Geschichte 2006-2008 Internet.indd

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Geschichte 2006-2008 Internet.indd
IN HA LT
Jahrbücher ...........................................................3
Mittelalter ........................................................... 6
Frühe Neuzeit ....................................................... 6
19.–21. Jahrhundert ................................................ 8
Osteuropäische Geschichte .......................................12
Transatlantische Geschichte ..................................... 14
Außereuropäische Geschichte ................................... 16
Landesgeschichte .................................................. 16
...... 2
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ............................. 19
Wissenschaftsgeschichte ..........................................31
Medizingeschichte ................................................ 38
Namenregister .................................................... 42
........................................................................................................... Jahrbücher
Historische Mitteilungen
(HMRG)
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte (JbKG)
Im Auftrage der Ranke-Gesellschaft, Vereinigung für Geschichte im öffentlichen Leben e.V.
Herausgegeben von Jürgen Elvert (verantwortlich) und Michael Salewski
Redaktion: Jürgen Elvert, Jürgen NielsenSikora
Herausgegeben von Holger Böning,
Arnulf Kutsch und Rudolf Stöber
Jährlich 1 Band mit etwa 300 Seiten. Geb.
Jahresabonnement 2008: ¤ 68,–
Einzelheft: ¤ 72,–
ISSN 0936-5796
aus dem inhalt band 8 / 2006
Themenband:
Historische Geschlechterforschung
Koordination: Bea Lundt
aus dem inhalt von band 19 / 2006
S. Schraut/ S. Paletschek: Auf der Suche nach
einer transnationalen Erinnerungskultur in Europa p L. van de Pol: Die Erinnerungen der
Prinzessin Wilhelmine von Oranien an ihre
Berliner Kinderjahre p K. Steller Bjerregaard
/ H. Bjerg / C. Lenz: Die Bedeutung der Kategorie Geschlecht bei der Weitergabe von Besatzungserinnerungen in Dänemark und Norwegen p S. Ruppel: Realität und Rezeption weiblicher Briefkultur an frühneuzeitlichen deutschen Fürstenhöfen im 17. Jh. p M. Sach: Russische Salonkultur und russische Salonnièren
seit der Zeit Katharinas II. bis in die erste Hälfte
des 19. Jhs. p W. Gippert: Deutsche Lehrerinnen in Paris 1880 bis 1914 p B. Stambolis: „Sisterhood“ in weiblichen Serviceclubs p B.
Lundt: Die ,Sieben weisen Meister‘ als Erzählung orientalischer Herkunft in Europa p W.
Schmale: Sigmund Freuds „Mann Moses“
(1936–1939) p M. Salewski: Mythen von Lilith
bis Lulu p E. Kleinau: Mädchen- und Frauenbildung in der historischen Bildungsforschung
p J. Grass: Die sachsen-weimar-eisenachsche
Verfassung vom 5. Mai 1816 p J. Elvert: Carl
Schmitt. Ein Vordenker nationalsozialistischer
Großraumplanung? p J. Nielsen-Sikora: Der
Tindemans-Bericht von 1975 p Rezensionen
Jährlich 1 Band mit etwa 320 Seiten. Kart.
Jahresabonnement 2008: ¤ 82,–
Einzelheft: ¤ 93,–
ISSN 1438-4485
Aufsätze: Astrid Blome: Vom Adressbüro
zum Intelligenzblatt – Ein Beitrag zur Genese
der Wissensgesellschaft t Rolf Graber: „Das
Evangelium –Tell und Winkelried – Die Constitution von 1798“. Politisches Bewusstsein
der Zürcher Landbevölkerung zu Beginn der
Mediationszeit t Alla Keuten: Patriotische
Paradoxa: St. Petersburger deutschsprachige
Periodika zwischen 1805 und 1815 t Reinhart
Siegert: Zensur im Spiegel von Volkslesestoffen um 1848 t Stephanie Seul: Europa
im Wettstreit der Propagandisten: Entwürfe
für ein besseres Nachkriegseuropa in der britischen Deutschlandpropaganda als Antwort
auf Hitlers „Neuordnung Europa“ 1940–1941
t Stephan Buchloh: Zwischen Demokratisierungsbemühungen und Wirtschaftsinteressen: Der Film unter der Besatzung der westlichen Alliierten t Thomas Lietz / Rebekka
Honeit / Stefan Rauhut: Die Rundfunknutzung Jugendlicher in der DDR
Miszelle: Albrecht Hoppe / Rudolf Stöber:
DFG-Projekt Digitalisierung der Amtspresse
Preußens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Erstellung eines Sachkommentars t Buchbesprechungen t Bibliografie t
Register
3 ......
...... 4
Jahrbücher ...........................................................................................................
Jahrbuch für
Regionalgeschichte (JbRG)
Jahrbuch für Universitätsgeschichte (JbUG)
Begründet von Karl Czok, herausgegeben
von Helmut Bräuer, Herwig Ebner, Josef
Ehmer, Rainer S. Elkar (verantw.), Gerhard
Fouquet, Franklin Kopitzsch und
Katharina Simon-Muscheid
Redaktion: Matthias Steinbrink
Herausgegeben von Rüdiger vom Bruch
und Marie-Luise Bott
Jährlich 1 Band. 2007. 169 Seiten mit 4 Abbildungen. Geb.
¤ 47,–
ISSN 1860-8248
ISBN für Band 25: 978-3-515-09091-9
aus dem inhalt von band 25
Abhandlungen: Wolfgang Bonß: Globalisierung, Regionalisierung, Glokalisierung. Zur
Bedeutung des Regionalen in der modernisierten Moderne t Andreas Rüther: Flüsse
als Grenzen und Bindeglieder. Zur Wiederentdeckung des Raumes in der Geschichtswissenschaft t Ulf Christian Ewert: Die
„Kleinen Leute“ in Sachsens Frühindustrialisierung: Zum sinkenden Lebensstandard einer wachsenden Bevölkerung in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts t Peter Wulf:
Salzau – Paris – Salzau. Die Hochzeit des Grafen Otto Blome mit der Prinzessin Clementine
Bagration
Rezensionen und Annotationen: insgesamt
30 Beiträge zu den Themen: Historiographie,
Historische Hilfswissenschaften, Sprach- und
Namenkunde; Quellennachweise und -editionen; Biographie, Lebensbilder; Überregionale und regionale Geschichte; Wirtschafts- und
Umweltgeschichte; Gesellschaftsgeschichte;
Stadtgeschichte; Rechts-, Verfassungs- und
Verwaltungsgeschichte; Kulturgeschichte,
Alltag, Lebensweise; Geistes-, Bildungs- und
Wissenschaftsgeschichte
Themenband: Alltagswelt Universität
Gastherausgeber: Wolfgang Kaschuba
Jährlich 1 Band mit ca. 256 Seiten. Kart.
Jahresabonnement 2008: ¤ 52,Einzelheft: ¤ 56,50
ISSN 1435-1358
aus dem inhalt von band 10 / 2007
Abhandlungen: U. Rasche: Über universitätsinterne Berechtigungssysteme und herrschaftliche Finanzierungsstrategien des 16.
bis 19. Jhs. p M. Füssel: Zur Alltagsgeschichte
des deutschen Professors im 17. und 18. Jh. p
U. Thoms: Wissenschaftler am Esstisch p B.
Krug-Richter: Hund und Student – eine Mentalitätsgeschichte (18.–20. Jh.) p I. Dietzsch /
S. Imeri: Zettels Alltag oder die Geheimnisse
des wissenschaftlichen Handwerks p A. Vogt:
Zum Alltag der Privatdozentinnen: Berliner
Spurensuche p C. Kühn: Zum Politischen
Umgestaltungsprozess 1951–1959 im Spiegel
der Studentenzeitschrift Forum p P. J. Knegtmans: Das „Athenaeum Illustre“ und die
„Universität von Amsterdam“ p O. Breidbach
/ R. Nöthlich: Die Wissenschaftsgesellschaft
Ethophysis im Umfeld Haeckels p T. Maurer:
Exclusiveness and Integration: Professors and
Students in German Society during World
War I
Editionen: U. Schagen: Widerständiges Verhalten im Meer von Begeisterung, Opportunismus und Antisemitismus. Der Pharmakologe
Otto Krayer (1899–1982), Professor der Berliner Universität 1933
Miszellen: K. Poehls: Transnationale Erfahrungsräume und Europäische Orte. Studieren
am Europakolleg p K. Meyer: „Gründungswellen“. Von der zarischen zur sowjetischen
Universitätspolitik. Ein Rückblick von außen
p Rezensionen
........................................................................................................... Jahrbücher
Medizin, Gesellschaft und
Geschichte (MedGG)
Jahrbuch des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung
Herausgegeben von Robert Jütte
Jährlich 1 Band mit ca. 268 Seiten. Kart.
Jahresabonnement 2008: ¤ 32,90
Einzelheft: ¤ 39,–
ISSN 0939-351X
aus dem inhalt von band 25 (berichtsjahr 2006)
I. Zur Sozialgeschichte der Medizin: Irmtraut Sahmland: „Welches ich hiermit auf
begehren Pflichtmäßig attestiren sollen“ −
Geisteskrankheiten in Physikatsgutachten des
18. Jahrhunderts p Karen Nolte: Zeitalter
des ärztlichen Paternalismus? – Überlegungen zu Aufklärung und Einwilligung von
Patienten im 19. Jahrhundert p Thomas J.
A. Terlouw: Der Aufstieg und Niedergang
der Zander-Institute in den Niederlanden um
1900 p Florian Mildenberger: Ein Wanderer
zwischen den Welten – Reinhold F. G. Müller
(1882–1966) als Medizinhistoriker und Indologe p Susanne Kreutzer: Aus der Praxis
lernen? Umbruch in den pflegerischen Ausbildungskonzepten nach 1945
II. Zur Geschichte der Homöopathie und alternativer Heilweisen: Marion Ruisinger / Fritz
Dross: Zur Geschichte der Homöopathie in
Franken p Alexander Kotok: Medical Heresy Struggles for the Right of “Otherness”:
Homeopathy in the USSR
Geld und Kapital (GUK)
Jahrbuch der Gesellschaft für mitteleuropäische Banken- und Sparkassengeschichte
Herausgegeben von Alois Mosser, Alice
Teichova und Richard Tilly
Jährlich 1 Band mit etwa 180 Seiten. Kart.
Jahresabonnement 2008: ¤ 34,70
Einzelheft: ¤ 39,–
ISSN 1616-0185
ISBN für Band 8: 978-3-515-09118-3
Themenband: Bankiers und Finanziers –
sozialgeschichtliche Aspekte
Herausgeber: Harald Wixforth
aus dem inhalt von band 8 / 2004
Harald Wixforth: Einleitung: Bankiers und
Finanziers als Gegenstand der sozialhistorischen Forschung t Joost Jonker: Gegen
den Strom schwimmen – die Überlebensstrategien des Bankhauses Insinger & Co. am
Finanzplatz Amsterdam 1813–1864 t Sabine
Rossbach: Vom Alchemisten zum Börsenspekulanten. Goethes „Faust“, John Law und die
moderne Ökonomie t Monika Pohle Fraser:
Bankiers und Hasardeure – Die Rolle bürgerlicher Tugenden im Bankgeschäft, Deutschland und Frankreich 1800–1912 t Andreas
Graul: Bankiers als Kunstmäzene: Die Kunstsammlungen der beiden sächsischen Direktoren der Dresdner Bank Gustav und Victor von
Klemperer t Z"arko Lazarevic;: Bankiers im
Spiegel der slowenischen Vergangenheit bis
zum Zweiten Weltkrieg t Harald Wixforth:
Nationalitätenprobleme im Bankwesen der
Tschechoslowakei während der Zwischenkriegszeit t Agnes Pogány: Ein Notenbankpräsident in turbulenter Zeit: Dr. Alexander
Popovics (1862–1935) t Christopher Kopper: The enigmatic banker: Überlegungen
zu einer Biographie über Hjalmar Schacht t
Harald Wixforth: Diskussionsforum: Herausforderungen und Perspektiven der modernen Sparkassengeschichte
5 ......
...... 6
Mittelalter ………………………………………….
Frühe Neuzeit ……………………………………..
Karl-Heinz Spieß (Hg.)
Ulman Weiß
Landschaften im Mittelalter
Die Lebenswelten des Esajas
Stiefel oder Vom Umgang mit
Dissidenten
Redaktion: Ralf-Gunnar Werlich
2006. VIII, 285 Seiten mit 79 Abbildungen. Geb.
¤ 40,–
ISBN 978-3-515-08579-3
Der Sammelband präsentiert die Beiträge einer gleichnamigen Vortragsreihe des Mittelalterzentrums Greifswald und liefert einen interdisziplinären Beitrag zur Debatte über die
Wahrnehmung, Gestaltung und Darstellung
von Landschaft durch die Menschen im Mittelalter. Beteiligt sind die Disziplinen Geschichte, Kunstgeschichte, Historische Geographie, Mittelalterarchäologie und Romanistik.
aus dem inhalt
L. Clemens: Wahrnehmung und Instrumentalisierung antiker Überreste in Landschaften
nördlich der Alpen p R. Loose: Der mittlere
Alpenraum – Geofaktoren als Parameter herrschaftlichen Handels p F. Biermann: Die slawischen Siedlungslandschaften zwischen
Elbe und Oder zur Karolinger- und Ottonenzeit p R. Bleile: Seen Mecklenburg-Vorpommerns in der mittelalterlichen Siedlungslandschaft p W. Schich: Klöster und Städte
als neuartige zentrale Orte des hohen Mittelalters p C. Lübke: Dienstorganisation und
Namenlandschaft in Ostmitteleuropa p P.
Moraw: Politische Landschaften im mittelalterlichen Reich p C. Herrmann: Die mittelalterliche Architekturlandschaft am Beispiel
des Preußenlandes p M. Zink: Von den Elementen zur Landschaft p M. Müller: Landschaftsmalerei im Kontext spätmittelalterlichfrühneuzeitlicher Herrschaftsallegorese p T.
Michalsky: Zur spätmittelalterlichen Konzeption von Landschaft in verschiedenen visuellen Medien
■ NEUE REIHE
Friedenstein-Forschungen – Band 1
2007. 640 Seiten mit 9 Abbildungen. Geb.
¤ 80,–
ISBN 978-3-515-08856-5
Am Beispiel des thüringischen Kaufmannes
Esajas Stiefel (1561–1627) durchleuchtet das
Buch die Probleme des religiösen Dissidentismus in der Frühen Neuzeit. Stiefel und sein
Neffe Ezechiel Meth (1588–1640) vertraten einen äußerst sozialkritischen Spiritualismus,
verbunden mit der Erwartung der in Kürze anbrechenden tausendjährigen irdischen Herrschaft Christi. Wiederholte Verfolgungen und
Verhaftungen, letztendlich auch die angedrohte Todesstrafe, zwangen Stiefel zu vermeintlichem Wohlverhalten, mit dem er seine
konspirativen Kontakte ebenso wie seine Publizistik tarnte. Im Kreise der Gesinnungsgenossen pflegte er eine alternative, die Standesschranken überschreitende Frömmigkeit.
Nicht wenige Zeitgenossen sahen in den Stifelisten und Methisten eine größere Gefahr als
in den Rosenkreuzern oder den Weigelianern.
Noch im ausgehenden 17. Jahrhundert, als
sich radikale Pietisten auf Stiefel beriefen,
wurden dessen Auffassungen bekämpft. Seine Lebensumstände und die seiner Mitstreiter
rekonstruiert der Band auf der Basis weithin
unbekannter Quellen.
........................................................................................................ Frühe Neuzeit
Rudolf Lenz / Eva-Maria Dickhaut / Jael
Dörfer / Birthe zur Nieden / Jörg Witzel
(Bearb.)
Rudolf Lenz / Eva-Maria Dickhaut / Jael
Dörfer / Birthe zur Nieden / Jörg Witzel
(Bearb.)
Katalog der Leichenpredigten
und sonstiger Trauerschrif ten
im Thüringischen Staatsarchiv
Altenburg
Katalog der Leichenpredigten
und sonstiger Trauerschrif ten
im Stadtarchiv Altenburg
Marburger Personalschriften-Forschungen –
Band 43
2007. XIV, 706 Seiten und 1 Faltkarte. Kart.
¤ 58,–
ISBN 978-3-515-09044-5
Der Katalog erschließt mit 814 Einträgen die
Leichenpredigten und sonstigen Trauerschriften des Thüringischen Staatsarchivs Altenburg. 495 Verstorbene gehören dem Adel an,
215 dem Bürgertum. Die Wettiner dominieren
erwartungsgemäß in der Gruppe des Hochadels. Den hohen Aufwand, den sie nach dem
Dreißigjährigen Krieg betrieben, um auch
mittels eines umfangreichen Gedenkwerkes
im Konzert der deutschen Höfe mitspielen zu
können, belegt vor allem die Leichenpredigt
auf Ernst I., den Frommen, Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg (1601–1675), die im
Groß-Folio-Format angelegt und mit mehreren Kupferstichtafeln illustriert wurde. Die
zahlreichen Leichenpredigten auf Mitglieder
des niederen Adels lassen die Lebensverhältnisse dieser sozialen Gruppe plastisch hervortreten. Daß nicht ausschließlich Angehörige
der Ober- und gehobenen Mittelschicht gedruckte Leichenpredigten erhielten, zeigen
die Beispiele des Barbiergesellen Peter Federbusch, der 1668 in Elbing erstochen wurde, sowie des Schneidermeisters Andreas Gunterman (1626–1656) aus dem thüringischen Dorf
Oberweimar.
