Darmkrebs- Früherkennung

Transcrição

Darmkrebs- Früherkennung
Darmkrebs- g
Früherekideunngsnhilufen
Eine Entsch
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Felix-Burda-Stiftung warb für die
Darmspiegelung mit dem Slogan
„I feel good“. Untertitel: „Fühlen Sie
sich gut? Sie können trotzdem Darmkrebs haben!“ Auch die amerikanische
Krebsgesellschaft hat vor ein paar
Jahren Plakate verteilt. Darauf waren
vier Portraits zu sehen, von Menschen
um die 50 und älter. Zu jedem Bild gab
es ein Zitat, warum der betreffende
Mensch nicht an der Darmkrebs-Früherkennung teilnehmen mochte. Zum Beispiel: „Schau, ich fühle mich gut.“ Oder:
„Ich habe Angst, sie finden etwas.“
Wenn auch Sie darüber nachdenken,
an der Darmkrebsfrüherkennung teilzunehmen, werden Sie diese verschiedenen Gefühle vielleicht kennen: den
Wunsch nach der Gewissheit, gesund
zu sein, aber auch die Unsicherheit und
die Angst, „ob da doch etwas ist“. Mancher vermeidet lieber eine Klärung seiner
Befürchtungen, statt sich durch eine
Untersuchung Gewissheit zu verschaffen. Tatsächlich gaben 30 Prozent aller
Menschen, die keine Darmkrebsfrüherkennung machen wollten, in einer wissenschaftlichen Untersuchung1) als
Grund an: „Ich fühle mich gesund“.
Den meisten war die Untersuchung zu
umständlich.
Bei der Entscheidung zur Früherkennung spielen erfahrungsgemäß viele
Aspekte eine Rolle: das Gefühl, der
Einfluss von Familie und Freunden,
2 | Darmkrebs-Früherkennung
aber auch das Wissen über die Früherkennung, ihren Nutzen und ihre Risiken.
Entscheidungshilfen wie diese Broschüre
sind im deutschsprachigen Raum noch
neu. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Patienteninformationen
unter anderem dadurch, dass auch vorhandene medizinische Unsicherheiten
und Risiken von Diagnose- und Behandlungsmethoden aufgezeigt werden. Weiterhin finden Sie klare und
praktische Beschreibungen rund um
Vorbereitung und Durchführung der
Darmkrebsfrüherkennung sowie Hintergrundinformationen über die Funktionen des Darms und die Entstehung von
Zellveränderungen.
Diese Broschüre soll Ihnen bei Ihrer
Entscheidung helfen, ob Sie an der
Darmkrebsfrüherkennung teilnehmen
möchten oder nicht. Das Heft soll Sie
ermutigen, sich ganz genau zu informieren. So können Sie am besten mit
Ihrem Arzt über die Darmkrebsfrüherkennung sprechen. Lesen Sie, suchen
Sie das Gespräch und entscheiden Sie
am Schluss ganz bewusst.
Ihr
Prof. Dr. Dr. h. c. W. Hohenberger
Direktor der Chirurgischen Klinik des
Universitätsklinikums Erlangen und Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft
Inhalt
Darmkrebs
Der Dickdarm – Verdauung und Immunabwehr ........................... 5
Entstehung von Darmkrebs ......................................................... 6
Wie ein Krebs entsteht ................................................................ 7
Wie hoch ist mein Risiko, an Darmkrebs zu erkranken?.............. 8
Darmkrebs in der Familie – welches Risiko habe ich? ................10
Die Früherkennung .....................................................................12
Untersuchungsmethoden
Der Stuhltest ..............................................................................15
Die Darmspiegelung ...................................................................18
Den richtigen Arzt finden ........................................................... 26
Andere Untersuchungsmöglichkeiten........................................ 28
Wie soll ich mich entscheiden
Eine persönliche Entscheidung .................................................. 31
Erfahrungsberichte
Leben mit Darmkrebs – zwei Erfahrungsberichte ...................... 35
Und wie entscheiden Sie? ......................................................... 37
Weitere Informationen............................................................... 38
Erklärung medizinischer Fachbegriffe ........................................ 39
Literaturangaben........................................................................ 40
Darmkrebs-Früherkennung | 3
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Der Dickdarm – Verdauung und Immunabwehr
Das Ergebnis seiner Arbeit kennen
wir alle, seine Arbeit und Funktion
aber kaum. Deshalb erfahren Sie hier
zunächst ein paar interessante Einzelheiten über den Schwerstarbeiter des
Körpers: den Dickdarm.
Seine Aufgabe ist es, dem noch flüssigen Speisebrei, der aus Magen und
Dünndarm kommt, das Wasser und
das Salz zu entziehen, in den Körper
zu leiten und den unverdaulichen Rest
auszuscheiden.
Der 1,5 Meter lange Muskelschlauch verbindet den Ausgang des Dünndarms –
er liegt ungefähr da, wo Ihr Blinddarm
ist – mit dem After. Der Dickdarm besteht aus einer fünfschichtigen Hülle.
Die innerste Schicht der Hülle ist die
Darmschleimhaut. Nur sie kommt mit
den Nahrungsresten in Berührung. Die
Zellen der Schleimhaut leben nur wenige
Tage, dann werden sie durch frische ersetzt und die alten werden abgestoßen.
Mit der Nahrung gelangen auch Krankheitserreger und andere für den Körper
schädliche Umweltstoffe in den Darm.
Deshalb liegen 80 Prozent der körpereigenen Abwehrzellen (des „Immunsystems“) im Darm. Sie machen die unerwünschten Eindringlinge unschädlich.
Millionen von Nervenzellen, mehr als im
Rückgrat, sind um den Dickdarm herum
angeordnet und steuern die komplizierte
Verdauungsaufgabe. Dieses „Gehirn im
Bauch“ sorgt dafür, dass der komplizierte Vorgang der Verdauung reibungslos abläuft. Es macht die Bauchgegend
aber auch sehr empfindlich. Stress, Angst
oder als „zu schwer“ empfundenes
Essen können Verstopfungen, Krämpfe
oder Durchfall auslösen. Entspannung,
Freude und „leichte Kost“ führen zu
einem guten „Bauchgefühl“.
Der Dickdarm
Der Dickdarm arbeitet ununterbrochen.
500 verschiedene Arten von Darmbakterien im Darm helfen dabei, den Nahrungsbrei zu verwerten und den Rest
in Stuhl zu verwandeln. Täglich kann der
Dickdarm bis zu neun Liter Wasser durch
die Darmwand zurück in den Körper
schleusen, aber praktisch keine Nährstoffe. Sie wurden bereits alle vom
Dünndarm in den Körper transportiert.
Die eingedickten, fast nährstofffreien
Nahrungsreste schiebt und drückt der
Dickdarm dann Richtung Ausgang und
entsorgt damit auch die verbrauchten
Zellen der Darmschleimhaut.
Darmkrebs-Früherkennung | 5
Entstehung von
Darmkrebs
Darmkrebs ist ein Sammelbegriff für
Krebs, der meist im Dickdarm (Kolon)
oder im Mastdarm (Rektum, Darmabschnitt kurz vor dem Ausgang) auftritt.
In der Fachsprache werden beide
Krebsarten „kolorektales Karzinom“
genannt.
Fast immer ist ein Darmkrebs im Laufe
mehrerer Jahrzehnte herangewachsen.
Meistens hat sein Wachstum einen
ganz bestimmten Weg genommen:
Aus einem harmlosen Zellhaufen, dem
Polypen, wuchs zunächst ein Geschwür
heran – das Adenom. Es ist in diesem
Stadium ungefährlich, ist aber dann
über mehrere Entwicklungsstufen zum
Krebs geworden.
Wie ein Polyp entsteht
Täglich produziert die Darmschleimhaut
Millionen neuer Zellen, um sich zu erneuern. Das geschieht, indem sich die
einzelnen Zellen der Darmschleimhaut
nach einem ganz bestimmten Bauplan
teilen und so einen Doppelgänger von
sich selber herstellen. Die Einzelheiten
des Bauplans heißen „genetische Informationen“ und sind im Kern jeder
Zelle festgelegt. Bei der Zellteilung wird
auch diese Information „weitervererbt“.
Gleichzeitig stößt die Schleimhaut alte,
verbrauchte Zellen ab. Sie werden mit
den Nahrungsresten im Darm ausgeschieden. Die Anzahl aller Zellen bleibt
6 | Darmkrebs-Früherkennung
so im Gleichgewicht. Wenn sich die
Zellen an einer Stelle der Schleimhaut
häufiger teilen, als die Schleimhaut
verbrauchte Zellen abstößt, entsteht
ein Überschuss. Die Haufen dieser
überzähligen Zellen nennt man Polypen. 90 Prozent dieser Polypen sind
harmlos.
