- Gib Aids keine Chance

Transcrição

- Gib Aids keine Chance
 1.1.1
Körper: Frau
Überschrift
Test
1.1.1 Körper:
Frau-–Innere
InnereGeschlechtsorgane
Geschlechtsorgane
Die inneren Geschlechtsorgane der Frau
Die inneren Geschlechtsorgane der Frau sind im Körper.
Ganz unten im Bauch (= Unterleib) sind:
n
die Gebärmutter
zwei Eierstöcke
zwei Eileiter
n
die Scheide.
n
n
In den Eierstöcken sind viele Eizellen.
In jedem Zyklus kommt eine Eizelle aus dem Eierstock
heraus in den Eileiter. Durch den Eileiter schwimmt
die Eizelle bis zur Gebärmutter.
Den Moment, wenn die Eizelle aus dem Eierstock her­
auskommt und in den Eileiter hineinkommt, nennt
man Eisprung. In der Zeit, in der die Frau ihren Ei­
sprung hat, kann sie schwanger werden.
Jeder Eierstock ist ungefähr so groß wie eine Erdbee­
re. Die Gebärmutter ist so groß wie eine Birne. In der
Gebärmutter wächst das Baby. Dann wird die Gebär­
mutter viel größer.
Durch die Scheide kommt das Baby auf die Welt.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ein anderes Wort für Scheide ist Vagina. Deshalb sagt
man auch Vaginalsex, wenn der Penis in der Scheide
ist.
Die Scheide ist dehnbar. Sie ist unterschiedlich lang. Am
Ende der Scheide kann man den Gebärmuttermund
fühlen. Er hat eine kleine Öffnung.
Zyklus – was ist das?
Zyklus heißt, dass etwas immer wieder passiert. Zum
Beispiel sind Tag und Nacht ein Zyklus. Tag und Nacht
kommen immer wieder: Tag, Nacht, Tag, Nacht, Tag,
Nacht. Bei der Frau ist es: Menstruation, Eisprung,
Menstruation, Eisprung – immer wieder.
Jeder Zyklus bei der Frau hat einen Anfang und ein
Ende. Ein Zyklus fängt am ersten Tag der Menstrua­
tion an. Er dauert ungefähr 25 bis 32 Tage. Das ist
unterschiedlich. Nach 25 bis 32 Tagen kommt wieder
eine neue Menstruation. An diesem Tag fängt der
neue, der nächste Zyklus an.
Der Eisprung ist 14 Tage vor der Menstruation. Aber
die Frau weiß niemals genau, wann die Menstruation
kommt. Deshalb weiß sie auch niemals genau, wann ihr
Eisprung ist und wann sie schwanger werden kann.
Körper: Frau - Innere Geschlechtsorgane 1.1.1
Überschrift
1.1.1 Körper: Frau – Innere Geschlechtsorgane
DER%ILEITER
EIN%IERSTOCK
DIE%IZELLE
DIE'EBÊRMUTTER
DIE3CHEIDE
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
DER%ISPRUNG
Körper: Frau – Innere Geschlechtsorgane 1.1.1
1.1.2 Körper: Frau – Befruchtung
Wie wird eine Frau schwanger?
In jedem Zyklus hat die Frau einmal einen Eisprung
(manchmal auch öfter). In dieser Zeit kann die Frau
schwanger werden.
Wenn eine Frau mit einem Mann Vaginalsex ohne
Kondom oder Frauenkondom hat, kommen viele
Samenzellen (= Spermien) in die Scheide.
Von der Scheide schwimmen die Samenzellen durch
den Gebärmuttermund in die Gebärmutter und dann
weiter in die Eileiter.
In der Zeit, in der die Frau ihren Eisprung hat, können
die Samenzellen im Eileiter die Eizelle treffen. Wenn
sich Samenzellen und Eizelle treffen, kann eine Sa­
men­zelle in die Eizelle hineinkommen.
Nur wenn das passiert, kann die Frau schwanger wer­
den.
Wenn eine Samenzelle in die Eizelle hineinkommt,
dann nennt man das Befruchtung. Die Eizelle wird
be­fruchtet.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Körper: Frau – Befruchtung 1.1.2
1.1.2 Körper:
Überschrift Frau – Befruchtung
EIN%IERSTOCK
DIE'EBÊRMUTTER
DIE3AMENZELLE
DIE%IZELLE
$IE3AMENZELLE
KOMMTZUDER
%IZELLE
DER%ISPRUNG
DIEBEFRUCHTETE
%IZELLE
$IE"EFRUCHTUNG
$IE3AMENZELLE
KOMMTINDIE
%IZELLE
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Körper: Frau – Befruchtung 1.1.2
Überschrift
Test
1.1.3 Körper: Frau – Schwangerschaft
Wie wird eine Frau schwanger?
Nach der Befruchtung kommt die befruchtete Eizelle
durch den Eileiter bis in die Gebärmutter. Dort bleibt
sie. Das nennt man Einnistung, die befruchtete Eizelle
nistet sich ein.
Die Frau ist schwanger.
Die Gebärmutter ist wie ein Nest. In der Gebärmutter
ist die Gebärmutterschleimhaut, in der die befruchtete
Eizelle alles findet, was sie braucht: Wärme, Schutz
und Nahrung.
In der Gebärmutter wächst aus der befruchteten Ei­-
zelle das Baby.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Körper: Frau – Schwangerschaft 1.1.3
1.1.3 Körper:
Überschrift Frau – Schwangerschaft
DIE'EBÊRMUTTER
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
DIE%INNISTUNG
DIE'EBÊRMUTTER
Körper: Frau – Schwangerschaft 1.1.3
1.1.4 Körper: Frau – Menstruation
Warum kommt die Menstruation?
Die Gebärmutter bereitet sich in jedem Zyklus auf ein
Baby vor. Sie macht ein Nest für das Baby. Dazu wächst
in der Gebärmutter die Gebärmutterschleimhaut, sie
ist dick und voller Nahrung.
Dieses Nest wird in jedem Zyklus neu gemacht.
Wenn die Eizelle nicht befruchtet ist, braucht die Ge­
bärmutter das Nest nicht mehr. Dann wird „geputzt“:
die dicke Schleimhaut kommt heraus. Aus der Scheide
der Frau kommen Blut und Schleimhaut. Das ist die
Menstruation.
Menopause – was ist das?
Menopause heißt die letzte Menstruation einer Frau.
Viele Frauen haben ihre Menopause mit Ende 40 oder
Anfang 50 Jahren.
Auch wenn die Frau denkt, dass die Menstruationen zu
Ende sind, kann noch ein Eisprung kommen. Die Frau
sollte bis 51 Jahre aufpassen, dass sie nicht schwanger
wird. Am besten spricht die Frau mit ihrer Frauenärztin
oder ihrem Frauenarzt.
Wenn die alte Schleimhaut weg ist, fängt die Ge­bär­
mutter an, wieder langsam ein neues Nest zu machen.
Kommt wieder keine befruchtete Eizelle, dann kommt
wieder die Menstruation.
So geht es immer weiter bis zur Menopause.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Körper: Frau – Menstruation 1.1.4
1.1.4 Körper:
Überschrift Frau – Menstruation
DIE'EBÊRMUTTER
SCHLEIMHAUT
DIE%IZELLE
NICHTBEFRUCHTET
DIE-ENSTRUATION
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Körper: Frau – Menstruation 1.1.4
Test
1.2.1 Körper: Mann – Äußere Geschlechtsorgane
Die äußeren Geschlechtsorgane des Mannes
Der Mann hat Geschlechtsorgane draußen und im
Körper drinnen.
Geschlechtsorgane, die man draußen sehen kann,
sind:
n
der Penis
n
der Hodensack (mit zwei Hoden).
Vorne am Penis ist die Eichel. Wenn der Mann nicht
beschnitten ist, ist eine Vorhaut über der Eichel. Diese
kann man zurückziehen. Wenn der Mann beschnitten
ist, ist keine Vorhaut über der Eichel.
Der Hodensack mit zwei Hoden
Im Hodensack sind zwei Hoden. In den Hoden sind viele
Samenzellen. Samenzellen heißen auch Spermien.
Viele Millionen Samenzellen werden in den Hoden
gemacht.
Der Penis
Der Penis hat zwei Aufgaben: Der Urin (= Pipi) kommt
aus der Harnblase nach draußen. Die Samenzellen
kommen aus den Hoden über die Samenleiter nach
draußen.
Der Urin kann nur aus dem Penis kommen, wenn er
schlaff ist. Die Samenzellen können nur aus dem Penis
kommen, wenn er steif ist.
Der Penis wird steif und fest, wenn viel Blut in ihn
hineinfließt. Wenn der Penis steif ist, dann sagt man:
„Der Mann hat eine Erektion.“
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Körper: Mann – Äußere Geschlechtsorgane 1.2.1
1.2.1 Körper:
Überschrift Mann – Äußere Geschlechtsorgane
DIE(ARNBLASE
DER0ENIS
DIE%ICHEL
ZWEI(ODEN
DER(ODENSACK
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Körper: Mann – Äußere Geschlechtsorgane 1.2.1
Test
1.2.2 Körper: Mann – Innere Geschlechtsorgane
Die inneren Geschlechtsorgane des Mannes
Viele Geschlechtsorgane des Mannes kann man nicht
sehen, zum Beispiel:
Die Flüssigkeiten kommen aus den Bläschendrüsen und
aus der Prostata.
zwei Hoden
n zwei Nebenhoden
n zwei Samenleiter
n zwei Bläschendrüsen
n die Prostata.
Sind die Spermien mit den Flüssigkeiten gemischt,
heißt die Mischung Sperma.
n
In den Hoden werden viele Millionen Samenzellen ­
(= Spermien) gemacht. Die Spermien wachsen weiter in
den Nebenhoden.
Der Weg der Spermien im Körper:
Aus den Nebenhoden kommen die Spermien in die Sa­­
men­leiter. Die Samenleiter sind 25 bis 30 Zentimeter
lang.
Die Spermien kommen durch den Samenleiter bis zur
Prostata. Die Prostata liegt unter der Harnblase. Sie ist
meistens so groß wie eine Erdbeere.
In der Prostata werden die Spermien mit Flüssigkeiten
gemischt.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Das Sperma kommt im Samenleiter durch den Penis
nach draußen.
Den Moment, wenn das Sperma aus dem Penis
herauskommt, nennt man Ejakulation.