Marburger Personalschriften-Forschungen –
Band 44
2007. Ca. XII, 448 Seiten und 1 Faltkarte. Kart.
Ca. ¤ 44,–
ISBN 978-3-515-09107-7
Der in 440 Einträgen erschlossene Leichenpredigtenbestand des Stadtarchivs Altenburg
setzt sich überwiegend aus Sammelbänden
zusammen. In ihnen wurden einzeln publizierte Leichenpredigten eines Verfassers zusammengebunden, so etwa Stücke von Martin
Caselius (1608–1656), Jakob Freiesleben
(1598–1657), Christoph Heinrich Löber (1634–
1705) und Johann Michael Thomae (1677–
1747).
Unter den Leichenpredigten auf Frauen zeichnet sich vor allem diejenige auf Anna Isabella
von Heyssberg (1626–1702) durch einen außergewöhnlichen Lebenslauf aus. Die niederösterreichische Adlige geriet in ihrer Heimat wegen ihres offenen Bekenntnisses zum
Luthertum in beträchtliche Schwierigkeiten.
Nachdem sie zwei ihrer Neffen zur Flucht aus
Österreich verholfen hatte, ließ sie kurz darauf zwei ihrer Nichten aus einem Nonnenkloster entführen, um sie außer Landes zu bringen. Vor Gericht wurde sie daraufhin zu einer
Geldstrafe verurteilt. Nach dem Tod ihres katholischen Ehemannes hielt sie sich erst einige Jahre in Ungarn auf, ehe sie 1683 zu Verwandten nach Altenburg reiste, wo sie ihre
letzten Lebensjahre zubrachte.
7 ......
...... 8
19.–21. Jahrhundert ...............................................................................................
Niklas Günther / Sönke Zankel (Hg.)
Jens Ruppenthal
Abrahams Enkel
Kolonialismus als
„Wissenschaft und Technik“
Juden, Christen, Muslime und die Schoa
Historische Mitteilungen – Beiheft 65
2006. 145 Seiten. Kart.
¤ 32,–
ISBN 978-3-515-08979-1
Der Nahostkonflikt, der 11. September 2001
und seine Nachwirkungen – täglich wird uns
vor Augen geführt, welche globalen Probleme
die Parallelexistenz der drei abrahamitischen
Religionen Judentum, Christum und Islam
zur Folge haben kann. Schon im 20. Jahrhundert und hierbei explizit in den Jahren 1933–
1945 waren die Differenzen überdeutlich, und
nur vor diesem historischen Hintergrund lassen sich die heutigen Konflikte verstehen.
Dieser historisch-theologische Sammelband
erschließt das komplexe und ambivalente
Verhältnis aller drei Religionen zum Nationalsozialismus und zur Schoa. Dabei analysieren
die Studien nicht nur die jüdische oder die
christliche Perspektive auf Auschwitz, sondern eben auch die muslimische.
aus dem inhalt
S. Zankel: Zum Antisemitismusbegriff p C.
Teichert: Zionismus im nationalsozialistischen Deutschland 1933–1938 p S. Zankel: T.
Haecker und die Juden p S. Zankel: Amin alHusseini und die „Judenfrage“ p G. Wasserberg: Die Haltung der beiden großen Kirchen
in Deutschland nach 1945 zu Auschwitz p G.
Nordbruch: Der „Mythos des Holocaust“ auf
al-Jazeera TV p M. Brumlik: Überlegungen
zu einem künftigen jüdisch-islamischen Dialog p G. Langenhorst: Die Rezeption des
Hiobbuches in Judentum, Christentum und
Islam p J. Liß-Walther: Jesu Stellung zum
Gesetz in der Bergpredigt p H. Busse: Juden
und Christen im Koran p Norbert Masur: Ein
Jude spricht mit Himmler
Das Hamburgische Kolonialinstitut 1908 bis
1919
Historische Mitteilungen – Beiheft 66
2007. 273 Seiten. Kart.
¤ 56,–
ISBN 978-3-515-09004-9
Kolonialismus und Wissenschaft waren um
1900 auf vielfältige Weise miteinander verflochten. Die Kolonialmächte suchten dabei
nach Wegen, ihren Herrschaftsanspruch wissenschaftlich zu legitimieren und die Methoden der Machtausübung zu rationalisieren.
Zu den deutschen Institutionen für koloniale
Forschung und Beamtenausbildung gehörte
das 1908 eröffnete Hamburgische Kolonialinstitut, das 1919 in der neu gegründeten Universität aufging. Obwohl es umfassende Kompetenzen besaß und namhafte Wissenschaftler beschäftigte, ist seine Position im Kontext
der deutschen Kolonialpolitik bislang nicht
eingehend untersucht worden.
An diesem Beispiel durchleuchtet die Studie
aus kolonial- und universitätshistorischer Perspektive die Praxis von Kolonialwissenschaften und Kolonialausbildung im Kaiserreich.
aus dem inhalt
Kolonialwissenschaften und Kolonialausbildung bis 1907 p Kolonialismus und Wissenschaften in Hamburg p Organisation und
Entwicklung des Kolonialinstituts p Kolonialausbildung und Kolonialwissenschaften am
Kolonialinstitut
................................................................................................ 19.–21. Jahrhundert
Ralph Dietl
Herbert Elzer
Emanzipation und Kontrolle
Die Schmeisser-Affäre
Europa in der westlichen Sicherheitspolitik
1948–1963. Eine Innenansicht des westlichen
Bündnisses
Herbert Blankenhorn, der „Spiegel“ und die
Umtriebe des französischen Geheimdienstes
im Nachkriegsdeutschland (1946–1958)
Band II: Europa 1958–1963:
Ordnungsfaktor oder Akteur?
Historische Mitteilungen – Band 68
Historische Mitteilungen – Beiheft 67
2007. 430 Seiten. Kart.
¤ 76,–
ISBN 978-3-515-09034-6
Die Transformation des Kalten Krieges von einem Ost-West-Konflikt zu einem System verwalteter Bipolarität ist ein fester Bestandteil
von Literatur und Forschung. Doch bleibt die
europapolitische Dimension dabei meistens
ausgeblendet. Im Zentrum dieses zweiten
Bandes zur Geschichte der Funktion Europas
in der westlichen Sicherheitspolitik stehen die
Projekte, die die Römischen Verträge durch
eine Europäische Politische Union mit Kompetenzen im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu ergänzen suchten.
Dies bezieht Bestrebungen mit ein, eine euroatlantische Partnerschaft ins Leben zu rufen.
Das Wendejahr des Kalten Krieges 1963 entschied schließlich über das Schicksal dieser
Ansätze und damit auch über den weiteren
Verlauf der europäischen Einigung.
Für das Verständnis des Kalten Krieges, der
Natur der NATO und der Europäischen Einigung ist diese archivalisch gestützte Analyse
des Zusammenspiels von atlantischen und europäischen Institutionen von grundlegender
Bedeutung.
2007. Ca. 420 Seiten mit ca. 10 Fotos. Kart.
Ca. ¤ 76,–
ISBN 978-3-515-09117-6
Am 9. Juli 1952 erschien im „Spiegel“ ein Beitrag, in dem Konrad Adenauers engstem außenpolitischen Mitarbeiter Herbert Blankenhorn Verbindungen zum französischen Geheimdienst im Jahre 1948 unterstellt wurden.
Herbert Elzer hat die Entstehungsgeschichte
und die Hintergründe dieses Artikels sowie
der ihm zugrunde liegenden Vorkommnisse
auf der Basis bislang gesperrter Geheimakten
exakt rekonstruiert.
Demnach steuerte der Doppelagent Ziebell
ein französisches Nachrichtennetz zwischen
Saarbrücken und Wiesbaden. Die von ihm in
den „Spiegel“ lancierten, weitgehend zutreffenden Anschuldigungen gegen Blankenhorn
dienten einem wohlkalkulierten politischen
Zweck. Blankenhorn vereitelte die Aufklärung
der Enthüllungen, von der auch die SPD Unannehmlichkeiten zu befürchten gehabt hätte.
Der Band beleuchtet abschließend auch die
abenteuerlichen Karrieren der beteiligten
Agenten.
aus dem inhalt
Aktendiebstahl in der bayerischen Staatskanzlei p Aloys Masloh: Im Dienste Strassers,
Stalins, der Sûreté und der Saarregierung p
Der Angriff des „Spiegel“ auf Blankenhorn p
Ziebells Instrumentalisierung des hessischen
Landesamtes für Verfassungsschutz p Die
Rolle des SPD-Parteivorstands p Die Spezialmissionen des Agenten Friedrich Riedel p
Der Schmeisser-Prozeß
9 ......
..... 10
19.–21. Jahrhundert ...............................................................................................
Thomas Biskup / Marc Schalenberg (Hg.)
Andreas Wirsching / Jürgen Eder (Hg.)
Selling Berlin
„Vernunftepublikanismus“ in
der Weimarer Republik
Imagebildung und Stadtmarketing von der
preußischen Residenz bis zur Bundeshauptstadt
Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung – Band 6
2007. Ca. 360 Seiten mit ca. 60 Abbildungen. Geb.
Ca. ¤ 62,–
ISBN 978-3-515-08952-4
„Stadtmarketing“ ist keine Erfindung des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Am instruktiven
Beispiel Berlins zeigt der Band, daß „city branding“ seit der Frühen Neuzeit betrieben wurde – von ganz unterschiedlichen Institutionen, Gruppen und Personen.
Wer waren die Akteure, welche die zum Teil
bis heute präsenten Berlin-Images und -Topoi
generierten, und unter welchen (politischen,
sozialen, medialen) Rahmenbedingungen geschah dies? Welche Botschaften sollten von
der Stadt ausgehen? An markanten Beispielen
seit dem frühen 18. Jahrhundert zeigen Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen
sowie an entscheidender Stelle beteiligte
„Praktiker“, wie wichtig die Prägung von Berlin-Images für den rasanten Aufstieg der Stadt
zur deutschen Hauptstadt und europäischen
Metropole war. Damit möchte der Band einerseits den heute so offensichtlichen Bemühungen um „Stadtmarketing“ historische Tiefenschärfe verleihen und sie andererseits für die
Analyse von Stadtbildern nutzbar machen.
Politik, Literatur, Wissenschaft
Stiftung Bundespräsident-Theodor-HeussHaus. Wissenschaftliche Reihe – Band 9
2007. Ca. 270 Seiten. Geb.
Ca. ¤ 32,–
ISBN 978-3-515-09110-7
War die Weimarer Republik lediglich eine
„Republik ohne Republikaner“? Der vorliegende Band stellt diesen über lange Jahre bestehenden Forschungskonsens in Frage, indem er den Begriff des „Vernunftrepublikanismus“ zum Ausgangspunkt der Reflexion
macht. „Vernunftrepublikanismus“ war bislang ein konturloses Schlagwort, das sich lediglich auf einige bürgerlich-liberale Intellektuelle bezog und diese mit dem Vorwurf konfrontierte, die Weimarer Republik nicht mit
dem „Herzen“ verteidigt zu haben.
Die Autorinnen und Autoren des Bandes erweitern dieses enge Begriffsverständnis und
untersuchen, inwieweit „vernunftrepublikanische“ Haltungen in unterschiedlichen Segmenten von Politik, Gesellschaft, Kultur und
Wissenschaft der Weimarer Republik zu identifizieren sind. Der Begriff des „Vernunftrepublikanismus“ gewinnt dadurch an Tiefenschärfe und eröffnet die Chance, die Geschichte der Weimarer Republik unter neuen
Gesichtspunkten zu diskutieren.
mit beiträgen von
Andres Wirsching, Thomas Hertfelder, Elke
Seefried, Wolfram Pyta, Thomas Meyer, Rüdiger Graf, Jürgen Eder, Mario Keßler, Christoph Gusy, Matthias Wolfes, Margit SzöllösiJanze, Horst Möller, Sascha Kiefer, Béatrice
Bonniot, Sylke Kirschnick
................................................................................................ 19.–21. Jahrhundert
Stefan Fisch / Florence
Gauzy / Chantal Metzger
(Hg.)
Stefan Fisch / Florence
Gauzy / Chantal Metzger
(Hg.)
Andreas Gestrich /
Marita Krauss (Hg.)
Machtstrukturen
im Staat in Deutschland und Frankreich
– Les structures de
pouvoir dans l’État
en France et en Allemagne
Lernen und Lehren
in Frankreich und
Deutschland
/ Apprendre et enseigner en Allemagne et en France
Der vernachlässigte Teil der
Migrationsgeschichte
Schriftenreihe des DeutschFranzösischen Historikerkomitees – Band 1
2007. 188 Seiten mit 12 Abbildungen. Kart.
¤ 36,–
ISBN 978-3-515-08946-3
Die V. Republik ist ebenso wie
das politische System der
Bundesrepublik Deutschland
nach 1949 von Wissenschaftlern beider Länder intensiv
erforscht worden. Für die
Zeit davor verfügen wir hingegen nur über ein partielles
Wissen. Warum das so ist und
wie sich unser Forschungsstand ändern könnte, zeigen
elf Neuzeithistoriker in diesem Band.
In Beiträgen, die in deutscher
oder französischer Sprache
vorliegen, untersuchen sie
den Machtapparat in Frankreich und Deutschland vom
beginnenden 19. Jh. bis in die
Gegenwart.
mit beiträgen von
H. Best, T. Raithel, F. Roth,
J. Philippon, M. Kirsch, K.-J.
Müller, A. Heinen, P. Alexandre, P. Grupp, S. Lefèvre,
J.-F. Eck
Schriftenreihe des DeutschFranzösischen Historikerkomitees – Band 2
2007. 240 Seiten. Kart.
¤ 43,–
ISBN 978-3-515-08945-6
Nicht erst seit der öffentlichen Auseinandersetzung um
die Ergebnisse der PISA-Tests
ist die Geschichte des modernen Bildungswesens durch
Reformdebatten und Reformversuche gekennzeichnet.
Dies trifft gleichermaßen für
Deutschland wie für Frankreich zu. Neu ist allerdings,
daß die beiden Länder mit
der fortschreitenden Europäisierung zunehmend ähnlichen Herausforderungen begegnen müssen – und darauf
unterschiedlich reagieren.
Zwölf Neuzeithistoriker untersuchen die Bildungspolitik
Frankreichs und Deutschlands von 1806 bis in die Gegenwart. Durch den Vergleich treten nationale bildungspolitische Traditionen
hervor, aber auch Kulturtransfers in beide Richtungen.
Zurückbleiben
Stuttgarter Beiträge zur Historischen Migrationsforschung –
Band 6
2006. 219 Seiten mit 17 Abbildungen und 2 Tabellen. Kart.
¤ 40,–
ISBN 978-3-515-08940-1
Im Mittelpunkt der historischen Migrationsforschung
stehen meist diejenigen, die
aufbrechen, Grenzen überschreiten, sich in anderen
Ländern oder Erdteilen ansiedeln. Doch die Fixierung auf
die Wandernden drängt in
den Hintergrund, was sich
durch ihr Weggehen bei den
Zurückbleibenden ändert.
Epochenübergreifend werden nun die vielfältigen Dimensionen des Themas von
der Antike bis zur Gegenwart
ausgelotet: Es geht um Abschied und Abschiednehmen,
um zurückbleibende Frauen
und Familien, um die Folgen
des Zurückbleibens für Gesellschaften, Regionen oder
größere soziale Einheiten.
Migrationen schufen oder
zerrissen Netzwerke, es wurden soziale Positionen frei
und es veränderten sich soziale Hierarchien und Heiratschancen. Das Weggehen
der anderen erweckte Utopien und Sehnsüchte, es wandelte sich der Blick der Zurückbleibenden auf die Welt.
11 ......
Osteuropäische Geschichte ........................................................................................
Petr Mat’a / Thomas Winkelbauer (Hg.)
Die Habsburgermonarchie
1620 bis 1740
Leistungen und Grenzen des Absolutismusparadigmas
Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und
Kultur Ostmitteleuropas e.V. an der Universität
Leipzig
Forschungen zur Geschichte und Kultur des
östlichen Mitteleuropa – Band 24
2006. 474 Seiten mit 2 Abbildungen und 5 Tabellen. Geb.
