Ein perfekter Chef – von klein auf - excellis
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Ein perfekter Chef – von klein auf - excellis
BERUF&ERFOLG Sonnabend/Sonntag, 29./30. Mai 2010 Hamburger Abendblatt 61 ... CHANCEN . ENGAGEMENT . KARRIERE . VERANTWORTUNG ... Coaching Vorsicht vor Scharlatanen und schnellen Heilsversprechen. So finden Sie einen guten Coach Seite 63 Online Das Job-o-Meter misst die Stimmung am Hamburger Arbeitsmarkt: mitmachen und Ergebnisse lesen Abendblatt.de/job-o-meter Ein perfekter Chef – von klein auf Erstgeborene mögen Verantwortung, Nachzügler sind die Kreativen. Wie stark beeinflussen Kindheitserfahrungen den Berufsweg? ANDREA PAWLIK HAMBUR G :: Das ist ja ein geborener Anführer, denkt man manchmal. Ein toller Teamplayer, ein idealer Assistent. Manche Kollegen füllen ihre Rolle einfach perfekt aus. Vielleicht, weil sie von Kindesbeinen an nichts anderes getan haben. „Oft sucht man als Erwachsener unbewusst Strukturen, die Kindheitskonstellationen widerspiegeln“, sagt Stefan Brandt, Diplom-Psychologe und Berater für Veränderungen in Hamburg. In denen fühlt man sich dann eben auch besonders wohl – und kann dementsprechend erfolgreich sein. „Wer als Kind Anführer war, kann oft auch später gut Menschen anleiten“, sagt Brandt. Aber natürlich dürfe man das nicht pauschalisieren, betont er. Eine Regel sei das nicht. Erstgeborene übernehmen gern Verantwortung für andere Dennoch entdecken Psychologen Zusammenhänge. In der Literatur gibt es zahlreiche Hinweise, dass Erstgeborene statusorientiert sind, eher einflussreiche Berufe wählen und sich gut durchsetzen können. Es liegt ihnen näher, Verantwortung zu übernehmen. Angeboren sei das ältesten Kindern aber nicht, meint Nico Rose, DiplomPsychologe aus Wiesbaden. „Die Kinder sind nicht unterschiedlich bezogen auf ihre Persönlichkeitseigenschaften.“ Wenn sich solche Merkmale ablesen lassen, dann, weil sie den Kindern durch die Erwartungen der Eltern anerzogen worden seien. Und gerade an Erstgeborene oder Einzelkinder würden häufig sehr hohe Erwartungen gestellt. Das Bücher zum Thema Geschwisterkonstellationen. Die Fa- milie bestimmt Ihr Leben, Kevin Leman. Moderne Verlagsgesellschaft Mvg, 189 Seiten, 7,90 Euro. Ich mag dich – du nervst mich! Geschwister und ihre Bedeutung für das Leben, Jürg Frick. Huber-Verlag, Bern, 352 Seiten, 24,95 Euro. Der Rebell der Familie. Geschwisterrivalität, kreatives Denken und Geschichte, Frank J. Sulloway. btbVerlag, 591 Seiten, nur noch gebraucht, zum Beispiel beim OnlineHändler amazon.de erhältlich. Musterkinder und Rebellen. Wie die Geschwisterposition unser Leben beeinflusst, Reinhold Ruthe. Brendow-Verlag, 176 Seiten, 9,90 Euro. Familienkonstellationen – ihr Einfluss auf den Menschen, Walter Toman. C.H. Beck, 271 S., 12,90 Euro. Das Wort Ubuntu kommt aus der südafrikanischen Sprache Nguni und bedeutet so viel wie Menschlichkeit und Gemeinschaft. Das Wort steht aber auch für eine Lebensphilosophie, die auf wechselseitigem Respekt und Anerkennung, Achtung der Menschenwürde und einem harmonischen und friedlichen Zusammenleben beruht. Was diese in jahrhundertelanger Stammeskultur entwickelten Prinzipien für die Führungspraxis in westlichen Unternehmen bedeuten können, schildert dieses Buch. Im Mittelpunkt der Erzählung steht John, der sich als außerordentliche Fachkraft in eine Führungsposition hochgearbeitet hat und der nun mangels Führungsqualitäten zu scheitern droht. Dank Ubuntu findet