Wie ein Adenom entsteht
Eine andere Art von Gewächsen im
Darm nennt man Adenome. Sie können
heranwachsen und so pilzartig wie ein
Polyp aussehen. Dann nennen es die
Ärzte ein „tubuläres Adenom“. Aber es
gibt auch eine andere Form des Adenoms, die ganz flach an der Darmwand
wächst, das „villöse Adenom“, wie die
Mediziner sagen. Manchmal – man weiß
nicht genau, warum – verändert sich die
genetische Information, also der Bauplan, in den Zellen dieser Adenome. Sie
teilen sich dann noch öfter. Vor allem
bringen sie nicht mehr genaue Doppelgänger hervor, sondern etwas anders
gebaute Zellen, die sich ebenfalls vermehren. So entsteht ein Überschuss
veränderter Zellen. Sie wachsen zu
einem Geschwür heran, das oft wie ein
Pilz aussieht, der im Darm wächst. Dieser Veränderungsprozess verläuft über
mehrere Entwicklungsstufen.
Aber nicht alle Adenome werden automatisch zu Krebs. Statistiken zeigen:
Von 1.000 großen Adenomen werden
jährlich zwischen rund 30 und 400 zu
einem Krebs.2)
kann aus dem Adenom ein Darmkrebs
mit kranken Zellen entstehen, die sich
unkontrolliert vermehren. „Bösartig“
nennt man einen Krebs, wenn er durch
die Darmschleimhaut in die umgebenden Muskelschichten eindringt oder
sogar durch die Darmwand nach außen
wächst und dabei gesundes Gewebe
zerstört. Wenn seine Zellen in die Adern
gelangen, die den Darm umgeben,
dann schwemmt das Blut die Zellen in
andere Teile des Körpers. Dort können
sich Tochtergeschwülste bilden, sogenannte Metastasen.
Mikroskopische Darstellung von Darmkrebs
Wie ein Krebs entsteht
Zwar hat der Körper ein spezielles System, um die Bauplanfehler der Zellen
zu reparieren, aber es versagt manchmal, vor allem bei alten Menschen. So
Warum die Zellen der Darmschleimhaut
sich manchmal unkontrolliert vermehren
und zu einem Adenom und schließlich
zu einem Krebs heranwachsen, weiß
man nicht genau. Experten machen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten,
aber auch Tabak- und Alkoholkonsum
dafür verantwortlich. Bei einem Teil der
Darmkrebserkrankungen können auch
genetische Veränderungen nicht ausgeschlossen werden.
Was Menschen oft fragen
Gibt es äußere Anzeichen für Darmkrebs?
Es gibt keine sicheren äußeren Zeichen. Aber manchmal macht sich ein
Darmkrebs durch Blut im Stuhl bemerkbar, durch Müdigkeit, leichtes Fieber
und Gewichtsverlust. Solche Symptome können auf Darmkrebs hindeuten,
können aber auch harmlose Ursachen haben, wie zum Beispiel Hämorrhoiden.
Besonders veränderte Stuhlgewohnheiten, zum Beispiel bleistiftdünner Stuhl
bei Durchfall, können aber auf Darmkrebs hinweisen. In Extremfällen kann
der Tumor den Darm verschließen oder sehr stark bluten.
Darmkrebs-Früherkennung | 7
Wie hoch ist mein
Risiko, an Darmkrebs
zu erkranken?
Darmkrebs macht vielen Menschen
Angst. Weil in den Zeitungen und im
Fernsehen sehr oft von der „Darmkrebsgefahr“ die Rede ist, erscheint
die Krankheit als bedrohliche Epidemie.
Oft liest man: „1 von 18 Menschen bekommt in seinem Leben Darmkrebs.“
Das ist nicht falsch, aber auch nicht ganz
richtig. Die Faustregel „1 von 18“ gilt
tatsächlich nur für Menschen, die 85
Jahre alt werden. Ihr eigenes Risiko, an
Darmkrebs zu erkranken, können Sie nur
im Zusammenhang mit Ihrem Lebensalter einschätzen. Allgemein gilt: Je älter
Sie werden, desto höher ist Ihr Risiko,
an Darmkrebs zu erkranken.
Ist Darmkrebs tödlich?
Der Darmkrebs ist laut Robert KochInstitut (RKI) unter allen Krebserkrankungen die zweithäufigste Diagnose und
auch die zweithäufigste Todesursache.
Die Fortschritte in der Behandlung
haben aber die Überlebenszeit vieler
Darmkrebspatienten verlängert. Heute
leben 600 von 1.000 Darmkrebspatienten
nach der Diagnose noch länger als fünf
Jahre.
In jedem Jahr sterben in Deutschland
ungefähr 27.000 Menschen an Darmkrebs. Zum Vergleich: Etwa 61.000
Menschen sterben an einem akuten
Herzinfarkt. Im Straßenverkehr sind
es jährlich circa 5.000 Menschen. Dies
geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Gesundheitsberichterstattung des Bundes hervor.
8 | Darmkrebs-Früherkennung
Was Menschen oft fragen
Was bedeuten die Statistiken
für mein Darmkrebsrisiko?
Statistiken sind Wahrscheinlichkeitsschätzungen. Ein Beispiel:
Nach Angaben des Robert KochInstituts (RKI) erkranken in
Deutschland durchschnittlich 72
von 100.000 Männern im Jahr
an Darmkrebs. Was bedeutet
das für mich? Bin ich einer der
72, oder gehöre ich zu den verbleibenden 99.928 von 100.000
Männern, die in diesem Jahr
nicht Darmkrebs bekommen?
Wenn man das Lebensalter mit
betrachtet, zeigt sich: Von
100.000 deutschen Männern im
Alter zwischen 80 und 85 Jahren
erkranken etwa 539 an Darmkrebs. Aber von den 35-jährigen
Männern erkranken nur knapp
7 von 100.000. Ob ich es bin, der
in meiner Altersgruppe betroffen
ist, kann keine Statistik sagen.
Häufigkeit von Darmkrebs
An Darmkrebs
sind …
von 100.000 Männern
im Jahr 2004 …
von 100.000 Frauen
im Jahr 2004 …
… im Alter von
… erkrankt
… erkrankt
… gestorben
… gestorben
40 bis unter 45
15,5
3,7
13,3
2,4
45 bis unter 50
28,5
7,3
26,3
6,2
50 bis unter 55
60,1
17,7
54,8
12,0
55 bis unter 60
130,5
34,9
80,7
21,0
60 bis unter 65
215,5
62,4
122,7
30,9
65 bis unter 70
317,7
98,5
169,3
48,6
70 bis unter 75
427,7
150,4
246,2
82,3
75 bis unter 80
481,8
207,8
358,8
134,8
80 bis unter 85
539,1
310,9
460,9
214,4
85 und älter
524,3
378,3
469,3
330,6
Quelle: Robert Koch-Institut, „Krebs in Deutschland 2003 – 2004“
Darmkrebs-Früherkennung | 9
Darmkrebs in der Familie – welches Risiko habe ich?
Manche Menschen haben ein weitaus
größeres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, als der Durchschnitt der Bevölkerung. Bei derartigen familiären Belastungen ist große Wachsamkeit geboten.
der Familie werden 215 krank. Aber von
100.000 60-Jährigen mit Darmkrebs in
der Familie werden 430 krank. Je mehr
Verwandte erkranken und je jünger sie
sind, desto höher ist das eigene Risiko.
Darmkrebs „in der Familie“
„Vererbter“ Darmkrebs
Betroffen sind Menschen, deren Verwandte ersten Grades (zum Beispiel
Vater, Schwester oder Sohn) an Darmkrebs erkrankt sind oder schon vor dem
50. Lebensjahr Polypen im Darm haben.
Auch Menschen, die früher schon einmal Darmkrebs hatten, empfiehlt der
Arzt, öfter zur Darmspiegelung zu gehen. Bei einem erkrankten Verwandten
ist das Risiko, selber Darmkrebs zu bekommen, verdoppelt. Ein Beispiel: Von
100.000 60-Jährigen ohne Darmkrebs in
Ein besonders hohes Risiko haben Menschen, in deren Zellen eine Genveränderung vorkommt, die abgekürzt „FAP“
heißt. Gemeint ist die „familiäre adenomatöse Polyposis“. FAP ist aber
sehr selten. Bei ungefähr 10 von 1.000
Darmkrebspatienten geht die Erkrankung auf FAP zurück. Die Betroffenen
haben sehr viele Polypen im Dickdarm
und erkranken ziemlich früh an Darmkrebs, ungefähr 30 bis 40 Jahre früher
als der Durchschnitt der Bevölkerung.
10 | Darmkrebs-Früherkennung
Eine andere Genveränderung, die häufig
Darmkrebs hervorruft, ist das „LynchSyndrom“, abgekürzt „HNPCC“. Genau
genommen besteht es aus der krankhaften Veränderung mehrerer Gene.
Diese Erbanlage ist schwer zu erkennen.
