology
Unterscheidet sich die Wirkung der Strahlung natürlicher Quellen auf den menschlichen
Köper von der der beim Kernkraftwerksunfall freigesetzten Teilchen?
Nein. Es gibt keinen Unterschied zwischen den Strahlungswirkungen auf den menschlichen Körper, sei es von
natürlich vorkommenden Quellen oder von Quellen wie in einem Kernkraftwerk erzeugten Isotopen (künstliche
Strahlungsquellen).
Wurden bislang gesundheitsschädliche Auswirkungen infolge des
Kernkraftwerkunfalls gemeldet?
Nein. Tests der Radioaktivitätswerte in der Umgebung des Kernkraftwerks sowie auf mögliche nachteilige
Auswirkungen auf den Körper werden kontinuierlich durchgeführt. Bislang wurden keine Wirkungen festgestellt, die
auf die Strahlung vom Unfall zurückführbar sind. Dr. Wolfgang Weiss, Vorsitzender des wissenschaftlichen
Ausschusses der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung (UNSCEAR),
erklärte bei einer Pressekonferenz am 31. Januar 2012 in Bezug auf die laufenden Tests, „bisher wurden keine akuten
unmittelbaren Auswirkungen beobachtet“, die durch den Unfall in dem japanischen Kernkraftwerk verursacht wurden.
http://www.reuters.com/article/2012/01/31/us-japan-fukushima-health-idUSTRE80U1AS20120131 (von Reuters)
 Verlag/Aufsicht durch die Arbeitsgruppe für die Untersuchung der Auswirkungen von
Radioaktivität auf den Besuch von Sehenswürdigkeiten
Takeshi Iimoto
Associate Professor, Division for Environment, Health and Safety, University of Tokyo
Kyoko Oba
Associate Professor, Global Nuclear Human Resource Development for Safety, Security and Safeguard, Tokyo Institute of Technology
Yoshiya Shimada
Program Leader, Research Program Investigating the Effects of Radiation Exposure during
the Developmental Period in Children, National Institute of Radiological Sciences (NIRS)
Hiromi Nakamura
Managing Director, Japan Travel Writer’s Organization; wissenschaftlicher Journalist und Luftfahrtkritiker
 Veröffentlicht von Japan Tourism Agency
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