¤ 59,–
ISBN 978-3-515-08766-7
aus dem inhalt
..... 12
J. Duindam: Die Habsburgermonarchie und
Frankreich p J. Pánek: Ferdinand I. – Schöpfer
des politischen Programms der österreichischen Habsburger? p K. J. MacHardy: Staatsbildung in den habsburgischen Ländern p T.
Knoz: Die Konfiskationen in (erb)länderübergreifender Perspektive p K. Keller: Zur integrativen Wirkung des Wiener Hofes am Beispiel der Hofstaaten von Kaiserinnen und Erzherzoginnen p M. Hengerer: Zur Frage der
Leistungsfähigkeit des Absolutismusbegriffs
aus der Perspektive der Hofforschung p T.
Winkelbauer: Zur Finanzgeschichte der Habsburgermonarchie p M. Hochedlinger: Ständische Landesdefension, Stehendes Heer und
„Staatsverdichtung“ p S. Samerski: Hausheilige statt Staatspatrone p G. Pálffy: Die Schwierigkeiten des Absolutismus in Ungarn p J.
Balhlcke: Zum Zusammenstoß von altständischer Libertät und monarchischer Autorität in
Ungarn p A. Catalano: Kirche und Staat in
Böhmen p P. Mat’a: Landstände und Landtage
in den böhmischen und österreichischen Ländern p P. Dominkovits: Das ungarische Komitat p E. Maur: Der Staat und die lokalen Grundobrigkeiten. Das Beispiel Böhmen und Mähren
Hans-Christian Maner /
Norbert Spannenberger (Hg.)
Konfessionelle Identität und
Nationsbildung
Die griechisch-katholischen Kirchen in
Ostmittel- und Südosteuropa im 19. und
20. Jahrhundert
Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und
Kultur Ostmitteleuropas e.V. an der Universität
Leipzig
Forschungen zur Geschichte und Kultur des
östlichen Mitteleuropa – Band 25
2007. 237 Seiten mit 19 Abbildungen, 2 Farb- und
2 s/w-Karten. Geb.
¤ 36,–
ISBN 978-3-515-09024-7
Der vorliegende Sammelband erschließt ein
bisher in der deutschsprachigen Historiographie weitgehend vernachlässigtes Thema: die
jüngere Geschichte der griechisch-katholischen Kirche in Osteuropa. In überregionalem
Vergleich analysieren die Autoren die identitätsstiftende Funktion von Kirche und Religion am Beispiel einer religiösen Gemeinschaft,
die sich in der Selbstwahrnehmung als Vermittler zwischen Ost- und Westeuropa, zwischen orthodoxer und römisch-katholischer
Christenheit sah und noch heute sieht.
Doch genau dieser „Zwischenstatus“ barg in
der Geschichte auch Konfliktpotential in der
Auseinandersetzung zwischen Nationalismen
und im Prozeß der Nationenbildung. Anstatt
die Einheit der gespaltenen Christenheit herbeizuführen oder zumindest zu fördern, wurden die Griechisch-Katholischen allzu oft als
„Abtrünnige“ Zielscheibe von Angriffen über
konfessionelle und nationale Grenzen hinweg.
........................................................................................ Osteuropäische Geschichte
Andreas Frings
Pascal Trees
Sowjetische Schriftpolitik
zwischen 1917 und 1941
Wahlen im Weichselland
Eine handlungstheoretische Analyse
Die Nationaldemokraten in Russisch-Polen
und die Dumawahlen 1905–1912
Quellen und Studien zur Geschichte des
östlichen Europa – Band 73
Quellen und Studien zur Geschichte des
östlichen Europa – Band 74
2007. 455 Seiten mit 14 Abbildungen. Kart.
¤ 72,–
ISBN 978-3-515-08887-9
2007. 448 Seiten. Kart.
¤ 68,–
ISBN 978-3-515-09097-1
Die frühe Sowjetunion war ein großes Experimentierfeld – auch auf dem Gebiet der nationalen Alphabete. Selbst die großen Sprachengruppen, die bereits vor 1917 verschriftet waren (etwa die Turksprachen) wurden in den
1920er Jahren zunächst latinisiert und Ende
der 1930er Jahre dem kyrillischen Alphabet
angeglichen.
Die vorliegende Arbeit analysiert diese Prozesse mit dem theoretisch-analytischen und
methodischen Instrumentarium der Politikund Sozialwissenschaften. Folgende Fragen
stehen dabei im Vordergrund: Warum wechselten die Akteure von tradierten Alphabeten
zum lateinischen Alphabet? Und warum gingen sie dann nur kurze Zeit später zur kyrillischen Variante über? Im Ergebnis zeigt sich,
dass die in der Forschung etablierte Dichotomie Zentrum vs. Peripherie für die Erforschung der frühen Sowjetunion nicht trägt.
Vielmehr zeichnen sich hier diverse Wechselwirkungen und Interaktionen zwischen den
Peripherien ab.
Die Geschichte der Dumawahlen im Königreich Polen ist eng mit dem Aufstieg der polnischen Nationaldemokraten verwoben: Im
Windschatten der Revolution von 1905 entwickelten sie sich von einer Untergrundorganisation in der westlichen Provinz des Zarenreiches zur mächtigsten politischen Partei an
der Weichsel, bis sich am Vorabend des Ersten
Weltkrieges erste Zerfallserscheinungen einstellten.
Die Erfolge und Mißerfolge der nationaldemokratischen Wahlkampfführung unter den
verschiedenen Bevölkerungsgruppen Russisch-Polens zwischen Bauern, städtischer Bevölkerung und Grundbesitzern sowie ihre
Auseinandersetzung mit den sozialistischen
Kritikern der Dumawahlen wirft ein neues
Licht auf die politischen Mobilisierungsprozesse der polnischen Gesellschaft am Beginn
des 20. Jahrhunderts. Zugleich entsteht ein
differenziertes Bild von einer politischen
Gruppierung, die wegen ihrer Entwicklung
nach 1918 häufig allein als der polnische Vertreter eines virulenten Antisemitismus angesehen wird.
aus dem inhalt
Die sowjetische Alphabetpolitik als Forschungsgegenstand p Zwischen Kazan’ und
Baku – der Weg zur Latinisierung p Zwischen
technischen Problemen und regionaler Unzufriedenheit – der Weg zur Kyrillisierung
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Transatlantische Geschichte ......................................................................................
Katja Wüstenbecker
Cornelia Wilhelm
Deutsch-Amerikaner im
Ersten Weltkrieg
Deutsche Juden in Amerika
US-Politik und nationale Identitäten im Mittleren Westen
Bürgerliches Selbstbewusstsein und jüdische
Identität in den Orden B’nai B’rith und Treue
Schwestern, 1843–1914
Transatlantische Historische Studien – Band 29
Transatlantische Historische Studien – Band 30
2007. 428 Seiten mit 27 Abbildungen und 3 Tabellen. Geb.
¤ 56,–
ISBN 978-3-515-08975-3
2007. 372 Seiten mit 16 Abbildungen,davon 1 farbige Karte. Geb.
¤ 48,–
ISBN 978-3-515-08550-2
Wie reagiert eine Gesellschaft in Kriegszeiten
auf die Einwanderer, die aus dem Feindesland
stammen? Ignoriert man sie? Stellt man sie
unter Beobachtung? Registriert man sie?
Oder schickt man sie womöglich in Internierungslager? Im Ersten Weltkrieg sah man in
den Vereinigten Staaten von Amerika von
staatlicher und gesellschaftlicher Seite die
größte Gefahr für die Sicherheit des Landes in
der hohen Anzahl der Deutschstämmigen. Sie
stellten etwa 9 Prozent der Gesamtbevölkerung, doch im Mittleren Westen gab es Regionen, in denen nahezu die Hälfte der Einwohner deutschstämmig war. Viele Amerikaner
fanden es äußerst beunruhigend, von so vielen potentiellen Feinden umgeben zu sein.
Diese Studie beschreibt, wie sich während der
langen amerikanischen Neutralitätsphase die
Spannungen zwischen Deutsch-Amerikanern
und ihrer Umwelt aufbauten, die sich schließlich nach dem Kriegseintritt der USA in einem
heftig aufflammenden Hass auf alles Deutsche entluden.
Die Geschichte der „Deutschen Juden in Amerika“ galt bisher in erster Linie als Thema der
Zeitgeschichte. Weniger bekannt ist der Einfluss deutscher Juden auf die Konstruktion eines „Amerikanischen Judentums“ mit ausgeprägtem bürgerlichem Selbstbewusstsein, der
mit der ersten deutsch-jüdischen Masseneinwanderung in die USA um 1830 einsetzte. In
diesem Prozess spielten die beiden an das Logenwesen angelehnten jüdischen Orden
„B’nai B’rith“ und „Treue Schwestern“ als erste
säkulare und in die bürgerliche Lebenswelt
ausgreifende jüdische Organisationen eine
zentrale Rolle.
Der vorliegende Band zeigt, wie sich diese
neuartigen jüdischen Organisationsformen in
den USA entwickelten, welche besondere Rolle sie in der Ausbildung einer bürgerlichen,
jüdischen und zugleich amerikanischen Identität spielten und wie es ihnen gelang, zentrale Elemente deutsch-jüdischer Gedankenwelt
in einer neuen amerikanisch-jüdischen Identität zu verankern und so die Identität der
amerikanischen Juden zu prägen.
...................................................................................... Transatlantische Geschichte
Uta Gerhardt
Daniel Siemens
Denken der Demokratie
Metropole und Verbrechen
Die Soziologie im atlantischen Transfer des
Besatzungregimes. Vier Abhandlungen
Die Gerichtsreportage in Berlin, Paris und
Chicago 1919–1933
Transatlantische Historische Studien – Band 31
Transatlantische Historische Studien – Band 32
2007. 357 Seiten. Geb.
¤ 54,–
ISBN 978-3-515-09007-0
2007. 444 Seiten mit 23 Abbildungen. Geb.
¤ 54,–
ISBN 978-3-515-09008-7
Längst ist man sich darin einig, dass die Stunde Null zum Wendepunkt nach dem Desaster
des Nationalsozialismus wurde. Wie war die
Soziologie in diesen dramatischen sozialen
Wandel einbezogen? Es war die amerikanische Soziologie, die im atlantischen Transfer
mit Planungsideen zur Reeducation Deutschlands beitrug und dann die Fortschritte der
Demokratisierung anhand der modernsten
Sozialforschung dokumentierte. Es waren die
westlichen Besatzungsmächte, die die Soziologie derart unterstützten und förderten, dass
dieses Denken der Demokratie in Deutschland
wieder möglich wurde.
In der Zwischenkriegszeit standen Vorstellungen von Recht und Ordnung in grundlegender
Weise auf dem Prüfstand. Als Folge erlebte die
Gerichtsberichterstattung in den Tageszeitungen eine – auch stilistische – Blütezeit. Die
Themen der oftmals „feuilletonistischen“ Artikel waren kontrovers. Zeigte sich etwa ein allgemeiner Verfall der moralischen Werte, der
zu einem Anstieg der Kriminalität führte? War
es die Anlage oder die Umwelt, die manche
Menschen zu Verbrechern werden ließ? Konnte in Einzelfällen individuelle Gewalt, die bis
zur Liquidierung eines Gegners reichte, gerechtfertigt werden?
Die vorliegende Studie beantwortet diese zentralen Fragen einer politischen Kulturgeschichte, indem sie die Gerichtsberichterstattung der Zwischenkriegszeit zum ersten Mal
in international vergleichender Perspektive
untersucht. Der Autor konzentriert sich dabei
auf die drei Metropolen Berlin, Paris und
Chicago und arbeitet heraus, wie anhand von
Erzählungen über Recht und Unrecht die moralischen Ordnungen der jeweiligen Gesellschaften hinterfragt, aber auch neu ausgehandelt wurden.
Ausgezeichnet mit dem Franz Steiner Preis für
deutsch-amerikanische Studien.
aus dem inhalt
„… applying psychiatric therapy to Germany“: Die Denkfigur der Reeducation in den
amerikanischen Sozialwissenschaften und
der Besatzungskonzeption p Die Wiederanfänge der Soziologie nach 1945 und die Besatzungsherrschaft in Westdeutschland: Zu Kontinuität und Diskontinuität im Kontext der
Nachkriegszeit p Zweimal Surveyforschung:
Der Neuanfang der empirischen Sozialforschung nach dem Nationalsozialismus p „… a
democratic and peace-loving German society“: Die Probleme der gesellschaftlichen Demokratisierung in der Vorgeschichte der Bundesrepublik als Thema der amerikanischen
Soziologie
15 .....
..... 16
Außereuropäische Geschichte ....................
Landesgeschichte ...................................
Markus A. Denzel (Hg.)
Uwe Schirmer
Vom Welthandel des 18. Jahrhunderts zur Globalisierung
des 21. Jahrhunderts
Kursächsische Staatsfinanzen
(1456–1656)
Leipziger Überseetagung 2005
Veröffentlichung der Sächsischen Akademie der
Wissenschaften zu Leipzig
Quellen und Forschungen zur sächsischen
Geschichte – Band 28
Beiträge zur Europäischen Überseegeschichte –
Band 92
2007. 147 Seiten mit 2 Abbildungen. Kart.
¤ 36,–
ISBN 978-3-515-09038-4
aus dem inhalt
Markus A. Denzel: Einleitung p Eberhard
Schmitt: Globalisierung der Erde? Gedanken
über die europäische Expansion und ihre Folgen p Hans Maier: Globalisierung. Zwischenbilanz einer Diskussion p Patrick Karl
O’Brien: European Expansion Overseas:
1415–1825. The Relocation and Reconstruction
of a Metanarrative in Global Economic History p Hans Pohl: Trends in der Weltwirtschaft
von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum
Ersten Weltkrieg p Adam Jones: Integration
und Exklusion: Eine westafrikanische Familie
und die Weltwirtschaft, 1780–1900 p Hartmut Elsenhans: Globalisierung I und Globalisierung II zwischen Konvoimodell und unterkonsumtionistischer Krise p Margarete
Wagner-Braun: Innovationen als Determinanten der Globalisierung im 19. und 20.
Jahrhundert
Strukturen – Verfassung – Funktionseliten
2006. 1007 Seiten mit 12 Graphiken und 91 Tabellen, sowie 24 Tabellen im Anhang. Geb. mit
Schutzumschlag
¤ 96,–
ISBN 978-3-515-08955-5
Die Umformung spätmittelalterlicher Landesherrschaft im 15. und frühen 16. Jahrhundert
sowie der Formationsprozeß des frühneuzeitlichen Staates stehen im Zentrum dieses Buches. Am Beispiel Kursachsens, eines der
wichtigsten Territorien des Alten Reiches, beschreibt der Autor, welchen Stellenwert die
landesherrlichen und landständischen Finanzen dabei eingenommen haben.
Chronische Liquiditätskrisen der Fürsten –
verursacht durch Kriege, militärische Konflikte und die prächtige Hofhaltung der Kurfürsten und Herzöge – kennzeichnen diese Entwicklung. Jedoch handelt es sich hier nur auf
den ersten Blick um eine Geschichte von Einnahmen und Ausgaben, von Staatsschulden
und Steuern. Denn die Studie zeigt, auf welchen Grundfesten fürstliche Macht und landständische Herrschaft ruhten und auf welche
Weise Fürstenhof, landesherrliche Zentralverwaltung und landständisches Autonomiestreben verzahnt und verschlungen waren.
Und so verbirgt sich hinter der kursächsischen Finanzgeschichte eine Gesellschaftsund Kulturgeschichte, in deren Mittelpunkt
der kursächsische Hof mit dem Fürsten und
seiner Familie steht.
....................................................................................................Landesgeschichte
Karlheinz Blaschke (Hg.)
Joachim Bahlcke (Hg.)
Moritz von Sachsen – Ein Fürst
der Reformationszeit zwischen
Territorium und Reich
Die Oberlausitz im frühneuzeitlichen Mitteleuropa
Internationales wissenschaftliches Kolloquium vom 26. bis 28. Juni 2003 in Freiberg
(Sachsen)
Veröffentlichung der Sächsischen Akademie der
Wissenschaften zu Leipzig
Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte – Band 30
Veröffentlichung der Sächsischen Akademie der
Wissenschaften zu Leipzig
Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte – Band 29
2007. 337 Seiten mit 20 Abbildungen. Geb. mit
Schutzumschlag
¤ 72,–
ISBN 978-3-515-08982-1
Beziehungen – Strukturen – Prozesse
2007. 527 Seiten mit 13 Abbildungen. Geb. mit
Schutzumschlag
¤ 84,–
ISBN 978-3-515-08983-8
Moritz von Sachsen bereitete mit seinem sächsisch-habsburgischen Konzept und der Entdogmatisierung der Reformationspolitik in Passau
1552 den Weg für eine Lösung der festgefahrenen Konfessionsfronten.