In den betroffenen Familien sind oft
mehrere Mitglieder an verschiedenen
Krebsarten erkrankt, zum Beispiel im
Magen oder in der Gebärmutter. Bei
etwa 50 von 1.000 Darmkrebspatienten
ist HNPCC die Ursache. Durchschnittlich
700 von 1.000 Betroffenen erkranken
bis zum 65. Lebensjahr an Darmkrebs.
Andere Darmkrankheiten
Auch Patienten, die unter einer chronischen Entzündung des Dickdarms
(„Colitis ulcerosa“) leiden, erkranken
häufiger an Darmkrebs. Weil die Darmschleimhaut durch diese Krankheit
ständig gereizt ist, entstehen hier auch
leichter Adenome und Dickdarmkrebs.
Nach zehn Jahren Colitis ulcerosa erkranken 20 von 1.000 der Patienten
auch an Darmkrebs, nach 30 Jahren
erkranken 180 von 1.000.
Patienten, deren gesamter Verdauungstrakt entzündet ist, also von der Speiseröhre über den Magen und die Därme
bis zum Enddarm, leiden unter „Morbus Crohn“. Auch sie haben durch die
vielen Entzündungen und Reizungen
der Darmschleimhaut ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Allerdings sind sich die Experten hier nicht
einig. Grundsätzlich scheint Morbus
Crohn das Darmkrebsrisiko der Betroffenen nur leicht zu erhöhen.
TK-LEISTUNG | „Familien vor Darmkrebs
schützen“
Die Techniker Krankenkasse hat im Rahmen
ihres Programms „Familien vor Darmkrebs
schützen“ einen Fragebogen entwickelt, den
Sie sehr leicht selber ausfüllen und auswerten
können. Wenn die Antworten auf eine familiäre
Belastung durch Darmkrebs hindeuten, dann
sollten Sie einen Gastroenterologen (Darmspezialisten) aufsuchen, bei Hinweisen auf
erblichen Darmkrebs einen Humangenetiker.
Er kann per Bluttest feststellen, ob Ihre Gene
vielleicht verändert sind. Den Fragebogen finden Sie im Internet unter www.tk.de. Klicken
Sie im Bereich „Leistungen & Services“ auf
„Behandlungsangebote“ und dann auf „Familien vor Darmkrebs schützen“ oder geben
Sie in das „Suche/ Webcode“-Feld den Webcode 5244 ein.
Darmkrebs-Früherkennung | 11
Die Früherkennung
Wer sich für die Darmkrebs-Früherkennung entscheidet, hat sich vielleicht gefragt: „Jetzt bin ich 56 und fühle mich
gut, aber ich höre überall von der Darmkrebsgefahr. Könnte ich vielleicht krank
sein?“ Vielleicht ist auch ein Freund
oder jemand aus der Verwandtschaft
erkrankt, und Sie machen sich Gedanken
über Ihre Gesundheit.
Sicher ist | Ein früh entdeckter Darmkrebs kann besser behandelt werden
als ein spät entdeckter. Mehr noch:
Darmkrebs gilt als Tumorerkrankung,
die oft verhindert werden kann – vorausgesetzt, sie wird früh genug erkannt.
Früherkennung ist nicht Vorsorge | Früherkennung schützt
nicht unbedingt davor, zu erkranken. Sondern Früherkennung bedeutet, nach einer bestimmten,
bereits ausgebrochenen Krankheit zu suchen oder nach einem
möglichen Anzeichen von ihr, um
sie so früh wie möglich behandeln
zu können. Bei der Darmspiegelung
werden zum Beispiel Adenome
gesucht, weil einige von ihnen zu
Krebs werden können.
Vorsorge dagegen bedeutet, eine
Krankheit bereits im Voraus zu
verhindern. Mit dem regelmäßigen Zähneputzen können Sie zum
Beispiel Zahnkaries vorbeugen.
Bei der Darmspiegelung geht
manchmal Früherkennung in Vorsorge über. Wenn der Arzt bei der
Spiegelung die Darminnenwand
durch die Kamera nur betrachtet,
so ist das Früherkennung. Wenn
er dabei aber ein Adenom oder
einen Polypen findet und entfernt,
so ist das Vorsorge. Denn dann
wird das spätere Auftreten einer
Krebserkrankung an dieser Stelle
erschwert oder verhindert.
Die Darmkrebs-Früherkennung
Ab einem bestimmten Lebensalter
können Sie zwei Arten der Früherkennungsuntersuchungen auf Darmkrebs
kostenlos wahrnehmen:
1. Die Untersuchung auf verstecktes
Blut im Stuhl, sogenanntes okkultes
Blut (Schnelltest)
2. Die Darmspiegelung, bei der ein Arzt
Ihren Dickdarm mit einer kleinen
Kamera untersucht, die er an einem
Schlauch in den Darm eingeführt hat
In besonderen Fällen werden auch andere Untersuchungsmethoden angewandt,
allerdings selten zur Früherkennung
(s. Seite 28).
Was bezahlt die TK?
Die TK bezahlt den Schnelltest auf nicht
sichtbares Blut im Stuhl (okkultes Blut),
und zwar jedes Jahr zwischen dem
50. Geburtstag und dem 54. Geburtstag. Ab dem 55. Geburtstag bezahlt
sie insgesamt zwei Darmspiegelungen, sogenannte Koloskopien, das
sind endoskopische Untersuchungen
des gesamten Dickdarms. Zwischen
den beiden Untersuchungen müssen
zehn Jahre vergangen sein. Wenn Sie
die beiden Koloskopien nicht in Anspruch genommen haben, können Sie
alternativ hierzu alle zwei Jahre den
Schnelltest durchführen.
Was Menschen oft fragen
Kann ich mich überhaupt vor Darmkrebs schützen?
100-prozentige Sicherheit gibt es nicht. Selbst wenn bei einem Menschen
schon Polypen entfernt wurden, ist er nicht vor Darmkrebs geschützt. Aber
wahrscheinlich ist neben der Früherkennung ein „gesundes Leben“ das beste
Mittel, das Darmkrebsrisiko zu senken. Einige Studien deuten darauf hin, dass
eine Ernährung mit wenig Fleisch, dafür mit viel Vollkornbrot und Gemüse, viel
Bewegung und der Verzicht auf Tabak und Alkohol das Darmkrebsrisiko senken.3)
Darmkrebs-Früherkennung | 13
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Der Stuhltest
Was Menschen oft fragen
Der Test soll winzige Mengen von Blut
im Stuhl aufspüren, die mit dem bloßen
Auge nicht zu erkennen sind. Dieser Test
wird zur Früherkennung von Darmkrebs
eingesetzt, weil Tumore und Polypen
manchmal bluten.
Den Stuhltest, auch „Haemoccult Test“
oder „Schnelltest“ genannt, können Sie
zum Teil selber vornehmen. Beim Hausarzt oder in der Apotheke erhalten Sie
die Sets der Testbriefchen. Manchmal
werden auch kleine Röhrchen verwendet. Jedes Briefchen hat zwei oder drei
kleine Testfelder. Darauf tragen Sie üblicherweise mithilfe von mitgelieferten
Spateln jeweils eine erbsengroße Menge Ihres Stuhls auf. Dann verschließen
Sie das Briefchen oder das Röhrchen.
Das Ganze wiederholen Sie bei drei aufeinanderfolgenden Stühlen mit einem
neuen Briefchen oder Röhrchen. Dann
schicken Sie Ihrem Arzt die Proben per
Post zu oder geben sie in der Praxis ab.
Es gibt auch Verfahren, die von dem
hier beschriebenen leicht abweichen.
Folgen Sie einfach den Anweisungen
auf dem Test, den Sie verwenden. Ob
sich Blut im Stuhl befindet, erkennt Ihr
Arzt im Labor an der Verfärbung, wenn
er eine Speziallösung auf die Rückseiten
der Testfelder träufelt.
Was der Stuhltest bringt
Der Stuhltest kann Ihr Risiko, an Krebs
zu erkranken, senken. Studien haben
ergeben, dass der Stuhltest 7 von 1.000
Menschen nützlich ist, weil bei ihnen
Darmkrebs entdeckt wurde, der ohne
Muss ich mich auf den Test
vorbereiten?
Ja. Zur Vorbereitung des Tests
sollten Sie drei Tage lang möglichst viel Müsli und Vollkornbrot
essen, es kommt dabei auf die
Ballaststoffe an. Aber Sie sollten
kein rohes Fleisch, keinen Broccoli oder Blumenkohl essen und
auch keine Bananen. Denn diese
Speisen können das Testergebnis
verfälschen. Das gilt auch für
größere Mengen von Vitamin C.
Stuhltest zu diesem Zeitpunkt unbemerkt
geblieben wäre.4) Auch das Risiko, an
Darmkrebs zu sterben, sinkt etwas: Studienauswertungen von Gesundheitswissenschaftlern der Universität Hamburg
bei Menschen zwischen 45 und 89 Jahren haben ergeben: Ohne Stuhltest
starben 7 von 1.000 Menschen an Darmkrebs. Mit dem Stuhltest alle zwei Jahre
starben 6 von 1.000 Menschen an Darmkrebs und mit dem jährlichen Stuhltest
nur noch 4 von 1.000. Kurz: Der Stuhltest
nützt 1 bis 3 von 1.000 Teilnehmern, weil
sie nicht an Darmkrebs sterben.