die Geschichte von John aber doch noch ein glückliches Ende. In der Personalauswahl hat die Geschwisterforschung nichts zu suchen Dem Zweijährigen wird gesagt: Sei vernünftig, jetzt bis du der Große! Aber warum wollen Kinder die Erwartungen ihrer Eltern eigentlich erfüllen? „Anerkennung und Aufmerksamkeit der Bezugspersonen ist ein Hauptmotor für Kinder“, sagt Berater Stefan Brandt. „Wenn zum Beispiel ein zweijähriges Kind ein Geschwisterkind bekommt, heißt es: ‚Du bist jetzt der oder die Große, du musst jetzt vernünftig sein‘“, erklärt Gabriele Busch, Psychologin und Inhaberin der Hamburger Firma „Ganzheitliches Coaching und Training“. „Das Kind übernimmt Führungsaufgaben und wird von den Eltern mit Privilegien belohnt – mit freundlicher Illustration: Jörg Dommel Zuwendung oder längerem Aufbleiben.“ Oft strebt solch ein Kind auch als Erwachsener nach Privilegien – materiellen oder Handlungsprivilegien, wie man sie als Führungskraft hat. So weit, so gut. Aber Probleme können doch auch entstehen? Sicher: „Mittlere Kinder müssen um vieles kämpfen und haben die Tendenz, sich nach allen Seiten abzusichern“, sagt Susanne Barg, Trainerin und Coach aus Hamburg. Später im Beruf liefen sie dadurch Gefahr, als positionslos angesehen zu werden, wenn sie sich im Team bemühen, ausgleichend zu wirken. „Die Jüngsten wiederum gelten als sehr anpassungsfähig“, erklärt Susanne Barg. „Ihr Problem kann es sein, dass sie zu lange gucken, was andere machen, bis sie schließlich ihre eigene Position beziehen.“ Darum fragt Barg ihre Coachees meist auch nach deren Geschwisterbeziehungen. „Viele wundert das erst einmal, aber es bringt mich auf die Spur von Begrenzungen und zu einer möglichen Erklärung – zum Beispiel, warum sich jemand nichts zutraut.“ Auch Gabriele Busch kommt mit ihren Klienten nicht selten auf Erfahrun- Ob es zwingend eines Ausfluges in die südafrikanische Stammeskultur bedarf, um sozial kompetentes Führungsverhalten zu erlernen, sei dahingestellt. Sicher gibt es auch andere Wege. Doch das Buch von Stephen Lundin und Bob Nelson liefert eine praktikable, leicht nachvollziehbare Anleitung, um soziale Kompetenz in der Führungsposition zu vervollkommnen. Insofern hat ihr Ansatz dennoch volle Berechtigung. Verlosung: Vom Buch der Woche verlost das Abendblatt fünf Exemplare. Und so sind Sie dabei: Wählen Sie unsere Gewinnhotline (01378) 40 34 67 (50 Cent pro Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen), und geben Sie das Stichwort „Ubuntu“ an. Oder schreiben Sie eine Postkarte an: Hamburger Abendblatt, Beruf & Erfolg, Stichwort „Ubuntu“, 20644 Hamburg. Teilnahmeschluss ist der 1. Juni. „Ubuntu! So arbeiten Ihre Teams entspannt und effektiv zusammen“ von Stephen Lundin und Bob Nelson, Redline, 160 Seiten, 14,90 ¤. Zur Selbstanalyse allerdings sei die Überlegung, was man in der Familie gelernt habe und wie man sich im Job verhalte, hervorragend, sagt die Psychologin. Als Kriterium für die Bewerberauswahl im Unternehmen sei die Geschwisterforschung dagegen absolut nicht zu gebrauchen. „Sonst fängt man an, Leute in Schubladen zu stecken, und das führt zu nichts.“ Wer aber ein Problem damit hat, sich immer wieder in derselben Konstellation wiederzufinden, sollte auf Spurensuche gehen, rät Coach Stefan Brandt. „Wenn ich mich nicht wohlfühle, weil ich immer der Vermittler im Team bin, immer die Position des großen Bruders habe oder immer wieder in ähnliche Schwierigkeiten mit Autoritäten gerate, sollte ich mich mal fragen, was da möglicherweise noch aus der Kindheit nachwirkt.