- Gib Aids keine Chance
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- Gib Aids keine Chance
1.1.1 Körper: Frau Überschrift Test 1.1.1 Körper: Frau-–Innere InnereGeschlechtsorgane Geschlechtsorgane Die inneren Geschlechtsorgane der Frau Die inneren Geschlechtsorgane der Frau sind im Körper. Ganz unten im Bauch (= Unterleib) sind: n die Gebärmutter zwei Eierstöcke zwei Eileiter n die Scheide. n n In den Eierstöcken sind viele Eizellen. In jedem Zyklus kommt eine Eizelle aus dem Eierstock heraus in den Eileiter. Durch den Eileiter schwimmt die Eizelle bis zur Gebärmutter. Den Moment, wenn die Eizelle aus dem Eierstock her auskommt und in den Eileiter hineinkommt, nennt man Eisprung. In der Zeit, in der die Frau ihren Ei sprung hat, kann sie schwanger werden. Jeder Eierstock ist ungefähr so groß wie eine Erdbee re. Die Gebärmutter ist so groß wie eine Birne. In der Gebärmutter wächst das Baby. Dann wird die Gebär mutter viel größer. Durch die Scheide kommt das Baby auf die Welt. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ein anderes Wort für Scheide ist Vagina. Deshalb sagt man auch Vaginalsex, wenn der Penis in der Scheide ist. Die Scheide ist dehnbar. Sie ist unterschiedlich lang. Am Ende der Scheide kann man den Gebärmuttermund fühlen. Er hat eine kleine Öffnung. Zyklus – was ist das? Zyklus heißt, dass etwas immer wieder passiert. Zum Beispiel sind Tag und Nacht ein Zyklus. Tag und Nacht kommen immer wieder: Tag, Nacht, Tag, Nacht, Tag, Nacht. Bei der Frau ist es: Menstruation, Eisprung, Menstruation, Eisprung – immer wieder. Jeder Zyklus bei der Frau hat einen Anfang und ein Ende. Ein Zyklus fängt am ersten Tag der Menstrua tion an. Er dauert ungefähr 25 bis 32 Tage. Das ist unterschiedlich. Nach 25 bis 32 Tagen kommt wieder eine neue Menstruation. An diesem Tag fängt der neue, der nächste Zyklus an. Der Eisprung ist 14 Tage vor der Menstruation. Aber die Frau weiß niemals genau, wann die Menstruation kommt. Deshalb weiß sie auch niemals genau, wann ihr Eisprung ist und wann sie schwanger werden kann. Körper: Frau - Innere Geschlechtsorgane 1.1.1 Überschrift 1.1.1 Körper: Frau – Innere Geschlechtsorgane DER%ILEITER EIN%IERSTOCK DIE%IZELLE DIE'EBÊRMUTTER DIE3CHEIDE © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung DER%ISPRUNG Körper: Frau – Innere Geschlechtsorgane 1.1.1 1.1.2 Körper: Frau – Befruchtung Wie wird eine Frau schwanger? In jedem Zyklus hat die Frau einmal einen Eisprung (manchmal auch öfter). In dieser Zeit kann die Frau schwanger werden. Wenn eine Frau mit einem Mann Vaginalsex ohne Kondom oder Frauenkondom hat, kommen viele Samenzellen (= Spermien) in die Scheide. Von der Scheide schwimmen die Samenzellen durch den Gebärmuttermund in die Gebärmutter und dann weiter in die Eileiter. In der Zeit, in der die Frau ihren Eisprung hat, können die Samenzellen im Eileiter die Eizelle treffen. Wenn sich Samenzellen und Eizelle treffen, kann eine Sa menzelle in die Eizelle hineinkommen. Nur wenn das passiert, kann die Frau schwanger wer den. Wenn eine Samenzelle in die Eizelle hineinkommt, dann nennt man das Befruchtung. Die Eizelle wird befruchtet. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Körper: Frau – Befruchtung 1.1.2 1.1.2 Körper: Überschrift Frau – Befruchtung EIN%IERSTOCK DIE'EBÊRMUTTER DIE3AMENZELLE DIE%IZELLE $IE3AMENZELLE KOMMTZUDER %IZELLE DER%ISPRUNG DIEBEFRUCHTETE %IZELLE $IE"EFRUCHTUNG $IE3AMENZELLE KOMMTINDIE %IZELLE © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Körper: Frau – Befruchtung 1.1.2 Überschrift Test 1.1.3 Körper: Frau – Schwangerschaft Wie wird eine Frau schwanger? Nach der Befruchtung kommt die befruchtete Eizelle durch den Eileiter bis in die Gebärmutter. Dort bleibt sie. Das nennt man Einnistung, die befruchtete Eizelle nistet sich ein. Die Frau ist schwanger. Die Gebärmutter ist wie ein Nest. In der Gebärmutter ist die Gebärmutterschleimhaut, in der die befruchtete Eizelle alles findet, was sie braucht: Wärme, Schutz und Nahrung. In der Gebärmutter wächst aus der befruchteten Ei- zelle das Baby. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Körper: Frau – Schwangerschaft 1.1.3 1.1.3 Körper: Überschrift Frau – Schwangerschaft DIE'EBÊRMUTTER © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung DIE%INNISTUNG DIE'EBÊRMUTTER Körper: Frau – Schwangerschaft 1.1.3 1.1.4 Körper: Frau – Menstruation Warum kommt die Menstruation? Die Gebärmutter bereitet sich in jedem Zyklus auf ein Baby vor. Sie macht ein Nest für das Baby. Dazu wächst in der Gebärmutter die Gebärmutterschleimhaut, sie ist dick und voller Nahrung. Dieses Nest wird in jedem Zyklus neu gemacht. Wenn die Eizelle nicht befruchtet ist, braucht die Ge bärmutter das Nest nicht mehr. Dann wird „geputzt“: die dicke Schleimhaut kommt heraus. Aus der Scheide der Frau kommen Blut und Schleimhaut. Das ist die Menstruation. Menopause – was ist das? Menopause heißt die letzte Menstruation einer Frau. Viele Frauen haben ihre Menopause mit Ende 40 oder Anfang 50 Jahren. Auch wenn die Frau denkt, dass die Menstruationen zu Ende sind, kann noch ein Eisprung kommen. Die Frau sollte bis 51 Jahre aufpassen, dass sie nicht schwanger wird. Am besten spricht die Frau mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt. Wenn die alte Schleimhaut weg ist, fängt die Gebär mutter an, wieder langsam ein neues Nest zu machen. Kommt wieder keine befruchtete Eizelle, dann kommt wieder die Menstruation. So geht es immer weiter bis zur Menopause. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Körper: Frau – Menstruation 1.1.4 1.1.4 Körper: Überschrift Frau – Menstruation DIE'EBÊRMUTTER SCHLEIMHAUT DIE%IZELLE NICHTBEFRUCHTET DIE-ENSTRUATION © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Körper: Frau – Menstruation 1.1.4 Test 1.2.1 Körper: Mann – Äußere Geschlechtsorgane Die äußeren Geschlechtsorgane des Mannes Der Mann hat Geschlechtsorgane draußen und im Körper drinnen. Geschlechtsorgane, die man draußen sehen kann, sind: n der Penis n der Hodensack (mit zwei Hoden). Vorne am Penis ist die Eichel. Wenn der Mann nicht beschnitten ist, ist eine Vorhaut über der Eichel. Diese kann man zurückziehen. Wenn der Mann beschnitten ist, ist keine Vorhaut über der Eichel. Der Hodensack mit zwei Hoden Im Hodensack sind zwei Hoden. In den Hoden sind viele Samenzellen. Samenzellen heißen auch Spermien. Viele Millionen Samenzellen werden in den Hoden gemacht. Der Penis Der Penis hat zwei Aufgaben: Der Urin (= Pipi) kommt aus der Harnblase nach draußen. Die Samenzellen kommen aus den Hoden über die Samenleiter nach draußen. Der Urin kann nur aus dem Penis kommen, wenn er schlaff ist. Die Samenzellen können nur aus dem Penis kommen, wenn er steif ist. Der Penis wird steif und fest, wenn viel Blut in ihn hineinfließt. Wenn der Penis steif ist, dann sagt man: „Der Mann hat eine Erektion.“ © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Körper: Mann – Äußere Geschlechtsorgane 1.2.1 1.2.1 Körper: Überschrift Mann – Äußere Geschlechtsorgane DIE(ARNBLASE DER0ENIS DIE%ICHEL ZWEI(ODEN DER(ODENSACK © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Körper: Mann – Äußere Geschlechtsorgane 1.2.1 Test 1.2.2 Körper: Mann – Innere Geschlechtsorgane Die inneren Geschlechtsorgane des Mannes Viele Geschlechtsorgane des Mannes kann man nicht sehen, zum Beispiel: Die Flüssigkeiten kommen aus den Bläschendrüsen und aus der Prostata. zwei Hoden n zwei Nebenhoden n zwei Samenleiter n zwei Bläschendrüsen n die Prostata. Sind die Spermien mit den Flüssigkeiten gemischt, heißt die Mischung Sperma. n In den Hoden werden viele Millionen Samenzellen (= Spermien) gemacht. Die Spermien wachsen weiter in den Nebenhoden. Der Weg der Spermien im Körper: Aus den Nebenhoden kommen die Spermien in die Sa menleiter. Die Samenleiter sind 25 bis 30 Zentimeter lang. Die Spermien kommen durch den Samenleiter bis zur Prostata. Die Prostata liegt unter der Harnblase. Sie ist meistens so groß wie eine Erdbeere. In der Prostata werden die Spermien mit Flüssigkeiten gemischt. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Das Sperma kommt im Samenleiter durch den Penis nach draußen. Den Moment, wenn das Sperma aus dem Penis herauskommt, nennt man Ejakulation. Die Befruchtung Für eine Schwangerschaft sind die Samenzellen des Mannes notwendig: Wenn der Mann beim Vaginalsex eine Ejakulation hat und beide kein Kondom benutzen, dann kommen viele Samenzellen in die Scheide der Frau. Wenn die Samenzellen des Mannes die Eizelle der Frau treffen, dann kann eine Samenzelle in die Eizelle hineinkommen. Das nennt man Befruchtung. Nur wenn das passiert, kann die Frau schwanger werden. Körper: Mann – Innere Geschlechtsorgane 1.2.2 1.2.2 Körper: Mann – Innere Geschlechtsorgane EIN3AMENLEITER DAS3PERMA EINE3AMENZELLE EINE"LÊSCHENDRàSE DIE0ROSTATA EIN.EBENHODEN EIN(ODEN © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Körper: Mann – Innere Geschlechtsorgane 1.2.2 Test 2.1 Ansteckung: Sexuell übertragbare Krankheiten und Körperflüssigkeiten Sexuell übertragbare Krankheiten Gesundheit ist für viele Menschen das Wichtigste im Leben. Sie möchten, dass sie selber und ihre Familie gesund sind und gesund bleiben. Auch Sexualität ist für viele Menschen wichtig. Sexu alität ist etwas Gutes. Aber es gibt Krankheiten, die man beim Sex bekommen kann. Diese Krankheiten heißen sexuell übertragbare Krankheiten. Es gibt viele verschiedene sexuell übertragbare Krank heiten. Dazu gehören zum Beispiel HIV / Aids, Hepati tis, Syphilis, Gonorrhöe, Chlamydien, Herpes und Tri chomonaden. bekommt ein Mensch die Krankheit von einem anderen Menschen, der schon angesteckt ist. Angesteckt heißt, dass die Viren und Bakterien in seinem Körper sind. Was ist ansteckend? Sexuell übertragbare Krankheiten werden zum Bei spiel durch Viren und Bakterien ausgelöst. Wenn ein Mensch schon angesteckt ist, sind die Viren und Bakterien vor allem in diesen Körperflüssigkeiten: n Blut (sehr, sehr ansteckend) n Sperma (sehr, sehr ansteckend) n Scheidenflüssigkeit (sehr ansteckend) n Muttermilch (weniger ansteckend). Bei einem Menschen, der schon angesteckt ist, können sich andere Menschen durch diese Körperflüssigkeiten auch anstecken. Sexuell übertragbare Krankheiten gibt es auf der ganzen Welt. Jeder Mensch kann sie bekommen, egal ob Mann oder Frau, jung oder alt, verheira tet oder nicht verheiratet. Man muss sich also nicht schämen. Das gilt für HIV / Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten. Wie können Sie sich mit HIV / Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken? Sexuell übertragbare Krankheiten werden vor allem (aber nicht nur) durch Sex weitergegeben: Beim Sex Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der Nicht-Ansteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA. Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ansteckung: Sexuell übertragbare Krankheiten und Körperflüssigkeiten 2.1 2.1 Ansteckung: Sexuell übertragbare Krankheiten und Körperflüssigkeiten "LUT 3PERMA 3CHEIDEN FLàSSIGKEIT -UTTER MILCH © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ansteckung: Sexuell übertragbare Krankheiten und Körperflüssigkeiten 2.1 Test 2.2 Ansteckung: Schleimhaut Wie kommen die Viren und Bakterien, die zu sexuell übertragbaren Krankheiten führen, in den Körper? Die Viren und Bakterien, die zu sexuell übertragbaren Krankheiten führen, sind vor allem in Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und Muttermilch. Die Viren und Bakterien kommen in diesen Körperflüssigkeiten auf verschiedenen Wegen in den Körper. Also: Wenn die Körperflüssigkeiten von einem Menschen, der schon angesteckt ist, in Ihre Schleimhaut von Penis, Scheide, Mund oder Po kommen, dann können Sie sich leicht auch anstecken. Das ist der Grund, warum Sie sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten vor allem beim Sex anstecken können. Deshalb heißen diese Krankheiten „sexuell übertragbare Krankheiten”. Eine sehr wichtige Tür ist die Schleimhaut. Schleim haut hat der Mensch zum Beispiel: n an der Eichel des Penis n in der Scheide und draußen am Scheidenein gang und an den Schamlippen n im Po n im Mund. Die Schleimhaut ist ein gefährlicher Weg der Ansteckung, denn eine Ansteckung über die Schleimhaut geht leicht. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ansteckung: Schleimhaut 2.2 2.2 Ansteckung: Schleimhaut Die Schleimhaut: Tür in den Körper © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ë Ë Ë Ë Ansteckung: Schleimhaut 2.2 Test 2.3.1 Ansteckung: Sexualverkehr Ansteckung beim Sex Beim Sex kommen Sperma und Scheidenflüssigkeit in die Schleimhaut von Scheide, Penis, Mund und Po des anderen Menschen. Aus diesem Grund werden sexuell übertragbare Krankheiten vor allem beim Sex weitergegeben. Manchmal, zum Beispiel wenn die Frau ihre Men struation hat, kann außerdem auch Blut in die Schleimhaut des anderen Menschen kommen. Beschneidung des Penis und Ansteckung In manchen Ländern wird beobachtet, dass Männer, die als Kind am Penis beschnitten worden sind, sich nicht so schnell mit HIV / Aids anstecken. Wichtig ist: Beschneidung ist kein Schutz vor HIV. Beschneidung kann nur das Risiko für HIV / Aids bei manchen Männern ein bisschen kleiner machen. Auch Männer, die beschnitten sind, müssen sich vor sexuell über tragbaren Krankheiten schützen. Deshalb kann man sich mit HIV / Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten besonders leicht anstecken beim: n Vaginalsex (der Penis kommt in die Scheide) n Oralsex (Sex mit dem Mund) n Analsex (der Penis kommt in den Po). Das gilt natürlich nur dann, wenn der andere Mensch schon angesteckt ist. Das weiß man aber nicht immer und man kann es meistens nicht sehen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Auf den Bildtafeln 2.3.1 bis 2.3.3 finden Sie alternative Darstellungen der genannten sexuellen Praktiken. Bitte benutzen Sie diejenige Bildtafel, die unter Berücksichtigung verschiedener Umgangsformen mit dem Thema Sexualität, Darstellung menschlicher Körper und sexueller Praktiken am ehesten angemessen für Ihre Zielgruppe ist. Ansteckung: Sexualverkehr 2.3.1 2.3.1 Ansteckung: Sexualverkehr (Version 1) © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ansteckung: Sexualverkehr (Version 1) 2.3.1 2.3.2 Ansteckung: Sexualverkehr (Version 2) © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ansteckung: Sexualverkehr (Version 2) 2.3.2 2.3.3 Ansteckung: Sexualverkehr (Version 3) © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ansteckung: Sexualverkehr (Version 3) 2.3.3 Test 2.4 Ansteckung: Spritzen, Schwangerschaft und andere Wege Auf welchen Wegen können die Viren und Bakte rien noch in den Körper kommen? Ein sehr gefährlicher Weg sich mit HIV / Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken sind Spritzen, die schon ein anderer Mensch benutzt hat. Denn in benutzten Spritzen sind Blutreste, die man oft gar nicht sehen kann. Kleine Blutreste in Spritzen und Nadeln reichen aber, um sich anzustecken, denn die Nadeln kommen unter die Haut bis in das eigene Blut. Also: Menschen, die sich spritzen, können sich anstecken, wenn sie Spritzen und Nadeln benutzen, die andere Menschen benutzt haben. Auch eine Mutter kann ihr Kind mit HIV / Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken, wenn sie selber angesteckt ist: n während der Schwangerschaft (durch das Blut) während der Geburt (durch Blut und Scheidenflüs sigkeit) n beim Stillen (durch die Muttermilch und manchmal auch Blut bei Verletzungen). n © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andere Wege der Ansteckung Bei manchen sexuell übertragbaren Krankheiten ha ben die Menschen Hautveränderungen (zum Beispiel Geschwüre oder kleine Blasen). (Siehe Tafel 4.2.3) Wenn Ihr Körper die Hautveränderungen eines anderen Menschen berührt, dann können Sie sich leicht auch anstecken. Das gilt vor allem für Syphilis und Herpes. Das gilt aber nicht für HIV / Aids. Mit manchen sexuell übertragbaren Krankheiten kann man sich auch auf der Toilette oder im Schwimmbad anstecken oder wenn mehrere Menschen dasselbe Handtuch oder den selben Waschlappen oder Schwamm benutzen. Das gilt zum Beispiel für Tri- chomonaden. Das gilt aber nicht für HIV / Aids. Außerdem: Eine Person kann mehr als eine sexuell übertragbare Krankheit haben. Viele sexuell übertragbare Krank heiten vergrößern das Risiko einer Ansteckung mit HIV / Aids, weil das Virus HIV leichter in die Haut hineinkommen kann, die wegen einer anderen Krankheit schon kaputt ist. Ansteckung: Spritzen, Schwangerschaft und andere Wege 2.4 2.4 Ansteckung: Spritzen, Schwangerschaft und andere Wege © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ansteckung: Spritzen, Schwangerschaft und andere Wege 2.4 Test 3.1.1 HIV / Aids: Was ist das? H Human I Immunodeficiency V Virus Beim Menschen A Acquired Bekommen durch Ansteckung Schwäche des Immunsystems I D Immune Deficiency Schwäche des Immunsystems Syndrome Verschiedene Krankheitszeichen zusammen Virus (Krankheitserreger) HIV ist ein Virus. Aids ist eine Krankheit. Menschen können sich mit HIV anstecken. Dann sind die HIV-Viren in ihrem Körper. Die HIV-Viren können die Krankheit Aids auslösen. Das dauert oft viele Jahre. Aids ist besonders schlimm, denn man kann Aids nicht heilen. Und es gibt keine Impfung gegen Aids. Viele Menschen sterben an Aids. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung S Aids HIV = SIDA (französisch) = (russisch; Aussprache: „S-PIED“) = VIH (französisch; Aussprache: „W-I-Asch) = (russisch; Aussprache: „Witsch“) Bitte beachten Sie: Auf dieser und den folgenden Tafeln wird – nicht ganz richtig – von den „HIV-Viren“ gesprochen. Auf die wissenschaftlich korrekte Formulierung „HI-Viren“ wird zum besseren Verständnis bei den Zuhörenden verzichtet. Bitte wählen Sie aus den Bildtafeln 3.1.1 und 3.1.2 diejenige aus, die in Hinblick auf Sprachkenntnis und Bildungshintergrund Ihrer Zuhörenden passender ist. Weitere grundlegende Informationen zu HIV / Aids bietet die BZgA in ihrer Basisbroschüre unter der Bestellnummer 70 010 000. HIV / Aids: Was ist das? 3.1.1 Überschrift 3.1.1 HIV / Aids: Was ist das? (Version 1) HIV © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Aids HIV / Aids: Was ist das? (Version 1) 3.1.1 3.1.2 HIV Überschrift / Aids: Was ist das? (Version 2) HIV Human Beim Menschen Aids Acquired Bekommen durch Ansteckung Immuno- Schwäche des deficiency Immunsystems Schwäche des Immune Deficiency Immunsystems Virus Syndrome Verschiedene Krankheitszeichen zusammen Virus (Krankheitserreger) HIV ist ein Virus. Aids ist eine Krankheit. Menschen können sich mit HIV anstecken. Dann sind die HIV-Viren in ihrem Körper. Die HIV-Viren können die Krankheit Aids auslösen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Was ist das? (Version 2) 3.1.2 Test 3.2.1 HIV / Aids: Immunsystem – Allgemeiner Teil Was ist das Immunsystem? Jeder Mensch hat ein Immunsystem. Das Immunsystem schützt den Körper vor Krankheiten. Die Kampfzellen sind wie die Soldaten des Immun systems. Sie kämpfen gegen Viren und Bakterien, da mit der Mensch nicht krank wird. Das Immunsystem besteht aus vielen verschiedenen Immunzellen. Die Immunzellen reagieren, wenn Viren und Bakterien in den Körper hineinkommen. Ein gesunder Mensch hat ein gutes Immunsystem, das Viren und Bakterien schnell kaputtmachen kann. Viren und Bakterien machen den Menschen krank. Er bekommt zum Beispiel Husten, Schnupfen oder Entzündungen. Die Immunzellen schützen den Körper vor Viren und Bakterien. Wichtige Immunzellen sind die Steuerzellen T4 und die Kampfzellen. Die Steuerzellen T4 sind wie der Kopf des Immun systems. Die Steuerzellen T4 sagen den Kampfzel len, was sie machen sollen. Zum Beispiel sagen die Steuerzellen den Kampfzellen, gegen wen sie kämpfen sollen. Man sagt auch: Die Steuerzellen steuern die Kampfzellen. An dieser Stelle kann es sinnvoll sein zu beschreiben, wie man das eigene Immunsystem und ggf. das der Kinder stärken kann, zum Beispiel durch Nahrung, Bewegung, Abhärtung (angemessene Kleidung, Aufenthalt/Spielen im Freien), Schutzimpfungen. Bitte beachten Sie, dass das Immunsystem hier sehr einfach beschrieben wird. Die Aussagen konzentrieren sich auf das, was für ein Basisverständnis der Botschaften der Aids-Prävention notwendig ist. Als ergänzende Information: Die hier Steuerzellen T4 genannten Immunzellen werden auch als T4Helferzellen, T4-Zellen oder CD4-Zellen bezeichnet. Außerdem wird hier vereinfachend von Kampfzellen gesprochen. Zu diesen gehören eigentlich viele verschiedene Immunzellen, zwischen denen jedoch nicht weiter unterschieden wird: zum Beispiel die B8-Lymphozyten der humoralen Immunabwehr, die T8-Lymphozyten (Suppressorzellen) und die Makrophagen (Fresszellen) der zellulären Immunabwehr. Auch bei den Krankheitserregern werden nur Viren und Bakterien genannt, weil sie am wichtigsten und bekanntesten sind. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Immunsystem – Allgemeiner Teil 3.2.1 3.2.1 HIV / Aids: Immunsystem – Allgemeiner Teil Immunsystem gut: gesund Steuerzellen T4 Viren oder Bakterien, zum Beispiel Hustenviren Kampfzellen © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Immunsystem – Allgemeiner Teil 3.2.1 Test 3.2.2 HIV / Aids: Immunsystem – Ansteckung mit HIV Was passiert nach der Ansteckung mit HIV? Wenn die HIV-Viren in den Körper kommen, entwickeln sich sofort sehr viele HIV-Viren, ohne dass der Mensch das merkt. Manche angesteckten Menschen haben am Anfang keine Krankheitszeichen. Manche angesteckten Men schen haben in den ersten Wochen nach der Anste- ckung Krankheitszeichen, die wie eine Erkältung sein können. Es dauert aber eine Zeit lang, bis das Immunsystem ganz kaputt ist. Deshalb merken die meisten Menschen viele Jahre nicht, dass sie mit HIV angesteckt sind. Sie fühlen sich gesund und sehen gesund aus. Wenn sie keinen HIV-Test machen, wissen sie nicht, dass sie angesteckt sind. Trotzdem können sie von Anfang an andere Menschen mit HIV anstecken. Die HIV-Viren sind besonders schlimme Viren, denn sie machen das Immunsystem des Körpers kaputt. Das besondere an den HIV-Viren ist, dass sie die Steuerzellen des Immunsystems kaputtmachen. Die HIV-Viren machen also den Kopf des Immunsystems kaputt. Wenn der Kopf des Immunsystems kaputt ist, sagt niemand mehr zu den Kampfzellen, was sie machen sollen. Die Kampfzellen können nicht mehr gut kämpfen. Das Immunsystem kann nicht mehr gut arbeiten. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Immunsystem – Ansteckung mit HIV 3.2.2 3.2.2 HIV / Aids: Immunsystem – Ansteckung mit HIV Ansteckung mit HIV HIV Viren Steuerzellen T4 Kampfzellen © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Immunsystem – Ansteckung mit HIV 3.2.2 Test 3.2.3 HIV / Aids: Immunsystem – Aids Wann kommt Aids? Wenn ein Mensch mit HIV angesteckt ist, dann ent wickeln sich jeden Tag Millionen neuer HIV-Viren im Körper. Diese HIV-Viren machen immer mehr Steuer zellen kaputt. Wenn alle Steuerzellen kaputt sind, kann das Immun system nicht mehr arbeiten. Wenn jetzt andere Viren und Bakterien in den Körper kommen, kann das Immunsystem nicht mehr kämpfen. Die anderen Viren und Bakterien machen den Men schen sehr schnell sehr krank. Wenn der Mensch sehr krank ist, kann er sterben. Wenn sich ein Mensch mit HIV angesteckt hat, dauert es oft viele Jahre, bis das Immunsystem ganz kaputt ist und der Mensch Aids bekommt. Wenn ein angesteckter Mensch in dieser Zeit HIV- Medikamente nimmt, bekommt er vielleicht kein Aids. (Die Krankheiten, die der Mensch bekommen kann, wenn er Aids hat, nennt man opportunistische Krank heiten. Zu diesen Krankheiten gehören zum Beispiel Lungenentzündung oder Krebs. Die opportunisti- schen Krankheiten heißen so, weil sie die Gelegenheit [= opportunitas] nutzen, dass das Immunsystem ka putt ist.) Zum Beispiel können Bakterien in den Körper kommen, die Lungenentzündung machen. Das Immunsystem kann nicht mehr kämpfen und der Mensch bekommt Lungenentzündung. An Lungenentzündung kann er sterben. Wenn das Immunsystem kaputt ist und der Mensch viele Krankheiten hat, dann sagt man: Der Mensch hat Aids. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Immunsystem – Aids 3.2.3 3.2.3 HIV / Aids: Immunsystem – Aids Immunsystem kaputt: Aids-krank Viren und Bakterien, zum Beispiel Hustenviren Steuerzellen T4: kaputt Kampfzellen: kaputt © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Immunsystem – Aids 3.2.3 Test 3.2.4 HIV / Aids: Immunsystem – HIV-Medikamente Wenn die HIV-Viren einmal in den Körper gekommen sind, dann gibt es keine Heilung. Die HIVViren bleiben immer im Körper, sie gehen nicht mehr weg. Es gibt aber Medikamente, die dem Immunsystem helfen können. Wenn ein Mensch, der mit HIV angesteckt ist, HIV- Medikamente nimmt, dann: n sind im Körper wieder weniger HIV-Viren n hat das Immunsystem wieder mehr Steuerzellen, die den Kampfzellen sagen, was sie machen sollen n können die Kampfzellen wieder gegen andere Vi ren und Bakterien kämpfen. Wenn ein Mensch, der mit HIV angesteckt ist, HIV-Me dikamente nimmt, bekommt er vielleicht kein Aids. Damit der Mensch kein Aids bekommt, ist es sehr wich tig, dass er die HIV-Medikamente genauso nimmt, wie der Arzt oder die Ärztin es sagt. (Wenn der Mensch die HIV-Medikamente nicht richtig nimmt, kann es passieren, dass die HIV-Viren sich an die Medikamente gewöhnen. Dann werden die HIVViren wieder mehr und die Steuerzellen im Immunsys tem wieder weniger. Das nennt man Resistenz.) Die HIV-Medikamente helfen, dass das Immunsystem den Körper wieder besser vor anderen Viren und Bak terien schützen kann. Der Mensch wird nicht mehr so schnell krank. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Immunsystem – HIV-Medikamente 3.2.4 3.2.4 HIV / Aids: Immunsystem – HIV-Medikamente HIV-positiv mit HIV-Medikamenten: Immunsystem gut Steuerzellen T4 Viren oder Bakterien, zum Beispiel Hustenviren Kampfzellen © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Immunsystem – HIV-Medikamente 3.2.4 Test 3.3 HIV / Aids: Wer ist HIV-positiv? HIV-positiv sind Menschen, die sich mit HIV angesteckt haben. Die HIV-Viren sind in ihrem Körper. Man kann nicht sehen, ob ein Mensch mit HIV angesteckt ist oder nicht. Wer sich mit dem Thema HIV und Aids beschäftigt und wer sich mit Kondomen schützt, zeigt, dass ihm oder ihr Gesundheit wichtig ist – die eigene Gesundheit und die Gesundheit von anderen Menschen. HIV und Aids gibt es auf der ganzen Welt. Wer sich mit dem Thema HIV und Aids beschäftigt und wer sich mit Kondomen schützt, zeigt nicht, dass er oder sie mit HIV angesteckt ist. Jeder Mensch, Mann oder Frau, jung oder alt, in jedem Land, kann sich mit HIV anstecken. Es sind nicht nur bestimmte Menschen und Gruppen mit HIV angesteckt. Ein Mensch, der mit HIV angesteckt ist, weiß dies oft selber nicht. Jeder Mensch kann sich anstecken, jeder Mensch muss sich schützen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV kann man nicht sehen. Trotzdem ist es ansteckend. Kondome mit guter Qualität sind ein guter Schutz. HIV / Aids: Wer ist HIV-positiv? 3.3 3.3 HIV / Aids: Wer ist HIV-positiv? Überschrift © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Wer ist HIV-positiv? 3.3 Test 3.4.1 HIV / Aids: HIV-Test – Wann? Überschrift Wann ist ein HIV-Test sinnvoll? Jeder Mensch muss selber entscheiden, ob er einen HIV-Test machen lassen möchte. Ein HIVTest kann zu jeder Zeit sinnvoll sein. Wenn Sie einen HIV-Test machen, dann wissen Sie etwas Wichtiges über sich und können Entscheidungen treffen: n Sie müssen sich nicht mehr fragen, ob Sie angesteckt sind oder nicht. n Sie können überlegen, ob ein HIV-Test auch für Ihre Partnerin oder Ihren Partner oder Ihre Kinder sinnvoll ist. n Sie wissen, ob Sie andere Menschen mit HIV an stecken können. n Sie können Entscheidungen treffen, wie Sie ihre Gesundheit weiter schützen wollen. n Sie können Krankheiten besser behandeln lassen. n Sie können mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen, ob HIV-Medikamente für Sie sinnvoll und möglich sind. Sehr wichtig ist ein HIV-Test dann, wenn: n Sie Krankheitszeichen haben, die nicht weggehen (lange Fieber, Durchfall, Hauttumore, geschwollene © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Lymphknoten). Sprechen Sie in diesem Fall un bedingt mit einem Arzt. n Sie Sexualität ohne Kondom haben möchten. Paare sollten sich dann beraten lassen und zu sammen einen HIV-Test machen lassen. n Sie eine Schwangerschaft planen. Denn es be- steht die Gefahr, das Kind während der Schwan gerschaft, bei der Geburt und beim Stillen mit HIV anzustecken. Ein HIV-Test ist aber nur dann sinnvoll, wenn Sie während der letzten 3 Monate vor dem Test kein neues Risiko hatten. Das ist deshalb so, weil der HIV-Test die Anste- ckung erst nach 3 Monaten im Blut zeigen kann. (Obwohl die HIV-Viren sofort nach der Ansteckung im Körper sind und Sie sofort andere Menschen auch anstecken können.) Machen Sie einen HIV-Test erst dann, wenn Sie sich 3 Monate lang nicht mit HIV anstecken konnten, zum Beispiel, weil Sie keinen Sex hatten oder immer Kondome benutzt haben. HIV / Aids: HIV-Test – Wann? 3.4.1 3.4.1 HIV / Aids: HIV-Test – Wann? Frage: Ansteckung mit HIV? © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Beratung Zum Beispiel am 15. Februar im Gesundheitsamt 3 Monate kein neues Risiko Zum Beispiel 15. Februar bis 15. Mai HIV / Aids: HIV-Test – Wann? 3.4.1 3.4.2 HIV / Aids: HIV-Test – Aussage Was kann der HIV-Test sagen, was kann der HIV-Test nicht sagen? Ein Mensch, der sich mit HIV ansteckt, hat die HIVViren sofort in seinem Körper. Aber der HIV-Test kann erst nach 3 Monaten die Ansteckung im Blut zeigen. Der HIV-Test kann daher nur sagen, ob Sie sich in der Zeit angesteckt haben, die mehr als 3 Monate her ist. Der HIV-Test kann aber nicht sagen, ob Sie sich während der letzten 3 Monate vor dem Test angesteckt haben. Ist der HIV-Test positiv, dann hat sich der Mensch mit HIV angesteckt. Man sagt auch: Der angesteckte Mensch ist HIV-positiv. Wichtig: Ein positiver HIV-Test sagt nicht unbedingt, dass Sie Aids haben. Er sagt auch nicht, dass Sie sofort Aids bekommen oder schnell sterben werden. Ist der HIV-Test negativ, dann hat sich der Mensch in der Zeit bis 3 Monate vor dem Test nicht mit HIV angesteckt. Wichtig: Ein negativer HIV-Test schützt Sie nicht für die Zukunft. Sie müssen sich selber vor einer Ansteckung schützen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Wo kann man sich testen lassen? Ohne Ihren Namen zu nennen (= anonym) können Sie in den meisten Gesundheitsämtern, meistens kostenlos, einen HIV-Test machen lassen. Außerdem können Sie zu Ihrer Ärztin oder zu Ihrem Arzt gehen. Wenn Sie eine Krankenversicherung haben, bezahlt diese den HIV-Test dann, wenn der Arzt Gesundheitsprobleme untersucht. Zu diesen Adressen und zu den Beratungsstellen der Aids-Hilfe können Sie auch dann zur Beratung gehen, wenn Sie keinen HIV-Test machen möchten und zum Beispiel wissen möchten, wie Sie sich vor HIV schützen können. Oder wenn SIe überlegen möchten, ob Sie einen Test machen sollen. Bitte beachten Sie, dass regionale Unterschiede in den Möglichkeiten bestehen, einen HIV-Test machen zu lassen. Nur vor Ort lässt sich klären, welche Angebote es für (kostenlose?) HIV-Tests gibt. Wenn Sie den Zuhörenden Adressen mit konkreten Angaben nennen, bauen Sie eine wichtige Zugangsbarriere ab. Falls Sie aus dieser Texttafel ein Handout erstellen, haben Sie durch Überkleben dieses Feldes Platz, die Adressen auch schriftlich zu geben. HIV / Aids: HIV-Test – Aussage 3.4.2 3.4.2 HIV / Aids: HIV-Test – Aussage HIV-Test Zum Beispiel 16. Mai Auf das Ergebnis warten 16. Mai – 26. Mai Das Ergebnis bekommen Zum Beispiel 26. Mai HIV-Test negativ: Keine Ansteckung mit HIV bis 3 Monate vor dem Test. HIV-Test positiv: Ansteckung mit HIV. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: HIV-Test – Aussage 3.4.2 Test 3.5 HIV / Aids: Solidarität Aids ist eine Krankheit, die es auf der ganzen Welt gibt. Aids gibt es in allen Ländern. Solidarität ist die Basis für den Kampf gegen Aids: n HIV und Aids lassen sich nur bekämpfen, wenn die Menschen darüber sprechen. n Der beste Schutz für Ihre Gemeinschaft (Community, Gesellschaft) ist, wenn alle Menschen sich und andere mit Kondomen schützen. Das machen sie aber nur, wenn sie keine Angst haben müssen, dann diskriminiert zu werden. n n Wer sich mit dem Thema HIV und Aids beschäftigt und wer sich mit Kondomen schützt, zeigt, dass ihm oder ihr Gesundheit wichtig ist – die eigene Gesundheit und die Gesundheit von anderen Menschen. Wer sich mit dem Thema HIV und Aids beschäftigt und wer sich mit Kondomen schützt, zeigt nicht, dass er oder sie mit HIV angesteckt ist. Das Thema Solidarität ist ein wichtiges, aber nicht ganz leicht umsetzbares Thema, da es darum geht, Vorurteile und Tabus innerhalb einer Gesellschaft zu überwinden. Die folgenden Gedankengänge stellen Anregungen für Gespräche zum Thema Solidarität dar, die Sie je nach persönlicher Ein schätzung und Teilnehmerzusammensetzung nutzen können. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Machen Sie sich Gedanken: Es gibt keinen Grund, Menschen, die sich mit HIV an gesteckt haben, zu meiden. Im alltäglichen Kontakt mit angesteckten Menschen kann man sich nicht selber anstecken. (Siehe Tafeln 3.6.1 bis 3.6.6) Es ist nicht die Aufgabe des Menschen, über Schuld und Unschuld zu urteilen oder andere Menschen zu bestrafen. Es ist nicht im Sinne Gottes, dass der Mensch sich zum Richter über andere Menschen macht. Respekt vor dem Menschen bedeutet, andere nicht zu diskriminieren, nur weil sie anders leben und denken. Ein kranker Mensch soll Zuwendung und Hilfe bekom men, egal, wie er die Krankheit bekommen hat. Es geht darum zu helfen, da wo Not ist. Kein Mensch kennt seinen Lebensweg so genau, dass er oder sie ausschließen kann, sich mit HIV anzustecken. Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie in schwerer Not wären? HIV / Aids: Solidarität 3.5 3.5 HIV / Aids: Solidarität © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Solidarität 3.5 Überschrift Test 3.6.1 HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körper, Haut, Küssen Was ist nicht ansteckend? n Mit HIV kann man sich nicht dadurch anstecken, dass sich die Körper oder die Haut von Menschen berühren, zum Beispiel wenn man: - sich die Hand gibt - sich in den Arm nimmt - sich streichelt und schmust. n Bis heute hat sich noch kein Mensch durch Küssen oder Zungenküssen mit HIV angesteckt. Bitte beachten Sie, dass es hier um die Nicht-Ansteckung mit HIV geht. Für andere sexuell übertragbare Krankheiten können die genannten Situationen ein Risiko bedeuten! Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA. Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körper, Haut, Küssen 3.6.1 3.6.1 HIV Überschrift / Aids: Keine Ansteckung – Körper, Haut, Küssen © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körper, Haut, Küssen 3.6.1 Überschrift Test 3.6.2 HIV / Aids: Keine Ansteckung – Alltag mit Familie, Freunden, Arbeitskollegen Was ist nicht ansteckend? n Mit HIV kann man sich nicht dadurch anstecken, dass man mit anderen Menschen im Alltag zusammen lebt, zum Beispiel: Aber Achtung: Rasierklingen und Zahnbürsten nicht zusammen benutzen! Denn daran können ganz kleine Blutreste sein, auch wenn Sie sie nicht sehen. - in der Familie - im Kindergarten - in der Schule - bei der Arbeit. n Mit HIV kann man sich auch nicht dadurch anstecken, dass man mit anderen Menschen zum Beispiel - zusammen spielt - zusammen isst - dasselbe Geschirr und Besteck benutzt - dieselbe Kleidung und Wäsche benutzt - Kleidung und Wäsche zusammen wäscht. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Bitte beachten Sie, dass es hier um die Nicht-Ansteckung mit HIV geht. Für andere sexuell übertragbare Krankheiten können die genannten Situationen ein Risiko bedeuten! Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA. Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen. HIV / Aids: Keine Ansteckung – Alltag mit Familie, Freunden, Arbeitskollegen 3.6.2 3.6.2 HIV Überschrift / Aids: Keine Ansteckung – Alltagsleben mit Familie, Freunden, Arbeitskollegen © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – Alltagsleben mit Familie, Freunden, Arbeitskollegen 3.6.2 Überschrift Test 3.6.3 HIV / Aids: Keine Ansteckung – öffentliche Orte Was ist nicht ansteckend? n Mit HIV kann man sich nicht dadurch anstecken, dass man zusammen mit anderen Menschen öffentliche Orte benutzt, wie zum Beispiel: - Schwimmbad - Sauna - Toiletten - Waschräume - Bus, Bahn, Zug. Bitte beachten Sie, dass es hier um die Nicht-Übertragung von HIV geht. Für andere sexuell übertragbare Krankheiten können die genannten Situationen ein Risiko bedeuten! Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA. Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen.. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – öffentliche Orte 3.6.3 3.6.3 HIV Überschrift / Aids: Keine Ansteckung – öffentliche Orte ... . ...... . . . ... .. .... . ...... .. ... . . . .................. .............. ........... ....... .... . © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – öffentliche Orte 3.6.3 Test 3.6.4 HIV / Aids: Keine Ansteckung – andere Körperflüssigkeiten, Insekten Was ist nicht ansteckend? Mit HIV kann man sich nicht anstecken durch: n Mit HIV kann man sich auch nicht anstecken, wenn man kranke Menschen zu Hause pflegt, die mit HIV angesteckt sind oder Aids haben. n Mit HIV kann man sich nicht anstecken durch Insekten und Insektenstiche – auch nicht durch Mücken! n Schweiß n Tränen n Speichel n Schnupfen. Also: Mit HIV kann man sich nicht anstecken durch: n Atmen n Husten n Niesen. Auch dann nicht, wenn man direkt angeatmet, angehustet, angeniest wird. Bitte beachten Sie, dass es hier um die Nicht-Ansteckung mit HIV geht. Für andere (sexuell übertragbare) Krankheiten können die genannten Situationen ein Risiko bedeuten! Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA. Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – andere Körperflüssigkeiten, Insekten 3.6.4 3.6.4 HIV Überschrift / Aids: Keine Ansteckung – andere Körperflüssigkeiten, Insekten © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – andere Körperflüssigkeiten, Insekten 3.6.4 Überschrift Test 3.6.5 HIV / Aids: Keine Ansteckung – Arzt, Ärztin, Krankenhaus Wann kann man sich nicht mit HIV anstecken? Mit HIV kann man sich nicht anstecken: n beim Arzt n beim Zahnarzt n im Krankenhaus n wenn man Blut spendet n wenn man eine Blutspende bekommt. Wichtig: Das gilt in Deutschland. Hygieneregeln heißt zum Beispiel: Alle Gegen stände, die mit Blut und anderen Körperflüssig- keiten in Kontakt kommen, werden nur einmal benutzt oder sterilisiert. Das wird in manchen wirtschaftlich ärmeren Ländern nicht gemacht. Auch in Deutschland ist wichtig: Wenn Sie sich von Menschen behandeln lassen möchten, die nicht zum deutschen Gesundheits system gehören – zum Beispiel traditionellen Heilern –, dann gehen Sie nur da hin, wo Sie sicher sind, dass die notwendigen Hygieneregeln ein gehalten werden. Denn in Deutschland werden die notwendigen Hygieneregeln einge halten! Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA. Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – Arzt, Ärztin, Krankenhaus 3.6.5 3.6.5 HIV Überschrift / Aids: Keine Ansteckung – Arzt, Ärztin, Krankenhaus © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – Arzt, Ärztin, Krankenhaus 3.6.5 Überschrift Test 3.6.6 HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körperpflege, Kosmetik, Akupunktur Wann kann man sich nicht mit HIV anstecken? Mit HIV kann man sich nicht anstecken: n beim Friseur und beim Barbier n bei Fachleuten für: Hygieneregeln heißt zum Beispiel: Alle Gegenstände, die mit Blut in Kontakt kommen können, werden nur einmal benutzt oder sterilisiert. Gehen Sie nur da hin, wo Sie sicher sind, dass die notwendigen Hygieneregeln eingehalten wer den! Fragen Sie danach! - Tätowieren - Piercing - Ohrlochstechen - Akupunktur. Das gilt aber nur dann, wenn die notwendigen Hygieneregeln ein gehalten werden! Eine Übersicht über Situationen der Ansteckung und der NichtAnsteckung mit HIV in vielen verschiedenen Sprachen bieten die Kopiervorlagen „HIV-Übertragung und Aids-Gefahr“ der BZgA. Sie sind im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de sowohl mit Piktogrammen als auch ohne Piktogramme zu finden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können sie außerdem in einem Ordner bestellen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körperpflege, Kosmetik, Akkupunktur 3.6.6 3.6.6 HIV Überschrift / Aids: Keine Ansteckung – Körperpflege, Kosmetik, Akupunktur © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV / Aids: Keine Ansteckung – Körperpflege, Kosmetik, Akupunktur 3.6.6 Test 4.1 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Was machen bei Krankheitszeichen? (ohne HIV / Aids) Bei manchen sexuell übertragbaren Krankheiten ha ben Sie Krankheitszeichen wie zum Beispiel Ausfluss, Schmerzen oder Brennen an Penis oder Scheide. Wichtig: Gehen Sie immer zu einem Arzt oder einer Ärztin, wenn Sie Krankheitszeichen haben! Viele sexuell übertragbare Krankheiten können geheilt werden, wenn sie früh genug behandelt werden. Gehen Sie auch dann zum Arzt, wenn die Krankheitszeichen von alleine aufhören, denn die Viren und Bakterien können sich im Körper verstecken und später sehr krank machen. Versuchen Sie nicht, sich selber zu heilen. Probieren Sie nicht selber Medikamente, die Sie noch zu Hause haben, oder andere Methoden aus. Auch viel Waschen hilft nicht. Nur eine Ärztin oder ein Arzt kann Sie heilen. Wo kann man sich untersuchen lassen? Frauen gehen zum Beispiel zur Frauenärztin, Männer gehen zum Hautarzt oder zum Urologen. Wenn Sie eine Krankenversicherung haben, bezahlt diese die Kosten. Untersuchungen ohne zu bezahlen sind in vielen Gesundheitsämtern möglich. Man muss sich nicht schämen, wenn man zum Arzt geht. Sexuell © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung übertragbare Krankheiten kommen sehr häufig vor. Der Arzt kennt sie, sein Beruf ist zu helfen. Informieren Sie Ihren Partner oder Ihre Partnerin, sonst kann es passieren, dass Sie die Krankheit immer wieder hin- und hergeben. Auch der Partner oder die Partnerin sollte sich sofort untersuchen und – falls nötig – behandeln lassen, selbst wenn er oder sie keine Krankheitszeichen spürt. Machen Sie genau, was der Arzt oder die Ärztin sagt. Zum Beispiel: Wenn die Ärztin sagt, dass Sie alle Tabletten nehmen oder noch einmal wiederkommen sollen, dann machen Sie das, auch wenn die Krank heitszeichen schon weg sind. Zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten hat sich eine Be schränkung auf das Wichtigste bewährt: welche Symptome können auftreten (Tafeln 4.2.1 bis 4.2.5) und was ist dann zu tun (vorliegende Texttafel 4.1). Wenn Sie außerdem konkrete Adressen zur (kostenlosen?) Untersuchung und Behandlung (?) nennen, bauen Sie eine weitere wichtige Zugangs barriere ab. (Falls Sie aus dieser Texttafel ein Handout erstellen, haben Sie durch Überkleben dieses Felds genügend Platz, die Adressen auch schriftlich zu geben.) Eine Auflistung verschiedener sexuell übertragbarer Krankheiten sollte also eher nur auf Nachfrage erfolgen. Ausführliche Beschreibungen und Übersichten finden Sie in den Broschüren „Ach übrigens …“ und „Safer Sex … sicher“. Eine sehr einfache Darstellung bietet „… ist da was?“ (alle BZgA; siehe auch www.gib-aids-keine-chance.de). Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Was machen bei Krankheitszeichen? 4.1 Überschrift sexuell übertragbare Krankheiten: Was machen bei Krankheitszeichen? 