Allerdings: Die Ergebnisse des Stuhltests können auch täuschen. Wenn er
zum Beispiel kein Blut im Stuhl anzeigt,
kann dennoch Krebs vorliegen. Unter
Umständen könnten Sie dann über das
Testergebnis beruhigt sein – aber trotzdem Krebs haben. Statistisch gesehen
Darmkrebs-Früherkennung | 15
ergeht es 1 von 1.000 Menschen zwischen 40 und 59 Jahren so, die einen
Stuhltest gemacht haben. In der Altersgruppe zwischen 60 und 79 Jahren
erhalten 10 von 1.000 Menschen ein
falsches Ergebnis.
Umgekehrt bedeutet der Befund „Blut
im Stuhl“ eher selten, dass Sie auch
tatsächlich Krebs haben. Das Untersuchungsergebnis „Blut im Stuhl“ rührt
meistens von bestimmten Speisen her
oder von einer Wunde im Darm. 900
von 1.000 Menschen im Alter von 40
bis 59 Jahren und 400 von 1.000 Personen zwischen 60 und 79 Jahren waren laut der Studienauswertung der
Universität Hamburg gesund, obwohl
der Stuhltest Blut anzeigte.5)
Genauigkeit des Stuhltests
40- bis 59-Jährige
999 Personen haben ein negatives
Testergebnis und keinen Darmkrebs
1 Person hat ein negatives
Testergebnis und Darmkrebs
900 Personen haben ein positives
Testergebnis und keinen Darmkrebs
100 Personen haben ein positives
Testergebnis und Darmkrebs
60- bis 79-Jährige
990 Personen haben ein negatives
Testergebnis und keinen Darmkrebs
10 Personen haben ein negatives
Testergebnis und Darmkrebs
600 Personen haben ein positives
Testergebnis und keinen Darmkrebs
400 Personen haben ein positives
Testergebnis und Darmkrebs
Richtiges Testergebnis
16 | Darmkrebs-Früherkennung
Falsches Testergebnis
So geht es leichter | Manchen
Menschen ist es unangenehm,
mit dem Holzspatel die Proben
aus der Toilette zu holen. Bei
manchen Toiletten kann das auch
eine umständliche Prozedur sein.
Achten Sie also zunächst auch
auf die Form der Toilette, bevor Sie
eine Stuhlprobe nehmen. Ein Tiefspülbecken etwa ist ungeeignet,
weil die Ausscheidungen direkt ins
Wasser „plumpsen“. Manchmal
hilft es hier, Toilettenpapier in die
Toilette zu legen. Bei manchen
Stuhltests wird auch eine Kunststoffhalterung oder ein Papierstreifen mitgeliefert. Beides kann den
Stuhl rechtzeitig auffangen, und
die Probe kann bequem entnommen werden.
Was Menschen oft fragen
Mir ist die Darmspiegelung
unangenehm. Genügt es zur
Früherkennung nicht, wenn
ich einen Stuhltest mache?
Wenn Sie genau wissen wollen,
ob Sie Krebs haben oder nicht,
bringt Ihnen der Stuhltest wenig.
Denn zeigt der Test Blut an, folgt
ohnehin eine Darmspiegelung, um
dem Krebsverdacht nachzugehen.
Wenn der Test kein Blut anzeigt,
können Sie auch nicht völlig sicher
sein, dass Ihr Darm gesund ist.
Die Darmspiegelung ist zur Erkennung von Krebs zuverlässiger.
Nach dem Test
Wenn der Test kein Blut im Stuhl anzeigt, folgen auch keine weiteren
Untersuchungen. Wenn der Test aber
Blut anzeigt, rät Ihnen der Arzt zu einer
Darmspiegelung. Denn so kann besser
abgeklärt werden, woher das Blut
stammt.
Was Menschen oft fragen
Was bedeutet nach einer medizinischen Untersuchung „positiv“
und „negativ“?
Wenn der Test in den Ausscheidungen Blut anzeigt, nennt man das
Ergebnis „positiv“, weil man etwas
gefunden hat, wonach man gesucht
hatte. Zeigt das Testbriefchen kein
Blut im Stuhl an, nennt man das Ergebnis „negativ“, weil nicht gefunden
wurde, wonach man gesucht hatte.
Darmkrebs-Früherkennung | 17
Die Darmspiegelung
Zur Darmspiegelung liegen Sie meistens
auf Ihrer linken Seite mit angezogenen
Knien auf einem Untersuchungstisch.
In der Regel haben Sie zuvor ein Beruhigungs- oder Betäubungsmittel erhalten
und einen Tag vor der Untersuchung ein
Mittel, um den Darm ganz zu entleeren
(s. Seite 20).
Meistens sind ein Arzt und eine Arzthelferin anwesend. Der Arzt streicht
etwas Vaseline oder ein anderes Mittel
auf Ihren After, damit das Koloskop
leichter in den Darm gleiten kann. Um
den Darm zu „spiegeln“, also hineinzusehen, schiebt nun der Arzt das Koloskop
in Ihren Dickdarm und führt die Kamera
am Kopf des Schlauchs langsam um
ein paar Kurven herum bis ans Ende
des Dickdarms.
18 | Darmkrebs-Früherkennung
Das Koloskop | ist ein 1,5 Meter
langer elastischer Schlauch mit
einem Führungsgriff. An der
Schlauchspitze sitzen eine Kamera
und ein (Mini-)Scheinwerfer. Die
aufgenommenen Bilder kann der
Arzt auf einem Monitor betrachten und archivieren. Durch den
Schlauch wird auch Luft in den
Darm geblasen, um das Gewebe
auszudehnen, damit man es besser betrachten kann. Außerdem
lassen sich kleine Instrumente
durch den Schlauch schieben: eine Schere, eine Schlinge oder ein
Netz, um abgeschnittene Polypen
abzutransportieren.
Vielleicht müssen Sie sich zwischendurch auf den Rücken legen oder auf
die andere Seite. Manchmal hilft der
Arzt auch von außen nach und drückt
das Koloskop mit der Hand in die richtige
Richtung. Dann zieht er den Schlauch
mit der Kamera langsam heraus, dabei
kann er die vorbeigleitende Darmwand
auf einem Monitor genau betrachten.
Die Aufnahmen der Kamera werden
gespeichert, damit man sie später noch
einmal betrachten kann.
Darmspiegelung (Endoskopie)
Dickdarm
Wenn der Arzt Polypen oder andere
Adenome entdeckt, entfernt er sie mit
der Schlinge und nimmt eine Probe,
um sie zu untersuchen. Bei erfahrenen
Ärzten dauert die Darmspiegelung
20 bis 30 Minuten. Sie kann sich aber
auch auf 45 Minuten ausdehnen, je
nachdem, ob Polypen oder Adenome
entfernt werden oder nicht.
Wenn der Arzt nichts entdeckt hat, folgen keine weiteren Untersuchungen.
Wenn der Arzt Polypen oder andere
Geschwüre entdeckt und entfernt hat,
werden sie im Labor untersucht. Manchmal findet der Arzt auch Hämorrhoiden,
Entzündungen oder Fettgeschwülste, die,
falls nötig, behandelt werden können.
Kamera
Schlauch
Dünndarm
After
Endoskop
Was Menschen oft fragen
Tut die Darmspiegelung weh?
Manchmal kommen Schmerzen vor. Deshalb bietet Ihnen der Arzt eine Narkose an. Die Darmschleimhaut hat zwar keine Nerven und kann deshalb
auch nicht wehtun. Aber weil bei der Untersuchung auch Luft in den Darm
gepumpt wird, dehnt sich das Bauchfell. Während der Spiegelung können
auch die Bänder, die den Darm im Bauchraum halten, gezerrt werden. Beides
kann Schmerzen bereiten. Besonders bei Menschen mit vorausgegangenen
Unterleibsoperationen kann es wegen der Narben im Körper leichter zu
Schmerzen kommen.6)
Darmkrebs-Früherkennung | 19
Vorbereitung auf die Darmspiegelung
Vor der Untersuchung muss der Dickdarm von innen vollständig entleert
werden. Deshalb bekommen Sie von
Ihrem Arzt ein starkes Abführmittel,
das Sie am Tag vor der Untersuchung
zusammen mit zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen müssen. Danach dürfen Sie bis zur Untersuchung
nichts essen. Meistens untersucht der
Arzt auch Ihr Blut. Er will damit sicherstellen, dass es nicht zu flüssig ist,
sonst würden kleine Wunden nach einer
Polypenentfernung schlecht verheilen.
Was Menschen oft fragen
Kann ich nur nach einem
Stuhltest zur Früherkennungsdarmspiegelung gehen?