“ Was macht eigentlich … … ein Philologe? Klaus Lennartz erforscht alte Sprachen und unterrichtet Studenten schäftigt, dann gehört auch die Auseinandersetzung mit der Kultur und der Geschichte der jeweiligen Epoche dazu. „Neben dem Übersetzen der Texte ins Deutsche, was natürlich erst einmal die Grundlage ist, geht es darum herauszufinden, warum etwas so geschrieben wurde, wie wir es heute in unseren Büchern stehen haben.“ Ein Großteil seiner Arbeitszeit verbringt Lennartz damit, seinen Studenten die Sprachen nahezubringen und gemeinsam Texte zu untersuchen. „Meine Fachgebiete sind dabei im Altgriechischen die Jambik und im Latein die republikanische Tragödie“, sagt der Dozent. Um ein guter Philologe zu werden, benötigt man ein gutes sprachanalytisches Verständnis, stellt Lennartz LAURA FÖLMER Praxiswert: Präsentation: Es ist schon ein grundlegender Unterschied, ob man praktisches Führungsverhalten anhand eines abstrakten Modells oder in Form einer vergleichsweise spannend geschriebenen Erzählung thematisiert. Das ist zweifellos die Stärke dieses Buches: Jeder versteht es und kann es in die Praxis umsetzen. Bestsellerautor Stephen Lundin („Fish“, „Cats“) steht für einen originellen, gut lesbaren Stil. Dadurch, dass diese eben gerade nicht die typische Erstgeborenenrolle akzeptiert hatte, habe die Jüngere unbewusst eine Stellvertreter-Rolle angenommen – und ein starkes Pflichtgefühl den Erwartungen der Eltern gegenüber entwickelt. Die Folge: Berufswahl und Karrierestreben entsprachen eher den Wünschen der Eltern als ihren eigenen. Aber es gibt noch zahlreiche andere schwierige Konstellationen: Der älteste Bruder von Schwestern zum Beispiel kommt als Chef oft gut mit einem Frauen-Team zurecht. „Aber er ist kein Männerbündler“, sagt Coach Gabriele Busch. „Er muss sich eine hohe fachliche Autorität erarbeiten, um auch den Respekt der männlichen Mitarbeiter zu bekommen.“ Und was ist mit erstgeborenen Frauen? „Hatten sie Brüder, arbeiten sie oft gut mit einem männlichen Team zusammen“, hebt Busch hervor. „Die Gefahr: Den Männern fehlt es mitunter an kritischem Feedback.“ Die älteste Schwester von Schwestern hingegen neige dazu, Mitarbeiterinnen stark zu kontrollieren – was Widerstand hervorrufen könne. Zahlreiche Varianten, ein weites Feld für Spekulationen. „Darum sollte man sich hüten, nach 1:1-Entsprechungen zu suchen“, warnt Gabriele Busch. „Die gibt es nicht.“ „Wenn Eltern entspannter sind, werden die Kinder sozialer und mit anderen verbundener – während erste Kinder durch die ungeteilte Aufmerksamkeit, die sie genießen, öfter auf sich selbst bezogen sind.“ Aber auch die Psychologie-Professorin schränkt ein: Einen Automatismus gebe es nicht, dafür unterliege, wie sich jemand entwickelt und verhält, zu vielen weiteren Variablen. „Wenn Psychologie ins Spiel kommt, muss man immer den Einzelfall betrachten.“ Die Geschichte indes liefert zahlreiche Belege: Bill Clinton, Steve Forbes, Clint Eastwood, Saddam Hussein – alles Erstgeborene. Auch Angela Merkel ist das älteste Kind ihrer Eltern. Jüngere in einer Geschwisterreihe sind zum Beispiel Madonna, Charlie Chaplin, Bill Gates – kreative, ungebundene Geister. Frank Sulloway, einer der einflussreichsten Geschwisterforscher, geht davon aus, dass das zweite Kind das kreativere ist, weil es sich seine Rolle in der Familie erst erarbeiten muss. Es muss sich sozusagen eine neue Nische