Die Befruchtung
Für eine Schwangerschaft sind die Samenzellen des
Mannes notwendig:
Wenn der Mann beim Vaginalsex eine Ejakulation hat
und beide kein Kondom benutzen, dann kommen viele
Samenzellen in die Scheide der Frau.
Wenn die Samenzellen des Mannes die Eizelle der
Frau treffen, dann kann eine Samenzelle in die Eizelle
hineinkommen. Das nennt man Befruchtung. Nur
wenn das passiert, kann die Frau schwanger werden.
Körper: Mann – Innere Geschlechtsorgane 1.2.2
1.2.2 Körper: Mann – Innere Geschlechtsorgane
EIN3AMENLEITER
DAS3PERMA
EINE3AMENZELLE
EINE"LÊSCHENDRàSE
DIE0ROSTATA
EIN.EBENHODEN
EIN(ODEN
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Körper: Mann – Innere Geschlechtsorgane 1.2.2
Test
2.1 Ansteckung: Sexuell übertragbare Krankheiten und Körperflüssigkeiten
Sexuell übertragbare Krankheiten
Gesundheit ist für viele Menschen das Wichtigste im
Leben. Sie möchten, dass sie selber und ihre Familie
gesund sind und gesund bleiben.
Auch Sexualität ist für viele Menschen wichtig. Sexu­
alität ist etwas Gutes. Aber es gibt Krankheiten, die
man beim Sex bekommen kann. Diese Krankheiten
heißen sexuell übertragbare Krankheiten.
Es gibt viele verschiedene sexuell übertragbare Krank­
heiten. Dazu gehören zum Beispiel HIV / Aids, Hepati­
tis, Syphilis, Gonorrhöe, Chlamydien, Herpes und Tri­
chomonaden.
bekommt ein Mensch die Krankheit von einem anderen
Menschen, der schon angesteckt ist. Angesteckt heißt,
dass die Viren und Bakterien in seinem Körper sind.
Was ist ansteckend?
Sexuell übertragbare Krankheiten werden zum Bei­
spiel durch Viren und Bakterien ausgelöst. Wenn
ein Mensch schon angesteckt ist, sind die Viren und
Bakterien vor allem in diesen Körperflüssigkeiten:
n
Blut (sehr, sehr ansteckend)
n
Sperma (sehr, sehr ansteckend)
n
Scheidenflüssigkeit (sehr ansteckend)
n
Muttermilch (weniger ansteckend).
Bei einem Menschen, der schon angesteckt ist,
können sich andere Menschen durch diese Körperflüssigkeiten auch anstecken.
Sexuell übertragbare Krankheiten gibt es auf der
ganzen Welt. Jeder Mensch kann sie bekommen,
egal ob Mann oder Frau, jung oder alt, verheira­
tet oder nicht verheiratet. Man muss sich also nicht
schämen.
Das gilt für HIV / Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten.
Wie können Sie sich mit HIV / Aids und anderen
sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken?
Sexuell übertragbare Krankheiten werden vor allem
(aber nicht nur) durch Sex weitergegeben: Beim Sex
Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der Nicht-Ansteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA. Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit Piktogrammen als
auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ansteckung: Sexuell übertragbare Krankheiten und Körperflüssigkeiten 2.1
2.1 Ansteckung: Sexuell übertragbare Krankheiten und Körperflüssigkeiten
"LUT
3PERMA
3CHEIDEN
FLàSSIGKEIT
-UTTER
MILCH
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ansteckung: Sexuell übertragbare Krankheiten und Körperflüssigkeiten 2.1
Test
2.2 Ansteckung: Schleimhaut
Wie kommen die Viren und Bakterien, die zu
sexuell übertragbaren Krankheiten führen, in
den Körper?
Die Viren und Bakterien, die zu sexuell übertragbaren
Krankheiten führen, sind vor allem in Blut, Sperma,
Scheidenflüssigkeit und Muttermilch.
Die Viren und Bakterien kommen in diesen
Körperflüssigkeiten auf verschiedenen Wegen
in den Körper.
Also:
Wenn die Körperflüssigkeiten von einem Menschen,
der schon angesteckt ist, in Ihre Schleimhaut von
Penis, Scheide, Mund oder Po kommen, dann können
Sie sich leicht auch anstecken.
Das ist der Grund, warum Sie sich mit sexuell
übertragbaren Krankheiten vor allem beim Sex
anstecken können. Deshalb heißen diese Krankheiten
„sexuell übertragbare Krankheiten”.
Eine sehr wichtige Tür ist die Schleimhaut. Schleim­
haut hat der Mensch zum Beispiel:
n
an der Eichel des Penis
n
in der Scheide und draußen am Scheiden­ein­
gang und an den Schamlippen
n
im Po
n
im Mund.
Die Schleimhaut ist ein gefährlicher Weg der
Ansteckung, denn eine Ansteckung über die
Schleimhaut geht leicht.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ansteckung: Schleimhaut 2.2
2.2 Ansteckung: Schleimhaut
Die Schleimhaut:
Tür in den Körper
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ë
Ë
Ë
Ë
Ansteckung: Schleimhaut 2.2
Test
2.3.1 Ansteckung: Sexualverkehr
Ansteckung beim Sex
Beim Sex kommen Sperma und Scheidenflüssigkeit
in die Schleimhaut von Scheide, Penis, Mund und Po
des anderen Menschen. Aus diesem Grund werden
sexuell übertragbare Krankheiten vor allem beim Sex
weitergegeben.
Manchmal, zum Beispiel wenn die Frau ihre Men­
struation hat, kann außerdem auch Blut in die
Schleimhaut des anderen Menschen kommen.
Beschneidung des Penis und Ansteckung
In manchen Ländern wird beobachtet, dass Männer,
die als Kind am Penis beschnitten worden sind, sich
nicht so schnell mit HIV / Aids anstecken. Wichtig ist:
Beschneidung ist kein Schutz vor HIV. Beschneidung kann nur das Risiko für HIV / Aids bei manchen
Männern ein bisschen kleiner machen. Auch Männer,
die beschnitten sind, müssen sich vor sexuell über­
tragbaren Krankheiten schützen.
Deshalb kann man sich mit HIV / Aids und anderen
sexuell übertragbaren Krankheiten besonders
leicht anstecken beim:
n
Vaginalsex (der Penis kommt in die Scheide)
n
Oralsex (Sex mit dem Mund)
n
Analsex (der Penis kommt in den Po).
Das gilt natürlich nur dann, wenn der andere
Mensch schon angesteckt ist. Das weiß man aber
nicht immer und man kann es meistens nicht
sehen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Auf den Bildtafeln 2.3.1 bis 2.3.3 finden Sie alternative Darstellungen
der genannten sexuellen Praktiken. Bitte benutzen Sie diejenige Bildtafel, die unter Berücksichtigung verschiedener Umgangsformen mit dem
Thema Sexualität, Darstellung menschlicher Körper und sexueller Praktiken am ehesten angemessen für Ihre Zielgruppe ist.
Ansteckung: Sexualverkehr 2.3.1
2.3.1 Ansteckung: Sexualverkehr (Version 1)
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ansteckung: Sexualverkehr (Version 1) 2.3.1
2.3.2 Ansteckung: Sexualverkehr (Version 2)
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ansteckung: Sexualverkehr (Version 2) 2.3.2
2.3.3 Ansteckung: Sexualverkehr (Version 3)
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ansteckung: Sexualverkehr (Version 3) 2.3.3
Test
2.4 Ansteckung: Spritzen, Schwangerschaft und andere Wege
Auf welchen Wegen können die Viren und Bak­te­
rien noch in den Körper kommen?
Ein sehr gefährlicher Weg sich mit HIV / Aids
und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten
anzustecken sind Spritzen, die schon ein anderer
Mensch benutzt hat.
Denn in benutzten Spritzen sind Blutreste, die man oft
gar nicht sehen kann. Kleine Blutreste in Spritzen und
Nadeln reichen aber, um sich anzustecken, denn die
Nadeln kommen unter die Haut bis in das eigene Blut.
Also:
Menschen, die sich spritzen, können sich anstecken,
wenn sie Spritzen und Nadeln benutzen, die andere
Menschen benutzt haben.
Auch eine Mutter kann ihr Kind mit HIV / Aids
und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten
anstecken, wenn sie selber angesteckt ist:
n
während der Schwangerschaft (durch das Blut)
während der Geburt (durch Blut und Scheidenflüs­
sigkeit)
n beim Stillen (durch die Muttermilch und manchmal
auch Blut bei Verletzungen).
n
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Andere Wege der Ansteckung
Bei manchen sexuell übertragbaren Krankheiten ha­
ben die Menschen Hautveränderungen (zum Beispiel
Geschwüre oder kleine Blasen). (Siehe Tafel 4.2.3)
Wenn Ihr Körper die Hautveränderungen eines
anderen Menschen berührt, dann können Sie sich
leicht auch anstecken. Das gilt vor allem für Syphilis
und Herpes. Das gilt aber nicht für HIV / Aids.
Mit manchen sexuell übertragbaren Krankheiten kann
man sich auch auf der Toilette oder im Schwimmbad
anstecken oder wenn mehrere Menschen dasselbe
Handtuch oder den selben Waschlappen oder
Schwamm benutzen. Das gilt zum Beispiel für Tri-
cho­monaden. Das gilt aber nicht für HIV / Aids.
Außerdem:
Eine Person kann mehr als eine sexuell übertragbare
Krankheit haben. Viele sexuell übertragbare Krank­
heiten vergrößern das Risiko einer An­steckung
mit HIV / Aids, weil das Virus HIV leichter in die
Haut hineinkommen kann, die wegen einer anderen
Krankheit schon kaputt ist.
Ansteckung: Spritzen, Schwangerschaft und andere Wege 2.4
2.4 Ansteckung: Spritzen, Schwangerschaft und andere Wege
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ansteckung: Spritzen, Schwangerschaft und andere Wege 2.4
Test
3.1.1 HIV / Aids: Was ist das?
H Human
I
Immunodeficiency
V Virus
Beim Menschen
A
Acquired
Bekommen
durch Ansteckung
Schwäche des
Immunsystems
I
D
Immune
Deficiency
Schwäche des
Immunsystems
Syndrome
Verschiedene
Krankheitszeichen
zusammen
Virus
(Krankheitserreger)
HIV ist ein Virus. Aids ist eine Krankheit.
Menschen können sich mit HIV anstecken. Dann
sind die HIV-Viren in ihrem Körper.