4.1 Andere ° ° Ê°Ê° Ê °ÊÊ ° ° ° Ê°Ê° Ê °ÊÊ ° ° ° Ê°Ê° Ê °ÊÊ ° © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Was machen bei Krankheitszeichen? 4.1 Test 4.2.1 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Ausfluss Ausfluss beim Mann Ausfluss aus dem Penis ist ein Zeichen für eine sexuell übertragbare Erkrankung. Meist ist der Ausfluss gelb lich, eitrig und / oder schleimig. Ausfluss bei der Frau Es ist wichtig zu wissen, dass ein weißlicher oder leicht gelblicher Ausfluss bei Frauen normal ist. Er ist sogar wichtig und gesund. Die gesunde Scheide ist feucht, und während des Zyklus ist der Ausfluss verschieden. Ausfluss kommt nicht nur aus dem Penis oder aus der Scheide. Wenn man sich bei Analverkehr angesteckt hat, kann der Ausfluss bei Mann und Frau auch aus dem Po kommen. Ausfluss ist ein Krankheitszeichen bei vielen sexuell übertragbaren Krankheiten, zum Beispiel Chlamydien, Gonorrhöe, Trichomonaden- und Pilzinfektionen. Ein Zeichen für eine sexuell übertragbare Krank heit ist Ausfluss bei der Frau dann, wenn er n unangenehm riecht = stinkt n ungewöhnlich viel ist n eine ungewöhnliche Farbe hat (grün, gelb, bräun lich) n eine ungewöhnliche Form hat (schleimig, eitrig oder schaumig). © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Ausfluss 4.2.1 4.2.1 Andere Überschrift sexuell übertragbare Krankheiten: Ausfluss © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Ausfluss 4.2.1 Überschrift Test 4.2.2 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Jucken, Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen Jucken und Brennen Jucken und ein Brennen wie Feuer ist beim Mann und bei der Frau ein Zeichen für eine sexuell übertragbare Krankheit. Beim Mann juckt und brennt die Eichel oder der ganze Penis. Bei der Frau jucken und brennen die Schamlippen und die Scheide. Schmerzen beim Wasserlassen – was ist das? Schmerzen beim Wasserlassen heißt, dass man Schmer zen hat, wenn man uriniert = Pipi macht. Schmerzen beim Wasserlassen können beim Mann und bei der Frau ein Zeichen für eine sexuell übertragbare Krankheit sein. Schmerzen beim Wasserlassen sind ein Krankheits zeichen bei vielen sexuell übertragbaren Krankheiten, zum Beispiel bei Gonorrhöe. Jucken und Brennen sind Krankheitszeichen bei vielen sexuell übertragbaren Krankheiten, zum Beispiel Chlamydien, Gonorrhöe, Trichomonaden- und Pilzin fektionen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Jucken, Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen 4.2.2 4.2.2 Andere Überschrift sexuell übertragbare Krankheiten: Jucken, Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Jucken, Brennen beim Wasserlassen 4.2.2 Überschrift Test 4.2.3 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Hautveränderungen Hautveränderungen – was ist das? Hautveränderungen sind zum Beispiel: Oft gehen Hautveränderungen nach ein paar Wochen von alleine weg. Achtung: Das ist keine Heilung! Die Krankheit ist im Körper versteckt. n kleine Blasen n Warzen n Geschwüre = offene Haut n Hautausschlag: Pickel und Flecken auf der Haut. Bei Menschen mit dunkler Haut sind die Pickel und Flecken oft dunkel (braun, schwarz). Bei Menschen mit heller Haut sind die Pickel und Flecken oft rot. Wo kann man Hautveränderungen haben? Bei einer sexuell übertragbaren Krankheit kann man Hautveränderungen haben: n am Penis oder am Hoden n an den Schamlippen oder in der Scheide n am und im Mund n am und im Po n am ganzen Körper: Hautauschlag. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Damit Sie sich nicht anstecken, veränderungen eines anderen rühren. Vermeiden Sie den Hautveränderungen, damit stecken! dürfen Sie die Haut Menschen nicht be Kontakt mit den Sie sich nicht an Hautveränderungen hat man vor allem bei Syphilis, aber auch bei Herpes. Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Hautveränderungen 4.2.3 4.2.3 Andere Überschrift sexuell übertragbare Krankheiten: Hautveränderungen © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Hautveränderungen 4.2.3 Überschrift Test 4.2.4 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Schmerzen und Blutungsstörungen bei der Frau Schmerzen Bei manchen sexuell übertragbaren Krankheiten kann die Frau Schmerzen ganz unten im Bauch (= Unterleib) haben. Schmerzen ganz unten im Bauch können ein Zeichen für eine sexuell übertragbare Krankheit sein. Achtung: Es gibt viele sexuell übertragbare Krankheiten, bei denen man gar keine Schmerzen hat. Blutungsstörungen – was ist das? Blutungsstörung heißt zum Beispiel: n Die Frau hat im Moment nicht ihre Menstruation, aber es kommt trotzdem Blut aus der Scheide. n Der Ausfluss ist rot und braun. n Die Menstruation kommt gar nicht. n Die Menstruation ist sehr unregelmäßig: manch mal kommt sie, manchmal kommt sie nicht. Blutungsstörungen können ein Zeichen für eine sexuell übertragbare Krankheit sein. Blutungsstörungen kann eine Frau zum Beispiel bei Chlamydien und Gonorrhöe haben. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andere sesuell übertragbare Krankheiten: Schmerzen und Blutungsstörungen bei der Frau 4.2.4 4.2.4 Andere Überschrift sexuell übertragbare Krankheiten: Schmerzen und Blutungsstörungen bei der Frau © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Schmerzen und Blutungsstörungen 4.2.4 Überschrift Test 4.2.5 Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Allgemeine Krankheitszeichen, Konsequenzen Neben Krankheitszeichen an den Geschlechtsorganen oder im Mund oder Po können sexuell übertragbare Krankheiten auch zu anderen Krankheitszeichen führen. Diese Krankheitszeichen sind nicht ty pisch für sexuell übertragbare Krankheiten, sondern man kann sie auch bei ganz anderen Krankheiten haben. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man zum Arzt geht. Beispiele für diese anderen Krankheitszeichen sind: n müde sein n Fieber n kein Appetit n Erbrechen = sich übergeben n Hautausschlag n Halsschmerzen. Wenn eine sexuell übertragbare Krankheit nicht von einer Ärztin oder einem Arzt behandelt wird, können die Krankheitserreger sehr krank machen. Andere Beispiele für Konsequenzen: n schwere Schäden an Herz, Gehirn, Leber, Augen, Knochen n Entzündungen der Sexualorgane n vergrößertes Risiko für HIV / Aids n vergrößertes Risiko für Krebs. Bei Frauen vergrößert sich zum Beispiel durch be stimmte sexuell übertragbare Krankheiten das Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Daher sollten Frauen sich mindestens einmal im Jahr von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt untersuchen lassen – auch wenn sie keine Krankheitszeichen haben! Wenn Sie eine Krankenversicherung haben, bezahlt diese bei Frauen ab 20 Jahren einmal im Jahr diese Krebsvorsorgeuntersuchung. Wenn Sie keine Kran kenversicherung haben, können Sie sich in vielen Ge sundheitsämtern und in Beratungsstellen, die einen Arzt oder eine Ärztin haben (zum Beispiel pro familia), untersuchen lassen, ohne zu bezahlen. Es kann auch passieren, dass Mann und Frau keine Kinder mehr bekommen können oder dass Kinder krank oder tot auf die Welt kommen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andere sexuell übertragbare Krankheiten: Allgemeine Krankheitszeichen, Konsequenzen 4.2.5 Überschrift Test 5.1 Schutz: Sexualverkehr Der wichtigste Schutz vor einer Ansteckung mit HIV / Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten sind Kondome! n n n n Beim Vaginalsex (der Penis kommt in die Scheide) schützen Kondome für den Mann und Frauen kondome. Beim Oralsex (Sex mit dem Mund) beim Mann ist besonders wichtig, dass kein Sperma in den Mund kommt. Kondome für den Mann verhindern, dass Sperma in den Mund kommt. Beim Oralsex bei der Frau kann man verhindern, dass Scheidenflüssigkeit in den Mund kommt, in dem man ein aufgeschnittenes Kondom auf die Scheide legt1 . Dieser Schutz ist besonders wichtig, wenn die Frau ihre Menstruation hat. Beim Analsex bei der Frau und beim Mann (der Penis kommt in den Po) schützen Kondome für den Mann. Mann und Frau sollten wissen, wie man Kondome benutzt. Nur das Kondom für den Mann und das Frauenkondom schützen vor Krankheiten. Alle ande ren Verhütungsmethoden sind kein Schutz vor Krankheiten! Kann Treue schützen? Wenn Sie in einer festen Partnerschaft oder einer Ehe leben, dann kann Treue ein Schutz vor HIV / Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten sein, aber nur dann, wenn: n keiner der beiden eine sexuell übertragbare Krank heit hat. Das weiß man nur, wenn man sich von einem Arzt oder einer Ärztin auf sexuell übertrag- bare Krankheiten untersuchen und testen lässt. n sich keiner der beiden jetzt und in der Zukunft anstecken kann. Zum Beispiel weil beide vollständig sexuell treu sind. Kann Abstinenz schützen? Wenn Sie gar keinen Sex haben, sind Sie vor einer