Nein, Sie müssen nicht eigens den
Stuhltest machen, um zur Darmspiegelung zu gehen. Bei erblichem Darmkrebs oder Colitis
ulcerosa, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, empfiehlt
es sich, öfter als alle zehn Jahre
eine Darmspiegelung machen
zu lassen (s. Seite 10). Manchmal
rät auch der Frauenarzt zur Untersuchung. Sie können die Untersuchung auch im Rahmen eines
„Check-ups“ in Anspruch nehmen,
vorausgesetzt, Sie sind 55 Jahre
alt oder älter.
20 | Darmkrebs-Früherkennung
Sprechen Sie mit dem Arzt, der Sie untersucht, auch über Ihre Angst, wenn
Sie vor der Untersuchung nervös sind.
Besprechen Sie auch Fragen der Intimsphäre während der Untersuchung,
wenn Ihnen die Darmspiegelung unangenehm und peinlich sein sollte. Auch
wenn Sie Fragen zur Sauberkeit in der
Praxis haben – stellen Sie Ihrem Arzt
diese Fragen.
Wenn Sie es wünschen, erhalten Sie
direkt vor der Untersuchung ein Beruhigungs- oder Betäubungsmittel, um das
Schmerzempfinden und die Nervosität
zu dämpfen. Es gibt Wirkstoffe, die nur
beruhigen, oder solche, die Sie wirklich
betäuben. In diesem Fall muss ein zweiter Arzt bei der Untersuchung dabei
sein. Beide Präparate haben den gleichen Effekt: Nach der Untersuchung
erinnern Sie sich nicht mehr an sie.
Was die Darmspiegelung bringt
GUT ZU WISSEN!
Grundsätzlich gilt die Darmspiegelung
heute als beste Möglichkeit, Darmkrebs
zu entdecken. Ungefähr 950 von 1.000
Erkrankungen können per Darmspiegelung entdeckt werden. Das schätzen
Experten.
Wenn während der Spiegelung bei
Ihnen kein Darmkrebs gefunden wird,
können Sie beruhigt sein. Laut einer
Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums erkranken 74 von 100 Menschen nach einer Früherkennungsdarmspiegelung ohne Befund auch
nicht im Laufe der nächsten 20 Jahre
an Darmkrebs. 26 Menschen erkranken aber dennoch.7)
Selbst wenn bei Ihnen ein Krebs entdeckt wird, stehen Ihre Chancen 50 zu
50, dass Sie noch erfolgreich operiert
werden können. So wurden bei 1.000
Darmspiegelungen bei Menschen über
55 statistisch genau 8 Tumore entdeckt, 3 bis 4 von ihnen in einem Frühstadium.8) Frühstadien können in der
Regel erfolgreich operiert werden.
Andererseits kann der Arzt auch Polypen
und Adenome übersehen. Bei Interviews mit Darmkrebspatienten in Amerika hat man im Nachhinein festgestellt,
dass hochgerechnet zwischen 60 und
120 von 1.000 Betroffenen eine Darmspiegelung zur Früherkennung gemacht
hatten, bei der große Adenome aber
nicht entdeckt wurden.9) Das kann verschiedene Gründe haben. Manchmal
gelingt es nicht, den ganzen Dickdarm
vor der Spiegelung zu säubern, um hineinzusehen. Bei durchschnittlich 80 von
1.000 Menschen ist das so. Das hat eine
Studie aus dem Jahr 2007 ergeben.10)
Studienauswertung zur Darmspiegelung | Die Darmspiegelung selber ist für
die allermeisten Menschen kein Problem,
weil man sich wegen der Arzneimittel
nicht mehr an die Untersuchungen
erinnern kann. Studienauswertungen der
Universität Hamburg zeigen: 750 von
1.000 Untersuchten finden die Darmspiegelung nicht unangenehm oder beängstigend. Vor allem die Vorbereitungen und
die Darmreinigung sind vielen Menschen
unangenehm.
Verletzungen
Weil der Arzt nicht weiß, welche Adenome und Polypen zu einem Krebs werden,
entfernt er alle, die er findet.11)
Bei etwa 200 von 1.000 untersuchten
Menschen werden Adenome entfernt –
auch wenn die meisten nie zu einem
Krebs geworden wären.12)
Bei diesen kleinen Operationen treten
manchmal Verletzungen auf: So könnte
Ihr Darm bei der Untersuchung oder
der Entfernung von Polypen verletzt
werden. Es kann auch sein, dass Sie das
Narkosemittel nicht gut vertragen und
Kreislaufbeschwerden bekommen –
manchmal noch Tage nach der Untersuchung. Manche Menschen haben durch
die Medikamente Probleme mit Herz
oder Atmung. Besonders älteren Menschen geht es so. Insgesamt treten
solche Verletzungen oder andere Probleme bei 3 bis 4 von 1.000 untersuchten
Menschen auf.13)
Darmkrebs-Früherkennung | 21
Was Menschen oft fragen
Schützt die Darmspiegelung davor, an Darmkrebs zu sterben?
Viele Berechnungen weisen darauf hin, dass die Darmspiegelung die Wahrscheinlichkeit senkt, an Darmkrebs zu sterben. Aber genau weiß man es nicht.
Um diese Frage sicher zu beantworten, müsste man zwei Gruppen von Menschen miteinander vergleichen: eine, die regelmäßig zur Darmspiegelung
geht, und eine andere, die nie zur Darmspiegelung geht. Nach einigen Jahren
könnte man dann ermitteln, wie viele Menschen aus welcher Gruppe krank
geworden oder sogar an Darmkrebs gestorben sind. Erst dann ließen sich
die Zahlen miteinander vergleichen. Eine solche Studie wird es aber wohl nie
geben. Denn es ist ethisch unvertretbar, die Mitglieder der einen Gruppe davon
abzuhalten, zur Darmspiegelung zu gehen. Die Frage, wie viele Menschen
durch eine Darmspiegelung vor dem Tod durch Darmkrebs bewahrt werden,
wird wohl auch in Zukunft offenbleiben. Neueste Zahlen legen aber nahe,
dass die Darmspiegelung den Tod durch Krebs in einem bestimmten Abschnitt
des Darms senken kann. Und eine Nachberechnung von 1,8 Millionen Darmspiegelungen lässt darauf schließen, dass sie zwischen 2003 und 2010 wahrscheinlich 7.500 Menschen vor dem Tod durch Darmkrebs bewahren kann.14)
22 | Darmkrebs-Früherkennung
Die vorgezogene Diagnose
Manchmal entdeckt der Arzt bei
der Darmspiegelung einen Darmkrebs, der sich als unheilbar
herausstellt, ohne dass er sich
von allein – zum Beispiel durch
Schmerzen – bemerkbar gemacht
hat. Der betroffene Mensch wird
also ziemlich sicher an der Krankheit sterben. So eine „vorgezogene Diagnose“ kann entweder
sehr hilfreich für den Betroffenen
sein oder aber sehr belastend.
Vielleicht bleiben dem Kranken
einerseits durch die nun frühere
Behandlung Schmerzen erspart.
Andererseits: Eine notwendig
gewordene Operation kann den
Darm verkürzen und zu unangenehmem Stuhlgang führen. Auch
eine anschließende Chemotherapie
kann die Lebensqualität sehr verschlechtern. Bei Männern führt die
Operation manchmal zu Impotenz.
Aber selbst die Diagnose „unheilbar“ kann falsch sein. Nach
Expertenmeinung können 15
von 100 Patienten noch gut operiert werden und die Hälfte davon
wird ganz geheilt.
Allgemein lässt sich wohl nur
sagen: Der vorgezogene Schritt
vom gesunden Menschen zum
Krebspatienten verändert Leben
und Alltag der Betroffenen vollkommen. Es liegt dann an der
Einschätzung des Einzelnen, welche Behandlungen oder Lebensumstände er als besonders belastend empfinden würde. Mancher
würde sich an einen künstlichen
Darmausgang gewöhnen können,
ein anderer nicht. Manche vertragen eine Chemotherapie besser
als andere. Für ältere Männer
wäre Impotenz nach einer Darmkrebs-OP vielleicht ein geringeres
Problem als für jüngere.
Darmkrebs-Früherkennung | 23
Nach der Darmspiegelung
Nach der Untersuchung brauchen Sie
Zeit, um sich zu erholen. Einige Stunden
lang sind Sie wegen der Betäubungsmittel nicht verkehrstüchtig. Lassen Sie sich
unbedingt von Freunden,Verwandten
oder einem Taxi nach Hause fahren.
Wenn der Arzt aus Ihrem Darm Polypen
oder Adenome entnommen hat, wird er
dieses Gewebe unter dem Mikroskop
untersuchen lassen. So lässt sich erkennen, ob vielleicht Krebs oder eine
gefährliche Vorstufe von Krebs zu finden ist. Meistens ist das Gewebe aber
harmlos. Dann folgen keine weiteren
Untersuchungen. Aber manchmal findet
sich auch Darmkrebs. In diesen Fällen
wird das Gewebe weiter untersucht,
um Genaueres über den Tumor zu erfahren, zum Beispiel wie weit er fortgeschritten ist und ob es sich um einen
besonders schnell wachsenden Tumor
handelt oder nicht.
