Westfälisches Kinderdorf

Transcrição

Westfälisches Kinderdorf
Frühjahr 2010
a
© Miredi/Fotolia.com
„Lipperland“ in Barntrup
„Niedersachsen“ in Dissen
„SpielRAUM“ in Paderborn
Kinderdorf
l
l
e
u
t
ak
Westfälisches
KINDERDORF
VEREIN
Frühjahr 2010
a
© Miredi/Fotolia.com
„Lipperland“ in Barntrup
„Niedersachsen“ in Dissen
„SpielRAUM“ in Paderborn
Kinderdorf
l
l
e
u
t
ak
Westfälisches
KINDERDORF
VEREIN
Inhalt
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ostern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aus den Einrichtungen
Lipperland
Kochen mit Liebe, Lust und Leidenschaft –
der Chefkoch auf Burg Sternberg . . . . . . . . .
... und Oma steht im Tor!. . . . . . . . . . . . . . . .
Weihnachtsspende
„unserer edlen Ritter“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mein Pflegepferd Möhre . . . . . . . . . . . . . . . .
Mein Leben als Fan – Schlageralarm . . . . . .
Zauberkiste
Bilderausstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Witze­Seite aus der „Zauberkiste“ . . . . . . . .
Integrative Plätze in
Kindergärten liegen im Trend . . . . . . . . . . . .
Ausflug des „Ranzenclubs“
ins Landesmuseum nach Detmold . . . . . . . .
Filmprojekt in der „Zauberkiste“ . . . . . . . . . .
Niedersachsen
Fachforum in Dissen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Eine lohnende Investition in die Zukunft . .
Sport stärkt das Selbstwertgefühl . . . . . . . .
Ein Leben für Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
SpielRAUM
„Entwicklungsbrief“ an Roman . . . . . . . . . .
Verein
Wechsel im Vorstand des Vereins . . . . . . . .
Mitgliederversammlung 2009 . . . . . . . . . . .
Zusendung des Heftes als PDF . . . . . . . . . . .
Instrumente gesucht! . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Putten für das Kinderdorf . . . . . . . . . . . . . . .
Helfen und Heilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
BKK Gildemeister Seidensticker
sammelt für das Kinderdorf . . . . . . . . . . . . .
46. Mitgliederlotterie eröffnet . . . . . . . . . . .
2
Kinderdorf aktuell
Editorial
2
3
4
6
7
8
8
9
10
10
12
12
14
15
16
16
19
20
21
21
21
22
22
23
24
André
Janssen
Liebe Freunde und Förderer
unseres Vereins,
nun, da der Winter hoffentlich
wirklich vorbei ist und wir uns
an den ersten Sonnenstrahlen
der Frühjahrssonne erwärmen
können, erwartet Sie im ersten
Heft des Jahres wieder eine
Menge an spannenden Berich­
ten und Neuigkeiten.
Im März konnten wir schon den
ersten Geburtstag unseres
Café­Restaurants auf der Burg
Sternberg feiern. Kaum haben
wir unser 30­jähriges Jubiläum
in Dissen hinter uns gelassen,
schickt das nächste Jubiläum
bereits seine ersten Vorboten
voraus: Im nächsten Jahr feiern
wir 50 Jahre Westfälisches Kin­
derdorf.
Hierfür ist natürlich eine Un­
menge von Dingen zu planen
und vorzubereiten, sodass Sie
auch in diesem Jahr von Zeit zu
Zeit schon etwas darüber hören
werden.
Auch organisatorisch hat sich
eine Veränderung ergeben,
über die wir hier im Heft be­
richten. Unser langjähriges
Vorstandsmitglied Frau Sabine
Herbrechtsmeier hat zum Ende
des Jahres ihr Amt aus privaten
Gründen niedergelegt. Auch an
dieser Stelle wollen wir ihr noch
einmal unseren herzlichen
Dank für die treue und enga­
gierte Mitarbeit aussprechen.
Nun wünsche ich Ihnen viel
Spaß bei der Lektüre des neuen
Heftes.
Es grüßt Sie herzlich aus
Paderborn
Ihr
André Janssen
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Öl auf Leinwand, im Original
nur 43 x 34 cm groß, ist notiert
in wenig lesbarer Schrift: „Ein
Ostermorgen, drei Frauen .../...
gehen und .../Im Hintergrund
sieht man das Waldgebirge mit
dem ...“
„Und als der Sabbat vergangen
war, kauften Maria von Magda­
la und Maria, die Mutter des
Jakobus, und Salome wohlrie­
chende Öle, um hinzugehen
und ihn zu salben. Und sie ka­
men zum Grabe am ersten Tag
der Woche, sehr früh, als die
Sonne aufging.“
Das hat C. D. Friedrich gemalt,
diesen Ostermorgen. Die Aufer­
stehung hat er nicht gemalt.
Nicht wie Grünewald den Aufer­
standenen in seiner Gloriole,
sondern die Rückenansicht dreier
Frauen in dunklen Gewändern.
Ein merkwürdiges Osterbild.
Die drei Frauen gehen ins
Dunkle. Das Licht des Oster­
morgens? Ach, sie nehmen die
Sonne nicht einmal wahr, sind
für Licht ganz und gar unemp­
fänglich. Auf dem Bild kein lee­
res Grab, kein Engel, kein freu­
diges Erschrecken auf den Ge­
sichtern der Frauen. Landschaft,
die schweigt, nein: stumm ist.
Bäume, die nichts Bergendes
haben, die kahl sind und kalt.
Wintersonne.
Ostermorgen. Es ist schon Os­
tern, aber sie wissen es noch
Ostern
Auf der Rückseite des Bildes,
Caspar David Friedrich
(1774­1840) malt den
Ostermorgen
nicht. Für die Frauen ist es im­
mer noch Karfreitag, nicht en­
den wollender Karfreitag.
Ostermorgen. Aber was C. D.
Friedrich malt, ist noch Karfrei­
tag. Weil wir Ostern nicht ma­
len können! Auferstehung ist
nicht abbildbar.
Dieses lange nicht identifi­
zierte Bild von ihm ist sicher
nicht eines seiner stärksten.
Aber an theologischer Qualität
wird es wohl kaum von einem
anderen überboten. Weil es
von Ostern redet, ohne den
Mund zu voll zu nehmen. Ja, so
leise redet es, dass viele gar
nicht hören, was dieses Bild
sagt. So leise redet es; zitiert
nur, zitiert die Ostererzählung
des Evangelisten Markus, den
ersten Satz, und bringt damit
die ganze Geschichte zum Klin­
gen. C. D. Friedrich hat darauf
vertraut, dass das genügt.
Auszug aus dem Magazin
„Andere Zeiten“, Heft 1/2009
(gekürzt)
Kinderdorf aktuell
3
Lipperland
Kochen mit Liebe, Lust und Leidenschaft –
der Chefkoch auf Burg Sternberg
AJ:
Herr Adam, als unser Chefkoch
auf der Burg Sternberg – wie
lange sind Sie jetzt schon Koch?
Adam:
Meine Ausbildung war von
1972 bis 1975 auf der Burg
Blomberg. Da waren wir damals
die ersten Auszubildenden.
AJ:
Wie sind Sie auf den Beruf
Koch gekommen?
A:
Eigentlich ganz einfach. Ich
hab immer sonntags bei meiner
Oma zugeschaut, wenn sie in
der Küche war. Da konnte ich
stundenlang zusehen, das habe
ich geliebt. Ich durfte dann
auch immer ein bisschen mit
dem Holzlöffel helfen. Sie hatte
dann sonntags immer eine
schöne, lange weiße Schürze
an. Da muss wohl was hängen
geblieben sein. Gastronomie
gab es sonst bei uns in der
Familie bisher noch gar nicht.
Eigentlich hatte ich sogar schon
einen Lehrvertrag bei der
Bundesbahn, mein Vater war
auch bei der Bundesbahn. Aber
irgendwie habe ich dann ge­
4
Kinderdorf aktuell
dacht: Nee, machst du nicht, du
willst Koch werden. Na ja, dann
sind wir direkt zur Burg Blom­
berg gefahren. Damals war das
ja noch etwas anders mit den
Lehrstellen. Und es hat auch
gleich auf Anhieb geklappt.
Und wenn ich heute zurück­
blicke – ich würde es immer
wieder so machen.
AJ:
Also Koch aus Leidenschaft?
A:
Immer mit Lust, Liebe und
Leidenschaft.
AJ:
Was gab es denn für weitere
Stationen?
A:
Es folgten so die üblichen Lehr­
und Wanderjahre …
Bundeswehrzeit in Flensburg.
AJ:
Auch in der Küche?
A:
Ja, in einer richtigen
Großküche. 1 400 Essen am
Tag, das ist schon eine Auf­
gabe. Dann folgte klassische
Sternegastronomie mit 16­ und
18­Stunden­Tagen. Das ist
wirklich so. Dann kam noch
eine Küchenleitung am Bremer
Flughafen mit dem ganzen
Spektrum: von der Frikadelle
und dem Schnitzel in der Kan­
tine bis zum „Kapitänsdinner“
mit hochwertigster Küche und
fünf, sechs oder sieben Gän­
gen, dazwischen dann noch die
Bordverpflegung für die Flug­
gäste. Und das alles mit der
gleichen Crew.
Anschließend folgte dann das
Queens­Hotel in Bremen, wie­
der mit Sterneküche. Dann bin
ich immer noch im Prüfungsaus­
schuss der Handelskammer in
Bielefeld für die Kochberufe
(Koch/Köchin, Beikoch etc.).
AJ:
Wie sehen Sie denn das Ausbil­
dungsniveau unserer Jugendli­
chen? Gibt es dort Potenzial?
A:
Ja, unbedingt! Bei einigen
schlummert wirklich Talent.
Aber man muss die Jugendli­
chen an der richtigen Stelle
packen, damit man den Ehrgeiz
weckt. Dann entwickeln sich
Chancen, in diesem Beruf
wirklich erfolgreich zu sein.
AJ:
Wie ist die Ausbildung aufge­
baut?