Die HIV-Viren können die Krankheit Aids aus­lö­sen.
Das dauert oft viele Jahre.
Aids ist besonders schlimm, denn man kann Aids nicht
heilen. Und es gibt keine Impfung gegen Aids. Viele
Menschen sterben an Aids.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
S
Aids HIV = SIDA (französisch)
=
(russisch; Aussprache: „S-PIED“)
= VIH (französisch; Aussprache: „W-I-Asch)
=
(russisch; Aussprache: „Witsch“)
Bitte beachten Sie: Auf dieser und den folgenden Tafeln wird – nicht
ganz richtig – von den „HIV-Viren“ gesprochen. Auf die wissenschaftlich
korrekte Formulierung „HI-Viren“ wird zum besseren Verständnis bei
den Zuhörenden verzichtet.
Bitte wählen Sie aus den Bildtafeln 3.1.1 und 3.1.2 diejenige aus, die in
Hinblick auf Sprachkenntnis und Bildungshintergrund Ihrer Zuhörenden
passender ist.
Weitere grundlegende Informationen zu HIV / Aids bietet die BZgA in
ihrer Basisbroschüre unter der Bestellnummer 70 010 000.
HIV / Aids: Was ist das? 3.1.1
Überschrift
3.1.1 HIV
/ Aids: Was ist das? (Version 1)
HIV
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Aids
HIV / Aids: Was ist das? (Version 1) 3.1.1
3.1.2 HIV
Überschrift
/ Aids: Was ist das? (Version 2)
HIV
Human
Beim Menschen
Aids
Acquired
Bekommen durch
Ansteckung
Immuno- Schwäche des
deficiency Immunsystems
Schwäche des
Immune
Deficiency Immunsystems
Virus
Syndrome Verschiedene
Krankheitszeichen
zusammen
Virus
(Krankheitserreger)
HIV ist ein Virus. Aids ist eine Krankheit.
Menschen können sich mit HIV anstecken.
Dann sind die HIV-Viren in ihrem Körper.
Die HIV-Viren können die Krankheit Aids auslösen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Was ist das? (Version 2) 3.1.2
Test
3.2.1 HIV / Aids: Immunsystem – Allgemeiner Teil
Was ist das Immunsystem?
Jeder Mensch hat ein Immunsystem. Das Immunsystem schützt den Körper vor Krankheiten.
Die Kampfzellen sind wie die Soldaten des Immun­
systems. Sie kämpfen gegen Viren und Bakterien, da­
mit der Mensch nicht krank wird.
Das Immunsystem besteht aus vielen verschiedenen
Immunzellen. Die Immunzellen reagieren, wenn
Viren und Bakterien in den Körper hineinkommen.
Ein gesunder Mensch hat ein gutes Immunsystem, das
Viren und Bakterien schnell kaputtmachen kann.
Viren und Bakterien machen den Menschen krank.
Er bekommt zum Beispiel Husten, Schnupfen oder
Entzündungen. Die Immunzellen schützen den Körper vor Viren und Bakterien.
Wichtige Immunzellen sind die Steuerzellen T4 und
die Kampfzellen.
Die Steuerzellen T4 sind wie der Kopf des Immun­
systems. Die Steuerzellen T4 sagen den Kampf­zel­
len, was sie machen sollen. Zum Beispiel sagen die
Steuerzellen den Kampfzellen, gegen wen sie kämpfen
sollen. Man sagt auch: Die Steuerzellen steuern die
Kampfzellen.
An dieser Stelle kann es sinnvoll sein zu beschreiben, wie man das eigene Immunsystem und ggf. das der Kinder stärken kann, zum Beispiel
durch Nahrung, Bewegung, Abhärtung (angemessene Kleidung, Aufenthalt/Spielen im Freien), Schutzimpfungen.
Bitte beachten Sie, dass das Immunsystem hier sehr einfach beschrieben wird. Die Aussagen konzentrieren sich auf das, was für ein Basisverständnis der Botschaften der Aids-Prävention notwendig ist.
Als ergänzende Information:
Die hier Steuerzellen T4 genannten Immunzellen werden auch als T4Helferzellen, T4-Zellen oder CD4-Zellen bezeichnet. Außerdem wird hier
vereinfachend von Kampfzellen gesprochen. Zu diesen gehören eigentlich viele verschiedene Immunzellen, zwischen denen jedoch nicht
weiter unterschieden wird: zum Beispiel die B8-Lymphozyten der humoralen Immunabwehr, die T8-Lymphozyten (Suppressorzellen) und die
Makrophagen (Fresszellen) der zellulären Immunabwehr.
Auch bei den Krankheitserregern werden nur Viren und Bakterien genannt, weil sie am wichtigsten und bekanntesten sind.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Immunsystem – Allgemeiner Teil 3.2.1
3.2.1 HIV / Aids: Immunsystem – Allgemeiner Teil
Immunsystem gut:
gesund
Steuerzellen T4
Viren oder
Bakterien,
zum Beispiel
Hustenviren
Kampfzellen
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Immunsystem – Allgemeiner Teil 3.2.1
Test
3.2.2 HIV / Aids: Immunsystem – Ansteckung mit HIV
Was passiert nach der Ansteckung mit HIV?
Wenn die HIV-Viren in den Körper kommen, entwickeln
sich sofort sehr viele HIV-Viren, ohne dass der Mensch
das merkt.
Manche angesteckten Menschen haben am Anfang
keine Krankheitszeichen. Manche angesteckten Men­
schen haben in den ersten Wochen nach der Anste­-
ckung Krankheitszeichen, die wie eine Erkältung sein
können.
Es dauert aber eine Zeit lang, bis das Immunsystem ganz kaputt ist. Deshalb merken die meisten
Menschen viele Jahre nicht, dass sie mit HIV angesteckt sind. Sie fühlen sich gesund und sehen
gesund aus.
Wenn sie keinen HIV-Test machen, wissen sie
nicht, dass sie angesteckt sind.
Trotzdem können sie von Anfang an andere Menschen mit HIV anstecken.
Die HIV-Viren sind besonders schlimme Viren,
denn sie machen das Immunsystem des Körpers
kaputt.
Das besondere an den HIV-Viren ist, dass sie die
Steuerzellen des Immunsystems kaputtmachen.
Die HIV-Viren machen also den Kopf des Immunsystems
kaputt. Wenn der Kopf des Immunsystems kaputt
ist, sagt niemand mehr zu den Kampfzellen, was sie
machen sollen. Die Kampfzellen können nicht mehr
gut kämpfen. Das Immunsystem kann nicht mehr gut
arbeiten.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Immunsystem – Ansteckung mit HIV 3.2.2
3.2.2 HIV / Aids: Immunsystem – Ansteckung mit HIV
Ansteckung
mit HIV
HIV Viren
Steuerzellen T4
Kampfzellen
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Immunsystem – Ansteckung mit HIV 3.2.2
Test
3.2.3 HIV / Aids: Immunsystem – Aids
Wann kommt Aids?
Wenn ein Mensch mit HIV angesteckt ist, dann ent­
wickeln sich jeden Tag Millionen neuer HIV-Viren im
Körper. Diese HIV-Viren machen immer mehr Steuer­
zellen kaputt.
Wenn alle Steuerzellen kaputt sind, kann das Immun­
system nicht mehr arbeiten.
Wenn jetzt andere Viren und Bakterien in den
Körper kommen, kann das Immunsystem nicht
mehr kämpfen.
Die anderen Viren und Bakterien machen den Men­
schen sehr schnell sehr krank. Wenn der Mensch sehr
krank ist, kann er sterben.
Wenn sich ein Mensch mit HIV angesteckt hat, dauert
es oft viele Jahre, bis das Immunsystem ganz kaputt ist
und der Mensch Aids bekommt.
Wenn ein angesteckter Mensch in dieser Zeit HIV-
Medikamente nimmt, bekommt er vielleicht kein
Aids.
(Die Krankheiten, die der Mensch bekommen kann,
wenn er Aids hat, nennt man opportunistische Krank­
heiten. Zu diesen Krankheiten gehören zum Beispiel
Lungenentzündung oder Krebs. Die opportunisti-
schen Krankheiten heißen so, weil sie die Gelegenheit [= opportunitas] nutzen, dass das Immunsystem ka­
putt ist.)
Zum Beispiel können Bakterien in den Körper kommen,
die Lungenentzündung machen. Das Immunsystem
kann nicht mehr kämpfen und der Mensch bekommt
Lungenentzündung. An Lungenentzündung kann er
sterben.
Wenn das Immunsystem kaputt ist und der
Mensch viele Krankheiten hat, dann sagt man:
Der Mensch hat Aids.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Immunsystem – Aids 3.2.3
3.2.3 HIV / Aids: Immunsystem – Aids
Immunsystem kaputt:
Aids-krank
Viren
und Bakterien,
zum Beispiel
Hustenviren
Steuerzellen T4:
kaputt
Kampfzellen:
kaputt
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Immunsystem – Aids 3.2.3
Test
3.2.4 HIV / Aids: Immunsystem – HIV-Medikamente
Wenn die HIV-Viren einmal in den Körper gekommen sind, dann gibt es keine Heilung. Die HIVViren bleiben immer im Körper, sie gehen nicht
mehr weg.
Es gibt aber Medikamente, die dem Immunsystem helfen können.
Wenn ein Mensch, der mit HIV angesteckt ist, HIV-
Medikamente nimmt, dann:
n
sind im Körper wieder weniger HIV-Viren
n
hat das Immunsystem wieder mehr Steuerzellen,
die den Kampfzellen sagen, was sie machen sollen
n
können die Kampfzellen wieder gegen andere Vi­
ren und Bakterien kämpfen.
Wenn ein Mensch, der mit HIV angesteckt ist, HIV-Me­
dikamente nimmt, bekommt er vielleicht kein Aids.
Damit der Mensch kein Aids bekommt, ist es sehr wich­
tig, dass er die HIV-Medikamente genauso nimmt, wie
der Arzt oder die Ärztin es sagt.
(Wenn der Mensch die HIV-Medikamente nicht richtig
nimmt, kann es passieren, dass die HIV-Viren sich an
die Medikamente gewöhnen. Dann werden die HIVViren wieder mehr und die Steuerzellen im Immunsys­
tem wieder weniger. Das nennt man Resistenz.)
