Abendprogramm „Ein Tag mit Sibylle Berg … und Freunden
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Abendprogramm „Ein Tag mit Sibylle Berg … und Freunden
Ein Tag mit … Sibylle Berg und Freunden 13.10.13, 16 – 22 UHR Haus der Berliner Festspiele Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Ein Gespräch mit Frau Berg Wie kam es zu diesem „Tag mit Sibylle Berg“? Die Festspiele haben gefragt − da bin ich! Wie sollte der Tag aussehen? Das wusste niemand so genau. Es stand eine achtzigstündige Rede im Raum, die ich halten sollte – ich habe das Konzept geringfügig abgeändert, jetzt gibt es ungefähr 78 Freunde und Menschen, die ich gekauft habe, in allen Räumen, Musik und Schlammcatchen, die Jagdfliegerstaffel Tricolore ist angefragt. Sie werden vier Stunden in der Piscator Loge sein? Nicht nur, aber auch, ich werde dort Gäste empfangen, das wird projiziert und wird vor allem eins: gut aussehen. Woher kennen Sie die Menschen, die Sie eingeladen haben? Sind das Freunde, Kollegen, prominente Fans? Die meisten kenne ich aus dem Internet. Von Sex Sites. Und aus dem Krieg. Um endlich einmal eine verdammt ernsthafte Antwort zu geben. Die Teilnehmer des Abends sind aus logistischen Gründen vornehmlich aus Berlin, und engere oder nähere Bekannte von mir. Woher kennen Sie Carolin Emcke? Aus einer Talkshow, wo wir beide unsere jeweils neuen Bücher in die Kamera hielten. Und Volker Beck? Den kenne ich persönlich überhaupt nicht. Wir haben uns online über die Prostitutionspolitik der Grünen gestritten. Die Videokünstlerin Heta Multanen, Nele Lindemann und der Komponist Sven Helbig sind enge Freunde, mit denen Sie unter anderem in Stuttgart bei Ihrer Ko-Regie von „Angst reist mit“ zusammengearbeitet haben. Alle drei stammen aus meiner Arbeitsfamilie und sind jetzt mit mir in dem Regiekollektiv Berg&Förster, das vor allem dafür berühmt ist, noch keine Inszenierung gemacht zu haben Olli Schulz? Kenne ich vom Fußball. Wolfgang Höbel? Ist schon von Haus aus eine Kritikmaschine, er wird in einem luftigen Verschlag sitzen, und auf Wunsch und gegen einen kleinen finanziellen Beitrag − der Mann hat Familie! − alles kritisieren, was der Kunde kritisiert haben möchte. Kann man auch eigene Werke mitbringen? Unbedingt! … Woher kennen Sie Helene Hegemann? Ich habe sie adoptiert. Die Adoption hat sicherlich zu Pflichten auf Ihrer Seite geführt! Ich muss dafür sorgen, dass sie ordentlich heranwächst. Dafür muss sie mich später im Rollator schieben. Herrn Brandt kennen Sie wiederum wesentlich länger. Seit ungefähr 11 Jahren. Er ist der albernste Mensch, den ich kenne. Das verbindet. Kennen Sie Katja Riemann aus dieser sehr gelungenen „Durch die Nacht“-ARTE-Sendung? Katja meint, es gab schon zehn Jahre früher eine Begegnung, daran kann ich mich aber nicht so klar erinnern, mein Gedächtnis lässt mit nunmehr 88 Jahren nach. Thea Dorn und Max Moor kenne ich nur aus dem Fernsehen. Ich auch. Ihre „Judith-Monologe“ kommen zur Aufführung, in der Regie von Christian Brey, gelesen von Helene Hegemann, Annika Meier, Katja Riemann und Elisabeth Knothe-Zwieg. Worum geht es in den „Judith-Monologen“? Die Monologe entstanden als Auftragsarbeit für Sebastian Nübling, der mit Anne Tismer das biblische ›Judith und Holofernes‹-Motiv bearbeitete. Die