Mit der weitgehenden Wiedervereinigung des
seit 1485 geteilten sächsischen Staatswesens
stellte er im mitteldeutschen Raum eine politische Ordnung her, deren Verwaltung und Bildungswesen er neu strukturierte und die auch
kulturell einen Aufschwung erlebte.
Der Band vereinigt die Beiträge einer Tagung,
die deutsche und österreichische Forscher zur
Geschichte der Reformationszeit zusammenführte.
In der historischen Forschung führte die Oberlausitz lange Zeit ein Schattendasein – zu Unrecht, handelt es sich doch um eine europäische Kernlandschaft, in der sich die Probleme
frühneuzeitlicher Geschichte brennspiegelartig bündeln.
Als Nebenland der Böhmischen Krone war die
Oberlausitz einerseits Teil der Habsburgermonarchie, andererseits stand sie fast zweihundert Jahre lang unter sächsischer Lehensherrschaft. Außer der komplizierten territorialen Situation, Fragen von Raumbewusstsein,
Herrschaft und Verwaltung, von konfessionellen Verhältnissen zwischen Reformation,
Rekatholisierung und Aufklärung beleuchten
die Beiträge die Oberlausitz aber auch als europäische Bildungslandschaft und wichtige
wirtschaftliche Einflußzone.
mit beiträgen von
mit beiträgen von
Matthias Rössler, Gotthard Lerchner, Maria
Emanuel Markgraf von Meissen Herzog zu
Sachsen, Karlheinz Blaschke, Thomas Nicklas, Alfred Kohler, Ernst D. Petritsch, Manfred
Rudersdorf, Enno Bünz, Johannes Herrmann,
Uwe Schirmer, Günther Wartenberg, Winfried Müller, Christian Winter, Reiner Gross,
Gabriele Haug-Moritz, Heinrich Magirius,
Martina Fuchs, Helmar Junghans, Karlheinz
Blaschke
Joachim Bahlcke, Manfred Rudersdorf, Karlheinz Blaschke, Uwe Schirmer, Matthias Weber, Lenka Bobková, Robert J. W. Evans, Alexander Koller, Siegfried Seifert, Wulf Wäntig,
Alexander Schunka, Klaus Garber, Norbert
Kersken, Joachim Bahlcke, Ludger Udolph,
Walter Schmitz, Jan Harasimowicz, Hartmut
Zwahr, Peter Rauscher, Markus Cerman, Katja Lindenau, Lars Behrisch
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Landesgeschichte ...................................................................................................
Manfred Daunke
Gisela Schreiner
Die nassauisch-preußische
Weinbaudomäne im Rheingau
1806–1918
Mädchenbildung in Kurmainz
im 18. Jahrhundert
Geschichtliche Landeskunde – Band 63
2006. XIV, 280 Seiten mit 11 Tabellen. Geb.
¤ 37,–
ISBN 978-3-515-08934-0
Diese Untersuchung des noch heute größten
deutschen Weingutes verknüpft historische
mit betriebswirtschaftlichen Fragestellungen:
Der Autor beleuchtet die politische und ökonomische Bedeutung der Weinbaudomäne für
die Nassauer Herzöge (ab 1866 für den preußischen Staat) ebenso wie die wichtigsten Aspekte der Unternehmensführung. Es zeigt
sich, dass die politischen Repräsentanten immer auch als profitorientierte Unternehmer
dachten. Damit werden die Entscheidungsprozesse der jeweiligen Protagonisten transparenter.
Der ökonomische Erfolg der Weinbaudomäne
stützte sich auf eine effiziente Organisation,
die hohe Qualität ihrer Weine und eine professionelle Bearbeitung des Marktes. Vorbildhaft in Anbau- und Produktionsmethoden
und nachgerade modern in seinen Werbemaßnahmen, seiner Preispolitik und seiner
Distribution erwirtschaftete das Unternehmen hohe Profite für die Eigner. Mit seiner
Produktgestaltung, seiner Kundenbetreuung
und seiner Imagepflege erfüllte es schon vor
mehr als einem Jahrhundert alle Anforderungen des heutigen Marketing.
Unter besonderer Berücksichtigung der Residenzstadt
Geschichtliche Landeskunde – Band 65
2007. XIV, 267 Seiten mit 16 Abbildungen. Geb.
¤ 40,–
ISBN 978-3-515-09070-4
Lange war der Mädchenbildung nur ein
Schattendasein beschieden. Erst im 18. Jahrhundert setzte sich die Erkenntnis durch, dass
im Bildungsbereich das weibliche Geschlecht
gegenüber den Knaben zu Unrecht vernachlässigt worden war.
Gestützt auf vielfältige Quellen – ungedruckte Handschriften, kurfürstliche Dekrete, Akten der Schulverwaltung – untersucht die Autorin die Entwicklung der Mädchenbildung
im 18. Jahrhundert am Beispiel einer geistlichen Residenzstadt. Gerade im katholischen
Kurstaat Mainz wurden kontinuierliche Verbesserungen im gesamten Bildungswesen erzielt: Die letzten drei Kurfürsten führten in ihrem Territorium zahlreiche Reformmaßnahmen zur Anhebung des Bildungsniveaus der
weiblichen Jugend durch und boten damit
Mädchen breit gefächerte, fortschrittliche Bildungsmöglichkeiten.
Nach der Auflösung des Kurstaates griff die
französische Herrschaft in das zuvor gut
funktionierende Bildungssystem ein und
führte einschneidende Änderungen durch,
die allerdings anschließend vom Mainzer Bischof Joseph Ludwig Colmar weitgehend wieder rückgängig gemacht wurden.
.............................................................................. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Wolfgang König
Werner Plumpe (Hg.)
Kleine Geschichte der
Konsumgesellschaft
Wirtschaftsgeschichte
2007. Ca. 250 Seiten mit 15 s/w-Abbildungen.
Geb. mit Schutzumschlag
¤ 24,–
ISBN 978-3-515-09103-9
2008. Ca. 280 Seiten. Kart.
¤ 24,–
ISBN 978-3-515-09064-3
Der globale Klimawandel hat in verschärfter
Form die Frage aufgeworfen, ob unsere Art zu
konsumieren Zukunft haben kann oder ob wir
unsere Lebensweise ändern müssen. Die
„Kleine Geschichte“ geht der Frage nach, wie
es zur Lebensform der Konsumgesellschaft gekommen ist. Sie konzentriert sich – in durchgängig vergleichender Perspektive – auf die
Herausbildung und die Entfaltung der Konsumgesellschaft in der Zwischenkriegszeit in
den Vereinigten Staaten und nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik.
Von den USA aus verbreitete sich die Konsumgesellschaft in andere Länder und beeinflusste schließlich die ganze Welt. Dabei erfuhren
die amerikanischen Konsumformen eine partielle Rezeption, eine Umgestaltung und eine
Anreicherung durch autochthone Konsumtraditionen. Im Zentrum des Buches stehen die
Konsumenten, ihr Handeln und die jeweiligen
Kontexte, in welche der Konsum eingebettet
ist.
aus dem inhalt
„Konsum“ und „Konsumgesellschaft“ p USA
und Deutschland p Geld und Zeit p Rationalisierung und Massenproduktion p Massendistribution p Ernährung p Bekleidung p
Wohnen p Sexualität p Mobilität und Massentourismus p Unterhaltung und Vergnügen
p Konsumverstärker p Individualisierung
und Globalisierung p An den Grenzen der
Konsumgesellschaft
Basistexte Geschichte – Band 2
Seit den Anfängen der Wirtschaftsgeschichtsschreibung im 19. Jahrhundert begleitet das
Fach eine andauernde Debatte um seinen
Standort zwischen Wirtschafts- und Geschichtswissenschaft, und damit um seinen
methodischen Charakter und seine programmatische Ausrichtung. Eine Lösung ist nicht in
Sicht – und angesichts der paradoxalen Anlage des Fachs (einerseits systematisch, andererseits historisch) auch nicht erstrebenswert.
Den nötigen Überblick über die Diskussion
bieten Studierenden diese „Basistexte“, die
die wichtigsten Aufsätze zur Methodik und
zum Selbstverständnis aus der Forschungsgeschichte des Faches vereinigen. Eine ausführliche Einleitung von Werner Plumpe kommentiert die Texte und bilanziert den besonderen Beitrag der Wirtschaftsgeschichte zu
den historischen Wissenschaften.
mit texten von
Werner Plumpe, Georg Brodnitz, Alfons
Dopsch, Werner Sombart, Otto Hintze, Walt
Whitman Rostow, Sidney Pollard, Alexander
Gerschenkron, Robert W. Fogel, Hans-Ulrich
Wehler, Douglass C. North, Alfred Kieser u.a.
19 .....
..... 20
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte .............................................................................
Deutsche Bankiers des
20. Jahrhunderts
Institut für bankhistorische Forschung
e.V. (Hg.)
2007. Ca. 460 Seiten mit 30 s/w-Abbildungen.
Geb.
¤ 39,–
ISBN 978-3-515-08954-8
Geschichte und Perspektiven
des Drei-Säulen-Modells der
deutschen Kreditwirtschaft
In 30 prägnant gefassten Biografien beschäftigen sich renommierte Historiker und Finanzexperten mit führenden Persönlichkeiten aus
allen Sparten des deutschen Kreditwesens.
Der Kreis der Bankiers reicht dabei von Max
M. Warburg über Hermann Josef Abs bis Jürgen Ponto. Über ihr Wirken im eigenen Unternehmen hinaus stellen die Beiträge auch ihr
Engagement für Wirtschaft, Gesellschaft und
Politik heraus. In den individuellen Lebensläufen dieser exponierten Persönlichkeiten,
die das Wirtschaftsleben entscheidend prägten, werden die Zäsuren und Brüche der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts in besonderer Weise fassbar.
mit portraits von
Hermann Josef Abs, Karl Blessing, Fritz
Butschkau, F. Wilhelm Christians, Hanns
Deuß, Georg Draheim, Johann Christian
Eberle, Wilhelm von Finck, Carl Fürstenberg,
Carl Goetz, Jakob Goldschmidt, Arthur von
Gwinner, Otto Hauck, Karl Helfferich, Alfred
Herrhausen, Iwan-D. Herstatt, Hans Luther,
Paul Lichtenberg, Gustav Albert v. Metzler,
Alwin Münchmeyer, Alfred von Oppenheim,
Robert Pferdmenges, Jürgen Ponto, Karl Rasche, Hjalmar Schacht, Otto Schniewind,
Curt Joseph Sobernheim, Emil Georg v.
Stauß, Max M. Warburg, Oscar Wassermann
28. Symposium des Instituts für bankhistorische Forschung e.V. am 23. Juni 2005 im Hause der Landesbank Baden-Württemberg,
Stuttgart
Bankhistorisches Archiv –
Beiheft 46
2007. 104 Seiten mit 13 Abbildungen, 11 Tabellen
und 13 Grafiken. Kart.
¤ 24,–
ISBN 978-3-515-09040-7
aus dem inhalt
Vorträge: Gerd Hardach: Die Entstehung des
Drei-Säulen-Modells in der deutschen Kreditwirtschaft 1871–1934 p Hans-Peter Burghof
/ Galia Kondova: Konsolidierung und Wettbewerb – das Drei-Säulen-Modell nach dem
Zweiten Weltkrieg p Stephan Paul: Performance der Bankensektoren in Europa – Überblick und erste empirische Ergebnisse
Podiumsdiskussion: Das Drei-Säulen-Modell:
Voraussetzung oder Handicap für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen
Kreditwesens? Mit Claus Döring (Moderation), Michael Heise, Klaus Holschuh, Stephan
Paul, Hans-Joachim Strüder
.............................................................................. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Arnd Kluge
Die Zünfte
2007. 522 Seiten mit 9 Abbildungen. Geb.
¤ 49,–
ISBN 978-3-515-09093-3
In der ersten komprimierten deutschen Geschichte der Zünfte seit über 25 Jahren revidiert der Autor deren traditionell negatives
Bild. Der Band beleuchtet die Entwicklung
von der Gründung der ersten Zünfte im 12. bis
zu ihrer Abschaffung im 19. Jahrhundert und
arbeitet dabei den Forschungsstand gut nachvollziehbar auf. Außer dem Schwerpunkt
Deutschland behandelt die Studie auch Österreich, die Schweiz und in Ausblicken die europäischen Nachbarn und die weltweite Entwicklung.
Abschließend geht der Autor auf die Nachwirkungen des Zunftwesens ein – in Innungen,
Handwerkskammern, Genossenschaften und
Gewerkschaften.
aus dem inhalt
Ursprünge und Vorbilder p Urbane Voraussetzungen p Ausbreitung p Systembildung p
Politische Kämpfe p Soziale Etablierung p
Ausgrenzungen p Der Werdegang zum Zunftmeister p Wirtschaftliche Ziele p Marktordnende Aufgaben p Kommunale und staatliche Aufgaben p Religiöse Aufgaben p Soziale
Aufgaben p Selbstverwaltung p Geselligkeit
p Brauchtum p Großbetriebliche Herausforderungen p Freund und Feind p Das Ende p
Nachwirkungen p Jenseits der Grenzen u.a.
Miriam Gebhardt /
Clemens Wischermann (Hg.)
Familiensozialisation seit 1933
– Verhandlungen über Kontinuität
Studien zur Geschichte des Alltags – Band 25
2007. 211 Seiten. Geb.
¤ 54,–
ISBN 978-3-515-08827-5
Erziehungskatastrophe, Pisa-Schock, Kindsverwahrlosung – der Hinweis auf die mangelnde
Sozialisationskompetenz der Familie erklärt
momentan fast alles. Auch bei den Rezepten, ob
„Elternführerschein“ oder ärztliche Pflichtuntersuchung aller Kinder, wird so getan, als stünde die deutsche Familie außerhalb jedes zeitgeschichtlichen Kontextes, als könne jede Generation in ihren Vorstellungen von Erziehung und
Weitergabe jederzeit bei Null beginnen.
Der Sammelband stellt ein Bild historischer
Kontinuitätslinien dagegen, die vor das Umbruchsjahr 1945 zurück reichen. Dabei geht es
um Fragen nach der Qualität von Generationenbeziehungen, nach den Möglichkeiten des
Lernens zwischen den Generationen durch Erinnerung und Dialog und nach den körperlichen und mentalen Spuren, die ein Aufwachsen unter den besonderen Sozialisationsbedingungen des 20. Jahrhundert hinterlassen hat.
aus dem inhalt
Ambivalente Generationenbeziehungen: mit
Beiträgen von Kurt Lüscher, Gudrun Brockhaus
Transfer und Lernprozesse: mit Beiträgen von
Markus Höffer-Mehlmer, Miriam Gebhardt
Erinnerung und Dialog: mit Beiträgen von Lu
Seegers, Andreas Kraft
Körpergenerationen: mit Beiträgen von Ulf
Preuss-Lausitz, Heinz Walter / Eva Rass
Familie und Selbstsozialisation: mit einem
Beitrag von Andreas Lange
21 .....
..... 22
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte .............................................................................
Jens-Wilhelm Wessels
Patrick Kleedehn
Economic Policy and
Microeconomic Performance
in Inter-War Europe
Die Rückkehr auf Weltmarkt
The Case of Austria, 1918–1938
Die Internationalisierung der Bayer AG Leverkusen nach dem Zweiten Weltkrieg bis
zum Jahre 1961
Beiträge zur Unternehmensgeschichte –
Band 25
Beiträge zur Unternehmensgeschichte –
Band 26
2007. 413 Seiten, 37 Graphiken und 15 Tabellen.
Kart.
¤ 54,–
ISBN 978-3-515-08476-5
2007. 385 Seiten. Kart
¤ 50,–
ISBN 978-3-515-09029-2
Wie sehr wird das Geschick einzelner Unternehmen von der Wirtschaftspolitik ihrer Länder bestimmt? Welche Wirkungsmächtigkeit
hat Politik, wenn es darum geht, die ökonomische Entwicklung mitzugestalten, wie sehr
wird diese von wirtschaftsimmanenten Faktoren beeinflusst?
Die Studie geht diesen Fragen am Beispiel
österreichischer Großunternehmen und vor
dem Hintergrund der europäischen Entwicklung zwischen den beiden Weltkriegen nach.
Dabei eignet sich gerade die Zwischenkriegszeit als paradigmatisches Untersuchungsfeld,
war sie doch stark von schwankenden Konjunkturen und wechselnder Wirtschaftspolitik gekennzeichnet.
aus dem inhalt
Desintegration, Inflation und Stabilisierung
1918–1924 p Neoliberale Währungs- und Budgetpolitik, Goldstandard und wirtschaftlicher
Aufschwung in Europa 1925–1930 p Nationale Wirtschaftspolitik und struktureller Wandel in und nach der Weltwirtschaftskrise
1929–1938 p Erholung, strukturelle Verzerrungen und mikroökonomische Entwicklung
in Österreich bis 1938
Wie treten Unternehmen in Auslandsmärkte
ein? Welche Parameter entscheiden über Zeitpunkt und Strategie des Einstiegs? Am Beispiel der Bayer AG diskutiert der Autor die
Möglichkeiten, Zwänge und Weichenstellungen einer Internationalisierung von der Nachkriegszeit bis in die 60er Jahre.