Die HIV-Medikamente helfen, dass das Immunsystem
den Körper wieder besser vor anderen Viren und Bak­
terien schützen kann. Der Mensch wird nicht mehr so
schnell krank.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Immunsystem – HIV-Medikamente 3.2.4
3.2.4 HIV / Aids: Immunsystem – HIV-Medikamente
HIV-positiv mit
HIV-Medikamenten:
Immunsystem gut
Steuerzellen T4
Viren oder
Bakterien,
zum Beispiel
Hustenviren
Kampfzellen
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Immunsystem – HIV-Medikamente 3.2.4
Test
3.3 HIV / Aids: Wer ist HIV-positiv?
HIV-positiv sind Menschen, die sich mit HIV
angesteckt haben. Die HIV-Viren sind in ihrem
Körper. Man kann nicht sehen, ob ein Mensch
mit HIV angesteckt ist oder nicht.
Wer sich mit dem Thema HIV und Aids beschäftigt und
wer sich mit Kondomen schützt, zeigt, dass ihm oder
ihr Gesundheit wichtig ist – die eigene Gesundheit
und die Gesundheit von anderen Menschen.
HIV und Aids gibt es auf der ganzen Welt.
Wer sich mit dem Thema HIV und Aids beschäftigt und
wer sich mit Kondomen schützt, zeigt nicht, dass er
oder sie mit HIV angesteckt ist.
Jeder Mensch, Mann oder Frau, jung oder alt, in
jedem Land, kann sich mit HIV anstecken.
Es sind nicht nur bestimmte Menschen und Gruppen
mit HIV angesteckt. Ein Mensch, der mit HIV angesteckt
ist, weiß dies oft selber nicht. Jeder Mensch kann sich
anstecken, jeder Mensch muss sich schützen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV kann man nicht sehen. Trotzdem ist es
ansteckend. Kondome mit guter Qualität sind
ein guter Schutz.
HIV / Aids: Wer ist HIV-positiv? 3.3
3.3 HIV
/ Aids: Wer ist HIV-positiv?
Überschrift
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Wer ist HIV-positiv? 3.3
Test
3.4.1 HIV / Aids: HIV-Test – Wann?
Überschrift
Wann ist ein HIV-Test sinnvoll?
Jeder Mensch muss selber entscheiden, ob er
einen HIV-Test machen lassen möchte. Ein HIVTest kann zu jeder Zeit sinnvoll sein.
Wenn Sie einen HIV-Test machen, dann wissen Sie
etwas Wichtiges über sich und können Entscheidungen
treffen:
n
Sie müssen sich nicht mehr fragen, ob Sie angesteckt
sind oder nicht.
n
Sie können überlegen, ob ein HIV-Test auch für
Ihre Partnerin oder Ihren Partner oder Ihre Kinder
sinnvoll ist.
n
Sie wissen, ob Sie andere Menschen mit HIV an­
stecken können.
n
Sie können Entscheidungen treffen, wie Sie ihre
Gesundheit weiter schützen wollen.
n
Sie können Krankheiten besser behandeln lassen.
n
Sie können mit einem Arzt oder einer Ärztin
sprechen, ob HIV-Medikamente für Sie sinnvoll und
möglich sind.
Sehr wichtig ist ein HIV-Test dann, wenn:
n
Sie Krankheitszeichen haben, die nicht weggehen
(lange Fieber, Durchfall, Hauttumore, geschwollene
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Lymphknoten). Sprechen Sie in diesem Fall un­
bedingt mit einem Arzt.
n
Sie Sexualität ohne Kondom haben möchten.
Paare sollten sich dann beraten lassen und zu­
sammen einen HIV-Test machen lassen.
n
Sie eine Schwangerschaft planen. Denn es be-
steht die Gefahr, das Kind während der Schwan­
gerschaft, bei der Geburt und beim Stillen mit HIV
anzustecken.
Ein HIV-Test ist aber nur dann sinnvoll, wenn Sie
während der letzten 3 Monate vor dem Test kein
neues Risiko hatten.
Das ist deshalb so, weil der HIV-Test die An­ste-
ckung erst nach 3 Monaten im Blut zeigen kann.
(Obwohl die HIV-Viren sofort nach der An­steckung
im Körper sind und Sie sofort andere Menschen auch
anstecken können.)
Machen Sie einen HIV-Test erst dann, wenn Sie
sich 3 Monate lang nicht mit HIV anstecken
konnten, zum Beispiel, weil Sie keinen Sex hatten
oder immer Kondome benutzt haben.
HIV / Aids: HIV-Test – Wann? 3.4.1
3.4.1 HIV / Aids: HIV-Test – Wann?
Frage:
Ansteckung
mit HIV?
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Beratung
Zum Beispiel
am 15. Februar
im Gesundheitsamt
3 Monate
kein neues Risiko
Zum Beispiel
15. Februar
bis 15. Mai
HIV / Aids: HIV-Test – Wann? 3.4.1
3.4.2 HIV / Aids: HIV-Test – Aussage
Was kann der HIV-Test sagen,
was kann der HIV-Test nicht sagen?
Ein Mensch, der sich mit HIV ansteckt, hat die HIVViren sofort in seinem Körper. Aber der HIV-Test kann
erst nach 3 Monaten die Ansteckung im Blut zeigen.
Der HIV-Test kann daher nur sagen, ob Sie sich in
der Zeit angesteckt haben, die mehr als 3 Monate
her ist. Der HIV-Test kann aber nicht sagen, ob
Sie sich während der letzten 3 Monate vor dem
Test angesteckt haben.
Ist der HIV-Test positiv, dann hat sich der
Mensch mit HIV angesteckt. Man sagt auch: Der
angesteckte Mensch ist HIV-positiv.
Wichtig: Ein positiver HIV-Test sagt nicht unbedingt,
dass Sie Aids haben. Er sagt auch nicht, dass Sie sofort
Aids bekommen oder schnell sterben werden.
Ist der HIV-Test negativ, dann hat sich der Mensch
in der Zeit bis 3 Monate vor dem Test nicht mit
HIV angesteckt.
Wichtig: Ein negativer HIV-Test schützt Sie nicht für die
Zukunft. Sie müssen sich selber vor einer Ansteckung
schützen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Wo kann man sich testen lassen?
Ohne Ihren Namen zu nennen (= anonym) können
Sie in den meisten Gesundheitsämtern, meistens
kostenlos, einen HIV-Test machen lassen.
Außerdem können Sie zu Ihrer Ärztin oder zu Ihrem
Arzt gehen. Wenn Sie eine Krankenversicherung
haben, bezahlt diese den HIV-Test dann, wenn der
Arzt Gesundheitsprobleme untersucht.
Zu diesen Adressen und zu den Beratungsstellen der
Aids-Hilfe können Sie auch dann zur Beratung gehen,
wenn Sie keinen HIV-Test machen möchten und zum
Beispiel wissen möchten, wie Sie sich vor HIV schützen
können. Oder wenn SIe überlegen möchten, ob Sie
einen Test machen sollen.
Bitte beachten Sie, dass regionale Unterschiede in den Möglichkeiten
bestehen, einen HIV-Test machen zu lassen. Nur vor Ort lässt sich klären,
welche Angebote es für (kostenlose?) HIV-Tests gibt. Wenn Sie den
Zuhörenden Adressen mit konkreten Angaben nennen, bauen Sie eine
wichtige Zugangsbarriere ab.
Falls Sie aus dieser Texttafel ein Handout erstellen, haben Sie durch
Überkleben dieses Feldes Platz, die Adressen auch schriftlich zu geben.
HIV / Aids: HIV-Test – Aussage 3.4.2
3.4.2 HIV / Aids: HIV-Test – Aussage
HIV-Test
Zum Beispiel
16. Mai
Auf das
Ergebnis
warten
16. Mai –
26. Mai
Das
Ergebnis
bekommen
Zum Beispiel
26. Mai
HIV-Test negativ:
Keine Ansteckung
mit HIV
bis 3 Monate vor dem Test.
HIV-Test positiv:
Ansteckung
mit HIV.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: HIV-Test – Aussage 3.4.2
Test
3.5 HIV / Aids: Solidarität
Aids ist eine Krankheit, die es auf der ganzen Welt
gibt. Aids gibt es in allen Ländern. Solidarität ist
die Basis für den Kampf gegen Aids:
n
HIV und Aids lassen sich nur bekämpfen, wenn die
Menschen darüber sprechen.
n
Der beste Schutz für Ihre Gemeinschaft (Community,
Gesellschaft) ist, wenn alle Menschen sich und
andere mit Kondomen schützen. Das machen sie
aber nur, wenn sie keine Angst haben müssen, dann
diskriminiert zu werden.
n
n
Wer sich mit dem Thema HIV und Aids beschäftigt
und wer sich mit Kondomen schützt, zeigt, dass
ihm oder ihr Gesundheit wichtig ist – die eigene
Gesundheit und die Gesundheit von anderen
Menschen.
Wer sich mit dem Thema HIV und Aids beschäftigt
und wer sich mit Kondomen schützt, zeigt nicht,
dass er oder sie mit HIV angesteckt ist.
Das Thema Solidarität ist ein wichtiges, aber nicht ganz leicht umsetzbares
Thema, da es darum geht, Vorurteile und Tabus innerhalb einer Gesellschaft
zu überwinden. Die folgenden Gedankengänge stellen Anregungen für
Gespräche zum Thema Solidarität dar, die Sie je nach persönlicher Ein­
schätzung und Teilnehmerzusammensetzung nutzen können.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Machen Sie sich Gedanken:
Es gibt keinen Grund, Menschen, die sich mit HIV an­
gesteckt haben, zu meiden. Im alltäglichen Kontakt
mit angesteckten Menschen kann man sich nicht selber
anstecken. (Siehe Tafeln 3.6.1 bis 3.6.6)
Es ist nicht die Aufgabe des Menschen, über Schuld
und Unschuld zu urteilen oder andere Menschen zu
bestrafen.
Es ist nicht im Sinne Gottes, dass der Mensch sich zum
Richter über andere Menschen macht.
Respekt vor dem Menschen bedeutet, andere nicht zu
diskriminieren, nur weil sie anders leben und denken.
Ein kranker Mensch soll Zuwendung und Hilfe be­kom­
men, egal, wie er die Krankheit bekommen hat. Es
geht darum zu helfen, da wo Not ist.
Kein Mensch kennt seinen Lebensweg so genau, dass er
oder sie ausschließen kann, sich mit HIV anzustecken.
Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie in schwerer
Not wären?