suchen. Für dritte und weitere Kinder bleiben dann oft sogar nur noch sehr ausgefallene Nischen übrig. Später Geborene schlagen übrigens oft eine wissenschaftliche und kreative Richtung ein – auch Darwin zum Beispiel war das fünfte von sechs Kindern. Nobelpreisträger sind oft Erstgeborene. Aber unter den Entdeckern sind die Spätgeborenen ganz vorne dabei. Bessere Teams – dank Ubuntu Inhalt: Ein starkes Pflichtgefühl den Eltern gegenüber Wenn Psychologie ins Spiel kommt, muss man immer den Einzelfall sehen BUCH DER WOCHE ANDREAS MATZ gen in der Kindheit zu sprechen. Sie erinnert sich zum Beispiel an eine Frau von Mitte 30, der jede Motivation für ihren Job abhanden gekommen war und die ihre Arbeit nur noch als sinnlos empfand. „Es stellte sich in der Klärungsphase heraus, dass sich ihre ältere Schwester sehr viele Freiheiten herausgenommen hatte“, erklärt Busch. bestätigt auch Heidi Keller, Psychologie-Professorin der Universität Osnabrück: „Wir haben in Untersuchungen festgestellt, dass Eltern das erste Kind bewusster erziehen. Sie legen sich sehr ins Zeug und versuchen, alles richtig zu machen.“ Ab dem zweiten Kind seien Eltern dann wesentlich entspannter. „Und so etwas hat Auswirkungen aufs Erwachsenenleben“, betont Wissenschaftlerin Keller. HAMBUR G :: Sprachen sind die Leidenschaft der Philologen – das sagt schon die Berufsbezeichnung. Klaus Lennartz ist einer von ihnen. Der Begriff ist abgeleitet vom altgriechischen Wort „philología“, was soviel heißt, wie „Liebe zum Wort“. Philologen gehen also mit alter Sprache um. Klaus Lennartz hat sich mit Altgriechisch und Latein bereits auf dem Gymnasium angefreundet. Später hat er seine Begeisterung für alte Sprachen zum Beruf gemacht, lehrt heute griechische und lateinische Philologie an der Universität Hamburg. Sein Büro im achten Stock des Philosophenturms auf dem Campus ist bis unter die Decke vollgestopft mit Wörterbüchern, Forschungsliteratur und klassischen Werken von Aristoteles bis Xenophon. „Eine gut sortierte Bibliothek ist eigentlich das einzige Handwerkszeug, das ein Philologe braucht“, sagt Lennartz. „Ansonsten benötigen wir nur das, was in jedem normalen Büro steht, wenn wir unserer Arbeit nachgehen wollen.“ „Mit der Literatur der Griechen und Römer hat man sich schon zu ihrer Zeit beschäftigt, sie interpretiert und rezipiert“, erklärt der 46-Jährige. Damals war es noch zeitgenössische Literatur. Kultur und Lebensumstände waren allen gegenwärtig. Wenn man sich heute als klassischer Philologe mit griechischer und lateinischer Literatur be- Perspektiven Außer an der Universität haben Philologen die Möglichkeit, in Forschungseinrichtungen zu arbeiten. Einen Doktortitel zu erwerben, ist ratsam. Viele Geisteswissenschaftler arbeiten aber auch in anderen Branchen, beispielsweise in den Medien oder bei Unternehmensberatungen. Die Grundvergütung eines Germanisten kann laut berufe.net rund 3900 Euro betragen. (lf ) + fest. „Und eins ist noch ganz besonders wichtig. Man darf sich nicht von der ganzen schon vorhandenen Forschungsliteratur abschrecken lassen. Das kann einen schon erschlagen, wenn man nicht der Typ dafür ist.“ Der Professor gibt zu, dass es sehr lange dauert, bis man die Erfolge der eigenen Arbeit sieht. „Man muss viele, viele Stunden in der Bibliothek verbracht haben, bis man seinen eigenen Teil dazu beitragen kann.