A:
Im ersten Jahr sind die Auszu­
bildenden in der Ausbildungs­
küche im Kinderdorf. Ab dem
zweiten Lehrjahr kommen sie
dann hier auf die Burg, wo sie
das zweite und dritte Lehrjahr
verbringen. Hier ist dann oft­
mals schon eine echte Feuer­
probe – mit viel Stress und
mindestens drei Dingen, die
man gleichzeitig tun muss.
AJ:
Haben Sie selbst auch eine
bestimmte Vorliebe für Gerichte
in Ihrer Küche? Mediterran oder
asiatisch?
A:
Nichts von beidem. Ich koche
gerne Fisch in allen Varianten
und habe einen Hang zur eher
regionalen Küche, also auch für
die lippische Küche.
AJ:
Das heißt, Sie sind auch Lipper?
A:
Ja, ich bin in Barntrup aufge­
wachsen und zur Schule gegan­
gen. Manchmal habe ich so das
Gefühl, damit schließt sich der
Kreis.
AJ:
Das heißt, Sie haben keine Lust
auf die große weite Küchen­
welt?
Lipperland
A:
Das fließt irgendwie immer mit
ein. Außerdem bin ich Mitglied
im Verband der Köche Deutsch­
lands und war auch Teamchef
im Regionalteam Niedersach­
sen im Verband. Wenn man da
so an den Wettbewerben na­
tional und international teil­
nimmt, bekommt man wirklich
alles mit, was weltweit gekocht
wird. Das ist auch vom Umfeld
her sehr interessant. Wenn man
dann so vor 600 Leuten in
weißer Montur und mit Koch­
mütze kochen muss, da bekommt
man schon eine Gänsehaut.
Das ist es, was wir auch ein
bisschen unseren Jugendlichen
vermitteln wollen: dass es auch
solche Möglichkeiten gibt, dass
es in diesem Beruf viele ver­
schiedene Wege gibt.
AJ:
Meinen Sie, dass das auf der
Burg Sternberg so umsetzbar
ist?
A:
Ja, absolut. Es kommen mittler­
weile sogar einige Stammgäste
aus Detmold, obwohl dort
schon ein entsprechendes Alter­
nativangebot wäre. Das ist
natürlich toll.
AJ:
Und im Bereich des Caterings
im Rahmen von Hochzeiten,
Geburtstagsfeiern etc.?
A:
Auch da haben wir Stamm­
gäste, die jetzt schon die dritte
Veranstaltung mit uns machen,
obwohl die auch bereits in viel­
en gehobenen Restaurants ge­
gessen und Caterings gebucht
haben. Das macht uns schon
etwas stolz und zeigt, dass wir
auf dem richtigen Weg sind.
Wir gehen auch hier unseren
Weg. Wir versuchen, auf jeder
Veranstaltung im Bereich der
Speisen etwas Besonderes zu
bieten und uns von der Masse
abzuheben. „Kinderdorf kuli­
narisch“ passt da schon.
AJ:
Herr Adam, vielen Dank.
AJ:
Jetzt gibt es das Café­Restau­
rant Burg Sternberg auch schon
ein Jahr. Wie sehen Sie die Ent­
wicklung? Und gibt es eine Vi­
sion für die Entwicklung?
A:
Wir wollen unseren Gästen auf
der Burg schon eine gehobene
Küche bieten, egal ob nun mit
oder ohne Stern. Aber ein ge­
hobenes Niveau auch in der
Meinung unserer Gäste zu
erreichen und dauerhaft zu
halten, das ist das Ziel.
Kinderdorf aktuell
5
Lipperland
... und Oma steht im T R!
B
ereits um 8.30 Uhr erschie­
nen am vergangenen Sonntag
die ersten Teilnehmer des In­
door­Fußballturniers „Oma steht
im Tor“ an der Holstenkamphalle
Barntrup. Als sich die Tore der
Halle gegen 9.30 Uhr öffneten,
hatten sich schon über 50 Ju­
gendliche zusammengefunden
und drängten zu den Anmel­
dungen. Nach der Anmeldepha­
se standen insgesamt 20 Teams
bereit, um in den einzelnen
Altersklassen einen der ersten
Plätze zu erspielen. In der Grup­
pe des „Familien­Mix“ traten
sechs Mannschaften gegenein­
ander an, und sowohl in der
Gruppe der „11­ bis 13­Jäh­
rigen“ als auch in der Gruppe
der „ab 14­Jährigen“ spielten
jeweils sieben Mannschaften
gegeneinander. Da der Großteil
der Mannschaften aus sieben
Spielern bestand, nahmen ins­
gesamt über 140 aktive Spieler
am diesjährigen Turnier teil.
Addiert man zu dieser Zahl
noch die zahlreichen Betreuer
der einzelnen Teams und eine
ungefähre Besucherzahl von
200 hinzu, ergibt sich eine
Schätzung von circa 400 anwe­
senden Spielern, Betreuern und
über den Tag verteilten Besu­
chern.
6
Kinderdorf aktuell
Während die Vorrundenspiele
jeweils auf einem Drittel der
Hallenfläche stattfanden, wur­
den ab der Halbfinalrunde die
Spiele über die gesamte Hallen­
fläche ausgetragen. Mit dem
Abschluss der Vorrundenspiele
und dem Beginn der ersten
Halbfinalspiele machte sich auf
der Tribüne auch langsam eine
regelrechte „Stadion­Atmosphä­
re“ breit. Bunt bemalte Banner
wurden geschwungen, überdi­
mensionale aufblasbare Hand­
schuhe dienten der lautstarken
Anfeuerung, und so manche
Besucherstimme wird am dar­
auffolgenden Tag nur noch ein
„Krächzen“ über die Stimmbän­
der bringen.
Besonders spannend gestal­
teten sich die zahlreichen 7­Me­
ter­Duelle, da viele der Spiele
nach der zehnminütigen Spiel­
zeit mit einem Unentschieden
endeten.
Nach etwas mehr als fünf Stun­
den standen dann die ersten
drei Plätze der jeweiligen Grup­
pen fest. In der Gruppe der
„11­ bis 13­Jährigen“ schafften
es die „Deutschen Brasilianer“,
sich durchzusetzen, und er­
spielten den ersten Platz. Der
zweite Platz der Gruppe ging
an die „Black Devils“, und die
„L.A.X. Snickers“ spielten sich
auf den dritten Rang. In der
Gruppe der „ab 14­Jährigen“ er­
rangen „Die wilden Jungs“ den
ersten Platz, die zweite Platzie­
rung ging an „Die Fantas­
tischen“, und mit dem dritten
Gruppenplatz schlossen „Die
Jungs von der Straße“ ab. Im
Spezial­Mix der Familien er­
spielte sich der „FC Bayern“ den
ersten Platz. Die „Selbecker
Sweeties“ setzten sich gegen
die „KWG 1“ durch und er­
langten den zweiten Platz.
Für die ersten drei Plätze der
einzelnen Gruppen gab es als
Preise Frühstücksgutscheine für
die Burg Sternberg. Herr Wolf­
gang Schnur, Inhaber des Barn­
truper Bistros „Schnurstraxx“,
Lipperland
besuchte während der Halbfi­
nalspiele das Turnier und spon­
serte noch einen großzügigen
Sonderpreis für den ersten Platz
der Gruppe „ab 14 Jahren“,
nämlich einen Verzehrgutschein
in Höhe von 50,– Euro. Der
Marketingverein Barntrup rief
ebenfalls kurze Zeit später noch
einen Sonderpreis in Form von
„zwei Eiskugeln“ aus für den
ersten Platz in der Gruppe der
„11­ bis 13­Jährigen“, einzu­
lösen bei „Eis & Fantasy“ in
Barntrup. Vielen Dank an beide
Sponsoren!
Während des gesamten Turniers
sorgte das Küchenteam für
reichhaltige und vitaminreiche
Verpflegung ganz im Zeichen
des Weltgesundheitstags. Be­
sondere Erwähnung verdienen
an dieser Stelle auch die zahl­
reichen Kuchenspenden der
Kinderdorffamilien und ­grup­
pen. Ebenfalls ein großes Dan­
keschön geht an alle Helfer, oh­
ne deren tatkräftige Mitarbeit
der reibungslose Ablauf des
Turniers nicht hätte gewährleis­
tet werden können.
Andreas Lappe
Office for Kids
Nachdem schon diverse vor­
herige Sachspenden (Shampoo,
Creme, Waschpaste, Brot etc.)
der „Ritter der fürstlichen Tisch­
runde e. V.“, eines Bad Pyrmon­
ter Vereins, der sich die Förde­
rung mildtätiger Zwecke zum
Ziel gesetzt hat, für helle Ge­
sichter bei Kindern und Fami­
lien im Kinderdorf in Barntrup
gesorgt hatten, war die Freude
noch umso größer, als die Kin­
der und Jugendlichen die Weih­
nachtsspende „unserer edlen
Ritter“ in Empfang nehmen
durften.
Denn es waren nicht nur unzäh­
lige Schreib­ und Collegeblöcke
sowie Schul­Schreibhefte dabei
– nein!!!! Diese waren zum
größten Teil ja auch noch mit
„ICE AGE“­Motiven versehen.
Da gingen und gehen sogar die
Schularbeiten schneller von der
Hand. Die ganze Freude drückt
ein Bericht einer unserer Kin­
derwohngruppen aus:
„Wer will Schule spielen?“, rief
die sechsjährige Elene, und so­
fort versammelten sich alle am
großen Bastel­ und Schular­
beiten­Tisch, um die neuen Blö­
cke und Hefte in Augenschein
und „Beschlag“ zu nehmen. Da
Ferien waren, wurde natürlich
vorwiegend gemalt. Aber aktu­
ell werden auch fleißig die
Hausaufgaben darin erledigt.
Profitiert hat u. a. auch die im
Kinderdorf beheimatete OGS
Barntrup, in der zurzeit 45 Kin­
der von sechs bis elf Jahren
betreut werden, um ihre Haus­
aufgaben zu erledigen, ihren
Schulstoff zu lernen und zu ver­
tiefen und dann mit ihren Mit­
schülerinnen und Mitschülern
auf dem Dorfplatz des Kinder­
dorfes zu spielen.