GUT ZU WISSEN!
Betäubungsmittel | Manche Betäubungsmittel machen nach dem
Aufwachen euphorisch. Das heißt,
man ist nach dem Aufwachen sehr
gut aufgelegt und traut sich zu viel zu.
Aus diesem Grund ist es oft schwer,
Menschen nach der Darmspiegelung
das Autofahren auszureden. Aber: Wer
eine Darmspiegelung hinter sich hat,
soll sich unter keinen Umständen ans
Steuer setzen! Die Reaktionsfähigkeit
ist nach der Betäubung stark herabgesetzt, was im Straßenverkehr tödliche
Folgen haben kann.
24 | Darmkrebs-Früherkennung
Von den Früherkennungsdarmspiegelungen in Deutschland weiß man: Wenn
Krebs entdeckt wurde, war er meistens
noch in einem sehr frühen Stadium.15)
Entsprechend groß waren die Heilungschancen.
Inanspruchnahme der Früherkennnung | Nur wenige Deutsche
gehen zur Früherkennungsdarmspiegelung. Im Jahr 2003 waren es
nach Angaben des Zentralinstituts
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung etwa 20 von 1.000. Das
sind etwa 300.000 Menschen von
den insgesamt über 22 Millionen,
die berechtigt gewesen wären.
Nach der Untersuchung sind aber
viele sehr zufrieden und erleichtert,
hat eine kleine Patientenbefragung
ergeben. 99 von 100 Patienten
würden sich danach wieder einer
solchen Untersuchung unterziehen
und empfehlen sie als Vorsorgemaßnahme weiter.16)
Einteilung von Tumoren nach Größe und Stadium
Art und Ausdehnung eines Tumors ermitteln die Mediziner
durch eine Gewebeuntersuchung.
Das Ergebnis fassen sie im sogenannten „Staging“ und „Grading“
zusammen.
Das „Staging“ beschreibt das
Stadium der Erkrankung, also
wie weit der Krebs fortgeschritten ist. Die Mediziner unterscheiden hier meistens sogenannte
TNM-Stadien: T1–T4 = Ausdehnung des Tumors, N0–N3 = Befall
von Lymphknoten und M0–M1 =
Metastasenbildung. Je höher die
Ziffer, desto weiter hat sich der
Tumor ausgedehnt.
Je nachdem, ob der Tumor schon
ein zweites Mal aufgetreten ist
oder ob er zum Beispiel unter
dem Mikroskop untersucht wurde,
werden der TNM-Klassifikation
noch kleine Buchstaben hinzugefügt. Es gibt vier solche Buchstaben. Ein TNM-Staging könnte
dann so aussehen: T2N0M1.
Das „Grading“ beschreibt die
Aggressivität oder „Malignität“
des Tumors, also wie bösartig die
Tumorzellen sind, und zwar in vier
Stufen: G1–4. Bei G1 ähneln die
Tumorzellen noch denen der Darmschleimhaut, sie sind also nicht so
aggressiv, bei G4 unterscheiden
sie sich stark von ihnen und sind
sehr aggressiv. Nach einer Operation wird auch ermittelt, ob ein Resttumor („R“ für „Residualtumor“)
im Körper zurückgeblieben ist. Die
Ärzte unterscheiden hier zwischen
R0, R1 und R2 = kein Resttumor,
R1 = Resttumor, der unter dem
Mikroskop zu erkennen ist, und
R2 = Resttumor, der auch mit dem
bloßen Auge zu sehen ist.
Darmkrebs-Früherkennung | 25
Den richtigen Arzt finden
Untersuchungen am Darm oder am
After sind Untersuchungen in der „Tabuzone“. Viele Menschen empfinden den
Darm, die Ausscheidungen und den
After als „schmutzig“ und „eklig“, und
sie schämen sich bei der Untersuchung
„da unten“. Das gilt für den Stuhltest, bei
dem mit Ausscheidungen hantiert wird,
ebenso wie für die Darmspiegelung.
Den Stuhltest können Sie in der Regel
bei Ihrem Hausarzt abgeben und auch
mit ihm das Ergebnis besprechen.
GUT ZU WISSEN!
Für manche Menschen ist es
angenehm, zur Darmspiegelung
ein eigenes Handtuch oder Badetuch
zum Bedecken mitzubringen.
Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.
Bei einer Darmspiegelung kennen Sie
den Facharzt meistens nicht. Ein oft
ganz unbekannter Mensch untersucht
Ihren Darm und Ihren After. Deshalb ist
es besonders wichtig, dass Sie einen
guten Arzt, eine vertrauenswürdige
Ärztin aussuchen. Aber wie?
Zunächst: Alle Ärztinnen und Ärzte, die
eine Darmspiegelung machen dürfen,
sind von offizieller Seite dafür qualifiziert.
Das heißt, sie haben den erforderlichen
Facharzttitel, machen jährlich eine bestimmte Anzahl von Darmspiegelungen,
haben eine vorgeschriebene Notfallausrüstung in der Praxis und lassen ihre Geräte regelmäßig auf Keimfreiheit prüfen.
Vielen Menschen ist es unangenehm,
den Arzt vor einer Darmspiegelung
nach seinen Qualifikationen zu fragen.
Falls Sie sich nicht trauen – manchmal
hilft auch ein Blick ins Internet. Viele
Praxen verfügen über eine Homepage,
die über das Praxisteam und die angebotenen Untersuchungen Auskunft gibt.
Aber erfahrungsgemäß sind viele Ärzte
durchaus erfreut, wenn man sie nach
ihren Qualifikationen fragt. Auch die
Ärztekammer und Kassenärztlichen Vereinigungen geben Auskunft. Sie dürfen
aber keinen Arzt empfehlen oder von
einem anderen abraten.
Über die fachlichen Kenntnisse des
Arztes hinaus ist es für Sie besonders
wichtig, selber zu wissen, was Sie von
dem untersuchenden Arzt erwarten:
Soll es lieber ein Mann sein oder eine
Frau? Wie alt soll er oder sie sein?
Schauen Sie sich auch die Untersuchungsräume genau an. Kalte, zugige
oder einfach ungemütliche Räume
verunsichern viele Menschen.
Sicher erhalten Sie auch Empfehlungen
von Freunden oder von Ihrem Hausarzt.
Sprechen Sie mit dem Arzt Ihrer Wahl.
Gibt er Auskunft? Hat er Zeit? Erscheint
er Ihnen vertrauenswürdig?
Was Menschen oft fragen
Welcher Arzt darf eine Darmspiegelung machen?
Wegen der Risiken dürfen in
Deutschland nur besondere
Fachärzte eine Darmspiegelung
vornehmen: Internisten mit der
Zusatzbezeichnung „Gastroenterologie“ sowie Fachärzte für
Chirurgie mit der entsprechenden Weiterbildung.
Für die Darmspiegelung ist ein
geübter und erfahrener Arzt sehr
wichtig. Bevor er überhaupt zugelassen wird, muss er im Laufe
von zwei Jahren mindestens 200
Darmspiegelungen gemacht und
50-mal Polypen entfernt haben.
Alljährlich muss er 20 Darmspiegelungen gemacht haben und mindestens zehnmal Polypen entfernt
haben, um im nächsten Jahr wieder zur Darmspiegelung zugelassen zu werden. Außerdem muss
er in seiner Praxis eine bestimmte
Notfallausrüstung bereithalten.
Auch Kinder und Jugendärzte
mit entsprechender Zusatzbezeichnung beziehungsweise
Kinderchirurgen mit entsprechender Weiterbildung dürfen Darmspiegelungen vornehmen. Für
ihre Zulassung benötigen sie
aber nur 100 Darmspiegelungen.
Darmkrebs-Früherkennung | 27
Andere Untersuchungsmöglichkeiten
Abtasten
Die Tastuntersuchung macht meistens
der Hausarzt. Er tastet mit dem Zeigefinger nach Tumoren im Enddarm. Ungefähr 100 von 1.000 Darmtumoren
wachsen in Reichweite des Fingers.
Die Tastuntersuchung ist Teil der normalen Krebsfrüherkennung, die die Kassen
im Rahmen des Check-ups ab dem
50. Lebensjahr bezahlen.
„Kleine“ Darmspiegelung
(Sigmoidoskopie)
Sie funktioniert genauso wie die „große“
Darmspiegelung. Aber sie wird mit
einem kleineren Untersuchungsgerät
gemacht und geht viel schneller. Sie
brauchen keine Beruhigungsmittel einzunehmen und nur milde Abführmittel.
Bei der Sigmoidoskopie betrachtet der
Arzt nur die letzten 40 bis 60 Zentimeter
des Darms.