“ Obwohl man sowohl Latein als auch Altgriechisch nur zu ganz besonderen Anlässen spricht, empfindet Lennartz die Sprachen nicht als „tot“. „Ich sag immer, dass es die ganz ,militanten‘ Philologen sind, die dann Latein sprechen“, sagt der Professor und lacht. „Aber: Man weiß schon, wie sich die Sprachen mal angehört haben. Es gibt Schreibfehler in Abschriften, und die macht man ja bekanntlich, weil man anders spricht als man schreibt. Also ganz unwissend sind wir da nicht.“ Lennartz ist glücklich in seinem Job. Er ist sich aber bewusst, dass sein Leben auch hätte anders verlaufen können, er seine Leidenschaft in dieser Art und Weise nicht zum Beruf hätte machen können. „Ich persönlich wollte nie etwas anderes machen und konnte mir meinen Traum erfüllen“, sagt Klaus Lennartz. „Aber es gibt auch viele gute Philologen, die nicht an der Uni arbeiten können – das hat schon viel mit Zufall und Glück zu tun.“ ANZEIGE KO M PA S S Niemand ist unersetzlich! EINE WARNUNG VON MARK HÜBNER-WEINHOLD :: Sie sind immer da: Morgens um Punkt 8.30 Uhr am Schreibtisch. Und vor 20 Uhr verlassen Sie eigentlich nie die Firma, es sei denn, um bei Kundenveranstaltungen präsent zu sein. Ein bisschen Zeit für Ihre Kinder und Ihren Partner haben Sie höchstens noch am Wochenende. Dafür sind Sie für Ihre Kollegen ständig ansprechbar. Auch spätabends oder wenn Sie mal krank sind – Handy und Internet machen es möglich. Sie haben einen coolen Job, sind oft unterwegs, treffen viele Menschen. Und Sie verdienen mehr als 80 000 Euro im Jahr. Ein Traumjob? Ja, wenn Sie nur leben, um zu arbeiten. Wenn sich bei Ihnen alles um Projektpläne, Zielvorgaben, Kennzahlen und Abschlüsse dreht. Wenn Sie gern einer der Sklaven der Neuzeit sind. Dann sind 60 und mehr Wochenarbeitsstunden vermutlich genau die richtige Dosis für Sie. So lange, wie Ihr Körper das mitmacht. Denn im Gegensatz zu Ihnen ist Ihr Körper intelligent. Er verfügt über ein Warnsystem, wenn er erschöpft ist. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Zahnschmerzen oder Ohrgeräusche sind häufig erste Signale. Dauerstress führt zu ständiger Anspannung und dann zu Rücken- und Muskelschmerzen. Dann schraubt sich die Erschöpfungsspirale rasch hoch in den seelischen Bereich: Männer neigen zu Reizbarkeit und aggressiven Ausbrüchen. Frauen ziehen sich häufig eher zurück, verstummen und fühlen sich gekränkt. Auch die körperlichen Beschwerden werden stärker. Jetzt sind Sie im Teufelskreis gefangen: Ausgerechnet durch Mehrarbeit versuchen Betroffene, gegen die Erschöpfung und die nachlassende Leistungskraft anzukämpfen. Persönliche Interessen, Familie und Freunde werden vernachlässigt. Der Job macht keinen Spaß mehr, die Motivation sinkt, der Druck steigt, der Weg zur Depression ist nicht weit. Werden Sie dereinst auf dem Sterbebett bedauern, nicht mehr Zeit im Job verbracht zu haben? Wohl kaum. Also sollten Sie anfangen, auf Ihren Körper zu hören. Sonst sorgt er nämlich bald dafür, dass Sie ersetzt werden. Im Job ist niemand unersetzlich. WER VERDIENT WIE VIEL? PERSONALLEITER Jahresbrutto Unteres Quartil* Median** Oberes Quartil 78 395 99 515 Gesamt 60 001 Frauen 52 000 Männer 69 230 62 235 81 795 87 000 109 096 Nach Branchen Pharma 87 080 101 000 139 850 Großhandel 62 420 79 539 102 018 Touristik, Freizeit 32 175 42 550 57 193 Bis 100 Mitarbeiter 39 716 50 400 66 879 101 – 1000 62 475 76 873 91 754 > 1000 80 000 101 800 129 110 Nach Unternehmensgröße * Quartil = Ober- oder unterhalb dieses Wertes verdienen nur noch 25 % besser oder schlechter. ** Median = 50 % verdienen mehr, 50 % weniger