Die Hausaufgabenhefte müs­
sen nach vollständiger Beschrif­
tung regelmäßig ausgetauscht
werden, und hier kommt die
Spende vor allem sozial
schwachen Familien zugute, die
ihren Kindern ansonsten aus
© ioannis kounadeas/Fotolia.com
Weihnachtsspende
„unserer edlen Ritter“
dem eigenen eng gestrickten Fi­
nanzrahmen die Schulmateri­
alien besorgen müssten.
Daher sagen alle Gruppen, Fa­
milien und natürlich die Kinder
des Westfälischen Kinderdorfes
„Lipperland“ in Barntrup herz­
lichen Dank für die permanente
großzügige Unterstützung
durch die „Ritter der fürstlichen
Tischrunde e. V.“!!!
Rainer Wedertz
Westfälisches Kinderdorf e.V.
Kinderdorf „Lipperland“
Kinderdorf aktuell
7
Lipperland
Mein Pflegepferd Möhre
Möhre ist ein 22­jähriges
sie sehr gerne macht: Wenn
Haflingerpony und ca. 1,50 m
groß, mit gelbbräunlicher Mäh­
ne und Schweif. Sie ist ein
liebes Pony und hat auch mal
ihren Dickkopf.
Möhre kann Schritt, Trab und
Galopp. Sie liebt es sehr, im Ge­
lände geritten zu werden.
Im Sommer gehen wir immer
gemeinsam baden und reiten,
bei sehr niedrigem Wasserstand
durch einen Fluss, die Eder, wo
sie meistens mit ihren Vorder­
beinen im Wasser steht.
Im Winter, wenn es nicht glatt
ist, gehe ich meistens mit ihr
spazieren, das liebt sie sehr.
Möhre mag es nicht, alleine in
der Halle geritten zu werden,
sondern nur mit ihren Kumpels
und ihrer Freundin Liane.
Im Sommer wird sie auch von
Ferienkindern im Unterricht ge­
nommen, was ich allerdings
überhaupt nicht mag. Möhre
kann auch ein Kunststück, das
man ihr einen Stuhl hinstellt,
stellt sie einen Huf darauf, meis­
tens auch beide. Das sieht dann
sehr toll aus.
Möhre hat auch ein paar Ma­
cken – sie findet es sehr toll,
meine Putzkiste zur Seite zu
schieben oder mit meinem Reit­
helm zu spielen oder ihren Kopf
gegen meinen Bauch zu legen.
Manchmal kann sie auch zickig
oder eifersüchtig sein, dann
legt sie die Ohren an und geht
mir aus dem Weg, oder sie lässt
sich nicht in der Halle einfan­
gen und rennt weg. Dann muss
man sie austricksen, was meis­
tens mit einem Apfel klappt.
Möhre frisst fast alles, was an­
dere Ponys und Pferde auch
fressen. Am liebsten mag sie
Äpfel, harte Brotscheiben und
natürlich Möhren.
Möhre steht auf dem Talhof in
Edertal­Wellen, wo sie ein tolles
Zuhause hat.
© sabri deniz kizil/Fotolia.com
Sie ist für mich das tollste
Pferd!!!
8
Kinderdorf aktuell
Sarah, Bewohnerin der IPWL
(Integrativ-Pädagogischen
Wohn- und Lebensgemeinschaft)
PS: Ich wohne seit dem 28. 1.
2010 in der IPWL.
Mein Leben als Fan –
Schlageralarm
M
ein Name ist Markus. Ich bin
elf Jahre alt. Jetzt lebe ich hier
im Anneliese­Müther­Haus in
Schlangen. Ich wohne jetzt seit
ca. November/Dezember hier
und habe das letzte Weihnach­
ten schon in der Gruppe mitge­
feiert: Es war sehr schön, weil ich
sehr viele Geschenke bekommen
habe. Der MP3­Player, den ich
Weihnachten bekommen habe,
ist schon vollgepackt mit guter
Musik. Ich habe einen Bruder. Er
ist 15 Jahre alt und wohnt noch
in Bad Salzuflen bei meinen El­
tern.
Ich gehe ganz gerne in die
Schule in Horn. Meine Lieblings­
fächer sind Deutsch und Mathe.
Ich spiele gern mit Autos, mache
Würfelspiele, baue gern mit
Legos und höre sehr gerne
Musik. Musik hören ist auch
mein allergrößtes Hobby: Am
liebsten höre ich die Gruppe
„Flippers“. Meine Oma Magda
hat mich dazu gebracht, weil sie
auch ein Fan von den „Flippers“
ist. Viele andere Schüler in mei­
ner Klasse hören eher Bushido,
Culcha Candela und modernere
Musik. Aber ich bin für die „Flip­
pers“.
Die meisten wissen nicht, dass
ich „Flippers“­Fan bin – ich
glaube, die würden mich sonst
auslachen. Deswegen wäre es
mir sehr peinlich. Aber hier in
der Gruppe ist es mir nicht pein­
lich, und ich stehe dazu – sollen
die anderen doch sagen, was sie
wollen: Ich bleibe für immer
„Flippers“­Fan.
Ich war sogar schon einmal mit
meinem Onkel Karl, meinem
Bruder Daniel und meiner Oma
auf einem „Flippers“­Konzert.
Das war ein tolles Erlebnis!
Es war um 19.00 Uhr abends
Einlass, und um 20.00 Uhr fing
das Konzert dann an. Zuerst ha­
ben sie „40 Jahre Flippers“ ge­
sungen. Ich war von der ersten
Minute an total begeistert und
habe bis zum Schluss jedes Lied,
das ich kannte, mitgesungen.
Aber ich bin nicht nur Fan von
guter Musik. Ich liebe auch
guten Fußball. Mein Lieblingsver­
ein ist der DSC Arminia Bielefeld.
Ich verfolge meinen Verein im
Fernsehen und im Radio. Ich
habe aber meinen Verein noch
nicht live gesehen, aber ich
würde natürlich sehr gern mal
zuschauen. Was nicht ist, kann
aber ja noch werden!
Bis bald und liebe Grüße
euer Markus
Zauberkiste
Bilderausstellung
In unserer Garderobe
hängen die Bilder der
Ateliergruppe. (Es sind
Gouachefarben auf
Keilrahmen.)
Rebecca erzählt mir,
dass sie sich mit ex­
pressiver Malerei bes­
chäftigt haben. Das
bedeutet Malen nach
Intuition, eine Aus­
drucksmalerei und ein
freies Malen ohne
Vorgaben. Regeln
hätte es trotzdem
gegeben. Anfangs hat
jeder nur zwei Farben genom­
men. In Stille wurde das Bild
gemalt, um sich in der Tiefe zu
finden, um Ablenkung zu ver­
meiden und um bei sich und
seinen Gefühlen zu bleiben.
Keiner hat vorher verraten, was
er malen wollte, und teilweise
ist hinterher etwas ganz ande­
res herausgekommen.
Rebecca (29 Jahre, Erzieherin)
macht zurzeit die Ausbildung
zur Kunsttherapeutin. Sie er­
zählt noch, dass die Kinder
durch die Malerei Kontakt zu
ihren Gefühlen bekommen und
diese durch die Kunst ausdrü­
cken können.
Die Kinder erzählen mir, wie
sie ihr Bild benannt haben:
Karl­Ferdinand: Er findet, dass
sein Bild mindestens 1 000,– Eu­
ro wert ist.
(Es ist ohne Namen.)
Frauke: Sternenhimmel
Vanessa: Blumenwiese
Malin:
Sprung vom 3­Meter­Brett
Emma: Schneesturm
Anna­Marleen:
Sonnenuntergang
Maurice: Luigi mit SpongeBob
Inge Eckl
Leiterin „Zauberkiste“
Kinderdorf aktuell
9
Zauberkiste
Witze­Seite aus der
„Zauberkiste“
Ich frage Frauke: Kennst du
einen Witz?
Frauke (5 Jahre):
Ne, ’nen Witz nicht, aber ein
Lied:
Ich kenne einen Witz von Onkel
Fritz,
den darf ich nicht verraten.
Sonst kommen die Soldaten,
schießen mit Tomaten.
Tomaten sind zu teuer,
schießen sie mit Feuer.
Feuer ist zu heiß,
schießen sie mit Eis.
Eis ist zu kalt,
da gehen sie in ’n Wald.
Komm'se wieder raus,
gehen se schnell nach Haus
Malin erzählt (6 Jahre):
Da ist ein Elefant und ’ne
Maus.
Der Elefant geht in einen See.
Da sagt die Maus: „Komm raus,
Elefant.“
Fragt der Elefant: „Warum?“
„Komm raus“, sagt die Maus
wieder.
Kommt der Elefant raus, sagt
die Maus:
„’tschuldigung, Elefant, wollte
nur gucken, ob du meine Bade­
hose anhast.“
10
Kinderdorf aktuell
Emma (5 Jahre):
Gehen zwei Elefanten in die
Wüste. Sagt der eine: „Rutsch
mal, ich will auch in die Mitte.“
Sagt der eine Zahnstocher zum
anderen:
„Ich wusste gar nicht, dass hier
auch Busse fahren.“
Malin (6 Jahre):
Geht ein Hase zum Bäcker,
fragt er: „Hast du 1 000 Bröt­
chen?“
Sagt der Bäcker: „Nein, hab ich
nicht.“
Kommt der Hase am nächsten
Tag wieder zum Bäcker und
fragt: „Hast du 1 000 Bröt­
chen?“
Antwortet der Bäcker: „Nein,
hab ich leider nicht.“
Denkt sich der Bäcker: „Na,
dann back ich mal 1 000 Bröt­
chen für den Hasen.“
Kommt am dritten Tag der Hase
wieder zum Bäcker und fragt:
„Hast du 1 000 Brötchen?“
Antwortet der Bäcker ganz
stolz: „Jaaa, hab ich.“
Fragt der Hase: „Gibst du mir
eins ab?“
Pia (6 Jahre):
Geht Fritzchen zum Schlachter.
Fragt er: „Schlachter, hast du
Schweineohren?“
Sagt der Schlachter: „Ja.“
Sagt Fritzchen: „Haben Sie auch
Schweineschwänze?“
Sagt der Schlachter: „Ja.“
„Haben Sie auch Schweine­
füße?“
Sagt der Schlachter: „Ja.“
Sagt Fritzchen: „Dann sehen Sie
aber komisch aus.“
Rebecca (29 Jahre):
Stehen zwei Zahnstocher im
Wald und unterhalten sich.