Der Band beleuchtet Auslandmärkte mit deutlich unterschiedlichen Rahmenbedingungen
– zwei Schwellenländer und zwei Industriestaaten – und bemißt den Einfluß des wirtschaftlichen Umfelds im Zielmarkt auf die
strategischen Entscheidungen. Im Fokus der
Untersuchung stehen dabei der erste Eintritt
in den Markt und die zunehmende Verbreiterung des Angebots: Stets aufs Neue muß in jedem Produktsegment eine Entscheidung zwischen Lizenzierung, Export, lokaler Produktionsaufnahme oder Kooperationen getroffen
werden; hinzu kommt die flexible Reaktion
auf politische Entwicklungen im Zielmarkt.
Zudem zeigt der Autor die entscheidende Rolle, die ein Wandel der Rahmenbedingungen
im Heimatmarkt auf die Möglichkeit einer Internationalisierung ausübt.
.............................................................................. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Ewald Röder
Der Deutsch-Österreichische
Vermögensvertrag von 1957
Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte
– Band 106
2006. 252 Seiten mit 4 Abbildungen und 17 Tabellen. Kart.
¤ 45,–
ISBN 978-3-515-08936-4
Mit dem Deutsch-Österreichischen Vermögensvertrag vom 15.06.1957 wurde die Rückgabe des laut Staatsvertrag an Österreich gefallene sogenannte Kleine Deutsche Eigentum
bis zu einer Wertgrenze von 260.000 Schillingen an die deutschen Eigentümer sowie die
Geltendmachung von Forderungen privater
österreichischer Staatsangehöriger gegen private deutsche Schuldner geregelt. Zur Beilegung von Streitigkeiten enthält der Vertrag
umfangreiche Bestimmungen zu den Schiedsorganen „Ständige Kommission, Schlichtungsausschuss und Schiedsgericht“.
Bislang ist über die Entstehungsgeschichte
des Deutsch-Österreichischen Vermögensvertrages sehr wenig, über die Abwicklung und
Wirkung so gut wie nichts bekannt. Gegenstand dieser Arbeit ist die Abwicklung des
Vertragswerkes, insbesondere die Rolle der
Schiedsorgane und die Einordnung der Tätigkeit der Schiedsorgane in die politische und
wirtschaftliche Entwicklung.
Hans-Peter Baum / Rainer Leng /
Joachim Schneider (Hg.)
Wirtschaft – Gesellschaft – Mentalitäten im Mittelalter
Festschrift zum 75. Geburtstag von
Rolf Sprandel
Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte
– Band 107
2006. 792 Seiten mit Frontispiz, 3 Farb- und
7 s/w-Abbildungen. Geb.
¤ 86,–
ISBN 978-3-515-08882-4
Mit Wirtschaft – Gesellschaft – Mentalitäten
thematisiert die Festschrift jene drei großen
Bereiche der mittelalterlichen Geschichte, die
im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit
von Rolf Sprandel stehen.
36 Kollegen, Freunde und Schüler haben sich
dadurch zu Beiträgen anregen lassen, die sie
alle in der einen oder anderen Weise mit ihm
verbunden zeigen. Zur Sprache kommen u. a.
Themen der Wirtschaftsgeschichte, des materiellen Lebens und der Technikgeschichte, der
Hansegeschichte, der Rechts- und der Sozialgeschichte von Stadt und Adel, der Historiographiegeschichte sowie der historischen Anthropologie u. a. im Zusammenhang von Visionen, Kreuzzug und Krieg.
mit beiträgen von
M. Cassandro, P. Gabrielsson, D. Ellmers,
D. Lohrmann, M. North, G. Himmelsbach, H.P. Baum, R. Leng, A. Nitschke, B. Herrmann,
J. Morsel, K. Friedland, D. Willoweit, E. Hlawitschka, P. Rückert, J. Schneider, W. Wagenhöfer, H. Zmora, C. Ulrichs, W. Paravicini, K.
Arnold, H. Flachenecker, U. Wagner, J. Bohmbach, R. Kaiser, M. Bláhová, H. Brunner, J.
Sarnowsky, T. Vogtherr, S. Kwiatkowski, P.
Dinzelbacher, J. Wollasch, F. Fuchs, H.
Schwarzmaier, S. Luchitskaya, L. Schmugge
23 .....
..... 24
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte .............................................................................
Lars Jonung / Jürgen Nautz (ed.)
Conflict Potentials in
Monetary Unions
Wolfgang Protzner /
Christiane Köglmaier-Horn
Culina Franconiae
Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte
– Band 108
Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte
– Band 109
2007. 181 Seiten mit 15 Abbildungen und 30 Tabellen. Kart.
¤ 34,–
ISBN 978-3-515-09002-5
2007. 512 Seiten. Kart.
¤ 80,–
ISBN 978-3-515-09001-8
The recent birth of the euro as the common
European currency has created an interest in
the history of monetary unions, successful
ones as well as failing ones. This volume contains contributions that focus on political aspects of monetary unification and international monetary and financial cooperation. Adopting such a perspective, the conflicting views in
society concerning monetary arrangements
are brought into the forefront. As revealed
here, monetary unification is not always a
smooth process. The evidence is taken from
many countries and from different episodes in
time; from the foundation of the US monetary
union in the 18th century to the euro referendum in Sweden in the first years of the 21st
century.
aus dem inhalt
F. Grubb: The constitutional creation of a
common currency in the U.S. Monetary stabilization versus merchant rent seeking p J.
Landon-Lane / H. Rockoff: From monetary
union to financial union in the United States
p J. Nautz: Ethnic conflicts and monetary
unification in Austria-Hungary p N. Valério:
The Escudo Zone – a failed attempt at a colonial monetary union p C. Dupont / C. Hefeker: Trade, money and institutions for conflict
resolution in monetary unions. The gold standard and European integration compared p
T. Sadeh: Managing a common currency. Political and cultural preferences p L. Jonung:
The political economy of monetary unification. The Swedish euro referendum of 2003
Was kam in Franken in Tiegel und Schüsseln
und auf Teller und Tafeln? Der Band unternimmt einen Streifzug durch die Kochtöpfe
vom ausgehenden Mittelalter bis zum Beginn
des Zwanzigsten Jahrhunderts – vom Auftauchen des ersten deutschsprachigen Kochbuchs in Würzburg bis zu den Menüs einer feinen bürgerlichen Gesellschaft im industriellen Nürnberg der Kaiserzeit.
Im Mittelpunkt stehen dabei alltagsgeschichtliche Themen und Quellen zur Ess- und Trinkkultur, die der Band sowohl aus kulturhistorischer Perspektive als auch in der lebensweltlichen Praxis beleuchtet. Essen bedeutet in diesem Kontext weit mehr als satt werden: Es ist
Genuß für alle Sinne, alltäglicher Ritus und
Rahmen für soziale Interaktion. Diesen vielschichtigen Funktionen tragen die Autoren
Rechnung und entwerfen so ein facettenreiches und lebendiges Bild der Geschichte der
fränkischen Küche.
Die Wechselwirkungen zwischen lokaler Tradition und gesamteuropäischer Entwicklung,
die hier über die gesamte Zeitspanne deutlich
zutage treten, unterstreichen die Bedeutung
Frankens als zentrale Kulturregion Europas.
.............................................................................. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Debora Gerstenberger
Iberien im Spiegel frühneuzeitlicher enzyklopädischer Lexika
Europas
Diskursgeschichtliche Untersuchung spanischer und portugiesischer Nationalstereotypen des 17. und 18. Jahrhunderts
Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte
– Band 110
2007. 191 Seiten mit 5 Abbildungen. Kart.
¤ 34,–
ISBN 978-3-515-09051-3
Der Spanier ist stolz, ungebildet, faul und versteht nichts vom Ackerbau. Warum war man
sich dessen im Europa der Frühen Neuzeit so
sicher? Weil Enzyklopädien, Institutionen des
Wissens par excellence, dies als „Wahrheit“
verbreiteten. Die Untersuchung geht spanischen und portugiesischen Nationalstereotypen in rund 40 enzyklopädischen Lexika (in
deutscher, englischer, französischer, niederländischer, italienischer, spanischer, portugiesischer Sprache) nach und wickelt entsprechende Urteile bis zu ihren – meist antiken –
Wurzeln auf. Analysiert werden Aussagen
über Geographie/Ökonomie, Politik/Religion, Gesellschaft. Der diskursgeschichtliche,
vergleichende Forschungsansatz, ein Novum
sowohl für die Stereotypen- als auch Enzyklopädienforschung, offenbart eine erstaunliche
Verbreitung und Permanenz der Aussagen
über viele Jahrhunderte. Das vermeintlich
„wahre“ Wissen über die Iberer entpuppt sich
als außerordentlich wirkungsmächtige diskursive Konstruktion, die selbst in die spanischen und portugiesischen Werke Einzug
hielt. Am Ende ahnen wir: Der Spanier ist
nicht faul, sondern Wissen als solches ist träge. Einmal kanonisiert, ändert es sich langsam – oder nie.
Michael Pammer / Herta Neiß /
Michael John (Hg.)
Erfahrung der Moderne
Festschrift für Roman Sandgruber zum
60. Geburtstag
2007. 510 Seiten mit Frontispiz, 63 Abbildungen
und 51 Tabellen. Geb.
¤ 74,–
ISBN 978-3-515-09020-9
Roman Sandgruber gehört zu den profiliertesten und produktivsten Wirtschafts- und Sozialhistorikern im deutschsprachigen Raum. Zu
seinen Forschungsschwerpunkten zählen die
Agrargeschichte, die Geschichte der Industrialisierung, die Geschichte von Konsum
und Alltag und die Wirtschaft im Nationalsozialismus.
Die Festschrift zu seinem 60. Geburtstag umfaßt Beiträge zur spätmittelalterlichen Wirtschaft, zu Bergbau, Industrie und Technik vor
1850, zur regionalen Diversität und Konvergenz im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, zu Wirtschaft und Politik in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts, zur Wirtschaft nach
1945, zu Konsum und Alltagskultur und zur
Geschichte als Wissenschaft.
mit beiträgen von
Markus Cerman, Renate Pieper, Michael Mitterauer, Erich Landsteiner, Hubert Weitensfelder, Herbert Matis, Werner Drobesch, John
Komlos, Michael John, Helmut Rumpler,
Ernst Hanisch, Felix Butschek, Ernst Langthaler, Brigitte Bailer-Galanda, Stefan Karner,
Michael Pammer, Dieter Stiefel, Andreas
Resch, Dieter A. Binder, Alice Teichova /
Mikuláš Teich, Eva Blimlinger, Reinhold
Reith, Hans Jürgen Teuteberg, Herta Neiß,
Bernd Kreuzer, Lorenz Mikoletzky, Gabriella
Hauch
25 .....
..... 26
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte .............................................................................
Rolf Walter (Hg.)
Innovationsgeschichte
Sebastian Schmidt /
Jens Aspelmeier (Hg.)
Erträge der 21. Arbeitstagung der Gesellschaft
für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte,
30. März bis 2. April 2005 in Regensburg
Norm und Praxis der Armenfürsorge in Spätmittelalter und
früher Neuzeit
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beiheft 188
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beiheft 189
2007. 362 Seiten mit 40 Abbildungen, 19 Tabellen
und 3 Karten. Kart.
¤ 75,–
ISBN 978-3-515-08928-9
2006. 233 Seiten mit 16 Tabellen und Diagrammen
sowie 1 Karte. Kart.
¤ 40,–
ISBN 978-3-515-08874-9
Der Sammelband umfasst außer der Einleitung von Rolf Walter und dem Eröffnungsvortrag von Rainer Gömmel 13 Referate und 11
Korreferate zu den wichtigsten Themen der
Innovationsgeschichte. Auch Aspekte der Innovationstheorie werden beleuchtet und in
Korreferaten diskutiert. Die Autoren decken
ein breites Spektrum der Innovationsgeschichte ab – es reicht zeitlich vom Mittelalter
bis zur Gegenwart.
Die Auseinandersetzung mit Armut gehört zu
den zentralen Bestandteilen gesellschaftlichen Selbstverständnisses: Wer gilt als arm
und wer nicht? Wer ist unterstützungsberechtigt und in welcher Form soll Hilfe gewährt
werden? Soll der Staat diese Unterstützung
zentral verwalten oder nur den geeigneten
Rahmen für private Hilfe schaffen?
Eine besonders intensive Auseinandersetzung
mit diesen Fragen fand am Übergang vom
Mittelalter zur Neuzeit statt: Mit den beschleunigten gesellschaftlichen Wandlungsprozessen änderte sich hier auch die Wahrnehmung von Armut sowie die Maßnahmen
der Armenunterstützung bzw. der Bettelbekämpfung. Veränderte Fürsorge- und Armutskonzepte schlugen sich in neuen normativen
Vorgaben nieder, die wiederum die Fürsorgepraxis beeinflußten.
In diesem Spannungsfeld von Norm und Praxis untersucht der Band die Genese von historischen Vorstellungen und Handlungen in ihrer wechselseitigen Beziehung. Neben rechtshistorischen, konfessionellen sowie kommunalen Ansätzen thematisieren die Studien dabei auch das Scheitern normativer Vorstellungen im alltäglichen Handeln.
mit beiträgen von
Rolf Walter, Rainer Gömmel, Michael Dowling, Mark Spoerer, Mark Feuerle, Christian
Mathieu, Thomas Kreft, Ulrich Pfister, Peter
Albrecht, Klaus Herrmann, Jochen Streb, Carsten Burhop, Ursula Nienhaus, Kristina
Dressler
und korreferaten von
Rolf Walter, Helmut Braun, Rainer Leng,
Franz Baltzarek, Harald Witthöft, Hartmut
Kieling, Mark Häberlein, Herbert Pruns,
Rainer Metz, Heike Knortz, Günther Schult,
Rainer Flik
mit beiträgen von
Bernd Fuhrmann, Alexander Wagner, Sebastian Schmidt, Rita Voltmer, Kay Peter
Jankrift, Martin Uhrmacher, Jens Aspelmeier,
Jutta Grimbach, Frank Hatje, Fritz Dross
.............................................................................. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Michel Pauly
Volker Manz
Peregrinorum, pauperum
ac aliorum transeuntium
receptaculum
Fremde und Gemeinwohl
Hospitäler zwischen Maas und Rhein im Mittelalter
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beiheft 190
2007. 512 Seiten mit 9 s/w-Graphiken, 8 Tabellen
im Text sowie 42 Farbkarten im Anhang und CDROM. Geb.
¤ 72,–
ISBN 978-3-515-08950-0
Das Hospitalwesen bildete im Mittelalter
nicht nur einen zentralen Bestandteil des sozialen und geistlichen Lebens, sondern auch
eine treibende Kraft im städtischen Emanzipationsprozess und einen Knotenpunkt im
Verkehrs- und Migrationsnetz. Doch wann
und wo entstanden Hospitäler? Wer gründete
aus welchen Beweggründen ein Hospital?
Welche Funktionen erfüllten mittelalterliche
Hospitäler? Welche Schutzheiligen hatten
sie?
Die aus einer Trierer Habilitationsschrift erwachsene Arbeit beschäftigt sich mit etwa 530
innerstädtischen oder allein liegenden Anstalten aus dem Raum zwischen Maas und
Rhein, Aachen und Colmar. Ausgehend von
einem raumbezogenen Forschungsansatz, der
sich u. a. in den zahlreichen Karten spiegelt,
werden typologische, topographische, funktionale und spirituelle Aspekte des Hospitalwesens sowie die Pertinenz verschiedener
Raumkonzepte behandelt.
Integration und Ausgrenzung in Spanien im
Übergang vom Ancien Régime zum frühen
Nationalstaat
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beiheft 191
2006. 360 Seiten mit 9 Tabellen. Kart.
¤ 60,–
ISBN 978-3-515-08969-2
Für den modernen Staat ist es unverzichtbar,
zwischen Fremden und Staatsangehörigen zu
unterscheiden. Aber wer gilt als fremd, wer als
zugehörig? Wie kommt es zu dieser Zuschreibung, und was sind ihre Bedingungen? Die
Faktoren, die dem modernen nationalstaatlichen Denken dabei heute eindeutig und unveränderlich erscheinen, erweisen sich in einer historischen Perspektive als gesellschaftlicher Prozeß.