Original-Judith schlägt dem Feind ihres Volkes den Kopf ab und rettet damit ihr Land. Ich nahm für mich eine Übersetzung vor: Viele Frauen haben dieses aggressive Moment nicht, Aggressionen werden gegen sich selber gerichtet, Frauen suchen die Schuld meistens bei sich, bei ihrem Körper, bei ihrem Geschlecht, anstatt breitbeinig mit einem Schwert loszuwackeln. Das ist der Hintergrund dieser Monologe. Marco Goecke? Marco hat eine völlig eigene Sprache im Tanz gefunden. Seine persönliche Freiheit ist einmalig! Sie bespielen neben der Piscator Loge und der großen Bühne auch noch das Rangfoyer und eventuell weitere Räume im Haus. Sie müssen sich den Tag wie einen Erlebnisparcours vorstellen, ein begehbares Frau-Berg-Geisterhaus. Es wäre relativ ermüdend, sechs Stunden lang auf eine einzige große Bühne zu starren. Als Zuschauerin bewege ich mich gerne durch etwas hindurch, gleichzeitig mag ich es, wenn man sich hinsetzen und einen Tofu-Burger essen kann. Ich hoffe es funktioniert so gut, wie es das nach einem Tag Probe und mit 67 Beteiligten eben kann, und der Zuschauer trägt uns ein wenig Chaos mit Milde nach. Der Zuschauer und die Zuschauerin sollen sich wohlfühlen, sich gerne im Haus aufhalten und natürlich auch bei Bedarf einen Geschlechtspartner finden können. Das Gespräch führte Martin Hossbach. Programm ERÖFFNUNG 16:00 Uhr, Vorplatz Sibylle Berg und der Spielmannszug Pankow DIE HACKERS 16:00-20:00 Uhr, Kassenhalle mit Tina Lorenz, Stephan Urbach FRAU BERG UND GÄSTE 16:00 – 20:00 Uhr, Rangfoyer Liveübertragung aus dem Keller Sibylle Berg mit: Volker Beck Thea Dorn Carolin Emcke Wolfgang Höbel Fabian Kölmel Max Moor Olli Schulz Die Vorleser 16:30 – 19:30, Rangfoyer links Freundliche Vorleserinnen tragen Berg-Kolumnen vor: Johanna Maria Knothe Gitta und Nele Lindemann Minna Wündrich DER FAHRSTUHL INS ELEND 16:30 – 20:00 Uhr, Rangfoyer links mit Matthias Faust KRITIKERBOX 16:45-17:30 Uhr, Mobile House Wunschrezensionen für mitgebrachte Kulturgüter: nur 1 Euro! mit Wolfgang Höbel DAS THEATER 16:30 – 17:00 Uhr, Rangfoyer rechts Hasko Weber, Auftraggeber und Intendant in Weimar, liest einen Berg-Text über Weimar 17:00 – 18:00 Uhr Eine szenische Lesung mit Helene Hegemann und Kameraden DIE UNTERHALTER 16:30 – 19:30 Uhr, Rangfoyer rechts Kaey Mary Ocher Heinz Strunk FILMPREMIERE 1 18:15 Uhr, Rangfoyer „Falling Into Place“ Choreographie und Regie: Louis Stiens Tanz: Robert Robinson Kamera und Schnitt: Alexander McGowan Musik: Sparks „Angst in my pants“, 6 Min 29 FILMPREMIERE 2 19:25 Uhr, Rangfoyer „SIE SO ER SO“ Eine romantische Liebeskomödie bis zum bitteren Ende. Nach der Kurzgeschichte „O-TON“ aus Sibylle Bergs Erzählband „Das Unerfreuliche zuerst. Herrengeschichten“ von 2001, verfilmt von Gregor Dashuber 13 Min / Farbe / 2013 BERGKINO 16:30 – 20:00 Uhr, Rang Sibylle Bergs größte Fernseh- und Film-Momente. In direktem Anschluss: VIDEOPROGRAMM Sibylle Bergs Lieblingskünstler in einem raffinierten Loop von ChefKurator Raphael Gygax Christoph Büchel, „No Future“ (2008) 6 Min 11, Courtesy of the artist and Hauser Wirth, Zurich / London / New York Spartacus Chetwynd, „Thriller“ (Performance at Nerd, Electricity Showroom, L ondon) (2002), 15 Min, Courtesy of the artist and Sadie Coles HQ, London Mark Lecky, „Fiorucci Made Me