Kommt ein Igel vorbei.
Inge (44 Jahre):
Fritzchen steht auf der Brücke
und weint. Unter ihm fließt ein
Fluss.
Kommt eine Frau vorbei und
fragt: „Was hast du denn?“
Sagt Fritzchen: „Mein Butter­
brot ist ins Wasser gefallen.“
Fragt die Frau: „Mit Absicht?“
Antwortet Fritzchen: „Nein, mit
Mettwurst.“
I
ntegrative Plätze in Kinder­
gärten liegen im Trend, nach
dem Willen der Landesregie­
rung soll es noch mehr geben.
Die LZ [Lippische Landes­Zei­
tung] hat die kleine Malizia
durch ihren Tag im Kindergar­
ten „Zauberkiste“ begleitet.
Barntrup. Emma hat heute Ge­
burtstag. Und wie alle Geburts­
tagskinder in der „Zauberkiste“
des Westfälischen Kinderdorfes
darf sie sich im Stuhlkreis Spiele
und Lieder wünschen.
Sanft scheint das Spätwinter­
sonnenlicht in den freundlichen
Raum, während Erzieherin Re­
becca Lönneker auf der Gitarre
das Lied von der Schlange an­
stimmt. Nach und nach reihen
sich die Mädchen und Jungen
in die bunte Schlange ein. Der­
weil verfolgt ein zartes, blondes
Mädchen mit laufender Nase
das Geschehen vom sicheren
Schoß aus. Malizia ist schwer
erkältet, und sie kuschelt sich
an Nadine Hackling. „Magst du
nicht mitmachen, Malizia?“ Die
Heilpädagogin ermutigt die
Kleine – mit Erfolg. Sie krabbelt
vom Schoß, und schon ist sie
Teil der Menschenschlange, die
sich fröhlich durch den Raum
windet.
Nur an der Mandelform ihrer
Augen lässt sich in diesem Mo­
ment erahnen, dass die Fünf­
Zauberkiste
Integrative Plätze in
Kindergärten liegen im Trend
jährige anders ist als die ande­
ren: Sie hat das Down­Syndrom.
„Die Fachleute meinen, sie ist
etwa auf dem Stand einer Zwei­
jährigen“, wird ihre Mutter Ma­
rion Wiesner­Handloike später
im Gespräch mit der LZ erzäh­
len. Doch jetzt ist Mama weit
weg und Malizia eifrig dabei,
beim großen Puschensalat.
Nach und nach dürfen alle Kin­
der ein zusammenpassendes
Paar aus dem großen Haufen
suchen. Nadine Hackling muss
Malizia immer wieder bremsen:
„Du bist noch nicht dran, Mali­
zia“, mahnt sie sanft. Dabei hat
ihr Schützling längst ein Paar
Puschen ausgemacht, und als
sie schließlich an der Reihe ist,
bringt sie sie dem richtigen
Kind.
Die Fünfjährige braucht viel Zu­
wendung – und Achtsamkeit.
Zum Toilettengang und später
zum Zähneputzen wird sie von
Nadine Hackling begleitet. „Oh,
Malizia ist ausgesprochen erfin­
dungsreich“, schmunzelt Kin­
dergartenleiterin Inge Eckl.
„Eine Kollegin hat sie mal ganz
kurz allein gelassen, um einen
trockenen Schlüpfer zu holen.
In den 50 Sekunden hat sie es
geschafft, sich über und über
mit Penatencreme einzuschmie­
ren.“
„Aufgeschlossen, aufgeweckt,
neugierig und sehr fröhlich“ –
das sind die Eigenschaften, die
ihr zu Malizia einfallen. „Und
hilfsbereit und sehr fürsorglich
– auch wenn die anderen das
vielleicht gerade gar nicht wol­
len. Aber die wehren sich dann
schon.“
Den Beweis tritt die Süße eine
Viertelstunde später beim Ge­
burtstagsfrühstück an. Gerade
hat Malizia sich noch damit ab­
gemüht, ihr Brötchen mit Butter
zu bestreichen, da kommt ihr
spontan eine Idee: Und schon
nimmt sie die Teekanne und
läuft damit um die lange Tafel
herum zum Platz gegenüber:
Die Spielkameradin soll schließ­
lich auch was kriegen. „Das ist
eine Eigenart von Malizia“,
lacht Nadine Hackling, „sie
wählt grundsätzlich den wei­
testen Weg.“
Nadine Hackling oder eine ihrer
Kolleginnen muss Malizia im­
mer im Auge behalten. Das
kennt Mutter Marion Wiesner­
Handloike: „Heute Morgen, als
ich sie gebracht habe, habe ich
noch zum Team hier gesagt: Ich
bin euch unglaublich dankbar.
Denn wenn ich Malizia zu Hau­
se habe, komme ich zu nichts.
Das ist sehr anstrengend.“
Für die alleinerziehende vier­
fache Mutter war es ein Schock,
als sie vor fünf Jahren ein Kind
mit Down­Syndrom gebar. „Ich
hätte niemals abgetrieben.“
Aber die Angst war da, zu ver­
sagen, nicht klarzukommen. Au­
ßerdem war die Kleine herz­
krank und musste operiert wer­
den. Die zarte Gesundheit ist
ein ständiger Sorgenfaktor im
Leben der 45­jährigen Berufs­
kraftfahrerin. „Mir war es sehr
wichtig, dass sie in einen Regel­
kindergarten geht. Sie ist sehr
ehrgeizig, und hier guckt sie
sich von den anderen viel ab.
Außerdem ist das Team sehr
kompetent. Malizia ist hier ein­
fach gut aufgehoben.“ So
selbstständig wie möglich soll
Malizia einmal werden. „Ich
stelle mir schon vor, dass sie ir­
gendwann auch einmal einen
Beruf erlernt.“ Für heute aller­
dings ist das Pensum der Klei­
nen erfüllt: Sie hat über 38 Grad
Fieber und ist schlichtweg in
Nadine Hacklings Armen einge­
schlafen. Marion Wiesner­
Handloike nimmt sie gleich mit
und legt sie zu Hause ins Bett.
Aber schon in den nächsten Ta­
gen wird sie wieder in die „Zau­
berkiste“ kommen. Ein kleiner,
glücklicher Wirbelwind.
Stichwort:
Down-Syndrom
Das Down­Syndrom ist eine
Genmutation: Das 21. Gen ist
nicht doppelt, sondern dreifach
vorhanden, daher auch die Be­
zeichnung „Trisomie 21“. Viele
der betroffenen Kinder sind
geistig behindert, manche ha­
ben einen angeborenen Herz­
fehler, und oft ist ihr Immunsy­
stem geschwächt.
Kinderdorf aktuell
11
Zauberkiste
Filmprojekt in der „Zauberkiste“
Ausflug des „Ranzenclubs“
ins Landesmuseum nach Detmold
A
m 5. Januar 2010 hat für ei­
nige Schulkinder im Kindergar­
ten „Zauberkiste“ ein span­
nendes Filmprojekt über zwei­
einhalb Monate begonnen.
Mein Name ist Simone Scheffs,
und als Anerkennungsprakti­
kantin führe ich derzeit ein
Filmprojekt im Rahmen meiner
Ausbildung im Kindergarten
„Zauberkiste“ durch.
D
as Lippische Landesmuseum
hatte alle Vorschulkinder zu
einem kostenlosen Besuch ein­
geladen. Das Besondere für uns
war, dass wir mit dem Linienbus
dorthin gefahren sind. Wir
haben dort das Steinzeitpro­
gramm gewählt, das im muse­
umspädagogischen Programm
angeboten wird. Es wurde ein
lehrreicher, aufregender und
Spaß machender Vormittag.
Die Busfahrt war kurzweilig
und das Museum direkt gegen­
über von unserem Ausstieg.
Die Museumspädagogin hatte
einen anschaulichen Raum
vorbereitet und erzählte den
12
Kinderdorf aktuell
Kindern vom Leben der Men­
schen in der damaligen Zeit.
Sie zeigte die Waffen und Me­
thoden der Mammutjagd und
stellte Vergleiche an zwischen
dem Wohnen und Essen in der
damaligen und in der heutigen
Zeit.
Die Kinder waren sehr aufmerk­
sam und durften sich dann
beim Kornmahlen erproben und
eine Kette aus Knochen basteln,
die sie zur Erinnerung an diesen
Ausflug in die Vergangenheit
behalten durften.
Inge Eckl
Leiterin der „Zauberkiste“
Heutzutage können wir uns
eine Welt ohne Medien nicht
mehr vorstellen. Dazu gehört
auch der Fernseher, der mittler­
weile in den meisten Haus­
halten in Deutschland vorhan­
den ist. Die Kinder lernen den
Fernseher schon früh in ihrer
Entwicklung kennen, er gehört
für sie „einfach dazu“. Doch ein
falscher Umgang mit dem Me­
dium kann in der weiteren Ent­
wicklung Folgen mit sich brin­
gen. Zum Beispiel kann es den
Kindern schwerfallen, zwischen
Realität und dem, was sie im
Fernseher sehen, zu differenzie­
ren.
Um das, was die Kinder im
Fernsehprogramm kennen lern­
en, von der anderen Seite zu er­
forschen, habe ich mich für das
Filmprojekt entschieden.
Anna­Marleen, Maurice, Frauke,
Karl­Ferdinand und Malin, fünf
Schulkinder aus dem Kindergar­
ten „Zauberkiste“, wurden von
mir dazu eingeladen, jeden
Dienstagnachmittag an einem
Filmprojekt teilzunehmen. Bei
unserem ersten Treffen haben
die Kinder Lotta kennen ge­
lernt. Lotta ist bunt gekleidet,
trägt zwei Zöpfe und ist unge­
fähr 35 cm groß. Lotta wird die
Kinder nun im gesamten Pro­
jektverlauf als „Maskottchen“
begleiten. Aber sie spielt noch
eine andere besondere Rolle:
Lotta ist Regisseurin und leiht
uns für unser Projekt „ihre“ Ka­
mera. Diese hat sich der Kinder­
garten Ende 2009 gekauft.