Der mikrogeschichtliche Zugang der Arbeit
zeigt, wie eng im Spanien des späten 18. und
frühen 19. Jahrhunderts die Herausbildung
staatlicher Zugehörigkeit und Fremdheit an
Integration und soziale Konflikte auf der lokalen Ebene gebunden war. Als Fallbeispiel
dient die niederandalusische, von einem expandierenden Weinsektor geprägte große
Agrostadt Jerez de la Frontera.
aus dem inhalt
Fremde in Spanien, Cádiz und Jerez de la
Frontera – ein Überblick p Naturalizado,
avecindado, transeunte – der abgestufte
Status von Fremden p Vom Fremden zum
Mitglied: die Gemeinde p Fremdheit und
sozioökonomische Konflikte p Politische
Zugehörigkeit und Exklusion Fremder:
Gemeinde und Staat
27 .....
..... 28
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte .............................................................................
Markus A. Denzel /
Hans-Jürgen Gerhard (Hg.)
Wirtschaftliches Geschehen
und ökonomisches Denken
Ausgewählte Schriften von Karl Heinrich
Kaufhold herausgegeben aus Anlaß seines
75. Geburtstages
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beiheft 192
2007. 572 Seiten. Geb.
¤ 72,–
ISBN 978-3-515-09017-9
Der Band, Karl Heinrich Kaufhold zum 75. Geburtstag im August 2007 gewidmet, vereinigt
wichtige Beiträge aus seinem wissenschaftlichen Werk und zeichnet so die Grundlinien
seiner Arbeit nach: das Engagement in der
quantitativ orientierten Forschung, die Bindung an „traditionell“ orientierte Fragestellungen und Methoden sowie die Verknüpfung
von Real- und Ideengeschichte.
Die ersten sieben Beiträge erörtern grundlegende Fragen der Handwerks- und Gewerbegeschichte. Vier weitere befassen sich mit der
Verkehrs- und insbesondere der Eisenbahngeschichte des 19. Jahrhunderts und zwei mit
Forschungen seines Instituts zur Preis- und
Lohngeschichte. Weiterhin sind Studien abgedruckt, in denen Kaufhold Gustav Schmoller
und Max Weber würdigt, sowie ein Beitrag
zur Diskussion über die jüngere historische
Schule.
Mit dieser Auswahl zeigt der Band Wege und
Wirkungen eines bedeutenden deutschen
Wirtschaftshistorikers in charakteristischen
Zügen auf.
Boris Gehlen
Paul Silverberg (1876–1959)
Ein Unternehmer
Vierteljahrschrift für Sozial-und Wirtschafts—
geschichte – Beiheft 194
2007. 605 Seiten mit 7 Abbildungen und 8 Tabellen. Kart.
¤ 78,–
ISBN 978-3-515-09090-2
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts war Paul Silverberg (1876–1959) einer der bedeutendsten
deutschen Unternehmer. Er begann 1903 im
rheinischen Braunkohlenbergbau (Rheinbraun) und wurde später auch in der Elektrizitätswirtschaft, dem Steinkohlenbergbau
(Harpen) und der Kreditwirtschaft aktiv. Ferner beteiligte er sich u.a. an der Sanierung des
Stinneskonzerns und von Hapag/Lloyd.
Dabei baute er seinen wirtschaftlichen und
politischen Einfluss sukzessive aus: 1931 saß
er in 61 Aufsichtsräten, engagierte sich als
herausgehobener unternehmerischer Interessenvertreter in zahlreichen Verbänden (z.B.
RDI) und beriet u.a. Konrad Adenauer und
Heinrich Brüning, bis ihn Intrigen aus der
Rheinbraun drängten und ihn das NS-Regime
1933 zur Emigration veranlasste.
Die Dissertation analysiert – unter Rückgriff
auf Neue Institutionenökonomik und Wirtschaftselitenforschung – den Unternehmer
Silverberg auf unterschiedlichen Handlungsfeldern, z.B. in Unternehmen, Verbänden, informellen Zusammenschlüssen usw. Besonderes Augenmerk gilt dabei seinen Handlungsspielräumen und personalen Netzwerken.
.............................................................................. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Satoshi Nishida
Frank Pitzer
Der Wiederaufbau der japanischen Wirtschaft nach dem
Zweiten Weltkrieg
Interessen im Wettbewerb
Die amerikanische Japanpolitik und die ökonomischen Nachkriegsreformen in Japan
1942–1952
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beiheft 195
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beiheft 193
2007. 474 Seiten mit 4 Abbildungen und 35 Tabellen. Kart.
¤ 78,–
ISBN 978-3-515-09056-8
Der Wiederaufbau der japanischen Wirtschaft
nach dem Zweiten Weltkrieg ist ein Kernthema der japanischen Zeitgeschichte. Im Mittelpunkt der Arbeit steht deshalb die Frage nach
den Bedingungen für den raschen ökonomischen Aufstieg des Landes nach 1945, der in
vielerlei Hinsicht mit demjenigen der deutschen Wirtschaft vergleichbar ist, und der Bedeutung der amerikanischen Besatzung: War
das japanische „Wirtschaftswunder“ der
Nachkriegszeit und Japans wachsende und
schließlich führende Rolle in der Weltwirtschaft auf Nachkriegsreformen zurückzuführen – oder das Ergebnis langfristiger Kräfte,
die sich nach der Überwindung der Kriegsfolgen erneut durchsetzen konnten?
Die Analyse steht im Kontext der großen Fragen nach Kontinuität und Wandel der japanischen Wirtschaft im 20. Jahrhundert und bietet so eine systematische wirtschaftshistorische Analyse, wie sie die Forschung allen Einzelstudien zum Trotz bisher vermissen läßt.
Grundlagen und frühe Entwicklungen der
europäischen Wettbewerbspolitik 1955–1966
2007. Ca. 490 Seiten. Kart.
Ca. ¤ 74,–
ISBN 978-3-515-09120-6
Die Basis der europäischen Kartell- und Wettbewerbspolitik ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen der sechs EWG-Gründerstaaten
zwischen 1955 und 1966. Diese Studie geht
von den unterschiedlichen nationalen Wettbewerbstraditionen aus und beleuchtet die intergouvernementale Interessenauseinandersetzung und ihren Einfluß auf die Institutionengestaltung.
Die Untersuchung beginnt mit den EWG-Vertragsverhandlungen 1955, reicht aber über die
Zäsur 1957/58 hinaus und analysiert die wettbewerbspolitische Diskussion der Staaten im
institutionellen Rahmen der EWG. Diese
mündete in der Verordnung Nr. 17/62, die die
europäische Wettbewerbspolitik rund 40 Jahre prägte. Ihre Umsetzung – sowie die der Artikel 85 bis 89 des EWG-Vertrags – war der
Grundstein eines zentralen europäischen Politikfeldes, das nicht nur Bestandteil, sondern
wichtiger Förderer des europäischen Integrationsprozesses war und ist.
Der Rückblick zeigt, welchen Staaten es
gelang, ihre nationalen Interessen in der
Konstitutionsphase der europäischen Wettbewerbspolitik durchzusetzen und abzusichern.
29 .....
..... 30
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte .............................................................................
Hans-Jürgen Gerhard /
Alexander Engel
Preisgeschichte der vorindustriellen Zeit
Ein Kompendium auf Basis ausgewählter
Hamburger Materialien
Studien zur Gewerbe- und Handelsgeschichte
der vorindustriellen Zeit – Band 26
2006. 358 Seiten mit 5 Tabellen im Text und zahlreichen Tabellen im Anhang. Kart.
¤ 49,–
ISBN 978-3-515-08961-6
Die Interpretation von Preisen und Preisentwicklungen stellt den Wirtschaftshistoriker
oft vor grundlegende methodische Probleme.
Bisher fehlte eine moderne Darstellung, die
preisgeschichtlichen Studien hier als Leitfaden dienen konnte. Mit diesem Band liegt nun
ein Vademecum zur Preisgeschichte vor – verbunden mit der Edition von über einhundert
nach Umfang, Art und Dichte nahezu einmaligen Reihen aus den Registern Hamburgischer
Hospitäler.
Nach einem Einblick in die Entstehung und
Entwicklung der modernen Preisgeschichte
werden anhand dieser bis ins Späte Mittelalter zurückreichenden Materialien alle wesentlichen Aspekte des Umgangs mit historischen Lohn- und Preisreihen und ihren Quellen verdeutlicht. Über die Schärfung des quellenkritischen Problembewusstseins und den
Hinweis auf typische Irrtümer hinaus erleichtert der Band – u.a. mit einer Bibliographie zu
teilweise entlegenen älteren Publikationen –
Zugänge zu einschlägigen Materialien.
Christian M. Zachlod
Die Staatsfinanzen des Hochstifts Hildesheim vom Ende des
Siebenjährigen Krieges bis zur
Säkularisation (1763–1802/03)
Studien zur Gewerbe- und Handelsgeschichte
der vorindustriellen Zeit – Band 27
2007. 311 Seiten mit 66 Diagrammen im Text und
66 Tabellen im Anhang. Kart.
¤ 46,–
ISBN 978-3-515-08978-4
„Das Geld ist der Nerv des Staates, seine Finanzen sind sein Puls.“ Bis heute verdichtet
dieser Satz Friedrich II. von Preußen die Sorge einer tatkräftigen Regierung um ein geordnetes Verhältnis öffentlicher Einnahmen und
Ausgaben. Im Gegensatz zum 21. Jahrhundert
jedoch liegt für eine Analyse von Staatsfinanzen an der Schwelle zur Neuzeit kein offizielles statistisches Material vor. Daher beinhaltet
die Untersuchung der Staatsfinanzen des
Hochstifts Hildesheim für die Periode zwischen dem Siebenjährigen Krieg und der Säkularisation eine Erläuterung des mitteleuropäischen Kassensystems und wendet eine Methodik an, mit der prinzipiell Staatseinnahmen und Staatsausgaben der vorstatistischen
Zeit aufbereitet werden können.
Bei dem Territorium handelt es sich um einen
für die Epoche typischen nordwestdeutschen
Agrarstaat. Die finanzgeschichtliche Untersuchung ermöglicht Aussagen zur Konjunktur
der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben,
zur Höhe der Staatsverschuldung sowie zum
Steuersystem – und versucht unter Berücksichtigung des derzeitigen dünnen Forschungsstandes einen zwischenstaatlichen
Vergleich für Mitteleuropa.
......................................................................................... Wissenschaftsgeschichte
Rüdiger vom Bruch / Uta Gerhardt /
Aleksandra Pawliczek (Hg.)
Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts
Désirée Schauz / Sabine Freitag (Hg.)
Verbrecher im Visier der
Experten
Kriminalpolitik zwischen Wissenschaft und
Praxis im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Wissenschaft, Politik und Gesellschaft – Band 1
Wissenschaft, Politik und Gesellschaft
– Band 2
2006. 352 Seiten mit 2 Abbildungen. Kart.
¤ 46,–
ISBN 978-3-515-08965-4
2007. 334 Seiten mit 2 Abbildungen. Kart.
¤ 39,–
ISBN 978-3-515-09055-1
Der erste Band der Publikationsreihe zur Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert enthält die
Ergebnisse einer Tagung, die sich mit Kontinuitätslinien und Brüchen im Verhältnis zwischen Wissenschaften und politischen Systemen beschäftigte. Einerseits bewegen sich die
Beiträge entlang von Fragen nach Genese,
Struktur und Funktion von Wissenschaft in
der Gesellschaft. Sie verfolgen andererseits
die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft unter dem Aspekt der Kontinuität der Verhältnisse über politische und personelle Veränderungen hinaus, bzw. Diskontinuität trotz unveränderter
Rahmenbedingungen.
Die Studien zeigen, daß trotz aller Interdependenz die Entwicklungen in den Wissenschaften denen in der Politik nicht zwangsweise – bzw. nur teilweise – folgten.
Welchen Einfluss hatte die Wissenschaft auf
Kriminalpolitik und Strafpraxis im 19. und frühen 20. Jahrhundert? Bislang galt die Genese
der Kriminologie Ende des 19. Jahrhunderts
als entscheidender Paradigmenwechsel in der
Entwicklung des modernen Kriminalitätsund Strafverständnisses. Die in diesem Band
versammelten Beiträge zu Gefängniskunde
und Kriminalstatistik verdeutlichen hingegen,
dass die Verwissenschaftlichung der Kriminalpolitik wesentlich früher einsetzte. Zugleich belegen die hier vorgestellten Beispiele
aus Polizei-, Justiz- und Vollzugspraxis aber
auch, wie Alltagswissen, soziale Differenzierungen sowie politische und institutionelle Interessen weiterhin das vermeintlich objektive
Verbrecherbild bestimmten.
Der Band zeigt damit auf, dass selbst im Zuge
von Kriminalanthropologie und -biologie traditionelle sozial-moralische Kriminalitätsdefinitionen nicht einfach von neuen naturwissenschaftlich-medizinischen Erklärungen abgelöst wurden.
mit beiträgen von
Mitchell G. Ash, Uta Gerhardt, Aleksandra
Pawliczek, Andreas Malycha, Ulrike Thoms,
Arne Schirrmacher, Albert Presas i Puig, Jens
Thiel, Uta Gerhardt / Alexia Arnold, Udo
Schagen, Christoph Kopke, Sabine Schleiermacher, Felix Brahm / Jochen Meissner,
Frank Uekötter, Johannes Vossen, Sybilla
Nikolow
mit beiträgen von
Désirée Schauz / Sabine Freitag, Lars Hendrik
Riemer, Martina Henze, Sylvia Kesper-Biermann, Karsten Uhl, Thomas Kailer, Sabine
Freitag, Andreas Fleiter, Falk Bretschneider,
Sandra Leukel, Urs Germann, Jens Jäger
31 .....
..... 32
Wissenschaftsgeschichte .........................................................................................
Joachim Hendel / Uwe Hoßfeld / Jürgen
John / Oliver Lemuth / Rüdiger Stutz
(Bearb.)
Hans-Christian Petersen / Jan Kusber
(Hg.)
Wege der Wissenschaft im
Nationalsozialismus
60 Jahre Osteuropaforschung in Mainz
Neuanfang im Westen
Dokumente zur Universität Jena, 1933–1945
Beiträge zur Geschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Neue Folge Band 5
■ NEU IM PROGRAMM
Quellen und Beiträge zur Geschichte der
Universität Jena – Band 7
2007. Ca. 100 Seiten mit 4 Abbildungen. Kart.
Ca. ¤ 26,–
ISBN 978-3-515-09080-3
2007. Ca. 320 Seiten mit 15 Abbildungen auf
7 Tafeln. Kart.
Ca. ¤ 35,–
ISBN 978-3-515-09006-3
Mainz und Osteuropa – dieses Begriffspaar
mag auf den ersten Blick erstaunen. Und doch
kam es bereits ein Jahr nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs zur ersten Neueinrichtung eines osteuropabezogenen Lehrstuhls im
deutschen Raum, und zwar im Südwesten
Deutschlands unter französischer Schirmherrschaft. Diese Chance beinhaltete jedoch
zugleich ein Spannungsverhältnis zwischen
dem Erbe einer „kämpfenden Wissenschaft“,
die sich bis 1945 vielfach kompromittiert hatte, und dem Streben nach einem glaubwürdigen Neuanfang.
Wie ließ sich über Osteuropa forschen, ohne
alte, deutschtumszentrierte Perspektiven
fortzuführen und stattdessen einen Beitrag zu
einem gesamteuropäischen Geschichtsverständnis zu leisten, das auf der Gleichberechtigung der westlichen und der östlichen Hälften des Kontinents beruhte? Wie ist die Mainzer Osteuropaforschung im Weiteren mit den
Entwicklungen in Osteuropa und dem Umbruch nach 1991 umgegangen? Die Beiträge
dieses Bandes geben Antworten auf diese Fragen und leisten somit zugleich einen Beitrag
zur Geschichte des Verhältnisses der deutschen Gesellschaft zu ihren östlichen Nachbarn.
Die Jenaer Universität entwickelte sich während des Nationalsozialismus zu einer herausgehobenen, „rassekundlich ausgerichteten“
Forschungs- und Ausbildungsstätte. Zugleich
wurde sie zu einer naturwissenschaftlich-medizinisch orientierten Forschungsuniversität
ausgebaut. Dieser schon länger zurückreichende Profilwandel fand im netzwerkbildenden Konzept „kämpferischer Wissenschaft“
der NS-Zeit seine besondere Ausprägung. Die
meisten Hochschullehrer stellten sich hier in
der trügerischen Gewissheit des „Dienstes für
Volk und Vaterland“ dem Regime zur Verfügung.
Der vorliegende Dokumentenband enthält
Schlüsselquellen zu hochschulpolitischen
Konzepten, universitären Vorgängen und
Konflikten.
..........................................................................................Wissenschaftsgeschichte
Günter Mangelsdorf (Hg.)