Test auf Zellen mit veränderten
Genen im Stuhl
Darmkrebs entsteht durch Genveränderungen in den Zellen der Darmschleimhaut. Auch solche Krebszellen werden
genauso wie die gesunden Zellen täglich
neu gebildet, und die alten werden abgestoßen und ausgeschieden. Gentests
versuchen, sie im Stuhl nachzuweisen.
Wahrscheinlich ist das eine gute Methode. Sie ist aber noch nicht ausgereift.
Deshalb bezahlen die Krankenkassen
den Test in der Regel nicht, wenn er zur
Früherkennung eingesetzt wird.
28 | Darmkrebs-Früherkennung
Röntgenuntersuchung mit
Kontrastmittel
Für die Untersuchung muss der Darm,
wie bei der Darmspiegelung, zunächst
mit einem Abführmittel gereinigt werden. Dann wird ein Kontrastmittel durch
den After in den Darm gespritzt. Es legt
sich auf die Darmwände und kann von
einem Röntgengerät besonders gut
erkannt werden. Man kann durch das
Röntgen auch Stellen einsehen, die
eine Darmspiegelung nicht erreicht.
Aber dieser sogenannte „Kontrasteinlauf“ ist nicht genau genug, um kleinere
Veränderungen, kleinere Polypen oder
Adenome zu entdecken. Sollten Veränderungen entdeckt werden, so wird
meistens eine Darmspiegelung empfohlen, um Gewissheit über die Gesundheit
des Darms zu erhalten.
Virtuelle Darmspiegelung
Hochleistungsröntgengeräte können
Scheibe für Scheibe des Körpers elektronisch abfotografieren und auf einem
Bildschirm darstellen. Ein Computer errechnet aus den vielen Scheiben sogar
ein dreidimensionales Bild. Größere
Polypen und Tumore können so im
Darm entdeckt werden. Entzündliche
Veränderungen der Darmschleimhaut
und kleinere Polypen können jedoch
nicht so zuverlässig erkannt werden.
Die Vorbereitung für diesen Test ist genauso wie für die normale Darmspiegelung. Die Betäubung entfällt natürlich.
Die Kapselendoskopie
Was zahlen die Kassen?
Die Kapselendoskopie ist eine Untersuchung des Dickdarms mithilfe einer
zwei Zentimeter langen Kapsel, die
geschluckt wird und dann durch den
Verdauungstrakt wandert. In der Kapsel befindet sich eine kleine Kamera
samt Lichtquelle und Funkvorrichtung.
Im Laufe der sieben bis acht Stunden
dauernden Wanderung funkt die Kapsel
Tausende von Fotos „nach draußen“.
Auch bei dieser Untersuchung muss
der Darm vorher gesäubert werden.
Zurzeit wird untersucht, welchen Nutzen diese Untersuchung im Vergleich
zur Darmspiegelung hat.
Abgesehen von der Tastuntersuchung
bezahlen die Krankenkassen die anderen Untersuchungsmethoden zur
Krebsfrüherkennung nicht automatisch.
Sie zahlen sie nur dann, wenn Ihr Arzt
diese Untersuchungen für medizinisch
notwendig hält, zum Beispiel wenn Sie
bereits Beschwerden haben.
Darmkrebs-Früherkennung | 29
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dabei helfen
geben?
Eine persönliche Entscheidung
Die Entscheidung für oder gegen die
Früherkennung ist Ihre ganz persönliche Sache. Darum ist wichtig: Jede
Entscheidung hat ihr Recht. Auch die
Wissenschaftler vertreten manchmal
unterschiedliche Meinungen. Beraten
Sie sich mit Hausarzt, Familienmitgliedern und Freunden. Nehmen Sie sich Zeit
und entscheiden Sie dann ganz bewusst.
„Die Statistiken sagen nichts über
mich persönlich“
Für die meisten Menschen sind Statistiken sehr ungewohnt. Die Zahlen fassen
zusammen, wie es vielen anderen Menschen unter bestimmten Bedingungen
ergangen ist – ob sie krank wurden oder
gesund blieben, ob sie erfolgreich behandelt wurden oder nicht oder ob sie
bei einer Darmspiegelung vielleicht verletzt wurden. Statistiken zeigen aber
nicht, wie es genau Ihnen ergehen würde. Verschiedene Menschen interpretieren Zahlen auch unterschiedlich. Für
manche sind Verletzungen bei 3 von
1.000 Untersuchten viel. Andere finden
dieses Verhältnis für sich eher ungefährlich. Machen Sie sich in Ruhe ein Bild
und überlegen Sie, was Sie wollen.
„Ich habe Angst vor der
Darmspiegelung“
Das geht sehr vielen Menschen so.
Lassen Sie sich bei Ihrer Entscheidung
nicht von Ihrer Angst leiten – aber auch
nicht von Ihrer Sorglosigkeit. Bedenken
Sie beides: Ihre persönliche Situation
und die Anhaltspunkte der Statistiken.
Erfahrungsgemäß wird die Nervosität
bei einer Darmspiegelung wohl nie
ganz verschwinden. Erwarten Sie also
nicht unbedingt, dass Sie vollkommen
entspannt in die Untersuchung gehen
müssten. Ängstlichkeit ist erlaubt und
normal, und sie verwundert niemanden – auch nicht Ihren Arzt. Sprechen
Sie ihn auf Ihre Nervosität an, ein guter Arzt wird Ihnen die Untersuchung
genau erklären, weil er weiß: Information beruhigt.
Darmkrebs-Früherkennung | 31
Die Motive, sich für oder gegen die Darmkrebsfrüherkennung zu entscheiden, können ganz
verschieden sein:
Herbert | „Hört sich wahrscheinlich lächerlich an,
aber ich krieg das nicht hin, es einfach so machen
zu lassen. Die Angst davor ist wirklich riesengroß.“
Lars | „Meine Großmutter ist an Darmkrebs gestorben. Zuerst hatte sie nur ein bisschen Schmerzen unter den Rippen und bald darauf war sie tot.
Das war schlimm. Ich gehe lieber zur Früherkennung, bevor es mir genauso geht.“
Irmgard | „Ich habe gehört, dass diese Darmreinigungsmittel echt eklig sind. Eine Spiegelung würde ich nur machen, wenn es gar nicht anders geht.“
Waltraud | „Eine Darmspiegelung ist viel weniger
schlimm als eine Magenspiegelung. Beim letzten
Mal habe ich mir nicht einmal eine Spritze geben
lassen. Die Untersuchung kitzelt nur ein bisschen.“
Sven | „In unserer Familie gibt es keinen Krebs. Ich
glaube nicht, dass ausgerechnet ich krank werde.“
Hanne | „Ich weiß nicht, was richtig wäre. Überall
lese ich: Mach eine Darmspiegelung. Das geht
mir, ehrlich gesagt, langsam auf die Nerven!“
Dorothee | „Ich will lange leben und alt werden.
Deshalb gehe ich zur Früherkennung.“
Hermine | „Mir ist die Darmspiegelung peinlich,
vor allem, wenn sie ein junger Arzt macht.“
Eva | „Ich habe mich da würdig behandelt gefühlt.
Die Untersuchung war für mich kein Problem.“
Ein Beispiel
Sie sind ein 61 Jahre alter Mann
und – soweit Sie wissen – von
robuster Gesundheit. In Ihrer
Familie hatte bisher niemand
Darmkrebs. Aber ein Bekannter
von Ihnen hat vor drei Jahren
eine Darmkrebsoperation gehabt.
Seither sind Sie besorgt und denken über eine Früherkennungsuntersuchung nach.
Sie wissen, dass statistisch gesehen ungefähr 215 Männer von
100.000 Ihres Alters an Darmkrebs
erkranken. Ein Früherkennungsstuhltest könnte Sie beruhigen,
denn wahrscheinlich wird kein Blut
im Stuhl gefunden werden. Und
wenn doch, dann rührt es meistens nicht von einem Darmkrebs
her. Allerdings würden Sie sich
dann wohl zur Abklärung einer
Darmspiegelung unterziehen,
auch wenn sie Ihnen unangenehm
ist und Sie ja eigentlich nur einen
Stuhltest machen wollten.
Oder Sie entscheiden sich gleich
für eine Darmspiegelung. Sie gilt
als die beste Möglichkeit der Früherkennung. Anders als bei dem
Stuhltest gibt es hier einige Risiken, zum Beispiel die Verletzung
des Darms. Aber Sie wissen: In
den Händen erfahrener Ärzte sind
solche Risiken gering. Ihr Hausarzt
hat Ihnen einen Kollegen empfohlen. Sie machen sich also keine
Sorgen. Schmerzen sind durch
eine Betäubung vermeidbar.
Falls bei der Spiegelung nichts gefunden wird, dürfen Sie ziemlich
sicher sein, in absehbarer Zeit
nicht zu erkranken. Wenn der Arzt
Adenome findet, wird er sie entfernen und untersuchen. Je nach
Ergebnis müssten Sie sich auf
weitere Untersuchungen einstellen. Sollten Sie zu den 215 von
100.000 Männern Ihres Alters gehören, die Darmkrebs haben, würde eine Spiegelung die Krankheit
ziemlich sicher entdecken. In diesem Falle folgen meistens OP,
Chemotherapie und Rehabilitation.