Die Kinder durften nun die Ka­
mera ausprobieren. Sie haben
gelernt, wie sie eingeschaltet
wird, wie das Objektiv geöffnet
und wie die Kamera sicher ge­
Zauberkiste
halten wird. Und nun durfte
jedes Kind selbst filmen und
die Kamera forschend entde­
cken.
Durch das eigene praktische
Ausprobieren, wie die Kamera
grundlegend funktioniert, er­
lernen die Kinder bereits einiges
an Fachkompetenz über die Ka­
mera. Ich begleite das Handeln
der Kinder mit Sprache, be­
nenne zum Beispiel, was sie
tun. Dadurch prägen sich die
Kinder die Fachbegriffe gut ein.
Die Kinder waren von Anfang
an motiviert und zielstrebig. Be­
reits beim ersten Treffen wollten
sich die Kinder für ein Thema
für unseren Film entscheiden.
Die Wahl fiel auf „Ein Tag in der
‚Zauberkiste‘“.
Um dies jedoch zu erreichen,
mussten wir in den nächsten
Treffen erst einmal überlegen,
welche Szenen wir dafür
brauchen.
Anhand einer praktischen
Übersicht, die wir aufgehängt
haben, können wir genau se­
hen, was wir schon gefilmt ha­
ben und welche Szenen uns
noch fehlen.
Auf dieser Übersicht ist auch
noch etwas anderes zu sehen:
Die Kinder haben bei jedem
„Dreh“ bestimmte Aufgaben:
So darf sich ein Kind darum
kümmern, die Kamera aus dem
und später wieder in den Kar­
ton zu packen und sie sicher
zum Drehort zu transportieren.
Ein anderes Kind darf das
Stativ auf­ und abbauen sowie
es ebenfalls transportieren. Die
dritte Aufgabe ist, die Kamera
filmbereit zu machen: ein­
schalten, den Bildschirm aus­
klappen und das Objektiv öff­
nen, später natürlich wieder
ausstellen etc.
Eine weitere Aufgabe ist, die
Perspektiven zu bestimmen und
auf gute Motive vor der Ka­
mera zu achten. Und das Kind
mit der fünften Aufgabe darf
filmen.
Anfang Februar sind wir schon
mittendrin und haben bereits ei­
nige Szenen gedreht.
Ab jetzt filmen wir auch oft vor­
mittags oder an anderen Nach­
mittagen zwischendurch, um die
nötigen Szenen zu filmen.
Die Kinder lernten viele Regeln
kennen, die beim Filmen zu
beachten sind. Diese haben wir
genau besprochen und auch ein
Plakat mit den Regeln als Bilder
aufgehängt.
Durch die ständige Wiederho­
lung des Filmens erlernen die
Kinder einiges an Fachkompe­
tenz und können diese im Laufe
des Projektes immer mehr festi­
gen.
Je nachdem, ob die Kinder vor,
hinter oder neben der Kamera
stehen, werden verschiedene
Kompetenzbereiche durch das
Projekt gefördert.
Wenn wir alle nötigen Szenen
aus dem Kindergartenalltag ge­
filmt haben, werden die Eltern
aller Kinder im Kindergarten zu
einer kleinen Abschlussfeier ein­
laden, bei der wir den Film vor­
stellen wollen.
Bis dahin werden die Kinder
noch vieles entdecken und aus­
probieren, und wir sind schon
ganz gespannt auf das Ergeb­
nis!
Simone Scheffs
Anerkennungspraktikantin
in der „Zauberkiste“
Kinderdorf aktuell
13
Niedersachsen
Fachforum in Dissen
A
m 25. und 26. 11. 2009
fand in Dissen anlässlich des
30­jährigen Jubiläums des Kin­
derdorfes ein zweitägiges Fach­
forum statt. Im Rahmen des er­
sten Tages referierte Prof.
Dr. h. c. Reinhard Wiesner über
das neue Familienrecht, an dem
er maßgeblich als Leiter des
Rechtsreferates der Kinder­ und
Jugendhilfe im Bundesministe­
rium für Familie, Senioren,
Frauen (Männer) und Jugend
mitgewirkt hat.
Im Vortrag wurden grundlegen­
de Antworten auf aktuelle Fra­
gestellungen gesucht wie: Was
kommt da auf die beteiligten
Professionen zu? Worauf müs­
sen sich Jugendhilfe und Justiz
zum gewollten Gelingen dieser
Verantwortungsgemeinschaft
einstellen? Am Nachmittag
wurde den Teilnehmern der
Fachkreise die Möglichkeit zu
einer ausführlichen Diskussion
über diese umfangreiche The­
matik gegeben.
Am zweiten Tag des Fachfo­
rums kamen dann die beteilig­
ten Professionen selbst zu Wort.
Die Kinderperspektive im El­
ternkonflikt wurde beleuchtet
14
Kinderdorf aktuell
von der fam.­psych. Sachver­
ständigen und Therapeutin
Frau Ursula Kodjoe aus
Freiburg. Die Rolle des Ju­
gendamtes wurde beschrieben
von Herrn Wilhelm Scharpen
aus dem Jugendamt des Land­
kreises Cuxhaven. Den Ab­
schluss dieser überaus informa­
tiven Veranstaltung bildeten
dann die Vorträge von Bern­
hard Theisen, Fachanwalt für
Familienrecht, und Jürgen Ru­
dolph, Familienrichter a. D., die
die „Cochemer Praxis“, bekannt
als „Cochemer Modell“, vor­
stellten.
Das Fachforum war ein voller
Erfolg, sodass weitere Veran­
staltungen dieser Art folgen
werden.
André Janssen
Niedersachsen
Eine lohnende Investition in
die Zukunft
30 Jahre Westfälisches
Kinderdorf „Niedersachsen“ in Dissen
E
nde November gab es in Dis­
sen einen schönen Grund zum
Feiern: Unser Kinderdorf blickte
mit rund 50 Gästen in einer
Feierstunde im Dorfgemein­
schaftshaus auf 30 Jahre Enga­
gement für benachteiligte Kin­
der und Jugendliche zurück.
Sabine Herbrechtsmeier,
Vorstandsvorsitzende des Ver­
eins, verglich in ihrer Be­
grüßung die Menschen, die im
Kinderdorf in all den Jahren
lebten und wirkten – Mitarbei­
ter, Eltern und natürlich die
Kinder und Jugendlichen –, mit
lebendigen Steinen. Sie alle
hätten gemeinsam dazu beige­
tragen, dass der Grundstein, der
vor 30 Jahren gelegt worden
sei, noch heute trage.
Als Veronika Carstens, die Ehe­
frau des damaligen Bundesprä­
sidenten, am 22. November
1979 den Grundstein für das
Dissener Kinderdorf legte, sollte
sich diese Einrichtung deutlich
positiv von der damals üblichen
Heimunterbringung absetzen:
An die Stelle der „Aufbewah­
rungsanstalten“ trat in Dissen
der Familiengedanke als Grund­
idee. Wie in Familien sollten die
Kinder mit festen Bezugsper­
sonen und in familiärer An­
bindung aufwachsen – eine
ideale Voraussetzung zur Über­
windung ihrer persönlichen und
sozialen Probleme. Deshalb sei
das Kinderdorf eine „lohnende
Investition in die Zukunft“, hob
Sven Dickfeld vom paritäti­
schen Dachverband in Nieder­
sachsen hervor.
Kinderdorfleiter Helmut Rede­
ker umriss 30 Jahre Kinderdorf­
geschichte und machte deut­
lich, wie sehr die Einrichtung
eine Ausdifferenzierung er­
fahren habe: Kinderwohnge­
meinschaft, Jugendwohngrup­
pe, ein Jugendhaus für junge
Erwachsene, heilpädagogische
Wohngruppen sowie eine heil­
pädagogische Trainingsgemein­
schaft und die Beteiligung in
offener Kinder­ und Jugendar­
beit prägen heute das viel­
schichte Profil der Einrichtung.
Landrat Manfred Hugo und der
Dissener Bürgermeister Georg
Majerski dankten dem Kinder­
dorf für das vorbildliche En­
gagement und versprachen ihre
Unterstützung auch für die Zu­
kunft: „Nach wie vor steht die
Stadt Dissen hinter Ihnen!“
Kinderdorf aktuell
15
Niedersachsen
D
iese Nachricht löste viel
Freude bei den Verantwort­
lichen und großen Jubel bei
den Kindern des Westfälischen
mit sechs jungen Fußballe­
rinnen nach Dissen gekommen
waren, berichteten, welch tolle
Möglichkeiten diese Paten­
„Der Sport stärkt das
Selbstwertgefühl unserer
Kinder“
Gütersloher Fußballerinnen übernehmen
Patenschaft für das Kinderdorf „Niedersachsen
Kinderdorfes „Niedersachsen“
aus: Der Frauensportverein FSV
Gütersloh, dessen Erste Mann­
schaft in der 2. Fußball­Bundes­
liga spielt, übernimmt die Pa­
tenschaft für unsere Dissener
Einrichtung. FSV­Vorsitzender
Sebastian Kmoch und D­Ju­
gendbetreuerin Babette Striet­
horst, die zur Wimpelübergabe
16
Kinderdorf aktuell
schaft den vielen sportbe­
geisterten Kindern eröffnen
wird: Die Kinderdorf­Jugend­
mannschaften können nicht
nur in Freundschaftsspielen ihre
Kräfte mit den „Profis“ messen
und diese beim Training be­
suchen – sie werden auch zu
Heimspielen eingeladen, bei
denen sie an der Hand von
Bundesligaspielerinnen mit ins
Stadion einlaufen dürfen. Ein
absolutes Highlight für die Kin­
der: Sie sollen die Möglichkeit
bekommen, mit der ehemaligen
Nationalspielerin Kerstin Stege­
mann zu trainieren. Welcher
Fußballfan hat davon als Kind
nicht geträumt!
Die treibende Kraft dieses vor­
bildlichen Engagements war
Babette Striethorst, die schon
seit einiger Zeit die Arbeit der
Westfälischen Kinderdörfer
aufmerksam beobachtet hatte.