David A. King
Zwischen Greifswald und Riga
Astrolabes and Angels,
Epigrams and Enigmas
Auszüge aus den Tagebüchern des Greifswalder Rektors und Professors der Ur- und Frühgeschichte, Dr. Carl Engel, vom 1. November
1938 bis 26. Juli 1945
Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald – Band 7
2007. X, 610 Seiten mit 20 Abbildungen. Geb.
¤ 64,–
ISBN 978-3-515-08942-5
Die Tagebücher von Carl Engel, Greifswalder
Prähistoriker und Rektor der Universität
1942–1945, beleuchten das Leben, den beruflichen Werdegang und das Wirken eines Wissenschaftlers, der in vielfacher Weise mit dem
Dritten Reich verbunden war – und geben so
auch einen Einblick in die enge Verknüpfung
der prähistorischen Forschung mit der Ideologie des NS-Regimes.
Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete
Engel als Beauftragter des Amtes Rosenberg
in Lettland, Estland, Litauen und Weißrußland. Seine Aufzeichnungen von dort spiegeln
die Situation der baltischen Länder vor und
nach der sowjetischen Besetzung 1940 und erhellen die Aussiedlung der Deutschbalten
ebenso wie das wechselvolle und tragische
Schicksal von Letten, Esten und Litauern.
Nicht zuletzt geben Engels Tagebücher ein
Bild vom alltäglichen Leben in der Großstadt
Riga und in der pommerschen Universitätsstadt Greifswald während des Krieges.
From Regiomontanus’ Acrostic for Cardinal
Bessarion to Piero della Francesca’s
Flagellation of Christ
Boethius – Band 56
2007. XI, 348 Seiten mit zahlreichen, z.T. farbigen
Abbildungen und CD-ROM. Geb.
¤ 78,–
ISBN 978-3-515-09061-2
On the astrolabe presented by the young German astronomer Regiomontanus to his ageing
patron Cardinal Bessarion there is a Latin epigram and the image of an angel. The former is
a geometrically-arranged acrostic with eight
hidden vertical axes. Of these, the two principal ones correspond precisely to the two principal axes of the enigmatic painting “The Flagellation of Christ” by Piero della Francesca. In
this are five figures in a flagellation scene on
the left and three “modern” figures on the
right, including a bearded Greek and an “angelic” young man in cardinal red. Over 40 interpretations of the three “moderns” have
been proposed over the past 150 years.
In this book, David King shows how clusters
of letters across the epigram reveal double or
multiple identities for each and every one of
the eight persons in the painting. The only
new person in the drama is Regiomontanus,
whose epigram provided the inspiration for
the painting. His image embodies three talented young men close to Bessarion who had
recently died, and also symbolizes the cardinal’s hope for the future.
33 .....
..... 34
Wissenschaftsgeschichte .........................................................................................
Gisela Bock / Daniel Schönpflug (Hg.)
Klaus Ries
Friedrich Meinecke in seiner
Zeit
Wort und Tat
Studien zu Leben und Werk
Das politische Professorentum der Universität
Jena im frühen 19. Jahrhundert
Pallas Athene – Band 19
Pallas Athene – Band 20
2006. 294 Seiten. Geb.
¤ 44,–
ISBN 978-3-515-08962-3
2007. 531 Seiten mit 23 Abbildungen. Geb.
¤ 88,–
ISBN 978-3-515-08993-7
Anläßlich des 50. Todestags von Friedrich
Meinecke, des 1954 verstorbenen Historikers,
Publizisten und Gründungsrektors der Freien
Universität Berlin, wirft der Band neues Licht
auf sein Leben und Werk. Er zeigt, daß Meinecke keineswegs nur an preußisch-deutscher
Geschichte interessiert war, sondern sich
auch intensiv mit europäischer, internationaler und vergleichender Geschichte befaßte.
Neu bewertet wird sein Engagement als politischer Publizist und demokratischer Republikaner: Er war ein public historian, der sich als
ebenso überzeugter wie kritischer Befürworter der Weimarer Republik und als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus äußerte. An der Berliner Universität war er wegen
seiner Liberalität Anlaufstelle für demokratisch gesinnte und methodisch innovative
Studenten und Studentinnen, unter ihnen
zahlreiche jüdische, und damit eine Ausnahme in der damaligen Historikerzunft. Sein
Werk wurde auch außerhalb Deutschlands rezipiert, vor allem in Italien, wo sein Konzept
von „Historismus“ vielfach aufgegriffen wurde.
Der Band enthält eine Bibliographie von
Schriften über Meinecke (1915 bis 2006).
Das politische Professorentum der Universität
Jena leistete einen wichtigen Beitrag zur Entstehung des deutschen Liberalismus im frühen 19. Jahrhundert. Der Autor geht den ersten Spuren dieser Entwicklung im akademisch-universitären Bereich nach und zeigt,
wie aus Anfängen im Gefolge der Französischen Revolution allmählich bis zum Erlaß
der Karlsbader Beschlüsse eine liberal-nationale Bewegung entstand, die bereits Ansätze
einer politischen Partei erkennen ließ.
Dabei werden sowohl die wichtigsten Jenaer
Professoren von Schiller, Hufeland und Fichte
bis Luden, Oken und Fries als auch ihr Verhältnis zu den Studenten und der politischen
Öffentlichkeit einer genauen Analyse unterzogen. Die politischen Professoren der Universität Jena lassen sich als Bildungsbürger
zwischen Staat und Gesellschaft kennzeichnen und fungierten als wichtige Wegbereiter
der Moderne in Deutschland.
aus dem inhalt
Ausgangslage und Voraussetzungen p Die Politisierung unter dem Eindruck der Französischen Revolution p Die Nationalisierung vom
Untergang des Alten Reichs bis zum ‚Freiheitskrieg‘ p Die liberal-nationale Bewegung
im frühen Deutschen Bund
..........................................................................................Wissenschaftsgeschichte
Sigrid Oehler-Klein /
Volker Roelcke (Hg.)
Vergangenheitspolitik in der universitären Medizin nach
1945
Institutionelle und individuelle Strategien im Umgang
mit dem Nationalsozialismus
Unter Mitarbeit von Kornelia Grundmann und Sabine Schleiermacher
Pallas Athene – Band 22
2007. 419 Seiten mit 13 Abbildungen. Geb.
¤ 69,–
ISBN 978-3-515-09015-5
Mediziner waren weitaus
mehr als andere Akademiker
in die Organisationsstrukturen und Machtinstanzen des
„Dritten Reiches“ eingebunden, und so hat die historische Forschung vielfältige
Kooperationen zwischen der
universitären Medizin und
dem NS-Regime nachgewiesen und dokumentiert.
Vor diesem Hintergrund thematisieren die Beiträge des
Sammelbandes die Selbstbilder und Strategien, die westund ostdeutsche Hochschulmediziner nach 1945 im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit entwickelten.
Tobias Kaiser
Rainer A. Müller (Hg.)
Karl Griewank
(1900–1953) – ein
deutscher Historiker im „Zeitalter der
Extreme“
Bilder – Daten –
Promotionen
Pallas Athene – Band 23
2007. 528 Seiten mit 8 Abbildungen und 3 Tabellen. Geb.
¤ 60,–
ISBN 978-3-515-08653-0
Karl Griewank ist bekannt
durch seine Studien zu Königin Luise, zum Wiener Kongreß und zur Geschichte der
neuzeitlichen Revolutionen.
Die Arbeit stellt Griewank als
Vertreter der Generation um
1900 vor, beschreibt den liberalen Demokraten der Weimarer Republik, der als langjähriger Referent der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine Anstellung findet
– und analysiert seine vergeblichen Bemühungen,
auch nach 1933 eine wissenschaftliche Karriere zu ergreifen, ohne NSDAP-Mitglied zu werden. Es folgt die
produktive, aber konfliktreiche Zeit in Jena, wo er seit
1947 als sogenannter „bürgerlicher“ – d.h. nichtmarxistischer – Historiker lehrte. Abschließend behandelt der
Band Wirkung und Rezeption von Griewanks Werk.
An seinem Beispiel veranschaulicht der Autor hier zentrale Aspekte der Biographieforschung und der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte.
Studien zum Promotionswesen an deutschen Universitäten der frühen Neuzeit
Bearbeitet von Hans-Christoph Liess und Rüdiger
vom Bruch
Pallas Athene – Band 24
2007. 390 Seiten mit 56 Abbildungen. Geb.
¤ 53,–
ISBN 978-3-515-09039-1
Das frühneuzeitliche Promotionswesen stellt eine zentrale Quelle für Figurationen
und Strukturwandel von Wissenschaftsgesinnung, Wissenschaftsbetrieb und akademischen Berufskonstruktionen dar. Universitätsarchivare, Kunst- und Bildungshistoriker/innen untersuchen hier
erstmalig umfassend das Graduierungswesen an deutschen Universitäten, den eigentlichen Heimstätten der
frühneuzeitlichen „Bildungsgesellschaft“. An Hand von
akademischer Ikonographie,
Zeremoniell, Promotionskosten und Dissertationswesen
beleuchten die Beiträge „Promotionskultur“ zwischen
1500 und 1800.
Der Band ging postum aus einer von Rainer A. Müller veranstalteten Tagung zu einem
zentralen Forschungsfeld des
Eichstätter Frühneuzeit-, Bildungs- und Wissenschaftshistorikers hervor.
35 .....
..... 36
Wissenschaftsgeschichte .........................................................................................
Olaf Bartz
Corinna R. Unger
Der Wissenschaftsrat
Ostforschung in Westdeutschland
Entwicklungslinien der Wissenschaftspolitik in
der Bundesrepublik Deutschland 1957–2007
2007. 328 Seiten mit 16 s/w-Tafeln mit 29 Abbildungen sowie 8 Grafiken. Kart.
¤ 44,–
ISBN 978-3-515-09074-2
Wissenschaftsgeschichte ist en vogue, Politikgeschichte wird laufend betrieben, aber Studien zur Geschichte der Wissenschaftspolitik
sind rar. Der vorliegende Band untersucht dieses Problemfeld für die Bundesrepublik
Deutschland entlang der Geschichte des 1957
gegründeten Wissenschaftsrates, der seit
fünfzig Jahren als einflussreiches, nach außen
hin aber zurückhaltendes Gremium agiert.
Auf Basis zahlreicher erstmals erschlossener
Quellen werden in chronologischer Darstellung analysiert: Humboldt-Restauration und
früher Hochschulausbau zu Beginn der
1960er Jahre, der unbewältigte Übergang zur
Massenuniversität bis Mitte der 1970er Jahre,
die Dialektik von Stagnation und Innovation
bis zum Ende der 1980er Jahre, Wissenschaft
und Wiedervereinigung, Hochschulkrise und
Evaluationsboom in den 1990er Jahren, der
Durchbruch des Wettbewerbsparadigmas im
Wissenschaftssystem – Stichwort Exzellenzinitiative – im neuen Jahrtausend.
aus dem inhalt
Von der Gründung der Bundesrepublik zur
Gründung des Wissenschaftsrates: 1948–1958
p Mit dem Meisterstück in den Zenit des Ansehens: 1958–1964 p Der Wissenschaftsrat
und die Bildungsexpansion: 1965–1975 p Dialektik von Stagnation und Innovation: 1976–
1989 p Wissenschaftsrat und Wiedervereinigung p Zurück auf Normalmaß: Die 1990er
Jahre p Wettbewerbsparadigma, Föderalismusreform, Exzellenzinitiative: 2001–2007 p
Der Wissenschaftsrat als Institution: Mitglieder, Arbeitsweise, Geschäftsstelle
Die Erforschung des europäischen Ostens
und die Deutsche Forschungsgemeinschaft,
1945–1975
Studien zur Geschichte der Deutschen
Forschungsgemeinschaft – Band 1
2007. 497 Seiten. Kart.
¤ 56,–
ISBN 978-3-515-09026-1
Die Geschichte der Ostforschung im Nationalsozialismus hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erfahren, doch ist die Entwicklung der Disziplin nach 1945 bislang nicht systematisch untersucht worden. Wie gelang es
ihren Vertretern, das Fach seiner Belastung
zum Trotz in der Bundesrepublik zu etablieren? Und wie wurde aus der nationalistisch,
ethnozentrisch und antikommunistisch geprägten Ostforschung die noch heute praktizierte Osteuropaforschung? Diesen beiden
Transformationsprozessen geht die Autorin
anhand von Texten, Biographien und Institutionen nach. Besondere Aufmerksamkeit
kommt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu, die entscheidenden Anteil
am Wiederaufbau der Ostforschung hatte.
Ihre Förderungspolitik trug dazu bei, daß sich
die Wissenschaftler relativ bald von dem früheren Überlegenheitsanspruch gegenüber
den osteuropäischen Gesellschaften distanzierten und sich kritisch mit der Vergangenheit ihres Faches auseinanderzusetzen begannen. Unter dem Eindruck wissenschaftlicher
und gesellschaftlicher Umbrüche sowie der
Neuen Ostpolitik wurde die Ostforschung
schließlich Anfang der siebziger Jahre von
der Osteuropaforschung abgelöst.
......................................................................................... Wissenschaftsgeschichte
Anne Cottebrune
Sören Flachowsky
Der planbare Mensch
Von der Notgemeinschaft zum
Reichsforschungsrat
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und
die menschliche Vererbungswissenschaft,
1920–1970
Wissenschaftspolitik im Kontext von
Autarkie, Aufrüstung und Krieg
Studien zur Geschichte der Deutschen
Forschungsgemeinschaft – Band 2
Studien zur Geschichte der Deutschen
Forschungsgemeinschaft – Band 3
2008. Ca. 320 Seiten. Kart.
Ca. ¤ 44,–
ISBN 978-3-515-09099-5
2008. Ca. 520 Seiten mit 10 Abbildungen sowie
CD-ROM. Kart.
Ca. ¤ 59,–
ISBN 978-3-515-09025-4
Seit 1933 zählten menschliche Erblehre, Eugenik und Rassenforschung zu den von der nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik favorisierten Disziplinen. Welche Rolle spielte
die Deutsche Forschungsgemeinschaft in diesem Prozess? Wie gestaltete sich die aktive
Werbung von Fördermitteln durch die betreffenden Wissenschaftler? Wie reagierten sie
längerfristig auf die erheblichen Schwankungen der Förderkonjunktur ihrer Disziplin?
Trotz umfangreicher Sekundärliteratur zu
den Biowissenschaften im Nationalsozialismus hat eine eingehende, auch die Zeit der
Weimarer Republik und der frühen Bundesrepublik mit einbeziehende Betrachtung der
Förderung der menschlichen Vererbungswissenschaft und der mit ihr verwobenen Disziplinen noch nicht stattgefunden.
Ausgehend von der Analyse von Förderakten
der DFG zeigt die Autorin, wie Förderinstitutionen und geförderte Wissenschaftler auf
Schwankungen der Politik reagierten – und
bietet Einblicke in die damit zusammenhängende Entwicklung von Forschungstrends.
aus dem inhalt
Vererbungsfrage und medizinische Forschungsförderung in der Weimarer Republik
p Die Förderung der Erb- und Rassenforschung in der NS-Zeit p Die Förderung der
Humangenetik in der Nachkriegszeit – Eine
belastete Disziplin auf dem Weg zum internationalen Anschluß
Im März 1937 wurde der Reichsforschungsrat
(RFR) vor dem Hintergrund des nationalsozialistischen Vierjahresplanes gegründet. Genese und Geschichte des Reichsforschungsrates bilden den Gegenstand dieses Bandes. Im
Gegensatz zur bisherigen Forschungssicht
vertritt er die These, dass dem RFR eine zentrale Rolle bei der Koordination der Rüstungsforschung zukam, er zu den wichtigsten Instanzen der Forschungsförderung im NS-Wissenschaftssystem gehörte und sich in der Endphase des Zweiten Weltkrieges zur bedeutendsten staatlichen Forschungsförderungsorganisation entwickelte. Als wissenschaftspolitische Koordinations- und Verwaltungsinstanz unterstützte der RFR die Expansionspolitik der Nationalsozialisten maßgeblich: Er
förderte den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den an den Ergebnissen
der Forschung interessierten Stellen und steuerte die von ihm finanzierte kriegs- und rüstungsrelevante Forschung über alle Fächer
hinweg auf breiter Front.
Gestützt auf eine breite Quellenbasis wird der
RFR nicht nur in den Gesamtkontext der NSWissenschaftspolitik, sondern auch in die
Entwicklung der deutschen Wissenschaftsorganisation in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und in die Geschichte der um die
Notgemeinschaft beziehungsweise Deutschen
Forschungsgemeinschaft gruppierten Forschungsförderung eingeordnet.
37 .....
..... 38
Medizingeschichte .................................................................................................
Ulrike Enke (Hg.)
Sigrid Oehler-Klein (Hg.)
Die Medizinische Fakultät der
Universität Gießen:
Institutionen, Akteure und Ereignisse von der Gründung 1607
bis ins 20. Jahrhundert
Die Medizinische Fakultät der
Universität Gießen im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit:
Personen und Institutionen, Umbrüche und Kontinuitäten
Die Medizinische Fakultät der Universität Gießen
1607 bis 2007 – Band 1
2007. 450 Seiten. Geb.