HIV / Aids: Solidarität 3.5
3.5 HIV / Aids: Solidarität
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Solidarität 3.5
Überschrift
Test
3.6.1 HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körper, Haut, Küssen
Was ist nicht ansteckend?
n Mit HIV kann man sich nicht dadurch anstecken,
dass sich die Körper oder die Haut von Menschen
berühren, zum Beispiel wenn man:
- sich die Hand gibt
- sich in den Arm nimmt
- sich streichelt und schmust.
n
Bis heute hat sich noch kein Mensch durch Küssen
oder Zungenküssen mit HIV angesteckt.
Bitte beachten Sie, dass es hier um die Nicht-Ansteckung mit HIV geht.
Für andere sexuell übertragbare Krankheiten können die genannten
Situationen ein Risiko bedeuten!
Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die
Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA.
Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit
Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körper, Haut, Küssen 3.6.1
3.6.1 HIV
Überschrift
/ Aids: Keine Ansteckung – Körper, Haut, Küssen
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körper, Haut, Küssen 3.6.1
Überschrift
Test
3.6.2 HIV / Aids: Keine Ansteckung – Alltag mit Familie, Freunden, Arbeitskollegen
Was ist nicht ansteckend?
n Mit HIV kann man sich nicht dadurch anstecken, dass
man mit anderen Menschen im Alltag zusammen
lebt, zum Beispiel:
Aber Achtung: Rasierklingen und Zahnbürsten
nicht zusammen benutzen! Denn daran können
ganz kleine Blutreste sein, auch wenn Sie sie nicht
sehen.
- in der Familie
- im Kindergarten
- in der Schule
- bei der Arbeit.
n
Mit HIV kann man sich auch nicht dadurch anstecken,
dass man mit anderen Menschen zum Beispiel
- zusammen spielt
- zusammen isst
- dasselbe Geschirr und Besteck benutzt
- dieselbe Kleidung und Wäsche benutzt
- Kleidung und Wäsche zusammen wäscht.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Bitte beachten Sie, dass es hier um die Nicht-Ansteckung mit HIV geht.
Für andere sexuell übertragbare Krankheiten können die genannten
Situationen ein Risiko bedeuten!
Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die
Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA.
Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de so­wohl mit
Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multi­pli­katoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen.
HIV / Aids: Keine Ansteckung – Alltag mit Familie, Freunden, Arbeitskollegen 3.6.2
3.6.2 HIV
Überschrift
/ Aids: Keine Ansteckung – Alltagsleben mit Familie, Freunden, Arbeitskollegen
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – Alltagsleben mit Familie, Freunden, Arbeitskollegen 3.6.2
Überschrift
Test
3.6.3 HIV / Aids: Keine Ansteckung – öffentliche Orte
Was ist nicht ansteckend?
n Mit HIV kann man sich nicht dadurch anstecken, dass
man zusammen mit anderen Menschen öffentliche
Orte benutzt, wie zum Beispiel:
- Schwimmbad
- Sauna
- Toiletten
- Waschräume
- Bus, Bahn, Zug.
Bitte beachten Sie, dass es hier um die Nicht-Übertragung von HIV geht.
Für andere sexuell übertragbare Krankheiten können die genannten
Situationen ein Risiko bedeuten!
Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die
Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA.
Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit
Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen..
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – öffentliche Orte 3.6.3
3.6.3 HIV
Überschrift
/ Aids: Keine Ansteckung – öffentliche Orte
...
.
...... .
.
.
... .. ....
.
...... .. ...
.
.
.
..................
..............
...........
.......
....
.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – öffentliche Orte 3.6.3
Test
3.6.4 HIV / Aids: Keine Ansteckung – andere Körperflüssigkeiten, Insekten
Was ist nicht ansteckend?
Mit HIV kann man sich nicht anstecken durch:
n
Mit HIV kann man sich auch nicht anstecken,
wenn man kranke Menschen zu Hause pflegt,
die mit HIV angesteckt sind oder Aids haben.
n
Mit HIV kann man sich nicht anstecken durch
Insekten und Insektenstiche – auch nicht durch
Mücken!
n Schweiß
n Tränen
n Speichel
n Schnupfen.
Also: Mit HIV kann man sich nicht anstecken
durch:
n Atmen
n Husten
n Niesen.
Auch dann nicht, wenn man direkt angeatmet,
angehustet, angeniest wird.
Bitte beachten Sie, dass es hier um die Nicht-Ansteckung mit HIV geht.
Für andere (sexuell übertragbare) Krankheiten können die genannten
Situationen ein Risiko bedeuten!
Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die
Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA.
Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit
Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – andere Körperflüssigkeiten, Insekten 3.6.4
3.6.4 HIV
Überschrift
/ Aids: Keine Ansteckung – andere Körperflüssigkeiten, Insekten
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – andere Körperflüssigkeiten, Insekten 3.6.4
Überschrift
Test
3.6.5 HIV / Aids: Keine Ansteckung – Arzt, Ärztin, Krankenhaus
Wann kann man sich nicht mit HIV anstecken?
Mit HIV kann man sich nicht anstecken:
n
beim Arzt
n
beim Zahnarzt
n
im Krankenhaus
n
wenn man Blut spendet
n
wenn man eine Blutspende bekommt.
Wichtig: Das gilt in Deutschland.
Hygieneregeln heißt zum Beispiel: Alle Gegen
stände, die mit Blut und anderen Körperflüssig-
keiten in Kontakt kommen, werden nur einmal
benutzt oder sterilisiert.
Das wird in manchen wirtschaftlich ärmeren Ländern
nicht gemacht.
Auch in Deutschland ist wichtig:
Wenn Sie sich von Menschen behandeln lassen
möchten, die nicht zum deutschen Gesundheits­
system gehören – zum Beispiel traditionellen Heilern –, dann gehen Sie nur da hin, wo Sie sicher
sind, dass die notwendigen Hygieneregeln ein­
gehalten werden.
Denn in Deutschland werden die
notwendigen Hygieneregeln einge­
halten!
Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die
Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA.
Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit
Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen
und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – Arzt, Ärztin, Krankenhaus 3.6.5
3.6.5 HIV
Überschrift
/ Aids: Keine Ansteckung – Arzt, Ärztin, Krankenhaus
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – Arzt, Ärztin, Krankenhaus 3.6.5
Überschrift
Test
3.6.6 HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körperpflege, Kosmetik, Akupunktur
Wann kann man sich nicht mit HIV anstecken? Mit HIV kann man sich nicht anstecken:
n
beim Friseur und beim Barbier
n
bei Fachleuten für:
Hygieneregeln heißt zum Beispiel: Alle Gegenstände, die mit Blut in Kontakt kommen können,
werden nur einmal benutzt oder sterilisiert.
Gehen Sie nur da hin, wo Sie sicher sind, dass die
notwendigen Hygieneregeln eingehalten wer­
den! Fragen Sie danach!
- Tätowieren
- Piercing
- Ohrlochstechen
- Akupunktur.
Das gilt aber nur dann, wenn die
notwendigen Hygieneregeln ein­
gehalten werden!
Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die
Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA.
Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit
Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen
und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körperpflege, Kosmetik, Akkupunktur 3.6.6
3.6.6 HIV
Überschrift
/ Aids: Keine Ansteckung – Körperpflege, Kosmetik, Akupunktur
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körperpflege, Kosmetik, Akupunktur 3.6.6
Test
4.1 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Was machen bei Krankheitszeichen? (ohne HIV / Aids)
Bei manchen sexuell übertragbaren Krankheiten ha­
ben Sie Krankheitszeichen wie zum Beispiel Aus­fluss,
Schmerzen oder Brennen an Penis oder Scheide.
Wichtig: Gehen Sie immer zu einem Arzt oder
einer Ärztin, wenn Sie Krankheitszeichen haben!
Viele sexuell übertragbare Krankheiten können geheilt
werden, wenn sie früh genug behandelt werden.
Gehen Sie auch dann zum Arzt, wenn die
Krankheitszeichen von alleine aufhören, denn
die Viren und Bakterien können sich im Körper
verstecken und später sehr krank machen.
Versuchen Sie nicht, sich selber zu heilen.
Probieren Sie nicht selber Medikamente, die Sie noch
zu Hause haben, oder andere Methoden aus. Auch
viel Waschen hilft nicht. Nur eine Ärztin oder ein Arzt
kann Sie heilen.
Wo kann man sich untersuchen lassen?
Frauen gehen zum Beispiel zur Frauenärztin, Männer
gehen zum Hautarzt oder zum Urologen. Wenn Sie
eine Krankenversicherung haben, bezahlt diese die
Kosten. Untersuchungen ohne zu bezahlen sind in
vielen Gesundheitsämtern möglich. Man muss sich
nicht schämen, wenn man zum Arzt geht. Sexuell
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
übertragbare Krankheiten kommen sehr häufig vor.
Der Arzt kennt sie, sein Beruf ist zu helfen.
Informieren Sie Ihren Partner oder Ihre Partnerin,
sonst kann es passieren, dass Sie die Krankheit immer
wieder hin- und hergeben. Auch der Partner oder die
Partnerin sollte sich sofort untersuchen und – falls
nötig – behandeln lassen, selbst wenn er oder sie keine
Krankheitszeichen spürt.
Machen Sie genau, was der Arzt oder die Ärztin
sagt. Zum Beispiel: Wenn die Ärztin sagt, dass Sie alle
Tabletten nehmen oder noch einmal wiederkommen
sollen, dann machen Sie das, auch wenn die Krank­
heitszeichen schon weg sind.
Zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten hat sich eine Be­
schränkung auf das Wichtigste bewährt: welche Symptome können
auftreten (Tafeln 4.2.1 bis 4.2.5) und was ist dann zu tun (vorliegende
Texttafel 4.1).
Wenn Sie außerdem konkrete Adressen zur (kostenlosen?) Untersuchung
und Behandlung (?) nennen, bauen Sie eine weitere wichtige Zu­gangs­
barriere ab. (Falls Sie aus dieser Texttafel ein Handout erstellen, haben
Sie durch Überkleben dieses Felds genügend Platz, die Adressen auch
schriftlich zu geben.)
Eine Auflistung verschiedener sexuell übertragbarer Krankheiten sollte
also eher nur auf Nachfrage erfolgen. Ausführliche Beschreibungen und
Übersichten finden Sie in den Broschüren „Ach übrigens …“ und „Safer
Sex … sicher“. Eine sehr einfache Darstellung bietet „… ist da was?“
(alle BZgA; siehe auch www.gib-aids-keine-chance.de).
Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Was machen bei Krankheitszeichen? 4.1 Überschrift sexuell übertragbare Krankheiten: Was machen bei Krankheitszeichen?
4.1 Andere
°
°
Ê°Ê° Ê
°ÊÊ
°
°
°
Ê°Ê° Ê
°ÊÊ
°
°
°
Ê°Ê° Ê
°ÊÊ
°
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Was machen bei Krankheitszeichen? 4.1
Test
4.2.1 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Ausfluss
Ausfluss beim Mann
Ausfluss aus dem Penis ist ein Zeichen für eine sexuell
übertragbare Erkrankung. Meist ist der Ausfluss gelb­
lich, eitrig und / oder schleimig.
Ausfluss bei der Frau
Es ist wichtig zu wissen, dass ein weißlicher oder leicht
gelblicher Ausfluss bei Frauen normal ist. Er ist sogar
wichtig und gesund. Die gesunde Scheide ist feucht,
und während des Zyklus ist der Ausfluss verschieden.
Ausfluss kommt nicht nur aus dem Penis oder aus der
Scheide. Wenn man sich bei Analverkehr angesteckt
hat, kann der Ausfluss bei Mann und Frau auch aus
dem Po kommen.
Ausfluss ist ein Krankheitszeichen bei vielen sexuell
übertragbaren Krankheiten, zum Beispiel Chlamydien,
Gonorrhöe, Trichomonaden- und Pilzinfektionen.
Ein Zeichen für eine sexuell übertragbare Krank­
heit ist Ausfluss bei der Frau dann, wenn er
n
unangenehm riecht = stinkt
n
ungewöhnlich viel ist
n
eine ungewöhnliche Farbe hat (grün, gelb, bräun­
lich)
n
eine ungewöhnliche Form hat (schleimig, eitrig
oder schaumig).
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Ausfluss 4.2.1
4.2.1 Andere
Überschrift sexuell übertragbare Krankheiten: Ausfluss
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Ausfluss 4.2.1
Überschrift
Test
4.2.2 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Jucken, Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen
Jucken und Brennen
Jucken und ein Brennen wie Feuer ist beim Mann und
bei der Frau ein Zeichen für eine sexuell übertragbare
Krankheit.
Beim Mann juckt und brennt die Eichel oder der
ganze Penis.
Bei der Frau jucken und brennen die Schamlippen
und die Scheide.
Schmerzen beim Wasserlassen – was ist das?
Schmerzen beim Wasserlassen heißt, dass man Schmer­
zen hat, wenn man uriniert = Pipi macht.
Schmerzen beim Wasserlassen können beim Mann
und bei der Frau ein Zeichen für eine sexuell
übertragbare Krankheit sein.
Schmerzen beim Wasserlassen sind ein Krankheits­
zeichen bei vielen sexuell übertragbaren Krank­heiten,
zum Beispiel bei Gonorrhöe.
Jucken und Brennen sind Krankheitszeichen bei vielen
sexuell übertragbaren Krankheiten, zum Beispiel
Chlamydien, Gonorrhöe, Trichomonaden- und Pilzin­
fektionen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Jucken, Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen 4.2.2
4.2.2 Andere
Überschrift sexuell übertragbare Krankheiten: Jucken, Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Jucken, Brennen beim Wasserlassen 4.2.2
Überschrift
Test
4.2.3 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Hautveränderungen
Hautveränderungen – was ist das?
Hautveränderungen sind zum Beispiel:
Oft gehen Hautveränderungen nach ein paar Wochen
von alleine weg. Achtung: Das ist keine Heilung!
Die Krankheit ist im Körper versteckt.
n
kleine Blasen
n
Warzen
n
Geschwüre = offene Haut
n
Hautausschlag: Pickel und Flecken auf der Haut.
Bei Menschen mit dunkler Haut sind die Pickel und
Flecken oft dunkel (braun, schwarz). Bei Menschen
mit heller Haut sind die Pickel und Flecken oft rot.
Wo kann man Hautveränderungen haben?
Bei einer sexuell übertragbaren Krankheit kann man
Hautveränderungen haben:
n
am Penis oder am Hoden
n
an den Schamlippen oder in der Scheide
n
am und im Mund
n
am und im Po
n
am ganzen Körper: Hautauschlag.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Damit Sie sich nicht anstecken,
veränderungen eines anderen
rühren. Vermeiden Sie den
Haut­veränderungen, damit
stecken!
dürfen Sie die Haut­
Menschen nicht be­
Kontakt mit den
Sie sich nicht an­
Hautveränderungen hat man vor allem bei Syphilis,
aber auch bei Herpes.
Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Hautveränderungen 4.2.3
4.2.3 Andere
Überschrift sexuell übertragbare Krankheiten: Hautveränderungen
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Hautveränderungen 4.2.3
Überschrift
Test
4.2.4 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Schmerzen und Blutungsstörungen bei der Frau
Schmerzen
Bei manchen sexuell übertragbaren Krankheiten kann
die Frau Schmerzen ganz unten im Bauch (= Unterleib)
haben. Schmerzen ganz unten im Bauch können ein
Zeichen für eine sexuell übertragbare Krankheit sein.
Achtung: Es gibt viele sexuell übertragbare
Krankheiten, bei denen man gar keine Schmerzen hat.
Blutungsstörungen – was ist das?
Blutungsstörung heißt zum Beispiel:
n
Die Frau hat im Moment nicht ihre Menstruation,
aber es kommt trotzdem Blut aus der Scheide.
n
Der Ausfluss ist rot und braun.
n
Die Menstruation kommt gar nicht.
n
Die Menstruation ist sehr unregelmäßig: manch­
mal kommt sie, manchmal kommt sie nicht.
Blutungsstörungen können ein Zeichen für eine sexuell
übertragbare Krankheit sein. Blutungsstörungen kann
eine Frau zum Beispiel bei Chlamydien und Gonorrhöe
haben.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Andere sesuell übertragbare Krankheiten: Schmerzen und Blutungsstörungen bei der Frau 4.2.4
4.2.4 Andere
Überschrift sexuell übertragbare Krankheiten: Schmerzen und Blutungsstörungen bei der Frau
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Schmerzen und Blutungsstörungen 4.2.4
Überschrift
Test
4.2.5 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Allgemeine Krankheitszeichen, Konsequenzen
Neben Krankheitszeichen an den Geschlechtsorganen
oder im Mund oder Po können sexuell übertragbare
Krankheiten auch zu anderen Krankheitszeichen
führen. Diese Krankheitszeichen sind nicht ty­
pisch für sexuell übertragbare Krankheiten,
sondern man kann sie auch bei ganz anderen
Krankheiten haben. Deshalb ist es sehr wichtig,
dass man zum Arzt geht.
Beispiele für diese anderen Krankheitszeichen sind:
n
müde sein
n
Fieber
n
kein Appetit
n
Erbrechen = sich übergeben
n
Hautausschlag
n
Halsschmerzen.
Wenn eine sexuell übertragbare Krankheit nicht von
einer Ärztin oder einem Arzt behandelt wird, können
die Krankheitserreger sehr krank machen.
Andere Beispiele für Konsequenzen:
n
schwere Schäden an Herz, Gehirn, Leber, A­u­gen,
Knochen
n
Entzündungen der Sexualorgane
n
vergrößertes Risiko für HIV / Aids
n
vergrößertes Risiko für Krebs.
Bei Frauen vergrößert sich zum Beispiel durch be­
stimmte sexuell übertragbare Krankheiten das Risiko
für Gebärmutterhalskrebs. Daher sollten Frauen
sich mindestens einmal im Jahr von einer Frauenärztin
oder einem Frauenarzt untersuchen lassen – auch
wenn sie keine Krankheitszeichen haben!
Wenn Sie eine Krankenversicherung haben, bezahlt
diese bei Frauen ab 20 Jahren einmal im Jahr diese
Krebsvorsorgeuntersuchung. Wenn Sie keine Kran­
kenversicherung haben, können Sie sich in vielen Ge­
sundheitsämtern und in Beratungsstellen, die einen
Arzt oder eine Ärztin haben (zum Beispiel pro familia),
untersuchen lassen, ohne zu bezahlen.
Es kann auch passieren, dass Mann und Frau
keine Kinder mehr bekommen können oder dass
Kinder krank oder tot auf die Welt kommen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Allgemeine Krankheitszeichen, Konsequenzen 4.2.5
Überschrift
Test
5.1 Schutz: Sexualverkehr
Der wichtigste Schutz vor einer Ansteckung mit
HIV / Aids und anderen sexuell über­tragbaren
Krankheiten sind Kondome!
n
n
n
n
Beim Vaginalsex (der Penis kommt in die Scheide)
schützen Kondome für den Mann und Frauen­
kondome.
Beim Oralsex (Sex mit dem Mund) beim Mann ist
besonders wichtig, dass kein Sperma in den Mund
kommt. Kondome für den Mann verhindern, dass
Sperma in den Mund kommt.
Beim Oralsex bei der Frau kann man verhindern,
dass Scheidenflüssigkeit in den Mund kommt, in­
dem man ein aufgeschnittenes Kondom auf die
Scheide legt1 . Dieser Schutz ist besonders wichtig,
wenn die Frau ihre Menstruation hat.
Beim Analsex bei der Frau und beim Mann (der
Penis kommt in den Po) schützen Kondome für den
Mann.
Mann und Frau sollten wissen, wie man Kondome
benutzt. Nur das Kondom für den Mann und das
Frauenkondom schützen vor Krankheiten. Alle an­de­
ren Verhütungsmethoden sind kein Schutz vor
Krankheiten!
Kann Treue schützen? Wenn Sie in einer festen Partnerschaft oder einer Ehe
leben, dann kann Treue ein Schutz vor HIV / Aids und
anderen sexuell übertragbaren Krankheiten sein, aber
nur dann, wenn:
n
keiner der beiden eine sexuell übertragbare Krank­­­
heit hat. Das weiß man nur, wenn man sich von ­
einem Arzt oder einer Ärztin auf sexuell übertrag-
bare Krankheiten untersuchen und testen lässt.
n
sich keiner der beiden jetzt und in der Zukunft
anstecken kann. Zum Beispiel weil beide vollständig
sexuell treu sind.
Kann Abstinenz schützen?
Wenn Sie gar keinen Sex haben, sind Sie vor einer
sexuellen Ansteckung geschützt. Gar keinen Sex finden die meisten Menschen aber nicht passend für
sich.