Mit dem Vorschlag einer Part­
nerschaft mit der nahe gelege­
nen Dissener Einrichtung
konnte sie den Vereinsvorstand
schnell begeistern. „Wir wollen
Kinder und Jugendliche des
Kinderdorfes im sportlichen Be­
reich unterstützen und motivie­
ren und gehen damit einen
wichtigen Schritt in den sozi­
alen Bereich“, brachten die Ver­
antwortlichen des FSV ihr En­
gagement auf den Punkt. Die
Betreuerinnen und Betreuer des
Kinderdorfes wissen natürlich,
wie wichtig Sport für die Ent­
wicklung und das Selbstwertge­
fühl der Kinder ist. „Die Paten­
schaft verspricht die Freizeit un­
serer Kinder sinnvoll zu gestal­
ten“, mit diesen Worten dankte
Kinderdorfleiter Helmut Rede­
ker den Gütersloher Fußbal­
lerinnen für ihre engagierte Un­
terstützung.
AJ:
Wie kommt man eigentlich zum
Beruf „Kinderdorfmutter“?
MB:
Oh, da muss ich gleich ein biss­
chen ausholen ... Ich habe in
Essen in einem Kinderheim
gearbeitet, habe eine Fortbil­
dung in Rastede in Friesland
gemacht, und da habe ich mei­
nen Mann kennen gelernt. Der
kam aus Oldenburg. Zusam­
men sind wir dann nach Essen
gegangen, aber da gefiel es
meinem Mann nicht. Dann
sind wir nach Oldenburg gezo­
gen, aber da habe ich mich
nicht so richtig wohl gefühlt.
Ich habe dort immer nur
gejobbt, fand keine richtige
Anstellung und war sehr unzu­
frieden. Ich habe bei einem
Lehrerehepaar die Kinder ge­
hütet, wollte aber was Richtig­
es haben. Ich habe mich dann
umgehört, u. a. auch bei Be­
hinderteneinrichtungen. Das
war aber nichts für mich.
Schließlich hat mir dann der
Niedersachsen
Arbeitsamtsleiter in Oldenburg
gesagt: „Kinderdorfmutter in
einem Kinderdorf, das wäre
doch was für Sie.“ Da hatte ich
zunächst nur „SOS­Kinderdör­
fer“ im Kopf, und von denen
wusste ich, dass es dort nur al­
leinstehende Frauen als Kin­
derdorfmütter gab – und ich
war ja verheiratet. Das war
Ende 1975. Der Arbeitsamts­
leiter war sich aber sicher, dass
es auch andere Dörfer gebe,
und meinte, er habe im Radio
AJ:
Das heißt, Sie gehörten dann ja
gleich zu den Mitarbeitern der
ersten Stunde?
AJ:
Und dann kam das eigene
Haus?
MB:
Ja, ich glaube, sieben Eltern
waren außer uns da. Der Eintritt
war dann 1979. Und somit sind
es jetzt über 30 Jahre.
MB:
Ja, genau. Als das Haus hier
im Bau war, war ich gerade
schwanger mit meinem zweiten
Kind. Das war im August 1982.
Genau an dem Tag, wo wir
einziehen sollten, haben wir
dann unser sechstes Kind auf­
genommen. Das weiß ich noch
wie heute. Der Junge war sechs
Jahre und hatte Kleidergröße
152! Das war ein richtiger Bre­
cher. Der hat uns dann gleich
zur Begrüßung die Türen ausge­
hängt – nach dem Motto: Ich
bin stark, ich zeig euch, wo es
langgeht.
AJ:
Rückblickend betrachtet: Was
Ein Leben für Kinder
Interview mit Margarethe Brüggemann –
Kinderdorfmutter in Dissen
von einem Kinderdorf gehört,
das in Westfalen liegen würde.
Und da ich ja aus Westfalen
kam, hörte sich das für mich
natürlich gut an. Wir haben uns
dann zwei Kinderdörfer ange­
sehen, die für uns aber nicht in
Frage kamen.
Es war tatsächlich ein Radio­
bericht, wo – ich glaube – der
Bürgermeister von Dissen im
Radio vom Aufbau des Kinder­
dorfes berichtete und sagte,
dass zwar schon Kinderdorfel­
tern da seien, aber noch drin­
gend weitere gesucht würden.
Wir haben dann damals gleich
Kontakt aufgenommen, und für
uns war sofort klar: Das ist es!
waren aus Ihrer Sicht wichtige
Meilensteine für das Kinderdorf
„Niedersachsen“ oder auch für
Sie selbst?
MB:
Angefangen haben wir hier in
einer Mietwohnung, das war
damals wirklich klasse und eine
schöne Zeit. Auch da haben wir
schon mit fünf Pflegekindern
gewohnt plus unserem ei­
genen, also insgesamt sechs
Kindern. Und das auf gut
100 Quadratmetern. Aber es
war super, gemütlich und über­
schaubar. Das war die Zeit von
1979 bis 1981.
AJ:
Das heißt, von 1981 bis heute
haben Sie in diesem Haus
gelebt?
MB:
Ja, genau. Das schlimmste
Erlebnis, an das ich mich
aus dieser Zeit noch erinnern
kann, war unsere Bomben
drohung …
AJ:
Erzählen Sie! Wie – per Telefon?
MB:
Das war 1982 oder 1983.
Es war so morgens gegen
10.00 Uhr, als unser Hund –
wir hatten damals einen Irisch­
en Wolfshund – fürchterlich un­
ruhig wurde, was wir sonst
überhaupt nicht von ihm kann­
ten. Kurz darauf klingelte es an
der Tür, und vor uns standen
zwei Polizisten mit Maschinen­
pistolen. Auf unsere Frage, was
denn los sei, wurde geantwor­
tet, sie hätten eine Bombendro­
hung erhalten und würden der
Sache jetzt nachgehen.
Es hat sich dann herausgestellt,
dass es sich um Eltern eines
Pflegekindes aus Düsseldorf ge­
handelt hat. Die haben aus ei­
ner Kneipe dann wohl 30­mal
bei uns angerufen und ein Ulti­
matum zur Herausgabe des
Kindes gestellt und mit einer
Bombe gedroht. Die Polizei
hatte hier alles abgeriegelt und
abgesucht. Während der ganzen
Anrufe waren wir immer über
ein Funkgerät mit der Polizei
verbunden. Wir haben wirklich
die ganze Nacht Angst gehabt.
Am nächsten Morgen kam dann
die Kripo und hat noch den gan­
zen Tag unser Haus beobachtet.
Die Kinder durften an dem Tag
natürlich auch nicht zur Schule.
Zum Glück ist nichts passiert,
und es wurde nichts gefunden.
Das Kind selbst hat zum Glück
von dem Ganzen auch nichts
Kinderdorf aktuell
17
Niedersachsen
mitbekommen und konnte die
ganze Geschichte Jahre später,
als wir sie ihm erzählten, gar
nicht glauben.
AJ:
Wie sehen Sie denn die Ent­
wicklung des Kinderdorfes
insgesamt?
MB:
Na, es ist schon alles professio­
neller geworden. Wenn ich
überlege, wie wir angefangen
haben mit sechs Kindern und
einer Putzhilfe. Heute ist alles
schon viel organisierter und
kontrollierter. Allerdings war
man früher auch mehr wirkliche
Familie, man hatte mehr
Zusammenhalt. Das merkt man
bis heute. Alle sechs Kinder, die
ich hatte, wohnen hier in der
Nähe von Dissen und kommen
heute noch zu mir.
Aber vieles ist natürlich auch
wirklich besser. So finde ich
z. B. die „Hilfeplangespräche“
sehr förderlich. Da kann man
dann auch sich selber gut re­
flektieren.
AJ:
Hat sich Ihrer Wahrnehmung
nach bei den Kindern etwas
verändert?
18
Kinderdorf aktuell
MB:
Ja, klar, und zwar total. Die „lie­
ben Kinderchen“, die gibt es
heute nicht mehr. Die Kinder,
die zu uns kommen, sind schon
stärker vorgeprägt und haben
starke Eigenarten. Viele von ih­
nen können heute z. B. gar
nicht mehr spielen und haben
das auch nie kennen gelernt.
Wir haben hier so schöne Sa­
chen zum Spielen, aber man
muss die Kinder wirklich erst
mal animieren. Wenn ich mich
dann hinsetze und mit einem
Kind anfange, dann kommen
die anderen auch dazu und
sind interessiert. Sie müssen
erst mal langsam herangeführt
werden.
dort in einer Computer­AG und
bringen das Gelernte dann bei
uns mit rein.
Unsere Kinder lesen allerdings
auch alle gerne, was nicht mehr
selbstverständlich ist. Gesell­
schaftsspiele kommen bei un­
seren Kindern auch gut an. Da
gibt es dann immer wechselnde
Favoriten, im Augenblick ist es
„Phase 10“. Das muss dann
aber auch die ganze Woche
gespielt werden. Irgendwann ist
es dann vorbei, und das nächs­
te Spiel ist dran.
AJ:
Und die elektronischen Medien?
MB:
Na klar, die gibt es in allen Be­
reichen. Ich sage den Kindern
immer: Hältst du dich an die Re­
geln, hast du hier den „Himmel
auf Erden“; hältst du dich nicht
daran, gibt es Stress.
Die Kinder kommen damit pri­
ma zurecht.
MB:
Playstation und Computer und
Fernsehen gehen natürlich im­
mer, aber das wird schon von
uns eingeschränkt. Der Com­
puter ist für die Kinder auch
wichtig, das können und wol­
len wir nicht verbieten. Der
Jüngste, der bei uns jetzt mit
dem Computer anfängt, ist
gerade mal sieben.
Das wird natürlich auch in der
Schule gefördert. Einige sind
AJ:
Das heißt, es gibt feste Regeln
und Strukturen?
AJ:
Bis zu welchem Alter sind die
Kinder und Jugendlichen hier
bei Ihnen im Haus?
MB:
Das ist unterschiedlich. Der Äl­
teste, den ich jetzt hier habe, ist
19. Einige gehen aber auch
schon früher in Wohngruppen.