Allerdings würde eine Darmspiegelung Sie nicht zu 100 Prozent
vor dem Ausbruch der Krankheit
schützen, unter anderem deshalb,
weil manche Tumore übersehen
werden. Ob die Spiegelung Sie
tatsächlich vor dem Tod durch
Darmkrebs schützt, ist umstritten. Schließlich könnte sogar ein
unheilbarer Tumor entdeckt werden und Sie würden am Ende
Ihres Lebens frühzeitig in ein
anstrengendes Behandlungsprogramm eingebunden werden.
Wie entscheiden Sie?
Darmkrebs-Früherkennung | 33
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Darmkrebserk
Leben mit Darmkrebs – zwei Erfahrungsberichte
„Ich lasse mich nie unterkriegen“
„Vor zehn Jahren wurde ich am Darmkrebs operiert. Da war ich 59 Jahre alt.
Der Tumor war schon ziemlich groß, als
er entdeckt wurde, ungefähr drei Zentimeter im Durchmesser. Er wurde erst
entdeckt, als ich wegen einer Unterleibsoperation im Krankenhaus lag. Die
Entdeckung war Glückssache, würde ich
sagen. Dabei hatte ich vorher mehrere
Darmspiegelungen gemacht – nichts
wurde gefunden.
Die Zeit im Krankenhaus war hart. Vor
allem das halbe Jahr Chemotherapie,
das dann folgte. Aber ich lasse mich
nie unterkriegen, ich bin einfach so.
Ich weiß aber auch, dass Menschen an
dem Punkt verschieden sind. Während
der Chemotherapie habe ich mich immer
gepflegt, schick angezogen und mir
eine Perücke gekauft, wegen der ausgefallenen Haare. Das A und O in
so einer Situation, wenn man Krebs
bekommt, sind ein guter Mann, eine
gute Familie und gute Freunde. Die
habe ich alle, Gott sei Dank. Ich habe
dann, nach der Chemo, von einem Tag
auf den anderen gelebt, mir Ziele gesetzt, die ich noch erreichen will, oder
Ereignisse angestrebt, die ich noch erleben will. Zum Beispiel die Konfirmation
meines Enkels. Heute ist er schon ein
junger Mann. Jetzt sage ich zu meinen
Kindern, sie sollen zur Darmspiegelung
gehen. Aber sie wollen nicht. Wenn ich
manchmal Sodbrennen bekomme oder
aufstoßen muss, werde ich immer
noch nervös. Aber auch daran habe ich
mich gewöhnt. Mir geht es heute gut.“
Ulla, 69
Darmkrebs-Früherkennung | 35
„Ich habe meine Zeit gehabt“
„Eigentlich bin ich nicht wirklich überrascht, dass ich Krebs gekriegt habe.
In unserer Familie gibt es fast niemanden, der keinen Krebs hat. Bei mir ging
das so: Bei einer Untersuchung beim
Urologen wurde bei mir Blut im Stuhl
festgestellt. Dann habe ich eine Darmspiegelung gemacht. Danach hat der
Arzt gesagt: ‚Melden Sie sich schnell
im Krankenhaus an!‘ Zwei Tumore hat
er zwar während der Darmspiegelung
schon rausschneiden können. Aber zwei
andere Tumore musste ich im Krankenhaus operieren lassen. Das war 2002.
Eine Chemotherapie brauchte ich glücklicherweise nicht. Aber ich weiß: Das war
ein Ausnahmefall.
Nach der OP musste ich ziemlich oft
zur Darmspiegelung. Dann nur noch
zwei Mal im Jahr. Eigentlich macht mir
36 | Darmkrebs-Früherkennung
die Untersuchung nicht viel aus. Aber
es hat eine Zeit gedauert, bis der Arzt
das richtige Darmreinigungsmittel für
mich gefunden hat. Mit den ersten
Mitteln ging es mir am Vorabend der
Untersuchung schon mal richtig schlecht.
Jetzt habe ich damit keine Probleme
mehr.
Ich habe dann meine Ernährung ziemlich
umgestellt, meine Frau kocht jetzt anderes Essen, mit weniger Fett. Das tut mir
gut. Vor allem esse ich viel weniger.
Seit der Operation ist meine Männlichkeit weg. Was soll ich sagen? Ich bin 73.
Ich habe meine Zeit gehabt. Heute
geht es mir recht gut. Seit 2007 habe
ich Ruhe vor der Darmspiegelung. “
Kurt, 73
Und wie entscheiden Sie?
Wir haben versucht, Sie durch umfassende und leicht verständliche Informationen bei Ihrer Entscheidung für
oder gegen die Teilnahme an der
Darmkrebsvorsorge zu unterstützen.
Sollten Sie unsicher sein, wie Sie mit
dem Thema Früherkennungsuntersuchung umgehen sollen, kann es
nützlich sein, sich folgende Fragen
zu beantworten:
Die Adressenliste im folgenden Kapitel
nennt Ihnen eine Reihe von Anlaufstellen. Dort können Sie sich informieren
und beraten lassen.
Nutzen Sie für medizinische Fragen
gerne auch das TK-Ärztezentrum. Hier
sind rund 100 Fachärzte für Ihre Fragen
zur Gesundheit telefonisch erreichbar.
24 Stunden täglich an 365 Tagen im
Jahr: Tel. 040 - 85 50 60 60 60
 Welche neuen Informationen habe ich
bekommen?
 Hat die Broschüre meine Einstellung
zur Darmkrebsfrüherkennung verändert?
 Sind noch Fragen offengeblieben?
Darmkrebs-Früherkennung | 37
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G
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Adress
Weitere Informationen
Deutscher Krebsinformationsdienst
Info-Telefon: 0800 - 420 30 40
www.krebsinformationsdienst.de
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel. 030 - 187 54-0
Fax 030 - 187 54-23 28
www.rki.de
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
Tel. 030 - 322 93 29 0
Fax 030 - 322 93 29 66
www.krebsgesellschaft.de
38 | Darmkrebs-Früherkennung
Deutsche Krebshilfe e. V.
Buschstraße 32
53113 Bonn
Tel. 02 28 - 729 90–0
Fax 02 28 - 729 90–11
www.krebshilfe.de
Informationsplattform des Instituts
für Qualität und Wirtschaftlichkeit im
Gesundheitswesen (IQWiG).
www.gesundheitsinformation.de
www.patientenleitlinien.de
Gut verständliche medizinische Informationen der Universität Witten/Herdecke.
Die Inhalte sind evidenzbasiert, das
heißt, sie wurden anhand von wissenschaftlichen Studien entwickelt.
Erklärung medizinischer
Fachbegriffe
Adenom
Vergrößerter Polyp mit veränderter
Zellstruktur, aber meistens harmlos.
Adenome können zu Dickdarmkrebs
heranwachsen.
Colitis ulcerosa
Chronisch-entzündliche Erkrankung des
Dickdarms (Kolon)
Familiäre adenomatöse
Polyposis (FAP)
Hunderte bis tausende adenomatöse
Polypen im Dickdarm (ausgehend von
den Drüsen der Darmschleimhaut).
Adenomatöse Polypen sind gutartige
Geschwülste, die aber – vor allem im
Fall von größeren Polypen – in bösartige
Tumore übergehen können.
Kolon
Dickdarm
Koloskop
Beweglicher Schlauch mit einer Kamera und einigen kleinen Werkzeugen
(Schlinge oder Zange) an der Spitze,
der in den Dickdarm eingeführt werden kann, um ihn zu untersuchen.
Koloskopie
Dickdarm-„Spiegelung“. Der Darm
wird mit einem Koloskop von innen
betrachtet.
Lynch-Syndrom (HNPCC)
Erbliche Form von Darmkrebs ohne
Auftreten von vielen Polypen im Darm.
Der Fachbegriff lautet hereditäres nonpolypöses Kolonkarzinom (HNPCC).
Metastasen
Tochtergeschwülste des Tumors in
anderen Organen
Morbus Crohn
Eine chronische Darmentzündung, die
alle Abschnitte des Verdauungstraktes –
vom Mund über die Speiseröhre bis
zum Enddarm – betreffen kann. Am
häufigsten kommt die Entzündung
jedoch im letzten Dünndarmabschnitt
(Ileum) und/oder im Anfangsbereich
des Dickdarms (Kolon) vor.
Okkultes Blut
„Verborgenes“ Blut, das im Stuhl mit
dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist
Polyp
Zellhaufen im Dickdarm, meistens
harmlos
Sigmoidoskopie
Spiegelung der letzten 60 Zentimeter
des Dickdarms kurz hinter dem After
Stuhl
Ausscheidung des Dickdarms, Kot
Tumor
Geschwür, es kann gutartig oder
bösartig sein.
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