An dieser Stelle kann es sinnvoll sein, Hindernisse für die Kondombe­
nutzung und die Schwierigkeiten des Sprechens über Kondome zu
thematisieren. Wichtig ist der Hinweis, dass das Reden über Kondome
zwar vielen Menschen schwer fällt, die meisten es aber gut und wichtig
finden, wenn man ein Gespräch darüber beginnt. Tipps zum Thema ‚Über
Sexualität reden’ und ausführliche Informationen zu Safer Sex finden sich
in der Broschüre „Safer Sex … sicher“ der BZgA (ebenso unter www.gibaids-keine-chance.de).
Manche Menschen legen auch Haushaltsfolie, die nicht reißt, oder ein Dental Dam auf die Scheide. Ein Dental Dam ist ein dünnes Tuch aus Gummi, das Sie in einigen Apotheken und bei dem
DeAHa-Vertrieb bekommen, Tel.: 030 / 69 00 87 13, www.wetwildworld.de
1
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Sexualverkehr 5.1
Überschrift Sexualverkehr
5.1 Schutz:
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Sexualverkehr 5.1
Überschrift
Test
5.2.1 Schutz: Kondome (für den Mann), Frauenkondome und Gleitmittel
Kondome und Frauenkondome kaufen
Wenn man im Deutschen „Kondome“ sagt, sind das
Kondome für den Mann. Kondome kann man in
Drogeriemärkten, Apotheken, Tankstellen, Super­
märkten, Sexshops, im Internet und an Automaten
kaufen. Ein Kondom kostet 50 bis 80 Cent. Große
Packungen sind oft billiger.
Für Menschen mit Latex-Allergie gibt es Kondome
aus Polyurethan (ohne Latex) in Apotheken und
manchen Drogeriemärkten.
Frauenkondome kann man über das Internet und in
manchen Drogeriemärkten und Apotheken kaufen. Ein Frauenkondom kostet ungefähr 2 bis 4 Euro.
Worauf muss man bei Kondomen achten?
n
n
1
Das Kondom muss eine gute Qualität haben. Achten
Sie auf das europäische Zeichen oder auf das
internationale Zeichen DIN EN ISO 4074.
Achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum. Es steht
unterschiedlich auf der Kondompackung: „Ver­
wendbar bis“ oder „Haltbar bis“ oder .
Dann kommt das Datum, zum Beispiel: 10–2014
oder 2014–10. Dieses Beispiel heißt: „Haltbar bis
Oktober 2014“.
n
Nehmen Sie keine Kondome, die nicht mehr haltbar
sind, oder deren Verpackungsfolie abgerieben oder
kaputt ist: Sie können schnell reißen.
n
Bewahren Sie Kondome nie in der Hitze (Sonne,
Heizung) oder an Orten auf, wo sie lange ge­
drüc­kt oder gerieben werden (Hosentasche, Porte­
mo­nnaie). Sie können dann schnell kaputtgehen.
Gleitmittel bekommen Sie in Apotheken, Dro­ge­
riemärkten oder Sexshops. Achtung: Im Gleitmittel
darf kein Fett sein, denn Fett macht Kondome kaputt.
Nehmen Sie auch kein Speiseöl, Babyöl, Hautcreme
oder Ähnliches, denn da ist Fett drin. Nehmen Sie
wasserlösliches oder fettfreies Gleitmittel (z.B. Original
Bioglide, Durex Play, Ritex Gel1).
Ausnahme: Kondome aus Polyurethan können mit
allen Gleitmitteln benutzt werden.
Sowohl die auf dieser Seite genannten Qualitätsmerkmale als auch
die Anwendung des Kondoms (Tafeln 5.2.2, 5.2.3) lassen sich na­
türlich am besten und nachhaltigsten mit Kondomen und Modellen
demonstrieren.
Die hier genannte Auswahl ist nur beispielhaft; die Nennung der Namen bedeutet keine Werbung für das Produkt.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Kondome (für den Mann), Frauenkondome und Gleitmittel 5.2.1
5.2.1 Schutz: Kondome (für den Mann), Frauenkondome und Gleitmittel
DIN EN ISO 4074
2014 – 10
oder
10 – 2014
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
2006 – 01
Schutz: Kondome (für den Mann), Frauenkondome und Gleitmittel 5.2.1
Überschrift
Test
5.2.2 Schutz: Kondome (für den Mann) richtig benutzen
1. Machen Sie die Kondompackung vorsichtig auf.
2. Benutzen Sie das Kondom erst dann, wenn der
Penis steif ist. Ist der Penis nicht beschnitten, ziehen
Sie zuerst die Vorhaut von der Eichel weg.
3. Drücken Sie mit zwei Fingern oben aus dem Zipfel
des Kondoms die Luft heraus und setzen Sie es so auf
den steifen Penis. Achtung: Die „Rolle“ des Kondoms
muss dabei außen liegen.
4. & 5. Dann rollen Sie das Kondom bis ganz nach
hinten ab. Bitte nur rollen, nicht ziehen! Nehmen Sie
ein neues Kondom, wenn es nicht funktioniert hat.
Anschließend können Sie Gleitmittel auf das Kondom
machen. Benutzen Sie beim Analverkehr immer
Gleitmittel. Auch beim Vaginalverkehr ist es
wichtig, dass die Scheide feucht ist. Ist die Scheide
trocken, kann das Kondom kaputtgehen. Außerdem
können bei einer trockenen Scheide Krankheitserreger
leichter in die Haut hineinkommen. Im Gleitmittel
darf kein Fett sein. (Siehe Texttafel 5.2.1)
6. Ziehen Sie den Penis nach der Ejakulation sofort
heraus, bevor er wieder schlaff wird! Achtung: Halten
Sie beim Herausziehen das Kondom unten am Penis
fest, damit es nicht abrutscht und im Körper bleibt.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Waschen Sie danach den Penis und die Hände. Werfen
Sie das Kondom nicht in die Toilette, sondern in den
Müll.
Benutzen Sie jedes Kondom immer nur einmal!
Rollen Sie das Kondom nicht vorher aus, um es zu
prüfen – dadurch kann es kaputtgehen. Benutzen
Sie nie zwei Kondome übereinander, gerade dadurch
können sie kaputtgehen.
Probieren Sie verschiedene Kondome aus. So kön­
nen Sie entscheiden, welches Kondom für Sie am
angenehmsten ist. Ein Kondom muss die richtige
Größe haben und darf beim Sex nicht abrutschen.
Achtung:
n
Fingernägel, Intim-Piercings und alles andere, was
spitz oder scharf ist, kann das Kondom beim Öffnen
und beim Sex kaputtmachen.
n
Zäpfchen und Salben für die Scheide können Kondome kaputtmachen. Lesen Sie die Pack­ungs­
beilage der Zäpfchen oder Salbe!
Die Kondombenutzung anhand von (sehr expliziten) Bildern zeigt der
Leporello „Fliegende Herzen“ der BZgA.
Schutz: Kondome (für den Mann) richtig benutzen 5.2.2
5.2.2 Schutz: Kondome (für den Mann) richtig benutzen
1.
2.
4.
5.
3.
6.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Kondome (für den Mann) richtig benutzen 5.2.2
Überschrift
Test
5.2.3 Schutz: Frauenkondome richtig benutzen
Sie können das Frauenkondom im Stehen, im Liegen
und im Sitzen in die Scheide einsetzen. Im Hocken
geht es besonders einfach.
1. Machen Sie die Verpackung vorsichtig auf. Nehmen
Sie das Frauenkondom ganz heraus. Frauenkondome
können verschieden aussehen. Aber sie haben immer
eine Seite, die offen ist, und eine Seite, die geschlossen
ist.
Auf der geschlossenen Seite ist ein Ring oder
etwas Ähnliches. Die geschlossene Seite kommt
so tief in die Scheide wie möglich. Bei manchen
Frauenkondomen ist der Ring, der auf die geschlos­
sene Seite gehört, innen im Kondom beweglich. Dann
müssen Sie den Ring so schieben, dass er auf der
geschlossenen Seite ist.
Die offene Seite hat einen dünnen Rand. Die
offene Seite bleibt draußen. Der dünne Rand
liegt auf den Schamlippen.
2. Nehmen Sie das Frauenkondom an der ge­schlos­
senen Seite in die Hand. Drücken Sie den Ring zu­
sammen. Manche Frauen drücken den Ring mit
dem Daumen und dem Mittelfinger zusammen und
legen ihren Zeigefinger dann zwischen Daumen und
Mittelfinger.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
3. Schieben Sie jetzt den zusammengedrückten Ring
so weit wie möglich in die Scheide hinein. Die offene
Seite des Frauenkondoms bleibt draußen, außerhalb
der Scheide.
4. Dann stecken Sie Ihren Zeigefinger auf der offenen
Seite in das Frauenkondom hinein. Suchen Sie mit dem
Finger den Ring der geschlossenen Seite. Schieben Sie
diesen Ring dann so tief in die Scheide wie möglich. 5. So ist das Frauenkondom richtig in der Scheide:
Die geschlossene Seite ist tief in der Scheide, die
offene Seite ist draußen und das Frauenkondom ist
nicht verdreht.
Wenn beim Sex die offene Seite des Frauenkondoms in
die Scheide hineinrutscht oder das Frauenkondom aus
der Scheide herausrutscht oder der Penis sich nicht gut
im Frauenkondom bewegen kann, dann ist Gleitmittel
eine gute Hilfe. Das Gleitmittel kann man vor dem
Einsetzen innen und außen auf das Frauenkondom
oder auf den Penis machen. Im Gleitmittel darf kein
Fett sein. (Siehe Texttafel 5.2.1)
6. Nach dem Sex dreht man die offene Seite des Frauen­
kondoms zu. Dann zieht man es aus der Scheide und
wirft es in den Müll.
Schutz: Frauenkondome richtig benutzen 5.2.3
5.2.3 Schutz: Frauenkondome richtig benutzen
1.
2.
3.
GESCHLOSSEN
OFFEN
4.
5.
6.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Frauenkondome richtig benutzen 5.2.3
Überschrift
Test
5.3 Schutz: Spritzen
Wie können Sie sich schützen?
Ein sehr gefährlicher Weg sich anzustecken sind
Spritzen, die schon ein anderer Mensch benutzt hat.
Bekommt man eine Spritze beim Arzt, besteht in
Deutschland kein Risiko, denn alle Spritzen und
Nadeln sind neu und werden nur einmal benutzt.