Aber wie vorhin schon gesagt,
ich habe zu fast all meinen
Kindern immer noch Kontakt.
AJ:
Frau Brüggemann, das sind nun
30 Jahre Kinderdorf. Haben Sie
schon Pläne für die Zeit danach?
MB:
Na, einige Jahre habe ich ja
noch bis zur Rente. Und was
dann kommt, weiß ich noch
nicht.
Irgendwie mag ich da auch
noch gar nicht dran denken. Die
Kinder sagen manchmal schon:
Was machst du bloß später oh­
ne Kinder?
Ich denke aber, dass ich in je­
dem Fall hier in Dissen bleiben
werde. Ich habe hier inzwischen
meine Wurzeln und meinen
gesamten Freundeskreis, und ich
möchte auch in der Nähe des
Kinderdorfes bleiben.
AJ:
Frau Brüggemann, vielen Dank.
André Janssen
SpielRAUM
„Entwicklungsbrief“ an Roman
Im Kindergarten werden die eine Maserung wie Baumrinde
Kinder beobachtet und ihr Ler­
nen dokumentiert. Im „Spiel­
RAUM“ schreiben die Erziehe­
rinnen aus ihren Beobachtungen
regelmäßig Briefe als Lernge­
schichten an die Kinder. Hier
eine kleine Kostprobe:
Lieber Roman,
heute möchte ich dir von dem
Tag erzählen, als es dir besonde­
re Freude gemacht hat, mit ei­
nem Regenmacher zu experi­
mentieren, die Geräusche wahr­
zunehmen und sie in Bewegung
umzusetzen.
Die Erzieherinnen hatten den
dreijährigen Kindern unter­
schiedliche akustische Klangkör­
per zum Ausprobieren, Erkunden
und Wahrnehmen zur Verfügung
gestellt. Bereitgehalten wurden:
Klangstäbe, Glockenspiele,
Ocean Drums, Regenmacher und
diverse Orff’sche Instrumente.
In dieser vorbereiteten Umge­
bung bist du direkt auf den Re­
genmacher zugegangen und
hast ihn aufgenommen. Zuerst
hast du vorsichtig mit deinen
Fingerchen über das Holz
gestrichen und hast gesagt:
„Baum“. Das stimmt, Roman! Es
hat dich sogleich an den Baum
erinnert, weil der Regenmacher
hat. Als du das Rohr aufgenom­
men hast, sind die Kaktus­
stacheln, die meistens in den Re­
genrohren sind, nach unten ge­
laufen und haben ein Rauschen
erzeugt. Im ersten Moment
warst du ganz erschrocken und
hast zur Erzieherin geschaut,
aber als sie dich angelächelt hat,
hast du zurückgelächelt und das
Regenrohr gleich noch einmal
bewegt.
Dann hast du deinen Freund
Daniel gerufen, und gemeinsam
habt ihr das Rohr geschüttelt
und die feinen Kaktusstacheln
langsam oder schnell, sanft oder
wild, leise oder laut hin­ und
herlaufen lassen. Schade, dass
das Regenrohr nicht durchsichtig
war, dann hättet ihr die Bewe­
gung auch sehen können. Ihr
beiden habt sprachlich benannt,
wie ihr das Rohr bewegt. Beim
Halten des Regenmachers habt
ihr euch sogar abgewechselt, ihr
habt gelacht, und die Freude
war euch schon von Weitem an­
zusehen.
Dann bist du angefangen und
hast versucht, mit deiner Stimme
den Ton einzufangen und nach­
zumachen. Du hast gesummt,
wenn ihr das Regenrohr leise
und langsam bewegt habt,
deine Stimme wurde lauter,
wenn ihr die Kaktus­
stacheln lauter habt
„fließen“ lassen.
Daraufhin wurden
auch andere Kinder
neugierig, und sie
kamen näher, um euch zuzu­
schauen und zu beobachten.
Deine kleine Freundin Sarya bot
sich direkt als Spielpartner an
und setzte die Geräusche, die sie
wahrnehmen konnte, in Bewe­
gung um. Diese Idee hast du so­
gleich aufgegriffen, und
zunächst habt ihr den Körper,
auf der Stelle stehend, dazu be­
wegt. Wenn die letzten Stacheln
nach unten gerutscht sind, bist
du in die Hocke gegangen und
hast dich ganz klein gemacht,
denn das Geräusch einzelner
Stacheln ist sehr leise. Später
seid ihr auch langsam oder
schnell, laut oder leise dazu im
Raum umhergelaufen. Ihr habt
euch das Regenrohr auch ganz
nah an die Ohren gehalten und
den Klang genossen – das war
deutlich zu sehen. Du hast dir
die Ohren ganz fest zugehalten
oder auch nur ein bisschen.
Konntest du das Rauschen noch
hören, als du dir die Ohren zuge­
halten hast? Vielleicht ganz
leise?
Lange Zeit habt ihr drei euch mit
dem Regenmacher beschäftigt,
ihr seid sehr konzentriert gewe­
sen und hattet viel Freude beim
Experimentieren, das konnte ich
genau sehen. Du hattest so viel
Freude daran, selbst Töne zu
produzieren, du hast mit deinen
gleichaltrigen Freunden harmo­
nisch kooperiert und kommuni­
ziert.
Da warst du natürlich total be­
geistert, als deine Erzieherin
dir angeboten hat, dass du dir
selbst einen Regenmacher aus
einer stabilen, langen Pappröhre
basteln kannst. Du hast die
Röhre mit viel Geduld in bunten
Farben angestrichen, sie mit Hil­
fe der Erzieherin mit getrockne­
ten Linsen (die bereits vom Halt­
barkeitsdatum abgelaufen wa­
ren) gefüllt und die Enden gut
verschlossen. Während deines
Arbeitens hast du mehrmals ge­
fragt, ob du den Regenmacher
mit nach Hause nehmen darfst.
Nun kannst du auch zu Hause
Töne und Klänge produzieren,
und damit wünsche ich dir sehr
viel Freude.
Deine Erzieherin Andrea
Kinderdorf aktuell
19
Verein
Wechsel im Vorstand
unseres Vereins
w
ie bereits in unserer letzten
Kuratoriumssitzung angekün­
digt, hat unser langjähriges
Vorstandsmitglied Frau Sabine
Herbrechtsmeier ihr Vorstand­
mandat mit Wirkung zum 1. 1.
2010 aus privaten Gründen nie­
dergelegt.
Frau Herbrechtsmeier hat in ih­
rer mehr als 26­jährigen Tätig­
keit vieles für unseren Verein
bewegt. Sie war federführend
an vielen notwendigen Um­
strukturierungsmaßnahmen des
Vereins beteiligt und hat sein
Gesicht in wunderbarer Weise
geprägt.
Frau Herbrechtsmeier steht für
eine langjährige und sehr er­
folgreiche Entwicklung unseres
Vereins mit heute mehr als
320 betreuten Kindern, Jugend­
lichen und jungen Erwachsenen
und mehr als 300 Mitarbeitern.
Auch an dieser Stelle möchten
wir noch einmal unseren herz­
lichen Dank aussprechen und
ihr für die nächsten Jahre viel
Glück und Gesundheit wün­
schen. Frau Herbrechtsmeier
wird uns weiterhin im Kuratori­
20
Kinderdorf aktuell
um unterstützen, worüber wir
uns sehr freuen.
Auch zukünftig steht der Verein
vor großen Aufgaben und He­
rausforderungen. Vor diesem
Hintergrund sind wir sehr froh,
mit unserem bisherigen Kurato­
riumsmitglied Frau Birgit Flato
eine kompetente und würdige
Nachfolgerin als Vorstand ge­
funden zu haben.
Frau Flato, geboren 1955 in
Bremerhaven und Mutter von
sechs Kindern, ist unserem Ver­
ein schon einige Jahre freund­
schaftlich als Förderin verbun­
den und hat neben ihrer Kura­
toriumstätigkeit auch als Rech­
nungsprüferin vertrauensvoll
mit den Gremien des Vereins
zusammengearbeitet.
Wir sind sicher, zusammen mit
ihr auch weiterhin den Verein
erfolgreich führen und weiter­
entwickeln zu können, und
freuen uns auf die Zusammen­
arbeit.
Westfälisches Kinderdorf e.V.
Verein
Mitgliederversammlung 2009
A
m 7. 11. 2009 fand die or­
dentliche Mitgliederversamm­
lung des Westfälischen Kinder­
dorfes e.V. in unserem Kinder­
dorf in Dissen statt.
Es wurden folgende Tagesord­
nungspunkte besprochen:
TOP 3 – Kurzberichte aus den
Einrichtungen „Lipperland“,
„Niedersachsen“, „Paderborn“
TOP 5 – Entlastung des Vor­
standes
Instrumente
gesucht!
Wir suchen für unsere Kinder­
dörfer noch alle möglichen Arten
von Musikinstrumenten.
TOP 6 – Wahl des Rechnungs­ In Kürze wird ein entsprechender
Proberaum zur Verfügung stehen,
TOP 4 – Berichte zur Wirt­
prüfers für das Jahr 2009
sodass dann regel­
schafts­ und Rechnungsprüfung
mäßig für alle Kin­
TOP 7 – Verschiedenes
2008
der, Jugendlichen
Sofern Sie als Mitglied Informa­
und jungen Er­
a) gewählte Rechnungsprüferin
tionen zu den einzelnen Punk­
TOP 1 – Begrüßung durch den
wachsenen, die
des Vereins, Frau Flato
ten wünschen, schicken wir Ih­
Vorsitzenden des Kuratoriums,
Freude an der Mu­
nen diese sehr gerne zu.
b) bestelltes Wirtschaftsprü­
Herrn Schnieders
sik und dem Musik­
Senden Sie hierzu bitte eine
fungsbüro Sozietät Rahmel –
machen haben, die
kurze E­Mail an: marion.tarara@
TOP 2 – Bericht des Vorstandes Arnholz – Sauer – Pollmann,
Möglichkeit be­
wekido.de oder rufen Sie uns
über die Vorstandsarbeit
Bielefeld
steht, sich dort kre­
einfach kurz an unter Tel.
2008/2009 und zur Lage des
ativ zu betätigen.