Hardcore“ (1999), 14 Min 45, Courtesy of the artist and Cabinet Gallery, London Cory Arcangel, „Drei Klavierstücke op. 11“ (2009), 15 Min 58, Courtesy of the artist DAS GROSSE GANZE 20:00 – 22:00 Uhr Die große Silvestergala auf der Bühne Moderiert von Sibylle Berg und Olli Schulz Mit: Matthias Brandt Helene Hegemann Annika Meier Katja Riemann Elisabeth Knothe-Zwieg Christian Brey Fabio Palombo Marco Goecke Heinz Strunk Heta Multanen Sven Helbig und Spielmannszug Pankow Programmänderungen vorbehalten and Team Gallery, New York Jon Pylypchuk, „Meels on wheals“ (2006), 5 Min, Courtesy of the artist and International Art Objects Galleries, Los Angeles Gabriela Fridriksdottir, „Versations Tetralogia(West)“ (2005), 8 Min 37, Courtesy of the artist Gianni Motti, „The Messenger“ (2003), 4 Min 30, Courtesy of the artist Mathilde ter Heijne, „The Invisible Hero“ (2005), 5 Min 12, Courtesy of the artist DAS ESSEN ab 16:00 Uhr, Bornemann Bar & Kassenhalle Veggie, low fat, low carb, low taste! MITWIRKENDE Sibylle Berg, Stil-Ikone Volker Beck, Politiker Matthias Brandt, Schauspieler Gregor Dashuber, Filmregisseur Thea Dorn, Autorin Carolin Emcke, Publizistin Matthias Faust, Schauspieler Marco Goecke, Haus-Choreograf beim Stuttgarter Ballett Raphael Gygax, Kurator Migros Museum für Gegenwartskunst Zürich Leonie Hahn, Vorleserin Helene Hegemann, Autorin Sven Helbig, Komponist & Produzent Wolfgang Höbel, Kritiker Kaey, Sängerin Johanna Maria Knothe, TV-Autorin und –Moderatorin Elisabeth Knothe-Zwieg, Schauspielerin Fabian Kölmel, Journalist und Blogger Benjamin Kühni, Vorleser Gitta Lindemann, Journalistin und Großmutter Nele Lindemann, Majorin im Berg& Förster-Kollektiv & Enkeltochter Tina Lorenz, Hackerin Annika Meier, Schauspielerin Max Moor, TV-Moderator und Autor Heta Multanen, Videokünstlerin und Majorin im Berg&Förster- Kollektiv Mary Ocher, Sängerin und Performerin Fabio Palombo, Tänzer Katja Riemann, Schauspielerin und Kapitänin im Berg&FörsterKollektiv Olli Schulz, TV- und Bühnenstar Louis Stiens, Choreograf und Tänzer Heinz Strunk, Universalgenie Stephan Urbach, Hacker Hasko Weber, Intendant Deutsches Nationaltheater Weimar Minna Wündrich, Schauspielerin Der Spielmannszug Pankow Impressum Veranstalter Berliner Festspiele Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes GmbH Gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Intendant: Dr. Thomas Oberender Kaufmännische Geschäftsführerin: Charlotte Sieben in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Kurator: Martin Hossbach Assistenz: Henrike Werner Künstlerische Leitung: Nele Lindemann, Sibylle Berg Visuelle Gestaltung, Ausstattung und Video: Heta Multanen Produktionsleitung: Annika Kuhlmann Assistenz: Liona Jette Neubert Redaktion: Anne Phillips-Krug, Christina Tilmann (Leitung) Presse: Jagoda Engelbrecht (Leitung), Sara Franke Marketing: Christian Kawalla, Stefan Wollmann (Leitung) Graphik: Ta-Trung, Berlin Druck: enka-druck GmbH Technische Leitung: Andreas Weidmann Leiter Beleuchtung: Carsten Meyer Leiter Ton- und Videotechnik: Manfred Tiesler Bühneninspektor: Thomas Pix Bühnenmeister: Benjamin Brandt Maschinist: Fred Langkau Beleuchtungmeisterin: Kathrin Kausche Tonmeister: Axel Kriegel, Martin Trümper-Bödemann © 2013 Berliner Festspiele und Autoren