Denn in benutzten Spritzen sind Blutreste, die man
oft gar nicht sehen kann. Kleine Blutreste in Spritzen
und Nadeln reichen aber, um sich anzustecken, denn
die Nadeln kommen unter die Haut bis in das eigene
Blut.
Das gilt natürlich alles auch für alle anderen Gegenstände, die mit Blut in Kontakt kommen. (Siehe Tafel
5.4)
Wenn Sie sich spritzen, dann geben Sie die
Spritzen und Nadeln niemals anderen Menschen.
Benutzen Sie niemals Spritzen und Nadeln, die
andere Menschen benutzt haben.
Nehmen Sie auch für sich selber am besten jedes Mal
neue Spritzen und Nadeln. Diese können Sie in der
Apotheke kaufen.
Das gilt für alle Menschen, die sich selber spritzen!
Egal, ob sie sich Medikamente, Drogen oder et­
was anderes spritzen, zum Beispiel Anabolika
(= Doping).
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Spritzen 5.3
5.3 Schutz:
Überschrift Spritzen
.%5
ODER
DESINFIZIERT
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Spritzen 5.3
Überschrift
Test
5.4 Schutz: Gegenstände (Instrumente)
Wie können Sie sich schützen?
Benutzen Sie alle Gegenstände, die mit Blut
in Kontakt kommen können, nur einmal oder
desinfizieren Sie sie sehr gut!
Zu den Gegenständen gehören spitze und scharfe
Gegenstände wie zum Beispiel:
n
Schere
n
Messer
n
Piercing, Tätowierung, Ohrlochstechen, Aku­punk­
tur, traditionelle Heiler, Barbier:
Gehen Sie nur zu Fachleuten! Gehen Sie nur dahin, wo
Sie sicher sind, dass die notwendigen Hygieneregeln
eingehalten werden. Fragen Sie danach!
Arzt, Ärztin, Krankenhaus
Auch beim Arzt, beim Zahnarzt und im Krankenhaus gibt
es kein Risiko, wenn die notwendigen Hygieneregeln
eingehalten werden. Dies ist in Deutschland der Fall.
Spritze
n
Nadel
n
Rasierklinge
aber auch zum Beispiel
n
Was heißt Hygieneregeln?
Bei Fachleuten und Ärzten heißt Hygieneregeln
zum Beispiel: Alle Gegenstände, die mit Blut in
Kontakt kommen können, werden nur einmal
benutzt oder sterilisiert.
Handschuhe.
Was heißt desinfizieren?
Desinfizieren heißt: Die Gegenstände müssen
20 Minuten in sprudelndem kochenden Wasser
liegen.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Gegenstände (Instrumente) 5.4
5.4 Schutz:
Überschrift Gegenstände (Instrumente)
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Gegenstände (Instrumente) 5.4
Überschrift
Test
5.5 Schutz: Ansteckung des Kindes bei Schwangerschaft, Geburt, Stillen
Wie können die Eltern ihr Kind schützen?
Ist die Mutter mit einer sexuell übertragbaren Krank­
heit angesteckt, kann sie:
Das Risiko, dass die Mutter ihr Kind ansteckt, kann stark
verkleinert werden. Bei HIV ist zum Beispiel wichtig: n
Die Mutter bekommt während der Schwangerschaft
Medikamente gegen HIV.
n
während der Schwangerschaft
n
während der Geburt
n
Das Kind kommt durch Kaiserschnitt auf die Welt.
n
beim Stillen
n
Das Kind bekommt nach der Geburt Medikamente
gegen HIV.
n
Das Kind bekommt keine Muttermilch, sondern
spezielle Milch in der Babyflasche.
auch ihr Kind mit der Krankheit anstecken.
Das gilt zum Beispiel für HIV, Hepatitis B, Hepatitis C
und Syphilis.
Ist der Vater mit einer sexuell übertragbaren Krankheit
angesteckt, kann er die Mutter anstecken. Die Mutter
kann dann während der Schwangerschaft das Kind
anstecken.
Für Frauen und Männer ist wichtig:
Schützen Sie sich vor sexuell übertragbaren
Krankheiten, damit Ihre Kinder nicht mit diesen
Krankheiten angesteckt werden können.
Lassen Sie sich von einem Arzt oder einer
Ärztin beraten und untersuchen, wenn Sie eine
Schwangerschaft planen oder schwanger sind!
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Ansteckung des Kindes bei Schwangerschaft, Geburt, Stillen 5.5
5.5 Schutz:
Überschrift Ansteckung des Kindes bei Schwangerschaft, Geburt, Stillen
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Ansteckung des Kindes bei Schwangerschaft, Geburt, Stillen 5.5
Überschrift
Test
5.6 Schutz: Weitere Schutzmöglichkeiten
Gegen Hepatitis A und B kann man sich durch eine
Impfung schützen. Die Krankenversicherung bezahlt die Hepatitis-B-Impfung für Babys, für Kinder (9 bis
18 Jahre) und für Menschen mit einem größeren An­
steckungsrisiko.
Wichtig sind auch die Kleidung und das Wasch­en:
n
Waschen Sie sich an den Geschlechtsorganen 1–2-mal
am Tag. Benutzen Sie viel warmes Wasser und
keine Seife. Beobachten Sie Ihren Körper: Hat sich
etwas verändert?
Der Mann sollte die Vorhaut beim Waschen zu­
rückziehen, wenn er nicht beschnitten ist.
Die Frau sollte sich nur außen waschen. Innere
Scheidenspülungen sind nicht gut für die Scheide. Sie
machen die Scheide trocken und kaputt. Benutzen
Sie auch keine Intimsprays und nicht jeden Tag
Slipeinlagen.
n
Waschen Sie sich nach der Toilette die Hände mit
Seife. Legen Sie bei öffentlichen Toiletten Papier
auf den Rand der Toilette oder sitzen Sie „in der
Luft“.
n
Unterwäsche: Baumwolle ist besser als Kunstfaser.
Waschen Sie Ihre Unterwäsche immer so heiß wie
möglich, am besten 95 Grad.
Speziell für die Frau ist wichtig:
n
Alles, was die Scheide trocken macht, vergrößert das
Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten. Denn
bei einer trockenen Scheide können Krank­heits­er­
reger leichter in die Haut hineinkommen. Außer­dem
gehen bei trockener Scheide Kondome schneller
kaputt. Deshalb ist es beim Vaginalverkehr be­
sonders wichtig, dass die Scheide feucht ist.
Hierzu kann man auch Gleitmittel benutzen, in dem
kein Fett ist.
n
Bei weiblicher Beschneidung (Excision, Circumcision): Wenn Ihr Geschlechtsorgan verletzt ist und
Wunden und Risse hat, können Sie sich besonders
leicht mit einer sexuell übertragbaren Krankheit
anstecken. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die
Wunden bei einer Frauenärztin, der Sie vertrauen,
behandeln lassen. Machen Sie keinen Sex, solange
die Wunden nicht geheilt sind1.
„Terre des Femmes“ kann Ihnen Adressen geben von Organisationen und Ärztinnen in Deutschland, die helfen können: Terre des Femmes: Tel.: 07071 / 79 73-0, Konrad-Adenauer-Str. 40,
72072 Tübingen, [email protected], www.terre-des-femmes.de. Eine Liste mit Ärztinnen und Ärzten finden Sie bei: Aktion Weißes Friedensband, Tel.: 0211 / 9 94 51 37, www.friedensband.
de/beschneidung/aerzteliste.htm.
1 © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Schutz: Weitere Schutzmöglichkeiten 5.6
Überschrift
Test
6.1 Sondertafel: Weitere Methoden zur Schwangerschaftsverhütung
Schwangerschaftsverhütung – was ist das?
Schwangerschaftsverhütung (= Verhütung) heißt, dass­
der Mann oder die Frau eine Methode benutzt, damit
die Frau beim Sex nicht schwanger wird. Diese Methoden
nennt man Verhütungsmethoden.
Wichtig: Diese Methoden schützen nicht vor
HIV / Aids und anderen sexuell übertragbaren
Krankheiten. Vor HIV / Aids und anderen sexuell
übertragbaren Krankheiten schützen nur Kon­
dome für den Mann und Frauenkondome.
Außer dem Kondom für den Mann und dem Frau­en­
kondom gibt es noch andere Ver­hütungs­methoden.
Hier sehen Sie Beispiele:
Wichtig: Die „Pille danach“ ist keine Verhüt­ungs­
methode, sondern eine Methode für den Notfall.
Wenn man nicht verhütet hat oder die Verhütung
nicht funktioniert hat, kann die „Pille danach“ eine
un­gewollte Schwangerschaft verhindern. Es gibt auch
eine „Spirale danach“.
n
die Pille
n
das Verhütungspflaster
n
der Vaginalring
n
das Hormonimplantat
n
die Hormonspirale
n
die Spirale
n
das Diaphragma
n
die Portiokappe
n
das Lea contraceptivum
n
die Sterilisation beim Mann
n
die Sterilisation bei der Frau
n
die Pille danach für den Notfall.
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Es gibt Broschüren, die die Verhütungsmethoden ge­
nauer erklären. Sie können sich auch beraten lassen
bei einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt oder
in Beratungsstellen, die einen Arzt oder eine Ärztin
haben (zum Beispiel pro familia).
Sie finden auf dieser Seite einen Überblick über gängige Ver­hüt­ungs­
methoden, damit Sie bei Bedarf den Zuhörenden einen Eindruck davon
geben können, welche Methoden es zur Verhütung einer ungewollten
Schwangerschaft über Kondome hinaus auf dem deutschen Markt gibt.
Tiefergehende Informationen finden Sie in der regelmäßig aktualisierten
Broschüre „Sichergehn“ der BZgA. Die BZgA bietet, ebenso wie ver­
schiedene Organisationen, weitere Medien für Migrantinnen und
Migranten in den Bereichen Sexualaufklärung und Familienplanung an.
Bitte erkundigen Sie sich über das aktuelle Angebot.
Sondertafel: Weitere Methoden zur Schwangerschaftsverhütung 6.1
6.1 Sondertafel: Weitere Methoden zur Schwangerschaftsverhütung
Die Pille
Das Verhütungspflaster
Der Vaginalring
Das Hormonimplantat
Die
Hormonspirale
Die Spirale
Das Diaphragma
Die Portiokappe
Das Lea
contraceptivum
Die Sterilisation
beim Mann
Die Sterilisation
bei der Frau
Die
Pille
danach
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Sondertafel: Weitere Methoden zur Schwangerschaftsverhütung 6.1

Documentos relacionados