0 52 51 / 89 71­30 oder ­31.
Vereins
Sofern Sie also
noch Instrumente
im Keller oder auf
dem Dachboden
haben, die Sie nicht mehr benöti­
gen, bitten wir Sie, uns diese zu
schicken. Dabei ist es völlig egal,
unehmend erreichen uns Anfragen von
Selbstverständlich kommen wir
ob es sich um eine alte Gitarre, ei­
Mitgliedern und Förderern, ob es nicht auch diesem Wunsch gerne nach. Wer
ne Blockflöte, einen Verstärker, ein
möglich sei, das Heft nicht in Papierform,
unser Mitgliedsheft zukünftig in
Mikrofon, eine Mundharmonika
sondern als PDF zuzusenden. Das „Portable dieser Form bekommen möchte, den
oder ein Schlagzeug handelt. Alle
Document Format“ (PDF; deutsch: [trans]
bitten wir um Zusendung einer
Arten von Instrumenten und Zube­
portables Dokumentenformat) wird per
kurzen E­Mail an:
hör werden benötigt.
E­Mail verschickt und kann dann zu Hause
[email protected]
Herzlichen Dank!
am eigenen Computer gelesen oder auch
ausgedruckt werden.
Bitte direkt an das
Westfälische Kinderdorf e. V.
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Haterbusch 32
33102 Paderborn
Zusendung des Heftes als PDF
Z
Kinderdorf aktuell
21
Verein
Putten
für das Kinderdorf
I
m Rahmen eines Abschluss­
turniers am 18. 10. 2009 der
Spielgruppen des
Vereins erspielte der „Golf Club
Lipperland e.V.“ für unseren
Verein insgesamt 900,– Euro.
Insgesamt 76 Teilnehmer gin­
gen bei schönstem Herbstwet­
ter „auf die Runde“, um die
gute Sache zu unterstützen. Die
Organisatorin des Turniers, Frau
Husemann­Tuscher, übergab
den Scheck.
Die Spende soll der Radsport­
gruppe in unserem Kinderdorf
„Lipperland“ zugutekommen
und für die Anschaffung von
zwei neuen Fahrrädern genutzt
werden.
Wir sagen ein herzliches
Dankeschön!
André Janssen
Helfen und Heilen
Im Rahmen einer „Nacht der Im Rahmen der Veranstaltung
Heiler“ im Seminarhaus Wiesen­
grund in Delbrück sammelte die
Paderborner „Sat Nam Rasayan“­
Gruppe um Dagmar Ilsen­Schnell
und Sven Butz, den Gründer der
Schule für Yoga und Heilung, für
unser Kinderdorfwerk.
„Sat Nam Rasayan“ ist eine en­
ergetische Heilmethode aus
dem Bereich des Kundalini­Yo­
ga. Sie wurde speziell für dieje­
nigen Menschen entwickelt, die
Schwierigkeiten haben, Yoga­
Übungen selbst auszuführen,
aber dennoch von den wohltu­
enden, heilsamen Effekten
profitieren möchten. Hierdurch
können funktionale und psy­
22
Kinderdorf aktuell
konnten sich die Menschen von
den Therapeuten unentgeltlich
mit dieser Yoga­Methode be­
handeln lassen. Stattdessen
wurde um eine Spende für
unser Kinderdorfhilfswerk ge­
beten. Insgesamt konnten so
chische Störungen des Klienten
wieder in Balance gebracht
werden. Der Klient wird in ei­
nen tiefen Zustand der Ent­
spannung versetzt, und Blocka­
den können aufgespürt und
gelöst werden. Im Sinne einer
Heilbegleitung wird der Klient
bei der Aktivierung seiner
Selbstheilungskräfte unter­
stützt. Eine „Sat Nam
1 000 Euro für unsere Sache
gewonnen werden.
Wir bedanken uns noch einmal
herzlich bei allen Organisato­
ren, Mitwirkenden und Spen­
dern für diese schöne Idee.
André Janssen
Rasayan“­Sitzung ersetzt weder
die Diagnose noch die Behand­
lung beim Arzt oder Heilprakti­
ker. „Sat Nam Rasayan“ ist eine
Erfahrung reinen Bewusstseins
und gehört keiner Religion, kei­
nem Glaubenssystem und auch
keinem bestimmten spirituellen
Pfad an.
Verein
BKK Gildemeister Seidensticker
sammelt für das Kinderdorf
I
m Rahmen einer Mitarbeiter­
aktion im Dezember 2009
sammelte die BKK Gildemeister
Seidensticker in Bielefeld Spiel­
sachen und Geschenke für die
Kinder und Jugendlichen un­
seres Hilfswerkes.
Unter dem Motto: „Einfach. Gut.
Freude machen.“ konnten die
Mitarbeiter unter einem großen
Tannenbaum in der Lobby des
Verwaltungsgebäudes jeden
Tag ihre Sachspenden in Form
von Spielzeug und anderen Ge­
schenken ablegen.
Mitte Dezember erfolgte dann
der Anruf von Frau Te Kaat, der
Assistentin der Bereichsleitung
Marketing/Presse­ und
Öffentlichkeitsarbeit der BKK
Gildemeister Seidensticker, dass
die gesammelten Sachen abge­
holt werden könnten. Rechtzei­
tig zum Weihnachtsfest wurden
die Sachspenden ins Kinderdorf
nach Barntrup gebracht, wo sie
pünktlich zu Heiligabend an die
Kinder und Jugendlichen ver­
teilt werden konnten.
Wir bedanken uns noch einmal
recht herzlich für diese schöne
Idee und gelungene Aktion.
André Janssen
Allen Mitgliedern, Förderern und Freunden
unseres Vereins sagen wir an dieser Stelle
© Wißmann Design/Fotolia.com
herzlichen Dank für Ihren Einsatz, und wir
wünschen Ihnen und Ihren Mitarbeitern
frohe Ostern und eine schöne Frühlingszeit!
Kinderdorf aktuell
23
Verein
Bitte alle
Briefmarken
ausschneiden und
uns zusenden!
Herausgeber:
Vorstand und Geschäftsführung
Westfälisches Kinderdorf e. V.
Haterbusch 32
33102 Paderborn
Telefon: 0 52 51/ 89 71­0
Telefax: 0 52 51 / 89 71­20
E­Mail: [email protected]
Konten:
n Volksbank
Paderborn­Höxter­Detmold
(BLZ 472 601 21)
Konto­Nr. 860 4389 500
n Sparkasse Paderborn
(BLZ 472 501 01)
Konto­Nr. 9993
n Postbank Hannover
(BLZ 250 100 30)
Konto­Nr. 71 603­303
Das „KINDERDORF aktuell“
als Mitteilungsblatt erscheint
vierteljährlich und wird den
Mitgliedern und Förderern
des Vereines WESTFÄLISCHES
KINDERDORF E. V. kostenlos
zugestellt.
Besuchen Sie uns
auch im Internet:
www.wekido.de
24
Kinderdorf aktuell
46. Mitgliederlotterie eröffnet
Für unsere langjährigen
eingespielten Kapitals an die len und nicht für son­
Mitglieder und Freunde ist sie
bereits Tradition, vielleicht
neu für erst kürzlich hinzuge­
kommene Förderer: Wieder
einmal eröffnen wir mit der
Zusendung dieses Oster­
heftes unsere jährliche, inzwi­
schen 46. Mitgliederlotterie!
Unter dem bekannten Slogan
„Helfen und gewinnen“ hof­
fen wir erneut auf eine rege
Beteiligung zugunsten der
uns anvertrauten Kinder, Ju­
gendlichen und jungen Er­
wachsenen. Wie immer
werden bei der Ziehung im
August 25 % des
glücklichen Gewinner ausge­
schüttet – mit einem Haupt­
gewinn von 1 000 Euro!
Der gesamte Erlös wird den
satzungsgemäßen Zielen
unseres Kinderdorfwerkes
zugeführt. So werden jedoch
– durch Ihre Hilfe – vor allen
Dingen die jungen Menschen
in unseren Einrichtungen die
Hauptgewinner sein!
Als Lose dienen die diesem
Heft beiliegenden Über­
weisungsträger. Sie helfen
uns sehr, wenn Sie die Vor­
drucke deutlich lesbar ausfül­
Westfälisches Kinderdorf
„Lipperland“
Pestalozzistraße 16
32683 Barntrup
Telefon: 0 52 63 / 94 71­0
Telefax: 0 52 63 / 94 71­19
E­Mail: [email protected]
Spendenkonto:
Sparkasse Detmold
(BLZ 476 501 30)
Konto­Nr. 123 000
Westfälisches Kinderdorf
„Niedersachsen“
Wallisstraße 4
49201 Dissen am T. W.
Telefon: 0 54 21/94 24­0
Telefax: 0 54 21/94 24­20
E­Mail: [email protected]
Spendenkonto:
Sparkasse Osnabrück
(BLZ 265 501 05)
Konto­Nr. 1623 120 001
Der jährliche Mitgliedsbeitrag
beträgt nur 6 Euro:
50 Cent im Monat!
Gesamtherstellung
Bonifatius GmbH,
Druck · Buch · Verlag, Paderborn
stige Spenden oder
Beitragszahlungen
verwenden!
Bareinzahlungen können Sie
bei der Post und allen Ban­
ken oder Sparkassen
vornehmen, ebenso ist eine
bargeldlose Überweisung von
Ihrem Girokonto möglich.
Für unsere völlig lotteriebe­
geisterten Freunde weisen
wir darauf hin, dass dem
Sommerheft zwei weitere
Lose beiliegen werden.
Allen Mitspielern wünschen
wir viel Glück!
Kinderzentrum
„SpielRAUM“
Haterbusch 32, 33102 Paderborn
Telefon: 0 52 51/ 89 71­41
Telefax: 0 52 51/ 89 71­20
E­Mail: [email protected]
Wir garantieren:
4 Publikationen und Briefe frei von
kommerzieller Werbung, Anzeigen
oder Werbebeilagen;
4 keine Weitergabe Ihrer Anschriften
an Adressenhändler oder Werbe­
unternehmen;
ng.
4 keine Bettelbriefe und Telefonwerbu