sexuellen Ansteckung geschützt. Gar keinen Sex finden die meisten Menschen aber nicht passend für sich. An dieser Stelle kann es sinnvoll sein, Hindernisse für die Kondombe nutzung und die Schwierigkeiten des Sprechens über Kondome zu thematisieren. Wichtig ist der Hinweis, dass das Reden über Kondome zwar vielen Menschen schwer fällt, die meisten es aber gut und wichtig finden, wenn man ein Gespräch darüber beginnt. Tipps zum Thema ‚Über Sexualität reden’ und ausführliche Informationen zu Safer Sex finden sich in der Broschüre „Safer Sex … sicher“ der BZgA (ebenso unter www.gibaids-keine-chance.de). Manche Menschen legen auch Haushaltsfolie, die nicht reißt, oder ein Dental Dam auf die Scheide. Ein Dental Dam ist ein dünnes Tuch aus Gummi, das Sie in einigen Apotheken und bei dem DeAHa-Vertrieb bekommen, Tel.: 030 / 69 00 87 13, www.wetwildworld.de 1 © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Sexualverkehr 5.1 Überschrift Sexualverkehr 5.1 Schutz: © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Sexualverkehr 5.1 Überschrift Test 5.2.1 Schutz: Kondome (für den Mann), Frauenkondome und Gleitmittel Kondome und Frauenkondome kaufen Wenn man im Deutschen „Kondome“ sagt, sind das Kondome für den Mann. Kondome kann man in Drogeriemärkten, Apotheken, Tankstellen, Super märkten, Sexshops, im Internet und an Automaten kaufen. Ein Kondom kostet 50 bis 80 Cent. Große Packungen sind oft billiger. Für Menschen mit Latex-Allergie gibt es Kondome aus Polyurethan (ohne Latex) in Apotheken und manchen Drogeriemärkten. Frauenkondome kann man über das Internet und in manchen Drogeriemärkten und Apotheken kaufen. Ein Frauenkondom kostet ungefähr 2 bis 4 Euro. Worauf muss man bei Kondomen achten? n n 1 Das Kondom muss eine gute Qualität haben. Achten Sie auf das europäische Zeichen oder auf das internationale Zeichen DIN EN ISO 4074. Achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum. Es steht unterschiedlich auf der Kondompackung: „Ver wendbar bis“ oder „Haltbar bis“ oder . Dann kommt das Datum, zum Beispiel: 10–2014 oder 2014–10. Dieses Beispiel heißt: „Haltbar bis Oktober 2014“. n Nehmen Sie keine Kondome, die nicht mehr haltbar sind, oder deren Verpackungsfolie abgerieben oder kaputt ist: Sie können schnell reißen. n Bewahren Sie Kondome nie in der Hitze (Sonne, Heizung) oder an Orten auf, wo sie lange ge drückt oder gerieben werden (Hosentasche, Porte monnaie). Sie können dann schnell kaputtgehen. Gleitmittel bekommen Sie in Apotheken, Droge riemärkten oder Sexshops. Achtung: Im Gleitmittel darf kein Fett sein, denn Fett macht Kondome kaputt. Nehmen Sie auch kein Speiseöl, Babyöl, Hautcreme oder Ähnliches, denn da ist Fett drin. Nehmen Sie wasserlösliches oder fettfreies Gleitmittel (z.B. Original Bioglide, Durex Play, Ritex Gel1). Ausnahme: Kondome aus Polyurethan können mit allen Gleitmitteln benutzt werden. Sowohl die auf dieser Seite genannten Qualitätsmerkmale als auch die Anwendung des Kondoms (Tafeln 5.2.2, 5.2.3) lassen sich na türlich am besten und nachhaltigsten mit Kondomen und Modellen demonstrieren. Die hier genannte Auswahl ist nur beispielhaft; die Nennung der Namen bedeutet keine Werbung für das Produkt. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Kondome (für den Mann), Frauenkondome und Gleitmittel 5.2.1 5.2.1 Schutz: Kondome (für den Mann), Frauenkondome und Gleitmittel DIN EN ISO 4074 2014 – 10 oder 10 – 2014 © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2006 – 01 Schutz: Kondome (für den Mann), Frauenkondome und Gleitmittel 5.2.1 Überschrift Test 5.2.2 Schutz: Kondome (für den Mann) richtig benutzen 1. Machen Sie die Kondompackung vorsichtig auf. 2. Benutzen Sie das Kondom erst dann, wenn der Penis steif ist. Ist der Penis nicht beschnitten, ziehen Sie zuerst die Vorhaut von der Eichel weg. 3. Drücken Sie mit zwei Fingern oben aus dem Zipfel des Kondoms die Luft heraus und setzen Sie es so auf den steifen Penis. Achtung: Die „Rolle“ des Kondoms muss dabei außen liegen. 4. & 5. Dann rollen Sie das Kondom bis ganz nach hinten ab. Bitte nur rollen, nicht ziehen! Nehmen Sie ein neues Kondom, wenn es nicht funktioniert hat. Anschließend können Sie Gleitmittel auf das Kondom machen. Benutzen Sie beim Analverkehr immer Gleitmittel. Auch beim Vaginalverkehr ist es wichtig, dass die Scheide feucht ist. Ist die Scheide trocken, kann das Kondom kaputtgehen. Außerdem können bei einer trockenen Scheide Krankheitserreger leichter in die Haut hineinkommen. Im Gleitmittel darf kein Fett sein. (Siehe Texttafel 5.2.1) 6. Ziehen Sie den Penis nach der Ejakulation sofort heraus, bevor er wieder schlaff wird! Achtung: Halten Sie beim Herausziehen das Kondom unten am Penis fest, damit es nicht abrutscht und im Körper bleibt. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Waschen Sie danach den Penis und die Hände. Werfen Sie das Kondom nicht in die Toilette, sondern in den Müll. Benutzen Sie jedes Kondom immer nur einmal! Rollen Sie das Kondom nicht vorher aus, um es zu prüfen – dadurch kann es kaputtgehen. Benutzen Sie nie zwei Kondome übereinander, gerade dadurch können sie kaputtgehen. Probieren Sie verschiedene Kondome aus. So kön nen Sie entscheiden, welches Kondom für Sie am angenehmsten ist. Ein Kondom muss die richtige Größe haben und darf beim Sex nicht abrutschen. Achtung: n Fingernägel, Intim-Piercings und alles andere, was spitz oder scharf ist, kann das Kondom beim Öffnen und beim Sex kaputtmachen. n Zäpfchen und Salben für die Scheide können Kondome kaputtmachen. Lesen Sie die Packungs beilage der Zäpfchen oder Salbe! Die Kondombenutzung anhand von (sehr expliziten) Bildern zeigt der Leporello „Fliegende Herzen“ der BZgA. Schutz: Kondome (für den Mann) richtig benutzen 5.2.2 5.2.2 Schutz: Kondome (für den Mann) richtig benutzen 1. 2. 4. 5. 3. 6. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Kondome (für den Mann) richtig benutzen 5.2.2 Überschrift Test 5.2.3 Schutz: Frauenkondome richtig benutzen Sie können das Frauenkondom im Stehen, im Liegen und im Sitzen in die Scheide einsetzen. Im Hocken geht es besonders einfach. 1. Machen Sie die Verpackung vorsichtig auf. Nehmen Sie das Frauenkondom ganz heraus. Frauenkondome können verschieden aussehen. Aber sie haben immer eine Seite, die offen ist, und eine Seite, die geschlossen ist. Auf der geschlossenen Seite ist ein Ring oder etwas Ähnliches. Die geschlossene Seite kommt so tief in die Scheide wie möglich. Bei manchen Frauenkondomen ist der Ring, der auf die geschlos sene Seite gehört, innen im Kondom beweglich. Dann müssen Sie den Ring so schieben, dass er auf der geschlossenen Seite ist. Die offene Seite hat einen dünnen Rand. Die offene Seite bleibt draußen. Der dünne Rand liegt auf den Schamlippen. 2. Nehmen Sie das Frauenkondom an der geschlos senen Seite in die Hand. Drücken Sie den Ring zu sammen. Manche Frauen drücken den Ring mit dem Daumen und dem Mittelfinger zusammen und legen ihren Zeigefinger dann zwischen Daumen und Mittelfinger. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 3. Schieben Sie jetzt den zusammengedrückten Ring so weit wie möglich in die Scheide hinein. Die offene Seite des Frauenkondoms bleibt draußen, außerhalb der Scheide. 4. Dann stecken Sie Ihren Zeigefinger auf der offenen Seite in das Frauenkondom hinein. Suchen Sie mit dem Finger den Ring der geschlossenen Seite. Schieben Sie diesen Ring dann so tief in die Scheide wie möglich. 5. So ist das Frauenkondom richtig in der Scheide: Die geschlossene Seite ist tief in der Scheide, die offene Seite ist draußen und das Frauenkondom ist nicht verdreht. Wenn beim Sex die offene Seite des Frauenkondoms in die Scheide hineinrutscht oder das Frauenkondom aus der Scheide herausrutscht oder der Penis sich nicht gut im Frauenkondom bewegen kann, dann ist Gleitmittel eine gute Hilfe. Das Gleitmittel kann man vor dem Einsetzen innen und außen auf das Frauenkondom oder auf den Penis machen. Im Gleitmittel darf kein Fett sein. (Siehe Texttafel 5.2.1) 6. Nach dem Sex dreht man die offene Seite des Frauen kondoms zu. Dann zieht man es aus der Scheide und wirft es in den Müll. Schutz: Frauenkondome richtig benutzen 5.2.3 5.2.3 Schutz: Frauenkondome richtig benutzen 1. 2. 3. GESCHLOSSEN OFFEN 4. 5. 6. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Frauenkondome richtig benutzen 5.2.3 Überschrift Test 5.3 Schutz: Spritzen Wie können Sie sich schützen? Ein sehr gefährlicher Weg sich anzustecken sind Spritzen, die schon ein anderer Mensch benutzt hat. Bekommt man eine Spritze beim Arzt, besteht in Deutschland kein Risiko, denn alle Spritzen und Nadeln sind neu und werden nur einmal benutzt. Denn in benutzten Spritzen sind Blutreste, die man oft gar nicht sehen kann. Kleine Blutreste in Spritzen und Nadeln reichen aber, um sich anzustecken, denn die Nadeln kommen unter die Haut bis in das eigene Blut. Das gilt natürlich alles auch für alle anderen Gegenstände, die mit Blut in Kontakt kommen. (Siehe Tafel 5.4) Wenn Sie sich spritzen, dann geben Sie die Spritzen und Nadeln niemals anderen Menschen. Benutzen Sie niemals Spritzen und Nadeln, die andere Menschen benutzt haben. Nehmen Sie auch für sich selber am besten jedes Mal neue Spritzen und Nadeln. Diese können Sie in der Apotheke kaufen. Das gilt für alle Menschen, die sich selber spritzen! Egal, ob sie sich Medikamente, Drogen oder et was anderes spritzen, zum Beispiel Anabolika (= Doping). © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Spritzen 5.3 5.3 Schutz: Überschrift Spritzen .%5 ODER DESINFIZIERT © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Spritzen 5.3 Überschrift Test 5.4 Schutz: Gegenstände (Instrumente) Wie können Sie sich schützen? Benutzen Sie alle Gegenstände, die mit Blut in Kontakt kommen können, nur einmal oder desinfizieren Sie sie sehr gut! Zu den Gegenständen gehören spitze und scharfe Gegenstände wie zum Beispiel: n Schere n Messer n Piercing, Tätowierung, Ohrlochstechen, Akupunk tur, traditionelle Heiler, Barbier: Gehen Sie nur zu Fachleuten! Gehen Sie nur dahin, wo Sie sicher sind, dass die notwendigen Hygieneregeln eingehalten werden. Fragen Sie danach! Arzt, Ärztin, Krankenhaus Auch beim Arzt, beim Zahnarzt und im Krankenhaus gibt es kein Risiko, wenn die notwendigen Hygieneregeln eingehalten werden. Dies ist in Deutschland der Fall. Spritze n Nadel n Rasierklinge aber auch zum Beispiel n Was heißt Hygieneregeln? Bei Fachleuten und Ärzten heißt Hygieneregeln zum Beispiel: Alle Gegenstände, die mit Blut in Kontakt kommen können, werden nur einmal benutzt oder sterilisiert. Handschuhe. Was heißt desinfizieren? Desinfizieren heißt: Die Gegenstände müssen 20 Minuten in sprudelndem kochenden Wasser liegen. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Gegenstände (Instrumente) 5.4 5.4 Schutz: Überschrift Gegenstände (Instrumente) © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Gegenstände (Instrumente) 5.4 Überschrift Test 5.5 Schutz: Ansteckung des Kindes bei Schwangerschaft, Geburt, Stillen Wie können die Eltern ihr Kind schützen? Ist die Mutter mit einer sexuell übertragbaren Krank heit angesteckt, kann sie: Das Risiko, dass die Mutter ihr Kind ansteckt, kann stark verkleinert werden. Bei HIV ist zum Beispiel wichtig: n Die Mutter bekommt während der Schwangerschaft Medikamente gegen HIV. n während der Schwangerschaft n während der Geburt n Das Kind kommt durch Kaiserschnitt auf die Welt. n beim Stillen n Das Kind bekommt nach der Geburt Medikamente gegen HIV. n Das Kind bekommt keine Muttermilch, sondern spezielle Milch in der Babyflasche. auch ihr Kind mit der Krankheit anstecken. Das gilt zum Beispiel für HIV, Hepatitis B, Hepatitis C und Syphilis. Ist der Vater mit einer sexuell übertragbaren Krankheit angesteckt, kann er die Mutter anstecken. Die Mutter kann dann während der Schwangerschaft das Kind anstecken. Für Frauen und Männer ist wichtig: Schützen Sie sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten, damit Ihre Kinder nicht mit diesen Krankheiten angesteckt werden können. Lassen Sie sich von einem Arzt oder einer Ärztin beraten und untersuchen, wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder schwanger sind! © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Ansteckung des Kindes bei Schwangerschaft, Geburt, Stillen 5.5 5.5 Schutz: Überschrift Ansteckung des Kindes bei Schwangerschaft, Geburt, Stillen © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Ansteckung des Kindes bei Schwangerschaft, Geburt, Stillen 5.5 Überschrift Test 5.6 Schutz: Weitere Schutzmöglichkeiten Gegen Hepatitis A und B kann man sich durch eine Impfung schützen. Die Krankenversicherung bezahlt die Hepatitis-B-Impfung für Babys, für Kinder (9 bis 18 Jahre) und für Menschen mit einem größeren An steckungsrisiko. Wichtig sind auch die Kleidung und das Waschen: n Waschen Sie sich an den Geschlechtsorganen 1–2-mal am Tag. Benutzen Sie viel warmes Wasser und keine Seife. Beobachten Sie Ihren Körper: Hat sich etwas verändert? Der Mann sollte die Vorhaut beim Waschen zu rückziehen, wenn er nicht beschnitten ist. Die Frau sollte sich nur außen waschen. Innere Scheidenspülungen sind nicht gut für die Scheide. Sie machen die Scheide trocken und kaputt. Benutzen Sie auch keine Intimsprays und nicht jeden Tag Slipeinlagen. n Waschen Sie sich nach der Toilette die Hände mit Seife. Legen Sie bei öffentlichen Toiletten Papier auf den Rand der Toilette oder sitzen Sie „in der Luft“. n Unterwäsche: Baumwolle ist besser als Kunstfaser. Waschen Sie Ihre Unterwäsche immer so heiß wie möglich, am besten 95 Grad. Speziell für die Frau ist wichtig: n Alles, was die Scheide trocken macht, vergrößert das Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten. Denn bei einer trockenen Scheide können Krankheitser reger leichter in die Haut hineinkommen. Außerdem gehen bei trockener Scheide Kondome schneller kaputt. Deshalb ist es beim Vaginalverkehr be sonders wichtig, dass die Scheide feucht ist. Hierzu kann man auch Gleitmittel benutzen, in dem kein Fett ist. n Bei weiblicher Beschneidung (Excision, Circumcision): Wenn Ihr Geschlechtsorgan verletzt ist und Wunden und Risse hat, können Sie sich besonders leicht mit einer sexuell übertragbaren Krankheit anstecken. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Wunden bei einer Frauenärztin, der Sie vertrauen, behandeln lassen. Machen Sie keinen Sex, solange die Wunden nicht geheilt sind1. „Terre des Femmes“ kann Ihnen Adressen geben von Organisationen und Ärztinnen in Deutschland, die helfen können: Terre des Femmes: Tel.: 07071 / 79 73-0, Konrad-Adenauer-Str. 40, 72072 Tübingen, [email protected], www.terre-des-femmes.de. Eine Liste mit Ärztinnen und Ärzten finden Sie bei: Aktion Weißes Friedensband, Tel.: 0211 / 9 94 51 37, www.friedensband. de/beschneidung/aerzteliste.htm. 1 © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Schutz: Weitere Schutzmöglichkeiten 5.6 Überschrift Test 6.1 Sondertafel: Weitere Methoden zur Schwangerschaftsverhütung Schwangerschaftsverhütung – was ist das? Schwangerschaftsverhütung (= Verhütung) heißt, dass der Mann oder die Frau eine Methode benutzt, damit die Frau beim Sex nicht schwanger wird. Diese Methoden nennt man Verhütungsmethoden. Wichtig: Diese Methoden schützen nicht vor HIV / Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Vor HIV / Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen nur Kon dome für den Mann und Frauenkondome. Außer dem Kondom für den Mann und dem Frauen kondom gibt es noch andere Verhütungsmethoden. Hier sehen Sie Beispiele: Wichtig: Die „Pille danach“ ist keine Verhütungs methode, sondern eine Methode für den Notfall. Wenn man nicht verhütet hat oder die Verhütung nicht funktioniert hat, kann die „Pille danach“ eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Es gibt auch eine „Spirale danach“. n die Pille n das Verhütungspflaster n der Vaginalring n das Hormonimplantat n die Hormonspirale n die Spirale n das Diaphragma n die Portiokappe n das Lea contraceptivum n die Sterilisation beim Mann n die Sterilisation bei der Frau n die Pille danach für den Notfall. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Es gibt Broschüren, die die Verhütungsmethoden ge nauer erklären. Sie können sich auch beraten lassen bei einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt oder in Beratungsstellen, die einen Arzt oder eine Ärztin haben (zum Beispiel pro familia). Sie finden auf dieser Seite einen Überblick über gängige Verhütungs methoden, damit Sie bei Bedarf den Zuhörenden einen Eindruck davon geben können, welche Methoden es zur Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft über Kondome hinaus auf dem deutschen Markt gibt. Tiefergehende Informationen finden Sie in der regelmäßig aktualisierten Broschüre „Sichergehn“ der BZgA. Die BZgA bietet, ebenso wie ver schiedene Organisationen, weitere Medien für Migrantinnen und Migranten in den Bereichen Sexualaufklärung und Familienplanung an. Bitte erkundigen Sie sich über das aktuelle Angebot. Sondertafel: Weitere Methoden zur Schwangerschaftsverhütung 6.1 6.1 Sondertafel: Weitere Methoden zur Schwangerschaftsverhütung Die Pille Das Verhütungspflaster Der Vaginalring Das Hormonimplantat Die Hormonspirale Die Spirale Das Diaphragma Die Portiokappe Das Lea contraceptivum Die Sterilisation beim Mann Die Sterilisation bei der Frau Die Pille danach © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Sondertafel: Weitere Methoden zur Schwangerschaftsverhütung 6.1