¤ 72,–
ISBN 978-3-515-09041-4
Der Sammelband untersucht die Geschichte
der Medizinischen Fakultät der Universität
Gießen im Spannungsfeld von „Zentrum“ und
„Peripherie“. Der zeitliche Bogen reicht von
den Anfängen des Jahres 1607 über frühaufklärerische Impulsgeber bis zur Weimarer Republik und der dort ausgetragenen Diskussion
um die „Krise der Medizin“.
Der Band beleuchtet exemplarische Stationen
aus der Geschichte der Fakultät und stellt sie
in den Kontext ihres sozialen und wissenschaftlichen Umfelds. Die Studien nehmen dabei u.a. wissenschaftshistorische Aspekte wie
den Einfluss neuer Verfahren auf die akademische Forschung und Lehre in den Blick, ebenso administrative Vorgänge wie die Änderung
der medizinischen Prüfungsordnung, städtebauliche Dimensionen wie die Etablierung eines Klinikcampus, aber auch politische Ereignisse wie den 1. Weltkrieg mit seinen Auswirkungen auf die medizinische Forschung.
mit beiträgen von
Ulrike Enke, Hans-Theodor Koch, Eva-Marie
Felschow, Irmtraut Sahmland, Christian Giese, Manfred Wenzel, Irmgard Hort, Wilhelm
Bingsohn, Cay-Rüdiger Prüll, Helen Bömelburg, Daniela Siebe, Michael Knipper, Volker
Roelcke
Die Medizinische Fakultät der Universität Gießen
1607 bis 2007 – Band 2
2007. 632 Seiten. Geb.
¤ 76,–
ISBN 978-3-515-09043-8
Die medizinische Fakultät der Universität Gießen entwickelte sich mit dem bereits 1934 eingerichteten rassenhygienischen Institut zu einer Vorzeigefakultät im „Dritten Reich“. Begünstigt wurde die „Aufbruchstimmung“ durch einen Generationenwechsel nach 1933 mit einem
hohen Anteil von nationalsozialistisch engagierten Medizinern. Dennoch gab es Handlungsspielräume im Umgang mit den nun ausgegrenzten Kollegen und Patienten, aber auch
in der Forschung und Lehre, z. B. in der Nutzung der Körper von Opfern des Regimes.
Während des Krieges und auch danach waren
zentrale Forschungsinstitute an der Universität
Gießen untergebracht: Zwischen der medizinischen Fakultät und der Berliner militärärztlichen Akademie sowie dem ehemaligen KaiserWilhelm-Institut für Hirnforschung bestanden
enge Kooperationen. In den Netzwerken eugenischer Praxis und überregionaler Forschung
zeigen sich institutionelle wie inhaltliche Kontinuitäten und Veränderungen nach 1933, 1939
und 1945.
mit beiträgen von
Volker Roelcke, Sigrid Oehler-Klein, Peter
Chroust, Daniela Siebe, Norbert Schappacher,
Anne Cottebrune, Gerrit Hohendorf / Maike
Rotzoll, Flora Graefe, Alexander Neumann ,
Sascha Topp / Jürgen Peiffer
................................................................................................. Medizingeschichte
Ulf Schmidt / Andreas Frewer (ed.)
Brigitte Lohff / Hinderk Conrads
History and Theory of
Human Experimentation
From Berlin to New York
The Declaration of Helsinki and Modern
Medical Ethics
Geschichte und Philosophie der Medizin –
Band 2
2007. 370 Seiten mit 6 Abbildungen. Geb.
¤ 54,–
ISBN 978-3-515-08862-6
Despite having been revised and criticised
over the years, the Declaration of Helsinki remains one of the most important and internationally known ethics codes worldwide. Yet
we know relatively little about its historical origins or about the prolonged revision process
which accompanied this “living document”.
The chapters presented in this volume look at
the history and theory of human experimentation, assess the role of the Helsinki Declaration in an international context, and illustrate
specific issues about the history and practice
of research ethics through a number of case
studies in the United States, Asia and Europe.
To this day, the Declaration is one of the most
important landmarks in human subject research which is aimed at protecting experimental subjects in society. The current volume offers a better and historically-informed
understanding of the Declaration to ensure
that the existing safeguards are not only preserved but developed and improved in the future.
mit beiträgen von
Ulf Schmidt, Andreas Frewer, Ulrich Tröhler,
Dietrich von Engelhardt, Till Bärnighausen,
Susan E. Lederer, Povl Riis, Kati Myllymäki,
Robert Carlson / Kenneth Boyd / David Webb,
David Willcox, Dominique Sprumont / Sara
Girardin / Trudo Lemmens, John Williams,
Jonathan D. Moreno
Life and work of the almost forgotten
German-Jewish biochemist Carl Neuberg
(1877–1956)
With a bibliography of Carl Neuberg’s
publications by Michael Engel and
Brigitte Lohff. Translated from the
German by Anthony Mellor-Stapelberg
Geschichte und Philosophie der Medizin –
Band 5
2007. 294 Seiten sowie 28 Abbildungen auf
16 Tafeln. Geb.
¤ 45,–
ISBN 978-3-515-09062-9
Carl Neuberg – born in Hanover, Germany, on
July 29, 1877; died in New York, USA, on May
30, 1956 – was a celebrated biochemist who
contributed greatly to the development of biochemistry from a chemical sub-discipline to a
separate subject. As founder and editor of the
internationally acknowledged Zeitschrift für
Biochemie (today: The FEBS Journal) as well
as Director of the Kaiser Wilhelm Institute for
Biochemistry in Berlin, Neuberg played a major role in turning biochemistry into a key discipline of biomedical research in the 20th century. But due to the Nazi persecution and his
dismissal from the Kaiser Wilhelm Institute
for Biochemistry in 1934, Neuberg was forced
to escape abroad.
In this study, Neuberg’s life and work in Germany and his endeavors as a Jewish emigrant
in Amercan exile are illustrated to honour his
leading role in the history of biochemistry
and medicine.
39 .....
Medizingeschichte .................................................................................................
Florian Mildenberger
Marion Maria Ruisinger
Umwelt als Vision
Patientenwege
Leben und Werk Jakob von Uexkülls
(1864–1944)
Die Konsiliarkorrespondenz Lorenz Heisters
(1683–1758) in der Trew-Sammlung Erlangen
Sudhoffs Archiv – Beiheft 56
Medizin, Gesellschaft und Geschichte –
Beiheft 28
2007. 320 Seiten mit 4 Abbildungen. Kart.
¤ 56,–
ISBN 978-3-515-09111-4
.... 40
Der Streit um die Darwinschen Lehren ist in
jüngster Zeit neu entbrannt. Dabei sind die
heutigen Diskussionen nur ein Widerhall früherer Debatten, in denen Jakob v. Uexküll
(1864–1944) eine zentrale Rolle einnahm. Mit
diesem Band liegt nun erstmals eine wissenschaftliche Biographie über ihn vor.
Uexküll war zunächst begeisterter Darwinist,
schloss sich jedoch um 1900 der biologischen
und philosophischen Richtung des Neovitalismus an. Ab 1909 verfocht er mit der „Umweltlehre“ eine antidarwinistische Daseinslehre
und übte großen Einfluss auf die zeitgenössische Biologie, Medizin, Psychologie und Philosophie aus, der bis heute nachwirkt.
aus dem inhalt
Tanz auf dem Vulkan – Jakob v. Uexküll im
baltendeutschen Estland (1864–1891) p Die
Jahre in Heidelberg und Neapel (1891–1902)
p Neuorientierung und Kampf um Anerkennung (1903–1914) p Absturz und Wiederaufstieg (1914–1924) p Als Institutsleiter in Hamburg bis 1933 p Kampf gegen Vereinnahmung
(1933–1939) p Flucht und Tod (1939–1944) p
Diadochenstreit (1945–1968) p Die Wiederentdeckung ab 1975
2007. Ca. 400 Seiten. Kart.
Ca. ¤ 54,–
ISBN 978-3-515-08806-0
In der Heister-Korrespondenz, die heute als
Teil der Briefsammlung Trew in der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg aufbewahrt
wird, finden sich Hunderte von Fernkonsultationen. Manche stammen aus der Feder der
Kranken selbst, andere wurden von Familienangehörigen, Freunden oder den behandelnden Ärzten zu Papier gebracht. Immer aber
kreisen sie um eine individuelle Krankengeschichte, die Heister zur brieflichen Beurteilung unterbreitet wurde.
Die hier greifbar werdende „Praxis per Post“
war im 18. Jahrhundert ein weit verbreitetes
Phänomen. Die konsultierten Ärzte pflegten
die Anschreiben der Patientenseite und ihre
eigenen Antwortentwürfe in der Regel sorgfältig aufzubewahren. Wo diese Briefsammlungen, wie im Falle Heisters, bis heute überdauerten, eröffnen sie uns einen einzigartigen Blick auf die Krankheitswahrnehmung
der Patientenseite, auf die Kommunikation
zwischen den Beteiligten und auf die Handlungsweisen des konsultierten Arztes.
aus dem inhalt
Praxis per Post: Anleitungen zur Briefpraxis
p Die Konsultationspraxis Lorenz Heisters p
Patientenwege: Vom Kranken zum Kunden ·
Vom Kunden zum Briefpatienten p Chirurgie
im Brief: Brustamputation · Schädeltrepanation
................................................................................................. Medizingeschichte
Martin Dinges / Vincent Barras (Hg.)
Helen Bömelburg
Krankheit in Briefen im
deutschen und französischen
Sprachraum
Der Arzt und sein Modell
17.– 21. Jahrhundert
Medizin, Gesellschaft und Geschichte –
Beiheft 30
Medizin, Gesellschaft und Geschichte –
Beiheft 29
2007. 267 Seiten mit 1 Abbildung. Kart.
¤ 37,–
ISBN 978-3-515-08949-4
Briefe sind in den letzten Jahren als hervorragende Quelle für eine Geschichte der Medizin
und Gesundheit neu entdeckt worden. Sie erlauben einen direkten Zugriff auf Erfahrungen von Schmerz und Krankheit und enthalten wichtige Informationen über Vorsorgeanstrengungen, Selbstmedikation und medizinische Behandlung. Gleichzeitig werden in den
Briefwechseln zwischen Gesunden sowie zwischen Ärzten und Kranken Bedürfnisse ausgehandelt, Geschlechtsrollen ausgespielt und
Identitäten hergestellt.
Dieser Band führt erstmals Forschungsansätze aus dem deutschen und französischen
Sprachraum zusammen, mit englischen Abstracts. Die Autoren sind Medizin- und Gesundheitshistoriker sowie Literaturwissenschaftler.
mit beiträgen von
Bettina Brockmeyer, Matthias Bruhn, Gérard
Danou, Olivier Faure, Susanne Frank, Benedino Gemelli, Carmen Götz, Anne-France Grenon, Sylvelyn Hähner-Rombach, Monika Meier, Séverine Pilloud, Renaud Redien-Collot,
Odile Richard-Pauchet, Philip Rieder, Alexander Ritter, Marion Ruisinger, Hubert Steinke,
Michael Stolberg
Patientenfotografien aus der deutschen
Psychiatrie 1880 bis 1933
2007. Ca. 250 Seiten mit 68 Abbildungen und
2 Diagrammen. Kart.
Ca. ¤ 38,–
ISBN 978-3-515-09069-8
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden
in deutschen Psychiatrien umfangreiche Fotosammlungen. Die Bilder zeigen psychisch
kranke Patienten, die in der Regel von den Klinik-Ärzten fotografiert wurden. Welchen Sinn
hatten solche Bilder und wofür wurden sie
verwendet? Welche Begründungen lieferten
die Mediziner für ihre Vorgehensweise und
wie entwickelten sie eine ganz eigene Bildsprache der „psychopathologischen Porträts“?
Klar ist, dass diagnostische oder wissenschaftliche Ziele zweitrangig waren. In einer Zeit, in
der die deutsche Gesellschaft eine krankhafte
Unterwanderung befürchtete, wollten Psychiater eine sichtbare Grenze zwischen Gesunden und Kranken ziehen.
Für ihre Fotos liehen sie sich Symbole und
Stilmittel aus der Kunst, um ihre Patienten als
Gegenteil der eigenen Normen und Moralvorstellungen zu inszenieren.
Die psychiatrische Patientenfotografie ist
bisher weitgehend unerforscht. Dieser Band
stellt sie nun erstmalig umfassend vor und
ordnet sie in ihren medizin- und kulturhistorischen Zusammenhang ein.
41 .....
..... 42
Namenregister .......................................................................................................
Aspelmeier, Jens
26
Engel, Alexander King, David A. 33
30
Kleedehn, Patrick
Engel, Michael 39
22
Bahlcke, Joachim Enke, Ulrike 38
Kluge, Arnd 21
17
Köglmaier-Horn,
Barras, Vincent
Fisch, Stefan 11
Christiane 24
41
Flachowsky, SöKönig, Wolfgang
Bartz, Olaf 36
ren 37
19
Baum, Hans-PeFouqet, Gerhard Kopitzsch, Franter 23
4
klin 4
Biskup, Thomas
Freitag, Sabine
Krauss, Marita
10
31
11
Blaschke, KarlFrewer, Andreas Kusber, Jan 32
heinz 17
39
Kutsch, Arnulf 3
Bock, Gisela 34
Frings, Andreas
Bömelburg, He13
Lemuth, Oliver
len 41
32
Böning, Holger 3 Gauzy, Florence
Leng, Rainer 23
Bott, Marie-Luise
11
Lenz, Rudolf 7
4
Gebhardt, MiriLiess, Hans-ChriBräuer, Helmut 4
am 21
stoph 35
vom Bruch, Rüdi- Gehlen, Boris 28 Lohff, Brigitte
ger 4, 31, 35
Gerhard, Hans39
Jürgen 28, 30 Lundt, Bea 3
Conrads, Hinderk Gerhardt, Uta 15,
39
31
Maner, HansCottebrune, Anne Gerstenberger,
Christian 12
37
Debora 25
Mangelsdorf,
Czok, Karl 4
Gestrich, Andreas
Günter 33
11
Manz, Volker 27
Daunke, Manfred Grundmann, Kor- Mat’a, Petr 12
18
nelia 35
Mellor-StapelDenzel, Markus
Günther, Niklas 8
berg, Anthony
A. 16, 28
39
Dickhaut, EvaHendel, Joachim Metzger, Chantal
Maria 7
32
11
Dietl, Ralph 9
Hoßfeld, Uwe 32 Mildenberger,
Dinges, Martin 41
Florian 40
Dörfer, Jael 7
John, Jürgen 32
Mosser, Alois 5
John, Michael 25 Müller, Rainer A.
Ebner, Herwig 4 Jonung, Lars 24
35
Eder, Jürgen 10
Jütte, Robert 5
Ehmer, Josef 4
Nautz, Jürgen 24
Elkar, Rainer S. 4 Kaiser, Tobias 35 Neiß, Herta 25
Elvert, Jürgen 3
Kaschuba, Wolf- zur Nieden,
Birthe 7
Elzer, Herbert 9
gang 4
Nielsen-Sikora,
Jürgen 3
Nishida, Satoshi
29
Schreiner, Gisela
18
Siemens, Daniel
15
Simon-Muscheid,
Oehler-Klein, SiKatharina 4
grid 35, 38
Spannenberger,
Norbert 12
Pammer, Michael Spieß, Karl-Heinz
25
6
Pauly, Michel 27 Steinbrink, MattPawliczek, Alekhias 4
sandra 31
Stöber, Rudolf 3
Petersen, HansStutz, Rüdiger
Christian 32
32
Pitzer, Frank 29
Plumpe, Werner Teichova, Alice 5
19
Tilly, Richard 5
Protzner, WolfTrees, Pascal 13
gang 24
Unger, Corinna
Ries, Klaus 34
R. 36
Röder, Ewald 23
Roelcke, Volker
Walter, Rolf 26
35
Weiß, Ulman 6
Ruisinger, MariWerlich, Ralfon Maria 40
Gunnar 6
Ruppenthal, Jens Wessels, Jens8
Wilhelm 22
Wilhelm, CorneSalewski, Michalia 14
el 3
Winkelbauer,
Schalenberg,
Thomas 12
Marc 10
Wirsching, AnSchauz, Désirée
dreas 10
31
Wischermann,
Schirmer, Uwe 16
Clemens 21
Schleiermacher, Witzel, Jörg 7
Sabine 35
Wixforth, Harald
Schmidt, Sebasti5
an 26
Wüstenbecker,
Schmidt, Ulf 39
Katja 14
Schneider, Joachim 23
Zachlod, ChristiSchönpflug, Daan M. 30
niel 34
Zankel, Sönke 8
BE ST E LLIN FO RMAT IO NE N
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20. August 2007
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